berliner - Freunde Hauptstadtzoos

Transcrição

berliner - Freunde Hauptstadtzoos
BERLINER
Nr. 8 • Juni 2010
herausgegeben von
in Zusammenarbeit mit
Zwitschernde Frösche
Foto: Frank Wecker
Die Tiere in Zoo und Tierpark sollen möglichst in
ihrer natürlichen Umgebung gezeigt werden. Den
Besuchern vermittelt es bessere Eindrücke von der
Lebensweise der Tiere, es fordert ihre Aufmerksamkeit stärker heraus und erfordert bisweilen
beim Zoobummel auch etwas mehr Mühe, denn
nur selten hat die Natur die Tiere so herausgeputzt,
dass sie von allen Seiten bewundert werden können. Zu den wenigen Ausnahmen gehören die
Pfeilgiftfrösche. Ihre schillernde Färbung macht sie
zu den Stars unter den im Zoo-Aquarium präsentierten Amphibien. Ihren Namen verdanken die
Frösche dem Umstand, dass einzelne Arten ein
Hautgift absondern können, womit die Chocoindianer Kolumbiens die Spitzen ihrer Blasrohrpfeile
tränkten und damit den Feind tödlich verwunden
konnten. In der Gefangenschaft verlieren die Frösche jedoch ihre giftige Wirkung, weil zu deren
Produktion die Alkaloide spezieller tropischer Futterinsekten und nicht Grillenbabys oder heimische
Obstfliegen benötigt werden. Die Herkunft des Namens der Pfeilgiftfrösche ist den meisten Besuchern
noch bekannt. Doch nur, wer ganz nah an die kleinen bunten Exoten herankommt, kann sie nicht
quaken, sondern tatsächlich zwitschern hören.
Mysteriös und in der Ursache nicht wirklich geklärt ist aber der Fakt, dass immer mehr Amphibienarten immer schneller aussterben. Über die
Bemühungen des Zoo-Aquariums, eine ganze Tierklasse zu bewahren, lesen Sie auf Seite 10.
Neue Schlucht für Brillenbären >>> Seite 3 • Zu Besuch im Wirtschaftshof >>> Seite 9 • Erinnerung an Ludwig Heck >>> Seite 12
BERLINER
BERLINER
Seite 2 • Juni 2010
Ein Jahr des Rückblicks
und des Ausblicks
Hauptstadtzoos langfristig sichern
In diesem Jahr wäre der
langjährige Direktor des
Zoos Berlin, Geheimrat
Dr. Ludwig Heck, 150 Jahre alt geworden, und im
November würde der
Gründer des Tierparks Berlin, Prof. Dr. Heinrich Dathe, 100 Jahre alt werden.
Beide Direktoren sind untrennbar mit der Geschichte
der Hauptstadtzoos verbunden. Sie haben den individuellen und einzigartigen
Charakter von Zoo und Tierpark geprägt. Ihr vielseitiges
Engagement wirkt noch bis
in die Gegenwart und wird
auch die Arbeit kommender
Generationen prägen. Diese
Jubiläen werden wir als Förderverein zum Anlass nehmen, um die vielfältigen Aufgaben der Hauptstadtzoos zu
kommunizieren.
Tierpark
und Zoo sind nicht nur wichtige Freizeit- und Erholungsorte in der Hauptstadt, sondern seit vielen Jahren engagieren sie sich in der Bildung
und Forschung sowie im Artenschutz. So sind gerade die
Namen von Ludwig Heck
und Heinrich Dathe mit die-
Nur 88 Cent am Tag
vom Senat pro Tier!
Der Förderverein informiert
Aktiv handeln und das
Spitzmaulnashorn retten
sem Engagement verbunden.
Dies ist Aufgabe und Verpflichtung
gleichermaßen
auch für kommende Generationen. Daher wollen wir als
Verein langfristig die Förderung der Hauptstadtzoos absichern und suchen hier aktive Mitstreiter.
Diese aktive Förderung ist
in einer Zeit, in der das Land
Berlin die Zuwendungen für
Tierpark und Zoo reduziert,
von enormer Bedeutung.
Berlin stellt lediglich noch 88
Cent am Tag pro Tier zur
Verfügung. Bei steigenden
Kosten werden diese Zuwendungen nicht mehr ausreichen. Daher ist jeder noch so
kleine Beitrag eine Hilfe für
die Hauptstadtzoos. Als Förderverein und damit offizieller Ansprechpartner in der
Förderung von Zoo und Tierpark werden wir mit ganzer
Kraft unseren Beitrag leisten,
damit die Einzigartigkeit der
tierischen Oasen Berlins auch
kommenden Generationen
erhalten bleibt.
Thomas Ziolko, Vorsitzender der Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin
und Zoo Berlin e.V.
Ihre Spende bewirkt Großes für die afrikanischen Giganten
Kinder brauchen Ihre Hilfe!
Ihr Testament hilft
Berlins Tieren dauerhaft
Schenken Sie Kindern ein
tierisches Erlebnis!
Weltweit verschwinden
jährlich Hunderte von Tierarten, ihre Lebensräume
werden durch die dramatischen Eingriffe des Menschen zerstört. Viele bedrohte Tierarten werden
nur noch durch Zoos vor
dem Aussterben bewahrt.
Auch in den Hauptstadtzoos
werden die Tiere zu Botschaftern ihrer Artgenossen. Wie
Kigoma, das im Februar geborene
SpitzmaulnashornBaby.
Spitzmaulnashörner
waren einst in allen Savannen verbreitet und kamen in
Afrika häufiger vor als das
Breitmaulnashorn.
Anfang
des 20. Jahrhunderts lebten
400 000 Spitzmaulnashörner
in Afrika. Durch die Jagd
wurde es immer seltener. Die
Weltnaturschutzorganisation
(IUCN) stufte die Art als stark
bedroht ein. 1970 wurde der
Bestand noch auf 65 000 geschätzt; 1980 waren es nur
noch 15 000 und 1995 lediglich noch 2500 Tiere.
Den dramatischen Rückgang des Bestands haben die
Spitzmaulnashorn Kigoma und seine Mutter.
Zoos der Welt zum Anlass genommen, um sich hier gezielt
für die Nachzucht zu engagieren. Der Zoo Berlin ist berühmt geworden in der Nachzucht. Daher verwundert es
nicht, dass hier auch das
internationale Zuchtbuch dieser stark bedrohten Dickhäuter geführt wird. Durch
die gezielte Nachzucht in
zoologischen Einrichtungen
ist es möglich gewesen, dass
heute wieder über 4000
Spitzmaulnashörner in freier
Wildbahn leben. Leider stellt
sich auch die Nachzucht dieser sensiblen Tiere nicht
überall so erfolgreich dar wie
in Berlin. Daher haben die
Bleibendes für die Hauptstadtzoos
Der Senat investiert lediglich noch 88 Cent pro Tier
und pro Tag für die Hauptstadtzoos ab 2011. Helfen
Sie mit, diese Kürzungen
auszugleichen und sichern
Sie die Artenvielfalt von
Tierpark und Zoo.
Werden Sie Freund
der Hauptstadtzoos!
Mit einem Anruf ermöglichen Sie einem Kind aus
schwierigen sozialen Verhältnissen einen kostenfreien Besuch vom Zoo,
vom Aquarium oder vom
Tierpark. Helfen Sie mit!
Spendenhotline:
090 01 00 05 76*
* Mit einem Anruf spenden Sie 5 Euro!
