Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick
Transcrição
Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick
Ein Projekt im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien Projekterschließung Senegal Erneuerbare Energien und ländliche Elektrifizierung Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick www.bmwi.de Projekterschließung Senegal Erneuerbare Energien und ländliche Elektrifizierung Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick Impressum Stand: Oktober 2007 Redaktion: Regine Dietz, Dieter Uh Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH Dag-Hammarskjold-Weg 1-5 65726 Eschborn Telefon: +49 61 96 79-3104 Fax: +49 61 96/79- 803104 E-Mail: [email protected] Internet: www.gtz.de Autoren: Thomas Lang, Volker Krauth forseo GmbH Grünwälder Straße 10-14 79098 Freiburg Telefon: +49 761 2852317 Fax: +49 761 2854651 E-Mail: [email protected] Internet: www.forseo.de Disclaimer Die Daten und Informationen der vorliegenden Publikation wurden auf Basis der aktuellen Quellenlage recherchiert und kompiliert. Obwohl alle Informationen soweit wie möglich überprüft wurden, können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Weder BMWi und GTZ noch die Autoren übernehmen daher eine Garantie für die Gültigkeit, Richtigkeit oder Vollständigkeit der in dieser Broschüre enthaltenen Daten und Informationen. Jegliche Haftung für etwaige Schäden, die durch die Verwendung der in dieser Studie enthaltenen Daten entstehen, wird ausgeschlossen. Für die Vollständigkeit und Gültigkeit der hier vorgestellten Daten und Informationen kann keine Gewähr übernommen werden. 1 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung .....................................................................................3 2. Investitionsumfeld im Senegal............................................................4 3. Finanzierungsmöglichkeiten ..............................................................8 3.1 Internationale Ebene ....................................................................8 3.1.1 Weltbank ............................................................................8 3.1.2 Development Finance Institutions (DFI) ...................................... 11 3.1.3 Förderprogramme der EU ....................................................... 14 3.1.4 Private Equity-Gesellschaften mit internationaler Ausrichtung .......... 15 3.1.5 Mikrofinanzinstitutionen (MFI) mit internationaler Ausrichtung.......... 17 3.2 Regionale Ebene ........................................................................ 18 3.2.1 Afrikanische Entwicklungsbank (African Development Bank - AfDB)..... 18 3.2.2 Westafrikanische Entwicklungsbank (Banque Ouest Africaine de Développement - BOAD) ....................................................... 18 3.2.3 Islamic Development Bank (IDB) ............................................... 20 3.2.4 Fonds Africain de Garantie et de Coopération Economique (FAGACE) .. 20 3.2.5 Emerging Africa Infrastructure Fund .......................................... 20 3.2.6 Private Equity-Gesellschaften mit regionaler Ausrichtung ................ 21 3.2.7 African Rural Energy Enterprise Development (AREED) .................... 23 3.2.8 Mikrofinanzinstitutionen (MFI) mit regionaler Ausrichtung................ 23 3.3 Nationale Ebene ........................................................................ 24 3.3.1 Der Finanzsektor im Senegal ................................................... 24 3.3.2 Privatwirtschaftlich organisierte Banken..................................... 24 3.3.3 Andere Finanzinstitute .......................................................... 32 3.3.4 Mikrofinanzinstitute (MFI) mit nationaler Ausrichtung ..................... 32 4. Zusammenfassung......................................................................... 36 5. Literaturverzeichnis...................................................................... 37 6. Tabellenverzeichnis ...................................................................... 38 7. Abkürzungsverzeichnis .................................................................. 38 2 1. Einleitung Entwicklungs- und energiepolitischer Hintergrund im Senegal Im westafrikanischen Senegal ergeben sich nach einer Restrukturierung des Energiemarktes seit 1998 interessante Möglichkeiten eines Engagements für Unternehmen der Energiebranche mit einem Schwerpunkt bei den Erneuerbaren Energien (EE). Am Rande der Sahelzone gelegen, bietet das Land optimale Voraussetzungen im Solarbereich. Aber auch im Bereich der Wind- und Bioenergie bestehen grundsätzlich gute Geschäftsmöglichkeiten. So gibt es in der Region ambitionierte Pläne die Erzeugung von Biotreibstoffen auszubauen. Im Zuge der Restrukturierung wurde die Agentur für ländliche Elektrifizierung – kurz ASER (Agence Sénégalaise d’Électrification Rurale) – gegründet und das Land ursprünglich in 18 und nunmehr in 12 Konzessionsgebiete eingeteilt. Internationale Geber, insbesondere die Weltbank, aber auch die KfW sowie der senegalesische Staat stellen in den nächsten 12 Jahren umfangreiche Mittel bereit, um in den Konzessionsgebieten die ländliche Elektrifizierung voranzutreiben. In diesen Gebieten ist ein Anteil von bis zu 25% für Erneuerbare Energien vorgesehen. Eine senegalesische Besonderheit stellen Ansätze zur Elektrizitätsversorgung von Kommunen und Dörfern über kleine, meist dezentrale Netze dar. Für diese sogenannten ERILs (Électrification Rural par des Initiatives Locales) bieten sich vielfach Erneuerbare Energien an. Über die beschriebenen Versorgungsansätze hinaus entwickelt sich im Senegal ein Solarmarkt, der Anknüpfungspunkte zur Markterschließung durch deutsche Unternehmen bietet. Inhalt und Aufbau der Studie Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über das Investitionsumfeld und die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen, die im Senegal Projekte mit Erneuerbaren Energien umsetzen wollen. Kapitel 2 gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Situation des Senegal und seine Einordnung als Zielland für Direktinvestitionen. Den Hauptteil der Studie bildet Kapitel 3, das die verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung für Projekte der Erneuerbaren Energien beschreibt. Wichtige Kontaktdaten bzw. Finanzierungskonditionen sind zur besseren Übersicht tabellarisch veranschaulicht. Die Finanzierungsoptionen sind im Zusammenhang mit der jeweiligen Institution dargestellt. Die Gliederung der verschiedenen Finanzinstitutionen erfolgt dabei nach dem Prinzip der geographischen Reichweite ihres Engagements. Beispiel: Die Weltbank ist weltweit aktiv und wird demnach in der Rubrik „internationale Ebene“ aufgeführt. Neben der internationalen Ebene sind eine regionale (Afrika bzw. Westafrika) und eine nationale (Senegal) Ebene definiert. Die Informationen dieser Studie basieren auf einer intensiven Recherche und Interviews mit Vertretern von Banken und anderen Finanzinstitutionen im Senegal 1 . Sie dient als Ergänzung des Länderreports Senegal, der im Rahmen des Vorhabens Projekterschließung Senegal – Erneuerbare Energien und ländliche Elektrifizierung angefertigt wurde. 1 Die Interviews wurden von Sandra Makinson (Makinson Consulting) geführt. 3 2. Investitionsumfeld im Senegal Die senegalesische Volkswirtschaft weist einen starken Importüberhang auf, eine schmale Exportbasis und eine nur geringe Investitionstätigkeit. Als eines der Least Developed Countries (LCD) betrug das Pro-Kopf-Einkommen 2005 lediglich rd. 640 EUR (Vorjahr: rd. 600 EUR). Gelder der Entwicklungszusammenarbeit und Transfers von Auslandssenegalesen mit einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von je ca. 9% sind wichtige Einnahmequellen für das Land. Tabelle 1: Wirtschaftsindikatoren des Senegal für das Jahr 2006 (geschätzt) Indikator Wert BIP 8,562 Mrd. USD BIP pro Kopf (kaufkraftbereinigt) 1.800 USD BIP-Anteil nach Sektoren: Landwirtschaft Industrie Dienstleistungen 18,3% 19,2% 62,5% Arbeitslosenquote (2001, geschätzt) 48% Exportvolumen 1,478 Mrd. USD f.o.b. Importvolumen 2,980 Mrd. USD f.o.b. Auslandsverschuldung 1,628 Mrd. USD Empfangene Entwicklungshilfegelder 449,6 Mio. USD Quelle: CIA Factbook (2006) Senegal ist Mitglied in der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (Union Économique et Monétaire Ouest Africaine, UEMOA). Die UEMOA setzt sich zusammen aus acht westafrikanischen Ländern: Senegal, Benin, Togo, Mali, Elfenbeinküste, Burkina Faso, Niger und Guinea-Bissau. Zu den Mitgliedstaaten der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (Communauté Économique et Monétaire de l'Afrique Centrale, CEMAC) zählen Kamerun, die Republik Kongo, Gabun, Äquatorialguinea, die Zentralafrikanische Republik und der Tschad. Durch die Gründung der UEMOA verstärkte sich der intraregionale Handel. Heute hat der Binnenmarkt einen Anteil von rund 11% am gesamten Außenhandel, was vergleichsweise wenig ist. Der Handel mit Europa macht derzeit etwa 60% des gesamten Außenhandels der UEMOA aus. 2006 erwirtschaftete die UEMOA ein Bruttoinlandsprodukt von rund 47,8 Mrd. USD. Beide Gemeinschaften verwenden den CFA-Franc (Franc de la Communauté Financière d'Afrique) als offizielle Währung. Der CFA-Franc hat gegenüber dem EUR einen festen Wechselkurs, der 1 (EUR) zu 655,957 (CFA-Francs) beträgt. 4 Tabelle 2: Bruttoinlandsprodukt der Mitgliedstaaten der UEMOA in Mrd. USD Land 2005 2006e Benin 4,3 4,6 Burkina Faso 5,2 5,8 Elfenbeinküste 16,3 17,2 Guinea-Bissau 0,3 0,3 Mali 5,3 5,9 Niger 3,4 3,6 Senegal 8,2 8,3 Togo 2,2 2,1 Gesamt 45,2 47,8 Quelle: Weltbank (2005) und CIA Factbook (2006e) Abbildung 1: Die Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion - UEMOA (gelb markierte Länder) und die Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft -CEMAC (grün markierte Länder) Quelle: www.izf.net 5 Der CFA-Franc wird innerhalb der UEMOA von der Westafrikanischen Zentralbank (Banque Centrale des Etats de l'Afrique de l'Ouest – BCEAO) emittiert, die auch die Bankenaufsicht in den Mitgliedsstaaten führt. Aufgrund ihrer restriktiven Geldpolitik konnte im Senegal eine niedrige Inflationsrate realisiert werden. Senegal ist darüber hinaus Mitglied der Organisation Africaine de la Propriete Intellectuelle (OAPI), einer Gruppe von 13 Ländern zum Schutz von Patenten, Marken u.ä. Seit 1966 besteht ein bilaterales Investitionsschutz- und –förderabkommen. Demnach wird ausländischen Unternehmen Schutz gegen Verstaatlichung, Enteignung und Beschlagnahmung zugesichert. Garantiert werden die Verfügbarkeit von Devisen, die Gewährleistung des Transfers von Kapital und Bezügen sowie der uneingeschränkte Zugang zu Rohstoffen. Festgehalten sind die Grundsätze von Gleichbehandlung gegenüber inländischen Unternehmen sowie von unternehmerischer Freiheit (insbesondere Wirtschafts- und Wettbewerbsfreiheit). 2 Im Rahmen der Euler Hermes-Exportkreditgarantien wird der Senegal in die Entgeltkategorie sechs eingestuft (bei einer Skala von 0 [sehr geringe Risken] bis 7 [sehr hohe Risken] mit damit verbundenen Aufschlägen). Die Weltbank stellt fest, dass die Einschätzung des Investitionsumfelds im Senegal sehr unterschiedlich ausfällt. Als Begründung wird die im Vergleich zu den ‚asiatischen Tigerstaaten’ hohe Produktivität der senegalesischen Wirtschaft in den 70er Jahren angeführt, die dann aber stark gesunken ist. Dennoch zählen die senegalischen Unternehmen – trotz relativ hoher Lohnkosten - zu den produktivsten in Afrika (Ein Ingenieur bspw. verdient im Senegal etwa 200 EUR im Monat). 