Baden- Württemberg - IZZ-ON
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Dateiname: _02RHE_416410_ZBW-10-2014_001.pdf; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:30:58; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien ahn ärzte blatt 10/2014 BadenWürttemberg Informationen »ausmitderInformationen Zahn-, Mund- aus und der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Kieferheilkunde LEITARTIKEL TITELTHEMA BERUFSPOLITIK FORTBILDUNG Erfolgsformel Prophylaxe Tag der Zahngesundheit in Pforzheim Zahnmedizinische Fachangestellte in der Ausbildung Umfassende Sanierung eines Milchgebisses in Vollnarkose Dateiname: _02R10_416410_ZBW-10-2014_003.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:20:33; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Editorial » Titelthema. „Prävention und Prophylaxe - altbewährte Zauberformel oder wirksames Konzept?“ titelt Dorothea Kallenberg, freie Journalistin (Seite 8 ff.). Sie schreibt: „Der Präventionsgedanke ist keine Erfindung unserer Zeit, auch wenn es manchmal so scheint. Hippokrates hat schon 400 v. Chr. erkannt, dass es besser ist, einer Krankheit vorzubeugen, als sie zu heilen. Und Laotse, dem legendären chinesischen Philosophen, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt hat, wird die Aussage zugeschrieben, dass gesunde Menschen vor Krankheit zu schützen eine der wohlgefälligsten Aufgaben des Arztes sei.“ Pünktlich zum Tag der Zahngesundheit, zur landeszentralen Auftaktveranstaltung in Baden-Württemberg unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – alle machen mit!“ konnten die Verantwortlichen in der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit einmal mehr die Erfolgsgeschichte Medien und Öffentlichkeit in Pforzheim vorstellen. „Ein glanzvoller Tag in der Goldstadt“ (Seite 14 ff.) dokumentiert die ungebrochene Attraktivität dieses Ereignisses weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus. Das Erlebnisforum Zahngesundheit war der Magnet auf dem Marktplatz in Pforzheim. Für die kleinen und großen Besucher wurden wichtige Facetten der Mund- und Zahnhygiene von fachkompetenten und sympathischen Mitarbeiterinnen der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Stadt Pforzheim und Enzkreis sowie Zahnärztinnen und Zahnärzten beleuchtet. Und was Zahnärztinnen und Zahnärzte mit dem Thema Prävention verbinden lesen Sie auf Seite 12. „Die Gruppenprophylaxe bei Kindern unter drei Jahren stand in diesem Jahr im Mittelpunkt des LAGZForums im Kloster Schöntal am 24. und 25. Juli. Da Karies im Milchgebiss sehr schnell große Schäden anrichten kann, ist es wichtig, dieser Zielgruppe besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Im Rahmen der Fortbildung der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V. bekamen die Mitarbeiterinnen der 37 Arbeitsgemeinschaften sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes zahlreiche Impulse und Anregungen für die Arbeit in Krippen und Kitas.“ Lesen www.zahnaerzteblatt.de Sie den Beitrag „Mundgesundheit bei den Jüngsten“ von Gabriele Billischek, Informationszentrum Zahngesundheit, auf den Seiten 20 f. » Berufspolitik. Zu Beginn des neuen Ausbildungs- jahrs am 1. September berichtet Andrea Mader, LZK Baden-Württemberg, unter dem Titel „Exportschlager duales System“ über das duale System der Berufsausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten. „In Deutschland werden mehr als 60 Prozent der Jugendlichen nach dem Prinzip des dualen Systems für ihr Berufsleben qualifiziert. Die Berufsausbildung gemeinsam in Betrieb und Berufsschule garantiert, dass junge Menschen bedarfsgerecht qualifiziert werden. Weltweit wachsen das Interesse und die Wertschätzung an dieser Art der Berufsausbildung. Inzwischen bilden deutsche Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs auch in den ausländischen Niederlassungen im dualen System aus. Auch die Ausbildung zur/zum Zahnmedizinischen Fachangestellten erfolgt im dualen System“ (Seite 32 f). Welche rechtlichen Pflichten und Besonderheiten bei der Einstellung und Beschäftigung von Auszubildenden in der Zahnarztpraxis zu beachten sind, erläutert Dr. Anja Dolderer, LZK Baden-Württemberg, in ihrem Beitrag „Zahnmedizinische Fachangestellte in der Ausbildung“ (Seite 29 ff.). » Kinderbehandlung. „Die Karies im Milchzahn- gebiss stellt nach wie vor ein großes Problem in der zahnärztlichen Versorgung dar. Oftmals werden die kariösen Läsionen bei Kleinkindern zu spät erkannt und auch die Notwendigkeit einer Behandlung nicht immer zwingend gesehen. Wenn jedoch erst einmal Schmerzen auftreten, kann die Kinderbehandlung für die Zahnarztpraxis eine große Herausforderung darstellen, da diese Kinder meistens nicht unter normalen Umständen im Praxisalltag therapiert werden können.“ Lesen Sie hierzu den Beitrag „Umfassende Sanierung eines Milchgebisses in Vollnarkose“ von Dr. Simone Ulbricht, M. A., Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe. » Johannes Clausen ZBW 10/2014 3 Dateiname: _02R1T_416410_ZBW-10-2014_004.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:20:46; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 4 Inhalt Leitartikel Johannes Clausen 7 Erfolgsformel Prophylaxe Titelthema 8 Prävention und Prophylaxe Altbewährte Zauberformel oder wirksames Konzept? Titelthema 22 LAGZ-Forum im Kloster Schöntal Mundgesundheit bei den Jüngsten Fortbildung 24 Ein Fall aus der Poliklinik der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe Umfassende Sanierung eines Milchgebisses in Vollnarkose Berufspolitik 13 Tag der Zahngesundheit 2014 in Pforzheim Ein glanzvoller Tag in der Goldstadt 18 Kurzumfrage unter Zahnärzten Ohne Prävention ist alles nichts! 20 Prävention im Alter Wenn der Zahn der Zeit nagt ZBW 10/2014 31 Einstellung und Einsatz des Praxisteams Zahnmedizinische Fachangestellte in der Ausbildung 34 Ein neues Ausbildungsjahr beginnt Exportschlager duales System www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R1V_416410_ZBW-10-2014_005.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:20:41; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Inhalt Kommunikation 36 Zahnarztpraxis Doktor Paula Zahn Gesund beginnt im Stutengarten Kultur 43 Privatsammlung von Richard und Ulla Dreyfus-Best im Kunstmuseum Basel For your eyes only Praxis 44 Prähistorische Pfahlbauten am Bodensee Archäologische Welterbe mitten im Wasser 38 Fit for Praxisbegehung Flächendesinfektion: Wischen statt sprühen Beilage Rubrik 40 Änderung der Qualitätsmanagementrichtline Handlungsanleitung für Risikomanagement 41 Amtsgericht Bonn Zuschlagsposition 2197 neben Kompositfüllungen ansetzbar 3 46 50 53 Editorial Namen und Nachrichten Leserforum Amtliche Mitteilungen 55 56 60 60 Termine Personalia Zu guter Letzt Impressum Internet Besuchen Sie auch die ZBW-Website » www.zahnaerzteblatt.de Dort finden Sie neben der Online-Ausgabe zusätzliche Informationen, Fotos, weiterführende Links sowie ein ZBW-Archiv ab dem Jahr 2006. Aktuelle Infos (dazu einfach den QR-Code scannen) » Die Praxisbörse » Die Jobbörse 42 „Praxisbörse“ und „Jobbörse“ KZV BW bietet praktische Online-Services www.zahnaerzteblatt.de ZBW 10/2014 5 Dateiname: _02R2J_416410_ZBW-10-2014_006.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:20:50; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien FORTBILDUNGSFORUM Eine Initiative der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Baden-Württemberg Kursprogramm Oktober / November 2014 Oktober 24. Perfekt in der Behandlungsassistenz Marina Nörr-Müller, München Kurs-Nr. 14FKM30441 € 235,– (für Zahnmedizinische Fachangestellte) Kooperationsunabhängige Molarendistalisation im Ober- und Unterkiefer mit konventionellen und innovativen Verankerungsformen Prof. Dr. Gero Kinzinger, Tönisvorst Kurs-Nr. 14FKZ30227 € 375,– (für Zahnärztinnen / Zahnärzte) Willkommen am Telefon ! Brigitte Kühn, Tutzing Kurs-Nr. 14FKM20143 € 225,– (für Zahnmedizinische Fachangestellte) € 275,– (pro Person) (für das Praxisteam) Motivational Interviewing in der Parodontitistherapie Dr. Johan Peter Wölber, Freiburg Kurs-Nr. 14FKT20124 € 225.- (Zahnärztin / Zahnarzt) € 225.- (ZFA/Mitarbeiter/-in) (für das Praxisteam) € 95,– (für Zahnmedizinische Fachangestellte) NOTFALLSEMINAR – Management und Versorgung medizinischer Notfälle in der Zahnarztpraxis Reimund Andlauer und Team, AMS Medizinische Seminare Kurs-Nr.: 14FKT20825 € 145,– (Zahnärztin / Zahnarzt) € 95,– (ZFA/Mitarbeiter/-in) Gerhard Conzelmann, Hadamar Kurs-Nr. 14FKT20926 € 735,– (Zahnärztin / Zahnarzt) € 735,– (ZFA/Mitarbeiter/-in) November 14. (für das Praxisteam) Vom Symptom zur Ursache (für das Praxisteam) Strukturierte Fortbildung PARODONTOLOGIE Teil 1-3 Leitung: Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Freiburg Kurs-Nr.: 14FKZ40303 € 3.400,– November 8. November 14. Prophylaxe für Implantatpatienten Iris Karcher, Freiburg Kurs-Nr. 14FKM31246 Oktober 31. November 7. KFO - Abrechnung BEMA und GOZ Up(to)date Petra Schmidt, Burgau Kurs-Nr. 14FKT10219 Oktober 25. (für Zahnärztinnen / Zahnärzte) Infos: Fortbildungsforum Freiburg, Merzhauser Straße 114 –116, 79100 Freiburg Telefon 07 61 45 06 -1 60 oder -1 61, Telefax 07 61 45 06-4 60 www.ffz-fortbildung.de November 28./29. 26.-29.11.14 28.-31.01.15 27.-28.02.15 Dateiname: _02R2Q_416410_ZBW-10-2014_007.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:05; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Leitartikel Erfolgsformel Prophylaxe Die Erfolgsformel „Prophylaxe“, für die sich die zahnärztliche Profession schon vor vier Jahrzehnten einsetzte, hat in der zahnmedizinischen wie in der medizinischen Geschichte eine unvergleichliche Erfolgsbilanz vorzuweisen. Zwar wurden mit Impfungen wie z. B. gegen Pocken oder Kinderlähmung auch große Erfolge in der Verhütung von Krankheiten erreicht, aber allein mit Prävention ist eine solche Erfolgsgeschichte noch nicht nachgewiesen worden. Wichtig für die Entwicklung dieser Erfolgsgeschichte war es, dass von allen Mitwirkenden, Zahnärztinnen und Zahnärzten, Krankenkassen, Ministerien und Politikern, Öffentlichkeit und Medien die Bedeutung der Prophylaxe für naturgesunde Zähne immer deutlicher erkannt wurde. Baden-Württemberg hat darüber hinaus als erstes Bundesland überhaupt eine Rahmenvereinbarung zur Förderung der Gruppenprophylaxe abgeschlossen. Johannes Clausen Partner waren die Landesverbände der Krankenkassen, die Landeszahnärztekammer, die Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege Baden-Württemberg e. V. und das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren. Diese Rahmenvereinbarung trat bereits am 1. Januar 1990 in Kraft. Prophylaxe muss als Langzeitprojekt angesehen werden. Denn es ist eine wissenschaftliche wie gesellschaftliche Daueraufgabe, die Zahl der naturgesunden, kariesfreien Zähne der Kinder ständig zu erhöhen und zu erhalten. Ob auf Landesebene oder in den 37 örtlichen Arbeitsgemeinschaften, das Motto des diesjährigen Tags der Zahngesundheit „Gesund beginnt im Mund – alle machen mit!“ ist und war Verpflichtung für alle, sich für gesunde Zähne von Kindern einzusetzen. Dabei wird deutlich, dass erst durch das Zusammenspiel vieler Akteure, wie der verfassten Zahnärzteschaft, über 1.500 Zahnärztinnen und Zahnärzten, der Krankenkassen, des Sozialministeriums, der über 170 Prophylaxefachkräfte in den 37 Arbeitsgemeinschaften zusammen mit 50 Zahnärztinnen und Zahnärzten des öffentlichen Gesundheitsdienstes eine beispielhafte Erfolgsstory an der Kariesfront geschrieben werden konnte. Die öffentliche Kommunikation via Medien ist eine weitere wichtige Voraussetzung, um das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Wichtigkeit der Prophylaxe zu fördern. Heute wissen Eltern, Erzieherinnen www.zahnaerzteblatt.de und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, dass insbesondere der vermehrte Einsatz von Fluoriden in Zahnpasta und Speisesalz, genaue Mundhygieneanleitungen für Kinder und Eltern, Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen sowie die vorbildliche Versorgung der Kinderzähne in den Zahnarztpraxen die entscheidenden Säulen für den Erhalt naturgesunder Zähne darstellen. Ohne Prophylaxe oder Prävention ist eine moderne Zahnheilkunde nicht mehr denkbar, betonen Zahnärzte. Mit diesem Wissen wurde zudem in den vergangenen Jahrzehnten ein Paradigmenwechsel eingeleitet, weg von der Reparatur und hin zur Erhaltung naturgesunder Zähne. Der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg und Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Udo Lenke, betont: „Baden-Württemberg ist Europameister in Sachen Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen – eine Erfolgsgeschichte, die der Gruppenprophylaxe, den zahnärztlichen Bemühungen, der richtigen häuslichen Mundhygiene, der zahngesunden Ernährung und nicht zuletzt der Fluoridierung zu verdanken ist.“ Darüber hinaus muss in Zukunft die Erfolgsformel Prophylaxe auch bei der Altersgruppe der Null- bis Dreijährigen besser greifen. Der Präsident der Landeszahnärtzekammer Baden-Württemberg wies darauf hin, dass nur rund zwanzig Prozent der Null- bis Dreijährigen von einem Zahnarzt untersucht werden. Denn derzeit liege die präventive Diagnostik ausschließlich beim Kinderarzt, „müsste aber dringend um zahnärztliche Maßnahmen ergänzt werden“, forderte der Präsident. Und da (noch) keine Impfung gegen Karies in Sicht ist, betonte er weiter, müssen wir unsere Präventionsarbeit in den nächsten Jahren weiterentwickeln und stetig verbessern. Um mit dem amerikanischen Autor Arnold Henry Glasow zu sprechen: „Was gestern noch die Formel für Erfolg war, kann morgen schon das Rezept für eine Niederlage sein“. Der Autor ist Chefredakteur des Zahnärzteblattes Baden-Württemberg ZBW 10/2014 7 Dateiname: _02R2S_416410_ZBW-10-2014_008.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:01; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Foto: Fotolia 8 Prävention und Prophylaxe Altbewährte Zauberformel oder wirksames Konzept? Der Präventionsgedanke ist keine Erfindung unserer Zeit, auch wenn es manchmal so scheint. Hippokrates hat schon 400 v. Chr. erkannt, dass es besser ist, einer Krankheit vorzubeugen, als sie zu heilen. Und Laotse, dem legendären chinesischen Philosophen, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt hat, wird die Aussage zugeschrieben, dass gesunde Menschen vor Krankheit zu schützen eine der wohlgefälligsten Aufgaben des Arztes sei. Schon immer haben Menschen versucht, möglichst unversehrt und unbehelligt von Krankheiten durchs Leben zu gehen. Begleitet wurden sie auf diesem Weg von Priestern, Priesterärzten und schließlich von in Anatomie ausgebildeten Heilkundigen. Einer von ihnen, Asklepiades von Bithynien, verordnete um 50 v. Chr. Bäder, gesunde Ernährung und Sport als Heil- und Vorbeugemittel. Denn seit alters ist Heilung kompliziert, manchmal unmöglich und meist auch teuer. Das hat sich in Jahrtausenden nicht verändert, daher widersprechen Medizinhistoriker auch der weit verbreiteten ZBW 10/2014 Ansicht, dass man im alten China seine Ärzte nur bezahlt hat, solange man gesund blieb. Auch die sanften Heiler im Reich der Mitte hatten Interesse an medikamentösen Therapien, waren sie doch in der Regel nicht selbstständig, sondern Angestellte der Apotheken. Oder sie zogen über Land, boten kostenlose Diagnosen an und lebten vom Verkauf der mitgeführten Arzneimittel. Diät ist Ordnung. Die Erkenntnis, dass Krankheiten sowohl körperliche als auch seelische, geistige und soziale Ursachen haben, stammt ebenfalls nicht aus der Neuzeit. Schon im alten Ägypten wurde Gesundheit als ein Leben in Leistungsfähigkeit, Jugendfrische und Genussfreudigkeit beschrieben. Kein Wunder, dass neben der Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit dem Arzt häufig auch die Verantwortung für Speise und Trank zukam. Hier setzte die Diätetik an, die als Begriff für ein umfassendes Salutogenese-Konzept auf die hippokratische Tradition zurückgeht. Große Bedeutung hatte das Thema der Ernährung und die Erforschung von Unverträglichkeiten auch in der altindischen Medizin. Ayurvedische Lehrbücher erwähnen neben einer guten Ernährung ein geregeltes Leben als Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Laotses Weisheit, dass es einfacher ist, die Dinge in Ordnung zu halten als sie wieder in Ordnung zu bringen, wird heute wieder jeder Mediziner unterschreiben. Und gerade Zahnärzte wissen, dass man Zähne von Anfang www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R2W_416410_ZBW-10-2014_009.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:14; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Synonym gebraucht. Die beiden Begriffe Prophylaxe und Prävention voneinander abzugrenzen, ist nicht ganz einfach, oft werden sie gleichbedeutend benutzt und auch so verstanden. Vor allem in der Zahnmedizin steht Prophylaxe für präventive Maßnahmen – und so sollte man die beiden Begrifflichkeiten am besten auch weiterhin verwenden: Prävention als Überbegriff einsetzen und mit Prophylaxe alle die konkreten Maßnahmen bezeichnen, die der Prävention dienen. Die „Prophylaxe“ ist während des 18. Jahrhunderts aus dem lateinischen prophylakticum entstanden, was wiederum von der griechischen prophylaxis für Vorbeugung abstammt. Der Begriff Prävention wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts im heutigen Sinne geprägt, ursprünglich stammt er aus der Rechtswissenschaft und wurde für eine vorbeugende Verbrechensbekämpfung verwendet. Langfristig angelegt. Im medizinischen Sinne der Gesundheitsförderung wurde der Begriff Prävention durch die WHO im Rahmen der Ottawa-Charta eingeführt. Man hat sich dabei auf folgende Definitionen verständigt: ● Prävention versucht den Gesundheitszustand der Bevölkerung, einzelner Bevölkerungsgruppen oder Personen zu erhalten oder zu verbessern. ● Prävention ist nicht nur eine Aufgabe der Medizin, auch die Psychologie, Soziologie und Pädagogik leisten hierzu ihren Beitrag. ● In der Umsetzung versucht die Prävention verschiedene Ebenen anzusprechen z. B. Wissen, Verhalten und Einstellungen. ● Präventive Maßnahmen sind langfristig angelegt und zielen auch auf langfristige Veränderungen. Unterschieden wird außerdem noch zwischen Verhaltens- und Verhältnisprävention. Während im ersten Fall individuell oder grupwww.zahnaerzteblatt.de Abbildung: Flugblatt Philippus Theophrastus Paracelsus, 16 Jh., Wien, Kupferstichsammlung an in Ordnung halten muss, also ohne Prävention oder Prophylaxe die moderne Zahnheilkunde nicht denkbar ist. Gesundheitslehre. Paracelsus (1493 - 1541) empfahl, Nahrungsmittel als Heilmittel und Heilmittel als Nahrungsmittel zu begreifen. penspezifisch gesundheitsgefährdendes Verhalten verändert werden soll, zielt die Verhältnisprävention auf die Verhütung krankmachender gesellschaftlicher Verhältnisse mit Hilfe von politischen und rechtlichen Maßnahmen. Stufenmodell. Der amerikanische Psychiater Gerald Caplan unterschied bereits 1964 Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Marc Jamoulle, ein belgischer Hausarzt, ergänzte dieses Konzept 1986 um das der Quartärprävention, die die Verhinderung von Übermedikalisierung und unnützer Medizin zum Ziel hat. Die primäre Prävention umfasst Maßnahmen, die darauf abzielen, das Auftreten einer Erkrankung in einer Population zu reduzieren und dadurch das Risiko für neue Krankheitsfälle zu reduzieren. Es geht hier darum, vermeidbare Erkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen. In der Zahnmedizin kennt man zudem die Primär-PrimärPrävention, womit die Prophylaxe bei Schwangeren zur Vermeidung einer Karies beim Kind gemeint ist. Die Sekundärprävention bezieht sich auf Frühstadien einer Erkrankung und die erfolgreiche Frühtherapie. Andere Definitionen beziehen auch die Verhinderung des Wiedereintritts einer Krankheit mit ein. In der Zahnmedizin ist das nur bedingt möglich, weil eine etablierte Karies nur repariert, aber nicht geheilt werden kann. Ähnlich ist die Situation für die Parodontitis. Unabhängig von diesen Überlegungen hat es sich eingebürgert, in der Zahnmedizin unter sekundärer Prävention die Früherkennung und Frühbehandlung im Sinne einer minimalinvasiven Therapie einzuordnen. Unter tertiärer Prävention subsummiert die WHO das Bestreben, chronische Krankheitsfolgen und Krankheitsrezidive in einer Bevölkerung zu reduzieren und dadurch die krankheitsbedingten Folgen einer Erkrankung zu reduzieren. Es geht dabei auch um die Vermeidung eines Krankheitsrezidivs. Diese Definition deckt sich mit dem in der Zahnmedizin verwendeten Begriff der Erhaltungstherapie, deren Ziel ebenfalls die Verhinderung eines Rezidivs ist. Ziel der quartären Prävention ist es, Patienten zu erkennen, die gefährdet sind, einem Zuviel an medizinischen Maßnahmen ausgesetzt zu sein, die ihnen möglicherweise mehr schaden als nützen. Gleichzeitig sollen ihnen akzeptable Alternativen angeboten werden. ZBW 10/2014 9 Dateiname: _02R3A_416410_ZBW-10-2014_010.