Erfahrungsbericht von Cheryll W.
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Erfahrungsbericht von Cheryll W.
Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt WS 2014/2015 und SS 2015 August 2014 bis Mai 2015 Name: Cheryll W. Studiengang: Betriebswirtschaftslehre (M. Sc.) Partner-Hochschule: Fakultät/Lehrstuhl (Partner-Hochschule): Illinois State University Fakultät: College of Business 100 N University St Fachbereich: Master of Business Administration 61761 Normal, IL, USA Internet: http://illinoisstate.edu/ E-Mail: [email protected] Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort .......................................................................................................................................................... 3 2. Organisatorisches vor der Abfahrt ............................................................................................................. 3 3. 4. 2.1. Bewerbungsverfahren an der UPB ........................................................................................................ 3 2.2. Einschreibung an der ISU ...................................................................................................................... 3 2.3. TOEFL und GMAT Test ......................................................................................................................... 4 2.4. Finanzierung .......................................................................................................................................... 5 2.5. Visum ..................................................................................................................................................... 5 2.6. Krankenversicherung ............................................................................................................................. 6 2.7. Wohnung anmieten ................................................................................................................................ 6 2.8. Kurswahl ................................................................................................................................................ 7 2.9. Flug und Transfer ................................................................................................................................... 7 Organisatorisches nach der Ankunft .......................................................................................................... 8 3.1. Empfang und Orientation Week ............................................................................................................. 8 3.2. Bezahlung der General Fees, Krankenversicherungsbefreiung und Impfungen .................................... 8 Alltag während des Aufenthalts .................................................................................................................. 9 4.1. Studium: Kurse, Lernumgebung, Aufwand ............................................................................................ 9 4.2. Kontakte zu ortsansässigen Studenten................................................................................................ 10 4.3. Alltag, Freizeit und Reisen ................................................................................................................... 10 4.4. Graduate Assistantship ........................................................................................................................ 11 4.5. Kulturschock und Klima/ Wetter ........................................................................................................... 11 4.6. Das sollte man auf jeden Fall machen ................................................................................................. 12 5. Organisatorisches nach der Rückkehr ..................................................................................................... 12 6. Fazit.............................................................................................................................................................. 