Moskau - Mytischi Khodynka Arena Mytischi Arena
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Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Moskau - Mytischi Khodynka Arena Mytischi Arena -1- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort S. 3 2. Gruppeneinteilung Vorrunde 2.1 Gruppe A S. 3 - 4 2.2 Gruppe B S. 4 2.3 Gruppe C S. 5 2.4 Gruppe D S. 5 - 6 3. Die Gruppenphase S. 6 - 16 4. Schlussstand Gruppenphase 4.1 Gruppe A S. 16 4.2 Gruppe B S. 16 4.3 Gruppe C S. 17 4.4 Gruppe D S. 17 5. Gruppeneinteilungen Zwischen- und Relegationsrunde 5.1 Gruppe E S. 17 5.2 Gruppe F S. 18 5.3 Relegation S. 18 6. Die Zwischenrunde und die Spiele der Relegationsrunde S. 18 - 33 7. Punktestand Zwischenrunde und Relegation 7.1 Gruppe E S. 33 7.2 Gruppe F S. 33 7.3 Relegation S. 34 8. Die Viertelfinals S. 34 - 42 9. Die Halbfinals S. 42 - 45 10. Spiel um Bronze und das grosse Finale S. 45 - 48 11. Statistiken, Auszeichnungen und Schlusswort S. 48 - 50 -2- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider 1. Vorwort Die 71. Eishockeyweltmeisterschaft findet vom 27. April bis 13. Mai 2007 in Moskau und Mytischi, Russland statt. Vor allem Moskau hat im internationalen Eishockey noch immer einen grossen Stellenwert, was hauptsächlich den grossen Erfolgen der ehemaligen sowjetischen Auswahl zu verdanken ist. Insgesamt 21mal konnte sich die „Sbornaja“, wie die Mannschaft im Volksmund genannt wird, an Weltmeisterschaften durchsetzen und den Pokal in die Höhe stemmen. Ausgerechnet den letzten Titel vor dem Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1986 gewann das Team der Sowjetunion als Gastgeber in Moskau. Es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass ein Land als Gastgeber den Pokal in die Höhe stemmen konnte. Nach diesem triumphalen Abschluss einer glorreichen Zeit und dem bereits angesprochenen Zerfall der Sowjetunion unmittelbar danach verschwand das russische Eishockey immer mehr von der Bühne der ganz Grossen. Das beinahe köperlose, schnelle und taktisch geniale Spiel der ehemaligen Sbornaja konnte nicht mehr bis zur Perfektion praktiziert werden und vermochte somit den Russen nicht mehr zum Titel zu verhelfen. Seit dem Gewinn des Heimturniers in Moskau gewann der diesjährige Gastgeber gerade noch einen einzigen Titel. Gerade deshalb scheinen die Spieler und vor allem die Zuschauer dieses Jahr besonders heiss auf den Titel zu sein. An der Bande steht mit Slava Bykov ein Mitglied der einstigen Sbornaja und die Mischung als jungen, spritzigen und älteren, erfahrenen Spielern scheint optimal zu sein. Hoffen wir auf spannende Spiele, schöne Tore und leidenschaftliche Zuschauer in den beiden hochmodernen Arenen im Herzen Russlands. 2. Gruppeneinteilung Vorrunde 2.1 Gruppe A Schweden Titelverteidiger Schweden geht als klarer Favorit in die Vorrundengruppe A. Obwohl die Skandinavier mit nur einem einzigen NHL Spieler - Alexander Steen von den Toronto Maple Leafs – ins Turnier starten gelten sie trotzdem als sicherer Kandidat für die Viertelfinals. Schweiz Nationaltrainer Ralph Krueger hatte bereits in der Vorbereitung einige namhafte Absagen zu verkraften. Unter anderem fehlen den Eidgenossen Center Patrick Fischer von den Phoenix Coyotes, Frölunda-Söldner Martin Plüss und der als stärkster Defensivcenter der Schweiz abgestempelte Thomas Ziegler. Trotz diesen Absagen und den schwachen Leistungen in den ersten drei Vorbereitungsspielen muss das Ziel ganz klar Viertelfinale heissen, was auch realistisch sein sollte. Drehund Angelpunkt im Schweizer Team wird Allrounder Mark Streit von den Montreal Canadiéns sein. Der Kapitän der Schweizer übernahm in der laufenden NHL Saison immer mehr Verantwortung und ist zu einem wahren Leader gereift, was Ralph Krueger sicherlich zu Gute kommen wird. -3- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Lettland Die aufsässigen Letten gelten als dritter Kandidat für das Erreichen der Zwischenrunde. Wie bereits in den letzten Jahren stehen keine grossen Namen im Kader der Osteuropäer, jedoch stellt genau diese Tatsache einen Vorteil für die Letten dar. Sie werden oft unterschätzt und spielen sich mit einem sicheren und unspektakulären Stil für den Laien kaum bemerkbar immer wieder in Richtung der Top 8. Italien Dem südlichsten Vertreter Europas wird ein Exploit in Form einer Qualifikation für die Zwischenrunde von keinem Experten zugetraut. International ist das Team eindeutig zu unerfahren und die schwache eigene Liga stellen die Italiener mit dem Rücken zur Wand. 2.2 Gruppe B Tschechien Den Tschechen wird trotz der Absage von Superstar Jaromir Jagr viel zugetraut. Wie bereits in den letzten Jahren gilt Tschechien als einer der Geheimfavoriten auf den Titel. Mit einer gesunden Mischung aus gestanden NHL Profis und jungen einheimischen Spielern ist das Team immer für eine Überraschung gut. USA Headcoach Mike Sullivan setzt auch dieses Jahr auf Stars aus der National Hockey League. Mit insgesamt 16 NHL und 2 College Spielern besteht das Team nur aus im eigenen Lande tätigen Profis. Doch auch dieses Jahr werden sich die US-Boys schwer tun und wohl kaum über die Viertelfinals hinwegkommen. Weissrussland Der kleine Bruder des Gastgebers wird mit seiner aufsässigen Spielweise und einer gut organisierten Defensive sicherlich versuchen das Konzept der technisch starken Gegner zu zerstören und auf ihre Chancen zu warten. Der Einzug in die Zwischenrunde sollte das Minimalziel sein und sogar ein Vorstoss bis in die KORunde kann durchaus erwartet werden. Österreich Als Aufsteiger wird das österreichische Team wiederum um den Abstieg kämpfen müssen. Bei der Gruppenauslosung wurde unser östlicher Nachbar nicht gerade mit viel Glück beschenkt und somit schliesse ich den Einzug in die Zwischenrunde bereits vor Beginn praktisch aus. -4- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider 2.3 Gruppe C Kanada Der Rekordweltmeister zählt auch dieses Jahr zu den absoluten Topfavoriten auf den Titel. Auch wenn das von Headcoach Andy Murray geführte Team auf zahlreiche Stars mit grossen Namen verzichten muss, stellt die Mischung aus gestandenen NHL Haudegen und jungen, hungrigen Spielern wie üblich die grösste Gefahr dieser Mannschaft dar. Die Halbfinals sollten für die Ahornblätter das Minimalziel sein und mit einem Vorstoss bis ins Finale sollte gerechnet werden. Slowakei Wie immer zählt auch das Team aus der Slowakei zu den Favoriten um einen Einzug in die Viertel- oder gar Halbfinals. Die Mannschaft besteht hauptsächlich aus erfahrenen NHL Söldnern wie Marian Gaborik, Marian Hossa oder Pavol Demitra. Obwohl die Slowaken schwer einzuschätzen sind wäre eine Leistung ausserhalb der Top 8 eine grosse Enttäuschung. Norwegen Norwegen wird voraussichtlich mit dem Kampf um den Abstieg beschäftigt sein. Einen grossen Exploit, sprich eine Qualifikation für die Zwischenrunde traue ich den Skandinaviern nicht zu. Deutschland Uwe Krupp setzte als primäres Ziel den Klassenerhalt fest. Ohne ihre Söldner aus Übersee sieht die Mannschaft vom Potential her zwar geschwächt aus, doch zu unterschätzen ist das Team absolut nicht und alles andere als eine Qualifikation für die Zwischenrunde wäre eine Überraschung für mich. 2.4 Gruppe D Russland Das Team von Trainer Slava Bykov wird auf Grund der zahlreichen namhaften NHL Stars wie Alexander Ovechkin, Evgeni Malkin und Ilya Kovalchuk und den Topstars aus der eigenen Liga zu Recht als einer der Topfavoriten auf den Titel angesehen. Wenn die Stars eine Mannschaft formen können und nicht sich nicht als schillernde Einzelspieler versuchen, dann steht einem Triumph fast nichts mehr im Wege. Finnland Das finnische Team gilt wie immer als heisser Kandidat auf einen Platz unter den Top 8, ob es zu mehr reicht steht aber in den Sternen. Ich schätze die Finnen eher schwächer ein als in den letzten Jahren, da auch der finnische Headcoach mit einigen namhaften Absagen zu kämpfen hatte. -5- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Ukraine Der dritte Rang in der Gruppe sollte für die Ukrainer möglich sein, doch mehr als die Qualifikation für die Zwischenrunde traue ich den Ukrainern nicht zu. Dänemark Die Dänen sind der krasse Aussenseiter dieser Gruppe und müssen einen Exploit landen um den Fall in die Relegationsrunde irgendwie zu vermeiden. 3. Gruppenphase Modus Die drei besten Mannschaften qualifizieren sich für die Zwischenrunde, welche aus zwei Sechsergruppen besteht und sich wie folgt zusammensetzt. Die ersten Drei der Gruppen A und D bilden eine Zwischenrundegruppe, sowie die ersten Drei der Gruppen B und C die Andere. Der Letztplatzierte jeder Vorrundengruppe spielt in einer Vierergruppe um den Abstieg, wobei die zwei Letztplatzierten dieser Relegationsgruppe absteigen. Pro Zwischenrundengruppe qualifizieren sich die vier bestplatzierten Teams für die Viertelfinals. Jedes Team nimmt die Punkte in die Zwischenrunde mit, die sie gegen Teams, die ebenfalls die Zwischenrunde erreicht haben, erzielten. Dieses Jahr wird erstmals mit der 3-Punkte-Regel gespielt, das heisst 3 Punkte für einen Sieg und 2 Punkte für einen Sieg nach Verlängerung, wobei der Verlierer ebenfalls einen Punkt erhält. In den beiden Gruppenphasen dauert eine Verlängerung maximal 5 Minuten, in der KO-Runde 10 Minuten und im grossen Finale 20 Minuten, bevor dann ein Penaltyschiessen endgültig über Sieg oder Niederlage entscheidet. 27.4.2007 Im Auftaktspiel der diesjährigen Weltmeisterschaft trafen die USA auf den Aufsteiger aus Österreich. Die US-Boys legten fulminant los und der erst 19-jährige, kürzlich von seiner Krebserkrankung genesene, Phil Kessel brachte sein Team bereits in der zweiten Minute in Front. In der Mitte des Startdrittels stellte Toby Petersen (11.) erstmals einen zwei Tore Vorsprung für das US-Team her, doch Raimund Divis (15.) konnte wenig später für sein Team auf 1:2 verkürzen. Lee Stempniak (18.) im Powerplay und Captain Cris Clark (21.) entschieden das Spiel mit einem Doppelschlag kurz vor und kurz nach der ersten Pause zu Gunsten ihres Teams. Die schwach aufspielenden Österreicher konnten den Rückstand durch Oliver Setzinger (31.) nur noch auf zwei Tore verkürzen, ehe Erik Cole (41.) und Brian Bochenski (54.), erneut im Powerplay, die zwei letzten Tore zum 6:2 Endstand beisteuerten. USA – Österreich 6:2 (3:1, 1:1, 2:0) Im anderen Spiel der Gruppe B trafen die Weissrussen auf einen der Turnierfavoriten, auf die Tschechen. Mit einer starken Startphase und zwei Powerplaytoren von Jaroslav Hlinka (8.) und David Vyborny (11.) lag der Favorit bereits nach zehn Minuten mit zwei Toren in Front. Vyborny, bei den Columbus Blue Jackets in der NHL unter Vertrag, traf mit einem wunderschönen Handgelenkschuss genau in den Winkel. Oleg Antonenkos (17.) Anschlusstreffer Ende des ersten Drittels wurde nur einige Sekunden später von Tomas Plekanec (17.) mit der -6- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider erneuten Zwei-Tore-Führung beantwortet. In der Folge spielten nur noch die Tschechen und lagen nach Toren von Rastislav Olesz (19.) in Unterzahl und Petr Sykora (28.) nach zwei Dritteln mit 5:2 in Führung. Für die völlig überforderten Weissrussen traf erneut Oleg Antonenko (28.). Das Schlussdrittel wurde zu einem erwarteten Schaulaufen des tschechischen Teams, wobei Tomas Plekanec (43.) mit seinem zweiten Treffer, Jan Marek (46.) in Überzahl und Zbynek Irgl (46.) die weiteren Tore zum überraschend klaren Endstand von 8:2 erzielten. Weissrussland – Tschechien 2:8 (1:4, 1:1, 0:3) Im Eröffnungsspiel der Gruppe D traf die Ukraine auf Finnland. Im ersten Drittel tasteten sich die beiden Mannschaften anfangs etwas ab, ehe Pekka Saravo in der 13. Minute den ersten Treffer des Spiels erzielte. Im zweiten Drittel schien der Bann gebrochen und die Finnen begannen das Spiel nach Lust und Laune zu dominieren. Nach einem starken Mitteldrittel und Toren von Sean Bergenheim (25.) und Timo Pärssinen (28., 34.) führten die Finnen bereits nach 40 Minuten uneinholbar mit 4:0. Im letzten Drittel schonten die Finnen etwas ihre Kräfte und konnten die Ukrainer mit einem Minimalaufwand im Schach halten. Die finnische Mannschaft kam gar noch zum fünften Treffer in Unterzahl durch Petri Kontiola (53.). Mit einem letztlich hohen Resultat bestätigten die Finnen ihre gute Form und meldeten ihre Ambitionen auf einen Viertelfinalplatz. Ukraine – Finnland 0:5 (0:1, 0:3, 0:1) Im Abendspiel traf der Gastgeber Russland in der ausverkauften Khodynka Arena vor 14'000 enthusiastischen Zuschauern auf Dänemark. Die Russen legten einen Blitzstart hin und gingen bereits nach einer halben Minute durch Danis Zaripov, der einen Pass von Zinoviev mit den Schlittschuhen ablenkte, in Führung. Nur zwei Minuten später erhöhten Ilya Nikulin mit einem Schuss von der blauen Linie (4.) und Evgeni Malkin mit einem kuriosen Tor von hinter der Grundlinie (4.) auf 3:0. Malkin versuchte von hinter dem Tor den freistehenden Ilya Kovalchuk anzuspielen, doch sein Pass wurde vom Torhüter der Dänen unglücklich ins eigene Tor abgelenkt. Kurz vor Drittelende konnten die Dänen durch Peter Regin auf 1:3 verkürzen. Doch auch im zweiten Drittel spielte hauptsächlich der Gastgeber und die Dänen hatten alle Hände voll zu tun mit den technisch und läuferisch hoch überlegenen Russen. Nach einem genialen Pass übers ganze Feld konnte Captain Petr Schastlivyy (23.) alleine auf den dännischen Keeper losziehen und schob eiskalt zur erneuten Drei-ToreFührung ein. Nur drei Minuten schloss Andrei Markov (26.) in Überzahl eine wunderbare Kombination über Ilya Kovalchuk und Alexander Frolov zum 5:1 ab. Die weiteren Tore im zweiten Drittel schossen Alexei Morozov (28.) mit einem Schuss aus dem Slot, Nikolai Kulemin (30.) nach einer schwachen Abwehr des dänischen Schlussmanns und Jungstar Alexander Ovechkin mit einer schönen Direktabnahme aus dem Slot. Mit einer 8:1 Führung ging das russische Team ins letzte Drittel und dort nahmen sie verständlich ein wenig Tempo raus und Alexander Frolov erzielte in der 56. Minuten den letzten Treffer des Spiels zum 9:1 Endstand. Mit diesem Sieg bestätigte der Gastgeber eindrücklich die ihnen zugeschobene Favoritenrolle und die Sbornaja lässt ihre Zuschauer auf den ersten Titel seit vierzehn Jahren hoffen. 28.4.2007 Das erste Spiel dieses Turniers bestritt das Schweizer Team um Coach Ralph Krueger gegen den ewigen Konkurrenten aus Lettland. Mit einem Sieg würde die Qualifikation für die Zwischenrunde bereits feststehen und die Chancen auf einen -7- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Viertelfinaleinzug ebenfalls ansteigen. Doch die Letten war in den letzten Jahren immer ein zäher, kämpferisch starker Gegner. Auch heute begann das Spiel kämpferisch und ohne wirklich grosse Torszenen. Im ersten Drittel gab es keine Tore und auch nur noch wenige Torchancen, die aber von den beiden starken Torhütern zunichte gemacht wurden. Kurz vor Spielmitte gelang dann aber Laurins Darzins (29.) nach einem Fehler der Schweizer Defensive völlig frei vor Jonas Hiller stehend der Führungstreffer für die Letten. Der Torschütze wurde von hinter dem Tor angespielt und konnte im Slot freistehend einschieben. Die Eidgenossen liessen sich aber nicht beeindrucken und reagierten mit einer kämpferischen Spielweise sofort. Kurz vor der Pause gelang Adrian Wichser (36.) nach einer schönen Einzelaktion der Ausgleichstreffer. Wichser schnappte sich die Scheibe und zog in Richtung Slot, von wo aus er unbedrängt in die hohe Torecke einschieben konnte. Die Schweizer drückten weiter aufs Tempo und kamen noch vor der zweiten Drittelpause zum wichtigen Führungstreffer durch Sandy Jeannin (40.). Nach einem missglückten Schuss von Bezina holte sich wiederum Wichser hinter dem Tor die Scheibe, behielt die Übersicht und spielte einen schönen Pass auf den alleine gelassenen Sandy Jeannin, der keine Mühe hatte die Schweiz erstmals in Führung zu bringen. Im letzten Drittel fielen keine Tore mehr, denn die beiden Mannschaften agierten besonders in Überzahl zu harmlos und im Abschluss zu ineffizient. Anhand des Resultates dürfen die Schweizer sicherlich zufrieden sein, denn die Vorgabe drei Punkte einzufahren wurde erfüllt. Doch in Sachen Effizienz und Überzahlspiel muss sich das Team von Ralph Krueger noch gewaltig steigern um in das Konzert der Top 8 eingreifen zu können. Trotz diesen Mängeln überzeugten vor allem das starke Unterzahlspiel und die Formation um Adrian Wichser, der nach dem Spiel zum besten Spieler seines Teams gewählt wurde. Schweiz – Lettland 2:1 (0:0, 2:1, 0:0) Für den Nachbar aus Deutschland ging es gleich im ersten Spiel richtig zur Sache, denn man traf auf den Rekordweltmeister aus dem Mutterland des Eishockeys. Doch die Deutschen hielten zu Beginn den Rhythmus der Kanadier gut mit und kamen bereits nach zwei Minuten zu einer guten Chance, denn sie konnten nach einem Foul von Shea Weber an Yannick Seidenberg für fünf Minuten in Überzahl spielen. Shea Weber checkte Seidenberg mit voller Wucht gegen den Kopf und durfte bereits nach zwei Minuten frühzeitig unter die Dusche. Seidenberg hatte sichtlich Mühe überhaupt bis zur Bank zu gelangen und konnte die Partie nicht beenden. Doch Uwe Krupps Team konnte in dieser fünfminütigen Überzahl nicht reüssieren, konnte aber dennoch kurz später den ersten Treffer der Partie erzielen. Christoph Ullman (10.) traf nach einer Einzelaktion zum 1:0. Kurz vor Ende des ersten Drittels gelang Jamal Mayers (18.) der Ausgleichstreffer nach einem Fehler in der Deutschen Defensive. Mayers wurde völlig alleine gelassen und konnte den Pass von Dan Hamhuis unbedrängt verwerten. Nach nur einer Minute im zweiten Drittel verwertete Eric Staal (21.) seinen eigenen Abpraller zur erstmaligen Führung des Rekordweltmeisters. Es dauerte aber wiederum nur ein paar Sekunden bis Robert Dietrich (22.) mit einem harmlosen Schuss von kurz nach der Mittellinie Torhüter Dwayne Roloson übertölpelte und die Deutschen zurück in die Partie brachte. Beide Teams hatten in der Folge einige gute Torszenen, welche die beiden Torhüter aber sicher parierten. Mitte des letzten Drittels entschied ein Fehler des guten Deutschen Torhüters Koltschow die Partie zu Gunsten der Kanadier. Er verlor hinter seinem Kasten die Scheibe an Jason Chimera, welcher den vor dem Tor stehenden Jamal Mayers (52.) bediente und dieser hatte keine Mühe zum Siegtreffer der Kanadier einzuschieben. -8- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Im Abendspiel der Schweizer Gruppe A traf Titelverteidiger Schweden auf Italien. Die Schweden sind mit nur einem einzigen NHL Profi, Alexander Steen von den Toronto Maple Leafs, zu diesem Turnier angereist, gelten aber trotzdem als einer der Favoriten auf den erneuten Gewinn des Turniers. Doch der Titelverteidiger startete schlecht ins Turnier und fand sich bereits nach wenigen Minuten in Unterzahl. Die Italiener nutzten dieses Überzahlspiel prompt aus und gingen durch Giorgio di Bettin (4.) erstmals in Führung. Durch den frühen Gegentreffer aufgeweckt begannen die Schweden ihrerseits Chancen zu kreieren und kamen nach schwachen ersten Minuten noch im ersten Drittel durch Johan Davidsson (16.) und Fredrik Emvall in Überzahl (18.) zur standesgemässen Führung. Damit war der Widerstand des Gegners praktisch gebrochen und die Schweden dominierten die nun völlig unterlegenen Italiener nach Lust und Laune. Innerhalb von nur fünf Minuten erhöhten Tony Mortensson (24.), Fredrik Blomberg erneut in Überzahl (26.), Johan Davidsson (29.) und Jonathan Hedström (30.) zum Endstand von 6:1. Im letzten Drittel schaltete der Titelverteidiger zwei Gänge zurück und kontrollierten den Gegner. Schweden – Italien 6:1 (2:1, 4:0, 0:0) In der Gruppe C stand eine einseitige Partie auf dem Spielplan. Die Slowakei traf auf die relativ schwach eingestuften Norweger. Doch der Favorit aus der Slowakei kam nie so recht auf Touren, entschied die Partie aber schon früh im ersten Drittel mit einem Doppelschlag von Marek Uram (13.) und Zdeno Chara (13.). In der Folge liessen die Slowaken stark nach und die Norweger konnten nichts entgegenbringen. Kurz vor Schluss des zweiten Drittels erzielte NHL Söldner Branko Radjvojevic (40.) in Überzahl den letzten Treffer zum 3:0 Endstand. Mit diesem Sieg holten sich die Slowaken zwar standesgemäss die drei Punkte, konnten aber alles andere als überzeugen und müssen sich in Hinsicht auf die Zwischenrunde steigern. Slowakei – Norwegen 3:0 (2:0, 1:0, 0:0) 29.4.2007 Am heutigen Sonntag trafen die starken Tschechen auf Österreich. Nach dem überragenden 8:2 Startsieg über die Weissrussen wurde auch heute viel von Tschechen erwartet. Favorit enttäuschte seine Fans nicht und ging schon sehr früh im ersten Drittel durch Petr Sykora (4.) in Überzahl in Führung. Sykora verwertete einen Direktschuss auf Pass von Marek Zidlicky in der unteren Torecke. Wenig später zogen die Tschechen