Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien

Transcrição

Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Die Rolle der Investmentbank beim
Unternehmenskauf durch Aktien
Dr. Stephan Leithner & Dr. Berthold Fürst
Deutsche Bank AG, Corporate & Investment Bank
Global Corporate Finance
Frankfurt am Main
04. Dezember 2001
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Entwicklung der weltweiten M&A-Aktivitäten (in US$ Mrd.)
4.000
3.299
3.500
3.449
3.000
2.522
2.500
2.000
1.666
1.500
974
1.552
1.134
1.000
573
500
0
Anzahl
Transaktionen
> US$ 5 Mrd.
2
2001kF0194
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
YTD 2001
9
25
18
36
71
97
103
50
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Die Bedeutung der Aktie als Akquisitionswährung
Top 5 M&A Deals in 1999
Käufer
Vodafone AirTouch Plc.
Pfizer Inc.
Vodafone Group Plc.
Qwest Commun Int. Inc.
Total Fina SA
Zielunternehmen
Volumen (in US$ Mrd.)
Mannesmann AG
202,8
Warner-Lambert Co.
89,7
AirTouch Communications Inc. 65,8
US West Inc.
56,3
Elf Aquitaine
55,3
Transaktionsart
Share
Share
Share
Share
Share
Top 5 M&A Deals in 2000
America Online Inc.
Glaxo Wellcome Plc.
Chevron Corp.
Vivendi SA
JDS Uniphase Corp.
Time Warner
SmithKline Beecham Plc.
Texaco Inc.
Seagram Co. Ltd.
SDL Inc.
181,6
77,3
43,3
42,8
41,1
Share
Share
Share
Share
Share
Top 5 M&A Deals in 2001
Comcast Corp
Echostar
Prudential
Phillips Petroleum
Hewlett-Packard
3
2001kF0194
AT&T Cable-TV
Hughes Electronics
American General
Conoco
Compaq
57,0
28,9
26,1
25,8
25,3
Share
Share + Cash
Share
Share
Share
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Das Dienstleistungsspektrum einer integrierten
Investmentbank
General
Advisory
M&A
Transaction
Services
4
2001kF0194
Equity Capital
Markets
Emittent
Emittent
Credit
Equity
Research
Investoren
Investoren
Debt
Capital
Markets
Sales &
Trading
Debt
Research
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf
durch Aktien
Strategische Beratung
Strukturierung
Exekution
n Transaktionsstruktur
– rechtlich, steuerlich,
bilanziell
n Marktanalyse;
Identifikation von
Zielunternehmen
– Höhe und
Zusammensetzung
n Bewertung; finanzielle
Machbarkeit
n Equity Story; Synergien
n „Social Factors“
n Verhandlungstaktik
n Abwicklung
Umtauschangebot
n Vermarktung/
Markt-Feedback
n Flowback-Management
n Due Diligence
Industrie-, M&A- und Kapitalmarktexpertise
5
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Who does what?
