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30 Nutzholzgewinnung Nutzholzgewinnung sa 31 so 1 19.00 indien | tanz & film 21.00 Film HUM TUM Tanz Bharathi Avireddy 19.00 indien fr mo 2 di 3 mi 4 do 5 fr 6 sa 7 so 8 mo 9 di 10 mi 11 do 12 fr 13 sa 14 so 15 mo 16 di 17 mi 18 21.15 Die Könige der Die Könige der HUM TUM 19.00 indien 21.15 indien WATER 19.00 21.15 18.30 Liebeserklärung an die Kindheit und die Musik 20.30 UNSER TÄGLICH BROT 21.00 19.00 Wie unser Essen »Von aberwitziger gemacht wird. Komik – skurril und liebenswert.« CHARLIE CHAPLIN 18.45 SCHNITZEL MODERNE PARADIES ZEITEN 21.00 do 19 fr 20 sa 21 so 22 mo 23 Best of International Competition Media Art & Muvi Award Best of German Competition Best of German Competition di 24 Robert Nelson mi 25 do spanische OmU Best of Competitions CHARLIE CHAPLIN DER GROSSE DIKTATOR 21h filmgalerie La dilettante Tanguy 26 Tanguy Die Witwe von Saint-Pierre fr 27 Sie sind ein schöner Mann Unruhestifter sa 28 so 29 mo 30 di 1 Die Sammler und die Sammlerin Vorsicht Arbeit! Alexander, der Lebenskünstler mi 2 Hass La vie dans les banlieues Belle de jour do 3 18h Sie sind ein schöner Mann 5. französische Film- und Kulturwoche auch im: 19h orphée Betragen ungenügend Samia Chanson Die Marseillaise 21.15h d'amour 18.45 Chanson d'amour 21.00 Germinal JUNEBUG Play 20.30 konzert im kino TRANSPLANT QUARTETT 20.30 konzert im kino WILLIE SALOMON … BLUES 18.30 21.00 19h filmgalerie Unruhestifter Chanson d'amour 21.00 Szenen von überwältigender Bildkraft und Authentizität. 20.30 CHARLIE CHAPLIN: MODERNE ZEITEN 19.00 21.00 Wunderbar entspannt erzählte Großstadtballade aus Chile oberhausen on tour 2007 www.filmgalerie.de 21.00 deutsch 29 Play 19h wintergarten 21h wintergarten 20h Eröffnung: Lust auf Revolte Ressources humaines Ressources humaines Monsieur Ibrahim Die Perlenstickerinnen Gabrielle Das Mädchen, das die Seiten … Das Mädchen, das die Seiten … Gabrielle Lust auf Anderes Lust auf Anderes Lust auf Anderes 19.00 SNOW WHITE La vie en rose La vie en rose La vie en rose 21.15 SNOW WHITE KINO APRIL 2007 17.3019.00 19.00 deutsch do Filmgalerie, Wintergarten, Orphée, Andreasstadel 25. April – 2. Mai 2007 5. Französische Film- und Kulturwoche Revolten und Revolutionen Vom 25. April bis zum 2. Mai 2007 präsentiert der Arbeitskreis Film e.V. in Kooperation mit dem Restaurant Orphée die 5. Französische Film- und Kulturwoche. Das Restaurant und Hotel Orphée ist erstmals Mitveranstalter und, neben den Kinos Filmgalerie und Wintergarten, dem Andreasstadel, auch Durchführungsort der Französischen Woche. Mit der Integration von cinéfête, einem von der Französischen Botschaft veranstalteten Jugendfilmfestival, wird eine weitere wichtige Neuerung eingeführt. Nach 8 Tage Paris (2003), Das Leben in der Provinz (2004), Das Leben. Die Kunst (2005) und Frau im Kino (2006) wird sich die Französische Film- und Kulturwoche im Jahr 2007 mit dem Thema Revolten und Re- Programm April 2007 www.filmgalerie.de volutionen auseinandersetzen. Das Spektrum reicht dabei von der persönlichen Verweigerung bis hin zum historischen Umsturz – mit der Annahme, dass das französische Volk sowohl auf individueller wie auf sozialer Ebene eine besondere Beziehung zum Protest und zum Aufstand entwickelt hat. So etwa war 1988 in einem »Spiegel Spezial« mit dem Thema »Die wilden 68er« zu lesen, die Franzosen hätten ein »Gefühl, daß Aufstände nichts Schreckliches sind wie für die Deutschen, keine historische Verzweiflungstaten, sondern heroische Volksfeste, kollektive Ekstasen, ein leidenschaftliches erotisches Auftrumpfen der Körper Gabrielle Die teuerste Kinokarte der Stadt Kaum haben wir die teuerste Kinokarte der Stadt an die Börse geschickt, hat die Nachfrage auch schon eingesetzt. Wir wollen an dieser Stelle die Stimmung weiter anheizen, indem wir sie nochmals vorstellen: Die teuerste Kinokarte der Stadt kostet 100 Euro und berechtigt, mit 25 Freunden, Freundinnen, Kollegen, Kolleginnen etc. ins Ki- und Seelen«. Trio Trikolore Im Mittelpunkt unseres Frankreich-Festivals steht ein umfangreiches Filmprogramm, das sich dem Thema in seinem vom Persönlichen zum Politischen und Geschichtlichen reichenden Motiven widmen wird: Filme, die sich mit der Auflehnung, dem Protest, der Provokation, dem »Aussteigen«, den Revolten also auf individueller und gesellschaftlicher Ebene befassen, zum einen; Filme, die sich in große historische Bewegungen einordnen oder diese zum Inhalt haben, zum anderen. Informationen KINO filmgalerie bertoldstr. 9 | 93047 regensburg tel 0941 56 09 01 KINO wintergarten andreasstr. 28 | 93059 regensburg tel 0941 298 45 63 Zusätzlich hierzu werden während der Woche themen- no zu gehen. Man kann mit der teuersten Kino- BÜRO unabhängig vier aktuelle Filme, darunter eine Vorpre- karte der Stadt auch eine Extra-Kinovorstellung arbeitskreis film regensburg e.v. miere, präsentiert. nach eigenem Terminwunsch (tagsüber) besuchen Neben dem Filmprogramm finden weitere Kulturver- und sich dabei einen Film aus dem jeweils laufen- anstaltungen statt: ein Konzert mit Trio Trikolore, eine den Programm oder einen eigenen (mitgebrach- Ausstellung mit Fotografien von Annie Assouline, eine BÜRO kurzfilmwoche ten) Film anschauen – in der Filmgalerie oder im Party unter dem Motto Tour de France, édition révol- bertoldstr. 9 | 93047 regensburg Wintergarten. tée«, eine fête du travail mit Akkordeon und Wein tel 0941 56 09 01 Bestellungen der teuersten Kinokarte der Stadt und Käse im Orphée. werden unter Telefon 0941 298 45 63 gerne und Die offizielle Eröffnung findet am Mittwoch, 25. April fast jederzeit entgegengenommen. Leider kön- um 20 Uhr im Kino Wintergarten im Andreasstadel nen wir sie an dieser Stelle nicht abbilden, sie sieht statt: Kurzfilme mit musikalischen und literarischen aber aus wie ein ganz schönes Geschenk. Live-Einlagen stehen auf dem Programm. andreasstr. 