Irgendwann kommt wohl für
jeden dieser Zeitpunkt. Der
Zeitpunkt, an dem man sich
fragt, ob man alles richtig gemacht hat. Den anderen ein
guter Mitmensch war? Wie
die Welt einen in Erinnerung
behält? Was bleibt? Dies können Sie selbst entscheiden. In
Ihrem Testament: Gutes tun
über den Tod hinaus – ein
Wunsch, den sich immer
mehr Menschen dadurch erfüllen, dass sie einer gemeinnützigen Organisation einen
Teil ihres Vermögens überlassen. Ganz nach ihren persönlichen Wertvorstellungen;
im Interesse der Hauptstadt-
zoos! „Wenn ich wüsste, dass
morgen die Welt untergeht,
würde ich heute noch einen
Apfelbaum pflanzen“, so
Martin Luther. Jeder Mensch
übernimmt in seinem Leben
Verantwortung, warum also
nicht über das Lebensende
hinaus?
Verbunden ist dies mit vielen Fragen. In einem persönlichen Gespräch geben wir
Ihnen gerne Antwort oder
senden Ihnen eine Infobroschüre zu: Freunde Hauptstadtzoos, Am Tierpark 125,
10319 Berlin, t 51 53 14 07,
E-Mail: [email protected].
Foto: Carlos Frey
Zoos Berlin, Frankfurt, Hannover, Krefeld, Leipzig und
Magdeburg in Kooperation
mit der Universität Leipzig
ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um die Zucht
der Spitzmaulnashörner zu
befördern und ihr Aussterben
zu verhindern. Wir als Förderverein von Tierpark Berlin
und Zoo Berlin wollen uns
aktiv an diesem Projekt beteiligen und mithelfen, es finanziell abzusichern. Ihre Unterstützung bewirkt Großes für
die afrikanischen Giganten!
Spenden-Konto
912 900 800, Commerzbank,
BLZ: 120 400 00, „Artenschutz“
impressum
BERLINER
erscheint im
Der Förderverein informiert
Zwei anspruchsvolle Förderprojekte
Umbau der Bärenschlucht im Tierpark und Neubau des Vogelhauses im Zoo geplant
Die Fördergemeinschaft
von Tierpark und Zoo hat
sich in diesem Jahr zwei
anspruchsvolle Projekte
vorgenommen.
Im Tierpark soll eine der ältesten Anlagen umgebaut
werden: die Bärenschlucht, in
der die Brillenbären ein Zuhause gefunden haben. Insgesamt werden hierfür 105 000
Euro benötigt. Der Graben
auf der Anlage soll verschwinden, sodass die Brillenbären eine größere Freifläche haben. Außerdem wird
ein Wasserbereich entstehen.
Die Abgrenzung wird durch
eine Glasscheibe, ähnlich der
am Bärenschaufenster, erfolgen. So haben die Besucher
einen engeren Kontakt zu den
Tieren. Der Brillenbär ist die
einzige in Südamerika lebende Bärenart. Das Fell ist überwiegend durch eine weiße bis
gelbliche Zeichnung gekennzeichnet, die sich vom Nasenrücken oftmals um die Augen
herum und über das Kinn erstreckt. Diese Farbzeichnung
gibt ihm den Namen „Brillenbär“. In der Roten Liste der
Weltnaturschutzorganisation
Alte Wegweiser von Zoo
und Tierpark gesucht
Verkaufserlös dient Förderprojekten
Die Freunde der Hauptstadtzoos suchen alte Wegweiser
von Tierpark, Zoo und Aquarium. Die Wegweiser können
auch aus anderen zoologischen Einrichtungen außerhalb Berlins stammen. Unter
den Spendern wird eine Jahreskarte für zwei Personen
für eine Einrichtung nach
Wahl verlost (Rechtsweg ausgeschlossen). Abgegeben wer-
den können die Wegweiser in
den Verwaltungsgebäuden
von Zoo und Tierpark oder
per Post an die Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V., Am
Tierpark 125, 10319 Berlin,
gesandt werden. Aus dem
Verkaufserlös der alten Wegweiser werden die Förderprojekte für 2010 im Zoo und im
Tierpark mitfinanziert.
Berliner Wochenblatt Verlag GmbH,
Wilhelmstraße 139, 10963 Berlin
Telefon: (030) 25 91 784 00
Chefredakteur: Helmut Herold (V.i.S.d.P)
Juni 2010 • Seite 3
Sie sind nicht gestorben, sie haben nur aufgehört, sterblich zu sein.
IUCN wird der Brillenbär als
gefährdet eingestuft. Ein wesentlicher Bedrohungsfaktor
ist die kontinuierliche Abholzung der Regenwälder. Hinzu
kommt, dass Brillenbären
nach wie vor gejagt werden.
Daher ist eine Zucht in den
internationalen Zoos von großer Bedeutung. So geht zum
Beispiel aus dem internatio-
nalen Zuchtbuch für Brillenbären hervor, dass regelmäßige Nachzuchten aus dem
Tierpark Berlin stammen.
Im Zoo Berlin spielen Vögel
seit der Eröffnung eine wichtige Rolle. Dies nicht nur in
der Präsentation von seltenen
Tieren, sondern auch in der
Artenschutzarbeit. Den Erfordernissen und Bedürfnissen
Festliches Heiraten:
Schloss Friedrichsfelde
Das frühklassizistische Schloss Friedrichsfelde bietet Ihnen einen einzigartigen Rahmen für Ihre Eheschließung. Wunderschöne Decken- und Wandmalereien zaubern
Ihnen und Ihren Gästen ein unvergessliches Erlebnis in einem echten Schloss mitten im Tierpark Berlin.
hDas historische Ambiente bildet den Raher
men für Liebhaber des Flairs königlicher
er
Schlösser, romantischer Winkel und großer
Landschaftsgärten.
Ottokar Kernstock
in Zusammenarbeit mit der
Gemeinschaft der Förderer von Tierpark
Berlin und Zoo Berlin e.V.
쎰 (030) 51 53 14 07
www.freunde-hauptstadtzoos.de
Anzeigen: Dirk Gömann
Redaktion: Berliner Woche
Druck: Henke Pressedruck, Berlin
Auflage: 100.000 Exemplare
wird kostenlos verteilt an den
Kassen von Tierpark und Zoo Berlin
sowie in Berliner Bürgerämtern
Erwin Scholz
1927 – 2010
Überraschend hat uns im April unser Ehrenmitglied
Erwin Scholz verlassen. Seit 1957 Mitglied der Fördergemeinschaft, galt seine Liebe und sein Engagement immer
der zoologischen Arbeit in Berlin. In unserer Erinnerung
wird er ein großzügiger Unterstützer unseres ehrenamtlichen
Engagements bleiben, den wir vermissen.
Vorstand der Gemeinschaft der Förderer
von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V.
einer modernen Vogelhaltung
soll das neu entstehende Vogelhaus gerecht werden. Die
Freunde der Hauptstadtzoos
wollen diesen anspruchsvollen Neubau mitfinanzieren,
der in der Tradition des ältesten Zoos in Deutschland
steht. Bis 2011 wollen sie
110 000 Euro an Spenden
dem Zoo übergeben.
Der Erfolg dieser anspruchsvollen Projekte hängt
von einer aktiven Unterstützung ab. Daher ist jede Form
von Hilfe willkommen. So
wird die Spendenaktion für
die Anlage der Brillenbären
im Tierpark unter anderem
vom Optiker Lichtblick in
Weißensee, die Aktion für
den Neubau des Vogelhauses
unter anderem von Kiwi
Tours unterstützt.
Erster Termin: 20.10.2010
Lassen Sie dieses Datum zu einem unverrgesslichen Tag in Ihrem Leben werden.
