Ausgabe 2 - Ottensener - das unabhängige Stadtteilmagazin

Transcrição

Ausgabe 2 - Ottensener - das unabhängige Stadtteilmagazin
Interview_ Tine Wittler: „Das Schreiben war zuerst da!“
Reportage_ Ein bitteres Ende für Sigi´s Backhäusel?
Interview_ Ali Schindehütte: Zeichner, Holzschneider & Balltreter
Gastro_ Eisdielen in Ottensen
Szene_ News, Termine, Konzerte, Kultur & Partys
ottensener|02
Juli/August 2006 | 2,30 ‰
das unabhängige Stadtteilmagazin
Lotto sagt: „Hamburg,
meine Perle.“
Ich sage: „Ottensen,
du bist viel perler !“
Inhalt
Albert Schindehütte hat mit dem
OTTENSENER gesprochen. Und wie! Neben
den schönen Künsten ging es um Rauchen,
Saufen und Sex – und natürlich Ottensen.
Wo gibt es bei uns selbst gemachtes Eis?
Was hat Magaret Thatcher damit zu tun?
Und wie immer zuletzt: Was kostet eigentlich
der Spaß?
2 Inhalt
Was wo steht
10„Helfe
3 Editorial
Nach der Premiere ist vor der Premiere
4 „Das Schreiben war zuerst da“
Interview mit Tine Wittler, Autorin, TV-Star und Ottensenerin oder: Warum Bücher und TV zwei verschiedene Welten sind
6 Ein bitteres Ende für Sigi´s Backhäusel?
Er ist ein Original. Seine Spritzkuchen sind Legende. Jetzt soll bald Schluss damit sein
7 Auf der Suche nach der WM
Jan Roidner hat Ottensen zu Fußball-WM-
Zeiten besucht und dabei einiges erlebt
dir gerne beim Fensterputzen“
Wie funktioniert der Tauschring-
Ottensen?
11 „Sie sind begeistert von unserem Dorf, sie lieben es“
Ein Gespräch mit Astrid Kühl über das Internationale Kurzfilmfestival in Ottensen
12 Gehen
Sie nicht einfach dran vorbei …
Eine Begegnung mit dem Altonaer Theater
13 Ingwer-Choc, Buttermilch-
Erdbeer oder Power Energy?
Unsere Eisdielen in Ottensen
Stadtteilarchiv, Fritz Honka und ein Denkmalschutzrekord
14 Ottensener Buchkritik
Maria Hoppe: „Ich will mir suchen einen Schatz“
Tratschfunk und ein Gruselkribbelgefühl
14 Was Ottensen liest …
Die Top 10 im Belletristik- und Taschen buchbereich
8
Die Zeißstraße stellt sich vor
9
Eine Kindheit in Ottensen in den siebziger Jahren
2 | OTTENSENER
15 Wer war eigentlich …?
Friedrich Gottlieb Klopstock
Toooor, oder doch Abseits? – auf der Suche
nach dem richtigen TV-Kick während der
Fußballweltmeisterschaft
16Harem Brautmoden – nichts für Farbenblinde
Ein Schaufenster wie ein Knallbonbon und: Warum Türken im Sommer nicht heiraten
18„In aller Würze“
Kurzmeldungen aus unserem Stadtteil
19Grillen verboten?
Lecker Wurst auf dem Balkon oder
an der Elbe? Oliver Syren macht sich
über Grillverbote Gedanken – und einen
Selbstversuch
20 altonale8:
Zahlen, Fakten und viele Fotos zu unserem 500.000 Besucher-Event
22 Impressum
23Zeichner,
Balltreter
Holzschneider und Eine Verabredung mit dem Künstler Albert Schindehütte und ein abwechs-
lungsreiches Gespräch – nicht nur über Kunst
27Terminkalender
Konzerte, Kultur & Partys 31 Wegweiser
… zum Abschluss wieder einmal die Übersicht aus der Vogelperspektive
Editorial
Nach der Premiere ist vor der Premiere
H
olland führt gerade in der Vorrunde der WM
gegen die Elfenbeinküste 2:0. Brasilianische
Musik liegt in der Luft. Der Caipi-Stand auf der
Altonale hat eben am Spritzenplatz eröffnet. Monotone
Trommler mischen laut mit. Und ich sitze vor der fast
fertigen zweiten Ausgabe und versuche, mich auf diesen
Text zu konzentrieren.
Die Erstausgabe hat uns Mut auf mehr gemacht! Was
waren wir aufgeregt, als das Magazin in fast allen Ottensener Läden lag. Bereits an den ersten beiden Tagen war
der OTTENSENER in vielen Geschäften vergriffen. Es gab
Engpässe und wir erhielten E-Mails und Anrufe, wo man
denn nun das neue Stadtteilmagazin kaufen könne. Es
war halt Premiere.
Problematik nicht gibt. Das Ende von Sigi´s Backhäusel
beim Bismarckbad und das damit verbundene Schicksal
unseres Ottensener Originals ist ein aktuelles Beispiel
dafür (Seite 6).
Wir werden immer wieder gefragt, ob ein einziger
Hamburger Stadtteil wie Ottensen denn genügend Themen für ein ganzes Magazin „abwerfen“ könne. Unsere
ehrliche Standardantwort darauf ist „ja“. Aber es ist
nicht die Quantität, sondern die Qualität und die Mischung, die hier entscheiden. Das ist uns bewusst. Und
wir hoffen, dass wir diese Gratwanderung jede neue
Ausgabe ein kleines Stück besser bewältigen.
Am besten überprüfst du gleich mal, ob uns das diesmal gelungen ist.
Euer OTTENSENER
Lokalgeschichte
Die ersten Leserbriefe kamen. Sie bauten uns auf
und zeigten uns gleichzeitig, was wir in dieser Ausgabe
besser machen können. Von „Begeisterung“ bis zu „Was
soll das?“ war alles dabei, aber die positiven Reaktionen
überwogen eindeutig – dafür vielen Dank!
Für uns wird das ganze ab dieser Ausgabe erst recht
spannend - man kann in Abwandlung eines Sepp-Herberger-Spruches fast sagen: Nach der Premiere ist vor
der Premiere. Warum? Weil jetzt der „Neu-Effekt“ weg
ist. Keiner wird den OTTENSENER mehr aus Neugierde
kaufen. Außer denen, die uns bisher noch nicht kennen.
Wahrscheinlich sind das immer noch genug, denn wir
haben keinen „Topf für Werbung“.
Wir leben von der berühmten Mund-zu-Mund-Propaganda, ähnlich wie der Tauschring-Ottensen (Seite 10),
wollen polarisieren wie Tine Wittler (ab Seite 4) und dabei die schönen Künste nicht vergessen wie „Ali“ Schindehütte (ab Seite 23). Wir wollen aber auch auf Missstände hinweisen, die die zweifellos bestehende Kluft
zwischen dem „alten“ und dem „neuen Ottensen“ noch
größer werden lassen, wenn man so tut, als ob es diese
Geschichte und Geschichten von Restaurants, Kneipen, Tanzhäusern und Cafés
Ottensen
Neuerscheinung
1. Auflage: Oktober 2005
Umfang: 160 Seiten, mehr als 180 Abbildungen
Preis: 22,00 €
Erhältlich im Buchhandel ISBN: 3 - 980 89 25 - 2 - 2
und im Stadtteilarchiv Ottensen e.V.
Zeißstraße 28, 22765 Hamburg
Tel. 040 / 390 36 66
OTTENSENER | 3
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T
ine Wittler kennen viele, nicht nur bei uns. Im Jahr
2002 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Die Prinzessin und der Horst“. 2003 erschienen dann die Nachfolgeromane „Horst go home!“ und „Parallelwelt“. Alle
drei Romane spielen in Ottensen. Und wer noch nichts
von ihr gelesen hat, hat sie wahrscheinlich im TV gesehen: 2004 hat Tine Wittler den Deutschen Fernsehpreis
für ihre RTL-Serie „Einsatz in vier Wänden“ bekommen. OTTENSENER traf sie in ihrer Bar parallelwelt.
OTTENSENER:
Wie lange wohnst du in Ottensen?
Tine Wittler:
Seit 1996. Zuerst habe ich in Barmbek an der Fuhlsbüttler Straße gewohnt, dann ganz kurze Zeit in Eppendorf
und dann war ich hier und bin nie mehr weggegangen.
Erst habe ich am Spritzenplatz gewohnt, dann Friedensallee, dann Behringstraße. Mittlerweile bin ich ein
kleines Stück weiter elbwärts gezogen.
OTTENSENER:
Hast du mal eine Eigenrecherche im Internet gemacht?
Tine Wittler:
Du meinst „ich google mich“? Ja, sicher!
OTTENSENER:
Bei Wikipedia zum Beispiel wirst du unter Persönlichkeiten aufgelistet, wenn man „Ottensen“ eingibt,
neben Klopstock.
Tine Wittler:
Echt? Na, da hat Ottensen doch viel mehr zu bieten! Das
kommt wahrscheinlich wegen der Romane. Ich habe
4 | OTTENSENER
parallelwelt/Axel Kirchhof
damals hier ganz doll die Werbetrommel gerührt. Ich
dachte, wenn das jemanden interessiert, sind das Leute,
die hier auch leben. Das hat dann offensichtlich weitere
Kreise gezogen. Es gab zwischenzeitlich sogar Buchtouristen, die die Schauplätze abgelaufen sind.
OTTENSENER:
Bist du sozusagen eine der kulturellen Flaggenträgerinnen Ottensens oder willst du gar nicht, dass
man dich so sieht?
Tine Wittler:
Es freut mich, wenn das jemand so sieht. Aber ich habe
eher das Problem, dass die Bücher für andere Leute eine
sehr viel kleinere Rolle spielen, als ich das gerne hätte.
Die meisten sehen mich tatsächlich als die Wohnexpertin und Fernseheinrichterin. Deshalb freue ich mich
immer wahnsinnig darüber, wenn ich eine Chance bekomme, auch über meine Bücher zu reden.
OTTENSENER:
Wie denkst du darüber, dass es Ottensener gibt, die
dich seit deinen Fernsehaktivitäten eher kritisch
sehen?
Tine Wittler:
Die Bücher und die Sendung sind zwei völlig unterschiedliche Welten. Leute, die meine Bücher lesen, sind
per se ganz andere als die, die meine Sendung gucken.
Da gibt es zwar eine Schnittmenge, Gott sei Dank, denn
so ist es mir möglich, beides zu machen. Man darf aber
nicht erwarten, dass die Leute, die das eine toll finden,
auch automatisch das andere toll finden. Das erwarte
ich auch nicht.
Interview
« Das schreiben
war zuerst da »
Interview mit Tine Wittler
OTTENSENER:
Du schreibst gerade an deinem neuen Buch?
Tine Wittler:
Ja, ich fange jetzt gerade an. Ich habe bis vor ein paar
Monaten zwei Jahre voll für meine Sendung durchgearbeitet. Das war ein tägliches Format, ein Termin jagte
den nächsten. Jetzt entspannt sich das ganze ein bisschen, so dass ich endlich wieder zum Schreiben komme.
Ich habe mir jetzt mit viel Aufwand drei Monate Auszeit
zum Schreiben genommen. Ich werde das Land Richtung
Dänemark verlassen, weil ich genau weiß, hier wird das
nichts. Das Schreiben war zuerst da. Schreiben ist das,
was ich immer machen wollte.
OTTENSENER:
Das ganze soll wieder in der Region und deiner Bar
parallelwelt spielen?
George-Best-Galerie in der parallelwelt
OTTENSENER:
Jetzt etwas ganz anderes: Du warst beim Promiquiz
bei Günther Jauch. Wie war es da? Wird da vorher
mal ein kleiner Sekt unter Freunden getütert?
Tine Wittler:
Selbstverständlich. Die Protagonisten aus den ersten beiden Horst-Romanen werden auf die Protagonisten aus
„Parallelwelt“ treffen. Und dann wird es unter anderem
auch um meinen Laden gehen.
Tine Wittler:
Ja, da gab es sogar vorher Champagner, was nicht Standard ist. Alle waren nervös, weil sie Angst hatten, sich zu
blamieren. Ich auch! Ich hatte zeitweise Angst, ich fall
da vom Stuhl und war froh, als es vorbei war (lacht). Das
war ein Grund zu feiern.
OTTENSENER:
Deine TV-Sendungen, deine Bücher, deine Bar, ein
Modelabel namens „prallewelt.com“ hast du auch.
Wie oft bist du noch privat in Ottensen unterwegs?
OTTENSENER:
Zurück ins Dorf und zu einer jungen Tradition bei
Promi-Interviews. Bitte ein kurzes Gedicht zu Ottensen … es muss sich nicht reimen.
Tine Wittler:
In letzter Zeit aus Zeitmangel viel zu selten. Nach wie
vor ist es für mich aber das allerschönste, wenn ich einen Tag freihabe, hier einen Kaffee trinken gehe, einkaufen gehe. Das gehört immer noch zu meiner Idealvorstellung von einem Tag.
Tine Wittler:
Oh, das ist gemein.
(nimmt sich einen Zettel und schreibt:)
Lotto sagt: Hamburg, meine Perle.
Ich sage: Ottensen, du bist viel perler!
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Reportage
Ein bitteres Ende für Sigi´s Backhäusel?
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r ist ein Original. Er gehört zu Ottensen wie der
Spritzenplatz. Seine Spritzkuchen sind Legende.
Seit 40 Jahren steht Siegfried Kusch nun in seinem
Stand links neben dem Bismarckbad und verkauft alles,
was das süße Herz begehrt: Berliner, Zuckerwatte, Eis,
Popcorn und eben seine hervorragenden Spritzkuchen.
Jetzt soll bald Schluss damit sein: Nach der Fußballweltmeisterschaft muss er raus - hört man läuten. Das
umstrittene Ende des Bismarckbades ist wohl auch leider das Ende von „Popcorn-Sigi“. Bäderland hatte ihm
gekündigt, die neuen Eigentümer und Betreiber des
Mercado, die DGAG, haben keinen Kontakt zu ihm aufgenommen – juristisch sei da selbst nach 40 Jahren nichts
zu machen, meint Sigi. Das wäre auch nicht sein Ding.
Sigi ist jetzt 74 Jahre alt. Vor ein paar Jahren fiel er
bei Glatteis in seinem Laden die Treppe runter. Seitdem
macht das Knie Probleme, das er irgendwann einmal behandeln lassen will. Er habe daher schon mal mit dem
Gedanken gespielt aufzuhören, sagt Sigi, aber nicht so!
