qualitaetsbericht kbo heckscher klinikum 2010 01
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qualitaetsbericht kbo heckscher klinikum 2010 01
kbo-Heckscher-Klinikum Kinder- und Jugendpsychiatrie – Psychosomatik – Psychotherapie Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München Strukturierter Qualitätsbericht gemäß § 137 Abs. 1 Satz 3 Nr. 6 SGB V für das Berichtsjahr 2010 Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Einleitung mit Vorwort des kbo ......................................................................................................... 3 Heckscher-Klinikum gGmbH............................................................................................................. 5 Verantwortlich: .................................................................................................................................. 9 Ansprechpartner:............................................................................................................................... 9 Links:................................................................................................................................................. 9 Teil A - Struktur- und Leistungsdaten des Krankenhauses ............................................................ 10 A-1 Allgemeine Kontaktdaten des Krankenhauses .......................................................................... 10 A-2 Institutionskennzeichen des Krankenhauses ............................................................................. 12 A-3 Standort(nummer) ...................................................................................................................... 12 A-4 Name und Art des Krankenhausträgers ..................................................................................... 12 A-5 Akademisches Lehrkrankenhaus ............................................................................................... 12 A-6 Organisationsstruktur des Krankenhauses ................................................................................ 13 A-7 Regionale Versorgungsverpflichtung für die Psychiatrie............................................................ 13 A-8 Fachabteilungsübergreifende Versorgungsschwerpunkte des Krankenhauses ........................ 14 A-9 Fachabteilungsübergreifende medizinisch-pflegerische Leistungsangebote des Krankenhause .......................................................................................................................................................... 21 A-10 Allgemeine nicht-medizinische Serviceangebote des Krankenhauses .................................... 24 A-11 Forschung und Lehre des Krankenhauses ............................................................................ 25 A-12 Anzahl der Betten im gesamten Krankenhaus ......................................................................... 25 A-13 Fallzahlen des Krankenhauses: ............................................................................................... 25 A-14 Personal des Krankenhauses .................................................................................................. 25 A-14.2 Pflegepersonal .................................................................................................................... 26 A-14.3 Spezielles therapeutisches Personal .................................................................................. 26 A-15 Apparative Ausstattung ............................................................................................................ 27 Teil B - Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten / Fachabteilungen ................... 32 B-[1] Fachabteilung Heckscher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie ........................................................................................................................ 32 B-2 Versorgungsschwerpunkte ......................................................................................................... 32 B-3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote............................................................................. 35 B-4 Nicht-medizinische Serviceangebote ......................................................................................... 35 B-5 Fallzahlen ................................................................................................................................... 35 B-6 Diagnosen nach ICD .................................................................................................................. 35 B-7 Prozeduren nach OPS................................................................................................................ 36 B-8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten ...................................................................................... 36 B-9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V............................................................................. 36 B-10 Zulassung zum Durchgangs-Arztverfahren der Berufsgenossenschaft................................... 36 B-11 Personelle Ausstattung............................................................................................................. 37 Ärztliche Fachexpertise der Abteilung ............................................................................................ 37 B-11.2 Pflegepersonal .................................................................................................................... 39 Pflegerische Fachexpertise der Abteilung ...................................................................................... 40 B-11.3 Spezielles therapeutisches Personal .................................................................................. 41 Teil C - Qualitätssicherung.............................................................................................................. 45 C-2 Externe Qualitätssicherung nach Landesrecht gemäß § 112 SGB V ........................................ 45 C-3 Qualitätssicherung bei Teilnahme an Disease-Management-Programmen (DMP) nach § 137f SGB V ............................................................................................................................................... 45 C-4 Teilnahme an sonstigen Verfahren der externen vergleichenden Qualitätssicherung .............. 45 C-5 Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 SGB V ............................................ 47 C-6 Umsetzung von Beschlüssen zur Qualitätssicherung nach § 137 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB V ("Strukturqualitätsvereinbarung") ...................................................................................................... 47 C-7 Umsetzung der Regelungen zur Fortbildung im Krankenhaus nach § 137 SGB V ................... 47 Teil D - Qualitätsmanagement ........................................................................................................ 48 D-1 Qualitätspolitik ............................................................................................................................ 48 D-2 Qualitätsziele .............................................................................................................................. 51 D-3 Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements ......................................................... 53 D-4 Instrumente des Qualitätsmanagements ................................................................................... 55 D-5 Qualitätsmanagementprojekte ................................................................................................... 57 D-6 Bewertung des Qualitätsmanagements ..................................................................................... 59 2 Einleitung Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für Ihr Interesse am Strukturierten Qualitätsbericht für das Berichtsjahr 2010. Der Bericht stellt die Angebote und Ergebnisse unserer kbo-Kliniken dar und ist die Basis für ihre kontinuierliche patientenorientierte und multiprofessionelle Weiterentwicklung. Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) Rund 5.300 kbo-Mitarbeiter leisten die umfassende stationäre, teilstationäre und ambulante Versorgung in den Fachgebieten Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Neurologie und Sozialpädiatrie. Insgesamt bieten die kbo-Kliniken eine Belegungskapazität von 3.000 Betten und Plätzen. Im Jahr 2010 wurden ambulant, teilstationär und stationär etwa 78.000 Patienten an 21 Standorten in ganz Oberbayern behandelt. Gesundheit für Seele und Körper - wohnortnah in ganz Oberbayern Mit unseren qualifizierten Fachkräften in den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Neurologie und Sozialpädiatrie behandeln, betreuen, unterstützen und schützen wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene wohnortnah in Oberbayern. Wir handeln verantwortungsvoll, arbeiten offen, glaubwürdig und verlässlich zusammen und gehen konstruktiv mit unseren Fehlern um. Durch wirtschaftliches Handeln ermöglichen wir die größtmögliche Qualität in der Versorgung unserer Patienten. Nachhaltigkeit prägt unsere Entscheidungen. Sicherheit – Nähe – Vielfalt zeichnen kbo aus. Neben der kontinuierlichen Verbesserung der medizinischtherapeutischen Behandlung und pflegerischen Betreuung unserer Patienten legen wir größten Wert auf die stetige Weiterentwicklung unserer Serviceangebote und die Schaffung einer ansprechenden Atmosphäre, um jeden Klinikaufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter ist ein weiteres wichtiges Anliegen. An den kbo-Berufsfachschulen besteht die Möglichkeit der Ausbildung zum Krankenund Gesundheitspfleger oder zum Kranken- und Gesundheitspflegehelfer. Unsere vier akademischen Lehrkrankenhäuser der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München bieten eine praxisnahe und vielseitige Weiterbildung zum Facharzt bzw. zum Psychologischen Psychotherapeuten. Struktur und Rechtsform Seit Anfang 2007 sind die Kliniken des Bezirks Oberbayern unter dem Dach eines Kommunalunternehmens organisiert. Das kbo-Kommunalunternehmen übernimmt die ortsnahe stationäre, teilstationäre und ambulante Versorgung in den Bereichen Kinder- und Jugendpsychiatrie, Erwachsenenpsychiatrie und Psychotherapie einschließlich Maßregelvollzug, Psychosomatik, Neurologie und Sozialpädiatrie des Bezirks Oberbayern im Rahmen des Vollversorgungsauftrages. 3 Es wird in der Rechtsform eines selbstständigen Kommunalunternehmens des öffentlichen Rechts (Art. 75 BezO) betrieben. Die Geschäftsleitung vertritt Vorstand Diplom-Volkswirt Martin Spuckti, Bezirkstagspräsident Josef Mederer ist Verwaltungsratsvorsitzender. Zu kbo gehören die gemeinnützigen GmbHs Inn-Salzach-Klinikum, Isar-Amper-Klinikum, Kinderzentrum München, Heckscher-Klinikum, Lech-Mangfall-Kliniken, Sozialpsychiatrisches Zentrum der Kliniken des Bezirks Oberbayern und die KBO Service GmbH. Das kbo-Kommunalunternehmen ist an der Autismuskompetenzzentrum Oberbayern gemeinnützigen GmbH und der IT des Bezirks Oberbayern GmbH beteiligt. 2011 wurde der Ambulante Psychiatrische Pflegedienst München (APPM) als Tochtergesellschaft von kboIsar-Amper-Klinikum, kbo-Sozialpsychiatrischem Zentrum und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband in Bayern gegründet. Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Kontaktadressen Kliniken des Bezirks Oberbayern – Kommunalunternehmen kbo-ku.de Prinzregentenstraße 18, 80538 München, Telefon: 089 5505227-0 Heckscher-Klinikum gemeinnützige GmbH Deisenhofener Straße 28, 81539 München, Telefon: 089 9999-0 Inn-Salzach-Klinikum gemeinnützige GmbH Gabersee 7, 83512 Wasserburg am Inn, Telefon: 08071 71-0 Isar-Amper-Klinikum gemeinnützige GmbH kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost Vockestraße 72, 85540 Haar, Telefon: 089 4562-0 kbo-Isar-Amper-Klinikum Taufkirchen (Vils) Bräuhausstraße 5, 84416 Taufkirchen (Vils), Telefon: 08084 934-0 Kinderzentrum München gemeinnützige GmbH Heiglhofstraße 63, 81377 München, Telefon: 089 71009-0 Lech-Mangfall-Kliniken gemeinnützige GmbH kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied Norbert-Kerkel-Platz 1, 83734 Hausham, Telefon: 08026 393-4555 kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen Auenstraße 6, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Telefon: 08821 77-6101 kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech Bgm.-Dr.