Die Behandlung des Passivs in den
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Die Behandlung des Passivs in den
DIE BEHANDLUNG DES PASSIVS IN DEN ÜBUNGSGRAMMATIKEN FÜR DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE. EINE ANALYSE UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER TEXTUELLEN PERSPEKTIVE. DANIELA SORRENTINO 0. Einleitung p. 416 1. Die Textebene als Ausgangspunkt bei der Vermittlung des Passivs im DaF-Grammatikunterricht p. 418 2. Das Passiv in den Übungsgrammatiken für Deutsch als Fremdsprache p. 421 2.1 Übungsgrammatik Deutsch als Fremdsprache für Fortgeschrittene p. 422 2.2 Grammatik mit Sinn und Verstand p. 427 2.3 Fazit p. 431 3. Überlegungen zu einer textsorten- und situationsorientierten Gestaltung von Grammatikübungen zum Passiv p. 432 3.1 Auswahl der Texte zum Einstieg in die Behandlung des Passivs p. 432 3.2 Übungsgestaltung p. 435 4. Schlussbemerkung p. 440 0. Einleitung Die Debatte um den Stellenwert der Grammatik im Unterricht Deutsch als Fremdsprache hat lange Zeit die wissenschaftliche Diskussion in diesem Bereich dirigiert. Seit Anfang der 90er Jahre sind insbesondere Fragen wie „Wie viel Grammatik braucht der Mensch?“ und „Welche Grammatik brauchen Lehrer und Schüler?“ in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt und haben vielerorts große Aufmerksamkeit erregt (vgl. Harden/Marsh 1993; Helbig 1992; Hessky 1995; Ulrich 2001; Völzing 1995). Aus der Auseinandersetzung mit diesem Thema hat sich ein weitgehender Konsens darüber gebildet, dass die Grammatik im Unterricht nicht um ihrer selbst willen betrieben werden und dass Sprachwissen allein nicht das Ziel des Fremdsprachenunterrichts sein darf. Vielmehr soll Grammatik vor allem dazu dienen, den Spracherwerbsprozess zu unterstützen und die Lerner zu befähigen, sprachlich zu handeln und zu kommunizieren: „Grammatik spielt stets eine dienende Rolle: sie soll Kommunikation im umfassenden Sinne ermöglichen“ (Götze 1993: 5). Insbesondere wird in letzter Zeit ausdrücklich dafür plädiert, eine kommunikativ-funktionale Grammatik im DaFUnterricht zu vermitteln, die die Lerner für einen text-, situationsund intentionsspezifischen Einsatz grammatischer Mittel sensibilisiert und ihnen konkrete Hilfestellungen für die reale Sprachverwendung und die adäquate Rezeption und Produktion 416 schriftlicher und mündlicher Texte bietet (vgl. Kühn 1999). In aktuellen DaF-Übungsgrammatiken und Lehrwerken sowie in der alltäglichen Unterrichtspraxis wird infolgedessen eine allgemeine Einbeziehung von Texten als authentischen Belegen von „Sprache in Funktion“ bei der Grammatikvermittlung sowohl in der Präsentations- als auch in der Übungsphase gefordert (vgl. Thurmair 2004). Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, inwiefern die Textebene tatsächlich bei der Grammatikvermittlung eingezogen wird. Dies soll am Beispiel der Analyse der didaktischen Behandlung des Passivs in zwei Übungsgrammatiken für Deutsch als Fremdsprache geschehen, 1 die in ihrer Konzeption beabsichtigen, die deutsche Grammatik „in zusammenhängenden Texten oder in einem geschlossenen Kontext“ 2 zu behandeln. Die dabei aufgestellte Hypothese ist, dass eine textzentrierte kommunikationsorientierte Grammatikvermittlung auch in solchen DaF-Übungsgrammatiken, die sich als textuell orientiert vorgeben, bisher noch lückenhaft erfolgt. Stattdessen wird meist traditionelle Grammatik am Text geübt und keine wirkliche praxisorientierte Sprachreflexion betrieben. Im Anschluss an die Analyse werden 1 Übungsgrammatiken machen grammatische Strukturen explizit, indem sie eine Sprachbeschreibung für didaktische Zwecke enthalten und diese auf unterschiedliche Art trainieren. Sie können als Zusatzmaterial im Fremdsprachenunterricht dienen oder von den Lernern für das individuelle Lernen verwendet werden. Als Gegenstand der grammatisch-didaktischen Diskussion ist ihnen in letzter Zeit zunehmende Aufmerksamkeit geschenkt worden (vgl. Hennig 2001; Ivancic 2003; Kühn 2004). 2 Hall/Scheiner (1997: 3). 417 einige Überlegungen zu einer textsorten- und situationsorientierten Gestaltung von Grammatikübungen zum Passiv dargelegt. 