Übersicht Lehrberufe Deutschland
Transcrição
Übersicht Lehrberufe Deutschland
Ausbildungsberufe Deutschland www.voestalpine.com/Lehre 1 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Bürokaufmann/-frau3 Elektroniker/in Betriebstechnik7 Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung11 Fachlagerist/in15 Industriekaufmann/-frau19 Industriemechaniker/in25 IT-System-Elektroniker/in29 Kaufmann/-frau - Groß- und Außenhandel - (Außenhandel) 34 Konstruktionsmechaniker/in39 Logistiker/in44 Maschinen- und Anlagenführer/in45 Mechatroniker/in50 Technische/r Produktdesigner/in - Maschinen- und Anlagenkonstruktion 55 Teilezurichter/in59 Verfahrensmechaniker/in Hütten-/Halbzeugindustrie - Eisen-/Stahl-Metallurgie 63 Werkstoffprüfer/in68 Werkzeugmechaniker/in74 Zerspanungsmechaniker/in79 Bachelor of Engineering m/w84 2 Bürokaufmann/-frau Bürokaufmann/-frau Lehrzeit: 3 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie erledigen in Betrieben und Institutionen organisatorische und kaufmännisch-verwaltende Tätigkeiten – von allgemeinen Verwaltungsaufgaben über Buchhaltung, Lohnund Gehaltsabrechnung bis zu Rechnungswesen und Schriftverkehr. Zudem kümmern sich Bürokaufleute um Steuer- und Versicherungsfragen sowie um Bestands- und Verkaufszahlen. Sie schreiben Rechnungen, überwachen Zahlungseingänge und leiten ggf. Mahnverfahren ein. In der Lagerwirtschaft prüfen sie die eintreffende Ware, kontrollieren die Lagerbestände, erstellen Statistiken und überwachen die Lagerkosten. Zu ihren Tätigkeiten können auch Aufgaben in Vertrieb, Einkauf und Verkauf gehören. Um ihre vielseitigen Arbeiten effizient erledigen zu können, müssen Bürokaufleute Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme ebenso beherrschen wie E-Mail-Clients, Telefonanlagen und Faxgeräte. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Bürokaufleute übernehmen kaufmännische Aufgaben in Bereichen wie Buchführung, Personalverwaltung oder Rechnungsbearbeitung. Außerdem erledigen sie organisatorische Büroarbeiten: Sie koordinieren Termine, bereiten Besprechungen vor oder bearbeiten den Schriftverkehr. Das Büro perfekt im Griff Die Aufgaben von Bürokaufleuten sind vielfältig: Egal, ob es sich um die Gehaltsabrechnung in einer Großbäckerei, um die Buchhaltung in einem IT-Unternehmen oder um die Lagerverwaltung in einem Baugeschäft handelt – Bürokaufleute wissen, wie sie Tätigkeiten dieser Art zu bewältigen haben. Als Organisationstalente mit einem ausgeprägten Sinn für Ordnung behalten sie auch dann den Überblick, wenn das Telefon klingelt, ein Kollege dringende Arbeitsunterlagen benötigt und gleichzeitig eine wichtige Kundenbesprechung für den nächsten Tag vorbereitet werden muss. Der Alltag im Büro ist ohne PC nicht vorstellbar: Bürokaufleute erledigen den allgemeinen Schriftverkehr und erstellen Abrechnungen, Auswertungen, Statistiken und Zwischenbilanzen zur laufenden Berichterstattung und Betriebskontrolle. Außerdem planen, koordinieren und überwachen sie Termine, sichten die eingehende Post, nehmen Aufträge entgegen, prüfen Eingangsrechnungen und klären Differenzen ab. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, Rechnungsunterlagen zusammenzustellen, Rechnungen zu schreiben, Zahlungsein- und -ausgänge zu prüfen und bei Zahlungsverzug Mahnungen zu verschicken. Für ihre tägliche Arbeit benötigen sie gute Kenntnisse der Rechtschreibung und Grammatik sowie ein gutes Zahlenverständnis, um aus großen Datenbeständen die für den jeweiligen Zweck wichtigen Daten herausfiltern und nutzen zu können. Fundierte Kenntnisse in der Standardsoftware (zB Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme), aber ggf. auch in betriebsspezifischen Anwendungsprogrammen sind erforderlich. 3 Bürokaufmann/-frau Bestens organisiert Wenn Bewerber oder Geschäftskunden in die Firma kommen, bereiten Bürokaufleute die Räumlichkeiten vor, stellen Getränke bereit, legen Firmenprospekte aus, empfangen die Besucher und begleiten sie zu den jeweiligen Ansprechpartnern in der Firma. Ein gepflegtes Äußeres und gute Umgangsformen gehören hier selbstverständlich dazu. Wenn Kollegen dienstlich verreisen, recherchieren Bürokaufleute nach der besten Zugverbindung und reservieren Hotelzimmer. Um Kunden, Kollegen, Behörden, Verbänden und Lieferanten fundierte Auskünfte erteilen zu können, müssen Bürokaufleute natürlich ihren Betrieb, die verschiedenen Arbeitsbereiche und die Zuständigkeiten von Kollegen und Vorgesetzten gut kennen. In der Lagerwirtschaft erfassen und kontrollieren sie den Bestand, prüfen zusammen mit den Lageristen die Qualität der eintreffenden Waren und veranlassen ggf. auch Mängelrügen. In der Personalverwaltung bearbeiten und verwalten sie unter Beachtung des Datenschutzes Anfragen, Bewerbungen sowie Personalakten und erledigen die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Zum Teil wirken Bürokaufleute auch bei Abstimmungen mit den Sozialversicherungsträgern mit. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Bürokaufleute haben hauptsächlich folgende Aufgaben: 4 Aufträge und Rechnungen bearbeiten Zahlungs- und Liefertermine überwachen Aufträge entgegennehmen und bearbeiten Angebote unterbreiten und einholen Eingangsrechnungen kontrollieren Ausgangsrechnungen erstellen Zahlungen veranlassen Aufgaben in der Lagerwirtschaft ausführen Lagerbestände und -kosten unter den Gesichtspunkten Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit kontrollieren Liefertermine überwachen Waren annehmen und kontrollieren, Warenmängel reklamieren, Waren ein- und auslagern Aufgaben im Personalbereich ausführen Personalakten führen und verwalten, zB Arbeits- und Fehlzeiten erfassen bei der Entgeltabrechnung mitwirken Steuern und Sozialabgaben abführen bei der Planung und Ermittlung von Personaleinsatz und -bedarf mitwirken Arbeitsverträge ausstellen Arbeits- und Verdienstbescheinigungen erstellen Aufgaben im betrieblichen Rechnungswesen ausführen Belege sachgerecht erfassen, Kosten dokumentieren Geschäftsvorgänge buchen Kostenrechnungen durchführen Bürokaufmann/-frau Kalkulationen nach Anleitung durchführen Finanzbedarf ermitteln Kostenentwicklungen verfolgen Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: allgemeine Bürowirtschaft und Organisationsaufgaben erledigen verwaltungstechnischen Schriftverkehr erledigen Besprechungs- und Telefongesprächsnotizen sowie Sitzungsprotokolle anfertigen Schriftverkehr nach außen abwickeln, zB mit Auftraggebern, Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern, Behörden, Verbänden Dienst- und Organisationspläne erstellen Informationen und Daten einholen, erstellen und aufbereiten Schriftsätze aller Art, Berichte, Aufstellungen, Statistiken und Zwischenbilanzen anfertigen Ausbildungsinhalte Im Ausbildungsbetrieb lernen angehende Bürokaufleute zB: wie man Bürotätigkeiten plant, organisiert und durchführt welche bürowirtschaftlichen Arbeiten anfallen, zB Postbearbeitung, Registratur- arbeiten, Führen von Karteien und Dateien was man für die Buchführung wissen muss, zB wie Belege erfasst oder Konto- korrent-, Bestands- und Erfolgskonten geführt werden wie man betriebliche Arbeitsaufgaben mithilfe von Bürokommunikationstechniken löst welche Einsatzbereiche der Datenverarbeitung es für kaufmännische Anwendungen gibt wie man Daten für die Erstellung von Statistiken beschafft, aufbereitet und darstellt bzw. erstellte Statistiken auswertet wie man Texte formuliert und mithilfe von Textverarbeitungsprogrammen gestaltet wie der Arbeitsablauf bei der Auftrags- und Rechnungsbearbeitung aussieht und wie man Kosten und Erträge betrieblicher Leistungen darstellt welche Vorgänge in der Personalverwaltung anfallen, zB Bearbeitung von Be- werbungen und Personaldaten worauf es bei der Lagerhaltung ankommt und wie der Materialbestand erfasst, geführt und kontrolliert wird Außerdem wird den Auszubildenden zB vermittelt welche Aufgaben und Stellung der Ausbildungsbetrieb im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang hat und wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen berufsspezifische Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften anzuwenden 5 Bürokaufmann/-frau welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 6 Rechnungswesen Informationsverarbeitung Datenverarbeitung Textverarbeitung allgemeine Wirtschaftslehre spezielle Wirtschaftslehre Elektroniker/in - Betriebstechnik Elektroniker/in Betriebstechnik Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) In Betrieben der produzierenden Industrie installieren sie elektrische Bauteile und Anlagen, warten sie regelmäßig, erweitern bzw. modernisieren sie. Im Falle einer Störung reparieren sie die Anlagen. Zudem installieren Elektroniker/innen für Betriebstechnik beispielsweise Anlagen der Gebäudesystemtechnik, Leitungsführungssysteme, Energie- und Informationsleitungen sowie die elektrische Ausrüstung von Maschinen mit den dazugehörigen Automatisierungssystemen. Sie programmieren, konfigurieren und prüfen Systeme und Sicherheitseinrichtungen. Bei der Übergabe der Anlagen weisen sie die zukünftigen Anwender in die Bedienung ein. Sie organisieren die Montage von Anlagen und überwachen die Arbeit von Dienstleistern und anderen Gewerken. Elektroniker/innen für Betriebstechnik sind Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Elektroniker/innen für Betriebstechnik installieren, warten und reparieren elektrische Betriebs-, Produktions und Verfahrensanlagen, von Schalt- und Steueranlagen über Anlagen der Energieversorgung bis zu Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik. Produktionsablauf planen Sie sind in allen Industriebereichen tätig, in denen Produktionsanlagen betrieben oder gebaut werden. Elektroniker/innen für Betriebstechnik verlegen Kabel und Anschlüsse, bringen Schalter an und installieren Antriebe. Sie bauen Sensoren (zB Lichtschranken) ein, die bestimmte Betriebszustände erkennen sowie Aktoren (zB Elektromotoren, hydraulische und pneumatische Systeme). Mit deren Hilfe werden etwa abgefüllte Flaschen in zuvor exakt positionierte Kästen gehoben und dann weiterbefördert. Elektroniker/innen für Betriebstechnik richten speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) für automatisierte Systeme ein, konfigurieren, programmieren und testen diese vor der Auslieferung. Schließlich installieren sie Sicherheitseinrichtungen sowie alle Systeme, die für die Überwachung der Anlage erforderlich sind, und überprüfen diese sorgfältig. Dazu kann zB auch eine elektronische Zählvorrichtung gehören. Falls Leistungen von anderen Unternehmen erbracht werden, überprüfen Elektroniker/innen für Betriebstechnik deren Tätigkeit aus elektrotechnischer Sicht und wirken bei der Abnahme der Systeme mit. Sie nehmen Anlagen in Betrieb und weisen die künftigen Nutzer in die Bedienung ein. Neben dem klassischen Arbeitsbereich der Energie- und Starkstromtechnik sind Elektroniker/innen für Betriebstechnik im Bereich der Automatisierungs-, Prozessleit- und Gebäudesystemtechnik tätig. Ihre Einsatzbereiche erstrecken sich also von Kraftwerksanlagen und Umspannwerken von Energie- 7 Elektroniker/in - Betriebstechnik versorgungsunternehmen über Montagestraßen der Automobilindustrie bis zu bahntechnischen Anlagen. Der Bereich Elektromobilität bietet Elektronikern und Elektroniker/innen für Betriebstechnik weitere zukunftsweisende Tätigkeitsbereiche. Beispielsweise sind sie am Aufbau der Infrastrukturnetze beteiligt, die für die Energieversorgung der Fahrzeuge nötig sind. Störungen erkennen und beseitigen Tritt in einer Produktionsanlage eine Störung bzw. eine Fehlermeldung auf, suchen Elektroniker/innen für Betriebstechnik umgehend nach der Ursache für das Problem. Hier ist manchmal detektivischer Spürsinn erforderlich. Sie lesen die – z.T. nur in englischer Sprache vorliegenden – Herstellerangaben, führen Prüfungen und Messungen durch. Anschließend ergreifen sie Sofortmaßnahmen, ermitteln und analysieren die Ursachen und beseitigen die Störung. Bei der Reparatur sind sie zwar meist allein tätig, jedoch sprechen sie sich stets mit Kollegen bzw. Mitarbeitern des jeweiligen Betriebs ab. Da Ausfälle von Betriebsanlagen hohe Kosten verursachen können, sorgen Elektroniker/innen für Betriebstechnik durch regelmäßige Wartungsarbeiten für die Minimierung von Stillstandszeiten. Dabei prüfen sie auch die elektrischen Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen. Sie beraten den Auftraggeber, machen ihn ggf. auf neue Techniken und Verbesserungsmöglichkeiten einer bestehenden Anlage aufmerksam und geben Auskunft über die zu erwartenden Kosten. Elektroniker/innen für Betriebstechnik entwerfen nach Absprache etwaige Umbauten, lesen und zeichnen Schaltpläne, berechnen die Menge und die erforderlichen elektrischen Werte der Bauteile und bestellen sie. Die Arbeitszeiten und das verbrauchte Material halten sie für die spätere Abrechnung fest. Sie dokumentieren ihre Tätigkeit, zB in Prüfprotokollen. Wenn sie zu einer Reparatur gerufen werden, müssen Elektroniker/innen für Betriebstechnik ggf. mit einem längeren Arbeitstag rechnen, damit die Stillstandszeiten der Anlage möglichst kurz gehalten werden. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Elektroniker/innen für Betriebstechnik haben hauptsächlich folgende Aufgaben: 8 Änderungen und Erweiterungen elektrischer Anlagen entwerfen Anlagen und Komponenten installieren und in Betrieb nehmen Arbeitsplatz einrichten und abräumen dafür sorgen, dass Anlagen der Energieversorgungs-, Kommunikations- oder Beleuchtungstechnik bereitgestellt werden Leitungsführungssysteme, Informations- und Energieleitungen installieren Maschinen- und Antriebssysteme sowie ihre pneumatischen und hydraulischen Bauteile einbauen und einrichten Schaltgeräte und Automatisierungssysteme zusammenbauen und verdrahten elektrotechnische Messungen durchführen und gebäudetechnische Systeme testen und in Betrieb nehmen Elektroniker/in - Betriebstechnik Systeme programmieren und anpassen, ihre Funktion und Sicherheitseinrichtungen prüfen Anlagen an die Nutzer übergeben und diese in die Bedienung einweisen Arbeitsausführungen von Dienstleistern und anderen Gewerken überwachen, Absprachen über Termine und durchzuführende Arbeiten treffen Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: technische Unterlagen beachten bzw. erstellen, zB Herstellerangaben, Handbücher (auch englischsprachige), Vorschriften und Dokumentationen Ausbildungsinhalte Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Elektroberufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt. An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise: Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung rechtlicher, wirtschaftlicher und terminlicher Vorgaben zu planen, bei Abweichungen von der Planung Prioritäten zu setzen Baugruppen zu montieren und zu demontieren sowie Teile durch mechanische Bearbeitung anzupassen Steuerungen und Regelungen hinsichtlich ihrer Funktion zu prüfen und zu bewerten Gefahren, die sich aus dem Betreiben elektrischer Geräte, Betriebsmittel und Anlagen ergeben, zu beurteilen und durch Schutzmaßnahmen die sichere Nutzung zu gewährleisten Hard- und Softwarekomponenten auszuwählen, IT-Systeme in Netzwerke einzubinden Kalkulationen nach betrieblichen Vorgaben durchzuführen Vorstellungen und Bedarf von Kunden zu ermitteln, Lösungsansätze zu entwickeln und Realisierungsvarianten anzubieten Während der beruflichen Fachbildung lernen sie beispielsweise: vorhandene Anlagen der Betriebstechnik zu beurteilen, Anlagenänderungen und -erweiterungen zu entwerfen, Stromkreise und Schutzmaßnahmen festzulegen, Komponenten und Leitungen auszuwählen Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenzubauen und aufzustellen, Schaltgeräte einzubauen, zu verdrahten und zu kennzeichnen Haupt- und Hilfsstromkreise in Betrieb zu nehmen 9 Elektroniker/in - Betriebstechnik Baugruppen der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik hard- und softwaremäßig einzustellen, anzupassen und in Betrieb zu nehmen Systeme zu inspizieren, Funktionen von Anlagen und Sicherheitseinrichtungen zu prüfen sowie Prüfungen zu protokollieren Serviceleistungen anzubieten, durchzuführen und zu dokumentieren Verbrauchsdaten von Energie und Betriebsmitteln zu erfassen, Ursachen bei Abweichungen vom Sollwert festzustellen Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete: Energieverteilungsanlagen/-netze Gebäudeinstallationen/-netze Betriebsanlagen, Betriebsausrüstungen produktions-/verfahrenstechnische Anlagen Schalt- und Steueranlagen elektrotechnische Ausrüstungen Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 10 elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen elektrische Installationen planen und ausführen Steuerungen analysieren und anpassen informationstechnische Systeme bereitstellen Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten Geräte und Baugruppen in Anlagen analysieren und prüfen Steuerungen für Anlagen programmieren und realisieren Antriebssysteme auswählen und integrieren gebäudetechnische Anlagen ausführen und in Betrieb nehmen energietechnische Anlagen errichten und instand halten automatisierte Anlagen in Betrieb nehmen und instand halten elektrotechnische Anlagen planen und realisieren elektrotechnische Anlagen instand halten und ändern Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung Lehrzeit: 3 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie entwickeln und programmieren kundenspezifische Software. Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung testen bestehende Anwendungen, passen sie an, verbessern sie und entwickeln anwendungsgerechte Bedienoberflächen. Darüber hinaus beheben sie Fehler mithilfe von Experten- oder Diagnosesystemen und beraten bzw. schulen die Anwender. Sie setzen die Methoden des Software Eng/ineer/ings ein und nutzen Programmiersprachen und Werkzeuge wie Entwicklertools. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung entwerfen und realisieren Softwareprojekte nach Kundenwunsch. Hierfür analysieren und planen sie IT-Systeme. Daneben schulen sie Benutzer. Kundenspezifische Software entwickeln Ob kaufmännisches, technisches, mathematisch-wissenschaftliches, multimediales System oder Expertensystem – Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung setzen jede Softwareanwendung kundenspezifisch um. Zunächst machen sie sich ein genaues Bild von der erwarteten Leistungsfähigkeit der Software und suchen nach Lösungen, wie sie die Anforderungen realisieren können. Dabei beachten sie nicht nur die Funktionalität der Programme, sondern auch deren Bedienbarkeit durch den Anwender. Fachinformatiker/innen beraten ihre Kunden ausführlich und erstellen gemeinsam mit ihnen Konzepte, zB bei der Umsetzung von dynamischen Internetauftritten mit einem Content-Management-System. Ein solches System ist ein Anwendungsprogramm, mit dem der Kunde später Inhalte auf Webseiten darstellen und redaktionell betreuen kann. Auch ein Redaktionstool (also ein „Werkzeug“), mit dem der Kunde alle Texte, Bilder und Dateien auf der Homepage problemlos aktualisieren kann, richten die Fachinformatiker/innen individuell ein. Standardisierte Anwendungsprogramme, die sie an die betrieblichen Erfordernisse anpassen, beziehen die Fachinformatiker/innen immer häufiger über Cloud Computing. Cloud Computing umfasst eine On-Demand-IT-Infrastruktur, d.h., Betriebssysteme, Anwendungen und Speicherplatz stehen online zur Verfügung. Immer häufiger entwickeln Fachinformatiker/innen auch Fahrzeugsoftware für den Bereich der Elektromobilität. Das ABC des Programmierens Im Büro des IT-Unternehmens setzen sie dann die Vorstellungen der Kunden um. Dabei greifen sie auf ihr umfangreiches Fachwissen über Programmiersprachen zurück. Mithilfe der Skriptsprache PHP beispielsweise binden sie u.a. Daten für die Webseite 11 Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung aus Datenbanken ein oder legen mit Formatierungssprachen wie zB CSS die inhaltliche Struktur von HTML-Dokumenten fest. Um ihre Programmierkenntnisse immer auf dem aktuellen Stand zu halten, recherchieren sie neue Entwicklungen im Internet oder in der aktuellen, oft englischsprachigen Fachliteratur. In Teamarbeit entwickeln sie das Redaktionstool, das es dem Kunden später ermöglicht, alle nötigen Änderungen problemlos per Mausklick auf die Webseite zu stellen. Zudem erstellen sie ein Handbuch für das Tool. Haben sie das Content-Management-System getestet, beraten die Fachinformatiker/innen die Anwender oft vor Ort und weisen sie in die Bedienung der Software ein. Sie beraten auch in Fragen der Datensicherheit und des Virenschutzes. Dies kann individuell oder in Schulungen geschehen, die sie selbst planen, vorbereiten und durchführen. Ggf. auftretende Fehler beheben sie mithilfe von Experten- und Diagnosesystemen. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung haben folgende Aufgaben: komplexe Softwarelösungen für Kunden im gesamten Bereich der aktuellen Infor- 12 mations- und Telekommunikationstechnologien erarbeiten, in technischen, mathematisch-naturwissenschaftlichen oder kaufmännischen Anwendungsschwerpunkten bis hin zu Multimediaanwendungen und Expertensystemen Anwendungssoftware individuell für den Kunden (Individualsoftware) neu erstellen, dabei existierende Softwarelösungen einschließlich Standardsoftware anpassen, erweitern und integrieren Projekte zur Entwicklung kundenspezifischer Anwendungslösungen leiten, in kaufmännischer, technischer und organisatorischer Hinsicht im jeweiligen Einsatzgebiet (kaufmännische, technische oder mathematisch-wissenschaftliche Systeme, Experten- oder Multimediasysteme) einschließlich der Qualitätssicherung betriebliche Prozesse und Rahmenbedingungen beim Kunden bzw. in der jeweiligen Anwendungsabteilung analysieren anforderungsgerechte Softwarelösungen konzipieren und vorschlagen Programme entwickeln, erstellen, pflegen, ändern und anpassen Methoden des Software Engineerings sowie moderner Softwareentwicklungstools fachgerecht und problemadäquat auswählen und anwenden kundenspezifische Anwendungslösungen realisieren, testen und dokumentieren Fehler durch den Einsatz von Experten- und Diagnosesystemen beheben bestehende Anwendungslösungen modifizieren anwendungsgerechte und ergonomische, d.h. benutzerfreundliche Bedienoberflächen entwickeln Anwendungslösungen präsentieren, Anwendungsprogramme installieren und einführen technische Unterlagen benutzergerecht aufbereiten Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung Benutzer, inner- und außerbetriebliche Kunden fachlich beraten, schulen und betreuen Methoden der Projektplanung, -durchführung und -kontrolle, einschließlich Qualitätssicherung, einsetzen den Markt für IT-Technologien und -Systeme, Hard- und Softwareprodukte beobachten Ausbildungsinhalte Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: wie man Betriebssysteme und deren Anwendungsbereiche unterscheidet worauf man beim Testen von Systemen achten muss wie man Programmierlogik und -methoden anwendet wie man Kunden informiert und berät wie Daten und Funktionen zu Objekten zusammengefasst, Klassen definiert und Hierarchiediagramme erstellt werden was beim Erstellen von Testkonzepten und -plänen zu beachten ist Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt: wie Ergebnisse der Betriebsabrechnung für Controllingzwecke ausgewertet werden worauf man beim Entwerfen von Datenmodellen achten muss wie Netzwerkarchitekturen voneinander unterschieden werden wie man Verfahren des Datenaustauschs anwendet welche Programmiersprachen wofür geeignet sind und wie man sie anwendet wie Anwendungslösungen mithilfe von Applikationssprachen erweitert werden was man beim Anpassen und Konfigurieren von Betriebssystemen beachten muss Im fachrichtungsspezifischen 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden schließlich: Schulungsziele und -methoden festzulegen wie erstellte Anwendungslösungen kundengerecht dokumentiert werden wie man softwarebasierte Präsentationen durchführt und wie man Ton, Bild und Text in eine Präsentation integriert Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in einem der folgenden Einsatzgebiete: 13 kaufmännische Systeme technische Systeme Expertensysteme mathematisch-wissenschaftliche Systeme Multimedia-Systeme Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden zB vermittelt: wie der Ausbildungsbetrieb aufgebaut ist und wie er mit Wirtschaftsorganisationen, Behörden und Verbänden zusammenarbeitet welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet werden In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 14 der Betrieb und sein Umfeld Geschäftsprozesse und betriebliche Organisation Informationsquellen und Arbeitsmethoden einfache IT-Systeme fachliches Englisch Entwickeln und Bereitstellen von Anwendungssystemen vernetzte IT-Systeme Markt- und Kundenbeziehungen öffentliche Netze, Dienste Betreuen von IT-Systemen Rechnungswesen und Controlling Fachlagerist/in Fachlagerist/in Lehrzeit: 2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie nehmen Güter an und prüfen anhand der Begleitpapiere die Art, Menge und Beschaffenheit der Lieferungen. Fachlagerist/innen erfassen die Güter via EDV, packen sie aus, prüfen ihren Zustand, sortieren und lagern sie sachgerecht oder leiten sie dem Bestimmungsort im Betrieb zu. Dabei achten sie darauf, dass die Waren unter optimalen Bedingungen gelagert werden, regulieren zB Temperatur und Luftfeuchtigkeit oder wählen den Lagerplatz entsprechend aus. In regelmäßigen Abständen kontrollieren sie den Lagerbestand und führen Inventuren durch. Für den Versand verpacken sie die Güter, füllen die Begleitpapiere aus, stellen Liefereinheiten zusammen und beladen LKWs. Sie kennzeichnen, beschriften und sichern die Sendungen. Dabei sind einschlägige Sicherheitsvorschriften zu beachten, wie zB die Gefahrgutverordnung und Zollbestimmungen. Die Güter transportieren sie mithilfe verschiedener Transportgeräte und Fördermittel, wie beispielsweise Gabelstapler oder automatische Sortieranlagen, deren Pflege ebenfalls zu ihren Aufgaben gehört. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Fachlagerist/innen nehmen Waren an und lagern diese sachgerecht. Sie stellen Lieferungen für den Versand zusammen bzw. leiten Güter an die entsprechenden Stellen im Betrieb weiter. Ein Fall für Organisationstalente Egal wie groß die Lagerhalle eines Transportunternehmens, eines Logistikdienstleisters oder eines Industriebetriebs ist – Fachlagerist/innen wissen, an welchem Platz sich welches Teil befindet. Dank moderner Logistiksoftware behalten sie stets den Überblick. Zu ihrem Schutz tragen sie bei ihrer Arbeit im Lager Sicherheitsschuhe und Handschuhe, zB um sich an Kartons und anderen Verpackungsmaterialien keine Schnittverletzungen zuzufügen. Sachgerechte Lagerung Bei der Anlieferung nehmen Fachlagerist/innen die Ware in Empfang und packen sie aus. Das Verpackungsmaterial entsorgen sie umweltgerecht. Sie kontrollieren die Güter auf Vollständigkeit und Unversehrtheit: Liegt ein Transportschaden vor? Im Fall einer Beanstandung besprechen sie sich mit der Teamführung und melden beschädigte Ware beim Lieferanten. Sie informieren sich genau über die Art der Lieferung und zählen, messen und wiegen die Ware. Schließlich lagern sie die Güter mithilfe von Gabelstaplern, Brückenkränen oder automatischen Förder- oder Sortieranlagen fachgerecht ein und dokumentieren den Vorgang in einer speziellen Lagerverwaltungssoftware. Bei der Auswahl des Lagerorts berücksichtigen sie, um welche Güter es sich handelt. Leicht 15 Fachlagerist/in verderbliche Lebens-, Futter- und Arzneimittel müssen ggf. in einem Kühlraum untergebracht werden. Giftige Stoffe, Heizöl oder Gasflaschen sind unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen aufzubewahren. Wie viele Kartons können unbedenklich aufeinander gestapelt werden? Ständig führen Fachlagerist/innen in den Lagerräumen Sichtkontrollen durch, überprüfen Waren mit Mindesthaltbarkeitsdatum oder kontrollieren, ob Raumfeuchtigkeit und Temperatur stimmen. Zuverlässig zum Empfänger Wenn sie Waren für einen Versandauftrag zusammenstellen, d.h. kommissionieren, gehen Fachlagerist/innen mit einem Sammelwagen das Lager ab und entnehmen den Lagerfächern die gewünschten Artikel. Hierbei arbeiten sie selbst unter Zeitdruck äußerst aufmerksam, damit zB die anfordernde Apotheke so rasch wie möglich das benötigte Medikament erhält. Vor allem in Hochregallagern bedienen sie spezielle Regalfahrzeuge, die gleichzeitig fahren und Hubarbeiten ausführen können. Um die Aufträge möglichst wirtschaftlich zu bearbeiten, fassen sie häufig EDV-unterstützt Auftragseingänge zu Serien zusammen und entnehmen Artikel gesammelt, um sie anschließend wieder den Einzelaufträgen zuzuteilen. Wenn sie anschließend die Ware verpacken, berücksichtigen Fachlagerist/innen Güter- und Transportart, Transportweg und Wirtschaftlichkeit. Mit gefährlichen Stoffen gehen sie besonders vorsichtig um. Sie wählen geeignete Verpackungsmaschinen und -geräte aus, beschriften und kennzeichnen die Waren. Für den Versand ermitteln sie Frachtgewicht, -volumen und Versandkosten und kontrollieren Verkehrs- und Beförderungsmittel auf ihre Einsetzbarkeit. Die Verladung sprechen sie mit der Teamführung ab. Nachdem sie die Versandpapiere mit der Ladung abgeglichen haben, verladen, verstauen und sichern sie die Güter auf den Transportmitteln, zB auf dem LKW. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Fachlagerist/innen haben folgende Aufgaben: Güter annehmen und kontrollieren angelieferte Waren in Empfang nehmen, auspacken, auf Vollständigkeit und Unversehrtheit kontrollieren bei Beanstandungen mit dem/der Frachtführer/in Rücksprache halten; ggf. weitere Maßnahmen einleiten Güter lagern Güter mithilfe von Fördergeräten unter Berücksichtigung von Warenart, Beschaffen- heit, Volumen und Gewicht einlagern Einlagerung mit einer speziellen Software (Lagerverwaltungssysteme) dokumentieren 16 Fachlagerist/in Maßnahmen zur Qualitätserhaltung und -verbesserung ergreifen, zB Sichtkontrollen durchführen, Waren mit Mindesthaltbarkeitsdatum überprüfen, benötigte Raumfeuchtigkeit und -temperatur kontrollieren Inventuren durchführen Güter im Betrieb transportieren Fördersysteme, Hebezeuge oder Regalbediengeräte je nach Güterart und -menge, Wegstrecke, Unfallsicherheit, Umweltschutz- und Kostenaspekten auswählen; Waren in andere Betriebsabteilungen transportieren Güter kommissionieren je nach Lager- und Kommissionierungssystem bzw. Auftrag Güter zusammenstellen Güter verpacken Güter kundenorientiert verpacken, unter Berücksichtigung von Güter- und Transportart, Transportweg und Wirtschaftlichkeit geeignete Verpackungsmaschinen und -geräte auswählen Waren beschriften und kennzeichnen verbrauchtes Verpackungsmaterial umweltgerecht entsorgen Güter verladen Frachtgewicht und -volumen ermitteln, Verkehrs- und Beförderungsmittel auf Einsetzbarkeit kontrollieren Verladung mit dem/der Frachtführer/in absprechen Güter unter Berücksichtigung von Versandart (zB Gefahrgut) und Bestimmungsort auf Transportmittel (zB LKW) verladen, verstauen und sichern Güter versenden Versandkosten ermitteln Versandpapiere mit der Ladung abgleichen Ausbildungsinhalte Während der beruflichen Grundbildung im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb zB: wie man Güter auszeichnet und sortiert, Lager- und Verkaufseinheiten bildet und Güter zur Lagerung vorbereitet wie man Güter unter Beachtung von Einlagerungsvorschriften einlagert wie man Güter nach Beschaffenheit und Verwendung unterscheidet und handhabt welche Normen, Maße, Mengen- und Gewichtseinheiten zu beachten sind wie man gesetzliche und betriebliche Vorschriften bei der güterspezifischen Lagerung anwendet wie Arbeitsaufträge nach betrieblichen Vorgaben in Arbeitsabläufe umzusetzen sind; wie Arbeitsaufträge kundenorientiert auszuführen sind wie man arbeitsplatzbezogene Software anwendet wie man Aufgaben im Team bearbeitet 17 Fachlagerist/in Im 2. Ausbildungsjahr – während der beruflichen Fachbildung – wird den Auszubildenden unter anderem vermittelt: wie man Qualität und Wert der Güter während ihrer Lagerzeit erhält wie man Lagerbestände kontrolliert und Abweichungen meldet wie man Lagerkennzahlen unterscheidet wie insbesondere Gefahrgüter, gefährliche Arbeitsstoffe, Zollgut, verderbliche Ware unter Beachtung von Kennzeichnungen und Symbolen zu handhaben sind welche gesetzlichen und betrieblichen Vorschriften bei Verpackung und Transport anzuwenden sind wie man bei der Bearbeitung von Reklamationen mitwirkt welche Arbeitsmittel man zum Wiegen, Messen und Zählen benutzt wie man Auftragsunterlagen kontrolliert und die Kommissionierung vorbereitet wie Güter unter Berücksichtigung der Bestandsveränderung und der Auslagerungsprinzipien dem Lager entnommen werden wie man Güter zu Ladeeinheiten zusammenstellt und verpackt wie zusammengestellte Sendungen und Begleitpapiere auf Vollständigkeit zu prüfen, Transportgüter zu kennzeichnen, zu beschriften und zu sichern sind wie man Sendungen entsprechend der Gütereigenschaften und Verkehrsmittel verlädt und verstaut wie man Ladungen und Begleitpapiere abgleicht und Abweichungen meldet Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 18 Güter annehmen und kontrollieren Güter lagern Güter verladen Güter im Betrieb transportieren Güter kommissionieren Güter bearbeiten Güter verpacken Güter versenden Industriekaufmann/-frau Industriekaufmann/-frau Lehrzeit: 3 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) In den unterschiedlichsten Unternehmen steuern Industriekaufleute betriebswirtschaftliche Abläufe. In der Materialwirtschaft vergleichen sie u.a. Angebote, verhandeln mit Lieferanten und betreuen die Warenannahme und -lagerung. In der Produktionswirtschaft planen, steuern und überwachen sie die Herstellung von Waren oder Dienstleistungen und erstellen Auftragsbegleitpapiere. Kalkulationen und Preislisten zu erarbeiten und mit den Kunden Verkaufsverhandlungen zu führen, gehört im Verkauf zu ihrem Zuständigkeitsbereich. Außerdem erarbeiten sie gezielte Marketingstrategien. Sind sie in den Bereichen Rechnungswesen bzw. Finanzwirtschaft tätig, bearbeiten, buchen und kontrollieren Industriekaufleute die im Geschäftsverkehr anfallenden Vorgänge. Im Personalwesen ermitteln sie den Personalbedarf, wirken bei der Personalbeschaffung bzw. -auswahl mit und planen den Personaleinsatz. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Industriekaufleute befassen sich in Unternehmen aller Branchen mit kaufmännischbetriebswirtschaftlichen Aufgabenbereichen wie Materialwirtschaft, Vertrieb und Marketing, Personal- sowie Finanz- und Rechnungswesen. Material: Ware erster Klasse Im Bereich Materialwirtschaft wirken sie dabei mit, Produktions- und Betriebsabläufe möglichst reibungslos zu gestalten. Sie pflegen Kontakte zu den Rohstofflieferanten und holen von ihnen Angebote ein. Mit Verhandlungsgeschick vereinbaren sie den günstigsten Einkaufspreis und schreiben Bestellungen. Ist die Ware eingetroffen, prüfen sie zunächst die Qualität. Ggf. reklamieren sie Warenmängel. Sie achten darauf, dass die Rohstoffe fachgerecht gelagert und termingerecht für die Produktion bereitgestellt werden. Produktion: in großer Serie In der Produktionswirtschaft sind Industriekaufleute ebenfalls anzutreffen, zB bei Herstellern von Präzisionsdrehteilen und Baugruppen. Hier führen sie u.a. Kapazitätsabgleiche durch, erstellen Stücklisten und Arbeitspläne. Sie stellen sicher, dass alle Faktoren, die bei der Fertigung der oft komplizierten Werkstücke zusammenspielen, optimal aufeinander abgestimmt sind. Die jeweils dazugehörenden Auftragsbegleitpapiere fertigen sie ebenfalls an. Daneben sind sie für die Prozessoptimierung, d.h. die ständige Verbesserung der Arbeitsabläufe, zuständig. 19 Industriekaufmann/-frau Personal: nicht nur Statistik Mit gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften sowie tarifrechtlichen Vereinbarungen müssen sich Industriekaufleute in der Personalwirtschaft auskennen. Hier haben sie häufig Kontakt zu den Mitarbeitern/Mitarbeiter/innen des jeweiligen Unternehmens, die sie zB über Lohnfortzahlung und Urlaubsanspruch informieren. Darüber hinaus ermitteln sie den Personalbedarf und führen Personalstatistiken. Des Weiteren erledigen sie die Lohn- und Gehaltsabrechnungen und erstellen Arbeits- und Verdienstbescheinigungen. Vertrieb: bei Anruf dort Industriekaufleute im Vertrieb führen Verkaufsverhandlungen und arbeiten auf der Basis einer gründlich durchdachten Preiskalkulation Angebote aus. Sie planen Werbemaßnahmen und Marketingstrategien und akquirieren Kunden. So zB in einem Betrieb der Fotoindustrie. Wenn der Kunde eine Anzahl Spezialkameras und Zubehör bestellt, wickeln Industriekaufleute den Auftrag ab und veranlassen, dass die Waren termingerecht versendet werden. Darüber hinaus setzen sie Service- und Kundendienstleistungen für ihre Produkte effizient ein. Sie betreuen Kunden und beraten sie bei technischen Problemen, Reklamationen oder sonstigen Fragen. Um den Überblick über den Fotomarkt nicht zu verlieren, halten sie sich ständig auf dem Laufenden, indem sie Fachzeitschriften auswerten, im Internet recherchieren oder Messen besuchen. Finanzen: immer gut belegt Nicht zuletzt sind Industriekaufleute auch Fachleute für Rechnungswesen und Finanzwirtschaft. In einem Betrieb der Automobilzulieferindustrie beispielsweise buchen sie sorgfältig alle Geschäftsvorgänge am Rechner mithilfe einer speziellen Software. Sie archivieren Belege wie die Rechnung für die neue CNC-Maschine oder die Anzahlung eines Kunden für die bereits gelieferten Rußpartikelfilter. Auch Konten eröffnen sie oder veranlassen Zahlungen. Die Kosten-und-Leistungs-Rechnung fällt ebenfalls in ihren Aufgabenbereich. Pro Rechnungsperiode stellen Industriekaufleute die Kosten für Fertigungsmaterial, Gehälter oder Mieten zusammen. Sie ermitteln die Gesamtkosten für jeden Kostenträger, d.h. Die „Leistungseinheiten“ des Betriebs (zB Aufträge und Erzeugnisse), und halten das Umsatzergebnis fest. 20 Industriekaufmann/-frau Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Industriekaufleute haben folgende Aufgaben: 21 Waren einkaufen, lagern und termingerecht für die Produktion bereitstellen Materialbedarf ermitteln Angebote einholen und vergleichen Einkaufsverhandlungen führen Bestellungen schreiben Liefertermine überwachen Waren annehmen und kontrollieren, Warenmängel reklamieren, Waren ein- und auslagern Analysen durchführen (zB Wertanalyse, Kosten-Nutzen-Analyse) Produktionsprozesse planen, steuern und überwachen Sollproduktionsweg bzw. Fertigungsschritte festlegen, ggf. Fertigungs- und Arbeitsprozesse optimieren Maschinenbelegungen vornehmen, Kapazitätsabgleiche durchführen Personal und Material bereitstellen Durchlaufzeiten festlegen, Auftragsbegleitpapiere erstellen Wartungspläne erstellen Dienst- und Organisationspläne in der Personalwirtschaft erstellen, Personaleinsatz und -bedarf ermitteln Stellenpläne aufstellen bei Personaleinstellungen und -entlassungen mitwirken Arbeitsverträge ausstellen Arbeits- und Verdienstbescheinigungen erstellen Personalakten und -statistiken führen, Lohn- und Gehaltsabrechnung durchführen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen planen und organisieren bei Verhandlungen mit dem Betriebsrat mitwirken Verkaufsverhandlungen mit Kunden führen, Marketing- und Werbemaßnahmen planen und durchführen Kunden akquirieren, beraten und betreuen Anfragen prüfen und bearbeiten, Preise kalkulieren Angebote bearbeiten Bestellungen kontrollieren Aufträge bearbeiten, abwickeln und überwachen Waren versenden, Frachtpapiere ausfertigen, Zollformalitäten abwickeln Reklamationen und Schadensfälle bearbeiten Versandanzeigen prüfen Markt- und Konkurrenzanalysen durchführen Marktforschungsergebnisse auswerten Werbe- und Verkaufsförderungsaktionen planen und durchführen Finanz- und Geschäftsbuchführung abwickeln Eingangsrechnungen kontrollieren Zahlungen veranlassen Industriekaufmann/-frau Ausgangsrechnungen erstellen Geschäftsvorgänge buchen Kostenrechnungen durchführen Finanzbedarf ermitteln Jahresabschlussarbeiten durchführen Unternehmensstrategien und -prozesse umsetzen Ausbildungsinhalte Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: im Bereich Beschaffung und Bevorratung: wie Angebote eingeholt, geprüft und verglichen werden wie Bestellmengen und Bestelltermine festgelegt werden wie Dispositionsverfahren angewendet werden wie man Verträge prüft und überwacht wie der Bedarf an Produkten und Dienstleistungen ermittelt wird wie die Vorratshaltung im Ausbildungsbetrieb organisiert ist in den Bereichen Leistungsabrechnung bzw. Leistungserstellung: wie Kosten erfasst und überwacht werden wie Leistungen zu bewerten und zu berechnen sind wie Instrumente der Kostenplanung und -kontrolle zum Einsatz kommen welche Produkte und Dienstleistungen der Ausbildungsbetrieb anbietet wie die Planung und Vorbereitung einer Dienstleistung oder eines Produktes vonstattengehen wie die betriebliche Infrastruktur zur Leistungserstellung effektiv genutzt wird im Bereich Personal: wie die betrieblichen Ziele der Personalplanung, Personalbeschaffung und des Personaleinsatzes zu berücksichtigen sind mit welchen Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften und Berufsvertretungen der Ausbildungsbetrieb zusammenarbeitet welche gesetzlichen, tariflichen und betrieblichen Regelungen beim Personaleinsatz zu beachten sind 22 Industriekaufmann/-frau Während des 2. Ausbildungsjahres wird den Auszubildenden u.a. vermittelt: im Bereich Personal: wie Personalbedarf errechnet wird wie die Personalverwaltung organisiert ist welche Instrumente der Personalbeschaffung und -auswahl zum Einsatz kommen wie man interne Weiterbildungsmöglichkeiten vorbereitet und umsetzt in den Bereichen Leistungsabrechnung bzw. Leistungserstellung: wie Bestands- und Erfolgskonten zu führen sind wie Vorgänge des Zahlungsverkehrs und des Mahnwesens bearbeitet werden wie die Leistungen des Betriebes weiter verbessert werden und Investitionen durchgeführt werden können wie Geschäftsvorgänge abgearbeitet werden wie mit Kennzahlen zur Darstellung des betrieblichen Erfolgs gearbeitet wird wie Leistungen des Betriebes bewertet werden wie Geschäftsabschlüsse zu beurteilen sind im Bereich Marketing und Absatz: wie Markt- und Kundendaten erhoben und ausgewertet werden wie Absatzwege wirksam genutzt werden wie man Anfragen bearbeitet, Kunden berät und Angebote erstellt Im dritten Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden: im Bereich Marketing und Absatz: wie Kundenaufträge abgewickelt werden wie Rechnungen erstellt werden wie man seinen Kundenstamm pflegt und neue Kunden gewinnt wie mit internen und externen Leistungserstellern zusammengearbeitet wird wie Service-, Kundendienst- und Garantieleistungen zu handhaben sind wie Kundenreklamationen durchgeführt werden Im Bereich Fachaufgaben im Einsatzgebiet werden die Auszubildenden mit den Tätigkeiten vertraut gemacht, die während der Berufsausübung auf sie zukommen. Als Einsatzgebiete kommen insbesondere Prozesse aus den Bereichen Marketing und Absatz, Beschaffung und Bevorratung, Personalwirtschaft, Leistungserstellung oder Leistungsabrechnung in Betracht. Auch Aufgaben wie Produktmanagement, E-Commerce oder Auslandseinsatz sind möglich. 