Schüler - Gießener Allgemeine Zeitung

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Schüler - Gießener Allgemeine Zeitung
6. Jahrgang | November 2015
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
XXX
XXX
Morgen kommt der
Weihnachtsmann…
Winter im Glas
Schneekugeln erinnern mit ihren
tanzenden Flocken zu jeder
Jahreszeit an Geschenke und
Adventszauber
SEITE 6
Zu reparieren
Der Handydoktor aus Gießen
macht defekte SmartphoneLautsprecher und Displays
wieder flott
SEITE 24
Rätsel + Comic + Interview + Kinotipps + Musik + Weihnachtsmärkte
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Aus dem Inhalt
Christkind-Casting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Weihnachtsmärkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Schneegestöber hinter Glas . . . . . . . . . . . . . 6
Neue Zähne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Dekotipps für den Advent . . . . . . . . . . . . . . . 8
Kiddie Rides . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Geld verdienen kurz vor Weihnachten . . . . 10
Erste Hilfe für’s Handy . . . . . . . . . . . . . . . . 24
YOU-FM-Moderatoren im Interview . . . . . . 12
Comic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Mit Degen und Florett . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Berufsmesse Chance . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Kinotipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Justin Bieber gesteht Fehler . . . . . . . . . . . . 30
Mach mit!
Werde Journalist bei der SchülerAZ!
Hast du Spaß am Recherchieren, Interviewen und Schreiben? Du möchtest
gerne journalistische Erfahrungen sammeln und dich ausprobieren? Dann melde
dich! Deine Themen darfst du selbst bestimmen, wenn du Hilfe brauchst,
unterstützen wir dich gerne.
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das entspricht rund 150 Druckzeilen à
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2. Die Texte müssen per E-Mail in gängigem Dateiformat (möglichst Word) an
die Redaktion übermittelt
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2
3. Die Beiträge müssen selbst recherchiert
werden. Textstellen, die aus dem Internet oder aus anderen Quellen übernommen werden, müssen gekennzeichnet
werden. Quellenangabe ist Pflicht! Wir
weisen darauf hin, dass das Einreichen
von abgeschriebenen Texten einen strafbaren Urheberrechtsverstoß darstellt.
4. Fotos können mitgeliefert werden. Auf
hohe Auflösung, mindestens 300 dpi,
achten. Auch hier ein gängiges
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5. Texte und Fotos für die jeweils nächste Ausgabe müssen spätestens zwei
Wochen vor dem Erscheinungstermin
bei der Redaktion abgeliefert werden.
6. Kontakt:
Texte und Fotos bitte an folgende
E-Mail-Adresse schicken:
[email protected]
Ansprechpartnerin: Katrin Hanitsch
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Themen
Selbst gemacht
Nachgefragt
Treffer
Mit diesen drei Dekotipps zieht
vorweihnachtliche Stimmung zu
Hause ein.
SEITE 8
Frau Leonie und der Reppahn aus
dem YOU-FM-Team erzählen von
ihrem Weihnachtsfest.
SEITE 12
Zum Fechten braucht es spezielle
Ausrüstung, die die Sportler schützen muss.
SEITE 14
Editorial
Das Titelbild verrät es: Es ist schon
wieder so weit, Weihnachten steht vor
der Tür. Deshalb widmet sich unser neues
Heft natürlich auch diesem Thema. Wir
verraten euch zum Beispiel, wie ihr eine
Rentierfigur, eine Filzkugel und einen
Betonstern selbst herstellen und damit
euer Zuhause jahreszeitlich angemessen dekorieren könnt. Und falls ihr euch
vor dem Fest noch ein paar Euro zum
Taschengeld hinzuverdienen möchtet,
geben wir euch Tipps, wo es sich derzeit
lohnt, nachzufragen. Barbara Otto träumte schon als Kind davon, einmal Christkind zu sein. Was sich erst mal nach
einem exotischen Wunsch anhört, ist für
Mädchen aus Nürnberg nichts Außergewöhnliches. Denn dort wird jedes Jahr
ein neues Christkind gewählt. Barbara
Otto hat es in diesem Jahr geschafft. Ihre
Offenheit und ihre Natürlichkeit haben die
Jury überzeugt.
Weihnachtlich auch das Thema von Lenn-
Impressum
art, der sich in seinem Text mit Schneekugeln beschäftigt – die es allerdings, wie
er betont, nicht nur zu Weihnachten gibt.
So wird zum Beispiel in jedem Jahr für
das Oktoberfest in München eine neue
Schneekugel entworfen und oft werden
sie als Werbegeschenke eingesetzt.
Über eine wenig verbreitete, deshalb
aber nicht weniger spannende Sportart
schreibt Antonius: über das Fechten. Er
erklärt, was ein Fechtanzug alles leisten
muss und welche unterschiedlichen Arten
des Fechtens es gibt.
Eine Gänsehaut dürfte vielen bei der
Lektüre des Textes von Luise über den
Rücken laufen, vor allem jenen, die Angst
vorm Zahnarzt haben. Sie schreibt über
Zahnimplantate. Und Tim hat sich mit
den Spielgeräten befasst, die viele Kinder
vorm Supermarkt zum Quengeln bringen, sogenannte Kiddie Rides. Viel Spaß
beim Lesen und ein tolles Weihnachtsfest
wünscht euch
Eure SchülerAZ-Redaktion
Herausgeber:
Mittelhessische Druck- und
Verlagshaus GmbH & Co. KG
Verantwortlich im Sinne des Presserechts:
Dr. Max Rempel, Gießener Allgemeine Zeitung,
Marburger Straße 20, 35390 Gießen
Redaktion: Katrin Hanitsch, Burkhard Bräuning
E-Mail: [email protected]
Druck und Verlag: Mittelhessische Druck- und
Verlagshaus GmbH & Co. KG, Marburger Straße 20,
35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift
für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz:
Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409; PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungsgesellschaft
mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 8053,
Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max
Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen,
Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer:
Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr.Max Rempel (Gießen).
Erscheinungsweise:
»Schüler AZ« erscheint alle zwei Monate und wird an
Schulen der Stadt und des Landkreises Gießen sowie im
westlichen Vogelsbergkreis ausgelegt.
Auflage: 10 000 Exemplare
Anzeigenleitung: Jens Trabusch
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24,
E-Mail: [email protected],
Anschrift siehe oben
Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 63 vom 1. Januar 2015
Schüler AZ – Die Schülerzeitung der Gießener
Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Titelbild: dpa
© Schüler AZ, Gießen
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Foto: dpa
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Nürnberger Christkind zu sein, ist für viele Mädchen in der Stadt ein Kindheitstraum.
Casting für das Christkind
Es ist wohl das begehrteste Ehrenamt der Stadt: Viele Mädchen wollen Nürnberger
Christkind werden. Doch dafür müssen sie zunächst ein kniffliges Casting überstehen. Entscheidend sind dabei nicht Show und Glamour, sondern Natürlichkeit und
Herzlichkeit.
Christkind zu werden, ist gar nicht so
einfach. Es sind zwar keine himmlischen
Prüfungen, die das Nürnberger Christkind überstehen muss. Doch auch das
irdische Auswahlverfahren hat es in sich:
Nach mehreren Wahlgängen muss die
weihnachtliche Botschafterin der Stadt
4
eine 15-köpfige Jury überzeugen. Anfang
November fand das Casting für das wohl
begehrteste Ehrenamt der fränkischen
Kommune statt – oder »die wichtigste
Wahl des Jahres«, wie Stadtsprecher
Siegfried Zelnhefer sagt.
Die typischen goldenen Locken, die
Krone und das engelhafte Gewand des
Christkinds sucht man diesmal vergeblich. Alle sechs
Finalistinnen tragen Alltagskleidung und
ihre normale Frisur. Zelnhefer betont: »Wir
suchen nicht das Super-Christkind. Es
geht hier nicht um Show und Glamour,
sondern um Herz.« Natürlichkeit sei
gefragt und keine Selbstinszenierung.
25 Kandidatinnen zwischen 16 und
19 Jahren hatten sich in diesem Jahr beworben. Nach einer Vorauswahl durch die
Stadt wählten die Nürnberger die sechs
Finalistinnen aus. Bereits
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Sie sollten
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volljährig sein.
Ihre schriftliche Bewerbung mit den
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Barbara Otto hat die Jury überzeugt.
Menschen zu, denen es nicht so gut geht,
oder auf Flüchtlinge, die kein Deutsch
können?«
Außerdem müssen die Bewerberinnen
beschreiben, was ihnen an Nürnberg
und dem Christkindlesmarkt am besten
gefällt. Schließlich sollen sie Stadt und
Markt auch in anderen Gemeinden und
im Ausland vertreten.
Manche Mädchen antworten klar und
ohne viel überlegen zu müssen. Andere
finden nicht auf jede Frage die passende
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Antwort. Und dennoch tut sich die Jury
am Ende schwer. Alle Bewerberinnen
waren sympathisch.
Die Jury entscheidet sich nach längerer
Diskussion schließlich für die 18 Jahre
alte Barbara Otto. Sie sei »herzlich, offen
und spontan«, sagt Zelnhefer. Das seien
die wichtigsten Eigenschaften für das
Christkind. »Die Summe ihrer Charaktereigenschaften hat uns überzeugt.«
Die Abiturientin mit den langen braunen
Haaren macht derzeit ein Theaterpädagogik-Praktikum am Opernhaus – bei
der Kinderoper »Pinocchio«. Christkind
zu werden – auch für sie war das ein
Kindheitstraum. »Das wollte ich schon
machen, als ich vier oder fünf war.« Den
Umgang mit Kindern ist sie gewohnt:
Mehrere Jahre lang spielte sie einen
Engel, der den Nikolaus begleitet. Und da
ihre Großeltern im Altenheim leben, sind
ihr auch solche Situationen vertraut.
Die erste große Herausforderung für das
neue Christkind ist die Eröffnung des
berühmten Christkindlesmarkts von der
Empore der Frauenkirche herab. Dann
muss Barbara Otto den Prolog im Schlaf
können. Das sollte aber kein Problem
sein. Denn schon beim Casting musste
sie nur einmal auf dem Zettel spicken.
Schüleraustausch nach
Neuseeland
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seit rund 45 Jahren wird das Christkind
nach diesem Prozedere bestimmt.
Ein Mädchen nach dem anderen tritt
dann vor die Jury im Alten Rathaus. In
dem Gremium sitzen Medienvertreter,
das vorige Christkind, die Chefinnen des
Markt- und des Tourismusamtes, die
langjährige Betreuerin des Christkinds,
Stadtsprecher Zelnhefer und Klaus Kusenberg, Schauspieldirektor des Staatstheaters. Der Ablauf ist für alle gleich:
Die Kandidatinnen stellen sich vor. Dann
müssen sie Fragen der Jury beantworten,
den Prolog für den Christkindlesmarkt
vortragen sowie ein selbst gewähltes
Gedicht.
Viele der Mädchen kennen den Prolog
längst auswendig, für die meisten ist es
ein Kindheitstraum, Christkind zu werden.
So bekommen alle den Vortrag gut hin.
Und nur die wenigsten versprechen sich
beim Gedicht. Kniffliger sind da schon
die Fragen, die die Jury stellt. Allen voran
das Christkind aus dem Vorjahr, Teresa
Treuheit. Sie konfrontiert die Mädchen
mit Situationen, die ihnen in der Rolle
wahrscheinlich begegnen werden: »Was
sagst du, wenn ein Kind zu dir sagt, dass
es nicht ans Christkind glaubt?«, fragt
Treuheit etwa. Oder: »Wie gehst du auf
Foto: dpa
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Bei Schütteln Schnee: Nach diesem Prinzip funktionieren die Kugeln, die es mit Tausenden veschiedenen Motiven im Inneren zu kaufen gibt.
Von wegen Schnee
gibt’s nur an Weihnachten
»Schneekugeln erwecken sowohl in jungen als auch in alten Menschen immer ein
gutes Gefühl, da es sie an Weihnachten und an Geschenke erinnert«, so Hans Walter,
Chef der Walter und Prediger GmbH & Co. KG in Kaufbeuren. »Meine Kunden haben
Sinn für Kunst und Kultur«, führt er weiter aus.
Seit über 50 Jahren werden bei Walter
und Prediger in Kaufbeuren in Bayern
Schneekugeln hergestellt, mittlerweile
in der zweiten Generation. Neben dem
Betrieb Kuziol aus dem hessischen Erbach
6
ist dies die einzige deutsche Firma, welche Schneekugeln herstellt. Hans Walters
Vater, Otto Walter, war nach dem Krieg
ein bekannter Broschenhersteller und es
haben ihm Kunden ans Herz gelegt, seine
Broschen in das Innere einer Schneekugel zu stecken. Da Otto Walter nichts
nachmachen wollte,
erfand er um 1954 eine neue, ovale Form
einer Schneekugel, die anders als die
älteren Modelle ihren Stöpsel am Boden
hatten und man ihn somit nicht sah. Die
Firma konnte direkt auf die Bedürfnisse
der Kunden eingehen, da sie mit knapp
200 bereits existierenden Motiven der
Broschen zügig eine Vielfalt an Schneekugeln auf den Markt
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Weihnachten verbinden kann«, so Hans
Walter. Ähnlich denkt auch Günter Pittasch, ein Großhändler für Schneekugeln,
welcher an Souvenirläden und Museen
liefert. »Ich kam zu Walter und Prediger,
da es damals wie heute nicht viele deutsche Schneekugelhersteller gab. Heute
ist die Zusammenarbeit sehr beflügelnd,
und es macht Spaß, zusammen mit Herrn
Walter neue Motive zu entwerfen.«
Knapp 50 Prozent des Umsatzes durch
Schneekugeln, der nach eigenen Angaben 2,5 Millionen Euro im Jahr beträgt,
wird durch den Einzelhandel oder Großhandel erzielt. Die restlichen 50 Prozent
bringen Schneekugeln als Werbemittel.
Walter und Prediger konstruierte in den
vergangenen Jahren Schneekugeln
für Coca-Cola, Mercedes, BMW, VW,
Lufthansa und vielen anderen Firmen als
Werbegeschenke, so Hans Walter. Für
die Lufthansa wurde eine Schneekugel
entworfen, in deren Mitte ein kleiner A 380
steht. Dies war laut Walter die am meisten verkaufte Werbekugel. Walter und
Prediger verkaufen jährlich knapp 100 000
Schneekugeln, welche für durchschnittlich zehn Euro verkauft werden. »Wir
zeichnen uns durch Qualität und nicht
durch billige Preise aus«, sagte Hans Walter. »Gegen die billigen Preise aus China
kann man nicht ankommen, und viele
Leute wollen lieber billig als gut.« Obwohl Walter und Prediger bekannt für die
Produktion von Schneekugeln ist, stellen
sie noch andere Produkte her wie zum
Beispiel Mobiles, Schraubabdeckungen,
Musikspiele und Kaleidoskope.