-Hartmann-Straße 50, 86899 Landsberg am Lech, Telefon: 08191 333-2900 kbo-Lech-Mangfall-Klinik Peißenberg Hauptstraße 55 – 57, 82380 Peißenberg, Telefon: 08803 48890-0 4 Heckscher-Klinikum gGmbH Im folgenden Qualitätsbericht möchten wir Ihnen das Leistungsangebot der HeckscherKlinikum gGmbH umfassend darstellen und sind bei Rückfragen auch gerne persönlich für Sie da. Die Heckscher-Klinikum gGmbH hat in München und in der oberbayerischen Region vier verschiedene Abteilungen an sieben unterschiedlichen Standorten. Die Abteilungen haben jeweils spezielle Behandlungsschwerpunkte. Ausschließlich vom Haupthaus in MünchenObergiesing werden „rund um die Uhr“ alle kinder- und jugendpsychiatrischen Not- und Akutfälle versorgt. Falls eine stationäre Aufnahme erforderlich ist, kann, je nach Indikation, später auch eine Verlegung des Patienten in eine der anderen Abteilungen erfolgen. Alle vier Abteilungen nehmen ebenso direkt – nach vorausgehender Planung – junge Patienten zur stationären Behandlung auf. Sie arbeiten dabei in einem engmaschigen Therapie- und Informationsnetz zusammen. Spezifisches medizinisches Leistungsspektrum, Versorgungsschwerpunkte und weitere Leistungsangebote der Standorte: 01.1 | HECKSCHER- KLINIKUM gGMBH MÜNCHEN Hier reicht das Angebot von ambulanter Behandlung über Tagesklinik bis hin zu offener oder geschlossener Station für das gesamte Kindes- und Jugendalter bis zum Erreichen der Volljährigkeit. Insgesamt stehen 62 voll- und 45 teilstationäre Behandlungsplätze zur Verfügung. Die Ambulanz ist zuständig für eine differenzierte diagnostische Abklärung des Störungsbildes, für Beratung der Patienten und deren Eltern und auch für die vor und nachstationäre Behandlung. Oft gelingt es, durch ein ambulantes Therapiesetting eine stationäre Aufnahme zu vermeiden. Je nach Behandlungskonzept wird der stationäre Patient in einer Tagesklinikgruppe, auf einer offenen Station oder – vorübergehend – im geschlossenen Bereich betreut. Auf der geschlossenen intensivtherapeutischen Station werden Patienten behandelt, bei denen schwerwiegende psychiatrische Krankheitsbilder, etwa akute Selbstgefährdung, vorliegen. Eine zweite geschlossen geführte Station dient schwerpunktmäßig zur Behandlung von Jugendlichen mit Alkohol- und Drogenproblemen. 5 01.2 | AMBULANZAUSSENSTELLE WALDKRAIBURG DER HECKSCHER-KLINIKUM gGMBH Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Die Ambulanzaußenstelle ist organisatorisch der Ambulanz in München angegliedert. Das Angebot für alle Altersgruppen der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist entsprechend dem in München, d.h. differenzierte diagnostische Abklärung des Störungsbildes, Beratung der Patienten und deren Eltern und auch die vor- und nachstationäre Behandlung. Die Ambulanz in Waldkraiburg arbeitet in enger Kooperation mit niedergelassenen Ärzten, Therapeuten und komplementären Einrichtungen. 01.3 | AMBULANZAUSSENSTELLE INGOLSTADT DER HECKSCHER-KLINIKUM gGMBH Die Ambulanzaußenstelle in Ingolstadt gehört organisatorisch zur Ambulanz München. Schwerpunkt ist die differenzierte diagnostische Abklärung des Störungsbildes, Beratung der Patienten aller Altergruppen im Kindes- und Jugendalter und deren Eltern sowie die vor- und nachstationäre Behandlung. Die Ambulanz in Ingolstadt arbeitet in enger Kooperation mit dem städtischen Klinikum Ingolstadt zusammen. 6 02 | ABTEILUNG IN ROSENHEIM In Rosenheim werden eine Ambulanz für alle Altersstufen sowie 30 voll- und zehn teilstationäre Behandlungsplätze für Patienten von fünf bis 14 Jahren vorgehalten. Hier wird neben der Versorgung der übrigen alterstypischen kinderpsychiatrischen Störungen ein besonderer Akzent auf die Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gesetzt. Spielplatz, Sporthalle und Sportplatz erlauben verschiedenste sportliche Aktivitäten im Rahmen der therapeutischen Maßnahmen. 03.1 | ABTEILUNG ROTTMANNSHÖHE Mit einer Ambulanz und 42 vollstationären, offen geführten Behandlungsplätzen auf drei Stationen betreut die Abteilung Rottmannshöhe bevorzugt Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren mit Ess-Störungen oder Psychosen. Aber auch alle anderen psychiatrischen Störungsbilder des Jugendalters sind hier vertreten. Das großzügige Anwesen oberhalb des Starnberger Sees bietet den jungen Patienten neben der Therapie umfangreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung wie z. B. Hallenbad, Sauna, Turnhalle, Gärtnerei, Sportgelände und Tennisplatz. 7 03.2 AMBULANZ AUSSENSTELLE WOLFRATSHAUSEN Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum DER ABTEILUNG ROTTMANNSHÖHE Wenige Kilometer von der Abteilung Rottmannshöhe entfernt liegt die Außenstelle der Ambulanz Rottmannshöhe in Wolfratshausen. Die Ambulanz ist mit S-Bahn und Bussen gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Sie steht für die Patienten des gesamten Kindes- und Jugendalters zur Verfügung. Durchgeführt werden differenzierte diagnostische Abklärung des Störungsbildes, Beratung der Patienten und deren Eltern und auch die vor- und nachstationäre Behandlung. Die Ambulanz pflegt den engen Kontakt und die Zusammenarbeit mit den komplementären Einrichtungen und Beratungsstellen. 04 | THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPE TRISTANSTRASSE Mitten in Schwabing gelegen, ist die Therapeutische Wohngruppe – eine freistehende Villa mit Garten, in der 10 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren einen längerfristigen Therapieplatz finden. Meistens im Anschluss an einen Klinikaufenthalt bietet die Wohngruppe unter pädagogischer Anleitung den Patienten die Chance, sich in einem Übergangsstadium wieder an ein selbstständiges Leben mit normalen Alltagsstrukturen zu gewöhnen. Über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren werden die Jugendlichen hier weiter jugendpsychiatrisch und sozialpädagogisch begleitet und so auf eine möglichst eigenverantwortliche Lebensführung vorbereitet. 8 Verantwortlich: Name Abteilung Tel. Nr. Fax Nr. Email Anton Oberbauer Geschäftsführer 089 9999-1201 089 9999-1203 Anton.Oberbauer@ Heckscher-Klinik.de Ansprechpartner: Name Abteilung Tel. Nr. Fax Nr. Email Herbert Fiedler Qualitätsmanagement 089 9999-1410 089 9999-1206 Herbert.Fiedler@ Heckscher-Klinik.de Links: Weiteres über die Heckscher-Klinikum gGmbH erfahren Sie auf unserer Homepage unter www.HeckscherKlinik.de Die Krankenhausleitung, vertreten durch Herrn Anton Oberbauer, ist verantwortlich für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben im Qualitätsbericht. 9 Teil A - Struktur- und Leistungsdaten des Krankenhauses A-1 Allgemeine Kontaktdaten des Krankenhauses Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Hausanschrift: Heckscher-Klinikum gGmbH des Kliniken des Bezirks Oberbayern / Kommunalunternehmen Deisenhofener Straße 28 81539 München Telefon: 089 9999-0 Fax: 089 9999-1111 E-Mail: [email protected] Weiterer Standort: Hausanschrift: Heckscher-Klinikum gGmbH / Abteilung Rosenheim Ellmaierstraße 27 83022 Rosenheim Telefon: 08031 3044-0 Fax: 08031 3044-2111 E-Mail: [email protected] Weiterer Standort: Hausanschrift: Heckscher-Klinikum gGmbH / Abteilung Rottmannshöhe 82335 Berg am Starnberger See Telefon: 08151 507-0 Fax: 08151 507-3111 E-Mail: [email protected] Weiterer Standort: Hausanschrift: Heckscher-Klinikum gGmbH / Ambulanz Wolfratshausen Obermarkt 18a 82515 Wolfratshausen Telefon: 08171 4181-0 Fax: 08171 4181-11 E-Mail: [email protected] 10 Weiterer Standort: Hausanschrift: Heckscher-Klinikum gGmbH / Ambulanz Waldkraiburg Siemensstraße 6 84478 Waldkraiburg Telefon: 08638 9841-0 Fax: 08638 9841-11 E-Mail: [email protected] Weiterer Standort: Hausanschrift: Heckscher- Klinikum gGmbH / Therapeutische Wohngemeinschaft Tristanstrasse Tristanstraße 16 80804 München Telefon: 089 3612202 Fax: 089 367447 E-Mail: Weiterer Standort: Hausanschrift: Heckscher- Klinikum gGmbH / Ambulanz Ingolstadt 85049 Ingolstadt Telefon: 0841 88555-10 Fax: 0841 88555-11 E-Mail: [email protected] 11 A-2 Institutionskennzeichen des Krankenhauses 260910170 A-3 Standort(nummer) 00 A-4 Name und Art des Krankenhausträgers Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Name: Heckscher-Klinikum gGmbH im Verbund mit den Kliniken des Bezirks Oberbayern - Kommunalunternehmen (kbo) Art: öffentlich A-5 Akademisches Lehrkrankenhaus Ja Universität: Ludwig-Maximilians-Universität München 12 A-6 Organisationsstruktur des Krankenhauses Organigramm: Aufbaustruktur der Heckscher-Klinikum gGmbH im Kliniken des Bezirks Oberbayern - Kommunalunternehmen A-7 Regionale Versorgungsverpflichtung für die Psychiatrie Für psychiatrische Fachkrankenhäuser bzw. Krankenhäuser mit einer psychiatrischen Fachabteilung: Besteht eine regionale Versorgungsverpflichtung? Ja 13 A-8 Fachabteilungsübergreifende Versorgungsschwerpunkte des Krankenhauses Nr. VS00 Fachabteilungsübergreifender Versor- Fachabteilungen, die an dem Versor- gungsschwerpunkt: gungsschwerpunkt beteiligt sind: ADHS München, Deisenhofener Straße mit Kommentar / Erläuterung: Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivi- Ambulanz Waldkraiburg, Abteilung Rott- tätsstörung, auch Hyperkinetische Stömannshöhe mit Ambulanz Wolfratshau- rung genannt, drückt sich aus in einer sen, Abteilung Rosenheim Symptomatik von erheblicher motorischer Unruhe, eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit und aggressiv-impulsivem Handlungsstil. ADHS wird oft erst Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum nach der Einschulung erkannt, wenn ein Kind wegen seiner Verhaltensauffälligkeiten dem erwarteten Leistungsanspruch nicht gerecht werden kann. Unbehandelt ist ADHS ein Risikofaktor z. B. für die zusätzliche Entwicklung einer Sozialverhaltensstörung. Übergänge der Störung ins Jugend- und Erwachsenenalter sind nicht selten. Familienberatung unter Einbeziehung der Schule, verhaltenstherapeutische Strategien und – bei den ausgeprägteren Fällen – Pharmakotherapie bilden hier den Behandlungsansatz. VS00 Ambulante Betreuung von Patienten mit München, Deisenhofener Straße mit einer geistigen Behinderung Kinder und Jugendliche mit einer geisti- Ambulanz Waldkraiburg, Abteilung Rott- gen Behinderung zeigen neben Entwickmannshöhe mit Ambulanz Wolfratshau- lungsstörungen oft zusätzliche Verhalsen, Abteilung Rosenheim tensprobleme und psychische Auffälligkeiten, die eine spezialisierte, umfassende Behandlung erfordern. Seit 2 Jahren werden diese PatientInnen im Rahmen eines Modelprojekts „Mobiler Dienst“ versorgt. Um Belastungen durch Untersuchungen in der Klinik zu vermeiden, werden diese PatientInnen in ihrer Schule, Tagesstätte oder im Heim untersucht. Die Beratung wird vor Ort durchgeführt. Der Mobile Dienst betreut aktuell 17 Einrichtungen in Oberbayern. 14 Nr. VS00 Fachabteilungsübergreifender Versor- Fachabteilungen, die an dem Versor- gungsschwerpunkt: gungsschwerpunkt beteiligt sind: Autistischen Störungen München, Deisenhofener Straße mit Kommentar / Erläuterung: Störungen aus dem autistischen Spekt- Ambulanz Waldkraiburg, Abteilung Rott- rum gehören zu den tief greifenden mannshöhe mit Ambulanz in Wolfrats- Entwicklungsstörungen und sind ge- hausen, Abteilung Rosenheim kennzeichnet durch eine Vielzahl von Symptomen aus verschiedenen Merkmalsbereichen. Probleme in der sozialen Kommunikation und in Interaktion sowie die Besonderheiten in der Wahrnehmung und das Vorhandensein von ausgeprägten Sonderinteressen bilden das Wesen der autistischen Störungen. Das typische Erscheinungsbild des frühkindlichen Autismus oder des Asperger Syndroms variiert in Abhängigkeit des Entwicklungsstandes und des Alters der Betroffenen. Die große Variabilität innerhalb der Gruppe der tief greifenden Störungen führt oft zur Verwirrung, zu Schwierigkeiten und Verzögerungen in der diagnostischen Einschätzung sowie in die therapeutische Versorgung der PatientInnen. In der Ambulanz des Heckscher Klinikums wird seit vielen Jahren ein spezielles Behandlungsprogramm für Kinder und Jugendliche mit autistischen Störungen und deren Angehörige angeboten. 15 Nr. VS00 Fachabteilungsübergreifender Versor- Fachabteilungen, die an dem Versor- gungsschwerpunkt: gungsschwerpunkt beteiligt sind: Depressionen München, Deisenhofener Straße mit Kommentar / Erläuterung: Depressionen bzw. affektive Störungen Ambulanz Waldkraiburg, Abteilung Rott- äußern sich bei Kindern und Jugendlimannshöhe mit Ambulanz Wolfratshau- chen in einer entwicklungstypischen, oft sen, Abteilung Rosenheim unspezifischen Symptomatik. Während Klein- und Vorschulkinder etwa unter einer Spielhemmung und Schlafstörungen leiden, kommt es bei jüngeren Schulkindern z. B. zu körperlichen Beschwerden, Niedergeschlagenheit, gelegentlicher Gereiztheit und einer Lernhemmung. Bei älteren Schulkindern und Jugendlichen ähnelt die depressive Symptomatik im- Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum mer mehr der des Erwachsenenalters. Sie ist gekennzeichnet durch eine oft lang anhaltende depressive Verstimmung, Antriebsmangel, Verlust der üblichen Interessen und des Selbstvertrauens. Wegen des nicht ganz geringen Suizidrisikos gerade im Jugendalter ist eine rechtzeitige psychiatrische Diagnostik und Therapie unumgänglich. 