Play Play - Filmgalerie

Transcrição

Play Play - Filmgalerie
30
Nutzholzgewinnung
Nutzholzgewinnung
sa
31
so
1
19.00 indien | tanz & film 21.00
Film HUM TUM
Tanz Bharathi Avireddy
19.00 indien
fr
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mi
18
21.15
Die Könige der Die Könige der
HUM TUM
19.00 indien
21.15 indien
WATER
19.00
21.15
18.30
Liebeserklärung
an die Kindheit
und die Musik
20.30
UNSER TÄGLICH BROT
21.00
19.00
Wie unser Essen
»Von aberwitziger
gemacht wird.
Komik – skurril und
liebenswert.«
CHARLIE CHAPLIN
18.45
SCHNITZEL MODERNE
PARADIES
ZEITEN
21.00
do
19
fr
20
sa
21
so
22
mo
23
Best of International
Competition
Media Art &
Muvi Award
Best of German
Competition
Best of German
Competition
di
24
Robert Nelson
mi
25
do
spanische OmU
Best of Competitions
CHARLIE CHAPLIN
DER GROSSE
DIKTATOR
21h filmgalerie
La dilettante
Tanguy
26
Tanguy
Die Witwe von
Saint-Pierre
fr
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Sie sind ein
schöner Mann
Unruhestifter
sa
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so
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mo
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di
1
Die Sammler und
die Sammlerin
Vorsicht Arbeit!
Alexander, der
Lebenskünstler
mi
2
Hass
La vie dans les
banlieues
Belle de jour
do
3
18h
Sie sind ein
schöner Mann
5. französische
Film- und
Kulturwoche
auch im:
19h orphée
Betragen
ungenügend
Samia
Chanson
Die Marseillaise 21.15h
d'amour
18.45
Chanson d'amour
21.00
Germinal
JUNEBUG
Play
20.30 konzert im kino
TRANSPLANT QUARTETT
20.30 konzert im kino
WILLIE SALOMON … BLUES
18.30
21.00
19h filmgalerie
Unruhestifter
Chanson
d'amour
21.00
Szenen von überwältigender Bildkraft und
Authentizität.
20.30
CHARLIE CHAPLIN: MODERNE ZEITEN
19.00
21.00
Wunderbar entspannt erzählte
Großstadtballade
aus Chile
oberhausen on tour 2007
www.filmgalerie.de
21.00 deutsch
29
Play
19h wintergarten 21h wintergarten
20h Eröffnung: Lust auf Revolte
Ressources
humaines
Ressources
humaines
Monsieur
Ibrahim
Die Perlenstickerinnen
Gabrielle
Das Mädchen, das
die Seiten …
Das Mädchen, das
die Seiten …
Gabrielle
Lust auf
Anderes
Lust auf
Anderes
Lust auf
Anderes
19.00
SNOW WHITE
La vie en rose
La vie en rose
La vie en rose
21.15
SNOW WHITE
KINO APRIL 2007
17.3019.00
19.00 deutsch
do
Filmgalerie, Wintergarten, Orphée, Andreasstadel
25. April – 2. Mai 2007
5. Französische Film- und
Kulturwoche Revolten und
Revolutionen
Vom 25. April bis zum 2. Mai 2007 präsentiert der Arbeitskreis Film e.V. in Kooperation mit dem Restaurant
Orphée die 5. Französische Film- und Kulturwoche.
Das Restaurant und Hotel Orphée ist erstmals Mitveranstalter und, neben den Kinos Filmgalerie und Wintergarten, dem Andreasstadel, auch Durchführungsort
der Französischen Woche. Mit der Integration von cinéfête, einem von der Französischen Botschaft veranstalteten Jugendfilmfestival, wird eine weitere wichtige Neuerung eingeführt.
Nach 8 Tage Paris (2003), Das Leben in der Provinz
(2004), Das Leben. Die Kunst (2005) und Frau im Kino
(2006) wird sich die Französische Film- und Kulturwoche im Jahr 2007 mit dem Thema Revolten und Re-
Programm
April 2007
www.filmgalerie.de
volutionen auseinandersetzen. Das Spektrum reicht
dabei von der persönlichen Verweigerung bis hin zum
historischen Umsturz – mit der Annahme, dass das
französische Volk sowohl auf individueller wie auf
sozialer Ebene eine besondere Beziehung zum Protest und zum Aufstand entwickelt hat. So etwa war
1988 in einem »Spiegel Spezial« mit dem Thema »Die
wilden 68er« zu lesen, die Franzosen hätten ein »Gefühl, daß Aufstände nichts Schreckliches sind wie für
die Deutschen, keine historische Verzweiflungstaten,
sondern heroische Volksfeste, kollektive Ekstasen, ein
leidenschaftliches erotisches Auftrumpfen der Körper
Gabrielle
Die teuerste Kinokarte
der Stadt
Kaum haben wir die teuerste Kinokarte der Stadt
an die Börse geschickt, hat die Nachfrage auch
schon eingesetzt. Wir wollen an dieser Stelle die
Stimmung weiter anheizen, indem wir sie nochmals vorstellen: Die teuerste Kinokarte der Stadt
kostet 100 Euro und berechtigt, mit 25 Freunden,
Freundinnen, Kollegen, Kolleginnen etc. ins Ki-
und Seelen«.
Trio Trikolore
Im Mittelpunkt unseres Frankreich-Festivals steht ein
umfangreiches Filmprogramm, das sich dem Thema
in seinem vom Persönlichen zum Politischen und Geschichtlichen reichenden Motiven widmen wird:
Filme, die sich mit der Auflehnung, dem Protest, der
Provokation, dem »Aussteigen«, den Revolten also auf
individueller und gesellschaftlicher Ebene befassen,
zum einen; Filme, die sich in große historische Bewegungen einordnen oder diese zum Inhalt haben, zum
anderen.
Informationen
KINO filmgalerie
bertoldstr. 9 | 93047 regensburg
tel 0941 56 09 01
KINO wintergarten
andreasstr. 28 | 93059 regensburg
tel 0941 298 45 63
Zusätzlich hierzu werden während der Woche themen-
no zu gehen. Man kann mit der teuersten Kino-
BÜRO
unabhängig vier aktuelle Filme, darunter eine Vorpre-
karte der Stadt auch eine Extra-Kinovorstellung
arbeitskreis film regensburg e.v.
miere, präsentiert.
nach eigenem Terminwunsch (tagsüber) besuchen
Neben dem Filmprogramm finden weitere Kulturver-
und sich dabei einen Film aus dem jeweils laufen-
anstaltungen statt: ein Konzert mit Trio Trikolore, eine
den Programm oder einen eigenen (mitgebrach-
Ausstellung mit Fotografien von Annie Assouline, eine
BÜRO kurzfilmwoche
ten) Film anschauen – in der Filmgalerie oder im
Party unter dem Motto Tour de France, édition révol-
bertoldstr. 9 | 93047 regensburg
Wintergarten.
tée«, eine fête du travail mit Akkordeon und Wein
tel 0941 56 09 01
Bestellungen der teuersten Kinokarte der Stadt
und Käse im Orphée.
werden unter Telefon 0941 298 45 63 gerne und
Die offizielle Eröffnung findet am Mittwoch, 25. April
fast jederzeit entgegengenommen. Leider kön-
um 20 Uhr im Kino Wintergarten im Andreasstadel
nen wir sie an dieser Stelle nicht abbilden, sie sieht
statt: Kurzfilme mit musikalischen und literarischen
aber aus wie ein ganz schönes Geschenk.
Live-Einlagen stehen auf dem Programm.
andreasstr. 28 | 93059 regensburg
tel 0941 298 45 63 | [email protected]
KINOS eintritt
normal: 6,00 | ermäßigt: 5,00
kinderkino: 3 euro
ermäßigung gibt es mit schüler-oder
studentenausweis, außerdem mit der
filmgaleriekarte. diese kann für 5 euro
an der abendkasse erworben werden
und ist ein jahr gültig.
gefördert von:
Play
Les amants réguliers
kino der gegenwart | filmgalerie
Herzen
Coeurs, Frankreich 2006, Farbe, 120 min, dtF, Regie: Alain
Resnais, Buch: Jean-Michel Ribes, nach Alan Ayckbourn,
Kamera: Eric Gautier, Musik: Mark Snow, mit Sabine Azéma, Lambert Wilson, André Dussollier, Pierre Arditi, Laura
Morante, Isabelle Carré
Der neue Film des französischen Regie-Altmeisters Alain Resnais, der uns zuletzt mit Das Leben ist ein Chanson erfreute. Der Film wurde
2006 in Venedig mit dem 'Silbernen Löwen für
beste Regie' ausgezeichnet.
