Ausgabe 01/2015 - Caritas Dortmund

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Ausgabe 01/2015 - Caritas Dortmund
wohltuend. menschlich.
Ausgabe 1 / 2015
caritas
dortmund
Caritas Dortmund
Caritasverband Dortmund e.V., Caritas-Altenhilfe Dortmund GmbH, Caritas Dienstleistungsbetriebe GmbH
Kurz berichtet
Projekt „Familien
stärken“ erfolgreich
gestartet
Hier wird der Strukturwandel in Eving sichtbar: Früher Kohle, heute Dienstleistungen. Foto: W.D. Krause
Caritas setzt auf Zukunft
Dienstleistungsbetriebe jetzt im neuen Betriebsgebäude in Eving
D
ieses Betriebsgebäude ist ein
echter Blickfang. Die Caritas
Dienstleistungsbetriebe GmbH ist
umgezogen, und das ist im wahrsten Sinne des Wortes kaum zu übersehen. Nicht nur, dass das neue Gebäude in
unmittelbarer Nähe des historischen
Evinger Hammerkopfturms an sich schon
eine gute Figur macht – was hinter der
Fassade angeboten wird, kann sich mehr
als sehen lassen! Auch von außen ist es
gut erkennbar: Ein fast sechs Meter hohes
Banner fasst die Bereiche zusammen, in
denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas aktiv sind. Seit die Caritas Dienstleistungsbetriebe am Markt
sind, steht eines im Mittelpunkt: „Einer
guten und sinnerfüllenden beruflichen
Tätigkeit nachzugehen, stellt für die
meisten Menschen ein hohes Gut dar“, so
Elke Krause, Geschäftsführerin des Unternehmens. Dabei gibt es keine Unterschiede. Denn dieser Grundsatz gilt uneingeschränkt auch für Menschen mit Behinderungen. Seit mehr als fünf Jahren,
damals noch am alten Standort an der
Hannöverschen Straße, bietet das Integrationsunternehmen Menschen mit und
ohne Behinderungen eine dauerhafte berufliche Perspektive. Bereits seit dem
1. Januar 2011 leistet die Caritas Dienstleistungsbetriebe GmbH damit einen
wichtigen Beitrag zur Eingliederung von
Menschen mit Behinderungen. Dies wird
sich natürlich im Gewerbepark Minister
Stein nicht ändern – im Gegenteil. Der
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
In den letzten Wochen wurde fast täglich über die Situation
der Flüchtlinge in Dortmund berichtet. Anfang Januar bat
uns die Stadt Dortmund, bereits zum 1. Februar die Betreuung von 120 Flüchtlingen in der früheren Hauptschule am
Ostpark aufzunehmen. In einem äußerst engen Zeitrahmen
mussten wir das Personal gewinnen, sowie Catering, Reinigung und Präsenzdienst sicherstellen. Dank einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich vorübergehend in dieser neuen Einrichtung engagieren, konnten wir pünktlich
beginnen. Dieser Kraftakt war aber nur möglich mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher aus der Nachbarschaft, aus Kirchengemeinden, Vereinen und Verbänden. Hier gibt es glücklicherweise eine große Hilfsbereitschaft.
Mein besonderer Dank aber gilt Christoph Gehrmann, dem Leiter unseres
Fachdienstes für Integration und Migration, und seinem Team für diesen
Ihr Georg Rupa, Vorstandsvorsitzender
außerordentlichen Einsatz.
„Für Menschen in Not
suchen wir ständig
gut erhaltene Kleidung
und Möbel.“
Elke Krause, Geschäftsführerin des Unternehmens
Caritasverband Dortmund setzt alles daran, Menschen noch mehr Chancen zu
bieten. Die Anforderungen hier entsprechen den individuellen Leistungsmöglichkeiten des einzelnen Beschäftigten.
Aktuell sind bei den Caritas Dienstleistungsbetrieben insgesamt 22 Mitarbeiter
beschäftigt, zehn davon zählen zum anerkannten Personenkreis der Menschen
mit Behinderungen. Dies entspricht einer
Quote von 47 Prozent, worauf der Dortmunder Caritasverband sehr stolz ist. Zudem sind weitere Jobs bereits geplant,
Neueinstellungen hat es regelmäßig seit
der Gründung gegeben.
