Erfahrungsbericht des Auslandssemesters in Brisbane

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Erfahrungsbericht des Auslandssemesters in Brisbane
Erfahrungsbericht vom Studium an der Griffith University
DAAD Förderungsprogramm PROMOS der FH Dortmund
Alles begann mit der Überlegung im Auslandssemester nach Australien zu gehen. Nach einer
Informationsveranstaltung und einiger Recherche fiel meine Wahl auf die Griffith University
in Brisbane. Die Bewerbung über GOstralia verlief reibungslos und so hatte ich dann schon
Ende 2011 die Zusage der Griffith University im Briefkasten.
Die Vorbereitungen schienen endlos zu sein, an alles musste gedacht werden. Visum, Flug,
Unterkunft, etc. Den Flug habe ich über STA Travel mit Emirates gebucht. Dort hat man 30kg
Freigepäck, was für mich für ein Semester schon knapp war. Danach musste die
Entscheidung getroffen werden, ob ich mir selbst eine Unterkunft suchen oder ein Zimmer
im Studentenwohnheim nehmen soll. Sich etwas außerhalb des Studentenwohnheimes zu
suchen kann günstiger sein, aber dafür verzichtet man auch auf den einfacheren Kontakt zu
anderen Austauschstudenten. Da eine Kommilitonin und ich zusammen wohnen wollten,
haben wir uns dafür entschieden uns selbst etwas zu suchen. Dies macht man dann am
besten erst wenn man schon in Brisbane ist und wohnt die ersten paar Tage in einem Hostel,
denn die Fotos zu den Unterkünften sind häufig sehr vorteilhaft aufgenommen und
entsprechen nicht unbedingt der Wahrheit.
Als es dann los ging waren der Abschied und der 26 Stunden dauernde Flug die erste
schwere Hürde. Und als ich am 12.07.2012 mitten in der Nacht in Brisbane angekommen
war konnte ich es kaum glauben. Man fühlt sich zuerst wie im Urlaub und realisiert noch gar
nicht wie lang so ein Semester eigentlich ist. In den ersten Tagen habe ich erst mal die Stadt
erkundet und versucht mit der Kommilitonin aus Deutschland zusammen eine Wohnung zu
finden, was sich als gar nicht so leicht herausgestellt hat. Aber mit Hilfe der Seite
www.gumtree.com.au wurden wir fündig. Wer allerdings alleine ein Zimmer sucht kann
schon sehr schnell fündig werden, denn das Angebot ist groß.
Nachdem die Einführungswoche an der Uni vorbei war, die im Prinzip leider nicht so
sonderlich hilfreich war, denn man wurde lediglich einen Tag ein wenig auf dem Campus
herumgeführt, kehrte schnell der Alltag ein.
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Das Niveau der Vorlesungen stellte kein großes Problem dar, das habe ich als einfacher
empfunden als an der FH Dortmund. Aber man hat leider während des Semesters nicht so
viel Freizeit um das Land zu erkunden wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte. Es gibt doch
einiges mehr zu tun als in Deutschland. In jedem Kurs gibt es wöchentliche Hausaufgaben,
Assignments mit 1000-3000 Wörtern, Präsentationen oder Mid-Semester-Examen, das zum
einen Teil aus Multiple-Choice Fragen bestand und zum anderen aus sogenannten shortanswer-questions, in denen man immer ca. eine Seite schreiben muss. So wird man das
ganze Semester über beschäftigt. Aber der Vorteil ist, dass dann die Prüfungen am Ende
meistens nur noch 30-40% zählen. Erwartungen für die verschiedenen Assignments werden
genau erklärt und es gibt häufig einen Bogen mit Angaben was im Detail erwartet wird und
wie viele Punkte es für welchen Teil gibt. Vom sprachlichen her hatte ich das Glück keinen
Dozenten mit heftigem australischem Akzent zu haben, weswegen ich alles gut verstehen
konnte. Allerdings waren die Erwartungen den akademischen Schreibstil betreffend
manches Mal eine Herausforderung. Am Ende des Semesters wurden 1,5-stündige Examen
geschrieben. Dies waren meist short-answer questions oder kurze Essays. Vom Anspruch her
ist es mit Deutschland zu vergleichen.