16 Nr. VS00 Fachabteilungsübergreifender Versor- Fachabteilungen, die an dem Versor- gungsschwerpunkt: gungsschwerpunkt beteiligt sind: Essstörungen München, Deisenhofener Straße mit Kommentar / Erläuterung: Magersucht und Bulimie sind hierbei die Ambulanz Waldkraiburg, Abteilung Rott- zwei häufigsten Krankheitsbilder. Mamannshöhe mit Ambulanz Wolfratshau- gersucht (Anorexia nervosa) ist durch sen, Abteilung Rosenheim einen absichtlich selbst herbeigeführten oder aufrecht erhaltenen Gewichtsverlust charakterisiert. Meistens sind von dieser Störung Mädchen und junge Frauen betroffen. Bulimische Patientinnen fallen durch wiederholte Anfälle von Heißhunger und eine übertriebene Beschäftigung mit der Kontrolle des Körpergewichts auf. Im Rahmen der Essattacken werden in sehr kurzer Zeit große Mengen von Nahrungsmitteln zugeführt, die anschließend wieder erbrochen werden. Es besteht eine krankhafte Furcht davor, dick zu werden. Manchmal treten Anorexie und Bulimie bei derselben Patientin auf. Depressive Symptome und schwerwiegende organische Erkrankungen können Ess-Störungen begleiten. In beiden Fällen ist neben einer Normalisierung des Körpergewichts und des Essverhaltens eine Stabilisierung der Stimmung und eine Klärung möglicherweise vorhandener familiärer Konflikte das Therapieziel. 17 Nr. VS00 Fachabteilungsübergreifender Versor- Fachabteilungen, die an dem Versor- gungsschwerpunkt: gungsschwerpunkt beteiligt sind: Psychosen München, Deisenhofener Straße mit Kommentar / Erläuterung: Schwere Störungen des Realitätsbe- Ambulanz Waldkraiburg, Abteilung Rott- zugs, von denen bereits Jugendliche bemannshöhe mit Ambulanz Wolfratshau- troffen sein können. Im Vordergrund sen, Abteilung Rosenheim stehen oft Verwirrtheit, Befürchtungen und Ängste, aggressive Erregtheit oder Zurückgezogenheit. Stimmenhören oder optische Halluzinationen können das Krankheitsbild ergänzen. Unterschieden werden die schizophrenen Psychosen oder die Manien im Rahmen einer bipolaren Störung von den körperlich begründbaren Psychosen, die häufiger bei Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Drogenmissbrauch, seltener bei Hirnerkrankungen auftreten können. Während es bei den organisch verursachten Psychosen vor allem um die Behandlung der Grunderkrankung geht, muss bei den oft phasenhaft verlaufenden endogenen Psychosen in beschützter Umgebung die Akutsymptomatik psychopharmakologisch behandelt werden. Oftmals muss bei jugendlichen Psychotikern mit einem längeren Verlauf gerechnet werden, bei dem neben einer medikamentösen Behandlung auch intensive psycho- und soziotherapeutische Verfahren unter Einbeziehung der Familie angezeigt sind. 18 Nr. VS00 Fachabteilungsübergreifender Versor- Fachabteilungen, die an dem Versor- gungsschwerpunkt: gungsschwerpunkt beteiligt sind: Sucht München, Deisenhofener Straße mit Kommentar / Erläuterung: Alkohol, Cannabis und Ecstasy, seltener Ambulanz Waldkraiburg, Abteilung Rott- Kokain und Heroin sind gängige Drogen, mannshöhe mit Ambulanz Wolfratshau- die bei Heranwachsenden zur Sucht sen, Abteilung Rosenheim führen. Missbräuchlicher Konsum von Alkohol und Drogen ist bei Jugendlichen oft Ausdruck einer schwerwiegenden Störung ihrer psychosozialen Entwicklung. Schulische Überforderung, Beziehungsprobleme in der Familie, Verlust von stabilisierenden Bezugspersonen und Hinwendung zu problematischen Gleichaltrigengruppen kennzeichnen meistens entsprechende Fehlentwicklungen. Gelegentlich werden durch die Einnahme von Suchtmitteln auch andere psychiatrische Störungen wie z. B. Depressionen oder Ängste entweder kaschiert oder sogar erst ausgelöst, wie z. B. drogeninduzierte Psychosen. Nach einer Entgiftungs- bzw. Abstinenzphase und erfolgter Differenzialdiagnostik geht es im oft langwierigen therapeutischen Geschehen um die Erzielung einer anhaltenden Motivation für eine Veränderung des Lebensstils. 19 Nr. VS00 Fachabteilungsübergreifender Versor- Fachabteilungen, die an dem Versor- gungsschwerpunkt: gungsschwerpunkt beteiligt sind: Teilleistungs- und Entwicklungsstörun- München, Deisenhofener Straße mit gen Kommentar / Erläuterung: Hier sind spezielle Bereiche der kindli- Ambulanz Waldkraiburg, Abteilung Rott- chen Entwicklung – etwa Sprache, Momannshöhe mit Ambulanz Wolfratshau- torik, Lese-/Rechtschreib- oder soziale sen, Abteilung Rosenheim Kontaktfähigkeit – kombiniert oder im Verhältnis zu anderen deutlich zurückgeblieben. Erhebliche Schwierigkeiten im Sprachausdruck bzw. Sprachverständnis, verlangsamte und ungeschickte Bewegungsabläufe, Probleme beim Erlernen des Schreibens und Lesens und tief greifende Beeinträchtigungen in der zwischenmenschlichen Interaktion Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum können Hinweise auf solche Entwicklungsstörungen sein. Da sie sich in aller Regel nicht von alleine „auswachsen“, ist eine Behandlung mit störungsspezifischen Trainingsprogrammen meist unverzichtbar. Extreme Zurückgezogenheit oder auch aggressives Verhalten sind Begleitsymptome, die zusätzlich etwa eine Verhaltenstherapie erfordern. 20 A-9 Fachabteilungsübergreifende medizinisch-pflegerische Leistungsangebote des Krankenhauses Nr. Medizinisch-pflegerisches Leistungsangebot: Kommentar / Erläuterung: MP03 Angehörigenbetreuung/ -beratung/ -seminare Um Eltern kompetent, aber auch sensibel dafür zu machen, ihr Kind in der Krankheit zu begleiten und zu unterstützen, müssen sie selbst gut beraten werden. Dies wird in der Elternarbeit durch Gespräche, Trainings-, Elterngruppen, Informationsabende und die aktive Einbindung in den therapeutischen Prozess erreicht. MP00 Beratung/Betreuung durch Sozialarbeiter und Um PatientInnen und ihren Familien in psychiatrischen Krisensituationen Sozialarbeiterinnen bei sozialrechtlichen Fragen Orientierungs-, Planungs- und Entscheidungshilfen zu geben, werden gemeinsam mit den behandelnden ÄrztInnen und TherapeutInnen Ziele, Strukturen und Lösungsansätze erarbeitet. Hierbei kann es etwa um die weitere adäquate Ausbildungs- und Berufsplanung, eine Hilfeplan-Maßnahme des Jugendamtes oder die Weichenstellung für ein therapeutisches Projekt im Anschluss an die stationäre Behandlung gehen. MP11 Bewegungstherapie In der Bewegungs- und Sporttherapie sollen das seelische und körperliche Wohlbefinden und die soziale Kompetenz gefördert werden. Ziele dabei sind z. B. körperliche Aktivierung, Erweiterung des Bewegungsrepertoires und des Körperausdrucks sowie eine positive, gesunde Einstellung zum Körper. MP15 Entlassungsmanage- Das Entlassungsmanagement beinhaltet die frühzeitige Planung der Ent- ment/Brückenpflege/Überleitungspflege lassung unter Einbeziehung aller an der Therapie beteiligten Berufsgruppen, der Angehörigen, komplementärer Einrichtungen (z. B. therapeutische Wohngruppen) und ggf. dem weiterbehandelnden Arzt. MP16 Ergotherapie/Arbeitstherapie Durch handlungsorientierte Maßnahmen und Übungen im handwerklichen, gestalterischen und spielerischen Bereich werden Geschicklichkeit, soziale Kompetenzen, Interaktions- und Ausdrucksfähigkeit des Patienten gestärkt. Zielsetzung ist es, über eine Stärkung der motorischen und kognitiven Fertigkeiten vor allem Selbstvertrauen und Selbstständigkeit zu fördern und zu verbessern. MP17 Fallmanagement/Case Management/Primary Eine zielgerichtete und individuelle Pflege und Begleitung bedarf der Pla- Nursing/Bezugspflege nung, Gestaltung, Organisation und Koordination. Für jeden unserer Patienten ist daher eine Pflegefachkraft als Bezugspflegeperson verantwortlich. Durch Bezugspflegegespräche überprüft die Pflegefachkraft kontinuierlich die Ziele und Maßnahmen für eine ganzheitliche Pflege. MP20 Hippotherapie/ Durch Tier gestützte Maßnahmen werden das emotionale und soziale Ver- Therapeutisches Reiten/Reittherapie halten sowie das Bewegungsverhalten der Kinder gestärkt. Die Hippotherapie wird in Zusammenarbeit mit der der Klinik angegliederten Schule durchgeführt. 21 Nr. Medizinisch-pflegerisches Leistungsangebot: MP23 Kreativtherapie/Kunsttherapie/Theatertherapie/ Innerseelische Prozesse werden durch die Kunsttherapie in vielfältigen Bibliotherapie Kommentar / Erläuterung: Gestaltungsarbeiten sichtbar gemacht. Durch Malen, Zeichnen und Modellieren werden unbewusste Konflikte mobilisiert und ins Bewusstsein geführt. In den Arbeiten der Kinder finden psychische Problemfelder ihren Ausdruck, die anschließend besprochen und möglicherweise aufgelöst werden können. Außerdem wird die Kreativität angeregt. MP27 Musiktherapie Da gerade seelisch beeinträchtigte Kinder und Jugendliche oft nur begrenzt in der Lage sind, ihre Gefühle und Konflikte mit Worten auszudrücken und zu reflektieren, bietet die Musiktherapie hier eine Alternative. In Einzel-, Kleingruppen- und Großgruppentherapie können, meist unabhängig vom Krankheitsbild, viele PatientInnen mit musikalischen, klanglichen und rhythmischen Mitteln aktiv werden. Ziel ist es, über diesen nonverba- Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum len Zugang innere psychische Prozesse wahrzunehmen, auszudrücken und therapeutisch zu bearbeiten. MP00 Neurofeedback-Therapie Durch eingeübte Entspannung und Aufmerksamkeitsfokussierung können Kinder und Jugendliche ihre eigene Hirnaktivität, die wie beim Elektroenzephalogramm (EEG) abgeleitet wird, verändern. Dies wird z.B. durch das Springen einer Maus über die Hochsprungstange auf einem Bildschirm dargestellt. Die Patienten erhalten dabei also eine optische Rückmeldung (Feedback) über eine von ihm erfolgreich eingesetzte Strategie zur Veränderung seiner hirnelektrischen Aktivität. Das Kind kann diese erlernte Technik z. B. im Schulunterricht anwenden, um seine Aufmerksamkeit besser zu steuern. Erste wissenschaftliche Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieses Verfahren speziell bei ADHS, bei der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten eine maßgebliche Rolle spielen, eine mehrdimensionale Therapie erfolgreich ergänzen kann. MP30 Pädagogisches Leistungsangebot Die Kinder- und Jugendpsychiatrie bezieht ihre Wurzeln auch aus der Heilpädagogik, unter der man früher vor allem die erzieherische und schulische Betreuung und Unterrichtung seelisch und körperlich behinderter Kinder und Jugendlicher verstand. Heilpädagogische Behandlungselemente sind auch heute im kinder- und jugendpsychiatrischen Klinikalltag überall dort indiziert, wo psychisch gestörte Heranwachsende durch gezielte Stärkung ihrer emotionalen oder intellektuellen Schwächen in ihrer Entwicklung gefördert werden können. MP00 Pharmakotherapie Bei bestimmten psychiatrischen Störungsbildern ist die ärztlich kontrollierte Verordnung eines Medikamentes – zumindest über einen gewissen Zeitraum – therapeutisch sehr hilfreich, manchmal sogar unverzichtbar (z. B. bei akuten Psychosen). Sie ist aber immer nur ein Teilaspekt eines breit gefächerten Behandlungsansatzes. Psychopharmakotherapeutische Maßnahmen erfolgen – von Notfällen abgesehen – stets im verantwortungsvollen Einvernehmen mit den Patienten und seinen Eltern bzw. Sorgeberechtigten. 22 Nr. Medizinisch-pflegerisches Leistungsangebot: MP34 Psychologisches/psychotherapeutisches Leis- Psychotherapie ist ein integratives Gesamtkonzept zur Behandlung von tungsangebot/ Psychosozialdienst Kommentar / Erläuterung: seelischen Störungen mit individuell ausgewählten, erprobten Methoden – speziell auf der Beziehungsebene zwischen TherapeutInnen und jungen PatientInnen. Unterschiedlich gewichtet kommen hier verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologische, systemische, körperorientierte und kreative Therapieansätze zur Anwendung. Unter aktiver Mitwirkung der Patienten werden im einzel-, gruppen- und familientherapeutischen Settings neben den an die Störung und die Persönlichkeit der Patienten gekoppelten Problemfeldern auch Aspekte des Zusammenlebens mit der Familie oder anderen wichtigen Bezugspersonen bearbeitet. Ganz im Vordergrund steht das Ziel einer Stärkung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenz im Umgang mit Gleichaltrigen. MP39 Spezielle Angebote zur Anleitung und Beratung Gelegentlich finden sich bei der diagnostischen Betrachtung von kindervon Patienten und Angehörigen und jugendpsychiatrischen Störungsbildern Hinweise darauf, dass bei ihrer Entstehung und Aufrechterhaltung auch festgefahrene negative Verhaltensmuster in Familien oder anderen sozialen Beziehungsstrukturen einen bedeutenden Einfluss ausüben. Um diesen aufzulösen und positive Veränderungen anzustoßen, werden Interaktionsprozesse sowie verbale und emotionale Kommunikationsstrukturen in der Familie gemeinsam beobachtet und hinterfragt. MP42 Spezielles pflegerisches Leistungsangebot Sie soll die Qualität und Intensität der individuellen Beziehung zwischen den jungen Patienten und einem einzelnen Betreuern stärken. Dieser übernimmt als spezielle/r BegleiterIn – auf Station oder in der Tagesklinikgruppe – die Gestaltung des Beziehungsprozesses. Dies geschieht im strukturierten pädagogischen Alltag z. B. in Kurzkontakten über Gesten und Worte, durch intensive Einzel- oder Gruppengespräche, durch sinnvolle Freizeitgestaltung oder durch Kontaktpflege zum sozialen Umfeld der Patienten auch außerhalb der Klinik. So wird die/der Jugendliche dabei unterstützt, mehr Selbstständigkeit und Selbstsicherheit zu entwickeln. MP44 Stimm- und Sprachtherapie/ Logopädie Meistens als Einzeltherapie angesetzt, werden in der Sprachtherapie Maßnahmen zur Verbesserung der Sprache, des Redeflusses und der Stimme angewendet. Sprachübungen und ein kontinuierlicher Arbeitsprozess mit den Therapeuten sind hierbei die Grundlage. MP00 Tanztherapie, Mototherapie Diese Therapieformen dienen dazu, über Tanz und Bewegung körperliche, emotionale und kognitive Prozesse der Patienten zusammenzuführen. Sie setzen an den gesunden und positiv erlebten Persönlichkeitsanteilen an. Speziell durch die Stärkung der eigenen Körperwahrnehmung und die aktive Bearbeitung von Erlebtem und Konflikten sollen psychische Stabilität und Ich-Stärke der Patienten erreicht und gefestigt werden. 