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synlab.vet synlab.vet aktuell AUTOIMMUNER PROZESS ODER NICHT? DAS LABOR HILFT WEITER Das Immunsystem schützt Mensch und Tier vor schädlichen Einflüssen wie Infektionserregern, Fremdstoffen und veränderten eigenen Zellen. Normalerweise toleriert das Immunsystem körpereigene Strukturen und Gewebe. Bei einer Autoimmunkrankheit liegt eine Fehlregulation im komplexen Mechanismus der Immunabwehr vor. Obwohl autoaggressive Erkrankungen bei Tieren relativ selten sind, sollten sie differentialdiagnostisch stets berücksichtigt werden. Denn oft lässt die klinische Untersuchung und Symptomatik allein keinen Rückschluss auf die Krankheitsursache zu, weiterführende diagnostische Untersuchungen sind notwendig. Das moderne Veterinärlabor bietet eine Reihe von Parametern, die in der Differentialdiagnostik unentbehrlich geworden sind. Bei unseren Haustieren sind die immunmediierte hämolytische Anämie (IMHA), der systemische Lupus erythematodes (SLE) und die rheumatoide Arthritis (RA) bekannte Beispiele autoaggressiver Erkrankungen. synlab.vet bietet hierfür spezielle Untersuchungen auf die entsprechenden Autoantikörper an: • den direkten Coombs-Test bei Verdacht auf immunmediierte hämolytische Anämie (IMHA) • die antinukleären Antikörper (ANA) bei Verdacht auf systemischen Lupus erythematodes (SLE) inklusive Therapieüberwachung • den Rheumafaktor (RF) bei Verdacht auf rheumatoide Arthritis (RA) Auf der Rückseite finden Sie eine Beschreibung der Erkrankungen und der diagnostischen Möglichkeiten. Gerne diskutieren wir mit Ihnen die Befunde und klären das weitere diagnostische Vorgehen mit Ihnen ab. Rheumafaktor (Hund) (0.2 ml Serum; Transport gekühlt) Antinukleäre Antikörper (Hund/Katze) (0.5 ml Serum) Direkter Coombs-Test (Hund/Katze/Pferd) (1 ml EDTA- Blut) Fragen können Sie gerne per E-Mail senden an [email protected]. www.synlab.com synlab.vet aktuell, September 2009 synlab.vet Rheumatoide Arthritis (Hund) Die RA zeigt sich als progressive erosive Polyarthritis. Die Ätiologie ist nicht genau bekannt. Ein Zusammenhang im Rahmen einer immunologischen Auseinandersetzung mit dem Staupevirus wird diskutiert. Es wird weiterhin angenommen, dass Typ II Kollagen als Autoantigen wirkt. Es bilden sich Immunkomplexe, gegen die sich Autoantikörper, die sogenannten Rheumafaktoren, richten. 40 - 75 % der Hunde mit RA weisen Rheumafaktoren auf. In Anlehnung an die Richtlinien der „American Rheumatism Association“ (Humanmedizin) wurde für die Diagnose der caninen RA eine Auflistung von Kriterien definiert, zu denen der serologische Nachweis von caninem Rheumafaktor gehört. Ein negatives Ergebnis schließt eine RA nicht aus. Ein positives Ergebnis ist im Zusammenhang mit der klinischen Symptomatik und weiteren Untersuchungen (Röntgen, Biopsie, Untersuchung der Synovialflüssigkeit) zu interpretieren. Systemischer Lupus erythematodes (Hund, Katze) Beim SLE richten sich spezifische Autoantikörper gegen Zellkernstrukturen, gegen Oberflächenantigene von Blutzellen, Gerinnungsfaktoren und Immunglobulinen. Gewebe- und Organschäden werden durch zirkulierende Immunkomplexe ausgelöst bzw. durch direkte zytotoxische Effekte der Autoantikörper und den damit verbundenen entzündlichen Reaktionen. Der SLE manifestiert sich vielgestaltig, hauptsächlich sind non-erosive Polyarthritis, Hautveränderungen, Glomerulonephritis, Anämie und Thrombozytopenie festzustellen. Der Nachweis von antinukleären Antikörpern mittels ANA-Test ist nicht beweisend für einen Lupus. Jedoch beruht das Diagnoseschema des SLE auf der serologischen Bestimmung des ANA-Titers in Verbindung mit korrespondierenden klinischen Befunden. Hämolytische Anämie (Hund, Katze, Pferd) Anämien können unterschiedlichste Ursachen haben. Bei einer immunmediierten hämolytischen Anämie (IMHA) können verschiedene Antikörperklassen die Zerstörung von Erythrozyten bewirken. Der direkte Coombs-Test dient dem Nachweis von Antikörpern oder Komplement auf der Erythrozytenmembran. Ein positives Ergebnis bei Vorliegen einer hämolytischen Anämie deutet auf einen immunvermittelten Hintergrund hin. Es empfiehlt sich, zusätzlich einen Blutausstrich auf das Vorhandensein von Sphärozyten zu untersuchen. Hämolytische Anämien zeigen in der Regel eine ausgeprägte Regeneration, die sich in hohen Retikulozytenzahlen widerspiegelt. Eine Unterscheidung zwischen primären und sekundären Formen der IMHA ist nur mit weiterführenden Untersuchungen möglich (Untersuchung auf Blutparasiten mittels Blutausstrich, Serologie und PCR, Röntgen und Ultraschall).