»Der Mindestlohn war für uns kein Problem, da wir schon lange über 8,50 Euro
zahlen«, sagte Hans Walter. »Der Betrieb
zeichnet sich bei den Mitarbeitern stark
durch angenehme Arbeitsbedingungen
aus.« Der gleichen Meinung ist auch
Elke Vanik, welche bereits ihre Ausbildung bei Walter und Prediger machte
und seit vielen Jahren für diese arbeitet.
»Ich arbeite gerne bei Walter und Prediger, da ich meine Arbeitszeiten flexibel
gestalten kann«, sagte sie. »Es ist einfach
eine schöne Arbeitsatmosphäre.« Der 20
Mitarbeiter starke Betrieb verfügt über
fünf bis sechs Teilzeitkräfte, welche alle
auf 450-Euro-Basis arbeiten.
Wegen seiner Produktpalette und weil er
schon lange den Kampf gegen die Billigimportkonkurrenz aus China geführt hat,
blickt Walter auch weiterhin optimistisch
in die Zukunft.
Lennart Reimers
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Gießen
Quellen:
• Interview mit Hans Walter , Geschäftsführer
von Walter und Prediger GmbH & Co. KG
• Interview mit Elke Vanik, Angestellte bei der
Walter und Prediger GmbH und Co. KG,
• Interview mit Günter Pittasch, Großhändler
von Schneekugeln
Foto: dpa
bringen konnte, so Hans Walter. Heute
hat die Firma von den in Deutschland
produzierten Schneekugeln auf dem
deutschen Markt einen Anteil von 80 Prozent, von denen, die weltweit hergestellt
werden, einen Marktanteil von nur knapp
fünf bis zehn Prozent, so Hans Walter.
»Die Werkzeuge und Maschinen zum Bau
einer Schneekugel wie die Spritzgussmaschinen, die Schneemühlen und die
Abfüllanlagen sind alle selbst konstruiert,
was sie neben dem Alter von über 50
Jahren sehr wertvoll macht. Die Motive
einer Schneekugel werden alle selbst
hergestellt und per Hand bemalt.« Eine
Schneekugel von Walter und Prediger
ist somit ca. zu 90 Prozent Handarbeit,
sagt Hans Walter. Die Firma besitzt mehr
als 3000 Motive, die das Innere einer
Schneekugel gestalten. Besonders beliebte Motive sind die eines Reiters, eines
Fisches oder die klassischen Weihnachtsmotive.
»Es macht Laune sich neue Motive
auszudenken«, so Hans Walter, »obwohl
man gerne auf Anregungen von Kunden
eingeht.« Die Motive werden mit sogenannten Spritzgussmaschinen hergestellt.
Die Firma besitzt 15 davon. Die fertigen
Motive werden dann auf den Boden gesetzt und die Haube wird darauf befestigt.
Nachdem der Schnee und das Wasser in
die Kugel gefüllt sind, kommt der Stöpsel
darauf und die Kugel ist fertig. Sowohl bei
dem Wasser, als auch bei dem Schnee
musste Walter und Prediger eigene
Forschung betreiben, damit das Wasser
nicht schimmelt, und der Schnee weder
zu künstlich noch zu grob oder feinkörnig
wirkt.
Walter und Prediger hat eine große
Spannbreite an Kunden. Die Schneekugeln werden an Einzel- und Großhandel
verkauft, in Länder wie Kanada, Frankreich oder die Vereinigten Staaten exportiert oder auf Messen angeboten. Die
Exportquote der Schneekugeln von Walter und Prediger liegt somit nach eigenen
Angaben bei ca. 40 Prozent. »Interessant
an einer Schneekugel ist, dass man sie
nur in Länder verkaufen kann, in denen
im Winter Schnee liegt, da ein Mensch,
der keinen Schnee kennt, nichts mit einer
Schneekugel wie Schlittenfahren oder
Für deutsche Produzenten ist es schwierig, gegen die Konkurrenz aus China
anzukommen.
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Foto: dpa
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Aus Modelliermasse entstehen solche Rentierfiguren.
Drei Bastelideen für die Weihnachtszeit
Rentier und Betonstern
Weihnachten kommt mit großen Schritten näher – höchste Zeit, sich darauf einzustimmen. Das geht am besten mit ein wenig schöner Deko. Hier sind drei Tipps zum
Selbermachen.
Die Bastelsaison ist gestartet: Wer noch
zu den ersten Adventstagen selbst
gemachte Weihnachtsdekoration fertig
haben möchte, sollte jetzt starten. Der
Verband Initiative Hobby-Kreativ, ein Zusammenschluss von Firmen für Bastelbedarf, hat drei Vorschläge:
8
Rentierfiguren:
Dafür werden Modelliermassen in zwei
verschiedenen Blautönen – oder auch
Blau und Silber – platt gewalzt und
danach so ineinandergelegt und wieder
gewalzt, bis eine Platte mit Farbverlauf
entstanden ist. Die Masse auf Backpapier
ablegen. Dann druckt man die Vorlage,
das Bild eines Rentiers, auf Papier aus.
Ausschneiden und auf die Modelliermasse legen – mit einem Messer am
Papierrand durch die Masse schneiden.
Wer möchte, prägt die Rentier-Figuren
nun noch mit einem Muster: Dafür die ge-
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Foto:
Foto:
dpa
wählte Mustervorlage ein wenig anfeuchten und auf das Rentier legen, dann mit
dem Acrylroller drüber rollen. Die Vorlage
vorsichtig entfernen. Nun das Rentier mit
metallischem Silverpulver bestreichen.
Die Figur kommt jetzt für etwa 30 Minuten
bei 110 Grad in den Backofen. Etwas
abkühlen lassen. Dann das noch warme
Rentier aufstellen und die Hinterbeine
leicht auseinanderziehen. Härten und
auskühlen lassen.
Zum Schluss noch die Kanten mit einem
Schleifschwamm glätten und der Figur
mit Glanzlack den letzten Schliff verpassen – fertig!
Filzkugel mit Rentier:
Als Erstes braucht es eine Serviette mit
Eine Serviette, Filz und eine StyroporRentiermotiv. Alternativ ist natürlich auch
kugel braucht man für diese Bastelein Weihnachtsmann eine passende
idee.
Vorlage. Das gewählte Motiv aus der
Serviette ausschneiden, die oberste Lage
Form kommt auf einen stabilen Unterablösen. Jetzt kommt das Rentier auf
grund, ausstreichen mit Speiseöl. Die
eine Styroporkugel – dafür die Vorlage
kleine Form außen mit Öl bestreichen.
mit einem Flachpinsel und
Kleber auf der Kugel platzieren und vorsichtig glatt
streichen. Trocknen lassen.
Ohne uns läuft nichts ...
Jetzt kommt der Filz ins
Spiel. Er wird in jeweils der
passenden Farbe auf das
Motiv gelegt. Dann müssen
die Hobbybastler mit einer
Filznadel öfter in die Kugel
stechen, bis sich der Filz
verfestigt hat. Die restliche
Kugel bekommt weißen Filz,
mit einer Vierfach-Nadel
arbeitet sich dann besonders
schnell, raten die Experten
Starte Deine berufliche Zukunft bei uns der Initiative. Zum Schluss
wir freuen uns auf Dich!
müssen noch die Bänder
zum Aufhängen an die Kugel.
Diese können einfach mit
einer U-förmigen Klammer
in der Hessischen Finanzverwaltung
festgesteckt werden – und
Jetzt bewerben für den 01. August 2016!
fertig!
Duales Studium
oder Ausbildung
Stern aus Beton:
Hierfür braucht man zwei
Gießformen in Sternenform,
eine etwa 28 Zentimeter
groß, die andere etwa 21
Zentimeter groß. Die große
Finanzamt Friedberg (Hessen)
Leonhardstraße 10-12,
61169 Friedberg
Dein Ansprechpartner:
Ausbildungsleiter Clemens Mihm
Telefon +49 (0) 6031/49-7212
Weitere Informationen unter:
www.finanzverwaltung-mein-job.de
Dann Beton anrühren – solange, bis eine
gießfähige Masse entstanden ist. Anschließend kommt der Beton in die große
Form und ruht dort für ein oder zwei Minuten. Dann kommt die kleine Sternform
hinein. Damit wenige Blasen entstehen,
setzt man die kleine Form am besten erst
mit einer Seite auf die Masse und legt
den Rest dann mit leichtem Druck nach
und nach auf. Durch Schieben richtig
ausrichten.
Nun die kleine Form beschweren, damit
sie die richtige Tiefe hat. Das Ganze
muss über Nacht trocknen. Am nächsten
Tag die kleine Form durch Abbiegen der
Seiten entfernen. Noch einmal einige
Stunden trocknen lassen. Nun den Beton
plus die große Form umdrehen. Mit der
Hand gegen die Form drücken, damit
Luft zwischen sie und den Beton gelangt,
dann die Form rundherum abklopfen.
Aushärten lassen. Jetzt den Beton-Stern
nach Wunsch dekorieren und bemalen –
fertig!
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Ohne uns läuft nichts!
Für ein funktionierendes Gemeinwesen:
Finanzverwaltung sucht engagierte Leute.
Ob Schulen, Straßen, Kindergärten oder Theater –
ohne den engagierten Einsatz aller Mitarbeiter/innen der Finanzverwaltung wäre die Finanzierung
dieser Einrichtungen nicht möglich. Damit das
auch in Zukunft möglich bleibt, wird im Finanzamt
Friedberg auch im Jahr 2016 wieder eine große
Anzahl von Nachwuchskräften für die Hessische
Finanzverwaltung eingestellt und im dualen System ausgebildet. Es werden Finanzwirte/innen
für den mittleren Dienst (Voraussetzung: Mittlere Reife, Dauer: 2 Jahre) ausgebildet, außerdem
wird ein dualer Studiengang an der Hessischen
Hochschule für Finanzen in Rotenburg/Fulda zu
Diplom Finanzwirten/innen für den gehobenen
Dienst angeboten (Voraussetzung; Abitur, Dauer:
3 Jahre). Schon während der Ausbildung oder des
Studiums wird eine attraktive Vergütung von circa
1.100 Euro gezahlt.
In Rotenburg sind Anwärter/innen beider Laufbahnen während der Theoriephasen internatsmäßig untergebracht. Dadurch profitieren sie
von den kurzen Wegen zu ihren Lern- und Unterrichtsräumen und von den vielen verschiedenen Freizeitmöglichkeiten auf dem Gelände des
Studienzentrums. Im praktischen Teil der Ausbildung bzw. des Studiums werden die erworbenen
Kenntnisse sodann unter qualifizierter Betreuung
in Friedberg angewandt. Nach bestandener Prüfung und Übernahme in ein Beamtenverhältnis
auf Probe lockt ein anspruchsvoller, interessanter
und abwechslungsreicher Job mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten.
Einstellungsverfahren 2016 läuft bereits!
Da das Auswahlverfahren für den Einstellungstermin zum 01.08.2016 bereits begonnen hat,
empfiehlt es sich, nicht länger zu warten. Bewerbungsunterlagen können direkt an das Finanzamt
Friedberg, Leonhardstr. 10-12, 61169 Friedberg
gesendet werden.
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Foto: dpa
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Der Aushilfsjob als Weihnachtsmann ist die Königsdisziplin im Weihnachtsgeschäft. Allerdings plagt die Zunft »Fachkräftemangel«.
Von Engeln und Bratwurstverkäufern
Vorweihnachtszeit: Das steht für Besinnlichkeit, Lebkuchen, Tee und Kerzenschein.
In Branchen vom Einzelhandel bis zum Paketdienst herrscht vor den Feiertagen
jedoch Hochbetrieb. Gut für alle, die vor dem Fest noch ein wenig Geld verdienen
wollen.
Es ist grau draußen, hier und da fällt der
erste Schnee, die Plätzchenzeit beginnt.
Und damit auch die Zeit der Teilzeitweihnachtsmänner, Glühweinverkäufer und
Paketkuriere. Denn im Weihnachtsgeschäft braucht es viele helfende Hände.
Dementsprechend voll sind die Jobbörsen mit saisonalen Angeboten. Also Bart
angelegt, Sack gepackt und auf zum
nächsten Nikolausfest? Hier geht’s zu
den Weihnachtsjobs.
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Den Anfang macht der Einzelhandel.
Drogerien, Lebensmittelhändler oder
Spielwarenläden brauchen für den
Ansturm in der Vorweihnachtszeit meist
zusätzliches Personal. Regale auffüllen,
Schleifen schnüren beim Geschenkeservice oder einfach an der Kasse aushelfen:
»Wenn jemand eine Aushilfstätigkeit im
Weihnachtsgeschäft sucht, ist jetzt der
richtige Zeitpunkt für eine Bewerbung«,
sagt Stefan Hertel vom Handelsverband
Deutschland (HDE). Da in größeren Firmen das Weihnachtsgeschäft häufig die
Stammbesetzung meistert, sind vor allem
kleinere Geschäfte eine gute Anlaufstelle.
Wer gerne gebrannte Mandeln und
Glühweinduft schnuppert, kein Problem
mit Weihnachtsliedern in Dauerschleife hat und kälteresistent ist, kann auf
einem der zahlreichen Weihnachtsmärkte
arbeiten. Für was man als Budenaushilfe
zuständig ist und wie viel man verdient,
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hängt von den Schaustellern ab. »Da gibt
es ganz unterschiedliche Branchen und
Gewinnmargen«, erklärt Lorenz Kalb,
Vorsitzender des Süddeutschen Verbands
reisender Schausteller und Handelsleute.
Besonders umsatzstark sind Heißgetränkestände, erzählt Kalb, der selbst
Feuerzangenbowle auf dem Nürnberger
Christkindlesmarkt verkauft. Für den
Ausschank von Glühwein, Punsch und
Co. braucht es daher mehr Aushilfen als
bei Dekoständen oder dem Christbaumverkauf. Wer sich den Verführungen hinter
der Ladentheke und dem Besucheransturm gewachsen fühlt, kann sich sowohl
über Agenturen als auch bei den Schaustellern direkt bewerben. Vergütet werden
die Aushilfen normalerweise als Minijob.
