Kreisentwicklungskonzept des Kreises Segeberg
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Kreisentwicklungskonzept des Kreises Segeberg
Kreisentwicklungskonzept 2006 - 2011 Kreisentwicklungskonzept 2006 - 2011 Herausgeber: Kreis Segeberg Produktgruppe Planen, Umwelt, Bauen Produkt Regionalmanagement Hamburger Straße 30 23795 Bad Segeberg Kreistagsbeschluss: 30. März 2006 Bad Segeberg, im April 2006 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Vorwort Hiermit lege ich das Kreisentwicklungskonzept 2006 bis 2011 vor. Der Kreis Segeberg beschreitet neue Wege: Kreisentwicklung wird messbar. Als neues Instrument wird der Indikatorenkatalog eingesetzt, der mittels Parameter die zukünftige Entwicklung des Kreises Segeberg adäquat – den Schwerpunkten, Leitbildern und Zukunftsfeldern entsprechend – abbildet. Georg Gorrissen Landrat des Kreises Segeberg Nach § 14 der Novelle des Landesplanungsgesetzes sollen auf Kreisebene Entwicklungskonzepte alle wesentlichen raumordnungs- und strukturpolitischen Aspekte der Kreisentwicklung vereinen und die gemeinsamen Interessen, Leitvorstellungen und Handlungsansätze des Kreises und seiner Gemeinden formulieren. Das Kreisentwicklungskonzept löst den Kreisentwicklungsplan ab als freiwilliges Instrument, das in Abgrenzung zu den klassischen hoheitlichen Maßnahmen auch als „weiches“ Instrument bezeichnet wird. Den Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Es gründet sich in seinen wesentlichen Teilen auf eine Expertise der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck. Das Kreisentwicklungskonzept stellt die mit den Städten und Gemeinden entwickelte und abgestimmte Handlungsstrategie des Kreises für die nächsten 5 Jahre dar und ist Basis für die Förderung von konkreten kommunalen Maßnahmen und Projekten. Es schafft die Grundlage für eine gute Kooperation und Kommunikation und entwirft eigene Entwicklungsperspektiven als Bausteine für die Regionalplanung. Integrierte, zukunftsfähige Kreisentwicklung bedeutet somit für den Kreis Segeberg gleichermaßen ökologische und ökonomische, soziale und gesundheitliche Entwicklung. Georg Gorrissen Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Rechtlicher Rahmen ........................................................................................ 3 2 Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg............................................. 4 3 Schwerpunkte, Leitbilder, Zukunftsfelder des Kreises, der Städte und Gemeinden.... 7 4 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche .............................. 9 4.1 Unterzentrum Bad Bramstedt...................................................................... 9 4.2 Mittelzentrum Bad Segeberg / Wahlstedt .................................................... 11 4.3 Unterzentrum Bornhöved / Trappenkamp ................................................... 15 4.4 Stadtrandkern I. Ordnung Henstedt-Ulzburg ............................................... 16 4.5 Mittelzentrum Kaltenkirchen ..................................................................... 18 4.6 Ländlicher Zentralort Leezen..................................................................... 20 4.7 Ländlicher Zentralort Nahe / Itzstedt.......................................................... 21 4.8 Mittelzentrum Norderstedt ........................................................................ 21 4.9 Gemeinde Ellerau im Nahbereich des Stadtrandkernes I. Ordnung Quickborn... 24 4.10 Gemeinden im Nahbereich des Oberzentrums Neumünster............................ 24 4.11 Überprüfung der Nahbereiche, Abgrenzung von Funktionsräumen .................. 25 5 Ziele und Indikatoren für die Schwerpunkte "Arbeiten und Produzieren", "Zusammen Leben" und "Das Land nutzen" ....................................................................... 27 6 Indikatorenkatalog ....................................................................................... 29 7 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg ................................. 69 8 7.1 Industrie, Gewerbegebiete........................................................................ 74 7.2 Handel und Tourismus ............................................................................. 76 7.3 Verkehrsinfrastruktur............................................................................... 78 7.3.1 Straße.............................................................................................. 78 7.3.2 Gesamtsystem ÖPNV.......................................................................... 79 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden.......................... 83 8.1 Projekte des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg...... 83 8.2 Freiwillige interkommunale Kooperation für den Raum Henstedt-Ulzburg, Norderstedt, Quickborn ............................................................................ 84 8.3 Projekte des Kreises ................................................................................ 84 8.3.1 Kooperationsprojekte Jugendhilfe/Schule im Kreis Segeberg .................... 84 8.3.2 Mittelfristige Schulbau- und Sanierungsplanung nach Schulstandorten....... 84 8.3.3 Abgrenzung eines Naturraumes Segeberger Heide .................................. 85 8.3.4 Konzept Mönchsweg ........................................................................... 86 8.3.5 Kreisstraßen-Erhaltungskon-zept 2000 bis 2019 (aktualisiert) .................. 87 8.3.6 Radverkehrskonzept Segeberg (RVK).................................................... 87 8.3.7 Festsetzung von Wasserschutzgebieten (WSG) im Kreis Segeberg, Stand 1.11.2004.................................................................................................... 87 8.3.8 Innovationsregion Segeberg ................................................................ 89 8.3.9 Holsteins Herz ................................................................................... 94 8.3.10 Breitbandinternetversorgung DSL im Kreis Segeberg ............................ 97 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rechtlicher Rahmen 1 Rechtlicher Rahmen Nach der Novelle des Gesetzes über die Landesplanung (Landesplanungsgesetz) wird an die Stelle der Kreisentwicklungsplanung ein neues Planungsinstrument zur freiwilligen Kooperation der Raumordnung treten. Die bisherigen Regelungen zur Aufstellung von Kreisentwicklungsplanungen (§§ 11 - 13a Landesplanungsgesetz a.F.) sind durch Artikel 5 des Gesetzes zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung vom 25. Juni 2002 aufgehoben worden. Damit wurde dem mehrheitlichen Wunsch der Kreise, wie er während der Diskussion zur Funktionalreform zum Ausdruck kam, entsprochen. Um allerdings weiterhin die relevanten räumlichen Aspekte der Kreisentwicklung in die Regionalplanung einbringen zu können, enthält das Landesplanungsgesetz nunmehr in § 13 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 die Möglichkeit für Kreise, Kreisentwicklungskonzepte aufstellen zu können. Diese werden von den Kreisen als wichtiges Instrument zur kreisweiten Koordinierung angesehen und sollen die räumlichen und strukturpolitischen Leitvorstellungen und Handlungsansätze des Kreises und seiner Gemeinden enthalten. Im Zweiten Abschnitt des Landesplanungsgesetzes, Verwirklichung der Raumordnungspläne, ist in § 13 neben regionalen Entwicklungskonzepten, Gebietsentwicklungsplanungen und Städtenetze, Raumordnungsverträge, das Kreisentwicklungskonzept eingeführt. Es kann auf Kreisebene alle wesentlichen raumordnungs- und strukturpolitischen Aspekte der Kreisentwicklung vereinen und die gemeinsamen Interessen, Leitvorstellungen und Handlungsansätze des Kreises und seiner Gemeinden formulieren. Das Konzept soll zwischen den Beteiligten abgestimmt werden; die projektbezogene Umsetzung kann durch Regionalmarketing und Regionalmanagement befördert werden. Sie sollen in der Regionalplanung Berücksichtigung finden. Vertragliche Vereinbarungen zur Vorbereitung und Verwirklichung der Raumordnungspläne, insbesondere zur Umsetzung der Konzepte, können im 3 Rahmen der §§ 121 bis 129 des Landesverwaltungsgesetzes unter Beteiligung der Landesplanungsbehörde geschlossen werden (Raumordnungsverträge). Die Erarbeitung und Umsetzung regionaler Entwicklungskonzepte versteht sich als offener kontinuierlicher Prozess der Zusammenarbeit von Städten, Gemeinden und Landkreisen untereinander mit regionalen Akteuren, Trägern der Regionalplanung, Land, Bund und Privaten zur Mobilisierung regionseigener Potentiale. Sie bieten eine gute Grundlage für die Bewältigung der vielfältigen Aufgaben der Regionalentwicklung. Sie sind geeignet, raumwirksame Aktivitäten im Hinblick auf eine leistungsfähige dezentrale Raum- und Siedlungsstruktur zielgerichteter zu koordinieren und zu bündeln. Voraussetzung ist, dass sie aus der Region heraus entstehen und auf breiter fachlicher und politischer Übereinstimmung beruhen. Regionale Entwicklungskonzepte werden auch im europäischen Maßstab bedeutsamer, da die EUKommission die Gewährung von Fördermitteln zunehmend von der Erarbeitung solcher Konzepte abhängig macht. Das dem Ministerium für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus Schleswig-Holstein im April 2002 vorgelegte Regionale Entwicklungskonzept Segeberg-Stormarn ist bereits ein solches Beispiel. Mittels diese Konzeptes wurde die erfolgreiche Bewerbung für die EU-Gemeinschaftsinitiative Leader + durchgeführt. Regionale Entwicklungskonzepte, Gebietsentwicklungsplanungen und Kreisentwicklungskonzepte aber auch vertragliche Vereinbarungen zur Vorbereitung und Verwirklichung der Regionalplanung sind zur Flankierung der formellen Instrumente der räumlichen Planung aber auch als deren Ersatz in geeigneter Weise einzusetzen. So sind Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft auch in regionalem Maßstab möglich, wenn sie auf einem regionalen Gesamtkonzept beruhen. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg 2 Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg Die Metropolregion Hamburg mit ihren rund 4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern umfasst die Freie und Hansestadt Hamburg, die niedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Harburg, LüchowDannenberg, Lüneburg, Rotenburg (Wümme), Soltau-Fallingbostel, Stade und Uelzen, sowie die schleswigholsteinischen Kreise Dithmarschen, Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Steinburg, Stormarn und Segeberg. Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, die Niedersächsische Landesregierung und die Landesregierung Schleswig-Holstein haben 1991 beschlossen, ihre Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg zu verstärken. Angesichts des hohen Wachstumsdrucks zu Beginn der neunziger Jahre sollte eine neue, langfristige Grundlage für die Kooperation geschaffen werden. Der erste Schritt war die Erarbeitung eines Ländergrenzen überschreitenden Entwicklungskonzeptes (REK). 4 gestimmt besser durchführen. Dazu gehören die Flächenvorsorge, der Öffentliche Personennahverkehr, wesentliche Teile der Ver- und Entsorgung und zunehmend auch die Berufliche Bildung und Weiterbildung sowie Wissenschaft und Forschung. Die Funktion der regionalen Zusammenarbeit beschränkt sich aber nicht nur auf die Lösung von Problemen innerhalb der Region. Sie hat auch die Aufgabe, den drei Ländern die Interessenvertretung nach außen zu erleichtern. Je geschlossener eine Region in Zukunft auftritt, desto eher wird es ihr gelingen, die öffentlichen Handlungsträger auf Länder-, Bundes- und auf europäischer Ebene, aber auch die Wirtschaft von der Notwendigkeit eines Engagements für die Region Hamburg überzeugen. Gemeinsame Interessenwahrung stärkt die Metropolregion. Das Regionale Entwicklungskonzept Warum ist eine Zusammenarbeit notwendig? Grundlage der trilateralen Zusammenarbeit in der Metropolregion ist die Erkenntnis, dass die Herausforderungen an die Region zu groß geworden sind, als dass die Kernstadt oder die benachbarten Regionen sie allein bewältigen könnten. In den verdichteten Teilen der Metropolregion stehen nicht immer genügend Flächen und Ausgleichsräume zur Verfügung, um den künftigen Aufgaben weitgehend selbstständig gerecht zu werden. Eine Kooperation ist unentbehrlich geworden. Bei der Flächenbereitstellung für Wohnen, Gewerbe und technische Infrastruktur ist eine optimale Ausschöpfung der Potenziale über die Länder- und kommunalen Grenzen hinweg erforderlich. Viele öffentliche Aufgaben lassen sich sinnvoller weise regional ab- Mit dem Regionalen Entwicklungskonzept (REK) hat sich die Metropolregion ein Instrument geschaffen, das die Ziele und die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit definiert. Seine Umsetzung wird in den Gremien der Gemeinsamen Landesplanung (GLP) koordiniert. Das REK ist ein Grobkonzept, das zahlreiche raumrelevante Politikfelder und unterschiedliche politische Ebenen ( die drei Länder und die kommunale Beteiligung) einbezieht. Es enthält Handlungsstrategien und konkrete Projekte für trilateral regelungsbedürftige Fragestellungen. Es bezieht ein weites Spektrum regionaler Akteure wie Kammern, Verbände, Gewerkschaften und Vertreter/innen der Landesparlamente ein. Das REK bietet die Basis für die gemeinsame Koordination innerhalb der Metropolregion und - soweit erforderlich - die regionale Aus- Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg richtung der Fachpolitik der beteiligten Länder. Das REK entfaltet keine rechtliche Bindungswirkung gegenüber öffentlichen Planungsträgern. Es definiert jedoch einen zwischen den drei Landesregierungen vereinbarten Rahmen für die auf die Region gerichtete Politik. Das REK hat eine erhebliche Bedeutung für die Vertrauensbildung zwischen den Handlungsträgern und für die Herausbildung eines regionalen Bewusstseins. Das REK ist in der Region mittlerweile zu einem allgemein akzeptierten festen Bezugsrahmen geworden. Dies gilt auch für die regionalpolitische Öffentlichkeit wie die Kammern und Verbände. Die Industrie- und Handelskammern haben daher mit ihrer 1997 gegründeten "Initiative Metropolregion Hamburg" (IMH) ein Begleitgremium zur Gemeinsamen Landesplanung geschaffen, das sich aktiv in die Debatten zur Entwicklung der Metropolregion einbringt. Auch die Gewerkschaften und Umweltverbände engagieren sich intensiv in den Gremien der Gemeinsamen Landesplanung. Das 1994 und 1996 beschlossene REK wurde überarbeitet und im November 2000 in einer gemeinsamen Kabinettssitzung der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein als "REK 2000" beschlossen. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat für sich das Konzept einer "Wachsenden Stadt" definiert. Es ist insoweit folgerichtig, wenn die Region hier nachzieht. Wachstumsinitiative Norderelbe WachstumsInitiative Norderelbe WIN Eine Studie der Vereins- und Westbank prophezeit dem Norden Deutschlands den wirtschaftlichen Abstieg. „Abgesehen von wenigen international konkurrenzfähigen Kompetenzen fehlt dem Norden ein robustes und zukunftsfähiges Wirtschaftsprofil“, heißt es in der Anfang Dezember 2003 veröffentlichten Untersuchung. Die entscheidende Schwäche liege in der mangelnden Innovationskraft. 5 Die fortschreitende Globalisierung der Wirtschaft, die Osterweiterung der EU und die demografische Entwicklung mit all ihren Folgen für die Wirtschaftskraft, den Arbeitsmarkt und die soziale Stabilität der Region erfordern ein kooperatives Handeln der wirtschafts- und strukturpolitischen Akteure in der Metropolregion Hamburg. Ziel ist es, die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsraumes im internationalen Standortwettbewerb zu stärken und den Kreis als prosperierenden, pro-aktiven Partner innerhalb der Metropolregion zu positionieren. Ein Erfolg versprechendes Instrument der Wirtschaftsförderung ist die Konzentration auf regionale Stärken und Branchenschwerpunkte mit nachhaltigen Wachstumschancen ist. Dazu werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung eine Entwicklungsstrategie für regionale Kompetenzfelder erarbeiten, deren Inhalte dezidierter als bisher auf die Bedürfnisse der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes ausgerichtet werden sollen. Hierbei werden die speziellen Stärken des Kreises bei der Konzeption und Umsetzung einbezogen. Die niedersächsischen Landkreise Stade, Harburg und Lüneburg haben 2003 zusammen mit der Freien und Hansestadt Hamburg (Bezirk Harburg) die „Wachstumsinitiative Süderelbe“ gestartet. Das Projekt ist zum Leitprojekt der Metropolregion Hamburg erklärt worden. Im Februar 2004 verständigten sich die Landräte der nördlichen Metropolregion Hamburg und Wirtschaftsminister Prof. Rohwer darauf, für den Norderelberaum eine Wachstumsstrategie sowohl in Anlehnung an Hamburg, Leitbild „Wachsende Stadt“ und den Süderelberaum, als auch auf Profilierung der eigenen Potenziale anzulegen, wobei die landesseitigen Verflechtungszusammenhänge zu berücksichtigen sind. Auch die Freie und Hansestadt Hamburg erklärte sich zur Mitwirkung bereit. In einer Vorphase unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft HamburgRand und des Kreises Pinneberg wurden zusammen mit den Kreisen, dem Wirtschaftsministerium SH und der Senatskanzlei Hamburg die Ziele abgesteckt und eine Projektskizze ausgearbeitet. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg Es gibt bundesweit diverse Vergleichsprojekte, die durch Fördermittel des Bundes und der Länder unterstützt wurden. Für das Projekt „ Wachstumsinitiative Norderelbe“ kann auf Erfahrungen dieser Projekte zurückgegriffen werden, so dass der Finanzierungsrahmen nicht mehr die theoretische Basisarbeit mit umfassen muss, sondern direkt der praxisbezogenen Projektarbeit zugute kommt. Ein Ausblick Mit der Vereinbarung über den REK Handlungsrahmen im Jahre 2000 und einer trilateralen Landesplanung ist ein beachtlicher Schritt zur Stärkung der Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg getan worden. Auch wenn sich Fortschritte bei der regionalen Kooperation manchmal nur mühsam einstellen, sollte beachtet werden, dass alle gemeinsamen Abmachungen und Institutionen auch als Stationen eines auf Dauer angelegten Prozesses zu verstehen sind. Bei der Umsetzung des REK - Handlungsrahmens wird es künftig verstärkt darum gehen, wichtige und Erfolg versprechende Themen und Projekte vorrangig zu bearbeiten. Die Identifizierung von regional bedeutsamen und realisierungsfähigen Leit- und Modellprojekten (Wettbewerb um Leit- und Modellprojekte im Jahr 2003) dient der Standortsicherung im Wettbewerb der Regionen und der Verbesserung der Lebensverhältnisse innerhalb der Metropolregion. Leitprojekte haben aber auch den Zweck, tatsächlich vorhandene regionale Gemeinsamkeiten bewusst zu machen und neue regionale Bezugspunkte zu schaffen. Kooperation ist immer dann am intensivsten, wenn es um konkrete Projekte geht. Informationen über die Metropolregion Hamburg erhalten Sie über: Arbeitsgemeinschaft der HamburgRandkreise Rainer Schwark Tel.: 04551/951-496 Fax: 04551/951-502 6 Grobkonzept für ein Operatives Programm 2006 – 2008 der Metropolregion Hamburg Hiermit legt der Lenkungsausschuss dem Planungsrat eine Übersicht zum fortgeschriebenen Stand des neuen Operativen Programms auf der Grundlage der am 27.11.2003 vom Planungsrat verabschiedeten Eckpunkte vor. Das Operative Programm stellt die wesentlichen Aufgaben und Projekte der Zusammenarbeit der Länder und Kommunen in der Metropolregion Hamburg für den Zeitraum 2006 bis 2008 dar (einschließlich der Vorläufe in 2005). Zugleich bildet es die Grundlage für die Erfolgskontrolle sowie für den Zwischenbericht an die Länderparlamente. Es gliedert sich in Querschnittsthemen, die fachübergreifend bearbeitet und entsprechend koordiniert werden müssen, in fachbezogene Themen, die in den jeweiligen Arbeitsgruppen behandelt werden, und in zentrale Themen, die dem Lenkungsausschuss und der künftigen Gemeinsamen Geschäftsstelle obliegen. Mit der Neuausrichtung und Reorganisation der Metropolregion Hamburg geht ein Paradigmenwechsel in der regionalen Kooperation einher: Künftig wird nicht mehr die breit angelegte Programmatik des REK 2000 im Vordergrund stehen, sondern Schwerpunktthemen und Projekte mit der Zielrichtung, die Region im internationalen Standortwettbewerb zu stärken und sie als „Wachsende Metropolregion“ zu positionieren. Die Funktion des gemeinsamen strategischen Bezugsrahmens übernehmen • die Vereinbarung über die Neuausrichtung und Reorganisation der Metropolregion, • das Operative Programm mit seinen Aufgaben und Projekten, Zielvereinbarungen, Fristen und Verantwortlichkeiten und mittel- bis längerfristig • E-mail: [email protected] Internet: www.metropolregion.hamburg.de Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 ein „Handlungsrahmen Wachsende Metropolregion Hamburg“, in dem die wesentlichen Ergebnisse der durch das Operative Programm eingeleiteten Aktivitäten zu Strategien, Empfehlungen und Vereinbarungen zusammengeführt werden. Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg 7 Die Organisationsstruktur (Regionalkonferenz, Regionsrat, Lenkungsausschuss und Gemeinsame Geschäftsstelle) und das Operative Programm der neu aufgestellten Metropolregion Hamburg sind im Materialband hinterlegt. 3 Schwerpunkte, Leitbilder, Zukunftsfelder des Kreises, der Städte und Gemeinden Zusammen mit der Politik werden für die einzelnen Handlungsfelder und deren Schwerpunktbereiche Kennzahlen entwickelt, die für das strategische Management des Kreises eingesetzt werden sollen. Am 16.12.2004 hat der Kreistag neue strategische Ziele zur Kenntnis genommen. Diese wurden in den Fachausschüssen weiterentwickelt und mit Maßnahmen hinterlegt. Die strategischen und operativen Ziele sowie die Maßnahmen sind in dem Materialband hinterlegt. Das Kreisentwicklungskonzept soll sozialund gesundheitlich orientiert, ökologisch und nachhaltig, ökonomisch und effizient sein. Insofern ist diese dem Prozess zugrunde gelegte Definition der Nachhaltigkeit sehr komplex. Um eine praxisnahe politische Strategiebildung zu unterstützen, muss daher das thematisch breit gefächerte Feld strukturiert und eingegrenzt werden. Für die systematische Bearbeitung hat die Landesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie "Zukunftsfähiges Schleswig-Holstein" drei Schwerpunkte festgelegt: 1. Arbeiten und Produzieren 2. Zusammen Leben 3. Das Land nutzen. Für das Strategische Management im Kreis Segeberg wurden am 23.10.2003 drei Handlungsfelder festgelegt. Sie lauten: • Handlungsfeld Soziales mit den inhaltlichen Schwerpunkten Grundsicherung, Demographischer Wandel, Gemeinsame Arbeitsmarktpolitik über Kreisgrenzen, Zusammenführung Arbeitslosen- und Sozialhilfe und zunehmende soziale Ungleichheit. • Handlungsfeld Jugend/Bildung mit den inhaltlichen Schwerpunkten Infrastruktur der Bildungseinrichtungen, Vereinbarung von Familie/Erziehung und Beruf, steigende Frauenerwerbstätigkeit, Integration Jugendlicher und Spätaussiedler, Behandlung von Problemfällen. • Handlungsfeld ökonomische und ökologische Entwicklung mit den inhaltlichen Schwerpunkten Unternehmerfreundliche Kommune, Lage am Hamburger Rand, Agenda 21, Tourismus, Interkommunale Zusammenarbeit, Bürokratieabbau sowie Verkehrsplanung. Auch im neuen KEK wurden drei Schwerpunkte dargestellt, die mit den Hauptüberschriften Sicherung der menschlichen Existenz Erhaltung der natürlichen Potenziale Bewahrung der Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten belegt wurden und mit Politikfeldern unterlegt werden müssen. Alle Schwerpunkte spiegeln den Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und Soziales wieder, erfassen die relevanten Themen, die einen besonderen Stellenwert für den Kreis Segeberg haben, nehmen Ressort übergreifende Aspekte auf, benennen Bereiche, bei denen Entscheidungs- und Handlungskompetenz für regionale und lokale Akteure besteht und ermöglichen die Zuordnung wichtiger gesellschaftlicher Gruppierungen. Im Folgenden wird aus Gründen der Vergleichbarkeit mit der Landesebene, die zudem auch mit der Bundesebene abgestimmt ist, auf die Schwerpunkte Arbeiten und Produzieren, Zusammen Leben und Das Land nutzen zurückgegriffen. Die genannten Schwerpunkte sind durchaus vergleichbar mit den Handlungsfeldern der strategischen Planung für den Kreis Segeberg. Arbeiten und Produzieren Dieser Schwerpunkt erfasst den Bereich der Wirtschafts- und Arbeitswelt. Wirtschaftswachstum und sichere Arbeits- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Schwerpunkte, Leitbilder, Zukunftsfelder des Kreises, der Städte und Gemeinden 8 plätze sind die Grundlage für die Existenzsicherung unserer Gesellschaft. Um diese Grundlage zu erhalten und auszubauen, bedarf es dynamischer und innovativer Wirtschaftsstrukturen sowie einer arbeitsplatzorientierten Strukturpolitik. Neben der ökonomischen und sozialen Dimension des Schwerpunktes gewinnt die ökologische Dimension seit Jahren an Bedeutung. Betriebliche Umweltschutzmaßnahmen, Ressourcen schonende Produktion, Qualitätsmanagement und Senkung von Emissionen gehören zum Standard in den Unternehmen. Ressourcen schonende Technologien stellen einen großen Wachstumsmarkt dar. punkt " Das Land nutzen" zusammengefasst. Der Umgang mit Ressourcen, ihre Schonung bei gleichzeitig ertragreicher wirtschaftlicher Nutzung, ist eines der zentralen Themen der Nachhaltigkeit. Die Verbindung von Ökonomie und Ökologie wird in diesem Schwerpunkt thematisiert. Die soziale Verantwortung wird ebenso berücksichtigt. Vorgaben, wie Menschen mit ihrem Land umgehen sollen, können nicht allein von oben verordnet werden, sondern müssen die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen. Zusammen Leben 1. Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien und Dienstleistungen in der Metropolregion Hamburg. Der Schwerpunkt "Zusammen Leben" beschreibt, wie die Gesellschaft auf der Kreisebene gestaltet ist und wie sie sein sollte. Erfasst sind Themen wie Bürgergesellschaft, Gleichberechtigung, Raumordnung, Stadt- und Regionalentwicklung, Ortsplanung, Wohnungsbau und Siedlungsentwicklung, Denkmalpflege, Gesundheit für Mensch und Tier, Angebote im sozialen Bereich ( Jugend und Familie, Soziale Sicherung, Schule, Bildung und Kultur), das Zusammenleben mit nationalen Minderheiten bis hin zur Vision einer gewaltfreien Gesellschaft. Die Dominanz der sozialen Dimension zeigt sich in diesem Schwerpunkt deutlich. Jedoch spielen auch die ökonomische, gesundheitliche und ökologische Dimension eine große Rolle. Menschen können ihre soziale Verantwortung erst dann übernehmen, wenn ihre Existenz gesichert ist. In den Bereichen Raumordnung, Städtebau und Regionalentwicklung sind ökologische und gesundheitliche Belange seit Jahren in den Planungsprozessen verankert. Bildung und Kultur prägen die Identität einer Gesellschaft und sind für die Diskussion zur Nachhaltigkeit unerlässlich. Das Land nutzen Die Bereiche Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz, Tourismus, Verkehr, Grundwasser und Bodenschutz, Gewässer und Landschaft, Abwasser und Abfallüberwachung sind in dem Schwer- Für den Kreis Segeberg werden nachfolgende Zukunftsfelder für Arbeiten und Produzieren abgeleitet: 2. Qualifizierung/Weiterbildung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 3. ren Familiengerechte Arbeitsstruktu- 4. Nachhaltige Entwicklung und Gestaltung neuer gewerblicher Bauflächen; Umstrukturierung bestehender gewerblicher Bauflächen; Stoff- und Energiestrommanagement in Gewerbegebieten (ist noch weiter zu ergänzen). 5. Energieverbrauch optimieren, effiziente und ressourcenschonende Energiebedarfsdeckung 6. Potentiale einer multifunktionalen Landwirtschaft Für den Kreis Segeberg ergeben sich zur Zeit für den Schwerpunkt Zusammen Leben nachfolgende Zukunftsfelder: 1. Familiengerechte ren fördern Arbeitsstruktu- 2. Demokratiekampagne; Partizipation von Kindern und Jugendlichen 3. Bürgergesellschaft 4. Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung 5. Gesunde Lebensbedingungen 6. Gewaltfreiere Gesellschaft 7. Internationalität - lokale und globale Verantwortung Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Schwerpunkte, Leitbilder, Zukunftsfelder des Kreises, der Städte und Gemeinden Für den Schwerpunkt "Das Land nutzen" gelten nachfolgende Zukunftsfelder auf Kreisebene: 1. Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung 3. Zukunftsfähiger verträgliche Mobilität ÖPNV, 9 umwelt- 4. Ökologische Potentiale der Landschaft, des Bodens, des Wassers und des Tourismus 2. Potentiale einer multifunktionalen Landwirtschaft 5. Zukunftsfähige Energieversorgung. 4 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche Abstimmung mit dieser Gemeinde ist in einzelnen Bereichen der kommunalen Entwicklung erforderlich. sowie Maßnahmen mit mehr als 200.000 Euro Investitionsaufwand Bad Bramstedt verzeichnet eine der stärksten Einwohnerentwicklungen im Kreisgebiet, mit deren Fortsetzung auch über das Jahr 2005 hinaus zu rechnen ist. Mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes und des Landschaftsplanes sind die entsprechenden Grundlagen für eine weiterhin starke Wohnungsbautätigkeit, insbesondere in den Bereichen südlich Bissenmoor und südlich der Bimöhler Straße geschaffen worden. 4.1 Unterzentrum Bad Bramstedt Bad Bramstedt ist Unterzentrum im ländlichen Raum und soll nach dem Regionalplan I als Entwicklungs- und Entlastungsort für den Verdichtungsraum um Hamburg die über den äußeren Achsenendpunkt Kaltenkirchen hinausgehenden Entwicklungsimpulse aufnehmen und als eigenständiges regionales Zentrum weiter gestärkt und entwickelt werden. Deshalb sind in Bad Bramstedt in ausreichendem Umfang Wohn- und Gewerbeflächen bereitzustellen. Zum baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet des Entwicklungs- und Entlastungsortes gehört auch die Gemeinde Hitzhusen. Eine verstärkte interkommunale Der Bau der Ortsumgehung im Zuge der B206 mit Anbindung der B4 ist zur Verkehrsentlastung des Stadtkerns und zur Sicherstellung der überregionalen Bedeutung von Bad Bramstedt als Heilbad und Gesundheitszentrum dringlich. Um die Anerkennung als Heilbad aufrechtzuerhalten, ist eine Reduzierung der Luftverschmutzung erforderlich, die u.a. durch die Verminderung und Verlagerung des Durchgangsverkehrs erreicht werden soll. Die Stadtsanierung wird mit den Bereichen Achtern Bleeck sowie Kirchenbleeck/Maienbleeck vorläufig abgeschlossen werden. Das Ziel der Stadtsanierung für den Bleeck kann erst nach der Realisierung der Ortsumgehungsstraße B206/B4 umgesetzt werden. Wünschenswert ist für die Stadt Bad Bramstedt eine Verdichtung der Taktfolge der A1. Der Kreis Segeberg unterstützt die Bemühungen der Stadt Bad Bramstedt bezüglich des zweigleisigen Ausbaues der AKN über Kaltenkirchen hinaus in der Zuständigkeit des Landes Schleswig-Holstein. Strukturveränderungen im Gesundheitswesen mit Auswirkungen auf den Kurbe- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche reich erfordern eine Verbesserung des allgemeinen Tourismusangebotes. Dafür sind die Voraussetzungen u.a. durch den Golf-, Sport- und Wohnpark geschaffen worden. Die Stadt wird weitere Angebote für Freizeit, Wellness und Gesundheit im so genannten 2. Kurschwerpunkt schaffen und hat sich hierfür Grunderwerb gesichert. Das Warmwasserfreibad ist modernisiert und um einen SaunaGanzjahresbetrieb erweitert worden. Die Tourismus- und Freizeitorganisation für die Stadt soll möglichst unter Einschluss der Nachbargemeinden neu gestaltet werden. Zur Stärkung der Zentralitätsfunktion ist eine Erweiterung des Gewerbegebietes Nord bis zur zukünftigen Trasse der Ortsumgehung der B206/B4 sowie die Ergänzung des Mischgebietes und der Gewerbeflächen Süd (Lohstücker Weg/ Siggenweg) geplant. Die aufgrund der Ausweisung neuer Wohnbaugebiete gestiegenen Bevölkerungs- und Schülerzahlen erforderten erheblichen Neubau-Erweiterungsbedarf im schulischen Bereich und bei den Kindertagesstätten. Dieser Bedarf ist heute gedeckt mit Ausnahme der einzurichtenden offenen Ganztagsschule Hauptschule/Realschule Bad Bramstedt und fehlender Kapazitäten für den Schulsport in Bad Bramstedt und im Schulverbandsbereich. Geplant sind für 2005/2006 je eine Ballsporthalle 23x44 an der Hauptschule und am Grundschulstandort Hitzhusen/Weddelbrook in Weddelbrook sowie eine Einfeld-Sporthalle 15x17 in Hitzhusen. Der südliche und südöstliche Teil des Stadtgebietes mit seinen Landschaftsund Naturschutzgebieten ist unter Beachtung der Belange des Naturschutzes weiterhin vorrangig dem Kurbetrieb und der Erholung vorzuhalten. Diese Gebiete sollen daher von einer Bebauung, die nicht Kurzwecken dient, grundsätzlich freigehalten werden. Die Renaturierung der Schmalfelder-Au dient der Sicherung und Wiederherstellung des Natur- und Landschaftsraumes in Bad Bramstedt. Die Stadt Bad Bramstedt setzt sich zum Ziel in Bezug auf die Verwaltungs- und Strukturreform mit dem Amt Bad Bramstedt–Land zu kooperieren. 10 Maßnahmen in der Stadt Bad Bramstedt größer als 200.000 Euro: Umbau des historischen Marktplatzes Bleeck 3. BA, Kosten 1,2 Mio Euro Schulverband Bad Bramstedt: • Grundschule Hitzhusen / Weddel brook, Schulstandort Hitzhusen: 448.500 Euro förderfähige Gesamtkosten für Erweiterung und Sanierung • Neubau nierung 715.000 100.000 • Erweiterung Sporthalle 900.000 Euro • Neubau Sporthalle 900.000 Euro • Neubau Sporthalle Hauptschule Bad Bramstedt: 900.000 Euro • Sanierungs- und Brandschutzmaßnahmen: 370.000 Euro. Klassenräume und DachsaGrundschule Maienbeeck: Euro, davon 2005 1. TA Euro Hitzhusen: Weddelbrook: Summe: 4.233.500 Euro Gemeinden im Nahbereich des Unterzentrums Bad Bramstedt Zum Nahbereich des Unterzentrums Bad Bramstedt gehören die Gemeinden des Amtes Bad Bramstedt -Land (ohne die Gemeinden Borstel und Großenaspe) sowie die Gemeinde Lentföhrden aus dem Amt Kaltenkirchen-Land. Für Lentföhrden ist nach dem Regionalplan I eine planerische Wohnfunktion vorgesehen, so dass sie sich in diesem Bereich stärker entwickeln kann. Die Gemeinde Hitzhusen steht im baulichen Siedlungszusammenhang mit Bad Bramstedt. Diese städtebauliche Verflechtung erfordert eine enge Abstimmung der kommunalen Planung. Bedeutsame Maßnahmen des Schulverbandes Bad Bramstedt bzw. der Gemeinden, für die finanzielle Hilfen des Landes bzw. des Kreises erwartet werden, sind: • Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 LSE II für das Gebiet Amt Bad Bramstedt-Land, Amt Rantzau, Amt Kellinghusen-Land, Stadt Kellinghusen, Stadt Bad Bramstedt, Amt BrandeHörnerkirchen, Amt Rickling, Amt Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche 11 Aukrug, Amt Kaltenkirchen-Land, Segeberger Heide Bedeutung für das Mittelzentrum vorzunehmen. • Die Erweiterung des Umkleidetraktes an der Sporthalle in Lentföhrden • Straßenbaumaßnahmen in Lentföhrden, Neue größere industriell-gewerbliche Ansiedlungen sollen vorrangig im gemeinsamen Gewerbe- und Industriegebiet des Zweckverbandes „Mittelzentrum Bad Segeberg – Wahlstedt“ in Wahlstedt und zentral am künftigen Knotenpunkt der A20/A21 stattfinden. Bad Segeberg und Wahlstedt sollen in ihrer Funktion als Wohnstandorte ausgebaut werden. In Bimöhlen soll in der Trägerschaft der Gemeinde ein Gewerbegebiet erschlossen werden. Maßnahmen im Amt Bad Bramstedt Land größer als 200.000 Euro: Die Gemeinde Wiemersdorf plant den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses mit einer geschätzten Investitionssumme von 800.000 Euro 4.2 Mittelzentrum Bad Segeberg/Wahlstedt Die Städte Bad Segeberg und Wahlstedt sind nach dem Regionalplan I über die Achse Hamburg-Bad Oldesloe hinaus als Entwicklungs- und Entlastungsort für den verdichteten Bereich im Ordnungsraum um Hamburg vorgesehen. Zum baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet des Entwicklungs- und Entlastungsortes gehören auch Teile der Gemeinden Klein Rönnau, Fahrenkrug und Klein Gladebrügge. Die Städte Bad Segeberg und Wahlstedt bilden ein gemeinsames leistungsfähiges Mittelzentrum, das im Interesse einer ausgewogenen Gesamtentwicklung des Kreises weiter ausgebaut werden soll. Die Aufgabe, ein Gesamtkonzept der städtebaulichen und wirtschaftlichen Entwicklung zu erarbeiten, ist dem Zweckverband "Mittelzentrum Bad Segeberg/ Wahlstedt", dem auch die Gemeinden Fahrenkrug und Schackendorf angehören, übertragen worden. Dem Zweckverband obliegen auch die Aufgaben, die notwendige Fortschreibung des gemeinsamen Flächennutzungsplan für das Verbandsgebiet zu betreiben, die Planung, den Erwerb und die Erschließung und die Verwertung eines gemeinsamen Industriegebietes in Wahlstedt zu betreiben, die Abwasserbeseitigung in einem zentralen Klärwerk durchzuführen sowie die Koordinierung weiterer Maßnahmen mit überörtlicher Von erheblicher Bedeutung für das Mittelzentrum ist der im Bundesverkehrswegeplan 2003 auf ganzer Länge als vordringlicher Bedarf ausgewiesene Bau der Autobahn A20 von der A1 bei Lübeck durch den Kreis Segeberg. Der Weiterbau der A20 mindestens mit Anschluss an die A7 ist für die Fortentwicklung des Mittelzentrums von zentraler Bedeutung. Die Stadt Bad Segeberg hat sich für die stadtnahe Südumgehung ausgesprochen. Vor dem Weiterbau der A20 über Geschendorf hinaus Richtung Bad Segeberg sollte der Abschnitt Südumgehung Bad Segeberg (Abschnitt 5) vor dem Teilabschnitt Geschendorf-Bad Segeberg (Abschnitt 4) fertig gestellt sein, da die Ortsdurchfahrt durch Bad Segeberg keinen zusätzlichen Verkehr verkraften kann. Ansonsten verliefe das vorläufige Ende der A20 direkt vor dem Stadtgebiet Bad Segeberg, ohne einen Anschluss zu erfahren. Zur Aufnahme insbesondere des aus den Industriestandorten Wahlstedt und Trappenkamp anfallenden Schwerlastverkehrs ist eine Anbindung der A20 an die K73 im Süden Wahlstedts erforderlich. Der Kreis unterstützt diese Bemühungen. Auch die Fortführung und der Ausbau der A21 mit Elbquerung östlich von Hamburg mit Anschluss an das niedersächsische Autobahnnetz ist unter diesen Gesichtspunkten dringend erforderlich. Mit der Aufnahme des Bauabschnittes AS Bornhöved bis AS Wahlstedt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2003 sowie den Weiterbau bis nach Kiel sind erste Schritte getan. Der Baubeginn ist erfolgt. Durch diese Maßnahme werden positive Erschließungseffekte für die Region in Nord-SüdRichtung ausgehen. Dies ist vor allem für das MZ Bad Segeberg/Wahlstedt bis zum UZ Bornhöved/Trappenkamp wichtig, denn in Bad Segeberg werden sich die Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche neuen Autobahnen kreuzen. Aus standortplanerischer Sicht ergibt sich damit für die Region ein Vorteil für die Ansiedlung von Unternehmen. Dies muss bei den Investitionsvorhaben schon jetzt in das Kalkül einbezogen werden. Die Gewerbegebiete in den genannten Orten sind optimal an die Autobahnen anzubinden. Bad Segeberg soll vorrangig als Handels- und Dienstleistungszentrum sowie als Gesundheitsstandort (Luftkurort und Heilbad) gestärkt werden. Die Stadt hat den erstmals im Jahre 1989 aufgestellten Stadtentwicklungsplan in den Jahren 1993 und 1995 aktualisiert und darin Entwicklungsperspektiven für die Stadtentwicklung bezogen auf das Jahr 2000 bei einer erwarteten Bevölkerungszahl von rund 16.500 Einwohnerinnen und Einwohnern bzw. auf das Jahr 2015 bei einer prognostizierten Bevölkerungszahl von rund 18.000 Einwohnerinnen und Einwohnern aufgezeigt. Ergänzend wurde in einem umfassenden Stadtmarketing - Prozess unter Beteiligung der verschiedenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure ein Leitbild 2010 entwickelt. Es wurden die fünf folgenden starken Säulen als Basis für die zukünftige Entwicklung Bad Segeberg identifiziert: 1. Großer Segeberger See / Natur und Erholung 2. Kalkberg / Karl-May-Spiele 3. Gesundheit 4. Stadtzentrum 5. Möbel Kraft. Als konkrete Ziele bis zum Jahr 2010 wurden benannt: • Durch die Aktivitäten in Kultur und Bildung wird Bad Segeberg noch attraktiver zum Wohnen und Leben • Stärkung Bad Segebergs als Einkaufs- und Dienstleistungszentrum für die Stadt und ihr Umland • Entwicklung Bad Segebergs und seiner Umgebung zu einen Reit- und Erlebniszentrum. • Stärkere Vernetzung des Kalkberges und des Themas "Karl May" mit der Innenstadt 12 • bessere Anbindung des Großen Segeberger Sees an die Innenstadt • Nutzung der Magnetwirkung von Möbel Kraft für Bad Segeberg • Konsequente Ausnutzung der Entwicklungspotentiale des "Gesundheitsstandortes Bad Segeberg" Ergänzend wurde die Stadtmarketing GmbH gegründet und die Einrichtung eines Fledermaus-Zentrums am Kalkberg mit der Erlebnisausstellung „NOCTALIS“ - Welt der Fledermäuse vorangetrieben. Der zum 31.12.2008 erfolgende Abzug der Bundeswehr aus Bad Segeberg stellt die Stadt vor besondere Aufgaben, den Arbeitsplatzabbau aufzufangen, die Konversionsflächen städtebaulich zu überplanen und die Vermarktung zu unterstützen. Außerdem verbessert die Stadt Bad Segeberg ständig die Qualität der Dienstleistungen für ihre Bürgerinnen und Bürger und Kooperationen mit Umlandgemeinden und privaten Organisationen. Wesentliche bisher umgesetzte Maßnahmen waren in diesem Zusammenhang: a) Erweiterung der Services durch den Umbau des Bürgerbüros; Fertigstellung 15.07.2005. In diesem Zuge wurde die Personalausstattung auf nunmehr 4 Beschäftigte erhöht. b) Kooperation der Standesämter Stadt Bad Segeberg und des neuen Amtes Trave - Land ab 01.01.2006. Es entsteht ein Standesamtsbezirk mit 37.000 Einwohnern. c) Kooperation der Stadt Bad Segeberg mit dem Amt Trave-Land auf den Gebieten Baumaßnahmen und Bauhofleistungen ab 01.01.2006. d) Übernahme des ews - Kundendienstes ab 01.06.2005. Die Kompetenzbündelung in den städtischen Bürgerdiensten führt zu einer Steigerung der Attraktivität der Stadtverwaltung, e) Öffentliche Rechtsauskunft durch Rechtsanwälte im Heinrich-Wickel-Haus ab 16.02.2005. Damit wird eine neue Dienstleistung der Stadt Bad Segeberg für Einkommensschwache angeboten.“ Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche 13 Maßnahmen in der Stadt Bad Segeberg größer als 200.000 Euro: 2005 begonnen. Gesamtkosten: 9 Mio Euro 1. Einrichtung des FledermausZentrums mit Erlebnisausstellung "NOCTALIS - Welt der Fledermäuse" am Kalkberg, Fertigstellung 2006, Kosten 1.657 Millionen € 5. Neubau des Bahnhofes und Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes. 2. 2.1 Schulneubau und –sanierung Schulneubau - in Tsd. € 2006 2007 Turnhalle Realschule 500 100 500 2.331 Städt. Gymnasium 6 Klassenräume 663 Dahlmannschule 8 Klassenräume 635 Realschule Seminarweg 6 Klassenräume Gesamtkosten der Schulneubauten 5.979.000 € sind teilweise schon 2005 und vorher finanziert Zu den Baukosten werden Zuweisungen des Landes in Höhe von 2.690.000 € erwartet. 2.2. Schulbausanierung - in Tsd. € Dahlmannschule Städtisches Gymnasium Realschule Seminarweg 2006 640 225 594 Es handelt sich um den 3. Bauabschnitt der Gesamtsanierung der Schulen, die 2003 begonnen hat. Finanzierung zu 100 % durch das KiFSonderprogramm des Landes über Kredite. 3. Umbau und Erweiterung des Alten- und Pflegeheimes Christiansfelde in eine Einrichtung der Gerontopsychiatrie mit Wohngruppenkonzept - 2005 bis 2008, Kosten ca. 6 Mio. €. Es sollen 5 Wohnungen für Partner von Bewohnerinnen und Bewohnern, 10 Plätze in Wohngruppen für leicht dementiell Erkrankte sowie 58 Betten in einer Pflegeabteilung mit Schwerpunkt „Demenz“ eingerichtet werden. 4. Wohngebiet Burgfelde. Hier werden in den nächsten 10 – 15 Jahren in landschaftlicher Einbindung rund 400 Wohneinheiten entstehen. Mit der Erschließung und dem Verkauf der Grundstücke in einem I. Bauabschnitt an der Burgfeldstraße wurde im Sommer In Wahlstedt soll nach dem Regionalplan I das vorhandene Industriegefüge gesichert und gestärkt werden. Für die Ansiedlung gewerblicher bzw. industrieller Betriebe stehen im Gewerbe- und Industriepark Kieler Straße ausreichend erschlossene Flächen zur Verfügung. Seit Dezember 2004 sind Siedlungsgebiete der Stadt Fördergebiet des ESF geförderten Bundesprogramms Soziale Stadt. Ziel ist nachhaltiger Stadtumbau und die städtebauliche Sanierung. Das gesamte Umfeld des Bahnhaltepunktes wird überplant und die verkehrliche Erschließung neu gestaltet, um ein städtebaulich attraktives Gebiet zu schaffen. In Wahlstedt werden zudem im Planungszeitraum Schulbausanierungsmaßnahmen durchgeführt. Maßnahmen in der Stadt Wahlstedt größer als 200.000 Euro: Projekte, die sich aus der Aufnahme Wahlstedts in die Gebietskulisse des Bundesprogramms „Soziale Stadt“ ergeben, sind in der Vorbereitung und können bislang noch nicht aufgenommen werden. Gemeinden im Nahbereich des Mittelzentrums Bad Segeberg / Wahlstedt Zum Nahbereich gehören die Gemeinden des Amtsbereiches Trave-Land (außer Gemeinde Glasau) sowie die Gemeinde Högersdorf aus dem Amtsbereich Leezen. In den nördlichen und westlichen Teilen des Nahbereiches sollen die naturräumlichen Gegebenheiten für die Naherholung und den Tourismus genutzt und die bereits vorhandenen Tourismusangebote erweitert werden. Im dünn besiedelten Ostteil des flächenmäßig großen Nahbereiches übernehmen der Ortsteil Schlamersdorf der Gemeinde Seedorf und die Gemeinde Geschendorf ergänzende überörtliche Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche Versorgungsfunktionen Raum. im 14 ländlichen sche zu den Schuleinzugsbereichen vorgetragen. Zu den genannten Entwicklungszielen für die Zentralen Orte und Ihre Nahbereiche aus dem bisherigen Kreisentwicklungsplan 2000 – 2005 wird angeregt, die Gemeinden Negernbötel, Groß Rönnau, Klein Rönnau, Stipsdorf, Weede mit den Ortsteilen Weede und Mielsdorf, Klein Gladebrügge, Traventhal, Fahrenkrug und Schackendorf dem baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet des Entwicklungs- und Entlastungsortes Bad Segeberg-Wahlstedt zuzuordnen. Die geäußerte Vorstellung sollte allerdings den Ergebnissen aus den Gesprächen zur Regionalen Kooperation im Mittelzentrum vorbehalten bleiben. Im Amt Wensin ist in der Gemeinde Rohlsdorf der Bau einer Sporthalle an der Grundschule Warderfelde vorgesehen, und in der Gemeinde Wensin die Verlagerung des Sportplatzes, Trainingsplatzes und ggfs. der Vereinshauses mit sanitären Einrichtungen aus der umliegenden Bebauung an den Rand der Ortslage Garbek erforderlich. Die Maßnahme soll bis 2008 mit Gesamtkosten von 1,4 Mio Euro durchgeführt werden. Maßnahmen zur Gestaltung der Außenanlage des Torhauses Seedorf. Die Gemeinden des Amtes Wensin haben eine LSE durchgeführt, die nunmehr in die Umsetzungsphase einmündet. Die Gemeinde Glasau wird stärker in den regionalen Bezugsrahmen des Nordostkreises eingebunden. Zum Nahbereich wird angeregt, die ergänzende überörtliche Versorgungsfunktion im ländlichen Raum nicht nur der Gemeinde Geschendorf sondern den Gemeinden Geschendorf, Pronstorf, Strukdorf und Westerrade gemeinsam zuzuordnen. Durch die seit vielen Jahren erfolgreich praktizierte interkommunale Zusammenarbeit dieser 4 Gemeinden des ehemaligen Amtes Pronstorf wurde das Nahversorgungsangebot in diesem ländlich geprägten Raum stetig verbessert. Nennenswert für das heute vorhandene Nahversorgungsangebot sind in Geschendorf die Sporthalle Ost, die Polizeistation, eine Filiale der Kreissparkasse Südholstein, eine Allgemeinarztpraxis, ein Tierarzt und eine Gastwirtschaft mit Übernachtungsmöglichkeit, in Westerrade eine Sportanlage mit Fußballplatz und Tennisplätzen, eine kirchliche Waldkindergartengruppe, ein Lebensmittelladen mit Postservice, eine Zweigstelle der Raiffeisenbank e.G., eine Kfz-Werkstatt, ein Heizungs-, Sanitär-, Schlosserei- und Landtechnikbetrieb, ein Betrieb für Elektroanlagen und eine Rohrreinigungsfirma, in Pronstorf die Grundschule mit Sportanlage, der kirchliche Kindergarten, Kirche mit Friedhof und Pastorat, ein Seniorenheim mit ambulanten Dienst, ein Alten- und Pflegeheim und zwei Gastwirtschaften mit Hotelbetrieb, in Strukdorf ein Bolzplatz und eine Tischlerei. Mit Ausnahme der Gemeinde Fahrenkrug gehören die Gemeinden des Amtes Segeberg-Land dem Schulverband Segeberg an. Von den amtsangehörigen Gemeinden werden keine Änderungswün- Maßnahmen im Amt Trave Land größer als 200.000 Euro: Dorfentwicklung im Amtsbereich Segeberg-Land Gemeinde Fahrenkrug: • Dachsanierung Grundschule renkrug: Kosten 300.000 Euro Fah- Gemeinde Klein Gladebrügge: • Radweg und Fahrbahn K11: Kosten 435.000 Euro, Priorität IV, ab 2009 Gemeinde Klein Rönnau: • Ausbau Gemeindestraße Chausseebaum: Kosten 409.000 Euro Gemeinde Negernbötel: • Neubau eines Kommunalen Zentrums mit Jugend- und Sportlerheim, Kindergarten, Feuerwehr, Seniorentreff und Markttreff in Negernbötel: Kosten 1,7 Mio. Euro • Radweg und Fahrbahn K91 Hamdorf Negernbötel: Kosten 680.000 Euro, davon Radweg 380.000 Euro, Gemeindeanteil 82.000 Euro; Priorität III, 2008, 2009 Gemeinde Neuengörs: • Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Radweg K7: Kosten 307.000 Euro, Priorität IV ab 2009 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche Gemeinde Pronstorf: • Neubau Dorfgemeinschaftshaus: Kosten 350.000 Euro • Radweg L71 Reinsbek/Kreisgrenze: 600.000 Euro • Radweg L69 Strenglin-Goldenbek: 900.000 Euro, Priorität IV ab 2009 • Radweg K94 Reinsbek-Goldenbek: 450.000 Euro, Priorität IV, ab 2009 • Anschaffung 2 Feuerwehrfahrzeuge Goldenbek und Strenglin: 200.000 Euro Gemeinde Schieren: • Radweg K46 nach Bad Segeberg: 600.000 Euro, Priorität IV, ab 2009 • Radweg K68 nach Quaal: 225.000 Euro, Priorität IV ab 2009 Gemeinde Stipsdorf: • Radweg K46/Stipsdorf: 600.000 Euro, Priorität IV, ab 2009 Gemeinde Traventhal: • Radweg und Fahrbahn K11: 435.000 Euro, Priorität IV ab 2009 Gemeinde Wakendorf I: • Erneuerung Eisenbahnüberführung und Tieferlegung der K44: Kosten 1,1 Mio Euro Gemeinde Weede: • Radweg und Fahrbahn K4 Bad Segeberg-Weede: 0,97 Mio. Euro, davon Radweg 0,375 Mio. Euro, Priorität I, 2005, 2006. • Radweg an der K4 SE-Weede: 220.000 Euro, Priorität I, 2005, 2006 • Radweg und Fahrbahn A20 WeedeSteinbek K4/K92: 1.060.000 Euro, davon Radweg 425.000 Euro, Fahrbahn 635.000 Euro. Priorität II 2007/2008. 2007 0,670 Mio. Euro, 2008 0,390 Mio. Euro. • Verlagerung des Sportplatzes, Trainingsplatzes, ggfs. Vereinshauses bis 2008. Kosten: rd. 1,4 Mio Euro • Sporthalle Grundschule Warderfelde: Kosten: 2005 404.000 Euro, 2006 404.000 Euro • Bau eines Radweges an der L306 Glasau-Ahrensbök 15 Die Prioritäten für den Radwegeausbau sind im Radverkehrskonzept des Kreises festgelegt worden. 