Eigentlich hatte er passende Nachfolger für sein Backhäusel gehabt, alles war besprochen, die finanzielle Absicherung seiner Rentenzeit wäre sicher gewesen. Dann
kam die Kündigung vom Bäderland. Ohne Abfindung
für sein Altenteil, ohne Alternative. Vor 40 Jahren zahlte
er den vorherigen Pächtern eine hohe Ablöse. 20 Jahre
lang hat er diese Summe abbezahlt. „Man hat es damals
so gemacht. Ich wollte mir eine Existenz aufbauen. Das
geht jetzt kaputt. Den letzten beißen halt die Hunde.
Keiner hat daran gedacht, dass es das Bismarckbad mal
nicht mehr geben würde“, meint Sigi mit Wehmut, aber
ohne Frust in der Stimme. Das würde auch nicht zu ihm
passen: Sein Lächeln gehört zum Service. Es ist ehrlich.
Kein Bismarkbad mehr, keine Nachpächter für Sigi´s
Backhäusel, keine Ablöse für Sigi, um sich fürs Alter abzusichern. Von seiner kargen Grundrente wird er nicht
leben können.
Den ersten Stand hatte Sigi vor dem Bismarckbad.
Dann kam seine Milchbar im Bismarckbad. Nach dem
Umbau in ein Freizeitbad musste er diese aufgeben. Er
zog nebenan in die ehemaligen Räume des Hundebades.
Sigi musste viel umbauen, viel werkeln. Alles hat er
selbst gemacht. Sigi hat viel Freud und Leid in diesen 40
Jahren miterlebt, sein sonniges Gemüt hat er dabei nie
verloren. Dem alten Altonaer Bahnhof trauert er noch
heute nach. Auch die kreischende Straßenbahn, die direkt vor seinem Backhäusel fuhr, hat er noch gut in Erinnerung.
„Man will ja nicht alles verteufeln, aber ich empfinde
ja, dass die Seele hier weg ist. Die kleinen Geschäfte sind
alle weg. Es ist seelenlos geworden!“ In den letzen Jahren
sei das Bad – so Sigi – bewusst runtergefahren worden.
Und der Bürgerentscheid, bei dem rund 79 Prozent der
Altonaer für den Erhalt des Bismarckbades gestimmt
hatten? „Die Stimmen waren noch nicht ausgezählt, da
war das Ergebnis schon wertlos – das empfinden ganz
viele hier so“, meint Sigi.
„Wenn sie das Bismarckbad weggerissen haben, ist
nicht nur das Bad weg. Es war mehr als nur ein Bad.“ Sigi
hat nicht die Kraft, noch einmal von vorne anzufangen.
Er backt alles selbst. „Du bist ja von vorgestern, meinen viele zu mir“, sagt er lachend. Viel Arbeit steckt dahinter. Um sechs Uhr morgens fängt er an, den Hefeteig
zu bearbeiten. Vier Stunden dauert das. Feierabend ist
nicht vor 20 Uhr. „Kleinvieh macht auch Mist“, meint
Sigi lachend. Den Stundenlohn will er sich gar nicht ausrechen. „Man hat das gerne gemacht, man gehörte dazu.
Dann macht man ja vieles. Die Kinder von damals kommen heute mit ihren eigenen Kindern an und erzählen
Geschichten, an die ich mich gar nicht mehr erinnern
kann.“
All das wird leider wohl bald Vergangenheit sein für ein weiteres Stück „neues Ottensen“. Es wäre schön,
wenn dieses „neue Ottensen“ einem liebenswerten Original wie Sigi einen würdigeren Abgang in das verdiente
Rentenalter beschert hätte. Aber vielleicht ist hier ja
noch nicht das letzte Wort gesprochen und alle Beteiligten des Mega-Deals „Mercado2“ raufen sich zusammen
und tun Gutes. Es würde der wachsenden Kluft zwischen dem „alten“ und „neuen Ottensen“ gut tun – und
Sigi noch mehr!
P.S. Sigi hätte nie gewollt, dass wir diesen Artikel veröffentlichen. Wir hoffen trotzdem, dass er nicht sauer auf uns ist. Es
musste sein!
Gastkommentar
Auf der Suche nach der WM
von Jan Roidner
I
ch bin mal wieder zu Gast in Ottensen – bei
Freunden. „Komm doch Fusi gucken“, hieß es,
Portugal vs. Iran, „bei uns brennt der Baum.“ Der
WM-Tsunami hat das ganze Land erfasst, von Flensburg
bis Oberammergau, von Görlitz bis Mallorca schwappt
die Partywelle, da kann man das gewohnte WM-Studio
für so ein Spiel doch risikolos verlassen: Also, rein ins
Trikot und ab nach Otti. Beamer und Plasma-Fernseher
sind seit Wochen deutschlandweit ausverkauft. Jeder
Imbiss hat mindestens eine Kompaktglotze aufgestellt.
Die WM soll ja den Standort Deutschland aufpäppeln,
den Konsum steigern und Arbeitsplätze schaffen. Und
uns von allem Bösen erlösen. Jedenfalls bringt sie großartigen Fußball und Riesenstimmung überall.
20:45. Zum Kick-Off ins Kick & Company. WM-Live
heißt es hier einladend. Drinnen wartet eine böse Überraschung: Ein ganzes WM-Studio für uns allein. Geht ja
gar nicht. Schnell weiter. Also ab ins Café Ribatejo, das
ist doch der Portugiese in Ottensen. Aber es ist bereits
zu spät für einen guten Platz. Vor dem Eingang hat sich
eine lärmende grün-rote Menschentraube eingefunden,
hinein kommt hier niemand mehr.
20:55. Nationalhymnen darf man vor einem Spiel nie
verpassen. Der Moment des letzten Innehaltens zwischen
Vorbericht und Spielbeginn, Spannungsaufnahme bevor
es Ernst wird auf dem Platz. Wider besserer Alternative
nehmen wir sie im Leuchtturm mit. Traurig klingt die
Hymne Portugals – ja ja, der Fado – ,entschlossen die
Angolas. Kein Wunder, bei der Machete in der Nationalflagge. Aber hier ist es zu eng und dunkel – klaustrophobisch. Also wieder weiter.
Das Spiel hat begonnen. Wir laufen an der Waschbar
vorbei, „Mendonça passt. Der Ball zu lang für Ze Kalanga
– spielt in der Hauptstadt Luanda“, schreit der Reporter.
Der Außenseiter überrascht die ersten Minuten. Lebo
Lebo und Jamba halten Ronaldo und Co in Schach. Auf
dem Alma-Wartenberg-Platz fällt das 1:0 für Portugal.
Pauleta. Beiläufig registriert von einer kleinen Fan-Menge vorm Deniz und Kumpir, die mehr mit ihren Cocktails und Döner kämpft, als sich wirklich für das Spiel
zu interessieren, das langsam Fahrt aufnimmt.
Ab in die Gazoline. Auch der Wirt hat extra einen Beamer zur WM angeschafft. Wir zischen endlich in Ruhe
unser erstes kühles Blondes und machen´s uns bequem
am Tresen. Aber das Gerät hat so seine Macken. Das Bildsignal fällt immer wieder aus und statt technischer Kabinettstückchen auf dem Rasen sehen wir: Schnee! Wohl
die Devise „Worauf Sie jetzt beim Panikkauf achten
sollten!“ ignoriert. Zur Pause steht‘s 1:0. Wir sind mehr
gelaufen als die Portugiesen. Jetzt reicht‘s. Für die zweite Halbzeit wünsche ich mir was Bodenständiges.
Zweite Halbzeit. Wir sind in der Eigeninitiative Klaus-
straße gelandet. Auch die Alt-Hausbesetzer können sich
dem Milliardenspiel der FIFA nicht entziehen. Nach heißer Diskussion, ob die Kampfkasse für die Anschaffung
eines Beamers verwendet werden soll, hat die Mehrheit
der Truppe für den Kauf eines gebrauchten Geräts gestimmt. Und es hat sich gelohnt. In der alternativen
Volxküche wird kundig gefachsimpelt und lauthals
geflucht wie sonst nur bei ideologischen Auseinandersetzungen, wie Imperialismus, Kapitalismus und Globalisierung doch noch zu stoppen sind. No pasarán, die
Portugiesen! Und wie immer bei den Linken kann man
sich nicht einigen: Die einen sind für die Südeuropäer
wegen ihrer Spielkunst und weil Figo immer noch so gut
aussieht („Wann war er eigentlich Europas Fußballer
des Jahres?”, „Letztes Jahr war`s Schewtschenko.” Nein,
es war Ronaldinho!), die anderen für Angola wegen der
schwarz-roten Flagge, die „erinnert an die Anarchisten“
und der Gerechtigkeit für die einst Kolonialisierten.
Das Spiel geht hin und her: Ronaldo beeindruckt
bei den Portugiesen. Costinha ersetzt den müden Nuno
Valente und auch „Matteus spielt nicht gut heute“, erkennt der Reporter. Ach ja, der Loddar. Angola drängt
ein letztes Mal auf den verdienten Ausgleich: „Und jetzt
Loco – da ist die Frisur besser als der Schuss!“ bellt es aus
den Boxen. Die Afros sind zwar mittlerweile technisch
und athletisch gleichwertig, aber sie wissen immer noch
nicht, wo das Tor steht. Das Spiel ist aus! Der Favorit hat
uninspiriert, aber routiniert 1:0 gegen nie aufsteckende
sympathische Angolaner gewonnen.
Nach einem letzten Bier und der obligatorischen
Klugscheißeranalyse mache ich mich auf den Weg zurück nach Hause. Draußen ist es mittlerweile dunkel
geworden, Ottensen kommt wieder zur Ruhe. Der Spritzenplatz ist jetzt leer – außer seiner ständigen Bewohner. Als ich meinen Ein-Euro-Zoll entrichtet habe, feiern
mich die Punks lautstark: „Pauli, Mann, St. Pauli wird
Waldmeister!“ Klar Jungs, aber erst im nächsten Jahr.
OTTENSENER | 7
Reportage
Stadtteilarchiv, Fritz Honka
und ein Denkmalschutzrekord
Die Zeißstraße stellt sich vor
3
Wegweiser (S.31)
8 | OTTENSENER
R
uhig und abseits des Ottenser Trubels liegt sie da,
fast wie ein Dorf im Dorf. Früher hieß sie Große
Karlstraße. 1950 wurde sie zu Ehren des deutschen Optikers und Feinmechanikers Carl Zeiss umbenannt: die Zeißstraße.
Die 275 Meter lange kurvige Verbindung zwischen
Bahrenfelder Straße und Großer Rainstraße hat eine eigene Atmosphäre, sie zeigt den typischen Charakter des
Osterkirchenviertels, ehemals auch Kleinheringsdorf genannt, weil hier früher neben vielen anderen Handwerken auch Fischräuchereien angesiedelt waren.
Die Zeißstraße war die ehemalige „Hauptstraße“
dieses Viertels. Wohnen und Arbeiten lagen hier auf
engstem Raum nebeneinander. Dies kann man auch
heute noch erkennen, wenn man das Stadtteilarchiv
Ottensen im Hinterhof der Zeißstraße 23 besucht. Es
logiert in einer ehemaligen Drahtstiftefabrik, die nur
durch einen schmalen Durchgang und über eine steile
Holztreppe zu erreichen ist. Über 7000 Besucher kommen jährlich hierher, um sich über die Geschichte von
Ottensen zu informieren.
Was nur wenige wissen: Auf rund 200 Metern steht
die Straße unter Denkmalschutz - als einzige in der Hansestadt. Auffällig sind besonders die dreitürigen so genannten Sahlhäuser, deren Mitteltür direkt in das obere Geschoss führt. Laut Denkmalschutzamt findet man
hier das „vollständigste und daher bedeutendste Kleinhaus-Ensemble Hamburgs aus dem 19. Jahrhundert mit
einer für einen ganzen Straßenabschnitt prägenden
Qualität.“
Neben Denkmalschutz und Stadtteilarchiv Ottensen
ist aber leider noch ein anderer Name mit der beschau-
lichen Straße für immer historisch verknüpft. Am 17. Juli
1975 brannte es in einer Wohnung in der Zeißstraße. Als
die Ottenser Feuerwehr nach den Löscharbeiten kontrollierte, ob es auf dem Dachboden noch schwelte, roch sie
Verwesungsgeruch und sah Leichenteile im Löschwasser
schwimmen. Die alarmierten Kriminalbeamte fanden
Leichenteile von insgesamt vier Frauen.
Als Fritz Honka von seiner Schicht als Nachtwächter
nach Hause kam, wartete die Polizei bereits auf ihn.
Nach stundenlangem Verhör gestand er noch am selben
Abend vier Morde. „Es kann schon sein, dass ich mit den
Taten etwas zu tun habe. Außer mir war ja keiner da“,
soll er angeblich gesagt haben.
Seine Opfer hatte er vom Kiez nach Ottensen im
Nachtbus mitgebracht. Alkohol und Sex waren laut Presse im Spiel. In der Zeißstraße brachte er sie dann um
und zersägte die Leichen später, weil sie so besser in der
engen Mansarde zu verstecken waren. Fichtennadelspray
sorgte nach einer Weile für “gute Luft” und überdeckte
den immer stärkeren Verwesungsgeruch.
Das war der richtige Stoff aller Boulevardblätter. Für
die Medien und damit die Öffentlichkeit wurde er zur
„Bestie von Altona”, zum „kleinen, schielenden, sexsüchtigen Nachtwächter mit riesigen Händen und eingeschlagener Nase, zur „gescheiterten Existenz”.
Fünf Jahre lang waren seine Morde nicht aufgefallen.
Der wahrscheinliche Grund: Die Opfer waren allesamt
„nur” Prostituierte gewesen, „die keiner vermisste”.
Honka starb 1998, nachdem er lange unter falschem Namen in einem Altenheim in Scharbeutz gelebt hatte, 63jährig in Ochsenzoll. Bis zuletzt soll er sich – so eine der
unzähligen Presselegenden über ihn – immer wieder bei
Pflegerinnen beschwert haben, dass es aus den Ecken
seines Zimmers nach Leichen riechen würde.
Und was kann die Zeißstraße dafür, dass ein Honka in ihr wohnte? Nichts, absolut gar nichts! Aber das
Schaudern hat eben einen fiesen Reiz.
