Icom IC-R20
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Icom IC-R20
Praxistest Breitbandempfänger für alle Fälle Icom IC-R20 Empfangsbereich von 150 kHz bis über 3 GHz in allen Betriebsarten, Doppelempfänger für zwei Frequenzen gleichzeitig, eingebauter Digitalrecorder mit Aufnahmeautomatik. Mit dem neuen portablen Funkscanner IC-R20 setzt Icom einmal mehr Maßstäbe. FUNK hatte Gelegenheit zum ausführlichen Praxistest. Ausstattung und Aufbau Mit dem IC-R20 stößt Icom erneut in die Spitzengruppe der portablen Breitbandempfänger vor: Der Empfangsbereich beginnt auf der Langwelle 150 kHz und reicht bis 3.305 GHz. Demoduliert werden Sendungen in den Betriebsarten FMschmal, FM-breit, AM und SSB (USB/LSB). Auf der Oberseite des IC-R20 liegen zwei rastende Regler (Dial) und eine BNC-Antennenbuchse. Die seitliche Monitortaste zur Öffnung der Rauschsperre und zwei Pfeiltasten zur Wahl der Lautstärke. 12 Typisch Icom: Robuster Aufbau und durchdachtes Bedienkonzept zählen zu den Eigenschaften des IC-R20, der von der Langwelle bis über 3 GHz in allen Betriebsarten empfängt. Damit eignet sich der IC-R20 prinzipiell zum Empfang eines Großteils der im genannten Frequenzbereich anzutreffenden Signale. Der IC-R20 ist größer und schwerer als Icoms Funkscanner IC-R5 und auch als das Handsprechfunkgerät IC-E90 mit seinem integrierten Breitbandempfänger. Das schwarze Kunststoffgehäuse des IC-R20 ist sauber verarbeitet und bietet auf seiner Frontseite ausreichend Platz für das zentral liegende Bedienfeld mit 23 Gummitasten. Die Tasten sind groß genug für eine sichere Bedienung und mit einem eindeutigen Druckpunkt ausgestattet. Fast alle Tasten haben mehr als eine Funktion. Zur Zweitfunktion gelangt man, sobald die jeweilige Taste kurz gedrückt gehalten wird. Oberhalb des Tastenfelds liegt ein großes LC-Display (Format: ca. 4,1×2,5 cm Breite × Höhe) zur Anzeige von Empfangsfrequenzen auf 10 Hz genau und zahlreichen weiteren Empfangsparametern. Der Kontrast des sehr gut ablesbaren Displays lässt sich mehrstufig einstellen. Eine Hintergrundbeleuchtung für Display und Tasten ermöglicht die Bedienung des IC-R20 auch bei wenig Licht. Man kann wählen, ob die Hintergrundbeleuchtung permanent aktiv sein soll oder nur beim Bedienvorgang für einige Sekunden. Um Strom zu sparen, kann die Displaybeleuchtung dauerhaft abgeschaltet werden. Im unteren Drittel der Frontpartie ist der Lautsprecher des IC-R20 untergebracht, dessen Frequenzgang für die Wiedergabe von Sprache optimiert wurde. Auf der linken Gehäuseseite liegt ganz oben eine Monitortaste zur kurzzeitigen Überbrückung der Rauschsperre. Direkt darunter sind zwei Pfeiltasten für verschiedene Einstellungen in Kombination mit den Bedientasten der Frontseite angeordnet. Auf der Oberseite liegen zwei rastende Abstimmknöpfe (Dial) zur manuellen Wahl der Frequenz und für weitere Einstellungen. Links daneben ist eine robuste BNC-Antennenbuchse zum Anschluss der mitgelieferten Teleskopantenne (ca. 60 cm lang) mit doppeltem Knickgelenk untergebracht. Dort lässt sich auch eine externe Empfangsantenne anschließen. Zum Lieferumfang des IC-R20 gehört ein 3,7-Volt-Lithium-Ionen-Akku (1.650 mAh) vom Typ BP-206 und ein konventionelles 230-VoltSteckernetzteil (200 mA) vom Typ BC-1490. Letzteres lädt innerhalb von acht Stunden den Akku im Empfänger oder dient als externes Netzgerät. Macht der Akku unterwegs schlapp, lässt sich der IC-R20 alternativ mit drei Mignonzellen intern speisen. Ein geeigneter Batteriehalter liegt dem Empfänger bei, der im Gerät den Akku ersetzt. Weiterer Lieferumfang: Gürtelclip, Handschlaufe, Schaltbild