Conrad Ferdinand Meyer: Das Amulett

Transcrição

Conrad Ferdinand Meyer: Das Amulett
Einleitung /Aufteilung der Gruppen
Lektürehilfe zu Das Amulett“ von Conrad Ferdinand Meyer
Klasse 8 a
Einleitung
Unser Klassen-Projekt in Deutsch (Fach- und Klassenlehrer Hamann)
hatte zum Ziel, eine Lektürehilfe zu der Novelle „Das Amulett“ von
Conrad Ferdinand Meyer zu erstellen, wobei ein besonderer
Schwerpunkt auf die historischen und religiösen Hintergründe gelegt
werden sollte.
Zu Anfang bestimmten wir verschiedene Themen und bildeten zu
jedem Thema eine Gruppe. Dann besprachen wir, in welcher Form
wir unser Thema bearbeiten sollten. Nun folgten Arbeitsstunden, in
denen jede Gruppe an ihrem Thema arbeitete. Zwischendurch gab
es Besprechungen und ein Teil der Arbeit erledigten wir zu Hause.
Die Gruppen suchten sich eigenständig Aufgaben und Fragen zu
ihrem Thema heraus und bearbeiteten diese entweder gemeinsam
oder teilten sie unter sich auf.
Zum Schluss stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse und die Art, wie sie
ihr Themengebiet bearbeitet hatte, vor.
Dennoch gab es einige Überschneidungen, insbesondere deshalb,
weil zwei Gruppen an einem Thema arbeiteten. Da keine Arbeit
umsonst gewesen sein sollte, entschieden wir uns dafür, alle
Arbeiten ins Netz zu stellen, zumal unterschiedlichen Schwerpunkte
erkennbar sind.
Seitenangaben verdeutlichen, auf welche Stellen im Werk "Das
Amulett" sich die Informationen und Interpretationen beziehen.
(Marianne Ruffert und Elisabeth Tries)
Gruppeneinteilung:
- „Inhaltsangabe und Autor“
Nicola Pfeifer, Johanna Köhme, Nicolas Fleischer
- „Personenbezüge und Marienverehrung“
Juliane Abel, Ariella Dumesch, Elisabeth Tries, Niklas Pritzl
- „Caterina de Medici“
Tineke Heck, Selina Lathan, Irina Cichon, Paula Hillmann, Monika
Schmidt
- „Hugenotten“
Gianluca Vagliano, Tim Eulig, Christoph Franz, Marianne Ruffert
- „Hugenotten“
Giulia Klaas, Nora Gawehn, Lili Ullrich, Laila Schestag
- „Geistliche Macht“
Peter Marx, Peter Mayer, Nicolas Enders, Mauritius Glanz
- „Weltliche Macht“
Kilian Althen-Brandt, Jona Welsch, Julian Koch
- „Duelle“
Leonard Brandenburg, Lukas Bromig, Lorenz Leichthammer,
Sebastian Neumann, Jakob Köhler.
Lebenslauf: Conrad Ferdinand Meyer
C. F. Meyer wurde am 11.10.1825 in Zürich geboren.
Als Meyer 15 war, verlor er seinen Vater. Das hatte zur Folge, dass
Meyers schlechtes Verhältnis zu seiner streng calvinistischen Mutter
ihm das Leben ziemlich erschwerte. Der einzige Ausgleich, den er zu
dem Verhältnis zu seiner Mutter hatte, war seine Schwester Betsy.
1843-1844 wohnte er in Lausanne bei Vulliemin, einem Historiker, der
mit der Familie befreundet war. Dort lernte er so perfekt Französisch,
dass er mit dem Gedanken spielte, ein französischer Schriftsteller
oder auch ein Übersetzer zu werden. Auf den Wunsch der Mutter
hin begann er, nachdem er nach Zürich zurückgekommen war, das
Jurastudium, aber als bereits ein knappes Jahr um war, war sein
Scheitern so offensichtlich, dass er das Studium aufgab und sich in
sein Elternhaus zurückzog. Die schweren Depressionen, in die er in
dieser Zeit verfiel, führten dazu, dass Meyer auf Betreiben der Mutter
in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. Weil Meyer ein gutes
Verhältnis zu dem Direktor der Anstalt und seiner Schwester hatte,
bekam er mehr Selbstvertrauen und er konnte nach einem Monat
als geheilt entlassen werden.
Durch Vulliemin wurde er weiter gefördert und wurde so zum
Studium der Geschichte und zur Übersetzertätigkeit ermuntert. Das
hatte zur Folge, dass 1855 seine erste Übersetzung, und zwar
Augustin Thierrys Erzählungen aus den merowingischen Zeiten,
erschien.
1868 zog Meyer mit seiner Schwester nach Küsnacht um und sein
ganzes Selbstvertrauen wuchs. Seine große Schüchternheit und sein
Selbstzweifel verließen ihn, und für die Geschwister begann ein
intellektuell geselliges Leben. Als der Krieg Preußen gegen
Frankreich 1870 ausbrach, musste Meyer seine Sympathien für
Frankreich schweren Herzens überwinden. Er hatte sogar alle seine
Französischen Romane verkauft, um sich völlig zu „entfranzifieren’’.
1872, als Meyer 46 war, setzte sein großer Erfolg ein. Bis 1887
arbeitete Meyer ununterbrochen an seinem lyrischen Spätwerk und
an seiner Erzählprosa. Als seine erste Prosaerzählung erschien 1873
„Das Amulett’’, und als letztes 1887 „Die Versuchung des Pescara’’.
1875 heiratete Meyer die aus einem reichen Haus stammende Luise
Ziegler, was ihn nicht nur zu einer Erweiterung finanzieller Mittel
verhalf, sondern auch zu gesellschaftlichem Ansehen bei den
Schweizern. Allerdings trübte die Spannung zwischen seiner Frau
und seiner Schwester Betsy, die bis dahin den Haushalt geführt und
auch bis zu seinem Buch „Der Heilige’’ seine Sekretärin gewesen
war, sein bisher glückliches Leben.
1887 bekam Meyer erneut schwere geistige Depressionen, zu denen
dann auch körperliche Leiden kamen. Auch an seiner Handschrift
konnte man deutlich erkennen, wie seine Kräfte damals abnahmen.
1898 starb Meyer in seinem Haus in Kilchberg.
(Nicolas Fleischer)
Inhaltsangabe
Seitenangaben zu den einzelnen Bildern des InhaltsangabenPlakates
1. Bild -> Seite 11 9. Bild -> Seite 46
2. Bild -> Seite 15/16
3. Bild -> Seite 19/20
10. Bild -> Seite 52/53
11. Bild -> Seite 58/59/60
4. Bild -> Seite 24
12. Bild -> Seite 62
5. Bild -> Seite 34
13. Bild -> Seite 64
6. Bild -> Seite 37
14. Bild -> Seite 66
7. Bild -> Seite 40
15. Bild -> Seite 69
8. Bild -> 44/45
(Nicola Pfeifer und Johanna Köhme)
1. Poster - Inhaltsangabe
Bild 1:
Am Anfang befindet sich Schadau bei seinem Onkel und bekommt
Fechtunterricht. Eines Tages streiten sich Schadau und der
Fechtlehrer, der darauf flieht, da es aufgeflogen ist, dass er ein
Verbrecher ist.
Bild 2:
Daraufhin reitet Schaudau nach Paris um in den Dienst des Admirals
zu treten. Auf dem Weg hindert ihn ein Gewitter am Weiterreiten,
und er beschließt, in einer Gaststätte zu übernachten.
Bild 3:
In der Gaststätte trifft Schadau Boccard, eine Frau (Gaspard) und
einen alten Mann, den Parlamentsrat. Sie reden über die religiösen
und geschichtlichen Geschehnisse.
Bild 4:
Am nächsten Tag reitet Schadau auf Rat von Boccard nach Paris,
trifft dort Gaspard, in die er sich verliebt, und meldet sich beim
Admiral, der ihn zu seinem Schreiber befördert.
Bild 5:
Schadau findet die aufgelöste Gaspard weinend am Fenster
stehend vor, da ein ihr unbekannter Mann sie belästigt hat.
Bild 6:
Am Tag darauf muss Schadau mit dem Admiral zum französischen
König. Schadau ist von diesem nicht sehr begeistert, da der König
sehr kindlich und temperamentvoll ist. Schadau findet, dass so ein
Mann nicht regieren dürfe.
Bild 7:
Schadau trifft auf einer Gasse Boccard und begegnet Guiche,
einem Katholiken, der Gaspard am Vortag beleidigt hat. Er
beleidigt Schadau, weil er Hugenotte ist und Schadau fordert ihn
zum Kampf, der am nächsten Tag stattfinden soll.
(Nicola Pfeifer und Johanna Köhme)
2. Poster - Inhaltsangabe
Am Morgen steckt Boccard Schadau heimlich ein Amulett in die
Brusttasche, das einen tödlichen Bruststich von Guiche verhindert.
Daraufhin tötet Schadau Guiche.
Der Admiral ist über den Kampf verärgert, da die Hugenotten den
Katholiken gegenüber friedlich sein sollen. Er weiß jedoch nicht,
welcher Hugenotte den Kampf ausgefochten hat.
Der Admiral wird verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Er ruft
Gaspard und Schadau zu sich und rät ihnen in die Schweiz zu
fliehen, da es dort sicherer wäre. Nachdem er dieses gesagt hat,
verheiratet er die beiden noch schnell und stirbt darauf.
Schadau wird von Boccard zum König geführt, der ihn somit vor der
Meuchelei der Hugenotten, die die Katholiken in dieser Nacht
ausführen, schützt.
Schadau will jedoch Gaspard retten und zieht auf Boccards Rat
eine schwarze Uniform an, um nicht als Hugenotte erkannt zu
werden.
Als Schadau und Boccard bei Gaspard ankommen, geben die sich
als Gesandte des Königs aus und flüchten. Jedoch werden sie noch
erkannt und Boccard wird erschossen.
An der Grenze treffen Schadau und Gaspard den alten Fechtlehrer
von Schadau, der sie auf Grund ihrer Bekanntschaft die Grenze
passieren lässt.
Nahe dem Haus von Schadaus Oheim fällt Schadau der Brief von
seinem Oheim wieder ein, den er zuvor bekommen hat und erfährt,
dass dieser gestorben sei. Schadau und Gaspard ziehen in das Haus
des Oheims ein.
(Nicola Pfeifer und Johanna Köhme)
Personenbezüge
Mindmap (Übersicht)
(Ariella Dumesch, Elisabeth Tries & Niklas Pritzl)
Verhältnis zwischen Boccard und Schadau
Boccard und Schadau lernten sich in einer Gaststätte kennen und wurden bald
gute Freunde, obwohl sie unterschiedlichen Glaubensrichtungen angehörten
(S. 18/19). In Paris zeigte Boccard Schadau die Stadt und half ihm sich auf das
Duell vorzubereiten. Boccard opferte sich mit Schadau Gasparde zu retten.
Zwischen Boccard und Schadau war eine tiefe Freundschaft. Das sieht man
daran, dass Boccard ihm das Amulett, sein wertvollster Gegenstand, lieh, damit
es ihn vor dem Tode beim anstehenden Duell schützen möge. Boccard bat bei
der Mutter Gottes von Einsiedeln, die er verehrte, um Hilfe für Schadau.
Das Amulett kann als verbindende Brücke zwischen den unterschiedlichen
Glaubensrichtungen der beiden Männer angesehen werden. Beide verdanken
dem Amulett ihr Leben und Schadau überwand auf diese Weise seine
Vorbehalte gegen das religiöse Bekenntnis von Boccard, wenn auch sehr spät.
Die Erzählung spielt in der Zeit der Bartholomäusnacht am 24. August 1572, in
der viele Hugenotten getötet wurden. Boccard und Schadau überwanden
diesen Konflikt in ihrer Freundschaft und standen helfend zueinander.
Verhältnis zwischen Schadau und Gasparde
Schadau hat Gasparde, die Nichte von Coligny, in einem Lokal kennen gelernt
(S. 16/17). Sie verschaffte ihm seine Arbeit als Schreiber beim Admiral Coligny
(S. 23). Als er in Paris bei ihrem Ohm wohnte, bat Gasparde Schadau sie vor
dem Grafen Guiche zu beschützten (S. 33/34). Diesen erstach Schadau später
bei einem Duell mit seinem Schwert (S. 44/45). So wurde Schadau zum Held
von Gasparde, in die er sich verliebte. Auf Wunsch vom Admiral heiratete das
junge Paar (S. 52/53). In der Bartholomäusnacht beschützte Boccard seinen
treuen Freund Schadau, indem er ihn in einem Raum heimlich verschloss (S. 56).
