Die Motorisierung der Landauer Feuerwehr

Transcrição

Die Motorisierung der Landauer Feuerwehr
Die Motorisierung der Landauer Feuerwehr
von Josef Weinzierl
Von der Saug- und Druckspritze
zum Großtanklöschfahrzeug
1863 bis 1926
Bei einer Versammlung am 31. Mai 1863 wurde die Freiwillige Feuerwehr Landau
a. d. Isar gegründet. Laut Feuerlöschordnung der Stadt Landau von 1854 standen der neu
gegründeten Feuerwehr zur Brandbekämpfung vier Spritzen mit je 16 Mann zur Verfügung. Spritze Nr. 1 war die große Stadtspritze, Nr. 2 die blaue Landspritze, Nr. 3 die rote
Rentamtspritze und Nr. 4 die Spitalspritze. Eine dieser Spritzen aus der Gründerzeit befindet sich heute im neuen Erweiterungsbau der Feuerwache.
Die erste Saug- und Druckspritze aus dem Jahre 1863
Um das Jahr 1880 standen der Wehr zwei Saug- und drei Handspritzen, 400 Meter
Schläuche, Mannschaftstransportwagen, Steigerkarren, Anstellleitern, Dachleiter, Hakenleiter und Schlauchhaspel zur Verfügung. Die erste Schiebeleiter wurde 1889 zum Preis
von 768,60 Mark gekauft. Die 1913 angeschaffte, moderne und speziell den Terrainverhältnissen Landaus entsprechende Schubleiter kostete 660 Mark.
Schauübung beim 50-jährigen Gründungsfest 1913
1927 bis 1949
Hinsichtlich des Alarmwesens brachte das Jahr 1927 einen bedeutsamen Fortschritt. Für etwa 600 Mark wurde eine Alarmsirene angeschafft.
Ein Meilenstein in der Geschichte der Landauer Feuerwehr war das Jahr 1931. Ein
Löschfahrzeug LF 12 mit Hansa-Lloyd-Fahrgestell konnte angeschafft werden. Damit war
die Wehr voll motorisiert. Beim Brand im Anwesen des Landwirts Xaver Pfeiffenberger
im Landauermoos am 11. September 1931 kam das neue Löschfahrzeug erstmals zum
Einsatz, die offizielle Übergabe der neuen Autospritze erfolgte vier Tage später im
Beisein der Honoratioren der Stadt Landau am 15. September.
1931 wurde das LF 12 angeschafft, vor dem sich 1947 die 1. Jugendgruppe postierte
Nach schweren Bombenangriffen auf die Landeshauptstadt München im Oktober
1944 war die Landauer Feuerwehr mit ihrem Autolöschzug alarmiert worden und leistete
rasche und wertvolle Hilfe. Dem unermüdlichen Einsatz der Stadtfeuerwehr ist es auch zu
verdanken, dass der Beschuss der Amerikaner zum Kriegsende 1945 nicht noch größeren
Schaden anrichtete.
Das Feuerwehrgerätehaus, das im Rathaus untergebracht war, wurde im April
1945 durch das Artilleriefeuer der Amerikaner zerstört. Die Geräte kamen in den Stadel
der Stadt, dem ehemaligen Polizeigebäude im Stadtgraben. Die Autospritze stand in einer
Garage beim Schmidbauerwirt, dem heutigen Charly M., am Oberen Stadtplatz.
Zu einem schönen Fest gestaltete sich die Fahnenweihe am 13. August 1950. Maria Lex übernahm das Amt der Fahnenmutter und die Freiwillige Feuerwehr Niederhöcking die Patenschaft. Nicht weniger als 128 Wehren und Vereine hatten Fahnenabordnungen mit zusammen 1200 Mann entsandt. Stadtpfarrer Franz Sales Seidl weihte von
den Kooperatoren Heindl und Weigl assistiert die neue Fahne. Kommandant Hans Kick
begrüßte von der Tribüne auf dem Marienplatz die Gäste und hielt die Festrede.
Durch Bürgermeister Josef Haufellner erfolgte 1950 die Übergabe des nach dem
Krieg neu erbauten Rathauses mit Feuerwehrgerätehaus. Unter Leitung von Brandmeister
Anton Sandner zeigte die Jugendgruppe nachmittags eine gekonnte Schauübung.
1950 bis 1963
Am 20. August 1950 holten Brandmeister Anton Sandner, Gerätewart Alois Binder und Maschinist Wilhelm Goldbrunner in Gaggenau ein neues Mercedes-Metz TLF 15
ab. Statt des mitgeführten Verrechnungsschecks wollte die Firma aber einen Barscheck.
Bis der Scheck auf dem Postweg eintraf, mussten die Abholer zweimal übernachten. Nach
glücklich erfolgter Bezahlung konnte das Fahrzeug denn endlich nach Landau überführt
werden.
Nach der Weihe und der Übergabe durch den Bürgermeister erfolgte auf dem Marienplatz vor einer großen Zuschauerkulisse eine Schauübung unter dem Motto „Brandbekämpfung einst und jetzt“. Das Fahrzeug war das erste Tanklöschfahrzeug im ehemaligen
Landkreis Landau a. d. Isar. Im Regierungsbezirk Niederbayern standen um diese Zeit nur
etwa acht TLF 15 zum Einsatz bereit.
Das restaurierte TLF 15, Baujahr 1950, beim Oldtimer-Umzug 2004
Das große Hochwasser vom 10. bis 14. Juli 1954 erforderte einen Einsatz rund um
die Uhr. Bis zum 20. Juli versorgte die Feuerwehr die im Hochwassergebiet lebenden
Bürger mit Trinkwasser aus dem Tanklöschfahrzeug.