»Es schneit in Paris. Weiche Flocken hüllen
die laute Großstadt ein, nur das Knirschen der
Schritte im frischen Schnee ist zu hören. Wie
eingeschneit sind auch die Gefühle verschiedener Menschen, deren Wege sich kreuzen, die einen Moment inne halten und sich wieder verlieren. Vier Tage lang verfolgt der Franzose einen Wohnungsmakler und dessen Sekretärin, die ihm ein Video ihrer bevorzugten Religions-TV-Sendung unterjubelt mit frivolen Darstellungen ihrer selbst, seine Schwester, die sich
bei einem Blind Date in den Unbekannten verliebt, der sich gerade in ehelicher Krise befindet
und von einem freundlichen Barkeeper getröstet wird, dessen kranker Vater von eben der ge-
nannten Sekretärin nicht nur gefüttert, sondern
mit lasziven Tänzen verwöhnt wird.
Liebevoll betrachtet der Grandseigneur wie unter einem Brennglas die verlorenen Großstadtseelen und ihre Anstrengungen, Liebe zu gewinnen, verknüpft in einem amüsanten Reigen
die Schicksale in einem Netz aus Gegensätzen.
Das Personal ist perfekt – Barkeeper Pierre Arditi lauscht geduldig den geheimen Beichten
der Barflys, Makler André Dussollier versteckt
geschickt seine dunklen Seiten hinter langweiliger Bürgerlichkeit, Lambert Wilson überzeugt
als sich vom Joch der Ehe befreiender Alkoholiker und Sabine Azéma mimt die bigott-lüsterne
Lady mit Rafinesse und einer Portion Unschuld.
Sie alle haben ihr Päckchen zu tragen, brechen
aus dem Kokon der Normalität aus, greifen verwegen nach einem Stückchen Freiheit, um nach
dem versponnenen Höhenflug reuevoll wieder
auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren,
dahin, wo sie die Regeln kennen.
Ein filigranes Vergnügen. Resnais beherrscht die
Kunst der Verdichtung und Andeutung. Herzen
ist Balsam für geschundene Herzen, tut einfach
gut.« (www.kino.de)
kino der gegenwart | filmgalerie | essen 1 & 2
Unser täglich Brot
Österreich 2005, Farbe, 92 min, dtF, Regie: Nikolaus Geyrhalter, Buch: Wolfgang Widerhofer, Nikolaus Geyrhalter, Kamera: Nikolaus Geyrhalter, Dokumentarfilm
»Am Fließband und durch effizient konstruierte
Maschinen werden Hühner, Schweine und Rinder geboren, gefüttert, getötet und zur täglichen Nahrung für Millionen verarbeitet. Und
die Erzeugung von Tomaten, Gurken, Spargel
oder Sonnenblumenkernen für den Massenkonsum ist ähnlich industrialisiert. Riesige Flächen
mit Gewächshäusern, in denen Maschinen und
Menschen in einem vorgeschriebenen Takt die
nachgefragte Menge produzieren, wirken wie
surreale Landschaften. Dazwischen sind Arbeiterinnen und Arbeiter geschnitten, die schweigend ihr Pausenbrot verzehren. Kommentarlos
überlässt der Film das Publikum seinen Bildern.
Das Rattern der Maschinen, die Laute der Tiere, manchmal eine kaum vernehmbare menschliche Stimme: Geräusche wie aus einer unwirklichen Welt.
Unser täglich Brot schärft den Blick für eine
Industrie, die selten bewusst wahrgenommen
wird. Staunend und zugleich tief erschrocken
schauen wir einer industriellen Produktion zu,
in der Pflanzen und Tiere als Massenware erzeugt werden. Der Verzicht auf Kommentar und
Interview ebenso wie die streng komponierten
Einstellungen schaffen Raum für eigene Assoziationen und Gedanken.
Als ein aufrüttelndes Dokument unserer Zivilisation führt der Film zu einem Nachdenken
über unseren Lebensstil, unsere Essgewohnheiten und deren Voraussetzungen, über unsere Grundhaltung zur Natur und zu uns selbst.«
(Jury der Evangelischen Filmarbeit)
Schnitzelparadies
Het Schnitzelparadijs, Niederlande 2005, 82 min, dtF, Regie: Martin Koolhoven, Buch: Marco van Geffen, Kamera:
Guido van Gennep, Musik: Wiegel, Meirmans, Schnitker,
mit: Mounir Valentyn, Bracha van Doesburg, Mimoun Oaissa, Yahya Gaier, Frank Lammers
Princesas
Princesas, Spanien 2005, Farbe, 113 min, dtF, Regie und
Buch: Fernando León de Aranoa, Kamera: Ramiro Civita,
Musik: Alfonso Villalonga, mit: Candela Peña, Micaela Nevárez, Mariana Cordero, Llum Barrera, Violeta Pérez, Monica Van Campen, Flora Alvarez
Princesas erzählt von zwei Frauen in Madrid,
zwei Huren, zwei Prinzessinnen. Caye ist knapp
dreißig, mit frecher Ponyfrisur und eigenwilligem Charme, die Prinzessin von nebenan, erfahren im Umgang mit Freiern, mädchenhaft in
ihren Träumen vom Glück, das kommen wird.
Zulema kommt aus Lateinamerika, eine Prinzessin im Exil, die sich als Illegale in Madrid
durchs Leben schlägt, um ihrem kleinen Sohn
zuhause eine Zukunft zu geben. Als sich Caye
und Zulema begegnen, stehen sie auf unterschiedlichen Seiten. Viele der spanischen Mädchen auf der Straße sind nicht gut zu sprechen
auf die exotische Konkurrenz durch die Immigrantinnen. Aber es sind die gleichen Dinge, von
denen ihr Leben abhängt. Caye und Zulema
werden Komplizinnen, Prinzessinnen auf der
Suche nach ihrem Königreich.
»Eine fantastische Candela Peña ist die Entde-
ckung in diesem Kleinod mit dem großen Herzen … Ein Frauenfilm par excellence, wie ihn
Almodóvar nicht hätte besser machen können.« (Kulturinfo)
»Wie schon in seinem herausragenden Montags in der Sonne geht Fernando León de
Aranoa auch mit Princesas wieder dorthin, wo
es wehtut, ohne dass Vitalität, Witz und Tempo
auf der Strecke bleiben.« (Hamburger Abendblatt)
»Princesas ist ein Film voller großer Momente,
mit großartigen, lebendigen Dialogen und unvergesslichen Schauspielerinnen.« (El criticón)
»Einer der skurrilsten und liebenswertesten Filme, die mir in der letzten Zeit untergekommen
sind. Der Marrokaner Nordip jobbt in einem unfassbar trostlosen Hotelrestaurant als Tellerwäscher, verliebt sich in die Nichte der Besitzerin
und fliegt aus dem Job, als die Besitzerin das
spitzkriegt, denn auch sie ist schwer in Nordip
verknallt.
Das klingt nach einer der zahlreichen, mittelkomischen Immigrantenkomödien, die gerade sehr en vogue sind, doch – und so betonte es der Regisseur – hier geht es weniger um
das Thema 'Multikulti', sondern hauptsächlich
darum, das unglaublich anstregende Schuften in einer Großküche zu persiflieren. Das Küchenteam, bestehend aus unappetitlichen, zynischen, gleichsam buckelnden wie tretenden,
aber trotzdem fast durchgängig liebenswerten
Chargen, sollte eigentlich komplett für den Goldenen Bären nominiert werden.