3 Die Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) bezeichnet das Investitionsklima im Senegal als bedenklich, da insbesondere für kleinere Vorhaben das Ausfallrisiko hoch sei. 4 Im Weltbank-Bericht "Doing Business in 2006" belegt Senegal als Investitionszielland lediglich Platz 132 von 155 Plätzen. Dem Bericht zufolge dauert eine Geschäftseröffnung im Senegal ca. 57 Tage (Vergleich Region Westafrika: 63 Tage; OECD: 19,5 Tage). Weit hinten liegt Senegal hinsichtlich des Investorenschutzes mit 3,7 auf einer Skala zwischen 0-10 (Vergleich Region Westafrika: 5,0; OECD: 5,9) und im Bereich der Vertragsabwicklung mit 485 erforderlichen Tagen (Vergleich OECD: 35,9 Tage). Ein ähnliches Bild zeichnet sich im aktuellen Bericht „Doing Business 2007“. 5 Trotz der bedenkenswerten Einschätzung gilt Senegal unter den Ländern Subsahara Afrikas als ein positives Beispiel in Bezug auf Reformwillen und -umsetzung. In den 80er und 90er Jahren unterzog sich der Senegal den Strukturanpassungsprogrammen des IWF. So wurde zum Beispiel die Unternehmenssteuer von 35 auf 33% und schließlich auf 25% gesenkt, weswegen Senegal im Weltbank-Bericht „Doing Business 2007“ für die Periode 2005/2006 nach dem Jemen als bestes Reformland in Sachen Unternehmenssteuern genannt wird. Zudem wurde ein neues Investitionsgesetz erlassen, das neu angesiedelte Unternehmen bspw. für drei Jahre vom Zoll und von der Umsatzsteuer befreit und sonstige Steuererleichterungen für Investitionen gewährt. 6 Ein 2004 eingeführtes Gesetz schafft erstmals Rahmenbedingungen für Public-Private-Partnerships. Der Senegal hat sechs prioritäre Sektoren (Agroindustrie, Telekommunikation, Tourismus, Textilindustrie, Fischzucht, Bergbau) für Investitionen definiert, Erneuerbare Energien zählen allerdings nicht dazu. Investoren können bei EE-Projekten dennoch eine Förderung in Anspruch nehmen, insbesondere bei 2 Recht kompakt Senegal, bfai, Stand: April 2007 http://www.bfai.de/nsc_true/DE/Content/__SharedDocs/Anlagen/PDF/Anlagen-Recht-kompakt/recht-kompaktsenegal,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/recht-kompakt-senegal 3 World Bank Group, Summary of Senegal Investment Climate Assessment, September 2005, http://siteresources.worldbank.org/EXTAFRSUMAFTPS/Resources/note_10_screen.pdf 4 bfai, Wirtschaftsentwicklung Senegal 2005, http://www.bfai.de/ext/anlagen/PubAnlage_2302.pdf 5 World Bank Group, Doing Business 2006, 2007 http://www.doingbusiness.org/documents/DoingBusiness2007_FullReport.pdf http://www.doingbusiness.org/documents/DoingBusines2006_fullreport.pdf 6 Neu gegründete Unternehmen erhalten fünf Jahre lang eine Steuergutschrift in Höhe von 40% der förderbaren Investition und 50% des steuerpflichtigen Gewinns. Außerdem werden sie fünf Jahre von der pauschalen Arbeitgeberabgabe befreit. http://www.investinsenegal.com/PDF/ZUSAMMENFASSUNG_INVESTITIONSGESETZ.pdf 6 Solar- und Windkraftanlagen. Die Einkommen- bzw. Körperschaftsteuer kann hier um 30% und der Mehrwertsteuersatz auf 7% gesenkt werden. 7 Zwischen 1996 und 2002 betrug das Wirtschaftswachstum im Senegal durchschnittlich 4%, 2003 bis 2005 betrug es jeweils über 6%. 2006 schwächte sich das Wachstum wieder etwas ab. Heute fungiert das Land als ökonomische Drehscheibe für die Region Westafrika und als regionales Wirtschaftszentrum. Als erstes Land in Westafrika erhielt der Senegal von Standard & Poors das Kreditrating “B+/stable/B”. Beim Index of Economic Freedom, ein Wert, der von der Heritage Foundation und dem Wall Street Journal veröffentlicht wird, belegt das Land Rang 86 weltweit, in der Region Rang 9 von 40. Zudem ist der Senegal eines der wenigen Länder in Afrika mit einer langen demokratischen Tradition. Tabelle 3: Wirtschaftsindikatoren des Senegal Indikator 2005 2006e 2007p 2008p BIP (real) 6,1 4,0 4,5 4,8 Leistungsbilanz (Mrd. USD) -0,7 -0,8 -0,9 -1,0 Leistungsbilanz (% von BIP) -7,3 -7,2 -7,0 -7,2 Exporte (fob in Mrd, USD) 1,6 1,6 1,8 1,8 Importe (fob in Mrd. USD) 2,9 3,0 3,4 3,5 Inflationsrate (Durchschnitt) 1,7 1,8 1,9 2,5 Quelle: bfai „Wirtschaftstrends kompakt Senegal 2006/07“, Angaben in realer Veränderung gegenüber Vorjahr in %, wenn nicht anders angegeben; 2006: Schätzung, 2007 und 2008: Prognose Es gibt zahlreiche Hemmnisse für Investitionen, wie z.B. den Mangel an Transparenz, Korruption, eine überalterte Infrastruktur, die rechtliche Überregulierung, die mangelnden technischen Kapazitäten der Jurisdiktion in finanzrechtlichen Fragen und damit einhergehend eine nur langsame Umsetzung entsprechender Rechtsvorgänge. Im dem von Transparency International (TI) erstellten Corruption Perceptions Index 2006 belegt der Senegal Rang 70 von 163. 8 Ein weiteres Hemmnis ist das ungenügende Angebot von Kreditkapital durch den lokalen Finanzsektor. So werden zwar für Großprojekte und –unternehmen (> ca. 10 Mio. USD) i.d.R. ebenso wie für kleine Projekte und Unternehmen (< ca. 20.000 USD) ausreichend Mittel bereitgestellt, dazwischen klafft allerdings eine Finanzierungslücke. Laut einer Weltbankstudie werden von Investoren als wichtigste Hemmnisse die hohen Finanzierungskosten und der schwierige Zugang zu Finanzierungsmitteln genannt. 9 7 Recht kompakt Senegal, bfai, Stand: April 2007 http://www.transparency.de/Corruption-Perceptions-Index-2.950.0.html) 9 World Bank Group, Summary of Senegal Investment Climate Assessment, Note Number 10, September 2005 http://siteresources.worldbank.org/EXTAFRSUMAFTPS/Resources/note_10_screen.pdf 8 7 Zentrale Anlaufstelle für Investoren im Senegal ist APIX, die staatliche Investitionsagentur. Name der Institution Agence Nationale Chargée de la Promotion de l'Investissement et des Grands Travaux (APIX) Adresse 52 - 54 Rue Mohamed V - BP 430 CP 18524 Dakar RP Sénégal Fon / Fax +221 8490555 ; +221 8239489 Web / E-Mail www.investinsenegal.com; [email protected] Investitionen in CDM Projekte Senegal hat das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) und das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Damit können im Land Investitionen in Projekte des Clean Development Mechanism (CDM) durchgeführt werden. Zwar hat Senegal die institutionellen Voraussetzungen dafür geschaffen und bspw. das National Climate Change Committee (NCCC) als Koordinationsstelle gegründet, bislang wurden aber noch keine CDM-Projekte im Land realisiert. 3. Finanzierungsmöglichkeiten Unternehmen, die im Senegal eine Niederlassung eröffnen oder ein Projekt realisieren wollen, können auf ein vielfältiges Angebot von (Finanz-)Instrumenten und -Institutionen zurückgreifen. Einige der für den Senegal bereitgestellten Gelder sind ausschließlich Unternehmen und Investoren mit Sitz im Land vorbehalten. Eine mögliche Partizipation an diesen Mitteln würde die Gründung einer Niederlassung oder die Etablierung einer strategischen Partnerschaft mit einem lokalen Unternehmen voraussetzen. Die Finanzierungsmöglichkeiten wurden nach geographischen Aspekten gegliedert. Im Folgenden sind diejenigen Finanzinstitutionen und deren Finanzierungsmöglichkeiten aufgelistet, die für kapitalsuchende Unternehmen aus Deutschland für Projekte bzw. Unternehmensgründungen im Senegal im Bereich Erneuerbare Energien grundsätzlich in Frage kommen. 3.1 Internationale Ebene 3.1.1 Weltbank Die Weltbankgruppe stellt Gelder für wirtschaftliche Entwicklungsvorhaben bereit. Einige Institutionen der Weltbankgruppe können auch für kapitalsuchende Unternehmen in Entwicklungsländern interessante Optionen anbieten. Hierzu zählen v.a. (a) die International Finance Cooperation (IFC) und (b) die Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA). Die Global Environmental Facility (GEF) ist eine unabhängige Finanzierungsinstitution, wobei Weltbank, Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) als Durchführungsorganisation der finanzierten Projekte dienen. a) International Finance Cooperation (IFC) Über die International Finance Cooperation werden Kredite und andere Finanzmittel (Eigenkapital-, Mischkapital-, Fondsfinanzierungen, strukturierte Finanzierungen u.a.) für kommerzielle Projekte vergeben. Hierbei zählt der Energiesektor zu den wichtigsten Bereichen. Für die Inanspruchnahme von IFC-Mitteln müssen mehrere Kriterien erfüllt sein: Das Projekt muss technisch ausgereift sein; • • • • es muss im Privatsektor angesiedelt sein; es muss eine gute Aussicht auf Profitabilität bestehen; es muss einen positiven Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten; es muss den Umwelt- und Sozialstandards der IFC entsprechen. 8 Die Höhe des Finanzierungsanteils der IFC ist begrenzt auf 25% bei neuen Projekten und auf 50% bei der Expansion bestehender Projekte. Die Höhe der Investitionssumme für ein Projekt liegt in der Regel im zweistelligen Millionenbereich. Name der Institution International Finance Cooperation (IFC) Art Internationale Finanzinstitution, Teil der Weltbankgruppe Adresse International Finance Corporation; 2121 Pennsylvania Avenue, NW; Washington, DC 20433; USA Fon / Fax +1 202 473-3800 ; +1 202 974-4384 Web / E-Mail www.ifc.org; E-Mail siehe Internetseite unter „Contacts“ Filiale vor Ort Adresse International Finance Corporation; 6, Bd. Franklin Roosevelt x Rue Kleber; Trilenium Building; Dakar; Senegal Ansprechpartner Mrs. Aida Der Hovanessian Funktion Country Manager Fon / Fax +221 849-5049; +221 849-5044 Fallbeispiel 1: IFC spielte eine Schlüsselrolle in der Entwicklung und Finanzierung eines netzunabhängigen 67.5 Megawatt (MW) Energieprojektes im Senegal. Die internationale Entwicklungsagentur IDA stellte eine Teilbürgschaft zur Verfügung, um einer lokalen Geschäftsbank zu helfen, eine auf Inlandswährung basierende Finanzierung für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Das Engagement der IFC in Höhe von 17 Mio. EUR ist Teil eines Darlehenpakets mehrerer Entwicklungsbanken. Die Mittel werden verwendet, um ein privat betriebenes und dieselbefeuertes Grundlastkraftwerk außerhalb von Dakar zu errichten. Die produzierte Energie wird von Senelec, dem staatlichen Energieversorger, abgenommen. Der private Betreiber des Kraftwerks wird über ein Bieterverfahren ausgewählt. 10 b) Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA) Die MIGA fördert ausländische Direktinvestitionen in Entwicklungsländern, indem sie Garantien für nichtkommerzielle Risiken anbietet, wie zum Beispiel Transferbeschränkungen, Vertragsbruch, zivile Unruhen oder Enteignung. Zudem bietet die MIGA eine Investitionsberatung an. Berechtigt sind private Unternehmen, die ihren Sitz in einem MIGA-Mitgliedstaat haben. Sowohl Deutschland als auch Senegal sind Mitglieder der MIGA. Name der Institution Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA) Art Internationale Finanzinstitution, Teil der Weltbankgruppe Adresse 1818 H Street, NW; Washington, DC 20433; USA Fon / Fax +1 202 458 4798; +1 202 522 0316 Web / E-Mail www.miga.org; [email protected] 10 Quelle: IFC, Report on Regions 2006 (Sub Saharan Africa), S. 45 9 c) Global Environment Facility (GEF) Die Globale Umweltfazilität (Global Environment Facility, GEF) ist ein Finanzierungsmechanismus zur Förderung von Projekten in Entwicklungsländern, die einen positiven ökologischen Effekt aufweisen. Die Weltbank, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) agieren als Durchführungsorganisationen. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit liegt im Bereich Klimaschutz. Zwischen 1991 und 2004 wurden etwa 7,4 Mrd. USD für 1300 Projekte in über 140 Ländern zur Verfügung gestellt. Im Senegal hat die GEF bisher sechs Klimaschutz-Projekte finanziert. Ein Projekt zielte auf die Elektrizitätsversorgung von ländlichen Gebieten ab (s.u.). Fallbeispiel 2: Die Zielsetzungen des von der GEF geförderten Projekts mit dem Titel „Stromversorgung für ländliche Regionen im Senegal“ waren folgende: (a) Erleichterung des Zugangs zu Elektrizität in ländlichen Regionen durch private Anbieter; (b) Sicherstellung einer korrekten Regulierung ebenso wie eines marktgemäßen Wettbewerbs im Energiesektor und damit Bereitstellung von Energie zu erschwinglichen Preisen und in verlässlicher Form; (c) Verminderung der Hemmnisse der Entwicklung von Erneuerbaren Energiequellen. Diese Ziele sollten durch folgende Maßnahmen erreicht werden: (i) Unterstützung bei der Schaffung einer staatlichen Agentur für die ländliche Elektrifizierung; (ii) Bereitstellung von Finanzmitteln für einen Fonds zur Elektrifizierung ländlicher Regionen; (iii) Unterstützung des Investitionsprogramms des staatlichen Energieversorgers Senelec. Die Aufgabe privater Unternehmen, NGOs und lokaler Kommunen war die Identifizierung, Implementierung und Durchführung von Projekten der dezentralen Elektrifizierung. Kosten und Finanzierung des Projektes (in Mio. USD): GEF Weltbank Andere internationale Geldgeber Regierung des Senegal Private Geldgeber Projektkosten gesamt 5,00 60,00 30,58 5,00 20,00 120,58 11 Jede Person ist antragsberechtigt und kann ein Projekt bei der GEF zur Förderung vorschlagen. Dabei müssen zwei Kriterien erfüllt sein: • Das Projekt muss den regionalen bzw. nationalen wirtschafts- bzw. entwicklungspolitischen Prioritäten des Ziellandes entsprechen und es muss von diesem Land unterstützt werden; Das Projekt muss einen positiven (globalen) ökologischen Effekt haben. • Eine Finanzierung bzw. Förderung von Projekten des Privatsektors erfolgt also nur unter Einbeziehung staatlicher Organisationen und unter vergleichsweise hohem Aufwand. Dennoch kann sich dieser Aufwand für einen Markteinstieg lohnen. Name der Institution Global Environment Facility (GEF) Art Internationale Finanzinstitution, Teil der Weltbankgruppe Adresse GEF Secretariat; 1818 H Street, NW; Washington, DC 20433; USA Fon / Fax +1 202 473-0508 ; +1 202 522-3240 Web / E-Mail www.gefweb.org; [email protected] 11 Quelle und weitere Informationen: www.gefonline.org/projectDetails.cfm?projID=921 10 3.1.2 Development Finance Institutions (DFI) a) KfW Entwicklungsbank Die KfW Entwicklungsbank finanziert Investitionen in Entwicklungsländern. Einer der vier Förderbereiche der Bank ist die wirtschaftliche Infrastruktur in Entwicklungsländern, dazu zählen auch die Energieversorgung und insbesondere Erneuerbaren Energien. Innerhalb der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) bietet die KfW Entwicklungsbank folgende Finanzierungsmittel an: • Haushaltsmittel des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) • FZ-Entwicklungskredite (Misch- und Verbundfinanzierung, Zinsverbilligung) • FZ-Förderkredite (marktnahe Konditionen) Für private Unternehmen kommen v.a. FZ-Förderkredite in Frage, die zu marktnahen Konditionen vergeben werden. Dies kann in Form von Einzelkrediten, strukturierten Finanzierungen, Konsortialkrediten, Risikounterbeteiligungen und Kreditavalen erfolgen. Bisher hat die KfW Entwicklungsbank kein EE-Projekt im Senegal finanziert. Allerdings finanziert die KfW zwei der Konzessionsgebiete für die Elektrifizierung der ländlichen Gebiete im Senegal mit der Auflage, dass 25% der Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien stammen. Name der Institution KfW Entwicklungsbank Art Development Finance Institution Adresse Palmengartenstraße 5-9; 60325 Frankfurt am Main Fon / Fax 069 7431-0; 069 7431-2944 Web / E-Mail www.kfw-entwicklungsbank.de; [email protected] Ansprechpartner für Förderkredite in Westafrika Fon FZ Mrs. Dr. Radeke 069 7431-3946 KfW-Vertretung im Senegal Leiter des Büros Mr. Markus Faschina Adresse 109, rue Carnot x Mass Diokhané; B.P. 3869; Dakar; Sénégal Fon / E-Mail +221 8 89 96 –17; [email protected] b) KfW IPEX-Bank Die KfW IPEX-Bank ist auf dem Gebiet der internationalen Projekt- und Exportfinanzierung tätig. Zu ihrem Repertoire gehören Unternehmensfinanzierungen, Kredite für Infrastrukturprojekte, Exportkredite, Projektund Strukturierte Finanzierungen sowie auch kurzfristige Handelsfinanzierungen. Die Abteilung "Energie und Umwelt" finanziert weltweit Projekte und Unternehmen in den Sektoren thermische und Erneuerbare Energie sowie Infrastrukturinvestitionen zum Schutz der Umwelt. 11 Name der Institution KfW IPEX-Bank Art Development Finance Institution Adresse Ludwig-Erhard-Anlage 2-8; 60325 Frankfurt am Main Fon / Fax 069 7431-0; 069 7431-2944 Web / E-Mail www.kfw-ipex-bank.de; [email protected] Marktabteilung „Energie und Umwelt“ Fon / E-Mail 069 7431-2153; [email protected] c) Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) Die DEG ist ein Unternehmen der KfW Bankengruppe und finanziert und strukturiert Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die DEG bietet v.a. langfristige Finanzierungen in Form von Beteiligungen, Mezzanine-Kapital, langfristigen Darlehen und Garantien: • Beteiligungen: Beteiligung am Eigenkapital des Unternehmens im Investitionsland i.d.R. in Höhe von 10-40% bzw. 5-25 Mio. EUR; variable Ausgestaltung der Risikokomponenten; fallweise Stimmrechte und Sitz im Aufsichtsrat der Gesellschaft; klar definierte Exit-Regeln; • Mezzanine-Finanzierungen: Projektindividuelle Ausgestaltung; risikoadäquate Rendite; nachrangige Besicherung; Wandlungsrechte; Finanzierung in Höhe von 5-25 Mio. EUR, Laufzeit: 4 bis 10 Jahre, gewinnorientierte Verzinsung, nachrangige Besicherung des Anlagevermögens. • Langfristige Darlehen: Währung in EUR oder USD; Laufzeit i.d.R. zwischen 4 und 10 Jahren; Zinssatz: fest oder variabel, marktorientiert gemäß Projekt- und Landesrisiken; Besicherung: im Anlagevermögen des Unternehmens im Investitionsland, Ausgestaltung projektindividuell; DEGFinanzierungsanteil: max. 30 Mio. EUR; • Garantien: Mobilisierung langfristiger Lokalwährungsdarlehen oder –anleihen; Reduzierung des Wechselkursrisikos durch Rückzahlung des Darlehens in Lokalwährung; Teilgarantie erwünscht (Selbstbehalt durch lokale Bank bzw. Anleihegläubiger). • Public Private Partnership (PPP): In Ergänzung zu ihren Finanzierungsleistungen bietet die DEG die Leistungen des PPP-Programms des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an. Zur Zielgruppe gehören deutsche und westeuropäische Unternehmen, unabhängig von Ihrer Größe. Die DEG bietet hierfür eine umfassende Beratung an. Weltweit wurden von der DEG seit Beginn des PPP-Programms 1999 bereits 350 PPP-Projekte mitfinanziert. Über eine speziell aufgelegte PPP-Studienfazilität unterstützt die DEG finanziell auch vorbereitende Studien für potenzielle Investitionen in Infrastrukturvorhaben oder im Finanzsektor in Entwickungs- und Transformationsländern. Diese Fazilität wendet sich somit auch an private Unternehmen, die Infrastrukturvorhaben zur Energieversorgung in Entwicklungsländern planen. Finanziert werden bis zu 50% der Kosten einer Studie, maximal aber 200.000 EUR 12 (vgl.http://www.deginvest.de/DE_Home/Leistungsangebot/Foerderprogramme/PPP-Programm_n eu/index.jsp). 12 Neben der DEG bieten auch die GTZ, die SEQUA, die KfW, InWent, CIM sowie der DED als Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit die Leistungen des PPPProgramms an. Allerdings sind die Konditionen zur Durchführung von PPP-Projekten über die jeweilige Institution verschieden. Insbesondere werden nicht ausschließlich finanzielle Zuschüsse geleistet, sondern auch die Mitgestaltung und Beratung der Projektdurchführung durch die Institutionen sowie die inhaltliche Zusammenarbeit mit dem privaten Projektpartner stehen im Vordergrund. Aufgrund der Diversität der Kriterien für PPP-Vorhaben bei den Durchführungsorganisationen, werden diese in der Studie nicht ausführlicher dargestellt und sind bei den jeweiligen Institutionen zu erfragen. Weitere Informationen zum gesamten PPP-Programm sind auch erhältlich in der folgenden Publikation: http://www.bmz.de/de/service/infothek/fach/materialien/materialie147.pdf. 12 Name der Institution Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) Art Development Finance Institution Adresse Postfach 45 03 40, 50878 Köln Fon / Fax 0221 4986-0; 0221 4986-1290 Web / E-Mail www.deginvest.de; [email protected] Die DEG steht nicht in Konkurrenz zu privaten Banken und Finanzinstitutionen. Im Senegal hat die DEG bislang kein EE-Vorhaben finanziert, ist daran aber ausdrücklich interessiert. Fallbeispiel 3: Die DEG ist mit rund 28 Mio. EUR Eigenkapital beteiligt an der Zementfabrik Les Ciments du Sahel. Bei dem Zementwerk handelt sich um einen von insgesamt zwei Produzenten auf dem senegalesischen Zementmarkt. Das Werk beschäftigt über 400 Mitarbeiter, von denen ein Großteil aus den umliegenden Dörfern stammt. Das Vorhaben ist von besonderer entwicklungspolitischer Bedeutung, da eine lokale Zementproduktion mit der Verarbeitung lokal verfügbarer Ressourcen aufgenommen werden kann. Fallbeispiel 4: Die DEG hat in Ghana im Rahmen des Public Private Partnership (PPP)-Programms des BMZ die Erweiterung eines bestehenden Ausbildungszentrums für Solartechniker um den Bereich Solarpumpen finanziert. In Kooperation mit einer technischen Universität und lokalen Wasserbehörden bildet die Firma DENG Ltd. 36 Techniker für Solarpumpen aus. Die ghanaische Firma mit dänischem Hauptgesellschafter ist als Maschinenbauunternehmen seit 1995 auch im Bereich Solarenergie tätig. Sie produziert und vertreibt Photovoltaiksysteme verschiedener Auslegung, solare Beleuchtungsanlagen und Warmwasserbereiter. Seit 1988 ist Deng in Ghana aktiv und im Solarsektor des Landes mittlerweile eines der führenden Unternehmen. d) Europäische Investitionsbank (European Investment Bank – EIB) Auf europäischer Ebene bietet die European Investment Bank Finanzierungsinstrumente auch für Unternehmen und Projekte im Senegal. Zu diesen Finanzierungsinstrumenten zählen Kreditlinien (bei Projekten < 10 Mio. EUR), individuelle Darlehen (bei Projekten > 10 Mio. EUR) und strukturierte Finanzierungen. Die Laufzeiten der Kredite betragen 4 bis 20 Jahre und länger. Private Unternehmen können diese Instrumente in Anspruch nehmen, vorausgesetzt, dass sie zu den geförderten Regionen und Themen der EIB zählen sowie technisch ausgereift und solide kalkuliert sind. 13 Die EIB finanziert bis maximal 50% der Investitionskosten. Die Vergabe eines Standardkredits über die Kreditlinie der EIB erfolgt indirekt über ein durchleitendes Kreditinstitut (Finanzintermediär). Als Finanzintermediäre für die EIB im Senegal sind fünf senegalesische Banken tätig. 14 Anfragen für einen individuellen Kredit können direkt und formlos an die EIB gerichtet werden. Die EIB finanziert ausdrücklich Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die EIB verfügt über eine regionale Repräsentanz für Westafrika in Dakar (s. u). Die EIB investiert über den European Investment Fund (EIF) auch in Venture-Capital, allerdings nur indirekt über Intermediäre, also über dritte VC-Firmen, die sich wiederum direkt engagieren. Anfragen hierzu sind an den EIF zu stellen (s.u.). 13 Zu den für die EIB in Frage kommenden Regionen gehören u.a. die ACP-Staaten (African, Caribbean and Pacific), zu denen auch der Senegal zählt. Erneuerbare Energien fallen unter das Thema Nachhaltige Energien, die von der EIB gefördert werden. 