4.3 Unterzentrum Bornhöved/ Trappenkamp Das traditionell ländliche Zentrum Bornhöved und die teilweise gewerblich geprägte Gemeinde Trappenkamp bilden ein gemeinsames Unterzentrum im ländlichen Raum, das einer Weiterentwicklung bedarf. Zur Stärkung der zentralörtlichen Funktion ist eine abgestimmte Siedlungs- und Infrastrukturplanung erforderlich. Ein Teil der in den Vorjahren von der Gemeinde Bornhöved nach Trappenkamp umgemeindeten Flächen soll im Planungszeitraum als Industrie- und Gewerbegebiet erschlossen werden. Für eine Fläche von ca. 13 ha an der im Ausbau befindlichen A21 ist der Gemeinde Trappenkamp von der Gemeinde Bornhöved zur Ausweisung von Industrieund Gewerbegebieten eine Option für eine Umgemeindung eingeräumt. Zum Zweck der Ausweisung von Bauflächen für den Wohnungsbau strebt die Gemeinde Trappenkamp eine Gebietsänderung mit der Gemeinde Gönnebek an. Die Entwicklung der Gemeinde Trappenkamp als zentraler Ort mit einer notwendigen Erweiterung ihres Gemeindegebietes wird grundsätzlich unterstützt. Über ein Entwicklungsgutachten der Universität Kiel für den Raum Trappenkamp sind die Entwicklungspotentiale dieses Raumes eingehend untersucht worden. Regionalwirtschaftliche Untersuchungen sind seit Mai 2005 auf den gesamten strukturschwachen Raum im Dreieck Bad Segeberg, Bornhöved, Boostedt ausgedehnt worden. Der bereits im abgelaufenen Planungszeitraum vorgesehene Ausbau der K52 nach Rickling mit Anlegung eines Radweges ist nicht realisiert worden und soll durchgeführt werden, wenn die Finanzierung mit der Gemeinde Gönnebek gesichert ist, bzw. wenn die Gemeinden Rickling und Trappenkamp bereit sind, nach Abzug der Landes- und Kreisförderung die verbleibenden Kosten zur Hälfte zu übernehmen. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche 16 Bornhöved wäre ein sehr gut geeigneter Standort für ein geschichtliches Ausstellungszentrum als einer der ältesten Orte in Schleswig-Holstein mit großem geschichtlichem Hintergrund. wenn Gönnebek sich nicht beteiligt- nach Abzug der Landes- und Kreisförderung von den Gemeinden Rickling und Trappenkamp zu gleichen Teilen getragen werden. Maßnahmen in der Gemeinde Trappenkamp größer als 200.000 Euro: Maßnahmen im Amt Bornhöved größer als 200.000 Euro: Keine Meldungen für anstehende Investitionen über 200.000 Euro. In Trappenkamp steht die Planung eines Zentrums für gesundheitliche Leistungen an einen eingeschränkten Personenkreis in Rede. Die Gemeinde Gönnebek regt den Bau eines Radweges (in der Trägerschaft des Kreises) entlang der K40 von Gönnebek nach Bornhöved bis zur Einmündung des Katenlandsweges GIK 60 - (1. Priorität) und Gemeinden im Nahbereich des Unterzentrums Bornhöved / Trappenkamp Zum Nahbereich gehören die Gemeinden des Amtes Bornhöved und die Gemeinde Daldorf aus dem Amtsbereich Rickling. Für den östlichen Teil des Nahbereiches wird nach dem Regionalplan I wegen der sich überlagernden Nutzungen (Kiesabbau, Abfallbeseitigung, Tourismus, Landwirtschaft, Naturschutz) im Rahmen der Landschaftsplanung ein grenzüberschreitendes Gesamtkonzept für erforderlich gehalten. Die Gemeinde Rickling nimmt mit den Einrichtungen der Inneren Mission im Nahbereich des Unterzentrums Bornhöved/Trappenkamp eine Sonderfunktion ein. Dieses sollte bei der Entwicklung der Gemeinde berücksichtigt werden. Der Schwerpunkt der Siedlungstätigkeit soll im Ortsteil Rickling liegen. Das Amt Rickling und die Gemeinde Boostedt planen eine Fusion der Gebietskörperschaften. Der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg wird auf der Zentraldeponie Damsdorf/Tensfeld eine Umladehalle errichten. Mit Unterstützung des Kreises (Beschluss des Kreistages vom 07.12.1995) bemüht sich die Gemeinde Schmalensee, den im Bedarfsplan für Bundesfernstraßen als weiteren Bedarf ausgewiesenen Bau der Ortsumgehung im Zuge der B430 als vordringlichen Ausbaubedarf anerkannt zu bekommen. Der in der Trägerschaft des Kreises geplante Ausbau der K52 mit Radweg zwischen Rickling und Trappenkamp soll – entlang der K 40 von Gönnebek nach Süden zur K 52 Trappenkamp - Rickling an. Die Gemeinde Tensfeld legt Wert darauf, dass nach wie vor der Bau eines Radweges von der Ortschaft zum Damsdorfer Kreuz entlang der L 69, Träger das Land, als vordringlich angesehen wird. Die Gemeinden Damsdorf und Tensfeld möchten zudem aufgenommen haben, dass das Leader+ -Projekt "Leben nach dem Kies" nach der nun abgeschlossenen Planungsphase in die Realisieung gehen soll. Hier werden sowohl für gemeindliche als auch private Maßnahmen dringend Fördermittel benötigt. Maßnahmen im Amt Rickling größer als 200.000 Euro: Keine Meldungen für anstehende Investitionen über 200.000 Euro. 4.4 Stadtrandkern I. Ordnung Henstedt-Ulzburg Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist Stadtrandkern I. Ordnung auf der Achse Hamburg-Kaltenkirchen im Ordnungsraum um Hamburg. Aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage und der umfangreichen Ausweisung von Gewerbe- und Wohnbauflächen hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren ein großes Wachstum verzeichnet. Die Wirtschaftsund Siedlungsentwicklung soll sich fortsetzen. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche Die Gemeinde erwartet bis zum Jahr 2015 ein Anwachsen der Bevölkerung auf etwa 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Dies setzt der Flächennutzungsplan als städtebauliches Ziel fest. Nach dem Neubau des Rathauses und dem Ausbau der AKN in Tieflage in der Ortslage Ulzburg wird die zentralörtliche Funktion der Gemeinde HenstedtUlzburg mit dem Ausbau der Ortsmitte Ulzburg zu einem leistungsfähigen Versorgungs- und Dienstleistungszentrum gestärkt (Umsetzung des Bebauungsplanes Nr. 63 „Ulzburg-Mitte“). Aus der Gemeinde Alveslohe sind Flächen von ca. 185 ha nach HenstedtUlzburg umgemeindet worden. Die Flächen westlich des Bahnhofes UlzburgSüd sollen entsprechend den Zielsetzungen des Regionalplans I insbesondere der weiteren wohnbaulichen Entwicklung zur Verfügung stehen. Der „Ortsteil der Zukunft „Beckershof“ ist als Modellprojekt der Metropolregion Hamburg ausgewählt worden. Themenschwerpunkt ist die qualitätsvolle, flächensparende Siedlungsentwicklung in der Metropolregion. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der REKArbeitsgruppe Flächenverbrauch Flächenentwicklung der gemeinsamen Landesplanung entwickelt. 17 Die Ergebnisse des Wettbewerbes werden im Rahmen eines Strukturplanes der Gemeinde zusammengefasst, die 2. Flächennutzungsplanänderung wird entsprechend angepasst. Maßnahmen in Henstedt-Ulzburg 200.000 Euro: der Gemeinde größer als Der „Ortsteil der Zukunft“ Beckershof ist als Modellprojekt der Metropolregion Hamburg ausgewählt worden. Das Projekt wird aus der zweiten Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg entwickelt. Die Gesamtfläche des Änderungsbereiches ist ca. 216 ha groß und teilt sich überschläglich wie folgt auf: 1. Wohnbauflächen: ca. 65,8 ha 2. Gemischte Bauflächen: ca. 14,0 ha 3. Gemeinbedarfsflächen: ca. 0,7 ha 4. Verkehrs- und Bahnflächen: ca. 7,4 ha 5. Grünflächen: ca. 17,9 ha 6. Waldflächen: ca. 18,4 ha 7. Landwirtschaftliche Nutzflächen: ca. 91,8 ha Der in der Region weit verbreiteten Siedlungstätigkeit im Einfamilienhausbau sollen Planungen mit flächensparenden und verdichteten Bauweisen gegenüber gestellt werden. • Planung und Bau eines zusätzlichen Autobahnzubringers im Bereich Ulzburg-Süd auf der Grundlage der zur Zeit laufenden Verkehrsuntersuchung. Das Projekt wird aus der zweiten Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg entwickelt. • Planung und Bau einer Umgehungsstraße für Henstedt-Ulzburg. Der Flächennutzungsplan weist eine Freihaltetrasse für eine Ost- als auch für eine Westumgehung aus. Von der Gemeinde wird eine östliche Umgehung vorgesehen, Land und Kreis haben sich für eine Westumgehung ausgesprochen. • Neubau eines Bauhofes. • Schaffung im Rhen. Die Bedeutung dieses Siedlungsteiles für die regionale Entwicklung wurde frühzeitig während der Aufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde HenstedtUlzburg erkannt. Aus diesem Grunde wurde eine gemeindeübergreifende Entwicklungsplanung zur Stärkung des vorhandenen SPNVAngebotes durch die Landesplanung und die Kreisplanung unterstützt. Rund 56 ha der Gesamtfläche wurden einem städtebaulichen Wettbewerb unterzogen. eines Kunstrasenplatzes Der Einwohnerzuwachs der letzten Jahre und die zu erwartende weitere Entwicklung erfordern eine Ergänzung der kommunalen Infrastruktur, wobei folgende Maßnahmen dringlich sind: Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche • Entwicklung der ersten Bauabschnitte im Bereich Beckershof • Bau einer weiteren Grundschule in Ulzburg-Süd, • Schaffung einer Ganztagsbetreuung an der Schule Beckersberg • Neubau und Erweiterung von Einrichtungen für die Feuerwehr, • Neubau eines Kindergartens, • Stiftung Naturschutz, Wiedervernässung im Bereich der Oberalsterniederung und Henstedter Moor • Waldaufforstungsmaßnahmen Rahmen des Landschaftsplanes • Entwicklung eines Leitbildes • Entwicklung cken • Vernetzung Henstedt-Ulzburg durch Wilhelm.tel • Errichtung eines neuen Tierheims • Ausbau der ehemaligen AKN-Trasse zum Rad- und Wanderweg • Erweiterung des Bürgerparks • Kreisverkehr Norderstedter ße/Dorfstraße. Naturraum im Siebenstü- Stra- Gemeinde Wakendorf II im Nahbereich des Stadtrandkerns I. Ordnung Henstedt-Ulzburg Der Nahbereich des Stadtrandkerns I. Ordnung Henstedt-Ulzburg wird allein durch die Gemeinde Wakendorf II gebildet. Nachfolgende Projekte stehen an: Erweiterung der Kläranlage, Radweg an der K79, Sportplatzausbau. 4.5 Mittelzentrum Kaltenkirchen Die Stadt Kaltenkirchen als Mittelzentrum und äußerer Achsenschwerpunkt hat in den letzten Jahren eine starke Entwicklung genommen. Die Ziele des regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) für die Metropolregion Hamburg sind als der bestimmende Faktor der Entwicklung des Hamburger Umlandes und somit auch der Stadt Kaltenkirchen anzusehen. Kaltenkirchen erwartet bis zum Jahre 2010 einen Anstieg der Bevölkerung auf ca. 21.500 Personen. Es besteht daher weiterhin eine erhebliche Nachfrage nach 18 Wohnungen und Arbeitsplätzen mit entsprechenden Anforderungen an die kommunale Infrastruktur. Die Nachfrage nach Bauland für den Wohnungsbau wird die Stadt durch die Aufstellung weiterer Bebauungspläne nachkommen. Mit dem derzeit bestehenden Flächennutzungsplan wurden alle Voraussetzungen für die künftige Entwicklung im Planungszeitraum bis 2010 geschaffen. Die weitere Ausweisung von Industrieund Gewerbeflächen für ansiedlungswillige Unternehmen dient der Stärkung der Wirtschaftskraft Kaltenkirchens und der Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze. In den nächsten Jahren stehen rd. 24,9 ha an Gewerbefläche zur Verfügung. Sie schließen sich an die Flächen in „Kisdorf Feld“ bis an den Autobahnzubringer zur Anschlussstelle „Kaltenkirchen Süd“ zur A7 an. Die Entwicklung einer großen Gewerbefläche im Bereich des Gemeindegebietes Nützen - direkt an das Stadtgebiet der Stadt Kaltenkirchen angrenzend - muss nach den Vorgaben der Landesplanung in Abstimmung mit dem Mittelzentrum Kaltenkirchen erfolgen. Durch die südliche Anbindung des Mittelzentrums an die A7 und die Tieferlegung der AKN im Ortskern ist es zu einer Entlastung der Ortslage vom Durchgangsverkehr und eine Verbesserung der innerörtlichen Verkehrssituation gekommen. Durch den in Richtung Hamburg erfolgten zweigleisigen Ausbau der AKN ist eine Verdichtung des AKN Verkehrsangebotes auf einen 10-Minuten-Takt möglich. Die zentralörtliche Funktion der Stadt soll gestärkt werden durch den weiteren Ausbau des Stadtkernes und hier insbesondere des Bahnhofumfeldes. Zur Stärkung der Funktion des Stadtzentrums muss ein zusätzliches Angebot an Stellplätzen für den Einzelhandel einhergehen. In der weiteren Zentrumsentwicklung wird daher in der Bauleitplanung darauf geachtet, dass die Einzelhandelsstruktur gestärkt wird, in dem keine weiteren Flächenausweisungen für Sondergebiete im Stadtbereich außerhalb des Kerngebietes zugelassen werden. Eine weitere Entlastung der Ortslage vom Durchgangsverkehr soll dadurch erreicht werden, dass mittelfristig zwi- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche schen dem südlichen Autobahnanschluss „Kaltenkirchen Süd“ und der Kreisstraße 104 im westlichen Teil des Gemeindegebietes und vom Kreisel Kisdorfer Weg in nordöstlicher Richtung zur L80 bzw. Kaltenkirchener Straße zwischen Oersdorf und Kattendorf je eine Verbindungsstraße gebaut wird. Im Landschaftsplan der Stadt ist eine auf die vorhandenen Landschaftsteile differenzierte Ziel- und Leitbildkonzeption dargestellt. Im Rahmen des Naturschutzes und der Erholungsplanung ist die Schaffung eines Flottmoorparks mit Kleingartengelände vorgesehen, der bis an das Bahnhofsumfeld reichen soll und als Erholungsgebiet konzipiert wird. Östlich der Schmalfelder Straße soll der Übergang der städtebaulichen Entwicklung zur freien Landschaft durch eine großflächige Parkanlage realisiert werden. Dadurch werden die Kurzzeit- und Naherholungsmöglichkeiten der Bewohner/innen des Nahbereiches erheblich verbessert. Zentrumsnahe Grünzüge und der Erholungspark sollen durch Freizeiteinrichtungen optimiert und erweitert werden. • Dachsanierung Realschule am Marschweg. Kosten 900.000 Euro. • Dachsanierung der Sporthalle am Marschweg. Kosten: 650.000 Euro. • Fenstersanierung Dietrich-BonhöfferSchule. Kosten: 230.000 Euro. • Brandschutzsanierungsmaßnahmen an der Grundschule Flottkamp und an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. • Haus für berufliche Integration und Training, Kosten: 596.000 Euro • Bau eines Flottmoorparkes mit Kleingartengelände. Kosten im Zeitraum 2006 bis 2008: 1.400.000 Euro • Anlegung eines Stadtparkes in den Jahren 2006 bis 2008. Kosten: 1.100.000 Euro • Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Hochbau am Bahnhof; Neugestaltung des zentrumsnahen Bahnhofsumfeldes. Kosten : 25.000.000 Euro. • Bau einer Verbindungsstraße von der K104 zur südlichen Anbindung an die A 7.Zeitraum 2006 bis 2008, Kosten: 2.100.000 Euro • Kreisverkehr Radensweg / Schmalfelder Straße/ Am Ehrenhain, Zeitraum 2006 bis 2008, Kosten: 370.000 Euro Maßnahmen in der Stadt Kaltenkirchen größer als 200.000 Euro: • Offene Ganztagsschule: Anbau einer Cafeteria an die Geschwister-SchollSchule: Kosten rd. 200.000 Euro. • Bau einer Seniorenresidenz. Projektträger: DRK Kreisverband. Kosten: Noch nicht bekannt. • Ersatzbeschaffung einer Drehleiter oder Fahrgestell mit Teleskopkopfgelenkmast. Kosten: rd. 600.000 Euro. • Sanierung der Obdachlosenunterkunft. Kosten: mind. 400.000 Euro. • Bau eines Kultur- und Veranstaltungszentrums. Kosten stehen noch nicht fest, ab 2008. • Bau eines Kunstrasenplatzes. Kosten: 300.000 Euro. • Ausbau der dreizügigen Realschule am Marschweg auf Vierzügigkeit. Kosten: mind. 560.000 Euro. • Erweiterung der Stadtbücherei und Ausbau eines Stadtarchivs ab 2007/ 2008. Kosten: 240.000 Euro. 19 Gemeinden im Nahbereich des Mittelzentrums Kaltenkirchen Zum Nahbereich gehören die Gemeinden des Amtsbereiches Kaltenkirchen-Land (außer Lentföhrden) und Kisdorf (außer Wakendorf II). Von den Gemeinden Kisdorf und Oersdorf liegen Siedlungsbereiche teilweise im Achsenraum. Der Gemeinde Kisdorf wurde eine planerische Wohnfunktion für den OT Kisdorf im Regionalplan I zugewiesen. Die Gemeinde Oersdorf bildet einen baulichen Siedlungszusammenhang mit Kaltenkirchen. Die Gemeinde Nützen plant mittelfristig die Entwicklung einer Gewerbegebietsfläche im Bereich des Autobahnzubringers der Auf-/Abfahrt Kaltenkirchen im Zusammenwirken mit der Stadt Kaltenkirchen und unter Einbeziehung der auf dem Stadtgebiet angrenzenden Flächen. Das Amt Kaltenkirchen-Land hat in den Jahren 2003/2004 eine Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse durchge- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche führt, auf deren Basis z.Z. konkrete Vorhaben im Rahmen einer Dorfentwicklungsplanung umgesetzt werden. Maßnahmen im Amt Kaltenkirchen Land größer als 200.000 Euro: Maßnahmen bis 2007 Gemeinde Alveslohe 20 • Minikreisel Sengel / Grootredder / Eichengrund • Verkehrslenkende und – sichernde Maßnahmen in Kisdorf Ort • Kreisverkehr Wesselkreuzung: 200.000 bis 250.000 Euro • Bau eines Nahversorgungszenrums/Markttreffs: ca. 1 Mio Euro • Bau einer Umgehungsstraße als Ersatz der OD L233 Sengel/Dorfstraße • Radweg an der L79 Oersdorf-Brook Gemeinde Sievershütten: Bau einer Sporthalle ab 2008 • Sanierung Freibad: Kosten 400.000 Euro • Kreisel Schulkreuzung: 200.000 Euro Kosten • • Sanierung Kanalisation: 1.600.000 Euro Kosten Gemeinde Wakendorf II • Radwegebau an der K66 (Lückenschluss) ca. 400.000 Euro • Gestaltung Ortsmitte (Bürgerhaus, Schule, Feuerwehr, Kindergarten): Kosten ca. 750.000 Euro • Erweiterung der Kläranlage in 2005 • Radweg an K 79 in 2005, Priorität IV ab 2009 • Sportplatz in 2005: Kosten 400.000 bis 500.000 Euro Gemeinde Hartenholm • Ausbau und Gestaltung des Bürgermeisterweges: Kosten ca. 200.000 Euro Gemeinde Hasenmoor: • Dorfgemeinschaftshaus: Kosten 400.000 Euro Gemeinde Lentföhrden: • Straßenbaumaßnahmen (Süderweg, Papenkamp, Zur Waldburg, Am Bahnhof im Zeitraum 2005 bis 2007): Kosten 300.000 Euro Gemeinde Nützen: • Baulanderschließung: Kosten 500.000 Euro • Bürgerhaus mit integriertem Feuerwehrhaus/Bauhof: Kosten 1,2 Mio Euro Teichanlage Schmalfelder Au Dorfpark: Kosten 235.000 Euro mit Maßnahmen im Amt Kisdorf größer als 200.000 Euro: Gemeinde Kisdorf: • LZA Kreuzung L233/K21 ab 2005 Kisdorf Ländlicher Zentralort Leezen Die Gemeinde Leezen ist nach dem Regionalplan I als ländlicher Zentralort weiter zu entwickeln. Die Siedlungstätigkeit sollte sich in den nächsten Jahren stärker auf den zentralen Ort konzentrieren. Für die Ausweisung von Wohnbau- und Gewerbeflächen im ländlichen Zentralort ist es allerdings erforderlich, die notwendigen planerischen Voraussetzungen mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes zu schaffen. Maßnahmen im Amt Leezen größer als 200.000 Euro: Gemeinde Schmalfeld: • 4.6 Wohld • Durchgängiger Radweg von Bark bis Leezen (Heiderfeld) • Dach-, Beleuchtungs- und Heizungssanierung Schulzentrum Leezen • Erweiterung und Umbau der Grundund Hauptschule Leezen zur Ganztagsschule • Gewässer- und Leezener Au • Kreisverkehr Wittenborn B206 / K73 • Erweiterung des Umkleidetraktes an der Sporthalle/Sportlerheim Todesfelde Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Naturschutzprojekt Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche • Weiterentwicklung des Gründerzentrums Wittenborn • Radweg an Högersdorf. 21 • Sanierung der Abwasserkanäle und Zusammenarbeit der Gemeinden Itzstedt, Nahe und Kayhude im Abwasserbereich • Gemeinden im Nahbereich des ländlichen Zentralortes Leezen Bau einer Seniorenanlage für altersgerechtes Wohnen • Herstellung der Infrastruktur Erreichung der DSL Versorgung Der Nahbereich des ländlichen Zentralortes Leezen umfasst die Gemeinden des Amtes Leezen (ausgenommen Högersdorf). Eine planerische Abstimmung mit dem Mittelzentrum Bad Segeberg/ Wahlstedt ist erforderlich. Teile des Nahbereichs, insbesondere um den Neversdorfer See, den Mözener See und am Rand des Segeberger Forstes bieten sich für eine Naherholungsentwicklung im Rahmen der Festsetzungen in Landschaftsplänen an. • zügiger Bau eines Radweges an der L75 zwischen Nahe und Wakendorf II. der K47 Rotenhahn- 4.7 Ländlicher Zentralort Nahe/ Itzstedt Die Gemeinden Nahe und Itzstedt bilden gemeinsam einen ländlichen Zentralort. Nach dem Regionalplan I ist die Entwicklung als gemeinsamer ländlicher Zentralort zu fördern. Zur Verringerung des starken Siedlungsdrucks auf die Nahbereichsgemeinden soll nach dem Regionalplan I in den Gemeinden des Zentralortes der Wohnungsbau intensiviert werden. Für die Bereiche Gewerbe und Naherholung sollte eine zwischen den Gemeinden abgestimmte Planung zugrunde gelegt werden. Im Planungszeitraum sind in den Gemeinden folgende größere Investitionsmaßnahmen vorgesehen: • Erweiterung und Umbau der Grundund Hauptschule Nahe zur Ganztagsschule • Herbeiführen eines gemeinsamen Realschulangebotes an den Grundund Hauptschulen in Nahe und in Sülfeld • Unterhaltung und Neubau von Rad-, Wander- und Reitwegen sowie anderer Maßnahmen zur Stärkung der Naherholung • Gestaltung des Ortskerns Itzstedt • Sanierung der Schule in Nahe zur Gemeinden im Nahbereich des ländlichen Zentralortes Nahe/Itzstedt Der Nahbereich des ländlichen Zentralortes Nahe/Itzstedt ist deckungsgleich mit dem Gebiet des Amtes Itzstedt. Die Siedlungsentwicklung dieser Gemeinden orientiert sich an den Festsetzungen des Regionalplanes I, wobei für die weitere Entwicklung der Gemeinde Sülfeld auch die Einrichtungen des Forschungszentrums Borstel von besonderer Bedeutung sind. Die Ausweisung einer ergänzenden überörtlichen Versorgungsfunktion erfolgt zwar nur für geeignete Gemeinden im ländlichen Raum (LROPl. Zi. 6.2.2), die Gemeinde Sülfeld ist jedoch von ihrer Ausstattung her für eine entsprechende Einstufung geeignet. Gemeinde Sülfeld: • Radweg und Fahrbahn Sülfeld K108. Priorität II, 2007/2008. Gemeinde Seth: • Radweg an der L232 zwischen Seth und Stuvenborn. Eine bedeutsame Maßnahme der Gemeinden bzw. des Schulverbandes, für die finanzielle Hilfen des Landes bzw. des Kreises erwartet werden, ist • 4.8 der Ausbau der K108 in der Trägerschaft des Kreises im Bereich der Gemeinde Sülfeld bis zur Kreisgrenze Stormarn. Mittelzentrum Norderstedt Mit 5.810 ha ist Norderstedt flächenmäßig die drittgrößte Stadt, bezogen auf die Zahl der 74.000 Einwohner bereits die fünftgrößte Stadt in Schleswig-Holstein. Die Übernahme der Funktionen einer „Großen Kreisangehörigen Stadt“ zum Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche 1.1.2005 mit der sukzessiven Abtretung zahlreicher Kreisaufgaben an die Stadt und der damit verbundenen neuen Verwaltungsfunktionsbezeichnung „Stadt Norderstedt - Der Oberbürgermeister“ markiert nicht nur symbolisch den Übergang von der bisherigen Aufbau- und Integrationsphase der Stadt nach ihrer Gründung im Jahre 1970. Während in den zurückliegenden Jahren die Integration der historisch gewachsenen Ortsteile mit dem neuen Zentrum NorderstedtMitte im Mittelpunkt aller politischen und städtebaulichen Anstrengungen lag, steht die Stadt nunmehr am Beginn einer neuen Dekade dynamischer Weiterentwicklung. Das neue Norderstedter Kultur- und Veranstaltungszentrum „Tribühne“ am Rathaus ergänzt und krönt in gewisser Weise den neuen Stadtteil Norderstedt-Mitte, dessen vielfach prämierte städtebauliche Entwicklung mit fast 12.000 Menschen nach der Aufhebung der Entwicklungsverordnung im Jahre 2004 in absehbarer Zeit abgeschlossen sein wird. Der in einem Parallelverfahren sich derzeit in der Neuaufstellung befindliche Flächennutzungsplan bildet zusammen mit dem Landschaftsplan die Perspektive der Norderstedter Stadtentwicklung mit dem Planungshorizont 2020, weiterentwickelt auf Basis des Stadtentwicklungsprogramms „STEP 2010“ aus dem Jahre 1995. Dabei gilt es den bestehenden Norderstedter Gleichklang von Wohnen und Arbeiten, Freizeit und Kultur, sowie Erholung und Natur zu wahren, sich der Qualitäten und Chancen der weichen und harten Standortfaktoren bewusst zu sein und die Identität mit dem Gemeinwesen Norderstedt zu vertiefen. Die Flächenbereitstellung für bis zu 84.000 Einwohner sowie für dann insgesamt ca. 42.000 Arbeitsplätze bilden die städtebaulichen Eckwerte des FNP 2020. Somit leistet die Stadt Norderstedt einen nicht unwesentlichen Beitrag für eine nach wie vor qualitativ und quantitativ wachsende Metropolregion Hamburg. Planungsleitbild ist neben dem Ziel einer Stadt der kurzen Wege nach wie vor die Konzentration der Siedlungsentwicklung auf die Siedlungsachse Hamburg – Kaltenkirchen. Schwerpunkte der räumlichen Entwicklung für den Wohnungsbau werden dabei das sog. Garstedter Drei- 22 eck, westlich der U-Bahnhaltestelle „Richtweg“ sein, die Flächen zwischen der „Harckesheyde“ und dem „Mühlenweg“, sowie neue Flächen im Ortsteil Glashütte. Im Bereich der gewerblichen Entwicklung bilden die Flächen entlang der südlichen Niendorfer Straße sowie in Friedrichsgabe-Nord - nördlich und südlich der Quickborner Straße - die strategischen Flächenreserven für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Derzeit werden die Flächen des Gewerbestandortes NORDPORT (vormals LDC) bereits erschlossen und sind seit Mai 2005 am Markt. Neben der weiteren Arrondierung bestehender Wohnbau- und Gewerbeflächen enthalten die Planwerke eine Vielzahl von Straßenergänzungen im städtischen Vorbehaltsnetz. Dabei bilden die Ortsumgehungen Garstedt im Westen und die Querspange Glashütte im Osten, zusammen mit der Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße nach Norden - mit Anbindung an die neue K113, das Grundgerüst zum Ausbau eines peripheren Ringstraßensystems zur Entlastung bestehender Wohngebiete. Ergänzt wird dieses Konzept um den am Vorabend der Planfeststellung befindlichen Ausbau des Knotens Ochsenzoll sowie um einen geplanten, weiteren Autobahnanschluss. Hierzu wurde in Abstimmung mit den Nachbargemeinden und den beiden Kreisen Pinneberg und Segeberg eine gemeinsame Verkehrsuntersuchung in Auftrag gegeben zur Klärung und Bestimmung weiterer möglicher A7Autobahnanschlüsse in der Region. Im Gesamtergebnis wird dadurch die seit 1982 eingestufte zentralörtliche Funktion Norderstedts als Mittelzentrum im Verdichtungsraum mit seiner bipolaren Struktur gestärkt: dem fast fertiggestellten Dienstleistungs-, Bildungs- und Veranstaltungszentrum Norderstedt-Mitte einerseits, sowie dem Garstedter Einkaufszentrum Herold-Center mit seinen Flächenreserven für einen regionalen Einzugsbereich von über 160.000 Menschen andererseits, einschließlich dem 2004 fertiggestellten neuen ZOB. Das Wohnen in Norderstedt wird noch attraktiver werden und der Wirtschaftsstandort Gelegenheit erhalten, sich dynamisch weiter zu entwickeln. Auf Grundlage entsprechender Beschlüsse folgt die Stadt Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche dabei den Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie gemäß der Lokalen Agenda 21. So ist Norderstedt u.a. zugleich Vorreiter und REK-Modellprojekt bei der Umsetzung der Lärmminderungsplanung gemäß der EU-Umgebungslärmrichtlinie 2002/49/EG. Motor und wesentlicher Bestandteil dieser Entwicklungsperspektiven wird dabei die Bündelung zahlreicher Aktivitäten anlässlich der Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau Norderstedt 2011 (LGS 2011) sein, konzipiert auf den Flächen im näheren und weiteren Umfeld des Stadtparks an der Schleswig-Holstein-Straße. Unter dem Motto „Von der Natur in die Stadt – Von der Stadt in die Natur“ wird die Landesgartenschau Raum für zeitgemäße Freizeit- und Erholungsaktivitäten bieten – unter Berücksichtigung und Würdigung der bereits vorhandenen vielfältigen ökologischen Potentiale. Dabei bildet der „Kulturraum Stadtpark“ zusammen mit seinen Wasserflächen eine Art Brückenschlag zwischen den Beispielen für innovativen Städtebau im Westen und dem Naturraum Glasmoor im Osten. Dort wird die Stiftung Naturschutz SchleswigHolstein als LGS-Referenzprojekt sowohl das Konzept der halboffenen Weidelandschaft rund ums Glasmoor vorstellen, als auch die eingeleiteten Renaturierungsprozesse des eigentlichen Hochmoorkörpers einer interessierten Öffentlichkeit nahe bringen. Dabei bilden sowohl der Stadtpark als auch das Glasmoor mit seinem Umland nur zwei Beispiele für den Schutz und die Entwicklung der stadtnahen Natur- und Landschaftsräume. Hinzu kommen die wertvollen Bereiche Wittmoor und Glasmoor, sowie die Biotopverbundflächen der TarpenbekWest und -Ost, der Moorbek, der Gronau sowie des Zwickmoores. 