28 | 93059 regensburg tel 0941 298 45 63 | [email protected] KINOS eintritt normal: 6,00 | ermäßigt: 5,00 kinderkino: 3 euro ermäßigung gibt es mit schüler-oder studentenausweis, außerdem mit der filmgaleriekarte. diese kann für 5 euro an der abendkasse erworben werden und ist ein jahr gültig. gefördert von: Play Les amants réguliers kino der gegenwart | filmgalerie Herzen Coeurs, Frankreich 2006, Farbe, 120 min, dtF, Regie: Alain Resnais, Buch: Jean-Michel Ribes, nach Alan Ayckbourn, Kamera: Eric Gautier, Musik: Mark Snow, mit Sabine Azéma, Lambert Wilson, André Dussollier, Pierre Arditi, Laura Morante, Isabelle Carré Der neue Film des französischen Regie-Altmeisters Alain Resnais, der uns zuletzt mit Das Leben ist ein Chanson erfreute. Der Film wurde 2006 in Venedig mit dem 'Silbernen Löwen für beste Regie' ausgezeichnet. »Es schneit in Paris. Weiche Flocken hüllen die laute Großstadt ein, nur das Knirschen der Schritte im frischen Schnee ist zu hören. Wie eingeschneit sind auch die Gefühle verschiedener Menschen, deren Wege sich kreuzen, die einen Moment inne halten und sich wieder verlieren. Vier Tage lang verfolgt der Franzose einen Wohnungsmakler und dessen Sekretärin, die ihm ein Video ihrer bevorzugten Religions-TV-Sendung unterjubelt mit frivolen Darstellungen ihrer selbst, seine Schwester, die sich bei einem Blind Date in den Unbekannten verliebt, der sich gerade in ehelicher Krise befindet und von einem freundlichen Barkeeper getröstet wird, dessen kranker Vater von eben der ge- nannten Sekretärin nicht nur gefüttert, sondern mit lasziven Tänzen verwöhnt wird. Liebevoll betrachtet der Grandseigneur wie unter einem Brennglas die verlorenen Großstadtseelen und ihre Anstrengungen, Liebe zu gewinnen, verknüpft in einem amüsanten Reigen die Schicksale in einem Netz aus Gegensätzen. Das Personal ist perfekt – Barkeeper Pierre Arditi lauscht geduldig den geheimen Beichten der Barflys, Makler André Dussollier versteckt geschickt seine dunklen Seiten hinter langweiliger Bürgerlichkeit, Lambert Wilson überzeugt als sich vom Joch der Ehe befreiender Alkoholiker und Sabine Azéma mimt die bigott-lüsterne Lady mit Rafinesse und einer Portion Unschuld. Sie alle haben ihr Päckchen zu tragen, brechen aus dem Kokon der Normalität aus, greifen verwegen nach einem Stückchen Freiheit, um nach dem versponnenen Höhenflug reuevoll wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren, dahin, wo sie die Regeln kennen. Ein filigranes Vergnügen. Resnais beherrscht die Kunst der Verdichtung und Andeutung. Herzen ist Balsam für geschundene Herzen, tut einfach gut.« (www.kino.de) kino der gegenwart | filmgalerie | essen 1 & 2 Unser täglich Brot Österreich 2005, Farbe, 92 min, dtF, Regie: Nikolaus Geyrhalter, Buch: Wolfgang Widerhofer, Nikolaus Geyrhalter, Kamera: Nikolaus Geyrhalter, Dokumentarfilm »Am Fließband und durch effizient konstruierte Maschinen werden Hühner, Schweine und Rinder geboren, gefüttert, getötet und zur täglichen Nahrung für Millionen verarbeitet. Und die Erzeugung von Tomaten, Gurken, Spargel oder Sonnenblumenkernen für den Massenkonsum ist ähnlich industrialisiert. Riesige Flächen mit Gewächshäusern, in denen Maschinen und Menschen in einem vorgeschriebenen Takt die nachgefragte Menge produzieren, wirken wie surreale Landschaften. Dazwischen sind Arbeiterinnen und Arbeiter geschnitten, die schweigend ihr Pausenbrot verzehren. Kommentarlos überlässt der Film das Publikum seinen Bildern. Das Rattern der Maschinen, die Laute der Tiere, manchmal eine kaum vernehmbare menschliche Stimme: Geräusche wie aus einer unwirklichen Welt. Unser täglich Brot schärft den Blick für eine Industrie, die selten bewusst wahrgenommen wird. Staunend und zugleich tief erschrocken schauen wir einer industriellen Produktion zu, in der Pflanzen und Tiere als Massenware erzeugt werden. Der Verzicht auf Kommentar und Interview ebenso wie die streng komponierten Einstellungen schaffen Raum für eigene Assoziationen und Gedanken. Als ein aufrüttelndes Dokument unserer Zivilisation führt der Film zu einem Nachdenken über unseren Lebensstil, unsere Essgewohnheiten und deren Voraussetzungen, über unsere Grundhaltung zur Natur und zu uns selbst.« (Jury der Evangelischen Filmarbeit) Schnitzelparadies Het Schnitzelparadijs, Niederlande 2005, 82 min, dtF, Regie: Martin Koolhoven, Buch: Marco van Geffen, Kamera: Guido van Gennep, Musik: Wiegel, Meirmans, Schnitker, mit: Mounir Valentyn, Bracha van Doesburg, Mimoun Oaissa, Yahya Gaier, Frank Lammers Princesas Princesas, Spanien 2005, Farbe, 113 min, dtF, Regie und Buch: Fernando León de Aranoa, Kamera: Ramiro Civita, Musik: Alfonso Villalonga, mit: Candela Peña, Micaela Nevárez, Mariana Cordero, Llum Barrera, Violeta Pérez, Monica Van Campen, Flora Alvarez Princesas erzählt von zwei Frauen in Madrid, zwei Huren, zwei Prinzessinnen. Caye ist knapp dreißig, mit frecher Ponyfrisur und eigenwilligem Charme, die Prinzessin von nebenan, erfahren im Umgang mit Freiern, mädchenhaft in ihren Träumen vom Glück, das kommen wird. Zulema kommt aus Lateinamerika, eine Prinzessin im Exil, die sich als Illegale in Madrid durchs Leben schlägt, um ihrem kleinen Sohn zuhause eine Zukunft zu geben. Als sich Caye und Zulema begegnen, stehen sie auf unterschiedlichen Seiten. Viele der spanischen Mädchen auf der Straße sind nicht gut zu sprechen auf die exotische Konkurrenz durch die Immigrantinnen. Aber es sind die gleichen Dinge, von denen ihr Leben abhängt. Caye und Zulema werden Komplizinnen, Prinzessinnen auf der Suche nach ihrem Königreich. »Eine fantastische Candela Peña ist die Entde- ckung in diesem Kleinod mit dem großen Herzen … Ein Frauenfilm par excellence, wie ihn Almodóvar nicht hätte besser machen können.« (Kulturinfo) »Wie schon in seinem herausragenden Montags in der Sonne geht Fernando León de Aranoa auch mit Princesas wieder dorthin, wo es wehtut, ohne dass Vitalität, Witz und Tempo auf der Strecke bleiben.« (Hamburger Abendblatt) »Princesas ist ein Film voller großer Momente, mit großartigen, lebendigen Dialogen und unvergesslichen Schauspielerinnen.« (El criticón) »Einer der skurrilsten und liebenswertesten Filme, die mir in der letzten Zeit untergekommen sind. Der Marrokaner Nordip jobbt in einem unfassbar trostlosen Hotelrestaurant als Tellerwäscher, verliebt sich in die Nichte der Besitzerin und fliegt aus dem Job, als die Besitzerin das spitzkriegt, denn auch sie ist schwer in Nordip verknallt. Das klingt nach einer der zahlreichen, mittelkomischen Immigrantenkomödien, die gerade sehr en vogue sind, doch – und so betonte es der Regisseur – hier geht es weniger um das Thema 'Multikulti', sondern hauptsächlich darum, das unglaublich anstregende Schuften in einer Großküche zu persiflieren. Das Küchenteam, bestehend aus unappetitlichen, zynischen, gleichsam buckelnden wie tretenden, aber trotzdem fast durchgängig liebenswerten Chargen, sollte eigentlich komplett für den Goldenen Bären nominiert werden. Regisseur Martin Koolhoven hat einen enorm abwechslungsreichen Stall junger, unverbrauchter Darsteller aus allen Kulturkreisen zusammengetrommelt, die in aberwitziger Komik und unglaublichem Tempo agieren. Der Film ist vollgepackt mit Dialogwitz, böser Satire und wunderbaren Pointen. Die Hauptdarsteller Mounir Valentyn und die an Erotik schwer zu überbietende Bracha van Doesburgh sind schlichtweg grandios. Wenn sich für diesen Film kein deutscher Verleih findet, werde ich richtig sauer. (Jochen Reinecke, Die Zeit, anläßlich der Berlinale 2006) »Schnitzelparadies lässt sich prima in eine Reihe mit selbstironisch erzählten Immigran- tenkomödien wie dem ebenfalls niederländischen Shouf Shouf Habibi oder dem schwedischen Jalla Jalla von Josef Fares stellen. Eben weil keine der schrägen Figuren – zur Küchencrew gehören noch ein gemeingefährlich aussehender slowenischer Schlachter, ein verklemmter, jedoch friedfertiger Türke, dazu ein nicht auf den Mund gefallenes Marokkanerduo – wirklich ernst zu nehmen ist und es nicht darum geht, sich in tiefe Analysen zu ergehen, gerät Schnitzelparadies zum locker genießbaren Unterhaltungsbraten. Wer mag, kann Schnitzelparadies aber durchaus auch als Metapher auf die gesellschaftlichen und politischen Zustände in den Niederlanden verstehen. Immer herrscht dort irgendwo ein wenig Anarchie, und was die Politik auftischt, ist nicht immer auch das Gelbe vom Ei.