n M&A
n Industry Group
n ECM
n Equity Research
n Sales & Trading
n Transaction
Services
6
2001kF0194
n Due Diligence
n Bewertung / finanzielle Machbarkeit
n Strategie
n Verhandlungstaktik
n Equity Story / Einschätzung Marktsentiment
n Transaktionsstruktur
n Transaktionsvermarktung
n Flowback-Management
n Technische Abwicklung
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Grundsätzliche Transaktionsstrukturen bei
Übernahmeangeboten mit Aktien
n
Aktien
Käufer
Verkäufer
Assets
Aktionäre
Eig
ti
Ak
e
en
en
r
de aft
n
e
ch
ti
Ak sells
lg e
Zi e
Käufer
Aktionäre
Squeeze out
oder Merger
Käufer
7
2001kF0194
n
Aktien
NewCo
Aktien
n
n
Zielgesellschaft
Aktien
n
Aktionäre
Aktien
Squeeze out
oder Merger
Zielgesellschaft
Einfachste Struktur, die im Regelfall bei Veräußerung einzelner
Geschäftsbereiche / Tochtergesellschaften Anwendung findet
Ausgabe junger Aktien durch Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage (der
zu erwerbenden Assets)
Anfechtungsrisiken, sofern kein ausreichendes genehmigtes Kapital
vorhanden und insofern neue HV-Ermächtigung erforderlich
Öffentliches Übernahmeangebot des Käufers, das auf Erwerb der
gesamten Gesellschaft zielt
Bedingung einer Mindestannahmequote (, um Kontrollerwerb
sicherzustellen)
Ausgabe junger Aktien durch Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage (der
Aktien der Zielgesellschaft)
Anfechtungsrisiken, sofern kein ausreichendes genehmigtes Kapital
vorhanden und insofern neue HV-Ermächtigung erforderlich
Gründung neuer Gesellschaft
Öffentliches Übernahmeangebot der NewCo an Aktionäre des Käufers
und der Zielgesellschaft
n Bedingung einer Mindestannahmequote (, um Kontrollerwerb
sicherzustellen)
keine Anfechtungsrisiken
Annahme Tauschangebot durch Aktionäre beider Gesellschaften
erforderlich
n
n
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Die Allianz/Dresdner-Transaktionsstruktur
Highlights
Struktur
n
Allianz
Terminverkäufer
Allianz
Bankbeteiligungs GmbH
Euro 53,13
je Aktie
Kapitalerhöhung
10 Dresdner
Bank-Aktien
Dresdner Bank
Aktionäre
1 AllianzAktie
Abtretung
von EURO
331,30 aus
Verkauf von je
10 Dresdner
Bank-Aktien
AllianzAktien
n
DAD Transaktionsgesellschaft GmbH
– deutliche Erhöhung der Allianz Streubesitzquote
– Beseitigung von Aktienüberhängen
– Verbesserung der Indexgewichtungen der AllianzAktie
AllianzAktien
Wertpapierverleiher
Abbau überschüssigen Kapitals der Allianz AG
und Reallokation (von in Finanz-beteiligungen
gebundenem Kapital) in strategische
Kerngeschäftsfelder
Effiziente und marktschonende Umplatzierung
größerer Aktienpakete unter Vermeidung der mit
Sekundärplatzierungen üblicherweise
verbundenen Risiken (Platzierungsrisiko,
Preisabschlag)
n
Bedeutender Schritt zur Entflechtung von
„Corporate Germany“
Kombinierte öffentliche Angebote
n Barangebot (durch Allianz Bankbeteiligung) zum Erwerb von Dresdner Bank-Aktien zu € 53,13 je Aktie
n Aktienangebot (durch DAD) zur Lieferung 1Allianz-Aktie gegen Abtretung von € 331,30 aus dem Verkauf von je
10 Dresdner Bank-Aktien an Allianz Bankbeteiligung
n Beide Angebote konnten nur gemeinsam angenommen werden; Resultat: 1 Allianz Aktie + € 200,00
8
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Kaufpreiszahlung: Strukturierungsaspekte