Kurioses
Tratschfunk und ein Gruselkribbelgefühl
Dario Gibellini über seine Kindheit in
Ottensen in den siebziger Jahren
J
a, manchmal denke ich an Fritz Honka. Er war
zwar nur einer von nicht wenigen fehlgeleiteten
Persönlichkeiten in Ottensen, aber er war und
bleibt der mit dem Gruselfaktor. Um dies zu verstehen, muss man in das Ottensen von 1975 eintauchen.
Ottensen war ein reiner Arbeiterstadtteil. Viele einfache
Menschen mit meist niedrigem Einkommen wohnten
hier. Zu dieser Zeit lebten wir in der Großen Brunnenstraße in einem Altbau mit kleinen Wohnungen ohne
Bad.
Wenn ich im Wohnzimmer aus dem Fenster sah,
konnte ich direkt auf ein kleines griechisches Restaurant gucken, in dem dann und wann mal eine Messerstecherei mit tödlichem Ausgang stattfand.
Die Donnerstraße, die ich aus dem gleichen Fenster
bis zum Ende entlang blicken konnte, war auch nicht
besser. Ich erinnere mich noch gut an die beiden Schwerverbrecher, die nach einem Juwelierüberfall in der Nähe
ihren Fluchtweg durch diese Straße antraten, dort Geiseln nahmen und niedergestreckt von Polizeikugeln ihr
Leben aushauchten.
Danach durften wir Kinder erst einmal einen Tag
nicht mehr vor die Tür, denn der Ottensener Straßenund Tratschfunk hatte gemeldet, dass sich noch einer
der Verbrecher in der Umgebung aufhalten sollte. Das
war natürlich Quatsch, aber zeigt auch, dass Ottensen
damals, was seine Bewohner anging, klein war. Jeder
schien jeden zu kennen. Es wurde offen über Probleme
in den Familien geredet. Geheimnisse konnten nur
schwer versteckt werden. Was man morgens in der Ottenser Hauptstraße jemandem erzählte, bekam man
später in seiner Kneipe aufgewertet per Stille-Post-Verfahren frisch aufgebrüht zu hören.
Damals gab es für den abendlichen Entspannungstrip
vier Möglichkeiten: erstes, zweites, drittes Fernsehprogramm oder als viertes die Kneipe um die Ecke. Unsere
Kneipe hieß Bleikeller. Hier wurde in schummrigen Räumen aus der Musicbox Schlagergedudel gehört, Bier und
Korn getrunken, diskutiert und Tratschfunk betrieben.
Ich war natürlich mit neun Jahren noch zu klein,
um mich dort aufzuhalten, aber der Tratschfunk wurde
auch mir oft von meinen Eltern, die manchmal in den
Bleikeller gingen, brühwarm aufgetischt. Und so war es
auch mit der Geschichte um Honka, der im Kornrausch
so manch eine Dirne zu einem Dutzend Fünf-KiloFleischpaketen verarbeitete. Im Ottensener TratschfunkGewirr gab es nun viele Meinungen, Geschichten und
Behauptungen, die sich um diesen schielenden Mann
rankten.
Einige Funkteilnehmer gaben Honka die Schuld am
Verschwinden irgendwelcher Nachbarn, die dann aber
später irgendwie doch wieder auftauchten. Andere, die
ihn kannten, hatten so etwas immer schon geahnt. Und
wieder andere meinten, er hätte noch einen Komplizen,
der weitermachen würde. Besonders die letzte Behauptung gab uns fantasiebegabten Kindern den Kick. Wir
besuchten manchmal das Honka-Haus, das sich in der
Nähe des alten Spiegelkinos befand und stellten uns auf
den gegenüberliegenden Gehweg. Dann schauten wir
hinauf zum Dach. Ein Gruselkribbelgefühl überfiel uns.
Das war meistens der Zeitpunkt, an dem einer von uns
die Tratschfunk-Behauptungen wiedergab.
„Weißt du, sein Komplizenfreund soll hier auch wohnen ... und der soll weitermachen wollen.“ „Echt, hat er
das gesagt?“ „Ja.“ „Ohhr echt?!“
Solche Unterhaltungen steigerten natürlich das Gruselkribbelgefühl und machten unser Kinderleben in Ottensen plötzlich irgendwie interessant und spannend.
Aber wie schon gesagt, Honka war in Ottensen einer von
nicht wenigen Fehlgeleiteten. Wir waren ja so einiges
vom Hörensagen gewöhnt und so verlor die Geschichte an Kraft und wir vergaßen sie auch fast, bis ich ein
Jahr später die Bedeutung des Wortes Merchandising
kennenlernte: Ein Händler auf dem Ottensener Markt
pries seine Küchenhackebeilchen, die er dort verkaufte,
als Honka-Beile an. Nach seinen Worten hätte das den
Umsatz belebt.
Dario Gibellini ist der Sohn von Arrigo Gibellini, Besitzer des
damals in Ottensen sehr beliebten Imbisses „Arrigo“ in der Arnoldstraße. Dario musste dort immer die Teller waschen. Heute
ist er freier Berater für Ideenentwicklung und Konzeption im
Online-Bereich.
OTTENSENER | 9
Service
» Helfe dir gerne beim Fensterputzen «
Tauschring-Ottensen ist der größte in Hamburg
I
n Deutschland gibt es über 210 Tauschringe. Der größte Tauschring Hamburgs beA
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findet sich seit über zehn Jahren in Otten,
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sen. Mit 30 Mitgliedern fing es 1995 an. Jetzt
US- +
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sind es 220 Mitglieder, die im Tauschring-OtNBETREU
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tensen zusammenkommen, um ihre FähigM
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keiten und ihr Wissen auszutauschen. Jeder
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kann anbieten, was ihm gefällt. Auch GegenIch n
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Prämisse ist, dass jede Arbeit dabei gleich
elektr ohnung .
viel wert ist, egal ob man Fenster putzt oder
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Computer-Unterricht gibt. Geld spielt dabei
lenbeelr und Strische
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Getauscht wird nur die „Arbeits“-Zeit, die
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nahe liegenden lokalen Tauscheinheit
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gelteneitsschädge„Motten“
abgerechnet wird. Pro Stunde kann
ab 2 M Feldstär lich
man 20 Motten durch seine Arbeit verdienen,
illigau ken
ss.
eine Motte entspricht also drei Minuten Arbeit. Die Person, die eine Leistung erbringt,
Wer kann meinen bekommt den Mottenbetrag auf ihrem Konto
gutgeschrieben, die andere denselben Betrag
Plattenspieler
abgezogen. Zeitweilige Minusstände auf den
reparieren?
Konten sind dabei erwünscht und sogar notDringend!
wendig, um die Motten überhaupt in Umlauf
Erminia
zu bringen. Sie kosten aber, im Gegensatz
zur Bank, keine Zinsen. Die Mitglieder tauschen durchschnittlich eine Stunde pro Monat, wobei
es große Schwankungen gibt: Manche tauschen ein Jahr
gar nichts, andere sind sehr rege – ein harter Kern von
30 Personen tauscht sogar permanent.
In der dreimonatlich erscheinenden 80-seitigen
Zeitung „Mottenmarkt“ und im Internet unter www.
tauschring-ottensen.de werden alle Angebote und Suchanzeigen des Tauschringes veröffentlicht. Hier kommen
Tauschangebot und –nachfrage zusammen. Die Partner
SUSHALT
nehmen dann im nächsten Schritt persönlich Kontakt
zueinander auf. Dieser persönliche Kontakt ist ein wichtiger Faktor neben dem eigentlichen Tauschen. Man
lernt sich kennen, man hilft sich. Über den Tausch und
die Motten haben sich so bereits viele Freundschaften in
Ottensen gebildet.
Die Einstiegskosten für neue Mitglieder sind gering:
Neben sechs Euro Jahresmitgliedsbeitrag fallen einmalig fünf Euro Aufnahmegebühr an. Die „Neuen“ sollten
aber etwas Kondition mitbringen. Nicht immer wird
gleich auf jedes Angebot reagiert. Wenn zum Beispiel
gleich mehrere Personen eine Fahrradreparatur anbieten, sollte sich das neue Mitglied in diesem Bereich erst
einmal bekannt machen. An Kreativität mangelt es den
neuen Mitgliedern dabei nicht: So bietet ein neues Mitglied beispielsweise einmal im Monat einen Brunch bei
sich zu Hause an, um andere persönlich kennen zu lernen und dabei Motten zu verdienen.
Der Tauschring lebt hauptsächlich von der Mund-zuMund-Propaganda und Veranstaltungen wie der Altonale, denn für „professionelle“ Werbung ist kein Geld da
und es würde auch nicht zur Philosophie passen, hierfür
Geld auszugeben. Warum auch? Auf dem alljährlichen
Altonale-Stand werden regelmäßig zwischen zehn und
20 neue Mitglieder gewonnen – hoffentlich auch dieses
Jahr wieder, denn der Tauschring-Ottensen will weiter
wachsen.
Informationen zum Tauschring-ottensen gibt es online unter
www.tauschring-ottensen.de oder unter:
Tauschring Ottensen c /o Armin Trott
Tel: 040 / 3892380 · E-Mail: [email protected]
Neuaufnahme von Mitgliedern
Kontaktaufnahme und Eintritt am Infostand
in der Bücherhalle im Mercado Altona.
Samstags von 11-13 Uhr
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www.mottendruck.de
Die Haus- & Hofdruckerei von Ottensen
10 | OTTENSENER
Interview
« Sie sind begeistert
von unserem Dorf, sie lieben es »
Interview mit Astrid Kühl
A
strid Kühl ist Geschäftsführerin der Kurzfilmagentur
und Co-Festivalleiterin des Internationalen Kurzfilmfestivals Hamburg, das vom 31.5. bis 5.6. unter anderem in Ottensen stattfand. OTTENSENER traf sie zum Kurzinterview:
OTTENSENER: Das 22. Internationale Kurzfilmfestival Hamburg ist vorbei. Wie war´s?
Astrid Kühl: Klasse! Insgesamt liefen dieses Jahr 207
Kurzfilme aus sämtlichen Teilen der Erde bei uns. Diese
haben wir aus 3600 eingereichten Filmen ausgewählt.
Die Besucherzahlen lagen leicht über denen des letzten
Jahres bei gut 14.700 Zuschauern.
OTTENSENER: Aus welchen Ländern kamen die
meisten Wettbewerbsbeiträge?
Astrid Kühl: Nach Deutschland ist in der Regel England
stark vertreten. Das hat wohl auch ein bisschen inhaltliche Gründe, weil wir den englischen Gedankengängen
sehr nahe sind. Dieses Jahr hatten wir außerdem erstaunlich viele brasilianische Kurzfilme im Wettbewerb.
Ottensener: Wie viele internationale Gäste waren
dabei?
Astrid Kühl: Über 450 internationale Gäste waren es bestimmt. Unser Betreuungsteam während des Kurzfilmfestivals war allein 154 Personen stark.
Ottensener: Woher kam der am weitesten angereiste Gast?
Astrid Kühl: Ohh … es waren Gäste von den Philippinen
da, aus Indien, Iran, Kolumbien und wie gesagt auch
viele Brasilianer dieses Jahr.
Ottensener: Welche Kurzfilmgenres sind besonders angesagt?
Astrid Kühl: Es gibt immer noch einen starken Trend
zur so genannten Doku-Fiction und zu computerbearbeiteten Kurzfilmen.
Ottensener: Zufrieden mit der Presseresonanz?
Astrid Kühl: Ja, das NDR Fernsehen und viele Radiosender haben ausführlich berichtet. Einziges Problem bei
der Presse ist, dass viele nach Stars fragen. Veronica
Ferres oder solche Leute haben wir, sorry, nicht zu bieten.
Ottensener: Welchen internationalen Stellenwert
hat der deutsche Kurzfilm?
Astrid Kühl: Na, der Kurzfilm ist sehr viel erfolgreicher
im Ausland als der Spielfilm. Wir haben quasi jedes Jahr
einen Oscar-Nominierten dabei, wir haben in den letzten Jahren mehrmals Studenten-Oscars gewonnen. Deutsche Kurzfilme sind auf internationalen Wettbewerben
gut vertreten und gewinnen viele Preise.
Ottensener: Wie kommt denn das Festival bei den
Ottensern an?
Astrid Kühl: Sehr gut! Ottensen ist ja das Zentrum unseres Kurzfilmfestivals. Das macht sich bemerkbar, ganz
klar!
Ottensener: Welche Rolle spielen die Zeise-Kinos
für das Festival?
Astrid Kühl: Vor den Zeise-Kinos waren wir ja ganz lange in der Markthalle, im Metropolis, im 3001 und im
Schlachthof. Erst seit 2000 sind wir hier in Ottensen.
Wir sind also historisch nicht fest gebunden an die Zeise-Kinos, aber wir finden es schon sehr schön hier.
Ottensener: Was erzählen denn die internationalen Gäste so über Ottensen?
Astrid Kühl: Sie sind begeistert von unserem Dorf, sie
lieben es. Die Fußgängerzone, die Plätze - es gefällt den
Leuten sehr gut. Wir merken es auch daran, dass viele
jedes Jahr wieder dabei sind.
4
Wegweiser (S.31)
OTTENSENER | 11
Kultur
Gehen Sie nicht einfach dran vorbei …
Eine Begegnung mit dem Altonaer Theater
N
5
Wegweiser (S.31)
12 | OTTENSENER
eulich auf dem Weg zum Bezirksamt Altona:
Meine Stimmung hatte sich schon auf kahle
endlose Flure, gebohnerte Fußböden, vergilbte
Antragsformulare, lange Wartezeiten, muffige Bürozimmer, Angestellte mit „Dienst nach Vorschrift“ eingestellt.
Kurz: So richtig fröhlich war ich nicht. Mein Blick richtete sich starr auf das äußerlich zwar wunderschöne,
jedoch im Inneren nach klar strukturierten Abläufen
und Regeln funktionierende Rathaus in der Ferne vor
mir. So in meinem Trott stolpere ich plötzlich und stehe vor einem ganz anderen Gebäude. Ach herrje, mein
Schreck war riesig. Da ist ja das Altonaer Theater, schoss
es durch meinen Kopf, und das schon seit 1954, ohne
dass ich je einen Fuß dort hineingesetzt habe. Fast schon
als hätte ich ein schlechtes Gewissen, griff ich eines der
Programmheftchen und begann darin zu lesen. Zeit
hatte ich ja genug, schließlich saß ich mittlerweile vor
einer recht altmodischen Tür im Bezirksamt mit der
Leuchtanzeige „Bitte warten“ und vor mir sieben Altonaer Mitbürger. Ich war dem Rathaus dankbar für diese
gewonnene Zeit, denn der ausführliche Blick ins Theaterprogramm hellte meine behördenverfinsterte Miene
sichtlich auf. Das hätte ich nicht erwartet. Irgendwie
hatte ich immer das Vorurteil, in diesem Theater könne nichts Besonderes laufen. Jetzt erlebte ich eine Reise
durch ernste, spannende, heitere und komisch-witzige,
ja sogar musikalische und politische Stücke und von unbekannt konnte auch kaum die Rede sein.