Doch Schadau konnte den Gedanken nicht aushalten, dass seine Frau dem
Tode in die Arme läuft. Somit erklärte er rasch Boccard seine Situation und
Boccard lies seinen Freund als einen verkleideten Schweizer seine Frau retten
(S. 62). Indessen versuchte Gasparde sich gegenüber den Verbrechern zu
wehren. Ihr Mann half ihr und das Brautpaar und Boccard flohen (ab S. 62). Auf
der Flucht wurde Boccard erschossen (S. 64), doch Schadau und Gasparde
konnten aus Paris in die Schweiz fliehen und dort ihr Leben weiter führen (Ende
des Buches).
Verhältnis zwischen dem Böhmen und Schadau
Der Böhme und Schadau lernten sich am Bieler See kennen, wo Schadau mit
seinem Ohm (mütterlicherseits) wohnte. Der Böhme war auf der Flucht, weil er
seine Frau und sein Kind ermordet hatte, doch das wusste zuerst weder
Schadau noch sein Ohm. Da Schadau die Kunst des Fechtens lernen wollte,
beschlossen sie, dass der Böhme bei ihnen bleiben dürfe, aber dafür Schadau
lehren sollte, wie man ficht. So lief es eine Zeit lang, bis ein Brief den Ohm
erreichte, welcher die Nachricht enthielt, dass der Böhme gesucht werde. Der
Mörder floh sofort, als Schadau den Brief las (S.10-12). Der Ohm sah den
Böhmen nie wieder im Gegensatz zu Schadau. Er traf seinen Fechtmeister, als
er mit Gasparde aus Paris floh. Der Böhme schuldete seinem Lehrling das
Leben, denn er hatte ihn nicht verraten, als er den Brief bekam. Der Böhme half
Schadau also: Er besorgte ihm das Nötigste um aus Frankreich rauszukommen
(S. 66-68). („ Die eine Hand wäscht die andere!“)
Verhältnis zwischen Schadau und Coligny
Der Admiral ist das größte Vorbild für Schadau, denn sein Vater kämpfte für
Coligny und fiel dabei (S. 23 + S. 35). Schadaus Wunsch war es bei Coligny zu
arbeiten, wie sein Vater es getan hatte. Durch eine familiäre Verbindung und
Gasparde gelang es Schadau seinen Wunsch zu verwirklichen. Der Admiral
vertraute seinem Angestellten wie dessen Vater. Er gab ihm sogar die Erlaubnis
seine Nichte zur Frau zu nehmen (S. 52/53).
Verhältnis zwischen Gasparde und Coligny
Der Admiral ist der Onkel von Gasparde und auch ihr Pate. Coligny war der
Bruder von Dandelot, ihrem Vater. Gasparde hatte ein nahes, aber doch nicht
so ein enges Verhältnis zu ihrem Paten. Immerhin war er es, der Schadau und
Gasparde erlaubte zu heiraten. Vielleicht war es ein enges Verhältnis, doch im
Buch wird es nicht weiter beschrieben.
Von Ariella Dumesch
Wie standen Guiche und Lignerolles zueinander?
Guiche und Lignerolles waren wahrscheinlich sehr gut befreundet, denn Graf
Guiche würde sich bestimmt nicht „einfach so“ mit dem Verurteilten Lignerolles
abgeben, geschweige denn ihn zum Zweikampf gegen Schadau mitnehmen,
der ja unbedingt geheim zu halten war (S. 43/44).
Allerdings stand Guiche wohl schon etwas über Lignerolles, denn zum ersten
war er ja nicht verurteilt und zum zweiten behandelte er Lignerolles manchmal
mehr wie einen Diener als wie einen Freund ( S. 43/44).
Vor dem Zweikampf zwischen Schadau und Guiche wollte Lignerolles prüfen,
ob Schadau sich auch wirklich nicht heimlich gepanzert hatte. Das machte er
ja wohl nicht für sich oder aus guter Laune heraus. Auch hatte Guiche ihm
nicht befohlen, dies zu tun. Also war das wohl eine freundschaftliche Geste und
es zeigt, dass ihm etwas daran lag, dass Guiche diesen Kampf lebend
überstehe. Dennoch bedeutete Guiche ihm mürrisch es zu lassen – Er
behandelte ihn wie einen Untergebenen.
Aber auch wenn Lignerolles Guiches „Diener“ war, so schien es ihm nichts
auszumachen. Er musste Guiche ja (fast) dankbar sein, dass er sich überhaupt
mit ihm abgab.
Empfand Guiche etwas für Gasparde?
Es gibt eigentlich keine eindeutigen Zeichen dafür, dass Guiche etwas für
Gasparde empfinde. Er war einfach nur der „berüchtigte Damenfänger“ (S.
40), der gerne einmal eine wehrlose junge Frau, die nicht einmal seiner
Konfession angehörte, frech anmachte.
Oheim, Vater, Pate… Wer ist wer?
Boccards Vater taucht am Anfang der Erzählung (am Ende der Geschichte, S.
5/6,) auf. Ich denke mal, dass er seinen Sohn groß zog und dieser bei ihm lebte,
bis er sich auf die Reise nach Paris begab.
Von Schadau lernt man als Leser des Buches nur seinen Ohm (= Onkel
mütterlicherseits) Renat kennen. Sein Vater fiel im Kriegsdienst (S. 35). So wuchs
er bei Renat auf, bis er nach Paris aufbrach, um in den Dienste Colignys zu
treten, wie es schon sein Vater getan hatte (S.35).
Gaspardes Mutter starb kurz nach Gaspardes Geburt (S. 31). Gaspardes Vater
war Dandelot (S. 31), der verstorbene Bruder Colignys und ehemaliger Admiral.
Coligny, ihr Onkel, ist ihr Pate (S. 23), aber der Parlamentsrat Chatillon sorgt um
sie und gilt als ihr Verwandter, denn dass sie von solch’ adligem Geschlecht ist,
wird geheim gehalten – wahrscheinlich zu ihrer eigenen Sicherheit.
Nun fällt auf, dass (außer Gasparde) nur Männer vorkommen. Da fragte ich
mich, warum?
Zum einen wahrscheinlich, weil in dieser Zeit die Frauen sowieso nicht an der
Politik beteiligt waren (Ausnahme: Caterina de' Medici, die Königin Mutter;
Aber sie war ja wohl nicht das typische Bild einer Frau zu dieser Zeit…). Zum
anderen vielleicht auch, weil Frauen in dieses Bild von Krieg und Gewalt nicht
besonders gut hineinpass(t)en. Ihre Aufgaben waren Haushaltsführung und die
Kinder. Zum Glück hat sich dieser Zustand heute geändert!!!
Mindmap zum Thema „Wer ist wer?“
von Elisabeth Tries
Was bedeutet die Frau von Einsiedeln für Boccard?
Die ganze Familie Boccard glaubte an die Frau von Einsiedeln und verehrte sie.
Boccard hatte als Kind Kinderlähmung. Daraufhin pilgerte seine Mutter zur
Mutter Gottes nach Einsiedeln und er wurde von seiner Krankheit geheilt.
Seitdem trug er zu Ehren der Mutter Gottes ein Amulett um den Hals (S.21-22)
und erzählte, dass die Mutter Gottes von Einsiedeln einen beschütze und
Wunder bewirken könne, denn er sei durch sie geheilt worden.
Das Leben Schadaus, der einer anderen Glaubensrichtung angehörte, wurde
durch das Tragen des Amuletts von Boccard im Duell mit Guiche gerettet.
Boccard wurde später erschossen, obwohl er das Amulett trug. Ich denke aber
nicht, dass Meyer mit diesem fast ironischen Schicksal etwas „Tiefgründigeres“
symbolisieren will.
Warum glaubte die Familie Boccard an die Mutter Gottes von
Einsiedeln und nicht an eine in einem anderen Wallfahrtsort?
Die Mutter Gottes von Einsiedeln ist ein Gnadenbild, das schon über
Jahrhunderte verehrt wird und von den Menschen besucht wird, um bei der
Mutter Gottes Hilfe zu erbitten. Da die Erzählung in der Schweiz spielt, lag es für
die Familie Boccard nahe, einen Wallfahrtsort in der Nähe aufzusuchen.
Gnadenkapelle des Klosters von Einsiedeln
Quellenangabe:
Da unser Thema (Personenbezüge) sich nur auf das Buch bezieht, haben wir
die Texte nur mit dem Buch (Reclam, Nr.8414, Neuauflage 2002 erschienen)
erarbeitet.
Die 2 Bilder sind von der Bildersuche auf www.google.de mit den Stichworten
„Einsiedeln“ und „Frau von Einsiedeln“.
Unser Nebenthema, Marienverehrung, das Juliane bearbeitet, hat mehr
Quellenangaben, die aber nicht hier, sondern beim Thema selbst zu finden
sind.
Wie wir gearbeitet haben
Wir haben zuerst alle Personen, die im Buch vorkommen, aufgeschrieben und
überlegt, welche Bezüge am wichtigsten, interessantesten und kompliziertesten
sind. Dann suchten wir alle Material zum Thema „Marienverehrung“ und jeder
fing an, einen Teil dieses Themas zu bearbeiten. Dann teilten wir alle
Personenbezüge und die Marienverehrung auf und jeder arbeitete zu Hause
und in der Schule an seinem Thema/ seinen Themen. In den letzten Stunden
korrigierten Ariella, Elisabeth und Niklas gegenseitig unsere Ergebnisse und wir
erstellten mithilfe der Mindmaps zu den einzelnen Bezügen die
Gesamtmindmap, welche Ariella auf den PC übertrug. Nachdem nun alles
fertig getippt ist, hoffen wir, dass euch unsere Arbeit ein Stückchen weiterhilft,
das Buch zu verstehen und dass sie auch in sich selbst verständlich ist.
Juliane Abel,
Ariella Dumesch,
Elisabeth Tries
& Niklas Pritzl
Caterina de Medici
Lebenslauf von Caterina de’Medici
Die de’Medici waren eine der wohlhabendsten und einflussreichsten Familien
in Florenz, da sie Förderer von Kunst und Kultur waren und das erste Bankwesen
errichteten.
Caterina Maria Romula de’Medici, kurz Katharina de’Medici, wurde am 14.
April 1519 in Florenz geboren. Ihre Mutter war die französische Bourbonen
Prinzessin Madeleine de la Tour d`Auvergene (1495-1519), die 14 Tage nach der
Geburt starb. Ihr Vater war Lorenzo II. de’Medici (1492-1519), Herzog von
Urbino, der am 4. Mai 1519 starb.
Ihr Großonkel Papst Leo X., Onkel von Lorenzo II., war ihr Vormund. Er brachte
sie als Kleinkind nach Rom und sie wurde Herzogin von Urbino. Als Leo X. jedoch
am 1. Dezember 1521 starb, ließ ihr Urgroßonkel, Kardinal Giulio de’Medici
(1478-1534), der 1532 zu Papst Clemens VII. ernannt worden ist, sie wieder nach
Florenz bringen, wo sie von ihrer Tante Clarice Strozzi aufgezogen wurde. Am
28. Oktober 1533 verheiratete Clemens VII. die 13- jährige Katharina mit dem 14
Tage älteren Heinrich II. de Valois, Sohn des französischen Königs Franz I., in
Nizza. Drei Jahre nach der Trauung starb Heinrichs älterer Bruder und er rückte
zum Dauphin (Thronfolger) auf. Da Katharina und Heinrich II. lange Zeit noch
keine Kinder hatten und auch noch eine uneheliche Tochter von Heinrich II.
geboren wurde, schien die Ehe zu zerbrechen. Jedoch kamen ab dem Jahre
1543 in rascher Folge zehn Kinder zur Welt, von denen drei sehr früh starben. Am
19. Januar 1543 wurde Franz II. (1543-1560), am 27. Juni 1550 Karl IX. (1550-1574),
am 19. September 1551 Heinrich III (1551-1589) geboren, die ab dem Jahre
1559 hintereinander König von Frankreich wurden, und am 14. Mai 1553 wurde
Marguerite (1553-1615) geboren, die später Heinrich von Navarra heiratete.
Am 31. März 1547 starb der König von Frankreich Franz I. und Heinrich II. wurde
Thronfolger.