Einen grausigen Einsatz leistete die Wehr am 20. Dezember 1954. Auf der Bahnstrecke Landau – Wallersdorf stießen zwei Züge zusammen. Sechs Tote und ein Schwerverletzter waren zu beklagen. Dem Verletzten musste noch am Unfallort ein Bein amputiert werden, denn sonst hätte er nicht aus den Trümmern geborgen werden können. Das
war der erste Einsatz der Landauer Wehr in Technischer Hilfeleistung. Dieser Unfall war
auch der Anlass zur Gründung von Notstandseinheiten auf bayerischer Ebene.
Anlässlich der Verwaltungsratssitzung am 27. Februar 1957 beschloss man die
Anschaffung einer TS 8. Die Übergabe erfolgte am 9. November.
Kommandant Hans Kick trat am 26. März 1958 aus beruflichen Gründen zurück
und Oberbrandmeister Anton Sandner übernahm das Amt. Hans Kick wurde Vorstand.
Seit diesem Zeitpunkt ist in Landau das Amt des Kommandanten und Vorstands nicht
mehr in einer Person vereint.
Josef Eichinger weihte 1959 das neue LF 8/TS
Als erste Wehr im Landkreis Landau legte eine Löschgruppe am 26. Juni 1959 die
neu geschaffene Leistungsprüfung ab.
Die Schlagkraft der Wehr erfuhr am 22. November 1959 eine weitere
Verbesserung, als Kaplan Josef Eichinger das neue Opel-Blitz Löschfahrzeug LF 8/TS
einweihte. Die Motorleistung betrug 67 PS. Bürgermeister Alois Habersbrunner übergab
Kommandant Anton Sandner den Schlüssel des neuen Einsatzfahrzeuges. Das alte
Löschfahrzeug Hansa Lloyd LF 12 wurde ausgemustert und leider verschrottet. Schade
deshalb, denn es wäre heute ein viel bestaunter Oldtimer.
Die Wehr feierte am 13. und 14. August 1963 ihr 100-jähriges Gründungsfest mit
der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing als Patenverein. Das Geburtstagsgeschenk war
schon da. Eine neue Magirus Drehleiter mit Opel-Blitz Fahrgestell und 67 PS Leistung
war am 5. Mai 1963 an die Wehr übergeben worden. Mit diesem Fahrzeug begann das
Zeitalter des schweren Atemschutzes, denn die ersten vier Geräte wurden beschafft. Vorstand Hans Kick betonte in seiner Rede, dass mit diesem Drehleiterfahrzeug die Modernisierung der Landauer Feuerwehr auf Jahre hinaus abgeschlossen sei.
DL 18 mit KBI Toni Sandner bei einer Übungsbesprechung
1964 bis 1969
Hans Kick hat sich damals sehr getäuscht. Am 21. Juli 1964 wurde bei den
Magirus-Werken in Ulm ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16 mit Allradfahrgestell und
150 PS Leistung abgeholt. Die kirchliche Segnung und Übergabe erfolgte am 1. August
1964. Dies war wieder ein Meilenstein in der über 100-jährigen Geschichte der Wehr,
denn mit diesem Fahrzeug hielt der Fahrzeugfunk Einzug. Der Funkverkehr erfolgte über
den Polizeikanal. Erst Mitte der 70er Jahre bekam die Feuerwehr eigene Funkkanäle. Das
TLF 15 erwarb die FF Eichendorf, die damit zur Stützpunktfeuerwehr erhoben wurde.
Das TLF 16, Baujahr 1964, wurde 1985 an die FF Rossbach verkauft
Zwei Löschgruppen legten am 21. Mai 1967 die Leistungsprüfung der Stufe III/2
ab. Diese beiden Gruppen erhielten mit der bestandenen Prüfung als erste in ganz Bayern
das goldene Leistungsabzeichen überreicht.
Der Landkreis
kaufte 1967 für die FF
Landau
einen
Pulverlöschanhänger
Total P 250 mit 250 kg
Löschpulver und einen
Ölschadenanhänger
ÖSA der Firma Paul
Ludwig in Bayreuth.
Der Pulverlöschanhänger P 250 wurde 1967 angeschafft
Den P 250 zog das TLF 16 und den ÖSA das LF 8. Mit den 67 PS des Fahrzeuges
war es für den Anhänger untermotorisiert. Die Einsatzfahrten waren nicht mehr so schnell,
wie von der Feuerwehr erwartet.
Vorstandschaft und Stadtrat beschlossen daher den Kauf eines neuen Löschfahrzeuges. Die Wahl fiel nach einer Vorführung auf ein Magirus LF 8 mit Allrad, Frontlenkerfahrgestell und 110 PS. Am 30 September 1968 fand die Überführung von Ulm nach
Landau statt. Eine große Zahl von Kameraden erwartete die Heimkehrer. Dann sollte das
Fahrzeug in die Garage gefahren werden und der Schreck war groß, denn die Einfahrt war
zu niedrig. Der vorübergehende Standort war eine Garage im Stadtbauhof an der Bachstraße, dem heutigen REAL-Gebäude. Der Betonboden des Feuerwehrgerätehauses
musste im Torbereich abgesenkt und neu betoniert werden. Dann passte das Fahrzeug in
die Garage im Rathaus. Das alte LF erwarb die FF Haunersdorf. Nach seiner dortigen
Ausmusterung kaufte es ein Oldtimer-Sammler aus Norddeutschland.
Dieses LF 8 löste 1968 das LF 8/TS von 1959 ab
Die Maschinisten hatten anfangs Schwierigkeiten mit dem neuen Fahrzeug. Sie
saßen hoch über der Vorderachse, deren Spurweite zwölf Zentimeter breiter als die der
Hinterachse war. Mit der Michelin Ballonbereifung kam das Fahrzeug bei höherer Geschwindigkeit oftmals in Schlingern. Immer war ein Gegenlenken erforderlich. Durch eine
Erhöhung des Luftdrucks in den Reifen konnte diese Misere aber behoben werden. Während der Olympischen Sommerspiele in München galt die FF Landau ab dem 30. Mai
1971 mit dem LF 8 als Einsatzreserve III.