1. Die Textebene als Ausgangspunkt bei der Vermittlung des Passivs im DaF-Grammatikunterricht. Das Passiv stellt eines jener grammatischen Phänomene dar, die sich in didaktischer Hinsicht satzübergreifend am Sinnvollsten behandeln lassen. Der Vorteil einer ganzheitlichen, vom Text ausgehenden Betrachtung im Unterricht ist die wesentlich anschaulichere Möglichkeit der Darstellung der Funktion des Passivs als „agensabgewandte Form des verbalen Geschehens“ (Götze 1996: 137) 3. Wichtige Aussagen, die die Wissenschaft dazu gemacht hat, sind zum Beispiel: - Die Agensaussparung kann durch bestimmte Textsorten besonders aus den technisch-industriellen oder naturwissenschaftlich-medizinischen Bereichen bedingt sein, da in diesen die Darstellung eines Prozesses oder des Ergebnisses eines Vorgangs im Vordergrund steht. 3 Dabei muss zwischen dem werden-Passiv, das als prozessual und agensabgewandt zu charakterisieren ist, und dem sein-Passiv, das als nicht-prozessual und agensabgewandt verstanden werden kann, unterschieden werden (vgl. Helbig/Kempter 1997: 9-42). 418 - Sie kann auch darin begründet sein, dass der Handelnde unwichtig ist, weil er allgemein bekannt ist und durch institutionalisierte Handlungen determiniert wird (vgl. Weinrich 2003: 166-167). - Die Agensaussparung kann durch textuelle Momente bedingt sein, wenn das entweder im vorausgehenden oder nachfolgenden Text (anaphorische bzw. kataphorische Ellipse) in irgendeiner Form erwähnt ist oder schon aus dem jeweiligen Kontext hervorgeht. - Dem Sprecher/Schreiber ist das Agens unbekannt oder man möchte es bewusst verschweigen. Agensellipsen treten deswegen oft in Nachrichten über Delikte und Verbrechen, deren Täter noch nicht bekannt ist, sowie in Äußerungen von Politikern, Pressesprechern und in anderen öffentlichen Kundgebungen auf. Dabei stellt das Passiv ein Mittel des Euphemismus und „des Verbergens der Wahrheit“ (Götze 1999: 87) dar: Niemand soll als schuldig oder verantwortlich bezeichnet werden und man wählt daher eine sprachliche Struktur, die die Angabe des Handelnden bewusst ausblendet. - Das Passiv übt eine textkonstitutive Funktion aus: Es hilft dem Sprecher/Schreiber, die Mitteilungsperspektive gemäß seiner Absichten zu entwickeln, indem es ermöglicht, Thema-RhemaBeziehungen innerhalb eines Textes auszudrücken. 419 - Es hängt oft von dem Informationsprofil eines Textes ab, ob an einer bestimmten Textstelle das Passiv oder das Aktiv verwendet wird. Dazu ein Beispiel im folgenden Textausschnitt aus dem Roman Ansichten eines Clowns: [...] ich hatte am ersten Abend schon eine Schlägerei mit einem Schwachsinnigen ... Ich wurde nicht nur ganz schön zusammengeschlagen ..., ich bekam auch eine schwere Gelbsucht (Böll 1997: 108). Durch das Passiv (Ich wurde… zusammengeschlagen...) entsteht eine Verbalklammer, in der der inhaltlich wichtige Teil des Prädikats als rhematische Information mit dem größten Mitteilungswert in die semantisch intensive Nachverb-Position gebracht wird und als verbales Gefüge ohne Nennung des Agens betont wird. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Passiv keine bloße ‚lethargische‘ (Weinrich 2003: 155) Umkehrung des Aktivs darstellt, wie oft in der traditionelle Grammatik beschrieben. Stattdessen kann es je nach Kontext, Textsorte und Mitteilungsabsicht sehr unterschiedliche Funktionen erfüllen, die im Aktiv nicht möglich wären. Für den fremdsprachlichen Sprachunterricht leuchtet die wichtige Rolle ein, die dem Kontext und der jeweiligen Textsorte für die 420 Erschließung der Funktion passivischer Strukturen zukommt. Übungen zum Problem der Passivformen des Deutschen sollten folglich nur in Verbindung mit dafür charakteristischen Textsorten und unter Beachtung der Verwendungsbedingungen im jeweiligen Text erfolgen. 2. Das Passiv in den Übungsgrammatiken für Deutsch als Fremdsprache In den meisten DaF-Übungsgrammatiken wird das Passiv als ein rein satzgrammatisches verbmorphologisches Phänomen ohne Bezugnahme auf die Textebene behandelt. Die Erklärungen liefern sporadische Informationen über die Funktion des Passivs und die jeweiligen Motive für die Aussparung des Agens. 4 In den Übungsteilen herrschen vor allem traditionelle formbezogene Transformationsübungen vor, bei denen der Lerner „überhaupt nicht nachdenken muss“ (Börner 2000: 1) und die darin bestehen, einzelne isolierte Sätze vom Aktiv ins Passiv umzuformulieren. Diese Vorgehensweise im Umgang mit dem Passiv und darüber hinaus mit Grammatik im Allgemeinen sollte der Vergangenheit der Sprachdidaktik angehören, da dabei nicht die Frage nach der 4 Zur Behandlung des Passivs in DaF-Übungsgrammatiken vgl. Thurmair (2004: 91-92), Leirbukt (2004: 267-293). 