Am 10. Juli 1559, 11 Tage nach einem Turnier bei dem sich Heinrich II. schwer
verletzte, starb er aufgrund der Wunden. Franz II., der mit Maria Stuart
verheiratet war, bestieg 15-jährig den Thron. Da er aber als unzurechnungsfähig
erklärt wurde, wurde Katharina Regentin und hielt damit die Fäden in der
Hand. Am 5. Dezember 1560 starb Franz II. an Tuberkulose. Der 13-jährige Karl
IX., der noch nicht als volljährig erklärt wurde, bestieg den Thron und Katharina
blieb Regentin und durfte damit indirekt weiter herrschen.
In Paris am 18. August 1572 heiratete Katharinas Tochter, Margarete de Valois,
Heinrich von Navarra (1553-1610), der ein Hugenotte war (S.49/50). Katharina
erhoffte sich dadurch einen Ausgleich zwischen den Katholiken und den
Hugenotten. Deshalb holte sie zuvor auch Admiral Gaspard Coligny (15191572), ein Führer der Hugenotten, in den Kronrat. Jedoch merkte sie, dass er zu
große Macht auf ihren Sohn, den König Karl IX. hatte und so ließ sie ihn und fast
alle anderen Hugenotten in der Hochzeitsnacht, der Bartholomäus Nacht,
umbringen. Heinrich von Navarra überlebte, musste aber seinen Glauben
abschwören.
Ein Jahr später wurde Katharinas Sohn, Heinrich III. durch ihre Mithilfe 1573-1574
König in Polen, ab 1574 dann in Frankreich, wobei Katharina noch weiterhin die
Fäden in der Hand hielt.
Während einer Jagd 1576 gelang Heinrich von Navarra die Flucht und er wurde
wieder Anführer der Hugenotten. Am 23. Dezember 1588 lockte der König
Heinrich III. Heinrich von Giuse ins Schloss und tötete ihn. Katharina war von
dieser Tat entsetzt.
Am 5. Januar 1589 starb Katharina de Medici und sie wurde wegen der
Unruhen in Paris in Blois beigesetzt.
Heinrich III. wurde am 2. August 1589 von Jacques Clément, einem
Dominikanermönch, ermordet.
Quellen:
www.dieterwunderlich.de/Katharina_Medici.htm
www.kleio.org/frauen/ren28.htm
(Selina Lathan)
Domizile der Medici
Villa Medici
Medici Palast
Garten der Villa Medici
MARGUERITE UND JEANNE
Marguerite de Valois (auch bekannt als: M. de Anguleme, M. de Navarra,
M. de Orleans oder M. de Alencon) lebte von 1492 bis 1549.
Sie heiratete 1509 den Herzog Karl de Anlencon, der jedoch 1525 verstarb.
Danach heiratete sie den damaligen Anführer der Hugenotten Heinrich de
Albret, den König von Navarra. Sie bekamen eine Tochter, Jeanne de Albret
(1528-1572), die sie sehr protestantisch erzogen.
Jeanne heiratete Wilhelm V, den Herzog von Cleve, doch da diese Ehe eher
unfreiwillig war, wurde sie 1545 von Papst Paul III annulliert. Danach heiratete
sie den Herzog Antoine de Bourbon-Vendome, einen Katholiken, den sie sehr
liebte. Sie bekam mit ihm einen Sohn, Heinrich von Navarra, der später
Margarete de Medici bei der sog. "Bluthochzeit" heiratete.
Nach dem Tod ihres Gatten, A. de Bourbon-Vendome wurde Jeanne eine der
wichtigsten Personen im calvinistischen Protestantismus. Unter ihrer Führung
wurde ganz Navarra calvinistisch und Mönche verjagt.
Tineke Heck
Verhältnis von Caterina de' Medici zu Admiral Gaspard de Coligny
Caterina de' Medici, die Regentin ihres Sohnes, des Königs Karl IX., holte
Gaspard de Coligny, den Anführer der Hugenotten, in den Kronrat, allerdings
nur aus dem Grund, um eine Ausgewogenheit zwischen den Konfessionen
herzustellen. Durch dieses nun engere Verhältnis zur katholischen Seite gewann
Coligny immer mehr an Einfluss auf den Jungkönig Karl IX..
Caterina de' Medici bekam Angst, sie würde die Kontrolle über ihren Sohn
verlieren. Sie beschloss Admiral Coligny in der Hochzeitsmacht ihrer Tochter
Margarete von Valois mit Heinrich von Navarra umbringen zu lassen.
Admiral Gaspard de Coligny wurde am Arm angeschossen. Er erlag später
dieser Verwundung. Caterina de' Medici hatte Coligny nur ausgenutzt.
Diese Nacht wird auch Bartholomäusnacht genannt. Nur sehr wenige
Hugenotten überlebten diese.
Textbezüge zum Buch:
- Reclam, 2002: S. 49
- DTV, 1998: S. 68
Irina Cichon
Quellenangaben:
- Der große Brockhaus
- http://www.kleio.org/Frauen/ren39.html
- http://www.boisestate.edu/courses/hy309/pics/medici.palace.jpg
- http://www.whatsoninrome.com/images/u/villa-medici.jpg
- http://de.wikipedia.org/wiki/Caterina_von_Medici
- Bibliographisches Institut für F.A. Brockhaus AG, 2006
Die Hugenotten (Teil 1)
von Giulia Klaas, Nora Gawehn, Lili Ullrich, Laila Schestag
Der Begriff Hugenotten:
„Hugenotten“ ist vermutlich der Spottbergriff für die französischen Protestanten.
Diese wurden im 16. Und 17. Jahrhundert stark verfolgt, besonders unter Ludwig
XIV., so dass dieser 1685 während seiner Regierungszeit eine Flutwelle von gut
einer Viertel Million Hugenotten auslöste, die in die protestantischen
Nachbarländer flohen. Die Bezeichnung Hugenotten bezieht sich auf den
calvinistischen Glauben und bezeichnet die französischen Protestanten zur Zeit
der Verfolgungen in Frankreich.
Dies ist das
Symbol der
französischen
Protestanten
Im Gegensatz zu der Geschichte der deutschen Protestanten war die
Geschichte der französischen Protestanten (die nicht wie die der deutschen
Protestanten auf den Thesen Martin Luthers, sondern auf dem Calvinismus
beruht) keine Erfolgsgeschichte, sondern eine Geschichte des Leidens. Sie
wurden weniger respektiert als verstanden.
Wer als Protestant in Frankreich aufwuchs, wurde einem Rechtfertigungsdruck
ausgesetzt.
Die Geschichte der Hugenotten begann 1516. Franz der I. regierte über
Frankreich und war sich mit Philosophen und Theologen seiner Zeit darin einig,
dass die katholische Kirche dringend einer Reformation bedurfte. Den ersten
Schritt vollbrachte er 1516 mit Papst Leo X., als er das Konkordat von Bologna
unterzeichnete, welches ihm das Recht gab, die hohen Ämter der katholischen
Kirche selbst zu besetzen. Dieses tat er so, dass der Hochadel sich ihm
verpflichten musste. Um nun die absolute Autorität zu erlangen und einen
Zentralstaat zu schaffen, brauchte Franz I. jedoch das landesweite gut
funktionierende Kommunikationsnetz der Kirche, denn einen besseren Verteiler
konnte man zu jener Zeit nicht erwarten. Franz I. machte die Kirche zur
königlichen Verwaltungsbehörde, und das mit großem Erfolg. Die Pfarrer waren
ihm eine große Hilfe; unter anderem als es darum ging, den Gehorsam des
Volkes einzufordern.
Allerdings kamen zu diesem Zeitpunkt in Deutschland erstmals die Thesen
Martin Luthers an die Öffentlichkeit. Das Volk forderte den wahren Glauben
und wollte nicht, dass die Kirche verweltlicht wurde. Jenes ist deutlich von
Luthers Thesen unterstrichen worden, der die weltliche Macht der Kirche zwar
duldete, aber dennoch eine neue Glaubensauffassung, das einzig Wahre sei
die heilige Schrift, ins Leben gerufen hatte.
Für Franz I. stellten diese Thesen eine Gefahr dar, obwohl er vorher nichts gegen
Luther einzuwenden hatte; ja sogar drei seiner Schriften sehr genau gelesen
und Nächte lang mit seiner Schwester durchdiskutiert hatte. Jedoch hatte der
Papst Martin exkommuniziert und sich gegen den Papst zu richten war
unmöglich. Franz I. musste sich also gegen den Protestantismus wenden. Hätte
Franz sich den Hugenotten zugewandt, hätte er die Unterstützung der
katholischen Kirche und somit seine Reformpolitik verloren und eine
Großinvasion der kaiserlichen Truppen riskiert. Deshalb beschloss er gegen die
Hugenotten vorzugehen.
So begann 1523 die Verfolgung der Protestanten in Frankreich und zwar in
solchem Ausmaße, dass es schon 1530 selbstmörderisch gewesen wäre, sich
öffentlich zum Luthertum zu bekennen (⎭ S. 29). Dennoch gab es Abtrünnige in
der katholischen Kirche. Diese widmeten sich sehr bald dem französischen
Landsmann Jean (zu Deutsch: Johannes) Calvin ( ⎭ S. 28),1509 in Nyon
geboren, der in Genf begonnen hatte, sich einen Namen als Reformator zu
machen. Er baute seine Reformation auf den Lehren Luthers auf, entwickelte
jedoch eine eigene Glaubensrichtung, welche man als Calvinismus
bezeichnet. Er begann also, zumindest in Frankreich, die Thesen Luthers zu
verdrängen ( ⎭ S. 45).
1547 starb Franz I. und sein Sohn Heinrich II. bestieg den Thron Frankreichs.
Dieser führte das Verfahren seines Vaters fort. Etwa um diese Zeit begann die
Reformation in Deutschland unter Kaiser Karl V. aus den Fugen zu gleiten.
Heinrich II. wollte ähnliche Geschehnisse in Frankreich um jeden Preis
vermeiden. Da sich aber auch hier (d.h. in Frankreich) immer mehr Adelige den
Hugenotten anschlossen, begann Heinrich II. mit der endgültigen
Diskriminierung der französischen Protestanten. Auf seine Befehle hin wurden
immer mehr protestantenfeindliche Edikte verabschiedet. Der Höhepunkt war
das am 2. Juni 1559 in Kraft gesetzte Edikt von Écouen, welches besagte, dass
die Gerichte für Kirchengegner von nun an nur noch die Todesstrafe
verhängen durften. Kurz darauf starb Heinrich. Der dann folgende Regent,
Heinrichs Sohn Franz II. setzte die begonnene Vertreibung fort. Bei zahlreichen
Anschlägen wurden Tausende von Hugenotten (aber auch wenige Katholiken)
ermordet. So auch in der Bartholomäusnacht:
In der Bartholomäusnacht (⎭ S. 58/59 ), die nach Sankt Bartholomäus benannt
ist, der am 24. August Namenstag hat, begann ein etwa dreitägiges Massaker
an den Hugenotten in
Paris, bei dem etwa 15.00020.000 Menschen ermordet
wurden, in der Mehrzahl
Hugenotten.
Aber auch viele
Hugenotten aus anderen
Städten fanden in dieser
Nacht und den darauf
folgenden Tagen in Paris
den Tod. Sie (die
Hugenotten) waren zur
Hochzeit von Heinrich von
Navarra (protestantisch) mit Margarete von Valois (katholisch) gekommen. Dies
war die Schwester von Karl IX. Man nennt dieses Massaker deshalb auch: „Die
Bluthochzeit von Paris.“ Die Urheberin dieser blutigen Auseinandersetzung war
vermutlich Caterina de' Medici, die Mutter von Karl IX..
In den Jahren vor dem Massaker
ZUM NAMEN BARTHOLOMÄUS:
hatte Caterina de' Medici immer
Dieser bedeutet, Sohn des Furchenziehers.
Bartholomäus war einer der 12 Apostel Jesu. Sein
versucht, die beiden Parteien
israelitischer Name war Nathanael von Kane. Er
zum friedlichen
soll, so erzählen Legenden, den Glauben der
Miteinanderleben zu bewegen;
Überlieferung in Persien, möglicherweise auch in
nicht zuletzt natürlich deshalb,
Indien, Ägypten und Armenien verbreitet haben.
um die Position ihres Sohnes zu
Er heilte Kranke und Besessene. Der Feind von
Bartholomäus war Astyages, der Bruder des
schützen. Auslöser für das
Königs Polymios. Dieser schickte 1000 Soldaten
Geschehen war ein missglückter
aus, um Bartholomäus zu fangen. Er ließ ihn mit
Mordanschlag am 24. August
Knüppeln schlagen und ihm bei lebendigem
1572 (also drei Tage vor der
Leibe die Haut abziehen. Danach wurde er
Bartholomäusnacht) auf den
gekreuzigt. Er starb als Märtyrer.