14 Banque Sénégalo Tunisienne (BST), Société Générale de Banques au Sénégal (SGBS), Compagnie Bancaire de l'Afrique Occidentale (CBAO), Crédit Lyonnais Sénégal (CLS) und Banque Internationale pour le Commerce et l'Industrie du Sénégal (BICIS), siehe auch unter Kapitel 3.3.2. Die Kontaktdaten der Ansprechpartner bei diesen Banken sind zu finden auf einer von der EIB ins Internet gestellten Liste. Sie ist zu finden unter http://www.eib.org/cms/htm/de/eib.org/attachments/lending/inter_acp.pdf 13 Name der Institution European Investment Bank (EIB) Art Internationale Finanzinstitution Adresse 100, boulevard Konrad Adenauer; 2950 Luxembourg; Luxemburg Fon / Fax +352 43 79 1; +352 43 77 04 Web / E-Mail www.eib.org; [email protected] Filiale vor Ort Adresse 3, rue du Docteur Roux; BP 6935, Dakar-Plateau; Senegal Ansprechpartner Mr. Jack Reversade Fon / Fax +221 889 43 00; +221 842 97 12 E-Mail [email protected] European Investment Fund Adresse 43, avenue J.F. Kennedy; 2968 Luxembourg; Luxemburg Fon / Fax +352 426688-1; +352 426688-200 Web / E-Mail www.eif.org; [email protected] e) Andere Development Finance Institutions (DFI) Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus anderen Industrieländern können deutsche Firmen auch Mittel von dort ansässigen Development Finance Institutions (DFI) in Anspruch nehmen. Zu nennen wären hier z.B. Proparco in Frankreich, OPIC (Overseas Private Investment Corporation) in den USA, die CDC Group Plc in Großbritannien, NORFUND (Norwegian Investment Fund for Developing Countries) oder die Japan Bank for International Cooperation. Die europäischen DFIs sind in der EDFI (Association of European Development Finance Institutions) zusammengeschlossen. Sie bieten langfristige Finanzierungsmöglichkeiten für private Unternehmen in Entwicklungsländern an (vgl. www.edfi.be). Die Afrikanischen DFI sind zusammengefasst in der AIAFD (Association des Institutions Africaines du Financement de Développement). Zu den Mitgliedern zählen neben nationalen auch regionale Finanzinstitutionen wie FAGACE oder die African Development Bank (AfDB) (vgl. Kapitel 3.2). 3.1.3 Förderprogramme der EU Des Weiteren haben deutsche Unternehmen die Möglichkeit, an Förderprogrammen der EU teilzunehmen. Dieser Weg ist allerdings mit einem vergleichsweise hohen Arbeits- und Verwaltungsaufwand verbunden, insbesondere bezüglich der Antragstellung über den sog. „Call for Proposals“ sowie der Berichterstattung für die mittelzuteilende Institution. Dennoch kann sich dieser Aufwand in manchen Fällen lohnen. Es empfiehlt sich, frühzeitig Kontakt mit den jeweiligen Ansprechpartnern der EU aufzunehmen, um eine Einschätzung zu den Erfolgsaussichten zu gewinnen und möglichst genau den Fokus und die Zielabsicht des Programms zu erfassen. a) Europäischer Entwicklungsfonds (EEF) Der Europäische Entwicklungsfonds (EEF) ist das wichtigste Instrument der EU im Rahmen ihrer Entwicklungszusammenarbeit mit den ACP-Staaten (Africa-Caribic-Pacific, ACP, darunter fällt auch Senegal) und den überseeischen Ländern und Gebieten. Der EEF umfasst mehrere Instrumente wie nichtrückzahlbare Hilfe, aber auch Risikokapital und Darlehen an den Privatsektor. Das Risikokapital und die Darlehensmittel werden von der European Investment Bank (EIB) verwaltet. Der EEF wird jeweils in Tranchen über einen Zeitraum von fünf aufgelegt. Mit der zehnten Tranche werden Mittel in Höhe von 22,8 Mrd. EUR für den Zeitraum von 2008 bis 2013 bereitgestellt. 14 Name der Institution Europäische Entwicklungsfonds (EEF) Ansprechpartner Mr. Lucien Pagni Abteilung Service: DEV/D/2 Fon / Fax +32 2 2955069; +32 2 2999835 Web / E-Mail http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/r12102.htm; n.a. Vertretung der EU vor Ort Ansprechpartner Mr. Manuel Lopez Blanco Adresse Secretariat: 12, Avenue Albert SARRAUT - BP : 3345; Dakar; Senegal Fon / Fax +221 8891100; +221 8236885 Web / E-Mail http://www.delsen.cec.eu.int/; [email protected] Die Mittel des EEF werden durch zwei Instrumente zugeteilt: 1. Nichtrückzahlbare Zuschüsse - Fazilität für nichtrückzahlbare Zuschüsse Der Anteil dieser Zuschüsse am 9. EEF beläuft sich auf 11,3 Mrd. EUR, wovon 1,3 Mrd. EUR für Regionalprogramme bestimmt sind. Sie werden gemeinsam von der EU-Kommission und den ACPStaaten verwaltet. Jedes Land erhält einen Pauschalbetrag. 2. Risikokapital und Darlehen für die Privatwirtschaft – Investitionsfazilität Dieses mit 2,2 Mrd. EUR aus dem 9. EEF ausgestattete neue Instrument wird von der Europäischen Investitionsbank verwaltet. Die Bank kann Investitionen in Form von Darlehen, Eigenmitteln und Quasi-Eigenmitteln vornehmen. Ferner kann sie Garantien zur Unterstützung einheimischer oder ausländischer Privatinvestitionen leisten. b) ACP-EC Energy Facility Hauptaufgabe der ACP-Energiefazilität der EU-Kommission ist die Finanzierung energiebezogener Projekte zugunsten der Partnerländer der Europäischen Union in Afrika, in der Karibik und im Pazifik zu erleichtern. Dafür wurden Mittel des Europäischen Entwicklungsfonds (EEF) in Höhe von 220 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Die Fazilität, dient vorwiegend der Unterstützung von Energieprojekten, die von Antragstellern aus den Empfängerstaaten vorgeschlagen werden. Die Frist für den letzten Call for Proposals ist bereits abgelaufen. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass eine neue Tranche innerhalb des neuen EEF eröffnet wird (vermutlich Ende 2007) (vgl. http://ec.europa.eu/europeaid/projects/energy/index_en.htm). 3.1.4 Private Equity-Gesellschaften mit internationaler Ausrichtung a) Actis Die auf Emerging Marktes spezialisierte Beteiligungsgesellschaft Actis managt insgesamt drei Fonds, die sich auf Afrika konzentrieren: • • • Africa Fund 2 Africa Empowerment Canada Investment Fund for Africa (CIFA) Der Africa Fund 2 ist mit 355 Mio. USD kapitalisiert, der Africa Empowerment Fund mit 50 Mio. USD. Diese beiden Fonds werden ausschließlich durch Actis gemanagt. 15 Der CIFA-Fonds wird sowohl durch Actis als auch durch Cordiant, eine kanadische Fondsmanagement-Gesellschaft, gemanagt. Er verfügt über 212 Mio. USD, davon kommen 81 Mio. USD von der kanadischen Regierung. Der Fonds investiert Private Equity in aussichtsreiche Unternehmen in Afrika. Der CIFA ist Teil des größeren „Canada Fund for Africa“, der von der kanadischen Regierung im Zuge des „G8 Africa Action Plan“ eingerichtet wurde. (vgl. www.cifafund.ca). Actis verfügt über insgesamt 27 Investment-Spezialisten für Afrika mit Sitz in Ägypten, Kenia, Marokko und Südafrika. Name der Institution Actis Art Beteiligungsgesellschaft Adresse 2 More London Riverside; London; SE1 2JT; United Kingdom Fon / Fax +44 20 7234-5000; +44 20 7234-5010 Web / E-Mail www.act.is; [email protected] b) Aureos Capital Die Beteiligungsgesellschaft Aureos Capital ist spezialisiert auf Emerging Marktes und stellt Private Equity bereit für Expansions- und Buy-out-Maßnahmen (later Stage) von KMU in Afrika, Asien und Lateinamerika. Investitionsobjekte von Aureos sind somit etablierte Unternehmen mit guten Geschäftsaussichten. Mit dem Aureos West Africa Fund managt das Unternehmen einen auf Afrika spezialisierten Fonds. Name der Finanzinstitution Aureos West Africa Fund (AUREOS-Capital) Art Beteiligungsgesellschaft Adresse 12, rue Saint Michel, Immeuble Coumba Castel, 9ème étage; Dakar; Senegal Fon / Fax +221 849 83 02; +221 823 06 35 Web / E-Mail www.aureos.com; [email protected] Ansprechpartner 1 Mr. Ramatoulaye Seck E-Mail [email protected] Ansprechpartner 2 Mr. Kodjo Azigabe Position Geschäftsführer Bisher hat AUREOS kein Engagement im EE-Bereich, ist hierfür aber, nach Auskunft eines Mitarbeiters, aufgeschlossen. Als Beteiligungszeitraum werden 3 bis 5 Jahre angegeben, allerdings investiert AUREOS nicht in Start-up-Unternehmen. Kapitalsuchende Unternehmen senden für eine Anfrage ein Exposé mit den wesentlichen Finanzdaten des Unternehmens. Investiert wird ausschließlich in Firmen mit Sitz im Senegal. c) Triodos Investment Management BV Ziel des Triodos Renewable Energy for Development Fund ist die Expansion von Unternehmen der nachhaltigen Energien in Entwicklungsländern zu unterstützen. Er stellt Mittel für lokale Finanzintermediäre bereit, die Finanzdienstleistungen für nachhaltige Energievorhaben von KMU zur Verfügung stellen möchten. Der Fonds bietet hierfür Eigen- und Mezzanine-Kapital. Außerdem werden die Strukturierung entsprechender Initiativen bzw. die Erstellung von Machbarkeitsstudien, Geschäftsplänen oder Pilotinvestitionen unterstützt. Der Fonds wird gemanagt von Triodos Investment Management BV. Zu den Gründern gehören u.a. das niederländische Außenministerium, die Weltbank und die Hivos Foundation. 16 Name der Institution Triodos Investment Management BV Art Fonds- und Beteiligungsmanagement der Triodos Bank Adresse Utrechtseweg 60; P.O. Box 55, 3700 AB Zeist; Niederlande Ansprechpartner Mr. Bas Rekvelt Position Fondsmanager Fon / Fax +31 306936541; +31 306936566 Web / E-Mail www.triodos.com; [email protected] d) Al Tayyar Energy (ATE) ATE ist eine Investmentgesellschaft mit Sitz in Abu Dhabi. Ziel der Gesellschaft sind strategische Investments in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz mit einem hohen Return on Investment (ROI) (mind. 25%, geringerer ROI wird bei geringeren Risiken akzeptiert). Hierfür stellt die Gesellschaft Entwicklungs- bzw. Eigenkapital zur Verfügung, insbesondere für Projektentwickler. ATE geht dabei (Minderheits-)Beteiligungen in Höhe von 500.000 bis maximal 5 Mio. USD ein. Zwar fokussiert sich ATE geographisch eher auf die arabischen Staaten und Asien (außer China), andere Länder werden aber nicht ausgeschlossen. Name der Institution Al Tayyar Energy (ATE) Art Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft Adresse PO Box 757; Abu Dhabi; United Arab Emirates Ansprechpartner Dr. Granville (Pete) Smith Fon / Fax +971 2 681-4004; +971 2 681-4005 Web / E-Mail www.altayyarenergy.com; [email protected] 3.1.5 Mikrofinanzinstitutionen (MFI) mit internationaler Ausrichtung Oikocredit Oikokredit ist eine international aufgestellte Finanzinstitution mit Schwerpunkt Mikrokreditvergabe. Daneben finanziert Oikocredit auch Genossenschaften und KMU in Landwirtschaft, Handel, Dienstleistungssektor und Industrie. Name der Mikrofinanzinstitution Oikocredit Art Internationale Finanzinstitution Adresse Tesselschadelaan 4; 3818 WD Amersfoort; Niederlande Fon / Fax +31 33 4224040; +31 33 4650336 Web / E-Mail www.oikocredit.org; [email protected] Vertretung vor Ort Adresse Av Birago DIOP angle Tambacounda Point E; BP 16350 CP 12524 Dakar Fann, Sénégal Ansprechpartner Mr. Sambou Coly Position Directeur National Fon/ Fax/ E-Mail +221 86461501; +221 864615; [email protected] 17 Bisher hat OIKOCREDIT keine EE-Projekte finanziert, ist daran aber nach Aussagen eines Mitarbeiters grundsätzlich interessiert. Die Finanzierung solcher Projekte hängt von deren Profitabilität und Sozialverträglichkeit ab. Kredite an KMU werden vergeben bis zu einer Höhe von maximal 2 Mio. EUR (mindestens 50.000 EUR). 