Zentrale Lage ist großer Vorteil
Doch die Erfolge führten auch zu neuen
Herausforderungen. Mehr Fläche musste
her. Die ersten Betriebsjahre gaben Mut,
für das Unternehmen ein eigenes Betriebsgebäude zu konzipieren und zu errichten. Dies auch vor dem Hintergrund,
dass am alten Standort an der Hannöverschen Straße die Arbeitsbedingungen
insbesondere für Menschen mit Behinderungen nicht mehr geeignet waren. Weiterer Vorteil: Der Eingangsbereich des
Gebäudes im Körner Gewerbegebiet lag
>
In der letzten Ausgabe haben wir ausführlich über unser neues Projekt zur Unterstützung von Angehörigen spielsüchtiger
Menschen informiert. Im 4. Quartal 2014
konnten wir 28 betroffene Familien erreichen. 21 ausführliche Einzelberatungen
und 13 Gruppengespräche fanden statt
sowie fünf Vermittlungen an Fachdienste
z.B. die Schuldnerberatung. Im Rahmen
der Netzwerkarbeit wurden vielfältige Kontakte aufgebaut. Mit Ihrer Spende helfen
Sie mit, diesen Dienst zu sichern:
Caritas Gemeinschaftsstiftung,
IBAN: DE88 4405 0199 0001 0695 19,
BIC: DORTDE33XXX, Stichwort „Suchthilfe“.
Margit Kukelka leitet
Dransfeld-Haus
Das Wohnhaus Hedwig Dransfeld hat eine neue Leitung: Margit Kukelka. Sie ist
seit vielen Jahren
in der Behindertenhilfe des Caritasverbandes als
beratende Pflegefachkraft tätig und
kennt sich im Arbeitsfeld bestens
aus. Ihre Vorgängerin,
Kornelia
Berges, hat die Leitung des neuen Wohnhauses St. Michael in Aplerbeck übernommen. Gleich zu Beginn ihrer neuen Tätigkeit wartete eine große Herausforderung auf Margit Kukelka und ihr Team: Das
Wohnhaus wurde vier Monate lang grundsaniert, Bäder wurden erneuert und Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt.
Damit hat sich die Wohnqualität erheblich
verbessert.
Große Resonanz
auf die Aktion
„Wärme spenden“
Überrascht wurden Wohnungslosenseelsorger Daniel Schwarzmann und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachdienstes Gemeindecaritas von der großen Spendenbereitschaft der Dortmunder Bevölkerung. Kaum war die Aktion „Wärme spenden“ bekannt gemacht, da stand das Telefon schon nicht mehr still. Nicht mehr gebrauchte Schlafsäcke wurden in der Wißstraße abgegeben und manch einer fragte,
ob er nicht gleich für drei Schlafsäcke
spenden könne. So kamen über 15.000 €
zusammen. Für die Unterstützung sagen
wir herzlichen Dank.
CARITAS KONKRET
>
versteckt und abgelegen von der Straße.
Dank der modernen Architektur des neuen Gebäudes in Eving wissen Kunden und
Auftraggeber jetzt genau, wohin sie sich
wenden können.
Ideale Voraussetzungen in jeder Hinsicht bietet also der neue Standort im Gewerbepark Minister Stein. Die Kosten für
den Erwerb der Grundstücksfläche und
die Errichtung des Gebäudes belaufen
sich auf 2.105.000 Euro. Neben Eigenmitteln des Caritasverbandes Dortmund wird
das Gebäude aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen, des Landschaftsverbandes, der Stiftung Wohlfahrtspflege und
der Aktion Mensch finanziert. Die Zuwendungsgeber unterstützen Projekte, die
unmittelbar behinderten Menschen zugutekommen und zu deren Integration in
die Gesellschaft und den allgemeinen Arbeitsmarkt beitragen. Dem Caritasverband als Bauherrn war es wichtig, dass
vor allem Dortmunder Firmen zum Zuge
kamen. Die Federführung lag bei der Unternehmensgruppe Derwald, zuständig
für die Planung und die Bauphase.