« (www.programmkino.de) oberhausen on tour – programme aus dem archiv der internationalen kurzfilmtage oberhausen | filmgalerie MuVi Award 2004-2006 »Best of« German and International Competion Ein 35mm-Filmprogramm aus den beiden großen Wettbewerben der Kurzfilmtage mit vorwiegend Kurzspielfilmen, facettenreich, verspielt, elegant und manchmal rätselhaft. Zu Beginn lernt der junge Araber Zakaria als Einwanderer in Italien seine ersten Lektionen des Islam, und wir mit ihm. Auch die junge Japanerin Tomoko, die in City Paradise nach London kommt, um Englisch zu lernen, macht ihre Entdeckungen. Sie findet eine mysteriöse geheime Stadt im Untergrund, kunstvoll animiert von Gaelle Denis. Ein Tag in Brasilien und eine Nacht auf Kuba: Felipe Bragancas O Nome Dele (o clovis) und Ariane Kessissoglous Dance of Freedom erzählen vom heutigen Leben in Lateinamerika mit bewußten Auslassungen. Es geht um das tägliche Miteinander, diese Spielfilme sind ganz nah an lateinamerikanischen Realitäten. Aicha nimmt nicht nur das Nachtmotiv von Dance of Freedom auf. Hier sind zwei afrikanische Seelen auf der Suche nach Liebe unterwegs in den Straßen von Dakar. Abschließend nimmt uns Till Passow in seinem mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm Mast Qalandar mit nach Pakistan. Zum Fest der Vereinigung Mast Qalandars mit Allah pilgern alljährlich Millionen seiner Anhänger zum Schrein in Sehwan Sharif. Donnerstag, 19.4.07 | 21.00 Uhr »Best of« International Competition Dieses Programm beginnt mit einer handfesten Schlägerei. Ein Kerl geht in einen Pub … Sechs Schauspieler kicken, ringen und schlagen sich ihren Weg durch den wilden Westen einer Bar im Osten Londons. Fisticuffs funktioniert wie ein Videospiel. Ist der Held am Ende, beginnt die Ebene von Neuem. In Rugby Boyz erleben wir philippinische Jungs beim Football spielen und Lösemittel schnüffeln. Sie tauchen wie Klappmesser in das dunkle Wasser. Sie ahnen nichts, sind voller Energie. N12o13.062'/W 001o32.619' Extended sind die GPS-Koordinaten eines trostlosen Ortes in Afrika, an dem zwei Männer an einem Haus arbeiten. Der Eindruck einer archäologischen Grabungsstätte täuscht. Dokument oder Fiktion? Auf jeden Fall der Gewinner des großen Hauptpreises der Kurzfilmtage 2006. Uyuni dagegen liegt in Bolivien. Wir hören die Stimmen zweier Personen. Sie möchte Uyuni verlassen, er fühlt sich sicher. In der kunstvoll verspielten Animation Sleep With the Fishes produziert ein Mann erst einen ganzen Ozean, auf dem sich dann kleine Schiffe zur melancholischen Musik von den Tiger Lillies fortbewegen. Nachdem Benny Nemerofsky Ramsay zuletzt eine Boyband ausschließlich aus sich selbst klonte, bewirbt er sich hier in Audition Tape gewohnt selbstverliebt um einen Job bei einer bekannten russischen Mädchenband. Die beiden folgenden ungewöhnlichen Spielfilme kreisen um geplatzte Träume, Einsamkeit und fehlgeleitete Kommunikation. Until portraitiert in einer eleganten nächtlichen Erzählung einen Mann und eine Frau, während sie ihr Leben und ihre Einsamkeit an unterschiedlichen Orten diskutieren. In der minimalistischen Episode A Moment of Love versuchen Amy und Lai, ein junges Paar in Kuala Lumpur, über die Runden zu kommen. Wie jeder andere in der Stadt arbeiten sie, träumen, und streiten über Rechnungen. Abschließend erklärt uns in Useless Dog ein irischer Landwirt augenzwinkernd, warum er mit der Arbeit seines Schäferhundes nicht zufrieden ist. Freitag, 20.4.07 | 21.00 Uhr »Best of« German Competition Dieses Programm versammelt Highlights des Genres aus dem Deutschen Wettbewerb 2006, die teilweise auch schon auf anderen renommierten Festivals erfolgreich waren. Der Name Benidorm steht für Pauschaltourismus, Sonne und eine zubetonierte Küste. Carollin Schmitz‘ Portrait des Retnerparadieses und seiner Urlauber ist ein Film über Alter, Würde und Vergänglichkeit. Hallelujah! Der Papst kommt, aber erst in ein paar Stunden! Jochen Hick platziert seine Kamera mitten unter den wartenden Pilgern des Kölner Weltjugendtages und hält die Fangesänge der hetero- und homosexuellen Christen ganz direkt und schnörkellos fest. Einen dokumentarischen Abgesang auf eine einstige Jahrmarktsattraktion hat Jörg Wagner mit Motodrom inszeniert. Der Höllenkessel der Steilwandfahrer: Männer und Maschinen, Todesgefahr und Nervenkitzel. Eine klassische Hommage in Schwarzweiss mit 5000 Umdrehungen pro Minute. In Kein Platz für Gerold erleben wir eine tierische Gemeinschaft bei der Aussprache, als Animation. Das Krokodil Gerold soll aus der WG geworfen werden. Hat die neue Mitbewohnerin, das Gnu Ellen, ihre Finger im Spiel? Die wilde Zeit von früher ist nur noch Erinnerung. Auch die Liebesbeziehung zweier Männer in Tango Apasionado ist bereits Vergangenheit. Im Kurzspielfilm von Jan Krüger scheint ihre gemeinsame Vergangenheit noch mal auf, ihre Sehnsüchte, ihre Zweifel. In Verena Verona begleitet Lola Randl zwei junge Münchnerinnen mit Erlebnishunger in ihren italienischen Urlaubsort. Aber die Saison ist vorbei und nirgends ist etwas los. Trotz ernstem Anlaß präsentiert Anna Berger in ihrem kurzen Essay o.T. ihre Erfahrungen mit diversen Psychotherapien äußerst humorvoll und surreal. »Quatschen hilft. Lachen auch.