3.2 Regionale Ebene 3.2.1 Afrikanische Entwicklungsbank (African Development Bank - AfDB) Die Afrikanische Entwicklungsbank unterstützt ihre regionalen Mitgliedsländer durch Kredite und Zuschüsse für den wirtschaftlichen und sozialen Sektor. Das gezeichnete Grundkapital der Bank betrug Ende 2005 rund 31 Mrd. USD. Deutschland ist daran mit 4,1% beteiligt. Die Bank verfügt seit 1991 über eine Privatsektor-Abteilung und trägt damit der wachsenden Bedeutung des Privatsektors für die Entwicklung der einzelnen Länder Rechnung. Die AfDB vergibt Kredite an den Privatsektor, investiert aber auch Eigen- oder Mezzanine-Kapital zu marktüblichen Konditionen. Darüber hinaus gibt sie Garantien und bietet Syndizierungen an. Die Kreditlaufzeiten betragen in der Regel nicht mehr als 12 Jahre bei drei tilgungsfreien Jahren. Seit Bestehen hat die Bank 83 Projekte im Senegal finanziert mit insgesamt rund 1 Mrd. EUR. Innerhalb der Privatsektor-Aktivitäten hat die AfDB 2005 ein Diesel-Kraftwerk in Kounoune (67,5 MW) mit 8 Mio. EUR teilfinanziert. 2004 wurde ein regionales Büro im Senegal eröffnet. Name der Institution African Development Bank (AfDB) Art Internationale Entwicklungsbank Adresse Rue Joseph Anoma; 01 BP 1387 Abidjan 0; Cote d'Ivoire Fon / Fax +225 20204444; +225 20204959 Web / E-Mail www.afdb.org; [email protected] Vertretung vor Ort Mr. Mohamed H’Midouche Email: [email protected]; Tel: +221 527 66 86 Address: BP 5544 CP 18524 DKR RP, Dakar, Senegal Adresse Groupe de la Banque africaine de développement Bureau régional du Sénégal (SNFO) Appartements 3, 4, et 5; Résidence Rokhaya; Route Hotel Méridien Président; Les Almadies; Dakar, Sénégal Fon / E-Mail +221 527 66 86; [email protected] 3.2.2 Westafrikanische Entwicklungsbank (Banque Ouest Africaine de Développement - BOAD) Die BOAD bietet verschiedene Finanzierungsformen für den privaten Sektor. Neben Projekten und Unternehmen mit Sitz in einem der Mitgliedstaaten der Westafrikanischen Wirtschaftsunion finanziert die BOAD auch Energievorhaben von ausländischen Unternehmen (mit Sitz außerhalb der Westafrikanischen Wirtschaftsunion), wenn die Vorhaben innerhalb der UEMOA realisiert werden. Die BOAD verfügt zudem über eine Garantiefazilität für politische und finanzielle Risiken. Berechtigt hierfür sind Unternehmen mit Sitz in einem Mitgliedstaat der UEMOA. Der Energiesektor ist als Zielsektor für die Fazilität ausdrücklich genannt. Abgesichert werden Projekte bis 50 Mio. USD. Partner für die Fazilität sind die MIGA, die Agence Francaise de Développement (AFD) und die International Development Association (IDA, Mitglied der Weltbank). Bei der BOAD sind auch (a) die Investmentgesellschaft CAURIS Investissement SA und (b) der Garantiefonds GARI angesiedelt (s.u.). 18 Name der Institution Banque Ouest Africaine de Développement (BOAD) Art Internationale Entwicklungsbank Adresse 68,Avenue de la Libération; Boîte Postale: 1172; Lomé, Togo Fon / Fax +228 2215906; +228 2215267 Web / E-Mail www.boad.org; [email protected] Vertretung vor Ort Adresse Mission Résidente de la BOAD; s/c BCEAO; BP 4197, Dakar; Senegal Fon / Fax / E-Mail +221 8236347; +221 8236346; [email protected] Ansprechpartner Mr. Modibo Kone Funktion Leiter der Vertretung a) CAURIS Investissement SA CAURIS Investissement ist ein Investitionsfonds für KMU in den Mitgliedstaaten der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion. Gegründet wurde die Gesellschaft auf Initiative der Westafrikanischen Entwicklungsbank. CAURIS beteiligt sich an Unternehmen mit Kapitaleinlagen von 10 bis 250 Mio. CFA-Francs (etwa 15.000 bis 380.000 EUR), die 10 bis 35% des Grundkapitals des Unternehmens darstellen. Die durchschnittliche Beteiligungsdauer liegt im Allgemeinen zwischen 4 und 8 Jahren. Name der Institution CAURIS Investissement SA Art Investmentgesellschaft Adresse 68, avenue de la Libération; BP 1172; Lomé, Togo Fon / Fax / E-Mail +228 222 59 57; +228 222 59 64; [email protected] Web www.boad.org/content/presentation/pres_financement_cauris.htm b) Fonds Régional de Garantie pour les Investissements Privés en Afrique de l'ouest (GARI) Der GARI-Fonds wurde ins Leben gerufen, um privaten Unternehmen den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern. Der Fonds übernimmt einen Teil der Finanzierungsrisiken. Der GARI-Fonds ist eine Aktiengesellschaft. Beihilfefähige Unternehmen sind Privatunternehmen, die ihre Tätigkeiten in den folgenden Bereichen ausüben: verarbeitendes Gewerbe, Agroindustrie, Fischerei, Bergbau, Tourismus und Landwirtschaft. Die Garantie wird in der Währung des Darlehens für eine Höchstdauer von 10 Jahren beigebracht. Maximal 50% des vom kreditfinanzierenden Institut bewilligten Kredits werden abgedeckt. Bei gleichzeitigem Rückgriff auf andere Garantiefonds kann die Deckung bis zu 60% betragen. Beihilfefähig sind Kredite ab einer Größe von etwa 150.000 EUR. Name der Institution Fonds Régional de Garantie pour les Investissements Privés en Afrique de l'ouest (GARI) Art Internationaler Garantiefonds Adresse 68, avenue de la Libération; BP 985; Lomé, Togo Fon / Fax +228 2210605 oder 2214244; +228 2213505 Web / E-Mail www.boad.org/content/presentation/pres_financement_gari.htm; [email protected] 19 3.2.3 Islamic Development Bank (IDB) Da Senegal ein Mitgliedsland der Islamic Development Bank ist, können Firmen, die einen Partner oder eine Niederlassung im Land haben, auch auf deren Angebote zurückgreifen. Die Mittelvergabe der IDB richtet sich nach Kriterien islamischen Rechts und ist somit kompatibel mit der Sharia. Mittel werden sowohl an Projekte als auch an KMU vergeben. Dazu zählen sowohl Kredite als auch Beteiligungen durch die IDB, Leasing und andere Finanzierungsinstrumente (vgl. www.isdb.org). 3.2.4 Fonds Africain de Garantie et de Coopération Economique (FAGACE) FAGACE ist eine internationale Finanzinstitution zur Vergabe von Kreditgarantien und anderen Finanzierungsvergünstigungen für Projekte und Unternehmen in den Mitgliedstaaten. Voraussetzung für ein Engagement ist, dass sich der Unternehmenssitz in einem der Mitgliedstaaten befindet. FAGACE hat bereits mehrere Energievorhaben im Senegal mit Garantien ausgestattet, die von Senelec bzw. SONES (Société Nationale des Eaux du Sénégal) durchgeführt wurden. Mitgliedstaaten von FAGACE sind Benin, Burkina Faso, Zentralafrika, Elfenbeinküste, Mali, Niger, Ruanda, Senegal, Sierra Leone und Togo. Name der Institution Fonds Africain de Garantie et de Coopération Economique (FAGACE) Art Internationale Finanzinstitution, Garantiefonds Adresse Boulevard de la Marina; 01 P.O.Box : 2045 RP; Cotonou; Republic of Benin Fon / Fax +229 21300376; +229 21300284 Web / E-Mail www.le-fagace.org; [email protected] 3.2.5 Emerging Africa Infrastructure Fund Der Fonds wurde initiiert durch die Private Infrastructure Development Group (PIDG). PIDG wurde durch staatliche Institutionen Großbritanniens, Schwedens, der Niederlande und der Schweiz gegründet. Die Gelder für den Fonds werden von staatlichen und privaten Institutionen bereitgestellt, u.a. auch durch die DEG. Die Kapitalisierung des Fonds beträgt 305 Mio. USD, davon stammen von der PIDG 100 Mio. USD in Form von Eigenkapital, 85 Mio. USD nachrangiges Fremdkapital von DFIs und der Rest als vorrangiges Fremdkapital von Privatbanken (Barclays Bank und Standard Bank). Der Fonds vergibt langfristige Kredite, nachrangige Darlehen oder Mezzanine-Kapital an den privaten Sektor. Mezzanine-Kapital und Nachrangdarlehen werden in einem Verhältnis 1:4 zu erstrangigen Darlehen vergeben. Der Fonds vergibt jedoch keine vergünstigten, sondern ausschließlich kommerzielle Kredite. Die Kreditlaufzeiten können bis zu 15 Jahre betragen. Auch Cash-floworientierte Finanzierungsformen bzw. Rückzahlungsmodalitäten sind möglich. Die Kreditvolumina betragen mindestens 10 und höchstens 30 Mio. USD. Ausschlusskriterien für die Finanzierung durch den Fonds sind eine mehr als 50prozentige staatliche Unternehmensbeteiligung oder eine volle staatliche Finanzierungsgarantie für ein Projekt. 20 Name der Institution Emerging Africa Infrastructure Fund Art Internationale Finanzinstitution Adresse Emerging Africa Infrastructure Fund; PO Box 1016, Port Louis Centre, Mauritius Fon/ Fax / Web +230 2024200; +230 2024210; www.emergingafricafund.com Berater für den Fonds Frontier Markets Fund Managers Adresse c/o Standard Bank Plc; Cannon Bridge House; 25 Dowgate Hill; United Kingdom Ansprechpartner 1/ Position Mrs. Orli Arav, Senior Investment Adviser Fon/ Mobile/ E-Mail +44 20 7815-2782; +44 7725429177; [email protected] Ansprechpartner 2/ Position Mr. Nick Rouse, Managing Director Fon/ E-Mail +44 20 7815-2780; [email protected] Bisher hat der Fonds keine Finanzierungen im EE-Bereich getätigt. Man ist an dem Thema aber nach Aussagen eines Mitarbeiters interessiert und derzeit dabei, entsprechende Geschäfte anzubahnen. Dazu zählen bspw. ein Windenergieprojekt in Kenia sowie ein Biomasse- und ein Wasserkraftprojekt in Uganda. Das Verfahren umfasst drei wesentliche Schritte: 1. Erste Prüfung und Bewertung des Projektkonzeptes durch das Business Committee. Nach positiver Entscheidung wird eine Due Diligence durchgeführt. 2. Die Due Diligence und ein mit dem Kunden vereinbartes Konditionenpapier werden dem Credit Committee vorgelegt. 3. Erstellung eines Kreditpapiers und Vorlage vor dem Fondsdirektorium zur endgültigen Entscheidung. Die Kreditkonditionen variieren je nach Projektrisiken, bewegen sich aber in einem Bereich um 5%, Kreditlaufzeiten betragen 15 Jahre. Kreditberechtigt sind ausschließlich Unternehmen mit Sitz in SubSahara-Afrika. 3.2.6 Private Equity-Gesellschaften mit regionaler Ausrichtung Es gibt auch einige Private Equity Fonds, die sich mit Eigenkapital an Projekten und Unternehmen beteiligen. Beteiligungen dieser Fonds an Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien sind bisher rar. Private Equity-Beteiligungen an afrikanischen Firmen sind derzeit vorwiegend in den Branchen Telekommunikation, Agrobusiness, Nahrungsmittelverarbeitung und Rohstoffe zu finden. In der Afrikanischen Venture Capital Association (AVCA) sind die wichtigsten Private Equity- und VCFirmen in Afrika zusammengeschlossen (vgl. www.avcanet.com). Im Folgenden sind diejenigen Private-Equity-Gesellschaften aufgeführt, die einen speziellen Fokus auf Afrika bzw. Westafrika haben und über eine dementsprechende Expertise verfügen. a) EMP Africa EMP Africa ist eine auf Afrika spezialisierte Beteiligungsgesellschaft. Für den Bereich Erneuerbare Energien kämen grundsätzlich zwei Fonds in Betracht, die von EMP gemanagt werden: • • AIG Africa Infrastructure Fund (Africa Fund I) EMP Africa Fund II PCC (Africa Fund II) 21 Der AIG Africa Infrastructure Fund ist eine wichtige Finanzierungsquelle für Infrastrukturprojekte in Afrika. Seine Kapitalisierung beträgt über 400 Mio. USD. Der Fonds investiert in Projekte, die eine Verbesserung wichtiger Infrastruktur-Dienstleistungen schaffen wie z.B. den Zugang zu erschwinglicher und verlässlicher Elektrizitätsversorgung, bessere Straßen und Brücken. Die Mittel des Fonds werden bereitgestellt von der American International Group, Inc. (AIG), einem führenden US-amerikanischen Versicherer, von IFC, von Midroc, einem Unternehmen des Investors Scheich Mohammed Al-Amoudi, von der African Development Bank und anderen Geldgebern. Name der Institution EMP Africa Art Beteiligungsgesellschaft Adresse 2020 K Street, N.W.; Suite 400; Washington, DC 20006; USA Fon / Fax +1 202 331-9051; +1 202 331-9250 Web / E-Mail www.empafrica.com; [email protected] Vertretung vor Ort EMP Africa - West Africa Adresse Immeuble N'Zarama; 3éme étage B; Boulevard Lagunaire – Plateau; 16 BP 1450 Abidjan 16; Côte d’Ivoire Ansprechpartner Mr. Ozias Alavo-Adjovi Position Investment Officer Fon/ Mobile/ Fax/ E-Mail +225 20321664; +225 07200482; +225 20321601; [email protected] Bisher ist EMP keine Beteiligungen im Bereich der Erneuerbaren Energien eingegangen, wohl aber im konventionellen