Didaktik der Grundschulmathematik II
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Didaktik der Grundschulmathematik II
Didaktik der Mathematik Universität Würzburg Didaktik der Grundschulmathematik II Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.1 Jürgen Roth Inhaltsverzeichnis Kapitel 4: Didaktik der Geometrie 4.1 Geometrie in der GS – Was und warum? 4.2 Raumvorstellung – Räumliches Denken 4.3 Begriffsbildung in der Geometrie 4.4 Geometrische Kompetenzen bei Grundschülern 4.5 Räumliche Objekte 4.6 Ebene Figuren 4.7 Symmetrie 4.8 Messen 4.9 Zeichnen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.2 4.3 4.4 4.13 4.47 4.64 4.74 4.107 4.124 4.143 4.163 Jürgen Roth Kapitel 4: Didaktik der Geometrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.3 Jürgen Roth 4.1 Geometrie in der GS Was und warum? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.4 Jürgen Roth Was ist Geometrie? Geometrie ist die Wissenschaft vom uns umgebenden Raum. • Geometrie ist das älteste mathematische Teilgebiet. Viele Jahrhunderte lang war Mathematik im wesentlichen Geometrie. • Zunächst war Geometrie einen (reinen) Naturwissenschaft. • Die alten Griechen entdeckten die Macht des Denkens: Man kann durch reines Denken Erkenntnisse erzielen! • Das Denken folgt gewissen Regeln, den Gesetzen der Logik: Wenn die Voraussetzungen eines logischen Schlusses gegeben sind, dann gilt automatisch auch die Folgerung. • Die Griechen entdeckten die Logik und damit auch die Möglichkeit der Mathematik. • Im Mittelalter gab es den Ausdruck „more geometrico” („nach geometrischer Art”). Damit wurden Argumentationsketten bezeichnet, die streng logisch aufgebaut waren. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.5 Jürgen Roth Grundideen der (Elementar-)Geometrie • Geometrische Formen und ihre Konstruktion im uns umgebenden dreidimensionalen Raum • Operationen mit Formen • Koordinaten • Messen • Muster / Strukturen • Formen in der Umwelt und ihre Beziehungen mit Hilfe der Geometrie beschreiben • Geometrisieren • Begründen und Beweisen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.6 Jürgen Roth Warum Geometrie in der Grundschule? • Fast jedes Denken, jede kognitive Kompetenz bedient sich visueller geometrischer Stützen. • Fähigkeit, zur Umwelterschließung Î vorwiegend geometrische Struktur des Raumes • Vorbereitung auf die Geometrie in den Sekundarstufen • … Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.7 Jürgen Roth Lehrplan Geometrie 1. Klasse Raumerfahrung und -vorstellung • Lagebeziehungen am eigenen Körper erfahren und erfassen. • Die Lage von Gegenständen im Raum erfassen und beschreiben. • Beziehungen von Gegenständen – zum eigenen Körper – zueinander • • Wege im Raum realisieren und beschreiben Begriffe der räumlichen Lage sicher gebrauchen oben – unten, über – unter – auf, hinten – vorne, hinter – vor, links (von) – rechts (von), zwischen – neben Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Flächenformen • entdecken • untersuchen, beschreiben, benennen und herstellen • nach selbst gefundenen und vorgegebenen Kriterien vergleichen und klassifizieren • Fachbegriffe: – – – – Viereck, Rechteck, Quadrat Dreieck Kreis *Drachen, Raute • Figuren, Muster, Parkette und Ornamente aus geometrischen Grundformen zusammensetzen und beschreiben 4.8 Jürgen Roth Lehrplan Geometrie 2. Klasse Raumerfahrung und -vorstellung Flächen- und Körperformen • • Mit Flächenformen handeln • Körperformen in der Umwelt entdecken – von verschiedenen Standorten aus • Mit Körpermodellen handeln Körpermodelle herstellen – aus der Vorstellung • Körperformen untersuchen, beschreiben, benennen, nach selbst gefundenen und vorgegebenen Kriterien vergleichen und klassifizieren • Fachbegriffe: Die Lage von Gegenständen im Raum erfassen und beschreiben • Wege im Raum beschreiben • Begriffe der räumlichen Lage sicher gebrauchen – Würfel, Quader, Kugel – Ecke, Kante, Fläche Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.9 Jürgen Roth Lehrplan Geometrie 3. Klasse Flächen- und Körperformen • Körperformen untersuchen, beschreiben, vergleichen, klassifizieren und benennen und daran bekannte Flächenformen entdecken • Körperformen in der Umwelt entdecken • Der Würfel als geometrische Körperform • Modelle herstellen • Eigenschaften an Modellen erschließen (Ecken, Kanten, quadratische Flächen) • Zusammenhang zwischen Netzen und Würfel konkret und in der Vorstellung erkunden • Fachbegriffe: – Zylinder, Pyramide, Kegel – rechter Winkel Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Raumerfahrung und -vorstellung • Grundrisse und Lagepläne lesen • Wege in Plänen beschreiben • Lageskizzen erstellen Achsensymmetrie • Eigenschaften symmetrischer Figuren entdecken • Symmetrische Figuren entdecken, erstellen, zeichnen und beschreiben • Symmetrien in der Umwelt auffinden • Fachbegriffe: – Symmetrieachse, – symmetrisch, deckungsgleich Geometrische