Regisseur Martin Koolhoven hat einen enorm
abwechslungsreichen Stall junger, unverbrauchter Darsteller aus allen Kulturkreisen zusammengetrommelt, die in aberwitziger Komik und
unglaublichem Tempo agieren. Der Film ist vollgepackt mit Dialogwitz, böser Satire und wunderbaren Pointen. Die Hauptdarsteller Mounir
Valentyn und die an Erotik schwer zu überbietende Bracha van Doesburgh sind schlichtweg
grandios.
Wenn sich für diesen Film kein deutscher Verleih findet, werde ich richtig sauer. (Jochen Reinecke, Die Zeit, anläßlich der Berlinale 2006)
»Schnitzelparadies lässt sich prima in eine
Reihe mit selbstironisch erzählten Immigran-
tenkomödien wie dem ebenfalls niederländischen Shouf Shouf Habibi oder dem schwedischen Jalla Jalla von Josef Fares stellen.
Eben weil keine der schrägen Figuren – zur Küchencrew gehören noch ein gemeingefährlich
aussehender slowenischer Schlachter, ein verklemmter, jedoch friedfertiger Türke, dazu ein
nicht auf den Mund gefallenes Marokkanerduo
– wirklich ernst zu nehmen ist und es nicht darum geht, sich in tiefe Analysen zu ergehen, gerät Schnitzelparadies zum locker genießbaren Unterhaltungsbraten.
Wer mag, kann Schnitzelparadies aber
durchaus auch als Metapher auf die gesellschaftlichen und politischen Zustände in den
Niederlanden verstehen. Immer herrscht dort
irgendwo ein wenig Anarchie, und was die Politik auftischt, ist nicht immer auch das Gelbe
vom Ei.« (www.programmkino.de)
oberhausen on tour – programme aus dem archiv der internationalen kurzfilmtage oberhausen | filmgalerie
MuVi Award 2004-2006
»Best of« German and
International Competion
Ein 35mm-Filmprogramm aus den beiden großen Wettbewerben der Kurzfilmtage mit vorwiegend Kurzspielfilmen, facettenreich, verspielt, elegant und manchmal rätselhaft.
Zu Beginn lernt der junge Araber Zakaria als
Einwanderer in Italien seine ersten Lektionen
des Islam, und wir mit ihm.
Auch die junge Japanerin Tomoko, die in City
Paradise nach London kommt, um Englisch zu
lernen, macht ihre Entdeckungen. Sie findet eine mysteriöse geheime Stadt im Untergrund,
kunstvoll animiert von Gaelle Denis.
Ein Tag in Brasilien und eine Nacht auf Kuba:
Felipe Bragancas O Nome Dele (o clovis)
und Ariane Kessissoglous Dance of Freedom
erzählen vom heutigen Leben in Lateinamerika
mit bewußten Auslassungen. Es geht um das
tägliche Miteinander, diese Spielfilme sind ganz
nah an lateinamerikanischen Realitäten. Aicha
nimmt nicht nur das Nachtmotiv von Dance of
Freedom auf. Hier sind zwei afrikanische Seelen auf der Suche nach Liebe unterwegs in den
Straßen von Dakar.
Abschließend nimmt uns Till Passow in seinem mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm
Mast Qalandar mit nach Pakistan. Zum Fest
der Vereinigung Mast Qalandars mit Allah pilgern alljährlich Millionen seiner Anhänger zum
Schrein in Sehwan Sharif.
Donnerstag, 19.4.07 | 21.00 Uhr
»Best of« International
Competition
Dieses Programm beginnt mit einer handfesten
Schlägerei. Ein Kerl geht in einen Pub … Sechs
Schauspieler kicken, ringen und schlagen sich
ihren Weg durch den wilden Westen einer Bar
im Osten Londons. Fisticuffs funktioniert wie
ein Videospiel. Ist der Held am Ende, beginnt
die Ebene von Neuem.
In Rugby Boyz erleben wir philippinische
Jungs beim Football spielen und Lösemittel
schnüffeln. Sie tauchen wie Klappmesser in
das dunkle Wasser. Sie ahnen nichts, sind voller Energie.
N12o13.062'/W 001o32.619' Extended
sind die GPS-Koordinaten eines trostlosen Ortes in Afrika, an dem zwei Männer an einem
Haus arbeiten. Der Eindruck einer archäologischen Grabungsstätte täuscht. Dokument oder
Fiktion? Auf jeden Fall der Gewinner des großen Hauptpreises der Kurzfilmtage 2006.
Uyuni dagegen liegt in Bolivien. Wir hören die
Stimmen zweier Personen. Sie möchte Uyuni
verlassen, er fühlt sich sicher.
In der kunstvoll verspielten Animation Sleep
With the Fishes produziert ein Mann erst einen ganzen Ozean, auf dem sich dann kleine
Schiffe zur melancholischen Musik von den Tiger Lillies fortbewegen.
Nachdem Benny Nemerofsky Ramsay zuletzt eine Boyband ausschließlich aus sich selbst klonte, bewirbt er sich hier in Audition Tape gewohnt selbstverliebt um einen Job bei einer bekannten russischen Mädchenband.
Die beiden folgenden ungewöhnlichen Spielfilme kreisen um geplatzte Träume, Einsamkeit
und fehlgeleitete Kommunikation. Until portraitiert in einer eleganten nächtlichen Erzählung einen Mann und eine Frau, während sie
ihr Leben und ihre Einsamkeit an unterschiedlichen Orten diskutieren.
In der minimalistischen Episode A Moment of
Love versuchen Amy und Lai, ein junges Paar
in Kuala Lumpur, über die Runden zu kommen.
Wie jeder andere in der Stadt arbeiten sie, träumen, und streiten über Rechnungen.
Abschließend erklärt uns in Useless Dog ein
irischer Landwirt augenzwinkernd, warum er
mit der Arbeit seines Schäferhundes nicht zufrieden ist.
Freitag, 20.4.07 | 21.00 Uhr
»Best of« German
Competition
Dieses Programm versammelt Highlights des
Genres aus dem Deutschen Wettbewerb 2006,
die teilweise auch schon auf anderen renommierten Festivals erfolgreich waren.
Der Name Benidorm steht für Pauschaltourismus, Sonne und eine zubetonierte Küste. Carollin Schmitz‘ Portrait des Retnerparadieses und
seiner Urlauber ist ein Film über Alter, Würde
und Vergänglichkeit.
Hallelujah! Der Papst kommt, aber erst in ein
paar Stunden! Jochen Hick platziert seine Kamera mitten unter den wartenden Pilgern des
Kölner Weltjugendtages und hält die Fangesänge der hetero- und homosexuellen Christen
ganz direkt und schnörkellos fest.
Einen dokumentarischen Abgesang auf eine
einstige Jahrmarktsattraktion hat Jörg Wagner
mit Motodrom inszeniert. Der Höllenkessel
der Steilwandfahrer: Männer und Maschinen,
Todesgefahr und Nervenkitzel. Eine klassische
Hommage in Schwarzweiss mit 5000 Umdrehungen pro Minute.
In Kein Platz für Gerold erleben wir eine tierische Gemeinschaft bei der Aussprache, als
Animation. Das Krokodil Gerold soll aus der
WG geworfen werden. Hat die neue Mitbewohnerin, das Gnu Ellen, ihre Finger im Spiel? Die
wilde Zeit von früher ist nur noch Erinnerung.
Auch die Liebesbeziehung zweier Männer in
Tango Apasionado ist bereits Vergangenheit.
Im Kurzspielfilm von Jan Krüger scheint ihre gemeinsame Vergangenheit noch mal auf, ihre
Sehnsüchte, ihre Zweifel.
In Verena Verona begleitet Lola Randl zwei
junge Münchnerinnen mit Erlebnishunger in ihren italienischen Urlaubsort. Aber die Saison ist
vorbei und nirgends ist etwas los.
Trotz ernstem Anlaß präsentiert Anna Berger in
ihrem kurzen Essay o.T. ihre Erfahrungen mit
diversen Psychotherapien äußerst humorvoll
und surreal. »Quatschen hilft. Lachen auch.«
Sonntag, 22.4.07 | 21.00 Uhr
Montag, 23.4.07 | 21.00 Uhr
15 höchst originelle und experimentelle Musikvideos jenseits von MTV und Viva, ausgewählt
aus drei Jahrgängen Muvi-Preis für das beste
deutsche Musikvideo der Kurzfilmtage. Auch
wenn die Budgets zum Teil verschwindend gering waren, an Kreativität, Innovationskraft und
politischen Statements mangelt es den Regisseuren nicht. Einige dieser Clips sind nie im
Fernsehen gezeigt worden, andere sind nur in
kürzeren Versionen vom Fernsehen bekannt.