Energiesektor. Kapitalsuchende Firmen senden ein Exposé ihres Projekts bzw. Unternehmens mit den wesentlichen Finanzdaten an EMP. Der AIG Africa Infrastructure Fund beteiligt sich an Projekten bzw. Unternehmen mit einem Eigenkapitalvolumen zwischen 10 und 50 Mio. USD bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von 25 bis über 500 Mio. USD. Der Fonds geht dabei grundsätzlich eine starke Minderheitsbeteiligung zwischen 10 und 50% des Eigenkapitals ein, verbunden mit entsprechenden Rechten für die Beteiligungsgesellschaft. In Frage kommen auch ausländische Unternehmen, die Projekte müssen aber in Afrika realisiert werden. b) Modern Africa Fund Managers LLC Der Modern Africa Fund wurde initiiert durch mehrere Banken und andere Unternehmen, u.a. Citigroup und Société Générale. Der Fonds beteiligt sich an Projekten und Unternehmen mit Beträgen zwischen 3 und 15 Mio. USD. Ziel der Beteiligungsgesellschaft Modern Africa Fund Managers LLC ist es, bei jeder Beteiligung einen signifikanten Anteil zu erlangen und je Beteiligung einen internen Zins von 30% zu realisieren. Die Kapitalisierung des Modern Africa Fund beträgt 105 Mio. USD, davon 35 Mio. USD aus Eigenund 70 Mio. USD aus Fremdkapital, welches durch die US-amerikanische Overseas Private Investment Corporation (OPIC) über eine Garantie abgesichert ist. Name der Institution Modern Africa Fund Managers LLC Art Beteiligungsgesellschaft Ansprechpartner Mr. Stephen D. Cashin Position Managing Director Adresse Suite 500, 1100 Connecticut Ave., NW; Washington, D.C. 20036 USA Fon/ Fax/ E-Mail +1 202 8871772; +1 202 8871788; [email protected] Web www.maldimix.com/DEMO/mafm/index.cfm 22 3.2.7 African Rural Energy Enterprise Development (AREED) AREED ist eine Initiative des UN-Umweltprogramms UNEP. AREED bietet Dienstleistungen zur Entwicklung und Förderung junger afrikanischer Unternehmen aus der Branche der nachhaltigen Energien. AREED bietet ausschließlich Seed-Capital-Finanzierungen an und berät aussichtsreiche Unternehmen bei der weiteren Kapitalsuche. Projektfinanzierungen werden nicht durchgeführt. AREED arbeitet auch mit Finanzinstitutionen zusammen und unterstützt diese beim Aufbau des Geschäftsfeldes für nachhaltige ländliche Energieversorgung. Für junge Unternehmen mag es sinnvoll sein, AREED als Know-how-Geber für eine Finanzierung mit einzubeziehen, falls das finanzierende Institut nicht über ausreichend Erfahrung mit Erneuerbaren Energien verfügt. Name der Institution African Rural Energy Enterprise Development (AREED) Art Un-Initiative zur Förderung von EE-Unternehmen im ländlichen Raum Afrikas Ansprechpartner Mr. Secou Sarr (ENDA-TM) Fon/ Fax/ E-Mail/ Web +221 8222496; +221 8217595; [email protected]; www.areed.org 3.2.8 Mikrofinanzinstitutionen (MFI) mit regionaler Ausrichtung AQUADEV AQUADEV ist eine belgische NGO mit Spezialisierung auf Armutsbekämpfung in Zentral- und Westafrika. Ein Schwerpunkt von AQUADEV ist die Mikrofinanzierung. Name der MFI AQUADEV Gegründet 1987 Rechtlicher Status Nichtregierungsorganisation (NGO) Adresse Rue des Carmélites 151; 1180 Bruxelles; Belgien Fon / Fax +32 2 347-7000; +32 2 347-0036 Web / E-Mail www.aquadev.org; n.a. Vertretung vor Ort ADFinance Sénégal Ansprechpartner Mr. Brice Lezin Mbemba Position Coordinateur national Adresse ADFinance Sénégal; Point E - Villa n°3 - Rue H x 2 & 2bis; BP 25995 – Dakar Fann; Sénégal Fon / E-Mail +221 8252829; [email protected] Fallbeispiel 5: Mit dem Programm „Sen VIII“, durchgeführt von ADFinance Dakar (AquaDev), wurde ein Garantiefonds in Höhe von 14.000 EUR und ein Fonds zur Zinsdeckung in Höhe von 4.500 EUR eingerichtet, um der lokalen Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, Erneuerbare Energiesysteme zu erwerben. Das Management der Fonds erfolgte durch Kreditgenossenschaften. Der wesentliche Vorteil dieser Fonds ist die Verteilung der Risiken auf die verschiedenen Akteure wie AquaDev, die lokale Bank, MFI und die Kreditnehmer. 15 15 Quelle: http://www.cofides.org/documents/adfrance%20%20centre%20regional%20de%20micro-finance.pdf 23 3.3 Nationale Ebene 3.3.1 Der Finanzsektor im Senegal Der Finanzsektor im Senegal ist zwar als unterentwickelt, aber intakt einzustufen und besteht im Wesentlichen aus einer überschaubaren Zahl von Banken. Seit der Umstrukturierung 1989 hat sich der Bankensektor konsolidiert, einige Banken wurden liquidiert, die Zahl der „faulen“ Kredite ist erheblich gesunken und neue Banken sind auf den Markt gekommen. Seither diversifiziert sich der Sektor zunehmend. Ein Dutzend Banken teilen sich den Markt, viele davon sind ausländische Institute oder Tochtergesellschaften von ausländischen Instituten. Drei Banken dominieren die Branche: Société Générale de Banques au Sénégal (SGBS), Compagnie Bancaire de l´Afrique Occidentale (CBAO) und Banque Internationale pour le Commerce et l´Industrie du Sénégal (BICIS). Die Vergabe von Krediten erfolgt unter sehr hohen Auflagen bzw. Sicherheiten. Ein Problem ist die geringe Kreditvergabe für KMU. Hier klafft eine Kreditlücke auf, insbesondere für mittel- und langfristige Kredite zwischen etwa 50.000 EUR und 200.000 EUR. Der Grund für diese Kreditlücke liegt jedoch zu einem gewissen Teil an den senegalesischen KMU, die häufig nur unzureichend mit Eigenkapital ausgestattet sind bzw. auch andere Sicherheiten kaum einbringen können. Andere Gründe liegen insbesondere im unzureichenden Rechtssystem bzw. Geschäftsumfeld. Außerdem bevorzugt das senegalesische Rechtssystem den Schuldner vor dem Gläubiger. Schließlich sind die Vorgaben der Westafrikanischen Zentralbank für die Fristentransformation von Bankgeschäften entsprechend rigide, so dass die ausreichend zur Verfügung stehenden kurzfristigen Mittel nur in geringem Maße in mittel- und langfristige Kredite transferiert werden können. Es bestehen darüber hinaus kaum Alternativen zur Finanzierung über Bankkredite wie bspw. Venture Capital oder Mezzanine-Kapital. Die Finanzierungsmöglichkeiten und Förderinstrumente des Finanzsektors auf nationaler bzw. lokaler Ebene stehen oftmals nur senegalesischen Unternehmen zur Verfügung. Dies gilt z.B. für den Fond de Promotion Économique (FPE), der mittel- und langfristige Kredite sowie Eigenkapital an senegalesische KMU vergibt (Siehe Kapitel 3.3.3 b). 3.3.2 Privatwirtschaftlich organisierte Banken Dieses Kapitel listet die wichtigsten Banken des Landes auf, die grundsätzlich für eine Finanzierung von EE-Projekten in Frage kommen. Interviews wurden insbesondere mit den größten Banken des Landes geführt, um deren Engagement bzw. Erfahrung mit EE-Projekten zu erfahren. Wesentlicher Tenor dieser Interviews ist: Bisher haben die Finanzhäuser kaum Erfahrung mit der EE-Branche, man ist an diesem Geschäftsfeld aber grundsätzlich interessiert. 24 a) Société Générale de Banques au Sénégal (SGBS) Name der Bank Société Générale de Banque au Sénégal (SGBS) Stammkapital 4.527.600.000 CFA-Francs Art Universalbank, Aktiengesellschaft Adresse 19, av. Léopold Sédar SENGHOR B.P. 323 Dakar; Senegal Fon / Fax +221 8395500 / 8395614; +221 8237800 Web / E-Mail www.sgbs.sn; [email protected] Ansprechpartner 1 Mr. Albert Catalano Position Direktor Firmenkunden Fon / E-Mail + 221 8395504; [email protected] Ansprechpartner 2 Mr. Oumar Mbodj Position Vizedirektor, zuständig für KMU Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 9% Zinsen für mittelfristige Kredite 9 bis 14% Laufzeiten 1 bis 7 Jahre Kreditbearbeitungszeit 1 bis 2 Wochen SGBS hat bisher keine EE-Projekte finanziert, ist allerdings nach Aussagen eines Mitarbeiters offen und interessiert an einer Finanzierung. Bisher kommen nur wenige Projekte bis zur Finanzierungsphase. Finanziert werden insbesondere senegalesische Unternehmen. Voraussetzung für eine Finanzierung ausländischer Unternehmen sind eine große Transparenz sowie entsprechende Garantien Dritter. b) Compagnie Bancaire de L'Afrique de L'Ouest (CBAO) Name der Bank Compagnie Bancaire de L'Afrique de L'Ouest (CBAO) Stammkapital 9.000.000.000 CFA-Francs Art Universalbank, Aktiengesellschaft Adresse 1, Place de l’indépendance BP 129 Dakar; Senegal Fon / Fax +221 839 96 13; +221 823 52 88 Web / E-Mail www.cbao.sn; [email protected] Ansprechpartner 1 Mr. Adama Faye Position Kundenberater Fon / E-Mail +221 849 95 27; [email protected] Ansprechpartner 2 Mr. Aliou Outtara Position Leiter Firmenkunden Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 8% Zinsen für mittelfristige Kredite 10 bis 13% Laufzeiten 1 bis 5 Jahre Kreditbearbeitungszeit 2 bis 3 Wochen 25 Bisher hat die Bank keine Finanzierungen im EE-Sektor durchgeführt, man ist aber nach Aussagen eines Mitarbeiters offen für entsprechende Projekte. Allerdings werden die Chancen für rentable EEProjekte als kritisch eingeschätzt, da der Energiesektor durch staatliche Finanzierung und Subventionen dominiert wird. Die CBAO finanziert ausschließlich Unternehmen mit Sitz im Senegal. Eigenkapitalbeteiligungen werden nicht eingegangen. c) Banque Internationale pour le Commerce et l´Industrie du Sénégal (BICIS) Name der Bank Banque Internationale pour le Commerce et l´Industrie du Sénégal (BICIS) Stammkapital 5.000.000.000 CFA-Francs Art Universalbank, Aktiengesellschaft Adresse 2, Avenue Léopold Sédar Senghor, B.P 392 Dakar, Sénégal Fon / Fax +221 839 03 90 /91; +221 823 63 61 Web / E-Mail www.bicis.sn; [email protected] Ansprechpartner 1 Mr. Théophile Turpin Position Direktor Privat- und Firmenkunden E-mail [email protected] Ansprechpartner 2 Mr. Bertrand Cassier Position Stellvertretender Direktor, verantwortlich für KMU Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 8,5% Zinsen für mittelfristige Kredite, Zinsen für langfristige Kredite 2 bis 4 Jahre: 8,5% bis 13% Laufzeiten 2 bis 7 Jahre Kreditbearbeitungszeit k.A. 5 bis 7 Jahre: 8,5% bis 13% Bisher hat die Bank keine EE-Projekte finanziert, ist aber nach Aussagen eines Mitarbeiters grundsätzlich offen für entsprechende Projektfinanzierungen, abhängig von Cash-flow und Business Case. Finanziert werden senegalesische Projekte und Unternehmen. 26 d) Caisse Nationale de Crédit Agricole du Sénégal (CNCAS) Name der Bank Caisse Nationale de Crédit Agricole du Sénégal (CNCAS) Stammkapital 2.300.000.000 CFA-Francs Art Universalbank, Aktiengesellschaft Adresse Place de l’indépendance, Immeuble Air Afrique, B.P. 3890 Dakar; Senegal Fon / Fax / Web +221 839 36 36; +221 821 26 06; www.cncas.sn Ansprechpartner Mr. Malick Ndiaye Position Leiter Kredit Fon / E-Mail +221 8393629; [email protected] Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 8% Zinsen für mittelfristige Kredite, Zinsen für langfristige Kredite 13,5% (7,5% bei Zinsvergünstigung) Laufzeiten 2 bis 10 Jahre Kreditbearbeitungszeit k.A. 13,5% (7,5% bei Zinsvergünstigung) Die CNCAS hat nach Aussagen eines Mitarbeiters bisher keine Erfahrung mit der Finanzierung von EE-Projekten oder -Unternehmen. Kerngeschäft ist die Finanzierung des Agrarsektors. Allerdings hat die Bank ihr Portfolio diversifiziert. In Frage kämen dementsprechend EE-Projekte, die im ländlichen Bereich angesiedelt und insbesondere einen Bezug zum Agrarsektor haben. Förderlich wäre eine Kofinanzierung, z.B. durch den von der Agentur für ländliche Elektrifizierung (ASER) gegründeten und mit 115 Mrd. CFA-Francs (rund 175 Mio. EUR) ausgestatteten Fonds pour l'Électrification Rural (FER). Bei größeren Projekten bzw. Unternehmen würde man eine Konsortialfinanzierung unter der Führerschaft internationaler oder anderer Finanzhäuser bevorzugen. Die CNCAS hat mehrfach Gespräche mit ASER und der Weltbank hinsichtlich eines Engagements für die ländliche Elektrifizierung geführt, allerdings sind bislang daraus keine konkreten Projekte entstanden. Das Finanzierungsangebot der CNCAS umfasst insbesondere die klassische Kreditfinanzierung für senegalesische Unternehmen. Ausländische Firmen können auch finanziert werden, diese sollten aber Garantien mit einbringen. Beteiligungen mit Eigenkapital werden nicht eingegangen. 