Früher Kohle,
heute Dienstleistungen
Bereits beim ersten Spatenstich im April
2014 vor historischer Kulisse lobte Georg
Rupa, Vorsitzender des Caritasverbandes
Dortmund, nicht nur das erweiterte
Platzangebot. Vor Vertretern der lokalen
Politik, Verbandsmitgliedern sowie den
Leitungen von Arbeitsagentur und Jobcenter wies Rupa auf den Standortvorteil
des Gewerbeparkes Eving hin. Vom gesamten Stadtgebiet aus ist er schnell zu
erreichen, Bundesstraße und Autobahnen liegen quasi vor der Haustür. Dies
ist auch der Grund, warum der Menüservice der Caritas hier nun ebenfalls seine
Zentrale hat. Dieser bringt das gewählte
Menü täglich frisch auf den Tisch.
Auf etwa 1.200 Quadratmetern Nutzfläche wurden also alle bisher bestehenden Tätigkeitsfelder angesiedelt. Doch
damit nicht genug: Im Zuge der Neuerrichtung des Gebäudes kamen zwei weitere, komplett neue Bereiche hinzu – die
Gebäudereinigung für private und gewerbliche Kunden sowie ein Möbelmarkt
CA R ITA S DIENSTL EI S T UNG S Z E NT R UM
Ob Gebäudereinigung, Kleintransporte oder Gartenpflege: Hier gibt es fast alles aus einer Hand.
„Wir müssen dafür sorgen,
dass unser Unternehmen
auf wirtschaftlich tragfähigen Beinen steht.“
Georg Rupa, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Dortmund, bei der Grundsteinlegung
mit alten, aber auch neuen Stücken. Aber
nicht nur die Caritas Dienstleistungsbetriebe haben jetzt hier ihren Sitz. Im
Obergeschoss des Gebäudes ist der Energiesparservice der Abteilung Berufliche
Eingliederung eingezogen.
Dabei handelt es sich um ein Projekt
der Caritas im Rahmen von Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen
für langzeitarbeitslose Menschen. „Hierbei kooperieren wir mit dem Bund, dem
Land, dem Jobcenter sowie dem Umwelt- und Sozialdezernat der Stadt Dortmund“, erklärt die zuständige Abteilungsleiterin Christel Olk. Die eingesetzten Helfer werden zu Serviceberatern für
Energie- und Wasserspartechnik qualifiziert. Wer seinen Abschluss schafft, erhält ein entsprechendes Zertifikat der
Handwerkskammer Dortmund. Erfolgreiche Absolventen gehen in die Haus-
halte sozial schwacher Familien und prüfen dort den Energieverbrauch, beraten
und bauen Soforthilfen wie beispielsweise Energiesparlampen ein. Dieser Service
ist für die Nutzer kostenlos und zahlt sich
angesichts steigender Energiekosten
schneller aus, als man denkt.
Doch bei allem sozialen Engagement
für die Mitarbeiter muss der Betrieb wirtschaftlich arbeiten, wie Georg Rupa bereits während der Grundsteinlegung betonte. Dass es an Interessenten für neue
Arbeitsplätze mangeln könnte, glaube er
nicht. Zu viele Hürden müssten Menschen mit Behinderungen auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt nehmen,
um in Lohn und Brot zu kommen.
Leistung nutzen – Gutes tun
Wer also die Caritas Dienstleistungsbetriebe beauftragt, profitiert doppelt.
Zum einen werden die gewünschten Arbeiten schnell, sorgfältig und professionell erledigt. Zum anderen können sich
alle Kunden sicher sein, etwas Gutes für
eine dauerhafte Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen und zum Weiterbestehen dieses vorbildlichen Unternehmens getan zu haben.
