Investitionsprogramm Zukunft Bayern

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Investitionsprogramm Zukunft Bayern
Geodateninfrastruktur Bayern
Investitionsprogramm
Zukunft
Bayern
Projekte zum Aufbau einer
Geodateninfrastruktur in Bayern
Abschlussbericht zum IZB – Projekt
Mehrfachantrag online für die landwirtschaftliche Förderung
Geschäftsstelle Geodateninfrastruktur Bayern
beim Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern
Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online
Einleitung
Im Rahmen der E-Governmentinitiative der Bayerischen Staatsregierung startete das Vorhaben „Aufbau einer Geodateninfrastruktur in Bayern“ Ende des Jahres 2003. Ziel dieses Vorhabens war die Realisierung eines einfachen Zugangs zu und die interoperable Anwendung
von Geodaten mittels standardisierter GeoWebDienste und internetbasierter Applikationen.
Auf dieser Basis sollten die in verschiedenen Verwaltungsebenen vorgehaltenen Geodaten
für Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und den interessierten Bürger über das Internet
verfügbar gemacht werden.
Dem Bayerischen Staatsministerium für Finanzen wurde die Federführung für den Aufbau
der Geodateninfrastruktur in der Staatsverwaltung übertragen. Die Bayerische Staatsregierung unterstützte dieses Vorhaben mit E-Governmentmitteln (HTO -HighTechOffensive und
IZB - Investitionsprogramm Zukunft Bayern).
Zur Abstimmung einzelner Projekte wurde ein Koordinierungsgremium GDI-BY mit Vertretern
aus den Ressorts, den Kommunalen Spitzenverbänden und Wirtschaftsvertretern gegründet.
In diesem Kreis wurden sechs Teilprojekte festgelegt, die sich am konkreten Bedarf orientierten.
Die Projektleiter konnten aus den jeweiligen Ressorts gewonnen werden, wobei bei Bedarf
neben einem fachlichen auch ein technischer Leiter eingesetzt wurde. Neben der Umsetzung
der fachlichen Anforderungen dienten diese Projekte jeweils auch dem Aufbau der EGovernment-Basiskomponente Integrale Geodatenbasis (IGDB) und der Verwendung der
Applikation des “BayernViewer”. Daher lag die technische Betreuung, soweit notwendig,
beim Landesamt für Vermessung und Geoinformation.
Die Geschäftsstelle Geodateninfrastruktur Bayern wurde am 1. März 2004 am Landesamt für
Vermessung und Geoinformation eingerichtet, um das Koordinierungsgremium und damit
den Aufbau der Geodateninfrastruktur operativ zu unterstützen. Sie übernahm im Rahmen
der Projekte eine Beratungs- und Monitoringfunktion.
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Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online
Inhaltsverzeichnis
1
Ausgangssituation und Zielsetzung...............................................................................4
1.1
Ausgangsituation ..........................................................................................................4
1.2
Zielsetzung ...................................................................................................................4
2
Zielgruppe und Beteiligte ................................................................................................5
2.1
Zielgruppe.....................................................................................................................5
2.2
Beteiligte.......................................................................................................................6
3
Leistungsbeschreibung zur Umsetzung ........................................................................6
4
Beschreibung der zu unterstützenden Prozesse im Mehrfachantrag Online.............6
4.1
Verbesserung der Plausibilitätsprüfung für die Datenerfassung ..................................6
4.2
Erweiterung der Erfassungsmöglichkeiten auf allen Datenbereichen ..........................6
4.3
Anpassung der Erfassung der Nutzungsdaten.............................................................6
4.4
Erfassung von Änderungen bei Betriebsgrunddaten....................................................6
5
Beschreibung der zu unterstützenden Prozesse im BayernViewer-agrar .................7
5.1
Verknüpfung des BayernViewer-agrar mit dem Mehrfachantrag-online.......................7
5.2
Allgemeine Komfortsteigerungen in der Benutzeroberfläche des BayernViewer-agrar7
5.3
Differenzierung der einzelnen Anwendungsbereiche ...................................................8
5.3.1
Information und Überblick über die Feldstücke des eigenen Betriebs.................8
5.3.2
Messfunktionalitäten im BayernViewer-agrar ....................................................12
5.3.3
Mitteilung von Flächenänderungen....................................................................13
6
Ausblick ..........................................................................................................................17
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1
1.1
Ausgangssituation und Zielsetzung
Ausgangsituation
Seit April 2002 können bayerische Landwirte Agrarförderprogramme des Freistaats Bayern
und der EU über das Internet im Mehrfachantrag-Online beantragen und die bei der Antragstellung notwendige Flächenangaben mit dem BayernViewer-agrar verifizieren.