Nähere Auskünfte:
Schloss Friedrichsfelde - Tierpark Berlin
Am Tierpark 125 - 10319 Berlin
Tel. 51 53 14 07 - Fax. 512 40 61
e
Email: [email protected]
www.schloss-friedrichsfelde.de
BERLINER
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Seite 4 • Juni 2010
Der Förderverein informiert
Zoobesuch für
ältere Menschen
Für ältere Menschen, die
nicht mehr mobil genug für
einen Besuch der Hauptstadtzoos sind, bieten die Freunde
der Hauptstadtzoos Vorträge
in Berliner Seniorenheimen
an. Die Vorträge vermitteln
den Heimbewohnern Impressionen, Informationen und
Neuigkeiten aus Tierpark,
Zoo und Aquarium. Das Angebot ist kostenlos. Ein Angebot für ältere bzw. in ihrer
Mobilität
eingeschränkte
Menschen ist auch der kostenfreie Abhol- und Bringdienst des Fördervereins.
Wer den Service in Anspruch
nehmen möchte, meldet sich
unter t 51 53 14 07 oder per
E-Mail: [email protected]. Hier können
Termine vereinbart werden.
Schlafmünzen tierisch aufgewacht
D-Mark und restliches Urlaubsgeld für die Hauptstadtzoos
Schlummert in Ihren Manteltaschen, in Sparstrümpfen
oder unter der Matratze auch
noch die eine oder andere alte, längst vergessene D-MarkMünze? Vielleicht haben Sie
auch noch restliches Urlaubsgeld! Dann ab mit diesen
„Schlafmünzen“ in den Zoo-
logischen Garten oder in den
Tierpark! Alle Münzen, die
im Verwaltungsgebäude abgegeben werden, werden von
der Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und
Zoo Berlin in gültige Euro
umgetauscht und zur Finanzierung der aktuellen Projek-
te verwendet. Jeder Spender
unterstützt übrigens nicht
nur die Arbeit des Fördervereins, sondern nimmt auch an
der Verlosung des Buchs
„Knautschke, Knut & Co.“
von Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Bernhard Blaszkiewitz teil.
„Es gibt keinen schöneren Beruf“
Eine Stadt, zwei Zoos, ein Förderverein
„Ich haben den besten Beruf und den schönsten Arbeitsplatz der Welt“, sagt
Heiko Schomacker.
Der Hauptstadtzoo mit seinen zwei Standorten hat es
sich zur Aufgabe gemacht,
Tierzucht, Tier- und Artenschutz sowie Forschung und
Bildung zur Erhaltung der
Artenvielfalt zu betreiben.
Mit ihrem individuellen und
einzigartigen Charakter bilden die Hauptstadtzoos den
größten Tierbestand der Welt
und sind zugleich die meist
besuchten Freizeitmagneten
in Berlin.
Dennoch kürzt das Land
Berlin in den nächsten Jahren die Zuwendungen für
beide Einrichtungen. Im Jahr
2011 wird der Senat von Berlin pro Tier und Tag nur noch
88 Cent ausgeben. Als
Freund der Hauptstadtzoos
sichern Sie mit Ihrer Mitgliedschaft den Erhalt der tierischen Oasen Berlins und
nehmen an der Entwicklung
aktiv teil. Durch die ehrenamtliche Struktur des Förder-
Seit 20 Jahren arbeitet Heiko Schomacker im Berliner Zoo als Gärtner
vereins von Tierpark und Zoo
ist sichergestellt, dass 100
Prozent der Spenden in die
Förderung von Zoo und Tierpark fließen. Gleichzeitig bieten die Freunde der Hauptstadtzoos eine Vielzahl von
Möglichkeiten, um sich für
die Artenvielfalt der Hauptstadtzoos zu engagieren. Erfahren Sie ständig viele Neuigkeiten aus dem tierischen
Berlin und profitieren Sie von
der Arbeit:
쎲 20 Prozent Ermäßigung
auf die Jahreskarten von
Tierpark, Zoo und Aquarium
쎲 50 Prozent Ermäßigung
auf den Tageseintritt in
den Hauptstadtzoos
쎲 monatliche Spezialführungen und Sonderveranstaltungen für Jung und Alt
쎲 spannende Exkursionen zu
günstigen Preisen in andere Zoos
쎲 Beiträge und Spenden
sind steuerlich absetzbar
Geburtstag
Wunschbeitrag 'AFôÃ@CPUCGQCôSKECFCLBôDMJECLBCLô CGRP?Eô@GRRCô?LIPCSXCL
Antragssteller
…ô(?FPCQ@CGRP?EôDÃPô+GREJGCBCPôKGLBôô#SPM
Familienmitglied
…ô(?FPCQ@CGRP?EôDÃPôUCGRCPCô$?KGJGCLKGREJGCBCPôKGLBôô#SPM
Familienmitglied
…ô(?FPCQ@CGRP?EôDÃPô)GLBCPôSLBô(SECLBJGAFCô@GQôô(?FPCôKGLBôô#SPM
Adresse
… GRRCôQCLBCLô1GCôKGPôL?AFô(?FPCQ?@J?SDôCGLCô1NCLBCL@CQAFCGLGESLEôXS
Telefon
Diese Beitrittserklärung kann ich innerhalb von 14 Tagen nach ihrer
Abgabe schriftlich widerrufen. Meine persönlichen Angaben werden ausschließlich als Mitgliedsdateien für die Freunde Hauptstadtzoos verwandt.
Meine Mitgliedsunterlagen gehen mir umgehend nach Eingang der
Beitragszahlung(en) auf das
Email
Konto: 912 900 800 · BLZ: 120 400 00 · Bank: Commerzbank zu.
Straße, Hausnummer
PLZ, Wohnort
Bitte ausschneiden und ausgefüllt senden an:
ô$PCSLBCô&?SNRQR?BRXMMQ
ô$ÀPBCPECKCGL
GLQAF?ǯôTMLô2GCPN?PIô CPJGLôSLBô8MMô CPJGLôCô4
ôKô2GCPN?PIô
ôô CPJGL
Ort, Datum
Unterschrift
ihren natürlichen Lebensgegebenheiten angenäherten
Umfeld zeigen“, ist der Anspruch Heiko Schomackers.
Für die Pflanzenwelt ist dies
aber bedingt nur innerhalb
einzelner Häuser möglich.
Seit einem Jahr ist Heiko
Schomacker auf dem Erweiterungsgelände tätig, wo
er versucht, die südamerikanische Savanne mittels Gräsern und Berberitzen für die
Kudus, Strauße, Springböcke,
Blessböcke und die dazwischen frei herumlaufenden
Perlhühner anklingen zu lassen. Seine gärtnerische Fantasie wird hin und wieder
von den Tieren eingegrenzt.
So lassen die Enten keinen
Rasen wachsen, wie Paviane
keinem Baum Lebensmöglichkeiten geben würden. So
kann bisweilen nur mit Dor-
Heiko Schomacker und sein
großer Kollege Generalgartendirektor Peter Josef Lenné, der dem ersten Zoodirektorium angehörte. Foto: Wecker
nengestrüpp etwas Grün in
die Anlage gebracht werden.
Ein Gärtner im Zoo muss
aber auch auf den Schutz der
Tiere vor den Besuchern achten. Er darf sie gar nicht erst
auf die Idee bringen, even-
tuell die Elefanten mit Buschwerk füttern zu wollen.