Kontakt: Tel. (0231) 98 12 999-0
[email protected]
Wohnwünsche werden wahr
J
Eine Fundgrube für alle Möbelkunden. Foto: W.D. Krause
eder, der sich günstig eine Wohnung oder ein Zimmer einrichten
möchte, sollte künftig in Eving den
neuen Möbelmarkt der Caritas
Dienstleistungsbetriebe besuchen. Das
Besondere sind die sozialverträglichen
Preise. Im Angebot sind gut erhaltene sowie neue Möbel für den täglichen Gebrauch. Ziel ist es, für kleines Geld gute
Qualität zu bieten. Die gebrauchten Möbel kommen durch Spenden und Wohnungsauflösungen nach Eving. Neuware
setzt sich aus Restposten, Falschbestellungen und sogenannter B-Ware zusammen. Natürlich sind Schnäppchenjäger
willkommen – sie kommen bei diesem
Angebot auf rund 200 Quadratmetern
Ausstellungsfläche voll auf ihre Kosten.
Doch auch Menschen mit geringem Ein-
kommen sollen sich dort ihre Wünsche
und Wohnideen erfüllen können. Je nach
Marktlage bieten wir Wohnzimmereinrichtungen, Küchen, Schlafzimmer,
Kinderzimmer, Garderoben, Lampen,
Teppiche, Kleinmöbel und Dekorationsartikel an. In den barrierefreien Räumen
kann sich die Kundschaft alle Artikel anschauen und mit fachkundiger Beratung
in aller Ruhe auswählen.
Lieferung nach Hause
ist möglich
Der Möbelmarkt im neuen Dienstleistungszentrum ist von montags bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr sowie an
Samstagen zwischen 10.00 und 14.00
Uhr geöffnet. Auf Wunsch werden die
Möbel auch nach Hause geliefert.
Fotos: W.D. Krause
Alles auf
einen Blick
Garten-/Landschaftsbau
Unsere Mitarbeiter sorgen für
ein grünes und gepflegtes
Wohnumfeld. Beratung, Gartenplanung, Bauausführung, Gartenpflege – wir bieten individuelle und kreative
Lösungen aus einer Hand.
Gebäudereinigung
Unser Team bietet den kompletten Service in Privathaushalten und Gewerbeobjekten, erstellt
individuelle Reinigungspläne und orientiert sich an den zeitlichen Vorstellungen der Kunden.
Wäscherei
Keine Lust mehr auf waschen
und bügeln? Der mobile Wäscheservice reinigt Ihre Kleidung und
holt auch Gardinen, Oberbetten sowie
Kopfkissen ab und bringt sie frisch
gewaschen und gebügelt zurück.
Malerarbeiten
Ihre vier Wände brauchen einen Anstrich? Unsere fachkundigen Mitarbeiter erledigen alle Arbeiten
und erstellen im Vorfeld ein Angebot.
Hausmeisterservice
Bei uns sind Gebäude in guten
Händen. Das Caritas-Team kontrolliert, wartet und repariert technische
Anlagen im Rahmen seiner hausmeisterlichen Kompetenzen.
Kleintransporte
Ob regelmäßige Transporte
oder einmalige Kleinumzüge –
bei der Caritas ist alles möglich. Wohnungsauflösungen und Entrümpelungen
werden aus einer Hand angeboten.
Elektroprüfung
Unternehmen müssen elektrische Anlagen und Betriebsmittel regelmäßig überprüfen, um Gefahren für Personen auszuschließen.
Speziell ausgebildete Mitarbeiter erstellen ein rechtssicheres Prüfprotokoll.
CARITAS KONKRET
AKTUEL L ES
Menschen auf der Flucht
Gesichter der Caritas
INTERVIEW: So hilft die Caritas Flüchtlingen, eine neue Heimat zu finden
D
ie Zahl der Flüchtlinge, die in
Dortmund ankommen, steigt.
Derzeit sind es mehr als 2.500
und wöchentlich kommen rund
50 hinzu. Das bestätigt auch Christoph
Diekhans, Flüchtlingsberater des Caritasverbandes. Im Gespräch mit Caritas konkret beschreibt er die Situation der Menschen und gibt einen Einblick in die Arbeit der neuen Übergangseinrichtung,
die in der ehemaligen Hauptschule am
Ostpark eingerichtet wurde.