Eine andere Branche, deren Auftragsvolumen im Dezember in die Höhe schnellt,
sind die Paketdienste. In Zeiten des Online-Versandhandels ist das Weihnachtsgeschäft die Hochsaison der Zustellbetriebe. Die Deutsche Post DHL sucht in
allen Produktionsbereichen Zusatzpersonal. Paket- und Briefsortierung gehören
da ebenso dazu wie die Postzustellung.
»Im Brief- und Paketbereich sind gerade
die letzten beiden Wochen vor Weihnachten arbeitsreich, weil die Sendungsmengen dann besonders hoch sind«, erklärt
Dunja Kuhlmann. Sie ist Sprecherin der
Deutschen Post DHL Group.
Wer kurz vor den Feiertagen den Kontostand etwas aufbessern will, kann sich
auch kurzfristig bewerben. Vor Arbeitsbeginn erhalten Aushilfen von erfahrenen
Kräften eine Einweisung. Vergütet wird
auf Basis der geltenden Tarifverträge. Für
die Briefzustellung liegt der Verdienst beispielsweise bei der Deutschen Post bei
11,70 Euro pro Stunde, erklärt Kuhlmann.
Schließlich ist da die Königsdisziplin des
Weihnachtsgeschäfts: der Weihnachtsmann. Wer einmal Nikolaus, Christkind
oder Engelchen sein will, findet einige
Möglichkeiten. Die meisten himmlischen
Gesandten arbeiten zwar ehrenamtlich,
aber gerade für Kaufhäuser, Firmenfeiern oder die Bescherung zu Hause wird
immer professionelles Weihnachtspersonal gesucht. Und: Auch in Kindergärten,
Schulen, Sportvereinen oder Krankenhäusern tritt es auf. Neben privaten Unternehmen vermitteln die Arbeitsagenturen
Aushilfen mit Rauschebart und Nikolausgewand. Vor allem in den neuen Bundesländern sei die Nachfrage seit Jahren fast
gleichbleibend hoch, sagt Paul Ebsen von
der Pressestelle der Bundesarbeitsagentur. Noch sind die Bewerber überwiegend
männlich. In Dessau gebe es zwar auch
eine Weihnachtsfrau, die Nachfrage sei
bisher aber gering. Allerdings plagt die
Zunft »Fachkräftemangel«, wie Ebsen
sagt. »Die aktiven Weihnachtsmänner
sind teilweise schon zu alt, und es folgt
kaum Nachwuchs.« Also ran an die
Bewerbung: Improvisationsvermögen
und ein gewisses schauspielerisches
Talent sowie ein wenig Übung im Umgang mit Kindern sind die Grundlagen.
Arbeitszeiten und Verdienst variieren je
nach Arbeitgeber und Art der Veranstaltung. Weißer Vollbart, Sack und rot-weiße
Arbeitskleidung sind Pflicht. Ob man das
Kostüm gestellt bekommt, hängt vom
Arbeitgeber ab.
Für die Menschen – für die Region
chluss:
Bewerbungss
2015
r
20. Dezembe
Schule fertig – und dann?
Bei der Lebenshilfe Gießen e.V.
mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)
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und den Bewerbungsbogen herunter laden.
11
Foto: hr/Sascha Rheker
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Frau Leonie und der Reppahn erzählen uns im Interview, wie sie Weihnachten am liebsten verbringen und welches Fest
ihnen ganz besonders in Erinnerung geblieben ist.
Zwischen Blitzeis und Kartoffelsalat
Der Reppahn und Frau Leonie statten YOU-FM-Hörer jeden Morgen mit dem Wichtigsten für den Tag aus: Aktuelles aus Hessen und der Welt, gute Laune und die
Lieblingsmusik zum Wachwerden. Wir haben die beiden Moderatoren der YOU-FMMorningshow rund um das größte Familienfest des Jahres befragt.
1.
Was bedeutet Weihnachten für
euch?
Reppahn: Bis vor ein paar Jahren war
Weihnachten eher stressig für mich. Mir
ging so eine Familienidylle nach drei
Tagen Aufeinanderhocken bei meinen El-
12
tern schon mal auf den Keks, weil es auf
Dauer langweilig war. Mittlerweile habe
ich zwei kleine Kinder, und deswegen
bekommt das gerade einen ganz neuen
Zauber, bei dem es nicht mehr um mich
geht. Das ist auch sehr schön.
Leonie: Weihnachtszeit ist vor allem Dekozeit. Kerzen und Kitsch-Krams sind ein
Muss, es darf gerne glitzern und glänzen
in der ganzen Wohnung. Außerdem liebe
ich es, in der Weihnachtszeit spazieren
zu gehen und im Vorbeigehen in die
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
beleuchteten, geschmückten Fenster zu
linsen. Das hat so viel Ruhe und Friedlichkeit. Und neben Ostern ist es die einzige
Zeit im Jahr, wo es Blätterkrokant im
Supermarkt gibt.
Wie und wo feiert ihr das Fest?
Leonie: Wenn es geht mit meiner
Family. Mein Bruder lebt im Ausland,
deshalb haben wir uns letztes Jahr nicht
gesehen. Ich freue mich riesig, dass er
dieses Mal wieder bei uns ist. Wir feiern
mit unserer Mutter an der Nordsee.
Reppahn: Heiligabend feiere ich mit meiner eigenen Familie zu Hause in Frankfurt,
dann fahre ich in meine alte Heimat nach
Nordrhein-Westfalen und treffe neben
meinen Eltern und Geschwistern viele alte Kartoffelsalat gehört für viele an WeihFreunde. Meistens sehe ich meine Bandnachten dazu, auch für den Reppahn.
kollegen, und wir hängen am zweiten
ist das deutlich schlichter, ein besonderes
Feiertag bis spät nachts im Proberaum
Gericht gibt’s nicht mehr. Es kocht der,
herum. Das sind meist grandiose Abende
der Zeit hat.
mit vielen Drinks und einer Menge neuer
Songs.
Gab es ein verrücktes Erlebnis
an Weihnachten, das ihr so
Welches Essen kommt auf den
schnell nicht vergesst?
Tisch, worauf freut ihr euch am
Leonie: Ich habe geheult, als mein Bruder
meisten?
herausgefunden hat, dass es das ChristReppahn: Ich stehe wirklich auf dieses
kind nicht gibt. Ich fand unsere Traditio»Kartoffelsalat und Würstchen«-Ding an
nen immer so schön. Bei uns waren die
Heiligabend. Ich bin gefühlter Weltmeister
Glastüren zum
im KartoffelWohnzimmer mit
salat-Machen, »Das lausigste Geschenk war ein
das wird lecker. Klassiker: Socken. Von einer Tante.« Tüchern abgehängt, damit
Meine Mutter
wir den geschmückten Weihnachtsbaum
hat sich leider aus dem »Gänse-Machennicht sehen. Denn das war bei uns AufgaGeschäft« zurückgezogen, was ich
be des Christkinds, neben dem Geschenschade finde. Denn Gans bei Muttern war
kezauber. An Heiligabend hat Oma uns
immer ein Highlight.
dann solange Geschichten vorgelesen,
Leonie: Als ich Kind war, war das Weihbis das Christkind mit den Vorbereitungen
nachtsessen Ente mit Kartoffeln und Rotfertig war. Das hat dann ein Glöckchen
kohl, stundenlang wurde gekocht. Heute
Foto: dpa
2.
4.
Großbritannien
3.
nach Klasse 10
– Das Beste
für die Zukunft
Ihres Kindes –
5 Monate/10 Monate
in einer ausgewählten
Gastfamilie im Südwesten
Englands
Besuch einer englischen
Oberstufe
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geläutet, und wir durften ins Weihnachtszimmer stürmen. Das war immer ein ganz
besonderer Moment.
Reppahn: Verrückt-nervig war vor ein
paar Jahren eine Blitzeis-Attacke an Heiligabend. In meiner alten Heimatstadt gibt
es eine geile Party, auf der wir uns an Heiligabend immer ab Mitternacht treffen. Da
das aber ein kleines Nest ist, fahren nur
wenige Taxis nach Hause, und ich musste
am besagten Heiligabend laufen. Die
Strecke hat mich zwei Stunden gekostet,
bei Blitzeis im Gänsemarsch. Sonst laufe
ich eine halbe Stunde. Und hingelegt
habe ich mich auch noch.
Wie läuft der Kauf der Geschenke? Kommt ihr regelmäßig in
Zeitnot oder läuft das ganz entspannt
ab?
Reppahn: Aaah, ist schon wieder Weihnachten? In welchem Monat ist das denn
in diesem Jahr?
Leonie: Ich sammele manche Geschenke schon übers Jahr, wenn ich etwas
entdecke, von dem ich sicher bin, dass
der andere es lieben wird. Aber ein, zwei
werden dann meistens doch auf den
letzten Drücker gekauft, manchmal erst
an Heiligabend. Das artet dann in Stress
pur aus.
Was war das abgefahrenste Geschenk, das ihr bisher bekommen habt?
Leonie: Das lausigste war ein Klassiker:
Socken. Von einer Tante. War ein »Highlight«.
Reppahn: Oh, beim Schrottwichteln eine
schöne Schlagerplatte von 1974 und
einen Gummihai für den Strand.
(Quelle: hr/Katrin Denkewitz)
5.
6.
Auslandsjahr immer wichtiger
»Was mache ich nach Klasse 10 bzw. 9 bei G8?«
»Wie bin ich optimal aufgestellt für die gymnasiale
Oberstufe?« Das sind Fragen, die sich viele Jugendliche und ihre Eltern am Ende der Sekundarstufe I
stellen.
Eine mögliche Antwort ist hier, fünf oder 10 Monate
in der Oberstufe einer staatlichen Schule in Großbritannien zu verbringen.
Bringt man die entsprechenden Voraussetzungen
zum Besuch der gymnasialen Oberstufe mit, hat
man nach europäischem Recht als Bürger der EU
die Möglichkeit, in jedem Land der Europäischen
Union eine Schule zu besuchen und dort zu leben. In
Großbritannien kann man in die »Sixth Form«, dem
britischen Äquivalent der deutschen Oberstufe, einsteigen und hier die 11. Klasse zur Hälfte oder komplett absolvieren. Anders als in Deutschland wählt
man aus ca. 20 möglichen Leistungskursen drei bis
fünf aus, in denen man dann jeweils fünf Stunden
pro Woche unterrichtet wird. Andere Fächer als die,
die man gewählt hat, hat man nicht. Neben den
fachlichen Inhalten lernen die Schüler hier nicht nur
wissenschaftlich orientiertes Arbeiten, sondern auch
Eigenverantwortung, Selbstorganisation und das Zurechtkommen in einer komplett neuen Umgebung!
Das ist eine Erfahrung, die in der deutschen Oberstufe und später im Studium von großer Bedeutung
sein wird, denn man kommt nicht nur mit hervorragenden Englischkenntnissen zurück, sondern auch
mit einer deutlich gesteigerten sozialen Kompetenz
und spürbar größerem Selbstbewusstsein. Und das
Perfektionieren der englischen Sprache passiert
in England sozusagen von selbst, da außer den
Fremdsprachen alles in Englisch unterrichtet wird.
– Anzeige –
Außerdem: Immer mehr Arbeitgeber legen Wert
auf sehr gute Englischkenntnisse ihrer Mitarbeiter
und begrüßen Auslandsaufenthalte im Lebenslauf.
Torsten Piske, selbst Lehrer an einer hessischen
Gesamtschule, schickte seine Tochter letztes Jahr
für fünf Monate nach England – und war genau wie
sie begeistert von dem Ergebnis: Der Englisch-LK
ist jetzt kein Problem mehr und sie hat viele neue
Freunde und unvergessliche Eindrücke in Großbritannien gewonnen. Torsten Piske möchte nun auch
andere Schüler ermuntern, diesen Schritt zu wagen
und für fünf oder zehn Monate in die »Sixth Form«
einer Schule in Großbritannien zu gehen.
Dabei hilft er gerne und ganz individuell. Unter
www.epie36.de können Sie sich über sein umfassendes Betreuungs- und Organisationsangebot
informieren.
13
Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Mit Florett und Degen
Auf einen Ruf des Obmanns pirschen die beiden weiß-silbern gekleideten Fechter
aufeinander zu, Gittermasken verdecken ihre Gesichter, wie losgerissene Hundeleinen schlackert jedem von ihnen ein Kabel hinterher. Plötzlich, sie sind kaum zwei
Meter voneinander entfernt, macht der linke einen Ausfallschritt, rasch kreuzen die
Klingen sich, noch einmal, der andere trifft, es piept wie beim Supertalent, eine grüne
Lampe leuchtet am Rand der Fechtbahn auf. Ungültig, entscheidet der Kampfrichter.
Obwohl das Sportfechten zu den Ursprungsdisziplinen der Olympischen
Spiele der Neuzeit gehört, ist es eine
Randsportart. Der Deutsche
Fechter-Bund
14
(DFB), die Dachorganisation aller Fechtvereine und -sektionen hat nur etwa
25 000 Mitglieder; das ist gerade mal
ein Drittel der Kapazität der Münchener
Allianzarena.
Auch wenn dem Zuschauer eines
Gefechts rasch klar
wird, dass das Sportfechten wenig mit
Captain Jack Sparrow zu tun hat, birgt
die ungeschützte Ausübung ein recht
hohes Verletzungsrisiko. Um diesem
entgegenzutreten, gibt es für jedes Ausrüstungsteil zahlreiche Sicherheits- und
sonstige Vorschriften, die in der 58-seitigen Materialordnung
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
schinen verlange, alle Bestandteile wieder
den 60er Jahren eingeführt wurden. Für
der Weltfechtorganisation FIE (Fédération
in Eigenregie.
effektiven Schutz muss der Anzug eng
Internationale d’Escrime) festgelegt sind.