Anführer der Calvinisten,
Gaspard de Coligny. Bei dem Massaker wurde er ebenfalls getötet.
Zu selben Zeit fanden weitere blutige Auseinandersetzungen auch in anderen
Teilen von Frankreich statt, wo insgesamt etwa 30.000 Menschen umkamen.
Nach dem Tod des Kardinals Mazarins übernahm 1661 Ludwig XIV. die
Regierung. Am 18. Oktober 1685 ersetze er das im Jahre 1598 in Kraft gesetzte
Edikt von Nantes, welches damals aber nicht die gewünschte Beruhigung im
Lande bewirkt hatte, durch das Edikt von Fontainebleau. Dieses bestimmte die
Zerstörung der protestantischen Kirche, ordnete katholische Zwangstaufen und
Erziehungen für bisher reformierte Kinder an, und Pastoren wurden
aufgefordert, das Land innerhalb von 15 Tagen zu verlassen. Allen anderen
Reformierten war die Auswanderung untersagt. Dennoch gelang ca. 500.000
Hugenotten die Flucht. Aber auch diese teilweise mörderischen Gebote ließen
den Protestantismus in Frankreich nicht sterben.
Zu den Ländern, die die aus der Heimat vertriebenen Hugenotten bereitwillig
aufnahmen, zählen die Schweiz, die Niederlande, England, Deutschland und
Amerika.
In Frankreich zog erst Ludwig XVI. dem Gemetzel 1787 einen Schlussstrich,
indem er mit dem Edikt von Versailles alle noch in Frankreich lebenden bzw.
versteckten Hugenotten als Staatsbürger anerkannte.
Informationen über die Hugenotten aus dem Buch „Das Amulett“
S.28: Der Hass gegen die Papisten wird hier von Schadau genauestens
beschrieben. Man erfährt etwas über den Glaubensführer Calvin, dessen Lehre
und die evangelische Freiheit, sowie die an dieser Stelle spürbare Angst der
Hugenotten der Gottlosigkeit bezichtigt zu werden.
S.29: Durch die Figur des Schneiders Gilbert wird die Angst veranschaulicht, die
viele französische Protestanten beim Besuch eines Gottesdienstes um ihre
Familie haben mussten. Die Tatsache, dass er sich nur in Anwesenheit eines
Soldaten sicher fühlte, unterstreicht dies.
S.31: Hier erfährt man, dass die Hugenotten ihre Kleider nach einem strengen
hugenottischen Schnitt nähten. Dies galt vermutlich als Erkennungszeichen ihres
Glaubens. Außerdem tritt hervor, dass die Hugenotten den Umgang mit
Christen vorzogen.
S.32/33: „Christen!“ ruft hier der katholische Pfarrer, „was ist die Duldung,
welche man von uns verlangt? Ist sie christliche Liebe? Nein, sie ist eine
fluchwürdige Gleichgültigkeit gegen das Los unserer Brüder!“
⇒Hier kritisiert der Pfarrer seinen eigenen Glauben!!!
S.32: „das anstehende Gift des Fanatismus...“ Die Katholiken hetzen sich im
Gottesdienst gegenseitig gegen die „Ketzer“ (Hugenotten) auf.
S.40: Ein Erkennungszeichen der Hugenotten ist der steife Hemdkragen. An
dieser Stelle wird von Boccard noch einmal geschildert, wie verhasst die
Hugenotten und ihr neues Glaubensbekenntnis beim sonst katholischen Volk
sind. (⇒„...und da sie dich an deinem steifen Kragen als Hugenotte erkennen
würden, wärest du zweifellos verloren!“
S.45: Schadau verdankt einem „Götzenbild“ (Frau von Einsiedeln) sein Leben.
Was er als gläubiger Protestant natürlich zuerst nicht wahrhaben mochte.
Er hält nichts vom „katholischen“ Aberglauben.
S.47: Der Schneider Gilbert sorgt sich nicht zu Unrecht um sich und seine Familie.
Er möchte unter diesen grauenhaften Umständen auf keinen Fall als Protestant
erkannt werden und schildert deshalb seinem damaligen Untermieter und
Glaubensbruder Schadau die derzeitige Situation der Pariser Hugenotten.
Außerdem kann man den Grund, warum die Hugenotten beim französischen
Volk so verhasst waren, leicht erahnen („Weil wir eingezogen, züchtig und
rechtschaffen leben, so werfen sie uns vor, wir wollen uns als die Besseren von
ihnen sondern; aber gerechter Himmel! Wie ist es möglich die Zehn Gebote zu
halten und sich nicht vor ihnen auszuzeichnen!“ Zudem wird auch noch klar,
wie gefährlich der Zweikampf zwischen Schadau (protestantisch) und Guiche
(katholisch) für die französischen Protestanten wirklich war.
S.51: „Ihr Hugenotten kleidet euch düster, tragt ernsthafte Mienen, versteht
keinen Scherz und seid so steif wie euer Halskragen!“, Die „Erkennungszeichen“
eines jeden Hugenotten aus katholischer Sicht.
S.60: Der Admiral und auch alle anderen hugenottischen Führer sind tot.
Auf den Befehl des Königs hin sollen alle Hugenotten ermordet werden!
Anhang:
Beteiligte: Lili Ullrich (Geschichte der Hugenotten), Laila Schestag (Geschichte
der Hugenotten), Giulia Klaas (Zusammenhänge mit dem Buch), Nora
Gawehn (Bartholomäusnacht)
Quellenangabe: "Das Amulett" (Ausgabe: Reclam, 2002)
Website Bourdeaux
Wikipedia (Stichwort: Hugenotten, Bartholomäusnacht)
[email protected]
Zusammenarbeit:
Obwohl Lili und Laila sich mit demselben Thema befassten, arbeiteten sie
zunächst allein, um so viele verschiedene Informationen wie möglich zu
sammeln und sie dann zusammenzutragen.
Nora arbeitete allein; ihre Arbeit fügten wir später in den Text ein.
Giulia arbeitete ebenfalls allein. Ihr Geschriebenes setzten wir anschließend ans
Ende unserer Lektürenhilfe.
Die Hugenotten Teil 2
– Definition und geschichtlicher Hintergrund
Von: Gianluca Vagliano, Tim Eulig, Christoph Franz, Marianne
Ruffert)
Was sind Hugenotten?
Hugenotten sind reformierte Protestanten, die nach den Lehren Calvins und in
Frankreich lebten. Der Begriff „Hugenotte“ ist vermutlich eine Anlehnung an
das französische Wort „aignos“, was so viel wie Eidgenosse heißt und den
Zusammenhang mit dem calvinistischen Zentrum Schweiz andeutet. Der Begriff
wurde nicht von den Hugenotten selbst geprägt, sondern er wurde als
Spottbegriff verwendet, der sie ausgrenzen sollte. Die Bezeichnung
„Hugenotte“ ist eigentlich nur für die calvinistischen Gläubigen zur Zeit ihrer
Verfolgung zutreffend. Denn nach Inkrafttreten der französischen Verfassung
(1791) festigte sich die Anrede Protestant.
Wie war die religiöse Situation?
Die Hugenotten wurden im 16. und 17. Jahrhundert sehr stark verfolgt. Vor
allem die Verfolgung durch Ludwig den XIV. (ausgelöst durch das Edikt von
Fontainebleau, das den evangelischen Glauben in Frankreich verbot und
jeden, der als Protestant erkennbar war, zu Haft- oder Galeerenstrafe
verbannte und somit das Edikt von Nantes widerrief) löste ab 1685 eine
Fluchtwelle von ca. einer viertel Millionen Hugenotten aus, die in nahe liegende
protestantische Länder flohen.
Was für Berufe hatten Hugenotten?
Hugenotten lebten als normale Bürger in den Städten. Sie konnten die gleichen
Berufe wählen, die auch für Katholiken zur Auswahl standen. In „Das Amulett“
kommen ein Schneider (⎭ S. 47) und ein Parlamentsrat (⎭ S. 16, dort lernt
Schadau Boccard, Gasparde und den Parlamentsrat in einer Unterkunft
kennen)) sowie ein Admiral (Seite 25) und dessen Schreiber als Berufe, denen
die Hugenotten nachgingen, vor. Sie waren sehr beliebt als Handwerker, da sie
als zuverlässig und geschickt galten.
Schadau lernen wir als Schreiber (⎭ S. 25) beziehungsweise als Soldat kennen.
(Marianne Ruffert)
Quellen:
Reclam: „Das Amulett“ (Auflage 2002)
Wikipedia: „Hugenotten“ und "Der Exodus der Hugenotten"
Die Gründe der Verfolgung
Ein Grund für die Verfolgung der Hugenotten war die Gefahr, die wesentliche
Stütze der Kontrolle von Franz I., dem damaligen französischen König über
Frankreich, in sich zusammenbrechen zu lassen.
Die Reformer waren gegen die Adeligen, denen der französische König erst
zuvor kirchliche Ämter, Einnahmequellen und Würden verschafft hatte. Wäre
Franz also für die Reformation gewesen, so hätte er seine helfende Stütze
verloren und auch noch die Kontrolle über Frankreich.
Der andere Grund war, dass Franz I., in einen heftigen Konflikt mit den
Habsburgern geraten war, genauer genommen mit dem deutschen Kaiser Karl
V..
Frankreich war von den Niederlanden, Deutschland, Spanien, den
Habsburgern und Italien umzingelt und stand dazu mit Norditalien noch im
offenen Krieg. Hätte Franz der Reformation freien Lauf gelassen, hätte er auch
Rom gegen sich gehabt und ein Einfall in Frankreich durch die Truppen des
Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen wäre nicht mehr abzuhalten
gewesen.
Das Edikt von Nantes
Das Edikt von Nantes versprach den Hugenotten gesetzliche Toleranz im
katholischen Land Frankreich. Am 13. April 1598 unterzeichnete der französische
König Heinrich IV. das Edikt in Nantes, daher auch der Name. Im Edikt erwähnte
man den katholischen Glauben als Staatsreligion, aber es war auch erlaubt,
sich nach dem protestantischen Glauben zu richten.
Erst 26 Jahre nach der Bartholomäusnacht wurde das Edikt von Nantes verfasst
und unterzeichnet. Am Genfer Reformationsdenkmal ist die Unterzeichnung
dieses Ediktes auf einem Relief festgehalten.
Das Edikt von Fontainebleau
Mit dem Edikt von Fontainebleau wurde das katholische Bekenntnis zur
Staatsreligion erklärt und der protestantische Glauben verboten. Somit wurde
das Edikt von Nantes durch das Edikt von Fontainebleau am 18. Oktober 1685
von König Ludwig XIV. widerrufen.
(Christoph Franz)
Die Flucht der Hugenotten
Vorgeschichte
Nachdem das Edikt von Nantes, welches 1589 von Heinrich IV. ausgerufen
wurde und den Hugenotten Rechte sicherte, von dem Edikt von
Fontainebleau, welches 1685 durch Ludwig XIV. ausgerufen wurde, nichtig
gemacht wurde, begannen die Verfolgungen der Hugenotten, so dass sie
fliehen mussten. So machten sich 200.000 Hugenotten auf die Suche nach einer
neuen Heimat.
Wohin flohen die Hugenotten?
Fluchtorte der Hugenotten:
1. Deutschland, Preußen, Berlin
2. Niederlande
3. Schweiz
4. Großbritannien
5. Dänemark, Norwegen, Schweden
6. Südafrika, Kapstadt und Umgebung
7. Nordamerika
8. Russland
Die Hugenotten in Deutschland
Nachdem das Potsdamer Edikt 1685 nur wenige Wochen nach dem Erlass von
Fontainebleau von Kurfürst Friedrich Wilhelm ausgerufen wurde, gingen viele
Hugenotten nach Deutschland, hauptsächlich aber nach Preußen. Das Edikt
von Potsdam sicherte den Hugenotten viele Rechte. Der Grund für diesen Erlass
waren die Folgen des Dreißigjährigen Krieges, der viele deutsche Städte stark
zerstört und viele Menschen getötet hatte. Die Wirtschaft war am Boden und
man brauchte Arbeitskräfte. So versuchte man, Hugenotten nach Deutschland
zu holen.