Samstag, 21.4.07 | ca 22.15 Uhr
Media Art
Die Grenzen verschwimmen: aktuelle Arbeiten
aus dem Spannungsfeld Black Box / White Cube. Album speist sich aus den persönlichen Arsenalen der Erinnerung. Videobilder, die Matthias Müller im Laufe der letzten Jahre absichtslos aufgenommen hat, treffen aufeinander.
In Counter werden Zahlen aus Spielfilmen
zum Countdown im Sekundentakt. Eine Nebensache wird zur Hauptrolle.
Casio, Seiko, Sheraton, Toyota, Mars beschreibt als persönliche Dokumentation die Akzeptanz von Konsumgütern auf beiden Seiten
des Irakkrieges und die Rolle des Fotojournalisten angesichts der Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung.
man.road.river.: Marcellvs L. zeigt den langen Weg eines Brasilianers beim Durchschreiten eines Flusses mit vielfältigen philosophischen Anklängen und gewann dafür den großen Hauptpreis des Festivals 2005.
What I’m Looking For dagegen erzählt von
einem seltsamen Abenteuer an der Schnittstelle zwischen öffentlichen Raum und Internet, Stills und bewegten Bildern, Kontrolle und
Sehnsucht.
Das Programm endet mit Nathalie Djurbergs
kurzer Animation Tiger Licking Girl’s Butt,
in der sie eine sexuelle Fixierung beschreibt und
das allzu Intime aus freudianischer Perspektive erforscht.
Samstag, 21.4.07 | 21.00 Uhr
Sonntag, 22.4.07 | 12.00 Uhr Matinée
Robert Nelson
Im Mai 2006 ist Robert Nelson zur ersten großen europäischen Retrospektive seines Filmschaffens nach Oberhausen gekommen.
Seine scharfsinnigen und intuitiven Arbeiten
balancieren immer zwischen formaler Erfindungskraft und ansteckendem Humor. 5 Filme
wurden für den Verleih erworben, sie belegen
die Rolle des Freigeists Robert Nelson als einer zentralen Figur des New American Cinema
der 60er und 70er Jahre. Plastic Haircut, eine
vom Dada inspirierte Performance, ist Nelsons
erster Film. In The Off-Handed Jape erleben
wir eine witzige Unterrichtsstunde in sinnloser
Gestenschauspielerei, Deep Westurn dagegen ist die ein wenig pietätslose filmische Totenwache für einen Freund. In beiden Filmen
agiert Nelson auch vor der Kamera. Der furiose Oh Dem Watermelons, längst ein Klassiker des New American Cinema, kritisiert Rassismus, in dem er absurd überzogene Stereotypen darstellt und mit Found Footage mischt.
Bleu Shut schließlich beginnt eine Kommunikation mit dem Zuschauer, unterläuft seine Erwartungshaltung und spielt damit. Das »Spiel«
ist Spaß, Kino zum Mitmachen.
Dienstag, 24.4.07 | 21.00 Uhr
25. April – 2. Mai 2007
5. französische Film- und Kulturwoche
Révoltes et
révolutions
Filmgalerie | Wintergarten | Orphée
Filme | Konzert | Ausstellung
Party | Live-Veranstaltungen
La Marseillaise
Frankreich 1938, sw, 135 min, OmU, Regie: Jean Renoir
Nach dem Sturm auf die Bastille in Frankreich
zieht ein Bataillon von Föderierten nach Paris,
um die dortigen Revolutionäre zu unterstützen.
Sie siegen schließlich im Kampf gegen die königlichen Truppen. Die Nationalversammlung
verkündet die Absetzung des Königs.
Jean Renoir verbindet eine bis ins kleinste Detail exakte und stimmige Rekonstruktion einzelner historischer Begebenheiten mit fiktiven Szenen, die jedoch so geschehen sein
könnten.
Alexandre le bienheureux
Alexander,
der Lebenskünstler
Frankreich 1967, 95 min, OF, Regie: Yves Robert
Die Geschichte von einem sehr starken
Großbauern,Philippe Noiret, der nach dem
Tode seiner arbeitswütigen Frau zum Ärger der
neidischen Dorfbewohner monatelang nicht
mehr aus dem Bett geht. Ein erstklassiges Lob
der Faulheit und der kleinen Freuden des Daseins.
Mittwoch, 25.04. | 20.00 Uhr
Kino Wintergarten
Eröffnung live
Ni dieu ni maître
Lust auf Revolte
Kurzfilme
Gedichte & Lieder
Freitag, 27. April | 19.00 Uhr
Andreasstadel | Saal
Vernissage
Fotografien
von Annie Assouline
Nachdem die bekannte Pressefotografin Annie Assouline Arbeiterhände fotografierte, widmete sie sich in einer neuen Serie Händen von
Schriftstellern. Man könne gewisse Parallelen
finden, so Annie Assouline, unter allen, die
die Hand als Werkzeug gebrauchen, z. B. in der
Spannung, in der Art zu greifen …
Claude Lévi-Strauss, Jürgen Habermas, Emmanuel Lévinas, Françoise Sagan oder Philippe
Sollers, alle haben sie für einen kurzen Moment
ihre Arbeit ruhen lassen und ihre Hand von Annie Assouline »porträtieren« lassen.
Diese Ausstellung, die vor kurzem in
München zu sehen war, wird nun, dank
der Kooperationsbereitschaft des Institut français in München, auch für ein
Hände von Claude Lévi-Strauss
copyright: Hannah
paar Tage in Regensburg zu sehen sein.
Wir danken dem Institut français und
Herrn Dr. Martin Angerer, Direktor der
Städtischen Museen Regensburg, der die
Ausstellung eröffnen wird.
Ausstellungsdauer bis Dienstag, 1. Mai.
Sonntag, 29. April | 20.00 Uhr
Andreasstadel | Saal
Konzert Trio Trikolore
»Bal dans ma rue«, »Auf der Straße tanzen
…«, so lautet der Titel eines Chansons, geschrieben von Michel Emer und interpretiert
1949 von der großen Edith Piaf. »Auf der Straße tanzen …«, so könnte auch das Motto lauten, die Umschreibung, die Beschreibung der
Musik des Trio Trikolore: Eva Sixt, Sepp Frank
und Rainer Hofmann.
Die drei Künstler haben sich ganz der Interpretation des französischen Chansons verschrieben. Das Trio bewahrt in seinen eigenen Arrangements der Chansons von Charles Trenet,
Edith Piaf, Juliette Greco u.a. die Ursprünglichkeit dieser Musik »von der Straße«. Ehedem
pompös und wuchtig anmutende Orchestrierungen werden umgearbeitet zu transparenten, »transportablen« Liedern so wie sie in Cafés und an Straßenecken zu hören waren: Das
Chanson als Chanson, als kleines Kunst-Stück,
als Ausdrucksform sowohl des »chagrin de la
vie«, des Lebenskummers, als auch der »légèreté«, der frohen Leichtigkeit, der Gelassenheit.
Germinal
Frankreich 1993, 158 min, OmU, Regie: Claude Berri
Entstanden nach dem Roman von Zola. 1860
im nordfranzösischen Kohlenrevier: Ein arbeitsloser Mechaniker nimmt eine Stelle unter Tage
an und versucht, die Arbeiter gegen die Willkür
der Grubenbesitzer zu organisieren. Mit widerstrebenden Einstellungen folgen ihm die Arbeiter. Während des Streiks eskalieren die Ereignisse.
Zéro de conduite
Betragen ungenügend
Frankreich 1933, 44 min, OmeU, Regie: Jean Vigo
Jean Vigos Klassiker schildert eine Schülerrevolte gegen autoritäre Lehrer in einem französischen Internat. In verfremdeter, teilweise surrealistischer Form verarbeitete Vigo seine eigenen Erfahrungen als Internatsschüler zum
gezielten Angriff gegen eine autoritäre Gesellschaft.