Das Sportfechten kennt drei Disziplinen:
anliegen; deshalb ermöglichen jene erst
Demnach muss der Stoff der weißen
Florett, Degen und Säbel. Diese unterden
dynamischen
Fechtstil,
der
heute
Schutzanzüge einen Mindestreißwischeiden sich in der genutzten Waffe,
üblich ist. Günstigere Modelle haben nur
derstand von 800 Newton haben, bei
den als Trefffläche freigegebenen KörEinsätze aus elastischem Material und
der Maske, von der Gesicht und Hals
perpartien und den Bedingungen, unter
kosten im Onlineshop um 220 Euro. Mit
geschützt werden, beträgt der geforderte
denen eine Berührung als Punkt gewertet
insgesamt
knapp
410
Euro
ist
Uhlmanns
Durchstoßwiderstand 1600 Newton. Dies
wird. Der Degen ist die schwerste Waffe
Modell »Olympia« das teuerste auf dem
entspricht mehr als dem Zehnfachen
und an dem im
deutschen
der Schussenergie in Deutschland frei
»Die Zahl der Klingenschmieden
Vergleich zum
verkäuflicher Luftgewehre. »Das sind alles Markt. Gerechtfertigt
Materialien, die kommen nicht von der
lässt sich an einer Hand abzählen.« Florett größeren,
halbkugelförmiwird dieser
Stange«, sagt auch Frank Messemer. Mit
gen Handschutz (Glocke) erkennbar. Ein
Preisunterschied mit der Verwendung von
der Allstar Fecht-Center GmbH & Co. KG
Standardturnierdegen kostet zwischen 58
Dyneema, einer ultraleichten, flexiblen
und der Uhlmann Fechtsport GmbH &
und 150 Euro. Trefferfläche ist der ganze
Nylonfaser, die unter anderem für SicherCo. KG ist er Geschäftsführer der beiden
Körper, der laut FIE-Turnierordnungmit
heitsausrüstung im Klettern genutzt wird.
größten deutschen Ausrüstungshersteller,
einem Stoß von mindestens 750 Gramm
Genäht werden die Anzüge von Uhlmann
die zusammen nach seiner Schätzung
touchiert werden muss. Ein Florett, bei
und Allstar in eigenen Ateliers in Deutscheinen Marktanteil von etwa 70 Prozent in
dem Treffer von Armen und Beinen ungülland, die nach Wunsch auch auf Maß
Deutschland haben.
tig sind und dessen Mindesttreffergewicht
arbeiten.
Allstar wurde 1964 von Hanne Messebei nur 500 Gramm liegt, liegt bei 48 bis
Zu diesem Anzug kommt noch eine Unmer und ihrem Sohn Roland gegründet,
110 Euro. Diese Treffergewichte entspreterziehweste, die denselben Materialannach seinem Ingenieursstudium trat auch
chen dem nach Turnierreglement maximal
forderungen genügen muss und Waffenoffiziell Frank Messemer ein. Uhlmann
zulässigen Eigengewicht der Waffen,
arm und Brustkorb zusätzlich schützt. Ein
war ursprünglich eine Nebensparte der
die nicht länger als 110 Zentimeter sein
solcher Plastron kostet knapp 60 Euro.
Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG,
dürfen. Mit dem Säbel, dessen Glocke
Die Maske, aus schwer verformbarem,
die als Marktführer Verpackungssysteme
den Griff vollständig überspannt, zwikaltgezogenem Drahtgitter geformt und
für pharmazeutische Produkte herstellt.
schen 55 und 110 Euro teuer, sind Stöße
mit einem dick gepolsterten Latz zum
Im Jahr 1988 wurde die Fechtsparte
und Hiebe auf den Oberkörper gültig. Hier
Schutz des Halses versehen, schlägt
Allstar zum Kauf angeboten. »Und da
gibt es kein Mindesttreffergewicht. Die
noch einmal mit mindestens 110 Euro zu
haben wir dann zugeschlagen«, so Frank
Preisspannen erklären sich vor allen DinBuche.
Messemer. »Uhlmann und Allstar sind
gen aus den verschiedenen zum Einsatz
In Deutschland gibt es vier Vertreiber
vielleicht ein bisschen wie VW und Audi.«
kommenden Klingen, die das kosteninvon Ausrüstung für den Fechtsport. Im
Eine gemeinsames Konzerndach gebe es
tensivste Einzelteil sind – die teuersten
Jahr 1948 gegründet, besteht Uhlmann
zwar nicht, doch nutze man die Größe,
werden bei der französichen Firma Blaise
aus Laupheim am längsten, befindet sich
um bessere Einkaufskonditionen verwirkFrères SAS in 40 bis 50 Schritten von
lichen können und für die lohnendere Ent- allerdings im Gegensatz zu Allstar nicht
Hand aus speziellem Maraging-Stahl gemehr in Familienbesitz. Weltweit sind
wicklung von Materialien. »Im Fechtsport
schmiedet. Das Unternehmen stellt bei eizehn Hersteller
ist es schwer,
nem Umsatz von 2,9 Millionen Euro etwa
von der Weltauf industrielle »Für einen effektiven Schutz muss
Losgrößen zu
der Anzug eng am Körper anliegen.« fechtorganisation jährlich 70 000 Einheiten her. Zeitweise
kooperierte sie mit Allstar und Uhlmann in
FIE anerkannt.
kommen, da
einem Vertriebsunternehmen für FrankIm Jahr 1972 wurde die Karl Rolser
ist es gut, dass wir zusammenarbeiten
reich. Günstigere Klingen kommen, so
GmbH ebenfalls in Laupheim gegründet,
können«, erzählt er weiter. Ansonsten
die zunächst als Produktionsunternehmen Frank Messemer, vor allen Dingen aus der
stünden die Unternehmen jedoch durchfür Allstar fungierte. Ab 1990 belieferte sie Ukraine, manchmal auch aus China. »Die
aus in Konkurrenz. Unterschiedlich seien
Zahl der Klingenschmieden lässt sich an
außerdem Uhlmann. Mit der Etablierung
beispielsweise die Schnitte der Anzüge.
einer Hand abzählen«, so Messemer. In
der eigenen Marke »Fence with Fun«
Ein solcher vollständiger Anzug besteht
Deutschland gebe es keinen Einzigen
wurden diese Geschäftsbeziehungen
aus einer seitlich oder hinten geschlossemehr.
im Jahr 2005 jedoch beendet. Über die
nen Reißverschlussjacke mit Stehkragen
Wegen der Treffervorrechtsregel, die festGründe dieser Entwicklung möchte Frank
sowie einer hauteng schließenden Knielegt, welcher Fechter bei gleichzeitigem,
Messemer sich nicht äußern. Mittlerweile
hose. Das Hauptunterscheidungskriterigültigen Treffer einen Punkt bekommt –
fertige man bis auf wenige Spezialteile,
um bei Fechtanzügen ist die Verwendung
meist der, der sich in einer nicht unterderen Herstellung sehr aufwendige Maelastischer Materialien, die von Allstar in
15
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
müssen dafür 100, Säbelfechter wegen
der ebenfalls abzudeckenden Arme etwa
150 Euro bezahlen.
Die vierte Firma namens Artos Fencing
Steffen Grollmisch GmbH & Co. KG wurde 1991 von einem ehemaligen Mitglied
der DDR-Olympiamannschaft gegründet.
Grollmisch, unter anderem Präsident des
Sächsischen Fechtverbandes, konzentriert sich vor allen Dingen auf Fechtbahnen. Diese, 15 Meter lang, markieren
einerseits die gültige Kampffläche und
sorgen für einen rutschfesten Untergrund,
zweitens verhindern sie, elektrisch vollständig leitfähig, durch eine Erdung, dass
im Degen (dort gibt es ja keine Elektrowesten) Bodentreffer als gültig gemeldet
werden.
Bedenkt man die geringe Zahl aktiver
Fechter und die große Menge nötiger
Ausrüstungsgegenstände, ist es nicht
überraschend, dass man keine Fechtausrüstung im gewöhnlichen Sporthandel
finden kann. Stattdessen können Fechter
auf zwei anderen Wegen zu ihrer Ausrüstung kommen: Entweder per Onlinebestellung bei den Herstellern, oder bei
einem der Vertriebspartner der jeweiligen
Firmen. Diese – bei Allstar etwa sind
es sieben in Deutschland – unterhalten
Foto: dpa
brochenen Vorwärtsbewegung befindet –
zählt bei Säbel und Florett nur knapp jede
zweite Berührung tatsächlich. Gerade
deshalb ist es wichtig, dass es verlässliche Treffermeldetechnik gibt. Diese, für
das Florett erstmals bei den Olympischen
Spielen 1936 genutzt, sorgt vereinfacht
gesagt dafür, dass gültige Treffer je nach
Seite eine rote oder grüne, ungültige eine
weiße Lampe sowie ein lautes Piepen
auslösen. Dafür bestehen schwache
Stromkreise in den Waffen, die mit einem
Meldegerät verbunden sind, und über
die Unterbrechung (in Säbel und Florett)
oder Schließung (im Degen) funktionieren.
Solche Meldegeräte erfordern in günstigen Ausführungen wie beispielsweise
dem Full-Arm-01/W des italienischen
Sportelektronikherstellers Favero Electronics SRL (in Deutschland vertrieben von
Fence with Fun) eine Investition von etwa
280 Euro, der aufwendige FMA-21, den
Uhlmann und Allstar verkaufen und wie
ihre anderen Melder in Kooperation mit
einem deutschen Ingenieurbüro entwickelt haben, 3490 Euro.
Um in Säbel und Florett nur Treffer in der
Trefferzone als gültig anzuzeigen, gibt es
Westen aus elektrisch leitfähigem Material, die diese abdecken. Florettfechter
Treffer werden von Anzügen und Waffen automatisch registriert.
16
keine regulären Ladengeschäfte, sondern
besuchen mit ihren Ständen alle wichtigen Turniere, um dort die Ausrüstung zu
verkaufen: Es kommt vor, dass Anfänger
sich hier eine komplette Ausrüstung zulegen. »Der Turnierservice ist sehr wichtig,
da die Kunden die Sachen anprobieren
und sich von uns beraten lassen können«,
sagt auch Hansjoachim Langenkamp,
der seit 1993 in diesem Feld tätig ist und
mit seiner Firma Fechtsport Langenkamp
nach eigenen Angaben jährlich etwa 25
bis 30 Turniere abklappert. An dieser
Wichtigkeit habe auch das Internet nicht
viel geändert, da dort Beratung und Anprobemöglichkeit fehlten. Außerdem kann
man auf den Turnierständen bei einem
Defekt rasch das kaputte Ausrüstungsteil
nachkaufen – und das Gefecht geht weiter. Auch wenn der seit etwa zwölf Jahren
bestehende Online-Shop wirtschaftlich
für Allstar mittlerweile wichtiger sei, meint
auch Frank Messemer, dass der Turnierservice »ein wesentlicher Bestandteil der
Vertriebsstruktur« sei.
Antonius Achtner
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Gießen
Quellen:
• Interview mit Herrn Hansjoachim Langenkamp, 9.6.2015
• Interview mit Herrn Roland Messemer, 16.6.
2015
• http://de.wikipedia.org/wiki/Allianz_Arena/
• http://de.statista.com/statistik/daten/
studie/221880/umfrage/mitgliederzahl-desdeutschen-fechter-bunds/
• http://www.becker-fabrics.de/deutsch/dasbieten-wir/archiv/
• https://allstar.de
• http://www.uhlmann-fechtsport.com
• http://www.blaise-freres.fr
• http://www.fechten.org
• http://www.fechten.org/fileadmin/user_upload/Ausruestungsvorschriften-DFB.pdf
• http://www.fechten.org/fileadmin/user_upload/Material.pdf
• http://www.rolser-fechtsport.de
• https://ssl.webpack.de/fencewithfun.com/
shop/
• https://artos-fencing.com/
• http://www.lesechos.fr/28/05/2008/
LesEchos/20181-102-ECH_lames-descrime---blaise-freres-cede-par-la-famillefondatrice.htm
• http://www.swfv.eu/downloads/elektrischetrefferanzeige-beim-fechten.pdf
• http://www.favero.com/de2_fechtsport_meldegerat_fur_kabelloses_fechten_fur_degen_und_florett-246-17.html
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Kopfnuss!
U0044
19 14 16
9
36
4
24 11
16
39
7
16
11
38
30
8
24
13
28
17
3
3
8
10
18
16
12
15
11
10
4
7
7
3
6
11
22
35
V0044
Metropolis
2
4, 2
2, 4, 2
2, 1, 1
2
1, 3, 2
1, 3, 2
1, 2
2, 1
3
3, 1, 3
2
3
3
2
2
3
3
2
1
2
1
Die Lösungen in diesem Zahlen-Kreuzworträtsel bestehen
aus Ziffern, die addiert den Hinweis in den schwarzen
Feldern ergeben. In jedes der weißen Felder gehört also
eine Ziffer zwischen 1 und 9. Um den Einstieg zu erleichtern, sind bereits einige der Ziffern vorgegeben. Die Zahlen
in den schwarzen Feldern
ergeben die Summe der Ziffern Beispiel:
in den entsprechenden weißen
16 4
29
Feldern. In einer Summe darf
9
nur einmal dieselbe Ziffer
5
24
vorkommen. Wenn sich zum
Beispiel die Summe 4 aus zwei
21
Bestandteilen ergibt, kann sie
17
nur auf zwei Arten gebildet
3
8
werden: 1+3 oder 3+1. (2+2 ist
nicht erlaubt, da die beiden
Ziffern identisch sind.)
23
2
3
2
Zahlen-Knacker
3
1
1
2
3
1
2
1
1
26
Wir sehen hier einen Stadtplan in sehr
großem Maßstab. Aber die Gebäude
wurden entfernt. Es ist jedoch trotzdem
möglich, die Positionen der Gebäude
anhand der Nummern am Rand zu
bestimmen. Die Nummern geben zum
einen an, wie viele Gebäudekomplexe
in den einzelnen Spalten und Reihen zu
finden sind, zum anderen, aus wie
vielen Häusern sie bestehen.
Beispiel:
In der ersten Reihe stehen die Ziffern 1
2
und 3. Hier stehen also 2 Gebäude2
komplexe. Der erste besteht aus einem 1, 3
Haus, der zweite aus drei Häusern. Da
1 und 3 vier ergibt, (und eine Reihe aus 1, 1
fünf Feldern besteht), lässt sich daraus
1
schließen, dass die beiden Komplexe
4
von einer einzelnen Straße (= einem
2, 1
weißen Feld) getrennt sein müssen.
2
1
2
1
2
2
Beim SUDOKU müssen die Ziffern 1-9 in die
leeren Felder eingetragen werden. Jede dieser Ziffern darf genau einmal auf jeder Waagrechten, auf jeder Senkrechten und in jedem
Neunerblock vorkommen. Beim Farbsudoku
darf jede Ziffer außerdem nur einmal auf einem Feld mit derselben Farbe vorkommen.