Gleich als erstes fiel mein Blick auf „Kopenhagen“.
Das Theaterstück ist von Michael Frayn, einem der bedeutendsten englischen Autoren, und wurde mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet. Mit Peter
Striebeck, Maria Hartmann und Martin Gelzer sogar
in echter Starbesetzung. Ich nahm mir vor, in diesem
Fall auf Wartezeit zu verzichten und schon wenig später
betrat ich den architektonisch bemerkenswerten Stahlbetonbau in interessanter Skelettbauweise aus dem Jahr
1930, in dem sich das Altonaer Theater befindet. Wer
weiß schon, dass es sich hierbei um die ehemalige Aula
einer Gewerbeschule handelt. Das wissen nur aufmerksame Spaziergänger, die ihren Blick ein wenig schwei-
fen lassen. Ältere Ottensener erinnern vielleicht, dass
hier seit Mitte der 50er Jahre Theater gespielt wird. Wer
jedoch glaubt, dass Altona erst seitdem eine Bühne besitzt, der irrt. Schon zweimal in seiner ca. 223-jährigen
Geschichte musste das Theater seinen Standort wechseln: von der Palmaille 1876 in die Königstraße und von
dort (nach seiner Zerstörung im zweiten Weltkrieg) in
die Museumsstraße.
Drinnen wurde ich vom ersten Augenblick an in die
Geschehnisse des Stückes „Kopenhagen“ hineingezogen
und ich erschrak, als nach über einer Stunde plötzlich
das Licht in dem 99 Plätze umfassenden Saal anging.
Pause. Ich entdeckte das gemütliche Theater-Café. Ein
echter Geheimtipp zum Verweilen und fast erschien mir
die Pause viel zu kurz.
Warum ist er gekommen? Das ist die zentrale Frage
des Stückes. Es geht um den historisch realen, bis heute
sagenumwoben gebliebenen Besuch des Atomphysikers
Werner Heisenberg bei seinem im Exil lebenden ehemaligen Lehrer Niels Bohr im besetzten Kopenhagen von
1941. Was wollte er von ihm? Die Atombombe für NaziDeutschland bauen, dasselbe verhindern, ihn aushorchen …? Auf grandiose Weise und beeindruckend durch
die Schauspieler dargestellt geht es um so ernste Fragen
wie die der moralischen Verantwortung eines Wissenschaftlers, seine Erkenntnisse praktisch zu nutzen.
Warum Heisenberg nach Kopenhagen gekommen
war, bleibt am Ende der Aufführung offen. Warum ich
ins Altonaer Theater gekommen war, das wurde ganz
klar. Es hatte sich gelohnt. Der Eindruck, den das Stück
hinterlassen hat, hielt noch lange nach dem Abend an.
Und ich werde wiederkommen, das steht fest. Da brauche ich nur ins laufende Programm zu schauen: die Kriminalkomödie „Acht Frauen”, das Musical „Sister Soul”,
die neue Show von Travestie-Star Mary. So viel Abwechselung, die noch größer wird, wenn man sich die Vorschau auf die nächste Spielzeit anschaut. Die lässt nämlich Klassiker wie Shakespeares „Was ihr wollt”, Brechts
„Leben des Galilei” und „Der kleine Lord” erwarten. Mit
Stephen Kings „Dolores” soll auch für Spannung gesorgt
werden. Eine, wie ich finde, gelungene Auswahl des
Teams um Intendant Axel Schneider, der vor 11 Jahren
die Leitung übernahm.
Mein Tipp: Nutzen Sie das Altonaer Theater nicht nur
als architektonische Erscheinung am Wegesrand beim
gedankenlosen oder gedankenvollen Schlendern über
den Platz der Republik. Das Eintreten lohnt sich.
Die Informationen über das Altonaer Theater sind
der Homepage (www.altonaer-theater.de) sowie der Anschlagtafel am Gebäude entnommen.
Kathrin Hahn
Gastro
Ingwer-Choc, Buttermilch-Erdbeer oder
Power Energy?
Eisdielen in Ottensen
Draußen ist es (hoffentlich) heiß, drum geht es hier um
Speiseeis: Das Eis am Stiel wurde 1905 erfunden und
1923 patentiert. In den zwanziger Jahren des letzten
Jahrhunderts eröffneten laut Wikipedia auch die ersten
italienischen Eisdielen in Deutschland. Heute beträgt
der Pro-Kopf-Verbrauch an Speiseeis in Deutschland
7,4 Liter jährlich. Ob Ottensen über oder unter diesem
Name:
Adresse:
Tel.:
Ansprechpartner
Öffnungszeiten:
Sitzplätze:
Preis für 1 Kugel:
Preis Milchshake:
Preis Spaghetti-Eis:
Besond. Eissorten:
Atmosphäre:
Besonderheiten: CASA GRANDE
im Mercado, 1. Stock
39 905 269
Frau Umbago
9:30 – 20:00 Uhr
ca. 120
80 Cent
2,80 Euro
4,90 Euro
Power Energy
Eisdiele mit viel Platz über
der Mercado-Hektik
drinnen, aber ganzjährig geöffnet
Name:
Adresse:
Tel.:
Ansprechpartner
Öffnungszeiten:
Sitzplätze:
Preis für 1 Kugel:
Preis Milchshake:
Preis Spaghetti-Eis:
Besond. Eissorten:
Atmosphäre:
EISLADEN
Besonderheiten: Eis ohne künstliche Zusatzstoffe,
Shakes mit Biomilch
Name:
Adresse:
Tel.:
Ansprechpartner
Öffnungszeiten:
Sitzplätze:
Preis für 1 Kugel:
Preis Milchshake:
Preis Spaghetti-Eis:
Besond. Eissorten:
Atmosphäre:
Besonderheiten: PAVILLON
Bei der Reitbahn 9
39 909 330
Herr Hasanbeyoglu
11:00 – 21:00 Uhr
ca. 70
70 Cent
2,20 Euro
3,20 Euro
Nougat mit ganzen Haselnüssen
entspanntes Kaffeehaus-Flair
unter Sonnenschirmen
Insel im Herzen Ottensens
Durchschnitt liegt, ist leider nicht bekannt, aber wo unsere Eisdielen sind, schon: Viel Spaß beim Schlecken!
Und noch etwas Kurioses: Das Softeis wurde Mitte
des 20. Jahrhunderts in Großbritannien erfunden. Angeblich soll ein Mitglied des Entwicklungsteams die
„Eiserne Lady“ Margaret Thatcher höchstselbst gewesen
sein.
Fischers Allee 39
39 806 858
Frau Hollnagel
12:00 – 20:00 Uhr
ca. 8
70 Cent
1,80 Euro
3,00 Euro
Buttermilch-Erdbeer
persönlich, selten Schlangen
Name:
Adresse:
Tel.:
Ansprechpartner
Öffnungszeiten:
Sitzplätze:
Preis für 1 Kugel:
Preis Milchshake:
Preis Spaghetti-Eis:
Besond. Eissorten:
Atmosphäre:
VENEZIA
Besonderheiten: das bunte Publikum
Name:
Adresse:
Tel.:
Ansprechpartner
Öffnungszeiten:
Sitzplätze:
Preis für 1 Kugel:
Preis Milchshake:
Preis Spaghetti-Eis:
Besond. Eissorten:
Atmosphäre:
EISLIEBE
Besonderheiten: Die lange Schlange, die schnell bedient wird
Bei der Reitbahn 2
39 808 482
Herr Hansert
12:00 – 21:00 Uhr
keine bzw. nicht genau definierbar
70 Cent
2,00 Euro
3,50 Euro
Pampelmuse
bekannter Treffpunkt, sehr beliebt
6
7
8
Wegweiser (S.31)
Ottenser Hauptstraße 23
39 62 39
Herr Tramm
10:00 – 21:00 Uhr
ca. 80
75-80 Cent
3,20 Euro
4,50 Euro
Ingwer-Choc
zentral in der Fußgängerzone
OTTENSENER | 13
Kultur
Ottensener Buchkritik Maria Hoppe:
« Ich will mir suchen einen Schatz »
von Bettina Redepenning
maria hoppe
«Ich will mir
suchen einen
Schatz»
Herstellung &
Verlag: Books
on Demand
GmbH Norderstedt
ISBN 3-83343412-0
14 | OTTENSENER
D
ie Geschichte ist schnell erzählt: Ein junges naives Mädchen vom Land kommt zu Beginn des
20. Jahrhunderts in die große Stadt, um dort
ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Als Dienstmädchen erlebt sie einige Irrungen und Wirrungen, bis sie
schließlich ihren Ehemann und damit ihr Glück findet.
Lizzy heißt dieses Mädchen und der Leser folgt ihrem
Weg durch Straßen und Orte mit vertrautem Klang:
Spritzenplatz, Palmaille, Holländische Reihe, Bernadottestraße. Der Altonaer Bahnhof ist erst wenige Jahre
alt, als Lizzys Geschichte dort ihren Anfang nimmt und
wenn sie durch die Gassen läuft, begegnen ihr Fischfrauen, Wasserträger und Honigverkäufer. Dazu riecht
es nach Fischräuchereien und stinkendem Rauch aus
den Schornsteinen von Maschinen- und Glasfabriken.
Von diesen historischen Szenerien weiß die Autorin
Maria Hoppe kenntnisreich und detailliert zu erzählen.
Daher verzeiht man ihr auch die klischeehaft gezeichneten Figuren des Romans und die an vielen Stellen wenig
authentischen Dialoge. Auch die ein wenig konstruiert
wirkende Begegnung ihrer Heldin mit der realen Figur
Alma Wartenberg gewinnt durch den geschichtlichen
Bezug an Spannung. Alma Wartenberg, nach der in
Ottensen auch ein Platz benannt ist, war von 1919 bis
1925 im Parlament der Stadt Altona vertreten und hat
sich Zeit ihres Lebens für die Rechte der Arbeiterinnen,
für Mutterschutz und sexuelle Aufklärung eingesetzt.
Lizzy besucht einen ihrer Vorträge, bei denen Alma
Wartenberg über Kinderpflege, Abtreibung, Verhütung,
Geschlechtskrankheiten und ähnliches aufklärt und
prompt verhaftet wird. Der Grund der Verhaftung lautet
„Vergehen gegen die Sittlichkeit“. Lizzy, die durch die
Bekanntschaft mit einem unehrenhaften Mann einige
Zeit vorher in eine prekäre Lage geraten war, weiß aus
eigener Erfahrung, wovon Alma Wartenberg spricht.
Eingebettet in diese Rahmenhandlung gewinnt der
Leser einen Einblick in das Leben der Ottensener Arbeiterschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Das Buch ist in verschiedenen Ottensener Buchhandlungen
zum Preis von 16.80 Euro erhältlich.
Was Ottensen liest…
Die Buchhandlung Christiansen (www.buecher-christiansen.de), 1878
von Theodor Christiansen gegründet und damit die älteste Buchhandlung in Hamburg-Altona, erstellt exklusiv für den Ottensener eine Liste
mit den am häufigsten verkauften Büchern. Die Bestseller im April/Mai 2006 waren:
Belletristik
Taschenbuch
1. Daniel Kehlmann:
Die Vermessung der Welt
Rowohlt Verlag, 19,90 ‰
2. Truman Capote:
Sommerdiebe
Verlag Kein und Aber, 16,90 ‰
3. Heinrich Böll: Erzählungen
Verlag Kiepenheuer und Witsch, 10,00 ‰
4. Bernhard Schlink: Die Heimkehr
Diogenes Verlag, 19,90 ‰
5. Axel Hacke:
Ein Bär namens Sonntag
Verlag Antje Kunstmann, 6,90 ‰
6. Irène Némirovsky: Suite francaise
Knaus Verlag, 22,90 ‰
7. Roswitha Quadflieg:
Beckett was here
Verlag Hoffman & Campe, 19,95 ‰
8. E. H. Beilcke: Jes Bundsen
Verlag BoD, 17,90 ‰
9. Robert Brack:
Haie zu Fischstäbchen
Edition Nautilus, 12,90 ‰
10. Per Petterson: Pferde stehlen
Carl Hanser Verlag, 19,90 ‰
1. Pascale Mercier:
Nachtzug nach Lissabon
Verlag btb, 9,50 ‰
2. Dan Brown: Sakrileg
Verlagsgruppe Lübbe, 9,95 ‰
3. Carlos Ruiz Zafon: Der Schatten des Windes
Suhrkamp Verlag, 9,90 ‰
4. Frank Schätzing: Der Schwarm
Fischer Verlag, 9,95 ‰
5. Berthold Brecht: Liebesgedichte
Suhrkamp Verlag ‰
6. Markus Werner: Am Hang
Fischer Verlag, 7,95 ‰
7. Alain Claude Sulzer:
Ein perfekter Kellner
Suhrkamp Verlag, 8,00 ‰
8. Khaled Hosseini: Drachenläufer
BTV, 10,50 ‰
9. Endlich Nichtdenker!
Piper Verlag, 8,00 ‰
10. Liza Marklund: Der Rote Wolf
Rowohlt Verlag, 9,90 ‰
Damals
Wer war eigentlich …?
Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)
„A
ls ich ging nach Ottensen hin auf Klopstocks Grab
gewesen ich bin. Viel schmucke und stattliche Menschen dort standen, und den Leichenstein mit Blumen umwanden, die lächelten sich einander an und glaubten
Wunders was sie getan. - Ich aber stand beim heiligen Ort und
stand so still und sprach kein Wort, meine Seele war da unten
tief wo der heilige deutsche Sänger schlief...“
(Heinrich Heine)
Der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock ist 1724 in
Quedlinburg geboren und am 22. März 1803 in Ottensen
neben der Christianskirche am Klopstockplatz begraben
worden. Wenn es damals schon eine große deutsche Boulevardzeitung gegeben hätte, wäre die Seite-1-Schlagzeile
wohl „Wir sind Klopstock“ gewesen. Die Beerdigung war
ein nationales Ereignis: Von den Kirchtürmen läuteten
die Glocken und an den Schiffen im Hafen wehten Trauerflaggen. An der holsteinischen Grenze beim Nobistor
wurde die militärische Ehrenbegleitung aus Hamburg
durch holsteinische Husaren abgelöst. Von der Königstraße in Altona gelangte der Trauerzug um 12 Uhr nach
Ottensen; die letzten des Gefolges hatten zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht das Millerntor passiert. Zwischen 25.000 bis 50.000 Menschen sollen den Trauerzug
nach Ottensen begleitet haben. Dabei jede Menge VIPs:
Senatoren, Pastoren, Vertreter von Schulen, Mitglieder
des diplomatischen Korps, Abgesandte verschiedener
deutscher Länder und andere Honoratioren.