Zur ersten Friedenswallfahrt am 15. August 1972 zur Steinfelskirche trat eine Fahnenabordnung mit 20 Mann an. Am traditionellen Florianitag 1973 nahmen nach der Gebietsreform erstmals alle 14 Wehren der Stadtgemeinde teil.
Um für die immer mehr werdenden Öleinsätze besser gerüstet zu sein, fasste man
den Kauf eines geeigneten, gebrauchten LKW ins Auge. Am 30. April 1971 schaute eine
Abordnung der Wehr in Großgundertshausen und in Landshut solche Autos an. Bei einem
neuen Treffen der Fahrtteilnehmer am selben Abend kam man einstimmig auf folgende
Idee: Das TLF 15 sollte von der FF Eichendorf zurückgekauft werden.
Diese Wehr bekam ein neues TLF 16 von Magirus in Frontlenkerausführung.
Das TLF 15 wurde dem neuen Einsatzzweck angepasst. Die Feuerlösch-Kreiselpumpe
und den Löschwassertank entfernten einige Kameraden in Eigenregie. Auch wurde jeweils
eine Blattfeder der Hinterachse ausgebaut. Durch diese Gewichtseinsparungen konnte es
nun mit dem Führerschein der Klasse III gefahren werden. Auch die Geräteräume
erfuhren einen Umbau. Darin fanden ein 20 kVA Notstromaggregat, ein Be- und
Entlüftungsgerät, Wannen und Schaufeln Platz. Auf dem Dach montierte man eine Galerie
mit Planen für 60 Säcke Ölbindemittel. Eine Funkanlage vervollständigte die Ausrüstung.
Das zum Ölschadenfahrzeug umgebaute TLF 15
Aus Beständen des Katastrophenschutzes erhielt die Wehr einen DKW Jeep als
Funkkommandowagen und Mannschaftstransporter. Sein Rufname war Florian Landau 5.
Die anderen Fahrzeuge hatten folgende Rufnamen: TLF 16 Florian Landau 1, DL 18 Florian Landau 2, Privatwagen von KBI Anton Sandner Florian Landau 3, LF 8 Florian Landau 4 und das Ölschadenfahrzeug Florian Landau 6.
Der DKW Jeep diente der Wehr als Funkkommandowagen
1970 bis 1975
Anfang der 70er Jahre wütete wochenlang ein riesiger Waldbrand in Niedersachsen. Wehren aus ganz Norddeutschland kamen, von Löschflugzeugen und Bergepanzern
der Bundeswehr unterstützt, bei der Brandbekämpfung zum Einsatz. Dabei kamen leider
sechs Feuerwehrleute ums Leben. Das Durcheinander der vielen Funkkanäle und Rufnamen war Anlass, die neuen, heute noch gültigen Rufnamen mit eigenen Funkkanälen
der Feuerwehren einzuführen.
Durch die umfangreiche Fahrzeug- und Geräteausstattung platzte das Gerätehaus
am Marienplatz aus allen Nähten. Mehrere Fahrzeuge waren in drei verschiedenen Garagen untergebracht. Daher sollte ein neues Gerätehaus gebaut werden. Der Stadtrat beschloss am 11. Februar 1971 einstimmig den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses an der
Höckingerstraße auf einem städtischen Grundstück. Nach den Plänen von Stadtbaumeister
Martin Spindler errichtete nach einer Ausschreibung die Landauer Baufirma Xaver Sichart den Bau. Die Arbeiten begannen am 3. Oktober 1972. Bürgermeister und Vorstand
Hans Kick hat im Beisein vieler Ehrengäste den Grundstein gelegt und eigenhändig eine
Kassette in der Nische des Unterrichtsraumes eingemauert. Am Freitag, 27. Juli 1973, feierte man Richtfest. Dabei sprachen Vorstand Kick und Landrat Fritz Ettengruber übereinstimmend von einem Ausbildungs- und Einsatzzentrum des Feuerlöschwesens für den gesamten Landkreis. Schon am 20. Dezember 1973 konnte das Haus bezogen werden.
Als Höhepunkt in der Geschichte der Landauer Feuerwehr gestaltete sich die Einweihungsfeier am Samstag, 25. Mai 1974. Bürgermeister und Vorstand Hans Kick begrüßte die Gäste und Ehrengäste im Hof der neuen Feuerwache und hielt die Festansprache. Die beiden Stadtpfarrer Franz Gabriel von St. Maria und der evangelische Geistliche
Graf zu Carell gaben dem Neubau den kirchlichen Segen. Noch am selben Abend sendete
das bayerische Fernsehen einen Film über die Feierlichkeiten, den der Höckinger Kameramann Carl. B. Thiermeyer gedreht hatte. Am darauf folgenden Sonntag konnte die Bevölkerung im Rahmen eines Tages der offenen Tür die Feuerwache besichtigen.
Im Jahre 1972 kaufte man für die immer mehr werdenden THL-Einsätze einen
Satz Bergungsgerät. 1973 ergänzte ein Schlauchboot mit einem 33 PS Johnson Außenbordmotor die Ausrüstung der Wehr. Ein umgebauter Tragkraftspritzen-Anhänger diente
als Transportfahrzeug. Auf dem Dach wurde das Boot befestigt und im Inneren des Anhängers fanden der Motor, die Paddel und die Schwimmwesten ihren Platz. Zugfahrzeuge
waren das LF 8 oder das Ölschadenfahrzeug. Somit kam als zweites Element das Wasser
der Isar und der vielen Kies- und Badeweiher zum Einsatzgebiet der Feuerwehr hinzu.