eine 2-1 Situation auf und Jaroslav Hlinka lochte nach einem schönen Querpass von Vyborny zentimetergenau zum 2:0 ein. Bis Mitte des zweiten Drittel hielten die Österreicher das Tempo des Favoriten erstaunlich gut mit und hielten dem Sturmlauf der Tschechischen Angreifer stand. Kurz nach Spielmitte knackte Petr Caslava (32.) mit einem weiteren Treffer in Überzahl endgültig die Moral der Österreicher. Raimund Divis (38.) konnte zwar mit einem Schuss in die nahe Ecke in Überzahl noch einmal auf 1:3 verkürzen, doch im dritten Drittel war der Widerstand gebrochen. Michal Barinka (45.), Jaroslav Hlinka (49.) und Jan Marek (56.) mit einem weiteren Powerplaytor schossen die weiteren Treffer zum letztendlich klaren 6:1 Sieg der Tschechen, die sich damit vorzeitig für die Zwischenrunde qualifizierten. Einer der Knackpunkte in diesem Spiel war das starke Überzahlspiel der Tschechen, die drei ihrer fünf Treffer in numerischer Überzahl erzielten. Tschechien – Österreich 6:1 (2:0, 1:1, 3:0) In der Gruppe D kam es zu einem Duell zweier skandinavischer Mannschaften. Die Finnen trafen auf die sehr schwach gestarteten Dänen. Bereits nach wenigen -9- Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Minuten waren die spielerischen Unterschiede nicht zu vertuschen und der Aussenseiter aus Dänemark nahm eindeutig zu viele Strafzeiten. Starverteidiger Petteri Nummelin (8.) von den Minnesota Wild nutzte eine doppelte Überzahl zur Führung für den Favoriten. Doch auch die Dänen spielten ein gutes Powerplay und kamen ebenfalls in doppelter Überzahl durch Jesper Damgaard (13.) zum Ausgleich. Die Finnen fingen sich schnell wieder und in ihrer nächsten Unterzahlsituation spielten sie offensiver und gewagter. Diese Spielweise zahlte sich aus und Mikko Koivu (15.) schoss die Finnen in Unterzahl erneut in Führung. Noch vor Ende des ersten Drittels konnte der Favorit erneut in doppelter Überzahl agieren und wiederum war es Petteri Nummelin (19.) der einen weiteren Treffer buchen konnte. Die endgültige Entscheidung führte Ville Peltonen (24.) kurz nach Beginn des zweiten Drittels in einer weiteren doppelten Überzahl herbei. In der Folge schalteten die Finnen einen Gang zurück und konnten den Gegner nach Belieben dominieren. AkkiPetteri Berg (42.) mit dem ersten Tor bei numerischer Gleichheit und Jukka Hentunen (51.) mit einem Treffer in einer einfachen Überzahlsituation schossen die weiteren Tore für die Finnen. Kurz vor Ende der Partie schoss Christopher Kjaergaard (55.) den zweiten Treffer für die Dänen zum 2:6 Endstand. Das Spiel der Finnen zeigte perfekt die Wichtigkeit der so genannten „special teams“ auf internationalem Niveau. Mit drei Treffern in doppelter Überzahl, einem Tor in einfacher Überzahl und einem weiteren Treffer in Unterzahl entschieden die Finnen die Partie mit 6:2 für sich. Finnland – Dänemark 6:2 (3:1, 1:0, 2:1) Im Abendspiel der Gruppe B trafen die US Amerikaner auf Weissrussland. Bereits nach wenigen Sekunden ging der Favorit aus Nordamerika durch Treffer von Jack Johnson (2.) und Lee Stempniak (4.) mit zwei Toren in Front. Noch im ersten Drittel entschied Chad LaRose (18.) mit dem dritten Treffer für die US Auswahl die Partie zu Gunsten der Amerikaner. Kapitän Cris Clark (25.) von den Washington Capitals und Lee Stempniak (36.) von den St. Louis Blues schossen die weiteren Tore für das stark gestartete US Team. Dem besten weissrussischen Spieler Oleg Antonenko (44.) gelang im dritten Drittel der einzige Treffer zum 1:5 Endstand. USA – Weissrussland 5:1 (3:0, 2:0, 0:1) Im Abendspiel der Gruppe D trug der Gastgeber aus Russland sein zweites Spiel gegen den Nachbarn aus der Ukraine aus. Doch im Gegensatz zum ersten Spiel starteten die Russen zu unkonzentriert und mussten bereits kurz nach Spielbeginn den ersten Gegentreffer durch Sergii Klimentiev (3.) hinnehmen. Der Torschütze überwand den russischen Keeper in Überzahl mit einem platzierten Schuss von der blauen Linie. Doch die Russen fingen sich sofort wieder auf und konnten ihrerseits wenig später im Powerplay agieren. Die starke Linie um Topskorer Morozov liess die Scheibe gute laufen und kam wenig später zum ersten Torerfolg. Alexei Morozov (10.) verwertete in Überzahl einen Abpraller unbedrängt zum 1:1. Wenig später spielten die Russen erneut in Überzahl und Sergej Zinoviev (13.) gelang die erstmalige Führung für den Favoriten. Im zweiten Drittel begannen die Russen stetig das Tempo zu steigern und entschieden die Partie durch Tore von Ilya Nikulin (26.) und Vitaly Proshkin (33.) schon früh. Alexei Morozov (40.) mit seinem zweiten Treffer und Alexander Radulov (46.) zeigten mit zwei weiteren Treffern in Überzahl die Stärke des russischen Überzahlspiels an diesem Turnier. Alexei Morozov (52.) gelang nach einem schönen Querpass von Zaripov in einer 2-1 Situation sogar noch der dritte Treffer in diesem Spiel. Für den Schlusspunkt in einem von der Offensivstärke der Sbornaja geprägten Spiel sorgte NHL Star Alexander Frolov (57.) - 10 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider mit einem abgelenkten Schuss aus dem Slot. Bester Spieler der Partie war eindeutig Alexei Morozov vom Vizemeister AK Bars Kazan mit drei Toren und zwei Assists. Falls der Gastgeber die Leistung aus den beiden ersten Spielen auch gegen die Finnen bestätigen kann, gilt das Team von Slava Bykov als einer der grossen Favoriten auf den Titel. Russland – Ukraine 8:1 (2:1, 3:0, 3:0) 30.4.2007 Im zweiten Spiel der diesjährigen Weltmeisterschaft traf die Schweizer Equipe auf die schwach eingestuften Italiener. Doch die Schweizer taten sich besonders am Anfang schwer und brauchten einige Minuten um überhaupt erstmal ins Spiel zu finden. Es dauerte bis zum Ende des ersten Drittels bis Goran Bezina (16.) in Überzahl der erste Treffer für die Schweizer gelang. Bezina stand alleine gelassen im Slot und konnte einen Querpass unbedrängt zur 1:0 Führung verwerten. Im zweiten Drittel drückten die Schweizer stark auf Tempo, doch auf Grund ihrer Ineffizienz im Abschluss blieb es bei einem schwachen Vorsprung von einem Tor. Im letzten Drittel wurde das Team von Ralph Krueger für die vielen vergebenen Chancen bestraft. Luca Ansoldi (45.) bereits früh im Schlussdrittel den Ausgleich für die bis dahin enttäuschenden Italiener. Die Eidgenossen wussten sich nicht mehr gross zu steigern, kamen aber dennoch kurz vor Schluss durch Ivo Rüthemann (52.) in Überzahl zum erlösenden Siegtreffer. Aus der Sicht der Schweizer wurde das Hauptziel, drei Punkte zu gewinnen, erreicht, aber sonst stimmte im Spiel des Favoriten rein gar nix und der knappe Sieg war sicherlich gerechtfertigt. Schweiz – Italien 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) In ihrem zweiten Spiel traf die DEB Auswahl um Bundestrainer Uwe Krupp auf die schwach gestarteten Slowaken. Die Deutschen begannen wie auch gegen die Kanadier stark und konnten dem Tempospiel des Favoriten folgen. Doch durch zwei Überzahltore von Peter Podhradsky (9., 23.) schoss ausgerechnet ein Spieler, der nicht in der NHL engagiert ist die Slowaken in Front. Christoph Ullmann (48.) konnte zwar kurz vor Schluss noch einmal auf 1:2 verkürzen, doch die Slowaken liessen in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und zeigten ihre ganze Klasse. Die weiteren Tore zum 5:1 Endstand erzielten Richard Kapus (50.), Superstar Marian Gaborik (57.) und Radovan Somik (59.). Die Deutschen zeigten erneut eine kämpferisch starke Leistung und dürfen auf einen Platz in der Zwischenrunde hoffen. Slowakei – Deutschland 5:1 (1:0, 1:0, 3:1) Im Abendspiel der Schweizer Gruppe traf der Favorit aus Schweden auf die Letten. Die Schweden starteten furios und gingen bereits nach wenigen Sekunden durch Jungstar Nicklas Bäckström (1.) in Führung. Mit einem starken zweiten Drittel und Toren von Johan Akerman (27.), Rickard Wallin in Überzahl (29.) und Fredrik Bremberg (39.) war das Spiel ziemlich bald entschieden und büsste sichtlich an spielerischer Klasse ein. Der Titelverteidiger schaltete zwei Gänge zurück und gab den Letten die Chance sich auch offensiv zu beweisen. Mit zwei Toren kurz nach der zweiten Drittelpause durch Kaspars Daugavins (42.) und Aleksejs Sirokovs (43.) verkürzten die Letten auf 2:4. Doch die Schweden schalteten sofort wieder zwei Gänge höher und leiteten eine furiose Schlussoffensive ein. Magnus Johansson (44.) zerstörte mit dem fünften Treffer der Schweden endgültig die Moral der Letten. In den Schlussminuten steuerten Patric Hornqvist (56.), Fredrik Warg (57.) und Dick Tarnström (58.) je einen Treffer zum 8:2 Endstand bei. Nach den zwei überragenden - 11 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Siegen in den ersten beiden Spielen gelten die Schweden auch dieses Jahr als Geheimfavorit auf einen Finalteilnahme oder sogar auf den Titel. Lettland – Schweden 2:8 (0:1, 0:3, 2:4) Nach dem schwachen ersten Auftritt gegen Deutschland waren die Kanadier im Spiel gegen die Norweger gefordert. Von einer Leistungssteigerung war allerdings zu Beginn nicht viel zu sehen und bereits nach gut der Hälft des Startdrittels lag der haushohe Favorit aus dem Mutterland des Eishockey erstmals in Rückstand. LarsErik Spats (10.) hatte für den Aussenseiter aus Skandinavien getroffen. Rick Nash (14.) in Überzahl und der starke Jason Chimera (16.) schossen den Favoriten noch im ersten Drittel standesgemäss in Führung. Wer nun meinte jetzt sei der Bann gebrochen, der hatte sich gründlich geirrt. Jonas Andersson (33.) glich in Überzahl für die stark aufspielenden Norweger aus. Nun fehlte den Norwegern aber die Abgebrühtheit und Kapitän Shane Doan (41.) und Justin Williams (50.) schossen die Kanadier mit zwei Überzahltoren dennoch zum Sieg. Trotz einer äusserst schwachen Leistung fuhren die Kanadier ihre drei Punkte ins Trockene und dürfen einzig und allein über diese Tatsache erfreut sein. In den nächsten Spielen muss unbedingt eine Steigerung her oder spätestens die Halbfinals werden ohne Beteiligung des Teams von Andy Murray stattfinden. Kanada – Norwegen 4:2 (2:1, 0:1, 2:0) 1.5.2007 Für die Österreicher ging es im dritten Vorrundenspiel um die Qualifikation für die Zwischenrunde. Im direkten Duell gegen die Weissrussen half nur ein Sieg der Relegation zu entkommen. Die Partie begann schlecht für die Österreicher, da Andrei Glebov (4.) die Weissrussen früh mit einem Überzahltor in Führung brachte. Kurz vor Ende des ersten Drittels erhöhte Dmitry Dudik gar auf 2:0. Doch das österreichische Team gab sich nicht so einfach geschlagen und Andre Lakos (19., 25.) brachte sein Team mit zwei Überzahltoren kurz vor und nach der Pause auf die Erfolgsstrasse zurück. Diese Aufholjagd zerrte wohl zuviel an den Kräften der Österreicher, denn die Weissrussen bäumten sich gegen den drohenden Fall in die Relegationsrunde auf und entschieden das Spiel durch zwei Powerplaytore von Aleksei Ugarov (28.) und Oleg Antonenko (34.) zu ihren Gunsten. Aleksandr Kulakov (55.) steuerte den letzten Treffer zum letztlich ungefährdeten 5:2 Sieg der Weissrussen bei. Damit haben die Österreicher die Qualifikation für die Zwischenrunde verpasst und stehen als der Erste von vier Teilnehmern der Relegationsrunde fest. Österreich – Weissrussland 2:5 (1:2, 1:2, 0:1) Auch in der Gruppe D ging es bereits heute Nachmittag um den letzten verbleibenden Platz in der Zwischenrunde. Dabei trafen die Dänen auf die Ukrainer. Kirill Starkov (2.) brachte den Aussenseiter aus Dänemark bereits nach etwas mehr als einer Minute in Führung. Doch Oleksandr Materuhkin (8.) glich noch früh im ersten Drittel für die Ukrainer aus. Nur ein paar Minuten nach dem Ausgleichstreffer schossen Rasmus Pander (11.) und Kim Staal (14.) ihr Team mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten mit 3:1 in Führung. Wiederum wusste das Team aus der Ukraine zu reagieren und erzielte nur 25 Sekunden nach dem Treffer von Kim Staal den erneuten Anschlusstreffer. Torschütze war diesmal Oleksandr Matviichuk (14.) auf Vorarbeit von Vasyl Bobrnovnikov. Das Spiel war von an ein offener Schlagabtausch und die beiden Teams gönnten sich keinen Quadratmeter Eis. Genau zu Spielmitte gelang Kim Staal (31.) mit seinem zweiten Treffer das - 12 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider goldene Tor zum 4:2 für die Dänen. Zwar kamen die Ukrainer durch Roman Salnikov (53.) kurz vor Schluss noch einmal auf ein Tor heran, doch die Dänen schaukelten den geringen Vorsprung von einem Tor über die Zeit und qualifizierten sich mit diesem Sieg für die Zwischenrunde. Die Ukrainer müssen überraschend den Gang in die Relegationsrunde antreten. Dänemark – Ukraine 4:3 (3:2, 1:0, 0:1) Im Schlagerspiel der Gruppe D zwischen Gastgeber Russland und Finnland ging es bereits schon um eine gute Ausgangslage in der Zwischenrunde. Der Sieger dieser Partie würde zum Start der Zwischenrunde bereits mit sechs Punkten dastehen, was einer guten Chance auf die Viertelfinals gleichkommen würde. Der Gastgeber wollte seinen Zuschauern früh beweisen was in ihnen steckt und legte engagiert los. Es dauerte nur etwas mehr als sechs Minuten bis Nikolai Kulemin (7.) sein Team mit einem Handgelenkschuss in Führung brachte. Kulemins Schuss rutschte dem finnischen Torhüter Fredrik Norrena unglücklich zwischen den Schonern durch. Tuomo Ruutu (14.) lenkte gleich in der ersten Überzahlsituation des Spiels einen Schuss von Tuukka Mantyla zum Ausgleichstreffer der Finnen ab. Doch auch die Russen konnte ihre erste Powerplaygelegenheit zur erneuten Führung ausnutzen. Danis Zaripov (18.) verwertete ein millimetergenaues Zuspiel Morozovs mit einem tollen Direktschuss in die hohe Torecke aus spitzem Winkel zum 2:1 für die Russen. Kurz nach der Pause konnte die Sbornaja erneut in Überzahl agieren und diesmal stand die Linie um Superstar Ilya Kovalchuk auf dem Eis. Nach einem genialen Querpass von Kovalchuk konnte Sergej Gonchar (24.) unbedrängt einschieben. Nach einem grässlichen Ellenbogencheck war das Spiel für Jarko Ruutu gelaufen und die Russen konnten die folgenden fünf Minuten erneut mit einem Mann mehr agieren. Auch das dritte Überzahlspiel des Gastgebers führte zum Erfolg. Alexei Morozov (27.) verwertete nach einer schönen Einzelaktion von Danis Zaripov den Abpraller zum 4:1. Zu Beginn des dritten Drittels spielten die Finnen völlig entfesselt und kamen nach nur drei Minuten zu ihrem zweiten Treffer des Spiels. Jukka Hentunen (44.) überwand Torhüter Vasili Koshechkin mit einem platzierten tiefen Schuss. Nur einige Minuten später konnten die Finnen zum wiederholten Male in Überzahl spielen und wie gewohnt stand die Linie um Starverteidiger Petteri Nummelin von den Minnesota Wild auf dem Eis. Jere Lehtinen (49.) konnte den Schuss von Nummelin unhaltbar für den unglücklichen Koshechkin zum 3:4 ablenken. Nun schien der Ausgleichstreffer der erstarkten Finnen nur noch eine Frage der Zeit zu sein, doch die Russen fingen sich und begannen ihrerseits wieder mit dem gewohnt starken Offensivspiel. Petr Schastlivvy (53.) entwischte der finnischen Abwehr und bezwang Fredrik Norrena mit einem schönen halbhohen Schuss aus dem Handgelenk zum letztlich entscheidenden 5:3. Kurz später konnten die Finnen zwar in Überzahl durch Petteri Nummelin (55.) den erneuten Anschlusstreffer erzielen, doch die Russen schaukelten den knappen Vorsprung über die Zeit. In einem schnellen und technisch hoch stehenden Spiel gewann letztlich die bessere und vor allem aktivere Mannschaft. Beide Teams gaben sich in Überzahl keine Blösse und erzielten je drei Treffer mit einem Mann mehr auf dem Eis. Während das Team von Slava Bykov in den ersten drei Überzahlsituationen des Spiels makellos blieb und die Überzahlchancen mit schnellen Kombinationen verwerteten, blieben die Finnen schnörkellos und angeführt von einem überragenden Petteri Nummelin trafen auch sie drei Mal in Überzahl. Mit diesem Sieg zieht die Sbornaja an der Heimweltmeisterschaft in Moskau als Gruppensieger in die Zwischenrunde ein und gilt als heisser Favorit auf den ersten Titel seit 14 Jahren. Finnland – Russland 4:5 (1:2, 0:2, 3:1) - 13 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Im zweiten Schlagerspiel des Abends trafen die bisher überzeugenden Tschechen auf den Geheimfavoriten aus den USA. Beide Teams begannen engagiert, doch John Grahame im Tor der Amerikaner und sein Gegenüber Roman Cechmanek hielten ihre Kästen sauber. Kurz vor Ende des ersten Drittels nutzte Petr Caslava (17.) eine Überzahlgelegenheit der Tschechen zum ersten Tor der Partie aus. Nur wenig später konnten auch die US Amerikaner im Powerplay agieren und Ryan Suter (25.) stellte das Skore mit seinem Treffer auf 1:1. Zbynek Irgl (35.) brachte die Tschechen kurz vor Ende des zweiten Drittels erneut in Führung. Im dritten Drittel dauerte es beinahe zehn Minuten bis Petr Tenkrat (48.) mit seinem Treffer die scheinbare Vorentscheidung herbeibrachte. Doch eine Unkonzentriertheit im Überzahlspiel der Tschechen wurde durch Chad LaRose (54.) gnadenlos zum Anschlusstreffer ausgenutzt. Wenig später konnten die Amerikaner sogar in Überzahl agieren und Andrew Hutchinson (56.) wusste die Chance zu nutzen und sorgte für den Ausgleichstreffer spät im letzten Drittel. Die Tschechen fingen sich aber sofort wieder und Jaroslav Bednar (59.) schoss sein Team mit einem späten Treffer gerade noch rechtzeitig auf die Siegerstrasse. Mit diesem Sieg ziehen die Tschechen als zweites Team nach den Russen ohne Verlustpunkte in die Zwischenrunde ein. Tschechien – USA 4:3 (1:0, 1:1, 2:2) 2.5.2007 Im Nachmittagsspiel der Gruppe A zwischen Italien und Lettland ging es um den dritten Rang und somit der Berechtigung weiterhin um den Titel mitzuspielen. Lettland war in diesem Spiel aufgrund der Ergebnisse der letzten Jahre leicht zu favorisieren und startete auch besser ins Spiel. Nach einer schwachen Anfangsphase gelang Laurins Darzins (15.) in Überzahl der erste Treffer der Partie. Es dauerte nicht lange bis Jason Cirone (24.) ebenfalls in Überzahl den Ausgleich für die Italiener erzielte. Lange Zeit schien das Spielgeschehen still zu stehen und erst in den letzten Minuten des Schlussabschnittes begannen die beiden Teams wieder richtig Eishockey zu spielen. Kaspars Daugavins (52.) Führungstreffer für die Letten wurde nur kurze Zeit später von Luca Ansoldi (57.) ausgeglichen. Das Spielgeschehen war jetzt am Kochen und die Italiener drückten stark aufs Tempo. Christian Borgatello (58.) gelang kurz vor Schluss die erstmalige Führung für die völlig unterschätzten Italiener. Laurins Darzins (59.) konnte sein Team mit seinem zweiten persönlichen Treffer zwar noch in die erste Verlängerung der diesjährigen Weltmeister retten, doch Jason Cirone (65.) brachte die Italiener mit seinem Treffer in der letzten Minute dieser Verlängerung erstmals seit 2001 wieder in die Zwischenrunde eines grossen Turniers. Damit waren die Italiener für die erste faustdicke Überraschung des Turniers verantwortlich. Die ambitionierten Letten müssen nach der Viertelfinalteilnahme im letzten Jahr den schweren Gang in die Relegationsrunde antreten. Italien – Lettland 4:3 n.V. (0:1, 1:0, 2:2, 1:0) Im alles entscheidenden Gruppenspiel traf das Team von Uwe Krupp auf die bisher ebenfalls sieglosen Norweger. Das Spiel begann sehr gut für die Deutschen und nach dem ersten Drittel durften sie sich über einen beruhigenden Vorsprung von zwei Toren freuen. Michael Hackert (9.) und Michael Wolf (15.) hatten je einmal in Überzahl getroffen. Im zweiten Drittel schien die DEB Auswahl aber jegliche Konzentration und jegliches taktische Verständnis verloren zu haben und ein fast zwei Minuten dauerndes Blackout brachte die Norweger zurück ins Spiel. Mats Trygg (23.), Morten Ask in Überzahl (24.) und Lars-Erik Spats (24.) drehten das Spiel - 14 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider innerhalb nur 108 Sekunden zu Gunsten der Norweger. Die Deutschen zeigten aber Moral und glichen kurze Zeit später durch Michael Wolf (25.) aus. Ein glücklicher Überzahltreffer von John Tripp (27.) stellte sich später als das entscheidende Tor heraus. Tripp schoss von der rechten Bande die Schlittschuhe des Torhüters an und von dort aus kullerte die Scheibe ungehindert zum 4:3 ins Netz. Alexander Bartas (33.) einige Minuten später brachte die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Deutschen. Mit diesem Sieg zieht das deutsche Team in Zwischenrunde ein und hat das Hauptziel, den Abstieg zu verhindern bereits in der Tasche. Norwegen – Deutschland 3:5 (0:2, 3:3, 0:0) Im Spiel um den Sieg der Gruppe C und somit einer guten Ausgangslage für die Zwischenrunde trafen die bisher schwachen Kanadier auf die Slowakei. Der Aussenseiter aus der Slowakei startete besser ins Spiel und Milan Jurcina (3.) von den Washington Capitals konnte bereits früh die erste Überzahlgelegenheit der Slowaken zur 1:0 Führung ausnützen. Doch auch die Kanadier zeigten