421 Funktion eines sprachlichen Mittels im Mittelpunkt seht, sondern lediglich dessen Form. In Götzes Worten gesagt: „Übungen wie ‚Setzen Sie ins Passiv‘ sind rein formaler Natur und verschaffen allenfalls die Befriedigung bei Lehrenden und Lernenden, in die deutsche Grammatik eingetaucht zu sein. In Wahrheit ist das alles Sprachstroh, Sprachgebrauch ist etwas anderes“ (Götze 1996: 137). Dieses ‚etwas Andere‘ bei der Darstellung der deutschen Grammatik scheinen die Übungsgrammatik DaF für Fortgeschrittene von Karin Hall/Barbara Scheiner und die Grammatik mit Sinn und Verstand von Wolfgang Rug/Andreas Tomaszewski zu versprechen, die im folgenden näher analysiert werden. Im Vordergrund der Untersuchung steht die Frage nach dem Einbezug der textuellen Perspektive bei Einführung und Einübung des Passivs. Es wird dabei keine umfassende Analyse, sondern lediglich die Diskussion einiger ausgewählten Beispiele angestrebt, die hinsichtlich der Überprüfung der aufgestellten Hypothese relevant erscheinen. 2.1 Übungsgrammatik Deutsch als Fremdsprache für Fortgeschrittene Diese Übungsgrammatik setzt sich zum Ziel, „die Schwierigkeiten der deutschen Grammatik möglichst in zusammenhängenden Texten oder in einem geschlossenen Kontext, zumindest aber in Sinneinheiten, zu üben, um die Beschäftigung mit grammatischen 422 Fragen durch thematisch orientierte Übungen interessanter zu machen“ (Hall/Scheiner: 3). Gemäß Vorwort scheint sie also den Anspruch zu erheben, einige Anregungen zu einer textorientierten Behandlung grammatischer Strukturen geben zu wollen. Tatsächlich wird hier das Passiv an authentischen Textsorten eingeführt, wie beispielsweise anhand einer Beschreibung von Arbeitsvorgängen und Produktionsverfahren, einem Anweisungstext, einem Gesetzestext und einer wissenschaftlichen Beschreibung. Mittels einer Gegenüberstellung mit Texten, die im Aktiv stehen, werden die Lerner auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass das Passiv überwiegend in solchen Texten und Textsorten verwendet wird, in denen „Vorgänge und nicht Handelnde im Mittelpunkt einer Aussage stehen“ (Hall/Scheiner: 61). Die unterschiedlichen Gründe für die jeweilige Verwendung von Aktiv und Passiv in den eingeführten Textsorten, ebenso wie die jeweiligen Motive für die Aussparung des Agens in den verschiedenen Textabschnitten im Passiv werden jedoch den Lernern vorenthalten. Es wird später nur beiläufig und anhand einzelner Beispielsätze unbezeichnet bleibt, erwähnt, wenn es dass das „in einem Agens meist bestimmten Zusammenhang selbstverständlich bekannt oder unwichtig ist“ (Hall/Scheiner: 62). Die meisten darauf folgenden Übungen dienen hauptsächlich der Automatisierung der korrekten Umformulierung von Aktiv ins 423 Passiv und umgekehrt, die mittels satzbezogener Einsetz-, Formations- und Transformationsübungen geschieht, welche thematisch miteinander verbunden sind. Dadurch wird jedoch nicht immer auf authentische Verwendungsmöglichkeiten der jeweiligen sprachlichen Strukturen verwiesen. So wird beispielsweise die passivische Feldvariante mit dem Pronomen es als Subjekt ausschließlich aus einer morphologischen Perspektive eingeführt: Es erscheint nur am Anfang eines Hauptsatzes und wird, wenn immer möglich, durch ein anderes Satzglied ersetzt. …. In Passivsätzen mit einem Subjekt im Plural steht das finite Verb im Plural, auch wenn der Satz mit es beginnt. In Passivsätzen mit einem Subjekt im Singular und in Passivsätzen mit es als einzigem Subjekt steht das finite Verb immer im Singular (Hall/Scheiner: 64-65). Darauf folgen eine Übung, in der die Lerner wahlweise wird oder werden in einzelnen Sätzen einsetzen müssen, und eine Art Produktionsübung, in denen Sätze mit es am Satzanfang zum Thema der Besonderheiten der Deutschen und von Deutschland gebildet werden sollen. Obwohl den Lernern Kreativität in Bezug auf den Inhalt eingeräumt wird, indem sie eigene Sätze produzieren dürfen, zielt 424 die Spracharbeit ausschließlich auf die Beherrschung der sprachlichen Struktur ab, ohne die kommunikativ bedingte Verwendung dieser passivischen Variante zu berücksichtigen. 