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:18; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Drei Ebenen. Zahnmedizinische Prävention ist zudem organisatorisch in drei Ebenen gegliedert: Kollektiv-, Gruppen- und Individualprophylaxe. Eine Kollektivprophylaxe ist bislang nur für Karies möglich und findet in Deutschland seit 1991 durch fluoridiertes Speisesalz statt. Für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie hat es keine Zulassung und darf daher verarbeiteten Lebensmitteln nicht zugesetzt sein. Was die Verwendung im Privathaushalt angeht, hat fluoridiertes Speisesalz, dessen Effektivität in klinisch-kontrollierten Studien belegt wurde, einen Marktanteil von knapp 70 Prozent. In anderen Ländern setzt man auf die kariesprotektive Wirkung von systemisch aufgenommenen Fluoriden aus dem Trinkwasser. Die WHO listet 19 Länder auf, die im Rahmen einer Kollektivprophylaxe eine Fluoridierung ihres Trinkwassers vornehmen, darunter die USA, Australien, Malaysia, Kolumbien, Hongkong und Singapur. Gruppenprophylaxe findet traditionell in Kindergärten und Schulen statt, könnte sich aber auf alle Bereiche erstrecken, in denen Menschen in Gruppen anzusprechen Abbildung: US National Library of Medicine (NLM) Die Alterszahnheilkunde ist dafür ein gutes Beispiel. Papyrus Smith. Dieser stammt wahrscheinlich aus dem Grab eines Arztes in Theben und gehört zu den ältesten schriftlichen Dokumenten über medizinische Heilverfahren. Er zeugt von einem sehr hoch entwickelten Stand der Medizin im alten Ägypten, die auch um den Wert der Prävention wusste. sind. Das wären dann auch Berufstätige am Arbeitsplatz, Mitglieder von Vereinen oder die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Bestandteile der GruppenprophylaxeProgramme sind u. a. Informationen über gesunde Ernährung und Mundhygienemaßnahmen, gemeinsames Zähneputzen und Fluoridierungsmaßnahmen. Bei Kin- Foto: Fotolia 10 Gesunde Ernährung. Bereits bei den Heilkundigen der Antike galt eine gute Ernährung neben einem geregelten Leben als Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. ZBW 10/2014 dern und Jugendlichen ergänzt die Individualprophylaxe die präventiven Maßnahmen. Insbesondere die Fissurenversiegelung der hinteren Backenzähne hat entscheidend zum Kariesrückgang beigetragen. Individualprophylaxe. Im Erwachsenenalter ist Prävention nur durch Eigenverantwortung möglich. Zahnmedizinische Individualprophylaxe wird als „Angebot und Anwendung von präventiven Maßnahmen bei individuellen Patienten unter Leitung eines Zahnarztes“ beschrieben. Die Bausteine der Individualprophylaxe sind aus kariesprophylaktischer Sicht Motivierung und Instruktion, Ernährungsberatung, Professionelle Zahnreinigung, Fluoridierung und Kariesrisikodiagnostik. In den bekannten Karlstad-Studien aus Schweden konnte Prof. Dr. Per Axelsson, der als „Papst der Prophylaxe“ bezeichnet wird, nachweisen, dass sich mit Individualprophylaxe Karies und Parodontitis bei Erwachsenen auch langfristig – die Studiendauer betrug 30 Jahre! – nahezu vollkommen vermeiden lässt. Dorothea Kallenberg » [email protected] www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R3H_416410_ZBW-10-2014_012.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:26; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des Öffentlichen Rechts Lorenzstraße 7, 76135 Karlsruhe, Fon O721 9181-2OO, Fax 0721 9181-222, Email: [email protected] Oktober 2014 November 2014 Kurs Nr. 8111 | 16 Punkte Kurs Nr. 8232 | 8 Punkte aug 3: Techniken für anspruchsvolle Indikationen: Sinuslift, Knochendeckel und Nervverlagerung Praxiskurs evidenzbasierte Parodontologie Referent: Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesbaden Datum: 10.-11.10.2014 Kurshonorar: 700 € Kurs Nr. 8194 | 18 Punkte Endo-Simulator und das Arbeiten mit dem OP-Mikroskop Referent: Dr. Andreas Bartols, M.A., Karlsruhe Datum: 10.-11.10.2014 Kurshonorar: 1200 € Maximale Teilnehmerzahl: 6 Kurs Nr. 8229 | 9 Punkte Sinuslift für Einsteiger Referent: Prof. Dr. Dr. Hannes Peter Schierle, Karlsruhe Datum: 18.10.2014 Kurshonorar: 400 € Kurs Nr. 8193 | 19 Punkte Vollkeramische Restaurationen im Power-Pack Referent: Prof. Dr. Lothar Pröbster, Wiesbaden Datum: 24.-25.10.2014 Kurshonorar: 600 € Kurs Nr. 8238 Referent: Dr. Christoph Becherer, Karlsruhe Datum: 08.11.2014 Kurshonorar: 400 € Kurs Nr. 8231 | 9 Punkte Schonende Chirurgie – orale Operationen mit der Piezochirurgie Referent: Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesbaden Datum: 15.11.2014 Kurshonorar: 400 € Kurs Nr. 8136 | 8 Punkte funk 5: Der Gesichtsschmerz – Medikamentöse Therapieoptionen Referentin: Prof. Dr. Claudia Sommer, Würzburg Datum: 21.11.2014 Kurshonorar: 400 € Kurs Nr. 8235 | 16 Punkte int 2: Moderne Endodontie – ein Konzept für die niedergelassene Praxis Referent: Dr. Carsten Appel, Bonn Datum: 21.-22.11.2014 Kurshonorar: 650 € Kurs Nr. 8137 | 8 Punkte funk 6: Physiotherapie bei CMD-Patienten Die organisierte Rezeption – Gewinnen Sie täglich Zeit und Geld! Referenten: Prof. Dr. Hans Jürgen Schindler, Agnes Stößer, Karlsruhe Datum: 22.11.2014 Kurshonorar: 400 € Referentin: Brigitte Kühn, Tutzing Datum: 24.10.2014 Kurshonorar: 180 € Kurs Nr. 8223 | 16 Punkte Kurs Nr. 8239 Willkommen am Telefon! Referentin: Brigitte Kühn, Tutzing Datum: 25.10.2014 Kurshonorar: 180 € Weichgewebsmanagement in der Parodontologie unter besonderer Berücksichtigung der ästhetischen Aspekte Referent: Prof. Dr. Axel Spahr, Sydney Datum: 28.-29.11.2014 Kurshonorar: 650 € Kurs Nr. 8145 | 9 Punkte Remineralisieren – Infiltrieren – Wenig exkavieren: was funktioniert in der Praxis wirklich? Referent: Prof. Dr. Hendrik Meyer-Lückel, Aachen Datum: 29.11.2014 Kurshonorar: 400 € Dateiname: _02R3M_416410_ZBW-10-2014_013.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:37; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Fotos: Stoppel Titelthema Tag der Zahngesundheit 2014 in Pforzheim Ein glanzvoller Tag in der Goldstadt Baden-Württemberg war in diesem Jahr besonders früh dran – bereits am 17. September fand die Eröffnungsveranstaltung zum Tag der Zahngesundheit auf dem Pforzheimer Marktplatz statt. Der offizielle Termin ist bundesweit der 25. September, doch angesichts der Vorreiterrolle, die Baden-Württemberg im Hinblick auf die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen einnimmt, durfte man auch beim Feiern etwas vorpreschen. Die Besucher strahlten mit der Sonne um die Wette, die sich dem diesjährigen Motto: „Gesund beginnt im Mund – alle machen mit!“ verpflichtet fühlte und Punkt elf Uhr hinter den Wolken hervorkam. Genau zu diesem Zeitpunkte lenkte die Bigband des Hebelgymnasiums mit Jazz- und Bluesrhythmen die Aufmerksamkeit des Publikums in Richtung Live-Bühne. Dort begrüßte Moderatorin Martina Meisenberg gewohnt souverän das Publikum, das sich aus Erwachsenen und Kindern, geladenen Gästen und Flaneuren, fleißigen Helfern und lokaler Prominenz zusammensetzte. Glänzende Aussichten. „Die Goldstadt glänzt“, stellte die Moderatorin fest – und meinte damit www.zahnaerzteblatt.de nicht nur den strahlenden Sonnenschein. Nein, auch die Mienen der erwartungsvoll zur Bühne Aufblickenden hatten etwas Feierliches. Und so fiel auch der Beifall für Dr. Udo Lenke, der als „oberster Zahnarzt Baden-Württembergs“ als erster die Bühne betrat, besonders herzlich aus. Ihm zur Seite gesellte sich Pforzheims Bürgermeisterin Monika Müller, die das Ressort Bildung, Soziales, Sport verantwortet. Grund zur Freude hatte auch Jürgen Fischer, Vorsitzender der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Stadt Pforzheim und Enzkreis, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Aus diesem Anlass konnte Pforzheim erneut zum Tag der Zahngesundheit in seine gute Stube bitten. Bereits 2009 hatte man, damals zum 20. Jubiläum, die Auftaktveranstaltung zu der landesweit stattfindenden Aktion in der Goldstadt abgehalten. Fragen an den Zahnarzt. Viel Sympathie für die Zahnärzteschaft konnte Dr. Lenke gewinnen, der im charmanten Duett mit Martina Meisenberg die Gäste unterhielt. Zunächst dankte er der regionalen Arbeitsgemeinschaft für ihr unablässiges Engagement und wies darauf hin, dass dank der flächendeckenden Gruppenprophylaxe im ganzen Land die Kinder in BadenWürttemberg Europameister sind, was naturgesunde, kariesfreie Zähne angeht. Um deutlich zu machen, wie gut es um die Zahngesundheit im Ländle bestellt ist, wählte er den vom Publikum mit viel Lachen quittierten Vergleich „zwei Schüler teilen sich eine Füllung“. Er sprach außerdem davon, wie eng die Allgemeingesundheit mit der Zahngesundheit zusammenhängt, wie wichtig die Eigenverantwortung für die Zähne ist und welch gute Ratschläge der Zahnarzt für die ZBW 10/2014 13 Dateiname: _02R3N_416410_ZBW-10-2014_014.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:32; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 14 Titelthema und beim Zahn-Quiz, ein Puppenspiel mit der Hexe Klapperzahn, die in der Stadtbibliothek die Kinder in das Geschehen mit einbezog sowie reichlich Gelegenheit zum fantasievollen Schminken und zum Basteln von individuellen Buttons. Alle machten mit. Der Eröffnungsveranstaltung vorgeschaltet war eine Pressekonferenz, auf der wichtige Akteure* in Sachen Zahngesundheit den Medien mit vielen Informationen zur Verfügung standen. individuelle Mundhygiene geben kann. „Eigentlich könnte ich darüber den ganzen Nachmittag reden“, meinte er lachend, „aber fragen Sie doch am besten Ihren Zahnarzt!“ Attraktives Pagodenzelt. Auch bei der Schilderung der Attraktionen, die große und kleine Besucher im ErlebnisForum Zahngesundheit erwarteten, konnte er in der Kürze der Zeit nur die wichtigsten Eckpunkte aufzählen. Dabei ist das schmucke, weiße Pagodenzelt mehr als nur einen Besuch wert, denn dort werden alle Facetten der Mund- und Zahnhygiene beleuchtet. So kann jeder Besucher beim Gang durch den Kariestunnel testen, ob auf und zwischen seinen Zähnen der Zahnbelag lauert. Wer nachputzen will und muss: Die Prophylaxe-Expertinnen zeigten zusammen mit Zahnärztinnen und Zahnärzten aus Pforzheim und ihren Mitarbeiterinnen am Zahnputzbrunnen die richtige Putztechnik. Auf Wunsch berieten Zahnärzte wie Karies, Zahnlücken und Löchern zu Leibe gerückt werden kann. Mitmach-Aktionen. Außerhalb des Zeltes gab es jeden Tag ein buntes Programm mit Tanz und Gesang, das von Schulklassen und Kindergärten sehr gern wahrgenommen wurde. Ein Mitmachzirkus mit Slackline, Artistik und Jonglage forderte die Geschicklichkeit heraus, ein Fotoshooting in Zahnkostümen lockte vor allem die Teenager. Die BeKi-Fachfrauen vom Landwirtschaftsamt Pforzheim, die für bewusste Kinderernährung zuständig sind, informierten Kinder, Eltern und Erzieherinnen über zahngesunde Ernährung. Außerdem gab es Gewinnchancen am Glücksrad Lebhafte Diskussion. Doch zurück zur Live-Bühne. Dort wurden die Gäste auf dem Podium nach den Putzgewohnheiten, der regelmäßigen Professionellen Zahnreinigung und den am meisten benutzten Zahnpflegeutensilien befragt. Sie waren sich ihrer Vorbildwirkung bewusst und gaben die erhofften korrekten Antworten. Bürgermeisterin Müller hat Zahnbürste und Zahnseide stets griffbereit und Jürgen Fischer greift immer zu einer fluoridierten Zahnpasta. Auch ernste Themen kamen zur Sprache, beispielsweise als es um die Kraftanstrengungen ging, die man unternehmen muss, um wirklich alle Kinder mit den Maßnahmen der Gruppenprophylaxe zu erreichen. Jürgen Fischer konnte berichten, dass alle 209 Kindergärten in Pforzheim und dem Enzkreis von den Betreuerinnen besucht werden, ebenso die 70 Grund- und Hauptschulen. Doch die Arbeitsge- Unterhaltend. Auf dem Pforzheimer Marktplatz wechselten sich auf der Live-Bühne ernste und heitere Themen ab. Publikumswirksam stellten die Gesprächspartner ihre verschiedenen Anliegen zum Thema Mundgesundheit vor. (v. l.) Dr. Udo Lenke, Moderatorin Martina Meisenberg, Bürgermeisterin Monika Müller, Jürgen Fischer, Regionale Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Stadt Pforzheim und Enzkreis. *Foto oben (v. l. n. r.): Dr. Uschi Traub, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg; Eberhard Brenner (AOK), stv. Mitglied im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V. (LAGZ); Dr. Udo Lenke, Vorsitzender des Vorstandes der LAGZ, Präsident der LZK BW; Johannes Clausen, Leiter des IZZ; Dr. Renate LüllwitzHoch, Vorstandsmitglied der LAGZ, Prophylaxe-Referentin der LZK BW; Jürgen Fischer, Vorsitzender der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Stadt Pforzheim und Enzkreis; Gerhard Gundelfinger (VdeK), stv. Mitglied im Vorstand der LAGZ. ZBW 10/2014 www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R3S_416410_ZBW-10-2014_015.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:52; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Titelthema des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Weitere Unterstützung erfahren die Prophylaxe-Fachkräfte durch über 1.400 niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte, die als Patenzahnärzte den regionalen Arbeitsgemeinschaften angehören. Intraorale Kamera. Auf einer Behandlungseinheit mit intraoraler Kamera untersucht der Zahnarzt die Zähne der jungen Besucher. meinschaft allein kann diese Aufgabe nicht stemmen, ihr zur Seite stehen 92 Patenzahnärzte sowie die Jugendzahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Präventions-Lücken. Dass es bei den ganz Kleinen, den Nullbis Dreijährigen, noch Lücken bei der Prävention gibt, wusste auch Bürgermeisterin Müller. Sie wies darauf hin, wie dankbar sie für den Einsatz der Aktiven in Kindergärten und Schulen ist, und wie in ihrer Stadt in den Familienzentren, in Still- und Krabbelgruppen Aufklärungsarbeit geleistet wird, um die frühkindliche Karies einzudämmen. Auf das Thema Integration angesprochen, das der Bürgermeisterin sehr am Herzen liegt, meinte sie, dass die Integration dann gelungen ist, „wenn man es den Zähnen der Kinder nicht mehr ansieht, woher sie kommen“. Bis es soweit ist, braucht es „wie bei allen sozialen Themen Menschen, Geld und Offenheit“. Und dazu Mittel aus Land, Bund und der EU! Gut angelegtes Geld. Um Mittel für die Gruppenprophylaxe ging es auch beim Pressegespräch im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses, das der Eröffnungsfeier voranging. Medienschaffende aus dem Land und der Region hatten Gelegenheit, der baden-württembergischen Prominenz in Sachen Zahngesundheit bohrende Fragen zu stellen. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vorstandes der Landesarbeitswww.zahnaerzteblatt.de gemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V. beglückwünschte der Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg den Lokalmatador zu seinem silbernen Jubiläum. Er wies auf die Tatsache hin, „dass in keinem anderen Bundesland naturgesunde, kariesfreie Zähne bei Kindern aller untersuchten Altersgruppen so häufig anzutreffen sind wie bei uns.“ DMF-T-Werte ersparte er den anwesenden Laien und verwies auf die bestens präparierte Pressemappe, die Johannes Clausen, Leiter des Informationszentrum Zahngesundheit Baden-Württemberg, vorbereitet hatte und die alles Wichtige zu den anstehenden Themen bereithielt. Viele Mitstreiter. Den zweiten Teil des baden-württembergischen Mottos „alle machen mit“ nahm er zum Anlass, einige der Mitstreiter vorzustellen, „die alle auf ihre Art und gemäß ihres gesetzlichen Auftrags, an der Zahngesundheitsförderung in Baden-Württemberg beteiligt sind“. An erster Stelle nannte er die 37 regionalen Arbeitsgemeinschaften, die sich unter dem Dach der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V. (LAGZ) um die Erhaltung und Förderung der Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen kümmern. Tagtäglich sind rund 170 Prophylaxe-Fachkräfte am Werk, die die „Prävention von Karies zu ihrer Herzensaufgabe gemacht haben“. Unterstützt werden sie von den ca. 50 Zahnärztinnen und Zahnärzten Europameister. Im Jahr 1989, als sich die regionale Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit in Pforzheim gründete, war man mit der Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen nicht zufrieden: „Im Bundesdurchschnitt waren bei den Zwölfjährigen 4,1 Zähne von Karies betroffen. Inzwischen sind es nur noch 0,56 Zähne, sodass durchschnittlich auf zwei Zwölfjährige ein kaputter Zahn kommt. Dies macht BadenWürttemberg in Sachen Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen zumindest zum Europameister, wenn nicht sogar zum Weltmeister. Zu diesem Erfolg kann ich die Arbeitsgemeinschaft in Pforzheim und die weiteren Mitstreiter im Land nur beglückwünschen.“ Milchzahnkaries. Dennoch darf man angesichts dieser Erfolgsgeschichte nicht vergessen, dass es bei einigen Zielgruppen Nachholbedarf gibt. Wie der Präsident der LZK BW ausführte, befinden sich gruppenprophylaktische Ansätze für die Altersgruppe der Null- bis Dreijährigen erst in der Erprobungsphase. Und das, obwohl es in Deutschland immer noch zu viel Milchzahnkaries gibt, die teilweise extrem früh auftritt. „Nur rund 20 Prozent der Null- bis Zweieinhalbjährigen werden von einem Zahnarzt untersucht, nimmt man die Null- bis Sechsjährigen zusammen, ist es gerade mal die Hälfte. Außerdem fehlt es in der breiten Bevölkerung an Informationen über mundgesundes Ernährungsverhalten und über die richtige Mundhygiene, die mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes beginnen muss.“ Schattenseiten. Ergänzt wurden die Ausführungen des Kammerpräsidenten durch Dr. Renate Lüllwitz-Hoch, Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V. und Prophylaxe-RefeZBW 10/2014 15 Dateiname: _02R3T_416410_ZBW-10-2014_016.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:49; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 16 Titelthema „in 25 Jahren ein goldenes Jubiläum in der Goldstadt“. Putztechnik. Die Prophylaxe-Expertinnen zeigten am Zahnputzbrunnen die richtige Putztechnik. rentin der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg. Sie meldete ihre Zweifel an, was das Mitmachen von wirklich allen angeht, solange es beispielsweise noch keine befriedigende Lösung gibt, wie man Null- bis Dreijährige bzw. deren Eltern flächendeckend erreicht. Der bereits 2008 entwickelte zahnärztliche Kinderpass, der Schwangere und Kinder bis zum 20. Lebensmonat als Zielgruppe anvisiert, hat zwar eine große Verbreitung erfahren, aber die Risikogruppen, die durch Kariespolarisation auffallen, müssen auch auf anderen Wegen angesprochen werden. Dazu gehören zum Beispiel die Träger der Kindertagesstätten, in denen bereits die Kleinsten bis zu 50 Stunden in der Woche verbringen. Heimaufsicht. Auch die Pflegebedürftigen in Einrichtungen stehen auf der Schattenseite der Erfolgsgeschichte. Zwar hat der 2001 gegründete Arbeitskreis Alterszahnheilkunde und Behindertenbehandlung Baden-Württemberg, der auch bundesweit eine Vorreiterrolle inne hat, schon viel erreicht. Durch seine in jedem Stadt- und Landkreis etablierten Senioren- und BehindertenBeauftragten und die insgesamt rund 900 Betreuungszahnärzte hat er eine Stimme im Land. Dennoch bedurfte es großer Überredungskunst, um Heimleitungen von der Notwendigkeit einer zahnärztlichen Betreuung zu überzeugen. „Erst seit die Heimaufsicht bei ihren unangemeldeten jährlichen HeimZBW 10/2014 kontrollen auch den Zustand der Mundpflege überprüft und bewertet, ist man an einer gezielten zahnärztlichen Betreuung der Bewohner mehr interessiert als in früheren Jahren“, so Dr. Lüllwitz-Hoch. Sie hofft, dass man in ein paar Jahren bei anhaltender Intensität der Bemühungen wirklich davon sprechen kann, dass alle mitmachen – und alle auch profitieren. Erfolgsmodell. In Vertretung der Schirmherrin, der Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren BadenWürttemberg, sprach Dr. Uschi Traub vom Referat Gesundheitspolitik und Gesundheitsdialog der Pforzheimer Arbeitsgemeinschaft ihre Glückwünsche aus. Sie betonte das Ziel der Landesregierung, auch bei der Gesundheit mehr Chancengleichheit zu schaffen und unterstrich den Erfolg der Jugendzahnpflege, der auch beim erneut in Angriff genommenen Präventionsgesetz der Bundesregierung als Erfolgsmodell aufgegriffen wird. „Besonders die Gruppenprophylaxe bei Kindern ist gut organisiert, partizipativ auf allen Ebenen, nachhaltig, kosteneffektiv und liefert wissenschaftlich evaluierbare Ergebnisse.“ Andere Präventionsprogramme könnten sich hier ein Stück abschneiden. „Wir freuen uns, dass wir Teil des Erfolgsteams sein dürfen“, schloss sie ihre Ausführungen und dankte allen Beteiligten, auch den Kostenträgern, für die gute Zusammenarbeit. Sie wünschte allen Steigende Tendenz. Wie sehr alles am Golde hängt, referierten die beiden Vertreter der Gesetzlichen Krankenversicherer: Eberhard Brenner für die AOK Baden-Württemberg und Gerhard Gundelfinger für die B52-Verbändekooperation, in der Betriebs- und Innungskrankenkassen, Ersatzkassen sowie die Knappschaft kooperieren. Sie geben „gut angelegtes Geld“ für die Gruppenprophylaxe aus, zusammen rund 7,4 Millionen im vergangenen Jahr, Tendenz steigend. Ein Seitenhieb auf die Privaten Krankenversicherer, die sich nicht an den Kosten der Gruppenprophylaxe beteiligen, konnte natürlich nicht ausbleiben. Hier sind und bleiben die Politiker gefragt, wie Dr. Lenke anmerkte. Ansporn. Die steigende Tendenz beim Mitteleinsatz begrüßte auch Jürgen Fischer, Vorsitzender der regionalen Arbeitsgemeinschaft, der den Festakt in Pforzheim als Anerkennung wertete und als Ansporn bezeichnete, neue Aufgaben wie die Milchzahnkaries bei gefährdeten Kleinkindern schwungvoll in Angriff zu nehmen. „Mehr Mitteleinsatz gleich mehr Gesundheit“ merkte er an und wies darauf hin, dass in den 25 Jahren seit Bestehen der Arbeitsgemeinschaft der Betreuungsgrad der Anspruchsberechtigten von 44 Prozent auf 100 Prozent gestiegen sei. Dank und Anerkennung. Bleibt nur noch den fleißigen Helfern zu danken, dem IZZ, das als Veranstalter wieder einmal alles bis aufs i-Tüpfelchen geplant und organisiert hatte, der Firma Kavo Dental GmbH, Biberach a. d. Riß, die seit Jahren die Behandlungseinheit und die Geräte für das Forum Zahngesundheit zur Verfügung stellt, der Firma Carl Zeiss Microscopy GmbH, Göttingen, die wieder ein Mikroskop zur Sichtbarmachtung der „Plaquegeister“ bereit stellte und natürlich allen Zahnärzten im Land, die die Prävention in ihren Alltag integriert haben. Dorothea Kallenberg » [email protected] www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R3Y_416410_ZBW-10-2014_017.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:21:59; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Titelthema www.zahnaerzteblatt.de ZBW 10/2014 17 Dateiname: _02R3Z_416410_ZBW-10-2014_018.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:22:06; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 18 Titelthema Kurzumfrage unter Zahnärzten Ohne Prävention ist alles nichts! Das Oktoberheft des ZBW steht im Zeichen der zahnmedizinischen Prävention. Wir haben daher ein gutes Dutzend Persönlichkeiten aus der Welt der Zahnmedizin in Baden-Württemberg zu einer kurzen Stellungnahme aufgefordert. Lesen Sie hier die bis zum Redaktionsschluss eingetroffenen Statements. ZBW: Würden Sie ganz kurz sagen, was Prävention für Sie bedeutet? Am besten in einem Satz. » Die lateinische Übersetzung des Wortes „prävenire“ ist zuvorkommen. Die Prävention sollte demnach der Entwicklung von Krankheiten der Mundhöhle ab den ersten bis zu den letzten Tagen eines Menschenlebens zuvorkommen. » Dr. Ulrike HeiligenhausUrmersbach, Karlsruhe » Gelebte Prävention bedeutet einen Gewinn für die Zahngesundheit unserer Patienten und stärkt deren allgemeinmedizinisches Wohlbefinden – ganz im Sinne einer ganzheitlichen Zahnheilkunde. » Dr. Martin Braun, Pfullingen » Prävention bedeutet für mich, neben der Definition „Auslösefaktoren von Krankheiten zurückdrängen oder ganz ausschalten“ weiterführend die komplexe Palette der Diagnostik in der Zahnheilkunde zu beherrschen, um strukturzerstörende Fehlbehandlungen auszuschließen. Die daraus folgende Therapie sollte schadenorientiert sein, heißt maximaler Erhalt funktionsfähiger gesunder Strukturen. Im Anschluss steht der Erhalt des Therapieergebnisses durch regelmäßigen, zeitlich engmaschigen Recall im Zentrum. » Dr. Klaus Vohrer, Tübingen ZBW 10/2014 » Gesund beginnt im Mund – aber nur mit Prävention, denn ohne Prävention ist alles nichts!