sich von ihrer besten Seite und Cory Murphy (4.) glich wenig später ebenfalls in Überzahl aus. Im zweiten Drittel kamen die Ahornblätter besser ins Spiel und Jamal Mayers (21.) und Eric Brewer (32.) wiederum in Überzahl schossen den Favoriten in Führung. Als sich das zweite Drittel dem Ende zuneigte zündeten beide Teams noch einmal ein Offensivfeuerwerk und schliesslich endete das Drittel mit einem Zwischenstand von 4:3 für Kanada. Dan Hamhuis schoss den Treffer zur zwischenzeitlichen 4:2 Führung für die Kanadier, während NHL Star Marian Hossa (36.) mit seinem ersten Turniertreffer den Anschluss zum 3:2 erzielte und Marek Uram (38.) kurz vor Drittelende auf 3:4 verkürzte. Kaum hatte das Schlussdrittel begonnen traf Miroslav Satan (44.) für die Slowaken und somit war das Spiel auch auf der Anzeige wieder ausgeglichen. Den Rest des Spiels waren beide Teams bemüht den Sieg noch in der regulären Spielzeit ins Trockene zu bringen und spielten dementsprechend offensiv auf. Rick Nash (50.) nutzte eine Strafe der Slowaken zur Entscheidung zu Gunsten des Favoriten und Rekordweltmeisters aus Kanada. Mit diesem Sieg zeigten die Kanadier, dass sie in wichtigen Spielen immer zur Stelle sein können. Somit zieht der Rekordweltmeister wie bereits die Russen und die Tschechen ohne Niederlage in die Zwischenrunde ein und ein Platz im Viertelfinale dürfte ihnen bereits sicher sein. Kanada – Slowakei 5:4 (1:1, 3:2, 1:1) Nach zwei ziemlich glücklichen Siegen gegen Lettland und Italien war der Druck nun weg und die Schweizer konnten befreit aufspielen. Gegen die bisher überragenden Schweden trugen sie heute Abend das Spiel um Platz 1 in der Gruppe A aus. Im Startdrittel begannen vor allem die Schweden sehr druckvoll und die Abwehr um David Aebischer war gefordert. Doch diese machte ihren Job gut und da die Offensive ohne jede Wirkung blieb, standen nach dem Startdrittel noch keine Tore auf der Anzeige. Im zweiten Drittel schalteten die Schweden mindestens zwei Gänge höher und die Schweizer hatten keine Chance mehr dem hohen Tempo zu folgen. Innerhalb von etwas mehr als fünf Minuten schossen die Schweden vier Tore. Martin Thornberg (22.), Anton Stralman in Überzahl (24.), Patric Hornqvist (25.) und der bisherige Toptorjäger der Schweden Johan Davidsson (28.) steuerten je einen Treffer bei. Kurz vor Ende des zweiten Drittels knickte Johan Davidsson (39.) in Überzahl mit seinem zweiten Treffer des Spieles endgültig die nur noch teilweise vorhandene Moral der Schweizer. Im letzten Drittel konnte die Aufgabe des Teams von Ralph Krueger nur noch die Vermeidung eines Debakels sein. Der Schaden hielt sich in Grenzen und Rickard Wallin (48.) gelang in doppelter Überzahl der einzige Treffer im Schlussdrittel. Nach dieser mehr als desolaten Vorstellung stellt sich - 15 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider wiederum die Frage nach der Schlagkraft der Schweizer Offensive. Ohne Topstürmer wie die nicht erwünschten Reto von Arx und Michel Riesen vom Schweizermeister HC Davos oder die verletzten Patrick Fischer und Martin Plüss stellt die Offensive der Schweizer für grosse Gegner keine Gefahr dar. Die Defensive war besonders auf die vielen Abpraller von Torhüter Aebischer anfällig und konnte die Scheibe nicht aus dem Slot bringen, was die Schweden einige Male zu Treffern ausnützten. Um wie gefordert die Viertelfinals zu erreichen müssen einige Änderungen vorgenommen werden und die Offensive muss sich ganz klar steigern. Spätestens nach diesem Sieg gelten die Schweden als Mitglied im Kreise der Favoriten auf den Titel. Mit nur einem NHL Spieler angetreten spielen die Schweden ein Superturnier und stehen nun vor der Bewährungsprobe in den beiden schweren Zwischenrundenpartien gegen den Erzrivalen aus Finnland und die bisher ungeschlagenen Gastgeber aus Russland. Schweden – Schweiz 6:0 (0:0, 5:0, 1:0) 4. Schlusstand Gruppenphase 4.1 Gruppe A 1. SCHWEDEN 3 3 0 0 0 21:3 9 2. Schweiz 3 2 0 0 1 4:8 6 3. Italien 3 0 1 0 2 6:12 2 4. Lettland 3 0 0 1 2 6:14 1 Wie erwartet entschieden die favorisierten Schweden diese Gruppe ohne grössere Probleme für sich. Eine grosse Überraschung stellt die Qualifikation der Italiener für die Zwischenrunde dar. Erstmals in den letzten Jahren müssen die Letten den Gang in die Relegationsrunde antreten. 4.2 Gruppe B 1. TSCHECHIEN 3 3 0 0 0 18:6 9 2. USA 3 2 0 0 1 14:7 6 3. Weissrussland 3 1 0 0 2 8:15 3 4. Österreich 3 0 0 0 3 5:17 0 Mit zwei problemlosen Siegen gegen die Weissrussen und die Österreicher, sowie einem knappen Erfolg gegen die USA sicherten sich die Tschechen standesgemäss den Sieg in dieser Gruppe. Aufsteiger Österreich muss gleich wieder den Gang in die Relegation antreten. - 16 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider 4.3 Gruppe C KANADA 3 3 0 0 0 12:8 9 2. Slowakei 3 2 0 0 1 12:6 6 1. 3. Deutschland 3 1 0 0 2 8:11 3 4. Norwegen 3 0 0 0 3 5:12 0 Trotz drei nicht wirklich überragenden Auftritten in der Vorrunde ziehen die Kanadier ohne Niederlage in die Hauptrunde ein. Das deutsche Team um Coach Uwe Krupp schaffte mit guten Leistungen die Qualifikation für die Zwischenrunde. 4.4 Gruppe D 1. RUSSLAND 3 3 0 0 0 22:6 9 2. Finnland 3 2 0 0 1 15:7 6 3. Dänemark 3 1 0 0 2 7:18 3 4. Ukraine 3 0 0 0 3 4:17 0 Das Team des Gastgebers setzte sich in der Gruppe D ohne grössere Probleme mit souveränen Auftritten als Gruppensieger durch. Mit schnellen Kombinationsspiel und einer überragenden Angriffsreihe um Alexei Morozov, Serej Zinoviev und Danis Zaripov ziehen die Russen als einer der Topfavoriten in den weiteren Turnierverlauf. Mit einem knappen Sieg über die Ukraine qualifizierten sich die Dänen für die Zwischenrunde. 5. Gruppeneinteilungen Zwischen- und Relegationsrunde 5.1 Gruppe E 1. SCHWEDEN 2 2 0 0 0 13:1 6 2. Russland 2 2 0 0 0 14:5 6 3. Finnland 2 1 0 0 1 10:7 3 4. Schweiz 2 1 0 0 1 2:7 3 5. Italien 2 0 0 0 2 2:9 0 6. Dänemark 2 0 0 0 2 3:15 0 Die beste Ausgangslage in Hinsicht auf die Viertelfinals haben ganz klar die Russen und die Schweden, die wohl je nur noch einen Sieg zur vorzeitigen Qualifikation brauchen. Mit einem guten Spiel gegen die Dänen können sich die Schweizer um - 17 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Ralph Krueger wie in den letzten Jahren für die Viertelfinals qualifizieren und somit das Mindestziel des SEHV erreichen. 5.2 Gruppe F 1. TSCHECHIEN 2 2 0 0 0 12:5 6 2. Kanada 2 2 0 0 0 8:6 6 3. Slowakei 2 1 0 0 1 9:6 3 4. USA 2 1 0 0 1 8:5 3 5. Deutschland 2 0 0 0 2 3:8 0 6. Weissrussland 2 0 0 0 2 3:13 0 In der zweiten Zwischenrundengruppe sieht es an der Spitze ebenfalls wie gewohnt aus. Tschechien und Kanada gewannen ihre drei Gruppenspiele ohne grössere Probleme und stellten sich dadurch in eine super Ausgangslage für das Rennen um die Viertelfinals. Um den letzten freien Platz im Viertelfinale werden sich in dieser Gruppe wohl die Slowakei, die USA und die Deutschen ein heisses Rennen liefern. 5.3 Relegation 0 0 0 0 0 0 0 2. Österreich 0 0 0 0 0 0 0 3. Norwegen 0 0 0 0 0 0 0 4. Ukraine 0 0 0 0 0 0 1. LETTLAND 0 In der Relegationsrunde ist die Ausgangslage völlig offen und meiner Meinung nach kann jedes Team auf jedem der vier Plätze landen. Freuen wir uns auf spannende Spiele in der Zwischenrunde und schauen gespannt auf die Relegationsrunde. 6. Die Zwischenrunde und die Spiele der Relegationsrunde 3.5.2007 Im ersten Spiel der Zwischenrunde trafen die Schweizer auf die bisher starken Finnen. Im ersten Drittel konnten sich die Eidgenossen bereits für die hohe Niederlage vom Vortag gegen die Schweden rehabilitieren und blieben trotz vielen Torschüssen der Finnen ohne Gegentreffer. Vor allem Jonas Hiller, der dem unglücklichen David Aebischer vorgezogen wurde, hielt seinen Kasten teils mit unglaublichen Paraden rein und sicherte der Schweiz das Unentschieden. Im Mitteldrittel spielte sich das Team von Ralph Krueger tolle Möglichkeiten heraus, scheiterte jedoch immer wieder an ihrer eigenen Ineffizienz oder am starken Kari Lehtonen im - 18 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Tor der Finnen. Einige Minuten vor Schluss konnten die Finnen zum wiederholten Male in Überzahl agieren und dieses Mal waren sie erfolgreich. Nach einem Fehler von Goran Bezina, der die Scheibe nicht aus dem Drittel herausbrachte, liess Jonas Hiller einen Schuss von Nummelin unglücklich abprallen und Tuomo Ruutu (52.) konnte nur noch einschieben. Die Schweizer konnten nicht mehr reagieren und kassierten in den Schlusssekunden den zweiten Treffer durch Ville Peltonen (60.) ins leere Tor. Trotz einer starken Leistungen und einem engagierten Auftreten verloren die Schweizer ohne ein Tor zu erzielen. Die Defensivleistung war wie von den Schweizern gewohnt toll, doch mit so einer Offensive wird der Einzug ins Viertelfinale sehr schwer werden. Schweiz – Finnland 0:2 (0:0, 0:0, 0:2) Im ersten Spiel der Gruppe F trafen die bisher stark auftretenden Amerikaner auf die Slowakei. Von Beginn an spielten die US Boys druckvoll und versuchten den Gegner vor allem mit ihrem guten Körperspiel aus dem Rhythmus zu bringen. Diese Arbeit trug bereits früh im ersten Drittel Früchte und Andrew Hutchinson (9.) konnte die Amerikaner früh in Führung bringen. Wenige Minuten später konnte sein Team in Überzahl agieren und Shawn Backes (13.) schloss das gute Überzahlspiel mit seinem ersten Turniertreffer ab. Nach diesem Treffer ging der Schwung in den Reihen des US Teams etwas verloren und Abwehrhüne Zdeno Chara (14.) nutzte diesen kleinen Leistungsabbau zum Anschlusstreffer für die Slowaken. Doch früh im Mitteldrittel schoss Rookie Phil Kessel (25.) den drittel und entscheidenden Treffer für die Amerikaner. Kurze Zeit später war Brian Bochenski (33.) mit einem Treffer in Überzahl endgültig für die Entscheidung besorgt. Die Slowaken versuchten im Schlussdrittel vergeblich offensiv zu agieren und wenn sie mal an der Defensive der Amerikaner vorbeikamen stand da immer noch ein starker John Grahame zwischen den Pfosten der Amerikaner. Kurz vor Schluss gelang NHL Star Marian Gaborik (52.) den Minnesota Wild noch der zweite Treffer zum Endstand von 4:2 für die US Boys. Mit einer starken Defensivleistung und einer kontrollierten Offensive hoben sich die Amerikaner in eine gute Ausgangslage für die Viertelfinals und der Mitfavorit aus der Slowakei muss langsam aber sicher gar um den Einzug in die Viertelfinals zittern. USA – Slowakei 4:2 (2:1, 2:0, 0:1) Mit einem Sieg gegen den Nachbarn aus Dänemark könnten sich die Schweden schon beinahe sicher im Viertelfinale fühlen. Doch die Schweden begannen im Gegensatz zu den bisherigen Partien schwach und fanden sich nach nur sieben Minuten bereits mit zwei Toren im Rückstand. Morten Madsen (3.) und Peter Regin (7.) in Überzahl hatten für den krassen Aussenseiter getroffen. In der Folge fing sich der grosse Favorit aus Schweden aber wieder auf und kam noch vor der Pause durch zwei Überzahltreffer von Kenny Jönnson (14.) und Johan Akerman (18.) zum Ausgleich. Im zweiten Spielabschnitt gab es wenig Offensivszenen, doch die Schweden begannen den Gegner immer wie besser zu kontrollieren und konnten die Dänen oftmals über mehre Einsätze in ihrer eigenen Zone einschnüren. Die Bemühungen zahlten sich aus und Topskorer Johan Davidsson nutzte ein Überzahlspiel zur erstmaligen Führung für den Favoriten. Die Dänen hielten sich aber überraschend gut im Spiel und kassierten den entscheidenden Treffer erst drei Minuten vor Schluss. Magnus Johansson (58.) nutzte eine 4-4 Gelegenheit zur Entscheidung zu Gunsten der Schweden aus. In den Schlusssekunden ersetzten die Dänen ihren Torhüter durch einen weiteren Feldspieler und da bereits ein Schwede auf der Strafbank sass konnten die Dänen in doppelter Überzahl agieren. Doch wiederum Johan Davidsson (60.) schnappte sich die Scheibe und schob ins leere Tor - 19 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider zum 5:2 Endstand ein. Trotz dem relativ hohen Spielstand war das Spiel ausgeglichen und die Schweden zeigten ihr schwächstes Spiel an diesem Turnier. Doch genau solche Siege unterscheiden Spitzenteams von guten Mannschaften. Schweden – Dänemark 5:2 (2:2, 1:0, 2:0) Im Abendspiel der Gruppe F trafen die bisher ungeschlagenen Tschechen auf die zuletzt stark aufspielenden Deutschen. Im ersten Drittel konnten sich die Deutschen gut in Szene setzen und blieben ohne Gegentreffer, womit das Hauptziel von Trainer Uwe Krupp erreicht wurde. Michael Hackert (20.) konnte die Deutschen einige Sekunden vor Drittelende in Überzahl gar in Führung bringen. In der Folge scheiterten die überlegenen Tschechen immer wieder an der starken deutschen Abwehr und im deutschen Team konnte bereits mit einer Überraschung geliebäugelt werden. In den Schlussminuten des letzten Drittels gelang Michael Wolf (59.) der zweite Treffer für DEB Auswahl und damit war die Überraschung perfekt. Der Aufsteiger und grosse Aussenseiter aus Deutschland schlug den bisher scheinbar unschlagbaren Vizeweltmeister aus Tschechien mit 2:0. Eine starke Defensive und eine unnachahmliche Effizienz in ihren wenigen Chancen war der Schlüssel zum Erfolg der Deutschen. Nach diesem Sieg dürfen die Deutschen gar auf eine Teilnahme an den Viertelfinals hoffen, was einer Riesensensation gleichkommen würde. Deutschland – Tschechien 2:0 (1:0, 0:0, 1:0) 4.5.2007 In ihrem ersten Auftritt in der Zwischenrunde traf das kanadische Team von Coach Andy Murray auf den Underdog aus Weissrussland. Im ersten Drittel fand der Favorit erneut nicht wunschgemäss ins Spiel und der Aussenseiter ging gar durch einen Treffer von Alexsei Ugarov (8.) in Führung. Das zweite Drittel sollte aber eine Demonstration der wahren Stärke der Mannschaft um Kapitän Shane Doan werden. Mit zwei Treffern innerhalb von nur drei Minuten war Shane Doan (23., 26.) höchstpersönlich für die Wende in dieser Partie verantwortlich. Der 18-jährige Jungstar Jonathan Toews (29.) und erneut Leitwolf Shane Doan von den Phoenix Coyotes (30.) schossen noch vor Spielmitte zwei weitere Treffer für die Kanadier. Mike Cammalleri (37.) entschied die Partie mit seinem Treffer kurz vor Drittelende zu Gunsten der Kanadier. Im dritten Drittel nahm der Favorit wiederum etwas Tempo heraus und die Weissrussen kamen zu zwei weiteren Treffern durch Riadinski (50.) und Melescheko (59.). Massimo Lombardi (57.) von den Calgary Flames schoss den einzigen Treffer der Kanadier im Schlussdrittel zum zwischenzeitlichen 5:2 für die Ahornblätter. Trotz zwei schwachen Dritteln und einer nicht überragenden Defensivleistung gewannen die Kanadier verdient mit 6:3. Mit diesem Sieg dürfte auch der Rekordweltmeister bereits vorzeitig für die Viertelfinals qualifiziert sein. Kanada – Weissrussland 6:3 (0:1, 5:0, 1:2) Im Abendspiel traf der Gastgeber aus Russland auf die Italiener und könnte sich mit einem Sieg auch schon fast für die Viertelfinals qualifizieren. Die Sbornaja legte wie erwartet furios los und kreierte unzählige erstklassige Abschlussmöglichkeiten, scheiterten aber immer wieder am starken Jason Muzzatti im Tor der Italiener. Es dauerte unglaubliche 35 Minuten bis Ilya Kovalchuk (35.) die Russen erlöste. Nach einem Pfostenknaller und unzähligen Abprallern konnte Kovalchuk im Fallen den dritten Abpraller verwandelte. Weiterhin drückten die Russen arg aufs Tempo, doch ein weiter Torerfolg im zweiten Drittel war ihnen nicht gegönnt. Im letzten Drittel ging - 20 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider es weiter in den zwei bisherigen. Die Russen dominierten das Geschehen, konnten jedoch nicht reüssieren und scheiterten immer wieder am starken italienischen Torhüter oder verspielten sich in äusserst guten Abschlusspositionen. Die Italiener warfen nun alles nach vorne und liefen prompt in einen Konter der russischen NHL Formation. Alexander Frolov (54.) von den Los Angeles Kings schob nach einem super gespielten Doppelpass mit Ilya Kovalchuk – der bei den Atlanta Thrahsers unter Vertrag steht - zum erlösenden zweiten Treffer für die Sbornaja ein. In den Schlussminuten des dritten Drittels veränderte sich die Situation auf dem Eis kaum und die Russen konnten gar noch für zwei Minuten in Überzahl spielen. Im letzten Überzahlspiel der Partie gelang den Russen nur vier Sekunden vor Schluss doch noch ein Treffer im Powerplay. Alexei Morzov (60.) verwertete einen schönen Querpass von Zinoviev zum 3:0 Endstand. Nach dem starken Überzahlspiel in den ersten drei Spielen – die Russen führten die Powerplaystatistik nach der Vorrunde mit einer Erfolgsquote von beinahe 45% an – stellte dieses Spiel in allen Belangen eine Enttäuschung dar, da das Team von Slava Bykov nur in einer von neun Überzahlgelegenheiten erfolgreich war. Dank diesem Arbeitssieg steht die Sbornaja weiterhin gemeinsam mit den Schweden an der Spitze der Gruppe E und die ersten beiden Plätze sind diesen Teams kaum noch zu nehmen. Besonders zu respektieren ist die Leistung des italienischen Schlussmanns Jason Muzzatti. Muzzatti zählte am heutigen Tage bereits 37 Jahre und spielte seit Jahren nicht mehr auf Spitzenniveau. In den Schlussminuten erlitt er starke Kreislaufprobleme und stand nur noch passiv stehend in seinem Kasten. Bis zum Treffer von Kovalchuk – dem besten Spieler des Gastgebers – war Muzzatti ganz klar der beste Mann auf dem Eis. Russland – Italien 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) Im ersten Spiel der Relegationsrunde trafen unsere Nachbarn aus Österreich in einer sehr wichtigen Partie auf die Norweger. Mit einer Niederlage würde es für die ÖEHV Auswahl bereits sehr düster aussehen und die Chancen auf den Klassenerhalt würden sich bereits beträchtlich verringern. Die erste Spielhälfte brachte keine Tore, da beide Teams aus einer guten Defensive herausspielten und die beiden Torhüter sich auf der Höhe befanden. Ziemlich genau zu Spielmitte gelang Robert Lukas (30.) die erstmalige Führung zu Gunsten der Österreicher. Doch trotz dem Rückstand den sie sich eingefangen hatten spielten die Norweger plötzlich befreiter und offensiver auf. Ihre Arbeit wurde belohnt, da sich die Österreicher nur noch mit Strafen zu helfen wussten. Noch vor der zweiten Drittelpause drehten die Norweger das Spiel dank zwei Überzahltoren von Johan Andersen (33.) und Bastiansen (38.) zu ihren Gunsten. Im dritten Drittel fingen sich die Österreicher wieder und spielten mit dem drohenden Abstieg im Rücken wieder stärker auf. Nach nur wenigen Minuten im letzten Drittel gelang Welser (43.) in Überzahl tatsächlich der angestrebte Ausgleichstreffer. In der Folge spielten beide Teams offensiv auf, doch keine der beiden Mannschaften war in der Lage das Spiel zu entscheiden. Mit einem Spielstand von 2:2 nach der regulären Spielzeit kam es also zu einer fünfminütigen Verlängerung, in welcher die Norweger dominierten. In der dritten Minute dieser Verlängerung gelang dem Norweger Morten Ask (63.) tatsächlich der entscheidende Treffer zum 3:2 Sieg seiner Mannschaft. Mit diesem Sieg machten die Norweger einen grossen Schritt in Richtung Klassenerhalt und die Österreicher brauchen unbedingt einen Sieg um nicht direkt wieder abzusteigen. Österreich – Norwegen 3:2 n.V. (0:0, 1:2, 1:1, 0:1) Im zweiten Spiel der Relegationsrunde trafen die bisher enttäuschenden Letten auf die Ukraine. Bereits im ersten Drittel wurden die Kräfteverhältnisse klar aufgezeigt - 21 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider und die Letten dominierten das Spiel nach Belieben. Nach 20 Minuten führten die Letten durch Tore von Cipulis (9.) und Sawiel (18.) in Überzahl bereits mit zwei Toren. Nach weniger als zwei gespielten Minuten im zweiten Drittel traf Olegs Sorokins (22.) zum dritten Treffer der Letten und nahm dem Spiel praktisch schon die ganze Spannung. Mit seinem zweiten Treffer kurz vor der zweiten Pause entschied Sorokins (34.) die Partie endgültig zu Gunsten der Letten. Im letzten Drittel flaute die Partie stark ab und Redlin (47.) erzielte den einzigen Treffer im Schlussabschnitt zum Endstand von 5:0 für die Letten. Mit dieser Darbietung scheint der Verbleib des lettischen Teams in der A-Gruppe gesichert und die Ukrainer benötigen eine grosse Leistungssteigerung um dem Abstieg noch zu entgehen. Lettland – Ukraine 5:0 (2:0, 2:0, 1:0) Im Spiel gegen die Dänen ging es für die Schweizer bereits um den Viertelfinaleinzug. Mit einem Sieg wäre man kaum mehr von einem der vier für die Qualifikation zum Viertelfinale berechtigten Plätze zu verdrängen. Im Vergleich zu den Partien gegen die Topteams aus Schweden und Finnland begannen die Schweizer die Partie ungemein druckvoll und drängten die Dänen beinahe die ganze Zeit in ihre eigene Zone. Kurz nach der Hälfte des Startabschnittes durften die Schweizer nach einem gewagten Entscheid des Schiedsrichters in Überzahl agieren. Der dänische Spieler wurde in der Nähe der Bande angespielt und zog mit viel Tempo an Thierry Paterlini