5 Der einzige vorgeschlagene Übungstyp, der dazu dient, sprachliche Strukturen am Text zu erarbeiten, ist die Umformung von einzelnen Sätzen vom Aktiv ins Passiv. Übungsanweisungen wie: • Beschreiben Sie in Passivsätzen die Probleme der Trinkwasserversorgung (Hall/Scheiner: 66). • Gestalten Sie den Text abwechslungsreich, indem Sie, wenn möglich Passivsätze bilden (Hall/Scheiner: 70) können bei den Lernern Missverständnisse auf der Ebene des Sprachbewusstseins verursachen: es wird ihnen nämlich suggeriert, dass Passiv und Aktiv beliebige Varianten sind, die man synonymisch in jedem Text gebrauchen kann. Dies leitet über zur Frage nach der effektiven Authentizität und Textsortenzugehörigkeit der ausgewählten Texte. So enthält der 5 Es wäre zum Beispiel sinnvoll, den Lernern mittels einer Erklärung des Rekurses auf den Platzhalter es in Verbindung mit der Perspektive der Thema-RhemaGliederung zu erläutern, dass es + Passiv dem Sprecher/Schreiber erlaubt, kommunikativ relevante Elemente an das Ende des Satzes in eine rhematische Stellung zu schieben. 425 Text Glasklare Sache (Hall/Scheiner: 77) eine detaillierte Schilderung der Altglasverarbeitung. Ob es sich dabei um einen Zeitungsartikel bzw. die Beschreibung eines Verfahrens handelt, ist nicht zu erschließen. Die Tatsache, dass darin 20 Sätze mit dem unpersönlichen man vorkommen, lässt Zweifel über die Authentizität des Textes entstehen. Eine analoge Beobachtung gilt für folgende, zum Thema Passivumschreibungen aufgeführte, Übungsanweisung: „Erzählen Sie das folgende Märchen in Sätzen mit lassen + Infinitiv“. Als Modell dafür wird u.a. folgendes Sprachmaterial angegeben: Aschenputtel ließ zu, 1. dass sie wie eine Küchenmagd behandelt wurde 2. dass ihr alle schweren Arbeiten aufgebürdet wurden 3. dass ihr alle schönen Kleider weggenommen wurden (Hall/Scheiner: 85-86) Hierbei wird der Ausgangstext der Textsorte Märchen mit sprachlichen Mitteln in die Form - dass-Sätze plus Passiv umformuliert. Das Resultat sind befremdliche Sätze, deren Struktur für diese Textsorte untypisch ist. Die Anweisung, diese schon „strapazierte“ Textsorte in Sätzen mit lassen + Infinitiv zu erzählen, zielt lediglich auf die formale Beherrschung der 426 Passivvariante ab und führt als Übungsergebnis ebenso wenig zu einem authentisch wirkenden Text. Es entsteht lediglich eine Ansammlung einzelner Sätze, die thematisch miteinander verbunden sind. Es drängt sich der Zweifel auf, ob die Lerner durch solche Übungen tatsächlich dazu befähigt werden, „das Gelernte aktiv anzuwenden“ (Hall/Scheiner: 3) und es für die angemessene Produktion eigener Texte zu gebrauchen. 2.2 Grammatik mit Sinn und Verstand Die Grammatik mit Sinn und Verstand ist funktional strukturiert und geht von den menschlichen kommunikativen Seins zu Grundfunktionen deren sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten über. Dabei ist die grammatische Form der jeweiligen sprachlichen Mittel den Funktionen der sprachlichen Äußerung (nach dem onomasiologischen Prinzip) untergeordnet. Dies wird schon aus dem Inhaltsverzeichnis ersichtlich. Dort findet man nicht die klassische sprachsystematische Einteilung in Artikel, Nomen, Verb, usw., sondern inhaltlich orientierte Überschriften: das Kapitel zum Konjunktiv ist beispielsweise mit dem bildhaften Titel Wenn ich ein Vöglein wäre? überschrieben. Das Kapitel zum Passiv wird durch eine amüsante Illustration eingeführt: Ein Löwe und eine Gazelle sitzen am Tisch mit einer 427 Speisekarte in der Hand. Der Löwe sieht die Gazelle drohend an. Darunter steht die Überschrift Vom Fressen und Gefressen werden. Hier wird das Passiv in einem witzigen, bildhaften Kontext eingeführt, der einen lockeren Bezug zum grammatischen Thema herstellt. Damit werden die Lerner ganz im Sinne der Autoren „mit Sinn und Verstand“ angesprochen. Auf der folgenden Seite werden verschiedene Präsentationstexte überwiegend literarischen Charakters dargestellt, die Aktivbeziehungsweise Passivstrukturen enthalten (Rug/Tomaszewski: 36). Die Texte werden jedoch nicht kommentiert und es ist unklar, wie man sie behandeln soll. In dem darauf folgenden Teil Grammatik im Kasten werden die Begriffe Aktiv und Passiv anhand einzelner kommentierter Beispiele erläutert: In