Im Mehrfachantrag werden die landwirtschaftlichen Flächen des Antragstellers und die aktuelle Nutzung erfasst. Dabei sind die beiden Verfahren Mehrfachantrag online und BayernViewer-agrar nur über die Zuordnung der Feldstücke zu den Flurstücken miteinander verknüpft. Ein Datenfluss in beiden Richtungen existiert nicht. Medienbrüche entstehen beispielsweise dadurch, dass der Landwirt im BayernViewer-agrar eine Änderung der Bewirtschaftungsgrenze einträgt, diese ausdruckt und mit dem Ausdruck zur Eintragung der Änderungen an das zuständige Landwirtschaftsamt geht.
Der BayernViewer-agrar greift über das Internet auf die amtlichen Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung zu. Dies bietet dem Landwirt erstmals die Möglichkeit die
Angaben seiner Feldstücksgrößen im Mehrfachantrag effizient zu kontrollieren oder zu ermitteln. Ebenso einfach lassen sich die Anteile einzelner Nutzungen oder die Größe einbezogener Flurstücksteile bestimmen. Für die Antragsstellung am Landwirtschaftsamt kann der
Landwirt seine bewirtschafteten Flächen visualisieren.
1.2
Zielsetzung
Für die interaktive Bearbeitung von Antragsdaten zur flächenbezogenen Förderung in einem
Onlinedienst, sollen in dem Projekt bis Ende 2007 Fachdaten mit Geobasis- und Geofachdaten des StMLF, StMF und StMUGV über den Mehrfachantrag Online und BayernVieweragrar miteinander verknüpft werden. Dabei sollen die Bereiche der Land- und Forstwirtschaft
sowie des Weinbaus berücksichtigt werden.
Zur Realisierung dieses Zieles wurden bereits im Rahmen des Aufbaus einer eGovernment
Infrastruktur die bestehenden Prozessabläufe von der Firma IBM analysiert1. Um den zeitlichen und finanziellen Rahmen des Projekts einhalten zu können, wurden aus dieser Analyse
Prioritäten für die Umsetzung festgelegt. Zur Konkretisierung und Umsetzung wird im Rahmen des Projekts ein Pflichtenheft erstellt, Prozessabläufe entsprechend verändert und die
Weiterentwicklung der Verfahren durchgeführt.
1
Architekturkonzept eGovernment Infrastruktur Bayern Nr. 7.2
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In diesem Projekt soll mit der bestehenden Technologie der Mehrfachantrag Online und der
BayernViewer-agrar weiterentwickelt werden.
Änderungen in den Pachtverhältnissen, in der Bewirtschaftungsart und eine geometrische
Neuaufteilung der Feldstücke sollten auch über den BayernViewer-agrar angestoßen werden
können. Die endgültige Prüfung liegt bei der Landwirtschaftsverwaltung. Damit können schon
ca. 2/3 aller Änderungen online durch den Land-, Forstwirt oder Weinbauern bearbeitet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass für den Landwirt nicht nur seine Feldstücke sichtbar
sind, sondern alle benachbarten Feldstücke. Hier ist auf eine Vereinfachung der Antragstellung (auch für die Landwirtschaftsverwaltung) zu achten.