Wie viele Flüchtlinge können am
Ostpark betreut werden und wie
lange bleiben sie?
Der Aufnahmeeinrichtung sind 120
Menschen zugewiesen. Man kann jetzt
allerdings noch nicht absehen, wie lange
sie hier bleiben. Die Zahl der Flüchtlinge
wird steigen und es werden auch weitere
nach Dortmund kommen.
Warum engagiert sich der Caritasverband in der Flüchtlingsarbeit und
übernahm im Februar die Leitung
der neuen Aufnahmeeinrichtung?
Das Dortmunder Sozialamt ist auf die
Wohlfahrtsverbände zugegangen. Das
Ziel war: Wir müssen kurzfristig mehr
Wohnraum schaffen für Menschen im
Aufnahmeverfahren. Da nichts Neues gebaut wird, werden leer stehende Immobilien durch Umbaumaßnahmen angepasst.
Die Stadt arbeitet bei der Betreuung gerne
mit den Wohlfahrtsverbänden zusammen,
weil diese umfangreiche Erfahrungen in
der Flüchtlingsarbeit haben und über ein
gut ausgebautes Netzwerk von ehrenamtlich engagierten Menschen in Kirchengemeinden und Vereinen verfügen.
Welche Vorteile bietet der
Verband noch?
Wir als Caritasverband arbeiten seit
vielen Jahren im Bereich der Integration
und Migration von Menschen mit Zuwan-
„Wir wollen alles tun,
damit aus Fremden
Freunde werden“.
Christoph Diekhans, Flüchtlingsberater
derungsgeschichte und sind eng vernetzt
mit Fachdiensten und Kirchengemeinden.
Zudem haben sich bei uns bereits viele
Menschen gemeldet, die sich ehrenamtlich
für Flüchtlinge engagieren wollen. Diese
Anfragen werden wir jetzt koordinieren.
Also ist die Caritas längerfristig
zuständig?
Das sollte alles zwar sehr schnell gehen, ist aber leider nur für sechs Monate
von der Stadt bewilligt. Für die Zeit danach werden die Betreuungsleistungen,
die wir als Caritas in der ehemaligen
Hauptschule am Ostpark und andere Träger an weiteren Standorten in Dortmund
anbieten, europaweit ausgeschrieben.
Natürlich wurden neue Mitarbeiter eingestellt, aber nur mit befristeten Verträgen. Letztendlich stecken wir viel Knowhow in das Projekt, das möglichweise anschließend einem anderen Betreiber zugutekommt. Das wäre sehr bedauerlich.
Welche Aufgaben muss das Team
der Aufnahmeeinrichtung bewältigen?
Die Kolleginnen und Kollegen, die
dort arbeiten, müssen im Prinzip alles
machen - und das rund um die Uhr. Sie
müssen das friedliche Zusammenleben
der Menschen auf engstem Raum sicherstellen, für eine Tagesstrukturierung mit
Freizeitgestaltung sorgen, auf die gesundheitliche Versorgung achten, den
Kindern Schulunterricht vermitteln, die
Erwachsenen zu Ärzten und Behörden
begleiten, Sprachkurse anbieten und die
vielen Ehrenamtlichen begleiten, die sich
hier engagieren wollen. Hinzu kommen
Konflikte in der Bewohnerschaft, die zu
klären sind.
Ein vielfältiges Arbeitsfeld.
Was ist das konkrete Ziel dabei?
Wir müssen den Alltag in Deutschland
trainieren. Nicht zu vergessen: Die Menschen, die kommen, haben bis zur Krise,
die ihre Flucht bedingt hat, ihr Leben gemeistert. Wir müssen sie auf dem Weg
begleiten, dass sie ihr Leben in Deutschland ebenfalls meistern. Da darf man sie
nicht bevormunden, sondern muss Hilfe
anbieten, damit sie ihr Selbstbewusstsein
zurückbekommen. Letztlich ist eine eigene Wohnung und das selbstständige Leben das Ziel.
Was sehen Sie als größte Herausforderung für die neue Aufnahmeeinrichtung an?