und deutschsprachige Bedienungsanleitung. Zum optional erhältlichen Originalzubehör gehören eine Schutztasche, ein Datenkabel zum Datenaustausch mit einem Computer und ein Standladegerät. Bedienung Ein Druck auf die Power-Taste startet den IC-R20. Dank des intelligenten Bedienkonzepts lässt sich der vielseitige Empfänger auch ohne ständigen Blick in die umfangreiche Bedienungsanleitung steuern. Im manuellen Empfangsbetrieb unterscheidet sich die Bedienung kaum von einem konventionellen Kommunikationsempfänger: Frequenzen werden über die Zifferntastatur in MHz eingegeben, Betriebsarten über die ModeTaste gewählt. Die beiden Dial-Regler auf der Oberseite des Empfängers erlauben die manuelle Abstimmung im gewählten Frequenzraster. Das Abstimmraster wählt der Empfänger entweder automatisch abhängig von Frequenz und Betriebsart oder lässt sich manuell zwischen 10 Hz und 100 kHz einstellen. Natürlich unterstützt der IC-R20 auch das neue 8,33-kHz-Flugfunkraster. 2/2005 Technische Daten (laut Hersteller) Die mitgelieferte Teleskopantenne hat ein doppeltes Knickgelenk und lässt sich so für optimalen Empfang ausrichten. Modellbezeichnung: Frequenzbereich: Betriebsarten: Abstimmschritte: Speicherplätze: Suchlaufgeschwindigkeit: Schaltungsprinzip: Empfindlichkeit: Trennschärfe: NF-Ausgangsleistung: Stromversorgung: Abmessungen: Gewicht: Lieferumfang: Zubehör: Auch ein externes Netzteil und ein Batteriehalter für drei Mignonzellen gehören zum Lieferumfang des IC-R20. Zur Datenübertragung hat Icom seinem IC-R20 eine USB-Schnittstellenbuchse spendiert. Außerdem gestattet der Empfänger die beliebige Kombination von Startfrequenz und Abstimmraster wie 10 kHz im CB-Funk-Band. Damit dies bei manueller Frequenzabstimmung klappt, muss man sich eines Tricks bedienen. Um beim Beispiel CB-Funk zu bleiben: Man gibt zunächst 27.000 kHz ein und wechselt nun manuell im 5-kHz-Raster per Dial-Regler zu 27.005 kHz. Ändert man jetzt das Abstimmraster auf die benötigten 10 kHz, lässt sich der IC-R20 exakt im gewünschten Kanalraster abstimmen. Ist das 10-kHz-Raster schon vorher eingestellt und gibt man nun die 27.005 kHz ein, rundet der IC-R20 auf 27.000 oder 27.010 kHz. Die Rauschsperre lässt sich bei gedrückt gehaltener SQL-Taste per Dial-Regler auf den gewünschten Ansprechpegel einstellen. Alternativ sorgt eine Automatik dafür, dass störendes Rauschen effektiv unterdrückt wird. Ein Druck auf die SQL-Taste öffnet zudem die Rauschsperre manuell, um auf einer Frequenz auch schwächere Signale zu entdecken. Zu den Highlights des IC-R20 zählt der integrierte Zweitempfänger, was die Überwachung 2/2005 Besonderheiten: Preis: Vertrieb: Internet: Icom IC-R20 150 kHz bis 3.305 MHz FM-schmal, AM, FM-breit, SSB (USB/LSB), CW 0,01 / 0,1 / 1 / 5 / 6,25 / 8,33 / 9 / 10 / 12,5 / 15 / 20 / 25 / 30 / 50 / 100 kHz 1.000 (alphanumerisch benennbar) in 26 Speicherbänken, 50 Speicher für Eckfrequenzen (Frequenzsuchlauf), 200 Speicherplätze für automatisches Speichern bis zu 60 Frequenzschritte pro Sekunde Dreifachsuper (1. ZF 266,7 und 429,1 MHz; 2. ZF 19,65 MHz; 3. ZF 450 kHz. FM-schmal (1 kHz/3,5 kHz Hub; 12 dB SINAD): 1.620-4.999 kHz besser 0,56µV, 5-222 MHz besser 0,4 µV, 330832 MHz besser 0,56 µV, 833-1.305 MHz besser 0,71 µV, 1.330-2.305 MHz besser 5,6 µV, 2.330-3.000 MHz besser 18 V; FM-breit (1 kHz/52,5 kHz Hub; 12 dB SINAD): 76-108 MHz besser 1,8 µV, 175-222 MHz besser 1,8 µV, 470-770 MHz besser 2,5 µV; AM (1 kHz/30% Mod.; 10 dB S/N): 495-4.999 kHz besser 2,2 µV, 5-30 MHz besser 1,4 µV, 118-136 MHz besser 1,4 µV; SSB/CW (10 dB S/N): 495-4.999 kHz besser 0,4 