Es kamen 40000 Hugenotten nach Deutschland, die meisten gingen nach
Berlin. Die Deutschen begegneten ihnen zunächst ablehnend, da sie anders
lebten, andere Sitten pflegten, und das, obwohl Preußen zu dieser Zeit
protestantisch war. So erfolgte die Integration nur langsam, doch dann kamen
sich beide Seiten näher. Die Hugenotten spielten in Kultur und Wissenschaft in
Berlin eine große Rolle, es wurden Akademien und Schulen von ihnen
gegründet.
Die Hugenotten in den Niederlanden
Viele Hugenotten aus Frankreich flohen in die nahe gelegene Niederlande.
Dies taten sie, weil sie von dort gegebenenfalls in andere Länder fliehen
konnten, z.B. nach Südafrika oder weiter nach Deutschland, Dänemark,
Schweden und Norwegen. Außerdem wussten sie, dass sie dort gut
aufgenommen werden würden, da die Niederländer als tolerant galten, unter
anderem wegen des durch Erasmus von Rotterdam geprägten Humanismus. Es
gab dort ebenfalls protestantische Kirchen.
Auch von Seiten der Niederländer wurden Anwerbungen gemacht. Sie sahen
im Anwerben von den Hugenotten ihre Chance, ihre Seiden- und
Textilverarbeitung boomen zu lassen. So wurden trotz vieler Verbote Anzeigen
in französischen Zeitungen veröffentlicht. Außerdem bekamen die Hugenotten
viele Privilegien, so mussten sie die ersten drei Jahre keine Steuern zahlen. Arme
Leute konnten mit finanziellem Beistand rechnen, und diejenigen, die einen
eigenen Betrieb gründen wollten, bekamen ein Startkapital. Es flohen
insgesamt 50.000 Hugenotten in die Niederlande.
Die Hugenotten in der Schweiz
In die Schweiz gingen diejenigen Hugenotten, die glaubten, dass der König nur
einen Irrtum begangen habe und sein Edikt wieder für nichtig erklären würde.
Für die Zeit, in der die Hugenotten in der Schweiz bleiben sollten, wurde ihnen
großmütig geholfen: Es wurden auch Spenden für sie gesammelt und die
Steuern erhöht, um auf diese Weise ihnen finanziell Beistand leisten zu könnten.
Als sie in der Schweiz waren, florierte die Wirtschaft, denn sie gliederten sich
gleich in Handel und Gewerbe ein und trieben die Seidenherstellung voran.
Außerdem flohen auch die Waldenser aus dem Piemont in die Schweiz. Vor
allem gingen die Hugenotten in französischsprachige Kantone. Es flohen circa
20.000 Hugenotten in die Schweiz.
Die Hugenotten in Großbritannien
In England wurden für die Flüchtlinge sogenannte französisch-reformierte
Kirchengemeinden eingerichtet. Ihnen wurden von König Karl II. Rechte
zugesichert, und später wurde ihnen freie Religionsausübung gewährt. Es
wurden Spenden für sie gesammelt.
Die Hugenotten waren gute Handwerker und Kaufleute und so passten sie sich
schnell an. Die meisten Hugenotten gingen nach London, andere in den Süden
Englands, aber auch nach Schottland und Irland. In den verschiedenen Teilen
Londons siedelten sich auch verschiedene hugenottische Handwerker an, so
gingen die Hutmacher nach Vandsworth, die Glasmacher siedelten nach
Greenwich über und die Gärtner zog es nach Chelsea. Es flohen etwa 40.000
Hugenotten nach England, 5.000 nach Irland und 400 nach Schottland.
Die Hugenotten in Dänemark und Schweden
Die ersten Hugenotten kamen 1680., und es entstanden zwei FranzösischReformierte Kirchengemeinden, und zwar in Kopenhagen und Fredericia. In
Kopenhagen waren die Hugenotten im Baumwollverarbeitungsgewerbe tätig,
und in Fredericia wurden Tabak, Rüben, Kohl, Kartoffeln, Spargel und Bohnen
von den Hugenotten angepflanzt. König Christian V gewährte den Hugenotten
Privilegien. In Schweden waren hugenottische Metallarbeiter für die
Waffenfertigung gefragt. 1724 wurde eine Französisch-Reformierte
Kirchengemeinde in Stockholm gegründet.
Insgesamt kamen 1500 Hugenotten nach Dänemark und Schweden.
Die Hugenotten in Südafrika, Kapstadt und Umgebung
Viele Hugenotten kamen von den Niederlanden nach Südafrika vor allem in
die Umgebung von Kapstadt, weil in den Niederlanden schon zu viele
Hugenotten waren und diese keine Arbeit mehr fanden. So fuhren sie mit
einem Schiff der Niederländisch-Ostindischen Kompanie (VOIC) an das Kap,
um dort die Schiffe eben jener Kompanie, die auf dem Weg nach Indien
waren, mit Wein zu versorgen, da dies skorbutvorbeugend wirkte. Die ersten
Siedler waren jedoch keine Hugenotten, sondern Soldaten, die 1655 ankamen.
Die ersten Hugenotten ließen sich in Franschhoek (Franzoseneck) nieder und
begannen dort mit dem Weinanbau. Nachdem am Kap die erste Stadt,
Kapstadt, gegründet worden war, wurde auch eine zweite Stadt, Stellenbosch,
gegründet, in der die Hugenotten Gemüse und Obst anbauten.
Der Wein des Kaps wurde bis nach Europa exportiert.
Es kamen etwa 250 Hugenotten an das Kap der guten Hoffnung.
Die Hugenotten in Nordamerika
1620 begann die Einwanderung der Hugenotten nach Amerika, erreichte 1680
ihren Höhepunkt und endete
im 18. Jh. Die Hugenotten
verstanden sich gut mit den
Holländern und Engländern,
die Schiffe in die „neue Welt“
entsandten. Es kamen
vorwiegend Leute, die
mittellos waren und ihr Glück
in den Städten Boston, New
York und Charleston
versuchten.
Den Hugenotten litten
darunter, dass es keine Prediger zur Leitung ihrer Französisch-Reformierte
Kirchengemeinden gab. So gingen sie in diesem großen Land unter.
Insgesamt gingen 1500-2000 Hugenotten nach Nordamerika und 800 nach
Kanada.
Die Hugenotten in Russland
Auch Russland zeigte nach dem Edikt von
Fontainebleau Interesse daran, die Hugenotten
wegen ihrer fortgeschrittenen Technik im Bereich
der Luxusgüter als Juweliere anzustellen. Es kamen
nur 300 Hugenotten, da die anderen sich trotz allem
nicht so weit von ihrem Heimatland entfernen
wollten.
Der berühmteste Juwelier war der hugenottische
Hofjuwelier Fabergé, der das Weltberühmte Fabergé-Ei hergestellt hat.
Hugenottenflüchtlinge
50000
45000
40000
35000
30000
25000
20000
15000
10000
5000
0
Deutschland
Skandinavien
Niederlande
Kapstadt
Schweiz
USA
England
Kanada
Irland
Russland
Schottland
Eberhard Gresch: „Die Hugenotten. Geschichte, Glaube und Wirkung“,
Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig.
Bildquellen:
www.google.de/
Franschhoelz
www.google.de/
Fabergè-Ei
www.google.de/
FluchtderHugenotten
Thema:Religiöse und politische Konflikte im 16. und 17. Jahrhundert
zwischen Katholiken und Protestanten (Hugenotten)
Von: Peter Marx, Peter Mayer, Nicolas Enders, Mauritius Glanz
Fragen zum Buch „Das Amulett“ von Conrad Ferdinand Meyer
1. Wie war das Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten in Frankreich
zu dieser Zeit?
2. Welcher Konfession gehörten die Machthaber dieser Zeit an?
3. Wie stand die Bevölkerung zur Religion?
4. Wie entstand das Wort Hugenotten?
5. Wie war die Kirche im 16. und 17. Jahrhundert in Frankreich aufgebaut?
6. Wie wurde Ketzerei damals bestraft?
1. Wie war das Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten in
Frankreich zu dieser Zeit?
Da zu dieser Zeit gerade der religiöse Umbruch in vollem Gange war und sich
Katholiken und Protestanten (in Frankreich die Hugenotten) gleichermaßen als
Ungläubige beschimpften, kann man sich vorstellen, dass bei einer Begegnung
von Angehörigen dieser zwei zerstrittenen Parteien ein lauter Streit über die
Richtigkeit des Glaubens entbrannte, welcher manchmal für einen der
Streitenden zum (tödlichen) Verhängnis werden konnte. Bei der Begegnung
von Schadau und Boccard kommt es zu einer ähnlichen Debatte ( ⎭ S.15-24),
die aber für keinen von beiden, nicht zuletzt weil sie Landsleute sind, schlimm
ausgeht. Das Problem der Hugenotten war, dass der Regent Frankreichs dem
Die Bartholomäusnacht, in der Hugenotten gemeuchelt wurden.
katholischen Glauben angehörte. Ein Höhepunkt des Glaubenskampfes war
schließlich die Bartholomäusnacht, in der 15000-18000 Hugenotten den Tod
fanden.
2. Welcher Konfession gehörten die Machthaber dieser Zeit an?
Caterina de Medici, die Mutter des französischen Königs Karl IV., zieht als die
wirklich mächtige Figur hinter dem König die Fäden ( S. 36-38 ). Sie ist katholisch
und will gegen die Protestanten in den Krieg ziehen.
Ihr Sohn König Karl der IX. gehörte auch dem katholischem Glauben an und
war Gegner der Hugenotten.
Coligny ist der Admiral der Hugenotten und Gegenspieler des Königshofes.
3. Wie stand die Bevölkerung zur Religion?
In der Religion sahen die Menschen eine Art Stütze für die Mühen des schweren
Alltags im 16. Jahrhundert. Sie konnten zum Beispiel in der Kirche ihre Sorgen für
einen Moment vergessen und sich ihren Gedanken hingeben.
Entweder wurde die Religion von den Machthabenden dieser Zeit stark für ihre
politischen Interessen missbraucht, oder es herrschte Konfessionszwang, so dass
man gezwungenermaßen einer Konfession angehören musste. Dies führte zu
vielen Aufständen, welche die Regierenden auch mit Gewalt
niederzuschlagen versuchten. Die katholische Kirche „überzeugte“ die
Menschen auch durch starke Druckausübung. Zum Beispiel drohten sie ( S. 4647) den Irrgläubigen nicht nur weltliche, sondern auch jenseitige Strafen an.
4. Wie entstand das Wort Hugenotten?
Das Wort Hugenotten ist eine Anspielung auf das französische Wort „aignos“
welches soviel wie „Eidgenosse“ bedeutet. Im Französischen erschien dieses
Wort zum ersten Mal zu Beginn des 16. Jahrhunderts, in der Form des Wortes
„eygenot“, welches als Beschreibung der Anhänger einer politischen Partei im
Kanton Genf galt. Andere behaupten, dass die Bezeichnung Hugenotte aus
dem Wort „Huis Genooten“ entstand, was so viel heißt wie Hausgenosse und für
flämische Protestanten benutzt wurde. Eine dritte Hypothese ist, dass das Wort
seinen Ursprung in dem Genfer Freiheitskämpfer Besancon Hugues hatte. Keine
dieser Vermutungen ist auszuschließen. Fest steht jedenfalls, dass Hugenotten
anfangs eher als Spottbegriff gegen reformierte Calvinisten verwendet wurde,
nicht als religiöser Name für ihren Glauben.
5. Wie war die Kirche im 16. und 17. Jahrhundert in Frankreich
aufgebaut?
5.1 Aufbau der Katholischen Kirche im 17. Jahrhundert
Gott
Papst
120 Kardinäle
Äbte
Bischöfe
Priester
Gläubige
5.2 Aufbau der Evangelischen Kirche
Gott
Bischöfe
Pfarrer
Gläubige
Da die Kirche hierarchisch aufgebaut war, war es den „normalen“ Gläubigen
nicht möglich, in direkten Kontakt mit Gott zu treten. Man musste erst zu einem
„Höherstehenden“ gehen und ihn bitten, mit Gott über seine Sorgen und
Ängste zu reden. Diese Position als „Postbote Gottes“ nutzten viele Priester,
Äbte und Bischöfe und nicht zuletzt oft auch der Papst schamlos aus.