Die Belegung des Hauses wird sich
ständig ändern. Natürlich ist jetzt Syrien
stark vertreten, das kann sich aber schnell
wieder ändern. Ohnehin gibt es ‚Den
Flüchtling‘ nicht. Die Menschen haben
ganz unterschiedliche Schicksale, Herkunftsländer und Reisewege.
Kontakt: Tel. (0231) 86 10 80-0
[email protected]
Er ist der richtige Mann am richtigen
Platz. Der gelernte Elektrotechniker
hat nach langer Arbeitslosigkeit im
Energiesparservice einen Job gefunden, von dem er sagt, dass ihm eine
Arbeit noch nie so viel Spaß gemacht
hat. Im Rahmen eines Förderprogramms wurde er
bei der Handwerkskammer zum Serviceberater für Energie- und Wasserspartechnik qualifiziert und berät seitdem Privathaushalte
in Fragen rund ums
Thema „Energiesparen“. Er ist heimlichen Stromfressern auf der Spur und
kontrolliert Heizungen und Wasserkräne auf ihre Verbrauchswerte. „Damit
lässt sich pro Jahr viel Geld sparen“,
so Lutterklas, der mit seinen 53 Jahren hofft, noch lange hier arbeiten zu
können. Was ihn motiviert, ist der tägliche Kontakt zu Menschen, denen er
mit Rat und Tat helfen kann.
Gemeinsam
Neues entdecken
Kinder
Familien
erungen
Menschen mit Behind
mund
tas Dort
Freizeiten 2015 der Cari
Gemeinsam
Neues
entdecken
D
die gemeinsame Förderung von Kindern
mit ohne Behinderung vor. 36 Plätze für
Kinder mit und 75 Plätze für Kinder ohne
Behinderung werden dann dort angeboten.
Kontakt: Tel. (0231) 18 48-1 68
[email protected]
Kontakt: Tel. (0231) 18 71 51 12
[email protected]
Grundstein in Wambel gelegt / Bezug ist für Anfang 2016 geplant
E
Hier entsteht eine moderne Kindertageseinrichtung. derzeit 48 Mädchen und Jungen mit
Sprachbeeinträchtigungen, wird aufgelöst. Bei gutem Bauverlauf können die
Kinder und ihre Betreuer voraussichtlich
Anfang 2016 nach Wambel umziehen.
Dann sind alle Arbeiten erledigt und das
neue Gebäude ist bezugsfertig. Das besondere integrative Konzept sieht dann
Mitarbeiter im Energiesparservice
as Arbeitsfeld „Kuren und Erholung“ hat in den Caritasverbänden eine lange Tradition. Erholungsmaßnahmen für unterschiedliche
Zielgruppen wie Kinder, Familien und
Menschen mit Behinderungen sind seit
vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil caritativer Arbeit. Spezielle Reiseangebote für diese Gruppen werden in
unserem neuen Flyer vorgestellt. Reisen mit der Caritas bedeutet vor allem,
sicher unterwegs zu sein, in Gemeinschaft Neues zu entdecken, Spaß zu haben, neue Kontakte zu knüpfen, sich
vom Alltag zu erholen und andere Länder und Kulturen kennen zu lernen. Alle Reiseziele werden sorgfältig nach
den besonderen Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe ausgesucht. Damit
eine Teilnahme an diesen Freizeiten für
alle möglich ist, gibt es für einkommensschwache Familien verschiedene
Finanzierungsmöglichkeiten.
Startschuss für integrative Kita
ndlich ist was los auf der Baustelle
am Niedersten Feldweg in Dortmund-Wambel. Am 20. Februar
2015 fand die feierliche Grundsteinlegung für das Gebäude statt. Hier
errichtet die KitaPlan360 eine etwa 1.500
Quadratmeter große Kindertagesstätte,
die von 110 Kindern besucht werden
wird. Betreiber des Kindergartens ist der
Caritasverband Dortmund e.V.