Aktivsätzen sieht man besonders, wer etwas tut, wer in Aktion ist…in Passivsätzen sieht man besonders, was passiert, was geschehen ist…der Vorgang, der Prozess werden beschrieben; wer etwas tut oder getan hat, erscheint auf den ersten Blick nicht so wichtig (Rug/Tomaszewski: 37). Daran anschließend werden nicht nur die Formen des Passivs, sondern auch einige seiner Funktionen erläutert wie z. B. Betonung des Geschehens, Beschreibung der Normen, Bezug auf 428 die Perspektive des Opfers (Rug/Tomaszewski: 38). Mit dem Hinweis auf die Fokussierung auf das Geschehen und auf die Agensabgewandtheit des werden-Passivs sind dabei “schon wichtige kommunikative Momente angesprochen“ (Leirbukt 2004: 277). Interessant erscheint in dieser Hinsicht die Übung 1, die auf die Gründe hinweist, die sich bei Passivsätzen für die Aussparung des Agens anführen lassen. Unter jedem Satz im Passiv steht jeweils eine Erläuterung zur Nicht-Nennung des Agens (Rug/Tomaszewski: 38). Dabei werden sowohl textuelle Faktoren wie anaphorische Ellipse als auch situative Momente wie die Unbekanntheit des Agens oder die Absicht, es unbenannt zu lassen mitberücksichtigt (vgl. Leirbukt 2004: 277). In dem restlichen formalgrammatisch Übungsteil orientierte herrschen Aufgaben hauptsächlich vor, die aus satzbezogenen Transformationsübungen vom Aktiv ins Passiv ohne Bezug auf Texte bestehen. Dies gilt insbesondere auch für passivische Varianten, die als konkurrierende Ausdrucksweisen zu modalen Passivsätzen mit müssen, sollen, können, dürfen dargestellt werden, ohne Hinweise zu ihrem effektiven Gebrauch in bestimmten Textsorten zu liefern, für die sie typischer als andere Passivformen erscheinen (Rug/Tomaszewski: 43). Aus isolierten Transformationsübungen von einer Passivvariante 429 in die andere entstehen oft Sätze, die künstlich wirken. Beispiel: „Seine Formulierungen konnten sehr missverstanden sein“ als mögliche Umformung Formulierungen des waren Ausgangssatzes sehr „Seine missverständlich“ (Rug/Tomaszewski: 42). Es werden des Weiteren semantische Nuancierungen hergestellt. Bei der Beschreibung der Agensangabe werden beispielsweise die Präpositionen von und durch eingeführt sowie die als typisch für die Schriftsprache bezeichneten Präpositionen seitens, mittels, mithilfe, aufgrund (Rug/Tomaszewski: 40). Durch den Austausch solcher Präpositionen entstehen semantische Verschiebungen in kausaler (aufgrund) und instrumentaler (mittels, mithilfe) Richtung, die dem Lerner jedoch nicht erläutert werden. 6 Der fehlende Textsortenbezug und die damit verbundene mangelhafte Arbeit am Text werden mithilfe sogenannter integrierter Stilübungen im letzten Teil des Kapitels kompensiert. Hier ist der Versuch bemerkbar, den Lernern anhand von authentischen Texten ein Gefühl dafür zu vermitteln, wann es angemessen erscheint, etwas im Passiv zu formulieren. So werden zum Beispiel in der Übung 18 drei Texte präsentiert, die Sätze im Aktiv und Passiv enthalten; die Lerner werden dann aufgefordert, sich über den Grund der Verwendung beider Strukturen im Text Überlegungen zu machen (Rug/Tomaszewski: 45). In der Übung 6 Zu der Semantik der Präpositionen bei der Agensangabe siehe Leirbukt (2004: 276). 430 19 müssen sie in Gruppenarbeit Sätze vergleichen, die sich auf die gleiche Situation beziehen, darunter die angemessene Ausdrucksweise finden und ihre Wahl begründen. Interessant ist auch die letzte Übung, die unter dem Titel Passiv in Texten Bezug auf bereits eingeführte Texte nimmt und die Lerner auffordert, eine Paradiesgeschichte von Helme Heine, die im Aktiv steht, ins Passiv umzuwandeln. Anregend ist dabei die Aufforderung zur Diskussion in Gruppenarbeit über die passende Textform und die Hauptunterschiede „im Stil“ zwischen Ausgangstext und Endprodukt (Rug/Tomaszewski: 45). Es handelt sich jedoch hauptsächlich um literarische Texte, die nicht den vielfältigen situationstypischen Gebrauch des Passivs demonstrieren können. Sachliche Textsorten treten nur am Rande auf. 2.3 Fazit Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass in den analysierten Übungsgrammatiken die Forderung, dem Text als zentraler Einheit der Sprache eine größere Aufmerksamkeit bei der Grammatikvermittlung zu widmen (vgl. Engel 1990), nur teilweise erfüllt wird. Das Passiv wird den Lernenden anhand authentischer Texte in Verwendungszusammenhängen dafür vorgestellt. charakteristischen Im Übungsteil herrschen jedoch vorwiegend kontextlose, reproduktive und 431 satzbezogene Übungsformen vor, die hauptsächlich auf die formale Automatisierung des sprachlichen Phänomens abzielen. 