Im Rahmen der Weiterentwicklung des BayernViewer-agar sollen auch folgende Punkte realisiert werden:
•
Darstellung des Befliegungsdatums bei DOP.
•
Darstellung weiterer Geobasis- und Geofachdaten im BayernViewer-agrar wie beispielsweise:
2
2.1
−
Bodenschätzung
−
Daten der forstwirtschaftlichen Standorterkundung
−
weinbauliche Daten
−
Forstförderflächen
−
aktuelle Fernerkundungsdaten
−
Höhenlinien
−
Wasserschutzgebiete
−
AUM-Flächen
−
weitere Schutzgebiete
Zielgruppe und Beteiligte
Zielgruppe
Zielgruppen des Projektes sind sowohl die bayerischen Landwirte, Forstwirte und Weinbauern, als auch die Verwaltung.
Sowohl für die Land- und Forstwirte als auch die Weinbauern soll durch eine einfache, flexible und zeitsparende Beantragung flächenbezogener Fördermittel Bürokratieabbau erreicht
werden und für die Verwaltung eine Vereinfachung des notwendigen Workflows.
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2.2
Beteiligte
An diesem Projekt sind die Bayerische Vermessungsverwaltung (BVV) und das Bayerische
Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten (StMLF) beteiligt. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUGV) soll temporär, soweit
Berührungspunkte im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen (AUM) bei der Projektierung
vorliegen, einbezogen werden.
Um die Anwendersicht zu berücksichtigen, sollen auch Betroffene in das Projekt eingebunden werden (z.B. Landwirte).
3
Leistungsbeschreibung zur Umsetzung
In der Projektumsetzung wurden von der Projektgruppe folgende Punkte bearbeitet und umgesetzt (siehe Kapitel 4 und Kapitel 5):
-
Verbesserung verschiedener Prozesse im Mehrfachantrag Online
-
Verbesserung der Verknüpfung des BayernViewer-agrar mit dem MehrfachantragOnline
-
Allgemeine Komfortsteigerung in der Benutzeroberfläche des BayernViewer-agrar
-
Differenzierung der verschiedenen Anwendungsbereiche des BayernViewer-agrar,
insbesondere Schaffung der Möglichkeit, Flächenänderungen über den BayernViewer-agrar an das Amt für Landwirtschaft (ALF) zu melden. Im Rahmen des Projekts
wurde dies zunächst nur für ganze Feldstücke realisiert.
Der Prozessablauf bei der Beantragung von Agrarumweltmaßnahmen und Flächen des Vertragnaturschutzprogramms wurden in Absprache mit dem StMUGV nicht im Projekt behandelt.
4
Beschreibung der zu unterstützenden Prozesse im Mehrfachantrag Online
4.1
Verbesserung der Plausibilitätsprüfung für die Datenerfassung
4.2
Erweiterung der Erfassungsmöglichkeiten auf allen Datenbereichen
4.3
Anpassung der Erfassung der Nutzungsdaten
4.4
Erfassung von Änderungen bei Betriebsgrunddaten
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Beschreibung der zu unterstützenden Prozesse im BayernViewer-agrar
5.1
Verknüpfung des BayernViewer-agrar mit dem Mehrfachantrag-online
Der Landwirt gelangte bisher in den BayernViewer-agrar durch Klick auf das jeweilige Flurstück im Flächen-und-Nutzungsnachweis des Mehrfachantrag-onlines. Dieser Link war für
den Nutzer erst nach Navigieren über mehrere Seiten des Flächen-und-Nutzungsnachweis
zu erreichen.
Um hier den Nutzerkomfort zu steigern, wurde der Aufruf des BayernViewer-agrar auch über
das Feldstück ermöglicht. Dazu wurde die Aufrufschnittstelle um den Parameter „fid“ erweitert, und die entsprechenden Links in den Seiten des Mehrfachantrag-online eingebaut. Der
Aufruf über das Flurstück wurde beibehalten, um dem Nutzer verschiedene Möglichkeiten
anzubieten, den BayernViewer-agrar aus unterschiedlichen Bereichen des Flächen-undNutzungsnachweises heraus zu starten.