vorbei und dieser ging scheinbar mit dem Stock zum Gegner, doch zum Erstaunen aller Beteiligten schickte der Schiedsrichter den dänischen Spieler wegen einer Schwalbe auf die Strafbank. In der Wiederholung wurde die übertriebene Reaktion des Dänen sichtbar und die Strafe war völlig gerechtfertigt. Das Überzahlspiel der Schweizer lief gut und die Scheibe zirkulierte schön im Drittel der Dänen. Nach mehr als 140 Minuten ohne erzielten Treffer zog Goran Bezina von der blauen Linie ab und sein Gewaltschuss wurde von Thibaut Monnet (14.) noch ganz leicht abgelenkt und schlug halbhoch im Gehäuse der Dänen ein. Mit diesem Treffer schöpften die Schweizer wieder Mut und begannen druckvoll weiterzuspielen, was ihnen mehre gute Chancen erlaubte. Dieses erste Drittel war sicherlich wiederum ein Schritt in die richtige Richtung und da das Team um Captain Mark Streit wieder zum Torerfolg zurückgefunden hat, konnte man für den Rest des Spiels positiv gestimmt sein. Zu Beginn des zweiten Drittels änderte sich nicht viel am Spielgeschehen und die Schweizer konnten weiterhin das Geschehen auf dem Eis bestimmen. Kurz nach der Pause durfte das Team von Ralph Krueger zum wiederholten Male in Überzahl agieren und wiederum lief die Scheibe gut durch die Formation der Schweizer. Nach einem Pass von Romano Lemm wollte Paul di Pietro den am langen Pfosten postierten Ivo Rüthemann anspielen. Doch die Scheibe prallte vom Bein des dänischen Verteidigers Daniel Nielsen ab und kullerte unhaltbar für dessen Schlussmann ins eigene Tor. Als Torschütze für die Schweiz wurde Paul di Pietro (27.) notiert. Für den Oldie im Team der Schweizer war es der erste Turniertreffer. Kurz nach dem zweiten Treffer für die Schweizer konnten auch die Dänen zum ersten Mal in Überzahl agieren. Während mehr als einer Minute stand man mit zwei Spielern mehr auf dem Feld als der Gegner. Die Scheibe lief sehr gut und die Paradeformation der Dänen kreierte Chance um Chance, doch die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor. Dank einer starken Arbeit in Unterzahl und einigen guten Paraden von Keeper Jonas Hiller überstanden die Eidgenossen auch diese heikle Phase ohne Gegentreffer. Die Schweizer begannen nach überstandener Druckphase der Dänen sofort wieder offensiv zu spielen und kamen nur einige Minuten später nach einer kuriosen Situation zu ihrem dritten Treffer. Mark Streit lobte die Scheibe aus der eigenen Zone heraus ins Drittel des Gegners und Julien Sprunger (33.) - 22 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider übertölpelte die beiden dänischen Verteidiger plus den Schlussmann. Sprunger überlief die beiden Verteidiger und bezwang den in dieser Szene schwachen Torhüter der Dänen mit einem platzierten Handgelenkschuss in die hohe Torecke. Kurz vor Ende des Mitteldrittels konnten die Dänen zum vierten Mal in diesem Spiel in Überzahl agieren und diesmal konnte Jesper Damgaard (37.) den ersten Treffer für die Dänen erzielen. Damgaard traf mit einem unscheinbaren Handgelenkschuss von der blauen Linie durch die Beine von Jonas Hiller zum 1:3. Ein Däne stand genau vor Jonas Hiller, doch obwohl Hiller die Sicht verdeckt war muss er diesen Treffer auf seine Kappe nehmen. Denn die Scheibe war nicht abgelenkt und kam auch nicht besonders schnell auf den Kasten der Schweizer geflogen. Nach einem ausgeglichenen und vor allem in der Schlussphase hektischen zweiten Drittel können die Schweizer froh sein mit zwei Toren Vorsprung ins letzte Drittel gehen zu können. In den letzten Sekunden des Mittelabschnitts hatten die Dänen durch Starkov eine tolle Möglichkeit den Anschlusstreffer zu erzielen. Starkov wurde mit einem schönen Querpass schön lanciert und konnte beinahe ins leere Tor einschieben, doch Goran Bezina betätigte sich als Retter in letzter Sekunde und konnte die Scheibe noch ins Aussennetz lenken. Fürs Schlussdrittel mussten sich die Schweizer vor allem vornehmen dem Gegner weniger Überzahlmöglichkeiten zu gestehen, da der Gegner bisher nur im Überzahlspiel zu erstklassigen Abschlussmöglichkeiten kam. Das dritte Drittel begann mit einem Paukenschlag der der Dänen. Ein schneller Angriff des bei den New York Islanders unter Vertrag stehenden Frans Nielsen endete auf der Linie. Nachdem Jonas Hiller den Schuss von Nielsen passieren liess konnte Ivo Rüthemann die Scheibe von der Linie wegputzen und somit den Anschlusstreffer verhindern. Im Gegenangriff konnte Thibaut Monnet nach einem abgefangen Pass alleine auf den dänischen Schlussmann Michael Madsen losziehen, scheiterte aber mit einem relativ ungefährlichen Abschluss. Nach einer Druckphase der Dänen holte Andres Ambühl mit konsequentem Einsatz hinter dem Tor der Dänen eine Strafe heraus und die Schweizer konnten zum fünften Mal in Überzahl agieren. Diesmal schien das Überzahlspiel der Schweizer nicht wie gewünscht zu laufen und die erste Formation liess sich ohne richtigen Abschluss auswechseln. Kurz vor Ablauf der Strafe kontrollierte Thibaut Monnet die Scheibe hinter dem Tor der Dänen und bediente den im Slot stehenden Julien Sprunger mit einem optimalen Pass über den Stock des dänischen Verteidigers. Sprunger (50.) liess sich nicht zweimal bitten und nutzte diese Chance mit einem schönen Direktschuss in die weite Ecke zu seinem zweiten Treffer des Spiels. In der Folge liessen sich die Schweizer nicht mehr bedrängen und kontrollierten die Dänen mit einer sicheren Defensive und guten Offensivaktionen. Als bester Spieler im Team der Eidgenossen wurde der zweifache Torschütze Julien Sprunger gewählt, bester Spieler der Dänen war NHL Akteur Frans Nielsen. Dank einem Steigerungslauf in den wichtigen Turnierspielen qualifizieren sich die Schweizer wie bereits in den letzten Jahren für die Viertelfinals. Dank einer starken Teamleistung und vor allem einer stark verbesserten Effizienz im Abschluss gewannen die Schweizer dieses Schlüsselspiel schliesslich verdient mit 4:1. Einen grossen Teil zum heutigen Erfolg trugen Keeper Jonas Hiller und die beiden jungen Stürmertalente Thibaut Monnet und Julien Sprunger bei. Schweiz – Dänemark 4:1 (1:0, 2:1, 1:0) Im zweiten Spiel des Tages trafen die Deutschen in einem ebenfalls wichtigen Spiel auf die bisher sehr stark aufspielenden Amerikaner. Mit einem Sieg könnten sich die Deutschen könnte sich das Team von Uwe Krupp noch alle Türen für den Verbleib im Turnier offen halten. Doch die Deutschen konnten nicht an ihrer Leistungen vom Sieg gegen die Tschechen anknüpfen und gelangten bereits früh in Rückstand. Paul - 23 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Stastny (3.) – Sohn von NHL Legende Peter Stastny – brachte den Favoriten bereits in der dritten Minute in Überzahl in Führung. Einen schönen Querpass von Tyler Arnason verwertete Stastny am langen Pfosten stehende ohne Probleme. In der Folge machten die beiden Teams wenig fürs Spiel und die wenigen Offensivaktionen wussten die beiden Offensivabteilungen nicht zu zählbaren Möglichkeiten zu verwerten. Ende des ersten Drittels erzielten die Deutschen einen Treffer, welcher aber vom finnischen Schiedsrichter aberkannt wurde da dieser die Partie bereits unterbrochen hatte. Kurz vor Ende des zweiten Drittels war es erneut Paul Stastny (36.), der mit seinem zweiten Treffer des Spiels die Partie frühzeitig entschied. Kurz nach Ablauf einer Strafe gegen einen Deutschen murkste Stastny den eigenen Abpraller zwischen dem Pfosten und dem Schoner des deutschen Keepers über die Linie. Lee Stempniak (44.) – Star der St. Louis Blues und bisheriger Topskorer der Amerikaner – besorgte mit seinem vierten Turniertreffer den 3:0 Endstand zu Gunsten der Amerikaner. Zum Zeitpunkt des Treffers war eine Strafe gegen Robin Breitbach angezeigt und Stempniak traf mit einem flachen Direktschuss nach Stastnys Pass von hinter dem Tor zum letzten Treffer des Spiels. Nach dem anstrengenden und schnellen Spiel gegen die Tschechen konnten die Deutschen vor allem im Schlussdrittel keine Kräfte mehr aufbringen um die US Boys ernsthaft in Gefahr zu bringen. Vor allem aber scheiterten die Deutschen diesmal an ihrer Ineffizienz im Abschluss. Die Chancen um die Niederlage abzuwenden oder zumindest das eine oder andere Tor zu erzielen wurden kläglich bis fahrlässig vergeben. Mann des Spiels für die Amerikaner war eindeutig Paul Stastny mit zwei Toren und einem Assist. Mit diesem Sieg haben die Amerikaner nun 9 Punkte auf ihrem Konto und sind kaum mehr von einem Viertelfinalrang zu verdrängen. Die Deutschen müssen auf eine Niederlage der Slowaken im Bruderduell gegen die Tschechen hoffen um überhaupt noch eine Chance auf die Viertelfinals zu haben. USA – Deutschland 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) Im Abendspiel der Gruppe F kam es zum Bruderduell zwischen Tschechen und den Slowaken. Beide Teams hatten ihr Auftaktspiel in der Zwischenrunde gegen die Deutschen beziehungsweise die Amerikaner verloren. Die Slowaken brauchen unbedingt Punkte um sich für den Viertelfinal zu qualifizieren und auch den Tschechen würden drei Punkte sehr entgegen kommen. In den ersten Minuten spielten beide Teams bereits sehr offensiv und die Slowaken kamen früh zu ihrer ersten Überzahlgelegenheit, die sie jedoch nicht nutzen konnten. Ein paar Minuten später kamen die Tschechen ihrerseits zur ersten Möglichkeit in Überzahl agieren zu können. Nach nur etwas mehr als 20 Sekunden in dieser Überzahl gelang Tomas Plekanec (9.) von den Montreal Canadiens mit seinem vierten Turniertreffer die frühe Führung für die Tschechen. Einen Rückpass von Jan Marek verwandelte Plekanec kaltblütig mit einem platzierten Direktschuss in die nahe Ecke. Nach einem eher verhaltenen Drittel führten die Tschechen nicht unverdient mit 1:0. Die ersten zehn Minuten wurden ganz klar von den Tschechen dominiert, doch die richtig guten Tormöglichkeiten ergaben sich auch in dieser Phase nicht. Das slowakische Team kam erst in den Schlussminuten des ersten Abschnitts besser ins Spiel und kam kurz vor Schluss des Drittels zur ersten guten Chance durch den Abwehrhünen Zdeno Chara. Nach der Pause knüpften die Slowaken an die Leistung in den letzten Minuten des ersten Drittels an und agierten wesentlich aktiver als die Tschechen. Pavol Demitra (23.) schloss eine Druckperiode der NHL Formation um Marian Hossa und Marian Gaborik mit einem kuriosen Treffer zum Ausgleichstreffer ab. Nach einem kurzen Pass von Gaborik brachte Demitra die Scheibe in Richtung Tor. Cechmanek liess den Puck zwischen seinen Schonern passieren und lenkte ihn - 24 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider unglücklich mit dem Schlittschuh ins eigene Tor ab. Auch in der Folge agierten die Slowaken aktiver und kamen zu einigen sehr guten Möglichkeiten, welche aber allesamt vom starken Roman Cechmanek vereitelt wurden. Zu Spielmitte brachte Richard Kapus (31.) die Slowaken mit einem schönen Backhandschuss erstmals in Führung. Das Tor war die Folge einer langen Druckperiode der Slowaken im Drittel des Gegners. Auch den Rest des zweiten Drittels drückten die Slowaken aufs Tempo und vor allem die Topformation um NHL Star Marian Hossa – der dieses Jahr mit 100 Skorerpunkten in 82 Spielen seinen eigenen Punkterekord gebrochen hatte – produzierte Chance um Chance, scheiterte aber immer wieder am tschechischen Schlussmann Cechmanek. Dank den beiden Treffern kurz nach der Pause drehten die Slowaken die Partie im zweiten Abschnitt und rissen auch das Spieldiktat an sich. Damit sind die leicht favorisierten Tschechen erneut unter Druck und müssen sich steigern um nicht schon im Viertelfinale auf einen Topfavoriten zu treffen. Im dritten Drittel fingen sich die Tschechen etwas und konnten zu Beginn etwas mehr offensive Akzente setzen als noch im Mittelabschnitt. Doch die Slowaken waren überlegen und kamen nur geradliniges und einfaches Eishockey zu vielen hochklassigen Aktionen, die aber meistens in Roman Cechmanek ihren Meister fanden. Wenn Cechmanek für einmal nicht Herr der Lage war rettete immer noch ein Verteidiger oder gar die Torumrandung für die Tschechen, somit führten die Slowaken zur Hälfte des letzten Drittels hoch verdient mit 2:1. Nun folgte eine Druckphase der Tschechen, welche auch noch durch ein Überzahlspiel gefördert wurde. Doch kurz nach Ablauf der Strafe konterten die Slowaken und spielten sich in einer 2-2 Situation schön durch die Verteidigung der Tschechen. Captain Miroslav Satan bediente Marian Gaborik (54.) mit einem schönen Querpass und dieser verwertete den nicht einfach zu kontrollierenden Pass mit einem schönen Handgelenkschuss in die hohe Ecke zum 3:1. Im direkten Gegenzug drückten die Tschechen auf den Anschlusstreffer und tatsächlich fand die Scheibe irgendwie den Weg ins Tor. Nach einem flachen Schuss von Plekanec verwertete Rostivlav Klesla (55.) von den Columbus Blue Jackets den Abpraller zum Anschlusstreffer für die Tschechen. Die zu erwartende ganz grosse Schlussoffensive der Tschechen fiel reichlich schwach aus und Torhüter Roman Cechmanek wurde erst ein paar Sekunden vor Schluss durch einen weiteren Feldspieler ersetzt. In den Schlusssekunden scheiterte Marian Hossa vor dem leeren Kasten und vergab somit den vierten Treffer für die Slowaken. Besonders das starke zweite Drittel der Slowaken war entscheidend in diesem guten aber nicht genialen Spiel. Dank diesem Sieg verbessert sich die Ausgangslage für die Slowaken enorm und die Chancen der Tschechen auf einen Platz im Viertelfinale schwanden gleichzeitig enorm. Mit einer Niederlage gegen das kanadische Team von Andy Murray und einem gleichzeitigen Sieg der Deutschen gegen die Weissrussen würden die Tschechen im direkten Duell gegen das Team von Uwe Krupp den Kürzeren ziehen. Tschechien – Slowakei 2:3 (1:0, 0:2, 1:1) Im zweiten Abendspiel trafen die überraschenden Italiener auf die Finnen. Im Gegensatz zum gestrigen Spiel gegen die Russen gerieten die Italiener bereits früh in Rückstand. Viukhola (8.) brachte die Finnen in Überzahl standesgemäss in Führung. Noch vor der ersten Drittelpause erhöhte Jukka Hentunen vom HC Lugano zum 2:0. In der Folge agierten die Finnen etwas passiver und die Italiener zeigten wiederum wie stark sie in der Defensive stehen können. Im Schlussdrittel entschied Viukhola (43.) die Partie mit seinem Treffer kurz nach der Pause zu Gunsten der Finnen. Nach diesem Treffer beruhigte sich das Geschehen wieder und es fielen keine weiteren Treffer. Wiederum zeigten die Italiener eine gute Defensivleistung und bestanden - 25 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider über längere Zeit gegen einen starken Gegner. Dank diesem Sieg sollte die Qualifikation für die Finnen nicht mehr in Gefahr sein und die ersten vier Plätze in der Gruppe E scheinen schon vergeben zu sein. Italien – Finnland 0:3 (0:2, 0:0, 0:1) 6.5.2007 Zu Beginn des zweiten Spieltages in der Relegationsrunde trafen die noch sieglosen Österreicher auf die wieder erstarkten Letten. Die Partie begann wie erwartet und die Letten begannen sofort druckvoll in Richtung des österreichischen Kasten zu spielen und konnten bereits nach fünf Minuten in Überzahl agieren. Kaspars Daugavins (7.) brachte den Favoriten erstmals in Front. In der Folge dominierten die Letten das Spiel, konnten aber ihre guten Chancen nicht nutzen. Kurz vor Spielhälfte gelang Nizivijs (29.) nach einem schönen Querpass das 2:0 zu Gunsten der Letten. Die Aufteilung in der österreichischen Defensive stimmte bei diesem Gegentreffer überhaupt nicht und der Torschütze konnte ungehindert einschieben. Kurz nach der zweiten Drittelpause brachte Mike Stewart (43.) mit einem schönen Treffer die Hoffnung noch einmal kurz zurück. Eine 2-1 Situation schloss Routinier Stewart mit einem schönen Handgelenkschuss über die Stockhand des lettischen Torhüters ab. In der Folge liessen sich die Österreicher regelrecht demontieren und ihnen wurden alle Defizite, vor allem im defensiven Bereiche, aufgezeigt. Nur eine Minute nach dem Anschlusstreffer sicherte Herberts Vasiljevs (44.) seinem Team mit dem dritten Treffer den Sieg. Einen schönen Querpass schloss Vasiljevs ohne Mühe zum dritten Treffer für die Letten ein, wobei die Defensive der Letten wiederum absolut abseits des Spielgeschehens stand. Den nächsten Gegentreffer kassierten die Österreicher in Unterzahl mit einem Schuss von der blauen Linie. Rodrigo Lavins (48.) traf mit einem schönen Direktschuss von der blauen Linie in die untere Ecke zum 4:1. Nur wenige Sekunden später konnten die Letten erneut in Überzahl agieren und Leonids Tambijevs (50.) schloss eine schöne Kombination zum fünften Treffer der Letten ab. Tambijevs verwertete einen Pass quer durch den Slot mit einem Backhandschuss über die Schulter des bedauernswerten österreichischen Torhüters. In den letzten Minuten konnten die Österreicher zwar noch in Überzahl spielen, doch auch diese gute Gelegenheit konnte nicht mehr genutzt werden. Nach der fünften Niederlage im fünften Spiel ist der Klassenerhalt für das österreichische Team in weite Ferne gerückt. Ein Sieg im letzten Spiel gegen die Ukrainer ist Pflicht und dabei muss auf gütige Mithilfe der Gegner gehofft werden um nicht direkt wieder absteigen zu müssen. Die Letten sicherten sich mit dem zweiten überzeugenden Sieg in Folge ohne Probleme den längst fälligen Klassenerhalt. Lettland – Österreich 5:1 (1:0, 1:0, 3:1) Im zweiten Spiel der Abstiegsrunde trafen die bisher ebenfalls sieglosen Ukrainer auf die Norweger. Die Partie war beinahe über die ganze Distanz sehr ausgeglichen und nur in Überzahlsituationen konnten Tore erzielt werden. Tsyrul (15.) brachte die Ukrainer im ersten Drittel in einer der genannten Überzahlgelegenheiten in Front. Zu Spielmitte gelang Thoresen (29.) ebenfalls in Überzahl der Treffer zum verdienten Ausgleich für die Norweger. Noch vor der zweiten Pause schoss Blagoi (33.) die Ukrainer erneut in Überzahl zum zweiten Mal in Führung. Doch noch vor der Pause konnte Mats Trygg (39.) eine Powerplaymöglichkeit zu Gunsten der Norweger nutzen und wiederum den Ausgleichstreffer erzielen. Die Entscheidung in dieser durchaus spannenden Partie zu Gunsten der Ukrainer gelang Nawarenko (49.) natürlich erneut in Überzahl. Mit diesem Sieg hielten die Ukrainer die Chancen auf den Klassenerhalt - 26 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider aufrecht und können diesen aus eigener Kraft mit einem Sieg gegen Österreich am kommenden Montag erreichen. Die Norweger können den Klassenerhalt nur noch mit einem Sieg gegen die bereits geretteten Letten schaffen, was ihnen aber wohl niemand so richtig zutraut. Ukraine – Norwegen 3:2 (1:0, 1:2, 1:1) Im letzten Zwischenrundenspiel gegen den krass favorisierten Gastgeber konnten die Schweizer ohne jeglichen Druck antreten. Die Qualifikation für die Viertelfinals hatte man nach der Niederlage Italiens gegen die Finnen bereits im Sack und Punkte gegen den grossen Favoriten könnten das zufrieden stellende Ergebnis gar noch verstärken. Nichts desto Trotz gingen die Schweizer als krasser Aussenseiter in die Partie gegen die bisher überzeugende Sbornaja von Trainer Slava Bykov, welcher in der Schweiz jedem Experten bekannt sein dürfte, da er in den 90er Jahren den HC Fribourg als Spieler bis ins Finale der Meisterschaft geschossen hatte. Wie erwartet legten die Russen furios los und die Paradeformation um Superstar Alexei Morozov beschäftigte die Defensive der Schweizer von Beginn an. Einen missglückten Befreiungsschlag eines Schweizers fing Danis Zaripov hinter dem Tor der Schweizer ab und passte sofort vor den Kasten, wo Serej Zinoviev (1.) keine Probleme hatte sein Team mit einem platzierten Direktschuss nach nur 33 Sekunden in Führung erstmals in Führung zu bringen. Im Gegenzug luchste Andres Ambühl einem Russen an der Mittellinie die Scheibe ab und spielte den schön mitgelaufenen Beat Gerber an, der verpasste aber das Tor und somit auch den Ausgleich denkbar knapp. In der Folge mussten sich die Schweizer aber wieder auf ihre Defensive konzentrieren und hatten alle Hände voll zu tun um die schnellen Stürmer vom Kasten fernzuhalten. Nach einer vier gegen vier Situation wurde Valentin Wirz vom von der Strafbank zurückkehrenden Alexander Ovechkin hart gecheckt. Ovechkin kam direkt von der Strafbank zurück und checkte den anbrausenden Wirz hart gegen die Kopfgegend. Auf Grund eines völlig übertriebenen Entschied des Schiedsrichters war die Partie für den bisher nicht auf Touren gekommenen Superstar der Russen bereits früh gelaufen. Für diesen völlig ohne Ellenbogeneinsatz ausgeführten Check kassierte Ovechkin eine fünfminütige Disziplinarstrafe und noch dazu einen Restausschluss. Somit hatte die Schweiz die grosse Chance in der folgenden fünfminütigen Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Doch die Schweizer konnten das Überzahlspiel nicht ausnutzen und gelangten sogar in Unterzahl stark unter Beschuss. Die Russen konnten zwar die