KapitalmarktRahmenbedingungen
n
Erwartung
n
Equity Story
n
Wirkung
Barangebot
9
2001kF0194
Strukturelle
Rahmenbedingungen
Risikoerwägungen
und -verteilung
n
Aktionäre auf
beiden Seiten
n
Marktrisiko
n
Operatives Risiko
Kombiniertes
Bar-/ Aktienangebot
n
Steuerliche
Auswirkungen
n
Bilanzielle Aspekte
n
Liquiditätsaspekte,
Finanzierbarkeit
Aktienangebot
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Risikoerwägung und -verteilung
Angebotsstruktur
Barangebot
Risiken
Marktrisiko
„Pre-Closing“
Operatives Risiko
„Post-Closing“
Käufer
Verkäufer
Käufer
Fixed Share
Deal
Aktienangebot
Fixed Value
Deal
Volles Risiko
Verkäufer
Käufer
Verkäufer
Kein Risiko
Risiko proportional zu künftiger Beteilungsquote
n Die Transaktionsstruktur bestimmt die Risikoverteilung zwischen Käufer und Verkäufer
n Eine Akquisitionsfinanzierung mittels Aktien kann daher ein entscheidendes Element zu einer
ausgewogenen Risikoverteilung zwischen Käufer und Verkäufer bilden
10
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Überlegungen des Käufers
Aspekt
Finanzielle
Ressourcen
Marktbewertung
der eigenen Aktien
Synergierisiko
11
2001kF0194
Überlegung
n
Höhe des Kaufpreises
n
Finanzierbarkeit Barangebot
n
Kapitalerhöhung würde bei Unterbewertung der
eigenen Aktien zu überproportionaler
Verwässerung der Aktionäre führen
n
n
Kompensation einer etwaigen Unterbewertung
durch Verringerung der Übernahmeprämie
Nichtrealisierung identifizierter
Synergiepotenziale stellt signifikantes Risiko dar
Schlussfolgerung
Barangebot bei
ausreichender
Liquidität
Aktienangebot bei
unzureichender
Liquidität
Barangebot bei
Unterbewertung
Aktienangebot bei
fairer oder überdurchschnittlicher
Bewertung
Barangebot bei
geringem Risiko
Aktienangebot bei
hohem Risiko
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Überlegungen des Käufers (Fortsetzung)
Aspekt
Überlegung
n
Pre-Closing Risiko
Kursschwankungen zwischen Ankündigung und
Durchführung der Transaktion können die
Akzeptanz nachhaltig beeinträchtigen
n
Transaktionsstruktur kann starke Signalwirkung
hinsichtlich Risikopotenzial der Akquisition
haben
n
Mögliche Interpretationen eines Aktienangebots
durch den Markt:
– Überbewertung eigener Aktien
– hohes operatives / strategisches
Transaktionsrisiko
Kapitalmarktaspekte
12
2001kF0194
n
Erwartete Akzeptanz der Akquisition /
überzeugende Equity Story
n
Track Record des übernehmenden Unternehmens
Schlussfolgerung
Barangebot bei
hohem Risiko
Aktienangebot bei
geringem Risiko
Barangebot bei
negativem Sentiment
Aktienangebot bei
positivem Sentiment
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Überlegungen des Verkäufers
Ökonomische
Attraktivität des
Angebots
Solange der Kapitalmarkt von
der Transaktion und dem damit
verbundenen Chancen-/
Risikoprofil nicht voll überzeugt
werden kann, ist mit einem
hohen Maß an Verkäufen
durch Altaktionäre des
Zielunternehmens („Flowback“)
zu rechnen
nein
ausreichend
ja
Barangebot
Aktienangebot
Chancen-/
Risikoprofil
nein
unsicher
ja
skeptisch
Annahme
13
2001kF0194
Annahme
und Verkauf
Ablehung
Verkauf
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Pre-Closing Risiken
Spreadanalyse Mannesmann/Vodafone
Kommentare
Spread* in % Mannesmann-Kurs