Gabrielle
Frankreich 2005, 90 min, OmU, Regie: Patrice Chéreau
Das Ende einer Geschäftsreise leitet für einen gut situierten Bürger der Pariser Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch
das Ende seiner Ehe ein. Er muss zur Kenntnis nehmen, dass seine Frau ihn schon längst
verlassen hat.
Ein Ehedrama, das den Selbstbetrug einer sozialen Schicht entlarvt und den Masochismus einer Gesellschaft aufzeigt, die sich die eigenen
Gefühle nicht eingesteht.
Tanguy
Tanguy – Der Nesthocker
Frankreich 2001, 109 min, OmU, Regie: Etienne Chatiliez
Als der 28-jährige Sohn keine Anstalten macht,
aus der elterlichen Wohnung auszuziehen, greifen die verzweifelten Eltern zur Selbsthilfe und
wollen ihren Sprössling aus dem Haus ekeln.
Hervorragend gespielte, elegant inszenierte
böse Komödie, die auch Eltern ein Recht.
Les amants réguliers
Unruhestifter
Frankreich 2004, sw, 175 min, OmeU, Regie: Philippe
Garrel
Nachdem sie sich an der Studentenrevolte
im Mai 1968 in Paris beteiligten, verschreibt
sich eine Clique junger Pariser dem Leben der
Bohème.
Garrel zeigt ein desillusioniertes Bild der 68er
Generation: Studenten sitzen herum und rauchen Opium, faulenzen in ihren Wohnungen
und führen ein uninteressantes Leben. Dennoch wird er der Vielschichtigkeit und Dynamik
dieser Zeit gerecht. – »Die klug durchdachte
Milieu- und Gesellschaftsstudie beschwört in
einfühlsamen Schwarz-Weiß-Bildern das Lebensgefühl der 1960er-Jahre.« (Filmdienst)
Philippe Garrel wurde bei den 62. Filmfestspielen von Venedig im Jahr 2005 mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet.
Belle de jour
Schöne des Tages
Frankreich, Italien 1967, 99 min, OmU, Regie: Luis Buñuel
Séverine, Cathérine Deneuve, eine scheinbar
glücklich verheiratete Frau aus großbürgerlichem Milieu, geht ihren Begierden nach und
verdingt sich stundenweise in einem Edelbordell. – Ein Film, der übergangslos Elemente
aus Realität und Vorstellung vermischt, dessen traumatische Dimension mit surrealen Bildmomenten verstärkt wird. Ein weiterer Anlauf
Buñuels, auf die Expolosivkraft unter der Decke
bürgerlicher Wohlanständigkeit hinzuweisen.
La haine Hass
Frankreich 1994, 98 min, OmU, Regie und Buch: Mathieu
Kassovitz
Straßenschlachten in einer Pariser Trabantenstadt. Nachdem ein 16jähriger im Verhör lebensbedrohlich zugerichtet wurde, schwört ein
anderer Jugendlicher, einen Polizisten zu töten,
falls er stirbt. – Eine bedrängende Exkursion
in das Leben der »Banlieue«, in denen die Jugendlichen einer hoffnungslosen Zukunft entgegengehen. Die präzise Inszenierung analysiert schonungslos die soziale Zeitbombe und
verdichtet dabei ihre zentralen Themen von
Gewalt und ihren Folgen, Solidarität und Ohnmacht in eindringlichen Bildern.
Le goût des autres
Lust auf Anderes
Frankreich 2000, 113 min, OmU, Regie: Agnès Jaoui
In einer französischen Provinzstadt verliebt sich
ein einfältiger Fabrikdirektor in eine Theaterschauspielerin und bricht aus seinem Milieu
aus. Das hat Folgen … Gesellschaftskomödie, die sich als unaufdringliche intellektuelle
Studie über die Zwänge und Chancen des Lebens erweist.
Montag 30.04. | 21.30 Uhr
Mittwoch 02.05. | 21.00 Uhr
Orphée-Wintergarten
Filmgalerie
Fête du travail
Wein, Käse, Brot
und Akkordeon
Vortrag, Debatte,
Dokumente
Marianne Mion: La vie
dans les banlieues
konzerte | wintergarten
Monsieur Ibrahim et les
fleurs du coran
Monsieur Ibrahim und die
Blumen des Koran
Ressources humaines
Frankreich 2003, 94 min, OmU, Regie: François Dupeyron
Frankreich 1999, 103 min, OmU, Regie: Laurent Cantet
Ein Student der Betriebswirtschaft soll als Praktikant in der Firma, in der sein Vater seit Jahren hinter einer Stanzmaschine steht, eine Befragung über die 35-Stunden-Woche durchführen. Als er erfährt, dass seine Arbeit in Wahrheit
der Umstrukturierung des Betriebes dient und
Entlassungen zur Folge haben wird, von denen
auch sein Vater betroffen sein wird, organisiert
er einen Streik. Ausgerechnet bei seinem Vater
stößt er auf taube Ohren. – Eine packende Geschichte über Arbeitsethik und Aufsteigermentalität, Anpassung und Widerstand.
Samia
Frankreich 2000, 73 min, OmeU, Regie: Philippe Faucon
Samia, eine junge, 15-jährige Algerierin, lebt in
der Banlieu von Marseille, umgeben von ihren
Eltern und sieben Geschwistern. Immer weniger kommt sie mit der Moral und den Traditionen ihrer sehr gläubigen Familie zurecht. Ihr älterer Bruder hingegen, der unter Arbeitslosigkeit leidet, ereifert sich, die Traditionen in der
Familie zu erhalten und zu respektieren. Ihre
große Schwester hat sich von der Familie zurückgezogen und ist mit einem »Nicht-Gläubigen« befreundet. Samia erkennt, dass es Zeit
ist, ihren eigenen Weg zu finden …
La dilettante
Frankreich 1999, 119 min, OmeU, Regie: Thomas Pascal
Pierrette Dumortier ist zwar eine Frau mit starkem Charakter, aber hilflos angesichts des täglichen Einerleis. Eines Tages beschließt sie, alles
hinter sich zu lassen, alles zu verlassen: Liebhaber, Bekannte und Verwandte, das »Glück«
und Neuchatel; sie kehrt nach Paris zurück und
zieht, irgendwo in der Banlieu, in das Appartement ihres Sohnes ein, der mehr überrascht
als entzückt ist. Pierrette ist mehr und mehr mit
der Frage konfrontiert, wie sie es denn anstellen soll – das »neue Leben« …
Attention Danger Travail
Vorsicht Arbeit!
Frankreich 2003, 109 min, Omu, Regie: Pierre Carles, Christophe Coello, Stéphane Goxe
Der Anti-Arbeits-Film! Die Filmemacher kommentieren: »In fetten Lettern steht auf jeder
Zigarettenschachtel: 'Rauchen tötet'. Genauso
fett müsste man auf die Fassaden von Betrieben, Arbeitsämtern, Zeitarbeitsfirmen und Handelsschulen schreiben: 'Arbeit tötet'. All die,
die das Gegenteil behaupten und deren ganzes Streben darauf gerichtet ist, uns in Arbeit zu
setzen – Arbeitgeber, Minister, Medien, Schwiegermütter – sollten wegen Gefährdung Anderer angezeigt werden.
Die Diskussionen, die der Film ausgelöst hat,
die Begeisterung auf der einen Seite wie die
Empörung auf der anderen, haben uns ermuntert weiter zu machen, mit unserem bilderstürmerischen Projekt fortzufahren und eine unverklemmte Debatte über die Rolle der Arbeit in
der Gesellschaft in Gang zu setzen.«
Der Film setzt sich zusammen aus Gesprächen
mit Deserteuren des Arbeitsmarktes und vielen Ausschnitten aus Spiel- und Dokumentarfilmen.
Vorpremiere
La tourneuse de pages
Das Mädchen, das die Seiten
umblättert
Frankreich 2005, 85 min, OmU, Regie: Denis Dercourt
Taktlosigkeit zerstört Melanies Lebenstraum:
Ihr Vorspiel bei der Aufnahmeprüfung fürs Musik-Konservatorium findet ein jähes Ende, als
die Juryvorsitzende, eine bekannte Pianistin,
sie mit ihrem unsensiblen Verhalten völlig aus
dem Konzept bringt.
