Dimple Minds + Die Zwangsversteigerten

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Dimple Minds + Die Zwangsversteigerten
Dimple Minds + Die Zwangsversteigerten Doppelhaushälften
23.02.09 Kunstkeller zu Fürth
Faschingsdienstag, eigentlich der perfekte Tag für dieses Konzert. Die Dimple Minds waren
Anfang Mitte der Neunziger ja ordentlich im Geschäft, die Band hat bis jetzt in ihrer 20 jährigen
Karriere ca. 250000 Alben verkauft, wovon man davon ausgehen kann, das die aktuellen Sachen
wohl eher selten über den Tisch gehen. Musikalisch irgendwo zwischen Deutsch Rock und Punk
mit Metaleinschlag. Die Hautpthemen sind und waren Fußball, Alkohol, Sex und Rock´n´Roll.
Nicht sonderlich einfallsreich, aber bodenständig. Leicht verwundert war ich schon als ich hörte das
die Dimple Minds im Punkrockwohnzimmer in Fürth spielen, aber cool, so muss es sein, dachte ich.
Um kurz nach 20.00 Uhr im Kunstkeller angekommen war der Vorplatz schon von allerhand
buntem Volk besetzt, kurz den Eintritt klar gemacht und dann erstmal noch ne Kippe geraucht und
dann ging es um kurz nach 21.00 auch schon los mit den Zwangsversteigerten Doppelhaushälften.
Für mich das erste Konzert mit der Band, musikalisch gab es eine Mischung aus Punk und
Deutschrock, textlich in die gleiche Ecke wie die Dimple Minds. Allemal nix für den korrekten PC
Punk, aber da war ja zum Glück auch niemand da. Hat auf jeden Fall perfekt zum Hauptact gepasst.
Irgendwie besteht das Konzept der Band aus Coverversionen von bekannten Songs mit eigenen
Schmuddeltexten, von Gloria Gaynor (aus I will survive wird da mal schnell Er wird nicht steif)
über Cindy & Bert und Jürgen Drews war alles vertreten. Das Publikum war äußerst gemischt, vom
Straßenpunker über den Metalhead bis zum Mid-Age Familienpapi war alles vorhanden,
Alterschnitt eher über 30, was nicht unangenehm war. Erstaunlich zu beobachten das ein Großteil
der Besucher wohl ihre Sozialisation mit der Band erlebt hat, es wurde frenetisch mitgesungen und
gefeiert. Die Band war gut aufgelegt,die Stimmung war wirklich erstklassig, was sicher auch am
bombastisch guten Landbier im Kunstkeller liegt. Nach einer guten halben Stunde war der Spaß
vorbei, nicht ohne noch einen kleinen Seitenhieb auf die Bremer Musikanten (die sind voll bsufn
und ausgfresn (bester Spruch des Abends)) abzugeben.
Mittellange Umbaupause und dann ging es auch schon los mit dem Bremer Punkrockurgestein
Dimple Minds. Die Songs wurden hart und tight gespielt, aber irgendwie fehlte es am Spaß und an
der Ausstrahlung. Man hatte das Gefühl die Band hat nicht wirklich Bock auf das Konzert. Die
Stimmung war trotzdem recht ordentlich, viele alte Fans der Band sangen die Hits mit, von dem
neueren „Prollsport“ bis zu den ganz alten Hits wie „Blau auf dem Bau“ war alles vertreten, da gibt
es eigentlich nicht zu motzen. Das ganze endete dann aber leider in dem ultra peinlichen Vorfall,
das Ladde, der Sänger der Dimple Minds einen Fan mit dem Fuß getreten hat, er scheinte ihn wohl
zu stören. Hallo, geht’s noch? Ist das Punkrock im Nordischen Stil? Kurzerhand wurde er mit
allerlei Zeux beschmissen und es kam zu einer Konzertpause mit Aussprache über das
Gesangsmikro, wobei der Fan erklärte das er seit 25 Jahren Anhänger der Band ist, es aber wohl
nicht angehe, das er einfach mal so weggetreten wird und nannte Ladde genau das was man nach
solch einer Aktion auch erwarten kann. – ein Arschloch. Ladde konterte noch was von, das sind ja
tolle Fans und die Stimmung war im Keller. Die Band spielte noch zwei Songs und verschwand von
der Bühne. Sie kamen dann aber tatsächlich noch für eine Zugabe raus, aber zunächst ohne Ladde.
Der Gitarrist sang noch einen Song und dann traute sich Ladde nochmal für zwei kurze Songs auf
die Bühne und das war´s dann. Zum Glück, denn die Gefühle der meisten für die Band hatten sich
doch deutlich abgekühlt.
Wer keinen Bock auf kleine Punkrockgigs hat, sollte solche dann auch nicht spielen. Basta! Ich
weiss nicht ob die Dimple Minds nur einen schlechten Tag hatten oder ob die wirklich solche
Idioten sind. Ich gehe mal von erstem aus, man ist ja noch optimistisch. Die Gewinner des Abends
waren ganz klar die Zwangsversteigerten Doppelhaushälften aus Ammerndorf. Sympathische Jungs
mit einer charmanten Performance. Und wo so leckeres Bier herkommt, muss die Mucke doch auch
stimmen.

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