n Die Entwicklung des Spreads bildet
Indikator für Marktakzeptanz
93%
83%
73%
63%
n Eine üblicherweise gezahlte
"Übernahmeprämie" wird durch den
Markt i.d.R. "ausarbitriert", so dass
Spread im Normalfall gegen Null
tendieren sollte
Angebotsbeginn
53%
Einigung
43%
33%
23%
Angebotsende
Ankündigung
13%
* Differenz Kurs des Käufers zu Kurs der Zielgesellschaft
14
2001kF0194
Apr 00
Mrz 00
Feb 00
Jan 00
Dez 99
Nov 99
Okt 99
-7%
Sep 99
3%
n Ein negativer oder hoher Spread kann
hingegen auf mangelnde Akzeptanz
des Angebots hindeuten
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Grundzüge des Arbitragehandels
Grundkonzept
Chancen- / Risikoprofil
Exchange offer
6
5
n
2
WP-Verleiher
Arbitrageur
1
3
4
n
7
Markt
n
Durch unmittelbaren Kauf der Aktien der
Zielgesellschaft sofortige Realisierung der
Übernahmeprämie (abzügl. Kosten der WP-Leihe)
"Safe bet", sofern Umtauschangebot erfolgreich
abgeschlossen wird
Falls Umtauschangebot (z.B. mangels Akzeptanz)
nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann
– Deckung der offenen Position in Aktien des
Übernehmers durch Marktkäufe
-
15
1
Leerverkauf Aktien des Übernehmers
2
WP-Leihe Aktien des Übernehmers
3
Lieferung von Leiheaktien zur Erfüllung des
Leerverkaufs
4
Kauf Aktien der Zielgesellschaft
5
+
6
Tausch Aktien der Zielgesellschaft gegen Aktien
des Übernehmers im Rahmen des
Umtauschangebots
7
Rückführung der WP-Leihe
2001kF0194
-
Risiko: Kursanstieg über Niveau zum Zeitpunkt
der Angebotsabgabe ermöglicht Deckung nur
überhalb des bei Leerverkauf realisierten Kurses
Chance: Kursverfall unter Niveau zum Zeitpunkt
der Angebotsabgabe ermöglicht Deckung
unterhalb des bei Leerverkauf realisierten
Kurses
– Auflösung der Position in Aktien der
Zielgesellschaft
-
Risiko: Kursverfall auf Niveau unterhalb des
Einstandskurses
Chance: Kursanstieg über Niveau des
Einstandskurses
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Entwicklung der Handelsvolumina
Allianz – Dresdner Bank
Handelsvolumina
(% des Free Float)
6%
5%
Konkrete
Beginn
Marktgerüchte Angebotsphase
Abschluss
Umtausch
4%
3%
2%
1%
0%
Jan-01 Jan-01 Feb-01 Mar-01 Apr-01 May-01 Jun-01
Allianz
Dresdner
Handelsvolumina
(% des Free Float)
Vodafone – Mannesmann
14%
Veröffentlichung
Abschluss
12%
Angebot
Umtausch
10%
8%
6%
4%
2%
0%
Sep-99
Jan-00May-Mar-99
Jul-00
JanFeb- Nov-99
Ma r- AprJun- May-00
Jul- AugSep00
00
00
00
00
00
00
00
00
Vodafone
16
2001kF0194
Mannesmann
n Akquisitionen durch Aktien sind
stets mit außergewöhnlich hohen
Handelsaktivitäten, v.a. zum
Zeitpunkt der Ankündigung und
des tatsächlichen
Angebotbeginns, verbunden
n Im Fall der Dresdner Bank wurde
ein Volumen i.H.v. 56% des Free
Floats zwischen Ankündigung
und Beginn der Angebotsphase
gehandelt,
bei Mannesmann 47%
n Es ist daher besonders wichtig,
dass die Investment-bank auch
über einen aktiven Handel
verfügt, um die Marktentwicklung
frühzeitig antizipieren und die
Handelsaktivitäten (d.h. die
Spreadentwicklung) aktiv steuern
zu können
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Best Ownership und Flowback
Barangebot und Kapitalerhöhung
Aktienangebot
Kapitalmarktinvestoren
bessere Ansatzpunkte, steuerlich und bilanziell
optimale Strukturen zu erreichen (bislang i.w.