„Das Besondere an dieser Kindertagesstätte ist, dass hier Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam betreut
und gefördert werden“, betont Abteilungsleiterin Elke Krause. Um dies zu erreichen, gibt es eine Veränderung im
Dortmunder Westen. Denn der Sprachheilkindergarten St. Angela in Nette für
Michael Lutterklas
Grafik: KitaPlan360
CARITAS KONKRET
AKTUEL L ES
Kurz berichtet
Gesichter der Caritas
Udo Kusak
Pfarrhaus wird Heimat
für junge Flüchtlinge
Ehrenamtlich tätig im
Altenzentrum St. Hildegard
Die Zahl unbegleiteter minderjähriger
Flüchtlinge in den Einrichtungen des Caritasverbandes wächst. Entlastung verspricht
das leer stehende Pfarrhaus der Gemeinde St. Johannes-Baptist in Dortmund-Kurl.
Nach gründlicher Renovierung soll hier eine neunköpfige Wohngruppe mit sozialpädagogischer Betreuung einziehen. „Damit
wollen wir als Kirche vor Ort einen wichtigen Beitrag für Menschen in Not leisten“,
erklärt Pfarrverbundsleiter Reinhard Bürger.
Ein starkes Team verbindet Caritas und Pastoral: Susanne Skaliks-Weitner,
Paul Becker und Brigitte Duve vom Fachdienst Gemeindecaritas. Foto: M. von Kölln
Gut aufgestellt
„Das Zukunftsbild gestalten wir nur gemeinsam“
Das Pfarrhaus der Gemeinde
St. Johannes-Baptist. Foto: M. von Kölln
Thementag „Demenz“
am Berufskolleg
„Demenz ist auch ein Thema für Schüler,
obwohl deren Vergesslichkeit andere Ursachen hat“, scherzte Petra Herrmann vom
Caritas-Dienst „Brücken bauen“. Im Rahmen des Bildungsgangs „Berufliches Gymnasium für Gesundheit“ leitete sie am PaulEhrlich-Berufskolleg einen Workshop zu
diesem wichtigen Thema, das immer mehr
Menschen betrifft. Im Rahmen des Unterrichtsfaches „Gesundheitswissen“ wurden
Ursachen und Erscheinungsformen von
Demenz und die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten vorgestellt.
Schüler erforschten das Thema
Demenz. Foto: P. Herrmann
Impressum
Caritas konkret erscheint 2015 am 1. März, 1. Juni,
1. September und 1. Dezember
Auflage: 8500 Exemplare
Herausgeber: Caritasverband Dortmund e.V.
Propsteihof 10, 44137 Dortmund, Tel. (0231) 1848-160,
Fax (0231) 1848-201, [email protected]
Redaktion: Manfred von Kölln (verantwortlich),
Wolfgang Maas, Barbara Genster, Hanno Sandmann
Layout: Peter Johansmeier, www.yodesigns.de
Druck: Bonifatius Druckerei, Paderborn
Unser Spendenkonto: Sparkasse Dortmund
IBAN DE83 4405 0199 0001 0594 24
BIC DORTDE33XXX
A
m 25. Oktober 2014 hat Erzbischof Hans-Josef Becker nach
einem zehnjährigen Prozess das
Zukunftsbild für das Erzbistum
Paderborn in Kraft gesetzt. Dieses Leitbild wird in den nächsten Jahren die Arbeit der Kirchengemeinden, Verbände
und auch der Caritas maßgeblich prägen.
In 12 Thesen sind die wichtigsten Aussagen zusammengefasst wie beispielsweise
„Für Gottes Liebe zu allen Menschen
Zeichen sein“, „Vertrauen und Verantwortung schenken“, „Mut
zum Experiment“ oder „Vielfalt
ermöglichen“.