3. Überlegungen zu einer textsorten- und situationsorientierten Gestaltung von Grammatikübungen zum Passiv Aus der oben durchgeführten Untersuchung lassen sich zwei Forderungen in Bezug auf den Umgang mit dem Passiv im DaFUnterricht ableiten, die eine stärkere Berücksichtigung kommunikativer und textueller Begebenheiten abzielen: - Einführung in das Passiv anhand derjenigen Textsorten, die Passivformen mit hoher Frequenz aufweisen und deren jeweilige Funktion am Text veranschaulichen; - Situative Einbettung 7 und textsortenzentrierte Übungsgestaltung. 3.1 Auswahl der Texte zum Einstieg in die Behandlung des Passivs Das Passiv und relative Umschreibungen können im DaFUnterricht an vielfältigen Textsorten veranschaulicht werden. Texttypologien, die in Betracht kommen, sind zum Beispiel: 7 Dabei wird auf den Begriff des situativen Grammatikunterrichts von Boettcher/Sitta (1978) hingewiesen, bei dem Sprache im Rahmen ihrer kontextuellen Wirkungsabsicht und realen Wirkungsweise erarbeitet wird. 432 - instruktive Texte wie Gebrauchanweisungen, Beipackzettel, Kochrezepte, Gesetzestexte; - argumentative Texte wie wissenschaftliche Abhandlungen und politische Reden; - deskriptive Texte wie Nachrichten und Berichte. (vgl. Weinrich 2003: 166-167) - Auch narrative Texte können oft Passivformen enthalten. Man vergleiche die folgende Stelle aus der anonymen Erzählung eines Traums: 8 Ich saß in etwas dunklem. [...] ich konnte mir einfach nicht erklären, wo ich war. […] Ich bemerkte wie von mir etwas geöffnet wurde. Dann kam eine riesige Pfote herein und ich schnupperte daran. Wenig später wurde ich auf irgendetwas abgesetzt. [...] ich wurde hart weg geschoben und flog in die Ecke meines Käfigs. Ich wurde hochgehoben, und auf den Rücken gedreht und dort festgehalten. (http://www.witzeforum.de/ftopic3411.html) Einstiegstexte sollten nicht isoliert und ohne Bearbeitungshinweise stehen. Lerner sollten dazu aufgefordert werden, die Funktion zu ergreifen, die die passivische Struktur im 8 Vgl. dazu Thurmair (2004: 96). 433 jeweiligen Text ausübt. In der Traumerzählung nimmt zum Beispiel das Subjekt eine passivische Haltung ein: es steht handlungsunfähig im Mittelpunkt des Geschehens und schildert mittels des Passivs die auf ihn einwirkenden Ereignisse. Folgende Hausordnung eines Hotels weist überwiegend Formen mit der passivischen Variante sein + zu + Infinitiv auf: Reinigung • Haus und Grundstück sind in einem sauberen und reinen Zustand zu erhalten. Nach einem vom Vermieter aufgestellten Reinigungsplan müssen die Mieter abwechselnd Flure, Treppen, Fenster und Dachbodenräume, Zugangswege außerhalb des Hauses, den Hof, den Standplatz der Müllgefäße und den Bürgersteig vor dem Haus reinigen. • Der im Haushalt anfallende Müll darf nur in die dafür vorgesehenen Mülltonnen und Container entsorgt werden. Auf eine konsequente Trennung des Mülls ist zu achten. Sondermüll und Sperrgut gehören nicht in diese Behälter. Sie sind nach der Satzung der Stadt gesondert zu entsorgen. • Blumenbretter und Blumenkästen müssen am Balkon oder auf der Fensterbank sicher angebracht werden. Beim Gießen von Blumen ist darauf zu achten, dass das Wasser nicht an der Hauswand herunterläuft und auf die Fenster und Balkone anderer Mieter tropft. (http://www.mieterbund.de/download/hausordnung.pdf) 434 In diesem Textabschnitt kommen vor allem Sätze mit sein+zu+Infinitiv und lediglich zwei mit dem Modal-Passiv vor. Dass diese zwei Passivformen miteinander konkurrieren (Rug/Tomaszewski: 43) trifft also nicht ohne weiteres zu, denn die erste Variante scheint häufiger in instruktiven Texten vorzukommen, die Handlungen reglementieren. 