bei "Pooling of interest")
auch bzw. gerade bei eingeschränkten
finanziellen Ressourcen einsetzbar
Verkäufer ist nicht zwingend „Best Owner“ der
Aktien des Käufers
hohe Anforderungen an Flowback-Management
Käufer
Cash
Assets
Aktien
Flowback
Aktien
Assets
Cash
Verkäufer /
Aktionäre der
Zielgesellschaft
Cash
Aktien
Käufer
Verkäufer /
Aktionäre der
Zielgesellschaft
Platzierung
Kapitalmarktinvestoren
Vermeidung bzw. Minimierung von Flowback
durch direkte Aktienplatzierung bei „affinen“
Investoren
Exekutionsrisiken höher als bei Aktienangebot
und vollständig bei Käufer, da Durchführung
der Übernahme und Refinanzierung
sequentiell erfolgen
ggf. höhere Finanzierungskosten wegen evtl.
erforderlicher Zwischenfinanzierung des
Kaufpreises sowie bei Platzierung der
Kapitalerhöhung notwendigem Kursabschlag
Im Sinne des „Best Ownership“-Prinzips ist ein Aktienangebot – sofern steuerliche oder bilanzielle Aspekte
vernachlässigbar sind – nur dann zielführend, wenn die Aktionärsstruktur des Zielunternehmens eine hohe
Ähnlichkeit mit der Aktionärsstruktur des Käufers hat
17
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Flowback: Besonderheiten internationaler
Transaktionen
Kapitalmarktspezifische Faktoren
n Indexzugehörigkeit und gewichtung
Strukturierungsaspekte internationaler
Transaktionen
Gesellschaftssitz
Inland vs. Ausland
n Anlagebeschränkung institutioneller
Investoren
n Handelsliquidität
n Marktkapitalisierung
Holdingstruktur
„single parent“ vs. „dual parent“
n Sitz der Gesellschaft
Rechtliche Implikationen bzw. Restriktionen
n Eine Investmentbank kann aufgrund ihrer Marktkenntnisse bei der Analyse der Aktionäre
(Identifikation, Investmentstil, Anteilshöhe, Aktionärsstruktur etc.) wertvolle Hilfestellung bei
der Optimierung der Transaktionsstrukturen leisten
n Flowback lässt sich nur minieren, aber selbst bei optimaler Transaktionsstrukturierung nie
gänzlich vermeiden
n Neben kapitalmarktspezifischen Aspekten ist ferner eine Transaktionsstruktur von
Bedeutung, die eine hohe Durchführungssicherheit, z.B. die Minimierung der
Anfechtungsrisiken, gewährleistet
18
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Zielkonflikte beim Unternehmenskauf durch Aktien
Interessen der Aktionäre der
Zielgesellschaft
n Flexibilität in Bezug auf
Veräußerungsstrategie
n Schnelle Veräußerungsmöglichkeit
n Kursstabilität der
Akquisitionswährung
Interessen des Käufers
n Maximierung Annahmequote
n Vermeidung von Kursdruck auf
eigene Aktien
n Koordinierte Platzierung von Aktien
abgabewilliger Aktionäre
n Minimierung Flowback
Ansatzpunkte
n Aktive Transaktionsvermarktung
n Lock-up agreements
n Koordinierte Platzierungsstrategie
19
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Lock-up als Instrument des Flowback-Managements
Konzept und Ziele
des Lock-ups
n
n
Im Rahmen von
Lock-up-Erklärungen
und verpflichten
(Groß-) Aktionäre
sich, während eines
bestimmten
Zeitraums keine
Aktien zu veräußern
Lock-upVereinbarungen
bieten Schutz vor
Aktienüberangebot,
indem Platzierungen
zeitlich entzerrt
werden
Gängige Lock-up Strukturen
One-step lock-up
x
Closing
n Einfache Struktur, die sich für
verschiedene kleinere Blöcke eignet
n Kursdämpfender Aktienüberhang gegen
Ende der Lock-up Frist
x+6 Monate
Ende Lock-upFrist
One-step lock-up + Hedging
Hedging z.B.