12 1. Vorwort Das Dual Degree Programm ermöglicht es, Studenten von der UPB zwei Semester an der ISU in Bloomington/Normal (Illinois, USA) zu studieren und den MBA-Abschluss zu erreichen. Parallel werden die Kurse an der ISU auch für den deutschen Masterabschluss angerechnet. Ich habe diese vergangenen neun Monate an der ISU verbracht; in dieser Zeit habe ich viele schöne Erinnerungen und tolle Erfahrungen gesammelt. 2. Organisatorisches vor der Abfahrt 2.1. Bewerbungsverfahren an der UPB Die Bewerbung für das Dual Degree Program erfolgt wie jede andere Bewerbung für ein reguläres Auslandssemester auch: bis zur vom International Office vorgegebenen Frist (Mitte bzw. Ende November des Vorjahres) bewirbt man sich im Rahmen der Übersee II-Runde für das Programm. Die Bewerbung, die man an Prof. Dr. Martin Schneider richtet, bestand aus der Abgabe folgender Unterlagen in dreifacher Ausfertigung: - Motivationsschreiben (in deutsch und englisch), - meinen Lebenslauf (in deutsch und englisch), - meine aktuelle Notenbestätigung inkl. Kopie des Bachelorzeugnisses, - den TOEFL-Nachweis (den hatte ich schon vor der Bewerbung gemacht), - das Bewerbungsformular vom International Office, - das Formular zur Wohnraumbereitschaftserklärung, - und die Erklärung zur Abgabe des Erfahrungsberichts. Weitere, aktuelle Infos sind auf den Seiten des International Office und der Seite des Dual Degree Programms zu finden: http://www.uni-paderborn.de/studium/international-office/austauschstudierendeoutgoing/bewerbung/bewerbungsunterlagen/ http://wiwi.uni-paderborn.de/studierende/studienorganisation/auslandsstudium/dual-degree-program/allgemeineinformationen/ Etwa zwei bis drei Wochen später wurde ich zum Auswahlgespräch für das Programm eingeladen, wobei das Gespräch von der Betreuerin des Programms, Frau Anica Rose (Lehrstuhl für Organisations-, Medien- und Sportökonomie), und, stellvertretend für Prof. Dr. Martin Schneider, Herrn Yilmaz Özdemir-Rose, geführt wurde. Ein paar Tage später kam dann auch die Zusage, dass ich für das Programm ausgewählt wurde. 2.2. Für die Einschreibung an der ISU Bewerbung für das MBA-Programm an der ISU musste ich zunächst online ( http://grad.illinoisstate.edu/admission/apply/ ) eine Anmeldegebühr (aktuell $50 für International Students) bezahlen, meinen Lebenslauf und Essay/ Motivationsschreiben auf englisch hochladen, sowie weitere Informationen eintragen, bevor ich, zusammen mit dem generierten Online-Formular, diese weiteren Unterlagen an die ISU schicken konnte: - Offizielle Notenbestätigungen von der UPB (das Wiwi-Studienbüro hat diese in einem separaten Umschlag versiegelt), - Letter of Academic Good Standing (von Prof. Schneider), - zwei Letter of Recommendations, - und die Declaration of Finances. Die Bewerbungsfrist an der ISU war zu meiner Zeit noch Ende Juni, aber ich glaube, die zukünftigen Teilnehmer des Dual Degree Programms müssen früher alle Unterlagen vorweisen. Anbei ein nützlicher Link für die Voraussetzungen zur Bewerbung für den MBA: http://business.illinoisstate.edu/mba/sequences/traditional/requirements.shtml. Ansprechpartner an der ISU sind: Zum MBA-Programm selbst: Chris Knuth (bei mir noch BJ Newmister) http://business.illinoisstate.edu/faculty_staff/mba.php?control=facultyProfile&ID=cmknuth&dept=Masters%20of%2 0business%20administration und Rachel Webb vom International Office an der ISU für generelle Fragen zur Bewerbung etc. http://internationalstudies.illinoisstate.edu/about/staff.shtml. 2.3. TOEFL und GMAT Test Wie bereits erwähnt, habe ich den TOEFL-iBT bereits vor der Bewerbung für das Programm gemacht. Unter http://www.ets.org/toefl meldet man sich zu einem Testtermin an und zahlt die Gebühr in Höhe von $245. In dieser Gebühr ist bereits ein Vorbereitungsbooklet inklusive, das ich (Muttersprachlerin) am Abend vor dem Test durchgeschaut habe, was als Vorbereitung gereicht hat. Der Test bestand aus verschiedenen Aufgaben, wie Essay-Verfassen, Sprechen, und Lesen/ Kurzfilme schauen und daraufhin Fragen dazu beantworten (Reading, Listening, Writing and Speaking). Nach einigen Tagen erhält man das Ergebnis und die Bestätigung wird an die vorher angegebene(n) Hochschule(n) verschickt. Für den GMAT-Test sollte