6. Wie wurde Ketzerei damals bestraft?
Menschen, die von den Regeln des Glaubens abwichen, wurden als Ketzer
bezeichnet. Ketzerei wurde damals mit hohen Strafen, wie zum Beispiel der
Exkommunikation, belegt. Seit Kaiser Friedrich II. wurde Ketzerei auch mit
weltlichen Strafen, wie die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, bestraft (⎭ S.
47).
Bald beauftragte Papst Innozenz III. die Inquisitoren, Ketzer und
Kirchenfeindliche zu verfolgen und umzubringen. Die Inquisition kristallisierte sich
schnell als Massenverfolgung heraus.
Die streng Orthodoxen nannten den Glauben der Ketzer Häresie, was übersetzt
„Andersglaube“ bedeutet. Ein Synonym für Ketzer waren für die Kirche die
Katharer. Die Katharer waren ursprünglich eine Glaubensgruppe, gegen die
der Papst und die französischen Könige vorgingen. Der Papst ließ Kreuzzüge
gegen die Katharer ausrufen. Selbst die Felsenfestung des Montsegur, die 215
Katharern Schutz bot, wurde von einem Kreuzzug eingenommen. Die Katharer
wurden auf einem großen Scheiterhaufen verbrannt.
Kurz: Jeder der seinem Irrglauben nicht abschwor, wurde verfolgt, so wie auch
die Hugenotten. Ludwig der XIV war Gegner der Hugenotten. Seine
Regentschaft wurde von den Hugenotten gefürchtet, und so flohen über eine
Viertelmillion Hugenotten in umliegende Länder.
Hier ein Kerker der Inquisition, Gegner der katholischen Kirche werden
gefoltert, bis sie gestehen, dass sie etwas Ketzerisches getan haben. Sehr oft
wurden hier Unschuldige zu falschen Geständnissen gebracht, weswegen
sie dann von der Inquisition verbrannt wurden.
Quellen:
www.Wikipedia.de-Stichwort Ketzer; Hugenotten
www.Kirchenopfer.de
Inge Ott: Geier über dem Montsegur
Die Bartholomäusnacht
Am 23. und 24.8.1572 fand in Paris die Bartholomäusnacht (⎭ S. 54-62) statt.
Während des Festes des heiligen Bartholomäus wurden tausende Hugenotten
getötet. Unter ihnen befand sich auch Coligny, der schwer verletzt überlebte.
Dieses grausame Massaker wurde von den Königssoldaten verübt.
Darauf flüchteten die Hugenotten, die dem Gemetzel entkommen waren, in
andere europäische Länder. Man nennt die Bartholomäusnacht auch
Bluthochzeit, weil zwei Tage zuvor die Hochzeit von Heinrich von Navarra
(Hugenotte) und Margarete von Valois stattgefunden hatte. Diese Hochzeit
sollte den Krieg zwischen den Hugenotten und den Katholiken eigentlich
beenden. Doch es passierte genau das Gegenteil. Ungefähr 12000 Menschen
wurden in diesen zwei Tagen in Paris getötet, die meisten waren Hugenotten.
Bis in den Oktober 1572 gab es weitere Massaker in Städten wie Toulouse,
Bordeaux oder Lyon.
Heinrich von Navarra entkam dem Tod in der Bartholomäusnacht, weil der kurz
vor Mitternacht zum Katholizismus übertrat. Angeblich soll Caterina de' Medici
die Bartholomäusnacht befohlen haben, nachdem zwei Tage zuvor ein
Attentat auf Coligny misslungen war.
(Tim Eulig)
Heinrich von Navarra
Heinrich von Navarra oder Heinrich IV. wurde am 13.12.1553 in Pau geboren. Er
wurde am 14.5.1610 durch einen Unbekannten ermordet. Bevor er König von
Frankreich wurde, hieß er Heinrich von Bourbon. 1594 wurde er in Chartes
gekrönt. Er war der erste französische König aus dem Adelshaus Bourbon.
Heinrich IV. war beim Volk sehr beliebt, obwohl er Hugenotte war und das
französische Volk zum Großteil katholisch. Außerdem sprach er 1598 das Edikt
von Nantes aus, welches den Hugenotten mehr Freiheiten gewährte.
Zwei Tage vor der Bartholomäusnacht heiratete er Margarete Valois, eine
Katholikin, um den Krieg zwischen den Hugenotten und den Katholiken zu
beenden. Doch es kam ganz anders. Es wurden tausende Hugenotten
ermordet. Heinrich wurde verschont, weil er vor den Augen der Königssoldaten
zum Katholizismus übertrat.
(Tim Eulig)
Gaspard der II von Coligny
Coligny wurde am 16.2.1519 in der Nähe von Paris geboren. Bevor er 1552 zum
General von Frankreich ernannt wurde, kämpfte er als einfacher Soldat gegen
andere europäische Länder. Er wäre auch Admiral geblieben, doch er wurde
am 24.8.1572 in der Bartholomäusnacht von Königssoldaten umgebracht.
Zuerst stand er dem König sehr nahe, doch dadurch, dass er den Hugenotten
half, beging er Hochverrat.
Vor seinem Tod wurde er sowohl von den Hugenotten als auch von den
Katholiken geachtet, weil die meisten Katholiken nicht wussten, dass er den
Hugenotten half.
Außerdem versuchte er den Konflikt zwischen Hugenotten und Katholiken zu
schlichten. 1571 stellte er beispielsweise ein Heer gegen die Niederlande auf,
welches aus Hugenotten und Katholiken bestand.
Als er wegen der Hochzeit von Heinrich von Navarra und Margarete von Valois
am 22.8.1572 nach Paris kam, entging er knapp einem Attentat der
katholischen Liga. Trotzdem wurde er zwei Tage später in der
Bartholomäusnacht ermordet.
Am 24.8.1572 drangen Königssoldaten in seine Wohnung ein und wollten ihn
zum Fenster hinauswerfen. Als er sich wehrte, erstachen sie ihn. Ein Begräbnis
von Coligny fand erst 1599 statt, nachdem königliche Briefe seine Person
wieder gereinigt hatten.
In späteren Jahren benannten ausgewanderte Hugenotten in Brasilien und
Südafrika zwei Orte nach seinem Namen.
(Tim Eulig)
Reclam Verlag 2006 Nr. 6943
Quellen:
Wikipedia, "Die Hugenotten"
Brockhaus, "Die Hugenotten"
"Die Hugenotten" von Cornelia Franz und Leo H. Strohm: in: "Deutsche
Geschichte - Von den Anfängen bis zur Gegenwart"
Marienverehrung
Als Marienverehrung wird die Verehrung Mariens, der Mutter von Jesus
bezeichnet.
Der Evangelist Lukas beschreibt Maria als eine Frau, die vollkommenen nach
dem Willen Gottes lebt.
Im Jahr 432 nach Christus erklärte das 3. ökumenische Konzil Maria als
Gottesgebärerin. Ein Streit mit Bischof Nestorius, der gegen den Marienkult
predigte, war dem vorausgegangen.
Marienwallfahrtsorte:
Wallfahrtsorte sind Orte, zu denen Menschen pilgern, weil sie sich dort Gnade
von Gott erhoffen. Sie pilgern zu diesem Ort, weil dort schon andere Menschen
Hilfe erfahren haben. Oft finden sich Gruppen, die sich gemeinsam auf den
Weg machen. An Marienwallfahrtsorten hoffen Menschen auf die Marias
Fürbitte bei Gott in ihren Anliegen. Häufig sind dort Dankesbilder, Votivtafeln, zu
finden, die beschreiben, was für Hilfe Menschen erfahren haben. (S.21
Boccards Geschichte (laut Boccard) aufgemalt auf einer Votivtafel in
Einsiedeln) Auf einer Wallfahrt werden Lieder gesungen, Gebete gesprochen
und Kerzen entzündet. Bei einer Marienwallfahrt wird das Rosenkranzgebet, das
sich aus vielen „Ave Marias“ zusammensetzt, am häufigsten gesprochen.
Beispiel:
Altötting ist der größte Wallfahrtsort Deutschlands. Jedes Jahr besuchen mehr
als eine Millionen Pilger aus der ganzen Welt diesen Ort. Abermillionen
Menschen haben ihre Sorgen im Gebet zur Muttergottes von Altötting
getragen und Trost und Hilfe erfahren. In der Mitte der kleinen Stadt auf einem
Platz steht die Gnadenkapelle. Um die Kapelle herum hängen viele hundert
Votivtafeln. Auf diesen Tafeln haben Menschen Bilder von ihrem Unglück
gemalt und einen Dank für Hilfe an Maria darunter geschrieben. Zum Beispiel
ein Bild von einem Brand, von Krankheit, vom Sturz von einem Dach, von einem
Verkehrsunfall, von einem Jagdunfall etc.
Mit zwei Wundern begann die Wallfahrtsgeschichte von Altötting: In den
Jahren 1489 und 1490 ist ein dreijähriger Junge ertrunken, ein anderes Kind
wurde von einem Wagen überfahren. Die Eltern der Kinder haben zu Maria
gebetet und sprechen es der Fürsprache Marias zu, dass Gott den Kindern das
Leben geschenkt hat.
Vom Kerzenrauch in der Kapelle ist das Gnadenbild, eine geschnitzte
Holzskulptur aus dem 14. Jahrhundert, schwarz geworden.
An Marientagen finden Feste und Lichterprozessionen statt. In Altötting wird
besonders am 1. Mai (Beginn des Marienmonats) und am 15. August (Maria
Himmelfahrt) gefeiert.
Maria Einsiedeln ist der größte Wallfahrtsort in der Schweiz.
Cirka 829 n. Chr. verließ der Heilige Meinrad, ein Benediktinermönch sein
Kloster, um als Einsiedler zu leben. Im Jahre 861 wurde Meinrad von zwei
Raubmördern in seiner Zelle erschlagen. An dieser Stelle im „Finstern Walde“
bauten Benediktiner ein Kloster und errichteten an der Stelle der Zelle des
Einsiedlers eine Kapelle zu Ehren Meinrads und zu Ehren der Muttergottes.
Seit dem 14. Jahrhundert wird von Wallfahrten berichtet. Nach der Reformation
wurde Einsiedeln zum Mittelpunkt der Katholiken in der Schweiz. Bis heute beten
Menschen zur schwarzen Muttergottes von Einsiedeln und hoffen auf ihre
Fürbitte bei Gott. Votivtafeln mit Bildern und Texten, große Kerzen, auch
Krücken, Ketten, Wachsfiguren und andere Gaben werden in der Kirche von
Einsiedeln aufbewahrt und ausgestellt. Schwarz wurde das Marienbild von
Einsiedeln durch Kerzenrauch. Als die Kapelle im 18. Jahrhundert restauriert
wurde, wurde auch das Marienbild gesäubert. Doch das stieß auf den Unwillen
der Bevölkerung. Daraufhin wurde die ganze Statue schwarz eingefärbt. Nur
Gesicht und Hände von Maria und vom Kind auf ihrem Schoß sind sichtbar, da
seit dem 17. Jahrhundert das Marienbild ein Glockengewand trägt. Es ist stets,
entsprechend dem Kirchenjahr, in der Farbe der Messgewänder der Priester.
Seit dem 11. Jahrhundert wird eine Legende erzählt:
Am 14. September 948 soll nach der Legende Christus selbst in der Begleitung
von Engeln die Kapelle geweiht haben (Engelweihlegende). So ist der 14.
September als Weihetag der Kapelle jedes Jahr das größte Fest in Maria
Einsiedeln. Fällt der 14. September auf einen Sonntag wird 14 Tage gefeiert.
Sicht der Konfessionen
Alle christlichen Konfessionen erkennen Maria als Mutter Jesu an. Doch nur die
römisch katholische Kirche und die orthodoxe Kirche verehren Maria als
Fürsprecherin oder Mittlerin. Sie feiern viele Feste ihr zu Ehren. In der Orthodoxen
Kirche wird Maria immer mit Christus dargestellt, ihre Verehrung soll auf Gott
bezogen sein. In der Katholischen Kirche gilt Maria als Prototyp der durch Jesus
erlösten Menschen und wird auch auf Bildern ohne Kind dargestellt. Sie ist ein
Mensch ohne Erbsünde und sie ist bereits mit Leib und Seele in den Himmel
aufgenommen.
Die Lutherische Kirche kennt drei Marien Gedenktage: Darstellung des Herrn, 2.
Februar; Maria Verkündigung, 25. März; Maria Heimsuchung, 2, Juli.