“ » Dr. Renate Lüllwitz-Hoch, Böblingen » Prävention bedeutet den Blick zu schärfen, um Indizien ausfindig zu machen, die auf künftige Übel hinweisen und an denen vorbeugende Maßnahmen ansetzen können. » Dr. Simone Ulbricht, Karlsruhe » Prävention bedeutet für mich Vorsorge, die nur effektiv sein kann, wenn sie lebenslang stattfindet und an das Alter sowie die Risikogruppenzugehörigkeit des Patienten angepasst wird. » Dr. Simone Hauer, Oberkirch » Prävention heißt: Der Therapie zuvorkommen, das Beste was man als Zahnarzt für den Patienten tun kann. » Dr. Bernd Krämer, Heilbronn Wenn Sie den Lesern des ZBW Ihre Definition von Prävention und Ihre Überzeugungsarbeit, was präventionsorientierte Zahnheilkunde angeht, präsentieren und mit Ihren Kollegen diskutieren möchten, freuen wir uns über Ihre Stellungnahme unter [email protected]. Überzeugungsarbeit leisten. Ob der Präventionsgedanke wirklich schon fest in der Zahnheilkunde, der Gesellschaft und Politik verankert ist, mögen sich manche Zahnärzte fragen, die tagtäglich mit Problemen in diesem Zusammenhang konfrontiert sind. Auch dazu haben wir weitere interessante Stellungnahmen erhalten: » Die Prävention kommt nur sehr langsam in den Köpfen an. Ob Gebührenordnung, Approbationsgesetz oder auch die universitäre Lehre und Forschung: Die Überzeugungsarbeit, dass Prävention uns zugute kommt, muss von uns vorgelebt und eingefordert werden. » Dr. Martin Braun, Pfullingen » Postgraduale Weiterbildungen (u. a. Curricula an Universitäten oder Masterstudiengänge) können dazu beitragen, unseren Blick hinsichtlich medizinischgesellschaftlicher Entwicklungen zu schärfen. Einerseits dienen sie der Aktualisierung und Erweiterung des eigenen Wissensfundus. Auf der anderen Seite bieten sie die Chance, sich im kollegialen Erfahrungsaustausch mit künftigen Risiken und Schäden für die Gesellschaft auseinanderzusetzen, deren Eintreten als Folge eigenen Handelns oder Unterlassens gedeutet werden kann. Resümierend sind Weiterbildungsangebote wichtig und bieten auch den Raum, um sich kontinuierlich mit Prävention zu beschäftigen. Dies ist zugleich ein bedeutsamer Bestandteil unseres professionellen Handelns. » Dr. Simone Ulbricht, Karlsruhe www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R45_416410_ZBW-10-2014_020.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:22:13; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 20 Titelthema Prävention im Alter Wenn der Zahn der Zeit nagt Noch immer werden die hohen präventiven Potenziale bei älteren Menschen nicht annähernd genutzt. Dabei hat wohl jeder das Ziel, gesund alt zu werden, seine Lebenserwartung zu steigern und die Lebensqualität im Alter zu verbessern. Zur Lebensqualität kann eine gute Mundgesundheit erheblich beitragen – und auch das Allgemeinbefinden hängt eng mit dem Geschehen in der Mundhöhle zusammen. Wechselwirkungen mit unbehandelten Parodontitiden inzwischen gut belegt. Zudem ist im Alter Mangelernährung ein großes Problem. Gute und gesunde Zähne sowie eine intakte Mundschleimhaut sind wichtig für einen guten Ernährungszustand. Alter und Krankheit ist nicht zwangsläufig korreliert, ebensowenig Alter und Zahnlosigkeit. Heute haben ältere Menschen immer mehr eigene Zähne; dank zahnärztlicher Prävention hat sich der Mundgesundheitszustand auch der älteren Bevölkerung zunehmend verbessert. Dazu tragen auch die modernen Entwicklungen in der Zahnerhaltung und nicht zuletzt in der Implantologie bei. Zugehende Betreuung. Auf diesem Hintergrund hat sich die Zahnärzteschaft in Baden-Württemberg schon seit Jahren die Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung zum Ziel gesetzt. Im Rahmen der etablierten Versorgungsstrukturen sind derzeit 41 Seniorenund Behindertenbeauftragte aktiv, dazu kommen fast 900 Betreuungszahnärzte, von denen die Hälfte in der zugehenden Betreuung engagiert ist. Das Versorgungsstrukturgesetz und das Pflege-Neuausrichtungsgesetz von 2012 bieten Rahmenbedingungen für eine engere Kooperation zwischen Zahnärztinnen und Zahnärzten und den Pflegeeinrichtungen. Besuche in den stationären Einrichtungen können dadurch intensiviert und die Medaille mit Kehrseite. Die Ergebnisse der letzten Mundgesundheitsstudie aus dem Jahr 2005 belegen: Die Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen hat im Vergleich zur Erhebung im Jahr 1997 durchschnittlich 3 Zähne (17,6 statt 14,2) mehr im Mund. Doch diese glänzende Medaille hat auch eine Kehrseite: ZBW 10/2014 Die Zahl der behandlungsbedürftigen Parodontitiden ist in dieser Altersgruppe um rund 24 Prozent auf jetzt 88 Prozent gestiegen und die Inzidenz der Wurzelkaries nahm um fast 30 Prozent zu. Hochrisikogruppe. Wenn man bedenkt, dass ältere ParodontitisPatienten ein mehr als fünffach erhöhtes Risiko für eine Pneumonie haben und in Pflegeeinrichtungen die „nursing-home-associated pneumonia (NHAP) der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung ist, kann man die Gefahren erst richtig einschätzen. Auch Gastritis und Endokarditis weisen eine enge Korrelation zu parodontalen Erkrankungen auf. Für kardio- bzw. zerebrovaskuläre Störungen sowie für Diabetes sind www.zahnaerzteblatt.de und Lernmitteln sowie einer Vielzahl von praktischen Instrumenten für die Kommunikation mit den Patienten und für die eigentliche Behandlung. Mobile Senioren. Dr. Elmar Lud- Hervorzuheben ist ein preisgekröntes wig, Vorsitzender des im Jahre 2001 Schulungsprogramm für die Altengegründeten Arbeitskreises Alters- pflegeausbildung, das in Kooperation zahnheilkunde und Behindertenbe- mit der Konferenz der Privaten Alhandlung der Landeszahnärztekam- tenpflegeschulen (KAS) entwickelt mer Baden-Württemberg (AKABe wurde und die Pflegekräfte mit eiBW), äußerte sich unlängst zur den- ner adäquaten Mundhygiene für ihre talen Prophylaxe und Versorgung von Patienten vertraut macht. Wichtig ist Senioren und Pflegebedürftigen in dabei laut Dr. Ludwig, dass PflegenDeutschland: „Solange die Senioren de auch bei zahnlosen Senioren die mobil sind und in unsere Zahnarzt- Mundhöhle regelmäßig kontrollieren, da ein schlechter praxen komSitz von Zahnpromen können, thesen die Kaustehen uns eine funktion erheblich Vielzahl von beeinträchtigen zahnärztlichen kann. „Scharfe BehandlungsKanten an Prokonzepten thesen verletzen zum Erhalt die Schleimhäuder Zähne und te und sind oft des Zahnhaltesehr schmerzhaft. apparates zur Überhaupt könVe r f ü g u n g . nen regelmäßige Auch die InKontrollen helfen, dustrie hat inbehandlungsbezwischen ein dürftige Schleimreichhaltiges Angebot an Lebensqualität. Wer im zweiten Frühling hautveränderunPflegemitteln nicht mit dritten Zähnen lächeln möchte, gen und Tumoren für die speziel- sollte alle Möglichkeiten nutzen, die die frühzeitig zu erkennen.“ len Bedürfnisse Prävention heute bietet. von Senioren Quartäre Prävention. Die Verund pflegebedürftigen Menschen entwickelt. Wenn bei Pflegebedürftigkeit netzung der Zahnärzteschaft mit den die Mundhygiene und die zahnärztli- verschiedensten Kooperationspartche Kontrolle vernachlässigt wird, nern in der Pflege, den stationären verschlechtert sich die Mundgesund- Pflegeeinrichtungen, den ambulanten heit nicht selten sehr rapide, da die Pflegediensten und den PflegestützZahn-, Mund- und Zahnersatzpflege punkten gehört ebenso zum Instruin der Altenpflegeaus- und -fortbil- mentarium. Kontakte gibt es, was dung den veränderten präventions- die Förderung und den Erhalt der bedingten Ansprüchen nicht gerecht Mundgesundheit angeht, auch zu den wird.“ Trägern der geriatrischen Rehabilitation, zu Hausärzten, der Heimaufsicht Schulung des Personals. Der und dem Öffentlichen GesundheitsAKABe BW, der sich um die Förde- dienst. Ganz im Sinne der quartären rung einer flächendeckenden zahn- Prävention führte Dr. Ludwig weiter ärztlichen Betreuungsmöglichkeit für aus: „Im Mittelpunkt unserer AnPflegebedürftige und für Menschen strengungen stehen die Schulung und mit Behinderung verdient macht, hat Fortbildung der Zahnärzteschaft und eine ganze Reihe von Maßnahmen der Praxisteams, die Schulung der ergriffen, um nicht nur die Behand- Pflegekräfte in der Ausbildung und in lungsmaßnahmen für immobile Se- der Fortbildung und die zahnärztliche nioren zu verbessern, sondern auch Betreuung pflegebedürftiger Mendie Prävention bei Älteren und Ge- schen mit Augenmaß.“ handicapten zu ermöglichen. Dazu Dorothea Kallenberg gehört die Entwicklung von Lehr- » [email protected] Titelthema 21 Das minimalinvasive Implantatsystem patientenschonend schnell sicher preiswert Überzeugen Sie sich! 10. - 11.10.2014 Messe Stuttgart Fotos: Fotolia Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung weiter optimiert werden. 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V. bekamen die Mitarbeiterinnen der 37 Arbeitsgemeinschaften sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes zahlreiche Impulse und Anregungen für die Arbeit in Krippen und Kitas. Frühkindliche Karies. Die Mundgesundheit von Kindern unter drei Jahren stand im Fokus des wissenschaftlichen Teils des Fortbildungsprogramms, das von Johannes Clausen, Geschäftsführer der LAGZ, und Sybille van OsFingberg, Gesundheitspädagogin und Coach für Zahnärzte, konzipiert wurde. Prof. Einwag beleuchtete unter dem Titel „Zahnmedizinische Situation von Kleinkindern – Konsequenzen für die Betreuung“ die präventiven und therapeutischen Aspekte des Themas. Er ging auf die Ätiologie und Epidemiologie von Karies im Milchgebiss ein. Ak- tuelle Statistiken zeigten, dass 10 Prozent der Kleinkinder 90 Prozent der sanierungsbedürftigen Zähne haben. Bei einer durchschnittlichen Prävalenz der frühkindlichen Karies in Deutschland zwischen 10 und 15 Prozent lägen Kinder mit Migrationshintergrund mit 35 bis 42 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Deshalb sei es besonders wichtig, diese Risikogruppen zu erreichen. Geeignete Prophylaxemaßnahmen seien die Ernährungslenkung, das mechanische Biofilmmanagement, das chemische Biofilmmanagement sowie der direkte Schutz durch Fissurenversiegelung. Da in der Prophylaxe für 0- bis 3-Jährige die Eltern der Hauptadressat sind, sei hier die Aufklärung sehr wichtig: Wissensdefizite müssten abgebaut und die Eltern über zahngesunde Ernährung sowie Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta informiert werden. Zusätzlich sei eine professionelle Betreuung unerlässlich. Prof. Einwag erläuterte die Basisprophylaxe gemäß den Leitlinien für Fluoridierung sowie die Intensivprophylaxe mittels Ernährungslenkung, einem engmaschigen Recall und der Gabe von Chlorhexidin-Lack. Mundgesundheit. Prof. Dr. Johannes Einwag beleuchtete die zahnmedizinische Situation von Kindern unter drei Jahren. Pädagogik. Sybille van Os-Fingberg gab zahlreiche Tipps für spielerisches Lernen. Dr. Udo Lenke, Vorstandsvorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V. (LAGZ), hob in seiner Eröffnung die große Bedeutung der Gruppenprophylaxe in BadenWürttemberg hervor und wies darauf hin, dass mittlerweile auch die Politik die Wichtigkeit zahnmedizinischer Früherkennung bei Kleinkindern anerkenne. Das werde in dem Beschluss der 87. Gesundheitsministerkonferenz der Länder vom Juni 2014 deutlich. Der Ausbau der Gruppenprophylaxe für die Zielgruppe der Kleinkinder sei gewünscht und die „Maßnahmen sind effektiv, effizient, erreichen Kinder in ihrer Lebenswelt und tragen zum Kariesrückgang bei. Das sozialspezifische Inanspruchnahmeverhalten präventiver Leistungen wird durch diese aufsuchende regelmäßige Betreuung ausgeglichen.“ Fotos: Baars 22 ZBW 10/2014 www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R48_416410_ZBW-10-2014_023.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:22:36; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Bei den therapeutischen Maßnahmen schlagen laut Prof. Einwag Totalsanierungen und Einzelzahnsanierungen mit jeweils 10 Prozent zu Buche. Er stellte moderne Materialien der Füllungstherapie vor, wie z. B. farbige Füllungen, die bei Kindern sehr beliebt sind oder Gels mit Erdbeergeschmack für die Oberflächenanästhesie. Konfektionierte Kronen seien dauerhafter und und wirtschaftlicher als mehrflächige Füllungen, und herausnehmbare Kinderprothesen seien bei den kleinen Patienten „der Hit“. Abschließend machte Prof. Einwag deutlich, dass auch die beste Füllungstherapie, Kronenversorgung, Endodontie oder Extraktion erkrankter Zähne das Kariesrisiko jedoch nicht mindere, sondern es wichtig sei, durch begleitende Intensivprophylaxe die Erkrankung positiv zu beeinflussen. Herausforderungen. Sybille van Os-Fingberg zeigte in ihrem Referat die Herausforderungen und Chancen in der Umsetzung bei der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe für Kinder unter drei Jahren. Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen werden, so Sybille van Os-Fingberg, immer mehr Kinder unter drei Jahren in einer Krippe oder Kindertagesstätte betreut. Diese neue Situation erweitert den Umfang der Aufgaben für die Betreuungseinrichtungen, bietet gleichzeitig aber die Chance, über diese Einrichtungen die Eltern gut zu erreichen. So könne die Bedeutung und Wertigkeit der Milchzähne von Eltern und Erziehern frühzeitig erkannt werden. Es könnten gemeinsam „Bildungspartnerschaften“ zum Wohle des Kindes aufgebaut und gepflegt werden. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Gruppenprophylaxe in dieser Altersgruppe liege darin, die Eltern zu erreichen und im Sinne einer Verhaltens- und Verhältnisprävention könne so sehr früh Einfluss auf Haltung und Verhaltensführung bei Eltern, KrippenLeitung und Erziehern genommen werden. Die pädagogische Arbeit mit dieser Zielgruppe konzentriere sich insbesondere auf verschiedene Formen der Ritualbildung, da diese www.zahnaerzteblatt.de Workshops. Im Workshop „Gesunde Zähne von Anfang an – ohne Eltern geht es nicht!“ stellten die Mitarbeiterinnen der LAGZ Rheinland-Pfalz ihre Arbeit in den Kinderkrippen vor. zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr bei Kindern besonders prägend seien. Das gemeinsame Lernen des Zähneputzens sei hier außerordentlich wichtig, denn das Zeigen, Vormachen, Anleiten und gemeinsame Üben habe einen hohen „LernWert“ so Sybille van Os-Fingberg. Gesundheitspädagogik. In ihrem zweiten Vortrag „Wer kann was von wem, wie und womit lernen?“ stellte Sybille van Os-Fingberg die Grundlagen der Gesundheitspädagogik und Wege zur Umsetzung vor. Vor dem Hintergrund der Definition von Gesundheit als einem „Zustand von körperlicher, geistiger und sozialer Balance“ wird deutlich, so Sybille van Os-Fingberg, warum die Ursachen für mangelnde Mundgesundheit bei vielen Kleinkindern psychisch bedingt sind und in den Lebensumständen liegen. Soziale Faktoren, wie z. B. Scheidung der Eltern, beeinflussen kleine Kinder besonders stark, weshalb sie intensiv begleitet und gestärkt werden müssten. Dies sei die Aufgabe der Gesundheitspädagogik, die sich mit der Frage beschäftige, wie bestehende Krankheiten überwunden werden können und mit Erkenntnissen aus Psychologie, Biologie und anderen Fachbereichen theoretische Grundlagen für ein gesundheits- pädagogisches Handeln schaffe. Wichtig hierfür seien klar definierte Ziele und Strategien, Professionalität, eine gute Lernkultur, vielfältige Methodenkompetenz sowie kreative und reflektierte Pädagogen. Zahnärzte, Fachfrauen, Eltern, Erzieher, Hebammen und Kinderärzte seien wichtige Personen, denen die Kernbotschaften vermittelt werden müssen. Wichtig sei die Information der Eltern über Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und Allgemeingesundheit, Sprach- und Persönlichkeitsentwicklung, richtige Ernährung und Mundhygiene von Anfang an. Erzieherinnen sollten angeleitet werden, das Zähneputzen in der Krippe und im Kindergarten als Ritual einzuführen. Ihnen sollte ein Grundwissen zur Mundgesundheitserziehung vermittelt werden und ihre Rolle als wichtiger Partner in der Mundgesundheitserziehung der Eltern und der Kinder verdeutlicht werden. Auch Hebammen, Tagesmütter und Kinderärzte sollten noch stärker in die Prophylaxe eingebunden werden. In den Workshops erhielten die Mitarbeiterinnen weitere Inspirationen für die pädagogische Arbeit und zahlreiche praktische Beispiele und Tipps für die Beratung und Betreuung von Eltern und Erzieherinnen. » [email protected] ZBW 10/2014 23 Dateiname: _02R4D_416410_ZBW-10-2014_024.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:22:39; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 24 Fortbildung Ein Fall aus der Poliklinik der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Umfassende Sanierung eines Milchgebisses in Vollnarkose Die Karies im Milchzahngebiss stellt nach wie vor ein großes Problem in der zahnärztlichen Versorgung dar. Oftmals werden die kariösen Läsionen bei Kleinkindern zu spät erkannt und auch die Notwendigkeit einer Behandlung nicht immer zwingend gesehen. Wenn jedoch erst einmal Schmerzen auftreten, kann die Kinderbehandlung für die Zahnarztpraxis eine große Herausforderung darstellen, da diese Kinder meistens nicht unter normalen Umständen im Praxisalltag therapiert werden können. Sehr oft liegen multiple Kariesstellen vor, sodass eine Behandlung in Vollnarkose oder mit Lachgas bei dieser Patientengruppe empfehlenswert ist. Hinzu kommt, dass bei umfangreicheren Defekten eine Füllungstherapie am Milchzahn nicht mehr ausreichend oder gar unmöglich ist. Um den Zahnerhalt trotzdem zu realisieren und die Platzhalterfunktion zu wahren, kommen in diesen Fällen konfektionierte Milchzahnkronen zum Einsatz. Der folgende Beitrag zeigt die Sanierung eines Milchzahngebisses mit Komposit und Zirkoniumkronen unter ambulanter Vollnarkose. Vorgeschichte. Der 5-jährige Patient stellte sich mit Überweisung von seinem Hauszahnarzt im Januar 2014 in Begleitung seiner Mutter erstmals in der Akademie in Karlsruhe vor. Das Überweisungsschreiben beinhaltete die Extraktion des Zahns 64 und die konservierende Versorgung des Zahns 84. Anamnese. Auf Grund von Schmerzen am Zahn 64 hatte der Patient seinen Hauszahnarzt aufgesucht. Aus Angst vor dem zahnärztlichen Eingriff wurde ihm von seinem Zahnarzt die Behandlung unter Vollnarkose empfohlen, um eine Traumatisierung im Kindesalter zu vermeiden. Zahnärztliche Befunde. Der allgemeinzahnmedizinische intraorale Befund zeigte eine Fistel bukkal an Zahn 64. Des Weiteren war klinisch eine Karies an den Zähnen 55, 54, 64, 74 und 84 zu erkennen (Abb. 1 und 2). An den Zähnen 64 und 84 handelte es sich um Sekundärkaries an bereits gelegten Füllungen. Da bei klinisch sichtbarer Karies die Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent besteht, dass an anderen Kontaktflächen oder interproximalen Bereichen Karies zu finden ist, wurden Bissflügelaufnahmen zur weiteren Kariesdiagnostik angefertigt. Die Bissflügelaufnahmen der rechten und linken Seite verdeutlichen die Ausdehnung der Karies, welche an allen Vierern nahezu bis in die Pulpa reicht. Außerdem werden weitere Kariesstellen an den Zähnen 65, 75 und 85 sichtbar. Behandlungsplan. Erst nach der Röntgendiagnostik konnte der endgültige Behandlungsplan erstellt werden. Die Versorgung von Milchzahnkavitäten mit plastischen Füllungen stößt eher an ihre Grenzen als dies bei bleibenden Zähnen der Fall ist. Füllungsverluste bei umfangreichen Restaurationen durch unzureichenden Verbund zum Zahn oder Sekundärkaries sind keine Seltenheit. In diesen Situationen stellen konfektionierte Kronen eine sehr gute Behandlungsoption dar. Diese Kronen sind in der anglo-amerikanischen Pädiatrie weit verbreitet und finden auch in Deutschland immer mehr Anwendung. Die häufigsten Indikationen für Kronen in der Kinderzahnheilkunde stellen Glattflächenkaries, multiple Läsionen an einem Zahn oder endodontisch behandelte Zähne dar. Dies bedeutet, wenn mehr als zwei Ausgangssituation von Ober- und Unterkiefer – klinisch erkennbare Karies an 55, 54, 64 (mit Fistel), 74 und 84 (Abb. 1 und 2). ZBW 10/2014 www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R4E_416410_ZBW-10-2014_025.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:22:45; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Fotos: Ulbricht Fortbildung Bissflügelaufnahmen der rechten und linken Seite – röntgenologisch erkennbare Karies an 55, 54, 64, 65, 75, 74, 84 und 85 (Abb. 3 und 4). Flächen oder mehr als ein Drittel der Zahnsubstanz kariös sind, sollte kritisch abgewogen werden, ob eine Kronenversorgung langlebiger und damit wirtschaftlicher ist als eine Füllung. Des Weiteren muss bedacht werden, dass die Milchfünfer teilweise bis zum 11. Lebensjahr verbleiben (im vorliegenden Patientenfall wären das 6 Jahre) und keine großflächige Füllung über diesen Zeitraum hält. Behandlungsart. Grundsätzlich stehen bei der Behandlung von Kindern verschiedene Behandlungsarten zur Verfügung. In der ersten Sitzung empfiehlt es sich, den Erstkontakt aufzubauen und den Befund zu erheben, damit ein Behandlungsplan für jeden Zahn erstellt werden kann. In einem zweiten Termin, im Idealfall eine „Desens-Behandlung“, wird das Kind vergleichbar einer Prophylaxesitzung an zahnärztliche Geräte gewöhnt, die Mundhygiene hergestellt und die Compliance des Patienten ausgetestet. Bei kooperativen Kindern können dann in einem normalen Folgetermin Füllungen oder Kronen angefertigt werden. Sinnvollerweise sollte mit harmlosen Behandlungen wie Füllungen begonnen und Extraktionen an das Behandlungsende gestellt werden. Bei ängstlichen Kindern, welche eine Behandlung verweigern, oder bei umfangreichen Sanierungen ist die Ausgangsbefund im 1. Quadranten (Abb. 5). www.zahnaerzteblatt.de Anlegen der T-Band-Matrize an 55 (Abb. 6). Behandlung unter Sedierung (Lachgas oder Narkose) empfehlenswert. Überweisungsfrage. Der Patient wurde von seinem Hauszahnarzt mit der Bitte um Sanierung in Narkose an die Akademie überwiesen. Das Anliegen war sehr gut nachvollziehbar, da der Patient sehr ängstlich war und zudem acht kariöse Läsionen vorlagen, die eine Füllungs-, Überkronungs- und Extraktionstherapie forderten. Therapieentscheidung. Nach Abwägung der Behandlungsarten wurde die ambulante Vollnarkose favorisiert, welche eine gewissenhafte und realistische Behandlungsplanung voraussetzt, damit sich Patient und Mutter auf die Behandlung und die entstehenden Kosten einstellen konnten. Diese beinhaltete die Füllungstherapie der kleineren kariösen Defekte an den Zähnen 55, 75 und 85 mit Komposit. Die Zähne 54, 65, 74 und 84, welche bereits pulpennahe Läsionen aufwiesen, sollten nach vorausgegangener Vitalamputation mit konfektionierten Milchzahnkronen versorgt werden. Zahn 64 stand zur Extraktion, weil dieser mit einer akut eiternden Fistel Schmerzen bereitete. Da die Mutter aus ästhetischen Gründen Stahlkronen bei ihrem Sohn Eröffnete Pulpa an 54 Blutstillung mit Eisensulfat (Abb. 7). (Abb. 8). ZBW 10/2014 25 Dateiname: _02R4K_416410_ZBW-10-2014_026.