man sich auf jeden Fall gut vorbereiten – das war ein sehr anspruchsvoller Test, den man nicht unterschätzen sollte. Zunächst meldet man sich über http://www.mba.com/global/the-gmatexam/register.aspx zum Test an und zahlt die Anmeldegebühr von $250. Ich habe den Test sonntags morgens in Düsseldorf gemacht, wobei ich am Abend vorher angereist bin, um Freunde zu besuchen und ausgeruht den Test am folgenden Tag zu sein. Der Test dauert insgesamt 3,5 Stunden und besteht aus: - Analytical Writing Assessment (Analysis of Argument) (30 Minuten), - Integrated Reasoning (Multi-Source Reasoning, Graphics Interpretation, Two-Part Analysis, Table Analysis) (30 Minuten), - Quantitative (Data Sufficiency, Problem Solving) (75 Minuten) - und Verbal (Reading Comprehension, Critical Reasoning, Sentence Correction) (75 Minuten). Es werden also verschiedene Bereiche abgedeckt, auf die man sich sehr gut vorbereiten sollte. Dem Test liegt ein Algorthimus zugrunde, der während des Tests den Schwierigkeitsgrad der Fragen etwas anpasst; daher gibt es kein „zurück“-Button und die Zeit für die einzelnen Aufgaben innerhalb der vier Bereiche muss man sich auch selbst gut einteilen können. Das Ergebnis des Tests erhält man sofort; für die ISU braucht man mehr als 500 von den möglichen 800 Punkten. Wenn man nur alleine nach GMAT bei amazon zum Beispiel googelt, findet man soviele verschiedene Bücher, die man zur Vorbereitung nutzen kann; es gibt wohl auch eine Community, die spezielle Vertiefungskurse zu einzelnen Aufgabenbereichen anbietet. Ich habe das Buch „The Official Guide for GMAT Review“ gekauft, das Beispielaufgaben und Erklärungen/ Lösungen beinhaltet, und kann dies auch als Vorbereitungsliteratur empfehlen. Im Buch war auch eine CD, auf der man mit Beispieltests den GMAT üben kann. Ich habe ca. 2 Wochen vorher angefangen, was für den GMAT zu tun, was für eine Punktzahl über 500 ausgereicht hat. Ansonsten kann man den Test nach einer bestimmten Frist und nach Zahlung einer erneuten Fee nochmal machen. 2.4. Finanzierung Um alle anfallenden Gebühren etc. zahlen zu können, bin ich zunächst zur DKB gewechselt, da man dort als Student ein kostenloses Girokonto führen kann, das mit dem Kreditkarten (Visa)-Konto verbunden ist. Man kann die Kreditkarte per Umbuchung „aufladen“, was hilfreich bei der Überweisung von größeren Geldbeträgen für Flüge oder Hotels ist. Zudem kann man weltweit kostenlos mit der Visa-Karte Geld abheben. Auch wenn der Automat Gebühren anzeigt, belastet die DKB das Konto nicht; wenn doch, kann man es ganz einfach von der DKB zurück fordern. Ich habe mich Anfang Januar noch für ein Fulbright-Stipendium beworben, aber leider hat das nicht geklappt. Auch das DAAD-Stipendium, welches manche vorherigen Teilnehmer erhalten haben, hat nicht geklappt. Die Frist für die Bewerbung für Promos habe ich verpasst. Ich habe mich allerdings nach der Bestätigung der ISU für Auslandsbafög beworben, obwohl ich regulär kein Bafög beziehe. Man erhält nicht nur eine Reisekostenpauschale in Höhe von EUR 1.000 (auf den Bewilligungszeitraum verteilt), sondern auch die General Fees (später dazu mehr) und eine Pauschale für die Auslandskrankenversicherung. Auf den Seiten des Studierendenwerks Hamburg, das für das Auslandsbafög in den USA zuständig ist, findet man alle Infos zur Antragsstellung, Ansprechpartner etc: http://www.studierendenwerkhamburg.de/studierendenwerk/de/finanzen/BAfoeG/bafoeg_fuer_usa/Bafoeg_fuer_usa.php#AnsprechpartnerInne n USA Zudem hatte ich ein bisschen Erspartes und die GA-Stelle, worüber ich im weiteren Verlauf schreibe. Obwohl man als Teilnehmer am Dual Degree Programm keine Tuition Fees zahlen muss (aufgrund der Kooperationsvereinbarung zwischen der UPB und ISU), fallen trotzdem die General Fees an, die sich nach der Anzahl an semester hours richtet. Pro hour waren das ca. $75, wobei jeder MBA-Kurs 3 hours betrug. Somit habe ich in jeweils beiden Semestern 4 (Kurse) *3 (Stunden pro Kurs) *$75 (Betrag pro Stunde) = $900 bezahlt. 