Lösungen auf Seite 22
Die aufgelisteten Wörter müssen in der Grafik gefunden werden. Sie können von rechts nach links oder von links nach rechts, von oben nach unten
oder von unten nach oben und auch diagonal verlaufen.
BIRNE • BOYKOTT
DRUIDE • DUMA
DURST • EDIKT
ENTZUG • GLOBUS
HENGST • JETS
KNAPPE • MONTUR
MUESLI • NUTE
OMAR • ORDNEN
PASSANT • POCKE
SEIN • SIEDEN
STEAK • STUR
TAKT • TUNIS
UNIS • VERSO
WADI
17
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Kinotipps
Star Wars: Episode VII
Start: 17. Dezember
Etwa 30 Jahre nach »Star Wars 6 – Die Rückkehr der JediRitter«: Obwohl die Rebellen den zweiten Todesstern zerstört
haben und der Imperator sowie sein Handlanger Darth Vader tot
sind, existiert das Imperium unter dem Namen »Erste Ordnung«
weiter. Davon aber weiß Rey (Daisy Ridley) auf dem Wüstenplaneten Jakku zunächst nicht viel. Die junge Frau verbringt ihre
Tage damit, die karge Landschaft nach Schrott abzusuchen, den
sie danach verkauft. Sie ist allein, wartet auf ihre Familie – bis
sie die Bekanntschaft von Finn (John Boyega) macht, einem
ehemaligen Sturmtruppler, den die Untaten der Ersten Ordnung
abgeschreckt haben und der nach einer besonders brutalen
Invasion Fahnenflucht begangen hat. Rey und Finn gehen
gemeinsam auf ein Abenteuer, das sie mit dem Fliegerass des
Widerstands, Poe Dameron (Oscaar Isaac), und den legendären
Die Peanuts – Der Film
Start: 23. Dezember
Rebellenhelden Han Solo (Harrison Ford) und Generalin Leia zusammenbringt. Sie geraten ins Visier finsterer Gestalten wie der
gnadenlosen Sturmtruppen-Anführerin Captain Phasma (Gwendoline Christie) und dem sinisteren Kylo Ren (Adam Driver). Ren,
Mitglied eines mysteriösen Ritterordens und Diener des machtvollen Strippenziehers Supreme Leader Snoke (Andy Serkis), will
die Mission vollenden, die Darth Vader einst begann.
Jem and the Holograms
Start: 24. Dezember
Die Kleinstadt-Waisen Jerrica Benton (Aubrey Peeples) und
Kimber Benton (Stefanie Scott), sowie deren Pflegegeschwister
(Hayley Kiyoko und Aurora Perrineau) werden über Nacht im
Internet zu globalen Superstars. Der verstorbene Vater von Jerrica und Kimber hat den beiden eine verschlüsselte Nachricht
hinterlassen. Zu viert starten die Geschwister mit ihrem Manager Rio Pacheco (Ryan Guzman) eine Reise nach Los Angeles,
um dort dem Geheimnis ihrer Vaters nachzuspüren.
Es ist ein schicksalhafter Tag im Leben von Charlie Brown, als
das kleine rothaarige Mädchen durch die Klassentür schreitet und sein Herz höher schlagen lässt. Sofort ist es um den
Jungen geschehen! Dabei hat sich sein Leben doch bislang als
eine Aneinanderreihung von Pannen dargestellt, und Charlie
ist doch so unsicher, woran auch die langjährige Konkurrentin
Lucy nicht unschuldig ist – aber, von seinen Gefühlen beschwingt beschließt der Pechvogel, das Lager zu wechseln
und endlich auf die Seite der Gewinner zu treten. Nun kann
ihn nichts mehr stoppen, erst recht nicht mit einem so treuen
Gefährten wie Snoopy an seiner Seite. Der Beagle hat derweil
ganz andere Probleme, da er seine Fähigkeiten als Fliegerass
unter Beweis stellen muss.
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Weihnachtsmärkte 2015
Alsfeld
Marktplatz
4. und 13. 12.,
11.00 – 20.00 Uhr
Amöneburg
Kirchplatz
5. 12.,
10.00 – 20.00 Uhr
Antrifttal
Ruhlkirchen,
Schulhof der Grundschule
29. 11.
Aßlar
Backhausplatz
5. 12., 15.00 – 22.00 Uhr
6. 12., 11.00 – 19.00 Uhr
Bad Nauheim
Johannisberg
4. 12., 17.30 – 23.00 Uhr
5. 12., 13.00 – 23.00 Uhr
6. 12., 11.00 – 18.00 Uhr
Sprudelhof
18. 12., 16.00 – 22.00 Uhr 19.
12., 12.00 – 22.00 Uhr 20. 12.,
11.00 – 20.00 Uhr
Bad Vilbel
Wasserburg:
11. 12., 15.00 – 21.00 Uhr 12.
12., 13.00 – 22.00 Uhr 13. 12.,
12.00 – 20.00 Uhr
Biebertal
Fellingshausen,
Am Dorfbrunnen
5. 12., 11.00 Uhr
Bürgerhaus Bieber
13. 12., 10.00 – 18.00 Uhr
Vetzberg: Ortskern
5. 12., 15.00 – 21.00 Uhr
Biedenkopf
Marktplatz
11. 12., 15.00 – 20.00 Uhr
12. 12., 12.00 – 22.00 Uhr
13. 12., 12.00 – 18.00 Uhr
Braunfels
Altstadt und Marktplatz
5./6. 12., 11.00 – 20.00 Uhr
Büdingen
Marktplatz
2./3. 12., 15.00 – 20.00 Uhr
4. 12., 15.00 – 22.00 Uhr
5. 12., 13.00 – 22.00 Uhr
6. 12., 11.00 – 19.00 Uhr
Buseck
Großen-Buseck, Am Anger
28. 11., 13.00 – 22.00 Uhr
Butzbach
Marktplatz
28. 11., 11.00 – 22.00 Uhr
29. 11., 13.00 – 19.00 Uhr
Dillenburg
Wilhelmsplatz
10. 12., 8.00 – 18.00 Uhr
Hessisches Landgestüt
4. 12., 11.00 – 20.00 Uhr
5./6. 12., 10.00 – 18.00 Uhr
Ebsdorfergrund
Hachborn, Bürgerzentrum
12. 12., 15.00 – 20.00 Uhr
13. 12., 11.00 – 19.00 Uhr
Grebenhain
Ilbeshausen, DGH
6. 12., 10.30 – 18.00 Uhr
Grünberg
Marktplatz/Diebsturm
4. 12., 18.30 Uhr,
5. 12., 11.00 – 22.00 Uhr,
6. 12., 11.00 – 18.00 Uhr
Hadamar
Schlosspark:
5. 12., 14.00 Uhr
Schlossplatz
27. /28. 11., 4./5. 12.,
15.00 – 21.00 Uhr;
29. 11., 6. 12.,
12.00 – 20.00 Uhr
Feldatal
Herborn
Rauischholzhausen:
Windhausen, Alte Schule
28. 11., 10.00 Uhr
Kestrich, DGH
5. 12., 18.00 Uhr
6. 12., 9.00 – 18.00 Uhr
Freiensteinau
Amtshof
5. 12., 15.00 – 21.00 Uhr
6. 12., 11.00 – 18.00 Uhr
Friedberg
Stadtkirchenplatz
5. 12., 10.00 Uhr
Elvis-Presley-Platz
4. 12., 16.00 – 22.00 Uhr
5. 12., 11.00 – 22.00 Uhr
6. 12., 11.00 – 20.00 Uhr
Gedern
Schlosshof
28./29. 11., 13.00 – 18.00 Uhr
Gießen
Hotel Heyligenstaedt
29. 11., 11.00 – 19.00 Uhr
Kirchenplatz
27. 11. – 22.12.
Eröffnungstag ab 18.00 Uhr
Fr. – So., 12.30 – 21.00 Uhr
Mo. – Do., 11.00 – 21.00 Uhr
Kongresshalle
Kunsthandwerkermarkt
28./29. 11., 10.00 – 23.59 Uhr
Innenstadt
28. 11. – 22.12.
Fr. – Sa., 11.00 – 22.00 Uhr;
So., 12.30 – 21.00 Uhr;
Mo. – Do., 11.00 – 21.00 Uhr
Gladenbach
Haus des Gastes
29. 11., 10.00 – 18.00 Uhr
Glauburg
Stockheim,
am DGH und Freier Platz
5. und 6. 12.,
15.00 – 19.00 Uhr
Glauberg, Alter Schulhof
19. 12., 15.00 Uhr
Marktplatz
27. 11. – 27.12.
Sa., 11.00 – 19.00 Uhr
So., 13.00 – 19.00 Uhr
Lauterbach
Reiskirchen
Hohhausgarten
4./5./11./12. 12.,
13.00 – 22.00 Uhr
6./13. 12.,
11.00 – 20.00 Uhr
Oberdorfstraße/
Alter Pfarrhof
5. 12., 12.00 – 20.00 Uhr
Lich
Schloss
5. 12., 12.00 – 21.00 Uhr
6. 12., 12.00 – 18.00 Uhr
Muschenheim, Am Kirchberg
18. 12., 17.00 – 22.00 Uhr
19. 12., 16.00 – 22.00 Uhr
20. 12., 11.00 – 19.00 Uhr
Linden
Leihgestern, Heimatmuseum
28. 11. 16.00 – 21.00 Uhr
29. 11. 11.00 – 19.00 Uhr
Lollar
Schloss
6. 12., 14.00 – 21.00 Uhr
Vereinsheim,
Holzmühler Weg
29. 11., 6./13./20. 12.,
14.00 – 17.00 Uhr
Salzböden, Festhalle
5. 12., 16.00 Uhr
Hungen
Marburg
Homberg
Bellersheim, Bürgerhaus
28. 11., 15.00 Uhr
Gesamtschule
28. 11., 9.30 – 14.00 Uhr
zwischen Kulturzentrum
und Backhaus:
5. 12., 13.00 – 21.00 Uhr
Hofgut Utphe:
20. 12., 12.00 – 18.00 Uhr
Altstadt:
5. 12., 13.00 – 21.00 Uhr
Hüttenberg
Kirche Klein-Rechtenbach
28. 11., 15.00 Uhr
Kirchhain
Bürgerhaus
28. 11., 12.00 – 18.00 Uhr
29. 11., 10.00 – 18.00 Uhr
Lahnau
Waldgirmes, Alter Ortskern:
28. 11., 15.00 Uhr
Langgöns
Moorgasse/
Obere Amtshausstraße/
Am Mühlberg
5. 12., 16.00 – 21.00 Uhr
6. 12., 14.00 – 20.00 Uhr
Oberkleen, ev. Kirche
28. 11.
Laubach
Freienseen, Wintergasse
4. 12., 11.00 Uhr
Gonterskirchen, DGH
5. 12., 14.30 Uhr
Altstadt
28. 11., 14.00 Uhr
29. 11., 11.00 Uhr
Marktplatz
28. 11. bis 24. 12.
Eröffnungstag ab 18 Uhr
Mo. – Sa., 11 bis 20 Uhr
So., 12 bis 20 Uhr
24. 12., 11 bis 13 Uhr
Elisabethkirche
28. 11. bis 23.12.
Eröffnungstag ab 18 Uhr
Mo. – Sa., 11 bis 20 Uhr
So., 12 bis 20 Uhr
Neu-Anspach
Hessenpark:
28./29. 11., 10.00 – 19.00 Uhr
12./13. 12., 12.00 – 20.00 Uhr
Neustadt
Altstadt:
6. 12., 11.30 Uhr
Nidda
Marktplatz und Mühlstraße
28. 11. 11.00 – 21.00 Uhr
29. 11. 11.00 – 18.00 Uhr
Pohlheim
Holzheim, Kulturelle Mitte
28. 11., 12.00 Uhr
Rabenau
Londorf,
Museum der Rabenau
13./20. 12., 16.00 – 19.00 Uhr
Geilshausen, ev. Kirche
5. 12., 11.00 Uhr
Ranstadt
Rathaus
28. 11., 16.00 Uhr
Romrod
Ronneburg
Ronneburg
28./29. 11., 5. /6. 12.,
12./13. 12., 11.00 – 20.00 Uhr
Schlitz
Schloss Hallenburg
29. 11., 10.00 Uhr
Marktplatz
28. 11. – 19. 12.,
Sa. – So.,12.00 – 20.00 Uhr
Schotten
Altstadt
28. 11., 14.00 Uhr
29. 11., 11.00 – 20.00 Uhr
Hoherodskopf:
19. 12., 13.00 – 21.00 Uhr
20. 12., 11.00 – 18.00 Uhr
Schwalmstadt
Altstadt
11. 12., 14.00 – 21.00 Uhr
12. 12., 11.00 – 23.00 Uhr
13. 12., 11.00 – 19.00 Uhr
Paradeplatz
11. 12., 14.00 – 21.00 Uhr
12., 12., 11.00 – 23.00 Uhr
13. 12., 11.00 – 18.00 Uhr
Ulrichstein
Museum im Vorwerk:
28. 11., 13.00 – 17.00 Uhr
29. 11., 10.00 – 17.00 Uhr
Stadtplatz:
12. 12., 17.00 Uhr
13. 12., 12.00 Uhr
Weilburg
Marktplatz:
12./13. 12., 19./20. 12.,
12.00 – 20.00 Uhr
Wettenberg
Krofdorf-Gleiberg,
Inselstraße
29. 11., 12.00 – 19.00 Uhr
Wetzlar
Schillerplatz
27. 11. bis 29. 12.
10.30 – 22.30 Uhr
Domplatz
27. 11. bis 29. 12.
11.30 – 22.30 Uhr
Bahnhofstraße
27. 11. bis 29. 12.,
10.30 – 20.00 Uhr
19
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Bei einem Zahnimplantat wird zunächst eine Art Schraube in den Kieferknochen gesetzt.
Auf den Zahn gefühlt
Man wacht morgens mit heftigen Zahnschmerzen auf. Man betrachtet seine Zähne
im Spiegel und stellt fest, dass das Zahnfleisch um den Schneidezahn entzündet ist
und der Zahn selbst von der Wurzel ab eine bläuliche Färbung zeigt. Natürlich geht
man zum Zahnarzt, um das Problem zu lösen. Der Zahnarzt fackelt dann nicht lange,
greift eine Zange und zieht einem den Zahn.