3.2 Übungsgestaltung Übungen zum Passiv sollten nicht ausschließlich aus isolierten, satzbezogenen Transformations- und Einsetzübungen bestehen, sondern in dafür charakteristische Textsorten eingebettet sein, die die Funktion passivischer Strukturen durch Situations- und Textsortenbezug verdeutlichen. Mit der situativen und thematischen Einbettung der Grammatikübungen gehen nämlich auch inhaltliche Übungsgeschehen und mit pragmatische ein, so dass Aspekte die in das Funktion des grammatischen Phänomens in der Kommunikation erkennbar ist. Dazu könnten folgende Übungsmöglichkeiten eingesetzt werden: a) Einsetzübungen von Passiv- oder Aktivsätzen in einen bestimmten vorgegebenen kommunikativen Kontext. b) Textsortentransformationen. 435 Zu a): Im folgenden Beispiel wird eine Situation skizziert. Die Lerner sollen sich für eine der zwei sprachlichen Möglichkeiten entscheiden: Der Hausbesitzer wendet sich an seinen Mieter, um ihm eine Erhöhung der Miete mitzuteilen. Welcher Satz ist in dieser Situation angemessener? Begründe deine Entscheidung. Der Hausbesitzer: „Herr Müller, die Miete muss leider erhöht werden“. Der Hausbesitzer: „Ich kriege eine höhere Miete, Herr Müller“. 9 Die Einbettung passivischer Sätze in einen geeigneten Kontext und deren Vergleich mit aktivischen Sätzen ermöglicht es den Lernern, den pragmatischen Wert der jeweiligen Formen zu erfassen. Zu b): Da die Verwendung von Aktiv oder Passiv stark mit der Wahl der zu produzierenden Textsorte zusammenhängt, können Transformationsübungen mit einem Textsortenwechsel verbunden werden, der den Sinn der sprachlichen Umformung begründet. 10 9 Beispiel aus Rug/Tomaszewski (2001: 46). Vgl. dazu Thurmair (2004: 94-96). 10 436 Zum Beispiel könnte man folgende Gebrauchsanweisung für ein Haushaltsgerät in eine mündliche Erklärung umwandeln (s.u.), bei der ein Verkäufer seine Kundin über einige wichtige Sicherheitshinweise informiert: Sicherheitshinweise: Fensterreiniger MultiMax Das Gerät darf nur von autorisierten Personen geöffnet werden. Das fest angebrachte Stromkabel darf nicht abgetrennt werden und durch ein anderes Kabel ersetzt werden. Ein Verlängerungskabel beliebiger Länge kann natürlich verwendet werden.……Bevor Sie mit der Reinigung und Pflege von MultiMax beginnen, muss das Gerät vom Netz getrennt sein sowie auch abgekühlt sein. Aus Gründen der elektrischen Sicherheit darf das Gerät zur Reinigung niemals in Wasser oder andere Flüssigkeit getaucht werden (http://www.tien.de/download/multimax.pdf). Mündliche Erklärung: Sie dürfen das Gerät nie allein öffnen. Trennen Sie das Stromkabel nicht ab und ersetzten es nicht durch ein anderes Kabel. Natürlich können Sie ein Verlängerungskabel verwenden…. Bevor Sie mit der Reinigung und Pflege von MultiMax beginnen, müssen Sie das Gerät vom Netz trennen und abkühlen lassen. Tauchen Sie das Gerät nicht in Wasser oder andere Flüssigkeiten. 437 Dabei wird der Inhalt des ursprünglichen Texts in eine neue Textsorte durch die Verwendung anderer sprachlicher Mittel umgewandelt. Der ursprüngliche Text ist eine Anleitung, in der eine sachliche Darstellungsperspektive vorherrscht, die durch das Passiv geschaffen wird. Der zweite Text ist eine mündliche Erklärung, die das handelnde Subjekt (Sie) in den Vordergrund stellt, weshalb hier das Aktiv geeignet ist. Auch folgendes Kochrezept lässt sich in einen mündlichen Bericht umwandeln, der von einem Koch am Ende einer Kochsendung im Fernsehen wiedergegeben werden könnte: Weinsuppe mit Suppenhuhn Die Henne wird mit dem geschnittenen Suppengrün nicht ganz weich gekocht (1 Stunde). Man nimmt die Henne aus dem Topf, zieht die Haut ab und stellt sie dann kalt. Die Suppe wird abgeseiht, mit Salz, Pfeffer und Rosmarin gewürzt. Eine helle Schwitze wird zubereitet und mit Brühe und Wein aufgegossen. Man teilt die Henne, das Fleisch wird vom Knochen gelöst und in Würfel geschnitten. Anschließend gibt man das Fleisch in die Suppe. Am besten lässt man die Weinsuppe durchziehen und isst sie erst am nächsten Tag. (http://www.historischesfranken.de/essen/011weinsuppe.htm) 438 Mündliche Vorgangsbeschreibung: Wir haben die Henne mit dem geschnittenen Suppengrün nicht ganz weich gekocht (1 Stunde). Wir haben sie aus dem Topf genommen, die Haut abgezogen und sie dann kalt gestellt. Dann haben wir die Suppe abgeseiht, mit Salz, Pfeffer und Rosmarin gewürzt. Wir haben eine helle Schwitze zubereitet und mit Brühe und Wein aufgegossen. Dann haben wir die Henne geteilt, das Fleisch vom Knochen gelöst und in Würfel geschnitten. Anschließend haben wir das Fleisch in die Suppe gegeben. Am besten lässt man die Weinsuppe durchziehen und isst sie erst am nächsten