23 Industriekaufmann/-frau Zum Beispiel bearbeiten die Auszubildenden folgende Aufgaben: Analysieren von betriebsspezifischen Kennzahlen und Erarbeiten von Lösungen Zusammenarbeit mit internen Stellen und externen Geschäftspartnern Ressourcen- und Leistungseinsatz wirtschaftlich planen, überwachen und steuern konkrete Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Fehlervermeidung kennen und einsetzen, Störungen und Fehler eingrenzen und beheben Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind wie betriebliche Gestaltungsmöglichkeiten der Kundenorientierung genutzt werden können wie Daten und Informationen eingegeben und mithilfe von betriebsüblichen Verfahren gesichert und gepflegt werden wie Statistiken angefertigt, Kennzahlen abgeleitet und ausgewertet werden In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 24 Investitions- und Finanzierungsprozesse planen personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen Absatzprozesse planen, steuern und kontrollieren Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren Jahresabschlüsse analysieren und bewerten Leistungserstellungsprozesse planen, steuern und kontrollieren Werteströme erfassen und dokumentieren Wertschöpfungsprozesse analysieren und beurteilen Unternehmensstrategien und -projekte umsetzen marktorientierte Geschäftsprozesse eines Industriebetriebes erfassen Industriemechaniker/in Industriemechaniker/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie sind in Produktion und Instandhaltung tätig, wo sie dafür sorgen, dass Maschinen und Fertigungsanlagen betriebsbereit sind. Industriemechaniker/innen stellen Geräteteile, Maschinenbauteile und -gruppen her und montieren diese zu Maschinen und technischen Systemen. Anschließend richten sie diese ein, nehmen sie in Betrieb und prüfen ihre Funktionen. Hierfür gehen sie nach geeigneten Prüfverfahren vor. Ggf. passen Industriemechaniker/innen bereits vorhandene Maschinen an neue betriebliche Anforderungen an. Zu ihren Aufgaben gehört zudem die Wartung und Instandhaltung der Anlagen. Treten bei deren Betrieb Fehler auf, so ermitteln Industriemechaniker/innen die Störungsursache und führen Reparaturen aus. Dazu bestellen sie passende Ersatzteile oder fertigen diese ggf. selbst an, demontieren die Anlagen und bauen sie nach Fehlerbehebung wieder zusammen. Nach Abschluss von Montage- und Prüfarbeiten weisen sie Kollegen oder Kunden in die Bedienung und Handhabung ein. Wenn sie in der Fertigung von Maschinen und feinwerktechnischen Geräten arbeiten, stellen Industriemechaniker/innen vor allem Bauteile aus Metall und Kunststoff her. Sie drehen, fräsen, bohren und schleifen das Material, schweißen oder verschrauben die Bauteile und montieren sowie justieren sie. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Industriemechaniker/innen stellen Geräteteile und Baugruppen für Maschinen und Produktionsanlagen her, richten sie ein oder bauen sie um. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse und übernehmen Reparatur- und Wartungsaufgaben. Allrounder in Industriebetrieben Sie sorgen mit dafür, dass die Fertigungsstraßen der Automobilindustrie reibungslos funktionieren oder dass CNC-Maschinen Bohr-, Fräs- und Drehvorgänge an einem Werkstück zuverlässig in einem Arbeitsgang erledigen. Ein Schaden am Getriebe einer Drehmaschine führt zum Produktionsstillstand? Industriemechaniker/innen sorgen für die Demontage des defekten Zahnrades, beschaffen das richtige Ersatzteil oder fertigen es selbst an. Sie bauen es ein, prüfen die Funktionen und stellen so sicher, dass die Ausfallzeit eines Gerätes oder ganzer technischer Systeme so gering wie möglich bleibt. Sie bedienen die Maschinen auch selbst oder rüsten sie beim Wechsel von Produktionsgängen um. Dabei kann es laut werden. Deshalb tragen Industriemechaniker/innen bei diesen Arbeiten Gehörschutz. Zudem richten sie Arbeitsplätze ein und passen Maschinen zur besseren Handhabung an spezifische ergonomische Erfordernisse an. Im betrieblichen Einsatzgebiet Feinwerktechnik montieren oder warten sie zB Verkaufsund Fahrkartenautomaten. 25 Industriemechaniker/in Fehlersuche, Reparatur und Wartung Wenn eine Fräsmaschine repariert oder umgebaut werden soll, überprüfen Industrie mechaniker/innen die vom Kunden gelieferten Daten und Anweisungen auf Vollständigkeit. Eventuell holen sie noch zusätzliche Informationen ein, um Fehlerursachen leichter aufzuspüren. In einer Projekt- und Aufgabenbeschreibung halten sie fest, was genau bei einem Arbeitsauftrag zu tun ist. Sie werten – zum Teil auch englischsprachige – technische Unterlagen aus und fertigen Montage- und Demontagepläne an. Sie wählen die Werkstoffe, Maschinen, Werkzeuge und Prüfmittel aus und berücksichtigen dabei sicherheitstechnische und terminliche Vorgaben, Werkzeug- und Maschinen kosten sowie den Materialverbrauch. Die Arbeitsschritte planen Industriemechaniker/innen zusammen mit Kollegen und Kolleg/innen – etwa aus dem Bereich Elektrotechnik und Mechatronik. Oft führt nur Teamarbeit zum Ziel. Jetzt können die Prüfarbeiten beginnen. Dabei ist analytisches und logisches Denken ebenso gefragt wie Ausdauer. Sind Lager oder Führungen der Maschine schadhaft? Haben rotierende Teile eine Unwucht? Müssen Kugellager ausgetauscht werden? Im Anschluss an die Diagnose erstellen Industriemechaniker/innen Prüfprotokolle und bewerten die Prüfergebnisse. Optimale Prozessabläufe Bevor sie den Fehler beheben, planen sie auch hier die einzelnen Arbeitsschritte und wählen die geeigneten Werkzeuge, Maschinen, Werkstoffe und Hilfsmittel aus. Sie stellen Maschinenwerte neu ein, demontieren Baugruppen oder Einzelteile und reparieren sie, geben die Herstellung von Ersatzteilen in Auftrag oder fertigen sie selbst an. Aus Sicherheitsgründen tragen sie bei einigen Arbeiten Schutzkleidung und -brillen. Langes Stehen sowie Arbeiten über Kopf oder in gebückter Haltung sind an der Tagesordnung. Nach Beendigung der Reparatur- und Prüfarbeiten schreiben sie ein Abnahmeprotokoll und übergeben die Maschine dem Kunden. Diesen weisen sie auf auftragsspezifische Besonderheiten und auf Sicherheitsvorschriften hin. Sie entsorgen Schmierstoffe, Metallspäne und andere Abfallprodukte nach Maßgabe des betrieblichen Umweltschutzes. Darüber hinaus optimieren Industriemechaniker/innen maschinelle Bearbeitungsprozesse und kontrollieren sie. Damit die Arbeitsprozesse so reibungslos funktionieren wie ihre Maschinen, arbeiten sie mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb zusammen, berücksichtigen Qualitätsvorgaben und wirken so an der Einhaltung von Qualitätsstandards und an der kontinuierlichen Verbesserung von Prozessabläufen, der Fertigungsqualität und der Arbeitssicherheit mit. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Industriemechaniker/innen haben folgende Aufgaben: Arbeitsaufgaben im Team planen und vorbereiten Arbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb sowie mit Kunden abstimmen 26 Industriemechaniker/in Projekt- oder Aufgabenbeschreibung erstellen technische Unterlagen auswerten und Montagezeichnungen anfertigen Maschinen, Geräte und Produktionsanlagen herstellen, warten oder reparieren Geräteteile, Maschinenbauteile und -gruppen herstellen, bearbeiten und auf Maßhaltigkeit prüfen; Bauteile montieren Baugruppen zu Maschinen und technischen Systemen montieren; Maschinenfunktionen einstellen und prüfen Maschinen und Systeme einrichten, in Betrieb nehmen und Produktionsablauf kontrollieren Maschinen und Systeme instand halten, ggf. umrüsten; ggf. Komponenten der Steuerungstechnik überprüfen und erweitern defekte Maschinen und Systeme reparieren und instand setzen, ggf. Reparatur veranlassen; Ersatzteile bestimmen, beschaffen oder selbst anfertigen Qualitätskontrollen durchführen Arbeiten und Ergebnisse dokumentieren Kundengespräche durchführen; technische Systeme und Produkte an Kunden übergeben Qualitätsvorgaben berücksichtigen, betriebliche Richtlinien des Qualitätsmanagements umsetzen, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitwirken Ausbildungsinhalte Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt. An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise: Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auszuwählen und zu handhaben die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke und Bauteile herzustellen Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu dokumentieren steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise: wie Bauteile durch Kombination verschiedener Fertigungsverfahren hergestellt und angepasst werden wie man Störungen an Maschinen und Systemen unter Beachtung der Schnittstellen feststellt und Fehler eingrenzt 27 Industriemechaniker/in wie die Funktionsfähigkeit von Maschinen und Systemen durch Steuern, Regeln und Überwachen der Arbeitsbewegungen und deren Hilfsfunktionen sichergestellt oder verbessert wird wie man Wartungs- und Inspektionspläne erstellt wie elektrische Baugruppen oder Komponenten mechanisch aufgebaut werden wie man Maschinen und Systeme wartet, inspiziert, instand setzt oder verbessert wie betriebliche Qualitätssicherungssysteme angewendet werden und wie man die Ursachen von Qualitätsmängeln systematisch sucht, beseitigt und dokumentiert Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete: Feingerätebau Instandhaltung Maschinen- und Anlagenbau Produktionstechnik Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt: wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Absatz und Verwaltung funktionieren welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 28 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen Fertigen von Bauelementen mit Maschinen Herstellen von einfachen Baugruppen Warten technischer Systeme Fertigen von Einzelteilen mit Werkzeugmaschinen Installieren und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme Montieren von technischen Teilsystemen Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen Instandsetzen von technischen Systemen Herstellen und Inbetriebnehmen von technischen Systemen Überwachen der Produkt- und Prozessqualität Instandhalten von technischen Systemen Sicherstellen der Betriebsfähigkeit automatisierter Systeme Planen und Realisieren technischer Systeme Optimieren von technischen Systemen IT-System-Elektroniker/in IT IT-System-Elektroniker/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie planen, installieren und konfigurieren Systeme, Komponenten und Netzwerke. Hierzu beschaffen IT-System-Elektroniker/innen Hard- und Software und richten die Stromversorgung ein. Anschließend nehmen sie die Systeme in Betrieb und installieren die Software. Sie informieren und beraten Kunden vor Ort über die Nutzungsmöglichkeiten von informations- und kommunikationstechnischen Geräten wie Computer, Telefonanlage, Drucker oder Faxgerät. Bei der Aufstellung der Geräte achten sie darauf, dass diese leicht zugänglich bzw. komfortabel zu bedienen sind und ergonomischen Ansprüchen genügen. Ferner warten sie die Kommunikationsinfrastruktur und beheben ggf. Störungen. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? IT-System-Elektroniker/innen planen bzw. installieren kundenspezifische Systeme der IT-Technik, konfigurieren sie und nehmen sie in Betrieb. Sie warten die Systeme, analysieren Fehler und beseitigen Störungen. Daneben beraten und schulen sie Kunden. Fehler in IT-Systemen aufdecken In einem Unternehmen für IT-Systemtechnik planen IT-System-Elektroniker/innen im Büro zunächst die am jeweiligen Tag anstehenden Projekte. Ruft beispielsweise ein Kunde an, dessen Intranet nicht mehr funktioniert, macht sich ein Team auf den Weg. Als erstes steht die Überprüfung des Verteilerschranks auf dem Programm. Hier laufen alle Nachrichten von den einzelnen Netzwerkstationen sternförmig an einem zentralen Punkt zusammen. Die Sternstruktur des Netzes hat den Vorteil, dass IT-System-Elektroniker/innen jede Leitung einzeln prüfen können. Mithilfe von Messgeräten können sie schließlich feststellen, ob alle Ports, d.h. Schnittstellen zu den einzelnen Netzwerkkomponenten, funktionieren. Beim sogenannten Switch kann ebenfalls eine Fehlerquelle liegen: Der Switch ist die Verbindungsstelle, bei der mehrere Ports zusammenlaufen und die den Datenverkehr für die Ports regelt. Diese muss bei Fehlfunktionen ausgetauscht werden. Die IT-Sicherheit spielt bei der Arbeit von IT-SystemElektroniker/innen zunehmend eine große Rolle, so schützen sie beispielsweise Firmennetze vor illegalen Zugriffen, indem sie Hard- und Softwarekomponenten mit geeigneten Filterungs- und Antivirenstrategien ausstatten. Arbeitsablauf planen Soll beispielsweise das Netzwerk einer Arztpraxis erneuert werden, sprechen IT-System-Elektroniker/innen zuvor mit dem Kunden die wichtigsten Fragestellungen ab. Sie klären, ob die vorhandene Hardware auch im neuen Netzwerk Verwendung 29 IT-System-Elektroniker/in finden soll und ob zB ein weiterer Arbeitsplatz vonnöten ist. Die Fachkräfte beraten den Kunden auch bei der richtigen Auswahl von Rechner und Monitor. Falls erforderlich, empfehlen sie die Anschaffung zusätzlicher Hardwareprodukte wie zB eines neuen Laserdruckers oder Scanners. Bei der Projektvorbereitung klären sie im Vorfeld, wie das schon bestehende Netzwerk aufgebaut ist, wie viele Arbeitsplätze in den Praxisräumen vorhanden sind und über welches Betriebssystem die Rechner verfügen. Sie nehmen die Datensicherung vor und demontieren alle in der Arztpraxis vorhandenen Hardwarekomponenten. Erst dann erneuern sie die Verkabelung und richten das Netzwerk ein. Nach Plan verlegen IT-System-Elektroniker/innen alle Kabel, montieren die Netzwerksteckdosen und überprüfen die elektrischen Schutzmaßnahmen. Netzwerke einrichten Im nächsten Arbeitsschritt stellen sie die Rechner, Monitore und Drucker wieder auf und schließen sie an. Sie richten den zusätzlichen Arbeitsplatz ein und berücksichtigen dabei ergonomische Aspekte. Den neuen Rechner für die Arztpraxis haben sie bereits in der Werkstatt vormontiert; auch das Betriebssystem ist schon installiert und konfiguriert. Ggf. ziehen sie – z.T. englische – Benutzerhandbücher oder Installationsanweisungen zurate. IT-System-Elektroniker/innen prüfen, ob zusätzliche Treiber für die Netzwerkoder Grafikkarte benötigt werden. Für die Verwaltung des Netzwerks installieren sie darüber hinaus ein Netzwerkprotokoll, das die Kommunikation von Computer zu Computer ermöglicht: Jeder Rechner bekommt eine eigene Adresse, genannt IP, zugewiesen. Jetzt testen die Fachkräfte das Netzwerk und überprüfen, ob alle Drucker freigegeben sind. Auch einen Internetanschluss richten die IT-SystemElektroniker/innen ein und konfigurieren ihn. Bei der Übergabe führen sie dem Kunden die Funktionsweise der einzelnen Rechner vor und erklären ihm die richtige Handhabung von Hard- und Software. Abschließend erstellen sie ein detailliertes Übergabeprotokoll. Die neuesten Techniktrends kennen Damit sie ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten und sie kompetent beraten und schulen können, sind IT-System-Elektroniker/innen immer auf dem neuesten Stand der Technik und kennen die aktuellen Trends. Das reicht von Voiceover-IP-Anlagen (Sprachübertragung über Internet-Protokolle) für die Internet-Telefonie bis hin zum neuesten Know-how hinsichtlich IT-Sicherheitsfragen. Darüber hinaus beobachten sie mit kaufmännischem Gespür Marktveränderungen. Sie lesen einschlägige Fachliteratur, besuchen aber auch IT-Messen oder -Ausstellungen. 30 IT-System-Elektroniker/in IT Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen IT-System-Elektroniker/innen haben folgende Aufgaben: Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik (IT-Systeme) wie 31 Computersysteme, PC-Netzwerke, Kommunikationsnetze, Telekommunikationsanlagen, Mobilfunknetze oder Gebäudesicherheitssysteme planen, konfigurieren und installieren Kunden über die Nutzungsmöglichkeiten von IT-Systemen und -Geräten sowie über die neuesten Serviceprodukte informieren und beraten, Kundenprobleme analysieren auf den Kunden zugeschnittene IT-Systeme und Kommunikationsnetze einschließlich der entsprechenden Geräte, Komponenten und Netzwerke planen Systemkomponenten auswählen und zusammenbauen, Geräte aufstellen, dabei ergonomische Gesichtspunkte beachten Leitungen und Stromversorgung installieren, elektrische Schutzmaßnahmen prüfen Netzwerke und drahtlose Übertragungssysteme installieren kundenspezifische Lösungen realisieren, zB Geräte und Komponenten beschaffen, Anwendungsprogramme bereitstellen, Hard- und Software modifizieren benötigte Software installieren und implementieren IT-Systeme in Betrieb nehmen, Funktionsfähigkeit überprüfen Kunden in die Funktionsweise der IT-Systeme einweisen, ggf. Übergabegespräche führen Service und Support für interne und externe Kunden Kundenanfragen oder Störungsmeldungen, aber auch Kundenaufträge entgegennehmen, Termine vereinbaren, Serviceleistungen planen, durchführen, kalkulieren und abrechnen Geräte und Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik instand halten, warten und pflegen Fehler analysieren und Störungen an IT-Systemen (DV-Geräte, Kommunikationsnetze, Drucker, Fax-Geräte, Sicherheitssysteme u. Ä.) beseitigen, zB durch Austausch von Baugruppen und Geräten oder Systemanpassungen bei Fehlersuche und -beseitigung konventionelle Methoden ebenso wie Expertenund Diagnosesysteme auswählen und einsetzen Kunden und Benutzer fachlich beraten, unterstützen und betreuen, auf neue Produkte und Dienstleistungen hinweisen, Miet- und Kaufverträge abschließen ggf. Energieeffizienz bestehender Systeme bewerten und Kunden bei der Umrüstung auf umweltfreundliche Geräte unterstützen an Projekten zur Planung, Anpassung und Einführung von IT-Systemen mitarbeiten, dabei Methoden der Projektplanung, -durchführung und -kontrolle sowie der Qualitätssicherung einsetzen Systemlösungen analysieren Projektziele festlegen und koordinieren neue IT-Systeme einführen Benutzer in die Bedienung der Systeme einweisen IT-System-Elektroniker/in Ausbildungsinhalte Die zu vermittelnden Ausbildungsinhalte setzen sich zusammen aus Kernqualifikationen (sie umfassen 50 % der Ausbildungszeit), Fachqualifikationen und spezifischen Fachqualifikationen. Sie werden über die gesamte Ausbildungszeit vermittelt, wobei der Anteil der zu vermittelnden Kernqualifikationen im 1. Ausbildungsjahr am größten ist und dann ständig abnimmt, während der Anteil der zu vermittelnden Fachqualifikationen und spezifischen Fachqualifikationen im 2. und 3. Ausbildungsjahr ständig steigt. Die Auszubildenden lernen im Ausbildungsbetrieb im 1. und 2. Ausbildungsjahr beispielsweise: welche Unterschiede die marktüblichen Systeme der Informations- und Telekommu- nikationstechnik zB in Bezug auf Einsatzbereich, Leistungsfähigkeit oder Wirtschaftlichkeit aufweisen worin sich verschiedene Speichermedien sowie Ein- und Ausgabegeräte unterscheiden und in welchen Bereichen sie jeweils eingesetzt werden wie man Hardware, Anwendungsprogramme und Betriebssysteme installiert und konfiguriert sowie Geräte, Leitungen, Verteiler und Steckverbindungen am Baukörper und an den Einrichtungen des Kunden montiert wie man den Isolationswiderstand misst wie man Kunden informiert, berät und auf ihre Interessen eingeht wie Marktbeobachtungen durchzuführen sind und worauf man beim Vergleich von Preisen, Leistungen und Konditionen von Wettbewerbern achten muss wie Systeme gepflegt werden Im 3. Ausbildungsjahr wird zum Beispiel vermittelt: wie man Störungsmeldungen entgegennimmt und Vorschläge zur Störungs- beseitigung unterbreitet wie man Produktschulungen plant und durchführt wie man die für das Einsatzgebiet typischen Produkte, Prozesse und Verfahren im Hinblick auf die Anforderungen an Systemlösungen analysiert und in ein Lösungskonzept umsetzt wie die zu einem Projekt gehörenden Fremdleistungen zu koordinieren sind Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in einem der folgenden Einsatzgebiete: 32 Computersysteme Festnetze Funknetze Endgeräte Sicherheitssysteme IT-System-Elektroniker/in IT Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie man den Prozess der Leistungser- stellung beschreiben kann wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden, wie Abfälle zu vermeiden und Stoffe sowie Materialien einer umweltschonenden Entsorgung zuzuführen sind In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 33 der Betrieb und sein Umfeld Geschäftsprozesse und betriebliche Organisation Informationsquellen und Arbeitsmethoden fachliches Englisch Entwickeln und Bereitstellen von Anwendungssystemen vernetzte IT-Systeme und Betreuen von IT-Systemen Markt- und Kundenbeziehungen einfache IT-Systeme, öffentliche Netze, Dienste Rechnungswesen und Controlling K Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel (Außenhandel) Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel (Außenhandel) Lehrzeit: 3 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie organisieren den Austausch von Waren und Dienstleitungen bei Export- und Importgeschäften. Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel beobachten die nationalen und internationalen Beschaffungsmärkte, ermitteln Bezugsquellen sowie den Warenbedarf und holen Angebote ein. Nach dem Kauf der Güter prüfen sie Rechnungen und Lieferpapiere und kalkulieren Preise für den Wiederverkauf. Dabei führen sie Einkaufs-, Beratungs- und Verkaufsgespräche mit Lieferanten und Kunden – ggf. auch in einer Fremdsprache. Beim Kauf und Wiederverkauf von Waren im internationalen Handel wenden sie Außenwirtschafts- und Zollrechtsbestimmungen sowie internationale Handelsklauseln an. Sie schließen internationale Transportverträge ab, führen Kalkulationen in fremder Währung durch und wickeln Dokumentengeschäfte zur Absicherung von Zahlungsrisiken ab. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, Kostenrechnungsvorgänge abzuwickeln, Reklamationen zu bearbeiten sowie Marketingmaßnahmen zu organisieren. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel kaufen Güter der unterschiedlichsten Branchen bei Herstellern bzw. Lieferanten und verkaufen sie an Handel, Handwerk und Industrie weiter. Dabei sind sie überwiegend im internationalen Handel tätig. Sie sorgen für eine kostengünstige Lagerhaltung und einen reibungslosen Warenfluss, d.h. sie überwachen die Logistikkette, prüfen den Wareneingang sowie die Lagerbestände, bestellen Ware nach und planen die Warenauslieferung. Waren aus aller Welt An der Schnittstelle zwischen Hersteller und (Einzel-)Handel nehmen Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel die Funktion von Wiederverkäufern ein und gewährleisten, dass zB ein Produkt zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge am Bestellort verfügbar ist. Sie organisieren den Warenaustausch über Grenzen hinweg als Import oder als Export. Dabei korrespondieren sie mit Herstellern und Abnehmern in aller Welt und bearbeiten Angebote und Aufträge. Hierfür benötigen die Kaufleute gute Fremdsprachenkenntnisse, zumindest in der Wirtschaftssprache Englisch. Aber auch andere Sprachen können je nach Ausrichtung des Unternehmens von Nutzen sein, zB Spanisch, Französisch oder auch osteuropäische Sprachen. Ein- und Verkaufsverhandlungen mit in- und ausländischen Geschäftspartnern führen sie per Telefon, per E-Mail oder gelegentlich direkt im Verkaufsraum bzw. Büro. Dabei arbeiten die Kaufleute äußerst dienstleistungs- und kundenorientiert und fungieren auch als Markt-, Absatz- und Verkaufsberater/innen. Sie gestalten maßgeschneiderte Sortimente und bieten ihren Kunden rationalisierungs- und kostenbewusst Allround-Serviceleistungen an. Verhandlungsgeschick, genaue Warenkenntnisse, gute Umgangsformen 34 Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel (Außenhandel) und Kenntnis ausländischer Gepflogenheiten sind hierbei unerlässlich. Auch seriöse Kleidung ist selbstverständlich. Lagerhaltung, internationaler Verkauf und Versand Eine entscheidende Rolle spielt die Lagerhaltung. Um sicherzustellen, dass ihre Kunden jederzeit kurzfristig mit dem gewünschten Produkt beliefert werden können, überwachen die Kaufleute den Lagerbestand, verwalten das Warenlager und kontrollieren dabei den Wareneingang, die Lagerung und den Warenausgang. Sie kalkulieren anhand der Abverkaufszahlen, wie lange die Bestände noch reichen, und bestellen Waren vorausschauend nach – z.T. mit einem Vorlauf von mehreren Monaten. Bei den Bestellungen ist es besonders wichtig, präzise und überlegt vorzugehen, auch wenn es im Büro hektisch zugeht. Schließlich organisieren sie den Versand der Waren. Mit den relevanten Außenwirtschafts- und Zollrechtsbestimmungen kennen sie sich aus. Sie schließen internationale Transportverträge ab und schreiben – z.T. auch fremdsprachige – Rechnungen, Lieferscheine und Versandpapiere. Außerdem wickeln sie Zollformalitäten ab, führen Devisenkalkulationen durch und kontrollieren, ob fällige Außenstände fristgerecht beglichen werden. Die Arbeit am Computer mit einschlägiger Software ist bei dieser Tätigkeit ebenso selbstverständlich wie der Einsatz modernster Logistiksysteme. Ein immer wichtiger werdender Vertriebszweig ist der elektronische Versandhandel. Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel wissen, dass es auch im internetbasierten B-to-B-Geschäft (dem Verkauf von Gütern zwischen Unternehmen) darum geht, Marktanteile hinzuzugewinnen, Kundengruppen zu akquirieren und Geschäftsprozesse einzuführen und zu verbessern. Kaufleute im Groß- und Außenhandel müssen flexibel, selbstständig und problemorientiert arbeiten. Im Außendienst sind sie tätig, um langjährige Kunden zu betreuen, neue Kunden zu gewinnen und neue Märkte für ihre Waren zu erschließen. Dabei sind unregelmäßige Arbeitszeiten, Mehrarbeit sowie Dienstreisen – auch ins Ausland – keine Seltenheit. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel haben hauptsächlich folgende Aufgaben: 35 Aufgaben im Einkauf erledigen die handelsspezifische Logistik planen den Einkauf planen, koordinieren und organisieren Angebote von Herstellern einholen und vergleichen, Einkaufsverhandlungen (auch in einer Fremdsprache) führen, internationale Verträge abschließen K Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel (Außenhandel) Bestellungen schreiben, Liefertermine überwachen Waren annehmen und kontrollieren, Warenmängel reklamieren, Waren ein- und auslagern Wert- und Kosten-Nutzen-Analysen durchführen Tätigkeiten im Bereich Absatz ausführen Angebote ausarbeiten, Kundenaufträge bearbeiten, dabei Angebote und Aufträge bearbeiten, abwickeln und überwachen Reklamationen bearbeiten Kunden im In- und Ausland akquirieren, beraten und betreuen, die Beziehungen zu Kunden und Geschäftspartnern pflegen (oft fremdsprachige) Verkaufsverhandlungen führen elektronischen Versandhandel und zugehörige Logistikprozesse steuern Kunden Dienstleistungen anbieten, beim Auslandsgeschäft (Import-/Export- 36 Geschäfte) beraten oder Rechtsfragen im internationalen Geschäfts- und Handelsverkehr klären logistische Dienstleistungen anbieten, nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten beurteilen und Verträge abschließen ggf. Miet- und Serviceverträge abschließen (falls die Ware vom Kunden auch gemietet statt gekauft werden kann) Zollangelegenheiten abwickeln Aus- und Einfuhranmeldungen ausfüllen Zollerklärungen und sonstige Zolldokumente ausfertigen eingehende Sendungen verzollen Zollvorlagen bankmäßig abwickeln Finanzbuchhaltung durchführen die laufenden Geschäftsfälle mittels EDV buchen Ausgangsrechnungen erstellen Einhaltung von Zahlungskonditionen bei Zahlungsein- und -ausgängen überwachen (einschließlich Mahnwesen) monatliche bzw. jährliche Betriebsübersichten erstellen, Jahresabschlussarbeiten erledigen Betriebsbuchhaltung (Kostenrechnung) durchführen Kostenarten buchen Kostenrechnungen durchführen und Finanzbedarf ermitteln, dabei Gemeinkosten auf verschiedene Kostenstellen verteilen (Kostenstellenrechnung), Einstands- und Verkaufspreise kalkulieren (Kostenträgerrechnung), Devisenkalkulation durchführen Tätigkeiten im Bereich Marketing und Werbung ausführen Markt- und Konkurrenzanalysen durchführen Marktforschungsergebnisse auswerten Werbe- und Verkaufsförderungsaktionen planen und durchführen Tätigkeiten im Personalwesen erledigen Personalakten, Lohn- und Gehaltskonten führen Personalkostenstatistiken und Personalkostenanalysen führen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen planen und organisieren Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel (Außenhandel) Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: allgemeine Büro- und Verwaltungstätigkeiten erledigen Eingangs- und Ausgangspost bearbeiten sowie Postverteilung erledigen Dienst- und Organisationspläne erstellen bzw. dabei mitwirken Schriftsätze, Berichte, Protokolle, Aufstellungen anfertigen den meist fremdsprachigen Schriftverkehr mit Lieferanten (insbesondere Herstellern) und Kunden (insbesondere Einzelhandel, Weiterverarbeiter aus Industrie und Handwerk) abwickeln Ausbildungsinhalte Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: wie man Angebote insbesondere hinsichtlich Art, Beschaffenheit, Qualität, Menge, Preis, Verpackungskosten, Lieferzeit sowie Liefer- und Zahlungsbedingungen vergleicht welche branchenüblichen Fachausdrücke, Normen, Maß-, Mengen- und Gewichtseinheiten angewendet werden wie man durch eigenes Verhalten zur Kundenzufriedenheit und Kundenbindung beitragen kann wie man Verpackungen nach technischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten auswählt auf welche Weise Daten und Informationen erfasst, gesichert und gepflegt werden wie man Themen und Unterlagen situations- und adressatengerecht aufbereitet und präsentiert was zu beachten ist, wenn man Aufgaben im Team plant und bearbeitet sowie Ergebnisse abstimmt und auswertet wie man fremdsprachige Fachbegriffe anwendet Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt: wie logistische Dienstleistungen nach ökonomischen und ökologischen Gesichts- punkten beurteilt und Verträge abgeschlossen werden welche rechtlichen Vorschriften für das Transportwesen angewendet werden und wie man Transportrisiken beurteilt und absichert auf welche Weise man den Bedarf an verschiedenen Artikeln und Warengruppen unter Berücksichtigung der Umsatz- und Bestandsentwicklung sowie die Absatzchancen ermittelt wie man Vorschläge für die Zusammenstellung marktorientierter Sortimente unter Berücksichtigung branchenüblicher Produkte entwickelt wie man Liefertermine festlegt und kontrolliert und was bei der Bearbeitung von Reklamationen zu beachten ist 37 K Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel (Außenhandel) welche Service-, Kundendienst- und Garantieleistungen angeboten werden und wie man ihre Wirkung als Marketing/instrument darstellt was bei der Pflege der Beziehung zu Kunden und Geschäftspartnern zu beachten ist und wie man Maßnahmen der Kundenbindung durchführt sowie kundenorientiert handelt wie man kunden- und ergebnisorientierte Beratungs- und Verkaufsgespräche plant, durchführt und nachbereitet Im fachrichtungsspezifischen 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden zB: wie man Kosten erfasst und überwacht sowie betriebliche Leistungen bewertet und berechnet betriebliche Grundsätze der Kreditgewährung anzuwenden und Möglichkeiten der Risikoabsicherung zu nutzen welche Transportmittel und -wege es im internationalen Warenverkehr gibt und wie man Frachtverträge unter Berücksichtigung von Transportfähigkeit, Lagerfähigkeit, Pflege, Behandlung und Verpackung von Waren abschließt was bei der Prüfung von Zollpapieren sowie beim Errechnen von Zöllen und Abgaben zu beachten ist wie man fremdsprachige Offerte, Gebote und Abschlussbestätigungen erstellt Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 38 logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren Marketing planen, durchführen und kontrollieren Finanzierungsentscheidungen treffen Aufträge kundenorientiert bearbeiten preispolitische Maßnahmen erfolgsorientiert vorbereiten und steuern Unternehmensergebnisse aufbereiten, bewerten und nutzen berufsorientierte Projekte für den Groß- und Außenhandel durchführen gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Außenhandelsunternehmen analysieren personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten Beschaffungsprozesse planen, steuern und durchführen den Ausbildungsbetrieb als Groß- und Außenhandelsunternehmen präsentieren Konstruktionsmechaniker/in Konstruktionsmechaniker/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Die Fertigung von Metallbaukonstruktionen aller Art ist das Aufgabengebiet der Konstruktionsmechaniker/innen. Dabei kann es sich um Aufzüge, Kräne und ähnliche Förderanlagen, aber auch um Brücken, Fahrzeugaufbauten, Schiffe sowie ganze Hallen oder Bohrinseln handeln. Die Einzelteile dieser Konstruktionen stellen Konstruktionsmechaniker/innen anhand von technischen Zeichnungen und Stücklisten zunächst im Betrieb her. Sie schneiden Stahlträger und Bleche genau nach Maß, kanten sie ab oder biegen sie und bringen Bohrungen an, um Teile später verschrauben zu können. Dabei arbeiten sie mit Brennschneidern oder Sägen, bei hohen Stückzahlen setzen sie häufig CNC-gesteuerte Maschinen ein. Auf der Baustelle montieren sie dann die Einzelteile oder die schon im Betrieb vorgefertigten Baugruppen, richten sie aus und verschweißen sie. Große und schwere Bauteile bewegen sie mit Hebezeugen. Schließlich übergeben sie die Konstruktionen und Systeme an den Kunden, erklären ihm die Bedienung und weisen auf auftragsspezifische Besonderheiten und Sicherheitsvorschriften hin. Wartungs- und Instandsetzungsaufgaben übernehmen sie ebenfalls. So überprüfen sie zB an Förderanlagen die elektrotechnischen Komponenten der Steuerungstechnik. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Konstruktionsmechaniker/innen stellen Stahlbau- und Blechkonstruktionen her. Dazu fertigen sie mithilfe manueller und maschineller Verfahren einzelne Bauteile aus Blechen, Profilen sowie Rohren und montieren diese. Blech in allen Variationen Schiffskörper, Werkshallen und Stahlstraßen, Aufzüge und Kräne, Verladeanlagen für Häfen, Fahrzeugrahmen und -aufbauten, Metallbehälter und -verkleidungen, Verpackungsmaschinen und Schallschutzverkapselungen – alle genannten Beispiele sind Metallkonstruktionen, die aus zahlreichen Einzelteilen mit ganz bestimmten Funktionen und Eigenschaften bestehen. Konstruktionsmechaniker/innen stellen Teile aus Blech für solche Maschinen und Anlagen her und wenden dabei die unterschiedlichsten Metallbearbeitungsverfahren an. Wenn zB der Auftrag eines Einkaufszentrums für den Neubau eines Lastenaufzugs vorliegt, überprüfen sie zunächst die vom Kunden gelieferten Unterlagen, wie Entwürfe und technische Zeichnungen, auf Vollständigkeit. Nur mit einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen und logischem Denken kommen Konstruktionsmechaniker/innen hier weiter, denn sie müssen bereits anhand der Zeichnung erkennen, wie das zu fertigende Bauteil einmal aussehen soll. Ggf. müssen sie im Gespräch mit dem Kunden noch zusätzliche Informationen einholen: Auf welcher Seite soll die Tür sein? Wo sollen sich die Bedientasten befinden? Benötigen sie Komponenten anderer Hersteller, müssen sie sich darüber hinaus auch mit den Zulieferfirmen absprechen. 39 Konstruktionsmechaniker/in Gute Planung und handwerkliches Geschick Anschließend schreiben Konstruktionsmechaniker/innen eigenverantwortlich einen Projekt- und Aufgabenplan, werten – z.T. auch englischsprachige – technische Unterlagen aus und erstellen Montagezeichnungen und Fertigungspläne. Sie wählen die passenden Bleche, Maschinen, Werkzeuge, Fertigungsverfahren und Prüfmittel aus und berücksichtigen dabei auch sicherheitstechnische, ökologische und terminliche Vorgaben, Werkzeug- und Maschinenkosten sowie den Materialverbrauch. Wenn sie die geeignete Schutzkleidung angelegt haben – Sicherheitsschuhe, ggf. Gehörschutz und Schweißerschutzmaske – können sie mit den eigentlichen Arbeiten beginnen: Für den Aufzug und die tragende Stahlkonstruktion übertragen sie die in der technischen Zeichnung festgelegten Maße auf Stahlstreben und Bleche und trennen die Materialien entweder maschinell oder von Hand (zB mit Brennschneidern). Besonders zum Ausschneiden unregelmäßiger Formen programmieren sie CNC-Maschinen und überwachen den Arbeitsgang. Zum Präzisionsschneiden setzen sie ggf. Industrielaser ein. Nach dem Trennen bearbeiten sie die Bleche weiter: Sie entfernen an den Einzelteilen Grate und scharfe Kanten, richten die Bleche mit Stahlhämmern oder biegen sie – beispielsweise für einen Schiffsrumpf – in die erforderliche Form, bringen Bohrungen an und fügen die Einzelteile zusammen. Dies kann durch Schweißen und Verschrauben, teilweise auch durch Pressverbindungen oder Nieten geschehen. Vorgefertigte oder zugelieferte Einzelteile prüfen Konstruktionsmechaniker/innen mit Messgeräten auf Maßhaltigkeit, Bauform und montagegerechte Ausführung. Mit speziellen Lehren kontrollieren sie die Nahtdicken der Schweißnähte und die Winkelmaße. Ein sinnvolles Ganzes Dem zukünftigen Lastenaufzug fehlen nun noch Steuerung und Antriebsteile: Möglichst in der Werkstatt bauen Konstruktionsmechaniker/innen diese in den Aufzugskörper ein. Auch dann, wenn sie diese Teile nicht selbst herstellen, kennen sie sich zB mit hydraulischen Systemen gut genug aus, um diese auf Funktionstüchtigkeit hin testen und installieren zu können. Haben sie schließlich im Aufzugsschacht die Stahlkonstruktion für den Aufzug errichtet und diesen montiert, überprüfen sie, ob er vorschriftsgemäß funktioniert. Anschließend schreiben sie ein Abnahmeprotokoll, übergeben den Aufzug den Verantwortlichen des Einkaufszentrums und weisen sie sowohl auf auftragsspezifische Besonderheiten als auch auf die Sicherheitsvorschriften hin. Darüber hinaus übernehmen sie Instandhaltungsaufträge, erstellen Wartungs- und Inspektionspläne, prüfen und reparieren einzelne Bauteile oder tauschen Verschleißteile wie die Bremsbacken im Triebwerk aus. Bei vielen Aufgaben im Betrieb sprechen sich Konstruktionsmechaniker/innen mit Kollegen ab, etwa um den Materialfluss zu verbessern und Kundenwünsche zu berücksichtigen. Sie arbeiten mit vor- und nachgelagerten Bereichen zusammen und wirken so daran mit, Qualitätsstandards einzuhalten und Prozessabläufe, Fertigungsqualität und Arbeitssicherheit ständig zu verbessern. 