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:22:50; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 26 Fortbildung Verschluss mit IRM (Abb. 9). Präparation des stumpfs (Abb. 10). Zahn- ablehnte, kamen Milchzahnkronen aus Zirkonium (NuSmile) zum Einsatz. Therapie. Anfang Februar fand die Behandlung in ambulanter Vollnarkose statt. Zur Füllungstherapie wurde die Karies an den entsprechenden Zähnen entfernt und eine spezielle T-Band-Matrize angelegt. Diese T-förmigen Messingmatrizen lassen sich sehr gut anpassen und sind so dünn, dass ein strammer Kontaktpunkt erzielt werden kann. Im Gegensatz zu den Toffelmire Matrizen, die von Kindern oft als „Schraubstock“ empfunden werden, werden die T-Bänder von den jungen Patienten gut akzeptiert. Die zu füllenden Zähne wurden unter relativer Trockenlegung mit Säureätztechnik, Adhäsiv und Komposit versorgt (Abb. 5 und 6). Vor der Überkronung wurde an den entsprechenden Zähnen eine Vitalamputation durchgeführt. Nach Eröffnung der Pulpa im Kariösen erfolgt die Entfernung der infizierten Kronenpulpa, um die Bakterien einzudämmen. Bei einem vitalen Zahn ist die Blutung nach der Eröffnung hellrot (Abb. 7). Mit Hilfe von Eisensulfat kann diese jedoch innerhalb einer Minute mechanisch zum Stillstand gebracht werden (Abb. 8), da Eisensulfat im Kontakt mit Blut einen EisenionProteinkomplex und dadurch eine Membran ausbildet. Beschwerdefreies Kinderlachen eine Woche nach Narkosebehandlung (Abb. 13). ZBW 10/2014 Anprobe der „Try-In“-Krone (Abb. 11). Eingesetzte Zirkoniumkrone (Abb. 12). Anschließend wird die Kavität mit IRM (Intermediate Restorative Material), einem auf Zink-Oxid-Eugenol basierenden Zement aufgefüllt. Die Konsistenz des Materials sollte fest und stopfbar sein, damit keine Hohlräume entstehen (Abb. 9). Nach Abbindung kann nun der Zahnstumpf beschliffen werden (Abb 10). Im Gegensatz zu den Stahlkronen muss bei den Zirkoniumkronen (NuSmile) etwas mehr präpariert werden. Diese Kronen dürfen auch nicht mit Zangen gebogen oder konturiert werden, da sonst die Gefahr von Abplatzungen besteht. Mit Hilfe von „Try-In“-Kronen wird nun die passende Kronengröße für den präparierten Zahnstumpf ausgesucht (Abb. 11). Dabei sollten die Kronen spannungsfrei aufzusetzen sein und sich auch in Bezug auf Höhe und Breite optimal an die umliegenden Strukturen anpassen, da spätere Einschleifmaßnahmen nahezu nicht mehr möglich sind. Wenn die geeignete Krone gefunden ist, kann die korrespondierende Zirkoniumkrone mit einem lichthärtenden Glasionomer-Füllungsmaterial (Photac Fil) eingesetzt werden (Abb. 12). Nachdem die Füllungstherapie und die Überkronungen abgeschlossen waren, wurde der Zahn 64 noch entfernt und die Vollnarkosebehandlung beendet. Therapieergebnis. Eine Woche nach der Narkosebehandlung stellte sich der Patient beschwerdefrei und gut gelaunt zu einer Nachkontrolle in der Akademie vor. Die Zirkoniumkronen haben sich bereits gut an die Gewebe adaptiert und auch die Extraktionswunde war am Abheilen. Fallverlauf. Drei Monate nach der Narkosebehandlung wurde der Patient zu einer erneuten Nachkontrolle in der Akademie einbestellt. Er war nach wie vor beschwerdefrei und kam mit den weißen Kronen sehr gut zurecht. Die Ober- und Unterkieferaufsicht (Abb. 14 und 15) zeigen den Zustand drei Monate nach Therapieabschluss. Der Patient wurde wieder an seinen Hauszahnarzt zurück www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R4L_416410_ZBW-10-2014_027.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:22:57; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Fortbildung 27 Therapieergebnis 3 Monate nach Behandlungsabschluss (Abb. 14 und 15). empfohlen, um regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und Mundhygieneinstruktionen durchführen zu lassen. Epikrise. Die im Fallbericht dargestellte Sanierung eines Milchzahngebisses unter Vollnarkose mit Kompositrestaurationen und weißen Milchzahnkronen entspricht einer hochwertigen und langlebigen Versorgungsoption. Der Zahnerhalt unserer jungen Patienten stellt eine große Herausforderung dar und funktioniert oftmals nur durch interdisziplinäre Kooperation von Hauszahnarzt, Spezialisten und ggf. Anästhesisten, da umfangreiche Eingriffe teilweise nur unter Sedierung durchführbar sind. Vor allem die gewissenhafte Behandlung der Milchseitenzähne ist entscheidend, da diese eine wichtige Rolle als Platzhalter übernehmen, sodass durch deren Erhalt Zahnwan- derungen und frühzeitigen kieferorthopädischen Maßnahmen vorgebeugt werden kann. Dr. med. dent. Simone Ulbricht, M.A. Das Literaturverzeichnis kann beim Informationszentrum Zahngesundheit Baden-Württemberg unter Tel: 0711/222966-14, Fax: 0711/222966-21 oder EMail:[email protected] bestellt werden. Dr. Simone Ulbricht Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe Anzeige Einfach leistungsstark. Die Nr.1 in der Instrumentenaufbereitung. Als Europas Marktführer in der maschinellen Instrumentenaufbereitung überzeugen unsere ThermoDesinfektoren in mehr als 100.000 Zahnarztpraxen mit einer hohen Kapazität durch zwei Spülebenen, einer unübertroffenen Auswahl an Körben und Einsätzen sowie einer leistungsstarken Spültechnik mit intelligenter Steuerung. • Größter Spülraum • Größte Auswahl an Körben & Einsätzen • Beste Reinigungsleistung www.zahnaerzteblatt.de Telefon 0800 22 44 644 Dateiname: _02RGT_416410_ZBW-10-2014_028-30_s0001.pdf; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:27:43; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien WINTERAKADEMIE2015 17. Januar 2015 Mövenpick Airport Hotel Stuttgart elden! m n ta z t Je / KZ BZ ÄK BV Fortbil d gspunkte un / DGZ M K Endodontie im Alltag – zwischen Lust und Frust Bewährtes und Neues Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart Dateiname: _02RGX_416410_ZBW-10-2014_028-30_s0002.pdf; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:27:46; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien WINTERAKADEMIE2015 Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart 17. Januar 2015 · Mövenpick Airport Hotel Stuttgart Programm Samstag, 17. Januar 2015 09.00 – 09.15 Uhr Begrüßung und Eröffnung Einwag, Bühler, Stuttgart 09.15 – 10.15 Uhr Kanalaufbereitung 2015 – wo gibt es echte Fortschritte? Suter, Bern 10.15 – 10.45 Uhr Kaffeepause 10.45 – 11.45 Uhr Wurzelfüllung – leicht gemacht Herrmann, Bad Kreuznach 11.45 – 12.30 Uhr Endochirurgie – ein Auslaufmodell? Georgi, Wiesbaden 12.30 – 13.45 Uhr Mittagessen 13.45 – 14.30 Uhr Postendodontische Versorgung – was geht, was geht nicht? Brandt, Frankfurt 14.30 – 15.15 Uhr Revaskularisation avitaler Zähne – die Zukunft hat schon begonnen Dommisch, Berlin 15.15 – 15.45 Uhr Kaffeepause 15.45 – 16.30 Uhr Abrechnung endodontischer Behandlungen – ein praxisnahes Konzept Raff, Stuttgart 16.30 Uhr Abschlussdiskussion Einwag, Stuttgart Endodontie im Alltag – zwischen Lust und Frust! Sehr geehrte Frau Kollegin, Sehr geehrter Herr Kollege , „Geben Sie mir ein Set nicht zu stumpfer Endo-Feilen, eine einfache Einheit, gerne mit Doriot-Gestänge, ein genauso potentes wie nebenwirksamfreies Desinfektionsmittel, ein wenig H2O2, einen Lentulo und etwas Endomethasone N. Dann führe ich, egal wo in der Welt, auch komplizierteste Gangränbehandlungen mit einer voraussagbaren Erfolgsrate durch, von der Spezialisten nicht einmal zu träumen wagen. Wenn Sie wollen, auch mitten in ... Timbuktu!“ (Rüdiger Osswald, 1995). Dann ist ja alles in Ordnung! • Warum dann aber registrieren wir überbuchte Fortbildungen gerade in diesem Bereich? • Warum dann der regelrechte Hype um neue Entwicklungen auf diesem Gebiet (z. B. bruchsichere Feilen, maschinelle Instrumentation, Endo-Mikroskop)? • Warum dann diese nicht endenden Diskussionen über die Notwendigkeit von Spezialisten? oder ganz einfach Jeder, der Endodontie betreibt, erlebt ein Wechselbad der Gefühle: Von der Freude über die gefundenen Kanäle über die Schwierigkeiten bei der Aufbereitung gekrümmter oder obliterierter Zähne bis hin zur mehr oder weniger perfekten Wurzelfüllung: Jeder Zahn ist anders, jede endodontische Behandlung eine neue Herausforderung – häufig mit Überaschungen (siehe Mamuschka). Ganz abgesehen davon: Ist alles, was grundsätzlich machbar ist, auch sinnvoll? Wie ist die Prognose – angesichts des teilweise doch erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwandes der Zahnerhaltung? Im Einzelfall können ja auch Stiftversorgungen, Aufbaufüllungen und prothetische Versorgungen erforderlich sein. Und – aus der Sicht des Patienten ebenso wichtig: „was zahlt die Kasse?“ Viele Fragen, denen sich unsere Referenten aus Praxis und Hochschule stellen werden. Ich freue mich auf ihre Antworten, einen informativen und kurzweiligen Fortbildungstag und vor allem auch auf ein Wiedersehen. Ihr • Warum dann im Jahr 2015 (20 Jahre nach der o.a. Aussage!) überhaupt noch einen Kongress zum Thema Endodontie? Offensichtlich ist doch alles nicht so einfach! Prof. Dr. Johannes Einwag Dateiname: _02RGY_416410_ZBW-10-2014_028-30_s0003.pdf; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:27:53; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 17. Januar 2015 Mövenpick Airport Hotel Stuttgart 015 2 . .1 14 m en Für die Anmeldung einfach ausfüllen, ausdrucken, unterschreiben und ZFZ Stuttgart Ina Brunner Herdweg 50 70174 Stuttgart eld per Fax an (0711) 22 71641 oder in einem Fensterkuvert an: � schluss de Anme l WINTERAKADEMIE2015 Jetzt an Kursgebühren Zahnärztinnen / Zahnärzte 295 E Ja, ich melde u.g. Teilnehmer zur Winter-Akademie 2015 an. Die Teilnehmer erhalten entsprechend der aktuell gültigen Punktebewertung von Fortbildung der BZÄK/DGZMK/KZBV 8 Punkte. Teilnehmer (bitte in Druckbuchstaben ausfüllen) Kursgebühren: Zahnärztinnen/Zahnärzte: 295€ (beinhalten Imbiss, Mittagessen und Getränke) Titel Vorname Name 1 2 3 4 Privatanschrift/E-Mail Kursgebühr in E Frau Herr Frau Herr Frau Herr Frau Herr Sie möchten mehr Teilnehmer anmelden? Einfach diese Anmeldung kopieren und Teilnehmer eintragen. Anschrift Rechnungsempfänger Rechnungsträger Frau Herr Straße, Hausnummer PLZ, Ort Tel. E-Mail Praxisstempel/Datum/Unterschrift Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet. Ihre Anmeldebestätigung/Rechnung geht Ihnen schnellstmöglich zu. Für weitere Informationen oder Fragen erreichen Sie uns auch telefonisch unter (0711) 2271655. Einfach heraustrennen, ausfüllen und faxen! Titel Vorname Name (Ansprechpartner) Dateiname: _02R4N_416410_ZBW-10-2014_031.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:23:16; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Berufspolitik Einstellung und Einsatz des Praxisteams Zahnmedizinische Fachangestellte in der Ausbildung Bei Einstellung und Beschäftigung von Auszubildenden in der Zahnarztpraxis sind zahlreiche rechtliche Pflichten und Besonderheiten zu beachten. Die wesentlichen rechtlichen Gesichtspunkte, die bereits vor Einstellung, im Rahmen der Regelungen des Berufsausbildungsvertrags und beim Einsatz von Azubis in der Zahnarztpraxis beachtet werden müssen, werden im Folgenden erläutert. Foto: Heisler ● Vertragslaufzeit: Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und ist im Vertrag als Vertragslaufzeit zu regeln. Ist zu erwarten, dass die Auszubildende das Ausbildungsziel früher erreicht, kann die Ausbildungszeit auf Antrag der Auszubildenden und des Ausbilders vor Beginn des Ausbildungsverhältnisses bei der zuständigen Bezirkszahnärztekammer verkürzt werden. Eine Verlängerung ist möglich, wenn diese für das Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich ist und durch einen Auszubildenden beantragt wird. Ausbildung. Beim Einsatz von Azubis muss einiges beachtet werden. Gesundheitliche Eignung. Die Bestimmungen der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge verlangen vor Aufnahme der Beschäftigung eine Erstuntersuchung der Auszubildenden sowie regelmäßige Nachuntersuchungen durch einen Betriebsarzt bzw. Arbeitsmediziner. Relevant sind für Auszubildende zur Zahnmedizinischen Fachangestellten insbesondere die Vorsorgeuntersuchungen G 42 „Tätigkeit mit Infektionsgefährdung“ und G 24 „Hauterkrankungen“. Für Jugendliche ist zusätzlich eine Erstuntersuchung gemäß § 32 des Jugendarbeitsschutzgesetzes erforderlich, die innerhalb der letzten 14 Monate vor Beschäftigung stattgefunden haben und dem Arbeitgeber durch Vorlage einer Bescheinigung nachgewiesen werden muss. Vor Ablauf eines Jahres muss der Arbeitgeber im Übrigen einen Nachweis über eine Nachuntersuchung verlangen. Beachten Sie: www.zahnaerzteblatt.de Werden Auszubildende ohne die erforderlichen Untersuchungen beschäftigt, liegt eine Ordnungswidrigkeit vor, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann. Ergänzend sei an dieser Stelle außerdem auf die Pflicht des Ausbilders gemäß TRBA 250 hingewiesen, jeden Angestellten über die möglichen Maßnahmen zur Immunisierung (Hepatitis B Schutzimpfung) zu informieren. Berufsausbildungsvertrag. Bei der Gestaltung eines Berufsausbildungsvertrags sind einige Besonderheiten zu berücksichtigen: ● Schriftform: Der Berufsausbildungsvertrag zwischen Auszubildender und Ausbilder bedarf der Schriftform. Bei minderjährigen Auszubildenden bedarf es zusätzlich der Zustimmung der gesetzlichen Vertreter, im Regelfall der Eltern. ● Probezeit: Als Probezeit können nach dem Berufsbildungsgesetz lediglich zwischen einem und vier Monaten vereinbart werden. Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis von beiden Vertragsparteien ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist und ohne Begründung gekündigt werden. ● Kündigung: Nach Ablauf der Probezeit ist eine Kündigung von beiden Seiten aus wichtigem Grund möglich. Bei Aufgabe der Berufsausbildung durch die Auszubildende kann diese darüber hinaus mit einer Frist von vier Wochen den Berufsausbildungsvertrag kündigen. ● Arbeitszeit: Die vertraglich zu vereinbarende tägliche Beschäftigungszeit darf bei Jugendlichen acht Stunden grundsätzlich nicht überschreiten. Sofern an einzelnen Tagen die Arbeitszeit weniger als acht Stunden beträgt, können Jugendliche an den übrigen Werktagen 8,5 Stunden beschäftigt werden. Die Lage der Arbeitszeit muss sich nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz im Übrigen zwischen 6 und 20 Uhr bewegen. ZBW 10/2014 31 Dateiname: _02R51_416410_ZBW-10-2014_032.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:23:22; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Berufspolitik Krankenversicherung. Mit Beginn der Berufsausbildung müssen Auszubildende selbst bei einer Krankenversicherung versichert werden. Die Familienversicherung über die Eltern endet mit dem Berufsstart. Während der ersten zwei Wochen können die Auszubildenden eine Krankenkasse auswählen. Bleiben die Auszubildenden untätig, so muss der Arbeitgeber eine Versicherung bei der bisherigen Krankenkasse vornehmen. Fotos: Fotolia 32 Röntgen. Auszubildende verfügen noch nicht über die nach der Röntgenverordnung vorgeschriebenen Kenntnisse im Strahlenschutz. ● Erholungsurlaub: Der Mindesturlaubsanspruch beträgt nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz bei einer Fünf-Tage-Arbeitswoche für Jugendliche unter 16 Jahren 25 Arbeitstage, für Jugendliche unter 17 Jahren 23 Arbeitstage und für Jugendliche unter 18 Jahren 21 Arbeitstage. Volljährige Auszubildende haben den Mindesturlaubsanspruch von 20 Arbeitstagen. ● Vergütung: Das Berufsbildungsgesetz bestimmt lediglich, dass eine Vergütung angemessen sein muss, ohne eine konkrete Höhe festzulegen. Die LZK BadenWürttemberg hat als Mindestvergütung 680 € im 1. Ausbildungsjahr, 730 € im 2. Ausbildungsjahr und 790 € im 3. Ausbildungsjahr verbindlich festgelegt. ● Ausbildungsplan und Berichtsheft: Die Ausbildung hat gemäß § 5 der Ausbildungsverordnung auf der Grundlage eines Ausbildungsrahmenplans nach einem praxisbezogenen individuellen Arbeitsplan zu erfolgen. Die LZK Baden-Württemberg hat einen solchen Ausbildungsplan erarbeitet. Dieser kann vom Ausbildenden über die Bezirkszahnärztekammern angefordert oder im PRAXIS-Handbuch „Qualitätssicherung – Anhang“ unter „Aushang/Einsichtnahme“ in der Rubrik „Personal“ abgerufen und verwendet werden. Der Auszubildenden obliegt die Führung eines ZBW 10/2014 Berichtshefts als Ausbildungsnachweis und Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung. Der Ausbilder ist verpflichtet, die Führung des Berichtshefts durch regelmäßige Abzeichnung zu überwachen. ● Berufsschule: Für die Teilnahme am Berufsschulunterricht ist die Auszubildende unter Fortzahlung der Vergütung nach § 15 des Berufsbildungsgesetzes freizustellen. Die Anmeldung an der Berufsschule ist vom Ausbildenden beim Sekretariat der jeweiligen Berufsschule vorzunehmen. Der Muster-Berufsausbildungsvertrag sowie ein Merkblatt zur Anstellung von Auszubildenden Zahnmedizinischen Fachangestellten können im PRAXIS-Handbuch unter der Rubrik „Verträge in der Zahnarztpraxis“, „Arbeitsverträge“ abgerufen werden. Der Berufsausbildungsvertrag muss vor Beginn des Berufsausbildungsverhältnisses in dreifacher Ausfertigung der jeweiligen Bezirkszahnärztekammer vorgelegt werden. Zusätzlich ist eine Kopie der Bescheinigung über die nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz erforderliche Erstuntersuchung beizufügen. Das Original sollte zur Vorlage bei eventuellen Kontrollen der Aufsichtsbehörde in der Praxis belassen werden. Zeiten vor Vorlage der genannten Unterlagen bei der Bezirkszahnärztekammer werden nicht als Ausbildungszeit berücksichtigt. Azubis in der Praxis. Häufig besteht Unsicherheit bezüglich des Einsatzbereichs von angehenden Zahnmedizinischen Fachangestellten in der Zahnarztpraxis. § 19 der Berufsordnung der Landeszahnärztekammer sieht ausdrücklich vor, dass der Zahnarzt dafür Sorge zu tragen hat, dass den Auszubildenden insbesondere jene Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden, die zum Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich sind. Darüber hinaus bestimmt § 19 Abs. 2 der Berufsordnung aber auch, dass Praxismitarbeiter nur für Aufgaben eingesetzt werden dürfen, für die sie ausreichend qualifiziert sind. Eine Delegation von Tätigkeiten am Patienten darf gemäß § 1 Abs. 5 des Zahnheilkundegesetzes nur an Personal mit abgeschlossener Ausbildung erfolgen. Orientierung für den Einsatz von Auszubildenden Zahnmedizinischen Fachangestellten in der Zahnarztpraxis bietet der von der Landeszahnärztekammer erstellte Ausbildungsplan, der die Lernziele definiert. Verwaltung und Organisation. Eingebunden werden kann die angehende Zahnmedizinische Fachangestellte in den Bereichen Verwaltung und Organisation. Die Übernahme der Terminplanung, Bestellung von Materialien und die Abwicklung von Zahlungsvorgängen sind nach dem Ausbildungsplan auch ausdrücklich vorgesehen. Rechtliche Vorschriften begrenzen die Tätigkeit in Verwaltung und Organisation nicht. Vielmehr bildet gerade zu Beginn der Ausbildung mangelndes Fachwissen eine natürliche Grenze, sodass komplexere Verwaltungsaufgaben erst mit fortschreitender Ausbildung www.zahnaerzteblatt.de Berufspolitik durch Auszubildende vorgenommen werden können. Assistenz. Unproblematisch möglich ist auch die Assistenz durch Auszubildende während einer zahnärztlichen Behandlung, da zu jedem Zeitpunkt eine Überwachung der Tätigkeit der Auszubildenden gegeben ist. Rechtliche Probleme bereitet demgegenüber der Einsatz von angehenden Zahnmedizinischen Fachangestellten in den Bereichen Prophylaxe, Hygiene, Infektionsprävention und Röntgen. Prophylaxe. Einzuhalten ist zunächst der Delegationsrahmen der Bundeszahnärztekammer für Zahnmedizinische Fachangestellte vom 16. September 2009, der besagt, dass an Auszubildende zur Zahnmedizinischen Fachangestellten keine zahnärztlichen Leistungen delegiert werden dürfen. Fachkenntnisse vorausgesetzt, kann beispielsweise die Instruktion von Putztechniken gegenüber Patienten von angehenden Zahnmedizinischen Fachangestellten übernommen werden. Hierbei ist allerdings stets die Anleitung und Überwachung durch eine erfahrene Fachkraft erforderlich. Demgegenüber kann die Entfernung von Zahnstein nicht auf Auszubildende übertragen werden. Gemäß § 1 Abs. 5 des Zahnheilkundegesetzes kann die Entfernung von Zahnstein nur an qualifiziertes Fachpersonal mit Erstausbildung delegiert werden. Hygienemaßnahmen. Die Durchführung von Hygienemaßnahmen wie Vor- und Nachbereitung der Instrumente und Geräte sowie die Sammlung und Entsorgung kontaminierter Materialien etc. ist zwar Teil des Ausbildungsplans. Einem eigenständigen Tätigwerden während der Ausbildung stehen jedoch die strengen Regelungen des Medizinproduktegesetzes sowie der RKI-Richtlinien entgegen. Gemäß § 4 Abs. 4 i.V.m. § 33 3 Abs. 2 der Medizinproduktebetreiberverordnung dürfen keimarm oder steril zur Anwendung kommende Medizinprodukte nur von Personen aufbereitet werden, die aufgrund ihrer Ausbildung oder praktischen Tätigkeit über die erforderlichen Sachkenntnisse verfügen. Dies ist bei Auszubildenden regelmäßig nicht der Fall. Die Auszubildenden sollten die Prozesse jedoch begleiten und unter Aufsicht einer ausgebildeten Fachkraft tätig werden. Röntgen. Eine praktische Ausbildung bezüglich der Erstellung von Röntgenbildern ist nach dem Ausbildungsplan ebenfalls vorgesehen. Aber auch hier gilt, dass ein eigenständiges Tätigwerden nicht möglich ist, da die Auszubildenden noch nicht über die nach der Röntgenverordnung vorgeschriebenen Kenntnisse im Strahlenschutz verfügen. Es bedarf stets der Anleitung und Aufsicht einer qualifizierten Fachkraft. » [email protected] Anzeige Die neue Dimension in der zahnärztlichen Therapie Blickpunkt: PraxisMotivation Die Motivation des gesamten Praxisteams gilt als entscheidende Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Zahnarztpraxis. Nur wenn jeder seine Arbeit gerne tut, können täglich Spitzenleistungen erwartet werden. Die Lachgas–Teamzertifizierung bringt immer auch einen enormen Motivations schub. Zahnarzt Wolfgang Lüder, IfzL Schulungsleiter und selber Praxisinhaber, gibt in den Teamzertifizierungen praktische Tipps zu Themen wie: • Der Zahnarzt muss Unternehmer und innovativer Praxismanager sein • Der Engpassfaktor Zeit in der Zahnarztpraxis erfordert ein klares Zeitmanagement • Motivation braucht auch Lob und Anerkennung sowie klare Delegation • Persönliche Leistungsmaximierung erfordert auch Stressbewältigung, die durch den Einsatz der Lachgassedierung erfolgen kann (Entschleunigung statt Burnout!) Informieren Sie sich noch heute über die motivationssteigernde IfzLTeamzertifi zierung. Aufwändige NachZertifizierungen erspart man sich damit. Kontakt: IfzL – Stefanie Lohmeier Bad Trißl Straße 39 D83080 Oberaudorf Tel: +49 (0) 8033–9799620 EMail: [email protected] Internet: www.ifzl.de www.zahnaerzteblatt.de 16 Fortbildungspunkte gemäß BZÄK und DGZMK IfzL LachgasFortbildungen entsprechen den Empfehlungen von CED und ADA sowie den modifizierten Leitlinien der AAPD und EAP Spezialisten bilden Sie zum zertifizierten LachgasAnwender aus Lachgas HandsOnZertifizierungskurse: Zürich 24. / 25.10. 