DAS SYSTEM MODE / REVISITED: (Psycho-)Analytische

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DAS SYSTEM MODE / REVISITED: (Psycho-)Analytische
Presseinformation
SYMPOSIUM IM MAK:
DAS SYSTEM MODE / REVISITED: (Psycho-)Analytische Zugänge
Eine Kooperation der Wiener Psychoanalytischen Akademie und des MAK
Ort
Termin
Eintritt
MAK-Vortragssaal
MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
24. – 25. Juni 2016
MAK-Eintrittskarte berechtigt zum Besuch des Symposiums
€ 9,90 / ermäßigt € 7,50 / Familienkarte € 13
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren
Der Begriff Mode durchdringt nahezu alle Lebensbereiche, am populärsten ist seine
Bedeutung im Hinblick auf Kleidung. Was wir tragen, stellt nicht nur einen fundamentalen Faktor der Identitätsbildung im individuellen und kollektiven Sinne dar. Mode
prägt das Bild von Menschen in kulturellen Räumen und Epochen, verweist auf gesellschaftliche Unterschiede, steuert und reflektiert das Rollenverhalten der Geschlechter.
Mit Fokus auf den aktuellen Zeitgeist analysiert das im Rahmen der MAK-Ausstellung
MODE-UTOPIEN. Haute Couture in der Grafik (MAK-Kunstblättersaal, bis 4. September 2016) von der Wiener Psychoanalytischen Akademie in Kooperation mit dem
MAK veranstaltete Symposium DAS SYSTEM MODE / REVISITED: (Psycho-)
Analytische Zugänge (MAK-Vortragssaal, 24. – 25. Juni 2016) heimliche Beweggründe
und unbewusste Bedeutungen modebewussten Verhaltens.
Die „Fashion Studies“ kristallisierten sich in den vergangenen Jahren als besonders
bedeutsame theoretische Herangehensweise an Mode heraus. Als Ausdruck postmoderner Mentalität konstatieren sie eine „post-modische“ Kleidungskultur, die dem
normierend-unterdrückenden Modecharakter emanzipatorische Tendenzen entgegenstellt. Damit ist der etablierte und institutionalisierte Modebetrieb im Sinne von Haute
Couture und „Prêt-à-porter“ mit Modephänomenen im Sinne singulärer Extravaganzen
oder eines normierungsmächtigen Street-Style konfrontiert, von welchen er nicht unbeeinflusst bleiben kann.
Neben literarischen Reflexionen sowie philosophischen, psychologischen und soziologischen Theorien der Mode hat auch die Psychoanalyse in den Generationen nach
Freud ihre Fragen und Antworten in den thematischen Komplex eingebracht, um nicht
zuletzt den Sexualtrieb als bedeutsamsten Beweggrund zur Entstehung von Kleidung
und die erotische Signalwirkung der Mode in den Vordergrund zu stellen.
„Einen besonderen und von der Psychoanalyse nicht unbeeinflussten Aufschwung erlebte die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Kleidung und Mode durch den
französischen Strukturalismus, wobei vor allem Roland Barthes 1967 in seiner Publikation Système de la mode die Bekleidung semiotisch analysierte und sie als besonderes
Sprachsystem in die Alltagsmythen einreihte“, umreißt der Psychoanalytiker und Facharzt für Psychiatrie und Neurologie August Ruhs, Initiator des Symposiums, die Bedeutung einer auch kultur- und gesellschaftstheoretisch fundierten Psychoanalyse für die
Auseinandersetzung mit Mode.
Das hochkarätig besetzte Symposium DAS SYSTEM MODE / REVISITED:
(Psycho-)Analytische Zugänge nähert sich dem gegenwärtigen Stand der Modeforschung aus den Blickwinkeln verschiedener Disziplinen, mit dem Ziel, den für die Mode typischen Provokationen pointierte Aussagen entgegenzusetzen. Es sei denn, so
Ruhs, dass Karl Lagerfeld bedingungslos beizupflichten wäre: „Wer eine Jogginghose
trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
Programm
Freitag, 24. Juni 2016
15:00 Uhr
Begrüßung
Christoph Thun-Hohenstein, Direktor, MAK
August Ruhs, Wiener Psychoanalytische Akademie
15:30–16:30 Uhr Moderation: Beate Hofstadler (Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse)
Elisabeth Skale: „Die heimlichen Motive des Modeschöpfers“
17:00–19:00 Uhr Moderation: Barbara Karl (Kustodin MAK-Sammlung Textilien
und Teppiche)
Thomas Oláh: „Die nackte Zukunft“
Anna-Lisa Dieter: „Diwan-Dichtung: Orient, Mode und Psychoanalyse in der Horizontalen“
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Samstag, 25. Juni 2016
10:30–12:30 Uhr Moderation: Jeanne Wolff-Bernstein (Wiener Arbeitskreis für
Psychoanalyse)
August Ruhs: „Die ‚Sapeurs‘ von Brazzaville. Dandytum als Subversion“
Brigitte Felderer, Cosima Terrasse: „Reinwachsen. Kinder in Mode“
Mittagspause
15:00–17:00 Uhr Moderation: Walter Seitter (Philosoph)
Rudolf Heinz: „Der Mode ‚letzte Dinge‘. Psychoanalyseherkünftiges zur permanenten
Vogue“
Olaf Knellessen: „Was hat die Psychoanalyse mit der Mode am Hut?“
17:30–19:00 Uhr Moderation: Monika Pessler (Direktorin, Sigmund Freud Museum)
Silke Birte Geppert: „Like a virgin - Mode und/als Religion“
Anschließend Podiumsdiskussion mit den Referentinnen und Referenten
Die ReferentInnen
Anna-Lisa Dieter, Dr. phil., wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster
„Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz.
Brigitte Felderer, Kuratorin und Kulturwissenschaftlerin, Wien.
Silke Birte Geppert, Dr. phil., Mode- und Kunsthistorikerin, Ausstellungskuratorin,
2000–2004 Direktorin des Museum Schloss Ahrensburg, Deutschland.
Rudolf Heinz, Dr. phil., Universitätsprofessor i. R. für Philosophie an der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf; psychoanalytische Ausbildung, klinischpsychopathologische Tätigkeit mit Schwerpunkt auf Supervision.
Olaf Knellessen, Psychoanalytiker in eigener Praxis in Zürich, Teilnehmer und Dozent am Psychoanalytischen Seminar Zürich.
Thomas Olàh, Mag. Art., Dr. phil. lebt und arbeitet in Wien und Berlin als freischaffender Kostümbildner.
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August Ruhs, Univ.-Prof., Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Psychoanalytiker. Bis 2011 stellvertretender Leiter der Univ.-Klinik für Psychoanalyse und
Psychotherapie der Medizinuniversität Wien.
Elisabeth Skale, Dr. med., Psychotherapeutin, Lehranalytikerin Wiener Psychoanalytische Vereinigung, Fachärztin für Psychiatrie/Neurologie. Freie Praxis als Psychotherapeutin (Psychoanalyse) und Fachärztin für Psychiatrie.
Cosima Terrasse (*1990 in Paris), lebt in Wien, studiert im Masterprogramm „Social
Design“ an der Universität für angewandte Kunst Wien.
MAK-Presse und PR
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Sandra Hell-Ghignone
Veronika Träger
Lara Steinhäußer
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Wien, 15. Juni 2016
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