Zehn Jahre später bietet sich der jungen Frau
jedoch die Möglichkeit zur Revange: über Umwege gerät sie in den Haushalt der Pianistin. Zunächst als Babysitter engagiert, steigt
sie rasch zu ihrer persönlichen Notenumblätterin auf. Sie gewinnt das Vertrauen der unsicheren Frau und macht sich immer unentbehrlicher. Genau die Position, die sie braucht …
Klassisches französisches Kino, das einen Rachefeldzug mit großer Raffinesse und Spannung in Szene setzt.
Je vous trouve très beau
Sie sind ein schöner Mann
Frankreich 2006, 97 min, OmU, Regie: Isabelle Mergault
Zehn Tage, nachdem er seine Frau durch einen
Stromschlag verloren hat, wird ein Bauer bei einem Eheanbahnungsinstitut vorstellig. Dessen
Betreiberin merkt rasch, dass ihn nicht Sehnsucht antreibt, sondern der Wunsch nach einer zupackenden Bäuerin. Sie schickt ihn nach
Rumänien … Die Damen, die vorsprechen
und vorsingen, träumen von einer Karriere im
Showgeschäft und sind nicht das, was der Bauer erwartet. Nur eine Frau merkt, wie der Hase laufen soll.
La môme
La vie en rose
Frankreich 2007, 140 min, OmU, Regie: Olivier Dahan
Biografischer Film über die französische Chanson-Ikone Edith Piaf (1915-1963) von ihrer
entbehrungsreichen Kindheit im Bordell ihrer
Großmutter und beim alkoholsüchtigen Vater
bis hin zu ihrer Karriere von der Pariser Straßensängerin zum Weltstar, dazwischen berufliche und private Höhen und Tiefen, schließlich der frühe Tod.
Quand j'étais chanteur
Chanson d'amour
Frankreich 2006, 112 min, OmU, Regie: Xavier Giannoli
Ein in die Jahre gekommener Chansonnier tingelt durch die französische Provinz, verliebt
sich in eine junge Immobilienmaklerin und
singt sich mit großer Ausdauer in ihr Herz hinein. Überzeugend gespielte, inszenatorisch
konventionelle Liebeskomödie mit viel Gesang,
die vordergründigen Kitsch vermeidet und immer dann an Format gewinnt, wenn sie auf
sanfte Weise ein Verlustgefühl artikuliert.
Paris in den 60er Jahren. Der 13-jährige Momo
lebt mit seinem Vater in der Rue Bleue. Während der tagsüber in der Kanzlei sitzt, muss
Momo sich um den Haushalt und das Essen
kümmern. Wenn das Geld nicht mehr reicht,
begeht er kleine Diebstähle im arabischen Lebensmittelladen von Monsieur Ibrahim. Die
beiden werden trotzdem Freunde. Zwar ist
Monsieur Ibrahim kein echter Araber, wie auch
die Rue Bleue nicht blau ist. Aber er weiß einiges über das Leben, Religionen, Liebe und
Glück.
Les brodeuses
Die Perlenstickerinnen
Frankreich 2004, 88 min, OmU, Regie: Eléonore Faucher
Claire, 17 Jahre alt, ist allein. Ihre Arbeit im Supermarkt macht ihr keinen Spaß. Und dann
wird sie auch noch schwanger! Eines ist klar,
das Baby will sie auf keinen Fall behalten.
Doch dann lernt Claire Madame Melikian kennen, eine begnadete Stickerin für die Pariser
Haute-Couture, die gerade ihren Sohn bei einem Motorradunfall verloren hat. Sie nimmt
Claire als Lehrling an. Über die gemeinsame
Arbeit mit den prächtigen und weichen Stoffen beginnen sich die beiden Frauen einander anzunähern.
La veuve de Saint-Pierre
Die Witwe von Saint-Pierre
Frankreich 2000, 102 min, Regie: Patrice Leconte
Saint-Pierre 1850, eine kleine, entlegene französische Insel. Eines Nachts, wird ein Mann
brutal ermordet. Sein Mörder, Neel Auguste,
wird zum Tode verurteilt. Aber auf Saint-Pierre gibt es weder Henker noch Guillotine. Da
beginnt die schöne Frau des Hauptmanns sich
für das Schicksal des Verurteilten zu interessieren. Überzeugt, dass jeder Mensch sich ändern
könne, möchte sie Neel eine zweite Chance geben: gegen den Willen der Herrschenden, aber
mit Unterstützung ihres Mannes, der sie über
alles liebt. – Ein Plädoyer für die Menschlichkeit und eine faszinierende Liebesgeschichte
mit dem Startrio Juliette Binoche, Daniel Auteuil und Emir Kusturica in den Hauptrollen.
Les glaneurs et la glaneuse
Die Sammler und die
Sammlerin
Frankreich 2000, 82 min, OmU, Regie: Agnès Varda
Der Film widmet sich der heute noch lebendigen Tradition der »Nachlese«. Die Sammler,
das sind die »Ährenleserinnen« auf Millets berühmtem Gemälde. Das sind Obdachlose, die
die überschüssigen Kartoffeln aus den Feldern
holen. Das sind Spitzenköche, die das besondere Aroma der überreifen Trauben schätzen,
französische Familien, die zur Apfelernte ziehen, oder auch Künstler, die aus Schrott ihre
Werke basteln. – Die Sammlerin, das ist die
Regisseurin selbst, die Bilder und Impressionen sammelt, von dem, was in einer Wegwerfgesellschaft »übrig bleibt«, und von denen, die
davon leben. Wie nebenbei entwirft sie dabei
auch ein facettenreiches Porträt Frankreichs.
Freitag, 27.April 2007 | 22 Uhr | Saal Leerer Beutel, EG
Party mit französischer Musik
Tour de France édition révoltée
mit DJ Thomas Bohnet Eintritt: 4 Euro
Transplant Quartett
Eine neue Dimension auf dem Gebiet der Transplantation tut sich auf! Was in Teilbereichen
der modernen Medizin bereits Routine geworden ist, gelingt jetzt auch in der neuen jazzigen Musik, dank der erfolgreichen Bemühungen eines Musikteams mit dem treffenden Namen Transplant Quartett.
Die vier Spezialisten pflanzen die Wucht des
Rock auf die Spielarten des modernen Jazz. Sie
vermeiden Abstoßung durch Parodieren gängiger Klischees und überwinden gefahrlos die
Blues-Hirnschranke. Komponierte Partien, verwoben mit spontanen Klangexperimenten führen zu positiver Reizung im Oberstübchen. Neben herkömmlichen Klangapparaten setzt das
Transplant Quartett in entsprechender Dosierung auch elektronische Medien ein. Das Transplant Quartett ist progressiver.
Donnerstag, 19. April, 20.30 Uhr
live im Wintergarten
Willie Salomon … Blues
Willie Salomon hat in über 30 Jahren die Sprache des traditionellen Blues aus den Südstaaten, auch Country Blues genannt, zu seiner eigenen gemacht: »Ein Bluesmusiker der Weltklasse« (Carl-Ludwig Reichert) mit einer wirklich authentischen Bluesstimme. Der Sänger
und Gitarrist gilt als einer der herausragendsten Fingerpicker und Slidegitarristen Deutschlands. Kein Zufall also, dass er akustischen
Country-Blues mit allen Raffinessen so authentisch wie sonst niemand präsentiert. In seiner
extrem abwechslungsreichen Show überschreitet Salomon auch immer wieder raffiniert die
Grenzen zu Folk, Jazz und Country. Unterstrichen wird die Authentizität durch antike Gibson Steelstrings und National Resonator Gitarren, denen Salomon in atemberaubender Perfektion und Lässigkeit alle relevanten Sounds
von kernig bis zum Pre-War-Blues-Repertoire
entlocken kann. Stilistisch fühlt sich Salomon
bei Größen wie Reverend Gary Davis, Lonnie
Johnson und Homesick James zu Hause. In seiner über 40jährigen Karriere blickt er auf Auftritte mit Alexis Korner, Champion Jack Dupree,
Louisana Red, Paul Geremia, Johnny Long, Roger Hubbard oder Peter Finger zurück.