Einen Wermutstropfen gibt
es doch beim Beruf des Zoogärtners. Meistens ist Heiko
Schomacker, wenn er in den
Anlagen arbeitet, von den
Tieren getrennt. Bei der Gestaltung der Tigeranlage war
er aber doch ganz froh über
diese
Vorsichtsmaßnahme
und bei der Gestaltung der
Anlage für die kanadischen
Wölfe hatte er sich gefreut,
dass eine Ausnahme gemacht
wurde: er durfte sich unter
dem Rudel tummeln.
Bisweilen ist Heiko Schomacker mit dem Motorrad im
Lande unterwegs. Dabei sieht
er sich auch in anderen Zoos
um. Anregungen hat er von
dort aber kaum mitgenommen, denn „der Berliner Zoo
ist schon der schönste“. FW
Ameisenbärin zieht Baby selbst auf
3TRATEGISCHES$ESIGN
WWWLINDGRUENGMBHCOM
Vorname
ner Weltmetropole. Vom
Empfang auf der Hauptpromenade mit einer je nach
Jahreszeit wechselnden Blütenpracht tausender Tulpen
oder Rosen bis zu den Orchideen im Vogelhaus sind die
Gärtner verantwortlich.
Zu Heiko Schomackers
schönsten Aufgaben gehört
es, wenn er für die Tiere Freianlagen gestalten kann. Die
werden
schrittweise
erweitert, um den Tieren Rückzugsräume und Abwechslung
zu geben und auch die Zuschauer zu ermuntern, Mühe
aufzubringen, um im Zuge
der Evolution immer besser
getarnte Tiere mit den Augen
zu entdecken. Solch eine
großzügige Anlage ist jüngst
für die Menschenaffen geschaffen worden. „Wir wollen
die Tiere möglichst in einem
Zuchterfolg im Zoo
Nur wenigen zoologischen
Einrichtungen gelingt die
Zucht der begehrten Ameisenbären. Carlos Geschwister Adolpho und Benita wurden von der Mutter Griseline
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Gemeinschaft der Förderer
von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V.
Name
Dieser beneidenswert glückliche Mensch arbeitet seit 20
Jahren als Gärtner im Zoo.
Auch sein zehnjähriger Sohn
Paul ist komplett vom Glück
seines Papas überzeugt.
„Wenn ich groß bin, werde
ich Gärtner im Zoo“, weiß er
schon heute.
Selten kommt jemand auf
die Idee, einen Zoogärtner zu
beneiden. Da sind schon eher
Tierpfleger gefragt, zumal es
einige aus dem Zoo geschafft
haben, international bekannte Stars zu werden. Doch das
ist nicht Heiko Schomackers
Ziel. Er liebt einfach nur die
tägliche Arbeit in der Natur
und das Leben im Herzen ei-
Der Berliner Zoo ist stolz
auf seinen kleinen Zögling
namens Carlos, denn der
Zuchterfolg des dritten
Ameisenbärbabys ist eine
weltweite Sensation.
Beitrittserklärung
Freunde
Juni 2010 • Seite 5
Werden Sie Freund
der Hauptstadtzoos!
Mitten in Berlin präsentieren sich die beiden tierischen Oasen – der Tierpark Berlin und der Zoologische Garten Berlin mit
dem Aquarium.
Die seltene Begegnung mit einer Spaltfußgans hatte Antje
Winter im Sumpfvogelpanorama. Das Tier ließ sich zu ihrer
Überraschung sogar von ihr streicheln. „Der Zoobesuch
ist jedes Mal wie ein Kurzurlaub für mich“, sagt die Arzthelferin aus Oranienburg, der der Weg in den Zoo nicht zu
weit ist. Außerdem ist er immer wieder für eine Überraschung gut, denn so nah wie diesem Wildvogel ist sie bisher nicht einmal einem Haushuhn gekommen.
Foto: Wecker
Menschen in den Hauptstadtzoos
In der Obhut von Tierpfleger
Thomas Messinger fühlt sich
Carlos sehr wohl.
Foto: Wecker
ignoriert und mussten von
Tierpflegern mit der Flasche
großgezogen werden. Umso
erfreulicher ist es, dass sich
Griseline nun dem kleinen
Carlos so fürsorglich widmet.
Das anfängliche Zögern des
Weibchens, ihren Zögling
auf dem Rücken reiten zu
lassen, ist ebenfalls dahin. In
der Natur wird das Reiten
auf dem Rücken der Mutter
dafür genutzt, um das Junge
vor Raubvögeln zu tarnen
und zu beschützen. Man
muss schon genau hinsehen,
wenn man das Ameisenbärbaby im borstigen schwarzweiß gekennzeichneten Fell
der Mutter finden will.
Allerdings ist auch in Carlos’ Fall die Versorgung mit
der Muttermilch nicht ganz
reibungslos verlaufen. Da
das Weibchen zu wenig
Milch besaß, musste Tierpfleger und Revierleiter Thomas Messinger den kleinen
Ameisenbär dreimal täglich
von der geduldig wartenden
Mutter trennen und mit der
Flasche Milch zufüttern, damit auch dieser bärenstark
wird und ein Gewicht von 30
Kilogramm erreicht.
IG
Wohnen bei degewo macht
ganze Häuser glücklich.
Berlin bleibt nie Berlin.
degewo.de
BERLINER
BERLINER
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Juni 2010 • Seite 7
Nachrichten aus der Kinderstube
Wir sind die Neuen! Viel Nachwuuchs in Zoo und Tierpark
Das sollten Sie
nicht verpassen
Termine im Juli
Vier Waldhundbabys auf einen Streich geboren
Urochse alss Vorfahr
Das hässliche Entlein
Familienfest anlässlich des
55. Geburtstags des Tierparks
Die Eltern Marina und Peter ziehen ihren Wurf im Tierpark gemeinsam groß
Erstes Kaukasus
s-Zebukälbchen im Tierpark
Emuküken spielt mit indische Laufenten
Am 25. Januar kamen im Tierpark vier Waldhundbabys zur Welt. Vater Peter ist ein echter
Berliner. Er wurde 2006 im Tierpark geboren.
Für die Mutter Marina ist es die erste Geburt.
Sie stammt aus dem Randers Regenwaldzoo
in Dänemark, wo sie 2008 geboren wurde. Peter und Marina haben sich auf Anhieb sehr gut
verstanden und ziehen auch beide gemeinsam
die Jungen auf – zwei Mädchen, Abby und
Fiena, und zwei Jungen, Wastl und Ralle.
Waldhunde bewohnen die Wälder des nördlichen Südamerika und sind in ihrem Heimatgebiet durch das Schwinden ihres Lebensraumes sehr selten geworden. Ihre Gestalt erinnert an einen kurzohrigen Dackel.
m.k Waldhunde bewohnen die Wälder des nördlichen Südamerikas.
Aus dem Tierpark Stralsun
nd erhielt
der Tierpark im vergangeenen Jahr
Kaukasische Zebus oder BuckelrinB
der, eine sehr selten gehaltene
Haustierrasse, als Geschen
nk. Damit
ist der Tierpark Berlin der zweite
Tiergarten in Europa, der diese Rarität hält. Die vier Tiere haben
h
auf
der renovierten vormaligen
n Waldbisonanlage ihre neue Heim
mat gefunden. Dabei sind zwei erw
wachsene
Kühe, Nancy und Franka
a. Franka
wurde am 9. April Mutterr und bekam ein kleines Kuhkalb,, das den
Namen Flora erhalten hat..
m.k.