« Sonntag, 22.4.07 | 21.00 Uhr Montag, 23.4.07 | 21.00 Uhr 15 höchst originelle und experimentelle Musikvideos jenseits von MTV und Viva, ausgewählt aus drei Jahrgängen Muvi-Preis für das beste deutsche Musikvideo der Kurzfilmtage. Auch wenn die Budgets zum Teil verschwindend gering waren, an Kreativität, Innovationskraft und politischen Statements mangelt es den Regisseuren nicht. Einige dieser Clips sind nie im Fernsehen gezeigt worden, andere sind nur in kürzeren Versionen vom Fernsehen bekannt. Samstag, 21.4.07 | ca 22.15 Uhr Media Art Die Grenzen verschwimmen: aktuelle Arbeiten aus dem Spannungsfeld Black Box / White Cube. Album speist sich aus den persönlichen Arsenalen der Erinnerung. Videobilder, die Matthias Müller im Laufe der letzten Jahre absichtslos aufgenommen hat, treffen aufeinander. In Counter werden Zahlen aus Spielfilmen zum Countdown im Sekundentakt. Eine Nebensache wird zur Hauptrolle. Casio, Seiko, Sheraton, Toyota, Mars beschreibt als persönliche Dokumentation die Akzeptanz von Konsumgütern auf beiden Seiten des Irakkrieges und die Rolle des Fotojournalisten angesichts der Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung. man.road.river.: Marcellvs L. zeigt den langen Weg eines Brasilianers beim Durchschreiten eines Flusses mit vielfältigen philosophischen Anklängen und gewann dafür den großen Hauptpreis des Festivals 2005. What I’m Looking For dagegen erzählt von einem seltsamen Abenteuer an der Schnittstelle zwischen öffentlichen Raum und Internet, Stills und bewegten Bildern, Kontrolle und Sehnsucht. Das Programm endet mit Nathalie Djurbergs kurzer Animation Tiger Licking Girl’s Butt, in der sie eine sexuelle Fixierung beschreibt und das allzu Intime aus freudianischer Perspektive erforscht. Samstag, 21.4.07 | 21.00 Uhr Sonntag, 22.4.07 | 12.00 Uhr Matinée Robert Nelson Im Mai 2006 ist Robert Nelson zur ersten großen europäischen Retrospektive seines Filmschaffens nach Oberhausen gekommen. Seine scharfsinnigen und intuitiven Arbeiten balancieren immer zwischen formaler Erfindungskraft und ansteckendem Humor. 5 Filme wurden für den Verleih erworben, sie belegen die Rolle des Freigeists Robert Nelson als einer zentralen Figur des New American Cinema der 60er und 70er Jahre. Plastic Haircut, eine vom Dada inspirierte Performance, ist Nelsons erster Film. In The Off-Handed Jape erleben wir eine witzige Unterrichtsstunde in sinnloser Gestenschauspielerei, Deep Westurn dagegen ist die ein wenig pietätslose filmische Totenwache für einen Freund. In beiden Filmen agiert Nelson auch vor der Kamera. Der furiose Oh Dem Watermelons, längst ein Klassiker des New American Cinema, kritisiert Rassismus, in dem er absurd überzogene Stereotypen darstellt und mit Found Footage mischt. Bleu Shut schließlich beginnt eine Kommunikation mit dem Zuschauer, unterläuft seine Erwartungshaltung und spielt damit. Das »Spiel« ist Spaß, Kino zum Mitmachen. Dienstag, 24.4.07 | 21.00 Uhr 25. April – 2. Mai 2007 5. französische Film- und Kulturwoche Révoltes et révolutions Filmgalerie | Wintergarten | Orphée Filme | Konzert | Ausstellung Party | Live-Veranstaltungen La Marseillaise Frankreich 1938, sw, 135 min, OmU, Regie: Jean Renoir Nach dem Sturm auf die Bastille in Frankreich zieht ein Bataillon von Föderierten nach Paris, um die dortigen Revolutionäre zu unterstützen. Sie siegen schließlich im Kampf gegen die königlichen Truppen. Die Nationalversammlung verkündet die Absetzung des Königs. Jean Renoir verbindet eine bis ins kleinste Detail exakte und stimmige Rekonstruktion einzelner historischer Begebenheiten mit fiktiven Szenen, die jedoch so geschehen sein könnten. Alexandre le bienheureux Alexander, der Lebenskünstler Frankreich 1967, 95 min, OF, Regie: Yves Robert Die Geschichte von einem sehr starken Großbauern,Philippe Noiret, der nach dem Tode seiner arbeitswütigen Frau zum Ärger der neidischen Dorfbewohner monatelang nicht mehr aus dem Bett geht. Ein erstklassiges Lob der Faulheit und der kleinen Freuden des Daseins. Mittwoch, 25.04. | 20.00 Uhr Kino Wintergarten Eröffnung live Ni dieu ni maître Lust auf Revolte Kurzfilme Gedichte & Lieder Freitag, 27. April | 19.00 Uhr Andreasstadel | Saal Vernissage Fotografien von Annie Assouline Nachdem die bekannte Pressefotografin Annie Assouline Arbeiterhände fotografierte, widmete sie sich in einer neuen Serie Händen von Schriftstellern. Man könne gewisse Parallelen finden, so Annie Assouline, unter allen, die die Hand als Werkzeug gebrauchen, z. B. in der Spannung, in der Art zu greifen … Claude Lévi-Strauss, Jürgen Habermas, Emmanuel Lévinas, Françoise Sagan oder Philippe Sollers, alle haben sie für einen kurzen Moment ihre Arbeit ruhen lassen und ihre Hand von Annie Assouline »porträtieren« lassen. Diese Ausstellung, die vor kurzem in München zu sehen war, wird nun, dank der Kooperationsbereitschaft des Institut français in München, auch für ein Hände von Claude Lévi-Strauss copyright: Hannah paar Tage in Regensburg zu sehen sein. Wir danken dem Institut français und Herrn Dr. Martin Angerer, Direktor der Städtischen Museen Regensburg, der die Ausstellung eröffnen wird. Ausstellungsdauer bis Dienstag, 1. Mai. Sonntag, 29. April | 20.00 Uhr Andreasstadel | Saal Konzert Trio Trikolore »Bal dans ma rue«, »Auf der Straße tanzen …«, so lautet der Titel eines Chansons, geschrieben von Michel Emer und interpretiert 1949 von der großen Edith Piaf. »Auf der Straße tanzen …«, so könnte auch das Motto lauten, die Umschreibung, die Beschreibung der Musik des Trio Trikolore: Eva Sixt, Sepp Frank und Rainer Hofmann. Die drei Künstler haben sich ganz der Interpretation des französischen Chansons verschrieben. Das Trio bewahrt in seinen eigenen Arrangements der Chansons von Charles Trenet, Edith Piaf, Juliette Greco u.a. die Ursprünglichkeit dieser Musik »von der Straße«. Ehedem pompös und wuchtig anmutende Orchestrierungen werden umgearbeitet zu transparenten, »transportablen« Liedern so wie sie in Cafés und an Straßenecken zu hören waren: Das Chanson als Chanson, als kleines Kunst-Stück, als Ausdrucksform sowohl des »chagrin de la vie«, des Lebenskummers, als auch der »légèreté«, der frohen Leichtigkeit, der Gelassenheit. Germinal Frankreich 1993, 158 min, OmU, Regie: Claude Berri Entstanden nach dem Roman von Zola. 1860 im nordfranzösischen Kohlenrevier: Ein arbeitsloser Mechaniker nimmt eine Stelle unter Tage an und versucht, die Arbeiter gegen die Willkür der Grubenbesitzer zu organisieren. Mit widerstrebenden Einstellungen folgen ihm die Arbeiter. Während des Streiks eskalieren die Ereignisse. Zéro de conduite Betragen ungenügend Frankreich 1933, 44 min, OmeU, Regie: Jean Vigo Jean Vigos Klassiker schildert eine Schülerrevolte gegen autoritäre Lehrer in einem französischen Internat. In verfremdeter, teilweise surrealistischer Form verarbeitete Vigo seine eigenen Erfahrungen als Internatsschüler zum gezielten Angriff gegen eine autoritäre Gesellschaft. Gabrielle Frankreich 2005, 90 min, OmU, Regie: Patrice Chéreau Das Ende einer Geschäftsreise leitet für einen gut situierten Bürger der Pariser Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch das Ende seiner Ehe ein. Er muss zur Kenntnis