27 e) Ecobank Name der Bank Ecobank Stammkapital 2.412.500.000 CFA-Francs Art Geschäftsbank, Aktiengesellschaft Adresse 8, Avenue LSS / B.P. 9095 Dakar CD; Senegal Fon / Fax +221 849 20 00; +221 823 47 07 Web / E-Mail www.ecobank.com; [email protected] Ansprechpartner Mr. Didier Correa Position Directeur des grandes entreprises Fon / E-Mail + 221 8894646; [email protected] Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 8% Zinsen für mittelfristige Kredite 10 bis 13% Laufzeiten 2 bis 7 Jahre (mittelfristig), 7 Jahre und mehr (langfristig) Kreditbearbeitungszeit 2 bis 40 Tage Nach Aussagen eines Mitarbeiters hat die Ecobank bisher noch keine Projekte oder Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien finanziert. Grundsätzlich ist man aber an solchen Projekten interessiert. Entscheidend für ein Engagement ist, wie bei allen anderen auch, die potenzielle Profitabilität abhängig vom Cash-flow und dem Business Case. Beispielsweise könnte sich die Ecobank vorstellen, einen kleinen unabhängigen EE-Stromerzeuger zu finanzieren, der Elektrizität an das Elektrizitätsversorgungsunternehmen Senelec verkauft. Bei größeren Projekten würde die Bank eine Mischfinanzierung durch mehrere Institute bevorzugen, bei der auch ein internationales Institut beteiligt ist. Finanziert werden nur Unternehmen mit Sitz im Senegal oder in einem der anderen UEMOA-Staaten. Die Ecobank ist bisher selbst keine (Eigenkapital)Beteiligungen eingegangen. Fallbeispiel 6: Die Unternehmen Alstom und Wärtsilä haben 2003 die Erweiterung des Wasserkraftwerks am Cap des Biches vollendet und damit die Kapazität des Kraftwerks um 30 MegaWatt (MW) erhöht. Finanziert wurde die Maßnahme durch die Afrikanische Entwicklungsbank (48%), die Ecobank (36%) und Senelec (16%). Die Erweiterung der Kraftwerkskapazitäten ermöglicht den weiteren Ausbau der Energieversorgung und trägt damit zur Verminderung des Energiedefizits bei. Außerdem ersetzt dieser Ausbau den Rückgriff auf die sehr kostspielige Gasturbinentechnik. 16 16 Quelle: www.iepf.org 28 f) Crédit Lyonnais Sénégal (CLS) Name der Bank Crédit Lyonnais Sénégal (CLS) Stammkapital 2.000.000.000 CFA-Francs Art Universalbank, Aktiengesellschaft Adresse 17, Avenue Djily Mbaye x rue Huart, B.P. 56 Dakar; Senegal Fon/ Fax/ E-Mail +221 823 10 08; +221 823 84 30 ; [email protected] Web www.creditlyonnais.sn Ansprechpartner Mr. Serge BIROT Position Directeur de l’Exploitation Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 9% Zinsen für mittelfristige Kredite 9% plus Marge Laufzeiten 1 bis 7 Jahre Kreditbearbeitungszeit 15 bis 30 Tage g) Citibank Sénégal Name der Bank Citibank Sénégal Stammkapital 1.000.000.000 CFA-Francs Art Investmentbank, Aktiengesellschaft Adresse 2, Place de l'indépendance, BP : 3391 Dakar; Senegal Fon/ Fax/ E-Mail +221 849 11 11 ; +221 823 88 17 ; [email protected] Web www.citigroup.com/citigroup/global/sen.htm Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 8% Zinsen für mittelfristige Kredite 10% Laufzeiten 1 bis 7 Jahre Kreditbearbeitungszeit k.A. Bemerkung finanziert nur multinationale Firmen 29 h) Bank of Africa – Senegal Name der Bank Bank of Africa – Senegal Stammkapital 2.000.000.000 CFA-Francs Art Geschäftsbank Adresse 4, Avenue Léopold Sédar Senghor, B.P 1992 RP Dakar; Senegal Fon/ Fax/ E-Mail +221 849 62 40, +221 842 16 67, [email protected] Web www.bank-of-africa.net Ansprechpartner Mr. Khayar Seck Position Responsable du Secrétariat des Engagements Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 9% Zinsen für mittelfristige Kredite 9 bis 13% Laufzeiten 2 bis 6 Jahre Kreditbearbeitungszeit 30 Tage i) Banque Sénégalo-Tunisienne (BST) Name der Bank Banque Sénégalo-Tunisienne (BST) Stammkapital 4.200.000.000 CFA-Francs Art Geschäftsbank, Aktiengesellschaft Adresse 97, Avenue Peytavin – immeuble Kébé, B.P 4111 Dakar; Senegal Fon/ Fax +221 849 60 60, +221 823 82 38 Web / E-Mail www.bst.sn; [email protected] Ansprechpartner Mr. Modou Seye Position Sous Directeur de l’Exploitation Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 8% Zinsen für mittelfristige Kredite 8,5 bis 12% Laufzeiten 2 bis 5 Jahre Kreditbearbeitungszeit 15 Tage 30 j) Banque Régionale de Solidarité – Sénégal (BRS-SENEGAL) Name der Bank Banque Régionale de Solidarité – Sénégal (BRS-SENEGAL) Stammkapital 2.000.000.000 CFA-Francs Art Universalbank Adresse 40, Avenue Jean Jaurès x Carnot, BP 14634 Dakar – Peytavin; Senegal Fon / Fax E-Mail +221 889 80 00; +221 842 98 80 Web / www.bceao.int/brs; [email protected] Ansprechpartner Mr. Mame Demba DIOP (spricht französisch und etwas englisch) Position Leiter Kredit Fon / Mobile/ E-Mail +221 889 80 02; +221 63247 20; [email protected] Kreditkonditionen allgemein Basiszins der Bank 8% Zinsen für mittelfristige Kredite 12% Laufzeiten 3 bis 5 Jahre, auch langfristige L. Kreditbearbeitungszeit 2 bis 3 Wochen Die BRS-SENEGAL ist eine sehr junge Bank. Finanziert werden auch EE-Projekte und – Unternehmen. Die Bank kooperiert mit der unabhängigen Entwicklungsorganisation ENDA, um entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten zu identifizieren. Finanziert werden in erster Linie KMU und Kleinstunternehmen. Ein Beispiel ist ein Unternehmen, das energieeffiziente und umweltfreundliche (Back-)Öfen herstellt, die mit Biomasse aus Abfällen anstatt mit Holz befeuert werden. Außerdem finanziert man bspw auch energieeffiziente Klimaanlagen o.ä. Mit Total gab es eine Kooperation für nachhaltige Entwicklungsprojekte, um kohlenstoffintensives Kochen (z.B. durch Holzverbrennung) in Haushalten zu ersetzen. Die Bank finanziert ausschließlich senegalesische Unternehmen und Projekte, eine Beteiligung ausländischer Unternehmen kommt aber durchaus in Frage. Zusammenfassend kann zu diesem Kapitel folgendes gesagt werden: Bisherige EE-Projekte im Senegal wurden bisher überwiegend mit staatlichen Mitteln unterstützt. Banken verhalten sich noch zurückhaltend insbesondere mit langfristigen Ausleihungen. Erneuerbare Energien sind ein wenig bekanntes Feld bei den Banken und werden als mit hohen Risiken behaftet wahrgenommen. 31 3.3.3 Andere Finanzinstitute a) Compagnie Ouest Africaine de Crédit Bail (LOCAFRIQUE) Name der Finanzinstitution Compagnie Ouest Africaine de Crédit Bail (LOCAFRIQUE) Stammkapital 578 740 000 CFA-Francs Art Leasinggesellschaft Adresse 11 rue Galandou Diouf, B.P : 292 Dakar; Senegal Fon / Fax +221 821 06 01 oder +221 822 06 47; +221 822 08 94 E-Mail [email protected] Ansprechpartner Mrs. Wane Aïda Djigo Position Direktor Kreditkonditionen allgemein Zinsen 12%; 13% Laufzeiten 2 bis 4 Jahre Kreditbearbeitungszeit 3 bis 4 Wochen Voraussetzungen Gesellschaft mit Sitz im Senegal, Gesellschaft muss mindestens ein Jahr existieren b) Fonds de Promotion Économique (FPE) Name der Finanzinstitution Fonds de Promotion Économique (FPE) Art Finanzinstitution Adresse 15, Allées Robert Delmas; BP 6481 Dakar; Senegal Fon / Fax +221 8496464; +221 8218057 Web / E-Mail www.fpe.sn; [email protected] Ansprechpartner Mr. Jean Joachim Base Position Directeur Chargé des relations avec les banques Der FPE bietet Finanzierungsmöglichkeiten für KMU und Projekte mit Sitz im Senegal. Weitere Voraussetzung für ein Engagement des FPE ist die Tätigkeit des KMU: Es muss sich um ein produzierendes Unternehmen handeln. Der FPE hat einen Refinanzierungsfonds für Finanzinstitute, die Kreditmittel an KMU und Projekte vergeben. Zudem verfügt der FPE über einen Garantiefonds und einen Beteiligungsfonds, über den er sich mit Eigenkapital an senegalesischen KMU beteiligt, um die Finanzierungsvoraussetzung für Kreditgeber zu verbessern. 3.3.4 Mikrofinanzinstitute (MFI) mit nationaler Ausrichtung Senegal hat einen recht gut entwickelten Markt für Mikrofinanzierung. Im Jahr 2003 hatten fast 40% der Bevölkerung Geld von Mikrofinanzanbietern geliehen. Das Marktvolumen wird auf mehrere 100 Mio. EUR geschätzt. Zwischen 2000 und 2004 wuchs der Mikrofinanzmarkt erheblich schneller als der Kreditmarkt. Damit bestreitet der Mikrofinanzsektor einen (zunehmend) wichtigen Teil des gesamten Finanzsektors des Landes. Der senegalesische Mikrofinanzmarkt unterscheidet sich von anderen durch die geringe Ausfallquote bei den Krediten und durch seine starke Konzentration. Allein drei Netzwerke bestreiten etwa drei Viertel der Kreditvergabe: Crédit Mutuel du Sénégal (CMS), Programme d´Appui aux Mutuelles d´Épargne et de Crédit du Sénégal (PAMECAS) und Alliance de Crédit pour la Production (ACEP). 32 Aufgrund des großen Erfolgs und der zunehmenden Konsolidierung dieses Marktes sind die Anbieter in der Lage, sich von Mikro- zu Mesofinanzanbietern zu entwickeln und dadurch die Lücke bei der Kapitalausstattung von KMU zu verringern. Da sich die meisten Mikrofinanzanbieter im Senegal bei der Mittelvergabe eher wie konventionelle Banken verhalten, könnte dieser Schritt sogar relativ leicht fallen. Einige dieser Marktakteure erwägen die Möglichkeit auf KMU spezialisierte Banken zu gründen. Diese Entwicklung ist allerdings erst in den Anfängen. Im Senegal sind mehrere Mikrofinanzinstitutionen (MFI) aktiv. Im Folgenden sind nur die wichtigsten genannt: a) Crédit Mutuel Sénégal (CMS) Name der MFI Crédit Mutuel du Sénégal (CMS) Gegründet 1988 Rechtlicher Status Kreditgenossenschaft Produkte Sparprodukte, Kredite Adresse rue de Fatick (PE-17), ex rue des Ecrivains; Point E; BP 28052; Dakar; Senegal Fon/ Fax/ E-Mail +221 869 4848, +221 869 4849, [email protected] Web www.cmutuel.com/cicm/actions/cms.asp Ansprechpartner Mr.Thierno Diongue Position Directeur Commercial Fon/ E-Mail +221 8694848, [email protected] Kreditkonditionen allgemein Zinsen 10 bis 13,5% Volumen Kredite werden vergeben bis zu einer Höhe von maximal 50 Mio. CFAFrancs (76.224 EUR), größere Kredite würden von Fall zu Fall entschieden CMS hat bis dato keine Projekte im Bereich EE finanziert, war aber nach Aussagen eines Mitarbeiters bereits zweimal in Gesprächen bezüglich eines Solarprojektes. Die Rolle von CMS sollte dabei die Finanzierung und die Vermarktung über die lokalen Filialen der CMS sein. Allerdings wurde das Projekt nie realisiert. Derzeit ist CMS in Kontakt mit der Nichtregierungsorganisation ENDA TM hinsichtlich einer möglichen Zusammenarbeit bei EE-Projekten. 