2014 Stuttgart 30.10./01.11. 2014 SpecialEvent: „Lachgas und Hypnose" mit Dr. Albrecht Schmierer Memmingen 14. /15.11. 2014 Institut für zahnärztliche Fortbildung Stuttgart Chemnitz Meerbusch Wien Rosenheim Wiesbaden Zürich Meerbusch 21. / 22.11. 2014 28. / 29.11. 2014 05. / 06.12. 2014 12. / 13.12. 2014 16. / 17.01. 2015 23. / 24.01. 2015 06. / 07.03. 2015 08. / 09.05. 2015 Aktuelle Termine unter: www.ifzl.de Lachgas TeamZertifizierung: Das rundum Sorglospaket Wir kommen mit unseren Referenten in Ihre Praxis und schulen Ihr gesamtes Team inklusive HandsOn und Supervision! ZBW 10/2014 Dateiname: _02R59_416410_ZBW-10-2014_034.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:23:46; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Berufspolitik Ein neues Ausbildungsjahr beginnt Exportschlager duales System In Deutschland werden mehr als 60 Prozent der Jugendlichen nach dem Prinzip des dualen Systems für ihr Berufsleben qualifiziert. Die Berufsausbildung gemeinsam in Betrieb und Berufsschule garantiert, dass junge Menschen bedarfsgerecht qualifiziert werden. Weltweit wachsen das Interesse und die Wertschätzung an dieser Art der Berufsausbildung. Inzwischen bilden deutsche Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs auch in den ausländischen Niederlassungen im dualen System aus. Auch die Ausbildung zur/zum Zahnmedizinischen Fachangestellten erfolgt im dualen System. Am 1. September hat ein neues Ausbildungsjahr begonnen. Collage: Rehder 34 Engagiert. Im Rahmen ihrer Mitarbeiterinitiative Finden-Ausbilden-Binden hat die Landeszahnärztekammer zahlreiche Maßnahmen zur Bewerbung des Berufsbildes erarbeitet und umgesetzt. Bei jungen Frauen rangiert die Ausbildung bei der Zahnärzteschaft in der Beliebtheitsskala der Ausbildungsberufe seit vielen Jahren konstant unter den Top 10. Bereits seit über fünf Jahren konnte das Niveau der Zahl an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für ZFA gehalten werden. Zum 30. September 2013 wurden bundesweit insgesamt 12.360 Ausbildungsverträge für ZFA neu abgeschlossen. In BadenWürttemberg waren es zum Stichtag 1.706 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Finden-Ausbilden-Binden. Also alles bestens, weitere Anstrengungen zur Bewerbung des Berufsbildes nicht notwendig? Mitnichten. In vielen Regionen gibt es weniger Schulabgänger und viele Firmen ZBW 10/2014 stehen mit den Zahnarztpraxen in Konkurrenz um potenzielle Azubis. Die Auswahlmöglichkeiten für Praxen verringern sich, sodass häufig Jugendliche eingestellt werden müssen, die zusätzlicher Unterstützung bedürfen, um die Ausbildung erfolgreich zu Ende zu führen. Auf eine Stellenanzeige gehen in den Praxen häufig nur wenige Bewerbungen ein. Zur Vorbeugung des Fachkräftemangels und zur Sicherung von Fachkräften haben insbesondere die Kammern – in deren Aufgabenbereich nach dem Heilberufe-Kammergesetz die Durchführung der Berufsausbildung und die berufliche Fortbildung der zahnärztlichen Helferberufe gehört – eine Reihe von Initiativen entwickelt, um den Ausbildungsberuf der ZFA zu bewerben. ● Mit ihrem seit Juli 2012 bestehenden Facebook-Unternehmensauftritt hat die Kammer vor allem die Zielgruppe der Schulabgängerinnen im Visier, um sie für den Ausbildungsberuf der ZFA zu gewinnen. ● Die Ausbildungsbroschüre „Mit dieser Ausbildung fängt Ihre Zukunft gut an“ wurde neu aufgelegt und in ein ansprechendes Erscheinungsbild gebracht. ● Ein eigener Berufsinformationsfilm über den Ausbildungsberuf der ZFA mit seinen vielfältigen Aufstiegschancen verzeichnet bis heute über 21.000 Aufrufe. ● Mit einem Ausbildungsplakat „Unsere Praxis bildet aus…“ unterstützt die Kammer Ausbildungspraxen im Land. ● In Ausbildungsmagazinen wurde mit einer breit angelegten Anzeigenkampagne für den Ausbildungsberuf der ZFA geworben. ● Jährlich finden Informationsveranstaltungen für Berufsberater und Arbeitsvermittler der Agenturen für Arbeit statt, damit sie junge Schulabgänger in Beratungsgesprächen den Ausbildungsberuf der ZFA nahebringen können. ● Eine eigene Fortbildungsveranstaltung für Berufsschullehrer wurde ins Leben gerufen, um die Lehrkräfte mit Schulungsveranstaltungen zu aktuellen Themen rund um die Zahnmedizin zu unterstützen. ● Auf über 50 Ausbildungsmessen und Berufsorientierungstagen in ganz Baden-Württemberg wirbt die Zahnärzteschaft mit einem eigenen Stand für das Berufsbild der ZFA. Aktuell sucht das IZZ Ausbildungsbotschafter/innen für das Azubi-Forum, um engagierte Nachwuchskräfte für die Praxen im Land zu rekrutieren. ● Besonders qualifizierte ZFA erhalten die Möglichkeit für ein Stipendium durch die Kammer. All diese Maßnahmen hat die Landeszahnärztekammer im Rahmen ihrer Mitarbeiterinitiative Finden-Ausbilden-Binden erarbeitet und umgewww.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R5A_416410_ZBW-10-2014_035.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:23:58; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Berufspolitik setzt. Und es stehen noch zahlreiche weitere Aktivitäten auf der Agenda, um für den Ausbildungsberuf ZFA und das Berufsbild zu werben. Beste ZFA-Auszubildende. Seit vielen Jahren ist es gute Tradition, dass die Bezirkszahnärztekammern auf ihren Fortbildungsveranstaltungen für Zahnmedizinische Mitarbeiterinnen Berufsjubilare und Klassenbeste ehren. Diese Ehrungen finden immer in einem sehr würdigen und feierlichen Rahmen statt. In diesem Jahr wird die Landeszahnärztekammer erstmals landesweit die beste ZFA-Auszubildende auszeichnen. Die Ehrung wird LZKPräsident Dr. Udo Lenke im Rahmen der diesjährigen Fachdental Südwest am 10. und 11.10.2014 auf der Landesmesse Stuttgart am Messestand der Kammer und der Fortbildungseinrichtungen vornehmen. Vivien Lauer aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe erzielte bei der Sommerabschlussprüfung für Zahnmedizinische Fachangestellte die traumhafte Note von 1,1 im Fachangestelltenbrief. Ohne gute Mitarbeiter in den Praxen könnten wir unseren Praxisalltag kaum bewältigen. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hat im Praxisablauf seine Verantwortlichkeiten. Der Beruf der ZFA ist in den letzten Jahrzehnten anspruchsvoller geworden, ja er hat sich zum Hightech-Beruf entwickelt. Deshalb brauchen wir sehr gut ausgebildete Mitarbeiter, die wir am besten selbst im dualen System in der eigenen Praxis zusammen mit der Berufsschule ausbilden. Der Lehrstellenmarkt ist leergefegt. In den Großstädten sind Azubis Mangelware. Es gibt sehr viele offene Lehrstellen und wenige bzw. keine Bewerber/innen. Hier müssen wir uns mit anderen Wirtschaftszweigen messen, ja uns mit der Attraktivität der Großindustrie auseinandersetzen. Trotzdem sehe ich viele Chancen, die wir nutzen können, um den Ausbildungsberuf der ZFA attraktiv zu machen. Ausbildung bedeutet mehr als nur eine vakante Stelle zu besetzen. Nicht jede Bewerberin ist für den Beruf geeignet. Haben Sie auch hier Geduld und stellen Sie www.zahnaerzteblatt.de Aufstiegsfortbildung. Wer sich für eine Ausbildung zur ZFA entscheidet, wählt nicht nur einen interessanten Beruf, sondern hat auch vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten: Die Fachangestellten können sich zu Zahnmedizinischen Prophylaxe-, Fach- oder Verwaltungsassistentinnen und zu Dentalhygienikerinnen fortbilden und damit ihren Marktwert und ihr Gehalt erhöhen, neue Tätigkeitsfelder erschließen und vor allem ihre Zukunftsaussichten in den Praxisteams verbessern. Die berufsbegleitenden Aufstiegsfortbildungen werden von den Zahnärztekammern angeboten und orientieren sich an einer bundeseinheitlichen Musterfortbildung. Für die Fachangestellten hat dies den Vorteil, dass ihre Fortbildungen im gesamten Land anerkannt werden. Und die Fachangestellten nutzen diese vielfältigen Aufstiegschancen, die Aufstiegsfortbildungen erfreuen sich einer gleichbleibend hohen Beliebtheit und können in Baden-Württemberg sowohl dezentral als auch bei den kammereigenen Fortbil- einen Azubi nicht als vermeintliche „Billigkraft“ für die Praxis ein. Das ist der falsche Weg. Ausbildung ist anstrengend und kostet eine Praxis viel Geduld, Zeit, Nerven und Geld. Gewiss, manche Enttäuschung wird jede(r) Ausbilder/in im Laufe der Zeit mit Auszubildenden erleben. Ausbildung in unseren Zahnarztpraxen ist aber eine entscheidende, Kommentar Fördern und fordern… strategische Investition in die Personalplanung der nächsten Jahre. Der wichtigste Faktor ist die persönliche Beziehung zu dem Azubi und zu den Mitarbeitern, wobei Vertrauen und Zukunftssicherheit für unsere Auszubildenden Schlüsselwörter sind. Wer eine gute Ausbildung in der Zahnarztpraxis bieten möchte, setzt sich für seine Auszubildenden ein. Er motiviert und lobt durch persönliche Anerkennung. Verantwortlichkeiten, Wertschätzung, Aufstiegs- dungseinrichtungen und zahlreichen weiteren Fortbildungsanbietern absolviert werden: Im Jahre 2013 wurden 101 erfolgreiche Prüfungen zur ZMP, 14 zur ZMF, 46 zur ZMV und 18 zur DH vor der Kammer abgelegt. Für das Jahr 2014 liegen die Zahlen noch nicht abschließend vor. Krisensicher. Für eine Ausbildung zur ZFA spricht auch der boomende Gesundheitssektor. Gemessen am Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen ist die Gesundheitswirtschaft die größte Branche in Baden-Württemberg. Klar, dass hier qualifiziertes Personal händeringend gesucht wird. Und bei über 400.000 Beschäftigten im gesamten Dentalbereich ist der Beruf unter Garantie auch krisensicher. Viele gute Argumente sprechen also für eine Ausbildung zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten. Leisten Sie weiterhin Überzeugungsarbeit in Ihren Praxen – und bilden Sie aus! » [email protected] fortbildung und eine ordentliche Bezahlung unserer Mitarbeiter sind der beste Weg gute Mitarbeiter an unsere Praxis zu binden. Erörtern Sie mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern die Zukunftsperspektiven des Berufes. Die Landeszahnärztekammer BW arbeitet schon seit Jahren daran, die Attraktivität des Berufsbildes der ZFA zu erhöhen. Während die Großindustrie bei der letzten Wirtschaftskrise Mitarbeiter entlassen hat, hat der Mittelstand, aber auch unsere Profession, hier Vorbildliches geleistet. Bieten Sie deshalb Ihren Azubis und allen Ihren Mitarbeitern ein Stück „Heimat“ in Ihrer Praxis an. Bewährt hat sich das regelmäßige Gespräch in der Praxis in einer freundlichen Umgebung. Bei Problemen gilt: Konflikte sind da, damit sie gelöst werden. Mit dem System der Aufstiegsfortbildung bieten wir wirtschaftliche Sicherheit und Attraktivität, die nicht jede Firma bieten kann. Fördern und fordern Sie gezielt die Fähigkeiten Ihres Auszubildenden und Mitarbeiters! Es lohnt sich! Dr. Bernhard Jäger ZBW 10/2014 35 Dateiname: _02R5F_416410_ZBW-10-2014_036.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:24:09; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 36 Kommunikation Zahnarztpraxis Doktor Paula Zahn Gesund beginnt im Stutengarten In der Stuttgarter Kinderspielstadt auf dem Cannstatter Wasen gibt es eine Zahnarztpraxis, die das Informationszentrum Zahngesundheit (IZZ) zur Verfügung stellt. Ein Besuch bei den Nachwuchs-Zahnärzten. Großer Andrang. Der Beruf des Zahnarztes ist so beliebt, dass manch ein Stutengarten-Bürger dafür extra eine begehrte Stelle bei der Feuerwehr aufgeben würde - obwohl es dort ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht gibt. Clara lächelt. Tapfer sitzt sie auf dem Behandlungsstuhl. Ganz geheuer scheint ihr das zwar nicht zu sein. Sorgen machen muss sie sich aber nicht. Ihre Zähne sind blitzeblank geputzt. Strahlend steht sie auf und wechselt die Rolle. Das sieben Jahre alte Mädchen darf nun selbst mit dem Spiegel in der Hand und dem Mundschutz über dem halben Gesicht Patienten in ihrem Alter – zwischen sechs und 14 Jahren – behandeln. Angst vor dem Zahnarzt hat Clara nicht. Und genau darum geht es den Mitarbeitern des Forums Zahngesundheit, die die vom IZZ zur Verfügung gestellte Zahnarztpraxis in der Kinderspielstadt Stutengarten auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart betreuen. „Wir wollen hier Aufklärungsarbeit betreiben“, sagt Susi Jordacevic. Gemeinsam mit Dr. Gottfried Strayle kümmert sie sich in der zweiten Woche des Sommercamps um die Nachwuchs-Zahnärzte und stellt fest: „Sie sind sehr wissbegierig.“ Die Bereitschaft der ZBW 10/2014 Kinder hilft dabei, „ihre Putztechnik zu optimieren“, sagt Dr. Strayle. Und das funktioniert besser, als man vielleicht denken würde. Der Zahnputzbrunnen ist ein absoluter Renner bei den Kindern. Der Geruch von Zahnpasta schafft einen Kontrast zu den Düften nach Pommes, Bratwurst und Pizza, die vor dem Zelt in den Straßen der Spielstadt schweben. Spielerische Berufe. Drei Wochen lang dürfen sich Kinder im Stutengarten nun schon im achten Jahr einen von 70 möglichen Berufen aussuchen. Jeweils 500 Kinder sind pro Woche da. Alle drei Tage wechseln sie ihren Job. Sie spielen Polizisten, Bäcker, Journalisten, und und und. Aber nur ein Beruf ist so beliebt, dass manch ein Stutengarten-Bürger dafür extra eine begehrte Stelle bei der Feuerwehr aufgeben würde – obwohl es dort ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht gibt: „Wir wurden vom Arbeitsamt zur Feuerwehr eingeteilt, hatten aber keine Lust darauf und wollten viel lieber Zahnärzte werden“, sagt die achtjährige Pauline. Also nahmen sie und ihre ebenfalls acht Jahre junge Freundin Veronika sich ein Herz und baten die Betreuer um eine Versetzung in die Praxis. „Das haben sie uns erlaubt“, sagen die Mädchen und strahlen bis über beide Ohren. Die T-Shirts mit den bunten Zähnen und dem Spruch „Gesund beginnt im Mund“ gefallen ihnen ohnehin viel besser als die Feuerwehrwesten. Aber warum finden achtjährige Mädchen es so toll, in einer Praxis zu arbeiten? „Weil man Leute untersuchen kann und das macht Spaß“, sagt Veronika. „Außerdem gibt es tolle Geräte, die wir bedienen dürfen.“ Damit meint sie vor allem den Patientenstuhl, den KaVo kostenlos zur Verfügung stellt und den Dr. Strayle den sechs Nachwuchszahnärzten der aktuellen Schicht demonstriert, während sie mit großen Augen gebannt zuhören. Fünf bis sechs Kinder sind jeweils gemeinsam eingeteilt. Ein Tag in der Kinderspielstadt teilt sich in einen Zwei-Schicht-Betrieb. Zwei mal etwa zwei Stunden sind die Kinder im Einsatz. Am Patientenstuhl dürfen sie in Zweierteams – jeweils ein Arzt und eine Assistenz – ihre Stutengarten-Mitbürger untersuchen. Sie dürfen einen Knopf drücken, der den Stuhl in die Untersuchungsposition bringt und sogar das Licht bedienen. Leuchtende Zähne. Vorher gibt es zwei weitere Stationen, an denen es gilt, andere Kinder bei der Vorsorge zu unterstützen. Zuerst lernen die Spiel-Zahnärzte den Umgang mit der Plaque-Neon-Station. Und erinnern sich an den Kindergarten. „Das hatten wir dort schon und das hat nach Erdbeere geschmeckt“, sagt die sechsjährige Mia. Nun stehen sie auf der anderen Seite und müssen den Versuch vorbereiten. Aus dem daumengroßen Fläschchen kommt die geruchlose gelbe www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R5G_416410_ZBW-10-2014_037.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:24:21; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Flüssigkeit. Die Kinder sind konzentriert und nehmen ihre Aufgabe ernst. Trotzdem macht ihnen das Hantieren mit der Flüssigkeit Spaß. Im Lauf der Woche kommen viele Bewohner von Stutengarten in die Praxis, lassen sich das Neon-Mittel auf ihre Zähne verteilen und von den Nachwuchszahnärzten in den Tunnel begleiten. Dort hängt ein Spiegel mit Neonleuchten. Mia selbst probiert es auch und zeigt im Tunnel ein strahlendes Lächeln. Sie sieht ihre gelb leuchtenden Zähne und lacht. „Aber es sieht schon besser aus, weil ich sie schon einmal geputzt habe“, bemerkt sie. Der Zahnputzbrunnen ist die zweite Station. Wer im Tunnel war, bekommt ein Putzset und darf nachbessern. Wie am laufenden Band putzen sich Kinder eifrig die Zähne. Dr. Strayle zeigt ein zufriedenes Lächeln, als er dabei zusieht. Dann steht die Untersuchung an. Die Kinder sind voll in ihrem Element. Fast scheint es, als würde jedes zweite von ihnen später einmal mit dem Gedanken spielen, Zahnmedizin zu studieren. Doch darum geht es nicht, erklärt Dr. Strayle: Nur einmal war das anders. „Als ein Mädchen Jahre am Stück immer wieder bei uns als Zahnärztin gearbeitet hat, sagte sie, dass sie wirklich einmal Zahnmedizin studieren will. Das war dann schon toll“, gibt er zu. „Das habe ich ihr auch wirklich geglaubt.“ Keine Angst vorm Zahnarzt. Spaß macht es den Kindern also auf jeden Fall. Und wenn es einmal zu anstrengend wird, dürfen sie in der kreativen Ecke mit Window-Color malen, oder basteln. Angst vor dem Zahnarzt hat von ihnen niemand mehr. „Wenn wir ihnen erklären, warum es vielleicht auch schon mal wehgetan hat, verstehen sie es, und gehen ganz anders damit um“, freut sich Susi Jordacevic. Die Kinder in die Stutengarten-Praxis zu bekommen, ist nicht einmal besonders schwer. Wer sich traut, alle drei Stationen mitzumachen, kriegt einen Stuggi – die örtliche Währung – als Dankeschön. Die neunjährige Lara zum Beispiel ist aber nicht nur wegen des Geldes da. „Ich bin hier, weil mein Bruder sich auch unterwww.zahnaerzteblatt.de Fotos: Lewis Kommunikation Pause muss sein. Während sich die kleinen Zahnärzte in den Pausen von ihrem Job erholen, dürfen sie sich an Windowcolor-Bildern versuchen oder lernen an der Wandtafel spielerisch die Entstehung von Karies. suchen lassen wollte, sich aber nicht getraut hat“, sagt sie. „Es macht Spaß.“ Auch die elfjährige Hannah lässt sich gern untersuchen. „Weil mir gerade langweilig war und ich nichts zu tun hatte, bin ich hergekommen“, sagt sie. Besonders gefallen hat ihr der Plaque-Neon-Test. „Weil meine Zunge gelb geleuchtet hat“, sagt sie lachend. „Und jetzt ist sie immer noch gelb.“ In den ersten drei Tagen der Stutengartenwoche lässt sich fast jeder Bewohner einmal in der Praxis untersuchen. Klar: Behandelt wird nicht. Trotzdem nehmen die kleinen Zahnärzte ihren Job ernst. „Wir haben hier etwas gefunden“, ruft eine von ihnen einmal nach Susi Jordacevic, als sie bei einer Untersuchung mit dem Spiegel fündig geworden ist. Die freut sich: „Sie sind schon ganz genau. Wenn sie eine verfärbte Stelle sehen, machen sie uns darauf aufmerksam. Wir sagen dann aber, auch wenn die Eltern fragen, dass sich der Hauszahnarzt darum kümmern soll.“ Eltern sind übrigens verboten in Stutengarten. Zumindest unter der Woche. Sie dürfen nur eine geführte Tour durch die Kinderspielstadt machen und den „Bus“, mit dem sie unterwegs sind – ein Seil – unter keinen Umständen verlassen. Erst am Familientag, dem Samstag der jeweiligen Woche, dürfen auch sie sich untersuchen lassen. Ein ab- soluter Höhepunkt für Kinder und Eltern. Eine Erwachsene ist begeistert von dem Plaque-Test im UV-LichtTunnel. Die sechsjährigen Zwillingszahnärztinnen Mia und Lina führen sie durch den dunklen Tunnel und achten genau darauf, ob sie sich die Zähne richtig geputzt hat. „Die machen das sehr professionell“, stellt sie danach fest, bevor auch sie ein Zahnputzset von einer kleinen Assistentin in die Hand gedrückt bekommt und an den Brunnen tritt, um einige Stellen nachzubessern. Fit im Zähneputzen. Dann muss auch sie auf den Stuhl. Mia und Lina untersuchen sie genau. Stuhl hochfahren, Spiegel bereithalten und Mund auf. Diesmal ist nichts zu finden. Die Kinder lächeln. Dann haben auch sie einmal Pause. Schließlich haben sie im Lauf ihrer Vormittagsschicht schon so manchen Patienten untersucht. Und auch, wenn sie diesmal in der Rolle der Zahnärztinnen waren. Auch sie werden in Zukunft genauer auf ihre eigenen Zähne achten. Dr. Strayle lächelt, als er den Zwillingen beim Window-Color-Malen zusieht. Er weiß, dass er einen guten Beitrag dazu geleistet hat. „Nach einer Woche hier in der Kinderspielstadt sind die Kinder fit im Zähneputzen“, sagt er und lächelt. Sein Einsatz hat sich gelohnt. Christian Ignatzi » [email protected] ZBW 10/2014 37 Dateiname: _02R5N_416410_ZBW-10-2014_038.