5.2
Allgemeine Komfortsteigerungen in der Benutzeroberfläche des BayernVieweragrar
Neben den fachspezifischen Anpassungen des BayernViewer-agrar (siehe Kapitel 5.3 bis
5.7) wurden verschiedene allgemeine Bedienelemente benutzerfreundlicher gestaltet:
-
Erleichterung der Zoomfunktion durch die Möglichkeit ein frei definiertes Zoomrechteck aufzuziehen.
-
Erleichterung der Navigation durch die Panning-Fuktionalität. Bisher konnte die Navigation nur über feste Sprungweiten mit Hilfe der Navigationsbuttons erfolgen. Mit Hilfe der neuen Panning-Funktion können Kartenausschnitte nun mit gedrückter Maustaste beliebig verschoben werden. Die Navigationsbuttons stehen darüber hinaus
weiterhin zur Verfügung.
-
Vor- und Zurück-Buttons: Mit Hilfe dieser Buttons kann der Benutzer schnell in einen
der zuletzt eingestellten Kartenausschnitte wechseln und wieder zurück.
-
Positionierung der Infozeile in den Bereich zwischen Buttonleiste und Kartenfenster.
In der Infozeile werden hilfreiche Bedienhinweise an den Benutzer ausgegeben, Ergebnisse von Flächen-und Streckenmessungen, GK-Koordinaten der Mausposition
im Kartenfenster sowie Ergebnisse von Fachdaten-unabhängigen Infoabfragen angezeigt. Die Infozeile war bisher unterhalb des Kartenfensters positioniert. Dadurch
konnte sie leicht vom Benutzer übersehen werden. Diese Gefahr ist an der neuen
Position wesentlich geringer.
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-
Auswahl der Kartenwerke über einen Layerbaum anstatt über Funktionsbuttons: Der
bisherige Ansatz im BayernViewer-agrar (Auswahl der darzustellenden Kartenwerke
über Buttons) kommt schnell an seine Grenzen, wenn mehrere Fachdaten mit den
Hintergrundkartenwerken kombiniert werden können. Aus diesem Grund und wegen
der übersichtlicheren Handhabung wurde die Kartenwerksauswahl auf einen Layerbaum umgestellt. Über die Buttons „Kartenwerke“ und „Suche nach“ können die Masken für den Layerbaum und die Suchfunktion ein- und ausgeblendet werden.
5.3
Differenzierung der einzelnen Anwendungsbereiche
Die drei zentralen fachlichen Anwendungsbereiche des BayernViewer-agrar sind:
-
Information und Überblick über die Feldstücke des eigenen Betriebs
-
Messen von temporären Flächen und Strecken
-
Zu- und Abgänge ganzer Feldstücke an das ALF melden
BayernViewer-agrar
Feldstücke anzeigen
Feldstücke messen
Feldstücke ändern
Informationsmöglichkeiten zu
den Feldstücken
Messen von Flächen und
Strecken
Mitteilung von
Flächenänderungen
Über deutlich gekennzeichnete Buttons in der Buttonleiste kann der Benutzer schnell die
jeweiligen Benutzermasken erreichen.
5.3.1
Information und Überblick über die Feldstücke des eigenen Betriebs
Für den Landwirt ist es von grundlegender Bedeutung einen genauen räumlichen Überblick
zu erhalten über seinen Betrieb, seine landwirtschaftlichen Flächen und nach Möglichkeit
über wichtige Informationen Dritter, die Auswirkungen auf seine Betriebsführung haben (z.B.
Schutzgebiete). Mit einem Bündel von Erweiterungen im BayernViewer-agrar wurde versucht, dem Landwirt diese Informationen zugänglich zu machen.
Darstellung der Feka (Digitale Feldstückskarte Bayern)
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Der Landwirt hat die Möglichkeit alle landwirtschaftlich genutzten Flächen Bayerns (Feka) als
Layer über die Kartenwerksgrundlagen zu legen. Zur besseren Übersichtlichkeit werden die
Grenzpunkte der Feldstücke hervorgehoben und die FID angezeigt.