Man geht nach Hause mit einer Zahnlücke, die kein Zahnarzt flicken kann. Mit
etwas Pech kommen in den Jahren noch
mehr Zahnlücken hinzu, sodass ein Gebiss unumgänglich ist oder man nur noch
Grießsuppe essen kann. Ein Zahnimplantat stellt die Alternative zum Gebiss dar.
Ein Zahnimplantat ist ein
körperverträg-
20
liches Material, das Zahnwurzel und die
Zahnkrone selbst ersetzen kann und auch
zum Erhalt des Kieferknochens dienen
kann. Es kann lebenslang oder nur über
begrenzte Zeit gesetzt werden. Das
Zahnimplantat setzt sich zusammen aus
dem Implantat, das in das Zahnfleisch
gesetzt wird – kann mit einer Schraube
verglichen werden –, und dem Implantatspfosten (Abutment), welcher das
Implantat mit der
neuen Zahnkrone verbindet. Das Implantat besteht hierbei aus Titan, das als
Goldstandard gilt. Um das Implantat zu
setzen, wird in den Kieferknochen unter
der Zahnlücke ein Loch gefräst, worin das
Implantat (die »Schraube«) gesetzt wird.
Man muss nun warten, bis dieser Stift mit
dem Knochen fest verwachsen ist, was
ein paar Monate dauern kann. Anschließend kann die Zahnkrone mithilfe des
Abutments am Stift befestigt werden.
In Deutschland gibt es
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
oder auch der Gebührenordnung für Ärzte Die CAMLOG Gruppe allein beschäftigt in Deutschland 280 Mitarbeiter und
(GOÄ). Von staatlichen Krankenkassen
erstellt ein Produkt nach dem Grundsatz
werden die Implantate nur in Ausnahme»Zahnimplantate – Made in Germany«, so
fällen, also bei Notfällen, übernommen.
Ursula Beckert, eine der Verantwortlichen
Interessant ist auch, so Lerch, dass die
für das Marketing der Firma CAMLOG
Implantatsysteme auch in der plastischen
GmbH. Ihr Umsatz von 2010 beläuft sich
Chirurgie verwendet werden können.
auf circa 145 MilSo können
»In
China
und
Russland
steigt
die
lionen Schweizer
auch Deformierungen im
Nachfrage nach den Implantaten.« Franken.
Die CAMKieferbereich
LOG GmbH entstand aus der ALTATEC
behandelt werden. Ebenso haben die
Medizintechnische Elemente GmbH in
Implantatsysteme einen großen Vorteil
Wurmberg, Deutschland. Als 1999 das
gegenüber den Gebissen, in ästhetischer
CAMLOG Implantatsystem auf den Markt
Hinsicht. Patric Schwarz, käufmännischer
gebracht wurde, fing die Firma schnell
Leiter der Firma CAMLOG, beschreibt
an zu wachsen. Seitdem wird das von
jedoch, dass in Deutschland der Trend
ALTATEC hergestellte Produkt unter dem
der »White Teeth Mania« aus den USA
Namen CAMLOG vertrieben. Der Umsatz
noch nicht übergschwappt sei. »Sekonnte seither erhöht werden, dies läge
hen Sie sich doch den Stefan Raab an,
an der leicht steigenden Nachfrage nach
unnatürliche Zähne will niemand. Bei der
Implantaten, so Ursula Beckert.
Ästhetik versuchen wir nicht auf PerfekDie CAMLOG Gruppe vertreibt ihre
tion einzugehen, sondern eher auf die
Produkte in 20 Ländern. Dies geschieht
Anpassung zum Typ. Sie wollen ja Zähne
entweder über Großhändler (wie zum
haben, die ihren vorherigen irgendwie
Beispiel in Frankreich, Italien, Thailand,
ähnlich sehen.«
Ungarn oder den USA) oder über TochterEiner der größten Hersteller in Deutschfirmen (z. B. CAMLOG Schweiz AG). Von
land ist die CAMLOG Gruppe, welche
CAMLOG werden international circa 200
ihren Hauptsitz in Basel in der Schweiz
verschiedene Implantatsysteme hergehat, jedoch ausschließlich in Deutschland
stellt und vertrieben. Der deutschlandproduziert.
Foto: dpa
laut Johannes Lerch, Senior Communication Manager von DENTSLPY Implants,
circa 20 bis 40 Unternehmen, die solche
Implantatsysteme herstellen. Große Firmen, wie CAMLOG, DENTSPLY, Biomet
nehmen laut Lerch circa 70 Prozent des
Marktes ein. Kleinere Firmen nehmen
10 bis 15 Prozent des Marktes ein, der
Rest sind Kleinunternehmen, die in den
meisten Fällen die Implantatsysteme
nicht selbst herstellen, sondern aus dem
Ausland importieren. Der Markt ist somit
nicht durch einen großen Marktführer
gekennzeichnet.
Im Jahr werden in Deutschland rund
1,1 bis 1,2 Millionen Implantatsysteme
verkauft (Stand 2013). Der internationale Markt für Zahnimplantate wächst,
so Johannes Lerch. Das internationale
Wachstum liegt bei fünf Prozent. In den
westlichen Ländern im Durchschnitt bei
circa drei bis vier Prozent im Jahr. In
Deutschland jedoch sei die Nachfrage
eher stagnierend bis nur leicht steigend.
Stark wachsende Märkte und Nachfragen
entstehen in China und Russland.
Zahnimplantate haben viele Vorteile,
vor allem in unserer älter werdenden
Gesellschaft sind die Implantatsysteme
mit semipermanenter Lebensdauer sehr
nützlich. Bei dem Einsatz von Zahnimplantaten müssen keine Nachbarzähne beschliffen oder ähnlich behandelt
werden, außerdem ist durch ein Implantat
eine höhere Stabilität gegeben als durch
herkömmliche Prothesen. Die Hygienepflege unterscheidet sich nicht von
den urprünglichen Zähnen und auch von
Außen lassen sich kaum Unterschiede
zwischen Implantaten und natürlichen
Zähnen feststellen.
Laut Johannes Lerch setzen rund 20
Prozent der Zahnärzte in Deutschland Implantatsysteme ein, dies sind circa 17 000
Zahnärzte. Jeder Zahnarzt könne bereits
gesetzte Implantate prothetisch behandeln, jedoch müsste ein Zahnchirurg in
einer Klinik oder einer Praxis aufgesucht
werden, um die Implantate einzusetzen.
Die Frage der Kosten spielt bei der Implantologie für die Patienten eine große
Rolle. Private Krankenkassen übernehmen die Implantatbehandlung, gemäß der
Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ),
Immer mehr Menschen entscheiden sich für den stabileren und dauerhaften
Zahnersatz.
21
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Lösungen
weite Umsatz beträgt circa 300 Millionen
US-Dollar. Der weltweite Umsatz der
Implantatsysteme, inklusive des Aufbaus,
beträgt circa drei Milliarden US-Dollar.
Hierbei kann man in Deutschland sehen,
dass CAMLOG seine Systeme wesentlich günstiger verkauft als andere Firmen
im Durchschnitt. Implantatsysteme wie
SCREW-LINE oder ROOT-LINE können
für 154 Euro als mittleren Implantatspreis
verkauft werden. Implantatsysteme von
anderen Firmen werden in Deutschland
im Durchschnitt erst ab 165 Euro angeboten.
Die Implantatsysteme von CAMLOG
unterscheiden sich jedoch nicht nur durch
den niedrigeren Preis. Die Systeme zeichnen sich vor allem durch ihre Präzision
mithilfe einer »3-Nocken-Konstruktion«
aus, welche eine optimale Kraft- und Momentverteilung erstellt. Bei den Implantatsystemen SCREW-LINE und ROOT-LINE
wird das Implantat außerdem mit der
patentierten Tube-in-Tube Verbindung
an das Abutment (Implantatspfosten)
geschraubt. Die Implantatsysteme von
CAMLOG bestehen aus Reintitan, was
ein bewährter und biologisch verträglicher
Werkstoff in der Medizin ist.
Jetzt müsste spätestens der Zaubertrank
kommen. Warum Implantate von Camlog? Was unterscheidet sie von anderen
22
außer einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis? Was kostet solch ein Teil? Wieviel
davon bezahlt die Krankenkasse? Wieviel
muss der Patient bezahlen? Seit wann
gibt es den Markt? Wie wurde das vorher
gemacht? Was kosteten die herkömmlichen Schrauben?
Dr. Hans-Georg Blume, Mund-KieferGesichtschirurg aus Siegen, erklärt, dass
Firmen wie zum Beispiel CAMLOG und
DENTSPLY entdeckt haben, dass es
für Dentalschrauben einen Markt geben
kann. Einige der Firmen, die nun Implantatsysteme herstellen, produzierten vorher
herkömmliche Schrauben, bis sie auf
die Lücke in der Implantologie stießen.
Auch sagt Dr. Blume, dass CAMLOG für
die führenden Krankenhäuser im Bereich
der Dentaloperationen als Hersteller für
Implantate an Platz eins steht. Grund
dafür, so Dr. Hans-Georg Blume, sei das
stimmige Preis-Leistungs-Verhältnis bei
den Implantatsystemen. »Die Dentalschrauben von CAMLOG sind so stabil,
so normtreu und dabei noch so günstig,
dass die Firma es in kürzester Zeit zur
Marktführerschaft gebracht hat.«
»Für die Weiterentwicklung des Marktes
spielen zwei wichtige Faktoren eine Rolle:
Zum einen die demografische als auch
die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Es werden immer mehr alte Leute,
AC2=9C
g
2 4
3 5 9
9 6 8
1 7
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4
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3 2 5
1
7
2 1
2 3
4 7 3
9 6 8
Zahlen-Knacker
)DUEVXGRNX
Metropolis
es kommen kaum junge nach. Die alternde Gesellschaft in Deutschland besitzt die
Freiheit, sich einiges leisten zu können,
ob es neue Zähne oder ein renoviertes
Wohnzimmer ist. Der Markt wächst allein
von der alternden Gesellschaft«, sagt Dr.
Blume. Mit einem Lächeln fügt er hinzu: »Außerdem will jeder, der das Geld
auf der hohen Kante hat, keine herausnehmbare Prothese, sondern den Luxus
der Implantate genießen. Abhängig von
diesen zwei Faktoren ist der Markt die
letzten 30 Jahre gewachsen und wird dies
auch die nächsten 20 bis 30 Jahre tun.«
Luise Böhm,
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium
Quellen:
• Interview mit Dr. Hans-Georg Blume, MundKiefer-Gesichtschirurg 13.10.14 und 5.12.14
• Interview mit Ursula Beckert, Verantwortliche
für Marketing, von CAMLOG GmbH 30.10.14
• http://www.camlog.de/implantatsysteme/
camlog/implantate/ 15.11.14
• Interview mit Johannes Lerch, Senior
Communication Manager – Marketing von
DENSTPLY GmbH 11.11.14
• https://www.dginet.de/web/dgi/worausbesteht-ein-implantat 27.11.14
• http://www.implantat-komplett.de/worauszahnimplantate.php21.11.14
• Interview mit Patric Schwarz, Käufmännischer Leiter von CAMLOG GmbH 11.12.14
• http://www.welt.de/print-welt/article178598/
Kuenstliche-Zaehne-ohne-Metall.html
13.12.14
BUCHSTABENSALAT
Ja, die Linien verlaufen gerade und
parallel zueinander.
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Kinder als Piloten
Es ist Wochenende, der LebensmittelEinkauf steht an, doch es dauert nicht
lange und das Kind quengelt, wann
Mama und Papa denn endlich fertig
sind. Auf diese Kinder hat sich die 1988
in Frankfurt gegründete und mittlerweile
in Alten-Buseck bei Gießen ansässige
Firma Kinderplanet spezialisiert, deren
Schwerpunkt Herstellung und Vertrieb
von münzbetriebenen Schaukeltieren,
sogenannten »Kiddie-Rides«, ist. Diese
auf Kinder fixierte Ausrichtung findet sich
auch im Motto von Kinderplanet: »Kinder
sind nicht nur die Kunden von morgen,
die Kleinen bestimmen schon heute, wo
es beim Einkaufen langgeht.«
Mehr als 20 000 »Kiddie-Rides« gibt es
in Deutschland. Der Großteil des Marktes wird neben Kinderplanet von der
nordrhein-westfälischen Firma Merkur Kids GeWeTe GmbH & Co KG, die
hauptsächlich Disney-Modelle anbietet,
und von der niedersächsischen Firma Toy
Joy Tec beherrscht. Mit jährlich circa 500
verkauften Geräten hat Kinderplanet laut
eigener Angabe einen Marktanteil von
30 Prozent im Verkauf, in der Vermietung mit circa 250 gemieteten Geräten
einen zehnprozentigen Marktanteil.
»Insbesondere Vergnügungsparks und
Einkaufszentren sind rentable Standorte«, sagt Nils Miksch, Gründer und
Geschäftsführer von Kinderplanet, »bis zu
1800 Euro Gewinn pro Monat kann man
dort mit Kiddie-Rides erwirtschaften.« Der
durchschnittliche Gewinn eines Lebensmittel- respektive Gastronomie-Unternehmens beträgt laut Miksch etwa 190 Euro
monatlich pro Gerät.
Doch auch der Kauf eines Gerätes kann
sich rentieren: »Mit einem Kaufpreis von
im Mittel 2500 Euro kann dies eine profitable Situation für Käufer und Verkäufer
Foto: Kinderplanet
Eine mittelhessische Firma
beschert Kindern auch
während des Einkaufens
Spaß.
Für manche Kinder der Höhepunkt beim wöchentlichen Einkauf: Einmal Pilot sein
zu dürfen.
sein«, führt Miksch weiter aus, besonders
zwei- und dreisitzige Fahrzeuge seien
sehr beliebt.
Auch Spezialanfertigungen wie das »TUIAuto«, dessen Kostenpunkt 2700 Euro
beträgt, oder der »Obi-Biber« werden
auf Anfrage produziert. Der Ankauf von
neuen und gebrauchten Geräten gehört
nach Firmenangaben aber genauso zur
Philosophie wie das Produzieren eigener
Produkte, um »Altes kostengünstig zu
verbessern und etwas Neues entstehen
zu lassen«. Neben TUI und Obi sind auch
McDonald’s mit dem »Ronald-McDonaldKarussell« und Edeka mit einem blaugelben »Edeka-Roadster« Kunden von
Kinderplanet. Durch diese Partner ist
die Alten-Busecker Firma nach eigenen
Angaben der »größte Vermieter, Aufsteller
und Großhändler von Kinderunterhaltungsgeräten bundesweit«. Der Vertrieb
von Kaugummi- und Warenautomaten
gehört ebenfalls zum Geschäftsgebiet
des Unternehmens, das aktuell 17 Mitarbeiter beschäftigt.