Figuren zeichnen • Strecken exakt messen und zeichnen • Freihändig zeichnen 4.10 Jürgen Roth Lehrplan Geometrie 4. Klasse Raumerfahrung und -vorstellung • Karten, Lagepläne und Netzpläne lesen, Wege beschreiben • Einen einfachen Grundriss, Lageplan maßstabsgetreu erstellen • Maßstabsgetreue Grundrisszeichnungen, Pläne und Karten lesen Flächen- und Körperformen • Körperformen – konkrete oder räumlich dargestellte Gegenstände und Körper von verschiedenen Seiten betrachten – Flächendarstellungen von Gegenständen und Körpern dem Standort des Betrachters zuordnen • Der Quader als geometrische Körperform – Modelle herstellen – Eigenschaften an Modellen erschließen; Würfel als besonderen Quader erkennen (Ecken; Kanten; rechteckige bzw. quadratische Flächen) Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.11 Jürgen Roth Lehrplan Geometrie 4. Klasse – aus der Abwicklung von Quadermodellen Netze erschließen; verschiedene Netze finden – Quadernetze konkret und in der Vorstellung erproben – Kippbewegungen am Quader – Mit Einheitswürfeln bauen • frei und nach Plan bauen • Körperinhalte handelnd und in der Vorstellung vergleichen Symmetrie • Achsensymmetrische Figuren zeichnen • Einfache Figuren nach Vorschrift verschieben bzw. drehen • Eigenschaften der Drehsymmetrie entdecken • Drehsymmetrie in der Umwelt auffinden Geometrische Figuren zeichnen • Linien und Strecken zeichnen, abmessen • Mit Zeichendreieck und Zirkel zeichnen • Freihändig zeichnen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.12 Jürgen Roth 4.2 Raumvorstellung – Räumliches Denken Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.13 Jürgen Roth Raumvorstellung ist ein Intelligenzfaktor Thurstone: Es gibt sieben Primärfaktoren der Intelligenz 1. Sprachverständnis 2. Wortflüssigkeit 3. Rechenfertigkeit 4. Wahrnehmungstempo 5. Räumliches Vorstellungsvermögen 6. Merkfähigkeit 7. Logisches Denken Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.14 Jürgen Roth Komponenten des Räumlichen Denkens Standpunkt der Probanten Person befindet sich außerhalb Person befindet sich innerhalb Dynamische Denkvorgänge Räumliche Relationen am Objekt veränderlich Statische Denkvorgänge Räumliche Relationen am Objekt veränderlich; Relation der Person zum Objekt veränderlich Veranschaulichung Räumliche Beziehungen Vorstellungsfähigkeit von Rotationen Räumliche Wahrnehmung Räumliche Orientierung Rechts-LinksUnterscheidung Maier (1999) Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.15 Jürgen Roth Räumliche Wahrnehmung Fähigkeit die Senkrechte und Waagrechte identifizieren, also räumliche Beziehungen in Bezug auf den eigenen Körper erfassen zu können. Beispiel: Wasseroberfläche Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.16 Jürgen Roth Veranschaulichung (räuml. Visualisierung) Fähigkeit, sich gedanklich Aktivitäten wie Verschieben, Falten und Schneiden von räumlichen Objekten oder n vorste ellen zu kön nnen. Objektteilen vorstellen können. Beispiel: staben de es Welche Buchstaben des Schrägbilds entsprechen ntsprechen den Ziffern im Netz? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.17 Jürgen Roth Mentale Rotation Fähigkeit, sich Rotationen von zwei- oder dreidimensionalen Objekten vorstellen zu können. Beispiel: Welche der vier Figuren (a – d) stimmen mit der oben links überein? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.18 Jürgen Roth Räumliche Beziehungen Fähigkeit räumliche Konfigurationen von mehreren Objekten oder Objektteilen zu erfassen. Beispiel: Drei der vier Schrägbilder zeigen den selben Würfel. Welches Bild zeigt einen anderen? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.19 Jürgen Roth Räumliche Orientierung Fähigkeit, den Standort der eigenen Person, also die Perspektive unter der etwas betrachtet wird, zu wechseln. Beispiel: Ein Urlauber ist mit dem Boot von Westen kommend die Küste entlanggefahren. In welcher Reihenfolge hat er die sechs Fotos aufgenommen? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.20 Jürgen Roth Visuelle Wahrnehmung • Visuomotorische Koordination • Figur-Grund-Diskriminierung • Wahrnehmungskonstanz • Wahrnehmung räumlicher Beziehungen • Wahrnehmung der Raumlage • Visuelle Unterscheidung • Visuelles Gedächtnis Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.21 Jürgen Roth Visuomotorische Koordination Fähigkeit das Sehen mit dem eigenen Körper oder Teilen des eigenen Körpers zu koordinieren. Beispiel: Zeichne nach! Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.22 Jürgen Roth Figur-Grund-Diskriminierung Fähigkeit aus einem komplexen Hintergrund bzw. einer Gesamtfigur eingebettete Teilfiguren zu erkennen und zu isolieren. Diese Fähigkeit benötigt man u. a. um sich auf einer Schulbuchseite zurechtzufinden oder einen Gegenstand aus einem Regal zu holen. Beispiel: Färbe das Rechteck! Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.23 Jürgen Roth Wahrnehmungskonstanz Fähigkeit Figuren in verschiedenen Größen, Anordnungen, räumlichen Lagen oder Färbungen wieder zu erkennen und von anderen Figuren zu unterscheiden. Beispiel: Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.24 Jürgen Roth Wahrnehmung räumlicher Beziehungen Fähigkeit Beziehungen zwischen räumlichen Objekten zu erkennen und zu beschreiben. Beispiel: Wo steht der Quader? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.25 Jürgen Roth Wahrnehmung der Raumlage Fähigkeit zum Erkennen der Raum-Lage-Beziehung eines Gegenstandes zum Standpunkt der Person, die diesen Gegenstand wahrnimmt. Beispiele: 1. Drei-Berge-Versuch von Piaget 2. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.26 Jürgen Roth Visuelle Unterscheidung Fähigkeit nicht nur Gemeinsamkeiten sondern auch Unterschiede zwischen Objekten zu erkennen. Beispiele: 1. Sortieren und Klassifizieren geometrischer Körper 2. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.27 Jürgen Roth Visuelles Gedächtnis Fähigkeit charakteristische Merkmale eines nicht mehr präsenten Objektes vorstellungsmäßig auf andere präsente Objekte zu beziehen. Beispiele: felförmigen 1. Würfelförmigen stein suchen n. Baustein suchen. 2. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.28 Jürgen Roth Kopfgeometrie Senftleben_Erkundungen_zur_Kopfgeometrie Eine Möglichkeit zur Förderung des räumlichen Vorstellungsvermögens ist die Kopfgeometrie. – Kopfgeometrie ist hilfsmittelfreie Geometrie, sie kommt ohne gegenständliche Modelle oder Bilder aus. – Nur Vorstellungen über geometrische Objekte und sprachlich formuliertes Wissen über sie bilden das „Handwerkszeug” zum Lösen kopfgeometrischer Aufgaben. – Die Aufgaben werden mündlich oder schriftlich (evtl. auch bildhaft oder handelnd) gestellt, aber nur im Kopf gelöst (ohne Papier & Bleistift, Computer …) – Die Ergebnisse werden mündlich oder schriftlich dargestellt. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.29 Jürgen Roth Kopfgeometrie Ù Kopfrechnen Kopfrechnen und Kopfgeometrie unterscheiden sich wesentlichen voneinander! – Kopfrechnen: An elementaren Aufgaben werden Algorithmen abgearbeitet und automatisiert. – Kopfgeometrie: Das Lösen geometrischer Aufgaben im Kopf erfordert die Fähigkeit sich geometrische Gebilde vorstellen zu können, ihre Lage, ihre Größe und ihre Form zu variieren, sie zu kombinieren und dabei das Wissen über sie anzuwenden. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.30 Jürgen Roth Kopfgeometrie besteht aus drei Phasen 1. Phase: Vorstellung der Fragestellung • Sprache • Sprache + Gestik • Sprache + Bild bzw. Modell 2. Phase: Räumliches Vorstellen, Operieren im Kopf 3. Phase: Präsentation der Ergebnisse • Sprache • Sprache + Gestik • Sprache + Bild bzw. Modell In Abhängigkeit von den Mitteln, die in der 1. und 3. Phase erlaubt sind ergibt sich einen Abfolge des Schwierigkeitsgrades. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.31 Jürgen Roth Kopfgeometrie muss vorbereitet werden! • PIAGET (1971): Das Denken basiert auf verinnerlichte Handlungen. • Empirische Untersuchungen belegen: Der handlungsorientierte und experimentelle Einsatz von Modellen ist für die Entwicklung der Raumvorstellung im Geometrieunterricht äußerst wichtig ist. • Durch sinnliche Wahrnehmungen entstehen Vorstellungsbilder, die auch ohne das Vorhandensein der realen Objekte verfügbar sind und gedanklich verändert werden können. • Die Schüler sollten durch operative Aktivitäten auf niedrigerer Stufe (z. B. Arbeiten mit konkreten Materialien, Anfertigen von Zeichnungen, … ) ausreichend Gelegenheit zur Ausbildung und Stärkung ihrer räumlichen Vorstellungen bekommen. • Bei Vorstellungsproblemen sollte, auf die handelnde Ebene mit Materialen zurückgegriffen werden. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.32 Jürgen Roth Papierfalten (im Kopf) Wie sieht das aufgefaltete Papier nun aus? falten einschneiden Quadrat falten Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.33 Jürgen Roth Papierfalten (im Kopf) Wie sieht das aufgefaltete Papier jeweils anschließend aus? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.34 Jürgen Roth Papierfalten (im Kopf) Lösungen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.35 Jürgen Roth Methodische Anmerkungen • Abstufung des Schwierigkeitsrades (bei „Faltaufgaben“ z. B. zunächst nur einmal falten) • Bei Schwierigkeiten evtl. Kontrollinformationen anbieten von denen nur eine richtig ist. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.36 Jürgen Roth Methodische Anmerkungen • • Kontrollfragen der Lehrerin – Wie viel Schichten Papier liegen nach dem Falten übereinander? – Wo befinden sich beim zusammengefalteten Papier • die Faltachsen? • die Ränder des aufgefalteten Blattes? – Wie würde das aufgefaltete Blatt aussehen, wenn man nach dem Falten nur die Ecken abgeschnitten hätte? Vorstellungen konkretisieren – Beim vorgestellten Operieren die Augen schließen. (Keine Ablenkung durch Umwelt bzw. statische Aufgabenstellungen.) – Vorstellend kinästhetisch arbeiten. Z. B. ein imaginäres Blatt mit den Händen falten, Schnitte ausführen (z. B. durch deuten mit dem Zeigefinger auf die Schnittkanten). Solche Vorstellungen helfen wirklich! Probieren Sie es aus. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.37 Jürgen Roth Würfelschnitte Lassen sich die Schnittflächen der geschnittenen Würfel mit einem Schnitt erzeugen? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.38 Jürgen Roth Würfelschnitte - Lösungshinweis Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.39 Jürgen Roth 4.40 Jürgen Roth Würfelteile Welche der acht Teile lassen sich zu einem Würfel zusammensetzen? A – C; B – H; D – F; E – G Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Drei-Tafel-Bilder Existiert der jeweilige Körper? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.41 Jürgen Roth Verdecktes Viereck Um welche Vierecke könnte es sich jeweils handeln? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.42 Jürgen Roth Körperansichten Aus welcher Richtung siehst du die Körper im linken Bild so? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.43 Jürgen Roth 4.44 Jürgen Roth Puzzle Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Entwicklung des Räumlichen Denkens (Piaget) Präoperationale Phase Konkret-operationale Phase (ca. 2 bis ca. 7 Jahre) (ab ca. 7 Jahre) Topologische Beziehungen Kategoriale Relationen • offen / geschlossen • verbunden / unverbunden • innen / außen • nah / fern … Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Projektive Beziehungen Ordnungsrelationen • A kommt vor B • X liegt rechts von Y … Relativität der Standpunkte Euklidische Beziehungen Distanzrelationen • Konstruktion von Linien • Figur, Körper • konstante Maßeinheit • Konstantes Bezugssystem 4.45 Jürgen Roth Entwicklung des Räumlichen Denkens (Piaget) Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.46 Jürgen Roth 4.3 Begriffsbildung in der Geometrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.47 Jürgen Roth Was ist ein Begriff? Begriffe – sind die Bausteine menschlichen Wissens, – bezeichnen keinen Einzelobjekte sondern charakterisieren eine ganze Klasse von Objekten, – können durch • Konstruktion (genetische Definition), • Abstraktion (Konventionaldefinition) oder • Spezifikation aus einem Oberbegriff (Realdefinition) gewonnen werden, – verdichten Informationen, – organisieren das Verhalten, – sind die Grundlage der sprachlichen Kommunikation, – beeinflussen die Leistungen des Gedächtnisses und das Problemlösen. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.48 Jürgen Roth Rolle von Begriffen Leitbegriff eines Themenstrangs • Figur, Messen … Schlüsselbegriff einer Unterrichtssequenz • Symmetrie, Vierecke … Zentraler Begriff einer Unterrichtseinheit • Begriff, der in der Unterrichtseinheit erarbeitet wird. • rechter Winkel, Symmetrieachse … Arbeitsbegriff • Benennung, um über Sachverhalte überhaupt ohne Umschreibung sprechen zu können. • Arbeitsbegriffe werden im Unterricht durch den Gebrauch vertraut. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.49 Jürgen Roth Stufen des Begriffsverständnisses 1. Intuitives Begriffsverständnis Rechteck • Der Begriff als Phänomen. • Beispiele kennen. 2. Inhaltliches Begriffsverständnis • Der Begriff als Träger von Eigenschaften • Eigenschaften kennen. Seiten 3. Integriertes Begriffsverständnis • Der Begriff als Teil eines Begriffsnetzes • Beziehungen von Eigenschaften untereinander und Beziehungen zu anderen Begriffen kennen. 4. Formales Begriffsverständnis • Einbettung des Begriffs in einen axiomatischen Aufbau der Geometrie. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.50 Jürgen Roth Modelle langfristigen Begriffslernens Lernen durch Ansammeln Weitgehend isolierte Einzelheiten. Lernen als Ersteigen von Stufen Reflexion und Analyse bereits erworbenen Wissens führt zu Wissen höherer Qualität. Î Höhere Stufe (u. U. mehrere Stufen nacheinander) Lernen durch Erweiterung Neue Objekte beseitigen Grenzen, auf die man beim operieren mit den bisherigen Objekten stößt. Î Vertrautes wird nun in neuem Licht gesehen. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.51 Jürgen Roth Begriffe als … Quelle von Problemstellungen Umkreis Î Welche Polygone besitzen einen Umkreis? Mittel zur Präzisierung von Problemstellungen „Wann sind Figuren ähnlich?“ Î Ähnlichkeitsabbildung Lösungshilfe für Probleme Dreieckskonstruktion Î Ortslinie Lösungen von Problemen Schnittfläche beim Schneiden einer Wurst Î Ellipse Mittel zur Sicherung von Problemlösungen Wo liegen die Orte, von denen man eine Strecke unter einem rechten Winkel sieht? Î Thaleskreis Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.52 Jürgen Roth Verstehen eines Begriffs Lernende haben einen Begriff verstanden, wenn sie • Bezeichnung des Begriffs kennen, • Beispiele angeben und jeweils begründen können, warum es sich um ein Beispiel handelt, • begründen können, weshalb etwas nicht unter einen Begriff fällt, • charakteristische Eigenschaften des Begriffs kennen, • Ober-, Unter- und Nachbarbegriffe kennen. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.53 Jürgen Roth Erarbeiten eines Begriffs • Erfahrungen zum Begriff sammeln • Objekte darbieten • Merkmale entdecken • Definition erarbeiten • • Handlungen (enaktive Repräsentation) • Beispiele für Begriffe (ikonische Repräsentation) • Prinzip der Variation • Prinzip des Kontrasts • Sprache (benennen, beschreiben) • • • • Charakterisierende Definition Genetische Definition Oberbegriff angeben Definierende Eigenschaft Ù notwendige und hinreichende Bedingung für den Begriff Kritisch Reflektieren • Definition durch möglichst „schwache“ Forderung • Bezeichnung: Herkunft / evtl. Abgrenzung gegen Umgangssprache Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.54 Jürgen Roth Unterrichtsphasen bei zentralen Begriffen Einstieg In einem geeigneten Problemkontext können ersten Vorstellungen vom Begriff entwickelt werden. Erarbeitung Umfang und Inhalt des Begriffs werden herausgearbeitet. Sicherung Beispiele und Gegenbeispiele helfen den Begriff gegen andere Begriffe abzugrenzen und die Existenzfrage zu klären. Vertiefung Es werden Querverbindungen zu anderen Begriffen hergestellt und Spezialfälle (insbesondere Grenzfälle) betrachtet. (Z. B. auch Variation der definierenden Eigenschaften.) Vertiefung & Sicherung Î Verankerung in der kognitiven Struktur Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.55 Jürgen Roth Beispiel: Tangente an einen Kreis Einstieg: Wie viele Punkte können ein Kreis und eine Gerade gemeinsam haben? Erarbeitung: Ergebnisse: Tangente, Berührpunkt, Sekante, 2 Schnittpunkte, Passante, keine gem. Punkte. Sicherung: Tangente zeichnen! Vertiefung: Besitzt die Figur aus Kreis und Tangente eine Symmetrieachse? Î Tangente steht senkrecht auf dem Berührpunktradius. Wie kann man die Tangente konstruieren? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.56 Jürgen Roth Beispiel: Tangente an einen Kreis Vertiefung: Wie viele Tangenten an den Kreis verlaufen durch den Punkt P? Skizziere Sie! Wie kann man die Tangenten konstruieren? M Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 P 4.57 Jürgen Roth van-Hiele-Modell Pierre und Dina van Hiele beschreiben fünf Denkebenen, die bei der Entwicklung des geometrischen Denkens durchlaufen werden. 0. Niveaustufe: Anschauungsgebundenes Denken 1. Niveaustufe: Analysieren geometrischer Figuren und Beziehungen 2. Niveaustufe: Erstes Ableiten und Schließen 3. Niveaustufe: Geometrisches Schließen / Deduktion 4. Niveaustufe: Strenge, abstrakte Geometrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.58 Jürgen Roth 0. Anschauungsgebundenes Denken • • • • Räumliche Beziehungen werden nur in der unmittelbaren Umgebung von den Schülern erfasst. Geometrische Figuren werden als Ganzheiten gesehen, Einzelheiten oder Eigenschaften werden noch nicht erfasst. Geometrische Bezeichnungen bzw. Namen können gelernt werden und anschauliche Unterscheidungen zwischen ebenen Figuren oder Körperformen sind möglich, ohne dass spezifische Eigenschaften miteinander verglichen werden. Auf dieser Stufe ist das geometrische Arbeiten weitgehend materialgebunden. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.59 Jürgen Roth 1. Analysieren geom. Figuren & Beziehungen • • • Durch Handlungserfahrungen und genaueres Betrachten können Schüler Einzelaspekte geometrischer Figuren unterscheiden und feinere Klasseneinteilungen vornehmen (z. B. zwischen den Dreiecksformen). Beziehungen zwischen Figuren (z. B. Rechteck - Quadrat) und Eigenschaften oder Größen (z.B. Umfang - Flächeninhalt) sind noch nicht einsehbar. Beispiele: – Geometrische Figuren durch Aufzählen ihrer Eigenschaften beschreiben. – Spiegelachsen in Figuren durch Falten, Legen u. a. herstellen bzw. bestimmen. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.60 Jürgen Roth 2. Erstes Ableiten und Schließen • • • • Beziehungen zwischen den Eigenschaften einer Figur und den Eigenschaften verwandter Figuren können erkannt werden. Es sind Klasseninklusionen möglich und geometrische Definitionen verständlich. Dieses Verständnis erwächst aus experimentellen Erfahrungen, nicht über geometrische Axiome. Beispiele: – Vergleich der Eigenschaften von Quadrat und Rechteck. Î Jedes Quadrat ist auch ein Rechteck. – Bewusstes Verändern von Viereckformen am Geobrett. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.61 Jürgen Roth 3. Geometrisches Schließen/ Deduktion • • • Diese und die nächste Niveaustufe sind für das Geometrielernen im Grundschulalter nicht mehr relevant! Schlussfolgerungen als Grundlagen eines geometrischen Systems werden verstanden und angewandt. Zwischen geometrischen Axiomen, Definitionen, Sätzen, Beweisen u. a. kann unterschieden werden. 