nehmen, dass seine Frau ihn schon längst verlassen hat. Ein Ehedrama, das den Selbstbetrug einer sozialen Schicht entlarvt und den Masochismus einer Gesellschaft aufzeigt, die sich die eigenen Gefühle nicht eingesteht. Tanguy Tanguy – Der Nesthocker Frankreich 2001, 109 min, OmU, Regie: Etienne Chatiliez Als der 28-jährige Sohn keine Anstalten macht, aus der elterlichen Wohnung auszuziehen, greifen die verzweifelten Eltern zur Selbsthilfe und wollen ihren Sprössling aus dem Haus ekeln. Hervorragend gespielte, elegant inszenierte böse Komödie, die auch Eltern ein Recht. Les amants réguliers Unruhestifter Frankreich 2004, sw, 175 min, OmeU, Regie: Philippe Garrel Nachdem sie sich an der Studentenrevolte im Mai 1968 in Paris beteiligten, verschreibt sich eine Clique junger Pariser dem Leben der Bohème. Garrel zeigt ein desillusioniertes Bild der 68er Generation: Studenten sitzen herum und rauchen Opium, faulenzen in ihren Wohnungen und führen ein uninteressantes Leben. Dennoch wird er der Vielschichtigkeit und Dynamik dieser Zeit gerecht. – »Die klug durchdachte Milieu- und Gesellschaftsstudie beschwört in einfühlsamen Schwarz-Weiß-Bildern das Lebensgefühl der 1960er-Jahre.« (Filmdienst) Philippe Garrel wurde bei den 62. Filmfestspielen von Venedig im Jahr 2005 mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet. Belle de jour Schöne des Tages Frankreich, Italien 1967, 99 min, OmU, Regie: Luis Buñuel Séverine, Cathérine Deneuve, eine scheinbar glücklich verheiratete Frau aus großbürgerlichem Milieu, geht ihren Begierden nach und verdingt sich stundenweise in einem Edelbordell. – Ein Film, der übergangslos Elemente aus Realität und Vorstellung vermischt, dessen traumatische Dimension mit surrealen Bildmomenten verstärkt wird. Ein weiterer Anlauf Buñuels, auf die Expolosivkraft unter der Decke bürgerlicher Wohlanständigkeit hinzuweisen. La haine Hass Frankreich 1994, 98 min, OmU, Regie und Buch: Mathieu Kassovitz Straßenschlachten in einer Pariser Trabantenstadt. Nachdem ein 16jähriger im Verhör lebensbedrohlich zugerichtet wurde, schwört ein anderer Jugendlicher, einen Polizisten zu töten, falls er stirbt. – Eine bedrängende Exkursion in das Leben der »Banlieue«, in denen die Jugendlichen einer hoffnungslosen Zukunft entgegengehen. Die präzise Inszenierung analysiert schonungslos die soziale Zeitbombe und verdichtet dabei ihre zentralen Themen von Gewalt und ihren Folgen, Solidarität und Ohnmacht in eindringlichen Bildern. Le goût des autres Lust auf Anderes Frankreich 2000, 113 min, OmU, Regie: Agnès Jaoui In einer französischen Provinzstadt verliebt sich ein einfältiger Fabrikdirektor in eine Theaterschauspielerin und bricht aus seinem Milieu aus. Das hat Folgen … Gesellschaftskomödie, die sich als unaufdringliche intellektuelle Studie über die Zwänge und Chancen des Lebens erweist. Montag 30.04. | 21.30 Uhr Mittwoch 02.05. | 21.00 Uhr Orphée-Wintergarten Filmgalerie Fête du travail Wein, Käse, Brot und Akkordeon Vortrag, Debatte, Dokumente Marianne Mion: La vie dans les banlieues konzerte | wintergarten Monsieur Ibrahim et les fleurs du coran Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Ressources humaines Frankreich 2003, 94 min, OmU, Regie: François Dupeyron Frankreich 1999, 103 min, OmU, Regie: Laurent Cantet Ein Student der Betriebswirtschaft soll als Praktikant in der Firma, in der sein Vater seit Jahren hinter einer Stanzmaschine steht, eine Befragung über die 35-Stunden-Woche durchführen. Als er erfährt, dass seine Arbeit in Wahrheit der Umstrukturierung des Betriebes dient und Entlassungen zur Folge haben wird, von denen auch sein Vater betroffen sein wird, organisiert er einen Streik. Ausgerechnet bei seinem Vater stößt er auf taube Ohren. – Eine packende Geschichte über Arbeitsethik und Aufsteigermentalität, Anpassung und Widerstand. Samia Frankreich 2000, 73 min, OmeU, Regie: Philippe Faucon Samia, eine junge, 15-jährige Algerierin, lebt in der Banlieu von Marseille, umgeben von ihren Eltern und sieben Geschwistern. Immer weniger kommt sie mit der Moral und den Traditionen ihrer sehr gläubigen Familie zurecht. Ihr älterer Bruder hingegen, der unter Arbeitslosigkeit leidet, ereifert sich, die Traditionen in der Familie zu erhalten und zu respektieren. Ihre große Schwester hat sich von der Familie zurückgezogen und ist mit einem »Nicht-Gläubigen« befreundet. Samia erkennt, dass es Zeit ist, ihren eigenen Weg zu finden … La dilettante Frankreich 1999, 119 min, OmeU, Regie: Thomas Pascal Pierrette Dumortier ist zwar eine Frau mit starkem Charakter, aber hilflos angesichts des täglichen Einerleis. Eines Tages beschließt sie, alles hinter sich zu lassen, alles zu verlassen: Liebhaber, Bekannte und Verwandte, das »Glück« und Neuchatel; sie kehrt nach Paris zurück und zieht, irgendwo in der Banlieu, in das Appartement ihres Sohnes ein, der mehr überrascht als entzückt ist. Pierrette ist mehr und mehr mit der Frage konfrontiert, wie sie es denn anstellen soll – das »neue Leben« … Attention Danger Travail Vorsicht Arbeit! Frankreich 2003, 109 min, Omu, Regie: Pierre Carles, Christophe Coello, Stéphane Goxe Der Anti-Arbeits-Film! Die Filmemacher kommentieren: »In fetten Lettern steht auf jeder Zigarettenschachtel: 'Rauchen tötet'. Genauso fett müsste man auf die Fassaden von Betrieben, Arbeitsämtern, Zeitarbeitsfirmen und Handelsschulen schreiben: 'Arbeit tötet'. All die, die das Gegenteil behaupten und deren ganzes Streben darauf gerichtet ist, uns in Arbeit zu setzen – Arbeitgeber, Minister, Medien, Schwiegermütter – sollten wegen Gefährdung Anderer angezeigt werden. Die Diskussionen, die der Film ausgelöst hat, die Begeisterung auf der einen Seite wie die Empörung auf der anderen, haben uns ermuntert weiter zu machen, mit unserem bilderstürmerischen Projekt fortzufahren und eine unverklemmte Debatte über die Rolle der Arbeit in der Gesellschaft in Gang zu setzen.