23 Maßnahmen in der Stadt Norderstedt größer als 200.000 Euro: Belangreiche und/oder überregionale Straßenbauvorhaben 2004 bis 2010 • Ausbau der Ulzburger Straße, I und II BA, Baubeginn 2005, Fertigstellung 2007, Kosten: 2.700.000 Euro • Verlängerung der Oadby–andWigston-Straße, Baubeginn 2006, Bauzeit 3 Jahre, Kosten: 9.500.000 Euro. • Ausbau der B 432 (Knoten Ochsenzoll), Baubeginn frühestens ab 2006, abhängig vom Planfeststellungsverfahren, Bauzeit 2-3 Jahre. Kosten: 7.500.000 Euro • Ausbau der Niendorfer Straße und des Knotenpunktes Niendorfer Straße / Ohechaussee, Baubeginn 2005 Knotenpunkt / 2006 Straße, Bauzeit 2 bis 3 Jahre, Kosten: 8.000.000 Euro. • Zusätzlicher BAB-Anschluss zwischen Schnelsen-Nord und Quickborn. Offene Ganztagsschulen • HS Falkenberg:Eingeschossiger Anbau mit Verbindungsgang für Gruppen- und Aufenthaltsräume, Umrüstung der Mehrzweckhalle, Herrichtung einer Töpferei mit Brennraum im Souterrain. Planungs- und Bauzeit: März 2005 bis Mai 2006. Kosten: 610.000 Euro • Schulzentrum Süd: Anbau eines einoder zweigeschossigen Gebäudes im Zuge der Ganztagsbetreuung für mensa/Speiseausgabebereich für ca. 200 Schülerinnen/Schüler, raum für Tanz/Gymnastik, Lagerraum für Theaterkulissen sowie Sanitärbereiche. Planungs- und Bauzeit: März 2005 bis Dezember 2006. Kosten: 1.910.000 Euro. • Weiterbildungsprojekte der VHS Norderstedt: Weiterbildungsverbund Segeberg, Lernverbund Norderstedt, Lernende Metropolregion Hamburg. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche 4.9 Gemeinde Ellerau im Nahbereich des Stadtrandkernes I. Ordnung Quickborn Die Gemeinde Ellerau ist Industrie- und Gewerbestandort auf der Achse Hamburg - Kaltenkirchen. Die im baulichen Siedlungszusammenhang des Zentralortes Quickborn gelegene Gemeinde soll sich aufgrund ihrer sehr guten Verkehrsanbindung weiter entwickeln. Hierfür ist mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes die planerische Grundlage geschaffen worden. Die engen Verflechtungen mit der Stadt Quickborn machen eine kommunale Zusammenarbeit über die Kreisgrenze hinaus erforderlich. Ellerau beteiligt sich an einer freiwilligen interkommunalen Kooperation zwischen den Städten und Gemeinden Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Quickborn, Bönningstedt. Gegenstand sind verkehrliche Fragestellungen dieses Raumes (zusätzlicher Autobahnanschluss). 24 Ein gemeinsames Ziel dieses Raumes ist die Entwicklung eines Naturraumes Segeberger Heide, der eine sehr gute Verknüpfung der westlich und östlich gelegenen Naturparke Aukrug und Holsteinische Schweiz ermöglichen könnte. Aufgrund ihrer Amtsfreiheit und als Bundeswehrstandort nimmt Boostedt im ländlichen Raum des Kreises Segeberg eine Funktion ein, für die sie die Einstufung als Stadtrandkern II. Ordnung anstrebt. Boostedt erfüllt auf vielfältige Art und Weise zentralörtliche Funktionen für die Gemeinden im Nahbereich Neumünster. Maßnahmen Boostedt: in der Keine Meldungen für anstehende Investitionen über 200.000 Euro. Absehbare Investionen in Mio € 2005 - 2011 Gemeinde Ellerau: • • Wohnbauflächenentwicklung „Hinter dem Hochhaus“, Sicherung der langfristigen Entwicklung Elleraus durch ca. 7 ha Wohnbaufläche, Kosten 6.100.000 Euro, Zeitraum 2005 bis 2007. Verlegung der Bahnstraße um den höhengleichen Bahnübergang entbehrlich zu machen. Zeitraum 2006 bis 2007, Kosten: noch nicht bekannt. 4.10 Gemeinden im Nahbereich des Oberzentrums Neumünster Gemeinde Sport 4,7 Verkehr 43,8 Schule (nach Mifrifi 2005 bis 2008) 42,6 Stadtplanung, Dorfentwicklung 43,6 Freizeit/Tourismus Soziales/ Gemeinschafts-/ Verwaltungsgebäude 4,5 10,6 Ver- und Entsorgung 5,0 Feuerwache 0,8 Insgesamt (ohne Henstedt-Ulzburg) Aus dem nordwestlichen Teil des Kreises gehören die amtsfreie Gemeinde Boostedt sowie die amtsangehörigen Gemeinden Großenaspe, Groß Kummerfeld, Heidmühlen und Latendorf zum Nahbereich des Oberzentrums Neumünster. Die Gemeinden Boostedt, Großenaspe und Groß Kummerfeld liegen im Stadt- und Umlandbereich des Oberzentrums Neumünster und sollen sich als eigenständige Siedlungs-, Versorgungs- und Arbeitsmarktschwerpunkte zur Stärkung des ländlichen Raumes weiterentwickeln. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 155,6 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche 4.11 Überprüfung der Nahbereiche, Abgrenzung von Funktionsräumen (Gebietsentwicklungsplanungen, LSE’s sowie freiwillige interkommunale Kooperationen) In dem Regionalplan für den Planungsraum I, Fortschreibung 1998, sind im Anhang unter der Tabelle 2 die Nahbereiche der zentralen Orte und Stadtrandkerne verbindlich festgelegt. Das Kreisentwicklungskonzept stellt sich der Aufgabe, die vorgegebenen Nahbereiche nach einer mittelfristigen zeitlichen Spanne von nunmehr 6 Jahren zu überprüfen und Gebietsentwicklungsplanungen/LSE’s zu initieren. Es ist insofern zu klären, ob die jeweiligen Abgrenzungen der unterzentralen, mittelzentralen und ggfs. oberzentralen Einzugsgebiete den gegenwärtigen und zukünftig erwarteten räumlichen Funktionsbeziehungen noch entsprechen. In das erforderliche Screening werden u.a. Schuleinzugsbereiche, die Einkaufsverflechtungen des täglichen und sporadischen Bedarfs sowie die Arbeitsmarktverflechtungen, abgedeckt über die gemeindlichen Pendlersalden, einbezogen. Das Ergebnis der Überprüfung sollte Eingang in die Novelle des Regionalplanes für den Planungsraum I finden. Die neue Abgrenzung wird im Rahmen von Gebietsentwicklungsplanungen bzw. LSE’s sowie freiwilligen interkommunalen Kooperationen in enger Zusammenarbeit mit den Städten, Ämtern und amtsfreien Gemeinden vorgenommen. Nahbereich Unterzentrum Bad Bramstedt: Alle Gemeinden des Amtes Bad Bramstedt Land, bis auf Borstel und Großenaspe. Es ist zu prüfen, inwieweit Borstel, Großenaspe und Hasenmoor einzubeziehen sind. Funktionalitäten zu Kellinghusen sind zu klären. Bad Bramstedt ist in der Metropolregion Hamburg neben Bad Segeberg der bedeutendste Gesundheitsstandort. Nahbereich Mittelzentrum Kaltenkirchen: Bisher alle Gemeinden der Ämter Kaltenkirchen Land und Kisdorf bis auf Lentföhrden und Wakendorf II. 25 Zu prüfen wäre eine Teilregion Kaltenkirchen/Henstedt-Ulzburg mit den Gemeinden Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Nützen, Schmalfeld, Hartenholm anteilig, Struvenhütten, Stuvenborn, Sievershütten, Hüttblek, Kattendorf, Winsen, Oersdorf, Kisdorf, Alveslohe, Wakendorf II, Ellerau anteilig. Das Amt Kisdorf führt zusammen mit seinen Gemeinden eine Ländliche Struktur- uns Entwicklungsanalyse durch. Gleiches gilt für das Amt Kaltenkirchen-Land mit dem Unterschied, dass die Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse abgeschlossen wurde und derzeit die Dorfentwicklungsplanung konkret betrieben wird. Zu klären wäre, ob der Rhen funktional ebenso wie die Gemeinde Ellerau eher auf Norderstedt ausgerichtet ist. Nahbereich des Mittelzentrums im Verdichtungsraum Norderstedt: Bislang die Stadt Norderstedt sowie die Gemeinde Tangstedt in Stormarn. Zu prüfen wäre ein Funktionsbereich mit Ellerau, Quickborn, (Kreis Pinneberg), Rhen sowie Hasloh und Bönningstedt (Kreis Pinneberg). Nahbereich des Ländlichen Zentralorts Nahe/Itzstedt (Alsterraum): Nahe, Itzstedt, Kayhude, Seth, Oering, Sülfeld. Zu prüfen wären die Einbeziehung Bargfeld-Stegens und Nienwohld, darüber hinaus die Funktionalität mit Bargteheide und der funktionale Anteil Wakendorf II. Die Funktionen der Gemeinden im Achsenzwischenraum sind zu beachten. Achsenzwischenraumfunktionen dieses Gebietes sind mit dem Oberalsterraum, Nienwohlder Moor etc. auf überwiegend landschaftsorientierte Nutzungen ausgelegt. Mittelzentraler Nahbereich Bad Segeberg/Wahlstedt: Bad Segeberg, Wahlstedt, Bahrenhof, Blunk, Buchholz, Bühnsdorf, Dreggers, Fahrenkrug, Geschendorf, Groß Rönnau, Högersdorf, Klein Gladebrügge, Klein Rönnau, Krems II, Negernbötel, Nehms, Neuengörs, Pronstorf, Rohlstorf, Schackendorf, Schieren, Seedorf, Stipsdorf, Strukdorf, Travenhorst, Traventhal, Wakendorf I, Weede, Wensin, Westerrade. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche Neuordnung zur Bahnregion "Holsteins Herz" mit Bad Segeberg/Wahlstedt, LZO Leezen sowie Teilen des MZ Bad Oldesloe: Abgrenzungsvorschlag: Daldorf, Blunk, Krems II, Groß Rönnau, Negernbötel, Rickling, Wahlstedt, Schackendorf, Bad Segeberg, Klein Rönnau, Stipsdorf, Rohlstorf, Schieren, Weede, Neuengörs, Bühnsdorf, Bahrenhof, Wakendorf I, Bebensee, Klein Gladebrügge, Högersdorf, Fahrenkrug, Wittenborn, Bark, Kükels, Todesfelde, Schwissel, Fredesdorf, Leezen, Groß Niendorf, Neversdorf sowie im Kreis Stormarn Travenbrück, Traventhal, Teile des Amtes Bad Oldesloe-Land Kooperationsformen mit dem mittelzentralen Einzugsbereich Bad Oldesloe finden. Vorbild ist das Leader+ Projekt "Holsteins Herz". Der Standort Bad Segeberg profiliert sich innerhalb der Metropolregion Hamburg und in der Gesundheitsregion Segeberg als "Gesundheitspark Segeberg", behält aber im Handel seine starke Stellung als Standort für großflächige Einrichtungshäuser. Zur Region Nord-Ost zählen dann Geschendorf, Strukdorf, Westerrade, Pronstorf, Travenhorst, Seedorf und Glasau. Hier bestehen Überschneidungen zum Oberzentrum Lübeck aber auch nach Ahrensbök (Glasau) und nach Bad Segeberg. In dem Entwicklungskonzept für die Region Lübeck sind die Gemeinden Pronstorf, Strukdorf, Geschendorf, Westerrade der Region Lübeck zugeordnet worden. Die Gemeinden im Nordosten des Kreises Segeberg sind funktional eng verknüpft mit dem Naturpark Holsteinische Schweiz. 26 Der Nahbereich des Unterzentrums Bornhöved/Trappenkamp (Blumen und Kies, Holz und historische Schlachten), besteht aus den Gemeinden Bornhöved, Trappenkamp, Daldorf, Gönnebek Tarbek, Tensfeld, Damsdorf, Schmalensee und Stocksee. Stärkere Verflechtungen bestehen zum LZO Wankendorf. Hier wäre eine Prüfung einer Kreisgrenzen überschreitenden Zusammenarbeit ebenfalls sinnvoll. Die Region Bornhöved/Trappenkamp ist Standort einer der größten und erfolgreichsten Gartenmessen Park and Garden in der MRH und beheimatet den Erlebniswald Trappenkamp. Zum Nahbereich des Oberzentrums Neumünster werden die Gemeinden Boostedt, Latendorf und Groß Kummerfeld gerechnet. Einfluss besteht darüber hinaus auf Großenaspe, Rickling und Gönnebek. Es wäre zu ermitteln, wie stark diese Verflechtungen sind, damit eine sinnvollere Abgrenzung möglich ist. Projekte aus der Region sind die Aufwertung der Segeberger Heide mit der mittelfristigen Planung eines Naturparks Segeberger Heide. Als Grüne Mitte definieren sich Heidmühlen, Forstbezirk Buchholz, anteilig Bark, Todesfelde, Hasenmoor, Bimöhlen, Latendorf und Rickling. Eine enge Verzahnung des Gebietes erscheint notwendig zur Planung der neu aufgelegten LSE II „Grüne Mitte Holstein“ mit der Hauptzielsetzung der Stärkung des Tourismus. Eine enge Abhängigkeit besteht zum Nahbereich des Oberzentrums Neumünster. Das wichtigste Projekt aus der Grünen Mitte in Verbindung mit dem Nahbereich des Oberzentrums Neumünster ist die Aufwertung der gesamten Region zu einem Naturraum Segeberger Heide. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche net, über den aktuellen Stand des Erreichten zu berichten, auf bisherige Erfolge hinzuweisen aber auch Probleme offen zu kommunizieren. Darüber hinaus kann die Anwendung eines einheitlichen Indikatorensystems bzw. gleicher Indikatoren Relationen zwischen den verschiedenen Akteuren ( Kommunen, Kreise, Länder, Bund, EU) aufzeigen. 5 Ziele und Indikatoren für die Schwerpunkte "Arbeiten und Produzieren", "Zusammen Leben" und "Das Land nutzen" Als Mess- oder Kenngrößen für die Bewertung und Trendbeschreibung zentraler Politikfelder hat sich die Anwendung von Indikatoren bewährt. Indikatoren verfolgen zwei grundsätzliche Zielrichtungen: • • Intern: im Rahmen des Prozessmanagements dienen sie als wichtiges Controllinginstrument, um frühzeitig Aussagen über die erfolgreiche und zielorientierte Ausrichtung des Projektes im Rahmen der Kreisentwicklung zu erhalten. Gegebenenfalls müssen Modifikationen am Prozessdesign vorgenommen werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Extern: Gerade Aktivitäten und Projekte im Rahmen der Kreisentwicklung erfordern oft eine Zusammenarbeit mehrerer Institutionen ( Politik, Verwaltung, Unternehmen, Verbände etc.) und die Einbindung der Öffentlichkeit. Die Anwendung eines Monitoringsystems ist daher geeig- 27 Für ein Indikatorensystem im Rahmen der nachhaltigen Kreisentwicklung sind vor allem folgende Anforderungen gegeben: • Das Indikatorensystem (nicht der einzelne Indikator) bildet die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) ab. • Die Indikatoren orientieren sich an den in der Strategie aufgestellten Zielen. • Der Indikator ist inhaltlich korrekt und gibt tatsächlich Auskunft über die gewünschte Zielgröße. • Ein Turnus für die Erhebungen sowie die Mess- und Zielgrößen für die einzelnen Indikatoren sind festgelegt. • Die Daten für den Indikator sind verfügbar. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Ziele und Indikatoren Gerade die Aspekte der Datenverfügbarkeit und eine sinnvolle Anzahl an Indikatoren haben sich als einer der zentralen Erfolgskriterien für Indikatorensysteme herausgestellt. Wissenschaftlich noch so korrekte Indikatorensysteme haben sich in der Praxis als untauglich herausgestellt, wenn die Verfügbarkeit der Daten nicht in - einem praktikablen Maße - gegeben war. Der Indikatorenkatalog orientiert sich an der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, 28 dem Projekt aus dem Umweltforschungsplan im Auftrage des Umweltbundesamtes: Entwicklung von Schlüsselindikatoren für eine nachhaltige Entwicklung, sowie dem Bund/Länder Arbeitskreis Nachhaltige Entwicklung sowie dem Agenda-Transfer/Bundesweite Servicestelle Lokale Agenda 21. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 6 29 Indikatorenkatalog Indikator 1 Schwerpunkt: Arbeiten und Produzieren Ziel: Dynamische, innovative und wandlungsfähige Wirtschaftsstrukturen im Kreis Segeberg weiterentwickeln Indikator: Wirtschaftswachstum im Produzierenden Gewerbe und bei den unternehmensorientierten Dienstleistungen in Relation zum Landesdurchschnitt Definition: Wachstumsrate der Beschäftigung der Wirtschaftsbereiche Produzierendes Gewerbe und Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen im Kreis Segeberg Maßeinheit: Dimensionslos. Der Indikatorwert zeigt an, ob die Entwicklung im Kreis Segeberg besser war als im Landesdurchschnitt (> 100) oder schlechter (< 100). Indikatorenziel: Bei diesem Indikator steht nicht die kontinuierliche Steigerung im Vordergrund. Eine positive Entwicklung zeichnet sich durch Werte > 100 aus, die jährlich neu ermittelt werden. Das Indikatorziel sind Werte > 100 für jedes Jahr. Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Zukunftsfeld: Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien Alternativer Indikator: a) Bruttowertschöpfung in Euro je Einwohner b) Wirtschaftswachstum im Produzierenden Gewerbe in Relation zum Landesdurchschnitt Jahr Land Kreis Indikator 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 0,9774 0,9621 0,9917 1,0079 1,0056 1,0150 1,0187 1,0125 0,9993 0,9754 0,9953 1,0278 1,0258 0,9920 0,9710 0,9640 102,2 101,4 100,4 102,0 102,0 97,7 95,3 95,2 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 30 Bruttowertschöpfung im Kreis Segeberg nach Sektoren 1995 bis 2002 in Mio Euro 4.000 3.500 3.337 3.272 3.134 3.677 3.582 3.516 3.343 3.337 3.000 2.500 1.771 2.000 1.630 1.522 1.462 1.492 1.507 96 97 94 90 97 1.571 1.565 1.500 1.000 500 90 0 1995 1996 1997 1998 Land- und Forstw irtscha ft, Fische re i 1999 2000 P ro duzie re nde s Ge w e rbe 100 2001 82 2002 Die nstle istungsse kto r Bruttowertschöpfung im Kreis Segeberg 1995 bis 2002 in Mio Euro 5.400 5.324 5.253 5.300 5.200 5.121 5.100 4.994 4.999 4.956 5.000 4.920 4.899 4.900 4.800 4.700 4.600 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Bruttowertschöpfung je Einwohner in EUR Jahr Kreis Land Index 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 21.205 20.969 20.566 20.118 19.895 20.272 20.314 21.017 20.438 19.775 21.411 20.400 20.609 20.872 21.235 21.489 21620 21.483 1,0782 0,9793 1,0081 0,9761 0,9531 0,9546 0,9453 0,9721 0,9514 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 31 Indikator 2 Schwerpunkt: Arbeiten und Produzieren Ziel: Dynamische, innovative und wandlungsfähige Wirtschaftsstrukturen im Kreis Segeberg weiterentwickeln Indikator: Sektorales Arbeitsplatzgewicht des Wirtschaftszweiges am Land Definition: Wachstumsrate der Beschäftigung der Wirtschaftsbereiche Produzierendes Gewerbe und Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen im Kreis Segeberg Maßeinheit: Prozent Indikatorenziel: Halten und Weiterentwickeln des Gewichtes Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Zukunftsfeld: Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien Entwicklung der 10 wichtigsten Wirtschaftszweige im Kreis Segeberg nach sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (jeweils zum 30.06.) 12.000 Einzelhandel 10.000 Gesundheitswesen Großhandel, Handelsvermittlung 8.000 Dienstleistungen für Unternehmen Baugewerbe 6.000 Masc hinenbau Öffentlic he Verwaltung 4.000 Chemisc he Industrie Kfz.- Handel, T ankstellen 2.000 Gastgewerbe 0 2000 2001 2002 2003 2004 Sektorales Arbeitsplatzgewicht (Land SH) Wirtschaftszweig Einzelhandel Gesundheits- und Veterinärwesen Großhandel und Handelsvermittlung Dienstleistungen für Unternehmen Baugewerbe Maschinenbau Öffentliche Verwaltung Chemische Industrie Kfz.-Handel, Tankstellen Gastgewerbe 06/2003 06/2004 11,7% 10,6% 8,1% 7,8% 15,4% 14,8% 11,0% 10,6% 9,8% 10,6% 15,3% 14,8% 6,1% 6,2% 24,7% 26,4% 11,1% 11,4% 6,7% 7,2% Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 32 Indikator 3 Schwerpunkt: Arbeiten und Produzieren Ziel: Dynamische, innovative und wandlungsfähige Wirtschaftsstrukturen im Kreis Segeberg weiterentwickeln Indikator: Entwicklung des Anteils des Kreises Segeberg an den sieben bundesweit am stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen Definition: Veränderung des Anteils des Kreises Segeberg an der (sozialversicherungspflichtigen) Beschäftigung der sieben bundesweit am stärksten wachsenden Wirtschaftszweige (Wirtschaftsabschnitte) Maßeinheit: Prozent Indikatorenziel: Indikatorziel: Werte > 0% für jedes Jahr Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Zukunftsfeld: Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien Wirtschaftszweig Herstellung von Kraftwagen und sonst. Fahrzeugbau 06/2000 06/2001 06/2002 06/2003 06/2004 403 403 394 407 383 16 21 21 11 10 Datenverarbeitung und Datenbanken 933 654 796 544 550 Forschung und Entwicklung 411 430 445 461 459 Dienstleistungen für Unternehmen 5.453 5.982 6.015 6.195 6.173 Gesundheit-, Veterinär- und Sozialwesen 8.374 8.520 8.834 8.864 8.825 Kultur, Sport, Unterhaltung 449 502 527 566 516 16.039 16.512 17.032 17.048 16.916 Versicherungen insgesamt Anteil & Indikator Kreis 20,97 84,0 21,36 83,0 22,05 83,4 22,65 83,4 22,92 84,1 Anteil & Indikator Land 22,30 89,4 23,95 93,1 24,69 93,4 25,33 93,3 24,99 91,7 Anteil & Indikator Bund 24,95 100 25,72 100 26,43 100 27,14 100 27,25 100 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 33 Indikator 4 Schwerpunkt: Arbeiten und Produzieren Ziel: Dynamische, innovative und wandlungsfähige Wirtschaftsstrukturen im Kreis Segeberg weiterentwickeln Indikator: Forschungs- und Entwicklungsintensität (FuE) Definition: Anteil des FuE - Personals an allen Beschäftigten, in Relation zum Bundesdurchschnitt Maßeinheit: Zahl der FuE-Beschäftigten im Verhältnis zu der Zahl aller beschäftigten in Schleswig-Holstein Indikatorenziel: Erhöhung um 5% bis zum Jahre 2010 Datenquelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, StaA Zukunftsfeld: Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien Anteil in 0/00 & Indikator 06/2000 06/2001 06/2002 06/2003 06/2004 Kreis 5,3 112,8 5,5 112,2 5,7 109,6 6,1 113,0 6,2 117,0 Land 4,8 102,1 4,7 95,9 4,7 90,4 5,0 92,6 5,0 94,3 Bund 4,7 100,0 4,9 100,0 5,2 100,0 5,4 100,0 5,3 100,0 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 34 Indikator 5 Schwerpunkt: Arbeiten und Produzieren Ziel: Arbeitsplatzorientierte Strukturpolitik gestalten Indikator: Arbeitslosenquoten Definition: Arbeitslosenquoten bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen sowie abhängige zivile Erwerbspersonen Maßeinheit: Prozent Indikatorenziel: Ausgangszahl: Arbeitslosenquote Land: - bezogen auf alle Erwerbspersonen Arbeitslosenquote Kreis Segeberg: - bezogen auf alle Erwerbspersonen Zielgröße: Halten bzw. Verbesserung der Position im landesweiten Vergleich Der Indikator stellt die Situation auf dem Arbeitsmarkt (u.a. differenziert nach Geschlecht, Alter und Dauer) dar. Datenquelle: Arbeitsagentur Arbeitslosenquoten (Jahresdurchschnitt) im Kreis Segeberg 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 Kreis 8,3% 7,9% 8,0% 7,9% 7,2% 7,3% 8,2% 8,8% 8,9% 7,9% Index 0,80 0,80 0,80 0,81 0,77 0,78 0,79 0,80 0,80 0,78 Arbeitslose im Kreis Segeberg Arbeitslose insgesamt Arbeitslosenquote in % Quartal Quartal Jahr I II III IV I II III IV 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 8.635 9.822 10.350 9.917 9.044 8.900 9.667 11.184 11.210 11.997 8.153 9.545 9.367 8.820 8.106 8.052 9.445 10.987 10.537 11.538 8.277 9.342 9.462 8.788 8.250 8.583 9.354 10.921 10.311 11.233 8.976 9.951 9.718 8.908 8.407 9.014 9.925 10.503 10.543 10.588 8,1 9,1 9,5 9,0 8,1 7,6 8,1 8,2 8,3 8,9 7,6 8,8 8,5 7,9 6,9 6,7 7,8 8,0 7,8 8,6 7,7 8,6 8,5 7,9 7,0 7,2 7,7 8,0 7,6 7,7 8,3 9,1 8,8 8,0 7,2 7,5 8,2 7,8 7,8 7,9 Gemeinden mit hohem Anteil Jugendarbeitslosigkeit (über 1,0%) sind aufgefordert, zusammen mit ihren zentralen Orten und der örtlichen Agentur für Arbeit Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit aufzulegen. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 35 Indikatorenkatalog Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 36 Indikatorenkatalog 37 Indikator 6 Schwerpunkt: Arbeiten und Produzieren Ziel: Arbeitsplatzorientierte Strukturpolitik gestalten Indikator: Arbeitslosenquoten Definition: Arbeitslosenquoten bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen sowie abhängige zivile Erwerbspersonen Maßeinheit: Prozent Indikatorenziel: Ausgangszahl: Arbeitslosenquote Land: - bezogen auf alle Erwerbspersonen Arbeitslosenquote Kreis Segeberg: - bezogen auf alle Erwerbspersonen Zielgröße: Halten bzw. Verbesserung der Position im landesweiten Vergleich Der Indikator stellt die Situation auf dem Arbeitsmarkt (u.a. differenziert nach Geschlecht, Alter und Dauer) dar. Datenquelle: Arbeitsagentur Anteil der Erwerbsfähigen im Kreis Segeberg Jahr Erwerbstätige Erwerbsfähige Erwerbstätigenquote 2002 110.500 172.707 63,9 % 2001 111.500 172.849 64,5 % 2000 110.900 172.344 64,3 % 1999 108.200 171.890 62,9 % 1998 106.600 171.006 62,3 % 1997 106.500 169.689 62,8 % 1996 106.100 168.357 63,0 % Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 38 Indikator 7 Schwerpunkt: Arbeiten und Produzieren und Zusammen Leben Ziel: Familienfreundliche Arbeitsstrukturen fördern Indikator: Betreuungsplätze im Kreis Segeberg für die Gruppe der 0- unter 3 / 3- unter 6 / 6- unter 14-Jährigen bezogen auf die Gesamtzahl der Kinder in dieser Altersgruppe Definition: Durchgängige Betreuung der Kinder von mindestens sechs Stunden unter Einbeziehung der Mittagszeit (KiTa Verordnung) Maßeinheit: Summe der zur Verfügung stehenden Plätze für die jeweilige Altersstufe Relation der Summe der zur Verfügung stehenden Plätze für die Kinder der Alterstufe zur Gesamtzahl der Kinder in der Altersstufe Indikatorenziel: Steigerung der zur Verfügung stehenden Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze mit (Ganztagsbetreuung) Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Jugendamt Kreis Segeberg Zukunftsfeld Familiengerechte Arbeitsstrukturen fördern 2004 2003 2002 2001 2000 Betreuungsplätze im Kreis Segeberg Plätze Anzahl d. Kinder Quote Plätze Kinderkrippen (0 – <3 Jahre) Kindergärten (3 – <6 Jahre) Kinderhorte (6 – <14 Jahre) 161 6.590 814 7.952 8.165 22.789 2% 80% 3% 156 6.690 868 7.622 8.393 22.995 Quote 2% 79 % 3% Plätze 156 7.120 781 7.367 8.464 23.076 Quote 2% 84 % 3% Plätze 166 7.247 783 7.155 8.303 23.074 Quote 2% 87 % 3% Ganztagesplätze 126 990 539 Quote 1,8 % 11,9 % 2,3 % Plätze 197 7.132 773 Anzahl d. Kinder 7.088 8.010 23.238 Quote 2,8 % 89 % 3,3 % 182 1.586 656 2,6 % 19,8 % 2,8 % Anzahl d. Kinder Anzahl d. Kinder Anzahl d. Kinder Ganztagesplätze Quote Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 39 Indikator 8 Schwerpunkt: Arbeiten und Produzieren Ziel: Bildung und Qualifizierung kontinuierlich verbessern Indikator: Abschlüsse bei Entlassung aus den allgemeinbildenden Schulen (Anteil an der gleichaltrigen Bevölkerung in Prozent) Abschluss der Fachhochschulreife oder Hochschulreife bei der Entlassung aus den berufsbildenden Schulen (Anteil an der gleichaltrigen Bevölkerung in Prozent) Definition: Durchgängige Betreuung der Kinder von mindestens sechs Stunden unter Einbeziehung der Mittagszeit (KiTa Verordnung) Maßeinheit: Prozent Indikatorenziel: Reduzierung des Anteils ohne Schulabschluss, Steigerung des Anteils mit höheren Schulabschlüssen, mindestens Landesdurchschnitt Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Zukunftsfeld Bildung Schulabschlussquoten Kreis Segeberg / Schleswig-Holstein in % Abitur Realschule Hauptschule kein Hauptschulabschluss Jahr Kreis Land Kreis Land Kreis Land Kreis Land 2001 gesamt 16,9 20,6 31,1 31,5 30,6 33,4 9,7 10,5 männlich 14,3 18,4 29,2 29,3 32,8 36,3 13,5 12,8 weiblich 19,8 22,8 33,2 33,8 28,2 30,5 7,6 8,1 2002 gesamt 15,1 20,7 31,6 28,4 29,1 33,2 8,9 10,7 2003 gesamt 15,8 21,8 30,3 31,0 30,2 33,8 8,8 9,9 MigrantInnen integrieren Schulabschlussquoten im Kreis Segeberg in %, Schuljahr 2003/2004 ohne Schulabschluss mit Schulabschluss Anzahl Quote Anzahl Quote gesamt 146 5,7 2.428 12,9 davon Migranten 17 12,9 115 87,2 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 40 Indikator 9 Schwerpunkt: Zusammen Leben Ziel: Ausgewogene Entwicklung von Stadt und Land fördern, dezentrale Konzentration fördern Indikator: Wanderungsbewegung der Haushalte in einer räumlichen Einheit (Stadt, Kommune) des Kreises und Fortzüge in das Umland, räumliche Verteilung der Wanderungsgewinne im Kreisgebiet Definition: Anzahl der Um- und Fortzüge der Haushalte in den Kommunen des Kreises und Fortzüge in das Umland Das Leitbild der dezentralen Konzentration setzt die strikte Anwendung des zentrale Orte Konzeptes voraus. Hintergrund: Negative Wanderungssaldi innerhalb der Städte und Abwanderung in das Umland zeigen, dass Stadtbewohnerinnen und bewohner keine bedürfnisgerechten Wohnangebote finden. Die Folgen sind: Einwohnerverlust, geringe Auslastung der vorhandenen Infrastrukturangebote, Destabilisierungs- und Segregationstendenzen, Umweltbelastung durch Flächenwachstum und zusätzliche Verkehrsströme. Maßeinheit: Anzahl der Haushalte (Anzahl der Personen), die ihren Wohnsitz innerhalb der räumlichen Einheit ummelden, bzw. abmelden und in das Umland ziehen. Bevölkerungszahlen der Zentralen Orte einschließlich der Achsenräume sowie der übrigen Gemeinden Indikatorenziel: Das Ziel ist eine ausgeglichene Bilanz der Fort- und Zuzüge sowie eine geringe Fluktuationsrate innerhalb der räumlichen Einheit. Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, kommunale Erhebungen Zukunftsfeld Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung Zu- und Fortzüge im Kreis Segeberg 1995 bis 2002 25.000 19.685 19.908 20.000 17.188 16.912 20.904 19.992 17.736 20.766 18.657 19.293 18.034 19.208 16.919 19.334 17.742 16.818 15.000 10.000 5.000 1.261 0 1995 1.192 1.327 1996 986 1.086 1997 931 1.086 1.051 1998 1.111 1.003 1999 1.041 2000 894 983 2001 822 998 2002 Zuzüge gesamt Zuzüge über die Grenzen des Bundesgebiets Fortzüge gesamt Fortzüge über die Grenzen des Bundesgebiets Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 907 Indikatorenkatalog Besonders hohe Zuzüge pro 100 Einwohner verzeichnen Gemeinden in den ländlichen Gebieten des Kreises. Damit wird die Attraktivität des ländlichen Raumes unterstrichen, dennoch ist es planerisch wünschenswert, eine stärkere Konzentra- 41 tion auf die zentralen Orte des Kreises zu bewirken. Gemeinden mit einem hohen Anteil an Fortzügen (> 100) sollten sich einer altersspezifischen Ursachenanalyse unterziehen und geeignete Maßnahmen ergreifen um gegenzusteuern. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 42 Indikatorenkatalog 43 Indikator 10 Schwerpunkt: Zusammen Leben Ziel: Ausgewogene Entwicklung von Stadt und Land fördern Indikator: Bilanz der Bevölkerungsentwicklung Definition: Datenermittlung zu Anzahl und Altersstruktur der Bevölkerung, die den demographischen Wandel erfassen, verorten und belegen. Maßeinheit: Anzahl und Alter der Bevölkerung im Kreis Indikatorenziel: Ziel ist eine konstante Bevölkerungsentwicklung für den Kreis Segeberg auch über den Planungszeitraum 2015 hinaus. Siehe Bevölkerungsentwicklung 2004 bis 2020, Materialband Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 10. Koordinierte Bevölkerungsprognose, März 2005 Zukunftsfeld Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung: Gemeinden mit über dem Kreisdurchschnitt liegenden negativen 44 Werten sollten verstärkt darauf achten, ob die gemeindliche Infrastruktur insbesondere für jüngere Familien attraktiv ist. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 45 Indikator 11 Schwerpunkt: Zusammen Leben Ziel: Lebensbedingungen von Familien verbessern Indikator: Geburtenrate im Kreis Segeberg Definition: Der demographische Wandel unserer Gesellschaft beruht primär auf den rückläufigen Geburtenraten der letzten Jahre. Aufgrund der bisherigen Rahmenbedingungen für Familien, entscheiden sich immer mehr Frauen für die berufliche Karriere anstatt für eigene Kinder. Maßeinheit: Lebend geborene Kinder und Anzahl der Kinder pro 100 Frauen im gebärfähigen Alter Indikatorenziel: Steigerung der Geburtenrate im Kreis Segeberg, Annäherung der Geburten pro 100 Frauen von zur Zeit 16 auf 20. (Erreichung Nettoreproduktionsrate von 2,01) Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, A II 1-j Zukunftsfeld Familiengerechte Arbeitsstrukturen; Nachhaltige Regionalentwicklung Lebendgeborene im Kreis Segeberg 1995 bis 2004 3.000 2.452 2.500 2.223 2.320 2.480 2.451 2.550 2.654 2.577 2.460 2.202 2.000 1.500 1.000 500 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 2001 2002 2003 2004 Indikatorenkatalog Die Karte zeigt den Anteil der Lebendgeborenen pro 100 Einwohner in den Kommunen. Deutlich erhöht sind die Werte in den ländlichen Gebieten des Kreises, 46 vielfach über dem Wert von 1,0%. Die städtisch geprägten Gebiete des Kreises liegen zurück. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 47 Indikator 12 Schwerpunkt: Zusammen Leben Ziel: Lebensbedingungen von Familien verbessern Indikator: Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften Definition: siehe oben Maßeinheit: Prozent Indikatorenziel: Rückgang des Anteils Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit Zukunftsfeld Familiengerechte Arbeitsstrukturen August 2005: Bedarfsgemeinschaften 7.959, davon 2.615 mit Kindern Quote: 32,85 % Personen in Bedarfsgemeinschaften insgesamt: 15.185 Erwerbsfähige Hilfebedürftige insgesamt: 10.782, Quote: 71 % Nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige: 4.403. Quote; 29 % Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 48 Indikator 13 Schwerpunkt: Zusammen Leben Ziel: Lebensbedingungen gesünder gestalten Indikator: Vorzeitige Sterblichkeit Definition: Zahl der vor Beginn des 66. Lebensjahres gestorbenen Frauen und Männer bezogen auf die jeweilige Bevölkerung dieser Altersgruppe Über die Sterblichkeitsrate lassen sich Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung ziehen. Todesfälle vor dem Alter von 65 Jahren gelten als vorzeitig. Maßeinheit: Jeweils getrennt für die weibliche und männliche Bevölkerung: Anzahl der Todesfälle <65 Jahre je 100.000 Einwohner <65 Jahren (absolute Fallzahlen und altersstandardisierte Sterbeziffer) Indikatorenziel: Ziel ist ein weiterer Rückgang der vorzeitigen Sterblichkeit; Anhalten des Trends der vergangenen Jahrzehnte. Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Todesursachenstatistik, Bevölkerungsstatistik Zukunftsfeld Gesunde Lebensbedingungen Vorzeitige Sterblichkeit in der Altersgruppe von 0-64 Jahre pro 100.000 Einwohner 1993 bis 1997 (Mittelwert) Land Kreis Frauen Männer Frauen Männer 166,5 319,3 154,4 287,2 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 49 Indikator 14 Schwerpunkt: Zusammen Leben Ziel: Lebensbedingungen gesünder gestalten Indikator: Vermeidbare Sterblichkeit Definition: Vermeidbare Todesursachen sind: Chronische Leberkrankheit und –zirrhose (15 bis <65 Jahre, koronare Herzkrankheiten (35 bis <65 Jahre), chronisch rheumatische Herzkrankheiten (5 bis <65 Jahre), Lungenkrebs (5 bis <65 Jahre), Bluthochdruck und Schlaganfall (35 bis <65 Jahre), Kraftfahrzeugunfälle (alle Altersgruppen), Brustkrebs (Frauen 25 bis <65 Jahre), Gebärmutterhalskrebs (Frauen 15 bis <65 Jahre), Morbus Hodgin (5 bis <65 Jahre), Magen- und Duodenalgeschwüre (25 bis <65 Jahre), perinatale Sterbefälle (totgeborene und bis zum 7. Lebenstag verstorbene Säuglinge), Asthma (5 bis <65 Jahre, Suizidfälle sowie Säuglingssterblichkeit (Frühsterblichkeit, Spät- und Nachsterblichkeit). Exakte Altersstandardisierung ist erforderlich. Maßeinheit: Geschlechtsspezifische Sterblichkeit nach den vermeidbaren Todesursachen und ihr Anteil an allen Sterbefällen in Prozent Indikatorenziel: Ziel ist ein weiterer Rückgang der vermeidbaren Sterblichkeit. Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Todesursachenstatistik, Bevölkerungsstatistik Zukunftsfeld Gesunde Lebensbedingungen Ursachenspezifische Sterblichkeit Standardisierte Mittelwerte je 100.000 Ew. im Zeitraum 1993 bis 1997 nach bestimmten Altersgruppen und Geschlecht Koronare Herzerkrankungen Hypertonie & Schlaganfall Chronische Lebererkrankungen und zirrhose Lungenkrebs Brustkrebs Gebärmutterhalskrebs Kfz-Unfälle Alter 35 bis 64 35 bis 64 15 bis 74 5 bis 64 25 bis 64 15 bis 64 alle Altersgruppen Geschlecht F F F F M F F F M Kreis Segeberg 22,0 122,4 10,6 26,4 11,5 21,8 8,5 31,2 34,7 3,9 5,0 16,4 Land S-H 27,2 115,5 16,0 25,4 13,7 27,9 8,9 32,1 36,5 4,1 4,7 13,4 SMQ* 82,1 106,2 68,6 12,1 84,4 78,3 95,3 97,0 94,7 94,7 117,1 118,3 M M M * Standard-Mortalitäts-Quotient: Verhältnis von beobachteten zu erwarteten Sterbefällen Quelle: Sterblichkeit in Schleswig-Holstein 1980 bis 1998, Kiel November 2001 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 50 Indikator 15 Schwerpunkt: Zusammen Leben Ziel: Lebensbedingungen gesünder gestalten Indikator: Anteil der adipösen Kinder gemäß Schuleingangsuntersuchung Alternativ: Definition: Zahngesundheit von Kindern Impfungen bei Kindern Anteil der Kinder mit Befund Adipositas gemäß Schuleingangsuntersuchung Alternativ: Gebisszustand nach DMFT-Index bei 6 – 12 Jährigen Kindern Maßeinheit: Durchimpfungsraten, Anteilswerte Indikatorenziel: Über den Anteil der übergewichtigen und adipösen sowie über die Zahngesundheit der Kinder lassen sich Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung ziehen. Der Indikator für die Zahngesundheit weist auf soziale Benachteiligung ( Fehlund Mangelernährung, mangelnde Für- und Vorsorge, unzureichendes Wissen über Zahnpflege) hin. Impfungen immunisieren gegen gesundheitsgefährdende und übertragbare Infektionskrankheiten; sie dienen nicht nur dem individuellen Schutz sondern verhindern auch die Ausbreitung der Infektionskrankheiten. Ziel ist die Senkung des Anteils der Adipositasbefunde, Senkung des Index, Erhöhung der Durchimpfungsraten Datenquelle: Schuleingangsuntersuchungen, jugendzahnärztlicher Dienst Zukunftsfeld Gesunde Lebensbedingungen Impfschutz bei Kindern und Jugendlichen im Kreis Segeberg und im Land Schleswig-Holstein 1999 und 2000 Schulanfänger 6-7jährig 1999 29,8* BCG 94,2 Polio 96,5 Diphterie 96,8 Tetanus 62,4 Pertussis 89,0 Masern, mind. 1x 85,1 Mumps, mind. 1x 76,1 Röteln, mind. 1x 78,2 Hib 29,3 Hepatitis B 0,0 Varicellen Impfschutz kompl. 70,6 4. Klasse, ca. 10jährig 2000 1999 2000 8. Klasse, ca. 14 j. 1999 2000 42,5 25,9* 35,0 62,5 54,0 52,8 45,2 81,8 69,5 68,4 93,5 95,9 94,2 95,9 93,5 96,2 94,2 90,9 91,5 91,6 96,4 97,5 97,0 97,5 96,3 97,6 95,9 93,9 91,4 91,6 96,4 87,7 97,1 97,5 96,3 97,6 97,0 96,9 92,1 91,5 67,3 70,9 74,1 15,7 15,3 25,0 27,2 18,1 7,3 10,9 88,0 88,1 89,3 86,7 89,8 86,9 91,5 84,8 77,5 89,0 87,7 88,4 89,1 85,6 89,2 86,4 91,5 69,6 76,0 88,5 77,5 80,4 81,7 74,4 76,4 77,2 82,5 51,5 66,8 75,3 78,2 83,1 81,6 24,1 23,7 62,5 62,3 35,5 44,5 49,1 24,7 30,7 35,1 44,6 12,1 30,5 48,1 35,3 36,8 6,0 42,7 27,4 0,1 0,1 0,1 0,0 0,1 70,2 76,0 71,0 31,3 28,4 9,1 0,1 Quelle: Arbeitsgemeinschaft des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes in den Kreisen S.H. *Neue gesetzl. Grundlage: geimpft wird nur noch bei Indikationsfällen Die o.a. Prozentangaben beziehen sich auf vorgelegte Impfbücher oder Impfpässe, Impfbescheinigungen sowie Aufzeichnungen des Jugendärztlichen Dienstes. Im Kreis Segeberg wurden 1999 von 87,6% und 2000 von 88,9% der Schulanfänger Impfbücher vorgelegt Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 51 Vorsorgeuntersuchungen der bei der Einschüleruntersuchung 2002 vorgelegten Früherkennungshefte in Schleswig-Holstein und im Kreis Segeberg, 2002 und 2004 Durchführungsquote Schleswig-Holstein U Alter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1. Lebenstag 2.-10. Lebenstag 4.-6. Lebenswoche 3.-4. Lebensmonat 6.-7. Lebensmonat 10.-12. Lebensmonat 21.-24. Lebensmonat 42.-48. Lebensmonat 60.-64. Lebensmonat Kreis Segeberg 2002 2002 2004 99,0% 99,0% 98,1% 98,0% 97,5% 97,0% 95,8% 92,0% 88,0% 98,7% 98,7% 98,3% 97,4% 97,1% 96,7% 95,3% 91,1% 87,4% 98,8% 98,6% 98,1% 97,7% 96,8% 96,2% 94,3% 90,1% 87,6% Bei 3.199 Schuleingangsuntersuchungen im Kreis Segeberg wurden 2.862 Früherkennungshefte vorgelegt. Die Response-Quote liegt somit bei 89,5%. Die Prozentangaben beziehen sich auf die vorgelegten Hefte. Ergebnisse der Einschüleruntersuchungen in Schleswig-Holstein und im Kreis Segeberg in 2002 & 2004 Die in Schleswig-Holstein und im Kreis Segeberg festgestellten Befunde in der Einschüleruntersuchung 2002 mit einer Häufigkeit von mehr als 5 %, sowie im Kreis Segeberg 2004 mit einer Häufung von mehr als 5% Häufigkeit Kreis Segeberg Schleswig-Holstein Erkrankung Sehstörungen Sprachstörung Koordinationsstörung Hörstörung Adipositas Verhaltensauffälligkeiten Haltungsschwäche Allergie 2002 2002 2004 21,9% 15,1% 13,1% 7,1% 7,3% 6,7% 4,4% 5,6% 18,4% 14,1% 15,5% 6,4% 6,8% 13,4% 8,2% 3,9% 20,8% 15,3% 19,6% 6,4% 7,1% 15,8% 6,8% 3,3% Quelle: Untersuchungen des Kinder- und jugendärztlichen Dienstes in Schleswig-Holstein im Jahre 2002, 2004 Kreis Segeberg. Erfasst wurden 2002 im Kreis Segeberg 2.675 und in Schleswig-Holstein 29.384 Schuleingangsuntersuchungen. 2004 wurden 3.199 Schuleingangsuntersuchungen im Kreis Segeberg durchgeführt. Auch wenn die 2002 und 2004 erhobenen Erkrankungsraten keine Realibilität und Validität aufweisen und damit keine verlässlichen Daten zur Prävalenz der Morbidität im Kindesalter möglich sind, werden dennoch wichtige Handlungsfelder für Maßnahmen zur Minderung der gesundheitlichen Belastung in Schleswig-Holstein deutlich. Für Erkrankungen die in der Schuleingangsuntersuchung in einer Häufigkeit von 5% aller einzuschulenden Kinder auftreten, besteht dringender gesundheitspolitischer Handlungsbedarf im Sinne der Einführung gesundheitsfördernder Maßnahmen sowie der Ausrichtung der Gesundheitserziehung in der Schule. Insgesamt untersucht der Kinder- und Jugendärztliche Dienst in Schleswig-Holstein auf insgesamt 47 unterschiedliche Krankheitsbilder (vgl. Bericht über Schuleingangsuntersuchungen in Schleswig-Holstein 1999-2002, 2004 Kreis SE) Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 52 Indikator 16 Schwerpunkt: Zusammen Leben Ziel: Gewalt in der Gesellschaft verringern Indikator: Straftaten Definition: Erfassung der bekannt gewordenen Straftaten je 1000 Einwohnerinnen und Einwohner (differenziert nach Delikten, Alter und Geschlecht), Häufigkeit von Straftaten, Kriminalitätsprofil, Deliktstruktur, Angaben zum Opfer, Angaben zum Täter. Grundlage der Strategien innerhalb der Kriminalprävention nach regionalen Einheiten ist eine Bilanzierung der Merkmale eines definierten Betrachtungsraumes und Zeitraumes zugunsten von Aussagen zur Kriminalitätsstruktur. Maßeinheit: In absoluten Zahlen und Prozentangaben Indikatorenziel: Ziel ist die Reduzierung der absoluten Zahl der Gewaltstraftaten und der Anteil der Gewaltstraftaten an der Gesamtkriminalität Datenquelle: Kriminalstatistik der Polizeidirektion Segeberg Zukunftsfeld Gewaltfreiere Gesellschaft Straftaten je 1.000 Einwohner 2003 2004 Bad Segeberg 126 139 Kaltenkirchen 123 123 Norderstedt 101 99 Bad Bramstedt 99 125 Henstedt-Ulzburg 84 80 Wahlstedt 68 k. A. Ländlicher Raum 50 k. A. Kreis Segeberg 81 81 Von den 2003 ermittelten Tatverdächtigen waren 77,4 männlich und 22,4 weiblich. Der Anteil der Nichtdeutschen lag bei 15,6%. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 53 Indikator 17 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Minimierung des Flächenverbrauchs und der Landschaftszerschneidung (ohne Berücksichtigung der A20) Indikator: Flächenbilanz Definition: • Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche (5 Jahreszeiträume, Kreis insgesamt, ggfs. nach Achsenraum, Achsenzwischenraum und ländlicher Raum unterteilen) • Anteil der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume (vergleichende Bestandsaufnahme der Längen der klassifizierten Straßen bezogen auf die Kreisfläche im Vergleich zu Land und HH. Randkreisen, kartographische Ermittlung der unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume nach noch festzulegenden Flächengrößen) • Entsiegelung von Flächen (Erfassung ist abhängig von Datenlage) • Reaktivierung von Flächen/Altstandorten (Erfassung ist abhängig von der Datenlage) Neuinanspruchnahme von landwirtschaftlichen Freiräumen durch Siedlungs- und Verkehrsflächen (Negativindikator), Entsiegelung/Rückbau bereits überbauter Flächen (Positivindikator); vorrangige Nutzung von Brachen. Eine kontinuierliche Minimierung des Flächenverbrauchs durch gezielte Nutzung von Brachen und die Rückführung der Neuversiegelungsrate auf ein verträgliches Maß stellt eine Querschnittsaufgabe auf unterschiedlichen Aktionsebenen dar. Maßeinheit: Indikatorenziel: 1. Gebäude-, Betriebs- und Verkehrsflächen in Hektar 2. Anzahl der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume 3. Hektar entsiegelter Fläche 4. Hektar wieder genutzter Brachen Zunahme der Gebäude-, Betriebs- und Verkehrsfläche bis 2010 auf 300 ha begrenzen Halten der unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume mit mehr als 3.000 ha auf 62 % der Kreisfläche ( ohne Berücksichtigung der A 20 ) Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein und eigene Erhebungen, kommunale Erhebungen Zukunftsfeld Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung Flächenbilanz Gebäude-, Betriebs- und Verkehrsfläche im Kreis Segeberg 31.12.1996 31.12.2000 Zu- / Abnahme 13.343 ha 13.987 ha + 644 ha Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 54 Minimierung der Landschaftszerschneidung Kategorien unzerschnittener Räume 1 - bis 1.000 ha 1.000 bis 3.000 ha > 3.000 ha 0,6 434,8 69,28 61,38 411,21 15,56 393,52 904,33 399,69 26,47 3,71 846,38 165,83 289,48 84,55 461,25 15,25 60,9 51,11 5,61 451,64 687,09 395,88 963,34 2.688,84 1.057,69 1.128,33 1322,89 2.669,09 1.552,95 1.212,08 1.424,18 1.972,01 1.898,33 2.470,95 2.757,26 1.199,22 2.304,66 2.364,98 1.640,51 1.154,32 1.372,73 2.068,44 2.557,75 2.309,21 2.373,69 4.509,38 3.517,75 7.819,67 2.2724,88 3.038,73 4.825,38 3.107,33 7.064,58 5.549,51 3.279,89 7.362,56 6.522,59 3.818,46 7.198,86 5% 41.500,11 Der Kreis Segeberg arbeitet in der Metropolregion Hamburg intensiv in dem Leitprojekt „Bewusstseinswandel im Flächenverbrauch“. Den Vorsitz der Arbeitsgruppe hat der Landrat des Kreises Segeberg übernommen. Ins gesamt wurden 3 Zukunftswerkstätten organisiert und durchgeführt und eine Wanderausstellung realisiert um das Bewusstsein für Flächenverbrauchsminimierung in der Region zu stärken. Im Kreis Segeberg ist als Pilotprojekt am Beispiel der Gemeinde Trappenkamp vorgesehen, die Mobilisierung von verfügbarem, bereits erschlossen Bauland zu erarbeiten und auf den Bau- 31 % 83.140,71 62 % landmarkt zu bringen (Baulückenkataster). Das Verfahren soll auf alle zentralen Orte im Kreis Segeberg ausgeweitet werden.Gemeinden im ländlichen Raum verfügen sehr häufig über hohe Wohnflächen je Einwohner, ein Indiz dafür, inwieweit Single-Haushalte und Haushalte älterer Menschen, in denen die Kinder aus dem Haus sind, den Immobilienmarkt beeinflussen. Notwendig sind Wohnformen, die für mehrere Generationen geeignet sind. Niedrige Werte weisen Gemeinden mit hohen Alten- und Pflegeheimplätzen aus, die den Wert nach unten drücken. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 55 Indikatorenkatalog Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 56 Indikatorenkatalog 57 Indikator 18 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Artenvielfalt durch Naturschutz und naturverträgliche Nutzungsformen erhalten Indikator: Rechtlich gesicherte Flächen für Zwecke des Naturschutzes (Natura 2000 Gebiete, Naturschutzgebiete) Definition: Flächenanteil der naturschutzrechtlich gesicherten Gebiete, die vorrangig dem Schutzgut „Arten und Biotope“ dienen. Maßeinheit: Fläche in Prozent in Bezug auf die Kreisfläche, Flächenvergleich zum Land sowie zu den Hamburg-Randkreisen, siehe Datenprofil. Indikatorenziel: X Prozent der Kreisfläche bis 2010, + 1 Prozent auf den Bestand; Steigerung von 0,2 Prozent pro Jahr Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein und eigene Erhebungen, Lanu, die vorhandenen Natura 2000 Gebiete von übergeordneter Bedeutung sind teilweise in den Natur- und Landschaftsschutzgebieten enthalten Zukunftsfeld Potentiale einer multifunktionalen Landwirtschaft, ökologische Potentiale sowie Potentiale für Tourismus und Lebensqualität der BürgerInnen Naturschutzgebiete: Landschaftsschutzgebiete: 2.269 ha, 1,7% der Kreisfläche 10.449 ha, 8% der Kreisfläche Darüber hinaus verfolgt der Kreis das Ziel, Renaturierungsvorhaben zu intensivieren. Als Beispiel dient das Projekt „Naturschutzund Gewässerentwicklung Leezener Au“ welches auf 10 Jahre angelegt ist und Gesamtkosten von 2,8 Mio Euro beinhaltet (EU-. Bundes- und Landesmittel). Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 58 Indikator 19 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Landwirtschaft fördern Indikator: Hektarerträge der landwirtschaftlichen Betriebe und Anteile der Sonderanbaubetriebe am Land SH; Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe an der Gesamtzahl der landw. Betriebe Definition: Je höher der Hektarertrag umso höheres Einkommen ist möglich. Je größer die Anzahl der Sonderanbaubetriebe, desto weniger schwankend ist das Gesamteinkommen in der Landwirtschaft. Stärkere Ausschöpfung landwirtschaftlicher Nischen. Maßeinheit: Dt pro ha und Anteilswerte; in Prozent Indikatorenziel: Halten bzw. Anpassen an den Landesdurchschnitt der ha Erträge; Halten und Weiterentwickeln der Anteile der Sonderanbaubetriebe des Kreises; Steigerung der ökologisch wirtschaftenden Betriebe Datenquelle: Landwirtschaftskammer, Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein; eigene Berechnungen Zukunftsfeld Potentiale einer multifunktionalen Landwirtschaft Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 59 Hektarerträge 2004 in dt/ha 600 500 400 300 200 100 0 Land Sc hleswig- Holstein Kreis Segeberg Anteile der Sonderanbaubetriebe im Kreis Segeberg Land SH Kreis Segeberg Betriebe LF in ha Betriebe Anteil LF in ha Anteil Gemüseanbau 590 6.219 19 3,0 % 83 1,3 % Blumen und Zierpflanzen 348 250 35 10,0 % 35 14,0 % Erdbeeren 124 945 8 6,5 % 62 6,6 % Baumschulen 442 4.339 21 4,8 % 98 2,2 % 5.686 142.307 563 10,0% 16.807 11,8 % Landw. Betriebe mit Waldfläche & Forstbetriebe ab 10 ha Landwirtschaftliche Betriebe mit ökologischem Landbau 2003 Kreis Segeberg Land SH Betriebe Anteil LF in ha Anteil 36 2,2 % 2.287 2,4 % 344 1,8 % 22.561 2,0 % Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 60 Indikator 20 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Naturerleben im Tourismus verbessern Indikator: Anzahl der Naturerlebnisräume, Naturparks, Waldfläche, Fahrrad-, Reit- und Wasserwanderwege Definition: Naturerlebnisräume sollen den Besuchern und Besucherinnen ermöglichen, Natur, Naturzusammenhänge und den unmittelbaren Einfluss des Menschen auf die Natur zu erfahren. Maßeinheit: Anzahl, Fläche, Länge in Bezug zur Kreisfläche Indikatorenziel: Anzahl der Naturerlebnisräume, der Naturparks und der erholungswirksamen landschaftsgebundenen Angebote steigern Datenquelle: MUNL, LANU und Kreis Zukunftsfeld Potentiale einer multifunktionalen Landschaft für Tourismus und Naherholung Der Kreis Segeberg beheimatet zwei Naturerlebnisräume: den Wildpark Eekholt und den Erlebniswald Trappenkamp. Der Naturpark Holsteinische Schweiz ist insgesamt 75.328 ha groß, davon entfallen auf den Kreis Segeberg 20.758 ha = 27,55% der Naturparkfläche, bzw. 15% der Gesamtfläche des Kreises Segeberg. Ein Naturraum Segeberger Heide wird vorbereitet. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 61 Indikatorenkatalog 62 Indikator 21 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Umweltverträgliche Mobilität fördern Indikator: Verkehrsnachfrage / Verkehrsmarktanteil Definition: Messeinheiten (ÖPNV-Nutzer, ggf. Modal Split) im Personenverkehr Maßeinheit: Absolut und in Prozent Indikatorenziel: Sicherung und Steigerung der Verkehrsnachfrage und des Verkehrsmarktanteils Datenquelle: HVV Hamburger Verkehrsverbund GmbH SVG Südholstein Verkehrsservicegesellschaft mbH Zukunftsfeld Zukunftsfähiger ÖPNV, umweltverträgliche Mobilität Fahrplankilometer nach §42 PBefG 5.900.000 (2002) Fahrgäste im ÖPNV insgesamt 9.961.883 (2003) Fahrgäste im Ausbildungsverkehr 6.121.481 (2003) Modal Split im Kreis Segeberg: (Stand 1997, Quelle: infas) Sc hleswig- Holstein 68% 4% 12% 11% 72% Kreise 5% 8% 10% 77% Kreis Segeberg 5% 6% 7% 3% 7% 8% Südlic hes Kreisgebiet 8% Fahrrad 80% 4% 5% Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 SPNV ÖPNV 76% Nördlic hes Kreisgebiet MIV Indikatorenkatalog 63 Indikator 22 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Verkehrssicherheit erhöhen Indikator: Verkehrsnachfrage / Verkehrsmarktanteil Definition: Unfälle mit Personenschäden pro 1.000 Einwohner Verletzte pro 1.000 Einwohner Getötete pro 1.000 Einwohner Maßeinheit: Siehe Definition Indikatorenziel: Die Unfallzahlen in allen Kategorien unterhalb des Landesdurchschnittes halten / erreichen Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Zukunftsfeld Sichere und umweltverträgliche Mobilität 2004 pro 1.000 Einwohner Land Kreis Unfälle mit Personenschäden 4,6 5,1 Verletzte 5,9 6,0 0,076 0,070 Tote Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 64 Indikator 23 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Umweltverträgliche Mobilität fördern Indikator: Radwegeausbau Definition: Radwegenetz im Kreis Segeberg ausbauen Maßeinheit: Km Fahrradwege über Neubaumaßnahmen Prozent-Anteil Klartextbeschilderung im Kreis Indikatorenziel: Fahrradwegelücken schließen gemäß Kreisstraßenerhaltungskonzept und radverkehrsfachlicher Priorisierung, einheitliche Beschilderung Datenquelle: Tiefbauamt des Kreises, Regionalmanagement, Radverkehrskonzept 2005 Zukunftsfeld Umweltverträgliche Mobilität 2.300 m Fahrradweg an K4, Baubeginn Nov. 2005, Fertigstellung 31.07.06 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 65 Indikator 24 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Erneuerbare Energien nutzen Indikator: Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien am Stromverbrauch; Wärmeerzeugung aus Geothermie Definition: Rechnerischer prozentualer Anteil der Stromerzeugung (Stromarbeit) aus erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch im Kreis Segeberg. Anzahl geothermischer Anlagen im Kreis pro Jahr Maßeinheit: Gesamtmenge in Prozent Indikatorenziel: Gesamtmenge steigern, Anteil ausbauen Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Energiebericht 2002 des Kreises Segeberg, Umweltbehörde des Kreises Segeberg Zukunftsfeld Zukunftsfähige Energieversorgung Geothermische Wärmeerzeugungsanlagen 2005 im Kreis Segeberg (Erdwärmesonden): 22 Erdwärmesonden, ein Erdwärmekollektor Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 66 Indikator 25 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Die Funktionen des Bodens sind nachhaltig zu schützen, zu bewahren und wiederherzustellen Indikator: Altlasten minimieren Definition: Altstandorte und Altlasten erfassen, bewerten, untersuchen und sanieren nach Anzahl (je nach Datenlage auch im Flächenmaß) Maßeinheit: Anzahl sanierter Altstandorte und Altlasten Indikatorenziel: Altstandorte und Altlasten reduzieren Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Umweltbehörde des Kreises Zukunftsfeld Ökologisches Potential des Bodens 2003: 47 sanierte Altstandorte 2004: 53 sanierte Altstandorte Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 67 Indikator 26 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Festsetzung und Überwachung von Wasserschutzgebieten zur nachhaltigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung Indikator: Bemessung der Fläche für die Wasserschutzgebiete Definition: Herstellung des Gleichgewichts zwischen Grundwasserneubildung und Grundwasserentnahme Maßeinheit: Qkm und Verhältnis zur Kreisfläche Indikatorenziel: Sicherung des Grundwasserleiters gegenüber anthropogener Übernutzung, Einzelfallüberwachung der bewilligten Wasserentnahmemenge, damit keine Überbeanspruchung entsteht. Ca. 130 Brunnen und ca. 350 Messstellen Datenquelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Umweltbehörde des Kreises Zukunftsfeld Ökologische Potentiale der Landschaft und des Bodens, Trinkwasserschutz 2005: insgesamt 66,727 qkm Wasserschutzgebiete = 4,96 % der Kreisfläche Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Indikatorenkatalog 68 Indikator 27 Schwerpunkt: Das Land nutzen Ziel: Erreichen des guten ökologischen Zustands bei den natürlichen Gewässern und des guten ökologischen Potentials bei den erheblich veränderten Gewässern Indikator: Gewässerstruktur und faunistische Besiedlung der Fließgewässer nach der EU Wasserrahmenrichtlinie, Parameter für die Gewässerstruktur und die faunistische Besiedlung nach der EU - WRRL Definition: Kilometer Gewässer in Verbindung mit den Parametern Maßeinheit: Hektar und Verhältnis zur Kreisfläche Indikatorenziel: Verbesserung des ökologischen Zustands der Fließgewässer, Badegewässerqualität nach erfassten Badestellen. Anteil der befriedigend oder schlechter eingestuften Badegewässer minimieren. Datenquelle: Projekt EU-WRRL des Landes SH Zukunftsfeld Ökologische und touristische Potentiale der Landschaft Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg 69 sichtlich der Besiedlung noch in puncto Wirtschaftsstruktur ein Gegengewicht zu dem Westteil des Kreises darstellen. 7 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg Im Mittelpunkt der Raumordnungsplanung der letzten Jahre stand die Erhöhung der Einwohnerzahl entlang der Entwicklungsachse Norderstedt – Bad Bramstedt. Die großzügige Ausweisung von Flächen für den Wohnungsbau stand in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ansiedlung von zahlreichen Unternehmen, der steigenden Zahl von Arbeitsplätzen und der Zunahme der Pendler in die Metropole Hamburg. Der Kreis Segeberg liegt im südlichen Schleswig-Holstein; er grenzt im Süden an die Freie und Hansestadt Hamburg. Der Kreis ist im Vergleich zu den übrigen Kreisen im nördlichsten Bundesland von mittlerer Größe. Von 15 Kreisen liegt er dabei auf Rang fünf. Auf 1.344 km² lebten am Stichtag 01.01.2005 rund 256.100 Menschen. Dies entspricht 190 Einwohnern je km². Von den übrigen Kreisen in Schleswig-Holstein sind nur Pinneberg und Stormarn sowie die vier Stadtkreise Flensburg, Neumünster, Kiel und Hansestadt Lübeck dichter besiedelt. Die Einwohnerzahl des Kreises Segeberg ist von 1970 bis zum Jahr 2005 von 168.000 auf 256.100 mit 52 % mehr als überdurchschnittlich gestiegen. Im Durchschnitt hat die Bevölkerung in Schleswig-Holstein in diesem Zeitraum um 15 % zugenommen. Die Entwicklungskonzeption des Landes Schleswig-Holstein und das Achsenkonzept der Metropolregion Hamburg - mit dem Raumordnungsziel eine kleinteilige Zersiedelung zu vermeiden - führten zu einer Agglomeration entlang der A7. Hier liegen die größten Städte des Kreises, die auch gleichzeitig vitale Wirtschaftszentren darstellen: Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt. Der Mittel-, Nord- und Ostteil des Kreises ist dagegen nicht so stark besiedelt und überwiegend landwirtschaftlich bzw. kleingewerblich strukturiert. Die Region Bad Segeberg – Wahlstedt – Trappenkamp kann weder hin- Die bundesweit zu beobachtende demographische Entwicklung wird langfristig nicht vor dem Kreis Segeberg halt machen. Die Ergebnisse der koordinierten Bevölkerungsvorausrechnung für den Kreis Segeberg haben ergeben, dass die Bevölkerung zunächst nicht in dem Maße sinken wird wie in anderen Gebieten. Erst ab dem Jahre 2015 soll die Zahl der Einwohner signifikant sinken. Die Zunahme der nichterwerbstätigen Bevölkerung über 60 Jahre wird im Kreis Sege- Veränderung der Altersgruppe der über 60-jährigen zwischen 1999 & 2015 in Prozent 45 40 38,2 35 29,7 30 25,0 25 25,1 25,8 26,7 21,4 18,9 16,2 16,5 16,8 Nordfriesland Steinburg Ostholstein 20 14,3 15 10 6,2 1,2 1,7 2,2 Hansestadt Lübeck Flensburg Kiel 5 Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Land Schleswig-Holstein Segeberg Stormarn Rendsburg-Eckernförde Plön Pinneberg Schleswig-Flensburg Herzogtum Lauenburg Dithmarschen Neumünster 0 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg berg dafür sehr viel schneller hervortreten (s. Grafik). Bis zum Jahr 2015 soll die Gruppe der Älteren um 38,2% wachsen (Durchschnitt in Schleswig-Holstein: 18,9 %). Die Folgen für den Wirtschaftsstandort sind langfristig vor allem ein spürbarer Fachkräftemangel und ein drohender Rückgang der Wirtschaftsleistung. Diese Entwicklung kann aufgefangen werden durch weitere kurzfristige Anstrengungen im Wohnungsneubau an der Landesgrenze zu Hamburg sowie durch weitsichtige Lösungen im Bereich der Nutzung von Altgebäuden. Die ländlichen Regionen des Kreises müssen geeignete Wege finden, um vor allem diejenigen anzusiedeln, die Präferenzen für das ländliche Leben haben, aber auch die Nähe zur Metropole Hamburg schätzen. Letztlich sind es vor allem Bevölkerungsgewinne im Bereich der jungen Altersgruppen, die geeignet sind, das Angebot an Arbeitskräften zu sichern. Auf diesem Wege kann auch die nötige Kaufkraft im Kreis Segeberg erhalten werden, um Konsum und Dienstleistungen auf dem jetzigen Niveau zu sichern oder gar zu steigern. Gelingt es nicht, eine ausgeglichenere Bevölkerungsstruktur herbeizuführen, ist nicht nur zu befürchten, dass es zu Leerständen im Wohnungsmarkt kommt, sondern auch, dass weniger entwickelte Gebiete des Kreises überdurchschnittliche Bevölkerungsverluste erleiden werden. In diesen Gebieten sind ältere Bevölkerungsgruppen überproportional vertreten. Der skizzierte demographische Wandel hätte zur Folge, dass es in den schon jetzt als strukturschwach zu bezeichnenden Gebieten des Kreises zu einer Verstärkung der bestehenden Ungleichgewichte kommen könnte. Das bestehende Süd–Nord-Gefälle würde sich verstärken. Der funktionierende Arbeitsmarkt ist in Gefahr und die bestehende Dienstleistungs- und Einzelhandelsdichte im Kreis Segeberg würde zurückgehen mit Folgen für die Versorgung der Bevölkerung. Zur Vermeidung dieser Folgen ist es erforderlich, dass Maßnahmen zur Förderung der strukturschwachen Gebiete im Kreis Segeberg ergriffen werden, die zur Stärkung der Wirtschaftskraft beitragen. F 70 Traditionell liegt die Arbeitslosenquote im Kreis Segeberg ein bis zwei Prozent unter dem Landesschnitt. Im Sommer 2005 lag die Quote mit 8,4 % unter dem schleswig-holsteinischen Durchschnitt von 11,2%. Nur die Kreise Nordfriesland und Stormarn weisen geringere Arbeitslosenquoten auf. Diese Situation ist ein erster Hinweis auf einen gut funktionierenden Arbeitsmarkt. Dazu tragen positive Effekte aus der Pendlerverflechtung mit der Metropole Hamburg bei (2002: 28.000 Auspendler und 11.000 Einpendler). Um auf diesem funktionierenden Arbeitsmarkt auch in Zukunft der Nachfrage geeignete Fachkräfte zu liefern, sind neben den skizzierten Anstrengungen zur Erhöhung der Attraktivität des Kreises Segeberg als Wohnort auch Maßnahmen zur Herstellung einer bedarfsgerechten Ausbildung nötig. Von 1995 bis 2002 hat sich die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Kreis Segeberg von 616 auf 682 erhöht. Das Engagement aller Unternehmen in der Ausbildung muss langfristig allerdings erhöht werden, damit genug junge Fachkräfte ausgebildet werden und der Angebotsrückgang auf dem Arbeitsmarkt im Sinne der Wirtschaft kompensiert wird. Schon jetzt ist – gemessen an der Wirtschaftskraft und dem Unternehmensbesatz – die Ausbildungsbereitschaft im Kreis Segeberg insgesamt unterdurchschnittlich ausgeprägt. So werden z.B. in der Hansestadt Lübeck mit 915 Neueintragungen bei geringerem Unternehmensbestand mehr Lehrstellen angeboten. Im Kreis Segeberg waren es im Jahr 2003 rund 649 neue Lehrstellen. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt wird sich in Zukunft weiter öffnen. Im Bereich Norderstedt/HenstedtUlzburg/Kaltenkirchen ist die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse konjunkturell bedingt stärker zurückgegangen als in den strukturschwächeren Gebieten im Norden des Kreises. Kreisweit gilt: Die Nachfragesituation ist in den kaufmännischen und in den sogenannten Modeberufen (IT/Medienberufe) deutlich. höher als das Angebot. Die oftmals mangelnde Ausbildungsreife sowie fehlende Mobilität der Schulabgänger führt dazu, dass Ausbildungsplätze gera- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg de im gewerblich-technischen Bereich nicht besetzt werden können. Eine Lösung des Problems sieht die Wirtschaft darin, dass in den allgemeinbildenden Schulen insbesondere die Kernfächer Deutsch, Mathematik, Englisch, aber auch die Sozialtugenden wie Pünktlichkeit, Sauberkeit und Ordnungssinn verstärkt vermittelt werden. Ländliche Itzstedt Zentralorte: Leezen, Nahe/ Eine Betrachtung nach Sektoren ergibt für den Kreis Segeberg ein deutliches Schwergewicht des Dienstleistungsbereiches. Dies ist für entwickelte Volkswirtschaften eine übliche Verteilung der Wirtschaftsleistung auf die Sektoren. Die Wirtschaftsstruktur im Kreis Segeberg weist ein eindeutiges Gefälle auf, das sowohl anhand der Unternehmensdichte (IHK-Mitgliedsunternehmen, s. Grafik und Tabelle) als auch bei der Analyse der Beschäftigung nach Orten (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (s. Tabelle) belegt werden kann. Die Wirtschaftsstruktur des Kreises Segeberg ist seit Jahrzehnten geprägt von der aktiven Ansiedlungspolitik der Wirtschaftsförderer. Dabei ist der Kreis Teil des „wirtschaftlichen Muskelgürtels“ geworden, der sich als breites Band um die Metropole Hamburg herum gebildet hat. Viele Unternehmen, die sich hier niedergelassen haben, sorgen für Wohlstand in der Region. Rund 5.000 Mio. € beträgt die jährliche Bruttowertschöpfung der Wirtschaft im Kreis Segeberg. Nur in wenigen Kreisen in Schleswig-Holstein ist die Wirtschaftsleistung höher: Lediglich in den Städten Kiel und Flensburg sowie im Kreis Pinneberg ist die erwirtschaftete Summe höher. Die Zahl der bei der IHK zu Lübeck registrierten Unternehmen im Kreis Segeberg beträgt zur Zeit 15.010. Signifikante Wirtschaftsschwerpunkte haben sich gebildet in Bad Bramstedt (638 IHKzugehörige Unternehmen), Bad Segeberg (885), Henstedt-Ulzburg (1.613), Kaltenkirchen (1.208) und Norderstedt (5.172). Stark ausgeprägt sind hier der industrielle Sektor und der Handel sowie die Dienstleistungen. In diesen Orten sind rund 60 % der angemeldeten Firmen des Kreises ansässig. Die erwirtschaftete Bruttowertschöpfung dürfte sogar ein wenig über diesem Wert liegen. Die IHK schätzt, dass die Wertschöpfung der Unternehmen in diesen Orten sich auf rund 70 % der Wirtschaftsleistung des gesamten Kreisgebietes beläuft. Die Bruttowertschöpfung pro Einwohner betrug im Jahr 2002 rund 21.000 €. Dies entspricht ziemlich genau dem schleswig-holsteinischen Durchschnitt von 21.600 €. Ein weiteres Indiz für die bestehende Wirtschaftsstärke ist die hohe Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Ihre Zahl im Kreis beträgt rund 73.800. Das ist ein absoluter Spitzenwert der Kreise im Bezirk der IHK zu Lübeck. Landesweit werden diese Zahlen bezogen auf die Kreise nur durch den Kreis Pinneberg übertroffen. 71 U Die Landesplanung in Verbindung mit dem derzeit gültigen Regionalplan für den Planungsraum I gibt vor, dass sich Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung in den zentralen Orten sowie entlang der Siedlungsachse Hamburg- Kaltenkirchen vollziehen soll. Aufgrund der Verordnung zum zentralörtlichen System besteht im Kreis Segeberg folgende Gliederung: Mittelzentren: Bad Segeberg/ Wahlstedt, Kaltenkirchen, Norderstedt Unterzentren: Bad Bramstedt, Bornhöved / Trappenkamp Stadtrandkerne 1. Ordnung: HenstedtUlzburg, Norderstedt-Garstedt, Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Bruttowertschöpfung nach Sektoren im Kreis Segeberg 2% 31% Land- und Forstwirtschaft Produzierendes Gewerbe Dienstleistungsbereiche 67% Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg Insofern ist eine Schwerpunktbetrachtung der Wirtschaft in diesen Städten und Gemeinden an dieser Stelle sinnvoll, um die regionalen Standortfaktoren zu analysieren. Auf eine detailliertere Gliederung unter Einbeziehung kleinerer Gemeinden wird daher verzichtet. Eine Analyse der Verteilung nach Regionen ergibt einen eindeutigen Schwerpunkt der Unternehmensdichte im Bereich des Süd-West-Kreises. Im Raum Norderstedt, Ellerau, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt – also entlang der Entwicklungsachse - haben rund 8.950 IHK-Unternehmen ihren Sitz. Während in der Region Bad Segeberg, Wahlstedt, Trappenkamp nur rund 1.663 IHK-Unternehmen ansässig sind. Auch die Analyse der Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten belegt die These des Wirtschaftsgefälles im Kreis Segeberg. In den größeren Orten des Süd-West-Kreises arbeiten rund 50.000 Personen, während es in der Nord-Ost-Region rund 17.000 sind. IHK-Unternehmen in ausgewählten Orten des Kreises Segeberg 6.000 5.172 5.000 4.000 3.000 2.000 1.613 1.208 1.000 638 885 319 250 349 Wahlstedt Trappenkamp Norderstedt Kaltenkirchen HenstedtUlzburg Ellerau Bad Segeberg Bad Bramstedt 0 Bei Betrachtung der Beschäftigung im Kreis Segeberg nach Branchen ergeben sich deutliche Schwerpunkte im Produzierenden Gewerbe in Norderstedt, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg sowie in Wahlstedt. In Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Norderstedt, HenstedtUlzburg und Kaltenkirchen hat das Dienstleistungsgewerbe eine starke Bedeutung als Arbeitgeber. Die Identifizierung von wirtschaftlichen Schwerpunkten nach Branchen ist nach 72 der Zahl der Unternehmen, der Beschäftigten und der Umsätze für die Industriebetriebe möglich. Nach sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ergeben sich für den Kreis Segeberg folgende Cluster: W • Einzelhandel mit Einrichtungsgegenständen (Bad Segeberg, Kaltenkirchen) • Gesundheitswirtschaft, Chemie, Medizintechnik (Norderstedt, Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Wahlstedt) • Maschinenbau, Metall (Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Wahlstedt, Kaltenkirchen) • Ernährungswirtschaft Wahlstedt) (Norderstedt, Aufgrund der flächenmäßigen Ausdehnung des Kreises sind ebenfalls von Bedeutung die Sektoren Baugewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie das Gastgewerbe. Da diese Größenordnung allerdings vor allem von der Größe des Kreises bestimmt wird, kann nicht von typischer Clusterbildung gesprochen werden. Die Kreisentwicklung soll für möglichst ausgewogene wirtschaftliche, soziale, kulturelle und ökologische Verhältnisse sorgen – auch unter Berücksichtigung der Agenda 21. Die wesentlichen Ziele sind u.a. die Förderung der Wirtschaftskraft, die angemessene Vorhaltung von sozialen und medizinischen Einrichtungen, Weiterentwicklung des Bildungswesens, die Förderung des Umweltschutzes, die Verbesserung des Arbeitsmarktes, die Verbesserung des ÖPNV und das Voranbringen der Funktionalreform. Die Realisierung dieser Ziele ist nach Auffassung der Wirtschaft nur möglich, wenn wirtschaftliches Wachstum durch eine qualitative Verbesserung der Standortfaktoren des Kreises herbeigeführt wird und eine wachstumsorientierte Wirtschaftsförderung betrieben wird. Dies sind die Voraussetzungen für das Auffangen der zu erwartenden Nachteile der schrumpfenden und alternden Bevölkerung einerseits sowie dem verstärkten Wettbewerb der Regionen um Unternehmensansiedlungen andererseits. Aus diesem Grunde, ist eine weitere positive Fortentwicklung der Infrastruktur entlang der Achse Hamburg – Bad Bramstedt auch weiterhin aktiv zu fördern. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg Die Realisierung der Autobahnen A20 und A21 wird wertvolle Voraussetzungen schaffen für mehr Unternehmensansiedlungen im Nord-Ost-Teil des Kreises. Das EU-Strukturförderungsprogramm LEADER+ greift die Problematik der strukturschwachen Räume auf. Nach einem landesweiten Ideen-Wettbewerb verschiedener Regionen SchleswigHolsteins waren rund 12 Mio. € für Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes zu vergeben. Die Region Segeberg/Stormarn hat mit ihrer Konzeption zur Entwicklung entlang der Bahntrasse Neumünster – Bad Oldesloe im Rahmen dieses Wettbewerbes Fördergelder in Höhe von 2 Mio. € zugesagt bekommen. Die Konzeption des siegreichen Wettbewerbsbeitrags sieht vor, dass im Kreis Segeberg die Bahnhöfe entlang der Strecke Neumünster - Bad Oldesloe als Keimzellen einer neuen Siedlungsentwicklung dienen sollen mit positiven Effekten auf die wirtschaftliche Entwicklung sprich Ansiedlung von Unternehmen. Erreicht werden soll dies durch neue Schnittstellen von Verkehrsträgern. Der kurzfristig wirksame Effekt beläuft sich dabei auf Fördermittel und Kofinanzierungsmittel in Höhe von 4 Mio. € sowie weitere 6 Mio. € an ausgelösten Investitionen. Die langfristigen Effekte sollen Standortverbesserungen im strukturschwachen Teil des Kreises mit sich bringen. Die IHK zu Lübeck setzt sich dafür ein, dass der Dialog zwischen den Akteuren der Kommunalpolitik und der Wirtschaft im Raum Bad Segeberg/Wahlstedt und Trappenkamp/Bornhöved weiter intensiviert wird. Es sind weitere Initiativen nötig, auch von der Wirtschaft selbst initiiert, damit bestehende Defizite der Standortqualität im nordöstlichen Teil des Kreises beseitigt werden. Die IHK zu Lübeck fordert die politischen Entscheidungsträger auf, gerade für diese Region die Projekte aktiv zu unterstützen. Eine Befragung der IHK zu Lübeck hat die aus Sicht der Wirtschaft standortbestimmenden Faktoren ermittelt. Um die Befragungsergebnisse besser sichtbar zu machen, haben wir in der Tabelle die negativen Beurteilungen in der letzten Spalte zusammengefasst, so dass die Defizite besonders sichtbar werden. Vor Ort ist für die Wirtschaft vor allem die 73 Verbesserung folgender Standortkriterien in der genannten Reihenfolge wichtig: • Leistungsfähigkeit der Behörden • Kommunale Steuern, Gebühren und Abgaben • Verkehrsinfrastruktur • Verfügbarkeit / Kosten von Gewerbeflächen • Technologietransfer / Hochschulkooperation • Nähe zu Lieferanten / Kunden / Partnern • Qualität der Bildungseinrichtungen. Die Kommunalberichte des Landesrechnungshofes machen immer wieder eines deutlich: Die Finanzlage der kommunalen Körperschaften auch im Kreis Segeberg hat sich in den letzten Jahren verschärft. Es wäre aber ein völlig falsches Signal für die Wirtschaft, die Gewerbesteuereinnahmen durch das Anheben der Steuersätze verbessern zu wollen, um die Investitionsfähigkeit der Kommunen zu sichern. Die Kommunen, Ämter und Städte müssen ihre finanzielle Situation dringend verbessern. Um diese Fähigkeit wieder zu finden, müssen andere Wege gefunden werden. Vor diesem Hintergrund gewinnen freiwillige Zusammenschlüsse wie sie zum Beispiel zwischen Trappenkamp und Amt Bornhöved, Amt Rickling und Boostedt angedacht sind, bzw. zwischen dem Amt Wensin und Amt Segeberg Land zum 1.1.2006 umgesetzt ist, an Bedeutung. Kosten im Verwaltungsbereich können auch reduziert werden durch Vereinfachungen an der Schnittstelle Verwaltung – Bürger bzw. Unternehmen. Auch die von der Wirtschaft geforderte Verkürzung vieler Verwaltungs- und Genehmigungsvorgänge wird durch EGovernment vorangebracht. Das von der EU geförderte e-region-Projekt (Verwaltung 2000) des Kreises Segeberg ist dafür ein gutes Beispiel. Dieses EGovernment-Modell ist geeignet, Rationalisierungseffekte bei den Kosten und bei der Bearbeitungszeit von Verwaltungsakten herzustellen und die Leistungsfähigkeit von Behörden zu erhöhen. Es wird im Kreis Segeberg darauf ankommen, dass sich möglichst viele Kommunen diesem fortschrittlichen Modell anschließen, damit die Effekte sich Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg vollständig entfalten können. Die IHK zu Lübeck fordert daher alle Kommunen und Verwaltungsstellen im Kreis Segeberg auf, die Möglichkeiten zum Ausbau der „schlanken Verwaltung“ zu nutzen und am Projekt „Verwaltung 2000“ teilzunehmen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere für die ländlichen Räume des Kreises sicherzustellen, dass die Versorgung mit DSL Diensten schnell flächendeckend erfolgt, damit E-Government umgesetzt werden kann. Siehe auch Kap. 8.3.10 Breitbandinternetversorgung DSL im Kreis Segeberg. Die Gewerbesteuerhebesätze im Kreis Segeberg bewegen sich im Durchschnitt des Niveaus des IHK-Bezirks Lübeck. Generell ist es wichtig, die Gewerbesteuerhebesätze und die Abgaben niedrig zu halten. Dies sind nötige Voraussetzungen zur Schaffung und Erhaltung eines wirtschaftsfreundlichen Umfeldes. Wie die Befragung der IHK zu Lübeck gezeigt hat, steht die Höhe der kommunalen Steuern und Abgaben bei der Beurteilung der Standortqualität ganz besonders im Fokus der Unternehmen. Die Senkung dieser Steuern und Abgaben führt auch dazu, dass ansiedlungswillige Investoren den Standort Segeberg als das empfinden, was er bereits für ansässige Unternehmen ist: ein attraktiver Standort in der Metropolregion Hamburg. 