Das Jahr 1975 begann mit einem der längsten Einsätze der Landauer Feuerwehr.
Vom 2. bis 10. Januar war man rund um die Uhr bei der Firma Eicher, heute Einhell, im
Einsatz. Durch einen Riss in der Heizölleitung trat Öl aus und drohte die Trinkwasserversorgung der Stadt zu verseuchen. Die umsichtigen und im Nachhinein richtigen Entscheidungen von KBI Anton Sandner sowie die schnelle Arbeit der Wehrmänner konnten die
Katastrophe gerade noch verhindern.
Wieder führend in Niederbayern war die Wehr am 21. Februar 1975, als eine Hurst
Rettungsschere und Rettungsspreizer das Aufgabengebiet erweiterten. Untergebracht waren die Geräte im LF 8. Als erstes Gerät dieser Art im Landkreis Dingolfing-Landau erforderte es vermehrt Einsätze der Wehr, die oft sehr belastend für die Mannschaft waren.
Beispielsweise mussten in nur einer Woche bei mehreren Unfällen sechs Tote nebst
Verletzten aus den Autowracks geborgen werden. Um bei den immer mehr werdenden
THL Einsätzen nicht unnötige Zuschauer am Unglücksort zu haben, rüstete die Wehr die
Mannschaft mit Meldeempfängern MS 200 aus. Die stille Alarmierung wurde damit eingeführt. Diese ersten Geräte wurden inzwischen durch handlichere und tragbare Meldeempfänger ersetzt.
1975 bis 1978
Die neue Autobahn A 92, das waldreiche Gebiet im Landkreis und die vielen
landwirtschaftlichen Anwesen, die damals noch nicht an die zentrale Wasserversorgung
angeschlossen waren, ließen bei den Verantwortlichen den Plan reifen, ein Großtanklöschfahrzeug zu kaufen. Bei einer Vorführung am 21. Juni 1976 nahmen die Wehrmänner das
Testauto sehr genau unter die Lupe. Nach vielen Verbesserungen am Fahrzeug, bei denen
auch Ideen und Vorschläge der Landauer Wehr einflossen, holte man das TLF 24/50 am
29. September 1977 in Ulm ab. 5000 Liter Wasser und 500 Liter Schaum finden in den
Tanks Platz. Der Dachmonitor erreicht eine Wurfweite von rund 60 Metern. Mit 232 PS
und 16 Tonnen Gesamtgewicht ist es nun das Flaggschiff der Landauer Wehr. Fast überflüssig zu erwähnen ist die Tatsache, dass es wieder eines der ersten TLF 24/50 in Niederbayern war. Die kirchliche Segnung mit Übergabe an die Wehr fand am 15. Oktober 1977
statt. Der Kaufpreis betrug etwa 260000 Mark.
Das TLF 24/50 wurde im Oktober 1977 in Betrieb gestellt
1978 bis 1980
Bei einer Alarmfahrt nach Dietelsberg zu einem Zimmerbrand verunglückte die
DL 18 am 11. Dezember 1977. Die Besatzung blieb zum Glück unverletzt. Der Leiterpark
war verzogen und kam zu Magirus nach Ulm zur Reparatur, das Fahrgestell bekam ein
Alteisenhändler. Während der Reparatur stellte Magirus eine 30 Meter Leihdrehleiter zur
Verfügung. Als neues Fahrgestell entschied man sich für eines der Firma Iveco. Die
Leihdrehleiter kam am 2. August zurück nach Ulm und die „neue“, alte DL wurde nach
Landau geholt. Übergabe und Segnung feierte man am 30. September 1978.
Die „neue“ Drehleiter von 1978
Das neue Krankenhaus in Landau mit seiner Isotopenstation machte nach seiner
Inbetriebnahme im Februar 1979 die Anschaffung einer Strahlenschutz-Ausrüstung für die
Wehr erforderlich. Die Wehrmänner stellten sich dieser neuen Aufgabe mit intensiven
Schulungen und Übungen.
Die Flutlichtanlage Polyma kam
im Oktober 1979 und wurde am 26.
November in Dienst gestellt. Der
einachsige Anhänger verfügt über ein 20
kVA Notstromaggregat, angetrieben von
einem
VW-Industriemotor.
Die
Plattform lässt sich auf sieben Meter
ausfahren und ist mit sechs 2000 Watt
Flutlichtstrahlern ausgerüstet. Vom TLF
24/50 oder vom Ölschadenfahrzeug
gezogen, erreicht der Hänger den
Einsatzort.
Die Flutlichtanlage Polyma verrichtet seit 1979 ihre Dienste
Die Trägerschaft des 1. ABC Zuges übertrug das Landratsamt Dingolfing-Landau
am 30. Januar 1980 offiziell der Freiwilligen Feuerwehr Landau. In kurzer Zeit erklärten
sich 42 Kameraden bereit zum Dienst in dieser neuen Materie. Die Fahrzeugausstattung
des Zuges erforderte einen Anbau der Feuerwache, der am 24. Juli 1981 seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Zwei VW Busse, ein MAN Dekontaminations-Mehrzweckfahrzeug (DMF) mit Hauben-Fahrgestell und einachsigem Anhänger, gestellt von
der Bundesrepublik, und der Gerätewagen Strahlenschutz, finanziert vom Freistaat
Bayern, wurden am 21. April 1982 in Dienst gestellt. Das DMF mit Anhänger und einen
VW Bus erhielt später die FF Reisbach. Inzwischen ist der MAN durch einen MAN
Frontlenker in Reisbach ersetzt worden.