Zwei indische Laufenten haben das Emuküken freundlich
aufgenommen. Sie alle leisten
dem im Brutkasten geschlüpften Emuküken Gesellschaft,
damit es sich nicht so einsam
fühlt. Im Zoo sind alle Laufvögel zu sehen: der australische
Emu, der afrikanische Strauß,
die gefährlichen Kasuare aus
Neuguinea und Nordaustralien, die südamerikanischen
Nandus, der Darwinnandu
und der kleinste Laufvogel, Mit indischen Laufenten teilt sich das Emuküken
der neuseeländische Kiwi. FW eine Voliere an der Fasanerie des Zoos. Foto: Wecker
Sonntag, 4. Juli 2010, ab 9 Uhr:
Ein buntes Programm mit Musik
und Tierpräsentation bildet den
Rahmen, um das 55. Jubiläum vom
Tierpark Berlin zu feiern. Zu Besuch sind die Abrafaxe aus dem bekannten Kinder-Comic „Mosaik“
und jede Menge Spiel und Spaß
wird für die kleinen Tierparkbesucher geboten. Musik gibt es vom
Damenorchester Salome und vom
Köpenicker Blasorchester und jede
Menge Informationen über den
Tierpark. Seien Sie herzlich zur
großen Geburtstagsparty des Tierparks eingeladen.
Besser als jede Kuhmilch
Elenantilopen trotzen Domestizierungsversuch
Vielfachen Nachwuchs gab es in
diesem Jahr schon bei den Elenantilopen im Zoo. Die afrikanischen
Elenantilopen sind die größte Antilopenart. Die Tiere bringen bis zu
1000 Kilogramm auf die Waage.
Sie erreichen fast die Größe einer
Milchkuh. Ihre Milch ist sehr
schmackhaft und deutlich gehaltvoller als Kuhmilch. Häufig wurde
deshalb versucht, sie als Milch produzierende Haustiere zu halten,
was bislang aber an der Schreckhaftigkeit der Tiere scheiterte. FW
Foto: Rudloff
Das zwei Monate alte Kuhkalb namens Flora lebt sich im Tierpark
prächtig ein.
Foto: Kahle
Von wegen „böser Wolf“
Termine im August
Immer wieder haben die Zoobesuch
her das Vergnügen, im Frühjahr bei den kanadischen weißen Wölfen tollpatschige Welpen
W
herumtollen zu sehen. Jetzt gab es zum
Pfingstfest im Zoo diese Freude. Wöllfe waren früher weit verbreitet. Sie haben viele
Unterarten ausgebildet. Eine davo
on ist der in Nordamerika verbreitete Polarwolf,
der, um erfolgreich in den schneeereichen Gebieten jagen zu können, ganzjährig
ein weißes Fell trägt. Wegeen des Nachwuchses wurden die Bären, die sich
sonst das Gehege mit den Wölfen
W
teilen, vorübergehend ausquartiert. Neueste Forschungen besageen, dass alle unsere Haushunde vom Sibirischen
Wolfshund bis zum Peekinesen von einem einzigen mesopotamischen
Wolfsrudel abstam
mmen und aufgrund jahrhundertelanger Zuchtauswahl diese
d
Rassenvielfalt der Hunde ausbildeten. FW
Foto: Carlos Frey
Junger Blessbock springt
in der Afrikaanlage umher
Weibchen kommen prima ohne Leitbock aus
Foto: Wecker
Die Weißbartpekaris vertreiben sich
die Zeit mit einer Walze. Foto: Wecker
30. August, 18 Uhr, Zoo:
Festveranstaltung „150 Jahre Ludwig Heck“, Anmeldung erforderlich
unter t 51 53 14 07, Eintritt: 10 Euro
Das wenige Wochen alte Blessbockweibchen mit seiner Mutter.
Nachwuchs bei den Weißbartpekaris
rektor Dr. Heinz-Georg Klös sehr engagiert hatte. Damit sich die Tiere
nützlich machen, haben ihnen die
Pfleger eine kleine Walze überlassen. Die Weißbartpekaris gehören
zu den Nabelschweinen. Ihre Heimat ist Amerika, wo sie von Südmexiko bis Argentinien verbreitet sind.
Zu ihrer Verteidigung können sie
sich in Rotten von über 100 Tieren
organisieren und dann sogar Pumas
und Jaguare in die Flucht schlagen.
Trotzdem wird das Weißbartpekari
von der Weltnaturschutzunion auf
der Roten Liste gefährdeter Arten
geführt. Gegen den Menschen
kommt es nämlich nicht an.
FW
28. und 29. August, ab 9 Uhr,
Schloss Friedrichsfelde, Tierpark:
Großes Fest im und um das Schloss
Friedrichsfelde mit Konzerten,
Führungen, Markt und Schauspiel
Termine im September
Verspielte Schweinchen
Im Februar gab es Nachwuchs bei
den Weißbartpekaris, einer wichtigen Zuchtgruppe des Zoos, für deren Aufbau sich der frühere Zoodi-
1. August, 10 Uhr, Treffpunkt
Bärenschaufenster – Tierpark:
Sonderführung zu den Kamelen und
Kamelartigen
Possierliche Welpen bei den Polarwölfen
Elenantilopen sind sehr groß, aber
auch sehr schreckhaft.
Foto: Wecker
18. Juli, ab 10 Uhr, Tierpark:
Großes Drehorgelfest mit über
30 Drehorgeln
Unter den Blessböcken, die auf der
Afrikaanlage des Erweiterungsgeländes des Zoos jenseits des Landwehrkanals herumspringen, befindet sich auch ein junges Weibchen,
das am 1. Mai zur Welt kam. Ihre
Heimat ist Südafrika, wo ihr Bestand unter 240 000 Tiere gesunken
war, sich jetzt aber zu erholen
scheint. Diese Kuhantilopen leben in
Gruppen von etwa vier Weibchen,
die gemeinsam mit ihren Jungtieren
umherstreifen und so auch in die
Territorien der Böcke kommen. Mit
denen ist wenig zu spaßen, denn mit
ihren leierförmigen Hörnern sind sie
gerne bereit, auch kräftigere Gegner
zu attackieren. Lediglich bei den
Weibchen der eigenen Art haben sie
nichts zu sagen. In deren Herden
gibt es keine Böcke und schon gar
nicht als Leittier.
FW
4. September, ab 11 Uhr, Tierpark:
Die HARIBO Truck-Tour 2010 zu
Gast im Tierpark
5. September, ab 10 Uhr, Tierpark:
Tierparkfest auf der Freilichtbühne
präsentiert von Uwe Jensen
17. September, ab 10 Uhr, Tierpark:
Apfelfest der Kleingartenvereine
von Lichtenberg, Hohenschönhausen und Marzahn im Tierpark
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BERLINER
BERLINER
Seite 8 • Juni 2010
Vermischtes
Hinter den Kulissen
Juni 2010 • Seite 9
Schlangenfarm
im Tierpark umgebaut
Grüne Politikerin fördert
einen schwarzen Bären
Eine Extrawurst für den Panda
Renate Künast übernahm Patenschaft
Förderverein stellte 105 000 Euro zur Verfügung
Knapp vier Monate ist Fargo erst alt, kuschelig und
ungeachtet dessen recht
kratzbürstig.
Am 30. Dezember 2008
nahm der Zoo sein neues
Wirtschaftsgebäude als Ersatz für den alten Wirtschaftshof in Betrieb.
Kürzlich wurde die umgebaute Schlangenfarm unweit des Schlosses Friedrichsfelde offiziell ihrer
Bestimmung übergeben.