Laut Geschäftsführer Nils Miksch betrug
der Umsatz im Jahr 2013 1,2 Millionen
Euro. »Da seit der Gründung (1988) die
Zahl der Kinder in Deutschland um fast
25 Prozent zurückgegangen ist, ist die
momentane Situation kein Vergnügen«,
führt er weiter aus. »Dennoch blicken wir
positiv in die Zukunft, speziell aufgrund
unseres weltweiten Exports.« Dieser umfasse momentan sowohl Polen und Italien
als auch China, sodass auch im fernen
Peking das Kind nach einem langen Einkauf belohnt werden kann. Tim Hillgärtner
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Gießen
Quellen:
• Interview mit Nils Miksch, Gründer und
Geschäftsführer von Kinderplanet, geführt
am 18.11.2014
• www.kinderplanet.de
23
Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Doktor ohne Medizinstudium
45,6 Millionen Menschen besitzen ein Handy in Deutschland. Berufsmäßiges Interesse an den kleinen Apparaten hat Handydoktor Alex Mensch aus Gießen. »Ich
habe hobbymäßig meine eigenen Handys und die von Freunden repariert und aufgeschraubt«, sagt Mensch. Sein Hobby konnte er zu seinem Beruf machen. Dies
gelang ihm durch seine Ausbildung als Elektroniker und sein Feingefühl für Microchips, so Mensch. Er gründete 2008 »aus eigener Kraft« seine Firma in Gießen.
Derzeit habe er einen Mitarbeiter. Alex
Mensch betreut täglich etwa fünf bis
zehn Kunden. Dadurch macht sein Unternehmen einen Umsatz von ca. 12 000
Euro im Monat. Aufs Jahr bezogen liege
24
der Umsatz im sechsstelligen Bereich,
so Mensch.
Seine Hauptaufgabe sei es, Aufträge
entgegenzunehmen und Kunden zu
betreuen.
Kunde, ist »jeder, der ein Smartphone
besitzt« so Mensch. Die Zielgruppe gehe
von jung bis alt, umfasse aber auch Firmen und Behörden. Kunde Rene Richter
sagt begeistert: »Super Service, guter
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Foto: dpa
Marktführer ist seine Firma noch nicht,
Preis, woanders hätte ich 20 Prozent
»dafür sind wir noch zu klein«.
mehr zahlen müssen. Beim nächsten
Dat Repair bezeichnet sich selbst als
GameOver meines Handys weiß ich, wer
»führenden Dienstleister im After-Saleshelfen kann.«
Bereich der Mobilfunkbranche«. Ein KunWenn Alex Mensch Handys repariert,
de ist jedoch nicht begeistert und sagt
sind es meistens Modelle von »Samsung,
über das Unternehmen: »Bisher habe ich
LG oder Sony«, aber auch elektronische
zwei Erfahrungen mit Dat Repair geReparaturen muss Mensch in Angriff
macht. Beide lassen Dat Repair schlecht
nehmen. Zu diesen gehöre zum Beispiel
aussehen.«
der Austausch von einem Mikrofon. Nach
Handydoktor Alex Mensch hat über 2000
Angaben von Mensch braucht er »bei
Links auf Facebook, der Kundendienst
gängigen Modellen eins bis zwei Stunvon w-support nur knapp 1700. Trotz der
den. Bei anderen Modellen wie Huawei,
großen KonkurHTC, Motorola
»Es gibt bei uns nach der Reparatur renz ist Mensch
müssen die
zuversichtlich,
Ersatzteile
keine Qualitätsminderung.«
denn seine Firma
meist nachbesei etwas ganz Besonderes, findet er, da
stellt werden und es kann mit unter bis zu
besonders auf »Schnelligkeit, Professioeiner Woche dauern.« Bei einem iPhone 5
nalität und Kundenfreundlichkeit geachtet
würde die Reparatur eines kaputten Bildwird«.
schirmes »zurzeit 99 Euro kosten und in
Aber nicht nur deshalb solle man dem
der Regel ein bis zwei Stunden dauern«,
so Mensch. Eine Kundin schwärmt: »Mein Handyliebhaber Alex Mensch sein
Smartphone anvertrauen, sondern auch
iPhone 5s hatte einen Wasserschaden.
weil »die Reparatur günstiger ist, als eine
Bei einem kleinen Urlaubsschwips mussAnschaffung eines gleichwertigen, neute es etwas leiden. Eine kleine günstige
wertigen Gerätes. Es gibt bei uns keine
Reparatur hat alles behoben.«
Qualitätsminderung nach der Reparatur«,
Konkurrenten seien »andere Werkstätten
so Mensch. Die Kundin Vitali Schmunk
wie dat repair – Ingram Micro Services
bestätigt: »Super Preis und Leistung!
GmbH und w-support.com GmbH«, so
Mein iPhone sieht wie neu aus. Danke
Mensch, darauf lächelt er und fügt hinzu:
Doktor.«
»Weil viele uns noch nicht kennen.«
»Wer das gewisse Risiko eingehen will,
sich selbstständig zu machen, und das
nötige Know-how besitzt, aber auch
gewisses Interesse und Spaß an Feinelektronik zu arbeiten mitbringt, für den
wäre der Beruf Handydoktor genau das
Richtige«, sagt Alex Mensch.
Laura Petri
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium
Quellen:
• Interview mit Kundin Kundin Ksenija am
4.5.2015
• Interview mit Kundin Vitali Schmunk am
4.5.2015
• Interview mit Kunde Rene Richter am
4.5.2015
• Interview: mit Alex Mensch Handydoktor am
18.5.2015 und am 2.6.2015
• http://handy-doktor.info am 18.5.2015
• https://www.facebook.com/HandyDoktorCOM am 4.6.2015
• http://www.datrepair.de/ am 4.6.2015
• http://de.statista.com/statistik/daten/
studie/198959/umfrage/anzahl-der-smartphonenutzer-in-deutschland-seit-2010 am
9.6.2015
• https://www.facebook.com/
wsupportcom?fref=ts am 24.06.2015
• Zitat: »Bisher habe ich 2 Erfahrungen mit
Datrepair gemacht. Beide lassen Datrepair
schlecht aussehen« von dem Kunde Hübinger über bei Datrapair am 18.6.2015 auf
http://www.android-hilfe.de/thema/datrepairerfahrungen-kosten-probleme-usw.313917/
page-121 am 27.6.2015
Wer Handys reparieren will,
braucht Fingerspitzengefühl
und technisches Verständnis.
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
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Die Bildungs-, Job- und Gründermesse für Mittelhessen · Gießen · 24. und 25. Januar 2016
Ausstellungszentrum Hessenhallen · Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr · Montag 9.00 bis 16.00 Uhr · www.chance-giessen.de
2016
Rund um Jugendberufsagenturen
In vielen Städten gibt es mittlerweile Jugendberufsagenturen. Doch was ist das
eigentlich? Wer gerade in der Berufsorientierung steckt, sollte diese Fragen und
Antworten zum Thema kennen.
In immer mehr Städten und
Regionen gibt es Jugendberufsagenturen. Eine Arbeitsagentur nur für Jugendliche
– das klingt erst einmal gut.
Doch was ist eigentlich das
Besondere daran? Und können
Eltern sich da auch beraten
lassen? Wichtige Fragen und
Antworten zum Thema:
Was machen die Jugendberufsagenturen?
Bei den Jugendberufsagenturen arbeiten alle Experten,
die sich um Jugendliche in der
Berufswahl kümmern, zusammen, teilweise unter einem
Dach. Also die Schulbehörden,
die Jugendämter, die Arbeitsagenturen, die Jobcenter und
die Bezirke, erläutert Knut
Böhrnsen. Er ist Pressesprecher der Arbeitsagentur in
Hamburg. Dort startete 2010
eine der ersten Jugendberufsagenturen. Mittlerweile
gibt es bundesweit 218 davon.
Für den Jugendlichen soll
das folgenden Vorteil haben:
Angenommen ein Jugendlicher
schreibt keine Bewerbungen. Beim Gespräch mit dem
Berufsberater kommt heraus,
dass er privat große Probleme
hat und verschuldet ist. Bisher
war es so, dass er sich selbst
um die Schuldnerberatung bei
einer separaten Stelle kümmern musste. Das war für die
Jugendlichen häufig eine hohe
Schwelle. Jetzt sitzen die Partner alle unter einem Dach.
Gibt es auch kritische Stimmen an dem Konzept?
Die flächendeckende Einführung von Jugendberufsagenturen wurde im Koalitionsvertrag
beschlossen. Die Grünen und
die Linke kritisieren an den
Agenturen zum Beispiel, das
es bislang an einem bundesweit einheitlichen Konzept
fehlt. Die Angebote seien von
Ort zu Ort unterschiedlich organisiert und richteten sich an
unterschiedliche Zielgruppen.
Kritisiert wird außerdem, dass
der Bund sich nicht an der
Finanzierung beteiligen will.
Was bringen die Agenturen
Jugendlichen für die Berufsorientierung?
Jugendliche können sich dort
beraten lassen. Und zwar
unabhängig und branchenübergreifend, sagt Böhrnsen.
Die Jugendberufsagenturen
klären etwa auf: Wie sieht
der regionale Arbeitsmarkt
aus? »Wir haben jetzt einfach
erweiterte Kompetenzen«,
erklärt Böhrnsen. »Wir dürfen
jetzt als Jugendberufsagentur
zum Beispiel alle Jugendlichen
in Hamburg anschreiben – das
ging bisher nicht.«
Können Eltern die Angebote
ebenfalls nutzen?
Ja, es gibt Veranstaltungen,
die sich speziell an Eltern
wenden. »Denn wir wollen
die Kompetenzen der Eltern
erhöhen«, so Böhrnsen. Was
bedeutet Bachelor? Was
bedeutet Master? Viele Eltern
sind ja selbst seit 20 Jahren
aus dem Thema Berufswahl
heraus.
Tag der offenen Tür
Wann:
27 November 2015
15:00 - 18:00 Uhr
Wo:
Georg-Schlosser-Straße 20
35390 Gießen
www.ffs-giessen.de
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Die Bildungs-, Job- und Gründermesse für Mittelhessen · Gießen · 24. und 25. Januar 2016
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Von Kur bis Camping
Beim Kaufmann für Tourismus und Freizeit denken viele erst einmal an den Verkäufer
im Reisebüro. Doch weit gefehlt. Die Fachkräfte schicken Menschen nicht an exotische Ziele. Sie wollen sie vielmehr herlocken.
Eigentlich ist es doch ein
Selbstläufer, Besucher nach
Berlin zu holen. Die Hauptstadt
zieht Touristen an wie ein Magnet. 2014 kamen 11,9 Millionen
Besucher. Trotzdem muss das
Produkt Berlin aktiv verkauft
werden, sagt Janina Vogel.
Die 23-Jährige macht bei der
Tourismus-Marketingagentur
Visit Berlin die Ausbildung
zur Kauffrau für Tourismus
und Freizeit. Die junge Frau
kennt die Vorzüge der Hauptstadt genau. Schließlich ist
sie Berlinerin. Trotzdem: »Wir
müssen immer wieder neue
Anlässe bieten, in die Stadt zu
kommen.«
Während der klassische Tourismuskaufmann Menschen in
den Urlaub schickt, ist es das
Ziel des Kaufmanns für Tourismus und Freizeit, Besucher an
einen Ort zu holen. In diesem
Job dreht sich entsprechend
viel um Marketing, Marktanalyse und Produktentwicklung. Von Berlin geht es nach
Aachen. Die Stadt im Dreiländereck Deutschland, Niederlande und Belgien ist bekannt
für ihren prachtvollen Dom,
der zum UNESCO-Welterbe
gehört. Mehr verbindet der
durchschnittliche Bürger aber
nicht mit Aachen. Dass sich
ein Besuch dennoch lohnen
kann, versucht das städtische
Tourismusbüro Aachen Tourist
Service zu vermitteln. Da sind
Kreativität und analytisches
Denken gefragt.
Weil Aachen eine Studentenstadt ist, haben Auszubildende
des Tourismusbüros zum Beispiel eine Pauschale für die Eltern der Studenten entwickelt,
erzählt Gabriele Philipp. Sie ist
beim Aachen Tourist Service
Ausbildungsverantwortliche.
Das Paket soll Eltern für einen
– Anzeige –
Aus der Nische in den Job
Im Interview: Viktor Reider, Teamleiter der Berufsberatung der Arbeitsagentur Gießen
Chance 2016
Informier' Dich auf der
Bildungs-, Job- und Gründermesse am
24. und 25. Januar
am Stand der Arbeitsagentur (Halle 7, B3)
und in Vorträgen über
Berufswahl, Ausbildung, Studium und Beruf.
Agentur für Arbeit Gießen
Nordanlage 60, 35390 Gießen
Tel.: 0800 4 5555 00 (Anruf kostenfrei)
www.arbeitsagentur.de/giessen
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Trendberufe und Prognosen für den Arbeitsmarkt
beeinflussen bei vielen Jugendlichen die Berufswahl,
denn nur wenn man etwas kennt, kann man sich
dafür entscheiden. Das Thema lässt sich aber auch
etwas unkonventioneller angehen: Warum nicht mal
gegen den Trend in die unbekannten Nischenberufe
einsteigen? Dazu haben wir Viktor Reider, Teamleiter der Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit in
Gießen, befragt.
Herr Reider, durch welche Informationen wird nach
Ihrer Erfahrung bei den meisten Berufseinsteigern
die Auswahl und das Interesse an einzelnen Berufen
geprägt?
Reider: Verschiedene Umfragen unter Schülern haben ergeben, dass nach wie vor das Elternhaus oder
nahe Verwandte stark die Berufswahl der Jugendlichen beeinflusst. Ganz deutlich ist aber auch der
Einfluss der Medien, insbesondere des Fernsehens,
spürbar. So ist im Zeitalter der Kochshows das Interesse an der Ausbildung zum Koch deutlich gestiegen.
Natürlich spielt auch der Einfluss von Klassenkameraden und Freunden eine große Rolle. Nicht selten
bekommt man als Antwort auf die Fragen „Warum
willst du das werden?“ zur Antwort „Weil mein bester Kumpel das auch werden will!“ Und nicht zuletzt
haben auch die Berufsberater/innen an den Schulen
einen gewichtigen Einfluss auf die Berufswahl.