23 A-10 Allgemeine nicht-medizinische Serviceangebote des Krankenhauses Nr. Serviceangebot: Kommentar / Erläuterung: SA01 Aufenthaltsräume Auf allen Stationen sind Gruppen- bzw. Aufenthaltsräume vorhanden. SA22 Bibliothek In allen Abteilungen werden geeignete Literatur, Spiele, etc. für unsere Patienten zur Verfügung gestellt. SA41 Dolmetscherdienste Im Bedarfsfall können geeignete DolmetscherInnen gestellt werden. SA04 Fernsehraum In allen Standorten gibt es die Möglichkeit für die Kinder und Jugendlichen, nach festgelegten Regeln ausgewählte Sendungen, DVD´s oder Videos anzusehen. Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum SA25 Fitnessraum Während an allen Standorten zum Teil sehr großzügige und umfangreiche Sportanlagen für die Patienten zur Verfügung stehen, gibt es an unserem Hauptstandort in München zusätzlich einen Fitnessraum. SA00 Kegelbahn An unserem Hauptstandort in München können die Patienten die Kegelbahn benutzen. SA21 Kostenlose Getränkebereitstellung (Mineral- Mit der Verpflegung werden auch Getränke für unsere Patienten gestellt. wasser) SA34 Rauchfreies Krankenhaus In allen unseren Abteilungen besteht in den Gebäuden für MitarbeiterInnen, BesucherInnen und PatientInnen ein generelles Rauchverbot. SA06 Rollstuhlgerechte Nasszellen In allen Standorten steht wenigstens eine rollstuhlgerechte Nasszelle zur Benutzung zur Verfügung. SA35 Sauna Unsere Abteilung auf der Rottmannshöhe ist mit einer Sauna ausgestattet. SA00 Schule an der Klinik An allen unseren Betten führenden Standorten München, Rosenheim und Rottmannshöhe werden die PatientInnen in der der Klinik angegliederten Schule differenziert entsprechend ihren Bedürfnissen beschult. Zudem besteht die Möglichkeit externe Schulen zu besuchen. SA36 Schwimmbad/Bewegungsbad In unserem Standort Rottmannshöhe gibt es ein kleines Schwimmbecken, das therapeutischen Zwecken dient, aber auch in der Freizeit den PatientInnen zur Verfügung steht. SA37 Spielplatz/Spielecke Ein Spielplatz steht in allen Standorten den Kindern zur Verfügung. SA18 Telefon Unsere Patientenzimmer sind nicht mit Telefonen ausgestattet, es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Sorgeberechtigten ihre Kinder oder Jugendlichen telefonisch erreichen und mit Ihnen ungestört telefonieren können. SA09 Unterbringung Begleitperson Bei Notwendigkeit können in nahegelegenen Appartements oder Hotels Unterkünfte vermittelt werden. 24 A-11 Forschung und Lehre des Krankenhauses A-11.1 Forschungsschwerpunkte Betreuung von Doktoranden Betreuung von Medizinstudenten (Famulanten, praktisches Jahr, MeCUM) Kolloquien in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universiät in München (LMU) 2-jähriger Weiterbildungsfachkurs Psychiatrie für das Pflege- und Erziehungspersonal Studien zur Untersuchung der Wirksamkeit von Medikamenten im Kindes- und Jugendalter Fachspezifische Veröffentlichungen in Fachjournalen und Büchern A-11.2 Akademische Lehre Keine Angaben A-11.3 Ausbildung in anderen Heilberufen Keine Angaben A-12 Anzahl der Betten im gesamten Krankenhaus 134 Betten A-13 Fallzahlen des Krankenhauses: Gesamtzahl der im Berichtsjahr behandelten Fälle: Vollstationäre Fallzahl: 1021 Teilstationäre Fallzahl: 343 Ambulante Fallzahlen Quartalszählweise: 10771 A-14 Personal des Krankenhauses A-14.1 Ärzte und Ärztinnen Anzahl Kommentar/ Erläuterung Ärzte und Ärztinnen insgesamt (au- 60,0 Vollkräfte ßer Belegärzte und Belegärztinnen) davon Fachärzte und Fachärztinnen 22,0 Vollkräfte Belegärzte und Belegärztinnen 0 Personen (nach § 121 SGB V) Ärzte und Ärztinnen, die keiner 0 Vollkräfte Fachabteilung zugeordnet sind 25 A-14.2 Pflegepersonal Anzahl Gesundheits- und Krankenpfleger und 54,0 Vollkräfte Ausbildungsdauer 3 Jahre Gesundheits- und Krankenpflegerinnen Gesundheits- und Kinderkrankenpfle- 20,0 Vollkräfte 3 Jahre ger und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen Altenpfleger und Altenpflegerinnen 0,0 Vollkräfte 3 Jahre Pflegeassistenten und Pflegeassisten- 0,0 Vollkräfte 2 Jahre Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum tinnen Krankenpflegehelfer und Krankenpfle- 2,0 Vollkräfte 1 Jahr gehelferinnen Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 0,0 Vollkräfte ab 200 Std. Basiskurs Entbindungspfleger und Hebammen 0 Personen 3 Jahre Operationstechnische Assistenten und 0,0 Vollkräfte 3 Jahre Operationstechnische Assistentinnen A-14.3 Spezielles therapeutisches Personal Siehe unter B-11.3 auf Seite 41. 26 Kommentar/ Erläuterung A-15 Apparative Ausstattung Nr. AA03 Vorhandene Geräte Belastungs-EKG/Ergometrie Umgangssprachliche Bezeich- 24h Kommentar / nung Erläuterung Belastungstest mit Herzstrommessung Ja Als Belastungs-EKG bezeichnet man ein Elektrokardiogramm unter körperlicher Belastung. Es wird nach dem gleichen Prinzip wie ein Ruhe-EKG erstellt. Der Unterschied ist nur, dass der Patient während der Messung körperlich aktiv ist. Eingesetzt wird ein stationäres Fahrrad (Ergometer). Beispiele: Diagnostiziert werden Erkrankungen der Herzkrankgefäße, Bluthochdruck unter körperlicher Belastung und Herzrhythmusstörungen unter körperlicher Belastung. 27 Nr. AA08 Vorhandene Geräte Computertomograph (CT) Umgangssprachliche Bezeich- 24h Kommentar / nung Erläuterung Schichtbildverfahren im Querschnitt mit- Ja Als Computertomographie tels Röntgenstrahlen (CT) bezeichnet man ein spezielles Röntgenverfahren, das Querschnittsbilder verschiedener Körperregionen liefert. Eine rechnerbasierte Auswertung einer Vielzahl aus verschiedenen Richtungen aufgenommener Röntgenaufnahmen erzeugen ein dreidimensionales Bild. Diese Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Aufnahme ist übersichtlicher als ein normales Röntgenbild. Beispiele: Bei Verdacht auf Blutungen, Gehirntumoren, Gehirnödemen und Verdacht auf Erweiterung von Blutgefäßen oder degenerativen Erkrankungen des Hirns kommt die Computertomographie des Kopfes zum Einsatz. Untersuchungen mit dem CT werden durch Kooperation mit anderen Krankenhäusern extern durchgeführt. Im Notfall kann die Verfügbarkeit 24 Stunden sichergestellt werden. AA40 Defibrillator Gerät zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen Ja Verfahren in der Notfallmedizin zur Behandlung eines Herz-Kreislauf-Stillstands mittels eines elektrischen Defibrillators, um das aus dem Rhythmus geratene Herz wieder in seine normale Schlagfrequenz zu versetzen. 28 Nr. Vorhandene Geräte Umgangssprachliche Bezeich- 24h nung AA10 Elektroenzephalographiegerät (EEG) Hirnstrommessung Kommentar / Erläuterung Ja Die Elektro-Enzephalographie (EEG) ist eine Methode zur Messung der elektrischen Gehirnströme. Zur Messung werden Metallplättchen (Elektroden) auf die Kopfhaut aufgesetzt. Die natürlichen Spannungsschwankungen der Gehirnrinde werden abgeleitet. Beispiele: Mit einem EEG lassen sich krankhafte Veränderungen der elektrischen Hirnaktivität erfassen. Dies tritt auf, bei einer Neigung zu epileptischen Krampfanfällen, bei Herdbefunden, wie bei Schlaganfällen, Tumoren und lokalen entzündlichen Prozessen. 29 Nr. Vorhandene Geräte Umgangssprachliche Bezeich- 24h nung AA22 Magnetresonanztomograph (MRT) Schnittbildverfahren mittels starker Kommentar / Erläuterung Ja Der Magnetresonanzto- Magnetfelder und elektromagnetischer mograph (MRT oder Kerns- Wechselfelder pin-Tomographie) ist eine dia-gnostische Technik zur Darstellung der inneren Organe und Gewebe mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen. Ein Computer berechnet aus den Signalen ein Schnittbild durch den Körper. Beispiele: sehr genaue Dar- Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum stellung aller Körpergewebe und nichtknöcherner Strukturen (z. B. Weichteile, Organe, Gelenkknorpel, Meniskus, Gehirn). Untersuchungen mit dem MRT werden durch Kooperation mit anderen Krankenhäusern extern durchgeführt. Im Notfall kann die Verfügbarkeit 24 Stunden sichergestellt werden. 30 Nr. Vorhandene Geräte Umgangssprachliche Bezeich- 24h nung AA28 Schlaflabor Kommentar / Erläuterung Nein Ein Schlaflabor ist eine Einrichtung, das dazu dient, den Schlaf von Patienten zu untersuchen. Während der ganzen Nacht erfolgt die Aufzeichnung verschiedener Körperfunktionen wie Hirnströme, Augenbewegungen, Atmung, Muskelspannung oder Sauerstoffsättigung des Blutes. Aufgrund dieser Messwerte kann am Morgen danach ein sehr genaues Schlafprofil der einzelnen Schlafstadien (zum Beispiel Wachzustand, REM-Schlaf, Tiefschlaf, kurze Aufweckreaktionen) erstellt werden. Dieses Schlafprofil lässt Rückschlüsse auf die Schlafqualität und die Ursachen zu, welche die Schlafqualität gegebenenfalls beeinträchtigen. Untersuchungen im Schlaflabor werden extern in Kooperation durchgeführt 31 Teil B - Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten / Fachabteilungen B-[1] Fachabteilung Heckscher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie B-[1].1 Name [Heckscher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie] Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Heckscher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Art der Abteilung: Hauptabteilung Fachabteilungsschlüssel: 3000 Hausanschrift: Deisenhofener Straße 28 81539 München Telefon: 089 9999-0 Fax: 089 9999-1203 E-Mail: [email protected] B-[1].2 Versorgungsschwerpunkte [Heckscher-Klinikum gGmbH Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie] Nr. Versorgungsschwerpunkte im Bereich Heck- Kommentar / Erläuterung scher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (kopiert von IPQ 2008) VP11 Diagnostik, Behandlung, Prävention und Reha- Untersuchung und Behandlung von Störungen mit Beginn im Säuglingsalbilitation psychischer, psychosomatischer und ter (z.B. Regulationsstörungen wie exzessives Schreien, Schlafstörungen entwicklungsbedingter Störungen im Säug- oder Fütterstörungen) oder mit Beginn in der Kindheit und Jugend (Aus- lings-, Kinder- u. Jugendalter scheidungsstörungen, Poltern oder Stottern, sowie psychische Störungen die einhergehen mit deutlichen somatischen Erscheinungen) 32 Nr. Versorgungsschwerpunkte im Bereich Heck- Kommentar / Erläuterung scher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (kopiert von IPQ 2008) VP03 Diagnostik und Therapie von affektiven Störun- Untersuchung und Behandlung von seelischen Erkrankungen, die geprägt gen sind durch willentlich nicht beeinflussbare Stimmungsschwankungen. Die Stimmung kann sehr gedrückt sein (Depression) und verbunden u. a. mit Denk- und Antriebshemmung, Grübelzwang, innerer Unruhe, Appetit- und Schlafstörungen. Andererseits kann die Stimmungslage außerordentlich gehoben sein (Manie) und verbunden u. a. mit Antriebssteigerung, Denkbeschleunigung, irrealen Vorstellungen über die Bedeutung der eigenen Person und der finanziellen Möglichkeiten. Der Krankheitsverlauf ist zumeist episodenhaft (selten anhaltend); es können sowohl einseitig (monopolar) depressive als auch zweiseitig (bipolar) manisch-depressive Phasen auftreten. VP08 Diagnostik und Therapie von Entwicklungsstö- Untersuchung und Behandlung von im Kindesalter beginnenden Einrungen schränkungen in der Entwicklung von Funktionen, die mit der Reifung des Zentral-Nerven-Systems verbunden sind. Hierzu zählen neben Autismus bestimmte Sprech- und Sprachstörungen sowie Lese- Rechtschreib- und Rechenschwäche VP07 Diagnostik und Therapie von Intelligenzstörun- Untersuchung und Behandlung bei Beeinträchtigung von Fähigkeiten, die gen zum Intelligenzniveau beitragen wie Kognition, Sprache, motorische und soziale Fertigkeiten. Eine Intelligenzminderung kann zusammen mit anderen körperlichen und psychischen bzw. Verhaltensstörungen auftreten. VP04 Diagnostik und Therapie von neurotischen, Be- Untersuchung und Behandlung von Angst- und Zwangserkrankungen, delastungs- und somatoformen Störungen pressiven Reaktionen, akuten und posttraumatischen Belastungsstörungen und körperlichen Beschwerden, die sich nicht (hinreichend) durch eine organische Erkrankung erklären lassen. VP06 Diagnostik und Therapie von Persönlichkeits- Untersuchung und Behandlung von überdauernden Erlebens- und Verhal- und Verhaltensstörungen tensmustern, die in charakteristischer Weise von situationsangepassten Reaktionen abweichen und zu Konflikten sowie einer Einschränkung der Funktions- und Leistungsfähigkeit führen. Hierzu zählen auch die emotional instabile bzw. die Borderline-Persönlichkeitsstörung, die gekennzeichnet sind durch impulsives Handeln, sehr wechselhafte Stimmungen und (auto-) aggressive Verhaltensweisen. 