Die Feka ist unter Kartenwerke -> Fachinformationen -> Feldstückskarte (Feka) zu erreichen.
Die Möglichkeit alle Feldstücke (nicht nur wie bisher die eignen) anzuzeigen, wurde in intensiver Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragen des StMLF abgestimmt.
Suche nach Feldstücken
Um in der Feka besser navigieren zu können, wurde die allgemeine Suchfunktion des BayernViewer-agrar erweitert. Der Benutzer kann über die FID zu jedem beliebigen Feldstück in
Bayern navigieren, nicht nur zu seinen eigenen Betriebsflächen.
Zu erreichen ist die Funktion über Suche nach - > Suche nach FID
Darstellung der eigenen Felstücke und Information zu diesen Flächen
Unter Feldstücke -> anzeigen werden die betriebseigenen Feldstücke und falls vorhanden
Agrarumweltmaßnahmen, Landschaftselemente und Änderungsmeldungen, die vom ALF
noch nicht eingearbeitet sind im Kartenfenster farblich hervorgehoben eingeblendet. Gleichzeitig öffnet sich eine Benutzermaske:
Im oberen Bereich können die betriebseigenen Flächen aus- und eingeblendet werden. In
der unteren Liste sind die Feldstücke geordnet nach der Feldstücksnummer aufgelistet. Der
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Landwirt erhält auf einen Blick eine Übersicht über seine Feldstücke. Es werden dazu die
beiden Ordnungsmerkmale Feldstücksnummer und Feldstücksname angezeigt. Durch Klick
auf einen Eintrag in der Liste springt der Ausschnitt im Kartenfenster an die entsprechende
Stelle.
Ein Problem in der Anzeige bestand bisher bei den Sperrflächen. Die Flächen wurden im
Kartenfenster als eigene Flächen gezeichnet, die das Feldstück an dieser Stelle überlagern.
Bei der Berechnung der Flächengröße konnten diese Flächen ebenfalls nicht berücksichtigt
werden, so dass in diesem Fall eine falsche Flächengröße angegeben wurde. Im Zuge des
Projekts wurde dieses Problem beseitigt. D.h. Abzugsflächen innerhalb eines Feldstücks
werden als solche im Kartenbild gekennzeichnet (Fläche mit „Loch“) und in der Flächenberechnung berücksichtigt.
Zu den betriebseigenen Flächen können zusätzliche Informationen über den Button Sachdatenauskunft und anschließendem Klick in das Kartenfenster auf die entsprechende Fläche
abgefragt werden. Folgende Informationen werden angezeigt:
Feldstücksdaten:
-
Invekos-FID
-
Betriebsnummer
-
Feldstücksname
-
Feldstücksnummer
-
Fläche gesamt in ha
-
Fläche ohne LE in ha (entspricht Fläche gesamt, falls keine LE auf diesem Feldstück
liegen)
-
Fläche LE in ha (0, falls keine LE auf diesem Feldstück liegen)
Agrarumweltmaßnahmen (optional, nur wenn AUM auf diesem Feldstück liegen)
-
Schlag
-
Fläche in ha
-
Maßnahme
Landschaftselemte (optional, nur wenn LE auf diesem Feldstück liegen)
-
Nummer
-
Fläche in qm
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-
Art
Die Sachdatenauskunft zu einem Feldstück, das nicht zum eigenen Betrieb gehört, zeigt
lediglich die FID an.
Einbindung von weiteren Geobasis- und fachdaten
Der Landwirt ist bei seinen Planungen und bei seiner Betriebsführung nicht zuletzt auf eine
Vielzahl von räumlichen Informationen angewiesen. Diese Informationen werden durch Geodaten der Vermessungsverwaltung (Geobasisdaten), aber auch anderer Fachverwaltungen
(Geofachdaten) beschrieben. Ein Ziel des Projekts war die Bereitstellung dieser Informationen im BayernViewer-agrar.