Der ABC-Zug wurde 1980 in der Bergstadt stationiert
1981 bis 1985
Am 3. Oktober 1981 um etwa 11.50 Uhr rückte der Verfasser mit dem TLF 24/50
im Verband mit drei weiteren Landauer Löschfahrzeugen und den Wehren des Höckinger
Winkels zu einem Scheunenbrand bei Anton Beer nach Thanhöcking aus. An der
Brandstelle bekam die Besatzung des TLF 24/50 von KBR Anton Sandner den Auftrag,
die Löschwasserzisterne zu füllen. Dazu waren 20 Fahrten mit insgesamt 127 km
notwendig, um aus dem Hydranten im Hof der Feuerwache die 100000 Liter Löschwasser
zur Zisterne zu bringen. Nach den eigentlichen Löscharbeiten half auch das TLF 16 bei
der Befüllung der Zisterne. Um etwa 19 Uhr war die Löschwasserreserve wieder gefüllt
und der Einsatz konnte beendet werden. Dieses Beispiel soll zeigen, wie zeit-, arbeits- und
materialaufwendig die einzelnen Einsätze oft sind.
Die Vorführung eines TLF 16/25 durch die Firma Magirus fand am 24. Mai 1985
statt. In Ulm wurde das erworbene, neue Fahrzeug am 19. Dezember 1985 abgeholt. Es
erhielt am 18. Januar 1986 die kirchliche Weihe durch Stadtpfarrer Franz Gabriel. Anschließend fand die Übergabe an die Wehr durch Bürgermeister Jürgen Stadler statt. Bei
dem Fahrzeug handelt es sich um ein Magirus 120-25. Der Tankinhalt beträgt 2500 Liter
bei einer Pumpenleistung von 1600 Litern. Zur Ausstattung gehören ein Spreizer und eine
Schere der Firma Weber. Das Fahrzeug steht heute in der Feuerwache. Das alte TLF erwarb die FF Rossbach. Nach dem Kauf eines LF 16/12 bekam es die FF Untergrafendorf.
Heute ist es im Besitz eines privaten Sammlers aus Rossbach. Nach erfolgter Restaurierung ist das Auto auf Oldtimertreffen zu bewundern.
Das TLF 16/25 wurde 1986 in Dienst gestellt
1987 bis 1989
Den Ankauf eines neuen Rüstwagens zum Preis von rund 400000 Mark genehmigte der Stadtrat in seiner Sitzung am 20. Juli 1987 sozusagen als Geschenk zum Jubiläumsjahr. Eine Vorführung der Firma Magirus fand am 22. Oktober 1987 statt, die Indienststellung erfolgte im Juli 1988. Es handelt sich dabei um Fahrzeug vom Typ 120-23
mit Seilwinde, 20 kV Notstromaggregat, Lichtmast mit zwei Flutlichtstrahlern, Hurst
Rettungsspreizer und Rettungsschere sowie weiteren Geräten zur technischen Hilfeleistung. Auf dem Dach befindet sich ein Schlauchboot. Das vorhandene Schlauchboot erwarb die FF Steinberg für Einsätze auf dem Vilstalstausee.
Seit Juli 1988 verrichtet der Rüstwagen RW2 seine Dienste
Im Jahre 1988 feierte die Stadtfeuerwehr ihr 125-jähriges Gründungsfest. Dazu
waren umfangreiche Vorbereitungen notwendig. Bürgermeister Jürgen Stadler wurde am
5. März 1987 von den Verantwortlichen um die Übernahme der Schirmherrschaft gebeten.
Der Bürgermeister erfüllte diesen Wunsch und sagte gerne zu. Der Landauer Bildhauer
Franz Sigl schnitzte eines neues Vereinstaferl. Am 4. Juli 1987 wurde Gisela Thannhuber
um die Übernahme des Amtes der Fahnenmutter gebeten. Auch sie sagte zu. Ihre Mutter
Maria Lex war bereits bei der Fahnenweihe 1950 Fahnenmutter. Das hohe Amt blieb also
in der Familie. Die FF Zeholfing übernahm am 24. Oktober 1987 das Amt des Patenvereins. Nach einigen Prüfungen feierte man die Patenschaft ausgiebig, denn man war vorsorglich mit einem Bus nach Zeholfing gefahren.
Die Feierlichkeiten begannen am 8. Juli 1988 mit einem Festabend. Am Samstag,
9. Juli, wurde unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Franz Josef Strauss der
erste Niederbayerische Bezirksfeuerwehrtag begangen. Zahlreiche Prominente aus Politik
und Wirtschaft sowie Feuerwehr- und Vereinsabordnungen aus ganz Niederbayern nahmen daran teil. Die Festrede hielt der Schirmherr in förmlicher, entsprechend seiner Art
aber doch humorvoller Weise. Nach dem schweißtreibenden Festzug in der heißen Julisonne zum Oberen Stadtplatz und zurück zum Volksfestplatz, vorbei an der Tribüne für
die Ehrengäste am heutigen Kreisverkehr am Dr.-Schlögl-Platz, war eine frische Maß
Krieger-Festbier eine Wohltat. Zum leichten Entsetzen seiner Leibwächter und Begleiter
genoss auch der Schirmherr eine frische Maß bei guter Unterhaltung bevor er vom Sportplatz aus mit dem Hubschrauber in den weißblauen Himmel entschwebte. Der Ministerpräsident verstarb noch im gleichen Jahr.
Der eigentliche Festtag war der Sonntag mit strahlendem Sonnenschein. Mit klingendem Spiel der Musikkapellen und Spielmannszüge marschierten der Jubelverein und
rund 130 Vereinsabordnungen zum Marienplatz. Dort fand auf einer Tribüne in der Nähe
der Bäckerei Weinzierl der Festgottesdienst, den Stadtpfarrer Franz Gabriel und sein
evangelischer Amtskollege Hans-Gerhard Gross zelebrierten, statt. Nach der Messe bekam die Fahne den Segen der Kirche und die Erinnerungsbänder wurden verliehen. Die
Ehrengäste überbrachten in ihren Reden die Glück- und Segenswünsche.