Unmissverständlich erklärte Erzbischof
Becker, dass die Aussagen des
Zukunftsbildes für alle verbindlich seien: „ Heute ist mir
klarer denn je, dass es dabei auf
jeden Einzelnen und jede Einzelne
ankommt. Alle Getauften haben Verantwortung, das Leben der Kirche zu gestalten und zu tragen. Dazu brauchen wir ein
verbindliches und verlässliches Miteinander: Wir müssen uns aufeinander verlassen können, miteinander ringen und
streiten lernen im Wissen darum, dass
wir in der Kirche zunächst immer Brüder
und Schwestern sind und keine Gegner,
die sich voreinander behaupten müssen.“
Konkretisiert wird dieser Anspruch
für die Caritas in der Forderung, die Zusammenarbeit von Pastoral und Caritas
weiter auszubauen und zu stärken. Ferner werden Einrichtungen und Dienste
als pastorale Orte entwickelt und gemeinsam mit den Kirchengemeinden die
Lebensräume, Sorgen, Nöte und Hoffnungen der Menschen vor Ort noch mehr
in den Blick genommen. Die Konsequenz
daraus ist es, gemeinsam tätig zu werden. Für den Caritasverband Dortmund hat der Fachdienst Gemeindecaritas an der Entwicklung des Zukunftsbildes mitgearbeitet. In der konkreten
Umsetzung sind bereits erste
Schritte erfolgt. So werden
zum Beispiel beim „Forum Caritas und Pastoral“ in den pastoralen Räumen regelmäßig neue Ideen
entwickelt und konkrete Absprachen getroffen. Und bei „Karitas unterwegs“ informieren sich Interessierte über sozialcaritative Aktivitäten in den Gemeinden
und im Caritasverband. So gelingt Zusammenarbeit und so wird das Zukunftsbild lebendig.
Alle Informationen zum Zukunftsbild gibt es
unter www.zukunftsbild-paderborn.de
MOMENT MAL
Alle Menschen dieser Erde
Menschen die arm sind – die wohnen nebenan
Lange Jahre war der heute 72-jährige
Dipl.-Ingenieur bei der Deutschen
Bahn für die Signaltechnik verantwortlich. Seit 2010 begleitet er Rollstuhlfahrer bei Ausfahrten in Berghofen,
hält Diavorträge über seine
Fahrradreisen und
ist zudem noch Kassierer bei den Aplerbecker Pfadfindern.
„Das hält mich fit
und ich habe Zeit,
für andere was
Gutes zu tun und
das mache ich gerne“, sagt er mit Blick auf das benachbarte Altenzentrum. „Schließlich würde auch ich mich später freuen, wenn
sich jemand um mich kümmert, sobald ich auf Pflege und Betreuung angewiesen bin.“ Aber das mag sich seine Ehefrau überhaupt nicht vorstellen,
die noch viele gemeinsame Jahre in
ihrem schönen Haus verbringen
möchte. Trotzdem denken beide daran,
was in einigen Jahren sein könnte –
und das ist auch gut so.
Schulticker
zu Besuch bei
der Caritas
D
er Caritasverband Dortmund ist
wieder Partner des SchultickerProjekts der Ruhr Nachrichten.
Dabei sind zwei Dinge wichtig: Das Medienprojekt fördert den kompetenten
Umgang mit Print- und Online-Medien
und die Lese- und Schreibfertigkeit junger Menschen. Gleichzeitig erhalten
Kinder und Jugendliche einen Zugang
zu sozialen Themen und werden sensibilisiert für die Sorgen und Nöte von
Menschen in besonderen Lebenslagen.
Auch in diesem Schuljahr leistet der
Caritasverband einen kleinen Beitrag
dazu, dass Kinder und Jugendliche soziale Arbeitsfelder kennenlernen und
darüber berichten. So besuchten Schulklassen kürzlich das Wohnhaus St.
Hedwig in Huckarde (Foto) und das
Mutter-Kind-Haus St. Anna. Auch die
Tagespflege am Harkortbogen steht
noch auf dem Programm. Für alle Beteiligten sind das ganz neue und interessante Begegnungen.
Menschen die reich sind – die wohnen nebenan
Menschen die krank sind – die wohnen nebenan
Menschen die gesund sind – die wohnen nebenan
Menschen die geflüchtet sind – die wohnen nebenan
Menschen die Zuflucht bieten – die wohnen nebenan
Alle Menschen dieser Erde – wohnen im dem Haus der Welt
Alle Menschen dieser Erde – wohnen nebenan
nach Hans-Jürgen Netz
Hier in St. Hedwig lebt man wie in
einer Großfamilie. Foto: RN

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