Tierparkdirektor Dr. Bernhard Blaszkiewitz würdigte in
seiner Ansprache das ehrenamtliche Engagement der
Fördergemeinschaft von Tierpark und Zoo. „105 000 Euro
– das ist eine ordentliche
Summe. Vor 17 Jahren gab es
noch ernsthafte Überlegungen, der Schlangenfarm den
,Saft abzudrehen‘. Ich bin
froh, dass wir uns 1993 anders entschieden haben“, so
der Tierparkdirektor. „Wo wir
früher Reptilien in 30 Kleinstterrarien gezeigt haben, befinden sich heute 15 mehrere
Quadratmeter
umfassende
Großterrarien. Die Tiere sind
jetzt nach neuestem wissenschaftlichen Standard artgerecht untergebracht.“
Thomas Ziolko, Vorsitzender der Fördergemeinschaft,
dankte allen Förderern für ihre tatkräftige Unterstützung.
Die Freunde der Hauptstadtzoo haben bereits in den 90er
Jahren 230 000 Mark für die
damalige Sanierung der
Schlangenfarm aufgebracht.
Für den 2009 begonnenen
Umbau seien 85 000 Euro
veranschlagt gewesen, die
Neben der Königspython, die sich so zutraulich in den Händen
von Dr. Falk Dathe, Kurator Reptilien, und Grit Vogt, stellvertretende Reviertierpflegerin, windet, finden sich auch giftige
Exemplare in der Schlangenfarm.
Foto: Kahle
man dem Tierpark überwiesen habe. Durch Auflagen des
Tierschutzes und gestiegene
Materialkosten sei diese Summe dann um 20 000 Euro gestiegen. Die Fördergemeinschaft habe auch diese Herausforderung
geschultert.
„Damit hat die Fördergemeinschaft erstmals über 100 000
Euro in einem Jahr an den
Tierpark überwiesen“, sagte
Thomas Ziolko.
Die Schlangenfarm umfasst
die größte Giftschlangenabteilung Europas. Aber auch
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ungiftige Schlangen wie Pythons und einige Natternarten sind zu finden. Insgesamt
tummeln sich knapp 100
Schlangen in der Farm.
Die
Fördergemeinschaft
von Tierpark und Zoo mit ihren derzeit 1410 Mitgliedern
werde sich auch weiterhin
einbringen, versicherte Ziolko. Für den geplanten Umbau
der Bärenschlucht des Tierparks werden die Freunde
der Hauptstadtzoos noch in
diesem Jahr 105 000 Euro an
den Tierpark überweisen. m.k.
Das musste Renate Künast
beim Fototermin mit ihrem
tierischen Patenkind feststellen: Die Vorsitzende der
Bundestagsfraktion der Grünen hat anlässlich des 55. Jubiläums des Tierparks die Patenschaft für den Schwarzbären übernommen.
Renate Künast, die wie der
Tierpark in diesem Jahr ihren
55. Geburtstag begeht, wurde
zudem als 1400. Mitglied im
Förderverein von Tierpark
und Zoo begrüßt. Gemeinsam mit Tierpark- und ZooDirektor Bernhard Blaszkiewitz sowie Thomas Ziolko,
dem Vorsitzenden der Fördergemeinschaft, stellte Künast den kuscheligen Nachwuchs vor. Mit ihrem Engagement für die Hauptstadtzoos möchte sie für die Artenschutzarbeit der Hauptstadtzoos werben. „Der Schutz der
Arten ist eine der zentralen
Fragen für die Natur. Zoo
und Tierpark Berlin machen
das erfahrbar. Ich freue mich
deswegen sehr, die Patenschaft für einen Schwarzbären zu übernehmen“, sagte
Renate Künast.
„Wenn die Arten verschwinden, zerstört man den
Naturkreislauf“, sagte sie und
würdigte die Vorreiterrolle
von Tierpark und Zoo bei den
europäischen
Artenschutzprogrammen. Auf den Arm
nehmen ließ sich Fargo allerdings nicht so ohne weiteres.
Reviertierpfleger
Michael
Horn hatte Mühe, den Kleinen zu bändigen. Künast wertete den wehrhaften Bären –
das Wappentier der Hauptstadt – mit einem Augenzwinkern als „kraftvolles Symbol einer starken Stadt“.
„Ich bin Renate Künast für
ihr Engagement besonders
dankbar, da sie damit im
internationalen Jahr der biologischen Vielfalt die Bedeutung von Zoos im Allgemeinen und ganz konkret die von
Zoo und Tierpark in Berlin
herausstellt. Genau dieses lokale Engagement, diese Verantwortung benötigt die faszinierende Welt der Tiere“,
sagte Thomas Ziolko.
m.k.
Mächtig Eindruck machte Fargo beim Fototermin mit seiner
prominenten Patin. Reviertierpfleger Michael Horn hatte
Mühe, den jungen Schwarzbären zu bändigen.
Foto: Kahle
Sonderbarer Schlangenname
Der Rotkopfpython ist auch als Woma bekannt
Der Berliner Zoo erfreut sich
über den Einzug einer seltenen Pythonart. Der Woma,
auch Rotkopfpython genannt, bewohnt nun im ZooAquarium das Terrarium
Nummer 23. Da seine Art
vom Aussterben bedroht ist,
ist der Zoo besonders stolz
darauf, gleich zwei Schlangen dieser Art präsentieren
zu können. Nirgendwo anders als im Zoo kann man die
Pythonschlangen mit dem
außergewöhnlichen Namen
Nur im Berliner Zoo zu bewundern: der Woma, bzw.
Rotkopfpython.
Foto: Wecker
bestaunen. Der dämmerungsaktive Woma ist in den
großen australischen Halbwüsten, Felsenlandschaften
und Trockenwäldern heimisch. Die Pythonschlange
ist bekannt für ihr friedliches, aufmerksames und
neugieriges Wesen, aber
auch für ihren speziellen
Beutefang. Ist ihr eine Höhle
zum Umschlingen der Beute
zu eng, drückt die Schlange
das Tier so lange an die Höhlenwand, bis es erstickt. IG
Zoo hat neues Wirtschaftsgebäude / Palmen, Tierkrankenhaus und Futterküche unter einem Dach
Der Zoo „stapelt“ seine Funktionstrakte auf dem Gelände
der alten Gärtnerei übereinander. So wachsen im dritten
Stock die Palmen, die mit einem eigens dafür auf fünf
Meter Höhe dimensionierten
Fahrstuhl transportiert werden. Vom ersten Tag an werden dort unter anderem die
Palmen für das neue Vogelhaus gezüchtet, dessen Umbau in diesem Jahr beginnt.
Hauptsächlich enthält das
Gebäude, dessen Baukosten
17,8 Millionen Euro betrugen, Lagerräume für das Tierfutter. Das sind Meerschweinchen und Mäuse für die kleineren Raubtiere, zentnerschwere Säcke Trockenfutter
für die Vögel, Obst und Gemüse unter anderem für die
Affen. Ohne besonderes Rezept werden in der Küche riesige Reiskuchen gekocht, berichtet die Leiterin der zentralen Futterküche Ingeborg
Griesbach. Manche Tiere bekommen aber auch eine
Extrawurst gebraten. Dazu
gehören die Löwen, für die
Rinderkeulen tiefgekühlt aufbewahrt werden, oder der
Panda, der direkt im Raubtierhaus eine spezielle Suppe
gekocht bekommt. Das Gebäude enthält ein großes Kis-
Heiner Klös, hier im Gemüselager, leitete den Bau des neuen Futterhauses.
tenlager, die Quarantäne,
den Fuhrpark, Werkstätten
sowie Sozialräume.