50% des von
Blocks zulässig
x
Closing
n Hedging (z.B. durch Terminverkäufe oder
Optionen) erlaubt Aktionär Absicherung
gegen Kursverluste während Lock-up
Frist; führt jedoch zu unmittelbaren
(Leer-) Verkäufen
n Hedging-Strukturen sind für den Markt
weniger transparent als Blocktrades etc.
und erhöhen ggf. die Unsicherheit
Kein Hedging
zulässig
x+3Monate
x+6 Monate
Ende Lock-upFrist
Stepwise lock-up
Verkauf von bis
zu 25% des
Blocks zulässig
x
Closing
Kein
Verkauf
zulässig
x+6Monate
Verkauf von bis
zu 25% des
Blocks zulässig
n Schrittweiser Lock-up zielt auf zeitliche
Entzerrung der Veräußerungsmöglichkeiten
n Geeignet für größere Blöcke einzelner
x+8 Monate x+12 Monate
Aktionäre
Ende Lock-upFrist
20
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Die Bank als Koordinator des Flowback-Managements
Unkoordinierter Ansatz
Koordinierter Ansatz
Aktionär
1
Aktionär
2
Aktionär
3
Aktionär
4
1 2 3 4
1 2 3 4
1 2 3 4
1 2 3 4
Markt
Aktionär
1
Aktionär
2
Aktionär
3
Blocktrade
Accelerated
Bookbuilding
Privatplatzierung
Markt
Langfristige
Investoren
Aktionär
4
Secondary
oder
Exchangeable
Markt
1 2 3 4 = Broker
Verunsicherung der Marktteilnehmer
und erhöhte Kursvolatilität
Signifikanter Kursdruck aufgrund
konstanter Aktienverkäufe in
unbekannter Frequenz und Höhe
Aktives Management des Flowbacks
Koordinierte Vorgehensweise zur
Minimierung der Volatilität
Zielgerichtetes Timing zur Reduzierung
des Kursdrucks
Die Fähigkeit einer Investmentbank, „Flowback“ aktiv zu steuern, kann einen wesentlichen Erfolgsfaktor
für ein Aktienangebot darstellen
21
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Vodafone Case Study
Mar 2000
Blocktrade of
925m shares
worth E5.5bn
held by
Hutchinson
Sep 2000
Hutchinson
US$3.0bn
Echangeable into
VOO shares
Sale of 423m VOD shares
worth E1,347m held by
Swisscom in small
transactions
Hutchison US$ 2.5bn
Exchangeable into VOD
shares
300
Close of Eircell
transaction Eircom
Trustee and public
shareholders free to sell
Share price (in £)
250
2nd Block trade of
66.5m VOD shares
worth E174m held
by Telia
end
Lock-up for ex-Airtel shareholders
KPN/Telia
lock-up
600.000
100
400.000
50
200.000
Daily trading volume (in '000s)
Source: Datastram
2001kF0194
Share price (£)
10-Sep-01
27-Aug-01
13-Aug-01
30-Jul-01
16-Jul-01
2-Jul-01
18-Jun-01
4-Jun-01
21-Mai-01
7-Mai-01
23-Apr-01
9-Apr-01
26-Mrz-01
12-Mrz-01
26-Feb-01
12-Feb-01
29-Jan-01
15-Jan-01
0
1-Jan-01
0
22
1.000.000
800.000
Average
price
Hedge of up to 40%
150
1.200.000
KPN’s sale of 220m VOD
shares worth E572m in
small transactions
Close of Swisscom
transactions
200
1st Block trade of 80m
VOD shares held by Telia
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Deutsche Telecom Case Study
Block trade of 10m DT
shares held by Sonera,
worth E260m*
DB block trade of 2.9m DT
shares held by Sonera,
worth E75m**
30
Sonera’s sale of 21.9m DT
shares worth E565 m in
small transactions
DB block trade of 36m
DT shares held by
Hutchison E860m
E25.75
Average sale price
120.000
Begin
100.000
End
15
80.000