Könnte es eine Strategie sein, sich einmal unbekannte und unpopuläre Berufsbilder anzuschauen? Könnte die Chance auf eine Anstellung bei unbekannten
Berufen sogar höher sein?
Reider: Um unbekannte oder vermeintlich unpopuläre Berufsbilder kennenzulernen, rentiert es sich
auf jeden Fall diese anzuschauen und vielleicht
sogar ein Praktikum zu absolvieren. Nur so lassen
sich Vorurteile oder Unwissenheit beseitigen. Ich bin
mir sicher, dass die Chancen auf eine Übernahme
nach erfolgreicher Ausbildung und eine dauerhafte
Beschäftigung größer sind, da diese Arbeitgeber in
der Regel für den Eigenbedarf ausbilden und oft auch
einiges bieten, um die Fachkräfte an sich zu binden.
Leider ist mit dem Beruf aber oft auch ein Status verbunden, weswegen Jugendliche selbst bei Interesse
und Eignung für einen wenig bekannten Beruf oft
dann doch in eine „übliche“ Ausbildung einmünden.
Wer mag sich schon gerne von seinen Freunden und
Bekannten mit gerümpfter Nase anschauen lassen,
wenn man erzählt, dass man zum Beispiel „Fachkraft
Kreislauf- und Abfallwirtschaft“ werden will?
Was wären denn in Ihren Augen exotische, aber in
Mittelhessen trotzdem chancenreiche Ausbildungsplätze?
Reider: Exotisch, also relativ selten werden hier in
der Region zum Beispiel der Verfahrenstechnologe in
der Mühlen- u. Futtermittelwirtschaft (früher Müller),
Brunnenbauer/in, Textilreiniger/in, Holzmechaniker/
in und auch die oben schon erwähnte Fachkraft
Kreislauf- und Abfallwirtschaft ausgebildet. Die Übernahmechancen nach erfolgreicher Ausbildung sind
hier sehr gut und es gibt durchaus auch berufliche
Alternativen, da diese Berufe meist Kenntnisse beinhalten, die in anderen Berufen auch benötigt werden.
Gibt es denn auch Berufsbilder, bei denen eine Ausbildung normal ist, bei denen aber auch ein unausgebildeter Quereinstieg möglich ist? Bei manchen
Berufen benötigt man ja z. B. eine besonders hohe
Kommunikationsfähigkeit oder ähnliches – also
Dinge, die man sich mehr durch Lebenspraxis als
durch Lernen aneignen kann.
Reider: Das gibt es durchaus, ist allerdings nicht
wirklich empfehlenswert. Zum Beispiel im Verkauf,
im Lager oder in der Produktion kann man auch ohne
Ausbildung Arbeit finden. Man ist dann aber immer
die ungelernte Kraft, die wenig Aufstiegschancen hat
und in schlechten Zeiten die ist, die als erste entlassen wird.
Weitere Berufe aus der Region: Buchbinder/in
Schräge Berufe allgemein: Flechtwerkgestalter/in,
Holzspielzeugmacher/in,
Leichtflugzeugbauer/in,
Bohrer/in, Dekorvorlagenhersteller/in, Speiseeishersteller/in, Vergolder/in, Ewerführer/in, Schädlingsbekämpfer/in, Biologiemodellmacher/in, Drahtwarenmacher/in
Weitere Infos dazu unter berufenet.arbeitsagentur.de
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Besuch beim Nachwuchs begeistern. Die Pauschale bietet
neben der Hotelübernachtung
ein Frühstück im Studentenviertel. Die Aachener Studentenpauschale ist ein typisches
Beispiel für Produkte, die Kaufleute für Tourismus und Freizeit
entwickeln. »Sie bewerben die
Destination und schauen: Was
ist vor Ort vorhanden und wie
erstellt man daraus attraktive
Pakete«, erklärt Robin Bentz
von der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Köln.
Dafür ist Kommunikationsstärke gefragt. »Schüchterne Menschen sind bei dieser Ausbildung nicht richtig«, sagt Bentz.
Gute Englisch-Kenntnisse sind
eine Mindestvoraussetzung,
um in Ausbildung und späterem Berufsleben bestehen zu
können. »Fremdsprachen sind
Pflicht«, sagt Philipp. Bei ihr im
Aachen Tourist Service sind
wegen der geografischen Lage
vor allem noch Niederländisch
und Französisch gefragt.
Wenn man die Zahl der
Auszubildenden als Maßstab
nimmt, führt die Ausbildung
zum Kaufmann für Tourismus
und Freizeit im Vergleich zu
den Tourismuskaufleuten eher
ein Nischendasein. Der Grund
dafür liegt in der Zahl der Ausbildungsbetriebe, sagt Philipp.
»Den Beruf bilden Freizeiteinrichtungen, Tourismusbüros
und mitunter noch Campingplätze aus.« Demgegenüber
stehen viele Reisebüros und
Reiseveranstalter. Ein großer
Vorteil der Ausbildung sind die
vielseitigen Einsatzmöglichkeiten danach. Man ist nicht auf
den Tourismus-Sektor festgelegt. Janina Vogel hat über ein
Jahr ihrer Ausbildung hinter
sich, fast zwei stehen ihr noch
bevor. Sie möchte danach
weiter im Tourismus arbeiten.
»Was gibt es Besseres, als die
eigene Stadt zu vermarkten?«,
fragt sie.
2016
www.JOBS-in-Mittelhessen.de
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Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
»Herzschmerz ist gut für Alben«
Drei Jahre lang sorgte Justin Bieber mit seiner Teenage-Rebellion für Schlagzeilen.
Nach einer Studiopause meldet er sich nun mit seinem vierten Album zurück. Im Interview erzählt er von Fehlern, Herzschmerz und dem Wunsch, unerkannt Disneyland
zu besuchen.
Vom YouTube-Star zum globalen TeenieIdol – und dann der Fall vom hohen PopOlymp. Mit seinem neuen Studioalbum
will sich Justin Bieber nun als ernsthafter
Musiker etablieren. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur erzählt der 21-jährige Kanadier, was er aus den turbulenten
Jahren der Teenage-Rebellion gelernt hat
und was sein Album »Purpose« inspiriert
hat.
Ihr viertes Album kommt auf den
Markt. Haben Sie das Gefühl,
dass Sie jetzt Ihren »Sound« gefunden
haben?
Justin Bieber: Ich habe einen Sound
gefunden, ich weiß nicht ob es per se
meiner ist. Ich glaube im Alter von 21
Jahren habe ich noch nichts Konkretes
gefunden, an das ich mich für immer hal-
1.
30
ten möchte. Aber momentan zieht mich
dieser Musikstil an und ich glaube, dass
(DJ) Skrillex mir wirklich geholfen hat,
einen Sound zu definieren, was super ist.
Woher kam die Inspiration für Ihr
neues Album?
Bieber: Von Beziehungen. Guten Beziehungen, schlechten Beziehungen,
Wachstum innerhalb von Beziehungen.
Fehler, Liebeskummer. Das ganze Zeug.
Herzschmerz ist gut für Alben. Ich habe
einige der besten Lieder auf dem Album
geschrieben, als ich Liebeskummer hatte.
Sie haben die letzten Jahre als
Lernprozess beschrieben. Was
haben Sie gelernt, persönlich und
musikalisch?
Bieber: Mein ganzes Leben lang habe ich
viel gelernt, aber die letzten paar Jahre
2.
3.
waren besonders. Ich blicke darauf nicht
als schlechte Phase zurück, sondern
als Lernprozess. Natürlich gab es einige
Dinge, auf die ich nicht stolz bin. Aber
man kann nicht wachsen ohne zurückzublicken und zu sagen: Ich habe das
getan, darauf bin ich nicht stolz, aber
schau mal, wo ich jetzt bin. Dann hat man
Momente des Triumphes. Das denke ich,
gehört zum Menschsein dazu. Ich glaube,
es ist auch gut für Menschen zu sehen,
dass ich etwas durchgemacht und überstanden habe, wie sie selber auch. Jetzt
versuche ich nicht mehr etwas zu sein,
was ich nicht bin. Ich will nur gute Musik
machen und Spaß haben.
Bereuen Sie irgendetwas? Würden Sie etwas ändern, wenn Sie
es könnten?
4.
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Bieber: Nein, ich glaube nicht. Ich wusste
es einfach nicht besser – ich wusste es
und wusste es nicht. Es war zu einer Zeit,
in der Menschen mich ständig in verschiedene Richtungen zerrten und etwas
von mir wollten. Ich wurde von Personen
reingelegt, denen ich vertraute. Ich hatte
ein sehr schlechtes Bild von Menschen.
(...) Es war definitiv eine Erfahrung, die
einen demütig werden lässt. Ich habe
meinen Kopf geschüttelt und gedacht,
was machst du?
Sie haben so jung bereits große
Erfolge gefeiert – haben Sie noch
unerfüllte Träume?
Bieber: Es gibt viele. Ich glaube, man
bleibt ehrgeizig, indem man sich immer neue Ziele setzt. Das ist ein Grund,
warum ich mich eine Weile zurückgelehnt
5.
hatte. Ich habe mir gedacht – schau
mal, was ich alles erreicht habe. (...) Ich
werde mir jetzt weiter neue Ziele setzen,
ich will ehrgeizig und fokussiert sein. Ich
habe noch nie einen Grammy gewonnen,
hoffentlich schaffe ich das dieses oder
nächstes Jahr.
Sie spielen in der Fortsetzung
der Komödie Zoolander mit...
Bieber: Das hat großen Spaß gemacht.
Ben Stiller ist so ein cooler Typ, es ist
so leicht, mit ihm zu reden und mit ihm
abzuhängen. Er ist echt toll.
Haben Sie vor, mehr zu schauspielern?
Bieber: Ich hoffe es. Ich hatte vorher nie
so eine große Passion für Filme. Aber
ich hatte auch große Unsicherheiten, in
diese Welt einzutauchen. Denn es ist eine
6.
7.
ganz andere Welt, ein anderes Level an
Respekt, es sind lange Arbeitstage. Ich
muss sehr reif sein, um rumzusitzen und
warten zu können. Als Musiker hat man
sein eigenes Tempo und andere Menschen passen sich dem dann an, was
nicht so schlecht ist. Aber in diese Welt
einzutauchen, dazu muss ich noch etwas
erwachsener werden.
Wenn Sie einen Tag lang nicht
berühmt wären, was würden Sie
machen?
Bieber: Ich würde wahrscheinlich nach
Disneyland gehen. Ich gehe trotzdem,
aber es ist schwer, weil ich alle paar
Sekunden angehalten werde. Ich würde
nach Disneyland gehen, mit Freunden
abhängen, einfach Fahrgeschäfte fahren
und verrückt sein.
8.
Frische Lebensphilosophie
Bevor er in den USA überhaupt legal
Alkohol trinken durfte, hatte Justin
Bieber als Popstar fast alles erreicht:
Millionen verkaufte Alben, etliche Preise,
zwei Doku-Filme. Irgendwann musste
die Seifenblase um den kanadischen
Teenie-Star platzen. Und das ist sie dann
auch. Doch nach seinem Absturz vom
hohen Pop-Olymp meldet sich Bieber
zurück – mit frischer Lebensphilosophie,
neuen Tattoos und einem vierten Studioalbum. »Jetzt versuche ich nicht mehr
etwas zu sein, was ich nicht bin«, sagte
der 21-Jährige der Deutschen PresseAgentur.
Das scheint sich für Bieber bereits ausgezahlt zu haben. »What do you mean?«,
die erste Single des neuen Albums »Purpose«, schoss im August in den USA auf
Platz eins der Charts – das erste Mal für
eine Single von Bieber. Mit einer neuen
Mischung aus Elektro-Pop und R&B will
Bieber zeigen, dass er dem Teenie-Pop
entwachsen ist.
Für den Sound des Albums sind unter
anderem das DJ-Duo Skrillex and Diplo
verantwortlich, die auch schon hinter der
Single »Where are Ü now« steckten. Das
neue Album mache Spaß, »man kann es
einfach genießen und muss nicht zu viel
nachdenken«, sagt Bieber.
Kinderstar, Rebell – mit dem ersten Studioalbum seit 2012 muss sich das Jungtalent nun beweisen. Durch YouTubeVideos, in denen er als kleiner Junge auf
der Straße mit Gitarrenliedern Passanten
in seinen Bann zog, wurde der in der Provinz Ontario geborene Sänger
entdeckt. Unter anderem
R&B-Künstler Usher verhalf
ihm zu einer steilen Karriere.
Millionen von Teenagern rund
um die Welt waren von PopHits wie »Baby« und »One
less lonely girl« begeistert.
Bis heute hat er wohl knapp
15 Millionen Alben verkauft. Doch Britney
Spears, Miley Cyrus und Co. machten es
vor: Irgendwann wird der Ruhm für junge
Stars zu viel, das Image als Pop-Sternchen muss weg.
Seine Fans – »Belieber« genannt – sind
ihm durch die Achterbahnfahrt der
letzten Jahre treu geblieben. »Sie haben
mich nicht verlassen, als ich mich quasi
selbst verlassen habe«, sagt der Kanadier. Als zwei amerikanische Discounterketten Biebers »Purpose« und das
neue Album von One Direction, das
zufällig am gleichen Tag erschien, eine
Woche zu früh in ihr Sortiment aufnahmen, beschützten Bieber-Fans ihr Idol.
Mit dem Hashtag #NoPlayPurposeandMITAM riefen sie auf Twitter dazu auf,
das Album nicht vor dem vorgesehenen
Datum anzuhören und zu verbreiten.
Der Musiker weiß, was ein
solches Following in den
sozialen Medien für seinen
Erfolg bedeutet. Den Hype
um das neue Album kurbelte
er dort im Vorfeld ordentlich
an: Seinen über 43 Millionen
Fans auf Instagram zeigte er
Bilder von Stars wie Kendall
Jenner, Chris Martin und Ed Sheeran,
die vor der Veröffentlichung für die erste
Single-Auskopplung warben. Auch lud
er Fotos der Song-Namen seines neuen
Albums hoch, die als Graffiti auf Häuserwänden und Mauern in 18 Städten
gesprüht worden waren. Mit seinem
vierten Album will Bieber endlich einen
Grammy gewinnen. Das Mikrofon will er
noch lange nicht aufgeben. »Ich werde
mir jetzt weiter neue Ziele setzen, ich will
ehrgeizig und fokussiert sein.«
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