Folgende Datenbestände wurden neu bereitgestellt:
-
Höhenlinien
-
Feldstückskarte (siehe oben)
-
Schutzgebiete der Umweltverwaltung (Naturschutzgebiete, Flora-Fauna-HabitatGebiete, Vogelschutzgebiete, Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke,
Landschaftsschutzgebiete). Die Einbindung der Schutzgebiete erfolgt über eine
WMS-Schnittstelle (WebMapService) des StMUGV. Dieser WMS unterstützt die GetFeatureInfo-Abfrage, so dass über den Infoknopf Sachdaten zu den Schutzgebieten
abgefragt werden können.
Somit stehen folgende Kartenwerke im BayernViewer-agrar zur Verfügung:
-
Topographische Karten in verschiedenen Maßstäben (UK500, TK50, TK25, DOK)
-
Digitale Flurkarte (DFK)
-
Digitales Orthophoto (DOP)
-
Überlagerung von DFK + DOP
-
Digitale Feldstückskarte Bayern (FeKa)
-
Schutzgebiete
-
Flächen der vorläufigen Besitzeinweisung von Verfahren der ländlichen Entwicklung
(ALE-DFK)
-
Höhenlinien
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Weitere Datenbestände, die im Projektauftrag genannt sind, standen zum Zeitpunkt der Realisierung des Projekts noch nicht zur Verfügung und konnten daher nicht in den BayernViewer-agrar eingebunden werden. Der BayernViewer-agrar ist aber in diesem Bereich modular
aufgebaut, so dass eine Erweiterung um Datenbestände leicht möglich ist, sobald diese als
WMS (Web-Map-Service) zur Verfügung stehen.
Druckvorschau
Auch im „digitalen Zeitalter“ ist es notwendig, Informationen auf Papier auszudrucken. Im
BayernViewer-agrar steht dafür eine Druckfunktion zur Verfügung. Der Inhalt des Ausdrucks
wurde sowohl an die Bedürfnisse der Landwirte, als auch an entsprechende ähnliche Ausdrucke des ALF angepasst.
Zentraler Bestandteil ist der Bildausschnitt, der zum Zeitpunkt des Druckes im BayernViewer
eingestellt ist. Befinden sich landwirtschaftliche Flächen des eigenen Betriebs im aktuellen
Bildausschnitt, so werden diese Flächen in tabellarischer Form mit Sachattributen aufgelistet.
Befinden sich temporär gemessene Flächen (siehe 5.3.2) im Kartenausschnitt, so werden
diese ebenfalls tabellarisch mit Bezeichnung und Bemerkung aufgelistet.
Eine Legende und Allgemeine Hinweise runden den Ausdruck ab.
5.3.2
Messfunktionalitäten im BayernViewer-agrar
Zur Überprüfung der eigenen Flächen oder auch zur Planung von Bewirtschaftsänderungen
bietet der BayernViewer-agar eine umfangreiche Messfunktionalität. Die gemessenen Flächen werden dabei auf dem Bildschirm ausgegeben oder können über die Druckvorschau
(siehe 5.3.1) ausgedruckt werden. Eine Speicherung der Flächen über die aktuelle BayernViewer-Sitzung hinaus ist dabei nicht möglich.
Eine neue Fläche kann zunächst als freie Fläche digitalisiert werden. Standardmäßig ist ein
Punktfang (Snap) auf die Punkte der Feldstückskarte eingestellt. Der Snap kann auf die
Punkte der Digitalen Flurkarte (DFK) umgestellt werden. Als Vereinfachung besteht die Möglichkeit, die Geometrie von Flächen direkt aus der Feldstückskarte oder der DFK zu übernehmen. Ein mühsames „Nachdigitalisieren“ solcher Flächen ist also nicht nötig.