Lock-up period
Sale of up to
17.5% possible
60.000
Release of Sonera
from lock-up on 40%
10
Lock-up on 40% of DT
shares expired
40.000
* Sonera sold 3.3m VoiceStream shares effectively
** Sonera sold 1.1m Powertel shares effectively
Source: Datastram
Share price
8-Apr-00
1-Apr-00
25-Mrz-00
18-Mrz-00
11-Mrz-00
4-Mrz-00
26-Feb-00
19-Feb-00
12-Feb-00
5-Feb-00
29-Jan-00
0
22-Jan-00
0
15-Jan-00
20.000
8-Jan-00
5
Daily trading volume (in '000s)
2001kF0194
Distribution of 14.4m DT
shares to funds by GS
Begin of
lock-up
20
1-Jan-00
Share price (in EUR)
25
23
140.000
Likely end
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Schematischer Ablauf eines Übernahmeangebots
Bekanntgabe der
beabsichtigen
Übernahme
Einreichung
Angebotsunterlage
zur Genehmigung
durch BAWe
bis 4 Wochen
Vorbereitungsphase
n Transaktionsplanung
n Due-Diligence
n Bewertung
n Vorbereitung
Angebotsstruktur
24
2001kF0194
Angebotsunterlage
n Erstellung gem.
WpÜG
n Kontaktaufnahme
BAWe
n Vorbereitung
Angebotsphase
n Vorbereitung
Werbekampagne
Angebotsveröffentlichung /
Beginn
Annahmefrist
Ende Annahmefrist
10 Tage
4-10 Wochen
bis 10 Wochen
Angebotsprüfung
Angebotsphase
Verlängerungsphase
n Prüfung und
Genehmigung
Angebotsunterlage
nach Maßgabe
WpÜG
n Handelsaufnahme
"eingereichter
Aktien"
n Beginn
Werbekampagne
n Regelmäßige
Veröffentlichung
der Zwischenergebnisse
n Institutional
Roadshow
n Min. 2 Wochen
("Zaunkönigregelung")
n max. 10 Wochen
(z.B. im Falle von
Angebotsänderungen)
Closing &
Settlement
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Typische Tauschperformance
n Die Akzeptanzquote für ein Aktienangebot ist in den ersten Wochen der
Annahmefrist im Regelfall gering
Entwicklung der Akzeptanzquote*
n Insbesondere institutionelle Investoren
nehmen Übernahmeangebote erst in
den letzten Tagen der Angebotsfrist an,
weil
90%
80%
70%
60%
– volle Handlungsfähigkeit z.B. bei
Aktienkursentwicklungen, die
alternative Möglichkeiten attraktiver
machen, so lange wie möglich
aufrecht erhalten bleiben soll
– erfahrungsgemäß geringe
Handelsliquidität der zum Tausch
eingereichten Aktien die Flexibilität
einschränkt
50%
40%
30%
20%
10%
indexierte Tage
* Durchschnittswerte ausgewählter Transaktionen
25
2001kF0194
37
33
29
25
21
17
13
9
5
0%
1
Akzeptanz in % des Free Floats
100%
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Investoren
Multiplikatoren
Käufer &
Berater
Transaktionsvermarktung
Käufer
Berater
n Zielgerichtes und
zielgruppengerechtes
Marketing bei
Analysten
Institutionelle
Sales Force
Retail Sales
Force
− Aktionären der
Zielgesellschaft
Institutionelle
Investoren
− ist der Schlüssel
zum Erfolg
Privatinvestoren
Empfehlung der Angebotsannahme durch
Vorstand des Zielunternehmens
26
2001kF0194
− eigenen
Aktionären
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Bedeutung der Analystenmeinung für den
Transaktionserfolg
Ausgewählte Analystenkommentare
Kursentwicklung Allianz
Nach Ankündigung
360
„..we see plenty of execution risk. We are broadly satisfied with the strategy....
