Mich ritt die schöne Kellnerin Henry
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Mich ritt die schöne Kellnerin Henry
Mich ritt die schöne Kellnerin Henry-Martin Klemt liest Texte und Gedichte von der Liebe 20. April, 20 Uhr im Theater Frankfurt „Liebe und Zeit sind die beiden Dinge, die mich wirklich interessieren“, meint der Frankfurter Dichter Henry-Martin Klemt. „Sie lassen sich beschreiben, aber nicht ermessen.“ Wenn er Liebe sagt, können zwei Menschen gemeint sein, eine Landschaft, eine Hoffnung, an die das Herz sich hängt. Wenn er Zeit sagt, ist heilige Dreifaltigkeit gemeint: der Atem des Universums, des einzelnen Wesens kurze Frist, das ewige Jetzt. Für alles ist darin Platz, für Lust und Ungestüm, Behutsamkeit und Furcht, für den Wunsch, was gedeiht zu beschützen. Klemt, 1960 in Berlin geboren, hat das Druckerhandwerk gelernt und Literatur studiert. Seit 1985 lebt er in Frankfurt. Sieben Gedichtbände hat er bisher veröffentlicht, auf drei CDs der Gruppe Quijote aus Chemnitz und des Liederdichters Frank Viehweg sind seine Lieder zu finden. An zwei Händen voll CDs hat Klemt als Autor mitgewirkt, ebenso an Dutzenden Anthologien. Er schrieb für Schauspieler, Kabaretts, Gruppen und Chöre. Sein Brot verdient er als Journalist, vor allem beim BlickPunkt in Frankfurt, in dem seit mehr als 16 Jahren allwöchentlich unter anderem sein Wochenkommentar erscheint. Daneben beschäftigte sich Klemt mit Projekten als Büchermacher, Nachdichter, Plakatgestalter, Fotograf. „Verbalisierung und Visualisierung sind zwei Seiten einer Medaille“, meint er. Deshalb erscheinen seine Gedichtbände immer mit Grafiken oder Fotografien. „Was sich der einen Sprache versagt, findet in der anderen vielleicht seinen Ausdruck.“ In den vergangenen Jahrzehnten ist Klemts Schreiben eruptiver geworden, das Geschriebene disziplinierter. „Ich möchte Lieder schreiben, die am Meer noch stimmen“, umreißt er sein Credo, und sein Frankfurter Dichterfreund Maik Altenburg sagt über ihn: „Zeit ist unser größter Reichtum, aber sie ist bemessen. Einander nahe sein bedeutet immer auch: Einander verlieren können. Das Leben als behutsamer Tanz auf Messers Schneide. Mit jedem zerstörten Lebewesen geht eine ganze Welt unter. Es bleibt eine Wunde. Und doch gehört das Vergehen zur Existenz. Der