guten Chancen in Unterzahl nicht nutzen, doch sie liefen zu keinem Zeitpunkt in Gefahr einen Gegentreffer einzufahren. Kaum war Ilya Kovalchuk (14.) von der Strafbank zurück traf er auch schon zum zweiten Treffer für die Russen. Nur drei Sekunden nachdem er wieder auf dem Eis stand schnappte sich der für seinen tollen Handgelenkschuss bekannte Kovalchuk die Scheibe und hämmerte sie mit einem präzisen Handgelenkschuss genau in den Winkel. In den folgenden Minuten drückten die Russen enorm aufs Tempo und schossen beinahe ununterbrochen auf den Kasten von Jonas Hiller. Hiller konnte sein Tor in dieser Situation rein halten und kurz vor Ende des Drittels scheiterte auch Kapitän Petr Schastlivyy in einer 2-1 Situation am starken Torhüter der Schweizer. Nach einem ereignisreichen ersten Drittel führten die Russen verdient mit 2:0. Anfangs des zweiten Drittels drückten die Russen erneut aufs Tempo und liefen die Schweizer mehrmals total ins Leere laufen. Nach einem genialen langen Pass auf Petr Schastlivyy zog dieser auf und davon und lancierte in einer 2-1 Situation den mitgelaufenen Danis Zaripov. Zaripov (30.) hatte keine Mühe zum dritten Treffer der Russen einzuschieben. Kurz vor Ende des zweiten Abschnittes konnten die Schweizer mit vier Spielern gegen drei Russen agieren. Captain Mark Streit (39.) fasste sich ein Herz und erzielte mit einem tollen - 27 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Handgelenkschuss von der blauen Linie den ersten Treffer für die Schweizer. Kurz nach der zweiten Drittelpause konnten die Russen zum wiederholten Male in Überzahl agieren und diesmal klappte das Powerplayspiel nach Wunsch. Andrei Markov (42.) lenkte völlig freistehend einen schnellen Pass Kovalchuks unhaltbar für Jonas Hiller ins Tor. Nur ein paar Sekunden später gelang Paul di Pietro (43.) der zweite Treffer für die Schweizer. Di Pietro verwertete einen Abpraller mit einem haltbaren Schuss aus relativ spitzem Winkel. Doch die Russen ihrerseits wussten ebenfalls zu reagieren und konnten nur zwei Minuten später wieder in Überzahl agieren. Alexander Frolov (46.) von den Nashville Predators schloss eine schöne Einzelaktion mit einem platzierten halbhohen Handgelenkschuss ab. Nur wenig später konnte Kapitän Petr Schastlivyy alleine auf Jonas Hiller losziehen. Schastlivyy (50.) wurde zwar auf der Vorhand Seite vom zurückgelaufenen Verteidiger abgeblockt, doch er überwand Jonas Hiller mit einem fantastischen ansatzlosen Backhandschuss genau in den Winkel. Genau in solchen Aktionen kommt der grosse technische Unterschied der beiden Teams zur Geltung. Den Schlusspunkt in dieser guten Partie setzte Marc Reichert (53.) vom SC Bern mit einem relativ schwachen Schuss unter den Fanghand von Koscheschkin durch zum 3:6 Endstand. Die Russen siegten verdient und spielten die Schweizer Mal für Mal fast schwindlig. Ohne den erneut stark aufspielenden Jonas Hiller hätten die Schweizer wohl eine zweistellige Schlappe einstecken müssen. Die Russen unterstrichen mit diesem engagierten und vor allem kämpferischen Auftritt erneut ihre Ambitionen auf einen Platz ganz vorne. Russland – Schweiz 6:3 (2:0, 1:1, 3:2) Im Nachmittagsspiel der Gruppe F trafen die Slowaken auf die Weissrussen. Für die Weissrussen ging es in diesem Spiel bereits um alles oder nichts. Nur mit einem Sieg nach der regulären Spielzeit könnten sich die Weissrussen noch für die Viertelfinals qualifizieren. Doch das Unterfangen Sieg wurde früh von den Slowaken in Frage gestellt. Zdeno Chara (12.) brachte den Favoriten und Weltmeister von 2002 erstmals in Führung. Die Weissrussen liessen sich aber nicht abschütteln und Alexsei Ugarov (16.) glich noch vor der ersten Pause für sein Team aus. Zu Beginn des zweiten Drittels kam der Auftritt des slowakischen Starspielers Marian Gaborik. Mit seinen Turniertreffern Nummer vier und fünf schoss Gaborik (23., 25.) sein Team früh im zweiten Drittel mit zwei Toren in Front. Die Weissrussen regierten aber wiederum sehr stark und kamen noch im zweiten Drittel durch einen Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten zum verdienten Ausgleichstreffer. Topskorer Oleg Antonenko (34.) und Koltsov (35.) buchten die beiden Treffer spät im zweiten Drittel. Die Slowaken mussten lange auf die Entscheidung warten und wurden erst ein paar Sekunden vor Schluss des Spiels entschädigt. Der weissrussische Trainer war sich seiner Lage bewusst und ersetzte Torhüter Mezin durch einen sechsten Feldspieler. Pavol Demitra (60.) nutzte diese Chance und schob die Scheibe ins leere Tor zum reichlich späten Siegtreffer der Slowaken. Mit einer gut organisierten Defensive und einer guten Chancenauswertung kamen die Weissrussen zu einem sehr guten Ergebnis gegen die favorisierten Slowaken. Mit diesem knappen und sicherlich auch etwas glücklichen Erfolg stehen die Slowaken ebenfalls im Viertelfinale und somit ist kämpfen die Tschechen und die Deutschen um den vierten Gruppenrang. Für die Weissrussen wird das letzte Spiel gegen die Deutschen bedeutungslos sein, da sie die Qualifikation nach dieser Niederlage nicht mehr bewerkstelligen können. Slowakei – Weissrussland 4:3 (1:1, 2:2, 1:0) Im Abendspiel der Gruppe E kam es zum Prestigeduell zwischen den Schweden und den verhassten Nachbarn aus Finnland. Beide Teams haben sich bereits für die - 28 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Viertelfinals qualifiziert und werden lediglich noch um eine gute Ausgangslage für die Viertelfinals kämpfen. Die Schweden müssen nach dem Sieg der Russen gegen die Schweizer nachziehen um den Russen nicht bereits vor dem direkten Duell eine bessere Ausgangslage für den ersten Rang zu geben. Die Partie war wie erwartet sehr ausgeglichen und es dauerte bis Ende des ersten Drittels bis Johan Akerman (17.) das der Team der „Drei Kronen“ in Führung brachte. In der Folge verlief die Partie zwar spannend und mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Doch beide Angriffsreihen waren nicht mehr in der Lage genügend Druck zu erzeugen um weitere Treffer zu erzielen. Das Spiel endete mit einem 1:0 Sieg der Schweden über den Erzrivalen aus Finnland. Dank diesem vor allem defensiv überragenden Spiel und dem daraus folgenden Sieg schoben sich die Schweden vor dem letzten Gruppenspiel wieder an die erste Stelle der Gruppe E und das Duell zwischen den Schweden und dem Gastgeber aus Russland wird über den Sieg in der Gruppe E entscheiden. Schweden – Finnland 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) Im zweiten Abendspiel trafen die bisher ohne Niederlage dastehenden Kanadier auf die Tschechen. Für die Tschechen ging es bereits in diesem Spiel um den Einzug ins Viertelfinale. Nur mit einem Punktgewinn im heutigen Spiel konnten sich die Tschechen aus eigener Kraft für die Viertelfinals qualifizieren, ansonsten mussten sie auf Schützenhilfe der Weissrussen gegen die Deutschen hoffen. Die Tschechen erkannten den Ernst der Lage bereits im ersten Drittel und gingen durch Marek Zidlicky (14.) noch im ersten Drittel in Führung. Im Mitteldrittel wurde das Geschehen ausgeglichener und Jay McClement (23.) glich kurz nach der Pause für die Kanadier aus. Tomas Plekanec (33.) brachte die Tschechen aber postwendend wieder in Führung und hielt damit die Hoffnung seines Teams am Leben. Im Schlussabschnitt glich der bisher enttäuschende Eric Staal (44.) für die Kanadier aus, ehe Tomas Plekanec (47.) mit seinem zweiten Treffer die Tschechen erneut in Front brachte. In der Folge kamen die Kanadier aber immer besser in Fahrt und Kapitän Shane Doan (51.) glich kurz vor Schluss für die Kanadier zum 3:3 aus. Die letzten Minuten mussten die Tschechen gar mit einem Mann weniger agieren und das Zittern um die Teilnahme am Viertelfinale begann ernsthaft. Durch eine starke Defensivleistung und einem guten Unterzahlspiel in den Schlusssekunden retteten sich die Tschechen in die Verlängerung und damit aus eigener Kraft ins Viertelfinale. Die Verlängerung dauerte nur wenige Sekunden bis Eric Staal (61.) den Sieg mit seinem zweiten Treffer des Abends ins Trockene brachte. Mit einer guten und kämpferischen Leistung retteten sich die Tschechen in die Verlängerung und der eine Punkt, den sie für die Niederlage nach Verlängerung erhielten reichte um den vierten Rang in der Gruppe unter Dach und Fach zu bringen. Tschechien – Kanada 3:4 n.V. (1:0, 1:1, 1:2, 0:1) 7.5.2007 Im entscheidenden Spieltag der Abstiegsrunde trafen die Norweger auf die Letten. Nur mit einem konnten sich die Norweger den Klassenerhalt aus eigener Kraft sichern. Der Aussenseiter aus Skandinavien legte los wie die Feuerwehr und liess den bereits geretteten Letten keine Chance. Bereits nach zwei Dritteln führten die entfesselten Norweger mit 6:2 und liessen sich diesen Vorsprung bis zum Ende nicht mehr nehmen. Schliesslich gewannen die Norweger sicher mit 7:4 und sicherten sich den zweiten Gruppenrang, welcher zu einer Teilnahme am nächsten Turnier in Kanada 2008 berechtigt. - 29 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Norwegen – Lettland 7:4 (3:2, 3:0, 1:2) Im zweiten Spiel der Abstiegsrunden traf das stark abstiegsgefährdete Team der Österreicher auf die Ukraine. Nur mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage der Norweger gegen die Letten könnten die Österreicher den drohenden Abstieg abwenden. Ihren Teil der Arbeit schienen die Österreicher sehr engagiert auszuüben und für einmal zeigte sich dies auch auf der Anzeigetafel. Nach einem sehr starken ersten Drittel führte das Team der Österreicher bereits mit 3:1. Diesen Vorsprung gaben sie nicht mehr ab und die enttäuschenden Ukrainer liessen sich im letzten Spiel der Abstiegsrunde richtiggehend demontieren.Trotz einem starken und vor allem engagierten Auftritt müssen die Österreicher den schweren Gang in die Zweitklassigkeit antreten, denn die Norweger begannen gleichzeitig überraschend die Partie gegen die bisher starken Letten und somit ist das Abenteuer Top 16 für die Österreicher nach nur einer Weltmeisterschaft zu Ende. Auch der heutige Gegner aus der Ukraine konnte in den drei Spielen der Abstiegsrunde keinen guten Eindruck hinterlassen und der Klassenerhalt war auch für sie nicht realisierbar. Österreich – Ukraine 8:4 (3:1, 3:2, 2:1) In einem bedeutungslosen Spiel der Gruppe E trafen die Dänen auf Italien. Beide Teams besassen bereits vor dem Spiel keine Chance mehr auf einen Einzug in die Viertelfinals und doch wollten beide Teams noch den ersten Sieg in der Zwischenrunde erringen. Die Dänen legten furios los und die bedauernswerten Italiener brachten im dritten Zwischenrundenspiel keinen Fuss mehr vor den Anderen. Bereits nach etwas mehr als sechs Minuten lagen die unwiderstehlichen Dänen durch Treffer von Daniel Nielsen (4.) in Überzahl, dem starken Peter Regin (5.) und Jens Nielsen (7.) mit 3:0 in Führung. Im zweiten Drittel nahmen die stark gestarteten Dänen etwas von ihrem Tempo raus und damit boten sich den Italienern mehrere Chancen wenigstens einen Ehrentreffer zu erzielen. Giorgio de Bettin (31.) und Ronald Ramoser (36.) stellten spät im zweiten Drittel den Anschluss her und stellten den Sieg der Dänen ernsthaft in Frage. In den Schlussminuten versuchten die Dänen den Sieg zu sichern und tatsächlich hatten sie keine Mühe durch eine kleine Tempoerhöhung die Italiener an die Wand zu spielen. Olsen (50.) und Christensen (56.) schossen die weiteren Tore zum 5:2 Endstand für die Dänen. Damit erspielten sich die favorisierten Dänen doch noch einen Sieg in der Zwischenrunde und verdrängten die Italiener auf den letzten Tabellenrang. Italien – Dänemark 2:5 (0:3, 2:0, 0:2) Auf Grund des erreichten Punktes der Tschechen im gestrigen Abendspiel gegen die Kanadier spielten die Deutschen heute Nachmittag ihr letztes Spiel an dieser Weltmeisterschaft gegen die bisher enttäuschenden Weissrussen. Nach der knappen Niederlage gegen die starken Slowaken erhofften sich die Weissrussen auch die Deutschen zu besiegen und somit den letzten Gruppenrang dem heutigen Gegner zuzuspielen. Die als leichter Aussenseiter gestarteten Weissrussen erzielten bereits nach wenigen Sekunden den ersten Treffer. Meleschko (2.) traf zur erstmaligen Führung der Weissrussen. Doch spät im ersten Drittel zündeten die Deutschen ihr Offensivfeuerwerk und schossen sich dank drei Treffern mit 3:1 in Führung. Andres Hackert (6.), Alexander Barta (13.) in Überzahl und der junge Robert Dietrich (18.) nach einem wunderschönen Spielzug in Überzahl buchten die Treffer zur frühen Wende der Deutschen. Doch noch im ersten Drittel gelang Kulakov (19.) der zweite Treffer für die Weissrussen und somit der Anschlusstreffer. Kurz nach der Pause schloss Routinier Sven Felski (26.) eine sehenswerte Kombination in doppelter - 30 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Überzahl zum 4:2 für die Deutschen ab, doch mit einem Doppelschlag gegen Ende des Mittelabschnittes gelang den Weissrussen der erneute Ausgleich durch Dudik in Unterzahl (27.) und Koltsov (34.). In einem spannenden und vor allem offensiven Schlussdrittel erzielte Michael Wolf (46.) erneut in Überzahl kurz nach der Pause wiederum den Führungstreffer für die DEB Auswahl von Coach Uwe Krupp. Wolf traf mit einem schönen Handgelenk-schuss aus dem Slot zur erneuten Führung der Deutschen. Der scheinbar sichere Sieg der Deutschen wurde durch den späten Ausgleichstreffer von Kostjuktschenok (53.) in doppelter Überzahl doch noch einmal in Frage gestellt. Im direkten Gegensatz sicherte Michael Wolf (54.) den Deutschen mit seinem fünften Turniertreffer den zweiten Sieg in der Zwischenrunde. Ein grosser Faktor in diesem Spiel war vor allem das starke Überzahlspiel der Deutschen. Dank dieser guten Leistung im letzten Spiel verabschiedeten sich die Deutschen mit einem Sieg von ihrer ersten Weltmeisterschaft seit dem letzten Wiederaufstieg. Das vor dem Start des Turniers festgelegte Ziel von Uwe Krupp den direkten Abstieg zu verhindern erreichten die Deutschen ohne Probleme und äusserst souverän. Dank dem Sieg gegen die Tschechen und den guten Partien gegen die Amerikaner und die Kanadier ernteten die Deutschen eine Menge Respekt und werden sich wohl wieder über längere Zeit in der Weltelite etablieren. Weissrussland – Deutschland 5:6 (2:3, 2:1, 1:2) Im abschliessenden Spiel der Gruppe E traf der Gastgeber aus Russland auf die bisher ebenfalls ohne Niederlage dastehenden Schweden. Vor diesem Spiel lagen die Schweden nur dank der besseren Tordifferenz vor den Russen an der Tabellenspitze. Der Sieger dieser Partie wird als Gruppensieger in die Viertelfinals einziehen und zudem wäre ein Sieg eine Bestätigung der eigenen Fähigkeiten. Beide Teams starten engagiert und offensiv ausgerichtet in das Spiel. In einer kurzen Druckphase der Schweden erzielte Martin Thornberg (9.) in Überzahl prompt die erstmalige Führung für den Titelverteidiger aus Schweden. In der Folge drückte das russische Team aufs Tempo und kam zu mehreren guten Chancen. Nur wenige Minuten nach der Führung der Schweden erzielten die Russen scheinbar den Ausgleich. Doch nach einer kurzen Videostudie gab der Schiedsrichter den Treffer nicht. Zinoviev kam mit der Scheibe am Stock über den Flügel und Kovalchuk zog Richtung Tor, wo er aber von einem Schweden zu Fall gebracht und in Richtung Torhüter bugsiert wurde. Kovalchuk warf Ersberg im Tor der Schweden von den Beinen und Zinoviev traf ins offene Tor, doch scheinbar lag beim Vorgehen von Kovalchuk eine Regelwidrigkeit vor und der verdiente Ausgleich wurde den Russen aberkannt. Doch auch ein aberkannter Treffer hielt die Sbornaja nicht davon ab weiterhin einen enormen Druck auf den Kasten der Schweden auszuüben. Nach einem schönen langen Pass wurde der alleine auf den Torhüter zustürmende Kharitonov gleich von zwei schwedischen Verteidigern zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Mittelkreis und sprach den Russen den fälligen Penalty zu. Slava Bykov wählte Topskorer Alexei Morozov als Schützen aus. Morozov lief mit Tempo in Richtung Tor, legte sich die Scheibe gekonnt auf die Backhandseite und lupfte den Puck unhaltbar für Erik Ersberg im Tor der Schweden in den Netzhimmel. Nach einem ereignisreichen und sehr ausgeglichenen Drittel war der Spielstand ausgeglichen. Die Russen waren wohl etwas mehr in Puckbesitz, doch die Schweden liessen erneut ihre grösste Stärke, die Effizienz im Abschluss, spielen und eröffneten die Partie mit dem ersten Treffer kurz vor Ablauf der ersten zehn Minuten. Zu Beginn des zweiten Drittels konnten die Schweden noch eine für eine kurze Zeit in Überzahl agieren, doch das russische Unterzahlspiel war nicht zu überwinden. Wenige Sekunden nach Ablauf der Strafe wurde Alexei Morozov von Dick Tärnström zu Fall gebracht und der - 31 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider schwedische Abwehrspieler erhielt dafür richtigerweise eine kleine Bankstrafe wegen Haltens. Doch zum Erstaunen der russischen Spieler und Zuschauer in der Halle musste sich Morozov wegen einer Schwalbe ebenfalls auf die Strafbank begeben. In dieser vier gegen vier Situation drückten die Russen aufs Tempo und spielten die Defensive der Schweden mit einer schönen Kombination schwindlig. Kharitonov spielte Malkin wunderschön im Zentrum frei und dieser zog direkt ab. Den Schuss von Malkin konnte Ersberg noch parieren, doch gegen den Nachschuss von Grebeshkov (24.) war der schwedische Goalkeeper machtlos. Kurz vor Ablauf des zweiten Drittels glich Alexander Steen (39.) – der einzige NHL Spieler im Team der Schweden – mit seinem ersten Turniertreffer für die Schweden aus. Im dritten Drittel war das Spiel sehr ausgeglichen und beide Teams kamen zu mehreren sehr guten Abschlussmöglichkeiten. Je länger das Spiel dauerte, desto weniger konnten die Schweden dem hohen Tempo des Gastgebers folgen. In den letzten Minuten des Schlussabschnitts gelang Jungstar Evgeni Malkin (50.) der entscheidende Treffer zu Gunsten der Russen. Das Team um Slava Bykov, das heute ohne den gesperrten Superstar Alexander Ovechkin antrat, nahm kein Tempo und zog ihr druckvolles Offensivspiel bis zum Spielende durch. Kurz vor Schluss gelang dem bisher besten russischen Torjäger Alexei Morozov (57.) mit seinem zweiten Treffer des Abends und dem Achten im Turnier die endgültige Entscheidung. In einem spannenden und sehr hoch stehenden Spiel dominierten die Russen mit ihrem über 60 Minuten dauernden Offensivspektakel und liessen den Titelverteidiger vor allem im dritten Drittel nicht mehr ins Spiel kommen. Dank diesem Sieg zieht der Gastgeber als Gruppensieger in die Viertelfinals ein und trifft dort auf den Finalisten des letzten Jahres aus Tschechien. Zudem demonstrierte das von Slava Bykov gecoachte Team erstmals auch gegen ein renommiertes Team eine starke Leistung, was ihnen wohl endgültig die Favoritenrolle zukommen lässt. Schweden – Russland 2:4 (1:1, 1:1, 0:2) Im entscheidenden Spiel um den Gruppensieg in der Gruppe F trafen die Kanadier auf den Erzrivalen aus den USA. Im Duell der beiden nordamerikanischen Teams waren die aufstrebenden Kanadier leicht zu favorisieren, doch die Amerikaner spielten bisher ein überraschend starkes Turnier. Völlig überraschend brachte Jay McClement (1.) den Rekordweltmeister bereits nach 58 Sekunden in Front. Nur zwei Minuten später durften die beflügelten Kanadier erstmals in Überzahl agieren und Mike Cammalleri (3.) von den Los Angeles Kings erhöhte prompt auf 2:0. Auch in der Folge kamen die US Boys überhaupt nicht ins Spiel und die Kanadier entschieden die Partie mit einem weiteren Doppelschlag bereits im ersten Drittel. Matthew Lombardi (13.) und nur eine Minute später erneut Mike Cammalleri (14.) schossen die weiteren Treffer für die Ahornblätter. Im zweiten Drittel konnten die Amerikaner den Schaden in Grenzen halten und Paul Stastny (30.) erzielte zu Spielmitte den ersten Treffer für sein Team. Matthew Lombardi (36.) knickte mit seinem zweiten Treffer des Tages die Moral der aufstrebenden Amerikaner noch vor Ende des ersten Spielabschnitts. Nur zwei Minuten später gelang es den Amerikanern durch ihren bisher besten Skorer Lee Stempniak (38.) auf 2:5 zu verkürzen. Im Schlussdrittel flaute das Spiel etwas ab und Matthew Lombardi (52.) komplettierte kurz vor Schluss seinen persönlichen Hattrick und erhöhte den Vorsprung wieder auf vier Tore. Den Schlusspunkt in einer guten, vor allem sehenswerten Partie setzte wiederum Paul Stastny (54.) mit seinem zweiten Treffer des Abends. Die erstarken Kanadier holten sich den Sieg mit einem überragenden Start und einem starken Startdrittel bereits nach 20 Minuten. Mit dem Sieg im Prestigeduell gegen den Nachbarn aus Amerika - 32 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider sicherte sich das Team von Coach Andy Murray den Sieg in der Gruppe F und trifft im Viertelfinale auf die Schweiz. Kanada – USA 6:3 (4:0, 1:2, 1:1) 7. Punktestand Zwischenrunde und Relegation 7.1 Gruppe E 1. RUSSLAND 5 5 0 0 0 27:10 15 2. Schweden 5 4 0 0 1 21:7 12 3. Finnland 5 3 0 0 2 15:8 9 4. Schweiz 5 2 0 0 3 9:16 6 5. Dänemark 5 1 0 0 4 11:26 3 6. Italien 5 0 0 0 5 0 4:20 Auf den ersten vier Plätzen der Gruppe E gab es keine grösseren Überraschungen. Wie erwartet sicherten sich die Schweizer den vierten und die Finnen den dritten Rang. Im Kampf um den Gruppensieg und dementsprechend auch die beste Ausgangslage für die bevorstehenden Viertelfinals zog der Titelverteidiger aus Schweden den Kürzeren gegen die starken Gastgeber aus Russland. 