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:24:21; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Praxis Fit for Praxisbegehung Flächendesinfektion: Wischen statt sprühen dass diese Flächen mit erregerhaltigem Material kontaminiert sind, ohne dass dies sichtbar ist. Damit keine Infektionsgefährdung von diesem Bereich ausgeht, werden die vermehrungsfähigen Mikroorganismen inaktiviert. Dies geschieht mit einem Flächendesinfektionsmittel mit standardisiertem und quantifizierbarem Wirkungsnachweis. Krankheitserreger werden nicht nur durch Hände oder Blut übertragen, sondern auch über unbelebte Flächen. Unbelebte Flächen sind Oberflächen wie Leuchtengriffe, Schwebetische oder Ablageflächen, auf denen Krankheitserreger oft monatelang überleben können und eine potenzielle Infektionsquelle darstellen. Über die Hände oder über Staub können die Keime von diesen Flächen weiter getragen werden. In Teil 6 unserer Hygiene-Reihe wollen wir uns daher mit der Organisation der Reinigung und Desinfektion von Flächen und Einrichtungsgegenständen in der Praxis befassen. Die Flächendesinfektion ist ein Thema, dem oftmals nur untergeordnete Bedeutung zugemessen wird. Dabei sind die richtig durchgeführte Flächendesinfektion und die Festlegung des erforderlichen Wirkungsspektrums der zu verwendenden Desinfektionsmittel ein wesentlicher Bestandteil des Hygienemanagements in der Praxis, das der Infektionsverhütung zum Schutz von Patienten und Personal dient. Die Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-KochInstitut (RKI) „Anforderungen an die Hygiene bei der Reinigung und Desinfektion von Flächen“ ist die wichtigste rechtliche Grundlage für die Durchführung der Flächendesinfektion in Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Reinigung oder Desinfektion? Für Flächen und Einrichtungsgegenstände ohne häufigen Hand- und Hautkontakt kann auf eine routinemäßige Desinfektion verzichtet werden. Fußböden gehören beispielsweise zu solchen Flächen. Hier genügt die Reinigung unter Verwendung von Wasser und Reinigungsmitteln. Eine routinemäßige Desinfektion oder auch laufende Desinfektion hat den Zweck, die Verbreitung von Krankheitserregern während der Patientenbehandlung zu verhindern. Die routinemäßige Desinfektion ist zum Beispiel für die Behandlungseinheit, das Speibecken oder die Leuchtengriffe erforderlich. Das sind Flächen mit häufigem Hand- und Hautkontakt. Es ist zu vermuten, ZBW 10/2014 Wischdesinfektion. Patientennahe Oberflächen müssen nach jeder Behandlung gereinigt und desinfiziert werden. Fotos: Mader 38 Infektionsquelle. Auf Oberflächen wie Leuchtengriffen können Krankheitserreger oft monatelang überleben. Wischen statt sprühen. Patientennahe Oberflächen, die durch Aerosol oder den Kontakt mit Händen oder Substanzen kontaminiert worden sind, müssen nach jeder Patientenbehandlung gereinigt und desinfiziert werden. Dabei reibt man die entsprechende Oberfläche mit einer ausreichenden Menge an Flächendesinfektionsmittel mit einem Tuch ab. Das ist die Wischdesinfektion – eine Sprühdesinfektion darf nur an schwer erreichbaren Stellen erfolgen. Handelt es sich um eine routinemäßige Desinfektionsmaßnahme, kann die Fläche wieder benutzt werden sobald sie sichtbar trocken ist. Ist eine Fläche oder auch der Fußboden sichtbar mit Blut kontaminiert, wird das Blut zunächst mit einem desinfektionsmittelgetränkten Einmaltuch aufgenommen und dann noch eine Wischdesinfektion durchgeführt. Wann diese Fläche wieder zu benutzen ist, hängt von der Einwirkzeit des Desinfektionsmittels ab. Deshalb sollte unbedingt ein Flächendesinfektionsmittel zum Einsatz kommen, das nach kurzen Einwirkzeiten seine volle Wirksamkeit entfaltet! In der Praxis gibt es einige Einrichtungsgegenstände, die schwierig zu reinigen oder zu desinfizieren sind. Dazu gehört zum Beispiel ein Behandlungsmikroskop. Solche Gegenstände werden am besten abgedeckt. Reinigung. Am Ende eines Behandlungstages werden die Fußböden in der Praxis gereinigt – mit Wasser und Reinigungsmittel. Dafür ist in der Praxis meist eine Reinigungskraft angestellt. Es sollte darwww.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R5O_416410_ZBW-10-2014_039.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:24:49; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Praxis auf geachtet werden, dass die Reinigungskräfte in der Praxis mit einem 2-Eimer-System mit WechselmoppVerfahren arbeiten, damit die Keime nicht quer durch die gesamte Praxis gewischt werden. Bevor die Mopps wieder zum Einsatz kommen, müssen sie mit einem mikrobiziden Waschmittel gewaschen werden. Bei der Reinigung von Tischen, Türen oder Fensterbänken werden Wischlappen aus Mikrofaser verwendet – und zwar in unterschiedlichen Farben für die verschiedenen Reinigungsbereiche. Toiletten- und Sanitärräume gehören zu Bereichen mit möglichem Infektionsrisiko. Deshalb müssen die Flächen und Bereiche dort desinfiziert und nicht nur gereinigt werden. Sowohl die Mopps als auch die Wischlappen aus Mikrofaser müssen bis zum desinfizierenden Waschgang getrennt gelagert werden und zwar am besten in zu verschließen- 39 den Kunststoffbehältnissen mit der Beschriftung sauber und schmutzig. Fußbodenreinigung. Damit die Keime nicht quer durch die gesamte Praxis gewischt werden, sollten die Reinigungskräfte in der Praxis mit einem 2-EimerSystem mit Wechselmopp-Verfahren arbeiten. Persönliche Schutzausrüstung. Zu den Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten müssen die Beschäftigten persönliche Schutzausrüstung tragen: Zum Beispiel Handschuhe, die gegen die verwendeten Reinigungs- und Desinfektionsmittel schützen. Die Handschuhe können mehrfach getragen werden. Kleiner Tipp: Die Handschuhe bis zum nächsten Einsatz an einem Handschuhtrockner mit der Handschuhöffnung nach oben aufhängen! Und noch ein letzter wichtiger Praxistipp: Nicht vergessen, die Organisation der Reinigung und Desinfektion der Flächen und Einrichtungsgegenstände in der Praxis, wie wir sie gerade beschrieben haben bzw. wie sie individuell in der Praxis geregelt ist, ist im Hygieneplan festzulegen! » [email protected] Anzeige Exzellente Ästhetik Restaurationen wie Perlen Sie Holen r Ih h sic S GRATI R* MUSTE Harvard InterLock Lichthärtendes Bonding Hohe Haftkraft Gleichmäßige Ergebnisse Harvard PremiumFill Überragende Handhabung Nichtklebrige Konsistenz Sehr gut modellierbar Niedriger Schrumpf Exzellente Hochglanzpolierbarkeit Harvard PremiumFlow Optimale fließfähige Konsistenz Geringer Schrumpf Exzellente Hochglanzpolierbarkeit Niedrige Abrasion lle nd. Ha a t s e s *Nur solange der Vorrat reicht! Mes unserem f u a s n u e i S www.zahnaerzteblatt.de Besuchen Harvard Dental International GmbH | Margaretenstr. 2 - 4, 15366 Hoppegarten, Germany | www.harvard-dental.de 8 u uen e r f ir 8. W 1 A d Stan ns e! Si f au ZBW 10/2014 Marke und Qualität seit 1892 Dateiname: _02R5V_416410_ZBW-10-2014_040.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:24:38; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Praxis Foto: Fotolia 40 Änderung der Qualitätsmanagementrichtline Handlungsanleitung für Risikomanagement Mit der Änderung der Qualitätsmanagementrichtlinie für das einrichtungsinterne Qualitätsmanagement durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), die am 08.04.2014 durch Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft trat, ist die Zahnarztpraxis verpflichtet, zusätzlich ein Fehlermeldesystem und ein internes Risikomanagement einzurichten. Das Risikomanagement soll sich dabei im Rahmen des Praxis-Qualitätsmanagements auf grundlegende Mindestanforderungen begrenzen, die Bedingungen der einzelnen Praxis berücksichtigen und für die Praxisleitung sowie die Mitarbeitenden nützlich, hilfreich und unbürokratisch sein. Während das Fehlermeldesystem auf Bundesebene von BZÄK und KZBV auf Grundlage der Initiative „Jeder Zahn zählt“ als einheitliches Fehlermeldesystem „CIRS-dent – Jeder Zahn zählt“ vorgeschlagen wird, ist die Entwicklung eines Risikomanagements individuelle Aufgabe der Praxisführung einer Zahnarztpraxis. Die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg hat mit dem Update Nr. 5 der CD-Version 2011 des PRAXISHandbuches ein für jede Praxis handhabbares, den oben erwähnten Kriterien genügendes Vorgehen für die Praxis veröffentlicht (Mindeststandards Risikomanagement zahnärztliche Versorgung; HandlungsanleiZBW 10/2014 tung für das Risikomanagement in der Zahnarztpraxis). Neben der allgemeinen Risikostrategie, die für jede Zahnarztpraxis gleich aussehen kann, wird in der Handlungsanleitung anhand des Beispiels der Anamnese das Vorgehen zur Erstellung eines eigenen Risikoprofils und der Maßnahmen zur Verringerung des beschriebenen Risikos gezeigt. In der Anlage 1 der Handlungsanleitung befindet sich ein entsprechendes Risiko-Arbeitsblatt, mit dem die wesentlichen Risiken einer Zahnarztpraxis analysiert und entsprechende Risikominimierungsaktivitäten dokumentiert werden können. Durch die Mitwirkung von Prof. Dr. Bruno Brühwiler, Chairman des ISO-Normierungsgremiums für „Risk Management“, wird sichergestellt, dass die vorgeschlagene Vorgehensweise der ISO 31000 und ONR 49000 entspricht und damit große Rechtssicherheit erreicht wird. Neben der Darstellung im PRAXIS-Handbuch (Schaltfläche „Gesetze & Vorschriften“ unter der Rubrik „1.7 Vertragszahnärztliche Vorgaben“ im Bereich „1.7.2 Risikomanagement in der Zahnarztpraxis“) wird die LZK BW Teamkurse mit Prof. Brühwiler zur Erstellung eines eigenen Praxis-Risikoprofils und dessen Bearbeitung anbieten. » Dr. Norbert Engel www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R5W_416410_ZBW-10-2014_041.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:24:49; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Praxis Amtsgericht Bonn Zuschlagsposition 2197 neben Kompositfüllungen ansetzbar Wieder einmal hat sich gezeigt wie wichtig es ist, bei gebührenrechtlichen Auseinandersetzungen vor Gericht einen qualifizierten Sachverständigen zu Rate zu ziehen. Das Amtsgericht Bonn hat nach Einholung eines Sachverständigengutachtens entschieden, dass die Leistung nach GOZ 2197 weder in der Position 2120 enthalten noch ein bereits notwendiger Bestandteil der Leistung gemäß Position 2120 GOZ ist. Das Urteil sollte Anlass dafür sein, den anderslautenden Kommentar der BZÄK zur Diskussion zu stellen. Foto: Wikipedia Verwendung selbstadhäsiver Kompositmaterialien, für deren Befestigung kein zahnärztlicher Mehraufwand erforderlich ist, ist nur die Grundleistung 2060 ff., aber nicht die Zuschlagsposition 2197 berechenbar. Bei Verwendung klassischer Systeme mit Ätzen, Spülen, Re-Wetting, Prime und Bond ist hingegen der Leistungsinhalt der GOZ 2197 erfüllt und die Position ist zusätzlich berechenbar – bei Kompositfüllungen nach 2060 bis 2120 ebenso wie bei den in der Leistungsbeschreibung zur 2197 beispielhaft aufgeführten Leistungen plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer etc. Bereits seit längerer Zeit findet eine intensive Diskussion darüber statt, ob der restriktive Kommentar der BZÄK zur GOZ 2197 richtig sei. Dieser besagt, dass der Zusatz der Pos. 2060 ff. „in Adhäsivtechnik (Konditionieren)“ dahingehend zu deuten sei, dass die komplette Kompositfüllung inklusive Adhäsivtechnik mit den Positionen 2060, 2080, 2100 und 2120 abgegolten sei. Zu dieser Auslegung haben sich einzelne Kommentatoren des zahnärztlichen Gebührenrechts, aber auch die Zahnärztekammer Nordrhein sowie einzelne Mitglieder der GOZ-Ausschüsse in den Ländern sehr kritisch positioniert. Begründung. Das Amtsgericht Bonn hat jetzt erstmalig auf Grund eines detaillierten Sachverständigengutachtens die Auffassung dieser kritischen Stimmen gestützt. In der Begründung stellte das Amtsgericht fest, dass Konditionieren und www.zahnaerzteblatt.de Adhäsivtechnik nicht identisch sind. Konditionieren bedeutet lediglich das Vorbehandeln einer Oberfläche, z. B. durch Anätzen mit Phosphorsäure oder Abstrahlen. Erst dann beginnt (fakultativ) die Adhäsivtechnik mit Rehydrieren und Silanisieren im Sinne eines Primen, Bonden und separaten Lichthärtens. Die adhäsive Befestigung stellt einen Mehraufwand, also einen Zuschlag dar, und ist nicht in der Grundleistung enthalten. Sie ist eine Mehraufwandvergütung zu jeder tatsächlich vom Zahnarzt adhäsiv befestigten Grundleistung. Sie ist schließlich auch kein Teilschritt der Restauration mit Kompositmaterialien in Adhäsivtechnik, sondern als zusätzlicher Arbeitsschritt zu betrachten und im Sinne eines Mehraufwandes selbstständig zusätzlich abrechenbar. Wohlgemerkt gilt dies nur bei tatsächlicher Erbringung des Leistungsinhaltes der Pos. 2197. Bei Bewertung. Das Urteil des Amtsgerichts Bonn ist aus zahnärztlicher Sicht zweifellos positiv zu bewerten. Es darf darüber jedoch nicht vergessen werden, dass in der alten GOZ 88 Kompositfüllungen analog lt. § 6 Abs. 2 GOZ nach den Gebührennummern 215 bis 217 berechnet werden konnten und somit (gerichtlich abgesegnet und anerkannt) wesentlich höher bewertet waren als in der GOZ 2012 – trotz der jetzt erstmalig gerichtlich bestätigten zusätzlichen Berechenbarkeit der GOZ 2197. Daher soll an dieser Stelle daran erinnert werden, dass eine schriftliche Vereinbarung der Vergütungshöhe nach § 2 Abs. 1 GOZ der sicherste und empfehlenswerteste Weg zur Erzielung eines adäquaten zahnärztlichen Honorars ist. Das Urteil sollte Anlass dafür bieten, die Auslegungsdiskussionen um die Berechnungsfähigkeit der GOZ 2197 neben den GOZ 2060 ff. neu zu beleben. In der Praxis sollte berücksichtigt werden, dass es bisher nur dieses eine Urteil gibt und damit eine endgültige Rechtssicherheit in dieser Auslegungsfrage keinesfalls verbunden ist. Autorenteam des GOZAusschuss der LZK BW ZBW 10/2014 41 Dateiname: _02R5Z_416410_ZBW-10-2014_042.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:25:00; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Praxis „Praxisbörse“ und „Jobbörse“ KZV BW bietet praktische Online-Services Mehrwert. Weiteren Mehrwert bietet die Website mit der „Praxisbörse“, die noch von mehr Besuchern entdeckt werden darf. Denn je mehr „Leben“ auf der Plattform herrscht, desto größer das Angebot und der Mehrwert für alle Nutzer. Ob der Verkauf einer ganzen Praxis ansteht und man sich dabei entstehende (Makler-)Gebühren einsparen möchte oder Inventar und Instrumente gesucht oder angeboten werden sollen. Über eine Kleinanzeige kann der Kontakt zum passenden Käufer bzw. Anbieter gefunden werden. Dazu ein Tipp: Wer anonym inserieren möchte, legt sich in der Regel eine neutrale Mailadresse zu (z. B. [email protected]) über die die Kontaktaufnahme läuft. Praxis gesucht? Instrumente verkaufen oder Verstärkung für das Team finden? Das alles bieten die aktuell optimierten Mehrwertdienste „Praxisbörse“ und „Jobbörse“ der KZV BW auf der Website unter www. kzvbw.de. Hier können Zahnärztinnen und Zahnärzte sowohl Kleinanzeigen als auch Stellenanzeigen unkompliziert online aufgeben. Oder auch Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeiter ein Jobgesuch inserieren. Collage: KZV 42 Praxisbörse und Jobbörse. Zwei Mehrwertdienste, die praktischen und unkomplizierten Service für Kleinanzeigen und Stellenanzeigen bieten. Service. Die beiden Online-Services „Praxisbörse“ und „Jobbörse“ der KZV BW stehen kostenfrei zur Verfügung und erlauben ein schnelles Inserieren der Anzeige mit wenigen Mausklicks. Dabei kann zwischen Angebot und Gesuch sowie zwischen verschiedenen Rubriken gewählt werden. Auch die Laufzeit der Anzeige wird individuell auf wahlweise 4, 8 oder 12 Wochen festgelegt. Nach Versenden der Eingabedaten wird automatisch eine sogenannte „Anzeigen-ID“ erstellt. Mittels dieser Nummer ist es leicht, die Anzeige über die Volltextsuche zu finden. Bei Rückfragen z. B. über die KZV BW Service-Hotline erlaubt diese zudem eine schnelle Identifikation des Inserats. Bevor die Anzeige live gestellt wird, erfolgt eine manuelle Qualitätssicherung, so steht eine abgesendete Anzeige binnen maximal 48 Stunden online. ZBW 10/2014 Zielgruppe. Auf der KZV BW Website trifft die Anzeige garantiert auf die richtige Zielgruppe! Denn die Seite wird zum einen von Zahnärztinnen und Zahnärzten, zum anderen auch von Praxisteams, Studierenden und Auszubildenden besucht und nahezu alltäglich genutzt. Erfolg. Der bisherige Erfolg des Services „Jobbörse“ beweist es: Hier stehen permanent über hundert Angebote und Gesuche online. Mit durchschnittlich knapp 18.000 Seitenaufrufen pro Monat besteht eine sehr rege Nutzung des Diensts. Von Stellenanzeigen einer oder eines ZFA über ZMV, ZMP, Assistenten oder Zahnärztinnen und Zahnärzten ist das Angebot breit gefächert. Auch Ausbildungsplätze werden angeboten und gesucht. Nach Veröffentlichungsdatum sortiert, kann leicht auf die aktuellsten Anzeigen zugegriffen werden. Einfach ausprobieren. Gleich auf der Startseite bestehen Direktlinks zu den beiden Diensten – wahlweise über einen der Teaser in der Seitenmitte oder durchgängig in allen Website-Bereichen jeweils rechts in der Funktionsbox „Services“. Viel Erfolg beim Inserieren und Stöbern! » [email protected] Info Die Praxisbörse Kleinanzeigen für die Praxis. www.kzvbw.de/site/praxis/ praxisboerse Die Jobbörse Stellenangebote und -gesuche. http://www.kzvbw.de/site/ beruf/jobboerse www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R62_416410_ZBW-10-2014_043.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:25:07; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Kultur Privatsammlung von Richard und Ulla Dreyfus-Best im Kunstmuseum Basel For your eyes only Foto: Kunstmuseum Basel © 2014, ProLitteris, Zurich Das Kunstmuseum Basel zeigt bis 4. Januar 2015 eine Auswahl von über hundert Exponaten der Privatsammlung von Richard und Ulla Dreyfus-Best. Zahlreiche Werke der Sammlung waren über die Jahre hinweg weltweit auf bedeutenden Ausstellungen zu sehen. In ihrem eigenen Sammlungskontext aber wurden sie bislang noch nie präsentiert. For Your Eyes Only – zum ersten und wohl einzigen Mal wird der Öffentlichkeit in dieser Ausstellung der exklusive Einblick in das private Zusammenspiel dieser Werke gewährt. Das rote Modell. René Magritte, einer der Hauptvertreter des Surrealismus, experimentiert mit naturalistischen Darstellungen von alltäglichen Gegenständen, die er durch ungewöhnliche Zusammenstellung verfremdet. In einer Zeit, in der das Crossover unsere Wahrnehmung von Kunst insgesamt bestimmt, darf die Sammlung Dreyfus-Best exemplarischen Charakter beanspruchen. Sie stellt Objekte, Zeichnung und Malerei vom Mittelalter bis zur Gegenwart nebeneinander und wird dabei von einem Prinzip geleitet, das jeden Zufall ausschließt. Es fordert nicht nur Originalität und Qualität als unverzichtbare Kriterien, sondern setzt bei sämtlichen Werken stets auch eine besondere Verweiskraft auf deren „Künstlichkeit“ (im Wortsinn) voraus: Man findet sich hier in einer unverwechselbaren, zeitgenössischen Kunst- und Wunderkammer wieder. Hier stehen profane Artefakte neben Objekten der Ars erotica und der Ars religiosa, treffen Meisterzeichnungen aus Renaissance und Barock auf die rätselhaften Bildwelten des www.zahnaerzteblatt.de Surrealismus, begegnen exzentrische Traumbilder des 18. Jahrhunderts und manieristische Fantasiestücke einander ebenso wie Symbolismus und Pop-Art. Und allen Werken gemein ist eine „Artifizialität“, die, bis an die äußersten Grenzen, sämtliche Möglichkeitsformen der Kunst erprobt und provoziert. Mit Arbeiten, darunter nicht wenige Hauptwerke, u. a. von Hans Baldung Grien, Hans Bellmer, Arnold Böcklin, Victor Brauner, Pieter Brueghel d. Ä., Angelo Caroselli, Francesco Clemente, Salvador Dalí, Monsù Desiderio, Gustave Doré, Max Ernst, Johann Heinrich Füssli, Marten van Heemskerk, Alfred Kubin, René Magritte, Man Ray, Gustave Moreau, Richard Oelze, Yves Tanguy oder Andy Warhol, verdichtet sich diese Sammlung zu einem singulären Gesamtkunstwerk, das die Gleichheit des Ungleichzeitigen in sinnlicher Überfülle vor Augen führt. Kunstmuseum Basel/IZZ Info For your eyes only bis 4. Januar 2015 Öffnungszeiten Di - So 10.00 - 18.00 Uhr Mo geschlossen Eintritt Erwachsene 13 Euro Ermäßigt 7 Euro Informationen Kunstmuseum Basel St. Alban-Graben 16 CH-4010 Basel Telefon 0041 (0)61 206 62 62 www.kunstmuseumbasel.ch Anzeige wolf.g. praxis + objekteinrichtungen planung architektur innenarchitektur projektsteuerung möbelfertigung 73431 aalen osterbucher steige 20 fon: 073 61 / 98 17 95 www.wolf-g.com [email protected] fax: 073 61 / 98 17 94 ZBW 10/2014 43 Dateiname: _02R69_416410_ZBW-10-2014_044.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:25:10; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Kultur Fotos: Regierungspräsidium Stuttgart 44 Prähistorische Pfahlbauten am Bodensee Archäologisches Welterbe mitten im Wasser ZBW 10/2014 Die Pfahlbauten am Bodensee sind die jüngste Welterbestätte in Baden-Württemberg, die Auszeichnung durch die UNESCO erfolgte im Sommer 2011. In Unteruhldingen werden originale Funde und Rekonstruktionen gezeigt, das Archäologiemuseum ist mit 23 rekonstruierten Häusern eines der größten Freilichtmuseen in Europa. Rund um die Überreste der Siedlungen aus der Stein- und Bronzezeit gibt es zudem zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten. allein am Bodensee inzwischen über 100 Siedlungsstandorte mit etwa 400 ehemaligen Siedlungen bekannt. Diese Siedlungen wurden stets an den Stellen errichtet, an denen es gutes Ackerland gab und auch ausreichend Frischwasser. Außerdem von Bedeutung: die Kreuzungspunkte von Handelswegen. Auf der Welterbeliste sind insgesamt 111 Pfahlbaufundstellen verzeichnet, die in den sechs Alpenanrainer-Staaten Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich, Slowenien und Italien liegen. Für Deutschland sind 18 Fundstellen vermerkt, 15 davon finden sich in Baden-Württemberg. Das Freilichtmuseum Pfahlbauten in Unteruhldingen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die meist unsichtbaren und fragilen originalen Kulturreste zu schützen und durch Rekonstruktionen das Interesse einer breiten Öffentlichkeit zu wecken. Die Erforschung der Pfahlbauten trägt seit Jahrzehnten maßgeblich zu einem anschaulichen Bild der Vergangen- Frühe Handelswege. Nicht ohne Grund finden sich bei Konstanz, Bodman-Ludwigshafen und Unteruhldingen die größten Siedlungskonzentrationen in prähistorischer Zeit. Zwischen Unteruhldingen und der Insel Mainau besteht die kürzeste Überfahrtmöglichkeit vom Nord- zum Südufer. Als Bestandteil einer Handelsroute, die von der Donau nach Oberschwaben und über den Bodensee auf die Alpensüdseite führte, war diese Gegend in prähistorischer Zeit besonders stark frequentiert. heit bei. Das Wissen über die frühe Besiedlung des Alpenvorlandes basiert über weite Strecken auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Pfahlbauten. Häuser auf Stelzen. Die Errichtung von Häusern mitten im Wasser hatte einen einfachen Grund: Man wollte sich vor wilden Tieren, feindlichen Nachbarn und natürlich auch vor den Schwankungen des Wasserstandes schützen. Deshalb rammten die frühen Siedler an seichten Stellen hölzerne Pfähle in den Boden, die als Grundlage zum Bau der Häuser dienten. Der Bodensee rund um Konstanz ist besonders reich an Pfahlbauten: So sind Dorf mit Häuptling. In der Jungsteinzeit und der Bronzezeit gab es im Bodenseeraum und am Federsee www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R6A_416410_ZBW-10-2014_045.