33 Nr. Versorgungsschwerpunkte im Bereich Heck- Kommentar / Erläuterung scher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (kopiert von IPQ 2008) VP01 Diagnostik und Therapie von psychischen und Untersuchung und Behandlung von Veränderungen des seelischen BefinVerhaltensstörungen durch psychotrope Sub- dens, des Bewusstseins und des Verhaltens, die durch den Gebrauch von stanzen Stoffen, die die Psyche des Menschen beeinflussen, hervorgerufen werden. Zu den psychotropen Substanzen zählen u. a. Alkohol und illegale Drogen wie Cannabis, Heroin und Ecstasy. Die hervorgerufenen Störungen umfassen neben einer möglichen Abhängigkeit Rauschzustände, Entzugserscheinungen, Stimmungsänderungen, Veränderungen des Denkens, der Wahrnehmung und der kognitiven Leistungsfähigkeit. Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum VP02 Diagnostik und Therapie von Schizophrenie, Untersuchung und Behandlung von psychischen Störungen, die verbunden schizotypen und wahnhaften Störungen sind mit Störungen des Denkens, der Wahrnehmung, des Antriebs und des Affektes. Es werden verschiedene Erscheinungsformen entsprechend den vorherrschenden Symptomen und dem Verlauf unterschieden. Es können u. a. Halluzinationen (wie Stimmenhören), Wahn (-wahrnehmungen) mit Verkennung der Realität, Störungen des Ich-Erlebens, Antriebsverarmung und sozialer Rückzug auftreten. VP09 Diagnostik und Therapie von Verhaltens- und Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen die typischerweise in emotionalen Störungen mit Beginn in der Kind- der Kindheit und Jugend beginnen, wie z.B. hyperkinetischen Störungen heit und Jugend mit oder ohne Störungen des Sozialverhaltens, emotionalen Störungen, Bindungsstörungen, Ticstörungen. Es handelt sich um eine sehr heterogene Gruppe an Störungen, die oft eine hohe Komorbidität mit Entwicklungsstörungen zeigen VP05 Diagnostik und Therapie von Verhaltensauffäl- Untersuchung und Behandlung von Essstörungen (wie Anorexia nervosa, ligkeiten mit körperlichen Störungen und Fakto- Bulimia nervosa), sexuellen Funktionsstörungen und nicht organisch ver- VP12 ren ursachten Schlafstörungen. Spezialsprechstunde - Spezialambulanz, die Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung (mobiler Dienst) in anderen Einrichtungen aufsucht - Spezialambulanz für Autismus und andere Entwicklungsstörungen - Suchtambulanz 34 B-[1].3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote [HeckscherKlinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie] Trifft nicht zu / entfällt B-[1].4 Nicht-medizinische Serviceangebote [Heckscher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie] Trifft nicht zu / entfällt B-[1].5 Fallzahlen [Heckscher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie] Vollstationäre Fallzahl: 1021 Teilstationäre Fallzahl: 342 B-[1].6 Diagnosen nach ICD B-[1].6.1 Hauptdiagnosen nach ICD Rang ICD-10- Ziffer*: Fallzahl: Umgangssprachliche Bezeichnung: 1 F43 243 Reaktionen auf schwere belastende Ereignisse bzw. besondere Veränderungen im Leben 2 F90 127 Störung bei Kindern, die mit einem Mangel an Ausdauer und einer überschießenden Aktivität einhergeht 3 F92 105 Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und des Gefühlslebens 4 F32 85 Phase der Niedergeschlagenheit - Depressive Episode 5 F93 53 Störung des Gefühlslebens bei Kindern 6 F50 52 Essstörungen, inkl. Magersucht (Anorexie) und Ess-Brech-Sucht (Bulimie) 7 F91 38 Störung des Sozialverhaltens durch aggressives bzw. aufsässiges Benehmen 8 F60 23 Schwere, beeinträchtigende Störung der Persönlichkeit und des Verhaltens, z.B. paranoide, zwanghafte oder ängstliche Persönlichkeitsstörung 9 F20 19 Schizophrenie 9 F84 19 Tiefgreifende Entwicklungsstörung * Hauptdiagnose gemäß der jeweils geltenden Fassung der Deutschen Kodierrichtlinien B-[1].6.2 Weitere Kompetenzdiagnosen Keine Angaben 35 B-[1].7 Prozeduren nach OPS Trifft nicht zu / entfällt B-[1].7.1 Durchgeführte Prozeduren nach OPS Trifft nicht zu / entfällt B-[1].7.2 Weitere Kompetenzprozeduren Trifft nicht zu / entfällt Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum B-[1].8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten Nr. Art der Ambulanz Bezeichnung Nr. / Leistung Kommentar / Erläuterung der Ambulanz AM02 Psychiatrische Institutsambulanz nach § 118 SGB V Institutsambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Heckscher-Klinikum gGmbH B-[1].9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V Trifft nicht zu / entfällt B-[1].10 Zulassung zum Durchgangs-Arztverfahren der Berufsgenossenschaft Nicht vorhanden 36 B-[1].11 Personelle Ausstattung B-[1].11.1 Ärzte und Ärztinnen Anzahl Ärzte und Ärztinnen insgesamt (außer Be- Kommentar/ Erläuterung 60 Vollkräfte legärzte und Belegärztinnen) davon Fachärzte und Fachärztinnen 22 Vollkräfte Hierbei handelt es sich vorwiegend um Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sowie Fachärzte für Psychiatrie, Pädiatrie und Allgemeinmedizin. Belegärzte und Belegärztinnen (nach § 121 0 Personen SGB V) Ärztliche Fachexpertise der Abteilung Nr. Facharztbezeichnung (Gebiete, Facharzt- und Kommentar / Erläuterung: Schwerpunktkompetenzen): AQ32 Kinder- und Jugendmedizin Die Kinder- und Jugendmedizin (Pädiatrie) ist die Lehre von den Erkrankungen des kindlichen und jugendlichen Organismus, seine Entwicklungsstörungen, den Fehlbildungen und ihrer Behandlung. Die Pädiatrie erstreckt sich in ihren Schwerpunkten über alle Fachgebiete der klinischen Medizin, da das Wissen von den Erkrankungen des Erwachsenen nicht ohne weiteres auf Kinder übertragbar ist. AQ37 Kinder- und Jugendpsychiatrie Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnostik, Therapie und Prävention der psychischen Krankheiten bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden befasst. Psychotherapie (s. u.) und Psychosomatik sind Bestandteil des kinder- und jugendpsychiatrischen Fachgebietes. AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie Die Psychiatrie befasst sich analog mit psychischen Störungen bei Erwachsenen. Psychotherapie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen der nichtmedikamentösen Behandlung von seelischen Störungen. Eine Psychotherapie basiert auf dem therapeutischen Gespräch zwischen Patient und Arzt. Zu den häufig angewandten Psychotherapiearten gehören u. a. die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Verhaltenstherapie und die Familientherapie. Die therapeutische Behandlung kann sowohl mit Einzelpersonen als auch in der Gruppe stattfinden. 37 Nr. Facharztbezeichnung (Gebiete, Facharzt- und Kommentar / Erläuterung: Schwerpunktkompetenzen): AQ53 Psychosomatische Medizin und Psychothera- Die Psychosomatik befasst sich im weiteren Sinne mit "Wechselwirkunpie gen" zwischen Psyche und Soma und im engeren Sinne mit körperlichen Krankheitserscheinungen, denen pathologische psychische Vorgänge im Wesentlichen zugrunde liegen bzw. die diese in ihrem Verlauf beeinflussen. Nr. Zusatz-Weiterbildung: Kommentar / Erläuterung: ZF36 Psychotherapie siehe oben unter Psychiatrie und Psychotherapie ZF45 Suchtmedizinische Grundversorgung Die Suchtmedizinische Grundversorgung ist eine Zusatz-Weiterbildung für Ärzte. Sie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztanerkennung die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation von Krankheitsbil- Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum dern im Zusammenhang mit dem schädlichen Gebrauch suchterzeugender Stoffe und nicht stoffgebundener Suchterkrankungen. Die fachliche Kompetenz in Suchtmedizinische Grundversorgung kann nach Ableistung der von den Ärztekammern vorgeschriebenen Weiterbildungszeiten und Weiterbildungsinhalte sowie eines Weiterbildungskurses erlangt werden. 38 B-[1].11.2 Pflegepersonal Gesundheits- und Krankenpfleger und Ge- Anzahl Ausbildungsdauer Kommentar/ Erläuterung 54 Vollkräfte 3 Jahre Hierbei handelt es sich um exa- sundheits- und Krankenpflegerinnen minierte Krankenpflegekräfte, die im Bereich des Pflege- und Erziehunsgdienstes beschäftigt sind. Diese stellen neben den Berufsgruppen der Erzieher, Heilerziehungspfleger und Sozialpädagogen einen Bestandteil des Teams auf den Stationen dar. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen pflegen und versorgen eigenverantwortlich kranke und pflegebedürftige Patienten jeden Alters in Krankenhäusern sowie ambulant. Sie unterstützen Patienten, vorhandene Selbstpflegedefizite auszugleichen, beraten und leiten Patienten an, damit die täglichen Aufgaben des Alltags wieder selbständig bewältigt werden können. Sie führen eigenständig ärztlich veranlasste Maßnahmen aus, assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen und dokumentieren Patientendaten. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger und 20 Vollkräfte 3 Jahre Altenpfleger und Altenpflegerinnen 0 Vollkräfte 3 Jahre Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen 0 Vollkräfte 2 Jahre siehe oben Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen Krankenpflegehelfer und Krankenpflegehelfe- 2 Vollkräfte rinnen 1 Jahr Hierbei handelt es sich um Mitarbeiter, die schon lange bei der Klinik beschäftigt sind. Aktuell werden keine Krankenpflegehelfer eingestellt, sondern die Mindestanforderung ist die dreijährige Ausbildung. 39 Anzahl Ausbildungsdauer Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 0 Vollkräfte ab 200 Std. Basiskurs Entbindungspfleger und Hebammen 0 Personen 3 Jahre Operationstechnische Assistenten und Opera- 0 Vollkräfte 3 Jahre Kommentar/ Erläuterung tionstechnische Assistentinnen Erzieher, Heilerziehungspfleger, Sozialpäda- 99 Ausbildung zum Erzieher Im Pflege- und Erziehungsdienst gogen mit Anerkennungsjahr: 5 sind in den Stationsteams alle Jahre bzw. Studium der Berufsgruppen in einer ausgewo- Sozialen Arbeit genen Anzahl vorhanden. Dies sind Kranken- und Kinderkrankenpflegekräfte, Erzieher, Heilerziehungspfleger und Sozialpädagogen. Damit soll den pädagogi- Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum schen Anforderungen an den Pflege- und Erziehungsdienst Rechnung getragen werden. Pflegerische Fachexpertise der Abteilung Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/ zusätzlicher Kommentar / Erläuterung: akademischer Abschluss: PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten Voraussetzung für die Besetzung der Stationsleitung ist ein Studium der Sozialpädagogik, der erfolgreiche Abschluss eines Stationsleiterlehrgangs oder des hausinternen Fachweiterbildungskurs "Fachkraft für Kinder- und Jugendpsychiatrie". PQ10 Psychiatrische Pflege In der Klinik wird ein zweijähriger, hausinterner Weiterbildungskurs für Kinder- und Jugendpsychiatrie für den Pflege- und Erziehungsdienst angeboten. Dieser Weiterbildungskurs "Fachkraft für Kinder- und Jugendpsychiatrie" schließt nach drei Zwischenprüfungen mit einem Zertifikat ab. Nr. Zusatzqualifikation: Kommentar / Erläuterung: ZP10 Mentor und Mentorin Neue MitarbeiterInnen der Klinik werden durch erfahrene MentorInnen in die neuen Aufgaben eingeführt. ZP12 Praxisanleitung Im Heckscher-Klinikum gibt es PraxisanleiterInnen für die ErzieherInnen im Anerkennungsjahr und für die SchülerInnen der kooperierenden Krankenpflegeschulen während des Praxiseinsatzes. 40 B-[1].11.3 Spezielles therapeutisches Personal Für die Heckscher-Klinikum gGmbH - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie steht folgendes spezielles therapeutisches Personal zur Verfügung: Nr. Spezielles therapeutisches Personal Anzahl Kommentar/ Erläuterung SP02 Arzthelfer und Arzthelferin 1,8 Vollkräfte Sie arbeiten vorwiegend in Facharztpraxen und Krankenhäusern. Während ihrer Arbeitszeit sind sie in Untersuchungs- und Behandlungsräumen sowie in Labors tätig. In der Anmeldung empfangen sie PatientInnen, stimmen Termine ab oder geben Rezepte aus. Verwaltende Aufgaben wie Abrechnung oder Patientendokumentation führen sie in Büroräumen am Computer durch. SP31 Bewegungstherapeut und Bewegungstherapeutin (z. B. nach 4,1 Vollkräfte DAKBT)/Tanztherapeut und Tanztherapeutin BewegungstherapeutInnen konzipieren und führen (bewegungserzieherische) Bewegungstherapie in Einzel- oder Gruppenbehandlung durch. Sie erstellen Förderungsund Behandlungspläne nach diagnostischen, ärztlichen und gegebenenfalls psychologischen Untersuchungsergebnissen und leiten die Patienten an. TanztherapeutInnen setzen das Medium Tanz und Bewegung als therapeutisches Mittel bei der Behandlung von verschiedenen Erkrankungen oder Behinderungen bzw. zur Erhaltung und Entwicklung der Gesundheit ein. SP05 ErgotherapeutIn/Arbeits- und BeschäftigungstherapeutIn 6,9 Vollkräfte ErgotherapeutIn unterstützen und fördern Menschen jeden Alters, die in ihrer alltäglichen Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Ziel der Ergotherapie ist es, die motorischen, kognitiven, psychischen und sozialen Fähigkeiten der Patienten zu erhalten oder wieder zu erlangen. 41 Nr. Spezielles therapeutisches Personal Anzahl Kommentar/ Erläuterung SP06 Erzieher und Erzieherin 104,7 Vollkräfte ErzieherInnen betreuen und fördern Kinder und Jugendliche. Sie sind in der vorschulischen Erziehung, in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit, in der Heimerziehung aber auch in Fachkliniken für Kinder und Jugendliche tätig. SP08 Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerin 10,2 Vollkräfte HeilerziehungspflegerInnen sind sozialpädagogisch und pflegerisch ausgebildete MitarbeiterInnen der Behindertenhilfe. Sie pflegen, betreuen, erziehen und fördern Menschen mit Behinderung (körperliche und geistige Einschränkung). Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum SP09 Heilpädagoge und Heilpädagogin 0 Vollkräfte Diplom-HeilpädagogInnen erziehen, fördern und unterstützen Menschen jeden Alters, die unter erschwerten Bedingungen und mit Beeinträchtigungen leben - z.B. Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten, psychischen Erkrankungen, geistiger Behinderung, Körperbehinderung, Sinnesbehinderung oder Mehrfachbehinderung. Durch den Einsatz entsprechender pädagogisch-therapeutischer Maßnahmen fördern sie vorhandene Fähigkeiten und beugen der Behinderung so weit wie möglich vor. SP13 KunsttherapeutIn/MaltherapeutIn/GestaltungstherapeutIn und BibliotherapeutIn 1,8 Vollkräfte Kunst- und Gestaltungstherapie ermöglicht es Menschen, sich kreativ auszudrücken und im Schaffensprozess Veränderung und Heilung zu vollziehen. Ziel ist es, diese Heilungsprozesse zu unterstützen und die Kreativität zu fördern. Durch die Arbeit am Bild/Skulptur kommt der Mensch in Kontakt mit sich. Er kann so wertvolle Erkenntnisse gewinnen und im Kreativen vor erleben, wie und was Veränderung bewirken kann. Wichtig ist auch die Arbeit auf der Beziehungsebene, sowohl im Einzelkontakt als auch in der Gruppe. 42 Nr. Spezielles therapeutisches Personal Anzahl Kommentar/ Erläuterung SP14 Logopäde und Logopädin/Sprachheilpädagoge und Sprachheilpä- 8,8 Vollkräfte LogopädInnen untersuchen und beraten dagogin/Klinischer Linguist und Klinische Linguis- PatientInnen jeden Alters, die unter Stimm-, tin/Sprechwissenschaftler und Sprechwissenschaftlerin/Phonetiker Sprach- Sprech- oder Schluckstörungen lei- und Phonetikerin den. Auf der Basis einer ärztlichen Verordnung setzen sie therapeutische Maßnahmen ein. SP16 Musiktherapeut und Musiktherapeutin 1,8 Vollkräfte MusiktherapeutInnen setzen das Medium Musik als therapeutisches Mittel bei der Behandlung von verschiedenen Erkrankungen oder Behinderungen sowie zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit ein. MusiktherapeutInnen sind vorwiegend in Kliniken für Psychosomatik oder Psychiatrie tätig, in Kinder- oder Rehabilitationskliniken oder in Praxen für Musiktherapie. SP23 Psychologe und Psychologin 34,7 Vollkräfte PsychologInnen befassen sich überwiegend mit der klinisch-psychologischen Diagnostik mittels standardisierter Testverfahren , in deren Rahmen intellektuelle Fähigkeiten, Begabungsprofil, kognitive Leistungsfähigkeit, Entwicklungsstand, Persönlichkeit, emotionale Befindlichkeit und Störungen, Beschwerden und Symptome, psychosoziale Entwicklung, sowie Familienbeziehungen untersucht werden. Daraus erfolgt eine umfassende psychopathologische Befundung als Basis für die Behandlung von PatientInnen. 43 Nr. Spezielles therapeutisches Personal Anzahl Kommentar/ Erläuterung SP24 Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische Psychothe- 7,2 Vollkräfte PsychotherapeutInnen diagnostizieren, hei- rapeutin len oder lindern psychische und psychosomatische Störungen mit Krankheitswert bei Menschen mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren. Psychologische PsychotherapeutInnen sind häufig in eigenen Praxen tätig. Sie arbeiten u. a. auch in Krankenhäusern, psychosomatischen Einrichtungen oder psychiatri- Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum schen Kliniken. SP25 Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 5 Vollkräfte Fachkräfte für Sozialarbeit übernehmen unterstützende, fördernde, beratende und helfende Aufgaben. SP26 Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 8 Vollkräfte Diplom-SozialpädagogInnen befassen sich mit der Prävention, Bewältigung und Lösung sozialer Probleme. Sie beraten und betreuen einzelne Personen, Familien oder bestimmte Personengruppen in Problemsituationen, helfen ihnen, konkrete Probleme zu lösen, und leiten sie dabei an, Strategien für ein selbstbestimmtes Leben zu entwickeln. 44 Teil C - Qualitätssicherung C-2 Externe Qualitätssicherung nach Landesrecht gemäß § 112 SGB V Über § 137 SGB V hinaus ist auf Landesebene keine verpflichtende Qualitätssicherung vereinbart. C-3 Qualitätssicherung bei Teilnahme an Disease-ManagementProgrammen (DMP) nach § 137f SGB V Trifft nicht zu / entfällt C-4 Teilnahme an sonstigen Verfahren der externen vergleichenden Qualitätssicherung Für die Erbringung, Vergütung und Abrechnung von Leistungen der Psychiatrischen Institutsambulanzen (PIA) wurde zwischen dem Verband der bayerischen Bezirke (VBB) und der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) als Vertreter für die Krankenhäuser und der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen (ARGE) eine Vereinbarung nach §§ 118, 120 SGB V getroffen. Nach dieser Vereinbarung sind die Leistungen auf Ihre Qualität und wirtschaftliche Erbringung zu prüfen. Näheres hierzu regelt die Vereinbarung zur Prüfung der Qualität und Wirtschaftlichkeit der Psychiatrischen Institutsambulanzen. Danach bilden die Vertragspartner VBB und BKG sowie ARGE einen paritätisch besetzten Gemeinsamen Ausschuss zur Durchführung der Prüfungen. Monatlich ist mindestens eine PIA zu prüfen. Es wird in den Prüfungen u. a. hinterfragt, ob • • • die Art der durchgeführten Behandlung zweckmäßig, ihre Häufigkeit ausreichend und zweckmäßig und die Verordnungsweise bei Heil- und Hilfsmitteln sachgerecht ist. 45 Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Dabei werden folgende Sachverhalte geprüft: • • • • Angaben zur Strukturqualität, wie räumliche Gegebenheiten • • • Indikationsstellung entsprechend der Vereinbarung Diagnostik-/Therapieangebot und Behandlungskontinuität • • • • • • • • • • Aspekte der Prozessqualität: Allgemeine Aspekte der Prozessqualität, wie Wartezeiten • • • • • • • • Aspekte der Prozessqualität im Einzellfall entspricht Patient der Zuständigkeit der PIA Multiaxiale Diagnostik Multiprofessionelle Behandlung/Komplexleistung Behandlungsplan/-ziel Umsetzung Behandlungsplan Therapiezielkontrolle etc. medizinisch-technische Gegebenheiten personelle Gegebenheiten Qualitätssicherung, Datenschutz und Öffentlichkeitsarbeit Diagnostik und Behandlungsplanung Komplexleistung/Multiprofessionalität Aufsuchende Behandlung Vernetzungen Fallbesprechungen Verordnungsweise etc. Grundlage für die Prüfungen sind eine vor der Prüfung durchgeführte strukturierte Abfrage der zu prüfenden PIA, zudem statistische Auswertungen über die strukturelle Zusammensetzung des multiprofessionellen Behandlungsteams, der Häufigkeit der erbrachten Leistungen, Wert der Leistungen, Zeitfaktor, etc. Vergleichend werden die Fallwerte der Arzneikosten sowie die Honorarkosten pro Fall in Bayern ermittelt. Weiter stehen der Prüfkommission die Daten des zu prüfenden Hauses aus der ambulanten Basisdokumentation zur Verfügung. Zukünftig sollen die in den bayerischen PIA´s durchgeführtem ambulanten Basisdokumentationen anonymisiert und zentral zusammengeführt und ausgewertet werden. Auf dieser Grundlage stehen dann weiter Prüfungskriterien bereit, aus deren Ergebnissen sich Empfehlungen für Behandlungsverbesserungen ableiten lassen. 46 C-5 Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 SGB V Trifft nicht zu / entfällt C-6 Umsetzung von Beschlüssen zur Qualitätssicherung nach § 137 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB V ("Strukturqualitätsvereinbarung") Trifft nicht zu / entfällt C-7 Umsetzung der Regelungen zur Fortbildung im Krankenhaus nach § 137 SGB V Anzahl 1. Fachärztinnen und Fachärzte, psychologische Psychotherapeutinnen und 41 Personen Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten, die der Fortbildungspflicht* unterliegen 2. Anzahl derjenigen Fachärztinnen und Fachärzte aus Nr. 1, die einen Fünf- 24 Personen jahreszeitraum der Fortbildung abgeschlossen haben und damit der Nachweispflicht unterliegen [Teilmenge von Nr. 1, Nenner von Nr. 3] 3. Anzahl derjenigen Personen aus Nr. 2, die den Fortbildungsnachweis ge- 24 Personen mäß § 3 der G-BA-Regelungen erbracht haben** [Zähler von Nr. 2] * nach den „Regelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Fortbildung der Fachärztinnen und Fachärzte, der Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und psychotherapeuten im Krankenhaus“ in der Fassung vom 19.03.2009 (siehe www.g-ba.de) ** Hat eine fortbildungsverpflichtete Person zum Ende des für sie maßgeblichen Fünfjahreszeitraums ein Fortbildungszertifikat nicht vorgelegt, kann sie die gebotene Fortbildung binnen eines folgenden Zeitraumes von höchstens zwei Jahren nachholen. 47 Teil D - Qualitätsmanagement D-1 Qualitätspolitik Unsere Qualitätspolitik: Unternehmensphilosophie Qualität besteht für die Heckscher-Klinik nicht aus abstrakten Definitionen, sondern wird verstanden als stetig weiter zu entwickelndes Ziel aus der laufenden Verbesserung der Behandlungs-, Struktur- und Prozessqualität. Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Grundlage der Unternehmensphilosophie ist unser Leitbild: Die Heckscher-Klinikum gGmbH, 1929 gegründet, gilt als Geburtsstätte der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in Bayern. Unter der Trägerschaft des Bezirks Oberbayern ist sie inzwischen mit insgesamt 190 Behandlungsplätzen zu einer der größten und angesehensten Einrichtungen ihres Fachgebietes in Deutschland geworden. Dem neuen Stammhaus in München-Obergiesing mit vollstationärem Bereich, Tagesklinik, Institutsambulanz und eigener Schule ist auch eine Therapeutische Wohngruppe in Schwabing angeschlossen. Dazu kommt die Abteilung auf der Rottmannshöhe bei Berg am Starnberger See mit ausgelagerter Ambulanz in Wolfratshausen und die Abteilung in Rosenheim. Dem Stammhaus angegliedert ist eine Ambulanz in Waldkraiburg. Der Ludwig-MaximiliansUniversität München ist unsere Klinik als Akademisches Lehrkrankenhaus verbunden. Der humanistisch-christlichen Tradition des Hauses entsprechend, stehen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Würde und das Wohlbefinden der jungen PatientInnen an erster Stelle. Unsere Therapiemethoden folgen der Erkenntnis, dass besonders der seelisch beeinträchtigte Mensch im Entwicklungsalter nicht einseitig, sondern mit allen seinen Bezügen zu betrachten ist: den medizinisch-biologischen, den psychologischen und den sozialen. Unter diesen Gesichtspunkten diagnostizieren und behandeln wir auf der Basis des jeweils aktuellsten Wissensstandes. Patientenorientierung Es ist ein hohes Anliegen der MitarbeiterInnen des Heckscher-Klinikums, ihr Handeln an den Belangen und Wünschen der PatientInnen und deren Sorgeberechtigten auszurichten. So steigt die Zufriedenheit mit der Behandlung mit dem Grad der Gesundung und der Verwirklichung der individuellen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Darüber hinaus ist es aber auch ein wichtiges Anliegen, unsere PatientInnen und deren Angehörige auf dem mit Schwierigkeiten versehenen Weg dorthin Hilfe gebend und unterstützend zu begleiten. Befragungen verschiedener Art geben uns eine Möglichkeit, unsere Orientierung am „Kunden" zielgerichtet zu verfolgen. Beispiele für Prozesse mit häufigem Optimierungspotenzial sind Aufnahme, Patienteninformation und Aufklärung, Diagnostik, Therapie und Pflege sowie die Entlassungsvorbereitung. 48 Verantwortung und Führung Wir fördern und entwickeln die Humanität in unseren Einrichtungen durch das vorbildliche, wertschätzende Verhalten unserer Führungskräfte gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Patientinnen und Patienten, Angehörigen, KooperationspartnerInnen und anderen KundInnen. Neben anderen Aspekten prägen besonders das Verhalten und das Wort unserer Führungskräfte in Außenkontakten zur Gesellschaft das Image unserer Klinik und damit auch unserer Patientinnen und Patienten. Alle Führungskräfte unserer Klinik verstehen sich in der Gesellschaft als Fürsprecher für die Belange der Patientinnen und Patienten wie Antistigmatisierung und das Recht auf Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Wir formulieren auch öffentlich die Notwendigkeit, dass die Gesellschaft bzw. die für sie Handelnden die erforderlichen Ressourcen zur Realisierung ihres eigenen humanitären Anspruchs bereitstellen müssen. Mitarbeiterorientierung und Beteiligung Es ist unser stetes Bedürfnis, die hoch motivierten und bestens ausgebildeten MitarbeiterInnen in ihren Führungskompetenzen, sozialen Fähigkeiten, Fach- und Methodenkenntnissen sowie der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung weiter zu fördern. Hierzu wurde und wird weiter das Angebot der hauseigenen Bibliotheken verbessert und das externe wie interne Fort- und Weiterbildungsangebot bedarfsgerecht für alle Berufsgruppen ausgebaut und optimiert. An der inhaltlichen Weiterentwicklung der Klinik und der Verbesserung der prozessualen Abläufe haben unsere MitarbeiterInnen auf vielfache Weise Gelegenheit, sich zu beteiligen. Beispielhaft kann das Fehler- und Beschwerdemanagement, Beteiligung am Qualitätsmanagement durch die Beteiligung an Projekten und Qualitätszirkeln und der Möglichkeit Vorschläge generell an die Führungskräfte und das QM heranzutragen genannt werden. Wirtschaftlichkeit Die übernommene Aufgabe, nachhaltig die Sicherstellung der qualitativ hochwertigen medizinisch-therapeutisch-pflegerischen Versorgung aller PatientInnen unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation zu gewährleisten, erfordert es, in allen Betriebseinheiten wettbewerbsfähige Strukturen und Abläufe zu gestalten und umzusetzen. Diese führen zu Planungssicherheit und ermöglichen eine Versorgung aller Patientinnen und Patienten. Die Prioritäten sind somit eindeutig zu setzen und orientieren sich an Effektivität und Effizienz. Prozessorientierung Die Heckscher-Klinikum gGmbH hat mit dem Aufbau ihres Qualitätsmanagementsystems die Organisationsform prozessorientiert umstrukturiert, d.h. die Abläufe im täglichen Alltag wurden systematisch erfasst, strukturiert und beschrieben. Mit Hilfe des Prozessmanagements werden die Behandlungsprozesse in einen Zustand der Effektivität, Kontrollierbarkeit und Steuerbarkeit, Effizienz und Anpassbarkeit überführt und gehalten. Der Begriff Prozessmanagement beinhaltet als wesentliche Elemente die Kontrolle und Steuerung, aber auch die Stärkung des Verantwortungsbewusstseins. 