7.2 Gruppe F 1. KANADA 5 4 1 0 0 24:15 14 2. USA 5 3 0 0 2 18:13 9 3. Slowakei 5 3 0 0 2 18:15 9 4. Tschechien 5 2 0 1 2 17:14 7 5. Deutschland 5 2 0 0 3 11:16 6 6. Weissrussland 5 0 0 0 5 14:29 0 In der Gruppe F gab es schon eher mittlere bis grössere Überraschungen. Nicht gewohnt ist einem sicherlich den Anblick der Tschechen nur auf dem vierten Rang. Nach Niederlagen gegen die Slowakei und Deutschland und einem glücklichen Punktgewinn gegen den Gruppensieger aus Kanada sicherten sich die Tschechen die Qualifikation für die Viertelfinals in extremis. Standesgemäss steigerten sich die Kanadier von Coach Andy Murray von Spiel zu Spiel und sicherten sich ohne eine Niederlage einzufahren überlegen den Gruppensieg vor den Amerikanern und den Slowaken. Besonders zu respektieren ist die Leistung der Deutschen an ihrer ersten Weltmeisterschaft seit dem Wiederaufstieg in die Weltelite. - 33 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider 7.3 Relegation 1. LETTLAND 3 2 0 0 1 14:8 6 12:9 5 2. Norwegen 3 1 1 0 1 3. Österreich 3 1 0 1 1 11:12 4 4. Ukraine 3 1 0 0 2 7:15 3 Mit dem direkten Wiederabstieg der Österreicher war nach den schwachen Leistungen in den Gruppenspielen bereits zu rechnen. Doch der Abstieg der Ukrainer kam für viele doch etwas überraschend, da sie zwei ihrer drei Spiele relativ deutlich verloren und nie eine wirkliche Chance auf den Klassenerhalt hatten. Mit zwei starken Spiele und fünf erreichten Punkten sicherten sich überraschend die Norweger den Klassenerhalt. Nie in Gefahr den Gang in die Zweitklassigkeit anzutreten liefen die Letten, da sie bereits nach zwei Spielen den Klassenerhalt in der Tasche hatten. 8. Die Viertelfinals Die Paarungen Russland – Tschechien Schweden – Slowakei Kanada – Schweiz USA – Finnland 9.5.2007 Im ersten Viertelfinalspiel traf der Gastgeber aus Russland auf den bisher eher enttäuschenden Ex-Weltmeister aus Tschechien. Besonders von dieser Partie wurde im Vorfeld viel erwartet, da die meisten Experten gespannt waren ob die Tschechen sich steigern würden oder sang und klanglos im Viertelfinale ausscheiden würden. Angetrieben von über 14`000 Zuschauern in der Khodynka Arena in Moskau wollte die Sbornaja einen weiteren wegweisenden Schritt in Richtung Titelgewinn machen. Wie erwartet spielte keines der beiden Teams auf Abwarten und besonders die Russen machten sofort Druck nach vorne. Nach relativ genau der Hälfte des Startabschnitts konnte der Gastgeber in Überzahl agieren. Auf dem Eis stand die NHL Formation um Ilya Kovalchuk und Evgeni Malkin. Die Scheibe lief gut in den Reihen der Russen und schliesslich wurde Andrei Markov an der blauen Linie angespielt. Markov (9.) – Verteidiger bei den Montreal Canadiens – zögerte nicht lange und traf mit einem platzierten Handgelenkschuss genau in den Winkel zur ersten Treffer der Partie. Von nun an hatten beide Teams gute Chancen, die Russen scheiterten aber etliche Male nur ganz knapp an Roman Cechmanek im Kasten der Tschechen. Die wenigen ganz guten Chancen der Tschechen machte Alexander Eremenko im Tor der Russen ohne grössere Probleme zunichte. Nach einem ziemlich ausgeglichenen und von vielen guten Offensivaktionen geprägten ersten Drittel führte die Sbornaja mit 1:0. Das zweite Drittel begann mit einem leichten Vorteil für die Tschechen, doch die Russen überstanden die kleine Druckphase des Gegners unbeschadet und - 34 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider begannen ihrerseits den Druck aus dem ersten Drittel wiederherzustellen. In den ersten Minuten des Mitteldrittels kamen die Russen zu einigen guten Chancen, doch ein Torerfolg schaute ebenfalls nicht heraus. Sehr auffällig spielte vor allem der bisher nicht wahnsinnig überzeugende Alexander Ovechkin, der heute auch in Überzahl agieren durfte und dementsprechend sofort mehr Puckkontakte hatte. In einem Überzahlspiel waren die Russen nahe am zweiten Treffer, doch dieser wollte einfach nicht fallen. In der Folge kamen wiederum beide Teams zu guten Chancen, ein weiterer Treffer gelang aber keinem der beiden Teams. Somit starteten die Russen mit dem Vorsprung von einem Tor aus dem ersten Drittel auch in den Schlussabschnitt. Die Russen starteten mit einer Überzahlgelegenheit in den letzten Abschnitt und wie beim ersten Treffer stand die Formation um Ilya Kovalchuk auf dem Eis. Nach nur wenigen Sekunden in diesem Überzahlspiel schnappte sich Kovalchuk die Scheibe und schoss sie in Richtung des tschechischen Tors. Der Schuss prallte von der Bande hinter dem Tor ins Feld zurück und der anstürmende Evgeni Malkin (41.) überwand Roman Cechmanek einhändig zum zweiten Treffer der Russen. Malkin verwertete den Abpraller aus äusserst spitzem Winkel mit einem einhändigen Schuss zwischen dem Pfosten und dem Torhüter hindurch. Nach einem ohne Probleme überstandenen Unterzahlspiel griffen die Russen direkt wieder an und Andrei Markov traf mit einem Gewaltschuss nur den Pfosten. Im nächsten Angriff konnte Morozov den Aufbau der Tschechen unterbinden und von der Seite auf den Kasten losziehen. Den Torhüter hatte er bereits umspielt als er die Scheibe aus spitzem Winkel Richtung Tor beförderte, doch Petr Cajanek konnte die Scheibe im letzten Moment vor der Linie blockieren und somit den dritten Treffer der Russen knapp verhindern. Ein weiteres Überzahlspiel der Tschechen blieb ohne Erfolg, da die Russen auch in Unterzahl sehr aggressiv spielten und die Scheibe Mal für Mal sofort wieder aus der eigenen Zone rausspielen konnten. Kurz nach der überstanden Strafe war das Team von Slava Bykov sofort wieder in der Vorwärtsbewegung und kam sofort zu weiteren sehr guten Chancen. Nach einem missglückten Befreiungsschlag kam Alexander Radulov (52.) im Slot an die Scheibe und bezwang Roman Cechmanek, der seinen Stock bei der Abwehr zuvor verloren hatte, mit einem platzierten halbhohen Handgelenkschuss. Im Gegenangriff wurde ein tschechischer Spieler unfair zurückgehalten und Alexei Morozov erhielt dafür eine kleine Strafe wegen Hakens. Das Überzahlspiel der Tschechen lief besser als zuvor und für einige Sekunden brannte es im Slot der Russen lichterloh. Doch mit vereinten Kräften gelang es den Russen sich aus der eigenen Zone zu befreien und im Gegenangriff der Russen wurde Kapitän Schastlivyy vom Stock von Marek Zidlicky voll im Gesicht getroffen. Zidlicky wurde für dieses Foul ebenfalls auf die Strafbank geschickt und auf dem Eis spielten nun je vier Feldspieler. Evgeni Malkin (55.) wurde mit einem langen Pass lanciert, schnappte sich die Scheibe, liess Cechmanek mit einem wunderschönen Trick aussteigen und erzielte mit einem Bauerntrick den vierten Treffer für die Russen. Dieser schöne Treffer des Jungstars Malkin bedeutete die Entscheidung in einer spannenden Partie, die aber im dritten Drittel von den Russen dominiert wurde. In den Schlussminuten wurden noch ein paar Nettigkeiten verteilt und die Tschechen könnten nach Ablauf von mehreren Strafen für beinahe volle zwei Minuten in doppelter Überzahl agieren. Obwohl die Kombinationen in dieser Überzahl anfangs besser klappten konnten die Tschechen erneut keine wirkliche Gefahr für den starken Eremenko im Kasten der Russen erzeugen und blieben wieder ohne den erhofften Torerfolg. In den Schlusssekunden kam es vor dem Tor von Eremenko zu mehreren kleinen Auseinandersetzungen zwischen je zwei Spielern, was jedoch nur noch als Frustabbau der Tschechen angesehen werden konnte. Die Partie endete mit einem weiteren erfolglosen Überzahlspiel der - 35 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Tschechen und einem riesigen Jubel der russischen Spieler und der ganzen Halle. Mit einer engagierten und vor allem defensiv überragenden Leistung qualifizierte sich das Team des Gastgebers als erstes Team für die Halbfinals. Die Tschechen hatten am heutigen Nachmittag und besonders im dritten Drittel nicht den Hauch einer Chance und wurde von den vom Publikum getragenen Russen phasenweise beinahe vorgeführt. Ebenfalls sehr zu loben ist die Leistung des russischen Torhüters Alexander Eremenko, der nach dem Spiel verdient zum besten Spieler seines Teams ausgezeichnet wurde und während dem ganzen Spiel keine Unsicherheiten zeigte. Als beste tschechische Spieler während dem ganzen Turnier wurden die drei in der NHL tätigen Marek Zidlicky, David Vyborny und Roman Cechmanek gewählt. Für den Gastgeber war dieser Sieg sicherlich eine riesige Erleichterung, da in den letzten Jahren auch nach überragenden Siegen in der Zwischenrunde die Leistung in den wichtigen Spielen abnahm. Mit dieser sehr starken und vor allem defensiv sicheren Leistung lassen die Russen eine ganze Nation auf den ersten Titel seit 14 Jahren hoffen. Russland – Tschechien 4:0 (1:0, 0:0, 3:0) Im zweiten Viertelfinale traf der Titelverteidiger und Olympiasieger aus Schweden auf die Slowaken. Sicherlich waren die Schweden leicht zu favorisieren, auch wenn sie im Vergleich zum heutigen Gegner mit viel weniger Spieler aus der NHL antraten und den letzten Ernstkampf vor dem Viertelfinale gegen die Russen verloren hatte. Das mit Spannung erwartete Duell zwischen der starken Offensivabteilung der Schweden und der Paradeformation der Slowaken um ihren Star und Topskorer Marian Gaborik sorgte bereits im Vorfeld für grosse Hoffnungen. Bereits nach etwas mehr als einer Minute in dieser Partie wusste sich Dick Tärnström nur noch mit einem Foul zu helfen um den schnellen Roman Kukumberg zu stoppen. Damit konnten die Slowaken zum ersten Mal in Überzahl spielen und wie erwartet stand zu Beginn der im Laufe des Turniers erstarkte NHL Block um Marian Gaborik auf dem Eis. Gaborik schnappte sich hinter dem Tor die Scheibe und zog mit unbedrängt vors Tor, wo er Marian Hossa mit einem kurzen Pass bediente. Hossa (3.) traf mit einem flachen Schuss in die lange Ecke an Johan Bäcklund vorbei zur frühen Führung für die als Aussenseiter gehandelten Schweden. Nur eine Minute nach der Führung konnten die Slowaken erneut in Überzahl agieren. Die Defensivarbeit der Schweden verbesserte sich im Gegensatz zur ersten Unterzahlsituation und die Slowaken konnten im zweiten Überzahlspiel des Spiels nicht reüssieren. Dank diesem überstandenen Unterzahlspiel kamen die Schweden immer besser ins Spiel und setzten die Abwehr der Slowaken unter Druck. Nach einem katastrophalen Fehler in der slowakischen Defensive kam ein Schwede völlig unbedrängt zum Abschluss, doch der slowakische Keeper Karol Krizan – beim schwedischen Meister Modo unter Vertrag – konnte den Backhandschuss noch mit dem Beinschoner parieren. Weil aber kein eigener Verteidiger den Abpraller aus dem Drittel schoss, konnte Fredrik Warg (8.) völlig frei vor dem Kasten stehend zum 1:1 einschieben. Doch im Gegenzug traf Richard Kapus (9.) traf nach einem schönen Querpass in einer zwei gegen eins Situation mit einem platzierten Schuss aus dem Handgelenk über den Schoner von Bäcklund zur erneuten Führung seines Teams. Nach dem erneuten Rückschlag erhöhten die Schweden den Rhythmus und tauchten von nun an vermehrt im Drittel der Slowaken auf, die sich in den Schlussminuten des ersten Drittels auf die schnellen Konter beschränkten. Die Slowaken konnten dem druckvollen Spiel der Schweden trotzen und kamen zudem zu einigen guten Chancen nach schnellen Kontern. Nach einem spannenden und offensiv ersten Drittel lag der Favorit aus Schweden mit 1:2 im Rückstand, wobei die letzten Minuten aber auf eine Wende hinwiesen. Das zweite - 36 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Drittel begann mit einer Druckphase der Schweden und einem Defensivfehler der Slowaken. Jonathan Hedström (23.) verwertete einen Pass von hinter dem Tor mit einem flachen Direktschuss in die lange Ecke, nachdem die slowakische Abwehr zuvor die Scheibe nicht aus dem Drittel spielen konnte. Wie das erste Drittel begann auch das zweite Drittel mit einem frühen Treffer, diesmal fiel der Treffer auf Seiten der Slowaken und die Schweden glichen erneut aus. Ein paar Sekunden später wackelte die Defensive der Slowaken erneut und die Schweden gingen mit einem kuriosen Treffer erstmals in Führung. Ein schwedischer Angreifer zog von hinter dem Tor in Richtung des slowakischen Kasten als er von Milan Jurcina in den Rücken gecheckt und durch den Torraum befördert wurde. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Strafe, liess aber den Vorteil laufen und Tony Martensson (27.) nutzte die allgemeine Verwirrung aus und schob die Scheibe zum 3:2 über die Linie. Der schwedische Spieler lag im Torraum und behinderte Karol Krizan, doch das Tor fiel im gleichen Moment wie dieses Foul und somit entschied der Schiedsrichter auf Tor. Kurze Zeit später konnten die Schweden nach einem Foul von Branko Radivojevic in Überzahl spielen und das Powerplayspiel lief nicht schlecht. Alexander Steen wurde schön frei gespielt, scheiterte jedoch mit seinem Abschluss an Krizan. Krizan konnte die Scheibe nicht blockieren, Steen spielte den Querpass auf den mitgelaufenen Jonathan Hedström (34.) und dieser schob die Scheibe ins weit offene Tor. Hedström brachte die Schweden mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel erstmals mit zwei Toren in Front. Mit einem furiosen zweiten Drittel und drei Toren in Serie machten die Schweden aus einem 1-2 Rückstand einen 4-2 Vorsprung nach zwei Dritteln. Die Slowaken mussten im dritten Drittel Reaktion zeigen, ansonsten waren die Schweden kaum in Gefahr zu bringen, denn nach einem verhaltenen ersten Drittel spielten sie im zweiten Abschnitt all ihre Stärken aus. Im dritten Drittel begannen die Slowaken aktiver und druckvoller zu spielen und setzten die Schweden wie bereits zu Beginn des ersten Drittels unter Druck. Nach einem Scheibenverlust der Schweden an der roten Linie schalteten die Slowaken blitzschnell auf Angriff um und Branko Radjvojevic (42.) verwertete seinen eigenen Abpraller zum Anschlusstreffer für die Slowaken. Wenige Minuten später zog Tony Martensson (48.) durch die Mitte, liess zwei Verteidiger aussteigen und konnte alleine auf den slowakischen Torhüter losziehen. Mit einer schönen Körpertäuschung liess er Karol Krizan aussteigen und traf mit einem schönen halbhohen Schuss in die lange Ecke zum 5:3 für die Schweden. Nur etwas mehr als eine Minute später entschied Magnus Johansson (50.) die Partie mit seinem Treffer zum 6:3. Die Slowaken kamen durch einen wunderschönen Treffer von Roman Kukumberg (52.) noch einmal auf zwei Tore heran, doch die Partie war spätestens nach der zehnminütigen Disziplinarstrafe des slowakischen Topstars Marian Gaborik gelaufen. Tony Martensson (60.) komplettierte den Hattrick mit einem Treffer ins leere Tor. Für die Slowaken wurden Torhüter Karol Krizan, Abwehrhüne Zdeno Chara und Topskorer Marian Gaborik als drei beste Spieler des Turniers ausgezeichnet. Mit dem letztlich überragenden 7:4 Sieg ziehen die Schweden als zweites Team nach den Russen in die Halbfinals ein. Aufeinander können die beiden Topteams der Gruppe E nicht treffen, somit könnte der Final Russland gegen Schweden heissen, vorausgesetzt die beiden Favoriten gewinnen ihre jeweiligen Halbfinalspiele. Für die Slowaken ist das Turnier nach einer engagierten Leistung bereits frühzeitig beendet, da sie in einem guten Spiel im zweiten Drittel einen Totalausfall hatten und dem Gegner den Weg zum Sieg geebnet haben. Nach den Tschechen sind auch die Slowaken ausgeschieden, somit steht keiner der beiden Vertreter der ehemaligen Eishockeymacht aus der Tschechoslowakei in den Halbfinals. Schweden – Slowakei 7:4 (1:2, 3:0, 3:2) - 37 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider 10.5.2007 Zu Beginn des zweiten Viertelfinaltages traf das Team des Rekordweltmeisters auf die Schweiz. Beflügelt von den Erinnerungen des grandiosen Siegs von Turin – die Schweiz schlug Kanada durch zwei Tore des Kanadiers Paul Di Pietro mit 2:0 – wollten die Schweizer diesen Erfolg wiederholen und zum dritten Mal in der Ära Krueger in die Halbfinals einziehen. Die sich stetig steigernden Kanadier von Coach Andy Murray wollten im Schnellzugstempo in die Halbfinals einziehen, denn für eine kanadische Mannschaft zählen auch dieses Jahr nur Siege. Im ersten Drittel begannen die Kanadier wie erwartet druckvoller als die Schweizer und kamen bereits früh zu guten Möglichkeiten. Doch die Defensive der Schweizer um den starken Torhüter Jonas Hiller liess sich nicht verunsichern und konnte auch mehrere Unterzahlgelegenheiten unbeschadet überstehen. Im Angriff der Schweizer lief nicht sehr viel, da sich die Schweizer doch primär auf einen sicheren Job in der Defensive konzentrierten. Kurz vor Ende des ersten Drittels wackelte die bisher gute Abwehr der Schweizer zum ersten Mal beträchtlich. Ein Abstimmungsfehler hinter dem Tor zwischen Mark Streit und Julien Vauclair nutzte ein kanadischer Spieler aus und spielte die Scheibe vor den Kasten von Jonas Hiller. Die Situation schien bereits geklärt zu sein, doch Sandy Jeannin schlug über die Scheibe und Matthew Lombardi (16.) überwand Jonas Hiller mit einem schwachen Backhandschuss. Dem Treffer ging eine Serie von unglücklichen Aktionen voraus. Zuerst der Scheibenverlust von Vauclair hinter dem Tor, dann der missglückte Befreiungsschlag von Jeannin und schliesslich der unglückliche Abschluss, der den Weg zwischen zwei Verteidigern hindurch ins Tor fand. Dieser Treffer war besonders ärgerlich, da die Chance der Kanadier überhaupt nicht zwingend war und die Schweizer zuvor mehrmals längeren Druckphasen der Kanadier standgehalten hatten. Einige Sekunden vor Schluss konnte das Team von Ralph Krueger erstmals in Überzahl agieren und kam durch einen schönen Schuss von Thibaut Monnet zu einer guten Ausgleichsmöglichkeit, die jedoch von Dwayne Roloson im Tor der Kanadier mit etwas Glück vereitelt wurde. Nach einem guten Drittel lagen die Schweizer auf Grund des ärgerlichen Treffers von Lombardi mit 0:1 in Rückstand. Zu Beginn des zweiten Drittels spielten die Schweizer aggressiver und offensiver als im ersten Drittel. Nach nur wenigen Minuten hatte Patrick Della Rossa die grosse Möglichkeit zum ersten Treffer seines Teams. Nach einem schönen Querpass in einer 2-1 Situation sah Della Rossa seinen flachen Direktschuss von Roloson abgewehrt. Das Spiel verlief von nun an ausgeglichener und zu Spielmitte gelang den Kanadiern der zweite Treffer des Spiels. Jamal Mayers (30.) schnappte sich in der Ecke die Scheibe, zog unwiderstehlich vor den Kasten der Schweizer und konnte Jonas Hiller mit einem flachen Schuss in die lange Ecke zum zweiten Mal überwinden. Dem Treffer ging eine Unachtsamkeit von Severin Blindenbacher, der den Torschützen in der Ecke zu leicht hat ziehen lassen, voraus. Doch im Gegenzug gelang ausgerechnet dem ältesten Spieler im Team der Eidgenossen der so wichtige Anschlusstreffer für die Schweiz. Nach einem schönen Pass von Duri Camichel traf dessen Zuger Teamkollege Paul di Pietro (30.) mit einem halbhohen Schlagschuss an Dwayne Roloson vorbei zum 1.2 aus Sicht der Schweizer. Einige Minuten später kassierte Goran Bezina eine unnötige Strafe wegen Hakens und weil in dieser Unterzahlsituation auch noch Andres Ambühl nach einem ärgerlichen Foul in der Angriffszone auf die Strafbank versetzt wurde, konnte das Team von Andy Murray mehr als eine Minute in doppelter Überzahl agieren. Andy Murray erkannte die Wichtigkeit dieser Situation und versuchte in einer Auszeit seinem Team die wegweisenden Instruktionen für diese Überzahlsituation zu - 38 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider übermitteln. Tatsächlich schienen die Anweisungen des Chefs etwas bewirkt zu haben, denn die Kanadier liessen die Scheibe gut laufen und kamen sofort zu guten Möglichkeiten. Einen Kracher von der blauen Linie konnte Jonas Hiller zwar noch abwehren, doch Eric Staal schnappte sich den Abpraller, spielte einen Querpass durch den Slot und Rick Nash (35.) hatte keine Mühe zum 3:1 einzuschieben. Nash, der in Saison 2004/05 auf Grund des Streikes in der NHL mit dem HC Davos Schweizermeister geworden ist, bezwang seinen ehemaligen Teamkollegen Jonas Hiller mit einem flachen Schuss ins halb leere Tor. Die Schweizer zeigten ein engagiertes zweites Drittel, doch dem Druck der Kanadier konnten sie in einigen Situationen nicht standhalten, was zu den beiden Gegentreffer