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:25:17; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Kultur kleine und größere Siedlungen. Ein Feuermachen an und geht bis zur Grund gekennzeichnet. Drei RouDorf konnte zwischen fünf und 80 Herstellung des entsprechenden ten mit unterschiedlichem ReiseHäuser umfassen. In den größten Werkzeugs für das tägliche Übercharakter erschließen das HimmelDörfern mit eng aneinandergereihleben. reich des Barock: Von Ulm herten Häusern lebten schon vor 3000 Auch im Federseemoor in Oberkommend auf der Hauptroute die Jahren etwa 500 Menschen, die bei schwaben gab es nach den Erkenntprunkvollen Klosterbibliotheken weitreichenden Handelsbeziehunnissen der Wissenschaftler Pfahlvon Wiblingen und Bad Schussengen einen hohen Organisationsgrad bauten. Das Schutzgebiet Federsee ried, außerdem die ehemalige Bemit Häuptlingen oder Dorfoberist ein Naturparadies für Menschen, nediktinerabtei in Ochsenhausen, häuptern aufwiesen. Für heutige Tiere und Pflanzen. Es gibt dort in die Basilika in Weingarten und die Verhältnisse war die Ernährung der der unmittelbaren Nähe von Bad zauberhaft schöne Dorfkirche von Bewohner der PfahlbausiedlunBuchau eine einzigSteinhausen. Die Ostroute reprägen recht karg. Die Kost der ersartige Vielfalt von sentiert mit Buxheim, Ottobeuren ten Bauern bestand hauptsächlich Pflanzenund und Memmingen die bayerische aus angebauten und gesammelten Vogelarten Barock-Spielart. Vom Donautal pflanzlichen Nahrungsmitteln. zu durch Oberschwaben bis ins LinzAus der Jungsteinzeit wurden gau und weiter zum Bodensee stellt Nahrungsreste und zahlreidie Westroute neben Kloster Sieche Töpfe mit angebrannten ßen, Schloss Meßkirch und Schloss Speiseresten gefunden, Salem auch den berühmten „Hosodass eine Rekonstnigschlecker“ in der Wallruktion des Speisefahrtskirche Birnau vor. zettels möglich ist: Getreidebrei und In 80 Wagen um die einfache BroWelt. Wer sich für das te, Gemüse wie Reisen mit Wohnwagen Erbsen, Bohnen und interessiert, ist in OberLinsen, dazu Ölsaaten, schwaben genau richtig. Hier vor allem Schlafmohn haben Hymer in Bad Waldund Lein, bildeten den see, Carthago in Aulendorf Grundstock der Ernähund Dethleffs in Isny ihre rung. Daneben wurden Heimat. Das Erwin Hymer Brombeeren, HimMuseum in Bad Waldsee beeren, Erdbeeren, wurde 2011 eröffnet und bieHagebutten, Holuntet eine Zeitreise durch die der, Schlehen, Äpfel Geschichte der Reisemobile. oder etwa HaselnüsAuf 10.000 Quadratmeter werse gesammelt. Milch, den sowohl der kulturhistorische Q u a r k , Vo g e l e i e r, Hintergrund als auch die Fisch oder Wild gab Rekonstruktionen. An den großen Voralpenseen mit erheb- technologische Entwicklung es dagegen nicht je- lichen Schwankungen des Wasserspiegels standen vor allem des mobilen Reisens ausden Tag. führlich beleuchtet. HistoriPfahlbauten, deren Boden vom Grund abgehoben war. Die Wände sche Wohnwagen und Reisebestanden aus Rund- oder Spalthölzern, teilweise waren sie auch Virtueller Tauch- in Flechtwandtechnik hergestellt und mit Lehm verputzt. Auch mobile aus dem Fundus des gang. Eine spannen- Fußböden, Feuerstellen und Kuppelbacköfen waren aus Lehm. Reisemobil-Pioniers Erwin de Zeitreise in eine Hymer runden das Angebot besondere Lebensab. form bietet das Pfahlbauten-Mubestaunen. Stege über und Wege Oliver Schmale seum, das seit 1922 das Thema für um den See bieten ausgezeichnete die Menschen begreifbar macht. Möglichkeiten zur Beobachtung Info Der Museumsbesuch startet im der Naturschönheiten. In dem KurDas Pfahlbaumuseum in UnArchaeorama. Dort begibt sich der ort selbst ist auf jeden Fall ein Beteruhldingen ist im Oktober tägInteressierte zunächst auf einen such der dortigen Adelindis-Therlich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. virtuellen Tauchgang, bevor dann me zu empfehlen. Die letzte Führung beginnt um 17 die eigentliche Führung durch die Uhr. Im November ist samstags, Experten des Museums ansteht. Barocke Schönheit. Etwas älter sonntags und an Feiertagen von Und ab und zu ist auch der Steinals die Angebote rund um die Ge9 bis 17 Uhr geöffnet. Das Erwin zeitmann „Uhldi“ im Einsatz. Er sundheit sind die Klöster, Kirchen Hymer Museum in Bad Waldsee vermittelt dem Besucher, wie die und Schlösser der Oberschwäbiist täglich von 10 bis 18 Uhr geMenschen in der Steinzeit gelebt schen Barockstraße. Diese ist durch öffnet, donnerstags bis 21 Uhr. haben. Das fängt beim mühsamen einen gelben Putto auf grünem www.zahnaerzteblatt.de ZBW 10/2014 45 Dateiname: _02R6B_416410_ZBW-10-2014_046.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:25:21; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 46 Namen und Nachrichten Demenzerkrankung Alzheimer Neue Erkenntnisse Sand im Getriebe der Nervenzellen: Forscherinnen und Forscher um Prof. Dr. Chris Meisinger vom Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Freiburg haben herausgefunden, auf welche Weise die Demenzerkrankung Alzheimer die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, schädigt. Seit einigen Jahren wissen Forscher, dass bei Alzheimerpatientinnen und -patienten die zelluläre Energieversorgung im Gehirn beeinträchtigt ist. Sie vermuten, dass dies das vorzeitige Absterben von Nervenzellen bewirkt, das bei Alzheimer auftritt. Über die genaue Ursache für das Nervensterben ist bisher wenig bekannt und viele Ansätze und Therapieversuche haben sich als Sackgasse erwiesen. Klar ist, dass ein kleines Eiweißfragment namens „Amyloid-beta“ eine wichtige Rolle spielt. Meisinger, Mitglied des Exzellenzclusters BIOSS Centre for Biological Signalling Studies der Universität Freiburg, hat belegt: Diese Eiweißfragmente blockieren die Reifung der Proteinmaschinen, die im Zellkraftwerk Energie aus der Nahrung gewinnen. Dies haben die Forscher an Modellorganismen, aber auch in Gehirnproben von Alzheimerpatienten nachgewiesen. „Die Aufklärung dieses zentralen Teils des Krankheitsmechanismus ermöglicht, in Zukunft neue Therapien und bessere Diagnostik zu entwickeln“, erklärt Meisinger. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ erschienen. Mitochondrien bestehen aus etwa 1.500 verschiedenen Proteinen. Die meisten dieser Proteine müssen, bevor sie ihre Arbeit verrichten, in die Zellkraftwerke einwandern. Dieser Import geschieht mithilfe einer so genannten Signalsequenz – kleine Eiweißanhängsel, die das Protein in die Mitochondrien hineinschleusen. Nach dem Eintritt wird die Signalsequenz normalerweise entAnzeige Besuchen Sie uns auf der Fachdental Südwest am Stand F89 Wrigley Prophylaxe Preis ZahnprophylaxeInitiativen Kompetenz JAHRE setzt sich durch! Liebold/Raff/Wissing DER Kommentar DER Kommentar zu BEMA und GOZ Bewährt und anerkannt in Praxen, bei KZVen, Kammern, Kassen und in der Rechtsprechung. Und das seit 50 Jahren. www.bema-goz.de Jetzt 10 Tage kostenlos online testen! Asgard-Verlag Dr. Werner Hippe GmbH, Sankt Augustin ZBW 10/2014 fernt. Dirk Mossmann und Dr. Nora Vögtle aus Meisingers Arbeitsgruppe fanden nun heraus, dass die Amyloid-beta-Eiweißfragmente die Mitochondrien daran hindern, diese Signalsequenzen zu entfernen. Hierdurch häufen sich unfertige Proteine in den Mitochondrien an. Da die Signalsequenzen angehängt bleiben, sind die Proteine instabil und können ihre Funktion im Energiestoffwechsel nur noch eingeschränkt ausüben. Die Forscher zeigten, dass veränderte Hefezellen, die das Amyloid-beta-Eiweiß herstellen, auf diese Weise weniger Energie erhalten und mehr schädliche Stoffe produzieren. Im Gehirn führt der Mechanismus wahrscheinlich zum Absterben der Nervenkontakte und Zellen: Das Hirn schrumpft und die Patienten werden dement. Die Forscher entwickeln zurzeit einen Alzheimerbluttest, der die Anhäufung der Vorläuferproteine nachweist. Das Team vermutet nämlich, dass diese Mitochondrienschäden auch in den Blutzellen zu finden sind. Uni Freiburg Zum 20. Mal wurde dieses Jahr der mit 10.000 Euro dotierte Wrigley Prophylaxe Preis verliehen. Sieger sind Arbeiten aus Thüringen und Bayern mit effektiven Konzepten gegen die frühkindliche Karies. Platz zwei erhielt ein Heidelberger Beitrag zur Verbesserung der Mundgesundheit bei demenzkranken Senioren, Platz drei ging an eine Studie aus Göttingen, die erstmals orale Bakterien-DNA am Herzmuskel nachwies. Der Festakt fand auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) statt, verbunden mit einem weiteren Jubiläum und einer Premiere: Die Stifterorganisation Wrigley Oral Healthcare Program wird 25 Jahre alt und die Jury vergab erstmals einen Sonderpreis Praxis, der an ein Projekt zur Betreuung von Randgruppen in Hagen ging. prd www.zahnaerzteblatt.de Namen und Nachrichten Bundessozialgericht Die Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit wurden in diesem Jahr im österreichischen Wels ausgetragen. Die 35. Veranstaltung dieser Art hatte ein besonderes Flair, denn die oberösterreichische Kommune hatte sich enorm auf die Spiele vorbereitet und ein Event der kurzen Wege initiiert. Das tolle sommerliche Wetter sowie die Open-Air-Fanmeile zur gleichzeitig stattfindenden Fußball-WM taten ein übriges, um tolle Kontakte zu Medizinern aus der ganzen Welt aufbauen und pflegen zu können. Über 2.000 Gesundheitsberufler aus 37 Nationen trafen sich zu sportlich fairen Wettkämpfen und einem internationalen Symposium. Teilnehmer aus Australien und Argentinien starteten u. a. im Schießen, Japaner waren im Judo anwesend und Kanadier und Algerier schwammen um die Wette. Sowohl in der Leichtathletik als auch beim Radfahren sowie Tennis waren nahezu alle Nationen vertreten. Mitten unter ihnen die Ravensburger Zahnärzte Dr. Klaus Mündel und Dr. Frank Schleenbecker sowie Dr. Jochen Conradt aus Lörrach. Der Weingartener Dr. Mündel gewann über 100m-Sprint Silber, Jochen Conradt konnte eine Goldmedaille im Hammerwurf erringen und Silber beim Powerlifting, im Kugelstoßen und im Diskuswerfen. Der in Berg bei Ravensburg ansässige Zahnarzt und Heilpraktiker Dr. Frank Schleenbecker konnte sowohl im Squash als auch im Badminton die Silbermedaille erringen. F. S. Sachsen-Anhalts niedergelassene Ärzte können nicht mit einem deutlichen Einkommensplus rechnen. Das ist das Ergebnis eines Urteils des Bundessozialgerichts. Die Ärzte hatten wegen der häufigeren Erkrankung der im Schnitt auch älteren Menschen in Sachsen-Anhalt einen größeren Anteil am bundesweiten Budget gefordert – und es vom Landesschieds amt auch zugesprochen bekommen. Das Plus sei unzulässigerweise unabhängig vom Wert des Vorjahres erhöht worden, urteilten nun die obersten Sozialrichter in Kassel. Das Landesschiedsamt müsse nun die Steigerung für 2013 neu berechnen, auf der Grundlage des Jahres 2012. Das Bundessozial gericht schloss sich damit einer Entscheidung des Landessozialgerichts von SachsenAnhalt aus dem November 2013 an. Die Kassenärztliche Vereinigung war in Revision gegangen, so dass in Kassel erneut verhandelt wurde. Die Bundesrichter stellten klar, dass die jährliche Steigerung der Vergütung nicht unabhängig vom Vorjahr festgesetzt werden darf. Das dürfe auch nicht mit der Begründung geschehen, dass die Vergütung in den Vorjahren im Vergleich zu anderen Regionen zu gering ausgefallen sei, wenn man die Erkrankungshäufigkeit betrachte. Zwar seien im Jahr 2013 die Gestaltungsspielräume von Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen erheblich – von den gesetzlichen Vorgaben dürften sie dennoch nicht abweichen. dpa Zahnärzte gewinnen Medaillen Keine Steigerung der Vergütung Zitat Foto: dpa Sportweltspiele der Medizin 47 „Europa ist die einzig mögliche Antwort auf das Problem der Nationalität. Jede Sprache ist ein einzigartiger menschlicher Blick auf die Welt. Die USA haben die Ideologie des „Schmelztiegels“, aber Europa ist Einheit in der Vielfalt. Bleiben wir diesem Ideal treu, können wir sogar ein Vorbild für die Welt sein. Das ist meine Hoffnung.“ Boris Pahor, der bekannteste Autor Sloweniens im Interview mit dem Welt-Redakteur Alan Posener auf die Frage nach Europa. Anzeige www.zahnaerzteblatt.de SomnoMed 1/4 Anzeige A 210 x 74.indd 1 TM 11.08.14 13:49 Dateiname: _02RHK_416410_ZBW-10-2014_048.PDF; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:31:11; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Strukturierte Fortbildungen Curricula 2015 im ZFZ Stuttgart – jetzt anmelden: Einfach per Mail an [email protected]. Mehr Infos: Ina Brunner, 0711/22 71 655 Curriculum Ästhetische Zahnheilkunde Curriculum Geriatrische Zahnheilkunde Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Ästhetische Zahnheilkunde. Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Geriatrische Zahnheilkunde. 23.01.2015 – 19.12.2015 15.04.2015 – 08.07.2015 oder 07.10.2015 – 02.12.2015 9 Module 5 Module Referenten: Prof. Dr. J. Manhart, H. Schenk, D. Baumann, H. Dieterich, Dr. P. Weishaupt, PD Dr. S. Hägewald, Prof. Dr. H.-Ch. Lauer, Dr. P. Weigl, Prof. Dr. N. Watted, PD Dr. J. Bill 169 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15300 Kursgebühr: € 4.900 (2-Ratenzahlung möglich) Curriculum Endodontie 7 Module Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Endodontie. 06.02.2015 – 21.11.2015 Referenten: Prof. Dr. E. Schäfer, Prof. Dr. N. Linden, Prof. Dr. M. Hülsmann, Dr. H. W. Herrmann, Dr. C. Berthold, Dr. G. Krastl, Dr. M. Amato, Prof. Dr. J. Schirrmeister, Dr. M. Georgi, M. Sc., Dr. F. Sanner, Prof. Dr. H. J. Staehle 157 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15700 Kursgebühr: € 4.900 (2-Ratenzahlung möglich) Curriculum Funktionsdiagnostik und restaurative Therapie 6 Module Curriculum Implantologie 8 Module Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Implantologie. 13.02.2015 – 05.12.2015 Referenten: Dr. A.-R. Ketabi, M. Sc., Prof. Dr. J. Becker, Dr. R. Becker, Prof. Dr. H.-Ch. Lauer, Dr. A. Meschenmoser, Dr. C. Köttgen, Dr. S. Rieger, M.Sc. 155 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15400 Kursgebühr: € 4.900 (2-Ratenzahlung möglich) Curriculum Implantologie mit „Online-Inhalten“ 6 Module Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Funktionsdiagnostik und restaurative Therapie. 24.04.2015 – 31.10.2015 Referenten: Dr. E. Ludwig, Prof. Dr. J. Einwag, Prof. Dr. W. Götz, Dr. S. Ege, Dr. Dr. T. Thein, Dr. M. Dirheimer, D. Heldmaier, M. Brugger, Dr. G. Elsäßer, T. Wenz 38 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15200 / 15201 Kursgebühr: € 1.500 (ZÄ) € 750 (MA) Referenten: Prof. Dr. H.-Ch. Lauer, Dr. S. Janko, Prof. Dr. H.-W. Korf, Prof. Dr. M. Schmitter, M. Aichholz, C. Gambetta, Prof. Dr. Dr. G. Geisslinger, Prof. Dr. U. Egle, Dr. C. Derra, J. Schäfer, PD Dr. J. Bill 115 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15100 Kursgebühr: € 4.700 (2-Ratenzahlung möglich) Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Implantologie. 17.01.2015 – 25.07.2015 Referenten: PD Dr. J. Bill, Dr. D. Heering, Dr. S. Rieger, M.Sc., Dr. F. Schütz, Dr. N. Tawassoli, Dr. S. Blasius 147 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15450 Kursgebühr: €4.600 (2-Ratenzahlung möglich) Curriculum Kinderzahnheilkunde 8 Module Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Kinderzahnheilkunde 30.01.2015 – 21.11.2015 Referenten: Prof. Dr. J. Einwag, DH U. Kremer, Dr. C. Goho, Dr. K. Bücher, Dr. A. Albrecht, Prof. Dr. C. Splieth, J. Splieth, Prof. Dr. N. Watted, Prof. Dr. F. J. Kretz, Prof. Dr. P. Cichon, Dr. A. Hirsch, S. Gronwald 157 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15500 Kursgebühr: € 4.700 (2-Ratenzahlung möglich) Curriculum Parodontologie 6 Module Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Parodontologie. 06.02.2015 – 12.12.2015 Referenten: Prof. Dr. J. Einwag, DH A. Kohler-Schatz, Dr. S. Rieger, M.Sc., Prof. Dr. P. Ratka-Krüger, Prof. Dr. P. Eickholz, Dr. M. Mayer 132 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15600 Kursgebühr: € 4.600 (2-Ratenzahlung möglich) Curriculum Zahnärztliche Chirurgie 6 Module Sie erwerben eine Voraussetzung zum Ausweisen des Tätigkeitsschwerpunktes Zahnärztliche Chirurgie. 30.01.2015 – 12.12.2015 Referenten: Dr. D. Heering, Dr. A. Meschenmoser, Dr. G. Krastl, Prof. Dr. G.-H. Nentwig, PD Dr. Dr. M. Stiller, Prof. Dr. Dr. med. K.A. Grötz, Prof. Dr. Dr. T.E. Reichert 132 Fortbildungspunkte (gesamte Kursserie) Kursnr. 15800 Kursgebühr: €4.600 (2-Ratenzahlung möglich) n! melde n a zt Jet Mehr Infos: www.zfz-stuttgart.de Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart Rückkehr nach Monrepos Foto: dpa Polit-Autor Zach darf wieder ins Stami Unter der CDU-Regierung galt er als Persona non grata: Manfred Zach verfasste vor 18 Jahren mit „Monrepos“ einen Schlüsselroman über die baden-württembergische Landespolitik. Als Manfred Zach seinen Roman „Monrepos oder Die Kälte der Macht“ veröffentlichte, war die Aufregung groß im politischen Stuttgart. In dem Buch geht es um die rauschhaften Züge der Macht in einer Regierungszentrale und den Kater der Ernüchterung. Das Brisante war: Es brauchte nicht viel Fantasie, um die handelnden Figuren zu identifizieren – etwa den früheren Ministerpräsidenten Lothar Späth (CDU) als rastlosen Regierungschef „Oskar Specht“. Zach war Späths letzter Regierungssprecher und somit ein politischer Insider. Kritiker beschimpften ihn als Verräter – im Staatsministerium galt er fortan als unerwünschte Person. Das änderte sich erst unter Grün-Rot. Anfang August las Zach am Originalschauplatz aus seinem Buch. „Ich verhehle nicht, dass das für mich eine bewegende Situation ist“, sagt der 67-Jährige bei der Begrüßung der rund hundert Zuhörer im Park der Villa Reitzenstein („Schloss Monrepos“). Damals habe das Buch als Tabubruch gegolten – eine Lesung direkt hier sei undenkbar gewesen. Dem Park kommt im Roman die Rolle eines Gegenpols zum Schloss Monrepos zu. Er verkörpere das Urtümliche, Nicht-Steuerbare – „und ein Stück Sehnsucht nach dem, was man alles versäumt, wenn man nur noch in der Mühle der Politik ist“, erklärt Zach, der insgesamt 15 Jahre lang im Staatsministerium und danach rund 20 Jahre im Sozialministerium arbeitete, bis er Ende 2013 in den Ruhestand ging. Zach hat mehrere Bücher verfasst, aber keines war so erfolgreich wie „Monrepos“. Zwischen 130.000 und 150.000 Exemplare gibt es – die genaue Zahl kennt er nicht. Auch einige CDU-Politiker lasen den Roman – etwa Landtagspräsident Guido Wolf, der gerade darauf hinarbeitet, 2016 selbst Ministerpräsident von Baden-Württemberg zu werden. „Ich habe ihn verschlungen“, bekennt Wolf, der selbst zwei Jahre im Staatsministerium gearbeitet hat und sich anhand des Buches in der Regierungszentrale orientierte. „Ich kenne die Treppenaufgänge, die Baracken, die Sofas.“ Hält er Zach für einen Verräter? „Es gilt schon der Grundsatz einer nachlaufenden Loyalität“, meint Wolf. Insofern habe sich Zach mit dem Roman in einem Grenzbereich bewegt. Die beschriebenen Geschehnisse spielten von 1975 bis 1991 – aber das Thema Macht ist bis heute aktuell. „Ich glaube, dass jemand in einem politischen Spitzenamt spätestens nach zehn Jahren Gefahr läuft, den Bezug zur Realität einzubüßen“, meint Zach. Zwar kämen die Menschen zumeist mit den besten Absichten ins Amt. „Aber sie werden dann von dem Apparat und der zum Teil fast devoten Bevorzugung, die sie genießen, langsam wie in einen Kokon eingesponnen.“ Jeder gebe einem das Gefühl, der Größte zu sein. Um „auf dem Teppich“ zu bleiben, brauche es eine große Fähigkeit zur Selbstkritik – und nach Auffassung von Zach auch Mitarbeiter, die sich trauen, offen und kritisch ihre Meinung zu sagen, ohne um ihren Job fürchten zu müssen. Das Buch „Monrepos oder Die Kälte der Macht“ von Manfred Zach erhalten Sie für 9,99 Euro in der 7. Auflage (ISBN 978-3499221798) im Rohwolt Verlag. dpa Anzeige Namen und Nachrichten 49 komplette hygienelösungen von getinge Thermodesinfektoren Siegelgeräte Sterilisatoren Getinge bietet Komplettlösungen für zuverlässige Desinfektion und Sterilisation in Ihrer Praxis. Wir helfen Ihnen, die Produktivität zu erhöhen und Kosten zu sparen! 