Das
Leben
in
Brisbane
ist
ziemlich teuer im Vergleich zu
Deutschland. Aber es ist eine
schöne Stadt und die hohen
Lebenshaltungskosten, die in
Australien überall ziemlich hoch
sind, auf jeden Fall wert. Ein
wenig schade ist, dass Brisbane,
obwohl es direkt an der Küste
liegt, keinen richtigen Strand
hat. Es gibt lediglich einen
kleinen, künstlich angelegten Strand im Stadtteil South Bank. Aber dafür gibt es die Sunshine
Coast im Norden und die Gold Coast im Süden von Brisbane, die beide nicht weit weg sind
und wirklich schöne Strände zu bieten haben. Außerdem gibt es rund um Brisbane herum
noch einiges mehr zu erleben. In der Nähe der Sunshine Coast gibt es den Australia Zoo, der
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nicht nur durch seine tolle Tiershow mit Krokodilen immer einen Besuch wert ist. An der
Gold Coast findet man sehr viele verschiedene Freizeitparks, wie Movie World und auch
diverse Wasserparks, wie Wet’n‘Wild Water World. Für diejenigen die mehr Freude an der
Natur haben gibt es außerdem viele schöne National Parks in der Umgebung, in denen man
auch zelten kann.
Obwohl es, wie schon erwähnt,
während des Semesters viel für
die Uni zu tun gibt, kann man
in
der
Mid-Semester-Break,
vorausgesetzt man ist vorher
fleißig genug, auch mal ein
bisschen
mehr
vom
Land
sehen. Ich war für 5 Tage in
Sydney bei einem Freund. Es
ist eine wirklich wunderschöne Stadt, die meiner Meinung nach noch viel schöner ist als
Brisbane. Ich habe eine Führung durch das Opernhaus gemacht. Es war wahnsinnig
interessant es nicht nur von
außen zu sehen. Außerdem hat
Sydney so viele schöne Strände.
Wer
in
Sydney
ist
sollte
unbedingt einen Tagesausflug zu
den Blue Mountains einplanen,
ein
Nationalpark
im
Nord-
Westen von Sydney. Dort ist es
wirklich traumhaft. Alles ist so
grün und es gibt Wanderwege
verschiedener Längen um die Gegend zu erkunden, diese reichen von einigen Kilometern bis
hin zu verschiedenen Mehrtagestouren.
Nachdem die Klausuren am Ende des Semesters beendet waren wollte ich mit einer
Kommilitonin und einer Freundin die wir in Brisbane kennen gelernt haben noch ein wenig
vom Land und seinen Besonderheiten sehen.
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Wir haben einen zweiwöchigen
Urlaub geplant und sind zuerst
von
Brisbane
nach
Cairns
geflogen. Dort haben wir einige
Tage verbracht, in denen wir
unter anderem am Great Barrier
Reef tauchen und schnorcheln
gewesen sind und am Tully River
eine
Rafting
Tour
gemacht
haben. Das waren beides super
Erlebnisse die so viel Spaß gemacht haben, das kann ich jedem nur empfehlen. Von Cairns
aus ging es mit dem Greyhound Bus nach Airlie Beach. Von dort aus haben wir eine
dreitägige Segeltour zu den Whitsunday Islands unternommen. Das Wasser dort ist Türkis
und super klar und der Sand ist auf den Whitsunday Islands so fein wie ich es noch nie
vorher gesehen habe. Wenn man
Glück hat kann man Delfine und
Schildkröten sehen und in der
richtigen Jahreszeit sogar Wale.
Anschließend ging es mit dem
Greyhound
Bus
weiter
nach
Hervey Bay, von wo aus wir eine
dreitägige 4-Wheel-Drive Tour
auf Fraser Island, der größten
Sandinsel der Welt, angetreten
haben. Dort gibt es wilde Dingos und eine außergewöhnliche Landschaft zu erkunden.
Danach ging es zurück nach Brisbane und drei Tage später zurück nach Deutschland.
Es war schon eine große Entscheidung nach Australien zu gehen und ich habe manches Mal
gezweifelt ob es denn die richtige war, besonders da ich ganz schön Heimweh hatte, aber im
Nachhinein habe ich es nicht bereut. Es ist ein wirklich schönes Land mit netten und offenen
Menschen und es gibt so viel zu sehen. Wer die Gelegenheit hat ebenfalls ein Semester hier
verbringen zu dürfen sollte sie nutzen.
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