führte. Mit einem 1-3 Rückstand starteten die Schweizer ins letzte Drittel und obwohl die Schweizer bisher gut spielten, musste eine klare Leistungssteigerung her um noch eine Chance auf den Sieg zu haben. Mit einigen dummen Strafen bremsten sich die Schweizer im Schlussabschnitt selber und eines der zahlreichen Überzahlspielen konnten die Kanadier zum entscheidenden vierten Treffer ausnützen. Matthew Lombardi (47.) konnte sich den zweiten Treffer der Partie und den sechsten in diesem Turnier gutschreiben lassen. Eine weitere doppelte Unterzahl von mehr als einer Minute überstanden die Schweizer dank einigen tollen Paraden von Jonas Hiller unbeschadet überstehen. In den Schlussminuten kontrollierten die Kanadier das Geschehen und liessen den Schweizer nur noch wenige Torschüsse zu. Kurz vor Schluss fingen die kanadischen Verteidiger einen Angriff der Schweizer ab, Shane Doan legte die Scheibe zur blauen Linie zurück und Shea Weber (58.) traf aus voller Fahrt mit einem gewaltigen Kracher zum Endstand von 5:1 für das kanadische Team von Coach Andy Murray. Die Schweizer zeigten eine gute Leistung, konnte aber nicht die geforderte überragenden Leistung abrufen um einen Gegner wie das kanadische Team ernsthaft zu fordern. Einige individuelle Fehler in der Defensive und vor allem mehrere dumme Strafen forderten den Schweizern viel Substanz und Kraft ab. Als bester Spieler der Schweizer wurde der unermüdliche Kämpfer Andres Ambühl gewählt. Von den Verantwortlichen wurden zudem der überragende Jonas Hiller, Allrounder und Captain Mark Streit und Sandy Jeannin als beste Spieler ihres Teams während des gesamten Turniers. Dank dem letztlich sicheren Sieg gegen die Eidgenossen stehen die Kanadier als Dritter von vier Halbfinalisten fest. Im ersten Halbfinale wird es somit zum Knaller zwischen dem Titelverteidiger aus Schweden und dem Rekordweltmeister aus Kanada kommen. Kanada – Schweiz 5:1 (1:0, 2:1, 2:0) Im letzten Viertelfinalspiel trafen die Amerikaner auf das finnische Team. Bereits im Vorfeld wurde diese Partie als sehr ausgeglichen angeschaut und keinem der beiden Teams konnte die Favoritenrolle zugeschoben werden. Die schwankenden US Boys wollten ihr Heil in der Offensive suchen und trafen mit den Finnen auf einen ebenfalls offensiv ausgerichteten Gegner. Bereits nach wenigen Minuten konnten die Finnen erstmals im Powperplay agieren und angeführt von Topskorer und Offensivverteidiger Petteri Nummelin kreierten sie bereits im ersten Überzahlspiel der Partie einige gute Möglichkeiten. Mit einer Portion Glück und einem starken John Grahame zwischen den Pfosten überstanden die Amerikaner diese brenzlige Situation zu Beginn des Spiels ohne dabei einen frühen Gegentreffer einzufahren. Wenig später zog ein finnischer Spieler alleine auf den amerikanischen Keeper los, doch Grahame konnte sich erneut auszeichnen und liess auch diesen Versuch nicht passieren. Daraufhin konnte auch das Team von Headcoach Mike Sullivan das erste Mal in Überzahl spielen. Ihr Überzahlspiel liess aber noch zu wünschen übrig und die beste Chance hatten die Finnen in Unterzahl, wiederum stand der amerikanische - 39 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Schlussmann aber genau richtig und parierte auch diese gute Chance der bisher besseren Finnen. Kurz vor Ende des ersten Spielabschnitts gewann Tomi Kallio ein Bandenduell gegen Chad LaRose, Tuomo Ruutu (18.) übernahm die Scheibe und traf mit einem schönen Schuss in die lange Ecke unhaltbar für Grahame zum ersten Treffer der Partie. Die Finnen brachten diesen Vorsprung über die Zeit und gingen somit mit einem Tor Vorsprung in den zweiten Abschnitt. In einem sehr ausgeglichenen Drittel, in dem beide Teams ihre Druckphasen hatten, war nach dem ersten Drittel und einem leichten Vorteil der Finnen noch alles möglich. Nach nur ungefähr einer Minute im zweiten Drittel gelang Toby Petersen (21.) in Unterzahl der verdiente Ausgleich für die Amerikaner. Doch die Freude hielt nicht sonderlich lange, denn Pekka Saravo (25.) brachte mit einer kaltblütig abgeschlossenen 2-1Situation die Finnen postwendend zum zweiten Mal in dieser Partie in Führung. Es dauerte nur ein paar Minuten bis die Amerikaner erneut in Überzahl agieren konnten und die Chance auf den Ausgleich erhielten. Im darauf folgenden Überzahlspiel brachten die Amerikaner nicht viel zu Stande, doch kurz nachdem die Finnen wieder komplett waren, glichen die Amerikaner mit einer schönen Kombination zum 2:2 aus. Tyler Arnason (28.) von den Colorado Avalanche schloss eine schöne Kombination über Phil Kessel und Brian Bochenski mit einem Backhandschuss ab. Die Partie war nun endgültig gestartet und es fiel Tor um Tor. Jari Viukhola (31.) profitierte von einem totalen Chaos in der amerikanischen Abwehr. Grahame brachte die Scheibe nicht aus dem Drittel raus, Viukhola wartete geschickt vor dem Tor und hatte keine Mühe den Abpraller sicher zu verwandeln. In der Folge gab es erneut gute Möglichkeiten auf beiden Seiten. Nur drei Minuten nach der erneuten Führung für die Finnen schloss Lee Stempniak (35.) einen schönen Angriff der US Boys mit seinem sechsten Turniertreffer ab. Es war bereits der fünfte Treffer in diesem sehr offensiv geführten zweiten Drittel, doch es sollte nicht der Letzte sein. Weniger als eine Minute später konnten die Finnen in Überzahl agieren, auf dem Eis stand die erste Formation um Starverteidiger Petteri Nummelin. Nummelin leitete auch den erneuten Führungstreffer der Finnen mit einem genialen Querpass mitten durch die Box der Amerikaner ein. Tomi Kallio (36.) hatte nach dem tollen Pass von Nummelin alle Zeit der Welt um die Scheibe zu kontrollieren und mit einem schönen Handgelenkschuss John Grahame in der oberen Ecke zu bezwingen. Nach einem turbulenten zweiten Drittel mit insgesamt sechs Toren führten die Finnen immer noch mit einem Tor Vorsprung, doch die Partie war vor dem abschliessenden Drittel noch immer sehr offen und eine Wende jederzeit möglich. Im Schlussabschnitt agierten die beiden Teams ein wenig zurückhaltender, dennoch kamen beide Mannschaften zu guten Abschlussmöglichkeiten, die aber allesamt von Kari Lehtonen beziehungsweise John Grahame zunichte gemacht. Relativ genau nach der Hälfte des Schlussdrittels konnten die Finnen in Überzahl agieren und erhielten somit eine gute Chance in dieser engen Partie bereits eine kleine Entscheidung herbeizuführen. Die Amerikaner liessen sich aber nicht bedrängen und liefen mit tollem aggressiven Unterzahlspiel nie in Gefahr einen Gegentreffer zu kassieren. Kurz nach Ablauf der Strafe wurde Erik Cole in aussichtsreicher Position von den Beinen geholt und der Schiedsrichter entschied sofort auf Strafe, was einem Überzahlspiel der Amerikaner gleichkam. Lange brachten die Amerikaner im Powerplay nichts zustande und die Finnen konnten die Scheibe jeweils ziemlich locker aus dem eigenen Drittel spedieren. In den Schlusssekunden dieser Überzahl kam dann doch noch der vierte Ausgleich für die Amerikaner in dieser Partie. Andrew Hutchinson (55.) verwertete einen schönen Querpass mit einer schönen Direktabnahme unter die Latte. In der Folge liefen die Finnen in Gefahr, erneut eine Führung im letzten Drittel zu verspielen, was ihnen in den letzten Jahren besonders an Weltmeisterschaften öfters passierte. In den - 40 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Schlusssekunden der regulären Spielzeit verletzte sich Starverteidiger Petteri Nummelin am Knie. Nach einem abgegebenen Schuss wurde Nummelin auf einem Bein stehend von einem harten Check erwischt und durch die Luft gewirbelt. Die Finnen retten sich in die Verlängerung und alle Augen waren darauf gerichtet, wie Finnland den Ausfall ihres besten Verteidigers verkraftete. Denn die Finnen hatten ohnehin nur sechs Verteidiger im Aufgebot und somit mussten sie in der Overtime mit nur noch fünf gelernten Verteidigern antreten. Die Verlängerung dauerte zehn Minuten und wurde nach NHL Prinzip mit je vier Feldspielern ausgetragen, zudem wurde nach der Sudden Death Regel gespielt, sprich der erste Treffer hätte die Partie vorzeitig entschieden. Nach zwei Minuten in der Verlängerung hatte Zach Parise die erste grosse Gelegenheit die Partie zu Gunsten der Amerikaner zu entscheiden. Sein Schuss nach einem schönen Solo streifte gar noch den Aussenpfosten. Nur wenig später hatten die Amerikaner durch Paul Stastny erneut eine gute Gelegenheit die Partie zu entscheiden und ins Halbfinale einzuziehen. In der ersten Verlängerung im vierten Viertelfinalspiel gab es keine Tore und somit musste ein Penaltyschiessen über Sieg und Niederlage entscheiden. Leicht zu favorisieren waren die Finnen, da sie mit Petteri Nummelin und Mikko Koivu die zwei besten Schützen der vergangenen NHL Saison in ihren Reihen hatten. Nummelin kehrte kurz vor Schluss der Verlängerung aufs Eis zurück und konnte dementsprechend auch im Penaltyschiessen eingesetzt werden. Nach internationalen Regeln schossen je drei Schützen und falls nach diesen sechs Schüssen keine Entscheidung gefallen ist, durfte dann immer je ein Spieler jedes Teams sein Glück probieren. Als erster Schütze trat Ville Peltonen für die Finnen an und scheiterte nachdem er Grahame aussteigen liess an der Latte. Auch Phil Kessel scheiterte mit seinem Versuch an Kari Lehtonen. Petteri Nummelin setzte seinen Versuch knapp neben das Tor und weil auch Lee Stempniak seinen Schuss knapp neben den Kasten schoss stand es nach zwei Schüssen noch immer 0:0. Als dritter Schütze nahm Mikko Koivu Anlauf und auch er traf mit seinem Schuss nicht aufs Tor. Zach Parise, nach dem Ausscheiden seiner New Jersey Devils vor zwei Tagen zum Team gestossen, konnte die Partie mit dem dritten Versuch der Amerikaner entscheiden. Doch seinen nicht schlechten Backhandschuss konnte Kari Lehtonen parieren. Als erster Schütze in der zweiten Runde nahm wiederum Zach Parise Anlauf, doch diesmal verstolperte er die Scheibe und somit blieben die Amerikaner auch nach vier Schüssen ohne Treffer. Nun hatte Tuomo Ruutu auf der Gegenseite die Chance die Partie zu Gunsten der Finnen zu entscheiden, sein Schuss prallte aber vom Pfosten ab und kullerte neben dem Tor durch. Als nächster Schütze für die US Boys trat Phil Kessel zum zweiten Mal an und scheiterte mit einem guten Handgelenkschuss am starken Kari Lehtonen im Spiel der Finnen. Als fünfter Schütze trat der erfahrene Jere Lehtinen an und entschied die Partie mit einem tollen Handgelenkschuss in die hohe Torecke zu Gunsten der Finnen. Nach den vielen knapp und unglücklich verlorenen Spielen der letzten Jahre konnte das Team der Finnen erstmals ein wichtiges Spiel zu ihren Gunsten entscheiden. Im Halbfinale von Samstagnachmittag treffen die Finnen auf den Gastgeber aus Russland und haben erstmals in den letzten Jahren die Chance auf einen Finaleinzug. Für die Amerikaner stellt diese Niederlage eine herbe Enttäuschung dar, da sie nach einem schwachen Beginn immer besser ins Spiel fanden und in der Verlängerung gute Chancen hatten die Partie zu entscheiden. USA – Finnland 4:5 n.P. (0:1, 3:3, 1:0, 0:0, 0:1) - 41 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider 9. Die Halbfinals Die Paarungen Russland – Finnland Kanada – Schweden Im ersten Halbfinalspiel traf der Gastgeber aus Russland auf die Finnen. In der Gruppenphase trafen die beiden Teams bereits einmal aufeinander und damals gewann die Sbornaja von Slava Bykov nach einer 4:1 Führung mit 5:4. Gespannt darf man vor allem auf das Überzahlspiel der Finnen, da die bisherige Schlüsselfigur Petteri Nummelin verletzt ausfiel. Für die Russen zählte nur der Sieg, da das Ziel natürlich Weltmeistertitel heissen musste. Bereits nach 18 Sekunden konnten die Finnen erstmals in Überzahl agieren, doch das Überzahlspiel der Finnen kam nicht ins Rollen und die Russen konnte ihren Kasten mit einem guten Spiel in Unterzahl rein halten. In der Folge agierten die Gastgeber aktiver und Alexander Ovechkin hatte die erste grosse Chance des Spiels, die aber von Kari Lehtonen zunichte gemacht wurde. Nach ziemlich genau fünf Minuten checkte Sean Bergenheim den russischen Verteidiger Andrei Markov hässlich mit dem Knie, worauf sich dieser am Knie verletzte. Bergenheim kassierte für die Attacke zu Recht eine fünfminütige Strafe und zudem eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Weil aber Kovalchuk sich mit einem Stockschlag an Bergenheim rächte musste auch er für zwei Minuten auf die Strafbank. Somit spielten beide Teams für zwei Minuten mit je vier Feldspielern und die restlichen drei Minuten der Strafe gegen Bergenheim konnten die Russen in Überzahl agieren. Nach einem Pass von Sergei Gonchar zog Evgeni Malkin (9.) in die Mitte und traf mit einem tollen Handgelenkschuss genau in den Winkel zum ersten Tor für den Gastgeber. Für Malkin war es nach einem harzigen Beginn ins Turnier bereits der fünfte Turniertreffer. In den ersten Minuten fielen die Finnen eher durch unfaire Aktionen als durch spielerische Qualitäten auf. Nach gut zehn Minuten verletzte sich Captain Petr Schastlivyy nach einem nicht geahndeten Check von Tomi Kallio. Nur ein paar Sekunden später wurde erneut ein finnischer Spieler nach einem Check von hinten für zwei plus zehn Minuten auf die Strafbank geschickt. Doch das Überzahlspiel der Russen lief nicht gut, Jukka Hentunen (13.) entwischte der russischen Defensive mit seinem genialen Antritt und traf mit einem kaltblütigen Abschluss in Unterzahl zum Ausgleichstreffer. Die Russen liessen sich nicht beeindrucken und drückten enorm aufs Tempo. Nach einem schönen Solo von Evgeni Malkin kam Kharitonov zu einer guten Gelegenheit, doch Kari Lehtonen konnte den guten Abschlussversuch mit einer schönen Parade vereiteln. Im Gegenzug kamen die Finnen ihrerseits zu einer guten Gelegenheit und konnten nur durch ein Foul am erfolgreichen Abschluss gehindert werden, was bedeutete dass sie zum zweiten Mal in dieser Partie in Überzahl agieren konnten. Die Russen konnten auch dieses Unterzahl unbeschadet überstehen, doch ein paar Sekunden vor Ende des ersten Drittels musste Malkin nach einem ungeschickten Zweikampfverhalten auf die Strafbank geschickt. Nach einem hochklassigen ersten Drittel stand es 1:1 Unentschieden, denn die Finnen steigerten sich nach einem etwas harzigen Beginn und konnten dem Sturmlauf der Russen bisher Paroli bieten. Das zweite Drittel konnten die Finnen dank der Strafe gegen Malkin aus dem ersten Drittel in Überzahl beginnen und erhalten somit eine gute Chance auf einen schnellen Führungstreffer im Mittelabschnitt. Doch erneut war das Unterzahlspiel der Russen erfolgreich und die Finnen konnten auch im dritten Überzahlspiel der Partie nichts ausrichten. Trotz der leichten Feldüberlegenheit der Russen konnten die Finnen gut mithalten und - 42 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider brachten den Gastgeber immer wieder dazu Strafen zu nehmen. Nach fast fünf Minuten im zweiten Drittel konnten die Finnen zum vierten Mal in diesem Spiel in Überzahl agieren und diesmal lief die Scheibe relativ gut durch die Reihen der Finnen. Doch erneut konnten die Russen dank körperbetontem Abwehrspiel und einigen guten Paraden von Alexander Eremenko das Unterzahlspiel unbeschadet überstehen. In einer kleinen Druckphase der Russen passierte den Finnen ein ärgerlicher Wechselfehler und die Russen konnten die folgenden zwei Minuten in Überzahl spielen. Trotz guten Gelegenheiten konnten auch die Russen in diesem Powerplay nicht reüssieren. Vor allem Evgeni Malkin erspielte sich Chance um Chance und war eindeutig der präsenteste Spieler im Team der Sbornaja. Auch nach dem missglückten Überzahlspiel drückten die Russen stark aufs Tempo und kamen durch Alexander Ovechkin zu zwei weiteren guten Gelegenheiten, die aber beide vom bisher starken Kari Lehtonen im Tor der Finnen zunichte gemacht wurde. Mit einer weiteren unnötigen Strafe von Sergey Zinoviev schwächten sich die Russen in einer Druckphase selber und mussten erneut zwei Minuten in Unterzahl spielen. Die Russen spielten offensiv in Unterzahl und ein guter Angriff von Sergej Brylin konnte von Tuomo Ruutu nur noch unfair unterbunden werden, was dem Powerplay der Finnen ein Ende setzte. Nach einer kurzen Sequenz mit je vier Feldspielern auf dem Eis konnten die Russen für etwas mehr als eine Minute in Überzahl ihr Glück versuchen. Wiederum stand aber das in Überzahl spielende Team, dieses Mal die Russen, neben den Schuhen und konnte keinen grossen Druck auf den Kasten des Gegners erzeugen. Nach einem unfairen Stockcheck gegen einen russischen Spieler, der jedoch nicht bestraft wurde, stand rappelte sich der russische Spieler auf und brachte den Finnen zu Fall, was ihm eine zweiminütige Verschnaufpause auf der Strafbank verschaffte. Nach je einem weiteren erfolglosen Überzahlspiel der beiden Mannschaften steht es nach einem torlosen Mittelabschnitt noch immer 1:1. Keines der beiden Teams konnte das Geschehen auf dem Eis wirklich beherrschen. Obwohl die Sbornaja etwas mehr vom Spiel hatte, konnten sie sich daraus keinen wirklichen Vorteil erarbeiten. Nach etwas mehr als fünf Minuten im Schlussabschnitt gelang den Finnen ein Wechsel nicht nach Wunsch und erneut konnte der Gastgeber in Überzahl agieren. Die Paradeformation um Center Evgeni Malkin harmonierte gut, doch wiederum wollte kein Treffer in Überzahl gelingen. Doch die Russen konnten sich auch nachdem die Finnen wieder komplett waren im Angriffsdrittel festsetzten und Alexander Ovechkin suchte mit viel Zug zum Tor die Entscheidung in dieser Partie. An Kari Lehtonen war aber erneut kein Vorbeikommen und zehn Minuten vor Schluss stand es noch immer Unentschieden. Die schwache Effizienz im Abschluss des russischen Teams zeigte wie stark man den Topskorer des Turniers Alexei Morozov vermisst. Morozov zog sich im Spiel gegen die Tschechen eine Verletzung am Knie zu und musste für das heutige Halbfinalspiel passen. Auch in der Folge kamen die Russen zu einigen sehr guten Möglichkeiten die Partie in die gewünschte Bahn zu lenken. Gut fünf Minuten vor Schluss konnten die Russen wieder einmal in Überzahl spielen und in diesen zwei Minuten den zweiten Treffer suchen. Die Überzahl lief nicht schlecht aber Kari Lehtonen im Tor der Finnen war dem Druck jederzeit gewachsen und liess auch in dieser Unterzahl keinen Treffer der Russen zu. Auch in den Schlusssekunden gab es keine Treffer mehr und somit mussten die Finnen nach der Partie gegen die USA im Viertelfinale erneut in die Verlängerung gehen. In der regulären Spielzeit und vor allem in den Schlussminuten des dritten Drittels waren die Russen phasenweise krass überlegen, scheiterten aber immer wieder am enorm ruhigen und sicheren Kari Lehtonen im Tor der Finnen. In der Verlängerung hatten erneut die Russen die besseren Möglichkeiten und standen dem KO-Schlag sehr nahe, scheiterten aber wie schon in der regulären Spielzeit - 43 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider immer wieder am eiskalten Kari Lehtonen. In der sechsten Minute der Verlängerung entschied Mikko Koivu (66.) die Partie mit einem glücklichen Treffer zu Gunsten der unterlegenen Finnen. Der russische Torhüter Eremenko wollte einen harmlosen Pass eines finnischen Angreifers mit dem Stock weg schlagen, Koivu lupfte den Stock von Ereminko geschickt an und schob ungehindert zum entscheidenden Treffer ein. Auch das zweite Spiel in Folge sicherten sich die Finnen nach einem Unentschieden nach 60 Minuten. Mit einer defensiv starken Leistung, einem überragenden aufspielenden Kari Lehtonen zwischen Pfosten und einer grossen Portion Glück zogen die Finnen ins Finale ein. Die Russen verloren das erste Spiel an einer Weltmeisterschaft in Moskau und müssen erneut ein Jahr warten um den ersten Titel seit dem Sieg an der Weltmeisterschaft 1993 zu erreichen. Schliesslich scheiterten die Russen an ihrer Ineffizienz im Abschluss und die Ausfälle von Vollstrecker Alexei Morozov und Captain Petr Schastlivyy bekamen die Russen in der Schlussphase schmerzlich zu spüren. Russland – Finnland 1:2 n.V. (1:1, 0:0, 0:0, 0:1) Im zweiten Halbfinalspiel traf Rekordweltmeister Kanada auf den Titelverteidiger aus Schweden. Von diesem Halbfinale wurde im Vorfeld ein körperbetontes und von vielen Offensivaktionen geprägtes Spiel erwartet. Die Schweden stellten bisher nach den Russen die zweitbeste Offensivabteilung des Turniers und mit Johan Davidsson einen der drei besten Skorer des bisherigen Turniers. Auch die Kanadier hatten mit Captain Shane Doan und Matthew Lombardi bisher zwei der besten Torjäger des Turniers in ihren Reihen. Bereits nach wenigen Sekunden konnten die Schweden zum ersten Mal in Überzahl spielen und hatten auch die ersten grossen Chancen um bereits früh in Führung zu gehen. Doch Cam Ward, der heute den Vorzug vor Dwayne Roloson erhalten hatte, parierte die Möglichkeiten der Schweden sicher. Die Kanadier fanden immer besser ins Spiel und konnten kurze Zeit später ihrerseits zum ersten Mal in Überzahl spielen, nachdem Mike Cammalleri in guter Abschlussposition zurückgehalten wurde. Doch im ersten Überzahlspiel des Spiels gelang den Kanadiern nicht viel Zählbares und die Schweden hatten letztlich keine Probleme das Spiel ausgeglichen zu halten. Nur einige Sekunden später wurde Martin Thornberg wegen einer unnötigen Attacke in der Angriffszone bestraft und das Team von Andy Murray konnte zum zweiten Mal innert kürzester Zeit in Überzahl spielen. Diesmal lief die Scheibe besser in den Reihen der Ahornblätter und Justin Williams (12.) lenkte einen Handgelenkschuss von Mike Cammalleri zum Führungstreffer der Kanadier ab. Weniger als eine Minute später holte sich Jordan Staal die Scheibe mit guten Einsatz hinter dem Tor der Schweden, spielte einen kurzen Pass vor das Tor und Jonathan Toews (13.) liess Bäcklund im Tor der Schweden mit einem schönen Trick keine Chance. Wenig später musste Jonathan Hedström wegen einem Bandencheck hinter dem kanadischen Tor für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen und die Kanadier konnten zum dritten Mal in dieser Partie mit einem Mann mehr agieren. Nach einem schönen langen Pass von Cory Murphy konnte Bäcklund den alleine auf ihn zustürmenden kanadischen Kapitän Shane Doan mit einer guten Parade stoppen. Kurz vor Schluss des ersten Drittels gelang Eric Staal (19.) gar noch der dritte Treffer für die völlig entfesselten Kanadier. Staal liess dem schwedischen Keeper Bäcklund nach einem schönen langen Pass keine Chance und liess ihn mit einem schönen Trick aussteigen. Mit diesem ersten Drittel spielten sich die Kanadier in die Rolle des Topfavoriten auf den Titel. Wenn die Schweden noch eine kleine Chance auf die Titelverteidigung wahren wollten, dann musste im zweiten Drittel eine klare Leistungssteigerung her, ansonsten drohte eine Blamage gegen den Rekordweltmeister aus Kanada. Im zweiten Drittel erholten sich die Schweden scheinbar ein wenig und Topskorer Johan Davidsson (27.) gelang kurz vor Spielmitte der erste - 44 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Treffer für den Titelverteidiger. Doch Rick Nash (40.) knickte die Hoffnung der Schweden sofort wieder und war mit dem vierten Treffer auch gerade für den 4:1 Endstand für die Kanadier besorgt. Mit diesem Sieg ziehen die Kanadier ins Finale ein und werden als grosser Favorit gegen die glücklichen Finnen gehandelt. Dank dem Ausscheiden der Russen im Halbfinale gegen Finnland haben die Kanadier morgen die Chance den Vorsprung als Rekordweltmeister noch weiter auszubauen. Mit einem Sieg im Finale würden sich die Ahornblätter zum insgesamt 24.Mal den begehrten Titel sichern. Für den Titelverteidiger und Olympiasieger aus Schweden bleibt nach einem katastrophalen ersten Drittel nur das Spiel um den undankbaren dritten Rang gegen den ebenfalls frustrierten Gastgeber. 