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Einige Bemerkungen will ich aber noch los werden: Im Leitartikel des Zahnärzteblatts 4/2014 jammert Herr Kollege Lenke, Präsident der LZK BW, über die neuen Hygienevorschriften. Allerdings wäre es seine Aufgabe gewesen, im Vorfeld seinen Einfluss in unserem Sinne geltend zu machen. Ich weiß, dass er auch dazu rechtzeitig aufgefordert wurde. Leider fand ich diesen Leitartikel nicht! Im Leitartikel des Zahnärzteblatts 5/2014 äußert sich Dr. Terpe, MdB (Grüne) und Obmann im Ausschuss für Gesundheit über die Wichtigkeit einer Selbstverwaltung (als Teil der staatlichen Verwaltung) der freien Berufe. Das klingt in meinen Ohren wie Hohn. Unsere Selbstverwaltung dient seit langem fast ausschließlich dazu, Vorgaben der Politik gängig zu machen und umzusetzen – und das auf unsere Kosten. Eine Selbstverwaltung sieht nach meinem Verständnis anders aus. Wir sind akademisch ausgebildete Fachleute. Wir haben im Laufe der Zeit auch viel Erfahrung gesammelt und fast alle Kollegen gehen verantwortlich mit ihren Patienten um. Es müsste doch aufgefallen sein, wenn unsere Hygienemaßnahmen bisher nicht ausreichend gewesen wären. Aber ZBW 10/2014 da gab es keine Auffälligkeiten! Jetzt wird uns ein Hygieneregime übergestülpt, das seinen Ursprung in den Problemen der Krankenhäuser und dem irrsinnigen Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung hat. Die RKI-Richtlinien sind bestimmt wissenschaftlich gut untermauert. Doch welche Relevanz hat der mögliche allergene Schock, ausgelöst durch einen winzigen Rest an sterilen Eiweißen im letzten Winkel eines Zangenschosses? Theoretisch möglich, praktisch nicht. Würde man diese Maßstäbe im Straßenverkehr anlegen, müssten Fußgänger verboten werden! Wenn Sie, liebe Kollegen, mir in diesen Überlegungen recht geben, dann sollten Sie sich wehren. Es gibt einige Möglichkeiten innerhalb unserer Verwaltung, aber auch außerhalb, Druck zu machen. Dazu fordere ich Sie auf. Wir sind die Fachleute vor Ort, wir verstehen was von unserem Tun und wir sollten uns daher nichts Sinnloses aufzwingen lassen. Ohne Ihr Engagement werden wir weiterhin fremdbestimmt und ertrinken in Verwaltung, die wir auch noch aus eigener Tasche bezahlen müssen und unsere Existenz bedroht. Dr. Arnold Schumacher, Esslingen Resolution der Kreisvereinigung Schwäbisch HallCrailsheim vom 7. Mai 2014 Die Praxishygiene und die hygienische Aufbereitung von Medizinprodukten gehören zu den ureigensten, existenziellen Aufgaben einer Zahnarztpraxis. Diese Aufgaben sind unumstritten von jeder Zahnarztpraxis zu erbringen. Der „Leitfaden des Landes Baden-Württembergs zur hygienischen Aufbereitung von Medizinprodukten“ vom 1. Dezember 2013, welcher vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg bei den vier Regierungspräsidien in Auftrag gegeben wurde, überschreitet unserer Meinung nach die Grenzen des technisch Machbaren, was eine Zahnarztpraxis leisten kann. Deshalb fordern wir: 1. Anerkennung der Vollständigkeit der Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten hinsichtlich der Hygiene und deren Umsetzung in der Zahnarztpraxis. Bei den bisherigen Begehungen von Seiten der Aufsichtsbehörden wurde eine Fortbildung der Zahnmedizinischen Fachangestellten zur Hygienefachkraft eingefordert. Wir sind der Meinung, dass die dreijährige Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten dieses Wissen vollständig vermittelt und die zusätzlich geforderte Fortbildung einer oder mehrerer Zahnmedizinischen Fachangestellten pro Praxis eine reine Willkürhandlung der Aufsichtsbehörden darstellt. 2. Ein Intervall von mindestens fünf Jahren zur Überprüfung bzw. Validierung der hygienischen Aufbereitung von Medizinprodukten und keine willkürlich fremdinteressengesteuerte Festlegung der Intervalle durch den jeweiligen Hersteller. Es ist nicht verständlich, dass der jeweilige Hersteller der Thermodesinfektoren oder Sterilisatoren die Validierungsintervalle nach Gutdünken selbst festlegen kann und gleichzeitig die Validierung seiner Geräte selbst anbietet und durchführt. 3. Beschränkung des Dokumentationswahnsinns auf ein praktikables Maß. Vor allen in kleinen Einzelpraxen ist eine in jeden Teilschritt der Aufbereitung der Medizinprodukte gegliederte Dokumentation aus personellen Gründen nicht durchführbar. Dies hat zur Folge, dass Praxen, vor allem in ländlichen Regionen, zum Aussterben verurteilt sein werden. 4. Eine Verwaltungs-Pauschale zur Umsetzung der Praxishygiene und der hygienischen Aufbereitung von Medizinprodukten pro Person und Besuch in der zahnärztlichen Praxis. Der finanzielle Mehraufwand zur Umsetzung der Praxishygiene nach der MedizinprodukteBetreiberverordnung und der RKI-/BfArM-Empfehlung einer Einzelpraxis wird jährlich mit ca. 70.000 € angegeben (in Doppelpraxen ca. 130.000 €). Bei stagnierenden Honoraren (Budgetierung, Degression in der GKV – eingefrorener Punktwert der GOZ seit 1988) ist das eine finanzielle Härte, die jede Zahnarztpraxis trifft und teilweise die Existenz vernichtet. www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _04QIA_416408_ZBW_08-09-2014_001.pdf; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 297.00 mm); Datum: 04. Aug 2014 18:07:09; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 8-9/2014 ahn ärzte blatt BadenWürttemberg Informationen »ausmitderInformationen Zahn-, Mund- aus und der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Kieferheilkunde LEITARTIKEL BERUFSPOLITIK BERUFSPOLITIK KOMMUNIKATION Kammern sind unverzichtbar! Kammerstrukturen im Fokus Qualität muss Sache der Zahnärzte sein Miteinander im Dialog » Unverzichtbarkeit der Kammern ZBW 8-9/2014 S. 7 „Kammern sind unverzichtbar – ein Weckruf!“ Ja, ja, die Professoren. Toll schreiben und sich ausdrücken können sie schon, die Professoren. Aber – was hat der Leitartikel über die Unverzichtbarkeit der Kammern mit der vom Zahnarzt „draußen im Lande” erlebten Realität zu tun? Mittlerweile bin ich seit 26 Jahren berufstätig und erlebe die Kammer als das, was sie ist: Der Mechaniker, der versucht, sämtliche gesetzlichen Vorgaben, Empfehlungen, Vorschriften etc. derart zum Laufen zu bringen, dass der Motor zahnärztlicher Arbeitsfähigkeit nicht ins Stottern kommt bzw. komplett abstirbt! Ich hörte in all diesen Jahren in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder auch den Spruch (sinngemäß) „ohne uns wäre alles viel schlimmer”. Da fällt mir nur ein: schlimmer geht‘s immer – ob mit oder ohne Kammer! Wenn ich vergleiche mit wie wenig bürokratischem Aufwand ich zu Beginn meiner Berufstätigkeit arbeiten durfte und wie es sich heute darstellt. Eine meiner Mitarbeiterinnen beschäftigt sich nahezu ausschließlich mit QM und den sonstigen Bürokratiemonstern. Das benötigte ich früher nicht – und trotzdem gab es wohl kein Massensterben unter den Patienten meiner Praxis aufgrund von Infektionen. Wir haben schon immer Hygiene betrieben, aber www.zahnaerzteblatt.de Anzeige Leserforum Leserforum 51 anstatt uns mehr mit den Patienten beschäftigen zu können, machen wir lieber – typisch deutsch – Dokumentation dessen, was wir schon immer betrieben haben. Von den Interessengruppen, die von dem Wust an Vorgaben mittlerweile bequem leben können und die natürlich von uns (von wem sonst? – wir haben`s ja) bezahlt werden, möchte ich gar nicht anfangen. Letztlich müssen wir anerkennen, dass die Kammer eine KdöR ist und nicht anders kann und darf. Bei Fehlverhalten steht der Herr Staatskommissar Gewehr bei Fuß! Mein Wunschtraum wäre: Lasst uns das Monster der Bürokratie umbringen! Lasst uns die uns gängelnden Bürokraten mitsamt ihrer am Hintern festgewachsenen Bürostühle aus den Fenstern ihrer Büros werfen und lasst uns uns selbst befreien. Denn: Wir sind das Zahnarztvolk! Dr. Steffen Balz, Backnang » Vertreterversammlung der KZV BW ZBW 8-9/2014 S.12ff. „Zahnärzte wollen aktiver und offensiver gestalten“ Na ja, vielleicht sollte man das ZBW doch nicht so aufmerksam lesen. Wer bestimmt eigentlich, wo die Reise so hingeht für die VV? Muss ein durchaus anspruchsvoller Mensch sein. Wir haben zwar ein großes Gebäude in Möhringen – aber der Standort ist zugegebenermaßen nicht so attraktiv. Für gewisse Vertreter unseres Berufsstandes scheint ein renommiertes Vier-Sterne-Hotel angemessen zu sein – kann man im Anschluss doch noch eine Runde Golf spielen und angenehm essen gehen. Man sollte jedoch evtl. über die Außenwirkung dieser Location nachdenken. Das ZBW wird mit absoluter Sicherheit auch von jenen Bürokraten und Politikern gelesen, die daraus die Bestätigung ziehen, dass bei den Zahnärzten noch genügend Wirtschaftlichkeitsreserven zu finden sein müssten! Dr. Steffen Balz, Backnang cumdente »» AS Implants® kompatibel zum Astra OsseoSpeed® TX System 30 Jahre ZBW 10/2014 Dateiname: _02R6Y_416410_ZBW-10-2014_052.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:26:00; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien 52 Leserforum ahn ärzte blatt » 8-9/2014 BadenWürttemberg Informationen »ausmitderInformationen Zahn-, Mund- aus und der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Kieferheilkunde LEITARTIKEL BERUFSPOLITIK BERUFSPOLITIK KOMMUNIKATION Kammern sind unverzichtbar! Kammerstrukturen im Fokus Qualität muss Sache der Zahnärzte sein Miteinander im Dialog Notfalldienstzentren ZBW 8-9/2014 S. 12 ff. „Zahnärzte wollen aktiver und offensiver gestalten“ Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes (Was es auch ist, ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen). Zum Konzept des Notdienstes in Notfalldienstzentren (NFDZ). Den Überlegungen liegen im Wesentlichen folgende Beobachtungen zugrunde: 1. Der obligatorische Notdienst wird als lästige Pflicht und als Belastung empfunden – nicht als Verpflichtung aus ärztlicher Ethik. 2. Der Notdienst ist mit finanziellen Verlusten verbunden. 3. Der Anteil der Zahnärztinnen steigt stetig – hierdurch ergibt sich gerade bei nächtlichem Notdienst eine neue Gefährdungslage. Eine mögliche Lösung ist das vorgelegte Konzept, das die Einrichtung von 28 Notfalldienstzentren vorsieht – als Eigenbetrieb der KZV Baden-Württemberg, in dem Zahnärzte freiwillig Dienst tun. Benötigt werden Räume, Personal und ein umfangreiches Controlling; nur Schmerzdienst, auch Installation für 24 Stunden täglich sind möglich. In der Kollegenschaft werden kaum Alternativen diskutiert. Alternative 1: Notdienst wie bisher – das ist nur zu rechtfertigen, wenn die oben genannten Probleme als gering eingeschätzt werden. Alternative 2: Notdienst auf freiwilliger Basis, in vorhandenen Praxen gegen pauschale Vergütung, die von den Nicht-NotdienstTuenden aufgebracht wird. Vorteile: sofort umsetzbar, Praxen, Einrichtung und Personal sind vorhanden, für die Einhaltung der Richtlinien ist die Praxis verantwortlich und die zusätzliche Organisation zur Überwachung entfällt. Die Patienten erhalten eine umfassende Versorgung anstatt ausschließlich Schmerzbeseitigung, diese ist räumlich näher, selbst wenn pro Kreis nur ein Notdienst verbleibt. Fazit: Allen postulierten Problemen ist Rechnung getragen bei mehr Versorgungsdichte, einem breiteren Versorgungsangebot und deutlich geringeren Kosten. Dr. Werner Ströbele, Bermatingen » LESERFORUM Schreiben Sie uns Oder diskutieren Sie mit unter [email protected] Bitte geben Sie Namen und Anschrift an. Anzeige Werden auch Sie zum Helfer. „Es ist schön zu erfahren, dass man den Menschen als Arzt direkt und effektiv helfen kann.“ Oliver Ostermeyer German Doctors e.V. Löbestr. 1a | 53173 Bonn [email protected] Telefon +49 (0)228 387597-0 ZBW 10/2014 Spendenkonto IBAN DE12 5206 0410 0004 8888 80 BIC GENODEF1EK1 www.german-doctors.de www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R70_416410_ZBW-10-2014_053.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:26:04; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Amtliche Mitteilungen Satzung zur Änderung der Berufsordnung für Zahnärzte der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg vom 01.08.2014 Auf Grund § 9, § 10 Nr. 15 und § 31 des HeilberufeKammergesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. März 1995 (GBl. S. 314), zuletzt geändert durch Artikel 26 des Gesetzes über die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Baden-Württemberg vom 19.12.2013 (GBI.BW S. 44), hat die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg am 19. Juli 2014, folgende Änderung der Berufsordnung beschlossen: §1 Änderung der Berufsordnung für Zahnärzte Die Berufsordnung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg in der Fassung vom 10. September 2010 (Zahnärzteblatt Baden-Württemberg 2010, Heft 10, Seite 56 ff), wird wie folgt geändert: In § 1 wird folgender Absatz 2 eingefügt: (2) Unter zahnärztlicher Berufsausübung ist jede Tätigkeit eines Zahnarztes zu verstehen, bei der zahnärztliche Fachkenntnisse eingesetzt oder mit verwendet werden können. Dies können neben kurativen Tätigkeiten auch nicht kurative Tätigkeiten sein. §2 Ermächtigung zur Neubekanntmachung Der Präsident der Landeszahnärztekammer BadenWürttemberg wird ermächtigt, den Wortlaut der Berufsordnung in der im Zeitpunkt der Bekanntmachung geltenden Fassung, mit geänderter Paragraphenfolge, bekanntzumachen und Unstimmigkeiten des Wortlautes zu beseitigen. §3 Inkrafttreten Diese Satzung tritt am Tage nach der Veröffentlichung im Zahnärzteblatt Baden-Württemberg in Kraft. Die vorstehende Satzung zur Änderung der Berufsordnung für Zahnärzte der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg wird nach Genehmigung mit Erlass des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg vom 01.08.2014, Az: 3-5415.3-005/1, hiermit ausgefertigt und bekannt gemacht. Stuttgart, den 01.08.2014 Dr. Udo Lenke Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Anzeige www.zahnaerzteblatt.de ZBW 10/2014 53 54 Amtliche Mitteilungen Verlust von Zahnarztausweisen Die Ausweise von Dr. Dr. Tilmann Beck Im Heldenrecht 4 77654 Offenburg geb. 8.5.1964 Ausweis: 16.10.1991 Dr. Joachim Wolfgang Köhler Ingeborg-Bachmann-Str. 10 89134 Blaustein geb. 2.2.1964 ZA. Lothar Schmidt Karl-Kurras-Str. 14 79346 Endingen geb. 20.11.1964 Ausweis: 12.1.1998 Dr. Lennart Weichbrodt Bubenhalde 21 71404 Korb geb. 1.5.1942 Ausweis: 12.1.1977 Dr. Florian Winterer Degenfeldstr. 9 73033 Göppingen geb. 26.1.1979 Katya Yankova Aumattenweg 8 79117 Freiburg geb. 14.1.1983 Ausweis: 30.4.2014 wurden verloren, gestohlen beziehungsweise nicht zurückgegeben und werden für ungültig erklärt. Landeszahnärztekammer BadenWürttemberg mit den Bezirkszahnärztekammern BZK Freiburg Merzhauser Str. 114-116 79100 Freiburg Tel.: (07 61) 45 06-0 Fax: (07 61) 45 06-450 BZK Karlsruhe Joseph-Meyer-Str. 8-10 68167 Mannheim Tel.: (06 21) 3 80 00-0 Fax: (06 21) 3 80 00-1 70 BZK Stuttgart Albstadtweg 9 70567 Stuttgart Tel.: (07 11) 78 77-0 Fax: (07 11) 78 77-238 BZK Tübingen Bismarckstr. 96 72072 Tübingen Tel.: (0 70 71) 9 11-0 Fax: (0 70 71) 9 11-209/233 „Winter-Abschlussprüfung für ZFA“ gestellte wird landeseinheitlich durchgeführt und findet für alle Kammerbereiche an folgenden Terminen statt: Montag, 17. November 2014 8.00 – 9.00 Uhr: Gemeinschaftskunde 9.30 – 11.30 Uhr: Deutsch Dienstag, 18. November 2014 8.00 – 9.45 Uhr: Teil 1 (Behandlungsassistenz, Abrechnungswesen; schwerpunktmäßig Lernfelder 1 – 8) 10.30 – 11.30 Uhr: Wirtschafts- und Sozialkunde Donnerstag, 20. November 2014 8.00 – 10.15 Uhr: Teil 2 (Behandlungsassistenz, Abrechnungswesen, Praxisorganisation und –verwaltung; schwerpunktmäßig Lernfelder 9 – 13 inkl. Röntgen) Die Termine der mündlichen Abschlussprüfung werden von den einzelnen Bezirkszahnärztekammern durch Kammerrundschreiben mitgeteilt. Die schriftliche Abschlussprüfung für Zahnmedizinische FachanAnzeige Besitzen Sie Alt-, Zahn-, Bruchgold, Schmuck, Münzen, Feilungen, Gussstücke und Gekrätz in beliebiger Form und Größe? Wir kaufen sämtliche Arten von Scheidegut und Dental-Legierungen. 100% diskret, seriös und sicher seit über 20 Jahren in Luxembourg. Eine exakte Bestimmung des Feingehalts wird dabei ausschließlich von einer unabhängigen Scheideanstalt in D-Pforzheim durchgeführt. Die Abrechnung erfolgt dann auf Wunsch in Bar oder als Überweisung nach den ermittelten Feingehalten der wertrelevanten Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium zum besten Tageskurs. 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November 2014 Adhäsivtechnik & Komposit: 14.00 Uhr aktueller Stand Referent: Information und Anmeldung: Dr. Gabriel Krastl, PD Basel/Schweiz Geschäftsstelle des GAK Susanne Hunger Andreas-Fauser-Str. 6 b 70567 Stuttgart Wo? Hotel Graf Zeppelin Arnulf-Klett-Platz 7 70173 Stuttgart Tel.: (0711) 78 28 54 04 Fax: (0711) 78 28 54 03 E-Mail: [email protected] Anzeige www.zahnaerzteblatt.de ZBW 10/2014 Dateiname: _02R75_416410_ZBW-10-2014_056.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:26:23; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Personalia Angelika Kohler-Schatz „Eine außergewöhnliche Teamplayerin“ erneut Neuland. Sie absolvierte am ZFZ als eine von zehn Teilnehmern den bundesweit ersten Kurs, der eine Qualifikation zur Dentalhygienikerin ermöglichte und ist seit dieser Zeit als Referentin wie auch als Organisatorin entscheidend mitverantwortlich für die Gestaltung und den Ablauf dieser Kurse. Besonders fokussiert ist sie auf die Qualität der praktischen Aus- und Fortbildung im mechanischen Biofilmmanagement, einem Bereich, dessen Bedeutung für die Mundgesundheit sie durch ihre Behandlungstätigkeit am Patienten selbst nur zu gut einzuschätzen weiß! Sie ist eine der ganz Großen! Die Fortbildung für Zahnärztliche Mitarbeiter nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland ist untrennbar mit dem Namen Angelika Kohler-Schatz verbunden. Generationen von Mitarbeitern wurden durch sie qualifiziert – von der Prophylaxe-Assistentin bis hin zur Dentalhygienikerin. Tausende gingen (im wahrsten Sinn des Wortes) „durch ihre Hände“. Eine einmalige Leistung. Die LZK Baden-Württemberg und das ZFZ Stuttgart können sich glücklich schätzen, eine derartige Persönlichkeit in ihren Reihen zu haben – seit nunmehr 40 Jahren! Foto: ZFZ 56 Vorbild. Angelika Kohler-Schatz wie sie viele kennen. Der Beginn. Es begann – wie so häufig – völlig unspektakulär: Nach Abschluss der ersten in Deutschland angebotenen Vollzeit-Fortbildung zur Zahnmedizinischen Fachhelferin („ZMF“) nahm „Fräulein Kohler“ das Angebot einer Festanstellung im ZMF-Institut in Tübingen ab dem 1. September 1974 an. Die nun auszuübende Lehrtätigkeit erforderte allerdings nicht nur fachliche Sicherheit, verbunden mit pädagogischem und psychologischem Geschick, sondern darüber hinaus eine gehörige Portion Pioniergeist. Baden-Württemberg war im Jahr 1974 der erste Kammerbereich in Deutschland, in dem überhaupt eine Fortbildung für eine „Zahnarzthelferin“ möglich war: die Fortbildung zur ZMF. Alles war im Aufbruch, mann/frau betrat in jeder Hinsicht Neuland: politisch, fachlich/inhaltlich, strukturell/konzeptionell – mit all den dazugehörigen Chancen und Risiken. Angelika Kohler-Schatz bewegte sich schon bald mit allgemein ZBW 10/2014 akzeptierter Kompetenz auf diesem Terrain, nicht nur als Referentin und Autorin, sondern auch als Beraterin im gesamten Bundesgebiet. Umzug nach Stuttgart. Im Jahr 1980 erfolgte die Fusion des ZMFInstitutes Tübingen mit dem ZFZ Stuttgart und damit verbunden der Umzug des ZMF-Institutes nach Stuttgart. Auch dieser Schritt beinhaltete deutlich mehr als nur eine Ortsveränderung: Vom ZMF-Institut blieb eigentlich nur noch der Name. Die wachsende Bedeutung der Prävention, verbunden mit der Erkenntnis, dass jeder Zahnarztpraxis zeitnah eine qualifizierte „Prophylaxekraft“ zugeführt werden müsse, führte zur Entwicklung neuer Fortbildungsformate, die heute als Beginn der Aufstiegsfortbildung bekannt sind. Auch hier war sie entscheidend mitbeteiligt. Aufstiegsfortbildung zur DH. 1994 betrat Angelika Kohler-Schatz Ehrungen. Für ihre vielfachen Verdienste wurde Angelika KohlerSchatz im vergangenen Jahr der Deutsche Preis für Dentalhygiene verliehen. Prof. Dr. Petra RatkaKrüger charakterisierte die Preisträgerin über ihre fachliche Kompetenz hinaus dabei folgendermaßen: „eine außergewöhnliche Teamplayerin, ein Vorbild für die Mitarbeiter, dabei immer bescheiden geblieben, gesellig, sportlich – alles Eigenschaften, die man lange suchen muss heute“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank! Johannes Einwag und das Team des ZFZ Weitere Jubiläen Das ZFZ gratuliert herzlich! DH Kerstin Wallner und ZFA Suzana Jordacevic sind 10 bzw. 20 Jahre im Zahnmedizinischen FortbildungsZentrum Stuttgart tätig. Kerstin Wallner machte 2008 die Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin im ZFZ und unterrichtet als Lehr-DH in der Aufstiegsfortbildung für Zahnmedizinische Mitarbeiter/innen. Suzana Jordacevic absolvierte im ZFZ die 3-jährige Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten und ist aktuell im Bereich Praxisverwaltung tätig. Den Glückwünschen schließen sich alle Kolleginnen und Kollegen des ZFZ an und wünschen alles Gute für die Zukunft. ZFZ www.zahnaerzteblatt.de Dateiname: _02R7M_416410_ZBW-10-2014_060.pdf; Nettoformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 24. Sep 2014 18:26:45; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien Zu guter Letzt Herr Janosch, welchen Sport treibt man im Alter? „Nur Skateboarding. Man rollert wie ein Wilder und sieht mächtig beeindruckend aus. Und wenn man schließlich müde wird, kann man sich ganz einfach abschleppen lassen.“ Herausgeber: Dr. Udo Lenke, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (LZK BW), und Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW), für das Informationszentrum Zahngesundheit Baden-Württemberg – eine Einrichtung der LZK BW und KZV BW. Redaktion: Johannes Clausen, HC (ChR, verantw.) Informationszentrum Zahngesundheit Baden-Württemberg Telefon: 0711/222 966-10 E-Mail [email protected] Andrea Mader (am), Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Telefon: 0711/228 45-29 E-Mail: [email protected] Guido Reiter (gr), Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg Telefon: 0711/78 77-220 E-Mail: [email protected] Redaktionsassistenz: Gabriele Billischek Layout: Gabriele Billischek, Sandra Lewis Anschrift der Redaktion: Informationszentrum Zahngesundheit BadenWürttemberg, Königstraße 26, 70173 Stuttgart Telefon: 0711/222 966-14 Telefax 0711/222 966-21 E-Mail: [email protected] ZBW 10/2014 Autoren dieser Ausgabe: Gabriele Billischek, Johannes Clausen, Dr. Anja Dolderer, Prof. Dr. Johannes Einwag, Dr. Norbert Engel, Christian Ignatzi, Dr. Bernhard Jäger, Dorothea Kallenberg, Andrea Mader, Oliver Schmale, Inga Ströbele, Dr. Simone Ulbricht sowie Nachdrucke in Medien der Herausgeber, die fotomechanische sowie elektronische Vervielfältigung und die Wiederverwendung von Abbildungen umfasst. Dabei ist die Quelle anzugeben. Änderungen und Hinzufügungen zu Originalpublikationen bedürfen der Zustimmung des Autors und der Herausgeber. Titelseite: Foto: Fotolia/Collage: IZZ Verantwortlich für den Anzeigenteil: schaffrath concept GmbH Reiner Hoffmann, Monschauer Straße 1, 40549 Düsseldorf Telefon: 0211/569731-19 Fax: 0211/569731-10 E-Mail: [email protected] Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW): Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung BadenWürttemberg (KZV BW), KdöR Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (LZK BW): Dr. Udo Lenke, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (LZK BW), KdöR Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart Hinweise: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. 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