Der Grund: Klopstock war anders als viele seiner Kollegen bereits zu Lebzeiten ein berühmter Dichter. Neben
500 Oden, zahlreichen Kirchenliedern und zwei Dramen
war Klopstocks Hauptwerk der „Messias“, ein aus heutiger Sicht schwer verdauliches religiöses Epos im griechischen Hexameter mit 20.000 Zeilen, das zwischen
1748 und 1773 entstand.
Eine Kostprobe daraus:
Sing, unsterbliche Seele,
der sündigen Menschen Erlösung,
die der Messias auf Erden
in seiner Menschheit vollendet
und durch die er Adams Geschlechte
die Liebe der Gottheit
mit dem Blute des heiligen Bundes
von neuem geschenkt hat.
Also geschah des Ewigen Wille.
Vergebens erhub sich Satan
wider den göttlichen Sohn,
umsonst stand Judäa wider ihn auf;
er tat‘s und vollbrachte die große Versöhnung.
Die Christianskirche und das Grabmal wurden nach
seinem Tod im 19. Jahrhundert zu einer Touristenattraktion. Zahlreiche Motive für Bildpostkarten, Gemälde,
Grafiken, Kannen, Tassen und Vasen belegen dies heute noch eindrucksvoll. Doch schon zu Lebzeiten Klopstocks schrieb Gotthold Ephraim Lessing: „Wer wird
nicht einen Klopstock loben? Doch wird ihn jeder lesen?
- Nein. Wir wollen weniger erhoben und fleißiger gelesen sein.“
Klopstocks Werk geriet immer mehr in Vergessenheit.
Im heutigen literarischen Bewusstsein ist er nicht mehr
präsent. Auf den ersten Blick ist dies für den literaturgeschichtlich laienhaften Zeitgenossen nur gut nachvollziehbar: Zu stark und zu antiquiert wirkt der damalige
religiöse Pathos Klopstocks heute. Bei genauerem Hinsehen findet man jedoch schnell Ecken und Kanten beim
Dichter, die ihn fast wieder modern machen: Klopstock
war nicht nur ein religiöser Dichter, sondern auch der
erste deutsche Dichter, der die Französische Revolution
unterstützte. Er feierte sie als des „Jahrhunderts edelste
Tat“. Die Verkündung der Menschenrechte in Frankreich 1789 verstand er dabei als Verwirklichung seiner
religiös geprägten Vorstellung von einem wahren und
natürlichen Zusammenleben der Menschen. 1792 wurde er für diese Unterstützung aus Dank zum Bürger der
Französischen Republik ernannt.
Wer also Klopstock nur als christlichen Dichter einstuft, macht es sich vielleicht etwas zu einfach. Er war
wohl mehr ein christlicher Revolutionär und früher humanistischer Anhänger der Aufklärung. Kein Wunder
also, dass Heinrich Heine Klopstocks Grab besuchte, das
heute ruhig und fast vergessen an der Christianskirche
liegt.
9
Wegweiser (S.31)
OTTENSENER | 15
Reportage
Harem Brautmoden – Nichts für Farbenblinde
E
10
Wegweiser (S.31)
16 | OTTENSENER
in Schaufenster wie ein Knallbonbon zwischen
dem Teppichhaus Altona und dem Kiosk 2000:
Acht wunderbar kitschige Hochzeitstorten in der
Dekoration, umrahmt von Bildern und 15 Hochzeits- und
Ballkleidern, die die Intensiv-Farbversion des Sommers
erahnen lassen. Auch ein Smoking hat sich hinter die
Kleider verirrt. Auf der anderen Seite des Eingangs die
Schmuckauslage. Sie ist einfach zu beschreiben, wenn
das Geschäft nicht gerade geschlossen hat und das Fenster leer geräumt ist: Gold, Gold, Gold.
Nach jahrelangem Glotzen auf die Schaufensterauslage ist es nun soweit. Ich trete ein in „Harem Brautmoden“, in eine exotische Hochzeitswelt.
Anil Antintas - schwarzer Anzug, Hemd, seriös - empfängt mich und serviert mir türkischen Tee. Seit 1987
gibt es Harem Brautmoden jetzt in Ottensen. Der Familienbetrieb ist von Anil Antintas Vater gegründet worden.
Mit einem Juweliergeschäft fing alles an, danach kamen
schnell die Brautmoden dazu. Seit vier Jahren sind beide Bereiche vereint in der Bahrenfelder Straße 139. Ich
schaue mich um und bin verblüfft: Sieht das ganze von
außen mehr aus wie ein kleiner Laden, sitze ich jetzt in
einem 350 Quadratmeter großen verwinkelten Geschäft
mit etwa 400 Kleidern, Schuhen, Schleifen, Schmuck
– eben allem, was man für eine Hochzeit zu brauchen
scheint. An Farben sind blau und grün momentan besonders angesagt.
Anil Antintas hat Kundschaft, er entschuldigt sich.
Eine türkische Frau hat eine Frage, eine deutsche Kundin wartet als nächste. Gelegenheit für mich, auf Entdeckungsreise im Geschäft zu gehen.
Wollen deutsche Bräute eher etwas Schlichtes, Unauffälliges zu ihrem Festtag tragen, so ist das bei tür-
kischen Frauen umgekehrt: Sie wollen auffallen. Das ist
unübersehbar. Und nicht nur sie, auch die Geschwister
der Braut und des Bräutigams ziehen sich aufwendig an
– nicht selten kleidet sich die ganze Familie bei Harem
Brautmoden ein. Durschnittlich 100 Bräute finden hier
Reportage
Ob es auch vergoldete Ringe gibt? „Aber nein! Die Menschen wollen etwas Schönes, Gutes – es ist ihre Hochzeit“, sagt Anil Antintas zu mir und ich schäme mich
ein wenig für die Frage. Und ausleihen? Nein, aber wer
kein Bargeld hat, kann sich alle Heiratsutensilien auch
finanzieren lassen.
Für das volle Hochzeitspaket, also Kleidung, Schmuck
und alles, was man sonst für eine ordentliche Feier
braucht, sollte man schon 2000-3000 Euro einkalkulieren – und viel Zeit mitbringen: Mindestens zehn Anproben sind die Regel, bis die Braut ihr Lieblingskleid gefunden hat. Dann wird angepasst – häufig drei bis vier
Mal. Drei Tage sollten dafür schon eingeplant sein, am
besten zwei oder drei Monate vor der Hochzeit. Nicht
selten kommt der Bräutigam mit, obwohl er natürlich
das Brautkleid nicht sehen darf. Was tut der denn dann
so die ganze Zeit hier? Anil Antintas lächelt: „Sich mit
uns unterhalten, Tee trinken und vor allem geduldig
warten.“ Passiert auch mal was Außergewöhnliches? Absage am Hochzeitstag oder so etwas? „Nein, das hatten
wir noch nicht“, meint Anil Antintas, „aber eine Kundin
hat einmal drei Tage lang geweint, weil sie unglücklich
mit ihrem Brautkleid war – wir schafften es dann aber
natürlich trotzdem und machten sie glücklich.“
pro Jahr ihre Ausstattung.
Die deutsche Kundin will ihren Goldschmuck aus der
Türkei verkaufen, Anil Antintas taxiert ihn und nennt
den Kaufpreis. Sie ist erschrocken, hat viel mehr dafür
in der Türkei bezahlt. Ich werde neugierig. Ruhig weist
er sie darauf hin, dass dies leider häufiger geschieht und
sie vielleicht den Schmuck besser nicht verkaufen solle,
aber sie will oder muss und tut es, bevor sie Harem wieder verlässt.
Anil Antintas kommt zurück zu mir, ich spreche ihn
darauf an. Die finanzielle Lage der Menschen ist nicht
besser geworden, sagt er bedrückt. Es wird weniger und
später geheiratet, auch bei den Türken. Türken heiraten
meistens bis Ende April, dann kommt eine Pause, weil
viele in der Urlaubszeit in die Heimat fahren. Im Winter
kommt dann die zweite Hochzeitswelle des Jahres.
Sind es nur türkische Kunden? Nein, die Mehrheit
der Kunden ist zwar türkisch, aber auch viele Iraner,
Afghanen, Jugoslawen und auch deutsche Bräute kaufen bei Harem ein. Sogar Filmproduktionsfirmen haben
sich hier schon Braut- und Festkleider besorgt. Das günstigste fängt bei 300 Euro an, das teuerste hört bei 1500
Euro auf.
Und Schmuck? Eheringe sind momentan teuer, weil
das Gold hoch im Kurs steht: Ab 250 Euro ist man dabei.
OTTENSENER | 17
Nachrichten
« In aller Würze » Kurzmeldungen
+++ Keine Chance gegen hässliche
Telekommunikations - Schaltschränke? +++
In letzter Zeit schießen neue Schaltschränke, insbesondere der Deutschen Telekom, wie Pilze aus dem
Boden. Kennzeichnung: grau, hoch, hässlich! Die Beschwerden aus der Bevölkerung über die neuen Schaltschränke, darunter allein 560 in Altona, nehmen zu.
„Der öffentliche Raum wird zunehmend von diesem Mobiliar verschandelt. In einigen Fällen leidet die Verkehrssicherheit, da an Straßenüberquerungen insbesondere
Kinder verdeckt werden“, so ein Antrag der Fraktionen
von CDU und GAL.
Jetzt sollen alle bisherigen und neuen Standorte für
die grauen Kästen noch einmal auf ordnungsgemäße
Aufstellung, Standortverträglichkeit und Verkehrssicherheit überprüft werden. Der Antrag wurde – was selten ist – einstimmig in der Bezirksversammlung Altona
verabschiedet.
+++ Zoff im Insbeth +++
11
Wegweiser (S.31)
Das „Café Insbeth“ in der Bahrenfelder Straße 176 ist
seit fast 20 Jahren eine feste Institution in Ottensen. Jetzt
gab es handfesten Streit zwischen dem neuen Inhaber
und der ehemaligen alten Mannschaft. 15 Mitarbeiter
quittierten ihren Dienst und verteilten Anfang Mai im
Viertel viele Flyer gegen den neuen Chef, als dieser angeblich einem Mitarbeiter wegen Diebstahls kündigte.
Die Mannschaft hat keine Arbeit mehr und dem neuen
Chef geht es jetzt schlecht, weil die Gäste nicht mehr
kommen. Verhärtete Fronten – vielleicht sollte hier mal
ein Mediator ran.
+++ Bahnhof Altona versus Fernbahnhof
Diebsteich – still ruht das polarisierende
Thema +++
Schon Ende 2005 fragte die Hamburger Morgenpost:
„Sind die Tage des ICE-Bahnhofs Altona gezählt?“ Der
Plan der Deutschen Bahn AG: Der Bahnhof Diebsteich
soll zum neuen Fernbahnhof ausgebaut werden. Ein
neuer Name für den Bahnhof wäre auch schon gefunden: Altona-Nord. Altonas Bezirksamtsleiter Hinnerk
Fock (FDP) meinte dazu seinerzeit: „Es ist zwar für den
Bahnhof Altona ein Verlust, wenn die ICEs dort nicht
mehr fahren. Aber für den Stadtteil bedeutet das auch
eine große Chance.“ Durch den kompletten Rückbau der
Gleisanlagen entstünde laut Bahn ab 2015 nach sechs
Jahren Bauzeit im Herzen Altonas auf einer Fläche von
etwa 25 Hektar (23 Fußballfelder) Platz für ein komplett
neues Viertel.
Ein Mammut-Projekt, das polarisiert – und seitdem
18 | OTTENSENER
still steht. Auf Anfrage des OTTENSENER meinte Ole
Constantinescu, Deutsche Bahn Pressesprecher Büro
Hamburg, nur, dass die Bahn sich immer noch in Gesprächen mit der Stadt befinde, aber gewährleistet sei,
dass der Bahnhof Altona weiterhin eine wichtige Bedeutung behält.
+++ Schalldämmung 1 +++
Das GlamSlam in der Bahrenfelder Straße 237 ist auf
der Suche nach einer neuen Location. „Eine Einigung
mit den Behörden haben wir sehr lange und schlussend-lich doch vergeblich versucht zu erzielen. Leider
ist der Club trotz umfangreicher Umbauarbeiten etc.
noch nicht genügend schallisoliert für den Betrieb von
DJ- und Live-Musik“, sagt Mario Eriksson, einer der drei
Betreiber. Es kam zu massiven Beschwerden von Nachbarn und damit zu regelmäßigen Polizeieinsätzen und
teuren Bußgeldbescheiden. Wer einen Tipp hat: Telefon
(0170/8392160) oder E-Mail an [email protected].
+++ Schalldämmung 2 +++
Orthab Yazici, der ehemalige Familieneck-Chef, ist
wieder in der Heimat und hat große Pläne. Er will einen Jazzclub in Ottensen aufmachen. Das erste Problem
dabei: Die dafür vorgesehenen Räume im Hohenesch 1317 liegen „mitten in einem Wohngebiet“. Der dafür verlangte Schallschutz würde Millionen kosten. Das zweite
Problem: Yazici hatte angeblich bereits fast 400.000 Euro
in diese Räume investiert, als die Lokalpolitiker im Sanierungsausschuss Altona ihm zu seiner Überraschung
einen Korb für das anspruchsvolle Projekt gaben. Die
SPD-Fraktion wollte Abhilfe schaffen und brachte als
gute Idee für einen neuen Standort des Jazzclubs das gerade geschlossene Bismarckbad als „Kulturlocation“ ins
Spiel – natürlich ohne Chance gegen die Stimmen der
CDU und der Grünen.
Sommer
Grillen verboten?