µV, 5-30 MHz besser 0,25 µV, 50-54 MHz besser 0,25 µV, 118-147 MHz besser 0,25 µV, 330-470 MHz besser 0,32 µV. FM-schmal/AM: über 12 kHz (bei -6 dB; unter 30 kHz bei -60 dB); FM-breit: über 150 kHz bei -6 dB; SSB/CW: über 1,8 kHz bei -6 dB. typisch 100 mW intern mit Li-Ion-Akku oder 3 x Mignon, extern mit 6 Volt circa 6×14,3×3,4 cm (Breite × Höhe × Tiefe) circa 320 Gramm (inklusive Antenne) Teleskopantenne, Gürtelclip, Batteriehalter, Handschlaufe, Akkupack, 230-Volt-Netzteil Kfz-Stromversorgungsadapter CP-18E, Ohrhörer SP-13, Tischladegerät BC-156, Schutztasche LC-158, Pegelkonverter CT-17, Cloning-Software/Kabel CS-R20/OPC-1382, drehbarer Gürtelclip MB-86 Doppelempfänger, eingebauter Digitalrecorder, CTCSS- und DTCS-Suchlauf, Abschwächer, variable HF-Verstärkung circa 500 € Icom Europe GmbH, Düsseldorf, und Fachhandel www.icomeurope.com von gleichzeitig zwei Frequenzen ermöglicht. Bei Aktivierung des Dualwatch-Empfangs werden beide Frequenzen im Display untereinander dargestellt, einschließlich einer SignalpegelAnzeige und des Kürzels der gewählten Betriebsart. Die Taste Main/Sub wählt den aktuellen Hauptempfänger, für den sich nun Einstellungen über die Tastatur vornehmen lassen. Die beiden Dial-Regler zur Frequenzeinstellung sind immer aktiv. Ein langer Druck auf die Taste Dualwatch wechselt zurück auf Einzelempfang. Jetzt steht der komplette Empfangsbereich des IC-R20 von 150 kHz bis 3,305 GHz zur Verfügung. Bei Dualwatch reduziert sich der empfangbare Frequenzbereich auf 150 kHz bis 470 MHz für den Hauptempfänger und 118 bis 1.305 MHz für den Zweitempfänger. Es ist also nicht möglich, gleichzeitig zwei Frequenzen etwa im 6-mAmateurfunkband zu überwachen. eine alphanumerische Kennung mit bis zu acht Zeichen programmiert werden. Diese erscheint fortan unterhalb der Frequenz auf dem Display, sobald der entsprechende Speicherplatz abgerufen wird. Speicherinhalte lassen sich leicht in den VFO-Betrieb übernehmen, um zum Beispiel manuell von einer Ausgangsfrequenz nach weiteren Signalen zu suchen. Außerdem können Speicherinhalte in andere Speicherplätze kopiert oder gelöscht werden. Ebenso ist es möglich, einzelne Speicherplätze aus einer Speicherbank wieder zu löschen. Der individuelle Speicherinhalt bleibt dabei dennoch erhalten, nur die Zuordnung zu einer Speichergruppe fällt weg. Komplette Speicherbänke lassen sich löschen oder in andere Speicherbänke verschieben. Speicherplätze Der IC-R20 ist ebenso reichlich mit Möglichkeiten für die Suche nach Sendeaktivitäten ausgestattet. Zunächst zum Frequenzsuchlauf: Der IC-R20 sucht wahlweise im gesamten erfassten Frequenzbereich (Vollbereichs-Suchlauf), in einem der elf ab Werk festgelegten Frequenzbänder (Bandsuchlauf) oder in bis zu 25 vom Nutzer frei programmierbaren Abschnitten des Spektrums nach Funksignalen. Der Frequenzsuchlauf mit automatischer Speicherung ist besonders praktisch: Sobald der Suchlauf auf einer aktiven Frequenz stoppt, wird diese automatisch in einen der insgesamt 200 Zusatzspeicherplätze gesichert, die der IC-R20 hierfür bereit hält. Unmittelbar nach dem Speichern wird der Suchlauf fortgesetzt. So lässt sich ein Frequenzbereich systematisch nach aktiven Frequenzen absuchen, ohne dass Zusammen 1.250 Frequenzspeicher des IC-R20 sind in 1.000 normale Speicherplätze für Frequenzen inklusive aller Empfangsparameter wie Betriebsart und Frequenzraster, 200 Speicher für eine Speicherautomatik und 50 Speicher für Suchlauf-Eckfrequenzen unterteilt. Zur besseren Übersicht bietet der IC-R20 zudem insgesamt 26 Speichergruppen oder Speicherbänke (A-Z), die jeweils bis zu 