33 b) Programme d'Appui aux Mutuelles d'Épargne et de Crédit au Sénégal Name der MFI Programme d'Appui aux Mutuelles d'Épargne et de Crédit au Sénégal (PAMECAS) Gegründet 1995 Rechtlicher Status Kreditgenossenschaften Produkte Kredite, Spareinlagen Anteil der Mikrofinanzierung am Gesamtgeschäft 91-100% Adresse Cité Fadia Plle n° 4; Dakar; Senegal Fon / Fax +221 839 86 60 oder +221 835 92 06 ; n.a. Web / E-Mail www.pamecas.org; [email protected] Ansprechpartner Mrs. Ba Position Chargé de projets au sein de la Direction Fon / E-Mail +221 8398660; [email protected] Kreditkonditionen allgemein Zinsen n.a. Volumen Kredite werden vergeben bis zu einer Höhe von maximal 50 Mio. CFAFrancs (76.224 EUR) Nach Aussagen eines Mitarbeiters hat PAMECAS bisher keine EE-Projekte finanziert. c) Alliance de Crédit et d’Epargne pour la Production (ACEP) Name der MFI Alliance de Credit et d'Epargne pour la Production (ACEP) Gegründet 1987 Rechtlicher Status Kreditgenossenschaft Produkte Kredite, Spareinlagen Anteil der Mikrofinanzierung am Gesamtgeschäft 91-100% Adresse 35 Avenue Bourguiba; B.P. 5817; Dakar; Senegal Fon / Fax +221 869 75 50 oder +221 869 75 65; +221 825 29 35 Web / E-Mail http://senegal.portailmicrofinance.org/article.php3?id_article=481; acep@telecom_plus.sn Kreditkonditionen allgemein Zinsen n.a. Volumen Kredite werden vergeben bis zu einer Höhe von maximal 15 Mio. CFAFrancs (22.800 EUR) 34 d) Femme Développement et Entreprise en Afrique (FDEA) Name der MFI Femme Développement et Entreprise en Afrique (FDEA) Art Nichtregierungsorganisation (NGO) Adresse Zone B Derrière la Clinique Internationale BP 3921 Dakar SÉNÉGAL Fon / Fax +221 8247153 ; +221 8254287 Web / E-Mail http://senegal.portailmicrofinance.org/article.php3?id_article=62; [email protected] Ansprechpartner Mrs. Ndéye Mariane Thioye Position Directrice Exécutive Fon / E-Mail +221 8252058; +221 8247153; [email protected] Nach Aussagen eines Mitarbeiters wurden bisher keine EE Projekte finanziert. FDEA ist Teil einer Gruppe, die die Entwicklung eines EE-Projektes für den ländlichen Raum diskutiert, die Diskussion befindet sich aber in einem recht frühen Stadium. Die Finanzierung durch die FDEA gliedert sich in drei Größenklassen: • • • bis 5.000.000 CFA-Francs (7.622 EUR) bis 10.000.000 CFA-Francs (15.244 EUR) (nur für weibliche Unternehmer) bis 15.000.000 CFA-Francs (22.867 EUR) (nur für weibliche Unternehmer) 35 4. Zusammenfassung Senegal verfügt über einen Finanzsektor mit einer Vielfalt von Finanzinstitutionen. Die tragenden Säulen dieses Sektors sind insbesondere die Banken, in zunehmendem Maße aber auch die Mikrofinanzinstitutionen (MFI). Die Stabilität des Sektors hat zugenommen und übertrifft diejenige in anderen Staaten der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion. Die erfolgreichen und rentabel arbeitenden MFI konkurrieren zunehmend mit den Banken um die Finanzierung der bestbewerteten KMU. Dennoch besteht eine Finanzierungslücke, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Diese Lücke mag jedoch z.T. bedingt sein durch strukturelle Schwächen senegalesischer Unternehmen. So geben 21% der in einer IWF-Studie befragten Unternehmen als Grund für die Nichtverfügbarkeit von Fremdmitteln mangelnde Sicherheiten an. Fast ein Drittel aller Unternehmen lehnen die Kreditaufnahme bzw. eine Verschuldung grundsätzlich ab. 17 Deutsche Unternehmen sollten zumindest diese Beschränkungen nicht aufweisen, sie dürften auf dem senegalesischen Kapitalmarkt ein besseres Standing haben und einen besseren Zugang zu Finanzmitteln als einheimische Unternehmen. Das Thema Erneuerbare Energien dürfte allerdings bei fast allen (nationalen) Finanzinstitutionen im Senegal ein relativ neues Thema sein, so dass mit einer gewissen Zurückhaltung vieler Akteure gerechnet werden muss. Gleichzeitig besteht aber auch ein grundsätzliches Interesse an der Finanzierung von Unternehmen und Projekten der Erneuerbaren Energien, wie die Interviews für diese Studie zeigen. Eine größere Routine in der Finanzierung von EE-Projekten weisen die regionalen und insbesondere die internationalen Finanzinstitutionen auf. Als eine erste Anlaufstelle für Fragen der Finanzierung mag die KfW Bankengruppe mit ihren verschiedenen Institutionen (KfW Entwicklungsbank, KfW Ipex-Bank und DEG) aufgrund ihrer globalen Erfahrung und Vernetzung eine geeignete Adresse sein. Die vorliegende Studie soll deutschen Unternehmen helfen, sich einen raschen Überblick über verschiedenste Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen und Projekte der Erneuerbaren Energien zu verschaffen. Je nach Art des Finanzierungsbedarfs, ob Wagniskapital, Kreditfinanzierung für eine Unternehmensgründung oder ein EE-Projekt, sind unterschiedliche Institutionen anzusprechen. In vielen Fällen wird die Ansprache mehrerer Institutionen unvermeidlich sein, da bspw. manche Banken nur in einem Konsortium eine Finanzierungszusage geben mögen, oder weil manche Beteiligungsgesellschaften ausschließlich Minderheitsbeteiligungen eingehen. Dem kapitalsuchenden Unternehmen jedenfalls sollte dieser Leitfaden einen wesentlich schnelleren Zugang zu den relevanten Akteuren ermöglichen. 17 IWF, Senegal: Financial System Stability Assessment Update, IMF Country Report No. 05/126, April 2005 http://wbln0018.worldbank.org/FPS/fsapcountrydb.nsf/(attachmentwebFSSA)/Senegal_Update_FSSA.pdf/$FIL E/Senegal_Update_FSSA.pdf 36 5. Literaturverzeichnis • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • ADFinance Dakar (AquaDev), Programm „Sen VIII“, September 2006 http://www.cofides.org/documents/adfrance centre regional de micro-finance.pdf African Development Bank (AfDB)/OECD: African Economic Outlook (mehrere Ausgaben) http://www.oecd.org/about/0,3347,en_2649_15162846_1_1_1_1_1,00.html Agence Nationale Chargé de la Promotion de l´Investissement et des Grands Travaux (APIX): Investitionsgesetz Senegal, August 2006 http://www.investinsenegal.com/PDF/ZUSAMMENFASSUNG_INVESTITIONSGESETZ.pdf Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai): Recht kompakt Senegal, April 2007 http://www.bfai.de/nsc_true/DE/Content/__SharedDocs/Anlagen/PDF/Anlagen-Rechtkompakt/recht-kompakt-senegal,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/recht-kompaktsenegal Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai): Wirtschaftsentwicklung Senegal 2005 http://www.bfai.de/ext/anlagen/PubAnlage_2302.pdf Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): Renewable Energy and the Clean Development Mechanism, April 2007 www.ren21.net/pdf/virtual_lib_local/CDM-EENetz.pdf Central Intelligence Agency (CIA): CIA Factbook 2007 https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/ Clean Development Mechanism (CDM): Zafarana Wind Power Plant Project in Ägypten, Mai 2007 http://cdm.unfccc.int/UserManagement/FileStorage/Q1QEHEZG9WGW44Q7R6W0HYKCMNZCN F Global Environment Facility (GEF): Senegal - Stromversorgung für ländliche Regionen, Februar 2001 http://www.gefonline.org/projectDetails.cfm?projID=921 International Finance Corporation (IFC): Report on Regions 2006 (Sub Saharan Africa) http://www.ifc.org/ifcext/africa.nsf/AttachmentsByTitle/2006_Africa_Brochure_English/$FILE/SSA2 006_FINAL_8.5x11.pdf International Institute for Sustainable Development (iisd): Seeing the Light – Adapting the climate change with decentralized renewable energy in developing countries, 2004 http://www.cckn.net/pdf/seeing_the_light_dre.pdf International Monetary Fund (IMF): Senegal: Financial System Stability Assessment Update, IMF Country Report No. 05/126, April 2005 http://www.imf.org/external/pubs/ft/scr/2001/cr01189.pdf Output-Based Aid (OBA): OBApproaches, Note Number 14, März 2007 http://www.gpoba.org/docs/OBApproaches14_SenegalElectric.pdf Transparency International: Corruption Perceptions Index 2006, 2006 http://www.transparency.de/uploads/media/06-11-03_CPI_2006_press_pack_deutsch.pdf United Nations Environmental Programm (UNEP), Ecosecurities: Guidebook to Financing CDM Projects, Mai 2007 http://cd4cdm.org/Publications/FinanceCDMprojectsGuidebook.pdf Woods Hole Research Center: Country Case Study: Senegal, Februar 2003, aus: Woods Hole Research Center: Action versus Words: Implementation of the UNFCCC by select Development Countries, 2003 http://www.whrc.org/policy/climate_change/ActionPDF/WHRC9.4-Senegal.pdf World Bank Group: Doing Business 2007 http://www.doingbusiness.org/documents/DoingBusiness2007_FullReport.pdf World Bank Group: Doing Business 2006 http://www.doingbusiness.org/documents/DoingBusines2006_fullreport.pdf World Bank Group: (Summary of) Senegal recent Development in Infrastructure, Note Number 7, September 2005 http://siteresources.worldbank.org/EXTAFRSUMAFTPS/Resources/note_7_screen.pdf World Bank Group: Summary of Senegal Investment Climate Assessment, September 2005 http://siteresources.worldbank.org/EXTAFRSUMAFTPS/Resources/note_10_screen.pdf 37 6. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Wirtschaftsindikatoren des Senegal für das Jahr 2006 (geschätzt) Tabelle 2: Bruttoinlandsprodukt der Mitgliedstaaten der UEMOA in Mrd. USD Tabelle 3: Wirtschaftsindikatoren des Senegal Seite 4 Seite 5 Seite 7 7. Abkürzungsverzeichnis ACEP ACP Staaten AfDB AIAFD AREED ASER ATE AVCA BCEAO bfai BICIS BMWi BMZ BOAD BRS BST CBAO CEMAC CER CDM CFA-Franc CIA CIFA CLS CMS CNCAS DED DEG DFI EFI EE EEF EIB ENDA-TM EUR FAGACE FDEA FPE FZ GARI GEF GTZ IDA IDB IFC IPEX IRR IWF IZF KMU Alliance de Crédit et d’Epargne pour la Production African, Caribbean and Pacific Group of States African Development Bank Association des Institutions Africaines du Financement de Développement African Rural Energy Enterprise Development Agence de l'Éléctrification Rurale Al Tayyar Energy Afrikanischen Venture Capital Association Banque Centrale des Etats de l'Afrique de l'Ouest Bundesagentur für Außenwirtschaft Banque Internationale pour le Commerce et l´Industrie du Sénégal Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Banque Ouest Africaine de Développement Banque Régionale de Solidarité Banque Sénégalo-Tunisienne Compagnie Bancaire de L'Afrique de L'Ouest Communauté économique et monétaire de l'Afrique Centrale Certified Emmission Reductions Clean Development Mechanism Franc de la Communauté Financière d'Afrique Central Intelligence Agency Canada Investment Fund for Africa Crédit Lyonnais Sénégal Crédit Mutuel du Sénégal Caisse Nationale de Crédit Agricole du Sénégal Deutscher Entwicklungsdienst Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft Development Finance Institutions European Development Finance Institution Erneuerbare Energien Europäischer Entwicklungsfonds European Investment Bank Environnement et Développement du Tiers Monde Euro Fonds Africain de Garantie et de Coopération Economique Femme Développement et Entreprise en Afrique Fonds de Promotion Économique Finanzielle Zusammenarbeit Fonds Régional de Garantie pour les Investissements Privés en Afrique de l'ouest Global Environment Facility Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit International Development Association Islamic Development Bank International Finance Corporation Institut f ür Projekt- und Exportfinanzierung Internal Rate of Return Internationaler Währungsfond Investier en zone franc Kleine und mittlere Unternehmen 38 LDC MIGA MFI MW NCCC NGO NREA OAPI OECD OTC PAMECAS PIDG PPP ROI SGBS SONES TI UEMOA UNDP UNEP UNFCCC USD Least Developed Countries Multilateral Investment Guarantee Agency Mikrofinanzinstitution Megawatt National Climate Change Committee Non-Governmental Organization New and Renewable Energy Authority Organisation Africaine de la Propriete Intellectuelle Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Over The Counter Programme d´appui aux mutuelles d´épargne et de crédit du Sénégal Private Infrastructure Development Group Public Private Partnership Return on Investment Société Générale de Banques au Sénégal Société Nationale des Eaux du Sénégal Transparency International Union économique et Monétaire Ouest Africaine United Nations Development Programme United Nations Environment Programme United Nations Framework Convention on Climate Change US Dollar 39 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie herausgegeben. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveran staltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.