Oliver Syren, Rechtsanwalt der Kanzlei Legitas Syren in Ottensen, durchkämmt regelmäßig den Stadtteil und stößt dabei auf
Themen, die für Stirnrunzeln und Fragezeichen sorgen. Diesmal
macht er sich über Grillverbote Gedanken – und macht einen
Selbstversuch.
P
aragraphen, Hausordnungen, Rechtsprechung: alles sehr theoretisch und grau. Wir entstauben den
Grill, kaufen Grillfleisch und Würste und dann
auf den Balkon – zum Praxistest.
Nachdem der Holzkohlegrill spätestens beim Anheizen mit dem Fön letzten Sommer zu viel Rauch entwickelte und die neugierigen Blicke der Gäste der gegenüberliegenden Kneipe auf uns zog, nehmen wir lieber
einen Elektrogrill.
Das Testresultat: Der Rauch entwickelt sich dezent,
kein Nachbar beschwert sich und auch nach mehreren
Tagen flattert keine Kündigung des Mietverhältnisses
ins Haus. Ach ja: Lecker hat`s geschmeckt!
Grillempfehlung:
Hühnchenbrustfilets
mit Honey MuGrillempfehlung:
Hühnchenbrustfilets
stard Barbecue
SauceMustard Barbecue Sauce
mit Honey
Brustfiletsmit
mithoher
hoherHitze
Hitzeangrillen.
angrillen Dann
– dann
Brustfilets
fürfür
diedie
letzten
10
Minuten
auf
dem
Grill
mit
der
Barbecue
Sauletzten 10 Minuten auf dem Grill mit der Barbecue
ceSauce
wiederholt
einpinseln
–
noch
mal
beidseitig
kurz
grilwiederholt einpinseln. Noch mal beidseilen.
Mit
Tomatensalat,
Backkartoffeln,
Knoblauchquark
tig kurz grillen. Mit Tomatensalat, Backkartoffeln,
und
hellem Flens servieren.
Knoblauchquark
und hellem Flens servieren.
Was haben wir da eigentlich juristisch angerichtet?
Erstmal sehen, was im Mietvertrag steht. Ganz am Ende
finde ich die Hausordnung und dort heißt es unter I. 5.,
dass Grillen auf Balkonen oder an das Gebäude angrenzenden Flächen (offenbar der Garten) nicht gestattet
ist. Das ganze steht übrigens im Hamburger (Standard)Mietvertrag, den die Mehrheit der Hamburger Mieter
unterschrieben hat. Gut, ein Mietvertrag ist kein Gesetz
– Ärger dürfte aber aufkommen, wenn sich Nachbarn gestört fühlen. Ich habe Zweifel, dass die tendenziell mieterfreundlichen Amtsgerichte eine Kündigung durch
den Vermieter ohne vorherige Abmahnung und tatsächliche und wiederholte Einnebelung der Nachbarn
durchgehen lassen würden.
Wenig überraschend zeigt die Datenbank der Rechtsprechung in Hamburg auch nur einen angestaubten
Treffer aus dem Jahr 1972. In diesem Fall wurde das Grillen (mit Holzkohlegrill) auf dem Balkon verboten, selbst
wenn es nicht im Mietvertrag steht.
Weniger schneidig, sondern bunter stellen sich die
Entscheidungen außerhalb Hamburgs dar: In Aachen
darf immerhin von 17.00 bis 22.30 im „am weitesten
von den Nachbarn entfernten Teil des Gartens gegrillt
werden“ (Vergleich vor dem Landgericht), danach dürfe die Kohle nur noch „ausglühen“. In Bonn wurde
entschieden, dass einmal monatlich auf Balkon oder
Terrasse gegrillt werden darf, wenn die Nachbarn 48
Stunden vorher informiert werden. Das Oberlandesgericht Düsseldorf wiederum hat in einem Fall sogar
eine Geldbuße nach Immissionsschutzgesetz verhängt,
weil ein Nachbar regelrecht eingeräuchert wurde.
AUSWEICHEN AN DEN ELBSTRAND – DIE LÖSUNG?
Laut Landschaftsschutzverordnung darf eigentlich
(schon seit Jahren) am Elbstrand kein offenes Feuer
gemacht werden. Die täglichen Verstöße sind offenbar
stets toleriert worden.
Als vor fast genau zwei Jahren ein junges Mädchen in
glühende Grillkohle im Sand trat und sich schwer verbrannte, wurde über ein (wirkliches) generelles Grillverbot nachgedacht. Der Sprecher des Bezirksamtes, Rainer
Doleschall, hielt dies jedoch für nicht realisierbar – es
fehle schlicht das Personal, um den Elbstrand zu kontrollieren. Ich habe Herrn Doleschall aktuell gefragt, ob
sich seit dem Unfall etwas geändert habe: Das Grillen
werde weiterhin geduldet, meint er, ein Verbot ließe
sich nicht durchsetzen.
OTTENSENER | 19
Interview
E
s war wieder wunderbar: Mehr als 500.000 Besucher waren vom 16. bis 18.6. bei uns unterwegs,
trotz der parallel laufenden Fußball WM. Die Atmosphäre war freundlich und friedlich, die Polizei bestätigte auf OTTENSENER-Nachfrage, „dass sie sich langweile“.
Über 200 Infostände von sozialen Einrichtungen,
Kirchen, Vereinen, Initiativen und Gewerbetreibenden
stellten sich allein auf der altonale infomeile dar. Neben Kampfsportvereinen, die regelmäßig live Ihre Kunst
darboten, Selbsthilfegruppen und karitativen Vereinen
tummelten sich hier auch Herren-Unterwäsche- und
Kinder-Lederkrabbelhosen-Designer. Natürlich gab es
außerdem jede Menge Caipirinha, Ipanema und sonstige Gaumenfreuden und Durstlöscher. Am Aurel legte
ein DJ live auf, der auf dem Alma-Wartenberg-Platz für
ausgelassene Chill-Out-Stimmung sorgte. Auf der Ottenser Hauptstraße bummelten mehr party- bzw. shoppingbegeisterte Besucher, auf der Bahrenfelder Straße dagegen eher an Stadtteilkultur bzw. –politik interessiertes
Publikum.
Kunst, Theater, Literatur und Musik wurden auf
neun offiziellen altonale-Bühnen und einer weiteren
Bühne, der ALTOnative, geboten. Hier traten erstmals
ausschließlich hörenswerte Bands aus Ottensen auf, darunter „Tod im Strandkorb“.
Zwischen Spritzenplatz und Mottenburger Twiete
fand zum zweiten Mal der „altonale Kunstmarkt“ statt.
Über zwanzig Künstler aus ganz Deutschland präsentierten dort ihre Werke. Das Angebot reichte von Malerei und Skulpturen bis zur Digitalfotografie. Eine weitere Attraktion war wie immer auch der „Antik- und
Flohmarkt“ zwischen Bahnhof und Rathaus mit 150
Anbietern. Das könnte eigentlich zur Dauereinrichtung
werden.
Am Sonntag zogen dann auf der traditionellen „Spaß-
20 | OTTENSENER
parade“ bei schönstem Wetter garantiert mehr als 1000
Künstler, Artisten, Clowns und Tänzerinnen mit großer
Show erstmals durch Altona nach St. Pauli, wo die Altonale auf dem neu gestalteten Spielbudenplatz offiziell ihren Abschluss fand. Aber natürlich ging es auch danach
noch eine ganze Weile weiter mit dem Feiern.
Fazit: Es gab auf den verschiedenen Meilen der Altonale wieder endlos viel zu entdecken, anzusehen, zu lesen und zu besprechen. Es hat Spaß gemacht! Dafür ein
großes Lob den Veranstaltern. Die nächste altonale9 startet am 1. Juni 2007.
Reportage
Das größte strassenfest
hat wieder Spaß gemacht
altonale8:
OTTENSENER | 21
Impressum
Impressum
Ottensener – das unabhängige Stadtteilmagazin
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Autoren: Oliver Hein-Behrens (Leitung), Valerie von Schilling, Jan Roidner, Bettina Redepenning, Oliver
Syren, Kathrin Hahn, Dario Gibellini
Schlussredaktion: Corinna Richter
Fotografen/Bildquellen:
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Weitere Helfer:
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Verlages unzulässig und fies, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz nix anderes ergibt. Die Veröffentlichung aller Veranstaltungstermine erfolgt ohne Gewähr.
Die nächste Ausgabe erscheint am 31.8.2006. Alle weiteren wichtigen Termine wie Anzeigenschluss etc. sind jederzeit online unter www.ottensener.de abrufbar!
22 | OTTENSENER
Interview
Zeichner, Holzschneider und
Balltreter
Eine Verabredung mit dem Künstler
Albert Schindehütte
W
ir haben noch etwas Zeit vor unserem Interviewtermin und gehen unser erstes Bier trinken
– auf dem Museumsschiff Övelgönne. Zeit, sich
noch ein wenig schlau zu machen über „Ali“.
Albert Schindehütte ist 1939 in Kassel geboren
und verbrachte seine Kindheit in dem Dorf Breitenbach. 1956-59 studierte er an der Werkkunstschule Kassel. 1963 war er Mitbegründer der Werkstatt Rixdorfer Drucke in Berlin, die sich seit 1974 im Wendland befindet.
Anfang der 70er Jahre ist er nach Ovelgönne gezogen. Neben
seinem Atelier in Övelgönne hat er ein zweites in Ottensen. Seine Zeichnungen, Radierungen, Lithografien, Holzschnitte und
kalligrafischen Blätter wurden seit 1959 in vielen Ausstellungen
im In- und Ausland gezeigt und in Büchern, Zeitschriften und
Grafikeditionen veröffentlicht. Sie befinden sich in öffentlichen
und privaten Sammlungen.
Die Zeit verfliegt. Wir schwingen uns auf unsere Fahrräder und fahren Richtung Strandperle zu Schindehüttes Haus. Dort empfängt er uns, sichtlich überrascht, mit seinem Fahrrad und einem dicken Paket
in der Hand.
„Ach ihr, Mensch, euch hab ich ganz vergessen … wolltet
ihr nicht anrufen … das ist doof … ich muss zur Post,
dringend noch etwas auf den Weg schicken … was machen wir denn da? Wollt ihr mit?“
Wir schauen uns an – kein Problem – und fahren mit
ihm um die Wette von Ovelgönne zur Post im Piependreiherweg. Brav passen wir auf sein Rad auf, während er sein Paket abgibt. Nach einer kurzen Diskussion, wo wir jetzt am besten gemeinsam bei einem
Kaffee (er) oder Bier (wir) klönen können, gehen wir
ins „Vero“ gegenüber dem Aurel.
Es kann losgehen! Wir zeigen ihm das Ergebnis einer
Internetrecherche zu ihm. Ali ist beeindruckt, aber
findet schnell einen dicken Fehler: sein Eintrag in der
Online-Bibliothek Wikipedia.
„Dazu muss ich sagen, dass ich nie realistische Zeich-
Ali Schindehütte am Strand von Övelgönne mit dem Holzschnitt «Zu Ehren des
Aufsteigers 2001», geschnitten im Auftrag der Erstligamannschaft des FC St. Pauli
und gemeinsam mit den Spielern angedruckt
nungen gemacht habe. Mit 14 habe ich meine letzte
wirklich realistische Zeichnung gemacht.“
Typisch Internet: Hilft, ist aber nicht 100 Prozent zuverlässig.
Gerade eben, das Paket für die Post, das war ein Ausstellungsstück für das Literaturhaus Berlin – die
nächste Ausstellung. Schindehütte arbeitet mal in
seinem Atelier in Ottensen, mal unten an der Elbe.
Wenn er in Ottensen arbeitet, weiß er, dass er nicht
gestört wird. Das Ottensener Atelier ist im vierten
Stock, Klingel und Telefon interessieren ihn dort
nicht. Unten geht es hektischer zu.
Als was fühlst du dich denn? Ottensener, Övelgönner?
Seitdem ich aus Breitenbach, meinem Heimatdorf,
weg bin, hab ich mich immer da wohl gefühlt, wo ich
gerade gelebt habe. Andererseits, wenn man irgendwo
wohnt, ist man sich ja nicht ständig bewusst, wo man
wohnt.
OTTENSENER | 23
Interview
Typographik aus der Mappe «zum Ballspiel» aus der Werkstatt Rixdorfer Drucke,
1989 (in der aktuellen Schaufenster-Deko von Ankes Tabak- und Zeitschriftenladen am Spritzenplatz zu sehen).
An der Altonale war Schindehütte nie beteiligt.
Ich habe nie das Bedürfnis gehabt, da mitzumachen.
Aber ein Schaufenster wär schon mal nett.
Das hat er jetzt. Bei Ankes Zeitungsladen in der Bahrenfelder Straße am Spritzenplatz sieht man einige
Exponate seiner Fußballholzschnitte sowie ein Mannschaftsfoto mit den Balltretern von Rixforf & Co, auf
dem auch Rudi Dutschke zu bewundern ist.
Rudi Dutschke? Mit dem hast du Fußball gespielt?
Wie war der?
Rudi war kämpferisch, wie im richtigen Leben. Der Spiegel hat natürlich geschrieben, er wäre Linksaußen gewesen, aber er war eher Rechtsaußen. Dutschke war bissig
und hat selbst bei Rückstand nie aufgegeben.
Ali hat noch lange Fußball gespielt, bis zu seinem
60sten Lebensjahr. Viele Ausstellungen wurden – was
damals keinesfalls selbstverständlich oder salonfähig
war - mit einem Fußballspiel verbunden. Nachmittags wurde gekickt, abends die Ausstellung eröffnet.
Bist du ein künstlerisches Produkt der 68er?
Nein! Die Freiheit hätte man sich auch ohne die 68er
Ideologie genommen. Was ist überhaupt die 68er Ideologie? Sie war noch nie deutlich, sie war ein Konglomerat
von Meinungen und Richtungen. Es gab ja kein 68er Postulat. Das sieht man nur retrospektiv so.
Ich war nie ein politischer Künstler im Sinne von Agitation. Da gibt es diese kleine Episode, dass wir in der
Werkstatt in Kreuzberg in der Oranienstraße gedruckt
haben und es kam die Kommune1 mit Rainer Kunzelmann. Die wollten was gedruckt haben von uns. Wir haben gesagt: „Schönen Dank, wollen wir nicht.“ Da waren
sie wirklich sauer! Für sie war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir das machen, unsere Produktionsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stellen, aber das war uns zu
tagespolitisch. Künstler dürfen sich nicht instrumentalisieren lassen.
Und das Wendland?