100 Frequenzen aufnehmen. Neben der Empfangsfrequenz lassen sich weitere Parameter zuordnen, darunter die Frequenzablage bei Duplex-Betrieb sowie Ton- oder DTCS-Squelch, Ton-Squelch-Frequenz oder DTCS-Code und -Polarität. Außerdem kann für jeden Speicherplatz und für jede Speicherbank Suchlauf 13 Praxistest Messprotokoll Icom IC-R20 Seriennummer: 020 1319 Betriebsart SSB Shape-Faktor: 1,2 (6/60, 3.150/3.670 Hz) Er kennzeichnet die Nahselektivität. Rauschmaß Es kennzeichnet die Empfindlichkeit und sollte deutlich unter dem Außenrauschen liegen. S-Meter-Anzeigegenauigkeit Die Konstruktion eines S-Meters mit wünschenswert hoher Genauigkeit ist aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus kaum möglich. Daher sind mehr oder minder große Anzeigefehler zu erwarten. Rauschmaß Band 40 m 6m 2m 70 cm AGC-Regelverhalten und Demodulationsklirrfaktor. FdB 5 dB 4 dB 3 dB 5 dB Intercept-Punkt zweiter Ordnung Er beschreibt praktisch die Immunität gegenüber Rundfunksendern. Sein Wert sinkt hier mit enger beieinanderliegenden Erregersignalen. Einzelwerte Empfangsfrequenz 7 MHz 7 MHz 7 MHz Erregersignale bei 0,5 + 6,5 MHz 0,9 + 6,1 MHz 2 + 9 MHz IP2 9 dBm 1 dBm -28 dBm Intercept-Punkt dritter Ordnung Der Intercept-Punkt dritter Ordnung IP3 – insbesondere vermindert um das Rauschmaß, d. h. als effektiver IP3 (IP3eff) – gilt als wichtiges Kennzeichen des Großsignalverhaltens. Diese(r) sollte(n) möglichst hoch liegen. Oszillatorrauschen Infolge stärkerer Signale neben dem Nutzsignal kommt es oft durch Oszillatorrauschen zu reziprokem Mischen und somit zur Desensibilisierung. Das Oszillatorrauschen sollte möglichst gering sein. IP3-Einzelwerte Band f2 - f1 = 5 kHz 40 m -73 dBm 6 m -73 dBm f2 - f1 = 20 kHz -47 dBm -44 dBm f2 - f1 = 200 kHz -41 dBm -40 dBm IP3eff-Einzelwerte Band f2 - f1 = 5 kHz 40 m -78 dBm 6 m -77 dBm 14 f2 - f1 = 20 kHz -51 dBm -48 dBm f2 - f1 = 200 kHz -45 dBm -44 dBm Oszillatorrauschen Band 40 m 2m 70 cm Abstand 30 kHz 30 kHz 50 kHz Oszillatorrauschen -104 dBc/Hz -104 dBc/Hz -117 dBc/Hz 0,146 µV (2 m, entspricht -124 dBm) 0,2 µV (70 cm, entspricht -121 dBm) 0,26 µV (23 cm, entspricht -119 dBm) 3,63 µV (13 m, entspricht -96 dBm) Insbesondere ab dem VHF-Bereich ist die Empfindlichkeit ein herausstechendes Qualitätsmerkmal da ihre Erhöhung praktisch zur Möglichkeit der Aufnahme von schwächeren Stationen führt. (Der Wert kann in etwa mit dem sich für den Standard, von 12 dB SINAD ergebenden Wert, gleichgesetzt werden.) Im 13-cm-Band zeigte das Testgerät eine nur unzureichende Empfindlichkeit. 25-kHz-Nachbarkanal-Selektivität: 54 dB (6 m), 53 dB (2 m), 54 dB (70 cm) Sie beschreibt prinzipiell, wie ausgeprägt die Fähigkeit eines Empfängers ist, das Frequenzspektrum eines Signals im unteren bzw. oberen Nachbarkanal zu unterdrücken. Diese Fähigkeit ist für möglichst ungestörten Betrieb wichtig. Intercept-Punkt dritter Ordnung bei 50 kHz Abstand der Töne: -47 dBm (2 m), -49 dBm (70 cm) Der IP3 gilt als wichtiges Kennzeichen des Großsignalverhaltens. Auf UKW ist dieses jedoch weniger wichtig als auf KW, da die Vorselektion so ausgelegt ist, dass Intermodulationsprodukte zweiter Ordnung kaum Relevanz erlangen und Intermodulationsprodukte dritter Ordnung wegen der geringeren Stationsdichte seltener auftreten. Handgeräte dürfen schlechtere Werte als Mobil- und Stationsgeräte aufweisen, da ihre Gummiwendelantenne weniger Wirkung zeigt als Mobil- und Außenantennen. Blocking-Abstand: 47 dB (6 m), 47 dB (2 m), 48 dB (70 cm) Blocking, auch Zustopfen genannt, ist Desensibilisierung durch ein starkes Signal neben der Empfangsfrequenz. Dieser