Den Zuhörer erwartet ein äußerst abwechslungsreiches Programm, das über den traditionellen Blues hinausgeht, ein technisch brillantes Fingerpicking und Slidespiel und eine gewinnende, humorvolle Moderation. In seinem
Repertoire bietet Willie Salomon Eigenkompositionen und individuelle Arrangements obskurer und bekannter Stücke von Legenden wie
Reverend Gary Davis, Lonnie Johnson, Homesick James u.v.a., die von seinem ganz persönlichen Stil geprägt sind.
»A truly authentic blues voice and premier picker« (Acoustic Guitar Review/UK)
Freitag, 20. April, 20.30 Uhr
live im Wintergarten
wiederaufführungen kino der gegenwart | wintergarten
in 80 filmen um die welt 37, 38 | kino der gegenwart | wintergarten
Volver
Volver, Spanien 2005, Farbe, 121 min, OmU, Regie und
Buch: Pedro Almodóvar, Kamera: José Luis Alcaine, Musik:
Alberto Iglesias, mit: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola
Dueñas, Blanca Portillo, Chus Lampreave, Yohana Cobo
Zwei Schwestern kehren aus Madrid in ihr Heimatdorf in der La Mancha zurück, um das Grab
ihrer Familie zu pflegen. Beim Besuch ihrer betagten Tante werden Erinnerungen an dunkle
Geschehnisse wach, die mit Eifersucht, Gewalt
und Totschlag verbunden sind.
Mischung aus Groteske und Komödie, in der
Pedro Almodóvar mit leichter Hand die verschlungenen Geheimnisse einer drei Generationen umfassenden Frauendynastie skizziert.
»Ich wollte vor allem einen optimistischen Film
Play
Chile, Argentinien 2005, Farbe, 105 min, OmU, Regie und
Buch: Alicia Scherson, Kamera: Ricardo DeAngelis, Musik:
Joseph Costa, Marc Hellner, mit: Viviana Herrera, Andres Ulloa, Aline Küppenheim, Coca Guazzini, Jorge Alis
Santiago de Chile: Die Stadt ist im Sommer heiß
und gefährlich. Das macht die Suche nach Liebe
nicht eben einfacher. Cristina, ein junges Mapuche-Mädchen aus dem Süden Chiles, arbeitet
in Santiago als Krankenpflegerin. In ihrer Freizeit spielt sie »Streetfighter II« am Bildschirm
oder streift durch die Stadt. Im Park findet sie
in einer Mülltonne eine geheimnisvolle Aktentasche. Ihr Inhalt verrät ihr intime Dinge über
das Leben ihres Besitzers: Tristan, ein junger Architekt aus der Oberschicht, ist gerade von seiner Geliebten verlassen worden und hat wegen
eines Streiks der Bauarbeiter seine Arbeit verloren. Ruhelos wandert auch er durch Santiago und landet schließlich in seinem alten Kinderzimmer in der mondänen Villa seiner Mutter. Cristina folgt Tristan und dringt immer tiefer
in sein Leben ein, folgt ihm auf Schritt und Tritt,
ohne dass Tristan dies bemerken würde. Der Architekt sieht Cristina nicht, sie ist unsichtbar für
ihn und die anderen Bewohner des oberen Mit-
Babel
USA, Mexiko 2006, Farbe, 144 min, dtF, Regie: Alejandro
González Iñárritu, Buch: Guillermo Arriaga, Kamera: Rodrigo Prieto, Musik: Gustavo Santaolalla, mit: Brad Pitt, Cate
Blanchett, Said Tarchani, Boubker Ait El Caid, Gael García
Berna, Adriana Barraza, Elle Fanning
Dritter Teil von Alejandro Gonzáles Iñárritus Trilogie, die mit Amores Perros und 21 Gramm
begonnen hat. Mehrere ineinander verzahnte Geschichten aus vier Ländern beschreiben
die Kommunikationsstörungen und Missver-
telklasse-Stadtteils, wo er lebt. Sie hat langes
schwarzes Haar, dunklere Haut – eine Bedienstete, die man übersieht. Doch eines Tages treffen die beiden zusammen …
Poetisch, bildstark und manchmal märchenhaft,
ist Play eine »wunderbar entspannt erzählte
Großstadtballade« (Filmecho) über das Leben
als Spiel mit offenem Ende. Über einen Mann,
der sucht, und eine Frau, die findet. Eine lebendige, berührende Alltagsgeschichte von Liebe
und Zuneigung, die durch ihre außergewöhnliche filmische Umsetzung fasziniert. In Chile
wurde Play mit Preisen als bester Film des Jahres und für die beste Regie ausgezeichnet, auf
den Festivals von Montreal, Nantes und Havanna erhielt er jeweils den Publikumspreis.
»Der lakonisch wie poetisch erzählte Film verweist über das individuelle (Frauen-)Schicksal
hinaus auf viele soziale Facetten der chilenischen Hauptstadt und offenbart mit skurrilem
Humor eine optimistische Sicht, das Leben zu
gestalten.« (Filmdienst)
»Märchenhaft schöne Begegnung zweier Menschen in Santiago de Chile.« (arte)
Vitus
Schweiz 2005, Farbe, 123 min, dtF, Regie: Fredi M. Murer,
Buch: Peter Luisi, Fredi M. Murer, Lukas B. Suter, Kamera:
Pio Corradi, Musik: Mario Beretta, mit: Teo Gheorghiu, Bruno Ganz , Julika Jenkins, Urs Jucker
Ein hochbegabter Junge, dessen Karriere als
Pianist von seiner ehrgeizigen Mutter forciert
wird, findet eine kindgerechte Rückzugsmöglichkeit bei seinem erdverbundenen Großvater,
der auch noch zu ihm hält, als er durch einen
Sturz vom Balkon zum »normalen« Kind wird.
Die mit märchenhaften Untertönen konventionell, aber wirkungsvoll und anrührend erzählte
Geschichte einer Menschwerdung mit geschlif-
fenen Dialogen und eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen. »Vitus ist ein Drama über
unsere Gesellschaft und ihre Denkmuster und
Normen.« (br-online.de)
chaplins klassiker | wintergarten
Moderne Zeiten
Modern Times, USA 1936, sw, 87 min, OmU, Regie und
Buch: Charles Chaplin, Kamera: Roland H. Totheroh, Ira
Morgan, Musik: Charles Chaplin, mit: Charles Chaplin, Paulette Goddard, Henry Bergman, Allan Garcia
Chaplins zweiter Tonfilm, in dem jedoch kaum
gesprochen wird, jetzt in einer neu restaurierten Fassung: Eine sozial- und gesellschaftskritische Tragikomödie über den Menschen im Räderwerk der modernen Technik. Charlie, der
Tramp, erlebt am Fließband einer Fabrik, später
als Testperson einer 'Frühstücksmaschine' und
unfreiwilliger Streikführer die Absurdität eines
reglementierten Lebens, das die Menschen zu
Anhängseln der Apparaturen degradiert. Auch
das kleine Paradies, das er für sich und ein armes Straßenmädchen errichtet, erweist sich als
trügerisch; am Ende zieht Charlie mit seiner
Der grosse Diktator
ständnisse von Menschen verschiedener Kulturen. Zwischen den USA, Mexiko, Marokko und
Japan gelingen dem Regisseur exemplarische
Szenen von überwältigender Bildkraft und Authentizität.
In seiner Lebensphilosophie ein von Fatalismus
bestimmter Film, über dessen tragische Schicksale nachzudenken sich jedoch sehr lohnen
kann. (Kinotipp der katholischen Filmkritik)
machen, in dem das Leben leuchtet. Den Frauen in meinem Film mutet das Leben einiges zu,
auch viel Schmerzliches. Aber sie sind vor allem
von einer unglaublichen Stärke, mit der sie die
Dinge bewältigen.« (Pedro Almodóvar)
The Great Dictator, USA 1940, sw, 126 min, OmU, Regie
und Buch: Charles Chaplin, Kamera: Karl Struss, Roland, H.
Totheroh, Musik: Charles Chaplin, Meredith Wilson, mit:
Charles Chaplin, Paulette Goddard, Jack Oakie
Der Diktator Hynkel – eine ins grotesk Neurotische verzerrte Karikatur Hitlers – wird nach
dem Einmarsch seiner Truppen in das Land Austerlich per Zufall mit seinem Doppelgänger, einem aus dem KZ entflohenen jüdischen Barbier,
verwechselt.