49 Zielorientierung und Flexibilität Mit Beginn jeden Kalenderjahres hält die Klinik eine Qualitäts- und Strategieklausurtagung im Rahmen der Qualitätskonferenz (Klinikleitung mit QMB und Q-Beauftragten). In dieser eintägigen Sitzung wird der aktuelle Stand reflektiert und über die Notwendigkeiten der künftigen Entwicklung des Heckscher-Klinikums diskutiert. Als Ergebnis werden die Maßnahmen und Ziele für das laufende Jahr und teilweise darüber hinaus festgelegt. Der Stand der Fortentwicklung wird regelmäßig in Qualitätskonferenzen überprüft und gegebenenfalls korrigiert und angepasst. Somit bleibt die notwendige Flexibilität jederzeit erhalten. Fehlervermeidung und Umgang mit Fehlern Unserem Fehler- und Beschwerdemanagement liegt folgende Präambel zu Grunde: Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum ZUR „KULTUR" DES HAUSES IM UMGANG MIT FEHLERN In unserer täglichen Arbeit, in jedem Arbeitsprozess steckt die Möglichkeit einer Verbesserung oder Verschlechterung. Aus dem Wissen, dass wir als Menschen einerseits fehlbar sind, andererseits die Fähigkeit zur Weiterentwicklung haben und mit unseren Schwächen konstruktiv umgehen können, sind wir darum bemüht eigene oder Fehler anderer möglichst frühzeitig wahrzunehmen, zu korrigieren und dem erneuten Auftreten vorzubeugen. Für diesen konstruktiven Umgang mit Fehlern erscheint uns eine tolerante, für Kritik offene Atmosphäre aller am Arbeitsprozess Beteiligter unerlässlich. Hiermit wird zum Ausdruck gebracht, dass zwar ein Instrument „Fehler- und Beschwerdemanagement" hilfreich ist, wichtig ist aber die innere Einstellung der MitarbeiterInnen zu Fehlern. Für die notwendige Offenheit und Toleranz wird bei den Mitarbeitern geworben. Um Fehler zu vermeiden, wurde in der Klinik ein Risk-Management eingeführt. Mit der Einführung wurden alle Prozesse hinsichtlich möglicher Gefährdungen für PatientInnen und deren Angehörige sowie MitarbeiterInnen überprüft und die entsprechenden Maßnahmen ergriffen und Regelungen getroffen. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) ist die stetige Verbesserung der Behandlungs-, Prozess- und Servicequalität. Dies geschieht durch Zusammenarbeit in kleinen Schritten (im Gegensatz zu sprunghaften einschneidenden Veränderungen). KVP ist ein Grundprinzip im Qualitätsmanagement und unverzichtbarer Bestandteil. Es ist ein großes Anliegen der Heckscher-Klinikum gGmbH, die Behandlungs- und Versorgungsqualität weiter zu verbessern und auf möglichst hohem Niveau zu halten. 50 Information an PatientInnen und deren Angehörige Unsere PatientInnen und deren Angehörige oder Sorgeberechtigte werden über Broschüren und unsere Homepage über unsere Versorgungsschwerpunkte, Therapieverfahren und weitere Entwicklungen informiert. Information an MitarbeiterInnen Das gesamte Qualitätsmanagementsystem ist im Intranet der Klinik für alle MitarbeiterInnen einsehbar mit Leseberechtigung. Damit ist für alle die kontinuierliche Entwicklung mit den aktuellen Aktivitäten nachzuvollziehen. Neue MitarbeiterInnen werden nach ihrer Einstellung in eigenen Veranstaltungen gezielt auf das Qualitätsmanagementsystem der Heckscher-Klinik geschult. Zudem erhalten Sie in regelmäßigen Abständen in einem eigenen QM-Rundschreiben Informationen über das aktuelle Geschehen. Information an niedergelassene Ärzte und die interessierte Fachöffentlichkeit Mit den niedergelassenen ÄrztInnen und wichtigen PartnerInnen bei der Behandlung und Betreuung unserer PatientInnen finden im Einzugsbereich unserer Standorte in unregelmäßigen Abständen ein fachlicher Austausch statt. Zudem haben alle die Möglichkeit, sich über unsere Homepage über uns zu informieren. Hierüber sind auch die Termine öffentlicher Fortbildungsveranstaltungen zu erfahren. Zusammenarbeit mit der der Klinik angegliederten Schule Der Klinik angegliedert ist in allen Abteilungen eine Schule mit Beschulungsmöglichkeiten in allen drei Schularten. Die Schnittstelle zwischen Klinik und Schule ist gleichfalls Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems. Ein fester Arbeitskreis stimmt die Zusammenarbeit untereinander regelmäßig ab, um Probleme präventiv zu vermeiden oder schnell zu lösen. D-2 Qualitätsziele Strategische/operative Ziele: Die Heckscher-Klinikum gGmbH hat in den letzten Jahren mit dem Neubau in MünchenObergiesing und der neu errichteten Abteilung in Rosenheim, der Ausgliederung und Vergrößerung der Ambulanz der Abteilung Rottmannshöhe nach Wolfratshausen und der Neuerrichtung einer Ambulanz in Waldkraiburg, angegliedert an das Stammhaus ihr Angebot im Versorgungsgebiet wesentlich erweitert. Ab 01.10.2010 führt das Heckscher-Klinikum unter eigener Regie auch eine Ambulanz in Ingolstadt, die vorher in Kooperation mit dem städtischen Klinikum betrieben wurde. Durch die räumliche Entzerrung konnten neue Angebote geschaffen werden (Sucht, Neurofeedback-Therapie, Betreuung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher in Behinderteneinrichtungen). Zudem ist das Heckscher-Klinikum im oberbayerischen Kompetenznetzwerk Autismus für den Bereich der Kinder und Jugendlichen aktiv vertreten. 51 Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Nach nur kurzer Zeit hat sich gezeigt, dass die Nachfrage nach weiteren Angeboten in quantitativer Hinsicht wie auch in fachlicher Breite steigt. Dies veranlasst die Klinik, kurz- bis mittelfristig • die ambulanten Kapazitäten und Angebote in München, Wolfratshausen und Rosenheim auszubauen, • die Ambulanz in Ingolstadt durch eine Tagklinik zu ergänzen, • in Kooperation mit dem Inn-Salzach-Klinikum einen stationären Bereich zur Betreuung geistig behinderter Jugendlicher und zur Therapie jugendlicher Straftäter zu eröffnen, • ein Angebot für oligophrene Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen im Raum München zu machen, • ein psychosomatisches Fachkonzept für die Kinder- und Jugendpsychiatrie zu entwickeln und abzustimmen, • einen KBO (Kliniken des Bezirks Oberbayern)-übergreifenden Arbeitskreis zur Konzeption einer KBO-regionalisierten, verbesserten KJP-Versorgung an den KBOStandorten einzurichten. Messung und Evaluation der Zielerreichung: Im Fachbereich der Psychiatrie, besonders in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, sind feste Parameter zur Messung von Ergebnisqualität nur sehr schwer zu definieren. Hierzu wurde bereits vor Jahren abteilungsübergreifend eine Basisdokumentation eingeführt. Für den ambulanten Bereich werden die erfassten Daten für alle kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanzen in Bayern zentral (anonymisiert) ausgewertet. Aus den Ergebnissen der Auswertung sollen klinikübergreifend in Kooperation mit den Krankenkassen Vergleiche der Behandlungswege und deren Erfolge messbar werden. Ziel ist es, daraus neue Erkenntnisse aus der Behandlung zu gewinnen und bestehende Konzepte ergebnisorientiert zu verbessern. Gleichfalls für den stationären Bereich wird eine Basisdokumentation erhoben und die Ergebnisse der Auswertungen fließen in die Behandlungskonzepte ein. Im tagklinischen Bereich werden PatientInnen, Eltern und TherapeutInnen zum Behandlungserfolg befragt. Erkenntnisse aus den Auswertungen fließen ebenfalls in die Weiterentwicklung unserer Konzepte und Behandlungsmethoden ein. Auch diese Erhebungen werden in den überwiegenden kinder- und jugendpsychiatrischen Tagkliniken in Bayern durchgeführt. Ferner werden alle stationären und teilstationären Patientinnen und Patienten, bei jüngeren deren Angehörige oder Sorgeberechtigte zur Zufriedenheit in und mit der Klinik befragt. Kommunikation der Ziele und der Zielerreichung: Die Ziele und deren Erreichung werden in regelmäßigen Sitzungen des QM-Leitungsteams, über QM-Rundbriefe und über unser Intranet an die MitarbeiterInnen kommuniziert. Somit ist die kontinuierliche Entwicklung über die aktuellen Aktivitäten nachzuvollziehen. 52 D-3 Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements Organigramm: Aufbaustruktur des QM-Systems der Heckscher-Klinik gGmbH Das Qualitätsmanagement ist Führungsinstrument der Krankenhausleitung. Der Qualitätsmanagementbeauftragte ist verantwortlich für das Gesamtsystem und stimmt sich regelmäßig mit der Krankenhausleitung ab. Die Zielfestlegungen und die Strategien der Klinik werden in der einmal jährlich stattfindenden Klausurtagung im Rahmen der Qualitätskonferenz vorgestellt, abgestimmt und beschlossen. Die Qualitätskonferenz ist die Zusammenkunft der Krankenhausleitung und der Qualitätsbeauftragten. Zur Umsetzung der operativen Belange Trifft sich ein aus der QKonferenz hervorgehender, kleinerer Kreis. Dieses QM-Leitungsteam trifft sich ca. alle zehn bis zwölf Wochen. Einbindung in die Krankenhausleitung: Der QMB der Klinik ist organisatorisch als Stabsstelle eingebunden. Er stimmt sich regelmäßig mit der Krankenhausleitung ab. 53 QM-Aufgaben: Qualitätsmanagementbeauftragter: Der QMB ist für das Gesamtsystem verantwortlich. Qualitätsbeauftragte: Eine wichtige Aufgabe haben die Qualitätsbeauftragten als Mittler und Multiplikatoren für die Mitarbeiter in ihrem Qualitätsbereich. Qualitätskonferenz / QM-Leitungsteam Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Die Qualitätskonferenz / QM-Leitungsteam und das QM-Leitungsteam sind die Gremien, in denen die relevanten und aktuellen Themen aus dem Qualitätsmanagement und der weiteren Entwicklung der Klinik besprochen und abgestimmt werden. Die Qualitätskonferenz / QM-Leitungsteam → Orga (Organigramm QM) ist das zentrale Gremium zur Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystem und dient der Reflektion der Auswirkung der umgesetzten Beschlüsse. Dadurch erhält die Klinikleitung Rückmeldung über den Stand der festgelegten Anforderungen als Grundlage für weitere Entscheidungen. Aufgaben der Q-Konferenz / des QM-Leitungsteams: • Festlegen der Qualitätspolitik • Festlegung der Q-Ziele abteilungsbezogen im Maßnahmenplan und auf Grund der Zielvereinbarung mit der Kliniken des Bezirks Oberbayern - Managementholding (KBO-MH) in der Balance Scorecard • Verantwortung für die Umsetzung der festgelegten Maßnahmen und Ziele in den jeweiligen Verantwortungsbereichen der Teilnehme • Bilanzierung der Ziele und Maßnahmen sowie deren Bewertung • Information aus den jeweiligen KBO-AK, Austausch und Beratung, sowie Festlegung bzgl. deren Umsetzung • Festlegen der internen Auditschwerpunkte • Beratung der Ergebnisse der externen und internen Audits und Festlegung der notwendigen Maßnahmen • Information mittels der Controllingberichte und Entscheidung über notwendige Maßnahmen • Bildung von QZ mit Vorgabe der Aufgaben- und Zielstellung, Festlegen der Leitung und Terminierung der Abgabe des Q-Berichts • Abstimmung der Inhalte für den strukturierten Q-Bericht nach § 137 SGB V. Prozessverantwortliche: Deren Aufgabe ist es, die Effektivität, Effizienz und Konformität der Prozesse auf fachlicher Ebene für die Mitarbeiter ihres Bereichs zu fördern und Entscheidungen hierzu gegebenenfalls auf Funktionsebene anzustoßen. 