Für schwierige Aufgabenstellung stehen eine Vielzahl von Hilfsmitteln zur Flächenkonstruktion zur Verfügung. Beispielsweise seien hier die Funktion „Einrechnen eines Punktes in eine
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Gerade“, „Absetzen eines Punktes rechtwinklig zu einer Gerade“, oder „Parallelverschiebung
einer Linie“ genannt.
Für einen ersten Überblick werden Flächegröße und Umfang in der Infozeile ausgegeben.
Zur eindeutigen Unterscheidung im Viewer und vor allem zum Ausdrucken über die Druckvorschau können die digitalisierten Flächen mit einer Bezeichnung und einer Bemerkung
versehen werden.
Die Bedienung der einzelnen Programmschritte der Messfunktionalität ist anschaulich in der
Hilfefunktion beschrieben.
5.3.3
Mitteilung von Flächenänderungen
Für die korrekte Beantragung von Fördermitteln muss der Landwirt Änderungen in seinem
Feldstücksbestand (Zu- und Abgänge) an das zuständige Amt für Landwirtschaft (ALF) melden rechtzeitig vor Ende der Antragsfrist melden. Diese Meldungen erfolgen bisher auf analoge Art über einen Papierantrag.
Im BayernViewer-agrar wurde für den Landwirt nun die Möglichkeit geschaffen, Flächenabund Zugänge von ganzen Feldstücken an das ALF online zu melden. Die Meldung von Änderungen in der geometrischen Aufteilung der Feldstücke wurde nicht im Projekt behandelt.
Vielmehr sollen mit der realisierten Funktionalität für ganze Feldstücke Erfahrungen zur Nutzerakzeptanz gewonnen werden.
Folgende Möglichkeiten stehen dem Landwirt zur Verfügung:
-
Meldung des Zugangs eines fremden Feldstücks zu seinem Bestand
-
Meldung des Abgangs eines Feldstücks aus seinem Bestand
-
Bearbeiten von Zu- oder Abgängen, die noch nicht abschließend vom ALF eingearbeitet sind
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ändern
Zugang
Abgang
Bearbeiten einer Meldung
Meldungen von
Zugangsflächen
Meldung von Flächenabgängen
Bearbeitungen von
Flächenänderungen
Meldung von Zugangsflächen
Die Benutzerführung ist so ausgelegt, dass der Landwirt alle für das ALF benötigten Angaben machen muss, bevor er die Meldung absenden kann. Folgendes Ablaufdiagramm stellt
die einzelnen Schritte dar:
Meldung von Zugangsflächen
Eingabe FID über Tastatur
FID durch Mausklick in die Grafik
Feldstück anzeigen
Feldstückname vergeben
Feldstückname
Hinweis
Speichern
Beenden
Der Landwirt kann eine Fläche, die er als Zugang melden möchte nur über die FID bestimmen. Dazu hat er zwei Möglichkeiten: Entweder er kennt die FID und gibt sie in das Textfeld
ein, oder er bestimmt die FID durch Klick in die entsprechende Fläche im Kartenfenster. Vor
den weiteren Schritten muss der Landwirt zunächst visuell kontrollieren, ob er tatsächlich die
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richtige Fläche angegeben hat. Der BayernViewer lädt dazu die Feldstücksgeometrie über
einen internen Dienst und stellt die Fläche farbig hervorgehoben im Applet-Kartenfenster dar.
Der Landwirt muss nun den Felstücksnamen vergeben. Er kann dabei den vorgegebenen
Namen des Feldstücks ändern oder belassen und zusätzlich in einem freien Textfeld einen
Hinweis an das ALF eingeben.
Nach dem Drücken des Button „Senden“ werden die Daten an das StMLF übermittelt. Dazu
wird der auf Seiten des StMLF eingerichtete WFS-T (Transaktionaler Web-Feature-Service)
aufgerufen. Eine WFS-Anfrage sieht dabei folgendermaßen aus:
Läuft der Aufruf des WFS-T korrekt durch, so wird die Fläche sofort im BayernViewer unter
den gemeldeten Zu- und Abgängen geführt und entsprechend visualisiert. Eine Änderung
dieser Meldung (z.B. Änderung des Hinweises oder des Feldstücksname) sowie ein Rückgängigmachen der Meldung ist solange möglich, wie die Meldung noch nicht vom ALF übernommen wurde.
