Rundbrief Delhi 07.02.2015 - Deutschsprachige Protestantische

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Rundbrief Delhi 07.02.2015 - Deutschsprachige Protestantische
Neuigkeiten aus der Kirchengemeinde Neu Delhi
Neu Delhi, d. 08.02.2015
Liebe Leserin, lieber Leser,
sind Sie Ihnen aufgefallen? Die Masken der IS-Kämpfer in den Videos, die die Hinrichtungen der
verschiedenen Geiseln zeigen, die seit dem Vorstoß der islamischen Kämpfer nach Syrien und in den
Irak die Tagesbilder bestimmen. Oder die der „grünen Männchen“, die plötzlich auf der Krim oder im
ostukrainischen Donbass auftauchten. Mittlerweile scheinen sich rund um den Globus sowohl Kämpfer
als auch Sicherheitskräfte kaum noch ohne sie auf die Straße oder in den Dienst zu trauen.
In diesen Wochen haben sie aber auch, egal ob in Mitteleuropa oder hier in Delhi wie jüngst auf dem
Maskenfest der russischen Botschaft, auch eine andere Aufgabe. Sie ermöglichen zu verbergen, was
ich nicht zeigen will und reizen, wie es der russische Botschafter sagte, den Menschen zu entdecken,
der sich dahinter verbirgt.
Masken gehören zu meinem Leben dazu. Ich setze sie auf, um unbehelligt zu bleiben von den allzu
forschenden Nachfragen anderer. Ich setze sie auf, um Erschöpfung oder Betroffenheit zu verbergen,
um Unsicherheit zu kaschieren. Ich setze sie auf, um selbst zu dosieren, wie viel andere von mir sehen
sollen. Manchmal fällt mir diese Maskierung überhaupt erst dann richtig auf, wenn ich einen Menschen
unvermutet mit bloßem, ungeschminktem Antlitz treffe oder in einem Moment der Verletzlichkeit
überrasche – noch ohne Maske.
Bei einem Ball oder Fest wie in der russischen Botschaft oder zu Fasching sind Masken Teil des Spiels.
Es macht Spaß zu raten, „who is who“. Ich kann so genießen, interessant zu sein. Dann hat die
Demaskierung einen eigenen Reiz. Aber im wirklichen Leben kommen mir Masken eigentlich wie eine
Kapitulationserklärung vor. Rechne ich gar nicht mehr damit, dass andere Menschen wirklich sehen
möchten, wer ich bin? Rechne ich gar nicht mehr damit, dass andere hilfreich reagieren, wenn ich
unglücklich aussehe? Rechne ich gar nicht mehr damit, dass jemand mich so schön finden könnte, wie
ich bin?
Bei Matthäus heißt es: „Ihr seid das Licht der Welt. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es
unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter.“ (5,14a.15a) Gott hat mich gut gemacht, so wie ich
mit allen schönen wie nicht so schönen Seiten bin. In meinem Angesicht kann ich etwas von seiner
Geschichte mit den Menschen lesen. In meinen Augen spiegelt sich das Wesen, das Gott mir
geschenkt und in mich gepflanzt hat. In meinem Nächsten begegne ich ihm. Sollte mir also aus dem
Gesicht eines anderen Menschen nicht auch dann und wann Gottes Angesicht leuchten, egal ob in
Syrien oder dem Irak, im Donbass, während des Maskenfestes in der russischen Botschaft Delhi oder
im täglichen Leben?
Darum laden wir ein - Veranstaltungen
-
zum nächsten Gottesdienst am 08.02., 10.30h (mit „Schatzkiste“ für Kinder im Gottesdienst) in
die Gemeindewohnung, F-7/2 Vasant Vihar, anschl.Kirchkaffee und –tee sowie Kaltgetränke
Texte im Gottesdienst: Thema – Im falschen Film?; Evangelium – Lukas 8,4-9; Ansprache – 2
Korinther 12,1-10
-
zum Hindiunterricht mit Anna Verick am 11.02., 09.45h (nur nach Anmeldung möglich)
-
zur Jungen Gemeinde am 13.02., 16.00h (Informationen gibt Pfr. Lesinski); Farm der Familie
Kehm, Bijvasan
- zum Krabbelgottesdienst am 16.02., 15.30h, Gemeindewohnung, F-7/2 Vasant Vihar
Bitte nehmen Sie in Ihre und Eure Gebete auf – Fürbitten
+ die Menschen und Gesellschaft in Indien,
+ die religiösen und sozialen Minderheiten in Indien,
+ die Menschen in Ägypten, Syrien, im Irak und der Ukraine
+ die Menschen in Belgien, Luxemburg, Niederlande
(zusammen mit dem ökumenischen Fürbittkalender des WCC)
Soll auch Ihr/ Euer Gebetsanliegen im Gottesdienst berücksichtigt werden? Teilen Sie es Pfarrer Lesinski mit (Kontakt s.o.).