Tag. Grammatikarbeit kann Textsortenkompetenz dadurch beitragen, zur Entwicklung indem einer insbesondere die Reflexion über die bei den Lernern oft unbewusste enge Beziehung zwischen Textsorte und den jeweils dafür typischen sprachlichen Mitteln in den Mittelpunkt rückt. Beim Umgang mit dem Textsortentransformationsübungen Passiv können durch auch solche spielerische lernaktivierende Sozialformen eingesetzt werden, die einen lockeren Umgang mit der Sprache fördern. Zum Beispiel können die Lerner in zwei Gruppen unterteilt werden, wobei die erste Gruppe der zweiten mündlich erklären muss, wie ein Computerspiel funktioniert (zum Beispiel das Tamagochi) und die zweite Gruppe versuchen muss, 439 die Hinweise praktisch umzusetzen. Als Alternative dazu könnte eine Gruppe in Form einer schriftlichen Beschreibung erklären, was bei einer Person bei einem Styling verändert wird/wurde. Die zweite Gruppe soll dann eine Zeichnung vorher/nachher anfertigen: z.B. das Haar wurde geschnitten, Lidschatten wurde aufgetragen usw . 4. Schlussbemerkung Ich fasse zusammen: Die Behandlung des Passivs im DaFUnterricht soll satzübergreifend und durch Einbettung der Übungen in charakteristische Textsorten erfolgen, welche die Funktion passivischer Strukturen in der authentischen Kommunikationspraxis verdeutlichen. Übungsgrammatiken, die sich als textuell orientiert präsentieren, gehen immer noch sehr form- und satzbezogen vor und vermitteln nur ansatzweise einen authentischen Sprachgebrauch. Eine textzentrierte und situationsorientierte Behandlung der grammatischen Strukturen leistet einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung des Sprachkönnens beim Fremdsprachenlerner. Sie erhöht außerdem durch den Wirkungszusammenhang von Sprache, Inhalt und Textualität die Motivation und das Interesse 440 für den oft zu recht verhassten Grammatikunterricht 11. Daniela Sorrentino Università di Pisa Dottoranda in Linguistica delle Lingue moderne Email: [email protected] Bibliographische Hinweise Boettcher Wolfgang / Sitta Horst (1978): Der andere Grammatikunterricht. München et al. Böll Heinrich (1997): Ansichten eines Clowns. München Börner Wolfgang (2000): “Das ist eigentlich so ‘ne Übung, wo man überhaupt nicht nachdenken muss!” – Lernermeinungen zu Grammatikübungen. In: Riemer Claudia (Hg.): Kognitive Aspekte des Lehrens und Lernens von Fremdsprachen. Festschrift für W. Edmondson. Tübingen. 11 In der italienischen DaF-Didaktik scheint in letzter Zeit der Text als zentrale Einheit der Grammatikvermittlung zunehmend in den Vordergrund zu rücken. Erwähnenswert ist diesbezüglich das Projekt einer Lerner- und Lernprozessorientierten Grammatik, bei deren Konzeption der authentische Text Ausgangspunkt, Mittel und Ziel des Lernwegs darstellt. Vgl. Rogina (im Druck) 441 Dreyer Hilke/Schmitt Richard (1996): Lehr- und Übungsbuch der deutschen Grammatik. Neubearbeitung. Ismaning Engel Ulrich (1990): Grammatiken eines Jahrzehnts. In: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 16, 141-276. Gräfen Gabriele (2003): Zur Debatte um den Grammatikunterricht. In: Wolff Arnim / Riedner Renate (Hg.): Grammatikvermittlung und Literaturreflexionen. Regensburg, 181-201. Götze Lutz (1999): Aspekte einer funktional- kommunikativen Grammatik für Deutsch als Fremdsprache. In: Kątny Andrzej / Schatte Christoph (Hg.): Das Deutsche von innen und von außen. Pznan, 81-89. Götze Lutz: (1996): Grammatikmodelle und ihre Didaktisierung. In :Deutsch als Fremdsprache 33/3, 136-143. Götze Lutz (1999): Eine Funktionale Grammatik für Deutsch als Fremdsprache. In: Skibitzki Bernd / Wotjak Barbara (Hg.): Linguistik und Deutsch als Fremdsprache: Festschrift für Gerhard 442 Helbig zum 70. Geburtstag. Tübingen, 81-94. Götze Lutz (1993): Lebendiges Grammatiklernen. Anmerkungen zu einem modernen Grammatikunterricht. In: Fremdsprache Deutsch 2, 4-9. Hall Karin / Scheiner Barbara (1997): Übungsgrammatik Deutsch als Fremdsprache für Fortgeschrittene. Ismaning. Harden Theo / Marsh Cliona. (1993) (Hg.): Wie viel Grammatik braucht der Mensch? München. Helbig Gerhard / Kempter Fritz (1997): Das Passiv. Zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer. Leipzig et al. Helbig Gerhard (1992): Wie viel Grammatik braucht der Mensch? 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