Effekt ist umso stärker, je näher das starke Signal der Empfangsfrequenz liegt. Infolge des geringen möglichen Kanalabstands von 12,5 kHz und der möglichen hohen Pegel(unterschiede) im UKW-Funk ist die Bestimmung der Neigung zu Blocking hier wichtig. Dies erfolgt durch Ermitteln des Blocking-Abstands. Handgeräte dürfen schlechtere Werte als Mobilund Stationsgeräte aufweisen, da ihre Gummiwendelantenne weniger Wirkung zeigt als Mobil- und Außenantennen. S-Meter-Anzeigegenauigkeit Die Konstruktion eines S-Meters mit wünschenswert hoher Genauigkeit ist aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus kaum möglich. Daher sind mehr oder minder große Anzeigefehler zu erwarten. Achtung: Die Ermittlung der Messwerte erfolgte hier abweichend von der sonst üblichen Praxis (10 kHz Abstand) in größeren Abständen, da in geringerem Abstand der Empfänger ein undefiniertes Verhalten (durch Blocking) zeigte. Dynamikbereich dritter Ordnung: 59 dB (40 m, f2 - f1 = 20 kHz) 61 dB (6 m, f2 - f1 = 20 kHz) Dieser Bereich ist die Spanne zwischen einem intermodulierenden Störton und einem Intermodulationsprodukt dritter Ordnung mit 0 dB Rauschabstand. Blocking-Abstand: 29 dB (40 m), 27 dB (2 m), 25 dB (70 cm, je 20 kHz Abstand und bezogen auf ein -79-dBm-Nutzsignal) Infolge der neben schwächeren Signalen auftretenden stärkeren Eingangspegel kommt es durch Blocking oft zur Desensibilisierung. Der Blocking-Abstand sollte möglichst hoch sein. Kennlinie und nomineller Regelbereich der AGC: 97 dB Infolge der im KW-Funk sehr hohen Pegelschwankungen ist eine automatische Regelung (AGC) mit hohem Dynamikbereich wünschenswert. Betriebsart NFM Empfindlichkeit bei 25 kHz Kanalabstand und 12 dB (S + N)/N: 0,153 µV (6 m, entspricht -123 dBm) AM-Unterdrückung: 31 dB (6 m), 20 dB (2 m), 10 dB (70 cm), 14 dB (23 cm) Viele Störungen beruhen auf Eingangspegel-Schwankungen (z. B. Schwund), dies kommt im Grunde genommen einer Amplitudenmodulation gleich. Eine hohe AM-Unterdrückung bedeutet prak- 2/2005 tisch eine Verbesserung der Empfangsqualität. Auf 13 cm war keine sinnvolle Messung möglich, da der Empfänger hierfür zu unempfindlich ist. AM-Unterdrückung auf 6 m (vertikal 10 dB/Div, horizontal 500 Hz/Div). AM-Unterdrückung auf 2 m (vertikal 10 dB/Div, horizontal 500 Hz/Div). AM-Unterdrückung auf 70 cm (vertikal 10 dB/Div, horizontal 500 Hz/Div). AM-Unterdrückung auf 23 cm (vertikal 10 dB/Div., horizontal 500 Hz/Div.), im oberen Teil wurde jeweils die demodulierte NF im Zeitbereich dargestellt. Die Ermittlung der Messergebnisse erfolgte in Anlehnung an die Messvorschriften in FUNK 2/02 und 3/02, soweit dies für einen derartigen Breitbandempfänger sinnvoll erschien. man selbst neben dem Empfänger sitzen muss. Später lassen sich die gespeicherten Frequenzen manuell akustisch überprüfen und gegebenenfalls in einen der regulären Speicherplätze kopieren. Wenn alle 200 Automatikspeicher voll sind, stoppt der Suchlauf. Spätestens jetzt sollten interessante Frequenzen gesichert werden, denn die 200 Zusatzspeicher lassen sich nur insgesamt und nicht einzeln wieder löschen. Auch der Speicherplatzsuchlauf des IC-R20 ist reichlich mit komfortablen Möglichkeiten zur effektiven Signalsuche ausgestattet: Der Empfänger sucht wahlweise sämtliche Frequenzspeicher oder nur die einer bestimmten Speicherbank zugeordneten ab. Außerdem lassen sich für den Suchlauf Speicherbänke kombinieren, die nun automatisch nacheinander gecheckt werden. Mit einer Abtastrate von rund 15 Speicherkanälen pro Sekunde ist der IC-R20 schnell genug, um auch kurzfristige Frequenzbelegungen zu entdecken. Bei