54 Vorhandene Ressourcen (personell, zeitlich, ohne Budget-Angaben): Um die Basis eng an die Inhalte und Entwicklungen des Qualitätsmanagementsystems heranzuführen, entschied sich die Klinik insgesamt 30 Qualitätsbeauftragte über alle Standorte zu benennen. Während der QMB Vollzeit tätig ist, ist die zeitliche Beanspruchung der QB´s sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt liegt die Belastung bei etwa 1-2 Stunden wöchentlich. D-4 Instrumente des Qualitätsmanagements Die qualitativen Standards in der Behandlung werden gesetzt durch die klar definierten Prozessabläufe des klinischen Alltags und den diesen zu Grunde liegenden Leitlinien für Diagnostik und Therapie der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Die Anwendung und Einhaltung der gesetzten Standards wird regelmäßig kontrolliert durch die Überprüfung der Zielfestlegungen in den Therapie- und Pflegeplänen. Zudem hat die Umsetzungsqualität in der Patientenbehandlung in den jährlich stattfindenden internen wie externen Audits höchste Priorität. Beschwerdemanagement: Siehe unter Fehler- und Risikomanagment! Fehler- und Risikomanagement (z. B. Critical Incident Reporting System (CIRS), Maßnahmen und Projekte zur Erhöhung der Patientensicherheit): In der gesamten Klinik wurde mit Einführung des Qualitätsmanagementsystems auch ein Fehler- und Beschwerdemanagement eingeführt (siehe hierzu auch unter D-1) und auch ständig verbessert. Hiermit wurde ein Instrumentarium geschaffen, Fehler strukturiert zu erfassen und deren Beseitigung kontrolliert zu verfolgen. Durch die strukturierte Erfassung und Auswertung können auch evtl. Mängel im organisatorischen Bereich erkannt und abgestellt werden. Zudem ist durch die transparente Darstellung für alle Standorte ein Hilfsmittel installiert, schon im Vorfeld präventiv Fehler gar nicht entstehen zu lassen. Die Heckscher-Klinikum gGmbH hat mit Unterstützung einer Fachberatungsfirma in das Qualitätsmanagement das Risk-Management implementiert. Dabei wurde die gesamte Klinik auf mögliche Fehlerquellen und deren rechtliche Folgen untersucht. Schwachstellen wurden bearbeitet und werden im Rahmen des QMS weiter entwickelt und gepflegt. Zudem wird seit 2010 ein Risikomanagment umgesetzt, dass mögliche Risiken nicht nur hinsichtlich der rechtlichen Folgen beurteilt, sondern potenzielle Risiken (vor allem medizinischer, technisch-/organisatorischer oder finanzieller Art) systematisch identifiziert und bewertet um so geeignete Maßnahmen zur Risikovermeidung auszuwählen und umzusetzen. Morbiditäts- und Mortalitätsbesprechungen: Im Fachbereich Kinder- und Jugendpsychiatrie nicht relevant! Patienten-Befragungen: Das Heckscher-Klinikum gGmbH führt in der Klinik regelmäßig verschiedenste Befragungen durch. 55 So werden Fragebögen an die entlassenen PatientInnen und deren Eltern bzw. Sorgeberechtigten zur Feststellung der Zufriedenheit der Behandlung ausgeteilt. Damit soll das Empfinden der Zufriedenheit sowohl von den PatientInnen selbst, aber auch von deren Angehörigen erfasst werden und evtl. Differenzen zu weiteren Anpassungen und Verbesserungen der Behandlung anregen. Daneben werden Befragungen durchgeführt, um die Behandlungsqualität zu messen. Dabei erhalten sowohl die PatientInnen, deren Eltern bzw. Sorgeberechtigte und die/der behandelnden TherapeutInnen sowohl vor der Behandlung wie auch nach der Behandlung einen Fragebogen zur Einschätzung der Stärken und Schwächen des Patienten mit gleicher Fragestellung. Durch den Abgleich zwischen den befragten Gruppen und der verschiedenen Zeiträume ergeben sich wichtige Hinweise, aus denen sich Rückschlüsse für eine Verbesserung der Behandlung ergeben. Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Zudem werden zusätzlich neue Fragenkomplexe in die Befragungen eingearbeitet, welche in ein Benchmark innerhalb der Kliniken des Bezirks Oberbayern Eingang finden und klare Zielvorgaben erfüllen müssen. Bei entsprechenden Abweichungen werden geeignete Maßnahmen zur Verbesserung getroffen. Mitarbeiter-Befragungen: Zu verschiedenen Themen werden regelmäßig die MitarbeiterInnen oder Bereiche befragt, aus deren Ergebnissen sich Maßnahmen zur Weiterentwicklung ergeben. Für alle Kliniken des Bezirks Oberbayern - Kommunalunternehmen - wurde erstmalig eine thematisch umfangreiche und vergleichende Befragung aller MitarbeiterInnen der Kliniken und Gesellschaften zur Beurteilung des Arbeitsumfeldes und der Vorgesetzten durchgeführt. Aus dem Ergebnis wurden zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit eingeleitet. Hervorzuheben sind gesundheitsfördernde Angebote für die Mitarbeiter, längerfristig angelegte Führungskräfteschulungen, Erarbeitung eines Personalentwicklungskonzepts u. a. Einweiser-Befragungen: Ein großer Teil unserer PatientInnen sucht das Heckscher-Klinikum direkt ohne Einweisung niedergelassener Ärzte auf. Sofern die Klinik auf Empfehlung und Einweisung niedergelassener Kollegen tätig wird, besteht meist ein zeitnaher und kollegialer Austausch. Maßnahmen zur Patienten-Information und -Aufklärung: Unsere PatientInnen bzw. deren Eltern oder Sorgeberechtigten können sich über das Angebotsspektrum umfangreich mit Broschüren, speziellen Flyern zu einzelnen Krankheitsbildern oder auf unserer Homepage informieren. Auf Wunsch anderer sozialer Einrichtungen und Schulen werden von unseren MitarbeiterInnen auch Informationsveranstaltungen zu gewünschten Themen wie z.B. Essstörungen, ADHS, Gewalt, etc. gehalten. Zur Aufklärung über die individuelle Behandlung therapeutischer und/oder medikamentöser Art wurden in der Klinik im Rahmen des Risk-Managements inhaltliche Vorgaben definiert und zu den einzelnen Krankheitsbildern eigens Aufklärungsbögen eingeführt. Damit ist Umfang und Inhalt der Aufklärungsansprüche der PatientInnen und -pflichten der HeckscherKlinikum gGmbH strukturiert geregelt. Wartezeitenmanagement: Trotz Ausweitung unseres Angebots in den letzten Jahren nimmt die Inanspruchnahme weiter zu, so dass immer wieder längere Wartezeiten entstehen. Um die Bedürfnisse der Patien56 tInnen nach adäquater Behandlung in angemessenem Zeitraum erfüllen zu können, werden die PatientInnen nach Dringlichkeit eingestuft. Dabei erhalten NotfallpatientInnen innerhalb des gleichen Tages einen Termin, dringliche Fälle innerhalb von 14 Tagen und die Übrigen in der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldung. Hygienemanagement: Für die Heckscher-Klinikum gGmbH als Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie spielt das Hygienemanagement zwar nicht die bedeutende Rolle wie in Krankenhäusern mit operativen Abteilungen, dennoch wird das Thema sehr ernst genommen (Labor, Küchenbereich, Stationen, etc.). Die bestehende Hygienekommission wurde fachlich weiter besetzt in dem die Arbeitssicherheit und der betriebsärztliche Dienst integriert wurden. Zudem sind die Kapazitäten für die Hygienefachkraft deutlich erhöht worden. Es ist zukünftig geplant im Verbund mit dem kbo (Kliniken des Bezirks Oberbayern) den Kreis der Hygienekommission um einen Krankenhaushygieniker zu ergänzen. Um das Thema Hygiene auch im Klinikalltag bewusst zu halten, werden auf jeder Station eine Fachkraft speziell zum Thema Hygiene geschult werden und als besonderen Aufgabenbereich erhalten. D-5 Qualitätsmanagementprojekte In der Heckscher-Klinik sind folgende ausgewählte Projekte des Qualitätsmanagements im Berichtszeitraum durchgeführt worden: Einzelne Aufgaben werden in der Heckscher-Klinik je nach Größe der Aufgabe als Projekt oder im Rahmen eines Qualitätszirkels auf den Weg gebracht und durchgeführt. Bei beiden Bearbeitungswegen gibt es feste Vorgaben zu Zielformulierung, Teilnehmer und Verantwortungskreis, Beginn und Ende des Projekts, Mittelbereitstellung. Bei kleineren, weniger komplexen Themen wird aus Gründen eines möglichst geringen bürokratischen Aufwands der Qualitätszirkel als strukturierte, beschriebene Arbeitsmethode gewählt. Führungskräfteentwicklung Eine Maßnahme die aus der Zufriedenheitsbefragung resultiert, ist die Schulung unserer Führungkräfte. Begonnen wurde mit der strukturierten Einführung von Mitarbeitergesprächen, die nun über alle Abteilungen nach gleichem Standard durchgeführt werden. Weitere Schulungen werden in einem ersten Durchgang zu den Themen Führungsrolle, Konflikte und Motivation geplant. Insgesamt ist die Führungskräfteentwicklung als langfristiges Projekt über mehrere Jahre angelegt. Elektronische Zeiterfassung Neben dem Veraltungsbereich sollen für alle Berufsgruppen eine elektronische Zeiterfassung eingeführt werden, mit der auch die Dienstplangestaltung abzudecken und die Daten gleichzeitig Grundlage für die Gehaltsabrechnung ist. Voraussetzung ist die Entwicklung eines klaren Arbeitszeitmodells, das der Zeiterfassung zu Grunde liegt. Begonnen wurde mit der Berufsgruppe der Ärzte, die weiteren werden folgen. Angebote gesundheitsfördernder Maßnahmen für die MitarbeiterInnen 57 Es wurde begonnen, für die Mitarbeiter Angebote zu schaffen, ihre Gesundheit zu fördern. Die Angebote reichen von Bewegungs- und Entspannungstrainings wie Laufgruppen, Yoga, Rückenschule, Gymnastik, etc. bis zu Stressbewältigungsprogrammen, Schulungen zu richtiger Ernährung, aber auch Gefährdungsanalysen am Arbeitsplatz. Neben den eigenen Angeboten, können unsere Mitarbeiter die geförderten Gesundheitsangebote der gesetzlichen Krankenkassen, insbesondere der AOK Bayern, besuchen. In Kooperation werden auch Einzelaktionen durchgeführt, wie "Mit dem Rad zur Arbeit". Qualitätsbericht kbo-Heckscher-Klinikum Gesunde Essensversorgung Die Speisenversorgung für unsere Mitarbeiter und Patienten wurde auf eine gesunde, ausgewogene und schmackhafte Ernährung, unter Verwendung von frischen Produkten, umgestellt. Alle Rezepte wurden erprobt und sind an die Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung angelehnt. Nährwert- und Kalorienangaben sind vorkalkuliert und werden im Speiseplan ausgewiesen. Neues Entgeltsystem Große Arbeitszeitkapazitäten wurde für die Einführung des neuen Entgeltsystems genutzt. So mussten alle Mitarbeiter in das neue System geschult werden, Strukturen und Abläufe angepasst werden und die EDV-technische Umsetzung mit unserem Softwareanbieter besprochen werden. Hygienekommission Die Hygienekommission wurde personell auf fachlich breitere Füße gestellt (um Arbeitssicherheit, betriebsärztlicher Dienst, Qualitätsmanagement erweitert) und auch personell im Bereich der Hygienefachkraft und der Hygieneassistentin deutlich aufgestockt. Zudem soll der Kreis im Verbund mit dem kbo um einen Krankenhaushygieniker ergänzt werden. Zur erfolgreichen Umsetzung der Hygieneanforderungen in der Praxis wird auf jeder Station eine Fachkraft speziell zu den Hygieneanforderungen geschult. Erweiterung der Ambulanz Wolfratshausen Ende 2009 wurde die Ambulanz in Wolfratshausen räumlich und personell erweitert, die Umsetzung in der Praxis (Konzepte, Angebote) erfolgte in 2010. So konnte mit der personellen Aufstockung die Anzahl der verschiedenen Berufsgruppen angehoben und somit die geforderte Multiprofessionalität erfüllt werden. Dadurch sind auch differenzierte Gruppenangebote für Patienten und Eltern möglich, auch die diagnostischen Verfahren konnten damit spezialisiert werden. Aufbau Intranet Im Heckscher-Klinikum wurde das Intranet auf eine neue Plattform gesetzt um somit ein strukturiertes Informationsportal zu bekommen. Damit sollen die Mitarbeiter schnell und übersichtlich zu den notwendigen Informationen kommen. Risikomanagement 2010 wurde ein Risikomanagement umgesetzt, dass mögliche Risiken nicht nur hinsichtlich der rechtlichen Folgen beurteilt, sondern potenzielle Risiken (vor allem medizinischer, technisch-/organisatorischer oder finanzieller Art) systematisch identifiziert und bewertet um so geeignete Maßnahmen zur Risikovermeidung auszuwählen und umzusetzen. 58 D-6 Bewertung des Qualitätsmanagements Allgemeine Zertifizierungsverfahren: • Internes Audit 2008 Entsprechend der Normerfordernis führt die Klinik einmal jährlich in allen Bereichen ein internes Audit durch. Neben der Normabfrage werden bei jedem internen Audit auch immer besondere Schwerpunkte überprüft. Schwerpunkte des diesjährigen Audits waren die Themen „Dokumentenwesen, Fehler- und Beschwerdemanamgent, die Druchführung von Besprechungen und deren Protokollierung und die Einarbeitung von Mitarbeitern. Das Verfahren der Auditdurchführung wurde dahin gehend geändert, dass ein neu gebildeter Auditorenpool von nur mehr 12 Mitgliedern 6 Audit-Teams bildeten. Vor der Durchführung wurden alle Auditoren in einer Schulung durch eine externe Kraft in das Thema Auditierung eingewiesen. Die Festlegungen im Qualitätsmanagementsystem wurden zu 90,20 % erreicht. • Externes Audit 2010; 1. Überwachungsaudit der 2. Rezertifizierung Das letzte Überwachungsaudit wurde sieben Jahre nach der erstmaligen Zertifizierung durchgeführt. Es zeigte sich die erfreulicherweise hohe Motivation der MitarbeiterInnen an der Arbeit mit den PatientInnen. Über den Zeitraum der letzten Jahre ist eine klare Weiterentwicklung in allen Bereichen der Klinik erkennbar. Getroffene Anregungen wurden aufgenommen und in die Zielplanung für das Folgejahr aufgenommen. Weitere Bewertungsnachweise Für die Erbringung, Vergütung und Abrechnung von Leistungen der Psychiatrischen Institutsambulanzen (PIA) wurde zwischen dem Verband der Bayerischen Bezirke (VBB) und der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) als Vertreter für die Krankenhäuser und der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen (ARGE) eine Vereinbarung nach §§ 118, 120 SGB V getroffen. Nach dieser Vereinbarung sind die Leistungen auf Ihre Qualität und wirtschaftliche Erbringung zu prüfen (vgl. unter C-5). Des Weiteren erfolgen Fremdbewertungen über das Risk-Management, die Betriebsprüfung, Gewerbeaufsichtsamt, TÜV, etc. 59