Die Tierklinik ist auf nahezu alle Fälle vorbereitet. So
gibt es einen „Kühlraum für
Pinguine“, einen Operationstisch, der auch für Löwen
ausreicht, und kurioserweise
eine Schrifttafel mit Buchstaben unterschiedlicher Größe,
mit der gewöhnlich die Sehschärfe geprüft wird. Eine
Million Euro hat der Zoo bei
den Baukosten draufgelegt,
um zur S-Bahnseite einen mit
Fresken verzierten Brückenbau präsentieren zu können.
„Wir wollen den Reisenden in
den Eisenbahnzügen auch eine schöne Aussicht auf den
Zoo und seine Gebäude bieten“, sagt Heiner Klös, der
den Bau geleitet hatte. Das
war keine leichte Aufgabe,
denn immer wieder gab es
Überraschungen. So entdeckten erst die Fahrer der schweren Baufahrzeuge einen nirgendwo verzeichneten, nur
mit Holzbohlen abgedeckten
Tiefbrunnen. Auch versicher-
Historischer Ball
in Friedrichsfelde
Sie Teil dieses Schauspiels.
Das Schloss verwandelt sich
in die Zeit von Königin Luise
und lädt zum Tanz mit Buffett. Die Karten kosten 45 Euro und sind bei der Fördergemeinschaft unter t 51 53 14
07 oder per E-Mail an [email protected]
erhältlich. Weitere Informationen unter www.schlossfriedrichsfelde.de
te der Senat, das Baugelände
wäre munitionsfrei. In Höhe
der Bahntrasse wurden dennoch unter Fundamenten
über 450 Kilogramm Munition gefunden.
1955 gewann der Zoo noch
einmal 1,2 Hektar Land, berichtet Heiner Klös. Danach
wuchsen die Begehrlichkeiten
nach den attraktiven Cityflächen. Ein Jahr später bereits
wurde
die
Zoogärtnerei
wegen des Baus des Hilton
Hotels an die Bahntrasse verlegt. Auf dieser Fläche wiede-
rum soll vielleicht ein Riesenrad gebaut werden, weswegen die dort vorhanden
Funktionsbereiche in dem
neuen Gebäude übereinandergestapelt wurden.
Es war keine leichte Aufgabe, die unterschiedlichen
Funktionen, die Arbeitsumgebung und Ästhetik in Einklang zu bringen. Wenn sich
auch auf absehbare Zeit immer noch kein Riesenrad
dreht, der Zoo jedenfalls hat
ein modernes Wirtschaftsgebäude gewonnen.
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BERLINER
BERLINER
Seite 10 • Juni 2010
Zu Besuch im Zoo-Aquarium
Mal glitschig, mal schillernd bunt
Die Zucht von Amphibien ist genauso aufwendig wie die von Elefant, Gorilla & Co.
Gern würde Robert Seuntjens, Reviertierpfleger Insekten/Amphibien, die
Goldkröte oder Harlekinfrösche zeigen, doch die
erst kürzlich entdeckten
Spezies sind ausgestorben.
2005 wurden noch 113 Arten
der Stummelfußfrösche beschrieben. Seither sind 30 Arten verschwunden, nur zehn
werden als stabil angesehen.
„Aufgrund des plötzlichen
Verschwindens der Amphibien wurde das Jahr 2008
von der Naturschutzorganisation IUCN und dem Weltverband der Zoos und Aquarien
zum ,Jahr des Frosches’ erklärt“, berichtet Seuntjens.
Das plötzliche Verschwinden dieser Tiere gibt Rätsel
auf. Außer den generell geltenden Erklärungen, dass der
Mensch den Lebensraum der
Tiere beschneidet, gibt es nur
Hinweise auf eine Pilz- und
eine Viruserkrankung.
Seit den 80er Jahren sind
120 Amphibienarten ausgestorben und ein Drittel gilt als
stark bedroht. Das mag viele
kalt lassen, denn die Lurche
sind häufig unansehnlich und
glitschig. Stammesgeschichtlich haben sie aber für alle
Menschen eine große Bedeutung, denn sie verkörpern
den Übergang von den Wasser- zu den Landtieren. Viele
Amphibienarten verbringen
zunächst ein Larvenstadium
im Wasser und verwandeln
sich dann in ein Landtier.
Diese Verwandlung faszinierte den in den Niederlanden
aufgewachsenen
Robert
Seuntjens schon als Kind. Im
Wasserglas brachte er zur
Freude seiner Mutter Kaulquappen nach Hause, die sich
Neben Spezialisten sind es oft auch Kinder, die sich für die
Schützlinge von Robert Seuntjens interessieren.
Foto: Wecker
in Frösche verwandelten. Dieses Wunder bestimmte fortan
sein Leben, sodass er es im
Zoo-Aquarium zum Chef der
bedeutendsten Amphibienhaltung Europas gebracht
hat. Sein Arbeitsplatz ist direkt unter dem Dach des
Aquariums. Obstfliegen werden hier nicht erschlagen,
sondern gezüchtet, weil sie
und riesige Mengen an Grillen benötigt werden, um genug Futter für die bedrohten
Lurche zu haben. „Die Zucht
der Nahrung ist viel aufwendiger als die Zucht der Frösche selbst“, sagt der Experte.
Unter seinen Schützlingen
gibt es auch Arten, die durchaus als schön empfunden
werden. Dazu gehören die
schillernden Pfeilgiftfrösche.
Das Aquarium hat gegenwärtig 20 Pärchen und etwa 50
Jungtiere, die mit anderen
Zoos getauscht werden. An
ihrem großräumigen Terrarium drücken sich häufig die
Kinder die Nasen platt. Dabei
ist zu erleben, wie sich die
Frösche „unterhalten“ und
auch zu sehen, dass es Sympathien und Antipathien gibt.
Die Zucht dieser nur wenige Zentimeter großen Tiere
erfordert den gleichen Aufwand wie bei Elefant, Gorilla
& Co. Es müssen Pärchen gebildet werden, die großzügige Bewegungsräume benötigen. Wer sein Ohr ans Glas
legt, wird die Frösche vielleicht sogar singen hören,
denn einzelne Arten der Pfeilgiftfrösche quaken nicht wie
unsere Frösche, sondern zwitschern wie die Vögel.
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fragten wir: Wie lautet der
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Burkard, Anna-Marie Baumann, Dr. Peter Fässler, Stephanie Kilian-Steiner. Herzlichen Glückwunsch!
Juni 2010 • Seite 11
Einzelgänger
mit dickem Fell
Der Sibirische Tiger ist durch Wilderei und
Abholzung vom Aussterben bedroht
Der Sibirische oder Amurtiger ist die größte lebende
Katzenart der Welt. Der
Wildbestand beläuft sich
heute auf weniger als 500
Tiere, die im fernen Osten
Russlands und in angrenzenden Gebieten Nordkoreas und Chinas leben. Sein
einziger Feind: der Mensch.
Die Kopf-Rumpf-Länge der
imposanten Raubkatzen beträgt stolze 190 bis 220 Zentimeter. Männliche Amurtiger werden zwischen 180
und 306 Kilogramm schwer,
Weibchen bringen 100 bis
167 Kilogramm auf die Waage. Der Sibirische Tiger ist
meist deutlich heller als die
südlichen Tigerunterarten.
Ein dickes und dichtes Fell
schützt ihn vor den niedrigen
Temperaturen, die in seiner
Heimat auf bis zu minus 45
Grad Celsius fallen können.
Unter dem Fell verbirgt sich
am Bauch und an den Flanken eine bis zu fünf Zentimeter dicke Fettschicht, die ihm
zusätzlich hilft, extreme Kälte
zu überleben.