aktiviertem Zweitempfänger lassen sich zwei Frequenzbereiche gleichzeitig absuchen oder eine Festfrequenz und ein Suchlaufbereich kombinieren. Sowohl beim Frequenz- als auch beim Speichersuchlauf lassen sich Frequenzen mit unerwünschten Aussendungen wie Dauerträger oder Datenfunk durch einen Druck auf die Skip-Taste blockieren. Bis zur manuellen Freigabe werden solche Frequenzen fortan vom Suchlauf übersprungen. Der IC-R20 bietet zudem alle wünschenswerten Optionen, wie sich dessen Frequenz- oder Speicherplatzsuchlauf nach Finden einer aktiven Frequenz verhalten soll: 1) Der Suchlauf stoppt für die Zeit der Aktivität auf einer Frequenz und läuft danach wieder los. Hierfür lässt sich auch eine Startverzögerung zwischen einer und fünf Sekunden programmieren, die der Suchlauf bei wieder freier Frequenz noch darauf verharrt. 2) Der Suchlauf stoppt für eine programmierbare Zeit von zwei bis zwanzig Sekunden und läuft danach selbst dann wieder los, wenn die Frequenz noch aktiv ist. 3) Der Suchlauf bleibt auch bei einer wieder freien Frequenz darauf stehen und lässt sich manuell erneut starten. auf, ob Rundspruch, Hörfunkprogramm oder Funkverkehr. Die Aufnahmequalität ist in drei Stufen wählbar und bestimmt die maximal mögliche Aufnahmedauer: 65 Minuten bei bester, 130 Minuten bei normaler, 260 Minuten bei niedriger Aufnahmequalität. Für Mitschnitte von FM-Sendungen bietet die goldene Mitte ein ausgewogenes Verhältnis von Klang und Aufnahmekapazität. Neben dem manuellen Start bietet der Recorder auch eine Aufnahmeautomatik, die bei geöffneter Rauschsperre mit der Aufzeichnung beginnt. So lässt sich bequem die Aktivität auf einer Frequenz wie dem heimischen OV-Kanal dokumentieren und später in einem Durchgang abhören. Bei der Wiedergabe stehen fünf Geschwindigkeiten zur Wahl (0,5-/ 0,75-/ 1,0-/ 1,25-/ 1,5-fach). Außerdem kann man innerhalb einer Aufnahme schnell zurückoder vorspulen. Als Anhaltspunkt dient die Echtzeitanzeige in Sekunden. Bereits in seiner jetzigen Ausführung ist der Digitalrecorder ein gewichtiges Kaufargument für den IC-R20 und eine große Hilfe, um den Empfangsbetrieb noch effektiver zu gestalten. Einiges hätte Icom noch besser machen können. Anstelle eines fest eingebauten Speicherbausteins würden wechselbare Speicherkarten vor allem bei portablen Empfangseinsätzen weitere Flexibilität bringen. Ist der interne Speicher voll, müssen alle Aufnahmen auf einmal gelöscht werden. Dies lässt sich nur umgehen, wenn der komplette Speicherinhalt mit Hilfe des optionalen USB-Interface auf einen Computer übertragen wird. Erst dort lassen sich auch einzelne Mitschnitte löschen und deren Dateinamen editieren. Weil aber Icom ein eigenes Datenformat verwendet, müssen Aufnahmen zur Wiedergabe derzeit erst wieder zurück in den IC-R20 überspielt werden. Umständlicher geht es nicht. Dem sollte Icom – oder ein Drittanbieter – möglichst bald durch ein Konvertierungsprogramm in ein gängiges Format wie MP3 Abhilfe schaffen. Zur einfachen zeitlichen Zuordnung wäre zudem ein Zeit-Datum-Stempel hilfreich, der jeder Aufnahme automatisch zugeordnet wird. Vielleicht eine Anregung für einen künftigen IC-R20MkII? Diese Möglichkeiten gelten auch für die Überprüfung eines so genannten Prioritätskanals, der unabhängig vom sonstigen Empfangsbetrieb alle fünf Sekunden auf Aktivität gecheckt und gegebenenfalls in den Vordergrund geschaltet wird. Auf Wunsch signalisiert der IC-R20 Aktivität auf einem Prioritätskanal zusätzlich mit einem kurzen Ton. Eine Funktion zur automatischen Aktivierung der Displaybeleuchtung ist allerdings nicht vorgesehen. Datenaustausch