« Der Film setzt sich zusammen aus Gesprächen mit Deserteuren des Arbeitsmarktes und vielen Ausschnitten aus Spiel- und Dokumentarfilmen. Vorpremiere La tourneuse de pages Das Mädchen, das die Seiten umblättert Frankreich 2005, 85 min, OmU, Regie: Denis Dercourt Taktlosigkeit zerstört Melanies Lebenstraum: Ihr Vorspiel bei der Aufnahmeprüfung fürs Musik-Konservatorium findet ein jähes Ende, als die Juryvorsitzende, eine bekannte Pianistin, sie mit ihrem unsensiblen Verhalten völlig aus dem Konzept bringt. Zehn Jahre später bietet sich der jungen Frau jedoch die Möglichkeit zur Revange: über Umwege gerät sie in den Haushalt der Pianistin. Zunächst als Babysitter engagiert, steigt sie rasch zu ihrer persönlichen Notenumblätterin auf. Sie gewinnt das Vertrauen der unsicheren Frau und macht sich immer unentbehrlicher. Genau die Position, die sie braucht … Klassisches französisches Kino, das einen Rachefeldzug mit großer Raffinesse und Spannung in Szene setzt. Je vous trouve très beau Sie sind ein schöner Mann Frankreich 2006, 97 min, OmU, Regie: Isabelle Mergault Zehn Tage, nachdem er seine Frau durch einen Stromschlag verloren hat, wird ein Bauer bei einem Eheanbahnungsinstitut vorstellig. Dessen Betreiberin merkt rasch, dass ihn nicht Sehnsucht antreibt, sondern der Wunsch nach einer zupackenden Bäuerin. Sie schickt ihn nach Rumänien … Die Damen, die vorsprechen und vorsingen, träumen von einer Karriere im Showgeschäft und sind nicht das, was der Bauer erwartet. Nur eine Frau merkt, wie der Hase laufen soll. La môme La vie en rose Frankreich 2007, 140 min, OmU, Regie: Olivier Dahan Biografischer Film über die französische Chanson-Ikone Edith Piaf (1915-1963) von ihrer entbehrungsreichen Kindheit im Bordell ihrer Großmutter und beim alkoholsüchtigen Vater bis hin zu ihrer Karriere von der Pariser Straßensängerin zum Weltstar, dazwischen berufliche und private Höhen und Tiefen, schließlich der frühe Tod. Quand j'étais chanteur Chanson d'amour Frankreich 2006, 112 min, OmU, Regie: Xavier Giannoli Ein in die Jahre gekommener Chansonnier tingelt durch die französische Provinz, verliebt sich in eine junge Immobilienmaklerin und singt sich mit großer Ausdauer in ihr Herz hinein. Überzeugend gespielte, inszenatorisch konventionelle Liebeskomödie mit viel Gesang, die vordergründigen Kitsch vermeidet und immer dann an Format gewinnt, wenn sie auf sanfte Weise ein Verlustgefühl artikuliert. Paris in den 60er Jahren. Der 13-jährige Momo lebt mit seinem Vater in der Rue Bleue. Während der tagsüber in der Kanzlei sitzt, muss Momo sich um den Haushalt und das Essen kümmern. Wenn das Geld nicht mehr reicht, begeht er kleine Diebstähle im arabischen Lebensmittelladen von Monsieur Ibrahim. Die beiden werden trotzdem Freunde. Zwar ist Monsieur Ibrahim kein echter Araber, wie auch die Rue Bleue nicht blau ist. Aber er weiß einiges über das Leben, Religionen, Liebe und Glück. Les brodeuses Die Perlenstickerinnen Frankreich 2004, 88 min, OmU, Regie: Eléonore Faucher Claire, 17 Jahre alt, ist allein. Ihre Arbeit im Supermarkt macht ihr keinen Spaß. Und dann wird sie auch noch schwanger! Eines ist klar, das Baby will sie auf keinen Fall behalten. Doch dann lernt Claire Madame Melikian kennen, eine begnadete Stickerin für die Pariser Haute-Couture, die gerade ihren Sohn bei einem Motorradunfall verloren hat. Sie nimmt Claire als Lehrling an. Über die gemeinsame Arbeit mit den prächtigen und weichen Stoffen beginnen sich die beiden Frauen einander anzunähern. La veuve de Saint-Pierre Die Witwe von Saint-Pierre Frankreich 2000, 102 min, Regie: Patrice Leconte Saint-Pierre 1850, eine kleine, entlegene französische Insel. Eines Nachts, wird ein Mann brutal ermordet. Sein Mörder, Neel Auguste, wird zum Tode verurteilt. Aber auf Saint-Pierre gibt es weder Henker noch Guillotine. Da beginnt die schöne Frau des Hauptmanns sich für das Schicksal des Verurteilten zu interessieren. Überzeugt, dass jeder Mensch sich ändern könne, möchte sie Neel eine zweite Chance geben: gegen den Willen der Herrschenden, aber mit Unterstützung ihres Mannes, der sie über alles liebt. – Ein Plädoyer für die Menschlichkeit und eine faszinierende Liebesgeschichte mit dem Startrio Juliette Binoche, Daniel Auteuil und Emir Kusturica in den Hauptrollen. Les glaneurs et la glaneuse Die Sammler und die Sammlerin Frankreich 2000, 82 min, OmU, Regie: Agnès Varda Der Film widmet sich der heute noch lebendigen Tradition der »Nachlese«. Die Sammler, das sind die »Ährenleserinnen« auf Millets berühmtem Gemälde. Das sind Obdachlose, die die überschüssigen Kartoffeln aus den Feldern holen. Das sind Spitzenköche, die das besondere Aroma der überreifen Trauben schätzen, französische Familien, die zur Apfelernte ziehen, oder auch Künstler, die aus Schrott ihre Werke basteln. – Die Sammlerin, das ist die Regisseurin selbst, die Bilder und Impressionen sammelt, von dem, was in einer Wegwerfgesellschaft »übrig bleibt«, und von denen, die davon leben. Wie nebenbei entwirft sie dabei auch ein facettenreiches Porträt Frankreichs. Freitag, 27.April 2007 | 22 Uhr | Saal Leerer Beutel, EG Party mit französischer Musik Tour de France édition révoltée mit DJ Thomas Bohnet Eintritt: 4 Euro Transplant Quartett Eine neue Dimension auf dem Gebiet der Transplantation tut sich auf! Was in Teilbereichen der modernen Medizin bereits Routine geworden ist, gelingt jetzt auch in der neuen jazzigen Musik, dank der erfolgreichen Bemühungen eines Musikteams mit dem treffenden Namen Transplant Quartett. Die vier Spezialisten pflanzen die Wucht des Rock auf die Spielarten des modernen Jazz. Sie vermeiden Abstoßung durch Parodieren gängiger Klischees und überwinden gefahrlos die Blues-Hirnschranke. Komponierte Partien, verwoben mit spontanen Klangexperimenten führen zu positiver Reizung im Oberstübchen. Neben herkömmlichen Klangapparaten setzt das Transplant Quartett in entsprechender Dosierung auch elektronische Medien ein. Das Transplant Quartett ist progressiver. Donnerstag, 19. April, 20.30 Uhr live im Wintergarten Willie Salomon … Blues Willie Salomon hat in über 30 Jahren die Sprache des traditionellen Blues aus den Südstaaten, auch Country Blues genannt, zu seiner eigenen gemacht: »Ein Bluesmusiker der Weltklasse« (Carl-Ludwig Reichert) mit einer wirklich authentischen Bluesstimme. Der Sänger und Gitarrist gilt als einer der herausragendsten Fingerpicker und Slidegitarristen Deutschlands. Kein Zufall also, dass er akustischen Country-Blues mit allen Raffinessen so authentisch wie sonst niemand präsentiert. In seiner extrem abwechslungsreichen Show überschreitet Salomon auch immer wieder raffiniert die Grenzen zu Folk, Jazz und Country. Unterstrichen wird die Authentizität durch antike Gibson Steelstrings und National Resonator Gitarren, denen Salomon in atemberaubender Perfektion und Lässigkeit alle relevanten Sounds von kernig bis zum Pre-War-Blues-Repertoire entlocken kann. Stilistisch fühlt sich Salomon bei Größen wie Reverend Gary Davis, Lonnie Johnson und Homesick James zu Hause. In seiner über 40jährigen Karriere blickt er auf Auftritte mit Alexis Korner, Champion Jack Dupree, Louisana Red, Paul Geremia, Johnny Long, Roger Hubbard oder Peter Finger zurück. Den Zuhörer erwartet ein äußerst abwechslungsreiches Programm, das über den traditionellen Blues hinausgeht, ein technisch brillantes Fingerpicking und Slidespiel und eine gewinnende, humorvolle Moderation. In seinem