Der lange Rückweg ins Festzelt machte hungrig und durstig. In sehr kurzer Zeit
wurde das schmackhafte Essen serviert und der Verdauungsspaziergang führte auf das
Ausstellungsgelände. Alle namhaften Feuerwehrgeräte- und Fahrzeughersteller zeigten
ihre neuesten Produkte. Besonders gefragt waren die Fahrten mit den zwei 30 Meter
Drehleitern und einer 24 Meter Leiter, von deren Rettungskörben aus man von oben einen
Blick auf die Ausstellung werfen konnte.
Am Montagabend zog zum Festausklang die Showkapelle Topsis alle Register ihres Könnens.
Auf Anregung von KBR Anton Sandner übergab die BMW Werksfeuerwehr der
FF Landau einen gebrauchten BMW 520 als Einsatzleitwagen. Gerätewart Georg
Köllnberger, der das Vorgängerfahrzeug den DKW-Jeep kaufte, hat diesen dann an
Sammler wieder weiterverkauft.
Der
Landkreis
Dingolfing-Landau
besorgte
aus
Beständen
des
Katastrophenschutzes einen VW Kastenwagen mit umfangreicher Funkausrüstung. Er
diente der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung als Funkwagen.
Der BMW 520i diente als Einsatzleitwagen
Die Vorführung einer DL 30 fand am 12. April 1989 im Hof der Feuerwache statt
und am 12. Oktober stellte die Firma Magirus ihre neu entwickelte DLK 23/12 CC den
interessierten Wehrmännern vor. Den Kauf einer DL 30 plante man für 1992 oder 1993.
Mit den auf dem Markt befindlichen Leitern, die eine Fahrzeughöhe von 3,16 Metern
aufwiesen, konnte man drei Objekte in Landau nicht befahren. Dies waren die Durchfahrten der Volksschule, des Vermessungsamtes sowie die Durchfahrt zwischen Sparkasse
und dem damaligen Gasthaus „Schwarzer Adler“. Eine Drehleiter niederer Bauart mit einer Höhe von 2,85 Metern kam für die Stadt zu teuer.
Es kam aber anders. Die Feuerlöschgerätefabrik Magirus in Ulm feierte ihr 100jähriges Firmenjubiläum. Aus diesem Grund baute die Firma drei Drehleitern mit 30 Metern Steighöhe in Sonderausführung. Die Fahrerhäuser verlegte man vor die Vorderachse
und die Gesamthöhe betrug nur noch 3,07 Meter. Nun konnte man auch die drei Durchfahrten befahren. Den Kauf tätigte der Stadtrat auf Vorschlag des Verwaltungsrates. Die
zweite Leiter bekam die FF Zwiesel und das dritte Leiterfahrzeug setzte die Berliner Feuerwehr ein. Nach einigen Jahren Dienst stürzte bei einem Brandeinsatz eine Mauer auf das
Berliner Auto und zerstörte es ganz. Die beiden Wehrmänner im Korb erlitten dabei tödliche Verletzungen.
1990 bis 1999
Am 5. April 1990 konnte die erworbene Drehleiter in Ulm in Empfang genommen
werden, um später nach der Weihe in den Fuhrpark eingegliedert zu werden. Die Typbezeichnung lautet Magirus 140-25. Drehleiter, Tanklöschfahrzeug TLF 16 und der der
Rüstwagen haben die gleichen Fahrerhäuser und Bedienelemente, da es für die Maschinisten einfacher ist, mit drei typgleichen Fahrzeugen zu fahren. Die DL 18 kaufte die FF
Adldorf. Nach dem Erwerb einer MAN-Metz DL mit 24 Metern Steighöhe kaufte die DL
18 eine Feuerwehr in Franken.
Die DLK ist seit April 1990 in Landau stationiert
Am Morgen des 20. Januar 1992 brannte die Moosmühle Fronhofer am Stadtrand
von Landau. Die Polizei löste Großalarm aus. Durch großen Personal- und Fahrzeugeinsatz seitens der Stadtwehr und der vielen Nachbarwehren konnten sämtliche Gebäude bis
auf das eigentliche Mühlengebäude, in dem der Brand ausbrach, gerettet werden. Dabei
bewährten sich vor allem das Großtanklöschfahrzeug TLF 24/50 und die neue Drehleiter.
Der neu gewählte Kommandant Alois Streifeneder leitete seinen ersten großen Einsatz mit
KBR, KBI, KBM, Zug- und Gruppenführern hervorragend. Von Vorteil war auch, dass
der 1. Löschzug wenige Wochen vor dem Brand eine Übung an der Mühle durchführte.
Dadurch kannte man die Örtlichkeit. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich schwierig und
dauerten mehrere Tage. Bei dem Brand entstand ein Schaden von etwa sechs Millionen
Mark. Für die jüngeren Kameraden war dies eine wahre Feuertaufe, denn einen solchen
Großbrand hatten sie noch nicht bekämpft. Insgesamt 108 Mann alleine der Landauer
Wehr leisteten 570 Einsatzstunden. Der Verbrauch an Löschwasser, hauptsächlich aus
dem Bach und verschiedenen Weihern betrug 650000 Liter.
1993 kaufte die Wehr mit eigenen Mitteln einen VW Transporter, Baujahr 1986,
mit Doppelkabine und Ladepritsche zum Transport von Mannschaft und Gerät.