4. Strenge, abstrakte Geometrie • Arbeiten in einem Axiomensystem und Vergleichen bzgl. verschiedener geometrischer Theorien. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.62 Jürgen Roth van-Hiele-Modell Schlussbemerkungen • Von besonderer Bedeutung auf den ersten Stufen des geometrischen Denkens ist für die VAN HIELES das Sammeln von Erkenntnissen über Handlungserfahrungen mit konkreten Materialien. • Falten, Schneiden, Auslegen, Zerlegen, Kleben, Bemalen, Pflastern, Einpassen usw. • Dabei kommt es darauf an, dass diese Materialien nicht einfach nur Spielzeuge sind, sondern dass die Schüler damit denkend handeln. • Achtung: – Das Denkniveau ist Kontext- und Aufgabenabhängig! – Eine Zuordnung zu Klassenstufen ist nicht möglich! – Anforderungen müssen dem aktuellen Denkniveau der Schülerinnen und Schüler angepasst werden! Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.63 Jürgen Roth 4.4 Geometrische Kompetenzen bei Grundschülern Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.64 Jürgen Roth Test zu den Geometrischen Fähigkeiten 2 Wochen nach Beginn des 1. Schuljahres Richtige Lösungen: Richtige Lösungen: CZ D CZ D 97 % 98 % 68 % 18 % Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.65 Jürgen Roth Test zu den Geometrischen Fähigkeiten 2 Wochen nach Beginn des 1. Schuljahres Richtige Lösungen: Richtige Lösungen: CZ D CZ D 95 % 82 % 73 % 55 % Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.66 Jürgen Roth Test zu den Geometrischen Fähigkeiten 2 Wochen nach Beginn des 1. Schuljahres Richtige Lösungen: Richtige Lösungen: CZ D CZ D 66 % 57 % 44 % 44 % Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.67 Jürgen Roth TIMSS-Grundschule 3./4. Klasse Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.68 Jürgen Roth TIMSS-Grundschule 3./4. Klasse Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.69 Jürgen Roth TIMSS-Grundschule 3./4. Klasse Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.70 Jürgen Roth TIMSS-Grundschule 3./4. Klasse Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.71 Jürgen Roth TIMSS-Grundschule 3./4. Klasse Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.72 Jürgen Roth TIMSS-Grundschule 3./4. Klasse Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.73 Jürgen Roth 4.5 Räumliche Objekte Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.74 Jürgen Roth Die Umwelt ist dreidimensionalen! • im Raum – an Grenzen Stoßen (Ecken, Kanten, …) • außerhalb geschlossener Räume – vieles wird nur in Teilen erfasst • Objekte als Ganzes – geometrische Körperformen – vielfältige Aktivitäten – Eigenschaften analysieren Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.75 Jürgen Roth 4.76 Jürgen Roth Körperansichten Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Wer sieht was? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.77 Jürgen Roth 4.78 Jürgen Roth Schloss Neuschwanstein Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Schloss Neuschwanstein Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.79 Jürgen Roth 4.80 Jürgen Roth Karten lesen und herstellen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Geostadt Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.81 Jürgen Roth Karte lesen – Orientierung im Raum Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.82 Jürgen Roth Karte lesen – Orientierung im Raum Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.83 Jürgen Roth Aktivitäten • Körperformen bauen – mit heterogenem Material – mit homogenem Material • Körperformen ordnen und sortieren (Modelle, Gebrauchsgegenstände, Bilder, …) – kategoriesuchend – kategoriegeleitet Mögliche Vorgaben: • Modell oder Abbildung als Prototyp • Begriffswort und /oder klassenbildende Merkmale Form / Anzahl der Flächen, Größe (Länge der Kanten), Anzahl der Ecken, Größe der Winkel Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.84 Jürgen Roth Mit Würfeln bauen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.85 Jürgen Roth 4.86 Jürgen Roth Mit Würfeln bauen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Mit Würfeln bauen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.87 Jürgen Roth 4.88 Jürgen Roth Körperformen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Würfel, Quader (Zylinder, Pyramide, Kegel, Kugel) • Herstellen – Vollkörper (Kartoffel, Holzstab, Knet, Styropor) – Kantenmodell (Knetkugeln & Zahnstocher, Trinkhalme und Pfeifenputzer, Papier) – Flächenmodell (Aus Würfelnetzen: Vom Netz zum Würfel & umgekehrt!) – Erkennen von Würfelnetzen – Würfelschnitte – Netz Schrägbild • Schrägbilder – Schatten eines Kantenmodells Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.89 Jürgen Roth 4.90 Jürgen Roth Vollkörperwürfel Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Soma-Würfel Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.91 Jürgen Roth 4.92 Jürgen Roth Würfel – Flächenmodell - Netz Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Würfelnetze? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.93 Jürgen Roth 4.94 Jürgen Roth Würfelnetze? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Quader und Würfel Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.95 Jürgen Roth 4.96 Jürgen Roth Quader und Würfel Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Quader und Würfel Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.97 Jürgen Roth 4.98 Jürgen Roth Quader Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Quader Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.99 Jürgen Roth 4.100 Jürgen Roth Schatten eines Kantenmodells Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Körperformen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.101 Jürgen Roth 4.102 Jürgen Roth Körperformen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Körperformen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.103 Jürgen Roth Platonische Körper Tetraeder Dodekaeder Hexaeder Ikosaeder Oktaeder Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.104 Jürgen Roth Platonische Körper Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.105 Jürgen Roth 4.106 Jürgen Roth Platonische Körper Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.6 Ebene Figuren Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.107 Jürgen Roth Aktivitäten • Legen • freies Legen, Legen nach Vorgabe • Auslegen, Umlegen vorgegebener Teile – Material • heterogen (Postkartenpuzzle, Tangram) • homogen (identische Quadrate Î alle Zwillinge, Drillinge, …) • Falten – Grundtechniken, – ebene (und räumliche) Objekte, – Faltbücher/-poster • Spannen am Geobrett Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.108 Jürgen Roth Legen und Zeichnen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.109 Jürgen Roth Legen mit Quadraten Bau diese neun Formen aus Quadraten nach. Welche Formen sind Vierlinge, Drillinge, Zwillinge? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.110 Jürgen Roth Legen mit Quadraten Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.111 Jürgen Roth 4.112 Jürgen Roth Tangram Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Tangram Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.113 Jürgen Roth 4.114 Jürgen Roth Tangram Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Geobrett Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.115 Jürgen Roth 4.116 Jürgen Roth Geobrett Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Geobrett Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.117 Jürgen Roth Regelmäßige Vielecke – Zeichenuhr Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.118 Jürgen Roth Regelmäßige Vielecke – Zeichenuhr Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.119 Jürgen Roth Regelmäßige Vielecke – Zeichenuhr Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.120 Jürgen Roth Regelmäßige Vielecke – Zeichenuhr Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.121 Jürgen Roth 4.122 Jürgen Roth Ähnlichkeit Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Ähnlichkeit Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.123 Jürgen Roth 4.7 Symmetrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.124 Jürgen Roth Symmetrie in der Umwelt Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.125 Jürgen Roth 4.126 Jürgen Roth M. C. Escher Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 M. C. Escher Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.127 Jürgen Roth 4.128 Jürgen Roth M. C. Escher Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Achsensymmetrie - Spiegeln Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.129 Jürgen Roth 4.130 Jürgen Roth Achsensymmetrie - Spiegeln Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Achsensymmetrie - Spiegeln Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.131 Jürgen Roth 4.132 Jürgen Roth Spiegelbuch Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Spiegelbuch Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.133 Jürgen Roth 4.134 Jürgen Roth Drehsymmetrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Drehsymmetrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.135 Jürgen Roth 4.136 Jürgen Roth Drehsymmetrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Verschieben, Spiegeln, Drehen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.137 Jürgen Roth 4.138 Jürgen Roth Spiegelsymmetrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Verschiebungssymmetrie Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.139 Jürgen Roth Verschieben, Spiegeln, Drehen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.140 Jürgen Roth Parkettierung Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.141 Jürgen Roth 4.142 Jürgen Roth Parkettierung Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.8 Messen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.143 Jürgen Roth Stufen bei der Behandlung von Größen 1. Stufe: Erfahrungen in Sach- und Spielsituationen sammeln 2. Stufe: Direktes Vergleichen von Repräsentanten 3. Stufe: Indirektes Vergleichen mit Hilfe selbst gewählter Maßeinheiten – ein drittes Objekt als Vermittler benutzen – ein Objekt als selbst gewählte Einheit benutzen 4. Stufe: Indirektes Vergleichen mit Hilfe standardisierter Maßeinheiten, Messen mit verschiedenen Messgeräten 5. Stufe: Umrechnen: Verfeinern und Vergröbern der Maßeinheiten 6. Stufe: Aufbau von Größenvorstellungen 7. Stufe: Rechnen mit Größen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.144 Jürgen Roth Messen und Zeichnen Zeichne Strecken von 3 cm, 5 cm, 6 cm und 9 cm Länge. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.145 Jürgen Roth 4.146 Jürgen Roth Längen messen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Längen messen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.147 Jürgen Roth Flächen messen Wie viele Meterfliesen (Quadratmeter) passen ungefähr in das Klassenzimmer? Wie viele Kinder können sich bequem auf eine Meterfliese stellen? Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.148 Jürgen Roth Flächen messen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.149 Jürgen Roth Themenkreis Flächeninhalt Flächeninhalt?! Axiome des Flächeninhalts Flächenmessung Seitenlängen aus N Flächenvergleich Ergänzungsgleichheit Zerlegungsgleichheit Seitenlängen aus Q+ Seitenlängen aus R+ Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.150 Jürgen Roth Axiome des Flächeninhalts 1. Nichtnegativität: Die Maßzahl A des Flächeninhalts ist nicht negativ. At0 2. Normierung: Ein Quadrat der Seitenlänge 1 LE hat den Flächeninhalt A 1 LE2. 3. Additivität: Der Flächeninhalt einer Figur ist gleich der Summe der Flächeninhalte der Teilfiguren, in die die Fläche zerlegt werden kann. j k j z k Fj Fk A(F) A(F1 … Fn) A(F1) … A(Fn) 4. Kongruenzaxiom: Kongruente Figuren haben denselben Flächeninhalt. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.151 Jürgen Roth Rechtecksflächeninhalt (a,b N) Flächenmessung: b Î Auslegen mit Einheitsquadraten. Î b Reihen, zu je a Einheitsquadraten. 1 LE² a A = a ·b Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.152 Jürgen Roth Rechtecksflächeninhalt ( pq, sr Q+) 1 p ·s r ·q Q+ , q ·s s·q qs Teilstrecken p Zerlegung des Einheitsq quadrates in (qs)² Teil1 quadrate des LE² (q·s)² Flächeninhalts : 1 qs Teilstrecken r s Flächenmessung: Î Auslegen mit Teilquadraten des Einheitsquadrates. Î p·s Reihen, zu je r·q Teilquadraten. 1 p sr q A p sr q q s2 q s q s pr q s Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 p r q s 4.153 Jürgen Roth Rechtecksflächeninhalt (a,b R) B1 B2 a b ^>an; An@` ^>bn; Bn@` mit an, bn, An, Bn Q B3 B4 b4 b b3 b 2 b1 ^>anbn ; AnBn@` ab a1 a2 a3 a4 ist eine Intervallschachtelung für den Flächeninhalt. Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.154 A2 A1 a A4 A3 Jürgen Roth Flächeninhaltsbestimmung Rechteck • Flächenmessung, d. h. Auslegen mit Einheitsquadraten (bzw. Intervallschachtelung) Dreieck • Flächenvergleich mit dem Rechteck Polygon • Triangulierung (Einteilen in Dreiecke) Kreis • Intervallschachtelung Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.155 Jürgen Roth 4.156 Jürgen Roth Kreisinhaltsbestimmung Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 Fläche eines Kontinents (Antarktika) Schätze die Fläche der Antarktis, indem du den Maßstab der Karte benutzt. Schreibe deine Rechnung auf und erkläre, wie du zu deiner Schätzung gekommen bist. (Du kannst in der Karte zeichnen, wenn dir das bei deiner Schätzung hilft.) Kilometer PISA-Aufgabe 200 400 600 800 0 1000 Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.157 Jürgen Roth Idee: „Auslegen“ mit einer Einheitsfläche Fläche mit Schelfeistafeln: 13 975 000 km2 Schätze die Fläche der Antarktis, indem du den Maßstab der Karte benutzt. Schreibe deine Rechnung auf und erkläre, wie du zu deiner Schätzung gekommen bist. (Du kannst in der Karte zeichnen, wenn dir das bei deiner Schätzung hilft.) Kilometer PISA-Aufgabe 200 400 600 800 0 Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 1000 4.158 Jürgen Roth Parallelogramm Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.159 Jürgen Roth Parallelogramm D Parallelogrammflächen, die in F der Länge einer Seite und der zugehörigen Höhe übereinstimmen sind zerlegungsgleich. Beweisidee: ADF ~ BCE Voraussetzung: [CD] [EF] z F C E E B A C D A Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 B 4.160 Jürgen Roth Flächeninhaltsbestimmung beim Trapez Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.161 Jürgen Roth Volumen messen (Größenvorstellung) Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.162 Jürgen Roth 4.9 Zeichnen Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.163 Jürgen Roth Didaktik der Grundschulmathematik II WS 2004/05 4.164 Jürgen Roth