Natürlich haben wir im Wendland auch einen sehr schönen Anti-Atom-Kalender gemacht … Als unpolitisch würde ich mich daher nicht bezeichnen, aber eben nicht
als politischen Künstler. Wer ist denn überhaupt ein
politischer Künstler? Klaus Staeck? Er ist jetzt Präsident
der Akademie der Künste in Berlin, das kann er. Er ist ja
eloquent, beredt und darstellungswütig genug – das ist
schon in Ordnung, das soll er machen.
Ab wann konntest du von der Kunst leben?
Ich habe von heute auf morgen von der Kunst gelebt. Mit
19 habe ich angefangen, Illustrationsaufträge zu übernehmen. Zwischendurch habe ich mal in Druckereien
gearbeitet, aber nur temporär. Ich sehe mich heute noch
in einer Art Anfangsphase. Das ist aber keine künstlerische Sinnkrise. Wer die hat, soll etwas anderes als
Kunst machen. Als „alter Sack“ erlaube ich mir mal zu
sagen, dass ich das Getue mit „junge Künstler müssen
gefördert werden“ für´n Aberwitz halte. Wer als ganz
junger Künstler meint, sich fördern lassen zu müssen,
taugt nix. Denn nie im Künstlerleben hat man´s leichter!
Was ist die größte Todsünde eines Künstler?
Nicht an sich zu zweifeln!
Schindehütte und die Künstlergruppe Rixdorfer
Drucke - wer hat von wem profitiert?
Das kann man ganz klar trennen – nicht nur optisch! Das
Die vier Riesenholzschnitte (Plattenformat: 1,70m x 2,50m) für die Schauenburger Märchenwache
24 | OTTENSENER
Tuschezeichnung aus der Mappe «Kritzelkratz für Ringelnatz», 2005
Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Denn auf den letzten Teil der Reise.
...von Joachim Ringelnatz – geschrieben im Jahre 1912
im Gasthaus «Zu den drei Linden»,
Elbchaussee 168
Zeichnung in kalligraphischer Manier zu dem Märchen
von Hans-Christian Andersen, 2005
ist auch das Geheimnis dieser über vier Jahrzehnte dauernden Künstlergemeinschaft. Jeder Rixdorfer für sich
hat eine Eigenkarriere gemacht. Ich habe neben meinen
Zeichnungen, Radierungen, Lithografien, Holzschnitten
und kalligrafischen Blättern solche aktuellen Projekte
wie die Schauenburger Märchenwache in meinem Heimatdorf Breitenbach.
Wir haben uns aber immer wieder über das Material des
Holzschnitts und Buchdrucks gefunden - zu ganz bestimmten Arbeiten. Und die Liebe zu ganz bestimmter
Literatur. Aber es ist nicht einfach, das, was unsereiner
so macht, unter einen Hut zu bringen. Bin ich nun Rixdorfer? Auch.
Wäre nicht mal das Altonaer Museum etwas für eine
Ausstellung?
Ja! Ich habe wirklich - das hört sich jetzt angeberisch
in Breitenbach, zwischen 1997-1999 entstanden und mit einer Straßenwalze gedruckt
OTTENSENER | 25
Interview
Als frei schwebender Seiltänzer geht man durch die Jahre
und denkt nicht daran, dass man mal das Alter erreicht.
Bei 80 Zigaretten pro Tag und 30 Bier und Korn, na, 30
waren es vielleicht nicht. Vor neun Jahren war Schluss
damit.
Schindehütte ist jetzt Nichtraucher. Zu seiner „Bestzeit“ kam er nicht mehr in sein Atelier im vierten
Stock. Dann nahm er sich vor, am nächsten Sylvesterabend aufzuhören. Je näher der Jahreswechsel kam,
desto nervöser wurde er. In dieser letzten Nacht soff
und rauchte er, was ihm vor die Hände kam. Es war
das letzte Mal.
Ein Künstler ohne Kippe, ohne kreativen Hilfsmotor?
Viele machen den Fehler, dass sie auch erst einmal aufhören zu arbeiten, wenn sie mit dem Rauchen aufhören.
Am 2. Januar begann ich sofort eine wichtige Arbeit. Als
ich die geschafft hatte, wusste ich, ich schaffe es auch
ohne. Nicht mehr saufen, gehört natürlich dazu.
Was bleibt denn noch für ein Spaß im Leben?
Alles. Nehmen wir den Sex beispielsweise. Die Kurzatmigkeit beim Sex ist weg, da freut sich die Madame …
und man selber auch. Das Nichtsaufen fällt einem schon
schwerer, weil diese ganze Scheiß-Wirklichkeit ja ohne
Puffer auf dich draufgeht.
Wir lachen. Der Künstler lässt es sich nicht nehmen,
unsere Gertränke zu zahlen. Wir verabschieden uns
und radeln nach Hause: Gott grüßt die Kunst!
Zeichnung zu «Von der Serviette, dem Tornister, dem Kanonenhütlein und
dem Horn» aus «Krauses Grimm´sche Märchen», 1985 (aus dem auch die
»Fliege« entnommen wurde)
an – so viele Ausstellungsangebote, aber freuen würde
ich mich schon. Die Camera-Obscura-Ausstellung kürzlich im Altonaer Museum war eine der besten Ausstellungen, die ich je gesehen habe. Ich habe von den „Namenlosen“ mehr profitiert, als von den Ausstellungen
vieler berühmter Künstler. Da hätte ich es toll gefunden, wenn das Museum die als ständige Ausstellung
behalten hätte.
Wie viele Stunden arbeitest du so pro Tag?
Es ist so, dass es eigentlich immer schwieriger wird, sich
die Zeit für die Arbeit freizuschaufeln. Ich lebe ja davon.
Ich bekomme ja keine Apanage. Jeder Euro muss erstrichelt werden. Also muss man auch unglaublich viele administrative Dinge machen.
Wir kommen auf das Thema Rauchen und Gesundheit. Kein Wunder, wir zünden uns eine Zigarette
nach der anderen an und trinken weiter Bier dazu,
während Schindehütte zigarettenfrei bei bester Laune an seinem zweiten Kaffee nippt.
26 | OTTENSENER
Farbige Tuschzeichnungen aus der Serie «Chapeau!», 2006
Termine
Terminkalender
Dieser Terminkalender ist eine Kooperation mit der Stadtteilwebsite
www.ottensen.de.
Die Veröffentlichung aller Veranstaltungstermine erfolgt ohne
Gewähr. Alle Juli- und August-Termine und Adressen sind online
auch unter www.ottensen.de abrufbar.*
29.6.2006 (Donnerstag)
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Die Welle//Nach
einem Jugendroman von Morton Rhue
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Was heißt hier
Liebe?!//Ist schon vor dreißig Jahren geschrieben worden und wurde eins der erfolgreichsten Jugendstücke aller Zeiten
Thalia in der Gaußstraße, 18:00: Treffpunkt Thalia: Endlich: Liebe!?
oder Wir können auch Freunde bleiben//17 Kinder und Jugendliche
mit und ohne Behinderung zeigen ihre Liebesvisionen und singen
eigene Songs zum Thema Liebe
Werkstatt 3, 19:30: Ein Jahr Lateinamerika//Erfahrungsberichte aus
Studium und Projektarbeit in Peru und Nicaragua
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
monsun theater, 20:00: Schwitzende Männer im Schuhgeschäft//Ein
heiter-szenischer Theaterabend mit viel Gesang von DeichArt
Theater in der Basilika, 20:00: Das Butterbrot//“Männer-Komodie“
mit drei herrlich-komischen Typen von Gabriel Barylli
Theater in der Basilika, 20:00: Offene Zweierbeziehung//KomödienKlassiker über die Doppelmoral des Mannes beim Fremdgehen
Thalia in der Gaußstraße, 20:00: Premiere: Treffpunkt Thalia:
Da wächst kein Gras mehr//Alles scheint friedlich in der
Vorweihnachtszeit. Und dann eskaliert alles, das Ende der Welt
scheint gekommen, Blut fließt und das Chaos bricht aus. Jetzt
beginnt die hoffnungsvolle Suche nach einem Entrinnen. Ein
Theaterprojekt mit behinderten und nicht-behinderten jungen Leuten
Orishas//Fabrik, 21:00: After Altona Work Club//Div. DJs & Special
Acts.
Glam Slam Music Club, 21:00: The Future Sound of Ottensen//Club
Sounds & Visualizations
kir, 21:00: Onkel José ... what ever//CD Release Party. Ein
Repertoire, das von Edith Piaf bis zu Velvet Underground, von Aretha
Franklin bis hin zu Abba reicht
Planet Subotnik, 23:00: Dancehall – Good Ways//Mit Franky Dee
(Love Tank). Reggae, Dancehall, Ragga
30.6.2006 (Freitag)
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Die Welle//Nach
einem Jugendroman von Morton Rhue
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Was heißt hier
Liebe?!//Ist schon vor dreißig Jahren geschrieben worden und wur-
de eins der erfolgreichsten Jugendstücke aller Zeiten
Thalia in der Gaußstraße, 18:00: Treffpunkt Thalia: Da wächst kein
Gras mehr//Alles scheint friedlich in der Vorweihnachtszeit. Und
dann eskaliert alles, das Ende der Welt scheint gekommen, Blut
fließt und das Chaos bricht aus. Jetzt beginnt die hoffnungsvolle
Suche nach einem Entrinnen. Ein Theaterprojekt mit behinderten und
nicht-behinderten jungen Leuten.
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
monsun theater, 20:00: Schwitzende Männer im Schuhgeschäft//Ein
heiter-szenischer Theaterabend mit viel Gesang von DeichArt
Theater in der Basilika, 20:00 : Das Butterbrot//“Männer-Komodie“
mit drei herrlich-komischen Typen von Gabriel Barylli
Theater in der Basilika, 20:00: Offene Zweierbeziehung//KomödienKlassiker über die Doppelmoral des Mannes beim Fremdgehen
Fabrik, 21:00: Übertragung des WM-Viertelfinal-Spiels in Hamburg//
Auf Großbildleinwand
Glam Slam Music Club, 22:00: Glam Slam Club & Party Night//
Special Event + Surprise Act. Div. DJs, Finger Food & Movies
Subotnik, 23:00: Summernightgroove//Classic Funksoul mit einer
Prise Swing - Planet
kir, 23:00: A Night with The Cure and other Heroes
1.7.2006 (Samstag)
Subotnik, ab 17:00: Flamenco BBQ - Grillen & Chillen//Bei Tanz &
Musik mit Flamencando. Anschl. Afterchillparty latin,funk & soulPlanet
Thalia in der Gaußstraße, 17:00: Treffpunkt Thalia: Endlich: Liebe!?
oder Wir können auch Freunde bleiben//17 Kinder und Jugendliche
mit und ohne Behinderung zeigen ihre Liebesvisionen und singen
eigene Songs zum Thema Liebe
Thalia in der Gaußstraße, 19:00: Treffpunkt Thalia: Da wächst kein
Gras mehr//Alles scheint friedlich in der Vorweihnachtszeit. Und
dann eskaliert alles, das Ende der Welt scheint gekommen, Blut
fließt und das Chaos bricht aus. Jetzt beginnt die hoffnungsvolle
Suche nach einem Entrinnen. Ein Theaterprojekt mit behinderten und
nicht-behinderten jungen Leuten.
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Fabrik, 21:00 : Selecao Brasileira Todos Jogos Ao Vivo//Bei
Qualifikation der brasilianischen Mannschaft zum Viertelfinale.
Danach Tanz die Nacht. u+ü-30-Party
*An alle Veranstalter: Bitte senden Sie uns Ihre Termine an [email protected]
OTTENSENER | 27
Termine
Thalia in der Gaußstraße, 21:00: Treffpunkt Thalia: Sag die
Wahrheit//Drei Menschen behaupten, ein und dieselbe Person zu
sein. In Video-Projektionen bilden sich all diese Menschen und Dinge
ab und ergeben einen trügerisch wahren Bilderteppich
monsun theater, 21:30: Tango-Tanz-Nacht//Tango ist Kult! Im monsun schon seit über 4 Jahren
Glam Slam Music Club, 22:00: Salsaltona//Salsa, Merengue,
Reggaeton mit DJ Germán Mercado + Claudia. Live Percussions +
surprise acts
Motte, 22:00: Afrikanische Tanznacht//mit DJ Diop Cheik Zouk,
Soukous, Salsa, Merenge, Reggae, Funk, Mbalax
kir, 23:00: Creatures Of The Night//mit DJ Sven Enzelmann
2.7.2006 (Sonntag)
Christianskirche, 12:00: Bläser-Quintett „Avant“//Werke für
Querflöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Rundgang vom Stadtteilarchiv Ottensen - Treff: Bahnhof Altona,
vor dem DB-Reisezentrum, Ausgang Max-Brauer-Allee, 15:00:
Die Max-Brauer-Allee - Eine Straße erzählt die Geschichte(n) der
Stadterweiterung und Verkehrsentwicklung Altonas//Teil I: Zwischen
Goetheallee und Holstenstraße.
monsun theater, 15:00: Vom kleinen Maulwurf//der wissen wollte,
wer ihm auf den Kopf gemacht hat. Bewegungstheater mit der
BuehneBumm für Kinder ab 3 Jahren
Fabrik, 16:00/20:00: Upsala „Rundes Märchen“//Der StraßenKinder-Zirkus aus St. Petersburg
Thalia in der Gaußstraße, 18:00: Treffpunkt Thalia Premiere: Grüne
Tomaten//Nach dem Roman von Fanny Flagg
Altonaer Theater, 19:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Thalia in der Gaußstraße, 20:00: Treffpunkt Thalia: Sag die
Wahrheit//Drei Menschen behaupten, ein und dieselbe Person zu
sein. In Video-Projektionen bilden sich all diese Menschen und Dinge
ab und ergeben einen trügerisch wahren Bilderteppich
3.7.2006 (Montag)
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Die Welle//Nach
einem Jugendroman von Morton Rhue
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Was heißt hier
Liebe?!//Ist schon vor dreißig Jahren geschrieben worden und wurde eins der erfolgreichsten Jugendstücke aller Zeiten
Musikseminar Hamburg, Max-Brauer-Allee 24, 16:00 - 17:00:
Kinderchor//mit Tomás Davidis, für Kinder im Alter zwischen 7 und
10 Jahren
Musikseminar Hamburg, Max-Brauer-Allee 24, 20:00: Das erweiterte
Tonsystem//Seminarreihe mit Heiner Ruland
Planet Subotnik, 22:00: SunsetJazzClub: Capri Di Rote Quintett
kir, 23:00: Where is my mind//Pop, Rock, Wave und Indie der 80er
& 90er
4.7.2006 (Dienstag)
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Die Welle//Nach
einem Jugendroman von Morton Rhue
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Was heißt hier
28 | OTTENSENER
Liebe?!//Ist schon vor dreißig Jahren geschrieben worden und wurde eins der erfolgreichsten Jugendstücke aller Zeiten
Glam Slam Music Club, 19:00: Latin Lounge//Tanzkurse und anschl.