Dieser VW Transporter diente der Wehr ab 1993 als Versorgungsfahrzeug
Der Stadtrat beschloss 1993 für die FF Zeholfing ein neues LF 8 anzuschaffen
sowie für Landau 1995 ein neues LF 16/12.
Das neue LF 16/12
Wegen der größeren Einsatzhäufigkeit in der Stadt traten die Zeholfinger in
kameradschaftlicher Weise zurück und ließen der Landauer Wehr den Vortritt. Es folgten
Vorführungen der verschiedenen Firmen, so am 4. August 1993 durch Magirus, am 10.
August durch MAN-Metz und tags darauf von Mercedes-Ziegler. Stadt- und
Verwaltungsrat beschlossen den Kauf eines Magirus Eurofire LF 16/12 mit 230 PS, das
am 11. November abgeholt werden konnte. Das Fahrzeug ist mit einem Hochleistungslüfter sowie mit dem Spreizer und der Schere aus dem TLF 16 ausgerüstet. Das TLF
16 bekam dafür einen Wassersauger. Am 10. Dezember 1994 konnte es offiziell in Dienst
gestellt werden. Bis zum Eintreffen des neuen LF 8 für Zeholfing am 26. März 1995 kam
das Landauer Auto dorthin. Nach seiner Ausmusterung wurde es von der FF Untergrafendorf gekauft.
Als Begünstigter des Landauer Faschingsmarktes 1998 plante die Wehr den Kauf
eines neuen Rettungsspreizers mit Schere. Dank des guten Besuches und der enormen
Spendenbereitschaft seitens der Bevölkerung ergab sich ein bis dahin noch nie da gewesenes Ergebnis von 31717,17 Mark. Mit diesem Geld konnten auch noch Zusatzgeräte erworben werden.
Einen Verkehrsleitanhänger übernahm man im September 1999. Nach etwa einem
Jahr kam er zur FF Wallersdorf, wo er sich noch heute befindet.
Zum besseren persönlichen Schutz der Mannschaft bei Einsätzen kaufte die Stadt
die neuen Schutzanzüge 2000. Aus der Vereinskasse besorgte die Wehr Überjacken.
Die Firma BMW sponserte einen BMW 318 i Touring als Einsatzleitwagen.
Rettungsgeräte und der ELW erhielten von Domkapitular Franz Gabriel die kirchliche
Weihe und kamen in den Einsatzdienst. Den ausgemusterten BMW 520 übernahm die
Stadtverwaltung.
1999 sponserte BMW diesen neuen Einsatzleitwagen
2000 bis 2005
Im Jahre 2002 wurde das LF 16 mit einer fest eingebauten Schaumanlage ausgerüstet. Inzwischen verfügt auch das TLF 16/25 über ein solches Gerät.
Der Landkreis Dingolfing-Landau übergab am 4. Dezember 2002 an die
„Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung“ einen neuen ELW vom Typ Mercedes
Sprinter. Eine umfangreiche Ausstattung zum Führen von Großschadensereignissen
befindet sich im Wagen.
Der Einsatzleitwagen der UG ÖEL wurde 2002 in Dienst gestellt
Die Feuerwache platzte mit den vielen Geräten und den immer größer werdenden
Fahrzeugen inzwischen aus allen Nähten. Daher beschloss der Stadtrat einen Erweiterungsbau an der Alten Umgehungsstraße. Am 9. Juli 2001 erhielt das Architekturbüro
Schobner den Auftrag zur Planung. Die Firma Froschauer aus Kammern begann am 20.
Oktober 2003 mit den Baumeisterarbeiten. Der erste Spatenstich erfolgte am 23. Oktober
2003 und im Frühsommer 2004 grüßte der Firstbaum vom Rohbau. Die Zeholfinger
Kameraden entwendeten das wichtige Stück Holz, gegen Bier und Brotzeit kam es wieder
zur Baustelle. Die Einweihung erfolgte am 28. August durch Stadtpfarrer Otto Egger und
Hans Gerhard Gross mit anschließender Übergabe des Schlüssels im Beisein vieler
Ehrengäste. Neben einer Fahrzeughalle mit vier Stellplätzen beherbergt der Bau ein
Schlauchlager, eine Atemschutzwerkstatt mit einem Raum für die Anlieferung der Geräte,
einen Kompressorraum sowie Toiletten.
Am 13. August 2003 wütete ein Großbrand in der Dorfner Mühle in Kleegarten.
Stürmischer Wind, große Hitze und Funkenflug entfachten etwa 200 Meter entfernt einen
weiteren Brand in einem Schweinestall. Mehrere Dutzend Schweine kamen in den Flammen um. Bis auf das eigentliche Mühlengebäude, das zwar auch schon zu brennen begann, aber durch den Wasserwerfer des TLF 24/50 schnell gelöscht werden konnte, verbrannten sämtliche Nebengebäude. Das alte Wohnhaus wurde ebenfalls ein Raub der
Flammen. Sämtliches Inventar und einige Haustiere verbrannten. Die Mieter retteten sich
gerade noch rechtzeitig vor den Flammen. Ein Großaufgebot an Feuerwehren aus dem
ganzen Landkreis war stundenlang mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Bei der großen
Hitze arbeiteten die eingesetzten Wehrmänner bis zur Erschöpfung.
Ein Großbrand vernichtete 2003 die Dorfnermühle
Nach ca. 12 Stunden. konnte der Einsatz nebst Nachlöscharbeiten beendet werden.
Der Schaden betrug ca. 1 Mio. Euro, unklar ist jedoch bis heute die Brandursache.
Der VW Transporter war mittlerweile in die Jahre gekommen und man musste ihn
auswechseln. Dabei hielt man nach einem größeren und zeitgemäßeren LKW Ausschau.
Ein Blick des neuen Kommandanten Franz Streifeneder ins Internet brachte die Lösung.