Der Amurtiger ist sehr anpassungsfähig und bewohnt
Laub- und Nadelwälder,
Flachland sowie Mittelgebirge der Region. Der Sibirische
Tiger lebt normalerweise als
Einzelgänger. In den besten
Tigerlebensräumen des Fernen Ostens findet man etwa
einen Tiger auf 100 Quadratkilometern. Sibirische Tiger
sind vorwiegend nachtaktiv.
Sie werden durchschnittlich
zwischen 15 und 20 Jahre alt.
Der Sibirische Tiger ist erwartungsgemäß ein guter Esser: In freier Wildbahn muss
er pro Tag neun bis zehn Kilogramm Fleisch zu sich nehmen, denn er benötigt enorme Energiereserven, um bei
dem rauen Klima zu überleben. Hauptbeutetiere sind
Rothirsche,
Wildschweine,
Sikahirsche und Rehe. Dane-
ben erbeutet er auch junge
Elche, Gorale, Luchse und gelegentlich sogar Bären. Mit
der Jagd verbringt ein Tiger
viel Zeit, da nur rund zehn
Prozent seiner Angriffe erfolgreich sind.
So kraftvoll ausgewachsene
Sibirische
Tiger sind, so hilflos
sind zunächst ihre
Jungen. Die Neugeborenen sind zwei
Wochen lang blind.
Nach etwa zwei
Monaten verlassen
sie erstmals ihr
Versteck und bekommen
erste
kleine Fleischstücke. Nach fünf bis
sechs
Monaten
sind die kleinen Tiger vollständig entwöhnt und starten
erste Jagdzüge. Mit
vier Jahren erreichen
sie die Geschlechtsreife und suchen sich
eigene Reviere.
Eine der Hauptursachen für den Verlust
des Tiger-Lebensraumes
ist der illegale großflächige Holzeinschlag. In
den Zoos lebt ein Vielfaches des Wildbestandes.
Neben dem Verlust des
natürlichen
Lebensraumes ist der Amurtiger vor
allem durch die Verringerung der Großwildbestände als Folge von Wilderei
bedroht. Daneben stellt
die Wilderei auf die
Raubkatze selbst eine
große Bedrohung dar.
Auf dem chinesischen
Schwarzmarkt werden
nach wie vor horrende
Preise für Tigerknochen bezahlt. m.k.
Die Sibirischen Tiger zählen zu den
Besucherlieblingen im Tierpark.
Foto: Barz
BERLINER
Seite 12 • Juni 2010
Erinnerung an einen großen Tierfreund
„Beim Heck heckt alles“
Festveranstaltung anlässlich des 150. Geburtstags von Ludwig Heck
Große Verdienste um den
Zoo hat sich Prof. Dr. Dr.
h.c. Ludwig Heck erworben, der am 11. August 150
Jahre alt werden würde.
43 Jahre, von 1888 bis 1931,
war er Direktor des Berliner
Zoos. In diesen Jahren prägte
er jene beiden Charakteristika des Zoos, auf die die Stadt
bis heute stolz ist: Zum einen
entwickelte sich der Zoo unter seiner Leitung zu einem
der größten und artenreichsten der Welt, und zum anderen baute Ludwig Heck die
ersten Zuchtgruppen vom
Aussterben bedrohter Tiere
auf. Damals entstand das geflügelte Wort: „Beim Heck
heckt alles“. Als er das Amt
des Zoodirektors an seinen
Sohn Lutz übergab, waren im
Zoo 453 Säugetier- und 799
Vogelformen zu sehen.
Ludwig Heck war bestrebt,
Tiere in möglichst vielen Gattungen und Arten zu halten
und sie nach systematischen
Gesichtspunkten zu präsentieren. Bis 1913 ebenfalls unter seiner Leitung das Aquarium gebaut wurde, wurden
die niederen Wirbeltiere und
die Wirbellosen im Aquarium
unter den Linden ausgestellt.
Außer dem Aquarium entstanden in der Amtszeit von
Ludwig Heck das neue Vogelhaus, im japanischen Stil das
Ziegen-, Schafs und das Stelzvogelhaus, das Kamel- und
Antilopenhaus,
mehrere
Hirschhäuser, ein monumentales Straußenhaus im Stil eines altägyptischen Tempels,
die Fasanerie, die Adlerfelsen, die Nagetierhäuser, das
siamesische Rinderhaus, das
Indianisch-Russische Doppelblockhaus, das Affenpalmen-
haus, das Pferde- und das
Schweinehaus. 1931, noch
kurz vor seiner Pensionierung, eröffnete er die Robbenanlagen. Nach dem Krieg
war davon wenig übrig geblieben, aber unter der Führung der Nachkriegsdirektoren Dr. Katharina Heinroth
und Prof. Dr. Heinz-Georg
Klös wurde vieles nach den
Plänen von Ludwig Heck
wiederaufgebaut.
Als Heck den Berliner Zoo
übernahm, war er erst 28
Jahre alt. Zuvor hatte er
schon zwei Jahre den Kölner
Zoo geleitet. Seine Liebe zum
Tier zeigte sich bereits als
Kind, wo ihn Alfred Brehms
„Illustriertes Tierleben“ begeistert. Es geht die Legende,
dass er wie heutige Tierschützer Schweine aus dem Stall
befreite.
Schlüsselerlebnis
war sein Besuch als Elfjähri-
ger im Kölner
Zoo, den er nach
dem Studium der
Zoologie in Straßburg, Gießen, Berlin
und Leipzig, wo er
1884 promovierte, leiten
durfte. Ludwig Heck war so
populär, dass sein Porträt sogar eine Briefmarke zierte.
Seine beiden Söhne wurden
ebenfalls
Zoodirektoren,
Heinz Heck in Hellabrunn in
München, Lutz Heck in Berlin, wo er die großen Freianlagen schuf und, so es ging,
Gitter durch Gräben ersetzte.
An das vielfältige Wirken
von Ludwig Heck erinnern
die Freunde der Hauptstadtzoos in einer Festveranstaltung am Montag, 30. August,
um 18 Uhr im Antilopenhaus.
Den Festvortrag hält der Direktor von Zoo und Tierpark,
Dr. Bernhard Blaszkiewitz.
SCHLOSSFEST
FRIEDRICHSFELDE
Konzerte - Führungen - Markt - Schauspiel
Samstag, 28. August
Sonntag, 29. August
9 Uhr bis 18 Uhr
Tierpark Berlin
Lassen Sie sich mitten im Tierpark in die Welt um 1800 und in
die Zeit von Königin Luise entführen. Lustwandeln Sie auf dem
Schlossmarkt mit Schlosscafé, Schauspiel, historischen Tänzen und vielen Überraschungen. Im und um das Schloss ist
ein buntes Programm für große und kleine Tierparkbesucher.
Verkehrsanbindung:
U-Bahn/U5, Tram M 17, 27, 37
Eintritt: regulärer Tierpark-Eintritt
www.Schloss-Friedrichsfelde.de
Tel. 030/51 53 10
Ludwig
Heck führte
den Berliner Zoo zu Weltgeltung. Unser Bild zeigt ihn mit
Gorilla Bobby. Repro: Fördergemeinschaft
Der Eintritt kostet zehn Euro.
Aus dem Erlös soll ein Baum
im Zoo in Erinnerung an Dr.
Ludwig Heck gepflanzt werden. Gespendet werden kann
aber auch unter: Freunde
Hauptstadtzoos, Commerzbank,
BLZ 120 400 00,
Kto. 912 900 800, Betreff:
150 Jahre Ludwig Heck.
Anmeldung für die Festveranstaltung unter [email protected]
und
unter t 51 53 14 07.
FW