2.5. Visum Nachdem die Bestätigung der ISU über die Aufnahme an der Uni eingegangen war, wurden alle wichtigen Dokumente an das International Office der UPB geschickt. Unter anderem war hier auch das wichtige Formular DS-2019 mitgeschickt worden, das man für die Beantragung des J1-Visums benötigt. Nachdem man das I-901 Formular über die Zahlung der SEVIS-Gebühr ($180) hat ( https://www.fmjfee.com/i901fee/desktop/index.jsp?view=desktop), bewirbt man sich unter https://ceac.state.gov/genniv/ dann für das eigentliche Visum, wobei man ein Passfoto in einem speziellen Format (steht auf der Website) hochladen und eine Gebühr in Höhe von $120 zahlen muss. Danach kann man den Termin zum Interview bei einem der Konsulate/ Botschaften der USA in Deutschland (Frankfurt am Main, Berlin, München) machen. Zum Interview muss man folgende Unterlagen mitnehmen: - Reisepass, - DS-2019, - SEVIS-Zahlungsbestätigung und Terminbestätigung - und die Kopie der Declaration of Finances mit den zugehörigen Nachweisen. Mein Interview-Termin war in Frankfurt. Da die USA zu der Zeit technische Probleme weltweit hatte, wurde mein Visumsantrag wenige Tage vor meinem Flug erst generiert. Es wurde dann zeitlich schon so eng, dass ich ausnahmsweise zum Konsulat in Frankfurt fahren musste, um meinen Pass mit dem eingeklebten Visum und dem DS-2019 zwei Tage vor Abflug abzuholen. Normalerweise werden die Dokumente per Post verschickt. 2.6. Krankenversicherung Ich habe mich für die Auslandskrankenversicherung und die Reise-Unfall und Haftpflichtversicherung der HanseMerkur (jeweils Tarif Premium) entschieden. Insgesamt habe ich für beide Versicherungen für die gesamte Laufzeit ca. EUR 760 bezahlt. Um nicht exmatrikuliert zu werden, musste ich zudem die deutsche Krankenversicherung beibehalten (da ich nicht mehr familienversichert sein konnte), was zu zusätzlichen Kosten in Höhe von EUR 80 im Monat führte. Glücklicherweise musste ich nie zum Arzt oder ins Krankenhaus. Zu den Impfungen an der ISU erzähle ich später mehr. Da die Auslandskrankenversicherung mehr abdeckt, als die ISU Krankenversicherung, konnte ich mich von der letzteren befreien lassen. Dazu muss man am Anfang jedes Semesters zu Student Health Services und die Versicherungsleistungsübersicht vorzeigen und ein Formular ausfüllen. 2.7. Wohnung anmieten Drei weitere Teilnehmerinnen und ich hatten uns dazu entschlossen, zusammen eine WG zu gründen. Dazu haben wir uns von mehreren Vermietungsagenturen auf den Websites Wohnungen angeschaut und nach weiteren Infos gefragt. Nur Young America ( http://yarealty.com/home ) hatte uns geantwortet. Die Agentur war sehr freundlich und kooperativ mit unseren vielen Fragen; wir konnten die Mietverträge, Kopien der Reisepässe und die Bürgschaften per Email versenden. Schlussendlich haben wir eine 4-Bedroom Wohnung in direkter Uninähe (gegenüber der Manchester Hall, das Studentenwohnheim, in dem auch die International Students auf den Floors 8 und 9 untergebracht sind) für 10 Monate angemietet. Die Wohnung war zwar etwas in die Jahre gekommen, sehr hellhörig und ziemlich dunkel (mit neuem braunen Teppich), aber trotzdem haben wir uns alle in der Zeit wohl gefühlt. Der Hausmeisterservice war sehr gut – bei Problemen war jemand sofort vor Ort. In dem Mietpreis von ca. $470 pro Monat waren alle Kosten bzgl Wasser, Strom, Internet inklusive; jedes Zimmer hatte ein Bett, eine Kommode, einen Schreibtisch, einen Stuhl, ein Rollo und einen Einbaukleiderschrank. Wir hatten auch Glück, dass wir keine Nachzahlung für Strom oder Wasser hatten; das wären sonst extra Kosten. Wir mussten immer zwei Monate im Voraus die Miete überweisen, sodass wir schon im Juni für August zahlen mussten. Bei Vertragsunterzeichnung musste jede von uns zusätzlich $150 Kaution zahlen, die wir aber problemlos am Ende des Aufenthalts wiederbekommen haben. Die Zahlungen haben wir zunächst über paylease (über die Young America-Website) gemacht, da wir kein amerikanisches Konto hatten; hier fällt eine zusätzliche Gebühr in Höhe von ca. $18 an. Nachdem ich mein amerikanisches Konto hatte, habe ich die Miete über yarealty’s System bezahlt, wobei nur eine Fee von ca. $2 fällig wurde. Es gibt natürlich noch weitere Agenturen in Bloomington/Normal, über die man eine Wohnung mieten kann. Auch die Option, ins Studentenwohnheim zu ziehen, hat man, aber diese ist ziemlich teuer, da man den Mealplan mitbestellen muss, und man sich ein winziges Zimmer teilen muss und es Gemeinschaftsbäder gibt. Infos zu den Studentenwohnheimen sind auf den Seiten der ISU zu finden. 