Er fand einen geeigneten Wagen. Sofort verständigte er Bürgermeister Josef Brunner und
dieser gab grünes Licht für den Kauf. Schon am nächsten Tag machte sich der Kommandant zusammen mit Gerätewart Bernhard Franziskowski und Maschinist Hermann Wieser
auf den Weg nach Delmenhorst, um den LKW zu besichtigen. Der MAN war drei Jahre
alt und wurde 60000 km gefahren. Nach einer ausgiebigen Probefahrt kam er nach
Landau. Der schnelle Kauf ersparte der Stadt 20000 Euro. Die orange Lackierung des
Baufahrzeuges wurde von der Firma Jackermeier in Landshut entfernt und durch ein
Feuerwehrrot ersetzt. Den Ausbau mit einer Funkanlage und den Signaleinrichtungen
erledigte die Firma Furtner. Zusammen mit dem Erweiterungsbau kam der neue LKW in
den Einsatzdienst. Ein Bürger aus Wallersdorf erwarb den ausgemusterten VW
Transporter.
Aus einem Straßenbaufahrzeug wurde 2004 der neue Versorgungs-LKW
Die Rettungsschere im Rüstwagen wurde im Dezember 2004 durch eine Schere
vom Typ Weber S 270 ersetzt. Dies wurde notwendig, da die modernen Autos stabiler gebaut werden und das alte Gerät deshalb an seine Leistungsgrenze gelangte.
Im Herbst 2000 musste das Ölschadenfahrzeug die Garage in der früheren Gerätehalle an der Straubinger Straße räumen. Es kam in die Maschinenhalle von Kamerad Josef
Weinzierl an der Hochstraße. 2003 wurde das Fahrzeug von Michael Aigner und Josef
Weinzierl umgebaut. Die Dachgalerie wurde entfernt und die Geräteräume erhielten ein
neues Blechdach. Motorhaube, Kotflügel, Stoßstangen und sämtliche Türen wurden entfernt. Die Lackierung übernahm die Firma Renner, Gansmühle. Nach einem mühevollen
Zusammenbau begann die Neueinteilung der Geräteräume. Diese wurden mit Ausrüstungsgegenständen der 50er Jahre bestückt. Fehlende Gegenstände erhandelten die beiden
Kameraden von umliegenden Wehren oder solchen, die neue Fahrzeuge erhielten. 2004
bekam der Wagen neue Reifen und er wurde neu für den Straßenverkehr zugelassen. Nach
rund 450 Arbeitsstunden ist aus dem Ölschadenfahrzeug wieder ein TLF 15 geworden.
Bei Oldtimertreffen zieht es die Blicke der Besucher auf sich. Künftig soll es in der
Feuerwache untergebracht werden.
Der 34. Landauer Faschingsmarkt fand am 6. Februar 2005 auf dem Marienplatz
bei strahlendem Sonnenschein aber frostigen Temperaturen statt. Der Erlös betrug
8777,77 Euro. Die Feuerwehr Landau kauft davon als Begünstigter einen so genannten
Light-Ball der Firma Nissen zur besseren Ausleuchtung von Einsatzstellen. Für die neue
Rettungsschere schafft man ein Weber Hydraulikaggregat an. Damit kann man gleichzeitig Schere und Spreizer betreiben. Somit erfolgen Personenrettungen noch schneller.
Die Landauer Hauptfeuerwache mit dem Fuhrpark der Wehr im Frühjahr 2005
Die vorgestellten Geräte und Fahrzeuge sind kein teueres Spielzeug für einige
Feuerwehrleute sondern dienen dem Schutz der Bevölkerung. Die Feuerwehrmänner opfern für Übungen und Einsätze ihre Freizeit und verrichten unentgeltlich einen Dienst, der
heute nicht mehr selbstverständlich ist.
2006 oder 2007 ist eine Ersatzbeschaffung des TLF 24/50 geplant. Die
Neuanschaffungen sind nötig, um die vermehrten und schwieriger werdenden Einsätze
bewältigen zu können. Die Fahrzeuge und Geräte wären aber ohne eine gut ausgebildete,
einsatzfreudige Mannschaft nur kalte Materie. Es ist zu hoffen, dass sich auch in Zukunft
wie in der 140-jährigen Vereinsgeschichte Männer und Frauen finden, die den
Bürgerinnen und Bürgern Tag und Nacht zur Seite stehen, wenn diese in Not sind.
Der Dank des Verfassers gilt allen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden, die
ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, um Mensch und Tier aus Not und Gefahr
zu retten, Sachwerte zu erhalten und unsere Heimat zu wahren. Mögen sie stets von den
Einsätzen gesund zu ihren Familien zurückkehren.
GOTT ZUR EHR, DEM NÄCHSTEN ZUR WEHR – EINER FÜR ALLE, ALLE FÜR EINEN
Nachwort
Der Verfasser Josef Weinzierl, Hochstrasse 3, war vom
12. Dezember 1961 bis 13. Dezember 2004 als
aktiver Feuerwehrmann in der Landauer Wehr tätig.
In diesen 43 Dienstjahren wurden die meisten Neu- und
Ersatzbeschaffungen getätigt. Als dienstältester Maschinist der
Feuerwehr Landau bediente und fuhr er alle Geräte und
Feuerwehrfahrzeuge sowohl im Übungs- als auch im Einsatzdienst.
Der Dank des Verfassers gilt allen, die ihn mit Text-, Bildund Datenmaterial versorgten. Sein besonderer Dank aber gilt
Vorstand Xaver Reseneder für das Korrekturlesen sowie
Kamerad Ulrich Hofner für die Texterfassung sowie das
Erledigen der Scann-, Foto- und Layoutarbeiten.

Documentos relacionados