In der reformierten Kirche ist Maria ein Vorbild des Glaubens und der Hingabe.
Doch Maria darf nicht im Gebet angerufen werden. Denn sie wartet mit allen
verstorbenen Christen auf den Tag, an dem alle gemeinsam Christus
„entgegengeführt“ werden. Freikirchen betonen, dass nach dem Buch
Deuterononium (18.10 f) die Kontaktaufnahme zu verstorbenen verboten ist,
auch wenn sie außergewöhnliches geleistet haben (1.Samuel 28). Von Zeugen
Jehovas und Siebenten-Tag-Adventisten kommt scharfe Kritik gegen alle
Formen der Marienverehrung. Sie sehen ihn als unbiblischen Götzendienst.
Islam
Auch im Islam wird Maria verehrt als Mutter des Propheten Jesus. Sie wird im
Koran sehr positiv beschrieben. Zum angeblichen Haus Mariens im historischen
Ephesus, heute in der Türkei gelegen, pilgern mehr Muslime als Christen.
Quellenangaben:
- www.kloster-mariastein.de
- www.kloster-einsiedeln.ch
- LThK, Lexikon Theologie und Kirche
- Botschaft des Glaubens, Katholischer Katechismus, Hrsg. A. Bauer und W.
Plöger, Donauwörth 1978
Von Juliane Abel
Duelle
Ein Duell ist ein Zweikampf mit gleichen Vorraussetzungen, zu dem sich beide
Kontrahenten bereit erklärt haben. Sie wurden meist zwecks Wiederherstellung
der Ehre ausgefochten.
Duelle im weiteren Sinne gab es bereits in der Antike,
das neuzeitliche Duell, mit dem wir uns hier
beschäftigen wollen, kam zu Ende des 15.
Jahrhunderts auf und hielt sich in Kontinentaleuropa
bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Man duellierte sich, sobald einem das Duell als
einziger Weg zur Wiederherstellung der Mannesehre
erschien. Die Ehre konnte durch Beleidigung, Erniedrigung, üble Nachrede,
einen tätlichen Angriff oder der Verletzung der Ehre einer Frau, die unter der
Obhut des Beleidigten stand (Ehefrau, aber auch Tochter, Schwester etc.),
verletzt werden.
Dabei war es nicht entscheidend, wer gewann, sondern allein die Teilnahme
und die Tatsache, dass man sein Leben aufs Spiel setzte, stellte die Ehre wieder
her.
Nicht jeder durfte sich duellieren, nur Adelige, Offiziere und später auch in
diesen Kreisen akzeptierte Bürgerliche durften an Duellen teilnehmen.
Es wurde oft gesellschaftlich, vor allem im Militär, nicht akzeptiert, eine
Aufforderung zum Duell abzulehnen. So hatte zu Anfang des 19. Jahrhunderts
sich jeder vierte Adelige schon einmal in seinem Leben duelliert, allerdings ging
nur jedes 14. Duell tödlich aus.
Regeln
Es gab detaillierte Duellregeln. Im
18. und 19 Jahrhundert entstanden
zahlreiche Formen des Duells, es
gab hauptsächlich Pistolen-, die in
Deutschland beliebten Säbel- und
die mehr in Frankreich beliebteren
Degenduelle. Diese wurden nach
zahlreichen Regeln ausgefochten.
Je schwerer die Beleidigung, die
zum Duell geführt hatte, war, desto
schärfer wurden die Bedingungen
und desto gefährlicher wurde das Duell, z.B. wurde der Abstand zwischen den
Kontrahenten verringert oder mehrmals geschossen. Es konnte sogar dazu
kommen, dass sich die Kontrahenten sprichwörtlich übers Sacktuch schossen: In
einem Sacktuch befanden sich zwei Pistolen, eine geladene und eine
ungeladene. Nacheinander zogen die Kontrahenten eine Pistole aus dem
Sack. Dann schossen beide gleichzeitig aus kurzer Distanz auf ein Zeichen hin.
Jeder Duellant musste sich durch mindestens einen Sekundanten vertreten
lassen, der die Aufforderung zum Duell überbrachte, die Bedingungen und
Regeln vereinbarte, die Einhaltung der Regeln überwachte und sich im
Todessfall des Duellanten um seinen Nachlass kümmerte. Oft war noch ein Arzt
anwesend, der sich um die Verletzten kümmerte, selten wohnte dem Duell
auch ein Unparteiischer bei, der ebenfalls die Einhaltung der Regeln
überwachen sollte.
Die Standplätze wurden zumeist ausgelost, Panzerung war meist verboten.
Vorgänger des neuzeitlichen Duells
Duelle im Mittelalter
Im Mittelalter wurden Duelle etwas anders
abgehandelt.
Es gab zum Beispiel keinen Sekundanten. Die
Duelle wurden meist in der Öffentlichkeit
ausgetragen, manchmal jedoch auch fernab
jeden Dorfes oder jeder Stadt. Die meisten
Duelle begannen zu Pferd. Man versuchte aus
dem Ansturm heraus den Gegner vom Pferd zu
stoßen. Fiel einer vom Pferd, so musste er zu Fuß
weiterkämpfen. Die Duelle liefen so lange, bis einer der beiden Kontrahenten
aufgab. Selten kam es zu Todesfällen. Es galt im Allgemeinen als unehrenhaft,
den Gegner zu töten. Ging es jedoch um Blutrache, so war es erlaubt, den
Gegner zu töten. Dann kämpfte man mit scharfen Waffen, sonst mit stumpfen,
wobei nur Adelige, vom einfachen Wanderritter ohne Landbesitz bis hin zum
König oder Kaiser, mit Waffen kämpften. Beim einfachen Volk war eine Art
Faustkampf beliebter.
Man versuchte den Gegner so zusammenzuschlagen, dass dieser entweder
nicht mehr in der Lage war zu kämpfen oder aufgab. Duelle wurden nicht
gesetzlich verboten, doch konnte man mit schlimmen Strafen wie Folter,
Peinigung, Kerkerstrafe oder dem Strick bestraft werden, sollte man einen
Gegner ehrlos und grundlos im Duell getötet haben.
Der Holmgang
In germanischen Kreisen und in der Wikingerzeit gab
es noch eine andere Art von Duellen, den Holmgang.
Die Regeln waren genau festgelegt. Man legte einen
Bereich fest, in dem gekämpft wurde. Man kämpfte
mit Schwert und Schild. Sobald das erste Blut auf den
Boden tropfte, war der Kampf entschieden. Der Sieg
galt als Zeichen, dass man Recht hatte und die Götter
auf der Seite des Gewinners standen. Nach der
Christianisierung wurde der Holmgang verboten.
Duelle in der Literatur
vom wem??
Am Ende des 19. Jahrhunderts – Duelle waren bereits aus der Mode
gekommen und nur noch einige Offiziere und Adelige hielten an der Idee des
Duells fest, kamen Duelle in der Literatur häufig vor. Zu dieser Zeit kritisierten
viele Autoren das Duell und das damit verbundene Ehrgefühl. Hierzu zwei
Beispiele:
Effi Briest – von Theodore Fontane
Theodore Fontane erzählt nach einer wahren Geschichte von
einer jungen Frau, die von ihren Eltern mit einem viel älteren
hohen Beamten verheiratet wird. Sie hat eine kurze Affäre mit
einem Gleichaltrigen, von der ihr Mann aber erst nach sieben
Jahren kinderreicher Ehe erfährt. Da seine Ehre beschmutzt ist,
muss ihr Mann sich mit ihrem ehemaligen Geliebten duellieren. Dieser verliert
bei dem Duell sein Leben und Effis Eltern müssen sie schweren Herzens aus
gesellschaftlichem Zwang verstoßen.
Leutnant Gustl – von Arthur Schnitzler
Ein Leutnant gerät nach einem langweiligen Konzert in der
Garderobe in einen Streit mit einem Bäckermeister. Als er
seinen Säbel ziehen will, hindert ihn der ihm körperlich
überlegene Bäcker daran. Da aufgrund dieser Schmach seine
Ehre beleidigt ist und er sich nicht mit einem gesellschaftlich
niedriger gestellten Mann duellieren darf, um seine Ehre wiederherzustellen,
beschließt er am nächsten Morgen Selbstmord zu begehen, unabhängig
davon, ob der Bäcker irgendjemandem, von diesem Vorfall berichtet. Er ist,
angesichts der Freuden des Lebens, von Selbstzweifeln geplagt, und es fällt ihm
schwer, an seinem Entschluss festzuhalten. Am Morgen erfährt er, dass der
Bäckermeister in der Nacht an einem Schlaganfall gestorben sei. Sofort sind
seine Selbstmordpläne vergessen und er kehrt nach Hause zurück. Am
Nachmittag duelliert er sich allerdings wegen einer Verletzung seiner Ehre.
Beide Autoren möchten auf ironische Weise die Sinnlosigkeit des Duells und des
damit verbundenen Ehrgefühls aufzeigen.
Schnitzler wurde scharf vom Militär kritisiert und seines Offizierstandes enthoben.
Duelle im Wilden Westen
Auch im Wilden Westen gab es Duelle.
Diese wurden in vielen Romanen, aber vor
allem in Filmen romantisiert. In den Filmen
wird ein Duell meist so dargestellt: Zwei
Revolverhelden stehen sich 20-30 Schritt
entfernt gegenüber. Plötzlich ziehen beide
ihre Colts, zwei Schüsse fallen, ein
Kontrahent fällt in den Staub.
In der Realität sah dies oft anders aus:
Duelle gingen nur selten tödlich aus, was
an der
Ungenauigkeit der Waffen lag. Oft wurden deshalb keine Revolver eingesetzt,
sondern Gewehre, manchmal sogar Schrotflinten. Auch kam es nicht auf die
Schnelligkeit des Duellanten an, sondern auf seine Treffsicherheit.
Das Duell im Buch - Zwei Interpretationen
Gasparde, im Schutze des Herrn von Schadau , wird von einem
dahergelaufenen katholischen Landsknecht beleidigt (⎭ S.33/34). Deshalb hält
Schadau es für seine Pflicht, sie in einem Duell zu verteidigen. Am nächsten Tag
trifft er jenen wieder, als er gerade mit Boccard zu einem Gasthaus gehen
wollte (⎭ 41). Er erfährt nun, dass jener Graf Guiche heißt. Nach einem
Zusammenstoß mit ihm veranlasst Boccard zu Schaddaus Wohl ein Duell
zwischen den beiden.
Sie verabreden sich am nächsten Tag zur Morgenstunde an einem
abgelegenen Örtchen in Paris. Sie verwenden zwei lange Stoßklingen (Degen)
ohne jegliche Panzerung (⎭ S.41 Seiten?). Vor dem Duell aber steckt Boccard
Schadau sein Amulett von der Frau von Einsiedeln in sein Wams, das ihn vor
Treffern verschiedenster Art schützen soll.
Das Duell beginnt und der Graf ist Schadau sichtlich überlegen, sodass er ihm
auch gleich einen normalerweise tödlichen Treffer versetzt.
Doch dank des Amulettes überlebt er den Stoß. Der Graf schaut überrascht,
während ihm Schadau seinen Degen durch den Bauch des Grafen stößt.
Quelle: "Das Amulett" (Reclam 2002)
Von Leonard Brandenburg
Die Motive
Auslöser für das Duell im Buch ist eine Beleidigung Gaspardes durch Graf
Guiche.
Gasparde droht dem Grafen, dass Schadau sie beschützen würde und bittet
ihn sich mit dem Grafen zu duellieren. (S.46-48) Schadau beschließt ihr zu
helfen, wobei es ihm wohl mehr um Gaspardes Gunst, als um die
Widerherstellung ihrer Ehre geht (S.48: „Dass ich Gaspardes Liebe gewinnen
könnte, schien mir nicht unmöglich, Schicksal dass ich es musste, und Glück,
mein Leben dafür einzusetzen“).
Als Schadau und Boccard auf der Straße Graf Guiche und seinen Handlanger
Lignerolles treffen, beleidigt der Graf Schadau wegen seiner Konfession. Als
Schadau sich auf den Grafen stürzen will, hält Boccard ihn zurück und
verspricht ihm, ein Duell mit dem Grafen zu vereinbaren. Er vermutet, dass der
Graf nichts gegen ihn persönlich habe, sondern, dass er nur schlecht gelaunt
war und sich an seiner Hugenottentracht auslassen wollte (S.55/56).