2.8. Kurswahl Auf der Seite des Dual Degree Programms gibt es eine Übersicht der neun Core-Courses, die man – zusätzlich zu drei Electives - für das Bestehen des MBAs belegt und bestanden haben muss. Zu diesen Core-Courses gibt es die deutschen Pendant-Kurse. Also muss man schauen, welche Kurse man durch die Zeit an der UPB erledigt hat, und welche man noch an der ISU absolvieren muss. Ich habe meine Kurswahl mit Frau Rose abgestimmt, um sicherzugehen, dass das alles so passt. Als wir an der ISU ankamen, gab es leichte Probleme mit den Plänen, weil manche Angaben, die auf den Internetseiten der ISU zu Datum und Uhrzeit der ISU-Kurse standen, und die wir für die Planung unserer Kurse benutzt haben, falsch oder veraltet waren. Es ließ sich aber alles klären und ich glaube, auf der ISU-Seite wird jetzt auch eine aktuelle Version der Kursangebote gepflegt (zu finden auf der COB-Seite der ISU-Homepage). Nach der Rückkehr aus den USA habe ich den Anerkennungsbogen ausgefüllt, zusammen mit den Transcripts von der ISU, die an das International Office an der UPB geschickt wurden, und Frau Rose zur Prüfung und Anrechnung in PAUL gegeben. 2.9. Flug und Transfer Zusammen mit einer weiteren Teilnehmerin habe ich Ende Mai die Flüge im Reisebüro gebucht. Für die Direktverbindungen Düsseldorf <-> Chicago O’Hare, und die spätere Umbuchung des Rückflugs für Mai auf Washington DC nach Frankfurt habe ich insgesamt EUR 1,300 bezahlt (alles von Lufthansa). Zudem hatten wir den Bus für den Transfer von Chicago nach Bloomington/Normal von Deutschland aus reserviert – hier bietet sich der Peoria Charter Bus an, der täglich mehrmals zwischen Normal und O’Hare (und auch Midway) pendelt. Eine Busfahrt kostet nach O’Hare $35, bei der Buchung von Hin- und Rückfahrt kostet jede Fahrt nur noch $30. Mit dem Amtrak-Zug kann man zwar auch nach Normal fahren, jedoch muss man erst 40 Minuten Metro in Chicago bis in die Innenstadt zur Union-Station fahren, sodass sich der Bus als bequemere Alternative anbietet. Wenn man jedoch früh genug den Amtrak bucht, kann man echt günstige Tarife buchen, z.B. $28 Hin- und Rückfahrt Normal <-> Chicago. 3. Organisatorisches nach der Ankunft 3.1. Empfang und Orientation Week Zusätzlich zu Flug und Bus haben wir von Deutschland aus die Unterkunft für die ersten Nächte bei einer Gastfamilie gebucht. John und Linda Berger organisieren ehrenamtlich die Unterbringung von internationalen Studenten; auf deren Website kann man sich für eine Hostfamily bewerben. Die Teilnehmerin, mit der ich auch angereist bin, und ich sind beide bei einer herzensguten, lieben älteren Dame für zwei Nächte untergekommen. Sie ist sogar mit uns zu Walmart gefahren, damit wir Bettwäsche, Handtücher, Unimaterialien und erste Nahrungsmittel kaufen konnten, und hat mit uns unsere Wohnungsschlüssel abgeholt. Nachdem wir eingezogen waren und der Alltag einkehrte, sind wir regelmäßig mit ihr Essen gefahren, und zweimal haben wir sie zum Gottesdienst in ihrer Kirche begleitet. Die Orientation Week für die Internationals began eine Woche vor Beginn der Vorlesungen. Hierbei wurde viel Organisatorisches geklärt; es gab auch Info-veranstaltungen zu diversen Themen bzgl. des Uni-Alltags. Auch eine Führung über das Unigelände war sehr informativ und hilfreich zur Orientierung – hier haben wir auch unsere Redbird-Card beantragt. Die Woche tat gut, um sich zu akklimatisieren und noch Prüfungsleistungen in Deutschland fertigzustellen. Am Samstag vor Uni-Beginn gab es zudem ein MBA-Frühstück, wo man die anderen MBA-Studienanfänger und die ersten Professoren kennenlernen konnte. Auch hier gab es Info-Veranstaltungen mit Themen wie Kurswahl, Ansprechpartner etc. 3.2. Bezahlung der General Fees, Krankenversicherungsbefreiung und Impfungen Die General Fees, wie oben bereits erwähnt, muss man bei Student Accounts begleichen – es