Digitalrecorder Ausfertigung: Ralf Rudersdorfer, OE3RAA Labor: J. K. Universität Linz – Institut für Nachrichten-/Informationstechnik 2/2005 Der integrierte Digitalrecorder ist ein weiteres Highlight des IC-R20: Auf Tastendruck zeichnet dieser die gerade empfangene Aussendung Icom hat seinem IC-R20 für den elektronischen Austausch mit einem Computer oder anderen Icom-Geräten gleich zwei Datenschnittstellen spendiert. Erstmals gehört eine schnelle USBSchnittstelle zur Ausstattung eines portablen Breitbandempfängers. Das kommt einem Generationenwechsel gleich und lässt erwarten, dass Icom bei künftigen Nachfolgern von IC-PCR1000, IC-R8500 und IC-R75 ebenfalls auf den zeitgemäßen Standard setzt. Über die auf der rechten Gehäuseseite zugängliche USB-Schnittstelle überträgt der IC-R20 Speicherinhalte und Geräteeinstellungen auf die Festplatte eines Computers. Dort können die 15 Praxistest mühsam programmierten Frequenzen als Backup sicher aufgehoben oder nach einem Neustart des Empfängers zurück in den IC-R20 geschickt werden. Denkbar wäre zudem, mehrere IC-R20 mit den gleichen Datensätzen auszustatten. Icom nennt diesen Kopiervorgang „Klonen“ und bietet als Zubehör das Cloning-Kabel CS-R20 inklusive Software CS-R20 (ab Windows 95) an. Dieses Programm dient auch zur Übertragung von Aufnahmen aus dem integrierten Digitalrecorder (s. o.) zum Computer. In die USB-Buchse des IC-R20 passt ein handelsübliches USB-Schnittstellenkabel. Für Datenaustausch und Empfängersteuerung über die serielle RS232-Schnittstelle eines Computers bietet der IC-R20 zudem den von anderen Icom-Geräten bekannten CI-VDatenausgang. Zur Computer-Anbindung auf diesem Weg benötigt man den als Zubehör erhältlichen CI-V-Pegelconverter (Interface) vom Typ CT-17 von Icom oder eine Alternative von einem Drittanbieter. Icom dokumentiert für seine CI-V-Schnittstelle zwar Datenformat und Befehle in der Bedienungsanleitung zum IC-R20, hat aber kein geeignetes Steuerprogramm im Angebot. Als Lösung bieten sich bewährte Software-Lösungen wie RadioControl (www. radioctl.com) an. Das CI-V-Datensignal liegt auf der gleichen dreipoligen 3,5-mm-Klinkenbuchse wie das NF-Signal für Kopfhörer oder externen Lautsprecher. Wer also beides gleichzeitig nutzen will, muss zum Lötkolben greifen und einen Adapter erstellen: Daten- und NF-Signal verwenden von den drei Polen der Buchse nur jeweils zwei, so dass sich die Lösung 3,5-mm-Stereoklinke auf zweimal 3,5-mm-Monobuchse anbietet. Zu den Besonderheiten der CI-V-Schnittstelle zählt die Möglichkeiten, darüber ohne Umweg über einen Computer andere Icom-Geräte zu steuern. Hierfür muss lediglich eine Kabelverbindung zwischen den Remote-Buchsen der beiden Empfänger oder Transceiver hergestellt werden. Weil der IC-R20 alle Betriebsarten, Abstimmschritte und Empfangsbereich inklusive Kurzwelle bietet, eignet er sich zur Steuerung eines Icom-Allmode-Transceivers ohne Frequenztastatur. Das klappte im Test bestens und anstelle der üblichen Kurbelei am IC-703 oder IC-728 ließen sich nun Frequenzen direkt über die Tastatur des IC-R20 eingeben. Um dessen Eingangsstufe vor zu starken Sendesignalen aus dem eigenen Transceiver zu schützen, sollte man hierbei zur Vorsicht allerdings die Antenne des IC-R20 abnehmen. Spezialitäten Der Set-Modus gestattet den Zugriff auf weitere Optionen: Der bei jedem Bedienvorgang hörbare Quittungston ist abschaltbar. Eine Batteriesparfunktion reduziert die Stromaufnahme und sorgt für einen verlängerten Empfangsbetrieb pro Akkuladung auf bis zu 20 Stunden. Hierzu gehört 16 auch die Abschaltautomatik (wählbar: 30, 