Von diesen beiden Motiven ist nur das zweite typisch: Gasparde ist weder
verwandt, noch verlobt mit Schadau und steht damit auch nicht unter dessen
Schutz. Sie selbst ergreift die Initiative und fordert Schadau auf, sie zu
verteidigen. Dieser hilft ihr, wie bereits erwähnt wohl eher, um ihre Gunst zu
erlangen, als um ihre Ehre wiederherzustellen.
Die Überbringung der Aufforderung zum Duell durch einen Sekundanten, in
diesem Fall Boccard, wiederum ist üblich.
Ablauf des Duells
Am nächsten Morgen in der Frühe findet dass Duell statt. Kurz bevor Schadau
und Boccard sich auf den Weg machen, steckt Boccard Schadau ein Amulett
der Frau von Einsiedeln zu.
Die Sekundanten, Boccard und Lignerolles, regeln Kampfstelle und Waffen und
Lignerolles möchte prüfen, ob Schadau gepanzert ist, was Guiche ihm
allerdings zu unterlassen bedeutet.
Dann beginnt der Kampf und Schadau bemerkt schnell, dass sein Gegner ihm
überlegen ist.
Doch als ein Stoß des Grafen durch das Amulett abgelenkt wird, kann Schadau
den Grafen durch einen Gegenangriff töten. Erst nach dem Duell erzählt
Boccard Schadau von dem Amulett und davon, dass es ihm das Leben
gerettet hat. Schadau ist zunächst wenig erfreut, da er die Duellregeln nicht
befolgt hat und er dem Amulett, dass in seinen Augen ein Götzenbild ist, sein
Leben verdankt. Später allerdings überwiegt die Freude, noch am Leben zu
sein (S.60-62).
Der Ablauf ist derselbe, wie in fast allen Duellen.
Folgen
Später bereut Schadau, sich mit dem Grafen duelliert zu haben, da er es für
einen Beitrag zur Feindschaft zwischen Hugenotten und Katholiken hält. (S.67
„Seit dem verhängnisvollen Tage, an welchem ich Guiche getötet und
Gaspardes Liebe gewonnen hatte, war ein Monat verstrichen.")
Quelle: "Das Amulett" (dtv 1998)
www.huhu.de
www.rollspell.com
www.stael-von-holstein.de
http://flammensorden.laiv.org
http://biphost.spray.se
www.maerkische-schweiz.com
www.raffiniert.ch
www.zdf.de
Politische Situation in Europa zur Spielzeit des „Amuletts“ von C. F.
Meyer
(Kilian Brand, Jona Welsch, Julian Koch)
Inhaltsverzeichnis
1 Politische Situation in ausgewählten Ländern Europas
1.1 Geschichte des Spanischen Königshauses
1.2 Französische Machtverhältnisse
1.2.1 Text zur politischen Situation in Frankreich
1.2.2 Karte von Frankreich
1.3 Text zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation
1.4 Niederländische Machtverhältnisse
1.4.1 Text zur politischen Situation in den Niederlande
1.4.2 Karte der Niederlande
1.5 Schweizer Machtverhältnisse
1.5.1 Text zur politischen Situation in der Schweiz
1.5.2 Karte der Schweiz
2 Politische Situation in Europa insgesamt
2.1 Text zur politischen Situation in Europa
2.2 Diagramm zur politischen Situation in Europa
2.3 Karte von Europa
3 Quellenangabe
1.1 Die Geschichte des Spanischen Königshauses
Von 1500-1815
Nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus 1492 flossen
tonnenweise Reichtümer aus der neuen Welt in das Land ein. Spanien
entwickelte sich zu einer der mächtigsten Nationen der Welt, und das "Goldene
Zeitalter" brach an.
Als Regentin Isabella 1504 starb, hinterließ sie den Thron ihrer Tochter Johanna,
die später als "Johanna die Wahnsinnige" in die Geschichte einging. Ihr
Ehemann Philip der Schöne war der Sohn des deutschen Kaisers, und mit ihm
kamen die Habsburger nach Spanien. Karl I. von Spanien, der zugleich Karl V.
des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation war, vereinte 1517 eines der
gewaltigsten Weltreiche der Geschichte. Nachdem er sich 1556 ins Kloster
zurückzog, wurde es jedoch zwischen der spanischen und der österreichischen
Linie der Habsburger aufgeteilt. Spanien blühte wirtschaftlich unter der
Habsburger-Krone auf, vor allem dank des Handels mit den amerikanischen
Kolonien. Diese Kolonien waren aber zugleich der Grund dafür, dass das Land
in teure Kriege mit Frankreich, den Niederlanden und England verwickelt
wurde. 1588 endete das Goldene Zeitalter Spaniens.
Als der letzte Habsburger-König Karl II. ohne Nachfolger starb, folgte ihm der
Neffe des französischen Königs Ludwig XIV., Philipp von Bourbon, auf den Thron.
Nach der französischen Revolution erklärte Spanien der jungen Republik den
Krieg, erlitt aber eine Niederlage. Napoleon, der nun die Herrschaft in
Frankreich antrat, besiegte Spanien und setzte seinen Bruder Joseph als König
ein. Die Spanier fochten einen langen Unabhängigkeitskrieg, und als Napoleon
1815 in Waterloo endgültig geschlagen wurde, wurde der von ihm entthronte
Ferdinand VII. wieder als König eingesetzt.
1.2.1 Text zur politischen Situation in Frankreich
In Frankreich wurden die Hugenotten von der katholischen Liga verfolgt.
Spanien mischte auf katholischer, England auf reformierter Seite mit. Die
Glaubenskriege begannen 1562 zur Zeit des noch unmündigen Königs Karl IX. (⎭
S.36 u. 37), für den seine italienische Mutter Caterina de' Medici die
Regentschaft führte, wobei sie die katholische Liga unterstützte.
Der Franzose Coligny war ein gefürchteter Admiral (⎭ S.9).
1572 wurden in der Bartholomäusnacht 20.000 Hugenotten ermordet. Viele
Hugenotten flüchteten in die Schweiz, wo sie einen wichtigen Anteil an der
wirtschaftlichen Entwicklung hatten.
1598 erließ Henri IV. von Bourbon das Edikt von Nantes, in dem den Hugenotten
eine gewisse Glaubensfreiheit und politische Gleichberechtigung zugesichert
wurden.
1.2.2 Karte von Frankreich
1.3. Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
Das Heilige Römische Reich befand sich von 1564 bis 1576 unter der Herrschaft
von Kaiser Maximilian II. Er war der Sohn von Ferdinand I., dem Bruder von Karl
V.
Von 1576 – 1612 unterstand das Reich der Herrschaft von Rudolf II.
Maximilian II. regierte in einer von konfessionellen Unruhen geprägten Zeit. Er
hatte anscheinend Sympathien für die neuen Lehren des Protestantismus,
welche er aber nie offen zeigte. Er vertrat offiziell die Idee, über den
Konfessionen zu stehen.
Maximilian versuchte also neutral zu wirken. Auch militärisch fungierte das
Deutsche Reich als Vermittler. Doch Maximilian nahm immer mehr den
protestantischen Glauben an. Auf Bitte seines Onkels Karl V. legte er ein
Treuegelöbnis ab, beim katholischen Glauben zu bleiben. Aufgrund der
Türkenkriege, die viel Geld verschlangen, bot er heimlich den österreichischen
Adelsständen Religionsfreiheit an, allerdings für immense Steuergelder.
Dies führte zu einem Aufruhr im katholischen Europa. Des weiteren verlor
Maximilian die polnische Krone bei einer sicher geglaubten Wahl. Bis zum Ende
seiner Herrschaft blieb er Spielball der Konfessionen.
1.4.1 Text zur politischen Situation in den Niederlande
Die Niederlande bestanden aus 7 Provinzen: Holland, Zeeland, Groningen,
Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel.
Nach der Schreckensherrschaft unter dem Statthalter Fernando Alvarez de
Toledo, den Herzog von Alba (⎭ Das Amulett, S. 19), die von 1567 bis 1573
andauerte, bildete sich 1579 die Utrechter Union, die, nachdem die nördlichen
Niederlande ihren Herrscher Felipe II., König von Spanien, formell abgesetzt
hatte, dann als neue Regierung fungierte.
Durch „Heiratspolitik“ gab es in fast allen Ständen in Frankreichs holländisches
Blut (⎭ Das Amulett, S.5)
1.4.2 Karte der Niederlande
1.5.1 Politische Situation in der Schweiz
Die Reformation spaltete die Schweiz in zwei Lager. Auf der einen Seite standen
die katholischen, ländlichen Kantone mit einem Drittel der Bevölkerung, auf der
anderen Seite die Städte mit ihrem Burgrecht und den wirtschaftlichen Zentren
des Landes. Sie machten zwei Drittel der Bevölkerung aus. Die Gegensätze
zwischen der vorwiegend reformierten Schweiz und ihren katholischen
Nachbarn in Deutschland führten über die Jahre zum Bruch zwischen der
Eidgenossenschaft und dem Reich. Die Schweiz wurde vom Dreißigjährigen
Krieg (1618-1648) und von den darauf folgenden Kriegen der absolutistischen
Herrscher Europas verschont. Das politische Leben in den acht städtischen und
den fünf ländlichen Kantonen der alten Eidgenossenschaft erstarrte aber auf
Dauer. Die Regierungsgewalt wurde von immer weniger Familien ausgeübt. In
den Kantonen, die bis dahin durch die Landesgemeinde geführt wurden,
versuchten die Behörden, die Volksrechte einzuschränken. Sie konnten zwar die
Landesgemeinde nicht abschaffen, besetzten aber immerhin die Mehrzahl der
Ämter mit Familienangehörigen. Der Brauch der Volksbefragung, der während
der Reformation überaus häufig war, verschwand gänzlich im 17. Jahrhundert.
Bauernunruhen wurden 1653 niedergeschlagen. Auch religiöse Streitigkeiten
wurden in der damaligen Schweiz noch ausgefochten (Villmerger Kriege von
1656 und 1712) und führten jeweils zu Neuordnungen in den gemeinsam
verwalteten Untertanengebieten. In dieser Zeit wurden die katholischen Orte
zudem in ein gefährliches Abhängigkeitsverhältnis zu Frankreich gezogen.
Immerhin konnten die Eidgenossen sich auf ein Schlichtungsverfahren einigen,
auch wenn die Glaubensgegensätze damit nicht aus dem Weg geräumt
waren.
1.5.2 Karten der Schweiz
2.1 Politische Situation in Europa um 1600:
Frankreich:
In Frankreich rivalisierten die Guise (die sog. Katholische Liga) und die
Hugenotten (unter Hugenottenführer Coligny). England (für die Hugenotten)
und Spanien (für die Liga) traten dem Krieg bei.
Nachdem Coligny König Karl IX. für eine antispanische Politik gewonnen hatte,
nahm Caterina de' Medici dies zum Anlass, Coligny und andere führende
Hugenotten in der Bartholomäusnacht (S.60) zu ermorden.
Deutschland:
Deutschland fungierte als Vermittler zwischen Spanien, England und Frankreich.
Einige deutsche Fürsten verloren Soldaten, weil sie sich unehrenhaft verhielten
(S.7).
Schweiz:
Die Schweiz hatte ein Bündnis mit Deutschland (S.16), das besagte, dass sie –
durch Abgaben von Gütern – Waffenschutz bekam. 1567 marschierte Alba mit
seinen Truppen durch die Schweiz, auf dem Weg zu den Niederlanden (S.9) .
Die Schweiz hielt sich aus den politischen Machenschaften der anderen Länder
weitestgehend heraus.
Spanien:
Spanien unterstützte die katholische Liga in Frankreich und machte sich
dadurch England und die Hugenotten zum Feind. Das spanische Gegenstück
zu Coligny war der Herzog von Alba (S.9).
Niederlande:
Die Niederlande standen unter spanischer Befehlsgewalt und versuchten sich
von ihr loszusagen.
2.2 Diagramm zur politischen Situation in Europa
England
Spanien
Unterstützt die Hugenotten
Unterstützt die
Liga
Frankreich
Vermittelt zwischen den Parteien
Hält sich aus den politischen
Deutsches Haben
Reichein Bündnis:
Machenschaften heraus
Reichszugehörigkeit + Güter
↔ Schutz
rot= evangelisch grün= katholisch
Schweiz
2.3 Karte von Europa
Quellenangabe:
Brockhaus Enzyklopädie; Wikipedia; DTV-Atlas historischer Karten.
(Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Reclam-Ausgabe 2002)