geht nur Bargeld oder mit Maestro-Kreditkarte (soweit ich mich erinnern kann); leider nicht mit Visa, wodurch man vorher das ganze Geld abheben und bar zahlen musste. Bei jedem Besuch bei Student Health Services fällt eine Gebühr in Höhe von $10 an (man kann auch weitere Sachen auf sein Account buchen lassen, wie Medikamente oder ähnliches), was man auch wieder bei Student Accounts bezahlen muss. Wie bereits oben erwähnt, kann man sich von der ISU-Krankenversicherung befreien lassen, wenn der eigene Versicherungsschutz höher ist, als der der ISU-Versicherung. Hierzu muss man zu Student Health Services gehen und eine Befreiung beantragen. Danach werden die Gebühren vom eigenen Student Account genommen (sonst erhöht sich die Zahlung der General Fees um diesen Betrag). Nachdem man an der ISU angenommen wurde, wird man auch aufgefordert, ein Formular über alle Impfungen vom Arzt ausfüllen zu lassen und der ISU zu schicken. Am Beginn des Aufenthalts muss man sich einen Termin bei Student Health Services geben lassen, um möglicherweise den Test auf Tuberkulose (kostet glaube $80) zu machen. Da ich aber in keinem Risikoland zuvor war, musste ich diesen Test nicht machen. Im Oktober habe ich mir eine kostenlose Grippe-Impfung von Student Health Services geben lassen; diese Impfungen werden auch regelmäßig in den ISU-Emails beworben. 4. Alltag während des Aufenthalts 4.1. Studium: Kurse, Lernumgebung, Aufwand Generell waren die Kurse an der ISU nicht unbedingt inhaltlich anspruchsvoller, jedoch von der Masse her mehr Aufwand als an der UPB. Die Kurse finden in der Regel einmal wöchentlich abends zwischen 18 und 21 Uhr statt, um die Teilnahme für Teilzeitstudenten, die vollzeit arbeiten, zu ermöglichen. Es gibt aber auch Ausnahmen, wie z.B. den FIL-Foundationkursersatz, der montags und mittwochs vormittags stattfand. Durch die kleine Kursgröße (in einem meiner Kurse waren wir zu siebt) und den Aufbau der Räume (zwei langgezogene U’s auf zwei Ebenen mit einem Gang in der Mitte) waren die Kurse durch eine sehr starke Interaktion zwischen Professor und Studenten geprägt. Ich fand das sehr gut, weil man sehr gut mitmachen kann und dadurch wesentlich schneller sich die Inhalte merken kann etc. Fast alle Dozenten waren überaus freundlich und sehr hilfsbereit – viele erwarten bzw. freuen sich sehr, dass/ wenn man die Sprechstunden besucht, auch wenn das nur zur Klärung kleinerer Fragen oder zu Abgabe von Papern etc. ist. Im College of Business (COB) gibt es mehrere Team-Rooms, die sich sehr gut für Gruppenarbeiten anbieten. Die Räume sind mit einem großen Bildschirm und allen nötigen Anschlüssen ausgerüstet. Unten im Keller sind weitere Sitzbereiche und eine Art Computerlabor mit vielen PCs und Druckmöglichkeiten, auch ein Bistro befindet sich dort, sodass man im Winter nicht unbedingt raus muss, um essen zu gehen, wenn man den ganzen Tag in der Uni ist. Im dritten Stock befindet sich die Grad-Lounge, die sich auch gut zum Lernen/ Ausruhen eignet. Besonders begeistert war ich von Milner-Library: in der Bibliothek darf man alle Sachen mitnehmen und auch Essen und Getränke dürfen jederzeit verzehrt werden. Es gab eigentlich immer freie Sitzplätze (nicht unbedingt in der Woche vor den finals) und, falls man ganz viel Ruhe wollte, war Ebene 5 stets ein „Maximum-Silence“ floor. Es gibt auch ein innerer Tunnel von der Library zum Bone Student Center, in dem sich viele Essmöglichkeiten, wie Einsteins (ähnlich wie Starbucks mit sehr guten Bagels und Muffins), McAllister (sehr gute Sandwiches etc.), Burger King, Pizza Hut etc. befinden. Im Fall semester habe ich folgende vier Core Courses belegt: MQM 421: Analysis of Organizational Behavior bei Dr. Ringer FIL 440: Financial Management bei Dr. Dalia Marciukaityte MKT 430: Marketing Management bei Dr. Kaufman MQM 427: Operations and Quality Management bei Dr. Salegna. Im Spring semester habe ich folgende Kurse belegt: MBA 412: Contemporary Business Perspectives and Leadership Skills bei Dr. Taylor MQM 482: Organizational Leadership bei Dr. Ringer (elective) AGR 422: International Trade of Agricultural Products bei Dr. Whitacre (elective) FIL 312: International Business Law bei Dr. Varner. 