Vom 15. März bis 25. April werden wir erstmalig eine Praktikantin aus Deutschland in der Gemeinde
zu Gast haben. Wir erhoffen uns von ihr Impulse vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit. Für sie suchen wir dringend, ob nun für die ganze Zeit oder „nur“ für eine oder zwei Wochen eine Übernachtungsmöglichkeit. Gibt es unter Ihnen jemanden, der die junge Dame, Elisa Schulz bei sich aufnehmen könnte? Oder der in seiner Nachbarschaft oder in seinem Freundeskreis jemanden wüßte? Da sie
bereits alle Reise- und Visakosten selbst trägt, wollen wir ihr hier mit einer kostenlosen Unterkunft
helfen.
Spätestens Mitte April mit der nächsten Gemeindeversammlung werden die Legislaturperioden von
Gerdalies von Diggelen, Conny Ledder und Carsten Blaich im Gemeindekirchenrat enden. Alle drei
werden nicht mehr antreten, da sie absehbar Indien verlassen und dahei keine volle Amtszeit mehr zur
Verfügung stehen werden. Für ihr Engagement in den vergangen Jahren danken wir ihnen herzlich! Um
auch weiterhin hier in Neu Delhi eine deutschsprachige protestantische Kirchengemeinde zu
haben, benötigen wir Kandidaten für das Amt des Gemeindekirchenrats. Im wesentlichen leiten
und organisieren die Gemeindekirchenratsmitglieder durch ein monatliches Treffen und durch Hilfen bei
den drei großen Farmgottesdiensten und dem Willkommensabend die Gemeindearbeit hier in Delhi.
Wenn Sie selbst Lust haben, diese Gemeinde aktiv zu begleiten und mitzugestalten, dann melden Sie
sich bei einem der Gemeindekirchenratsmitglieder oder bei Pfarrer Lesinski. Helfen Sie uns aber auch,
noch weitere und neue Kandidaten für diese wertvolle Arbeit zu finden. Nähere Einzelheiten geben wir
Ihnen gerne, aber auch Pfarrer Lesinski.
Mit herzlichem Gruß
Ihr und Euer
Markus Lesinski, Pfarrer
… auch das noch!
“Menschen aus allen Himmelsrichtungen finden zu uns, so dass wir durch unsere gelebte
Gemeinschaft genau dort, wo wir leben, teilhaben dürfen an dem großen globalen Netzwerk der Liebe
Gottes. So beginnt das Reich Gottes, ganz im Sinne Jesu, schon jetzt und hier.”
(Pfarrer Dr. Karl-Heinz Schell, Beijing im Geleitwort des 2. Festschriftbandes anläßlich 20 Jahre Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache Peking, 2013.
Er wird am 08.02.2015 nach mehr als 7,5 Jahren Dienst in China feierlich verabschiedet.)
Weitere Informationen finden Sie auch im ökumenischen Gemeindebrief “Langar” der deutschsprachigen römisch-katholischen Emmaus-Gemeinde Neu-Delhi und der
Deutschsprachigen Protestantischen Kirchengemeinde in Nordindien und auf www.evangdelhi.de
Deutschsprachige Protestantische Kirchengemeinde Nordindien, F-7/2, Vasant Vihar, New Delhi 110 057, India
[email protected], www.evangdelhi.de, Tel. +91.11.41611375
Vorsitzende des Gemeindekirchenrats: Pfr. Lesinski (kommissarisch)
Pfarrer: Markus Lesinski,
mobil: +91.98.73937589, mail: [email protected], [email protected]
Bankverbindung
in INR: Deutsche Bank New Delhi, IFSC code: DEUT0796DEL, Kontonummer: 000019623760019, account type: current account, beneficiary name: Markus Lesinski
in €: KD Bank Duisburg, BIC: GENODED1DKD, IBAN: DE17 3506 0190 1011 7190 11