Repertoire bietet Willie Salomon Eigenkompositionen und individuelle Arrangements obskurer und bekannter Stücke von Legenden wie Reverend Gary Davis, Lonnie Johnson, Homesick James u.v.a., die von seinem ganz persönlichen Stil geprägt sind. »A truly authentic blues voice and premier picker« (Acoustic Guitar Review/UK) Freitag, 20. April, 20.30 Uhr live im Wintergarten wiederaufführungen kino der gegenwart | wintergarten in 80 filmen um die welt 37, 38 | kino der gegenwart | wintergarten Volver Volver, Spanien 2005, Farbe, 121 min, OmU, Regie und Buch: Pedro Almodóvar, Kamera: José Luis Alcaine, Musik: Alberto Iglesias, mit: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, Blanca Portillo, Chus Lampreave, Yohana Cobo Zwei Schwestern kehren aus Madrid in ihr Heimatdorf in der La Mancha zurück, um das Grab ihrer Familie zu pflegen. Beim Besuch ihrer betagten Tante werden Erinnerungen an dunkle Geschehnisse wach, die mit Eifersucht, Gewalt und Totschlag verbunden sind. Mischung aus Groteske und Komödie, in der Pedro Almodóvar mit leichter Hand die verschlungenen Geheimnisse einer drei Generationen umfassenden Frauendynastie skizziert. »Ich wollte vor allem einen optimistischen Film Play Chile, Argentinien 2005, Farbe, 105 min, OmU, Regie und Buch: Alicia Scherson, Kamera: Ricardo DeAngelis, Musik: Joseph Costa, Marc Hellner, mit: Viviana Herrera, Andres Ulloa, Aline Küppenheim, Coca Guazzini, Jorge Alis Santiago de Chile: Die Stadt ist im Sommer heiß und gefährlich. Das macht die Suche nach Liebe nicht eben einfacher. Cristina, ein junges Mapuche-Mädchen aus dem Süden Chiles, arbeitet in Santiago als Krankenpflegerin. In ihrer Freizeit spielt sie »Streetfighter II« am Bildschirm oder streift durch die Stadt. Im Park findet sie in einer Mülltonne eine geheimnisvolle Aktentasche. Ihr Inhalt verrät ihr intime Dinge über das Leben ihres Besitzers: Tristan, ein junger Architekt aus der Oberschicht, ist gerade von seiner Geliebten verlassen worden und hat wegen eines Streiks der Bauarbeiter seine Arbeit verloren. Ruhelos wandert auch er durch Santiago und landet schließlich in seinem alten Kinderzimmer in der mondänen Villa seiner Mutter. Cristina folgt Tristan und dringt immer tiefer in sein Leben ein, folgt ihm auf Schritt und Tritt, ohne dass Tristan dies bemerken würde. Der Architekt sieht Cristina nicht, sie ist unsichtbar für ihn und die anderen Bewohner des oberen Mit- Babel USA, Mexiko 2006, Farbe, 144 min, dtF, Regie: Alejandro González Iñárritu, Buch: Guillermo Arriaga, Kamera: Rodrigo Prieto, Musik: Gustavo Santaolalla, mit: Brad Pitt, Cate Blanchett, Said Tarchani, Boubker Ait El Caid, Gael García Berna, Adriana Barraza, Elle Fanning Dritter Teil von Alejandro Gonzáles Iñárritus Trilogie, die mit Amores Perros und 21 Gramm begonnen hat. Mehrere ineinander verzahnte Geschichten aus vier Ländern beschreiben die Kommunikationsstörungen und Missver- telklasse-Stadtteils, wo er lebt. Sie hat langes schwarzes Haar, dunklere Haut – eine Bedienstete, die man übersieht. Doch eines Tages treffen die beiden zusammen … Poetisch, bildstark und manchmal märchenhaft, ist Play eine »wunderbar entspannt erzählte Großstadtballade« (Filmecho) über das Leben als Spiel mit offenem Ende. Über einen Mann, der sucht, und eine Frau, die findet. Eine lebendige, berührende Alltagsgeschichte von Liebe und Zuneigung, die durch ihre außergewöhnliche filmische Umsetzung fasziniert. In Chile wurde Play mit Preisen als bester Film des Jahres und für die beste Regie ausgezeichnet, auf den Festivals von Montreal, Nantes und Havanna erhielt er jeweils den Publikumspreis. »Der lakonisch wie poetisch erzählte Film verweist über das individuelle (Frauen-)Schicksal hinaus auf viele soziale Facetten der chilenischen Hauptstadt und offenbart mit skurrilem Humor eine optimistische Sicht, das Leben zu gestalten.« (Filmdienst) »Märchenhaft schöne Begegnung zweier Menschen in Santiago de Chile.« (arte) Vitus Schweiz 2005, Farbe, 123 min, dtF, Regie: Fredi M. Murer, Buch: Peter Luisi, Fredi M. Murer, Lukas B. Suter, Kamera: Pio Corradi, Musik: Mario Beretta, mit: Teo Gheorghiu, Bruno Ganz , Julika Jenkins, Urs Jucker Ein hochbegabter Junge, dessen Karriere als Pianist von seiner ehrgeizigen Mutter forciert wird, findet eine kindgerechte Rückzugsmöglichkeit bei seinem erdverbundenen Großvater, der auch noch zu ihm hält, als er durch einen Sturz vom Balkon zum »normalen« Kind wird. Die mit märchenhaften Untertönen konventionell, aber wirkungsvoll und anrührend erzählte Geschichte einer Menschwerdung mit geschlif- fenen Dialogen und eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen. »Vitus ist ein Drama über unsere Gesellschaft und ihre Denkmuster und Normen.« (br-online.de) chaplins klassiker | wintergarten Moderne Zeiten Modern Times, USA 1936, sw, 87 min, OmU, Regie und Buch: Charles Chaplin, Kamera: Roland H. Totheroh, Ira Morgan, Musik: Charles Chaplin, mit: Charles Chaplin, Paulette Goddard, Henry Bergman, Allan Garcia Chaplins zweiter Tonfilm, in dem jedoch kaum gesprochen wird, jetzt in einer neu restaurierten Fassung: Eine sozial- und gesellschaftskritische Tragikomödie über den Menschen im Räderwerk der modernen Technik. Charlie, der Tramp, erlebt am Fließband einer Fabrik, später als Testperson einer 'Frühstücksmaschine' und unfreiwilliger Streikführer die Absurdität eines reglementierten Lebens, das die Menschen zu Anhängseln der Apparaturen degradiert. Auch das kleine Paradies, das er für sich und ein armes Straßenmädchen errichtet, erweist sich als trügerisch; am Ende zieht Charlie mit seiner Der grosse Diktator ständnisse von Menschen verschiedener Kulturen. Zwischen den USA, Mexiko, Marokko und Japan gelingen dem Regisseur exemplarische Szenen von überwältigender Bildkraft und Authentizität. In seiner Lebensphilosophie ein von Fatalismus bestimmter Film, über dessen tragische Schicksale nachzudenken sich jedoch sehr lohnen kann. (Kinotipp der katholischen Filmkritik) machen, in dem das Leben leuchtet. Den Frauen in meinem Film mutet das Leben einiges zu, auch viel Schmerzliches. Aber sie sind vor allem von einer unglaublichen Stärke, mit der sie die Dinge bewältigen.« (Pedro Almodóvar) The Great Dictator, USA 1940, sw, 126 min, OmU, Regie und Buch: Charles Chaplin, Kamera: Karl Struss, Roland, H. Totheroh, Musik: Charles Chaplin, Meredith Wilson, mit: Charles Chaplin, Paulette Goddard, Jack Oakie Der Diktator Hynkel – eine ins grotesk Neurotische verzerrte Karikatur Hitlers – wird nach dem Einmarsch seiner Truppen in das Land Austerlich per Zufall mit seinem Doppelgänger, einem aus dem KZ entflohenen jüdischen Barbier, verwechselt. Mit Der große Diktator hat Chaplin ein Meis- Freundin auf der Landstraße davon. »Eine Tragikomödie von bitter-ironischer Schärfe; mit einfachsten Mitteln, viel Bildwitz und Galgenhumor gestaltet, setzt der Film die vitalen Bedürfnisse des Menschen gegen die übertriebene Rationalisierung und Mechanisierung des Lebens. – Sehenswert ab 8.