4.2. Kontakte zu ortsansässigen Studenten Durch die interaktiven Kurse und die MBA Association haben wir viele amerkanische Studenten kennengelernt. Jedoch aufgrunddessen, dass auch viele vollzeit arbeiten und auch manche von ziemlich weit anreisen (Peoria, Springfield oder sogar Chicago), ist es manchmal schwierig auch außerhalb der Kurse etwas mit ihnen zu unternehmen. Die regelmäßigen Treffen und Ausflüge der MBA Association haben immer viel Spaß gemacht und auch durch die vielen Gruppenarbeiten lernt man die ansässigen Studenten sehr schnell kennen. Über das I-House lernt man sehr gut andere internationale Studenten kennen; das I-House organisiert auch abundzu Ausflüge oder andere Events. Auch die Uni selbst hat Programme zum Kennenlernen und Entertainment, wie z.B. uplate@state oder die Ausrichtung von Konzerten (die Blueman Group und paar Comedians und Musiker sind auch an der ISU aufgetreten). Das Rec-Center ist sehr modern und ist sogar mit Schwimmbad, Kletterwand und mehreren Hallen ausgestattet, es gibt auch zahlreiche Sportkurse, aber da diese oftmals in den Abendstunden liegen, ist es schwierig, daran teilzunehmen. Das Adventure-Team des Rec-Centers bietet auch Ausflüge an, z.B. Kanufahren, Klettern gehen etc. 4.3. Alltag, Freizeit und Reisen Da die Kurse überwiegend abends stattfinden, hat man tagsüber ziemlich viel Zeit, die man für Unisachen, Einkaufen, Sport oder andere Aktivitäten nutzen kann. Neben dem Rec-Center bietet sich der Constitution Trail für Joggen oder Spazieren gehen an. Am Rec-Center kann man auch kostenlos Fahrräder ausleihen, sodass man die Möglichkeit hat, eine Fahrradtour zu machen. Um die großen Supermärkte, wie Walmart, Kroger, Target, aldi, Meijer, zu erreichen, kommt man ohne Auto nicht drum herum, Bus zu fahren ( http://www.connect-transit.com/ ). Die Busse fahren in der Regel einmal stündlich, und sind auch ziemlich verlässlich. Mit der Redbird-Card ist Busfahren kostenlos. Ich war meistens einmal in der Woche einkaufen; hinterher immer bei Meijer, weil ich die Produkte (insb. die internationale Ecke mit Produkten aus Deutschland und England) sehr gut fand. Wasser, Milch und andere Getränke habe ich immer bei CVS gekauft, da dies fußläufig von unserer Wohnung aus erreichbar war. Da das Wasser sehr clorhaltig ist, haben wir fast immer Wasser bei CVS gekauft. Zum größten Teil bin ich essen gegangen bzw. habe selbst gekocht. In der Mensa war ich nur einmal, wobei das Buffet eine sehr große Auswahl an Gerichten etc. enthielt, aber für $9 kann man auch anderswo sehr gut essen gehen. Da auch viele Restaurants mit dem Bus oder Auto zu erreichen sind, haben wir das manchmal mit Einkaufengehen kombiniert, dass man zuerst essen und danach einkaufen gegangen ist. In Bezug auf Handy habe ich mein deutsches Handy mitgenommen und von at&t eine neue Simkarte geholt. Der Plan kostete monatlich $40 (zzgl. Taxes) und beinhaltete eine SMS-Flatrate, viele Telefonminuten und 500 mb Datenvolumen. Falls das Volumen nicht ausgereicht hat, konnte man für $5 zusätzlich 100mb kaufen. Man muss zunächst Geld auf das at&t Konto laden, damit danach die Gebühr für den Plan etc abgebucht werden konnten. Wenn man kein Geld draufbucht, läuft der Plan aus, wodurch man keine Kündigungsgebühren oder ähnliches beachten muss. Andere Anbieter sind verizon oder Tmobile. Die Netzabdeckung von at&t war auch während des Reisens ausreichend. Genügend Zeit bleibt auch für das Reisen: sowohl Städtetrips, als auch längere Urlaube lassen sich sehr gut einrichten. Für Thanksgiving (Ende November) hat man eine Woche frei, die ich zusammen mit einer weiteren Teilnehmerin in Cancun (Mexiko) verbracht habe. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar hat man 4 Wochen Winterbreak, die ich mit meinem Freund an der Westküste und im Westen der USA verbracht habe. Zu Spring Break (1 Woche im März) habe ich meinen Freund in Florida getroffen und im April war ich noch in Toronto und an den Niagara-Fällen mit einer weiteren Teilnehmerin. Bevor es nach Hause ging, war ich mit meinen Eltern in Chicago und Washington. (Mit dem Visum darf man noch 30 Tage nach Ende des Visums in den USA bleiben, jedoch darf man das Land in dieser Zeit nicht verlassen und wieder einreisen.) 