but the industrial plan on achieving cross-selling is more vague than we would
have liked and the immediate financial impact is less positive than we had
envisaged“
Offizielle
Transaktionsankündigung
340
Merrill Lynch, 02. April 2001
„From Allianz´s viewpoint, we believe buying Dresdner is clearly a second best
option ....... We think that markets will require hard evidence that the execution of
the strategy is delivering the goods, .....“
320
Analystenkonferenz
300
280
Erste
Marktgerüchte
260
Mrz 01
Schroder Salomon Smith Barney, 30. März 2001
Nach Analystenpräsentation
„We believe that strategic question marks surrounding the Dresdner purchase
have been adequately answered by Allianz, and the debate has narrowed to one
of execution“
Merrill Lynch, 10. Juli 2001
Apr 01
Mai 01
Jun 01
Jul 01
„With the plans to extract synergy from the Dresdner Bank acquisition far better
articulated than at the time of the original announcement in April, the market is
likely to warm to the ,New Allianz’ story.“
Schroder Salomon Smith Barney, 04. Juni 2001-10-01
n Die Analysten sind die entscheidenden Meinungsführer für den Transaktionserfolg
n Eine mit den Gepflogenheiten der Analysten vertraute Investmentbank leistet bei der
zielgerichteten Transaktionsvermarktung einen Schlüsselbeitrag zum Erfolg
27
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Institutionelles Marketing
Europäisches Roadshow Programm
(Aventis Roadshow)
US-Roadshow Programm
(Aventis Roadshow)
Edinburghn
London n
n Düsseldorf/Köln
n Frankfurt
Paris n
n Munich
Geneva n n Zurich
n
n
n Boston
New York
Die Vermarktung der Transaktion bei institutionellen Investoren erfolgt durch
– Ansprache institutioneller Investoren durch Analysten auf Basis des Research Reports und
Feedback für Management
– Direkte Einzel- und/oder Gruppengespräche des Top-Managements mit den bedeutendsten
institutionellen Investoren
n
28
2001kF0194
Durch den direkten Kontakt der Investmentbank zu wichtigen Investoren kann wertvolles Feedback
für die gezielte Adressierung eventueller Bedenken auf Investorenseite gewonnen werden
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Retail Marketing
X-60
Information
der Depotbanken
X-45
Start
PR-Kampagne
X-30
Beginn der
Angebotsphase +
aktive Vermarktung
bei Retailanlegern
X
Ende der
Angebotsphase
n Den Vertriebskanälen der Depotbanken kommt bei den Retailmarketingaktivitäten eine
Schlüsselrolle zu
n Die auf einer detaillierten Analyse der Aktionärsstruktur basierende Auswahl der richtigen
Depotbanken sowie deren frühzeitige und enge Einbindung in den Vermarktungsprozess ist
der entscheidende Erfolgsbeitrag
29
2001kF0194
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
Retail-Marketinginstrumente
n Informationsbroschüre für Aktionäre
n PR-Kampagne
n Bank-Empfehlung
n Telefonhotline
Die Instrumente und der Umfang des Retailmarketings sind
von der Bedeutung der Retailinvestoren abhängig
30
2001kF0194
31
Die Rolle der Investmentbank beim Unternehmenskauf durch Aktien
November 1998
Merger of Equals
€ 67 Mrd.
Financial Advisor to
Daimler Benz
Lead Exchange Agent
n
n
n
97,5% aller HoechstAktien wurden getauscht
November/
Dezember 1999
Merger of Equals
€ 50 Mrd.
Lead Exchange Agent
Deutsche Bank – Leading to results
n
n
n
n
98,23% aller DaimlerBenz-Aktien wurden
getauscht
2001kF0194
n
n
n
n
Juni 2001
Übernahme
€ 30 Mrd.
Financial Advisor
to Allianz
Lead Exchange Agent
94,1% aller Dresdner
Bank-Aktien wurden
getauscht

Documentos relacionados