« (Filmdienst) terwerk der Filmgeschichte geschaffen: Eine, wie Eisenstein schrieb, »großartige, vernichtende Satire, dem Sieg des menschlichen Geistes über die Unmenschlichkeit zum Ruhm«. Der Film war in vielerlei Hinsicht ein gewagtes Unterfangen, die größte Herausforderung freilich lag im Sujet selbst: die Balance zu halten zwischen Chaplins erklärtem Wunsch, die Welt möge über Hitler lachen – und dem Respekt gegenüber den Opfern des Nazi-Terrors. Chaplin meistert die Herausforderung in jeder Hinsicht. indien tanz und film | wintergarten Monsoon Wedding Indien 2001, Farbe 114 min, dtF, Regie: Mira Nair, Buch: Sabrina Dhawan, Kamera: Declan Quinn, Musik: Mychael Danna, mit: Naseeruddin Shah, Lillette Dubey, Shefali Shetti, Vasundhara Das Ende März, Anfang April widmen wir im Kino Wintergarten vier Tage der indischen Kultur: Tanz und Film. Am Samstag, 31. März, ist um 19 Uhr die indische Tänzerin Bharathi Aviredddy zu erleben, dann sind, von Samstg bis Mittwoch, drei indische Filme zu sehen: Hum Tum, Monsoon Wedding und Water. ������ ���������� � �������������������������������������� ������������������������������ ����������������������������������������� ����������������������������� �������������������������������������������������������������������� ��������������������������������� Tanz Bharathi Avireddy Der indische Tanz zeichnet sich nicht nur durch seine prächtigen Kostüme und Schmuck aus, sondern auch durch seine flüssigen und anmutigen Bewegungen. Der klassische indische Tanz kann unter den beiden Aspekten des Nritta (reiner Tanz) und des Natya (Ausdruck) betrachtet werden. Der Tanz bildet die Natur und das Leben nach, erzählt häufig Geschichten aus der indischen Mythologie oder kann wie eine Sprache symbolisch als Kommunikationsmittel benutzt werden. Die Tänzerin und Lehrerin Bharati Avireddy Bunke wird uns mit Ihrer langerlernten Tanzkunst verzaubern und in die Sprache des indischen Tanzes einführen. Hum Tum Indien 2004, Farbe, 142 min, OmeU, Regie: Kunal Kohli Männer hören nicht zu und Frauen hören nicht auf zu reden. Diesem emotionsgeladenen Spannungsverhältnis zwischen den Geschlechtern widmet der erfolgreiche Comiczeichner Karan Kapoor seine wöchentliche Serie. Seine Comic-Charaketere heißen Hum und Tum, Ich und Du. Hum ist ein schlagfertiger, gewiefter Bursche, der eine ausgeprägte Schwäche für das schöne Geschlecht hat: ein wenig wie Karan selbst. Tum ist eine selbstbewusste, wohlerzogene junge Dame, deren kleine Eitelkeiten sie um so sympathischer machen. Sie ähnelt wiederum Rhea, der Frau, die Karan vor neun Jahren getroffen hat und die ihn nicht mehr loslässt … Regisseur Kunal KOHLI entfesselt einen witzigen und manchmal anrührenden Kampf der Geschlechter. Hum Tum ist eine herrliche Screwball-Komödie aus Bollywood. Anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter, die gegen ihren Willen mit einem Fremden verheiratet werden soll, hat ein Ehepaar in Delhi zahlreiche Verwandte eingeladen. Während die kostspieligen Vorbereitungen laufen, werden alte Gefühle geweckt und neue Bande geschlossen. Heiterer Familienfilm mit ernsten Untertönen, in dem es um den Konflikt zwischen Tradition und Moderne innerhalb des indischen Mittelstandes geht, aber auch um Erziehung und Inzest. Geschickt werden die vielen Figuren zum Leben erweckt, die Episoden aneinander geknüpft und mit Musik und Tanz angereichert. Water Kanada, Indien 2005, 117 min, dtF, Regie und Buch: Deepa Mehta »Chuyia wird mit nur 8 Jahren zur Witwe. Die indische Tradition sieht es vor, dass das lebhafte Mädchen nun ihr Leben in einem Heim für hinduistische Witwen zubringen muss. Dort wirbelt sie mit ihrer unbändigen Energie den Alltag durcheinander und freundet sich mit der schönen Kalyani an – der einzigen Frau, die dort ihre Haare lang tragen darf. Sie soll den Männern gefallen, und Geld für alle Witwen 'verdienen' … Water ist der dritte Teil der Water/Fire/ Earth-Trilogie der in Kanada lebenden indischstämmigen Regisseurin Deepa Mehta. Deepa Mehta zeigt ihre Heimat, wie sie der Zuschauer nur selten zu sehen bekommt. Damit hat sich die mutige Frau über die Jahre hinweg Freunde wie auch Feinde geschaffen. Water zeigt das entbehrungsreiche Leben der jungen Witwe Chuyia im Indien der späten 30er Jahre. Sicher hat sich u.a. durch den starken Einfluss Mahatma Gandhis seither viel getan. Aber gleichberechtigt sind die Frauen im heutigen Indien noch lange nicht. Auf den Spuren des sozialkritischen Filmemachers Satyajit Ray führt Water uns ein Indien jenseits des Bollywoodkinos vor. Deepa Mehta ist ein wichtiger Film gelungen, der ein Land zeigt, das immer noch in seinen alten Denkmustern verharrt, noch nicht bereit ist zum Aufbruch in eine neue Zeit. Aus Angst vor den Protesten der Fundamentalisten lief der Film bislang noch nicht in indischen Kinos.« (Nana A.T. Rebhan, www.arte.tv.de) wiederaufführungen kino der gegenwart | wintergarten Die Könige der Nutzholzgewinnung Deutschland 2006, 97 min, Regie: Matthias Keilich, Buch: Khyana el Bitar, Matthias Keilich, Kamera: Henning Stirner, Musik: Neil Filby, Doreen Kutzke, mit: Bjarne Ingmar Mädel, Frank Auerbach, Sven Merting, Peter Sodann, Christina Grosse, Barbara Philipp, Monika Lennartz Die Könige der Nutzholzgewinnung erzählt die Geschichte des liebenswerten Taugenichts Krischan, der in sein altes Waldarbeiterdorf Tanne im Ostharz zurückkehrt, um ausgerechnet dort einen Holzfällerwettbewerb auf die Beine zu stellen. Mit seinem unnachgiebigen Charme überwindet er nicht nur den massiven Widerstand seiner alten Freunde Ronnie und Bert, sondern sägt auch das ganze Dorf aus Stillstand und Resignation. »Sorgfältig hat Keilich die Sorgen und Nöte der Arbeitslosen Ostharzbewohner beobachtet und bringt sie nun wohldosiert auf die Leinwand. In Zeiten von Hartz IV und Ein-Euro-Jobs trifft ein Holzfällerwettbewerb nur für Arbeitslose schon mal genau den Nerv der Zeit und ist skurril genug, um die nötige Distanz zur Realität aufzubauen.« (www.arte.tv.de) »Hartz IV und der Ostharz – das ist mehr als einen Kalauer wert. Daher folgen die Die Könige der Nutzholzgewinnung wacker der Tradition britischer Sozialkomödien, die ihre Selbstermächtigungsgeschichten auf realistische Weise erzählen, ohne in Ratlosigkeit zu verfallen.Diese Könige sind ein Glücksfall für das Kino.« (Anke Westphal, Berliner Zeitung)