60, 90, 120 Minuten). Ein zuschaltbarer Störaustaster für SSB und CW reduziert gepulste elektrische Störsignale, wie sie etwa von Zündsystemen von Kraftfahrzeugen verursacht werden. Ein Audiofilter reduziert Rauschen beim Empfang von AM-Signalen, ein weiteres unterdrückt hohe Töne bei AM- und SSB/CW-Empfang. Für Mittelwelle und UKW-Hörfunk lassen sich verschiedene Antennen schalten: Mittelwelle wird wahlweise über die interne Ferritantenne oder über eine externe Antenne empfangen; UKW-Hörfunk entweder über die externe (Teleskop)-Antenne oder über das Kopfhörerkabel. Letztere Option ist nur für den Empfang im Frequenzbereich 76 bis 108 MHz verfügbar. Um Übersteuerungsprobleme durch starke Sender zu vermeiden, lassen sich ein Abschwächer aktivieren oder die interne Signalverstärkung mehrstufig reduzieren. Ein Bandscope zeigt die Bandbelegung in Form eines Balkendiagramms auf dem Display des IC-R20. Im so genannten CTCSS- und DTCS-Betrieb öffnet die Rauschsperre des IC-R20 nur, wenn der Empfänger einen bestimmten CTCSS- oder DTCS-Ton erkennt. Mit Hilfe dieser Option lässt sich der Empfänger auf einzelne Stationen festlegen, selbst wenn auf einem Kanal noch zahlreiche andere Sender aktiv sind. Darüber hinaus sorgt eine Voice-Squelch-Funktion dafür, dass sich die Rauschsperre nur dann öffnet, wenn der IC-R20 ein moduliertes (Sprach-)Signal erkennt. Unmodulierte Dauerträger werden ignoriert. Das kontrastreiche Display des IC-R20 lässt sich sehr gut ablesen. Im Dualwatch-Modus zeigt das Display beide Empfangsfrequenzen untereinander an. Praxis & Fazit Die Stärke des IC-R20 ist der Empfang von Sprechfunksendungen in FM-schmal im VHFund UHF-Bereich. Darüber hinaus ist in diesen Frequenzbereichen auch Datenempfang möglich, allerdings mangels Diskriminatorausgang ohne schnellen Datenfunk wie Packet Radio 9k6. Auf Kurzwelle hat der IC-R20 die üblichen Probleme eines portablen Funkscanners: AM-Empfang starker Rundfunksender wie Deutsche Welle auf 6.075 kHz funktioniert zwar bereits bei Verwendung der mitgelieferten Teleskopantenne, doch kommt es wegen der zu großen Filterbandbreite schnell zu Interferenzen vom Nachbarkanal. Zum Empfang von SSB-Stationen unterhalb von 30 MHz reicht die Teleskopantenne nur selten. Schließt man aber eine leistungsfähigere Außenantenne an, kommt es schnell zur Übersteuerung und als Folge zu Mischprodukten. Erst eine Antenne mit eingebauter Vorselektion schafft Abhilfe. Oberhalb von 30 MHz bietet sich der Einsatz einer externen Antenne hauptsächlich in ländlichen Regionen an, weitab starker lokaler Sendeanlagen, die sonst ebenfalls für Mischprodukte sorgen. Wie alle anderen Empfänger dieser Art, ist der IC-R20 also hauptsächlich für den Empfangsbetrieb mit kleinen Antennen konzipiert. Ein Spektrumdisplay zeigt die Bandbelegung als Balkendiagramm. Einen Weltempfänger oder einen IC-R8500 kann und soll der IC-R20 nicht ersetzen. Dennoch setzt Icom mit dem IC-R20 einen neuen Maßstab unter den portablen Breitbandempfängern. Komfortable Bedienung, sinnvolle Speicherverwaltung, effektiver und schneller Suchlauf und hohe Empfindlichkeit im wichtigen Frequenzbereich bis 1 GHz zählen zu den Stärken, die bereits für sich den Empfänger zur Spitzengruppe vorstoßen lassen. Hinzu kommen der zuschaltbare Zweitempfänger und der eingebaute Digitalrecorder für bis zu 260 Minuten, was dem neuen Icom gleich zwei Alleinstellungsmerkmale einbringt. Auch die USB-Datenschnittstelle zeigt, dass der IC-R20 einen technologischen Generationswechsel bedeutet. Auf die Reaktion der Mitbewerber darf man gespannt sein. Harald Kuhl, DL1ABJ 2/2005