Mit Der große Diktator hat Chaplin ein Meis-
Freundin auf der Landstraße davon.
»Eine Tragikomödie von bitter-ironischer Schärfe; mit einfachsten Mitteln, viel Bildwitz und
Galgenhumor gestaltet, setzt der Film die vitalen Bedürfnisse des Menschen gegen die übertriebene Rationalisierung und Mechanisierung
des Lebens. – Sehenswert ab 8.« (Filmdienst)
terwerk der Filmgeschichte geschaffen: Eine,
wie Eisenstein schrieb, »großartige, vernichtende Satire, dem Sieg des menschlichen Geistes über die Unmenschlichkeit zum Ruhm«. Der
Film war in vielerlei Hinsicht ein gewagtes Unterfangen, die größte Herausforderung freilich
lag im Sujet selbst: die Balance zu halten zwischen Chaplins erklärtem Wunsch, die Welt möge über Hitler lachen – und dem Respekt gegenüber den Opfern des Nazi-Terrors. Chaplin
meistert die Herausforderung in jeder Hinsicht.
indien tanz und film | wintergarten
Monsoon Wedding
Indien 2001, Farbe 114 min, dtF, Regie: Mira Nair, Buch:
Sabrina Dhawan, Kamera: Declan Quinn, Musik: Mychael Danna, mit: Naseeruddin Shah, Lillette Dubey, Shefali
Shetti, Vasundhara Das
Ende März, Anfang April widmen wir im Kino
Wintergarten vier Tage der indischen Kultur:
Tanz und Film. Am Samstag, 31. März, ist um
19 Uhr die indische Tänzerin Bharathi Aviredddy zu erleben, dann sind, von Samstg bis Mittwoch, drei indische Filme zu sehen: Hum Tum,
Monsoon Wedding und Water.
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Tanz Bharathi Avireddy
Der indische Tanz zeichnet sich nicht nur durch
seine prächtigen Kostüme und Schmuck aus,
sondern auch durch seine flüssigen und anmutigen Bewegungen. Der klassische indische
Tanz kann unter den beiden Aspekten des
Nritta (reiner Tanz) und des Natya (Ausdruck)
betrachtet werden. Der Tanz bildet die Natur
und das Leben nach, erzählt häufig Geschichten aus der indischen Mythologie oder kann
wie eine Sprache symbolisch als Kommunikationsmittel benutzt werden.
Die Tänzerin und Lehrerin Bharati Avireddy
Bunke wird uns mit Ihrer langerlernten Tanzkunst verzaubern und in die Sprache des indischen Tanzes einführen.
Hum Tum
Indien 2004, Farbe, 142 min, OmeU, Regie: Kunal Kohli
Männer hören nicht zu und Frauen hören
nicht auf zu reden. Diesem emotionsgeladenen Spannungsverhältnis zwischen den Geschlechtern widmet der erfolgreiche Comiczeichner Karan Kapoor seine wöchentliche
Serie. Seine Comic-Charaketere heißen Hum
und Tum, Ich und Du. Hum ist ein schlagfertiger, gewiefter Bursche, der eine ausgeprägte
Schwäche für das schöne Geschlecht hat: ein
wenig wie Karan selbst. Tum ist eine selbstbewusste, wohlerzogene junge Dame, deren
kleine Eitelkeiten sie um so sympathischer machen. Sie ähnelt wiederum Rhea, der Frau, die
Karan vor neun Jahren getroffen hat und die
ihn nicht mehr loslässt …
Regisseur Kunal KOHLI entfesselt einen witzigen und manchmal anrührenden Kampf
der Geschlechter. Hum Tum ist eine herrliche
Screwball-Komödie aus Bollywood.
Anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter, die gegen ihren Willen mit einem Fremden verheiratet werden soll, hat ein Ehepaar in Delhi zahlreiche Verwandte eingeladen. Während die
kostspieligen Vorbereitungen laufen, werden
alte Gefühle geweckt und neue Bande geschlossen. Heiterer Familienfilm mit ernsten
Untertönen, in dem es um den Konflikt zwischen Tradition und Moderne innerhalb des indischen Mittelstandes geht, aber auch um Erziehung und Inzest. Geschickt werden die vielen Figuren zum Leben erweckt, die Episoden
aneinander geknüpft und mit Musik und Tanz
angereichert.
Water
Kanada, Indien 2005, 117 min, dtF, Regie und Buch: Deepa Mehta
»Chuyia wird mit nur 8 Jahren zur Witwe. Die
indische Tradition sieht es vor, dass das lebhafte Mädchen nun ihr Leben in einem Heim
für hinduistische Witwen zubringen muss. Dort
wirbelt sie mit ihrer unbändigen Energie den
Alltag durcheinander und freundet sich mit
der schönen Kalyani an – der einzigen Frau,
die dort ihre Haare lang tragen darf. Sie soll
den Männern gefallen, und Geld für alle Witwen 'verdienen' …
Water ist der dritte Teil der Water/Fire/
Earth-Trilogie der in Kanada lebenden indischstämmigen Regisseurin Deepa Mehta.
Deepa Mehta zeigt ihre Heimat, wie sie der
Zuschauer nur selten zu sehen bekommt. Damit hat sich die mutige Frau über die Jahre
hinweg Freunde wie auch Feinde geschaffen.
Water zeigt das entbehrungsreiche Leben der
jungen Witwe Chuyia im Indien der späten
30er Jahre. Sicher hat sich u.a. durch den starken Einfluss Mahatma Gandhis seither viel getan. Aber gleichberechtigt sind die Frauen im
heutigen Indien noch lange nicht.
Auf den Spuren des sozialkritischen Filmemachers Satyajit Ray führt Water uns ein Indien
jenseits des Bollywoodkinos vor. Deepa Mehta
ist ein wichtiger Film gelungen, der ein Land
zeigt, das immer noch in seinen alten Denkmustern verharrt, noch nicht bereit ist zum
Aufbruch in eine neue Zeit. Aus Angst vor den
Protesten der Fundamentalisten lief der Film
bislang noch nicht in indischen Kinos.« (Nana
A.T. Rebhan, www.arte.tv.de)
wiederaufführungen kino der gegenwart | wintergarten
Die Könige
der Nutzholzgewinnung
Deutschland 2006, 97 min, Regie: Matthias Keilich, Buch:
Khyana el Bitar, Matthias Keilich, Kamera: Henning Stirner,
Musik: Neil Filby, Doreen Kutzke, mit: Bjarne Ingmar Mädel, Frank Auerbach, Sven Merting, Peter Sodann, Christina
Grosse, Barbara Philipp, Monika Lennartz
Die Könige der Nutzholzgewinnung erzählt die Geschichte des liebenswerten Taugenichts Krischan, der in sein altes Waldarbeiterdorf Tanne im Ostharz zurückkehrt, um ausgerechnet dort einen Holzfällerwettbewerb auf
die Beine zu stellen. Mit seinem unnachgiebigen Charme überwindet er nicht nur den massiven Widerstand seiner alten Freunde Ronnie
und Bert, sondern sägt auch das ganze Dorf
aus Stillstand und Resignation.
»Sorgfältig hat Keilich die Sorgen und Nöte der
Arbeitslosen Ostharzbewohner beobachtet und
bringt sie nun wohldosiert auf die Leinwand. In
Zeiten von Hartz IV und Ein-Euro-Jobs trifft ein
Holzfällerwettbewerb nur für Arbeitslose schon
mal genau den Nerv der Zeit und ist skurril genug, um die nötige Distanz zur Realität aufzubauen.« (www.arte.tv.de)
»Hartz IV und der Ostharz – das ist mehr als
einen Kalauer wert. Daher folgen die Die Könige der Nutzholzgewinnung wacker der
Tradition britischer Sozialkomödien, die ihre Selbstermächtigungsgeschichten auf realistische Weise erzählen, ohne in Ratlosigkeit zu
verfallen.Diese Könige sind ein Glücksfall für
das Kino.« (Anke Westphal, Berliner Zeitung)

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