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Meldung von Flächenabgängen
Folgendes Ablaufdiagramm stellt die einzelnen Schritte bei der Meldung eines Flächenabgangs dar:
Meldungen von Flächenabgängen
FID auswählen
Feldstück anzeigen
Hinweis für das ALF
Fläche bearbeiten
Speichern
Die Benutzerführung wurde wieder so angepasst, dass der Landwirt alle für das ALF benötigten Angaben machen muss, bevor er die Meldung absenden kann. So muss der Landwirt
die Fläche, die er als Abgang melden möchte, über eine Drop-Down-Liste mit seinen
Feldstücken auswählen. Eine visuelle Kontrolle über den Button „Feldstück anzeigen“ verhindert versehentliche Falschangaben.
Zur Übermittlung der Daten an das StMLF wird wieder der WFS-T aufgerufen.
Änderung von Zu- oder Abgängen
Solange das zuständige Amt für Landwirtschaft die Änderungsmeldung noch nicht eingearbeitet hat, erscheinen diese Flächen in der Flächenübersicht des Landwirts (siehe Kap.
5.3.1) eigens aufgeführt. Der Landwirt hat darüber hinaus die Möglichkeit, diese Meldungen
zu bearbeiten oder zu löschen.
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Bearbeitung von Änderungsmeldungen, die
noch nicht vom ALF übernommen wurden
FID auswählen
Feldstück anzeigen
Meldung löschen
Meldung bearbeiten
Feldstückname vergeben
Feldstückname
Hinweis
Speichern
Fläche bearbeiten
Beenden
Die Änderungen werden wieder über den WFS-T an den Server des StMLF gesendet. Eine
Fläche, die als Abgang gemeldet wurde erscheint daraufhin wieder im Feldstücksbestand
des Betriebes.
6
Ausblick
Folgende Funktionalitäten könnten im Anschluss an das Projekt weiterentwickelt werden. Im
Projekt wurden hierzu jedoch keine Möglichkeiten der Realisierbarkeit in fachlicher, technischer und organisatorischer Hinsicht geprüft.
BayernViewer-agrar
-
Meldung von Verkleinerungen bzw. Vergrößerungen zum Feldstück oder Landschaftselement durch den Landwirt. Dabei sind entsprechenden geometrische Prüfungen der vom Landwirt vorgenommenen Änderungen erforderlich (z. B. Überlappungsprüfung).
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Meldung von Änderungen zu den Landschaftselementen eines Feldstücks durch den
Landwirt
-
Bereitstellung weiterer Fachinformationen wie z. B.:
o
Wasserschutzgebiete
o
Biotope
-
Einbezug der Forstförderflächen
-
Möglichkeit der Speicherung von Messungen (z. B. als Shape-Datei), die der Landwirt temporär über die Funktion „Messen von Flächen oder Strecken“ erstellt, so dass
er sie bei einer nächsten Sitzung wieder aufrufen kann.
-
Bereitstellung der Anwendung für die Sachbearbeiter an den ÄLF (Bereiche Landwirtschaft und Forsten)
Mehrfachantrag-Online
-
Weitere Verbesserung der Integration des Systems in den Verwaltungsablauf am
ALF.
-
Einrichten weiterer Plausibilitätsprüfungen, insbesondere für Betriebe mit Agrarumweltmaßnahmen
-
Einbau einer Hierarchie in der Menüleiste, um die Übersichtlichkeit zu verbessern.
-
Erweiterung der Ausdruckmöglichkeiten zum Ausdruck der Daten für Vorjahre
-
Einrichtung eines Verfahrens zum Datenaustausch mit anderen Programmen (Ackerschlagkarteien), evtl. über das AgroXML-Format.
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