10. Spiel um Bronze und das grosse Finale Spiel um Bronze Im Spiel um den dritten Platz traf der Gastgeber aus Russland auf die Schweden. Für beide Teams zählte vor dem Turnier nur der Titel und vor den Viertelfinals wurden auch beide Teams nach tollen Spielen als zwei der grossen Favoriten auf den Titel gehandelt. Für die Russen ging es im heutigen Spiel nur noch darum dieses Turnier versöhnlich zu beenden und die Fans nicht mit noch einer Niederlage zu belasten. Für die erfolgsverwöhnten Schweden ging es in diesem Spiel um nicht besonders viel, da der dritte Rang nur ein kleiner Trost für das verpasste Finale wäre. In den ersten Minuten spielten die Russen etwas aktiver, kamen aber zu keinen zwingenden Möglichkeiten den ersten Treffer zu erzielen. Nach gut fünf Minute konnte der Titelverteidiger aus Schweden erstmals in Überzahl spielen. Die Russen konnten sich befreien und Alexander Frolov leitete einen schnellen Konter ein. In einer 3-2 Situation behielt Zaripov die Ruhe und spielte den mitgelaufenen Verteidiger Alexey Emelin (7.) mit einem schönen Rückpass frei und Emelin liess dem schwedischen Keeper mit einem schönen Backhandschuss keine Abwehrchance. Die Russen lagen wie in den meisten Spielen dieses Turniers früh in Führung, diesmal sogar durch einen Shorthander in den Startminuten. Nur einige Minuten später spielten sich die Russen mit schönen Kombinationen durch die Defensive der Schweden und kamen tatsächlich zum zweiten Treffer. Sergej Zinoviev (10.) verwandelte den Abpraller nach dem Schuss von Alexey Emelin zu seinem dritten Treffer und insgesamt dreizehnten Punkt an diesem Turnier. Die letzten zwei Minuten des Startdrittels standen je vier Feldspieler auf dem Eis und die schnellen Russen nutzten den Platz um weitere gute Chancen herauszuspielen. Alexander Ovechkin liess mit einem Solo zwei schwedische Verteidiger stehen, scheiterte aber knapp an Backlund im Tor der Schweden. Nach einem guten ersten Drittel führten die Russen verdient mit 2:0 und wollen auch in den letzten beiden Drittel ihres Heimturniers den Zuschauern ein Spektakel bieten. Zu Beginn des Mittelabschnitts konnten die Russen in Überzahl agieren und die Formation um Ilya Kovalchuk liess die Scheibe gut laufen. Alexander Frolov (22.) lenkte einen schönen harten Pass von der blauen Linie unhaltbar für Johan Backlund ab. Auch im zweiten Drittel dominierten die Russen das Geschehen auf dem Eis und kamen zu vielen guten Chancen das Spiel bereits im Mittelabschnitt zu entscheiden. Sie scheiterte aber immer entweder an Johan Backlund im Tor der Schweden oder versuchten mit dem berühmten Pass zuviel einen Mitspieler in noch besserer Abschlussposition anzuspielen. Trotzdem führte das Team von Slava Bykov nach einer engagierten und guten Leistung nach zwei Dritteln mit drei Toren Vorsprung. Zu Beginn des dritten Drittels hatte Rickard Wallin eine Riesenchance den ersten Treffer für die Schweden zu erzielen, doch er scheiterte gleich zweimal - 45 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider am Beinschoner von Eremenko. Kovalchuk musste nach einem Foul an Wallin für zwei Minuten auf die Strafbank und die Schweden konnten in Überzahl spielen. Alexander Stehen (49.) schloss einen harmlosen Angriff gegen Ende der Überzahl mit dem ersten Treffer für sein Team ab. Steen markierte mit einem flachen Schuss aus dem Rückhalt seinen zweiten Turniertreffer und brachte die Hoffnung ins Spiel der Schweden zurück. In den letzten Minuten dieses Spiels hatten die Russen die Partie unter Kontrolle und kamen sogar noch zu mehreren guten Möglichkeiten den vierten Treffer zu erzielen. Dank einer engagierten und gewohnt offensiven Leistung holte sich die Sbornaja den dritten Rang und hielt die Enttäuschung damit ein klein wenig in Grenzen. Doch eine richtige Genugtuung stellt diese Bronzemedaille für die enttäuschten Russen sicher nicht dar. Der Titelverteidiger aus Schweden musste gar komplett leer ausgehen und erreichte nach zwei schwachen Auftritten in ihren letzten beiden Spielen gar nur den vierten Rang. Die Russen zeigten wiederum dass ohne die ärgerliche Niederlage im Halbfinale und die Ausfälle von Topskorer Alexei Morozov und Verteidiger Andrei Markov jederzeit mit ihnen zu rechnen gewesen wäre und das Team ohne Zweifel das Potential zum Titelgewinn gehabt hätte. Zudem figurierten drei russische Spieler im Allstar-Team des Turniers und drei russische Spieler konnten sich unter den besten fünf Skorern des gesamten Turniers etablieren. Trotz der wohl stärksten Offensivleistung, den besten Einzelspielern und dem attraktivsten Eishockey aller sechzehn Teilnehmer scheiterten die Russen einmal mehr an ihrem eigenen Unvermögen. Eine Unkonzentriertheit des Torhüters und die fehlende Effizienz um das Halbfinalspiel bereits früher in die gewünschten Bahnen zu lenken kostete den Russen den Finaleinzug und wohl auch den ersten Titel seit vierzehn Jahren. Russland – Schweden 3:1 (2:0, 1:0, 0:1) Das Finale Im Finale der diesjährigen Weltmeisterschaft stritten sich Rekordweltmeister Kanada und Finnland um den Titel. Nach der überzeugenden Leistung gegen die Schweden im Halbfinale galten die Kanadier als leichter Favorit gegenüber den Finnen, die in ihren Spielen gegen die USA und die Russen viel Substanz gelassen hatten. In diesem Finale trafen die beiden wohl stärksten Defensiven aufeinander. Zu Beginn spielten die Finnen aktiver und drängten die Kanadier in die eigene Zone zurück, doch die starke Defensive um Torhüter Cam Ward leisteten sich keine Fehler und überstanden die Druckphase der Finnen schadlos. Die Kanadier kamen immer besser ins Spiel und konnten kurze Zeit später zum ersten Mal in dieser Partie in Überzahl agieren. Rick Nash (7.) zog mit der Scheibe von der Bande nach innen, legte sich die Scheibe zurecht und traf mit einem präzisen Handgelenkschuss unhaltbar für Kari Lehtonen in die lange Ecke. Nach dem Führungstreffer spielten die Kanadier aktiver und kamen zu weiteren guten Chancen. Nach etwas mehr als zehn Minuten konnte der Rekordweltmeister erneut in Überzahl spielen. Die Finnen spielten mehr als die Hälfte der Strafe ein gutes Unterzahlspiel und liessen die Jungs von Andy Murray ihr Überzahlspiel nicht aufziehen. Doch kurz vor Ablauf der Strafe brachte ein finnischer Spieler die Scheibe nicht aus dem Drittel und sie gelangte über Umwege zu Mike Cammalleri. Cammalleri spielte die Scheibe Backhand in die Mitte, wo Eric Staal (14.) stand und Kari Lehtonen mit einem schönen Backhandschuss bezwang. Kurz nach dem zweiten Treffer der Kanadier konnten die Finnen nach einem harten Ellenbogencheck von Eric Staal erstmals ihr Powerplay aufziehen. Die Kanadier überstanden diese Strafe und führten nach dem ersten Abschnitt mit 2:0. Wenn die Finnen sich noch Chancen auf den Titel ausrechnen wollten, dann - 46 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider mussten sie erstens weniger Strafen kassieren und zweitens auch in ihren Überzahlspielen erfolgreicher werden. Kurz gesagt entschied das einmal mehr überragende Überzahlspiel der Kanadier das erste Drittel zu ihren Gunsten. Zu Beginn des zweiten Drittels konnten die Kanadier etwas mehr als eine Minute in doppelter Überzahl agieren. Doch diesmal spielten die Finnen ihr Unterzahlspiel aggressiver und überstanden diese heikle Situation unbeschadet. Nur ein paar Sekunden nach der überstandenen Strafe konnten die Finnen sogar ihrerseits in Überzahl spielen und versuchen den wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen. Die Ahornblätter überstanden dieses Strafe ohne Gegentreffer und kamen kurz darauf zu einem harmlos aussehenden Konter. Jordan Staal trug die Scheibe schön ins Drittel und spielte Colby Armstrong (30.), dieser zögerte nicht lange und traf mit einem Schlagschuss unter dem Arm von Lehtonen durch zum dritten Treffer für die Kanadier. Vor dem letzten Drittel dieser Weltmeisterschaft führte der Rekordweltmeister mit drei Toren Vorsprung und standen damit dem nächsten Titel bereits sehr nahe. Die Finnen brauchten im dritten Abschnitt einen frühen Treffer um noch eine Chance auf die Wende zu haben. Lange passierten im letzten Abschnitt keine erwähnenswerten Aktionen und die Kanadier beschränkten sich darauf den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Etwas weniger als zehn Minuten vor Schluss des Spiels eroberte Ville Peltonen hinter dem Kasten die Scheibe und spielte einen schönen Pass in den Slot. Petri Kontriola (52.) nahm die Scheibe, liess einen Verteidiger aussteigen und schob ungehindert zum ersten Tor der Finnen ein. Mit einem weiteren schnellen Treffer wären die Finnen wieder zurück im Spiel und die Spannung würde dieses Finale doch noch erreichen. In den Schlussminuten dominierten die Finnen das Geschehen und kamen zu mehreren guten Torchancen. Schliesslich gelang Antti Miettinen (58.) mit einem Schuss aus dem Gewühlt heraus der verdiente zweite Treffer für die Finnen. Die Kanadier konnten nach einem guten Schuss von der Seite den Abpraller nicht aus dem Slot bringen und die Scheibe kam irgendwie zu Miettinen, der den geschlagenen Ward ohne Probleme bezwang. Im Gegenzug setzte sich Rick Nash (59.) im Duell gegen den finnischen Verteidiger durch, liess zudem Lehtonen aussteigen und schob Backhand zum entscheidenden Treffer ein. In den Schlusssekunden probierten die Finnen alles um die Partie noch zu wenden, doch die Kanadier waren zu abgeklärt und konnten ihren 24. Weltmeistertitel feiern. Coach Andy Murray zeigte wiederum seine ganze Erfahrung und führte bereits zum dritten Mal eine kanadische Auswahl zum Weltmeistertitel. Die als Aussenseiter gehandelten Finnen kämpften sich nach einer schwachen ersten Spielhälfte mit viel Moral zurück und brachten für kurze Zeit die Spannung zurück in dieses Finale. Trotz den teilweise schönen Toren war das Finale kein Knüller und spielerisch sahen wir an diesem Turnier weit bessere Spiele. Bereits bei seinem ersten grossen Turnier als Teammanager der Kanadier machte die kanadische Eishockeylegende Steve Yzerman alles richtig und war zusammen mit Andy Murray für den Gewinn des Pokals verantwortlich. Nach den knappen Siegen im Viertel- und Halbfinale mussten sich die Finnen im wichtigsten Spiel geschlagen geben und vermissten vor allem im Powerplay ihren unermüdlichen Antreiber Petteri Nummelin, der sich im Viertelfinale das Bein brach. Mit dem Sieg des Rekordweltmeisters geht ein spannendes und hoch stehendes Turnier in Russland zu Ende. Vor allem das Heimteam sorgte für viel Spektakel und wurde von den euphorischen russischen Zuschauern in stets unterstützt und vorwärts getragen. Mit dem kanadischen Team gewann sicher nicht das beste Team, doch die Kanadier wussten sich standesgemäss von Spiel zu Spiel zu steigern und siegten mit einer starken Defensivleistung verdient. Kanada – Finnland 4:2 (2:0, 1:0, 1:2) - 47 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider 11. Statistiken, Auszeichnungen und Schlusswort Statistiken 1. JOHAN DAVIDSSON SWE 7 7 14 2. Alexei Morozov RUS 8 5 13 3. Sergej Zinoviev RUS 3 10 13 4. Matthew Lombardi CAN 6 6 12 5. Danis Zaripov RUS 3 9 12 6. Rick Nash CAN 6 5 11 7. Alexander Frolov RUS 5 6 11 7. Marian Gaborik SVK 5 6 11 9. Tony Martensson SWE 4 7 11 10. Lee Stempniak RUS 6 4 10 Überraschend stehen drei Spieler an der Spitze der Skorerliste, die nicht in der NHL unter Vertrag stehen und vor diesem Turnier international nicht besonders bekannt waren. Vor allem die russische Paradeformation um Topskorer Alexei Morozov, Center Sergej Zinoviev und Danis Zaripov überraschte die Experten und spielte bis in die Halbfinals und zum Ausfall von Morozov ein überragendes Turnier. Ohne den Ausfall von Morozov vor dem Halbfinale gegen Finnland würde dieser wohl sogar an erster Stelle stehen. Bester Skorer des Weltmeisters ist überraschenderweise keiner der Superstars wie Shane Doan, Eric Staal oder Rick Nash, sondern der eher unbekannte Matthew Lombardi von den Calgary Flames. Lombardi spielte ein tolles Turnier und sorgte mit seinem fantastischen Antritt einige Male für grosse Unordnung in den gegnerischen Defensiven. Erwartungsgemäss weit vorne zu finden sind auch Rick Nash und der slowakische Topspieler Marian Gaborik. Auszeichnungen: MVP (Most Valuable Player): Rick Nash (Kanada) Trotz den beiden Toren und der starken Leistung im Finale hätten andere Spiele diese Auszeichnung weit mehr verdient gehabt als der Flügel der Columbus Blue Jackets. Meiner Meinung nach würden für diese Auszeichnung vor allem der russische Topskorer Alexei Morozov, der beste Skorer des Turniers Johan Davidsson oder die kanadische Entdeckung des Turniers Matthew Lombardi in Frage kommen. Bester Torhüter: Kari Lehtonen (Finnland) Diese Auszeichnung geht vollkommen in Ordnung, da der junge Torhüter der Atlanta Thrashers vor allem in den wichtigen Spielen gegen die USA und Russland eine tolle - 48 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Leistung geboten hat und immer kühlen Kopf bewahrt hat. Mit seinen 23 Jahren hat er die ganze Zukunft vor sich und wird sicherlich in den nächsten Jahren zu einem der absolut besten Torhüter in der NHL reifen. Bester Verteidiger: Andrei Markov (Russland) Bester Stürmer: Alexei Morozov (Russland) Allstar-Team Torhüter: Kari Lehtonen (Finnland) Verteidiger: Andrei Markov (Russland) Petteri Nummelin (Finnland) Center: Evgeni Malkin (Russland) Flügelstürmer: Alexei Morozov (Russland) Rick Nash (Kanada) Das von der Jury gewählte Allstar-Team der diesjährigen beinhaltet einige der besten Spieler der vergangenen Weltmeisterschaften. Mit Lehtonen wurde der unumstritten beste Torhüter der letzten zwei Wochen gewählt. Markov hat einmal mehr seine Qualitäten als solider und auch defensiv starker Offensivverteidiger unter Beweis gestellt und Petteri Nummelin war vor allem im Überzahlspiel der Finnen eine Klasse für sich. Evgeni Malkin hat auf der für ihn ungewohnten Position als Center seine ganze Klasse bewiesen und sich mit teils genialen Toren ins Rampenlicht gespielt, in dem er nach einer tollen ersten Saison in der NHL ohnehin bereits stand. Morozov bestätigte nach dem überlegenen Gewinn der Torjägerkrone in der russischen Liga mit einem tollen Turnier und dem nötigen Torriecher seine tolle Form während der ganzen letzten Saison. Rick Nash zeigte wie bereits vor zwei Jahren in Österreich dass er zu den besten Flügelspielern der Welt zählt und sich mit seinem Gemisch aus Kraft und Technik gegen die besten Verteidiger der Welt durchsetzen kann. Trotzdem möchte ich noch einen Vorschlag für ein zweites Allstar-Team einbringen. Torhüter: Jonas Hiller (Schweiz) Verteidiger: Dick Tärnström (Schweden) Ilya Nikulin (Russland) Center: Johan Davidsson (Schweden) Flügelstürmer: Matthew Lombardi (Kanada) - 49 - Eishockeyweltmeisterschaft 2007 – Russland Marco Schneider Sergej Zinoviev (Russland) Jonas Hiller zeigte in seinem ersten Turnier als Stammtorhüter eine herausragende Leistung und gehörte zu den besten Torhütern des Turniers. Mit dieser Leistung sollte sein Traum auf einen Vertrag in der NHL möglich wenn nicht sogar sehr realistisch sein. Dick Tärnström spielte ein solides Turnier und stellte seine Offensivqualitäten Spiel für Spiel unter Beweis, was ihn punkto Skorerpunkte unter die besten drei Verteidiger brachte. Ilya Nikulin war vor dem Turnier international unbekannt, doch er spielte wie der ganze erste Block der Russen ein tolles Turnier und trug viel zum erfolgreichen Auftreten seiner eher offensiv ausgerichteten Teamkollegen bei. Johan Davidsson braucht sich nach dem tollen Turnier, das er mit 14 Punkten als Spieler mit den meisten Punkten abgeschlossen hat nicht mehr zu beweisen und wird als Topskorer in die Annalen der Weltmeisterschaften eingehen. Matthew Lombardi zeigte ebenfalls tolle Spiele und überzeugte die meisten Experten vor allem durch seinen Antritt, seine Schnelligkeit und die dauerhafte Gefahr die von ihm aus ging. Sergej Zinoviev stand etwas im Schatten von Alexei Morozov, doch nach dessen Verletzung übernahm Zinoviev das Szepter in der ersten Formation der Russen und steht mit 13 erzielten Punkten ganz weit oben in der Skorerliste. Schlusswort Nach insgesamt 56 spannenden und spielerisch äusserst guten Spielen gehen die 71. Weltmeisterschaften mit dem Titel der Kanadier zu Ende. Wir sahen vor allem in der Vorrunde viele klare Siege der Favoriten, doch es gab auch einige Spiele, die einen sehr überraschenden Verlauf annahmen und dem Turnier trotzdem die gewünschte Spannung gaben. Den Zuschauern wurden vor allem vom Heimteam spektakuläre Spiele geboten und endlich zelebrierte das russische Team wieder das berühmte Offensivhockey. Bereits jetzt kann mit grosser Vorfreude auf die nächsten Weltmeisterschaften, die im 2008 in Kanada stattfinden, vorausgeblickt werden. Ich hoffe beim Lesen dieser Berichte könnten Sie die Spiele ein zweites Mal Revue passieren lassen und sich an die einmaligen Momente erinnern. Zum Schluss bedanke ich mich bei Eduard alias MaRule, der sich während der ganzen Dauer des Turniers um unser Forum gekümmert hat, mich mit Videos von Toren versorgt hat, mir jederzeit für Übersetzungen aus dem russischen zur Verfügung gestanden ist, mich über Neuigkeiten betreffend Kadernominierungen auf dem Laufenden gehalten hat und mir schliesslich das Titelblatt gestaltet hat. Zuletzt will ich noch anfügen dass ich ungefähr 20 Spiele in voller Länge und von mehr als 15 der restlichen Spiele mindestens alle Tore in einer Zusammenfassung gesehen habe. Lassen wir uns diese tollen Momente und all die schönen Tore noch einmal durch den Kopf gehen und freuen uns bereits auf nächstes Jahr. Ebenfalls danke ich allen aktiven Mitgliedern von www.AlexanderOvechkin.ch.vu für ihre Hilfe und wünsche ihnen weiterhin viel Spass mit dem Forum. In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Spass mit dem Lesen meines Berichtes und bis bald. © Marco Schneider, 14. Mai 2007 - 50 -