40 Konstruktionsmechaniker/in Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Konstruktionsmechaniker/innen haben folgende Aufgaben: Arbeitsaufgaben im Team planen und vorbereiten Arbeitsaufgaben im Team planen, vorbereiten, organisieren; Arbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb abstimmen technische Zeichnungen und andere Unterlagen auswerten und Bearbeitungsvor- gänge oder Montagepläne festlegen Arbeit mit Bauteilen und Metallkonstruktionen Bauteile und Metallkonstruktionen aus Blechen, Rohren oder Profilen umformen und trennen, zB durch thermische Verfahren Bleche, Rohre, Profile oder Baugruppen verbinden, verschiedene Schweißverfahren anwenden Bauteile und Baugruppen montieren Metallkonstruktionen demontieren Maschinen und Werkzeuge warten, instand halten und instand setzen; ggf. elektro- technische Komponenten der Steuerungstechnik überprüfen Qualitätskontrollen durchführen Qualitätsvorgaben berücksichtigen, betriebliche Richtlinien des Qualitätsmanage- ments umsetzen, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitwirken Arbeiten und Ergebnisse dokumentieren Kundengespräche führen; technische Systeme und Produkte an Kunden übergeben Ausbildungsinhalte Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt. An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise: Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auszuwählen und handzuhaben die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke und Bauteile herzustellen Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu dokumentieren steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern auftragsspezifische Anforderungen und Informationen zu beschaffen, zu prüfen und umzusetzen 41 Konstruktionsmechaniker/in Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung wirtschaftlicher und terminlicher Vorgaben zu planen, bei Abweichungen von der Planung Prioritäten zu setzen Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise: wie man Gesamt- und Teilzeichnungen beschaffen kann, diese anwendet und wie man Abwicklungen nach verschiedenen Verfahren herstellt wie man Bleche, Rohre oder Profile von Hand, maschinell und thermisch umformt und trennt wie man Bearbeitungsmaschinen nach Fertigungsverfahren auswählt, einrichtet und wie man Probeläufe durchführt wie Fügeteile entsprechend dem Fügeverfahren vorbereitet werden wie Schablonen hergestellt und angewendet werden wie man Bauteile und Baugruppen demontiert und hinsichtlich Lage und Funktions- zuordnung kennzeichnet wie vorgefertigte Bauteile und Baugruppen für die schweißtechnische Weiter- verarbeitung kontrolliert werden Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete: Ausrüstungstechnik Feinblechbau Schiffbau Schweißtechnik Stahl- und Metallbau Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: 42 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen Fertigen von Bauelementen mit Maschinen Herstellen von einfachen Baugruppen Warten technischer Systeme Herstellen von Baugruppen aus Blechen Montieren und Demontieren von Baugruppen Umformen von Profilen Konstruktionsmechaniker/in Herstellen von Konstruktionen aus Blechbauteilen Herstellen von Konstruktionen aus Profilen Montieren und Demontieren von Metallkonstruktionen Instandhalten von Produkten der Konstruktionstechnik Herstellen von Produkten der Konstruktionstechnik Ändern und Anpassen von Produkten der Konstruktionstechnik Die Lernfelder orientieren sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen. 43 Logistiker/in Logistiker/in Lehrzeit: 3 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Die klassischen Aufgaben von Logistikern und Logistiker/innen umfassen Planung, Optimierung, Steuerung und Überwachung von Material- und Informationsflüssen, aber auch von Produktionsprozessen sowie von Fahrzeug- und Personaleinsatz. Logistische Prozesse wickeln sie unternehmensintern oder im Rahmen der Kontraktlogistik als Dienstleister für verschiedene Unternehmen ab. Logistiker und Logistiker/innen entwickeln Strategien, die einen möglichst schnellen und effizienten Transport gewährleisten können. Just-in-time (JIT) ist ein Schlüsselwort in der Logistik, und so arbeiten Logistiker/innen dafür, dass alles zur rechten Zeit am rechten Ort ist: Lieferanten binden sie so ein, dass Material und Werkstoffe rechtzeitig in der Fertigungshalle sind. Im Handel sorgen Steuerungs- und Planungssysteme dafür, dass Waren jederzeit verfügbar sind, Lebensmittel frisch bleiben und bis zum Erzeuger rückverfolgt werden können. Dabei nutzen Logistiker/innen auch ihre Kenntnisse in Technik, Ökonomie und Recht und bewältigen die Organisation des Warentransports innerhalb der globalisierten Wirtschaft. Mithilfe der RFID-Technologie (Radio Frequency Identification), sind sie in der Lage, Produktions- und Transportinformationen jederzeit über Funk abzurufen. Logistiker/innen erledigen zB die Auftragsvergabe hauptsächlich über Internet und E-Commerce-Plattformen. Zudem koordinieren sie die Lagerhaltung, wickeln Zollformalitäten ab und berechnen den Personalbedarf. Teilweise übernehmen sie auch Führungsaufgaben. 44 Maschinen- und Anlagenführer/in Maschinen- und Anlagenführer/in Lehrzeit: 2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie richten Maschinen oder Anlagen ein, rüsten diese um und bedienen sie. Ob bei Werkzeug-, Textil-, Druckmaschinen oder verfahrenstechnischen Anlagen für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie: Maschinen- und Anlagenführer/innen bereiten Arbeitsabläufe vor, überprüfen Maschinenfunktionen an Prüfständen und nehmen die Maschinen in Betrieb. Zudem inspizieren sie die Maschinen in regelmäßigen Abständen, um die Betriebsbereitschaft sicherzustellen, warten und reparieren sie wenn nötig. Dabei sorgen sie für die nötigen Betriebsstoffe, tauschen Verschleißteile wie Dichtungen, Filter oder Schläuche aus und stellen mechanische Teile neu ein. Ferner überwachen sie den Produktionsprozess und bedienen und steuern den Materialfluss. Außerdem führen sie qualitätssichernde Maßnahmen durch. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Maschinen- und Anlagenführer/innen richten Fertigungsmaschinen und -anlagen ein, nehmen sie in Betrieb und bedienen sie. Sie rüsten die Maschinen auch um und halten sie instand. Mehrere Maschinen gleichzeitig bedienen In der Textilindustrie bedienen sie oft mehrere Maschinen gleichzeitig. Hier besitzen die Maschinen einen hohen Automatisierungsgrad und sind mit EDV-gestützten Systemen ausgerüstet. Maschinen- und Anlagenführer/innen stellen dabei sicher, dass die Produktion einwandfrei verläuft: von der Faseraufbereitung bis hin zur Veredelung und Konfektionierung. Beim Hin- und Herwechseln zwischen den Maschinen, die nicht nebeneinander stehen, legen sie z.T. erhebliche Strecken zurück. Allein und im Team In der industriellen Druckweiter- und Papierverarbeitung stehen sie an Buchfertigungsstraßen, steuern Buchbindemaschinen und überwachen den Fertigungsablauf an Papierschneide-, Falz-, Bogenklebe- und Verpackungsmaschinen. In der Lebensmitteltechnik steuern und bedienen sie zB Gemüsewaschanlagen, Trockenschränke, Misch-, Zerkleinerungs- oder Abfüllmaschinen. Mit verschiedenen Mess- und Prüfgeräten überwachen sie die Funktionen. Umfangreichere Arbeiten bewältigen sie aber nicht allein, sondern im Team. Dann arbeiten sie je nach Branche und Spezialisierung zB mit Produktveredler/innen Textil zusammen, mit Fachkräften für Lebensmitteltechnik, Fertigungs-, Industrie-, Werkzeug- oder Zerspanungsmechaniker/innen, Medientechnologen/-innen, Druckverarbeitung oder Packmitteltechnologen/-innen. 45 Maschinen- und Anlagenführer/in Hygienische Lebensmittelverarbeitung Während der Fertigungsprozesse von Lebensmitteln haben Maschinen- und Anlagenführer/innen spezielle Verarbeitungsvorschriften zu beachten. Straußenfleisch aus Südafrika und Rindfleisch aus Südamerika: Nicht zuletzt stellt die Globalisierung hohe Anforderungen an die hygienische Verarbeitung. Maschinen und Anlagenführer/innen kennen die Qualitätsmerkmale von Lebensmittelrohstoffen und -produkten, wie Weizen, Soja oder Agar-Agar, Pizzas oder Snacks, ebenso die jeweiligen Rezepturen und Verfahrenstechniken. Sie wechseln häufig zwischen Kühlräumen und Maschinenhallen, die von der Anlagenabwärme aufgeheizt sind, und benötigen deshalb eine gute körperliche Konstitution. Maschinen und Muskeln Meist bedienen Maschinen- und Anlagenführer/innen CNC-Anlagen, während der Produktionsprozess automatisch abläuft. Bei manchen Tätigkeiten ist jedoch auch Muskelkraft erforderlich, etwa wenn es darum geht, schwere Maschinenteile oder -werkzeuge von Hand zu heben oder zu bearbeiten. Dabei arbeiten Maschinen- und Anlagenführer/innen besonders umsichtig, um sich nicht zu verletzen. Oft sind sie auch mitten in der Nacht oder am Wochenende im Einsatz: In vielen Industriebetrieben ist Schichtarbeit üblich, denn die Produktion muss 24 Stunden am Tag laufen. Alles unter Kontrolle Anhand von Wartungs- und Inspektionsplänen warten und pflegen Maschinen- und Anlagenführer/innen die Maschinen in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen und führen kleinere Reparaturen aus. Dabei gehen sie auch oftmals nach dem Prinzip der integrierten Instandhaltung vor, bei dem alle Mitarbeiter/innen in die Verbesserungs- und Instandhaltungsprozesse aktiv miteinbezogen werden. Dafür weisen sie beispielsweise andere Fachkräfte in die Instandhaltung ein. Maschinen- und Anlagenführer/innen sind zB für komplexe Fertigungsanlagen zuständig, bei denen einzelne Maschinen oder Bearbeitungsstationen durch Förderanlagen oder Industrieroboter zu einem kompletten System verbunden sind. Verbrennungsmotoren oder Generatoren, Stanzen oder Pumpen, Bohr-, Dreh- oder Fräsmaschinen, Verpackungs- oder Nähmaschinen sind Bestandteile solcher Systeme. Maschinen- und Anlagenführer/innen füllen Öle, Kühl- und Schmierstoffe nach, tauschen Dichtungen, Filter oder Schläuche aus, stellen das Spiel beweglicher Teile neu ein und wechseln Verschleißteile aus. Auch die VDE-Bestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften für das Arbeiten an elektrischen Anlagen sind zu berücksichtigen. Ist ein Defekt aufgetreten, stehen Maschinen- und Anlagenführer/innen oft unter Zeitdruck, wenn sie diesen suchen. Kleinere Störungen beheben sie rasch, denn Maschinenstillstände kosten viel Geld. 46 Maschinen- und Anlagenführer/in Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Maschinen- und Anlagenführer/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben: gelieferte Waren kontrollieren Geräte, Maschinen und Anlagen bedienen und überwachen Maschinen und Anlagen beschicken für Materialnachschub sorgen Maschinenlauf aufmerksam beobachten, um Funktionsstörungen frühzeitig zu erkennen Funktionsstörungen an den Maschinen analysieren, beheben und dokumentieren, ggf. defekte Teile austauschen fertige bzw. hergestellte Produkte abtransportieren Einstellungs- und Produktionsdaten für den Maschinen- und Materiallauf ständig überprüfen Maschinen und Anlagen pflegen und warten Arbeitsplatz aus Sicherheitsgründen sauber halten Maschinen und Automaten aus Qualitätsgründen regelmäßig reinigen und schmieren Verschleißteile austauschen ggf. bei größeren Reparaturen mithelfen Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: Prozessabläufe steuern und kontrollieren Arbeitsabläufe koordinieren Waren lagern Fertigungs- und Qualitätskontrollen durchführen Ausbildungsinhalte Während der beruflichen Grundbildung im 1. Ausbildungsjahr lernen die angehenden Maschinen- und Anlagenführer/innen im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: wie Werkzeuge, Maschinen und Anlagen kontrolliert und gewartet werden was bei der Auswahl von Prüfverfahren zu beachten ist welche manuellen und maschinellen Fertigungstechniken es gibt und wie man sie anwendet wie Werkstoffe ausgewählt und nach technischen Unterlagen bearbeitet werden wie man Produktionsmaschinen und -anlagen unterscheidet was beim Sammeln, Trennen und Lagern von Wert- und Reststoffen zu beachten ist wie man qualitätssichernde Maßnahmen durchführt 47 Maschinen- und Anlagenführer/in Während der beruflichen Fachbildung im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden unter anderem vermittelt: Im Schwerpunkt Metalltechnik und Kunststofftechnik wie Steuerungs- und Regelungseinrichtungen an Maschinen und Anlagen bedient werden wie man Bauteile, insbesondere durch Fügen, Spanen und Umformen, herstellt und was bei ihrer Montage und Demontage zu beachten ist wie Produktionsmaschinen und -anlagen umgerüstet werden, wie man Prozessdaten einstellt und optimiert und wie Störungen beseitigt werden was bei der Steuerung des Materialflusses zu beachten ist wie man Maschinen und Anlagen wartet und Verschleißteile austauscht wie Werkzeuge unter Berücksichtigung der Verfahren, der Werkstoffe und der Schneidegeometrie ausgewählt und Technologiedaten ermittelt und eingestellt werden Im Schwerpunkt Textiltechnik wie man technische Patronen und Schablonen auf Durchführbarkeit prüft und Konstruktionstechniken für Faden- und Flächenerzeugung anwendet welche Techniken zum Verändern von Oberflächenstrukturen und Produkteigen- schaften es gibt und wie man sie anwendet wie man Prozessdaten einstellt und optimiert wie Produktionsprozesse nach Verfahrensparametern überwacht werden Im Schwerpunkt Textilveredelung wie Textilveredelungsverfahren und verfahrenstechnische Zusammenhänge der verschiedenen Produktionsbereiche unterschieden werden was beim prozessbezogenen Einsatz von Wasser, Wärmeträgern und Energiearten zu beachten ist wie die Ursachen von veredelungsspezifischen Qualitätsabweichungen festgestellt werden Im Schwerpunkt Lebensmitteltechnik was bei der Aus- und Umrüstung von Koch- und Mischanlagen, Abfülllinien, Sterilisationsanlagen, Etikettier-, Pack- und Palettieranlagen zu beachten ist wie man Zerkleinerungs-, Trenn- und Sortierverfahren anwendet was beim Abfüllen und Verpacken der Produkte zu beachten ist 48 Maschinen- und Anlagenführer/in wie die Regelkreise für Temperatur, Druck und Maschinengeschwindigkeit, Produkt- durchsatz und Konzentration überwacht werden wie man Rohstoffe dosiert, wiegt und mischt Im Schwerpunkt Druckweiter- und Papierverarbeitung wie man maschinelle Techniken zum Trennen, Umformen und Verbinden von Erzeugnissen der Druckweiterverarbeitung und Papierverarbeitung einsetzt wie Papierverarbeitungsmaschinen und -anlagen nach Vorgaben aus- und umgerüstet werden wie Weiterverarbeitungsaggregate vorbereitet und eingesetzt werden wie man Bedruckstoffe auswählt, bereitstellt und zuführt und spezielle Maschinen- parameter einstellt Außerdem wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind Berufsschulunterricht: Die angehenden Maschinen- und Anlagenführer/innen lernen gemeinsam mit den Auszubildenden der drei- bzw. dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufe, die bei einer Fortsetzung der Ausbildung in Frage kommen. Einen eigenen Rahmenlehrplan gibt es daher nicht. 49 Mechatroniker/in Mechatroniker/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Aus mechanischen, elektrischen und elektronischen Bestandteilen bauen sie komplexe mechatronische Systeme. Mechatroniker/innen stellen die einzelnen Komponenten her und montieren diese zu Systemen und Anlagen. Die fertigen Anlagen nehmen sie in Betrieb, programmieren sie und installieren zugehörige Software. Die Fachkräfte richten sich nach Schaltplänen oder Konstruktionszeichnungen und prüfen die Anlagen sorgfältig, bevor sie diese an ihre Kunden übergeben. Außerdem halten sie mechatronische Systeme instand, reparieren sie oder rüsten sie um. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Mechatroniker/innen bauen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten, montieren sie zu komplexen Systemen, installieren Steuerungssoftware und halten die Systeme instand. Metallbau, Elektrotechnik und EDV Maschinen und Anlagen enthalten mechanische sowie elektronische, oft auch computergesteuerte Bauteile, die harmonisch zusammenspielen. Mechatronische Systeme bestehen aus einem mechanischen Grundsystem, das elektronisch und mittels Software gesteuert und geregelt wird. In diesen Systemen werden zunehmend Funktionen von der Mechanik in die Elektronik und Informationsverarbeitung verlagert, auch nanotechnologische Anwendungen werden mittlerweile eingesetzt. Der Autopilot im Flugzeug, die Werkzeugmaschine oder Verpackungsanlage in der Fabrik und die programmierbare Waschmaschine basieren heutzutage auf einer solchen Verzahnung der Technik. Mechatroniker/innen sind Fachkräfte für diese komplexen Systeme. Allerdings ziehen sie bei sehr komplizierten Aufgaben oder Schäden teilweise Spezialisten aus den einzelnen Fachgebieten Mechanik, Elektronik oder EDV hinzu. Der Zukunftsmarkt Elektromobilität spielt für Mechatroniker/innen eine immer größere Rolle. Beispielsweise sind sie an der Konstruktion von Fahrzeugen mit Elektroantrieb beteiligt. Anlagen bauen und montieren Bevor Mechatroniker/innen beispielsweise eine automatisierte Produktionsanlage oder Fertigungsstraße montieren, müssen sie genau analysieren, was das fertige System leisten soll und wie die Teile zusammenspielen. Dazu lesen sie z.T. in englischer Sprache abgefasste Schaltpläne, Konstruktionszeichnungen und Bedienungsanleitungen. Dann bauen sie die mechanischen, elektrischen und elektronischen Komponenten in der Werkstatt oder vor Ort beim Kunden zu mechatronischen Systemen zusammen. Sie 50 Mechatroniker/in verbinden elektronische Bauelemente oder Baugruppen mit mechanischen Bauteilen, mit Ventilen, Pumpen und Schlauchleitungen. Außerdem bauen sie Antriebe und deren Steuerung in die Anlagen ein, die sie dann mit Blechen oder Kunststoffteilen verkleiden. Hierfür bearbeiten sie beispielsweise Metalle von Hand oder maschinell und verdrahten Leitungen. Häufig kommen Mechatroniker/innen mit Hydraulikflüssigkeiten, Ölen und Fetten, Lacken und Klebern in Berührung. Die Sicherheitsbestimmungen beachten sie sorgfältig. Wenn sie mit dem Schweißgerät arbeiten, tragen sie beispielsweise Schutzbrillen. Anlagen programmieren und in Betrieb nehmen Mechatroniker/innen nehmen die fertigen Systeme in Betrieb, installieren und testen sie. Sie prüfen ihre Arbeit sorgfältig mit speziellen elektrotechnischen und mechanischen Diagnose- und Messgeräten, beispielsweise mit Druckprüfern oder Mikrometerschrauben, damit alle Teile genau wie in den Konstruktionsplänen vorgegeben zusammenpassen. So stellen sie das einwandfreie Funktionieren der fertigen Anlage sicher. Sie montieren und prüfen jedoch nicht nur die Hardware, sondern installieren auch die zugehörige Steuerungssoftware. Die Fachkräfte programmieren die Produktionsanlagen und stellen beispielsweise die Sollwerte einer Steuerungs- oder Überwachungseinrichtung ein. Sie installieren und konfigurieren Netzwerke und BusSysteme oder führen Versionswechsel bei Software durch. Wenn die Anlage geprüft und alles in Ordnung ist, übergeben sie diese an ihre Kunden und unterweisen sie in der Bedienung. Anlagen warten und reparieren Außerdem warten und reparieren Mechatroniker/innen bestehende Systeme. Tritt ein Fehler auf, stellen sie mit geeigneten Diagnoseverfahren fest, wo der Fehler liegt. Sie finden heraus, ob die Software oder die Hardware betroffen ist und ob es sich um ein mechanisches oder elektrisches Problem handelt. Anschließend reparieren sie die beschädigten Bauteile, setzen Ersatzteile ein oder tauschen Verschleißteile aus. Liegt ein Bedienungsfehler vor, erklären sie dem Kunden den richtigen Umgang mit der Anlage. Mechatroniker/innen rüsten darüber hinaus Anlagen um, erweitern diese oder tauschen technisch überholte Komponenten aus. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Mechatroniker/innen haben folgende Aufgaben: Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten, technische Unterlagen lesen (zB Konstruk- tionszeichnungen, Fertigungs-, Montage-, Schalt-, Installations-, Funktions- und Instandhaltungspläne, Arbeitsfolgepläne, Justiervorschriften, Betriebs- und Bedienungsanleitungen) Bauteile herstellen, mechatronische Systeme installieren bzw. umrüsten 51 Mechatroniker/in mechanische, pneumatische, hydraulische, elektrische, elektronische und informa- tionstechnische Systeme und Komponenten zu funktionsgerechten Einheiten zusammenbauen, zB zu einzelnen oder verketteten Maschinen, automatisierten Produktionsanlagen, Fertigungsstraßen Metalle bearbeiten und verbinden, zB manuell und maschinell spanen, trennen und umformen, schrauben, nieten, kleben, löten, schweißen (einfaches Schweißen ohne besondere Schweissprüfungen) elektrotechnische/elektronische Bauteile verdrahten und verbinden, Kabel zurichten und verlegen Antriebssysteme, Sensoren, Aktoren und Wandler einbauen Schalt- und Bedieneinrichtungen, Verkleidungen und Schutzeinrichtungen montieren mechatronische Mess-, Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungseinrichtungen aufbauen und programmieren, Sollwerte einstellen elektrische Kenndaten, zB Spannung, Strom, Widerstand, analoge und digitale Signale, messen Netzwerke und Bus-Systeme aufbauen und Schnittstellensignale prüfen mechatronische Systeme in Betrieb nehmen Maschinenfunktionen einstellen und Betriebswerte erfassen Systemparameter mit vorgegebenen Werten (Sollwerten) vergleichen Einstellungen/Programme optimieren installierte Systeme an den Kunden übergeben, Bedienpersonal einweisen Anlagen warten, instand halten und reparieren Mess-, Prüf- und Diagnoseverfahren anwenden und Fehlfunktionen feststellen Störungsursachen suchen, Fehler unter Beachtung der Schnittstellen mechanischer, fluidischer und elektrischer/elektronischer Baugruppen eingrenzen und beheben Ersatzteile einbauen und Verschleißteile austauschen Maschinen und Anlagensysteme umrüsten und erweitern, technisch überholte Baugruppen austauschen Ausbildungsinhalte Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: wie man EDV-Anlagen handhabt, insbesondere Software einsetzt, Peripheriegeräte anschließt und nutzt wie man Arbeitsschritte nach funktionalen, fertigungstechnischen und wirtschaft- lichen Kriterien festlegt Messzeuge zum Messen und Prüfen von Längen, Winkeln und Flächen auszuwählen und zu handhaben wie man Bohrungen herstellt und reibt Bleche, Rohre und Profile zu schweißen Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenzubauen 52 Mechatroniker/in Verfahren und Messgeräte auszuwählen, Messfehler abzuschätzen und Messein- richtungen aufzubauen Während des 2. Ausbildungsjahres wird den Auszubildenden u.a. vermittelt: wie man Baugruppen und Geräte in unterschiedlichen Arten nach Unterlagen und Mustern verdrahtet Netzwerke und Bussysteme zu installieren und zu konfigurieren elektrische und fluidische Schaltungen nach vorgegebenen Problemstellungen aufzubauen wie man Anwendungsprogramme für Steuerungen erstellt, eingibt und testet Schmier- und Kühleinrichtungen einzubauen wie man Schutzeinrichtungen, Schirmungen, Verkleidungen und Isolierungen anbringt Signalverarbeitungsbaugruppen anzuschließen und deren Ein- und Ausgangssignale zu prüfen Im 3. und 4. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden: wie sie Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln systematisch suchen, beseitigen und dokumentieren Antriebe, Getriebe und Kupplungen einzubauen wie sie Maschinen, Geräte und Tragkonstruktionen zu Bezugsgrößen ausrichten, befestigen und sichern Steuer-, Regel- und Überwachungseinrichtungen zu prüfen, Regelparameter einzustellen wie man mechatronische Systeme in Betrieb nimmt und Funktionsprüfung durch- führt mechatronische Systeme unter Beachtung der betrieblichen Abläufe instand zu setzen Außerdem wird den Auszubildenden zB vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des Unterrichts: Analysieren von Funktionszusammenhängen in mechatronischen Systemen und Untersuchen der Energie- und Informationsflüsse in elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Baugruppen 53 Mechatroniker/in Design und Erstellen mechatronischer Systeme sowie Untersuchen des Informations- flusses in komplexen mechatronischen Systemen Realisieren von einfachen mechatronischen Komponenten Installieren elektrischer Betriebsmittel unter Beachtung sicherheitstechnischer Aspekte Kommunizieren mit Hilfe von Datenverarbeitungssystemen Herstellen mechanischer Teilsysteme Planung und Organisation von Arbeitsabläufen sowie Planen der Montage und Demontage Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandsetzung sowie vorbeugende Instand- haltung Übergabe von mechatronischen Systemen an Kunden 54 Technische/r Produktdesigner/in Maschinen- und Anlagenkonstruktion Technische/r Produktdesigner/in Maschinen- und Anlagenkonstruktion Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie entwerfen und konstruieren Bauteile, Baugruppen oder Gesamtanlagen nach Kundenwunsch. Dazu fertigen Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion in der Regel am Computer mithilfe von 2D- und 3D-CAD-Systemen in Zusammenarbeit mit der Entwicklungsabteilung detaillierte Konstruktionspläne, beispielsweise für die Neukonzipierung oder die Modernisierung von Werkzeugmaschinen. Dabei beachten sie die jeweils einschlägigen Zeichnungsnormen und tragen eine für die spätere Produktion zweckmäßige Bemaßung ein. Im Konstruktionsprozess berücksichtigen sie die Grundlagen der Steuerungs- und Elektrotechnik und wählen geeignete Normteile und den Anforderungen entsprechende Werkstoffe aus. Änderungsvorschläge, zB aus Fehler- und Prüfberichten, setzen sie konstruktiv um. Bei ihren Zeichnungen achten Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion darauf, dass diese sich wirtschaftlich und unter Einhaltung der Qualitätsnormen umsetzen lassen. Außerdem erstellen sie Montagepläne und Stücklisten sowie Ersatzteillisten für die Fertigung. Sie pflegen Produktdokumentationen, verwalten die unterschiedlichen Entwicklungsversionen und sichern die Daten. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion sind an der Entwicklung von Anlagen, Maschinen und Fahrzeugen beteiligt. Auf der Grundlage von technischen, gestalterischen sowie Kundenvorgaben erstellen sie mit 3D-CAD-Programmen Zeichnungen und Modelle für Bauteile und Baugruppen. Pläne für Maschinen und Teile Eine technische Zeichnung ist eine Art Bauanleitung: Der Hersteller des Produktes erkennt daraus die genaue Größe der einzelnen Bauteile, die Lage elektrotechnischer Komponenten und alle anderen wichtigen Details. Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion erstellen Funktions- und Schaltpläne für hydraulische, pneumatische oder elektrische Schaltungen und fertigen perspektivische Darstellungen bzw. Schnitte von Maschinen- und Antriebselementen an. Technische Zeichnungen sind komplex und müssen bis ins kleinste Detail stimmen, damit die fertigen Erzeugnisse später einwandfrei funktionieren. Ideen in fertigungsgerechte Zeichnungen umsetzen Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion setzen ihre Aufträge meist am Computer mithilfe von 2D- und 3D-CAD-Systemen 55 Technische/r Produktdesigner/in Maschinen- und Anlagenkonstruktion um. Sie bemaßen und kennzeichnen die Zeichnungen, indem sie entsprechende technische Angaben wie zB Gerätekennzeichnungen eintragen oder Verbindungen darstellen. Werden auf einer Zeichnung zwei oder mehrere Teile dargestellt, ordnen sie anhand einer Stückliste Menge, Bezeichnung, Norm, Material und Fertigungsstufe jedem Einzelteil zu. Am Computer berechnen sie Schweißkonstruktionen ebenso wie Längen, Winkel, Volumen und Flächen oder entnehmen entsprechende Werte aus Tabellen. Um die Praktikabilität ihrer Entwürfe zu prüfen, führen sie Simulationen und Tests durch. Für Montageanleitungen und Produktbeschreibungen oder für Servicewerkstätten fertigen sie sogenannte Explosionszeichnungen an, die zeigen, wie die einzelnen Teile funktionieren und zusammenspielen bzw. in welcher Reihenfolge sie zu montieren sind. Zeichnungen für die Fertigung von Bauteilen versehen sie mit allen notwendigen Angaben (zB Maße, Toleranzen und Oberflächenbeschaffenheit). Bei ihren Konstruktionen beachten sie stets auch wirtschaftliche Erwägungen und die durch das Qualitätsmanagement gestellten Anforderungen. Wissen bereitstellen Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion sind außerdem für die Pflege der Projektdokumentation und der Stammdaten verantwortlich. Ist ein Auftrag fertiggestellt, drucken sie ggf. am Plotter die Pläne und Zeichnungen aus, überprüfen sie nochmals, übergeben sie dem Auftraggeber und präsentieren ihre Arbeit. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion haben hauptsächlich folgende Aufgaben: Entwurfszeichnungen und Skizzen erstellen Einzelteile, Baugruppen sowie Anlagen in allen Details mit 3D-CAD-Systemen 56 funktions- und montagegerecht entwickeln, konstruieren, gestalten und darstellen, dabei geeignete Werkstoffe, Halbzeuge und Normteile auswählen und Kundenwünsche berücksichtigen alle notwendigen Berechnungen durchführen, Grundlagen der Steuerungs- und Elektrotechnik berücksichtigen geeignete Maschinenelemente im Konstruktionsprozess auswählen Konstruktionsdetaillierungen durchführen wirtschaftliche und qualitätssichernde Aspekte bei den Arbeiten einbeziehen Testläufe durchführen, ggf. Anpassungen und Korrekturen an den Konstruktionen vornehmen Technische/r Produktdesigner/in Maschinen- und Anlagenkonstruktion technische Dokumentationen erstellen Fertigungsunterlagen, Stücklisten, Normlisten erstellen, technische Daten pflegen und verwalten Vorgehen mit den beteiligten Betriebsabteilungen koordinieren, zB mit der Produktion Arbeitsergebnisse präsentieren Ausbildungsinhalte Die Ausbildung gliedert sich in Qualifikationen, die die Ausbildungsberufe Technische/r Produktdesigner/in und Technische/r Systemplaner/in gemeinsam haben, sowie in für den jeweiligen Beruf und die jeweilige Fachrichtung spezifische Qualifikationen. Die gemeinsamen, spezifischen und fachrichtungsbezogenen Qualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum verteilt vermittelt. An gemeinsamen Qualifikationen lernen die Auszubildenden: wie technische Dokumente erstellt werden und wie man sie anwendet wie rechnergestützt konstruiert wird Werkstoffe sowie Fertigungsverfahren und Montagetechniken zu unterscheiden wie Berechnungen ausgeführt werden An berufsspezifischen Qualifikationen lernen sie: wie Werk- und Hilfsstoffe beurteilt werden wie Produkte entwickelt werden: vom Produktentstehungsprozess bis zum Ent- werfen, Ausarbeiten und Berechnen von Bauteilen und -gruppen welche Fertigungs- und Fügeverfahren sowie Montagetechniken ausgewählt werden müssen wie man Simulationen ausführt In der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion wird den Auszubildenden vermittelt: wie man Werkstoffeigenschaften ändert und prüft wie Konstruktionen erstellt werden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Fertigungstechnik, Füge- und Montagetechnik sowie Steuerungs- und Elektrotechnik Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden zB vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Angebot, Beschaffung, Fertigung und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutzvorschriften angewendet werden 57 Technische/r Produktdesigner/in Maschinen- und Anlagenkonstruktion welche Umweltschutzmaßnahmen und Unfallverhütungsvorschriften zu beachten sind In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: technische Systeme analysieren und erfassen Bauteile und Baugruppen nach Vorgabe computerunterstützt erstellen Auswirkungen ausgewählter Fertigungsverfahren und Werkstoffe auf die Bauteil- konstruktion berücksichtigen Aufträge kundenorientiert ausführen Bauteile aus metallischen Werkstoffen unter Berücksichtigung von Umformverfahren im Kontext von Baugruppen entwickeln Bauteile aus Kunststoffen unter Berücksichtigung von Ur- und Umformverfahren im Kontext von Baugruppen entwickeln Bauteile unter Berücksichtigung von trennenden Fertigungsverfahren im Kontext von Baugruppen entwickeln Bauteile aus metallischen Werkstoffen unter Berücksichtigung von Urformverfahren im Kontext von Baugruppen entwickeln 3D-Datensätze von Baugruppen unter Berücksichtigung von Fügeverfahren und Montagetechniken erstellen und modifizieren Datensätze und Dokumentationen für technische Systeme der automatisierten Fertigung erstellen und modifizieren 3D-Datensätze komplexer Baugruppen unter Verwendung von Maschinen- elementen sowie Kaufteilen erstellen und modifizieren 3D-Datensätze von Bauteilen und Baugruppen nach gestaltungstechnischen Vorgaben erstellen und modifizieren Produktentwicklung kundenorientiert ausführen 58 Teilezurichter/in Teilezurichter/in Lehrzeit: 2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie können in der industriellen Produktion in verschiedenen Arbeitsgebieten – Metallbautechnik, Herstellungstechnik und Instandhaltungstechnik – tätig sein. Teilezurichter/innen be- und verarbeiten Bleche, Rohre oder Profile. Für Kessel, Blechverkleidungen, Rohrverbindungen oder Fensterrahmen aus Metallprofilen sägen sie die einzelnen Teile auf die geforderte Länge zu oder schneiden Bleche nach der zuvor aufgezeichneten Form aus. Je nach Blechdicke bedienen sie dabei unterschiedliche Maschinen. Darüber hinaus beschicken sie die Maschinen und Fertigungsanlagen mit den zu bearbeitenden Werkstücken und überwachen die meist automatisch ablaufenden Bearbeitungsvorgänge, zB das Drehen, Bohren, Fräsen oder Schleifen. Sie montieren auch Serienerzeugnisse des täglichen Gebrauchs wie etwa Automobile, Fahrräder, Waschmaschinen oder Motorsägen. Gemeinsam mit Industrie- oder Automobilmechanikern bzw. -mechaniker/innen oder anderen Facharbeitern setzen sie sie komplett zusammen. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Teilezurichter/innen sind im Metallbau in der Herstellungs-, Instandhaltungs- und Montagetechnik tätig. Sie stellen Werkstückteile her, warten und pflegen Maschinen und montieren Serienerzeugnisse. Werkstücke für Metallkonstruktionen Für Blech- und Stahlkonstruktionen wie Heizungen, Dampfkessel, Tore oder Fensterrahmen produzieren sie Rohre, Press-, Zieh- und Stanzteile. Schrauben und Federn stellen sie ebenfalls her. Dabei arbeiten sie meistens nach Plänen oder anderen Vorlagen. Nachdem sie die Maße und Formen auf die Teile übertragen haben, längen sie die Werkstücke entsprechend den Vorgaben mit Scheren, Rohrschneidern oder Sägen ab. Wenn Bleche sehr dick sind, kommen Brennschneider zum Einsatz. Dank CAD-Programmen fällt kein großer Verschnitt an: Mit dem Computer umzugehen ist für Teilezurichter/innen genauso wenig ein Problem wie konventionelle oder CNC-Werkzeugmaschinen zu bedienen. Diese benötigen sie, um Metalle zu drehen, zu fräsen, zu hobeln, zu biegen oder zu richten. Bei einfachen Fertigungsprogrammen stellen sie die Maschinen auch ein. Außerdem verwenden Teilezurichter/innen Sägen, Feilen, Scheren, Hämmer und andere Handwerkzeuge. Wie es am Ende um die Qualität des Rohres oder Stanzteiles bestellt ist, prüfen Teilezurichter/innen mit Messschiebern, -schrauben, -uhren und anderen Messgeräten. 59 Teilezurichter/in Um große und schwere Werkstücke oder Bauteile an die nächste Fertigungsstation transportieren zu können, ist trotz Hebezeugen Muskelkraft gefragt. Montage von Serienprodukten In der Montage bauen Teilezurichter/innen Serienerzeugnisse des täglichen Gebrauchs zusammen, von Küchengeräten und Motorsägen über Waschmaschinen bis hin zu Fahrrädern und Automobilen. Die Funktionen des jeweiligen Gerätes, seiner Baugruppen und Einzelteile müssen sie genau kennen. Das ist Voraussetzung für ein fachgerechtes Montieren. Kabel und Schläuche beispielsweise verlegen sie so, dass sie nicht abknicken können. Außerdem achten sie darauf, dass die einzelnen Teile genau zusammenpassen, bevor sie mit dem Schrauben, Vernieten, Löten, Schweißen, Kleben oder Falzen beginnen. Auch bei der Montage setzen sie sowohl Maschinen als auch Handwerkzeuge ein. In der Fertigungslinie arbeiten sie zB gemeinsam mit Industrie-oder Automobilmechanikern bzw. -mechaniker/innen. Alle benötigten Einzelteile, Werkzeuge und Hilfsmittel sind meist im unmittelbaren Griffbereich angeordnet. So können Teilezurichter/innen bei der Montage kleinerer Produkte zum Teil sitzen. Alles unter Kontrolle Maschinen und Geräte müssen instand gehalten und regelmäßig gewartet werden, damit sie jederzeit einsatzbereit sind. Teilezurichter/innen prüfen in vorgegebenen Abständen zB die Ölstände und füllen Öl nach. In der sogenannten vorbeugenden Instandhaltung wechseln sie bestimmte Maschinenteile wie Kugellager oder andere verschleißanfällige Teile aus, bevor sie defekt werden. Dazu benutzen sie die gleichen Werkzeuge, die auch in der Montage verwendet werden: Drehmomentschlüssel, Hammer, Zangen, Schraubendreher oder auch Spezialwerkzeuge für bestimmte Maschinen. Schließlich beenden sie die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten mit einer Funktionsprüfung. Die Messgeräte und Werkzeuge müssen Teilezurichter/innen ebenfalls pflegen. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Teilezurichter/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben: Metall spanlos be- und verarbeiten, manuell oder mit maschineller Unterstützung nach Anreißschablonen oder Zeichnung messen, anzeichnen, anreißen, körnen (kleine Markierungspunkte auf dem Werkstück schlagen) Bleche, Platten, Rohre, Profile nach Anriss oder Zeichnung zuschneiden, aus- schneiden, sägen, trennen (mit Blechschere, Rollenschere), z.T. auch handbzw. maschinenbetrieben brennschneiden nach Anriss oder Zeichnung Werkstücke stanzen, ausstanzen, lochen, nippeln (Blechteile ausschneiden/-hauen); z.T. mit programmgesteuerten Maschinen 60 Teilezurichter/in Werkstücke kalt- oder warmbiegen, abkanten, knicken dünne Bleche an der Rundmaschine runden (rundbiegen), dicke Bleche mit der Abkantpresse runden mithilfe der Drückmaschine Werkstücke drücken (Hohlkörper aus Blech herstellen) Werkstücke über Tiefziehpressen, Fließpressen oder manuell über Holzformen (Streckziehen) ziehen Metallteile manuell treiben, hämmern, strecken zur Blechversteifung bördeln (Kanten mit Rand versehen), sicken (rillenförmige Prägung) Rohrenden aushalsen (ausweiten) und einziehen (verengen) Schuh- und Sattelstützen (Rohrabzweiger) anfertigen Metall spanend be- und verarbeiten Werkstücke drehen, fräsen, hobeln, stoßen, bohren, senken, sägen, honen, räumen, läppen, schleifen; Gewindeschneiden; z.T. mit programmgesteuerten Maschinen Teile manuell reiben, schaben, sägen, meißeln, feilen, schlichten, schleifen; Innenund Außengewinde schneiden Metallteile spannungsfrei glühen, weichglühen, normalisieren, härten, anlassen (Wärmebehandlungen) Werkstücke und Bauteile vor- und nachbehandeln Teile reinigen, entgraten, polieren, strahlen, feindrehen Oberflächen mit chemischen Verfahren gegen Korrosion schützen durch Anstreichen, Beschichten, Verzinken, Galvanisieren Werkstücke und Bauteile montieren Bauteile, Baugruppen bereitstellen Einzelbauteile transportieren, auslegen, aufstellen und anschlagen einzelne Teile auf Maßhaltigkeit zupassen, einpassen und ausrichten Schweißen, Verschrauben, Vernieten (Warm- und Kaltnieten), Hart- und Weichlöten, Kleben, Falzen (meist dünne, zum Schweißen nicht geeignete Bleche durch Umkanten der Blechränder verbinden) bearbeitete Teile an die nachfolgende Bearbeitungsstation weiterleiten Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: Arbeitsgeräte, Maschinen und Einrichtungen pflegen und instand halten einfache Einstellarbeiten an Geräten und Maschinen zur Metallbe- und -verarbeitung erledigen Ausbildungsinhalte Während der gesamten Ausbildung lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: welche grundlegenden Fertigkeiten der Metallbearbeitung notwendig sind, etwa Messen, Anreißen, Meißeln, Sägen, Bohren, Senken, Gewindeschneiden von Hand, Richten, Biegen, Hämmern, Nieten, Weichlöten, Schneiden mit Schere, Schmieden einfacher Teile, Härten, Scharfschleifen 61 Teilezurichter/in wie Teile für Maschinen oder Apparate zugerichtet werden wie man Feil- und einfache Passarbeiten durchführt wie man einfache Hobel- und Fräsarbeiten durchführt wie Arbeitsgeräte, Maschinen und Einrichtungen pflegt und instand hält Außerdem wird den Auszubildenden zB vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden Während des Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse auf verschiedenen für den Beruf wichtigen Gebieten. Für den Beruf Teilezurichter/in hat die Kultusministerkonferenz keinen Rahmenlehrplan für den Berufsschulunterricht beschlossen. 62 Verfahrensmechaniker/in Hütten-/Halbzeugindustrie Eisen-/Stahl-Metallurgie Verfahrensmechaniker/in Hütten-/Halbzeugindustrie Eisen-/Stahl-Metallurgie Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie überwachen, steuern und regeln die Roheisen- und Stahlerzeugung. Die Prozessabläufe sind meist automatisiert und EDV-gesteuert. Verfahrensmechaniker/innen der Hütten- und Halbzeugindustrie Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie bereiten die Erze und Zuschlagstoffe auf, beschicken Hochöfen, ziehen Proben, messen Temperaturen, regeln die Luftzufuhr und führen den Abstich zur Entnahme des erschmolzenen Roheisens durch. Außerdem beschicken sie Gießanlagen oder verarbeiten die Eisenschmelze in unterschiedlichen Verfahren zu Stahl weiter. Dabei berechnen sie die Menge der erforderlichen Legierungsmetalle und geben sie zu. Sie stellen sicher, dass der jeweilige Stahl die vorgeschriebenen Anteile an Kohlenstoff und anderen Substanzen hat und damit über die erwünschten Eigenschaften verfügt. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Verfahrensmechaniker/innen der Hütten- und Halbzeugindustrie Fachrichtung Eisenund Stahl-Metallurgie stellen aus Erzen Roheisen her und verarbeiten dieses zu Stahl weiter. Kühler Kopf für heißes Metall In Hochofen- und Stahlwerken erzeugen sie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen, aber zB auch Rohre oder Blankstahl. Obwohl sie viel an Leitständen zu tun haben, ist ihre Arbeit auch körperlich anstrengend, etwa wenn sie Schlacke und Stahl stechen oder den Hochofen beschicken. Wo Erz geschmolzen wird, ist es heiß: Verfahrensmechaniker/innen der Hütten- und Halbzeugindustrie arbeiten mit glühendem oder flüssigem Roheisen oder Stahl, es entstehen Schlacken und Gase. Daher müssen sie auf Arbeitsschutz und Sicherheit achten. Schutzhelm, Handschuhe, Sicherheitsschuhe und ein hitzeabweisender, schwer entflammbarer Arbeitsanzug sind unerlässlich. Sorgfältig und konzentriert überwachen Verfahrensmechaniker/innen hochmoderne vollautomatisierte Anlagen und bewahren trotz der Hitze in der Werkhalle stets einen kühlen Kopf – zu jeder Tages- und Nachtzeit. Denn Schichtarbeit gehört dazu: Die Maschinen müssen rund um die Uhr gesteuert und überwacht werden. Roheisen aus Erz In der Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie erzeugen Verfahrensmechaniker/innen unter anderem aus Eisenerz Eisen, das wiederum für die Herstellung von Stahl benötigt wird. Sie steuern und überwachen in Hochofenbetrieben die Arbeitsprozesse beim Zusammensetzen der Hochofenbeschickung. Die Prozessabläufe sind meist automatisiert und EDV-gesteuert. Aus verschiedenen Erzsorten, Koks, Schrott und Zuschlagstoffen stellen Verfahrensmechaniker/innen Mischungen für den Hochofen 63 Verfahrensmechaniker/in Hütten-/Halbzeugindustrie Eisen-/Stahl-Metallurgie zusammen und geben Hilfsstoffe wie Quarzsand und Kalk dazu. Mit dieser Rezeptur beschicken sie dann die Hochöfen. Vom Leitstand aus regulieren sie die Energieversorgung, die Kühlsysteme oder die Füllmenge und steuern die Mischung der Rohstoffe, die Luftzufuhr oder die Zusammensetzung der Gase im Hochofen. Sie kontrollieren den Prozess, indem sie die entsprechenden Mess- und Anzeigegeräte beobachten und ablesen. Anhand von Proben überprüfen sie Fließzähigkeit, Farbe und Bruchfläche des erschmolzenen Roheisens. Dann führen sie den Abstich zur Entnahme des Roheisens durch. Dazu öffnen sie den Hochofen, leiten Schlacke und Gase ab und lassen das flüssige Roheisen ausfließen, das dann zB zur Weiterverarbeitung zu Stahl in das Stahlwerk befördert wird. Stahl aus Roheisen In der Stahlherstellung wendet man ähnliche Verfahren an wie in der Eisenproduktion. Verfahrensmechaniker/innen berechnen die Menge der erforderlichen Legierungsmetalle und beschicken die Hochöfen. Mit verschiedenen Verfahren reduzieren sie den im Roheisen enthaltenen Kohlenstoff und sorgen dafür, dass der jeweilige Stahl genau die vorgeschriebene Zusammensetzung für den gewünschten Verwendungszweck hat. Sorgfältig prüfen sie die Temperatur und die Zusammensetzung der Schmelze und gießen diese dann in handelsfähige Formen, beispielsweise im Stranggussverfahren. Schließlich werden die Stahlerzeugnisse kontrolliert abgekühlt, aus den Formen genommen und ggf. weiter bearbeitet. Qualität? Aber sicher! Bei all ihren Tätigkeiten spielt die Qualitätskontrolle eine wichtige Rolle. So überprüfen Verfahrensmechaniker/innen vor jedem Produktionsgang die Rohstoffe und die Zwischenprodukte: Sie vergleichen Daten aus der Arbeitsvorbereitung mit den Angaben auf dem Materialbegleitschein, nehmen Proben oder führen optische Prüfungen durch. Die Anlagen, zB Transport- und Gießanlagen, halten sie nicht nur instand, warten und pflegen sie, sondern rüsten sie ggf. auch um. Sollte eine Abweichung oder ein Fehler in der Anlage auftreten, stellen sie dies durch ihre regelmäßigen Funktionsprüfungen rasch fest und sorgen dafür, dass das Problem behoben wird. Außerdem kontrollieren sie immer wieder die Verschleißteile, schmieren bewegliche Teile und tauschen Schläuche und Leitungen aus. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Verfahrensmechaniker/innen der Hütten- und Halbzeugindustrie Fachrichtung Eisenund Stahl-Metallurgie haben hauptsächlich folgende Aufgaben: 64 Verfahrensmechaniker/in Hütten-/Halbzeugindustrie Eisen-/Stahl-Metallurgie Hochofenmischung aus verschiedenen Erzsorten zusammenstellen Arbeitsauftrag von der Arbeitsvorbereitung durch Aufrufen der Daten über EDV entgegennehmen Roherze, Zuschlagstoffe und Hilfsstoffe aufbereiten Messwerte über die Beschaffenheit der Rohstoffe per EDV abrufen Erze und Hilfsstoffe, zB Quarzsand und Kalk, mischen und daraus Rezeptur zusammenstellen Arbeitsprozesse beim Zusammensetzen der Hochofenbeschickung aus verschie- denen Erzen, Koks, Schrott und besonderen Zuschlägen steuern und überwachen Hoch- oder Schmelzöfen einrichten, einstellen, bedienen (= „fahren“), kontrollieren und warten Energieversorgung, Luftmenge, Temperatur der vorgewärmten Luft, Zufuhr des Gebläsewindes, Kühlsysteme und Füllmenge vom Leitstand aus regeln, ggf. Schweröl bzw. Kunststoffgranulat einblasen Probe entnehmen und Fließzähigkeit, Farbe und Bruchfläche prüfen, Probe an die Werkstoffprüfung weiterleiten Abstich vorbereiten, Stranggussanlage oder andere Anlagen und Gefäße zum Aufnehmen des flüssigen Roheisens fertigmachen, Abstich durch Aufbrennen oder Eintreiben des Verschlussstopfens durchführen Schlacke abstechen, Gase ableiten Anlagen zum Transport des flüssigen Roheisens bedienen, einstellen und überwachen Fertigungsabläufe von Leitständen, Messwarten oder Steuerbühnen aus kontrollieren und beurteilen Stahl aus Roheisen erzeugen Stahlherstellung nach verschiedenen Verfahren durchführen, bei denen der im Roheisen vorhandene Kohlenstoff reduziert und eine genau definierte Zusammensetzung des Stahls für verschiedene Verwendungszwecke erreicht wird (zB Sauerstoffaufblasverfahren, Siemens-Martin-Verfahren) spezielle Stahlarten herstellen, bestimmte Legierungsmetalle bzw. Schrott zugeben Probe entnehmen und Temperatur und Zusammensetzung der Schmelze prüfen Schmelze beurteilen und durch Vergießen in handelsfähige Formen einbringen, zB Stranggießen durch Füllen von Kokillen mit flüssigem Stahl, sowie Öffnen nach Erstarren des Stahls mechanisierte und automatisierte Produktionsanlagen überwachen und steuern Produktionsablauf unter Einsatz elektronischer Datenverarbeitung steuern und überwachen, Betriebsdaten erfassen Störungen erkennen und analysieren Einrichtungen zur Erfassung und Übertragung technischer Daten bedienen Temperatur, Druck und Gewicht überprüfen Produktionsergebnisse dokumentieren Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen Hochofen und andere Betriebsanlagen warten 65 Verfahrensmechaniker/in Hütten-/Halbzeugindustrie Eisen-/Stahl-Metallurgie Schmelzöfen, Schmelzeinrichtungen, Tiegel, Behälter, Transporteinrichtungen instand halten Einsatzbereitschaft von Gießformen, Behältern sowie Fördermitteln und Hebezeugen sicherstellen Ausbildungsinhalte Im 1. Ausbildungsjahr lernen Auszubildende im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: wie Werkstücke durch manuelles und maschinelles Spanen bearbeitet werden welche Techniken des Scherschneidens, Umformens und Fügens gebräuchlich sind wie man metallurgische Verfahren zur Herstellung von Eisen, Stahl und Nichteisen- metallen unterscheidet und den Produkten zuordnet was beim Lesen, Anwenden und Erstellen von technischen Unterlagen zu beachten ist, wie man zB Skizzen und zugehörige Stücklisten anfertigt wie man Arbeits- und Betriebsmittel handhabt und wartet, zB Betriebsmittel reini- gen, pflegen und vor Korrosion schützen wie man Arbeitsschritte festlegt, Werkzeuge und Materialien bereitstellt und Arbeitsplätze einrichtet Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt: wie man pneumatische, hydraulische und elektrotechnische Bauteile montiert wie man Produktionsanlagen und Fertigungssysteme inspiziert und wartet, Ver- schleißteile austauscht und Fehler bei Störungen beseitigt welche Verfahren es zur Werkstoffprüfung gibt wie Betriebsdaten erfasst, gesichert und mit Rechnern bearbeitet werden Im fachrichtungsspezifischen 3. und 4. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden schließlich zB: wie man Überwachungs- und Messeinrichtungen zur Produktionssteuerung bedient, Störungen im Materialfluss erkennt und den Stofffluss verfolgt wie man den Prozessablauf in Produktionsverfahren und -anlagen der Roheisen- und Stahlerzeugung überwacht, steuert und regelt wie man Schmelzen in vorbereitete Formen vergießt, Gießfehler erkennt und Maßnahmen zur Vermeidung ergreift welche Maßnahmen zur Instandhaltung von Produktionsanlagen zu beachten sind welche Bedeutung die Qualitätssicherung für den Produktionsprozess hat und wie man Maßnahmen zur Qualitätssicherung umsetzt wie man die Temperatur im Prozessablauf überwacht und Temperaturmessungen durchführt welche Möglichkeiten zur Aufbereitung und Lagerung von Einsatzstoffen bestehen, zB mit Zuschlägen und Zusätzen mischen 66 Verfahrensmechaniker/in Hütten-/Halbzeugindustrie Eisen-/Stahl-Metallurgie wie man das zu transportierende Gut vorbereitet sowie den Transport sichert und durchführt Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden zB vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse zB auf folgenden Gebieten: 67 Technologie der Eisen- und Stahlerzeugung Fertigungs- und Prüftechnik metallische Werkstoffe, Grundtechniken der Metallurgie und des Umformens technische Kommunikation Messen, Steuern, Regeln Qualitätssicherung Steuerungs- und Informationstechnik Instandhaltung Produktionssteuerung, Transport und Lagerung Werkstofftechnik Maschinen- und Gerätetechnik Elektrotechnik Schmelzschweißen, thermisches Trennen chemische Vorgänge, Umweltschutz Werkstoffprüfer/in Werkstoffprüfer/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Werkstoffprüfer/innen entnehmen Proben zur Qualitätskontrolle, zum Teil auch schon während des Produktionsprozesses, und bereiten sie für die Analyse vor. Sie untersuchen verschiedenste Materialien und Produkte auf ihre Eigenschaften, auf Zusammensetzung und Fehler. Die Ergebnisse dokumentieren sie. Im Schwerpunkt Halbleitertechnik führen sie Prüfungen, Zwischen- und Endkontrollen von Halbleiterwerkstoffen und -bauteilen durch; im Schwerpunkt Metalltechnik bereiten sie physikalisch-technische Untersuchungen und Versuchsreihen vor, führen sie durch und werten sie aus. Mit zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfverfahren prüfen sie unterschiedliche Materialeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Verformbarkeit. Im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik wiederum messen und prüfen sie Veränderungen von Werkstoffeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Zähigkeit nach Wärmebehandlungsverfahren. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Werkstoffprüfer/innen untersuchen insbesondere metallische Werkstoffe auf Eigenschaften bzw. Schäden. Sie entnehmen Proben, führen Messungen und Prüfungen durch und dokumentieren die Ergebnisse. Bei der Halbleiterherstellung überwachen sie auch die Fertigungsprozesse. Rund um die Werkstoffprobe Materialien, die zur Herstellung von industriellen Gütern aller Art verwendet werden, bezeichnet man als Werkstoffe. Von deren genauen Eigenschaften hängt ab, für welche Verwendung sie sich eignen. Deshalb prüfen Werkstoffprüfer/innen verschiedene Metalle und Kunststoffe auf ihre mechanischen, technologischen und physikalischen Eigenschaften. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn sie müssen vorhandene Fehler erkennen und deren Behebung veranlassen. In Materialprüfämtern, Prüfanstalten, Betrieben des Fahrzeug- und Maschinenbaus und der Elektro- und Elektronikindustrie arbeiten sie im Labor und am Schreibtisch. Werkstoffprüfer und Werkstoffprüfer/innen sind in verschiedenen Schwerpunkten tätig – Metalltechnik, Halbleitertechnik, Wärmebehandlungstechnik – und haben dort jeweils mit unterschiedlichen Materialien zu tun. Das grundlegende Verfahren ist jedoch immer dasselbe: Zunächst nehmen sie Proben und untersuchen diese dann im Labor. Sie wenden mechanische, technologische und physikalische Methoden an, benutzen unterschiedlichste Prüfgeräte und bedienen Maschinen zur Bestimmung der Härte sowie Röntgen- und Ultraschallgeräte. Dabei arbeiten sie sehr genau und achten sorgfältig auf Messtoleranzen und Normabweichungen, berechnen Kennwerte und vergleichen Soll- und Istzustand. Zum Schutz vor giftigen und ätzenden Chemikalien tragen sie Schutzbrille, Handschuhe und Arbeitskittel und ggf. spezielle Röntgenschutzkleidung. Automaten und Halbautomaten 68 Werkstoffprüfer/in übernehmen heute einen Großteil der Prüfung und Messung; Werkstoffprüfer/innen bereiten die Stoffe vor und überwachen dann die Instrumente. Wie die Proben im Idealfall beschaffen sein müssten, entnehmen sie den jeweiligen Prüfvorgaben, Normtabellen und Gütevorschriften. Ihre Versuchsergebnisse werten sie am Computer aus und halten sie in Ergebnisprotokollen fest. Neben der Feststellung von Fehlerursachen dienen die Analysen der Entwicklung neuer Werkstoffe oder der Erprobung neuer Verwendungszwecke. Im Schwerpunkt Halbleitertechnik Werkstoffprüfer/innen mit dem Schwerpunkt Halbleitertechnik überwachen und begleiten die Fertigung von Halbleitern. Zu ihren Aufgaben zählen Prüfungen, Zwischen- und Endkontrollen von Halbleiterwerkstoffen und -bauteilen bis zum fertigen Produkt. Das können beispielsweise integrierte Schaltkreise sein. Sie begleiten die Produktionsprozesse von Halbleiterbauelementen, von Siliziumscheiben bis zum integrierten Schaltkreis (Chip). Sie führen Waferkontrollen nach verschiedenen Prüfprogrammen durch und ermitteln die statistische Verteilung der Messwerte. Die Oberflächenstruktur von Bauteilen untersuchen sie hinsichtlich der Parameter der vorangegangenen Herstellungsschritte mit dem Rasterelektronenmikroskop. Außerdem analysieren sie fehlerhafte Produkte, finden die Fehlerursachen und entwickeln Maßnahmen zu deren Beseitigung. Im Schwerpunkt Metalltechnik Im Schwerpunkt Metalltechnik untersuchen sie meist metallische Erzeugnisse, aber auch Kunststoffe auf Fehler. Dabei analysieren sie Werkstoffkennwerte, die innere Struktur der Werkstoffe, und prüfen die Werkstoffqualität. Mittels zerstörender oder zerstörungsfreier Prüfverfahren können sie unterschiedliche Materialeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Verformbarkeit bestimmen. Sie entnehmen Proben und präparieren sie, indem sie sie beispielsweise schleifen, polieren und ätzen. Dann untersuchen sie die Proben unter dem Mikroskop: Wie ist die Korngröße? Gibt es Einschlüsse? Wie sieht die Gefügeausbildung aus? Sie beurteilen die Bearbeitungseigenschaften von Stählen, Gusswerkstoffen oder Nichteisenmetallen (zB Kupfer und Aluminium) und bestimmen Werkstofffehler und ihre möglichen Ursachen. Bei fehlerhaften Produkten führen sie ihre Untersuchungen auch beim Kunden durch. Im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik Im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik wiederum messen und prüfen sie, wie sich Werkstoffeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Zähigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen verändern. Sie behandeln Metalle bzw. metallene Werkstücke, die zB besonderen Belastungen ausgesetzt werden sollen. Dabei setzen sie unterschiedliche Wärmebehandlungsverfahren ein und bedienen, steuern und warten die Maschinen, Öfen und Anlagen, welche in der Wärmebehandlung, insbesondere beim Härten, eingesetzt werden. Dabei nehmen sie notwendige Korrekturen an Werkstücken vor. 69 Werkstoffprüfer/in Außerdem unterziehen sie fehlerhafte Werkstoffe und -teile einem Bruchtest und erhitzen oder kühlen sie, um herauszufinden, ob Wärmebehandlungen fehlerhaft durchgeführt wurden. Darüber hinaus entwickeln sie Verbesserungsvorschläge und erproben neue Verfahren. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Werkstoffprüfer/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben: Schwerpunkt Halbleitertechnik Werkstoffe und Bauelemente der Halbleitertechnik prüfen, messen und kontrollieren Waferkontrollen nach verschiedenen Prüfprogrammen durchführen, statistische Verteilung der Messwerte ermitteln Oberflächenstruktur von Bauteilen hinsichtlich der Parameter der vorangegangenen Herstellungsschritte mit dem Rasterelektronenmikroskop untersuchen Halbleiterbauelemente auf vorhandene Montagefehler prüfen Prüffläche von Halbleiterproben durch Schleifen und Polieren bearbeiten, bearbeitete Flächen untersuchen Untersuchungsverläufe und -ergebnisse auswerten, zu einem Bericht zusammen- fassen fehlerhafte Teile untersuchen, Fehlerursachen analysieren Messinstrumente, Werkzeuge, Maschinen, Anlagen und Geräte bedienen, reinigen, pflegen, behandeln und lagern Halbleiterproben labortechnisch untersuchen die Fertigung zur Sicherung der erforderlichen Qualität beraten Schwerpunkt Metalltechnik physikalisch-technische Untersuchungen und Versuchsreihen zur Prüfung der 70 jeweils anfallenden, zu verwendenden oder zu produzierenden Werkstoffe und Halbzeuge auf ihre Eigenschaften, Zusammensetzung und Fehler vorbereiten, durchführen und auswerten verschiedene (in der Regel metallische) Werkstoffe mit allen physikalischen Kennwerten, die den jeweiligen Werkstoff ausmachen, exakt bestimmen Werkstofffehler und ihre möglichen Ursachen bestimmen Aufträge und Prüfaufgaben erfassen Prüfmuster festlegen einzelne Prüfverfahren festlegen Messmittel und -geräte überprüfen und einstellen mikroskopisch zu untersuchende Proben schleifen, ätzen und polieren Werkstoffproben mechanisch bearbeiten Proben einspannen; Maschinen, Geräte, Mikroskope und andere Betriebsmittel einrichten Versuchsergebnisse protokollieren, Untersuchungsberichte erstellen Werkstoffprüfer/in zerstörende und zerstörungsfreie, metallografische, röntgenologische, Ultraschall- und andere Prüfungen (je nach Ansatz) in verschiedenen Labors und ggf. in verfahrenstechnischen Abteilungen durchführen Festigkeits- und Verformungskennwerte durch Zugprüfungen ermitteln Härte bestimmen Kerbschlagbiegeprüfungen durchführen technologische Prüfungen wie Faltversuch, Torsionsversuch, Hin- und Herbiegeversuch und Erichsenprüfung durchführen Fehlerlagen und -ausdehnungen durch Ultraschallprüfung bestimmen Werkstoffproben durch Schleifen, Polieren und Ätzen präparieren, Werkstoffeigenschaften durch Mikroskopieren bestimmen makroskopische Schliffproben nach verschiedenen Verfahren präparieren erforderliche Wärmebehandlungsvorgaben bestimmen, regelrecht erwärmte Proben sachgerecht abkühlen, Wärmebehandlungsergebnis durch Härteprüfung ermitteln Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik Wärmebehandlungsverfahren, zB Härten, Anlassen, Vergüten oder Glühen, zum Zweck der Veränderung von Eigenschaften metallischer Werkstoffe in Abhängigkeit von Werkstoff und Verwendungszweck vorbereiten und durchführen zweckmäßigstes Wärmebehandlungsverfahren unter Berücksichtigung der geforderten Werte festlegen mithilfe von technischen Dokumentationen Werkstücke zur Zusammenstellung von Wärmebehandlungschargen auswählen, erforderliche Wärmebehandlungsvorgaben bestimmen, Behandlungsplan für die jeweilige Charge erstellen Werkstücke vorbereiten, ggf. reinigen, entsprechende Vorrichtungen für die Chargierung verwenden erforderliche Arbeits- und Behandlungsschritte planen und ausführen Behandlungstemperaturen und -zeiten mit unterschiedlichen Mess- und Prüfverfahren überprüfen erwärmte Proben sachgerecht abkühlen fehlerhafte Teile untersuchen, Fehlerursachen analysieren Messinstrumente, Werkzeuge, Maschinen, Anlagen und Geräte bedienen, reinigen, pflegen, behandeln und lagern Werkstoffeigenschaften (zB Härte, Festigkeit, Zähigkeit) durch Messen und Prüfen feststellen, insbesondere vor und nach Wärmebehandlungsverfahren Wärmebehandlungsergebnis durch Härteprüfung ermitteln, Härtetiefe bestimmen Werkstücke nach vorgegebener Toleranz maschinell und manuell richten, Rissfreiheit des Werkstücks nach dem Richten zerstörungsfrei prüfen Werkstoff durch Funkenprobe bestimmen Proben für Gefügeuntersuchungen durch Schleifen, Polieren und Ätzen präparieren, Gefügeausbildung mikroskopisch bestimmen Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: technische Apparaturen, Anlagen und Einrichtungen bedienen, überwachen, warten und instand halten 71 Werkstoffprüfer/in Berechnungen und Berichterstattungsaufgaben durchführen Ergebnisse dokumentieren und Ergebnisplausibilität beurteilen Ausbildungsinhalte Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: wie man Werkstücke skizziert wie man Werkstücke mit Grenzlehren prüft worauf man beim Herstellen von Weichlötverbindungen achten muss wie die Dichte von Stoffen bestimmt wird welche Laborgeräte man wofür auswählt wie Messwerte und Prüfergebnisse protokolliert werden Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt: wie man Stichproben nach Vorgaben entnimmt wie man die Härte von Werkstoffen ermittelt was beim Überprüfen und Kalibrieren von Messgeräten beachtet werden muss Im 3. und 4. Ausbildungsjahr lernt man beispielsweise: EDV-gestützte Ablaufprogramme auszuwählen bzw. einzugeben wie die Oberflächenrauheit gemessen und geprüft wird aufgabenbezogene Vorgaben des betrieblichen Qualitätsmanagementsystems zu berücksichtigen Darüber hinaus beschäftigen sich die Auszubildenden je nach Schwerpunkt zB mit folgenden Lernzielen: Im Schwerpunkt Halbleitertechnik: wie Leitschichten durch Aufdampfen von Metall und Metallmischungen hergestellt werden Im Schwerpunkt Metalltechnik: wie man die Werkstoffeigenschaften von Stählen, Gusswerkstoffen und Nichteisenmetallen (zB Kupfer und Aluminium) beurteilt Im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik wie die Eigenschaften von Nichteisenmetallen – insbesondere in Bezug auf Wärmebehandelbarkeit – zu beurteilen sind 72 Werkstoffprüfer/in Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man zB Kenntnisse auf folgenden Gebieten: schwerpunktunabhängig: Stoffe, Stoffeigenschaften und Verfahren zur Stofftrennung Werkstoffkunde und einfache Wärmebehandlung mathematische Grundlagen elektrotechnische Grundlagen technische Kommunikation Bearbeiten von Werkstoffen, Fertigungsmesstechnik zerstörende Prüfungen I, Metallografie I physikalische Grundlagen der zerstörungsfreien Prüfverfahren Messen, Steuern und Regeln Schadensanalyse im Schwerpunkt Halbleitertechnik: Eigenschaften von Halbleiterwerkstoffen Herstellung von Halbleiterwerkstoffen und -bauteilen Prüfung von Halbleiterwerkstoffen und -bauteilen im Schwerpunkt Metalltechnik: zerstörende Prüfungen II, zerstörungsfreie Prüfungen Metallografie II Werkstoffeigenschaften und Wärmebehandlung Korrosion und Verschleiß Schadensanalyse im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik: 73 Prüfverfahren Härtereitechnik Werkstoffeigenschaften und Wärmebehandlung Metallografie II Werkzeugmechaniker/in Werkzeugmechaniker/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie fertigen Stanzwerkzeuge, Biegevorrichtungen oder Gieß- und Spritzgussformen für die industrielle Serienproduktion an. Werkzeugmechaniker/innen stellen außerdem Metall- oder Kunststoffteile sowie chirurgische Instrumente her. Metalle bearbeiten sie zB durch Bohren, Fräsen, Drehen, Schleifen, Feilen und Hämmern und halten dabei die durch technische Zeichnungen vorgegebenen Maße exakt ein. Mit Mess- und Prüfgeräten kontrollieren sie die Maßhaltigkeit von Werkstücken bis in den Bereich von wenigen tausendstel Millimetern. Neben manuellen Bearbeitungsmethoden setzen sie CNC-Werkzeugmaschinen ein, die sie ggf. selbst programmieren. Einzelteile montieren sie zu fertigen Werkzeugen und prüfen diese auf ihre korrekte Funktion. Über die Prüfergebnisse erstellen sie Berichte und Abnahmeprotokolle. Sie warten und reparieren darüber hinaus beschädigte oder verschlissene Werkzeugteile, Formen und Instrumente und weisen Kunden in die Bedienung von Geräten ein. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Werkzeugmechaniker/innen stellen Druck-, Spritzguss-, Stanz- und Umformwerkzeuge, Press- und Prägeformen her und fertigen Metall- oder Kunststoffteile sowie chirurgische Instrumente an. In die richtige Form gebracht Ob Türklinke, Telefonhörer, Kaffeelöffel, Kugelschreiber oder Kotflügel: Viele Gegenstände des täglichen Lebens werden in industriellen Großserien angefertigt. Für diese Serienproduktionen stellen Werkzeugmechaniker/innen anhand von technischen Zeichnungen oder Mustern Werkzeuge und Formen her, mit denen Metall oder Kunststoff in die gewünschte Form gebracht werden. Die Zeichnungen enthalten neben den Maßen auch Informationen über den Werkstoff und die Oberflächenbeschaffenheit der anzufertigenden Werkzeuge und Formen. Werkzeugmechaniker/innen setzen diese oft komplizierten technischen Zeichnungen um und benötigen dafür ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Stets arbeiten sie äußerst präzise und konzentriert, damit Werkzeuge, Produktionsformen und Schneidinstrumente die gewünschte Qualität erlangen. Bohren, Fräsen und Feilen Zunächst sprechen Werkzeugmechaniker/innen sich mit den Kollegen und Kolleg/innen der Konstruktionsabteilung ab und lassen sich die spätere Funktion des Werkzeugs erläutern. Dann planen sie die einzelnen Arbeitsschritte und wählen das nötige Material, die Werkzeuge und Maschinen aus. Sie fertigen das Werkzeug zB durch maschinelles Bohren, Fräsen, Schleifen, Feilen oder Drehen – auch an computer- 74 Werkzeugmechaniker/in gesteuerten Maschinen, die sie teilweise selbst programmieren. Die maschinell oder manuell gefertigten Einzelteile bearbeiten sie anschließend weiter, feilen oder polieren diese beispielsweise, und setzen sie zu kompletten Werkzeugen bzw. Formen zusammen. Dann testen sie, ob die Werkteile die gewünschte Funktion erfüllen. War der Probelauf erfolgreich, bauen sie die Werkzeuge und Formen in die Fertigungsanlagen ein. Die Anlagen überprüfen Werkzeugmechaniker/innen regelmäßig, warten sie und setzen sie ggf. instand. Meist arbeiten sie daher in Werkstätten, Werk- und Produktionshallen, wo es durch Maschinenlärm laut sein kann. Bei der Arbeit an den Maschinen sind sie in der Regel allein tätig. Vielfältige Einsatzgebiete Im Einsatzgebiet Stanztechnik stellen Werkzeugmechaniker/innen aus gehärtetem Stahl Teile für Stanzwerkzeuge her, mit denen später aus Blechen Formteile ausgeschnitten werden. Dazu geben sie Konstruktionsdaten zB in numerisch gesteuerte Erodiermaschinen ein, die nach vorgegebenen Einstellungen die Werkstoffoberflächen abtragen. Sie messen die angefertigten Werkzeugteile nach und korrigieren Einstellungen, wenn sie Abweichungen von den Plänen feststellen. Die Erzeugnisse im Einsatzgebiet Vorrichtungstechnik halten Werkstücke in der für die Bearbeitung passenden Lage. Im Einsatzgebiet Formentechnik produzieren Werkzeugmechaniker/innen zB Gesenke, in denen belastbare Kurbelwellen, Druckgussformen, mit denen wenig beanspruchte Metallteile wie Kameragehäuse, oder Spritzgussformen, in denen Gehäuseteile für Telefone gefertigt werden. Im Einsatzgebiet Instrumententechnik fertigen sie, vorwiegend aus Stahl, Instrumente wie Skalpelle, Pinzetten, Scheren oder Venenklemmen für den medizinisch-chirurgischen Bedarf. Hier produzieren sie teilweise nur geringe Stückzahlen, häufiger als in den anderen Einsatzgebieten auch in Handarbeit. Sie richten die Instrumententeile zu, indem sie diese durch Hämmern in die vorgegebene Form bringen. Abschließend schleifen, polieren, glänzen und bürsten Werkzeugmechaniker/innen die fertigen Werkstücke und bringen sie so auf Hochglanz. Unabhängig vom jeweiligen Einsatzgebiet arbeiten Werkzeugmechaniker/innen stets mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb zusammen. So wirken sie an der Einhaltung von Qualitätsstandards und an der ständigen Verbesserung von Prozessabläufen, der Fertigungsqualität und der Arbeitssicherheit mit. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Werkzeugmechaniker/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben: Einzelteile und Baugruppen herstellen und zu Werkzeugen und Formen zusammen- bauen, zB für Stanzwerkzeuge, Biegevorrichtungen oder chirurgische Instrumente Bauteile oder Rohlinge (Einsatzgebiet Instrumententechnik) zB durch manuelles oder maschinelles Drehen, Bohren, Fräsen, Hobeln, Sägen, Feilen, Schleifen oder Erodieren (Verfahren zum Abtragen einer Werkstoffoberfläche) maßgenau herstellen und bearbeiten 75 Werkzeugmechaniker/in Werkzeugmaschinen einrichten und bedienen, Maschinenprogramme erstellen und verbessern Werkstücke härten, anlassen (erwärmen) oder glühen und anschließend schleifen, funkenerodieren; in der Instrumentenfertigung spezielle Bearbeitungstechniken anwenden: Richten, Schärfen, Polieren Teile insbesondere durch Schraub-, Stift-, Klemm-, Schrumpfverbindungen oder durch Nieten, Kleben und Löten verbinden Qualitätsprüfungen bei den gefertigten Bauteilen durchführen, Maßgenauigkeit, Härte und Oberflächenbeschaffenheit überprüfen und Prüfprotokolle erstellen Bauteile unter Beachtung der Maßtoleranzen ausrichten und durch Polieren, Feilen und Tuschieren (Prüfen der Ebenheit bzw. der Oberflächengüte eines Werkstückes) einpassen fertige Werkzeuge und Formen testen, Abnahmestück anfertigen, ggf. Änderungen und Nacharbeiten vornehmen ggf. Werkzeuge beim Kunden installieren, in Betrieb nehmen und Bedienungspersonal einweisen Werkzeuge und Formen warten, in Stand setzen oder umarbeiten Verschleißzustand und Störungsursachen feststellen und wenn möglich beheben defekte und abgenutzte Teile ausbauen und neu angefertigte einbauen reparierte Werkzeuge und Formen testen Wartungs- und Inspektionsarbeiten durchführen Kunden in der Anwendung beraten und auf Kundenwunsch Werkzeuge und Formen umarbeiten Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten technische Zeichnungen und andere Unterlagen auswerten und Bearbeitungsvor gänge und -abläufe festlegen Werkstoffe, Werkzeuge, Maschinen und Prüfmittel auswählen Werkstoff- und Materialbedarf ermitteln Montagepläne entwickeln und Montagearbeiten organisieren ggf. mit Konstruktionsfachleuten technische Zeichnungen besprechen Ausbildungsinhalte Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt. An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise: Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auszuwählen und zu handhaben 76 Werkzeugmechaniker/in die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke und Bauteile herzustellen Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu dokumentieren steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise: wie man Bauteile durch manuelle und maschinelle Schleif- oder Abtragverfahren aus verschiedenen Werkstoffen nach betrieblichen Fertigungsunterlagen herstellt wie Bauteile und Baugruppen, insbesondere zu Werkzeugen, Lehren, Vorrichtungen, Formen oder Instrumenten, funktionsgerecht nach Montageplänen zusammengebaut bzw. demontiert werden welche unterschiedlichen Verbindungstechniken es gibt, zB Verschrauben, Einpressen, Kleben oder Schweißen, und wie sie angewendet werden wie man Bauteile und Baugruppen auf Verschleiß und Beschädigungen sichtprüft oder mit optischen und mechanischen Prüfgeräten inspiziert, wie man sie wartet und instand setzt wie man Maschinen und Anlagen, zB numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen, programmiert, die Programme testet und die Programmabläufe unter Berücksichtigung der Fertigungstechnik anpasst Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete: Formentechnik Instrumententechnik Stanztechnik Vorrichtungstechnik Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: Fertigen von Bauelementen mit Maschinen Herstellen von einfachen Baugruppen Warten technischer Systeme 77 Werkzeugmechaniker/in Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: Fertigen von Bauelementen mit Maschinen Herstellen von einfachen Baugruppen Warten technischer Systeme Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen Inbetriebnehmen und Instandhalten von technischen Systemen des Werkzeugbaus Formgeben von Bauelementen durch spanende Fertigung Herstellen technischer Teilsysteme des Werkzeugbaus Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen Planen und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme Herstellen von formgebenden Werkzeugoberflächen Fertigen von Bauelementen in der rechnergestützten Fertigung Herstellen der technischen Systeme des Werkzeugbaus Planen und Fertigen technischer Systeme des Werkzeugbaus Ändern und Anpassen technischer Systeme des Werkzeugbaus Die Lernfelder orientieren sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen. 78 Zerspanungsmechaniker/in Zerspanungsmechaniker/in Lehrzeit: 3 1/2 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Mittels spanender Verfahren fertigen Zerspanungsmechaniker/innen meist metallene Präzisionsbauteile für technische Produkte aller Art. Dies können etwa Radnaben, Zahnräder, Gewinde oder Getriebe-, Motoren und Turbinenteile sein. Sie planen den Fertigungsprozess, richten Dreh-, Fräs-, Bohr- und Schleifmaschinen ein und schreiben oder modifizieren hierfür CNC-Maschinenprogramme. Dann spannen sie die Metallteile und Werkzeuge in die Maschinen ein, richten sie genau aufeinander aus und setzen den Arbeitsprozess in Gang. Immer wieder prüfen sie, ob Maße und Oberflächenqualität der gefertigten Werkstücke den Vorgaben entsprechen. Treten Störungen auf, stellen sie deren Ursachen mithilfe geeigneter Prüfverfahren und Prüfmittel fest und sorgen umgehend für Abhilfe. Sie übernehmen außerdem Wartungs- und Inspektionsaufgaben an den Maschinen und überprüfen dabei vor allem mechanische Bauteile. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Zerspanungsmechaniker/innen fertigen Präzisionsbauteile meist aus Metall durch spanende Verfahren wie Drehen, Fräsen, Bohren oder Schleifen. Dabei arbeiten sie in der Regel mit CNC-Werkzeugmaschinen. Diese richten sie ein und überwachen den Fertigungsprozess. Präzision ohne Kompromisse Maschinen und Geräte, die zB in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik oder der elektrotechnischen Industrie zum Einsatz gelangen, bestehen aus vielen metallenen Bauteilen, die mit äußerster Präzision gefertigt sein müssen. Bohrungen, Aussparungen oder Vertiefungen müssen sich exakt an den vorgeschriebenen Stellen befinden. Zerspanungsmechaniker/innen fertigen solche Bauteile für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche: Sie stellen Winkelstücke, Zahnräder und Gewinde her, aber auch Profilwalzen oder Triebwerksteile für Flugzeuge – also Produkte, die einen Durchmesser von nur wenigen Millimetern haben oder Erzeugnisse, die einige Tonnen wiegen können. Wenn etwa der Auftrag eines Windkraftanlagenbetreibers für die Herstellung einer Turbinenwelle vorliegt, überprüfen Zerspanungsmechaniker/innen zunächst die vom Kunden gelieferten Unterlagen auf Vollständigkeit. Manchmal müssen sie noch zusätzliche Informationen einholen: Stimmen die Angaben zum Turbinentyp und zum gewünschten Material? Ggf. müssen bestimmte Teile bei Zulieferfirmen bestellt werden. Vor allem aber machen sich Zerspanungsmechaniker/innen mit allen Einzelheiten der technischen Zeichnung des Werkstücks vertraut. Noch fehlende Maßangaben, die später für die Einrichtung der Werkzeugmaschinen benötigt werden, berechnen sie anhand der vorhandenen Daten. 79 Zerspanungsmechaniker/in Vom Rohling zum fertigen Bauteil Je nach Arbeitsauftrag erstellen sie eine Projekt- und Aufgabenbeschreibung, in der sie auch den Verlauf der Bearbeitung dokumentieren. Sie werten – zum Teil auch englischsprachige – technische Unterlagen aus, ermitteln die Fertigungsparameter und prüfen, ob die gewünschte Stahlart im Lager vorhanden ist. Auch das Arbeiten im Team kommt nicht zu kurz: Zerspanungsmechaniker/innen sprechen sich bei vielen Aufgaben mit Kollegen ab, etwa um den Materialfluss zu verbessern und Kundenwünsche sowie sicherheitstechnische und terminliche Vorgaben zu berücksichtigen. Wirtschaftliche Aspekte wie Bearbeitungsdauer, Werkzeug- und Maschinenkosten und Materialverbrauch spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Ist die Arbeitsabfolge festgelegt, wählen Zerspanungsmechaniker/innen die Maschinen, die passenden Werkzeuge – etwa Drehmeißel, Fräsen und Bohrer – sowie Prüfmittel aus. Ggf. kommen auch Techniken wie ultraschallunterstütztes Schleifen zum Einsatz. Zerspanungsmechaniker/innen geben neue Steuerungsprogramme in die CNC-Maschinen ein oder rufen bereits fertige ab, die sie ggf. optimieren. Ist das Programm erstellt und eingegeben, richten sie die Maschine und die entsprechenden Werkzeuge ein. Dabei montieren sie auch die Spannvorrichtungen sowie Zusatzeinrichtungen für verschiedene Dreh- und Fräsverfahren. Sie prüfen Drehmeißel, Bohrer und Fräswerkzeuge auf Schneidfähigkeit, Abmessung und Form, montieren und positionieren sie. Maschinenwerte wie Fräsgeschwindigkeit und -tiefe sind ebenfalls einzustellen oder in Bearbeitungsprogrammen festzulegen. Schließlich spannen sie den Rohling in die Maschine ein. Die Bearbeitung kann beginnen. Kontrolle muss sein Nach einem Probelauf starten Zerspanungsmechaniker/innen den Fertigungsprozess, den sie ständig kontrollieren. Große Sorgfalt und Umsicht sind dabei unerlässlich. Besonders in der Einzelfertigung nehmen sie immer wieder Zwischenmessungen am Werkstück vor, um sicherzustellen, dass die vorgegebenen Qualitätsnormen eingehalten werden. Bei Abweichungen korrigieren sie die Einstellungen der Maschine, auch wenn es sich nur um wenige hundertstel Millimeter handelt. Treten Betriebsstörungen auf, beheben sie die Fehler, tauschen Werkzeuge aus oder verändern zB die Drehzahl des Bohrers. An den Maschinen arbeiten Zerspanungsmechaniker/innen in der Regel allein. Langes Stehen, Maschinenlärm und Schichtarbeit gehören zu ihrem Arbeitsalltag. Schutzkleidung ist unabdingbar, insbesondere Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Gehörschutz, bei manchen Arbeiten auch eine Schutzbrille. Ist ein Werkstück fertiggestellt, messen sie nach, ob alle Abmessungen mit den Auftragsdaten übereinstimmen und überprüfen die Oberflächenqualität. Ggf. müssen scharfe Kanten noch per Hand abgeschliffen (entgratet) werden. Auch für die Wartung und Pflege der Maschinen und Werkzeuge sind sie verantwortlich: Sie schleifen Drehmeißel und Bohrer, reinigen und schützen sie vor Korrosion. Kühlmittel, Schmierstoffe, Metallspäne und andere Abfallprodukte entsorgen sie nach Maßgabe des betrieblichen Umweltschutzes. Damit die Arbeitsprozesse so reibungslos funktionieren wie ihre Maschinen, arbeiten Zerspanungsmechaniker/innen mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb zusammen. Sie halten die Qualitätsvorgaben penibel ein und wirken so an der 80 Zerspanungsmechaniker/in kontinuierlichen Verbesserung von Prozessabläufen, der Fertigungsqualität und der Arbeitssicherheit mit. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Zerspanungsmechaniker/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben: CNC-Werkzeugmaschinen oder Fertigungssysteme programmieren, zum Drehen, Fräsen, Bohren oder Schleifen von (Metall-)Bauteilen Maschinen und Systeme einrichten, Testläufe durchführen Werkstücke einspannen, Maschinen in Betrieb nehmen, Fertigungsprozesse über- wachen Qualitätskontrollen durchführen, dabei Messschieber, Messschrauben, Lehren und Oberflächenmessgeräte verwenden produzierte Werkstücke bei Bedarf entgraten (abschleifen) Arbeiten und Ergebnisse dokumentieren Maschinen und Systeme reinigen, instand halten; mechanische und elektrische Bauteile sichtprüfen, instand setzen, ggf. Instandsetzung veranlassen Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus Arbeitsaufgaben im Team planen, vorbereiten, organisieren; Arbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb und mit Kunden abstimmen technische Zeichnungen und andere Unterlagen auswerten, Fertigungssysteme auftragsbezogen auswählen, Fertigungsprozess planen und Bearbeitungsvorgänge und -abläufe festlegen Qualitätsvorgaben berücksichtigen, betriebliche Richtlinien des Qualitätsmanagements umsetzen, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitwirken Ausbildungsinhalte Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt. An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise: Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auszuwählen und handzuhaben die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke und Bauteile herzustellen Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu dokumentieren 81 Zerspanungsmechaniker/in steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern auftragsspezifische Anforderungen und Informationen zu beschaffen, zu prüfen und umzusetzen Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung wirtschaftlicher und terminlicher Vorgaben zu planen und durchzuführen Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise: wie man Fertigungsaufträge analysiert und deren technische Umsetzbarkeit beurteilt wie man Programme für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen oder Fertigungs- systeme eingibt, testet, ändert und wie man sie optimieren kann wie man Fertigungsparameter einstellt, wie man sie eingibt und wie man Testläufe durchführt wie man Werkstücke aus verschiedenen Werkstoffen mit spanabhebenden Fertigungsverfahren nach technischen Unterlagen fertigt wie Qualität und Quantität durch Optimieren der Prozessdaten gelenkt werden können und wie Sicherheitseinrichtungen kontrolliert und deren Funktion sichergestellt werden wie betriebliche Qualitätssicherungssysteme angewendet werden und wie die Ursachen von Qualitätsmängeln systematisch gesucht, beseitigt und dokumentiert werden Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete: Drehautomatensysteme Drehmaschinensysteme Fräsmaschinensysteme Schleifmaschinensysteme Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: Fertigen von Bauelementen mit Maschinen Warten technischer Systeme Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme 82 Zerspanungsmechaniker/in 83 Programmieren und Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen Planen und Organisieren rechnergestützter Fertigung Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen Herstellen von einfachen Baugruppen Herstellen von Bauelementen durch spanende Fertigungsverfahren Warten und Inspizieren von Werkzeugmaschinen Herstellen von Bauelementen durch Feinbearbeitungsverfahren Optimieren des Fertigungsprozesses Vorbereiten und Durchführen eines Einzelfertigungsauftrages Organisieren und Überwachen von Fertigungsprozessen in der Serienfertigung Bachelor of Engineering m/w Bachelor of Engineering m/w Studienzeit: 3 Jahre (6 Semester) Studiengang Das Studium erfolgt im dualen System. Die berufspraktische Ausbildung findet im Unternehmen voestalpine Polynorm in Schwäbisch Gmünd statt und die theoretische Wissensvermittlung erfolgt an der DHBW-Heidenheim. Diese finden in Blöcken (ca. 3 Monate) im Wechsel statt. Die Studierenden können ihr erlerntes theoretisches Wissen während der Praxisphasen im Unternehmen einsetzen und gleichzeitig erweitern bzw. vertiefen. Ein Auslandssemester ist möglich. Im theoretischen Teil des Studiengangs Maschinenbau werden hauptsächlich die Grundlagen aus den Bereichen Mathematik, Technische Mechanik, Festigkeitslehre, Werkstoffe, Konstruktionslehre (CAD/CAM-Systeme), Thermodynamik, Elektrotechnik, Technische Physik sowie betriebswirtschaftliche Inhalte vermittelt. Nach dem 4. Semester können die Studierenden zwischen den Vertiefungsrichtungen Konstruktion und Entwicklung sowie Produktionstechnik wählen. Kompetenzen wie wissenschaftliches Arbeiten, Kommunikations- und Präsentationstechnik werden auch während der Praxisphasen in eigenen Projekten im Team gefördert. Nach drei Jahren wird nach bestandener Prüfung der anerkannte akademische Grad „Bachelor of Engineering m/w“ verliehen. Voraussetzungen: Sehr gutes bis gutes Abitur oder fachgebundene Hochschulreife. Grundvoraussetzungen sind eine mathematische Begabung sowie technisches Verständnis. Eine strukturierte, analytische und selbständige Arbeitsweise sollte ebenfalls vorhanden sein. Studienbeginn ist der 1. Oktober des jeweiligen Jahres. Berufsperspektiven: Abhängig von den individuellen Vertiefungsrichtungen während eines Maschinenbaustudiums sind mögliche spätere Berufsfelder: Konstruktion und Entwicklung Umformsimulation, Konstruktion, Technologieabteilung Produktionstechnik Prozessingenieur, Qualitätsmanagement 84