4.4. Für Graduate Assistantship die GA-Stelle hatte ich mich noch in Deutschland beworben. https://www.jobs.ilstu.edu/applicants/jsp/shared/frameset/Frameset.jsp?time=1435692913627 Für die Bewerbung waren die folgenden Unterlagen notwendig: - Lebenslauf, - Cover Letter, - Reference List, - und Motivationsschreiben. Die Zusage für die GA-Stelle kam in der Orientation Week. Ich habe für zwei Professoren am Department of Marketing gearbeitet, wobei zu meinen Tätigkeiten Datenaufbereitung, Vorbereitung von Projektanträgen, als auch Literaturrecherche, Ausarbeitung von Studienbefragungen, aber auch Halten von Vorträgen zu Deutschland in den Kursen der Professoren. Auch habe ich viele Aufgaben für das Marketing-Department selbst erledigt, wie Klausurenaufsicht, Kursevaluationen oder ähnliches. Über das Department hat man weitere Personen, wie z.B. die anderen GAs und Professoren kennengelernt. Vertraglich war eine wöchentliche Anzahl von 20 Arbeitsstunden festgehalten; die Bezahlung lag bei $900 pro Monat. Mit dem Arbeitsvertrag kamen noch weitere organisatorischen Tätigkeiten: zum einen musste ich zum HRdepartment, um dort Formulare auszufüllen. Auch zum Social Security Office musste ich, um meinen Sozialversicherungsausweis zu beantragen, der ca. eine Woche bereits mit der Post ankam. Auch die Eröffnung eines amerikanischen Kontos war notwendig – ich war Kunde bei der Commerce Bank; andere Banken befinden sich in der Nähe der Commerce Bank auf der Straße Broadway in Normal. 4.5. Kulturschock und Klima/ Wetter Obwohl ich vorher noch nie in den USA war, hatte ich keinen Kulturschock, da die amerikanische Kultur ähnlich der europäischen Kultur ist. Natürlich sind die Autos größer und auch die Flächen sind weiter und nicht so eng bebaut wie in Europa, aber trotzdem habe ich mich direkt wohlgefühlt. Die Zeitverschiebung ist in der Regel 7 Stunden nach hinten. Das Klima in Illinois ist extremer als in Deutschland: im Sommer war es viel heißer und schwüler und im Winter war es wesentlich kälter als es normalerweise in Deutschland ist. Es ist jedoch eine andere Kälte, wodurch sich -30 Grad sich garnicht so schlimm anfühlen, als man denkt. Das Wetter ist auch viel wechselhafter als in Deutschland über den Tag: an einem Tag kann man verschiedene Witterungszustände erleben: Sonne, Regen, Hagel, Wind etc. Zum Glück war dieser Winter auch nicht so hart wie der vorherige: wir hatten keine Stromausfälle oder ähnliches. 4.6. Das sollte man auf jeden Fall machen Bei Commencement (Samstag nach den Finals) mitmachen – es wird sogar bei youtube live übertragen! Mit der $80 Ausstattung (Umhang, Hut etc.) fühlt man sich zwar leicht wie bei Harry Potter, aber der Tag an sich mit der ganzen Zeremonie und Degree-Vergabe war so toll und lohnt sich auf jeden Fall. Das war typisch amerikanisch und war ein toller Abschluss zum ganzen Auslandsaufenthalt. Ich fand es besonders schön, dass ich Familie dabei hatte, da es solche Zeremonien nicht so wirklich in Deutschland gibt und man einen feierlichen Abschluss zur Erreichung des MBAs hat. 5. Organisatorisches nach der Rückkehr Seit der Rückkehr aus den USA habe ich mich um die Schließung meines amerkanischen Bankkontos gekümmert, die Laufzeit meiner Auslandskrankenversicherung auf das tatsächliche Rückkehrdatum verkürzt und die Anrechnung der Kurse fertig gemacht. Die Transcripts werden, wie oben bereits erwähnt, an das International Office der UPB geschickt; mit den Transcripts kann Frau Rose die Anrechnung der Kurse in PAUL vornehmen. 6. Fazit Insgesamt waren die vergangenen neun Monate eine tolle Erfahrung und haben eine Menge Spaß gemacht, auch wenn der MBA mit viel Arbeit verbunden war. Falls ihr überlegt, für eine etwas längere Zeit ins Ausland zu gehen, kann ich sehr dieses Programm empfehlen. Die Menschen an der ISU und in Bloomington/Normal waren durchweg sehr freundlich, offen und hilfsbereit. Ich habe viel vom Land gesehen und kann auf viele schöne Erinnerungen zurückgreifen.