Salsa Party. DJ Germán Mercado
Fabrik, 21:00: Capleton & David House Crew
Planet Subotnik, 22:00: ElectricJam Night
5.7.2006 (Mittwoch)
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Die Welle//Nach
einem Jugendroman von Morton Rhue
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Was heißt hier
Liebe?!//Ist schon vor dreißig Jahren geschrieben worden und wurde eins der erfolgreichsten Jugendstücke aller Zeiten
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Theater in der Basilika, 20:00: Best of Loriot
Fabrik, 21:00: Selecao Brasileira Todos Jogos Ao Vivo//Bei
Qualifikation der brasilianischen Mannschaft zum Halbfinale WM-Halbfinale live//Anschl. WM-Party mit Glam Slam Resident DJs.
Glam Slam Music Club, 21:00: Funk, Disco, Clubsounds
Planet Subotnik, 21:30: Flamenco y mas Flamencando
kir, 23:00: Love Pop//Lesbischwul, Indiepop, Electroclash
6.7.2006 (Donnerstag)
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Die Welle//Nach
einem Jugendroman von Morton Rhue
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Was heißt hier
Liebe?!//Ist schon vor dreißig Jahren geschrieben worden und wurde eins der erfolgreichsten Jugendstücke aller Zeiten
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Theater in der Basilika, 20:00: Best of Loriot
Planet Subotnik, 23:00: Dancehall – Good Ways//mit DJ Jos Def.
Reggae, Dancehall, Ragga
zeise kinos: Neustart „Esmas Geheimnis“ – Der Film hat u.a. den
Goldenen Bären der 56. internationalen Filmfestspiele in Berlin
gewonnen
7.7.2006 (Freitag)
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Die Welle//Nach
einem Jugendroman von Morton Rhue
Jugendtheater Hamburg in der Basilika, 11:00: Was heißt hier
Liebe?!//Ist schon vor dreißig Jahren geschrieben worden und wurde eins der erfolgreichsten Jugendstücke aller Zeiten
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Musikseminar HH, 20:00: Abschlusskonzert des dritten Trimesters
mit Studenten und Dozenten des Musikseminars Theater in der Basilika, 20:00: Best of Loriot
Fabrik, 21:00: Aziza Mustafa-Zadeh//Opera Jazz - from Oriental Jazz
to Italian Opera
Glam Slam Music Club, 22:00: Glam Slam Club//and Party Night.
Termine
Special Event + Surprise Act mit div. DJs, Finger Food & Movies kir, 23:00: King Kong Club//IndieTunes & RockMonster vs. 60_s
Heroes & UrbanHymnes
Planet Subotnik, 23:00: The Real Crossover//Durch einen bunten
Abend mit Indie Rock Pop Ska Punk & Roll führt DJ Bad Pit
8.7.2006 (Samstag)
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Fabrik, 20:00: Fußball-WM//Spiel um Platz 3 auf Großbildleinwand.
Danach Gay Factory. Die schwullesBische Tanznacht
Theater in der Basilika, 20:00: Best of Loriot
Planet Subotnik, 21:00: Geburtstagsparty//Und alle feiern mit
Glam Slam Music Club, 22:00: Darlings - Girls-Only Club//The Big
Opening-Party. Feat. DJ ManU: Dancefloor (70s, 80s, 90s) & DJ King
Rhythm: Funk, Disco, Clubsounds
kir, 23:00: Creatures Of The Night//mit DJ Sven Enzelmann
9.7.2006 (Sonntag)
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Glam Slam Music Club, 20:00: WM-Finale live//Anschl. Riesen-WMParty mit Glam Slam Resident DJs + Guests. Funk, Disco, Clubsounds
10.7.2006 (Montag)
Planet Subotnik, 22:00: SunsetJazzClub: Clint Campisi Quartett
kir, 23:00: Where is my mind//Pop, Rock, Wave und Indie der 80er
& 90er
11.7.2006 (Dienstag)
Glam Slam Music Club, 19:00: Latin Lounge//Tanzkurs und anschl.
Salsa Party. DJ Germán Mercado
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
12.7.2006 (Mittwoch)
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Fabrik, 21:00: Joe Jackson//with Graham Maby and Dave Houghton
Planet Subotnik, 21:30: Flamenco y mas//Gilberto Torres y amigos
mit Tanz, Gitarre & Gesang
kir, 23:00: Love Pop//Lesbischwul, Indiepop,
13.7.2006 (Donnerstag)
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Fabrik, 21:00: Tom Verlaine & Jimmy Rip
Planet Subotnik, 23:00: Dancehall – Good Ways//mit Inna Zion.
Reggae, Dancehall, Ragga
14.7.2006 (Freitag)
Geburtshaus, 17:00 - 18:30: Rund ums Tragetuch
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Glam Slam Music Club, 22:00: Glam Slam „Nightflight“//Special
Event
kir, 23:00: Pale Moon//Gothic, Industrial, Batcave & EBM mit DJ‘s:
Paddy (Crazy Clip TV) und Marcus (Ex-Tonwerk)
Planet Subotnik, 23:00: Night of the bloody feet 3//PopRockIndieTanz mit DJ Gerne
15.7.2006 (Samstag)
Altonaer Theater, 20:00: Sister Soul//Eine unechte Nonne auf der
Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von M.Chr.
Kosel
Fabrik, 22:00: Mix-80er-Party//Die heißesten Classics der 80er
Glam Slam Music Club, 22:00: Sweet Temptation//mit „The
Role Model Agency“. Feat. DJ One a-c & DJ D.Maxwell. Finest in
Dancefloor-Jazz & Clubsounds
kir, 23:00: Creatures Of The Night//mit DJ Sven Enzelmann
Planet Subotnik, 23:00: Stereokultur aus 3 Jahrzehnten//mit DJ
Dedl
zeise kinos 22:30 Uhr: Shortfilm Slam//Begabte Nachwuchs-Filmer
erhalten einmal im Monat die Gelegenheit, ihre Werke auf einer
großen Leinwand zu präsentieren. Die Kurzfilme treten dabei gegeneinander an und werden von einer aus dem Publikum rekrutierten
Jury bewertet. Wer mit seinem eigenen Kurzfilm beim shortfilm
slam an den Start gehen möchte, kann über [email protected]
Kontakt aufnehmen. Einzige Bedingung: Der Film sollte nicht länger
als 15 Minuten sein.
16.7.2006 (Sonntag)
Altonaer Theater, 19:00: Derniere: Sister Soul//Eine unechte Nonne
auf der Flucht vor echten Ganoven. Gospel- und Soul-Musical von
M.Chr. Kosel
17.7.2006 (Montag)
Planet Subotnik, 22:00: SunsetJazzClub: Giorgi Kiknadze Trio
kir, 23:00: Where is my mind//Pop, Rock, Wave und Indie der 80er
& 90er
18.7.2006 (Dienstag)
Fabrik, 21:00: Pantéon Rococó//Ska, resistencia y mucho rococó
Glam Slam Music Club, 19:00: Latin Lounge//Tanzkurs und anschl.
Salsa Party. DJ Germán Mercado
Planet Subotnik, 22:00: Steven Pfeffer Experience//spanish-funk-jazz
OTTENSENER | 29
Termine
19.7.2006 (Mittwoch)
26.7.2006 (Mittwoch)
Fabrik, 21:00: Woven Hand//feat. David Eugene Edwards & Pascal
Humbert (16HP)
Planet Subotnik, 21:30: Flamenco y mas Flamencando
kir, 23:00: Love Pop//Lesbischwul, Indiepop, Electroclash
Fabrik, 21:00: Luciano & Andrew Tosh//feat. Dean Fraser &
Jahmessenjah Band
Planet Subotnik, 21:30: Flamenco y mas
kir, 16, 23:00: Love Pop//Lesbischwul, Indiepop, Electroclash
20.7.2006 (Donnerstag)
27.7.2006 (Donnerstag)
Fabrik, 21:00: Nigel Kennedy//mit Tomasz Grzegorski, tenor saxophone, Piotr Wylezol, keyboards, Adam Kowalewski, bass, Pawel
Dobrowolski, drums
Planet Subotnik, 23:00: Dancehall – Good Ways//mit Selekta
Schepper. Reggae, Dancehall, Ragga -
Fabrik, 21:00: Taj Mahal
Planet Subotnik, 23:00: Dancehall – Good Ways//mit Black United.
Reggae, Dancehall, Ragga
21.7.2006 (Freitag)
Fabrik, 21:00: The Hooters
Glam Slam Music Club, 22:00: Glam Slam Club//and Party Night.
Special Event + Surprise Act mit div. DJs, Finger Food & Movies
Planet Subotnik, 23:00: Tanz der Arroganz//Ebm, Electro,
Wave&Punk
zeise kinos 22:30 Uhr: singer songwriter slam//Talentierte
Hamburger Sänger und Sängerinnen müssen sich nicht bei Casting
Shows lächerlich machen, um vor einem großen Publikum zu spielen.
In der neuen Slam-Reihe suchen die Veranstalter Beyond Frames
und zeise latenight den besten, schönsten, lautesten oder lustigsten
Singer Songwriter der Hansestadt. Das Publikum entscheidet
Fabrik, 21:00: Art Ensemble of Chicago//feat. Roscoe Mitchell,
Joseph Jarman, Famoudou Don Moye, Corey Wilkes & Jaribu Sahid
Glam Slam Music Club, 22:00: Open Birthday Party Jessica &
Friends//Div. DJs, Finger Food & Special Acts. Funk Stuff, HipHop &
Disco Grooves, Jazz
Planet Subotnik, 23:00: Summernight Groove//Jazzika Funksoul mit
einer Prise Swing
zeise kinos, - 22:30: 1 Jahr zeise latenight: DAS SLAM FINALE//
zeise latenight feiert Geburtstag. Die besten Filmemacher und
Autoren vom shortfilm- und vom grand slam werden in einem finalen
Showdown gegeneinander antreten.
22.7.2006 (Samstag)
Planet Subotnik, ab 18:00: Brasilien Capoaira und Essen//Anschl.
Aftershowparty
Glam Slam Music Club, 21:00: Groove & Wah-Wah Club//Resident
DJs & Movies. Funky Vibrator & Wah-Wah Tunes
Fabrik, 22:00: Rock Factory//Alternative, Rock & Indie-Party kir, 16, 23:00: Creatures Of The Night//mit DJ Sven Enzelmann
29.7.2006 (Samstag)
Fabrik, 21:00: Türkisch-Kurdischer Liederabend
Glam Slam Music Club, 22:00: Glam Slam Abschiedsparty//Feat.
various DJs plus Special Guest. Ultra-Funk, P-Funk, Dance
kir 16, 23:00: Creatures Of The Night//mit DJ Sven Enzelmann
30.7.2006 (Sonntag)
Tote Hose
Rundgang vom Stadtteilarchiv Ottensen - Treff: Bahnhof Altona,
vor dem DB-Reisezentrum, Ausgang Max-Brauer-Allee, 15:00: Die
Max-Brauer-Allee//Eine Straße erzählt die Geschichte(n) der
Stadterweiterung und Verkehrsentwicklung Altonas. Teil III: Zwischen
Bahnhof Altona und Rathaus
24.7.2006 (Montag)
31.7.2006 (Montag)
Planet Subotnik, 22:00: SunsetJazzClub: Paulo Pereira Quintett//mit
Paulo Pereira ts, Gunnar Kockjoy tp, Matthäus Winnitzki p, Phillip
Steen b, Knut Feddersen dr
Planet Subotnik, 22:00: SunsetJazzClub: Jürgen Attig & Low X//mit
Jürgen Attig b/vocoder, Christian von Richthofen voc/perc, Ralph
Reichert sax, Sandra Hempel git, Mischa Schumann key, Heinz
Lichius dr
kir, 23:00: Where is my mind//Pop, Rock, Wave und Indie der 80er
& 90er
23.7.2006 (Sonntag)
kir, 23:00: Where is my mind//Pop, Rock, Wave und Indie der 80er
& 90er
25.7.2006 (Dienstag)
Glam Slam Music Club, 19:00: Latin Lounge//Tanzkurs und anschl.
Salsa Party. DJ Germán Mercado
Planet Subotnik, 22:00: Proto Cosmos
30 | OTTENSENER
28.7.2006 (Freitag)
Wegweiser
Es ist ganz einfach: Der Plan zeigt den Weg
zu einigen im Magazin genannten Adressen
und Lokalitäten.
01 parallelwelt, Präsident-Kahn-Straße 24, Seite 4
02 Sigi´s Backhäusel, Ottenser Hauptstraße/
07 Casa Grande + Venezia, im und gegenüber 08 Eisladen, Fischers Allee 39, Seite 13
09 Klopstocks Grab, Christianskirche, Seite 14
10 Harem Brautmoden, Bahrenfelder Straße 139,
03
04
05
06
Weitere Hinweise zu Restaurants, Bars etc.
findet ihr auch online unter www.ottensen.de, unserem Kooperationspartner für
Veranstaltungen und Termine.
Bismarckbad, Seite 6
Zeißstraße, Seite 8
Zeise-Kinos, Friedensallee 7-9, Seite 11
Altonaer Museum, Museumsstraße 17, Seite 12
Eisliebe + Pavillon, Bei der Reitbahn, Seite 13
dem Mercado, Seite 13
Seite 16
11 insbeth, Bahrenfelder Str. 176, Seite 16
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OTTENSENER | 31
© postertronic.de
kulinarische ecke, folge 1:
Sommer in Ottensen:
Eis - Kaffee und Pizza - vis á vis!
PAVILLON
Bei der Reitbahn 9 · 22763 Hamburg
Tel: (040) 39 90 93 30
CAFÉ KATELBACH · Café-Bistro-Kaffeerösterei
Große Brunnenstraße 60 · 22763 Hamburg
Tel: (040) 390 55 11
Geöffnet täglich ab 11:00 Uhr
Geöffnet Mo-Fr ab 15:00 Uhr, Sa+So ab 13:00 Uhr

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