7.1 74 die Industrie Waren im Wert von 972.000 € exportiert. Die Exportquote liegt bei rund 32 %. Ausgesprochene industrielle Branchenschwerpunkte (Cluster) sind im Kreis Segeberg das Ernährungsgewerbe, die Chemische Industrie inkl. Kunststoffund Gummiindustrie sowie der Maschinenbau inkl. Metallerzeugung und –verarbeitung. Hinzu kommt als sehr dynamischer und forschungsintensiver Cluster der Bereich Medizin-, Mess-, Steuer-, Regelungstechnik und Optik. Weiterhin zu nennen ist der eher kleingewerblich strukturierte Bereich Druck- und Verlagswesen. Die Analyse der räumlichen Verteilung der Industrie zeigt eindeutige Verdichtungen in Norderstedt, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg. Industrie, Gewerbegebiete Die Bedeutung des Industriesektors ist im Kreis Segeberg im regionalen Vergleich mit den übrigen Kreisen in Schleswig-Holstein sehr hoch: Die Umsatzzahlen der Industrie lagen im Jahre 2002 mit 3,1 Mrd. € in der Spitzengruppe der Kreise in Schleswig-Holstein. Nur in Pinneberg und Dithmarschen wurde mehr umgesetzt. Ähnlich ist die Situation bei den Arbeitsplätzen: rund 16.000 Menschen wurden von den 182 größeren Industrieunternehmen beschäftigt. Hinzu kommen noch einmal rund 1.500 Beschäftigte in industriellen Kleinbetrieben. Nur die Kreise Stormarn und Pinneberg verfügen über mehr Industriearbeitsplätze. Auch die Außenhandelsorientierung liegt im Kreis weit über dem Durchschnitt: Insgesamt wurden allein durch Das Hamburger Umland gehört neben Kiel und Lübeck zu den drei Schwerpunktstandorten im Bereich Medizintechnik und Biotechnologie im Lande Schleswig-Holstein. Die Stadt Norderstedt ist nach Kiel und Lübeck drittgrößter Einzelstandort für Unternehmen der Medizintechnik. Der Fokus dieser bundes- und nicht selten weltweit tätigen Unternehmen liegt naheliegender Weise nicht in erster Linie auf dem Kreisgebiet. Den- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg 75 Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau Ernährungsgewerbe Textilgewerbe Bekleidungsgewerbe Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln) Papiergewerbe Verlagsgewerbe, Druckgewerbe Kokerei, Mineralölverarbeitung Chemische Industrie Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden Metallerzeugung und -bearbeitung Herstellung von Metallerzeugnissen Maschinenbau Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik Medizin-, Mess- und Regelungstechnik, Optik Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen Sonstiger Fahrzeugbau Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumente, Sportgeräte Recycling Energieversorgung Wasserversorgung ohne Zuordnung 1 20 1 24 1 8 3 4 1 3 3 3 4 5 8 1 7 5 1 1 1 1 3 4 1 1 33 35 1 7 1 3 3 3 1 14 1 1 1 5 20 1 5 6 8 2 9 6 Wahlstedt Norderstedt Kaltenkirchen Henstedt-Ulzburg 1 1 3 1 6 19 7 5 7 2 98 1 3 2 3 1 1 16 19 12 5 22 38 11 8 2 16 3 5 13 4 8 1 2 1 90 320 20 1 3 3 1 1 1 1 3 1 1 Summe noch liegt hier ein Potenzial, das es insbesondere in Kooperation mit Hamburg und Lübeck in Richtung auf eine Weiterentwicklung der Kompetenz im Bereich Medizin/Pharma verstärkt zu nutzen gilt. Bad Segeberg Bad Bramstedt Industrieunternehmen in ausgewählten Orten im Kreis Segeberg 78 darauf ankommen, die Kontakte zu den Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Projekten, insbesondere in Lübeck, Hamburg und Kiel zu pflegen und weiter zu intensivieren. Ziel der vom Kreis initiierten „Gesundheitsregion Segeberg“ ist es, neben dem Standort-Marketing eine Vernetzung der im Kreis existierenden Krankenhäuser, Kliniken und Forschungsstellen zu fördern und damit die Grundlage für eine weitere Spezialisierung der einzelnen Teilnehmer zu legen. Beispielhaft genannt seien die Kliniken Bad Bramstedt (Schwerpunkt Rheuma) und Bad Segeberg (Schwerpunkt Herz/Kreislauf), das Telemedizinische Service- und Gesundheitszentrum in Bad Segeberg und das Forschungszentrum Borstel (Schwerpunkt Lunge, Allergien). Damit besteht hier bereits ein erhebliches Potenzial im Bereich medizinischer Leistungen. Ausgeprägt ist die Unternehmensdichte im Bereich Medizintechnik/Chemie vor allem in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg. Das Projekt ist darum zu unterstützen und in Bezug auf eine ausgeprägte Clusterbildung weiter zu spezifizieren. Dabei wird es insbesondere Die Clusterförderung – also die spezielle Förderung von ausgewählten Branchenschwerpunkten - als neuer Ansatz der Wirtschaftsförderung und Industriepolitik wird auch von der IHK zu Lübeck begrüßt. Allerdings darf dies nicht zur Be- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg nachteiligung der bestehenden Unternehmen führen. Auch die Bestandspflege ist für den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Bei der Festlegung von Clustern sollen die zu entwickelnden Schwerpunkte möglichst weit definiert werden, so dass möglichst viele Zulieferer erfasst werden und partizipieren können. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist in rezessiven Phasen der Wirtschaftsentwicklung rückläufig. Die Flächenbevorratung im Kreis Segeberg ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Analyse als ausreichend zu bezeichnen. Aus Sicht der Wirtschaftsförderung ist es ohnehin vorteilhafter, konkrete Bedarfe flexibel bedienen zu können, ohne dass die Zinsschuld aus lange brachliegenden Flächen das operative Geschäft negativ beeinträchtigt. Vor diesem Hintergrund ist die erklärte Philosophie der Wirtschaftsförderungs-, Entwicklungs- und Planungsgesellschaft mbH (WEP) zu sehen, keine überdimensionierten Gewerbeflächenreserven zu bilden. Klar ist aber auch, dass sich die konjunkturelle Situation abseh- 76 ist nötig. Zur Zeit laufen die Bestandsaufnahmen für die Ausweisungen nach EU-Wasserrahmenrichtlinie. Hier sollte möglichst auch in Abstimmung mit der Wirtschaft auf eine Bewertung und Beschreibung der Gewässer hingearbeitet werden, die mit einer positiven Wirtschaftsentwicklung verträglich ist. Gleiches gilt für die Nachbenennung von FFH-Gebieten durch die Landesregierung an die EU im Rahmen von Natura 2000. Konflikte mit einer zukünftigen wirtschaftlichen Nutzung könnten sich dabei auch im Kreis Segeberg ergeben. Um bei der Bauleitplanung flexibler zu sein, schlägt die IHK zu Lübeck einen Ausgleichsflächenpool vor, der mögliche Ausgleichsflächen zum Erwerb durch Maßnahmeträger vorhält. Dadurch könnte bei Infrastrukturmaßnahmen der Planungsprozess beschleunigt werden. Der Ausgleichsflächenpool sollte beim Kreis Segeberg angesiedelt oder in Regie der Gemeinden betrieben werden. 7.2 Handel und Tourismus Handel bar ändern wird und vor allem die Änderung der Verkehrsanbindung des Kreises zu einem neuen Nachfrageverhalten führen wird. Die IHK fordert deshalb den Kreis und die Gemeinden auf, durch Ausweisung geeigneter Flächen und der dazugehörigen Ausgleichsflächen dem zukünftigen Bedarf mit weitsichtiger Bauleitplanung zu begegnen und die guten Voraussetzungen zur Standortverbesserung zu nutzen. Die weitere Ansiedlung von Unternehmen bzw. die Förderung von Erweiterungsinvestitionen von bestehenden Unternehmen zum Zwecke der Schaffung von Arbeitsplätzen Der Einzelhandel im Kreis Segeberg ist schwerpunktmäßig in den Städten Norderstedt, Bad Segeberg, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg und Wahlstedt vertreten. Insbesondere Norderstedt hat sich in den letzten Jahren als Einzelhandelszentrum profiliert. Hier ist mit dem Herold-Center auch das einzige integrierte Einkaufszentrum des IHK-Bezirks ansässig. Die Spitzenstellung des Kreises mit einem Anteil von 37 % am Gesamtumsatz des Einzelhandels im IHK-Bezirk ist auf die Entwicklung der Firma Möbel Kraft in Bad Segeberg und Dodenhof in Kaltenkirchen zurückzuführen, die zu den größten und leistungsfähigsten Einrichtungshäusern Deutschlands gehören. An der Verkaufsflächenerweiterung bei der Firma Dodenhof in Kaltenkirchen zeichnet sich ab, dass die Verkaufsflächendynamik und Expansion auch in der Perspektive noch nicht beendet ist. Vor diesem Hintergrund fordern die Industrie- und Handelskammern vom Land ein Zukunftskonzept für die Standort- und Betriebsformstrukturen des Einzelhan- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg dels in Schleswig-Holstein und zugleich planerische Vorgaben, die den Wettbewerb und Strukturwandel im Einzelhandel nicht ausschließen, aber einen ruinösen Wettbewerb der Städte untereinander um Investoren verhindern. Dies kann nach Ansicht der IHK beispielsweise durch die selbstverpflichtende Anwendung von regionalen Einzelhandelsentwicklungskonzepten geschehen. Tourismus Der Tourismus im Kreis Segeberg besitzt aufgrund seiner Binnenlandlage naturgemäß nicht die Bedeutung wie in der angrenzenden Touristenregion Ostholstein. Allerdings sind die regionalen landschaftlichen Schönheiten, in denen Wildparks und leistungsfähige Campingplatzanbieter sowie zahlreiche Landgasthöfe zu finden sind, durchaus beachtlich und als Reiseziele entwicklungsfähig. Darüber hinaus haben auch die Erholungs- und Reha-Zentren Bad Segeberg und Bad Bramstedt eine überregionale Bedeutung. Die Hotellerie von Norderstedt bis Kaltenkirchen profitiert dagegen durch die gute Autobahnanbindung u. a. vom Messe- und Kongressgeschäft der Metropolregion Hamburg sowie dem wachsenden Ausflugs- und Geschäftsreiseverkehr aus dem Hamburger Ballungsgebiet. Vor diesem Hintergrund ist zum Beispiel der Naturraum Segeberger Heide ggfs. auch als Regionalpark im Sinne des Bundesraumordnungsberichts 2005 weiter zu entwickeln. 77 Der demographische Wandel wird den Tourismusmarkt der Zukunft beeinflussen. Auch durch flexibleres Reiseverhalten mit immer kürzeren Buchungsfristen bis hin zur Zunahme des naturnahen Urlaubs entstehen neue Trends und bieten damit Entwicklungsperspektiven. Das muss von Seiten der Tourismuswirtschaft und der Tourismusorganisationen auf kommunaler und Kreisebene in die tourismuspolitischen Entscheidungen einbezogen werden. Als bedeutende Entwicklungsfelder sind hier zu sehen: • Die Bedeutung des Ausflugsreiseverkehrs (Zunahme von Kurzreisen, Wochenend-Trips und Tagesausflügen, bei denen sich die Grenzen zwischen Freizeit und Tourismus vermischen). • Die Zunahme von Spontanreisen wird zur Herausforderung für die Anbieter und das Gastgewerbe. • Die Erlebnisorientierung im Urlaub nimmt zu. • Neben dem traditionellen Strand-, Bade- und Sommerurlaub ist ein zunehmender Trend zu Vergnügungsreisen, Sportreisen, Fitness- und Gesundheitsreisen, Kultur und Bildungsreisen sowie Naturerlebnis festzustellen. Die Weiterentwicklung von Wasser-, Fahrrad- oder Reitwegenetzen bietet des weiteren die Möglichkeit, zusätzliche Gäste zu gewinnen. • Änderung der Verzehrgewohnheiten; Selbstverpflegung, Fastfood und immer stärker ausgeprägt regionale Küche. • Zunehmende Bedeutung von Geschäftsreisen und des Tagungsgeschäftes nicht nur in Spitzenhotels, Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg 78 sondern auch in mittelständischen Hotels. Hier bietet sich die Hotelklassifizierung als Markenzeichen an. Die Tourismuswirtschaft, die auf Tourismus ausgelegten Gemeinden und die Tourismusorganisationen im Kreis müssen sich stärker auf diese Tendenzen einstellen. Nur wenn sie sich mit ihrem Angebot konsequent den erkennbaren Nachfragetendenzen anpassen, wird es auf Dauer gelingen, sich im immer härter umkämpften Tourismusmarkt erfolgreich zu behaupten. Dafür sind folgende Maßnahmen nötig: • Die Kunden- und Serviceorientierung ist zu optimieren. • Die Qualität und das damit verbundene Preis-/Leistungs-Verhältnis müssen ebenso wie die gästenahen Dienstleistungen ausgebaut werden. • Modernisierungs- und Rationalisierungsinvestitionen z. B. im Fitnessund Wellnessbereich müssen erfolgen. • Die Pflege der regionalen Küche durch den bereits etablierten Kochwettbewerb auch unter Marketingund Imagegesichtspunkten ausweiten. • Die verstärkte Kooperation der Tourismuswirtschaft untereinander, aber auch der Kontakt mit regionalen (Karl-May-Spiele) oder überregionalen (Hamburger Kongresszentrum) Veranstaltern muss intensiviert werden. • Das Angebot und die Dienstleistungen müssen auf die Altersstruktur und Nachfrageentwicklung der Gäste abgestellt werden. Die IHKVereinigung Schleswig-Holstein wird in diesem Bereich auf die Tourismuswirtschaft zugehen und das wachsende Nachfragesegment für Unternehmen und Kommunen transparent machen. • Durchführung der Landesgartenschau Norderstedt 2011 als touristischer Eckpfeiler. 7.3 Verkehrsinfrastruktur Die Bereitstellung einer optimalen Verkehrsinfrastruktur ist im Kreis Segeberg von entscheidender Bedeutung für die positive Entwicklung in den nächsten Jahren. Sie stärkt den Wirtschaftsstandort. Das Kreisgebiet durchlaufen intensive Nord-Süd- und Ost-West-Verkehre. Es ist gleichzeitig Quell- bzw. Zielgebiet für Verkehre aus und zu zahlreichen Wirtschaftszentren. Prognosen im Zusammenhang mit dem Bundesverkehrswegeplan sehen bundesweit bis in das Jahr 2015 ein Ansteigen des Personenverkehrs um rund 45 % und der Güterverkehre um rund 74 % gegenüber 1996. Mit steigenden Verkehrs- und Güterströmen in dieser Größenordnung ist auch im Kreis Segeberg fest zu rechen, nicht zuletzt deshalb, weil im Ostseeraum und in der Metropolregion Hamburg die Chancen für Wachstum und Beschäftigung günstig sind. Auch die geplante feste Querung des Fehmarnbelt wird neue Verkehre in den Kreis Segeberg lenken. Aus diesen Gründen ist die zügige Realisierung der geplanten überregionalen Verkehrsprojekte A 20 und A 21 von großer Wichtigkeit. Um die zukünftigen Verkehrsströme bewältigen zu können, muss die Verkehrsinfrastruktur weiterhin ausgebaut und modernisiert werden. Im Kreis Segeberg sind folgende Projekte im Fokus: 7.3.1 Straße Ein Schlüsselprojekt für die weitere positive Wirtschaftsentwicklung in Norddeutschland und im Kreis Segeberg ist die A20. Die Maßnahme ist auf ganzer Länge in den vordringlichen Bedarf des Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 1 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg Bundesverkehrswegeplanes 2003 aufgenommen worden. Diese neue Verbindung wird helfen, die wachsenden Ost-West-Verkehre zu bewältigen und das untergeordnete Straßennetz zu entlasten. Auch die Fortführung und der Ausbau der A21 mit Elbquerung östlich von Hamburg mit Anschluss an das niedersächsische Autobahnnetz ist erforderlich. Mit der Aufnahme des Bauabschnittes AS Bornhöved bis AS Wahlstedt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2003 sowie den Weiterbau bis nach Kiel sind erste Schritte getan. Der Baubeginn erfolgte im Jahr 2004. Durch diese Maßnahme werden positive Erschließungseffekte für die Region in Nord-Süd-Richtung ausgehen. Dies ist vor allem für den Bereich Bad Segeberg/ Wahlstedt bis nach Trappenkamp/ Bornhöved wichtig, denn in Bad Segeberg werden sich die neuen Autobahnen kreuzen. Aus standortplanerischer Sicht ergibt sich damit für die Region ein Vorteil für die Ansiedlung von Unternehmen. Dies sollte bei Investitionsvorhaben schon jetzt in das Kalkül mit einbezogen werden. Ebenfalls von großer Bedeutung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Segeberg ist der sechsspurige Ausbau der A7. Er ist im Bundesverkehrswegeplan 2003 im vordringlichen Bedarf enthalten und soll durch ein privates Betreibermodell unter Verwendung von Mitteln aus der streckenbezogenen LkwMaut realisiert werden. 1 Um weitere Entlastungseffekte herbeizuführen und der Wirtschaft und Bevölkerung im Raum Norderstedt einen schnelleren Zugang zur Autobahn zu ermöglichen, ist eine dritte Autobahnanbindung im Raum Norderstedt neben den bereits bestehenden in Schnelsen-Nord und Quickborn Henstedt-Ulzburg erforderlich. Eine Verkehrsuntersuchung prüft in diesem Raum potentielle Anschlussstellen, siehe auch Kapitel 8.2. Zur Entlastung der Städte im innerörtlichen Bereich und zur besseren verkehrlichen Erschließung der bestehenden und zukünftigen Gewerbegebiet sind in Bad Bramstedt, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg und Norderstedt Verbesserungen der Ortsumfahrungen und die Auflösung von Engpässen notwendig. 79 7.3.2 Gesamtsystem ÖPNV Entwicklungsperspektiven Allgemeines Der Kreis Segeberg ist gemäß §2 (2) des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNVG) Aufgabenträger des ÖPNV1. Damit verbunden ist die Sicherstellung einer ausreichenden Verkehrsbedienung als freiwillige Selbstverwaltungsaufgabe sowie die zur Erfüllung dieser Aufgabe notwendige Verantwortung für Planung, Organisation und Finanzierung des ÖPNV. Als Rahmen für die Sicherstellung der ausreichenden Verkehrsbedienung sowie zur perspektivischen Weiterentwicklung des ÖPNV dient der nunmehr zweite Regionale Nahverkehrsplan (RNVP) 2003-2007 des Kreises Segeberg. Der RNVP liefert eine umfassende Darstellung der verkehrspolitischen Zielsetzungen sowie eine detaillierte Bestandsaufnahme, Bewertung und Analyse der ÖPNV-relevanten Strukturen im Kreisgebiet mit dem Ergebnis einer verkehrsräumlichen Gliederung sowie einer Hierarchisierung des ÖPNV-Systems in ein Regionales Grundnetz, Regionales Ergänzungsnetz und Stadtverkehre. Nach den definierten Bewertungskriterien befinden sich 95,3% der Bevölkerung innerhalb der Haltestelleneinzugsbereiche und haben damit einen Zugang zum ÖPNV, alle relevanten Ziele (z.B. Schulen, Arbeitsstätten, zentralörtliche Einrichtungen) können mit ÖPNVAngeboten erreicht werden. 88,3% der Bevölkerung werden entsprechend des Mindestbedienungsstandards mit ÖPNVLeistungen versorgt; damit ist die ausreichende Verkehrsbedienung durch diesen ebenfalls beachtlichen Wert gewährleistet. Mit der tariflichen Integration des Kreises Segeberg sowohl in den erweiterten Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sowie die Einführung des SchleswigHolstein-Tarifs (SHT) für alle SPNV- und ÖPNV-Relationen, die die Tarifgrenze zwischen HVV und dem übrigen Schles- 1 In Unterscheidung zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in der Aufgabenträgerschaft des Landes Schleswig-Holstein. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg wig-Holstein überschreiten, wurde die Nutzerfreundlichkeit des ÖPNV auf ein höheres Niveau gebracht. Dieses gute Versorgungsniveau soll nicht nur gesichert, sondern das ÖPNV-System gezielt aus dem Bestand weiterentwickelt werden. Folgende Beispiele illustrieren einige Aspekte zur Weiterentwicklung, darüber hinaus gehende Informationen bietet der RNVP 2003-2007. Entwicklung eines Integralen Taktfahrplanes (ITF) Ziel eines ITF ist ein Fahrplan, bei dem alle Linien so bedient werden, dass das Fahrtenangebot sich exakt zweistündlich (im Regionalen Ergänzungsnetz), stündlich oder halbstündlich (im Regionalen Grundnetz) mit gesicherten Anschlüssen zwischen SPNV und ÖPNV an definierten Taktknoten wiederholt. Im Kreis Segeberg sind mit Ulzburg Süd ein ITFTaktknoten sowie Bad Segeberg und Kaltenkirchen als wichtige Verknüpfungspunkte im maßgeblichen Landesweiten Nahverkehrsplan (LNVP) ausgewiesen; hier ist die Koordination von Bahn- und Busverkehr hervorzuheben. Weiterhin eignet sich jeder Bahnhof mit regelmäßiger Zugkreuzung als untergeordneter ITF-Taktknoten, so z.B. Bad Bramstedt. Der ITF soll zur Schaffung eines transparenten, verlässlichen und stabilen Fahrplangefüges im gesamten öffentlichen Verkehrsgefüge dienen. Alternative Bedienungsformen Zu den alternativen Bedienungsformen gehören im Kreis Segeberg Linientaxis, Bürgerbusse und Anruf-Sammel-Taxis (AST). Aufgrund ihrer abweichenden Merkmale, wie Fahrzeuggröße, zeitlicher und räumlicher Betriebsflexibilität oder wegen ihrer Organisationsform, werden sie nicht dem konventionellen Linienverkehr zugeordnet. Insbesondere ASTSysteme erscheinen geeignet, die Mobilitätsbedürfnisse in nachfrageschwachen bzw. –diffusen Räumen und Zeiten bedarfsorientiert abzudecken. Im Vordergrund stehen dabei leichte Verständlichkeit und Kompatibilität zu SPNV und Buslinien des Grundnetzes. Als potentiell geeignete Gebiete sind das nordöstliche Umland Bad Segebergs sowie das Umland Bad Bramstedts, Bornhöveds, Kaltenkirchens und Leezens benannt, in 80 denen die Möglichkeiten zur Einrichtung von AST-Systemen geprüft werden sollen. Wichtige Verkehrsprojekte im SPNV Zugverbindung zum Hamburger Hbf. schaffen: Wie es ist: Der Kreis Segeberg hat – bis auf die Linie U1 Norderstedt Mitte – Hamburg und die aufgrund der limitierten technischen Möglichkeiten auf die Schwachverkehrszeit beschränkte Verbindung mit der Linie A1 Neumünster-KaltenkirchenHamburg – keine direkte Zugverbindung in die Hamburger Innenstadt. Dies mindert die Qualität des ÖPNV- Angebotes. Wie es sein sollte: Schaffung einer direkten HH Hbf.Anbindung des Kreisgebietes im gesamten Tagesverlauf. FlugZug-Verbindung einrichten: Wie es ist: Der Hamburger Flughafen ist aus dem Kreis Segeberg mit dem ÖPNV nicht direkt zu erreichen. Wie es sein sollte: Schaffung einer direkten Zugverbindung des Kreisgebietes aus Richtung Kiel über Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Norderstedt zum Hamburg-Airport mit Durchbindung zum Hamburger Hbf. Zweiter Landesweiter Nahverkehrsplan 2003-2007: Der LNVP 2003–2007 enthält Vorgaben und Perspektiven für die Entwicklung des landesweiten SPNV-Systems. Die Kernaussagen und die für den Kreis Segeberg relevanten Planungsziele zur Erhöhung des gesamten ÖV-Anteils am Verkehrsmarkt sind nachfolgend zusammengefasst. Landesweit relevante Kernaussagen: • Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Vorschlag zur transparenten ÖPNVAngebotsstrukturierung durch merkmalsorientierte (Fahrtenhäufigkeit, Bedienungszeitraum, Reisegeschwindigkeit, Erschließungstiefe/Anzahl Halte, Fahrzeugqualität), eindeutige Produktkategorisierung: Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg Schnellbus, Regionalbus, Stadtbus, Sonstige (Anrufbus, Anrufsammeltaxi, Bürgerbus, usw.). • • Einführung eines Integralen Taktfahrplans (ITF) für den SPNV mit vertakteten, garantierten Anschlüssen an definierten Knotenpunkten. Dadurch Schaffung eines transparenten, verlässlichen und stabilen Fahrplangefüges. Realisierung der 1. Stufe des ITF zum Fahrplanwechsel in 12/2002; stufenweise Optimierung des ITF bis 20072. Zur sinnvollen Stärkung des Gesamtsystems ÖPNV wird vorgeschlagen, den übrigen ÖPNV so weitreichend wie möglich in die ITF-Taktknoten zu integrieren. Optimierung der ITF-Verknüpfungspunkte in baulicher und technischer Hinsicht: möglichst kurze, ebenerdige Umsteigewege, Informationen über weiterführende Verkehrsmittel möglichst in elektronischer Form. Bei der Bahnhofsumfeldgestaltung ist die Unterstützung der Kommunen wünschenswert. Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV können prinzipiell mit bis zu 75% aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesezes (GVFG) durch das Land gefördert werden. • Umsetzung des landesweiten Tarifsystems Schleswig-Holstein-Tarif (SH-Tarif) für Bus, Bahn und Schiff bis 2005. • Weiterentwicklung und Stärkung von SCOUT, der landesweiten elektronischen Fahrplanauskunft. • Verbesserung der Marktkommunikation durch Umsetzung der Imagekampagne ÖPNV Schleswig-Holstein unter dem Titel „Mein Weg. Der Nahverkehr in Schleswig-Holstein“. • Verstärkung der Zusammenarbeit durch Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen: Schaffung eines 81 Verkehrsverbundes SchleswigHolstein unter Beteiligung regionaler Organisationen der Kreise und kreisfreien Städte, der LVS und den VU. • Vereinbarung vertraglicher Übergangslösungen zwischen ÖPNV-ATs und VUs als Vorbereitung auf den Wettbewerb. • Zwischen Brunsbüttel – Itzehoe – Bad Bramstedt – Bad Segeberg können Schnellbusse in Ermangelung eines zentrenverbindenden SPNV ein netzverdichtendes Angebot bieten. Sie sollten mit möglichst wenig Zwischenhalten und entsprechend kurzen Reisezeiten ein vertaktetes (in den Hauptverkehrszeiten stündliches) Angebot stellen. Mittelfristige Ziele (bis 2007): • Angebotsoptimierung durch Beschleunigung der Strecke Neumünster – Kaltenkirchen – Norderstedt mit der Option auf eine Weiterführung bis Hamburg Hauptbahnhof und einer Anbindung des Airports Hamburg. 1. Stufe: Ausbau zur Beschleunigung der Strecke Kaltenkirchen – Bad Bramstedt auf 100 km/h mit dem Ziel der Fahrzeitverkürzung. • Integration des Schnellbusses Bad Segeberg – Lübeck (Linie 7650) in das ITF-Konzept. • Einrichtung weiterer Schnellbuslinien zur Schließung von Netzlücken u.a. zwischen Brunsbüttel – Itzehoe – Bad Bramstedt – Bad Segeberg (unterliegt Zuständigkeit der regionalen ATs). 2 Mit der Umsetzung der ersten Stufe des ITF zum 15.12.2002 wurden, einschließlich des Ersatzes von Fernverkehrsleistungen, Mehrleistungen von 1,7 Mio. Zugkilometer pro Jahr bestellt. Zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen, die Einrichtung zusätzlicher ITF-Knoten und weitere Angebotsausdehnungen sollen deutliche Nachfragesteigerungen nach sich ziehen. Die Zugkilometer pro Jahr sollen bis 2003 um 24,2% bis 2007 um 33,7% und ab 2008 um 39,5% gegenüber dem Basisjahr 1998 steigen. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg Langfristige Ziele (ab 2008): • • Durchgehend zweigleisiger Ausbau der Strecke Henstedt-Ulzburg – Ulzburg Süd für den Gleiswechselbetrieb mit dem Ziel, Expresszüge zu ermöglichen sowie Kapazität und Flexibilität zu erhöhen. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 82 Möglichkeit zur Zugflügelung in Bad Oldesloe zur Schaffung einer durchgehenden Verbindung von Neumünster über Bad Segeberg nach Hamburg Hbf. Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden 8 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden 8.1 Projekte des WegeZweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg Schwerpunkt: Das Land Nutzen 83 nie - eine kleine Halle geplant, die rundherum in einer an das Straßennetz angebundenen Asphaltdecke eingebunden ist. Sie dient in erster Linie dem Grobsortieren und Umschlagen von Abfällen sowie dem Bereitstellen von leeren und vollen Abfallcontainern. Da die gegenwärtige Pressentechnologie in Schmalfeld noch einigermaßen in Takt ist, soll erst ein Neubau ab ca. 2008 erstellt werden. Finanzierung: Hochbauvorhaben 1. Umladehalle auf der ZD 2. Umladehalle Schmalfeld 3. Umschlags- und Recyclinganlage in Norderstedt 1. Bau einer Umladehalle auf der Zentraldeponie Damsdorf / Tensfeld Projektrealisierung: 2007 Kurzbeschreibung des Projektes: Die Umschlagsmengen am Standort Damsdorf / Tensfeld nach Mitte 2005 werden auf jährlich mehrere 1.000 t geschätzt. Dazu ist eine kleine Halle auf dem jetzigen Containerstellplatz zwischen Sickerwasseranlage und Sortierplatz geplant, die rundherum in einer an das Straßennetz angebundenen Asphaltdecke eingebunden ist. Sie dient in erster Linie dem Grobsortieren und Umschlagen von Abfällen sowie dem Bereitstellen von leeren und vollen Abfallcontainern. Finanzierung: Gesamtkosten: ca. 530.000,- € Finanzierung 100% durch Eigenmittel WZV Gesamtkosten: ca. 530.000,- € Finanzierung 100% durch Eigenmittel WZV 3. kompletter Neubau einer Umschlags- und Recyclinganlage in Norderstedt Projektrealisierung: 2005/2006 Kurzbeschreibung des Projektes: Es handelt sich um einen kompletten Neubau des Standortes in der Oststrasse. Gebaut werden soll eine große Halle zum Abfallumschlag, die auch zum Recycling von Wertstoffen gebraucht wird, einer Schadstoffannahmehalle für Sonderabfälle und einem Annahme- und Verwaltungsgebäude mit entsprechender Einrichtung zum Betreiben der Anlage. Finanzierung: Gesamtkosten: ca. 2.300.000,- € Finanzierung 100% durch Eigenmittel WZV 4. Straßenbauvorhaben Ausbau von Gemeindeverbindungswegen (ehemals GIK) 2005 Projektrealisierung: 2005 - 2009 Kurzbeschreibung des Projektes: 2. Bau einer Umladehalle auf dem Standort Schmalfeld Projektrealisierung: vermutlich 2007 Kurzbeschreibung des Projektes: Nach Mitte 2005 werden auch in Schmalfeld weiterhin jährlich mehrere 1.000 t pro Jahr umgeschlagen werden müssen. Dazu ist – wie auch auf der Zentraldepo- Der WZV ist als Straßenbaulastträger für rd. 250 km klassifizierter sog. Gemeindeverbindungswege sowohl für deren Unterhaltung/Winterdienst als auch für Deckenerneuerungen dieser Straßen verantwortlich. Maßgebliches Kriterium ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Verkehrssicherheit. Erneuerungen der Straßendecke werden je nach Ver- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden kehrsbelastung der Strecken durchschnittlich in Intervallen von ca. 22-28 Jahren erforderlich. Entsprechend einem inzwischen jahrzehntelang geübten Verfahren setzt der WZV danach für einen mehrjährigen Zeitraum ein Ausbauprogramm fest und erstellt daraus für das jeweilige Haushaltsjahr eine Verplanungsliste, welche (Teil-)strecken saniert werden sollen. Das Ausbauprogramm 2005 – 2009 ist im Materialband zum KEK aufgenommen. 84 Gemeinden und den beiden Kreisen Pinneberg und Segeberg zusammen mit anderen Fachbehörden verabredete Untersuchung hat einen eindeutigen verkehrlichen Focus – unter Hinzuziehung der spezifischen Erkenntnisse der beteiligten Fachdisziplinen Stadtplanung und Landschaftsplanung. Drittelungsfinanzierung Finanzierung: Land, Kreise und Gemeinden Finanzierung (Ausbauvolumen 2005): Gesamtkosten: ca. 436.000 EUR Finanzierung: Zuweisung des Landes ca. 124.000 EUR Zuweisung aus Kreisfonds: 50.000 EUR Eigenanteil Gemeinden ca. 262.000 EUR. 8.3 Projekte des Kreises 8.3.1 Kooperationsprojekte Jugendhilfe/Schule im Kreis Segeberg Grundlage: Jugendhilfeplanung Kreis Segeberg Schwerpunkt: Zusammen Leben 8.2 Freiwillige interkommunale Kooperation für den Raum Henstedt-Ulzburg, Norderstedt, Quickborn Thema: ergebnisoffene, fokussierte Verkehrsuntersuchung zu möglichen Anschlüssen an die A7 Schwerpunkt: Das Land nutzen Kurzbeschreibung: Unmittelbar nördlich der Freien und Hansestadt Hamburg liegen im Einzugsbereich der Bundesfernstraße A7 die zentralen Orte Norderstedt, Quickborn und Henstedt-Ulzburg. Zu diesem Autobahn begleitenden Korridor gehören auch die angrenzenden Gemeinden Hasloh, Ellerau, Alveslohe und Kisdorf. Durch die besondere Lage im Ordnungsraum Hamburg und im überörtlichen Straßennetz wirken sich lokal begrenzte Maßnahmen der Siedlungsentwicklung und der Verkehrsinfrastruktur auch immer auf die angrenzenden Kommunen aus. Zwischenzeitlich ist eine Verkehrsuntersuchung über mögliche Autobahnanschlussstellen an die A7 im Bereich AS Schnelsen-Nord und AS HenstedtUlzburg/Kaltenkirchen-Süd im Kontext der laufenden Planung zum 6-spurigen Ausbau der BAB A7 in Auftrag gegeben worden. Die zwischen den betroffenen Alle Kooperationsprojekte sind mittels einer Übersicht im Materialband zum KEK dargestellt und vermitteln einen Einblick in die intensive Jugendarbeit des Kreises Segeberg mit dem Ziel, die Kinder- und Familienfreundlichkeit weiter auszubauen. 8.3.2 Mittelfristige Sanierungsplanung standorten. Schulbau- und nach Schul- Schwerpunkt: Zusammen Leben Im Jahr 2005 sieht die mittelfristige Schulbauplanung insgesamt ein Bauvolumen von 6,25 Mio Euro vor. Davon entfallen 1,4 Mio Euro auf den Schulstandort Kaltenkirchen, 1,44 Mio Euro auf Bad Bramstedt, 1,1 Mio Euro auf Bad Segeberg, 0,85 Mio Euro auf Norderstedt und 0,9 Mio Euro auf Henstedt-Ulzburg. Im Vordergrund stehen Erweiterungsund Sanierungsvorhaben unterschiedlicher Gewerke. Neubauten werden in Kaltenkirchen (Sporthalle Gymnasium, Neubau Hauptschule), Weddelbrook (GS Hitzhusen/Weddelbrook), HenstedtUlzburg (GS Ulzburg Süd einschließlich einer Sporthalle) errichtet. Die Jahre 2006 sehen 6,4 Mio Euro, 2007 6,6 Mio Euro und 2008 4 Mio Euro vor. Die zuwendungsfähigen Gesamtbaukosten belaufen sich in der mittelfristigen Schulbau- und Sanierungsplanung 2005 bis Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden 2008 auf 42,6 Mio Euro. Zur weiteren Vorausschau ist die Fortschreibung der mittelfristigen Schulbau- und Sanierungsplanung für den Zeitraum 2007 bis 2010 ebenfalls aufgenommen worden. Hierbei sind Änderungen der Einzelprojekte in der finanziellen Entwicklung möglich. Sie werden in der mittelfristigen Planung aktualisiert (siehe Übersicht im Materialband). 8.3.3 Abgrenzung eines Naturraumes Segeberger Heide, gemeindegrenzenscharf Schwerpunkt: Das Land nutzen Kurzbeschreibung Leitbild des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN): „Naturparke sind geschaffen worden, um großräumige Naturlandschaften, die aus Naturschutzgründen sowie wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung sind, zu pflegen, zu entwickeln oder wiederherzustellen“. Bedeutung des Projektes für die Region: Ein Naturraum „Segeberger Heide“ als Bindeglied zwischen dem Naturpark „Aukrug“ im Westen und dem Naturpark „Holsteinische Schweiz“ im Osten wäre eine gute Chance, die Region in ihrer 85 Qualität als Erholungsraum aufzuwerten und zu entwickeln. Auch spricht die naturräumliche Ausstattung mit dem Segeberger Forst, dem Hasenmoor, der Kiebitzholmer Heide, den Naturerlebnisräumen Wildpark Eekholt und Erlebniswald Trappenkamp sowie der Osterau sehr für eine Qualifizierung des Raumes als Naturraum. Die übergeordneten Planungsgrundlagen Regionalplan und Landschaftsrahmenplan unterstützen die Ausweisung. Die Initiative“Segeberger Heide“ ist vor etwa 3 Jahren insbesondere auf Betreiben des Heidmühlener Bürgermeisters, entstanden und wird durch eine Reihe interessierter Bürger und Gemeinden sowie der Amtsverwaltung Rickling nachhaltig unterstützt. Ein künftiger Naturraum Segeberger Heide sollte nachfolgende Abgrenzung erfahren. Der Vorschlag richtet sich im wesentlichen nach den planerischen Aussagen des Landschaftsrahmenplanes für den Planungsraum I sowie des Landschaftsprogramms Schleswig-Holstein aus dem Jahr 1997. Ähnliche Ziele verfolgen Regionalparks gemäß Bundesraumordnungsbericht 2005. Finanzierung: Vorplanung über LSE U.a. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Zukunft auf dem Lande, ZAL Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden 86 8.3.4 Konzept Mönchsweg • Schwerpunkt: Das Land nutzen Der „Limes saxonia“ - Radwanderweg (Idee) • Der „Grenzweg“ entlang der deutschdänischen Grenze bei Flensburg. Die Karte zeigt nur eine Auswahl bestehender oder geplanter regionaler Radwanderwege. Der “Mönchsweg” ist 342 km lang und führt durch 4 Kreise (Ostholstein (151 km), Plön (26km), Segeberg (85km), Steinburg (80km)). Es sind insgesamt 71 Gemeinden betroffen, die direkt am “Mönchsweg” liegen. Legt man den Korridor von 2,5 km zu beiden Seiten zugrunde, sind es noch entsprechend mehr. Die Projektidee des Mönchweges ist die Schaffung eines überregionalen, thematischen Radfernwanderweges von Glückstadt an der Elbe bis nach Fehmarn. Als Leitthema soll der Mönchsweg die schleswig-holsteinische Kirchengeschichte widerspiegeln und die Christianisierungsabschnitte deutlich machen. Entlang der Route befinden sich Kirchen, Klöster, Burgplätze u.ä. von touristischer Bedeutung, wobei die Christianisierung Nordelbiens und die schrittweise Mission in den Osten Schleswig-Holsteins bis hin zur Christianisierung des slawischen Wagrien (Oldenburg i. H.) als thematische und räumliche Orientierung dient. Der Mönchsweg schließt eine Lücke im landesweiten Radwanderwegesystem. Er bindet an den Nord- und Ostseeradwanderweg, den Ochsenweg sowie an den Elberadwanderweg an. Der „Mönchsweg“ fügt sich in eine Reihe bestehender oder geplanter regionaler Radwanderwege ein, die andere Teilräume SchleswigHolsteins für Radfahrer bzw. Radwanderer erschließen (werden). Hierzu zählen z.B.: • Der Ostseeküstenradwanderweg • Der Nordseeküstenradwanderweg • Der Radfernweg entlang des NordOstsee-Kanals (in Planung) • Der Radrundwanderweg in der Region Eider – Treene – Sorge Erste Vorschläge zum Verlauf der Route wurden von der Arbeitsgemeinschaft der Hamburger Randkreise entwickelt. Grundlage war eine in Zusammenarbeit mit dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit der ev.-luth. Kirche erarbeitete Bestandsaufnahme, in der alle unter kirchengeschichtlichen Gesichtspunkten wichtigen Orte und Gebäude erfasst und nach verschiedenen Kriterien bewertet wurden. Neben der Bedeutung unter diesen Gesichtspunkten waren folgende Aspekte Planungsgrundlage für die Auswahl der Route: • Keine Verzweigungen, eine Route • Auswahl eines Korridors von 2,5 km zu beiden Seiten der Route für die Erfassung von Attraktionen • Eine direkte Wegeführung wird nicht angestrebt, allerdings auch keine zu stark mäandrierende • Berücksichtigung von Naturbesonderheiten • Möglichst Benutzung schon ausgeschilderter Strecken • Klartextbeschilderung in den Kreisen. Kultur- und In einem späteren Schritt ist ein Abzweig des Mönchsweges von Bad Segeberg nach Lübeck möglich. Damit würden die Kirchen Warder und Pronstorf ebenfalls eingebunden. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden 87 8.3.5 Kreisstraßen-Erhaltungskonzept 2000 bis 2019 (aktualisiert) 8.3.6 Radverkehrskonzept Segeberg (RVK) Schwerpunkt: Das Land nutzen Schwerpunkt: Das Land nutzen Kurzbeschreibung: Das Radverkehrskonzept des Kreises Segeberg wurde im Jahr 2005 erstellt und vom Kreistag am 29.09.2005 verabschiedet. Die Prioritäten für den Radwegeausbau sind darin verbindlich festgelegt. Bis Ende 2002 sind alle erforderlichen Sanierungsmaßnahmen an den Kreisstraßen realisiert worden. Die Jahre 2003 und 2004 sahen eine erforderliche Bausumme von 3,4 Mio Euro vor bei einer Baulänge von 27 km. 20,7 km wurden in 2003 und 2004 nach dem Programm nicht realisiert. Daraus errechnet sich ein Fehlbetrag von 2,59 Mio Euro. In den nächsten 5 Jahren ist eine Bausumme von insgesamt 26,33 Mio Euro erforderlich, die sich auf 3,99 Mio Euro in 2005, 3,66 Mio Euro in 2006, 6,76 Mio Euro in 2007, 5,85 Mio Euro in 2008 sowie 6,08 Mio Euro in 2009 aufteilt. Einschließlich des Fehlbetrages aus dem Jahr 2004 errechnet sich eine erforderliche Bausumme von 28,92 Mio Euro für insgesamt 231 km. Der Sanierungsbereich unter Zugrundelegung heutiger Haushaltsmittel beträgt 25 km. Das entspricht 3,125 Mio Euro. Nicht gedeckt wären somit 25.795.000,00 Euro bis 2009. Das gesamte Radverkehrsnetz Kreis Segeberg weist eine Länge von 1.187 km auf und hat damit bei einer Kreisfläche von 1.344 km² eine Netzdichte von 0,91. Das Netz für den Freizeitradverkehr umfasst 787 km, das Alltagsnetz 281 km und das Schulnetz 154 km. 8.3.7 Festsetzung von Wasserschutzgebieten (WSG) im Kreis Segeberg, Stand 1.11.2004 Schwerpunkt: Das Land nutzen Im Kreis sind die Wasserschutzgebiete Norderstedt, Barmstedt, Quickborn, Henstedt-Rhen und Langenhorn per Landesverordnung (LVO) festgesetzt. Die Ausdehnung ist auf der beigefügten Karte ersichtlich. In Vorbereitung befinden sich die WSG Bad Bramstedt (12/2004) und WSG Kal- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden tenkirchen (12/2006), deren Abgrenzungen schon relativ genau ermittelt sind. Die Ausdehnung des geplanten WSG Bornhöved (12/2006) wird z.Zt. noch errechnet. Der Flächenanteil aller WSG an der Kreisfläche beträgt 6,6%. Die Wasserschutzgebiete sind im Prinzip jeweils in die Zone I und III (WSG Barmstedt III A und III B) eingeteilt. Die Zone I umfasst die Flächen in einem Radius von 10 m um jeden Wasserwerksbrunnen. Hier ist im Allgemeinen jedwede Nutzung verboten. In der Zone III sind z.B. die Errichtung von Güterumschlagplätzen für wassergefährdende Stoffe, Errichtung von Kraftwerken, Anlagen zur Gewinnung von Erdwärme, Schieß- und Golfplätze, Schrottplätze, Umbruch von Dauergrünland, Zwischen- 88 lager von Abfällen, Errichtung von Motorsportanlagen genehmigungspflichtig. Ebenso sind allgemeine Regelungen für die Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, die Bewirtschaftung und Stickstoffdüngung von landwirtschaftlich genutzten Acker- und Grünlandflächen sowie der Erwerbsgartenbau in diesen Verordnungen geregelt. In WSG ist es verboten, z.B. Rohrleitungsanlagen zum Befördern von wassergefährdenden Stoffen zu errichten, Abfallbeseitigungsanlagen, Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen der WGK 2 mit mehr als 100 m3 Inhalt und der WGK 3 mit mehr als 10 m3 Inhalt zu errichten, Abwasser in den Untergrund einzuleiten, Dünge- oder Pflanzenschutzmittel, insbesondere Klärschlamm oder Kompost außerhalb von Gebäuden zu lagern sowie das Ausbringen von stickstoffhaltigen Düngemitteln vom 15.09. bis zum 31.01.. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden 8.3.8 Innovationsregion Segeberg Der Kreis Segeberg befindet sich bei der Ansiedlung neuer Unternehmen im Kreisgebiet, und damit bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze, im Wettbewerb nicht nur mit den anderen Kreisen in unmittelbarer Nachbarschaft, sondern auch mit anderen Regionen Europas. Wenn der Kreis Segeberg einen Wettbewerbsvorteil bei der Ansiedlung neuer Betriebe und Unternehmen haben möchte, muss er über ein sog. „Alleinstellungsmerkmal“ verfügen, also über ein Profil, welches ihn von anderen Kreisen/Regionen eindeutig und nach außen auch erkennbar und wahrnehmbar unterscheidet. Das Stichwort „Innovationsregion“ könnte ein solches Merkmal sein. Dann müsste der Kreis seinen Kunden etwas anbieten, das für „Innovation“ steht – also Offenheit für Veränderungen und die eigene Bereitschaft, Veränderungen selbst zu gestalten. Bezogen auf die bereits vorhandenen Aktivitäten im Kreis und was daraus noch abgeleitet werden könnte, steht das weite Thema „E-Government“ für Innovation. Aber auch Qualifizierung und Schulung im IT-Bereich, die sich auf neue Formen der Kommunikation, z.B. der mobilen Datenübertragung, einstellen, sind hier zu nennen. Schließlich verfügt der Kreis Segeberg auch über ein sehr gut ausgeprägtes Gesundheitsangebot, welches über die Initiative Gesundheitsregion Segeberg zu neuen, innovativen Zielen (z.B. e-health) weiter entwickelt werden soll. 8.3.8.1 Bestehende Zentren in der Gesundheitsregion Segeberg 1. Herzzentrum in Bad Segeberg der Segeberger Kliniken Fachklinik für Herz-, Kreislauf-, Gefäßerkrankungen, Herzchirurgie, Neurologie, Psychosomatische Medizin, Rehabilitation, mit Behandlungsindikationen • Kardiologie/Angiologie • psychosomatische Medizin • Neurolgie / Neurotraumatologie 89 2. Neurologisches Zentrum in Bad Segeberg der Segeberger Kliniken, www.segebergerkliniken.de 3. Telemedizinisches Service und Gesundheitszentrum TSGZ, www.segebergerkliniken.de 4. Forschungszentrum Borstel Leibniz-Zentrum für Biowissenschaften Medizin und Mitglied der Leibniz Gemeinschaft (www.wgl.de) www.fz-borstel.de Das Forschungszentrum Borstel (FZB) mit seiner Medizinischen Klinik und zwei theoretischen Abteilungen hat sich seit seiner Gründung 1947 transdisziplinärer, d.h. fachübergreifender Forschung im medizinisch-naturwissenschaftlichen Bereich zur Aufgabe gemacht. Das Spektrum umfasst Medizin, Biologie, Chemie, Physik, Immunologie, Molekularbiologie, Pharmakologie und andere Biowissenschaften. Heute konzentriert sich das FZB auf grundlagenund patientenorientierte Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Pneumologie, d.h. der Lungen- und Bronchialerkrankungen. Schwerpunkte sind die Bereiche der Infektion, der Allergie, der Tumorbiologie und chronischer bisher noch nicht geklärter Entzündungen. Das Ziel der klinisch-wissenschaftlichen Arbeiten des Zentrums ist die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer Methoden zur Erkennung, Vermeidung und Behandlung dieser Krankheiten und somit die biomedizinische Forschung in den Dienst der Öffentlichkeit zu stellen. Die Molekulare Medizin, mit der derzeit weltweit beeindruckende Fortschritte erzielt werden, rückt somit auch am FZB immer mehr in den Mittelpunkt. Auf der Ebene der Moleküle und der Zellen sollen neue Erkenntnisse über die Struktur und die Funktion von mikrobiellen, allergieauslösenden und immunstimulierenden Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden Komponenten und über deren Wechselwirkung mit komplexen biologischen Systemen gewonnen werden. Medizinische Klinik des Forschungszentrums Borstel Klinik für Innere Medizin – Pneumologie – Infektiologie – Allergologie und klinische Umweltmedizin Im Verlaufe der letzten 10 Jahre ist eine Medizinische Klinik mit einem pneumologisch-allergologischen Leistungsangebot entstanden, die erfolgreich im Wettbewerb mit anderen pneumologischen Zentren steht. Die Klinik verfügt insgesamt über 90 Betten mit einer Intensiveinheit, einem Schlaflabor, umweltneutralen Behandlungsplätzen und einer Infektionsstation. Ergänzt wird das Leistungsangebot durch drei konsiliarische Fachambulanzen für Pneumologie, Allergologie und klinische Umweltmedizin. Nationales Referenzzentrum für Mykobakterien am Forschungszentrum Borstel bestellt durch das deutsche Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch Institut, ist an der Koordination von Maßnahmen im Kampf gegen und in der Überwachung von Tuberkulose beteiligt. Die Laborgruppe Mykobakteriologie ist seit 1990 Nationales Referenzzentrum für Mykobakterien und wurde durch die WHO 1995 zu einem Supranationalen und 1999 zu einem Europäischen Referenzzentrum für Empfindlichkeitsprüfungen ernannt. Entwicklung, Verbesserung und Bewertung von neuen Techniken zur schnelleren Diagnose von TB.Beratungsservice für Diagnostiklaboratorien und Ärzte. Die Beratung umfasst die Beantwortung von Fragen zur Epidemiologie, Diagnostik und Therapie von Tuberkulose.Training: Ca. 100 Gäste werden jährlich in allen Bereichen der TB Diagnostik trainiert. 5. Rheumaklinik Bad Bramstedt 90 Rheumaklinik Bad Bramstedt; Zentrum für die Behandlung von Gelenk-, Wirbelsäulen-, Muskulatur-, Nervenund Gefäßerkrankungen. www.rheumazentrum.de Die Gesamtklinik besteht aus einem Fachkrankenhaus mit 250 Betten und einer Rehabilitationsklinik mit 400 Betten. Gemeinsame Forschung mit den Universitäten Hamburg und Lübeck, Anerkennung als akademisches Lehrkrankenhaus Behandlungsangebote im Fachkrankenhaus: Innere Medizin, Pädiatrie, Orthopädie, Geriatrie. Behandlungsangebote in der Rehabilitationsklinik: Innere Medizin, Neurologie, Multimorbide Patienten.6. ESI European Surgical Institute, www.esionline.de, Kompetenzzentrum für die Schulung mikroinvasiver Operationstechniken Das European Surgical Institute (ESI) ist europaweit eines der modernsten Fortbildungszentren auf dem Gebiet der videoskopischen Chirurgie. Das Institut stellt jene Infrastruktur zur Verfügung, die es Ärzten und OPPersonal aus ganz Europa ermöglicht, sich in komplexe operative Techniken einführen zu lassen. Seit der Gründung des ESI wurden mehr als 50.000 Ärzte und Angehörige der Pflegeberufe aus allen europäischen Ländern in theoretischen und praktischen Kursen betreut. Dabei hat das ESI sein Kursprogramm stets den sich verändernden Bedürfnissen der Mediziner und des Pflegepersonals angepasst. Das Programm, welches zum jetzigen Zeitpunkt rund 150 Kurse, zwanzig Symposien und zwei Seminare umfasst, richtet sich inzwischen nicht mehr ausschließlich an operativ tätige Mediziner, sondern zunehmend auch an Angehörige des Pflegedienstes und der technischen Berufe. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden Die Referentenliste des ESI-Programms liest sich wie ein "who is who" der Medizin. Rund 500 Dozenten gehören dazu: Die Mitglieder der European Faculty. 7. Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Ärztekammer Schleswig-Holstein, www.aeksh.de Die Akademie für medizinische Fortund Weiterbildung der Ärztekammer Schleswig-Holstein führt seit ihrer Gründung im Jahre 1977 regelmäßig und fortlaufend Kurse zur ärztlichen Fort- und Weiterbildung durch. Seit Januar 2000 wurde die Akademie in Fort- und Weiterbildung umbenannt und damit dem Umstand Rechnung getragen, dass die Weiterbildung immer mehr Raum einnimmt. Auf dem Gebiet der Fortbildung werden seit Jahren ständig Kurse zu folgenden Themen durchgeführt: Ambulante Geriatrie Audiometrie Diabetologie Ernährungsmedizin Fachkunde Rettungsdienst Homöopathie Innere Medizin Naturheilverfahren Palliativmedizin Psychosomatische Grundversorgung Qualitätsmanagement Strahlenschutzkurse sowie Weiterbildung in Allgemeinmedizin Akupunktur Psychotherapie • Segeberger Kliniken, Fachklinik für psychosomatische Medizin www.segebergerkliniken.de • Psychiatrisches Krankenhaus Rickling mit angeschlossener Tagesklinik Kaltenkirchen und Institutsambulanz sowie weiterer Einrichtungen, www.landesverein.de ein räumliches Kompetenzzentrum in der Gesundheitsregion Segeberg. 8.3.8.2 Geplante Projekte bzw. Zentren in der Gesundheitsregion Segeberg Kompetenzzentrum für gesundheitliche Erstausbildung / Weiterbildung in Zusammenarbeit mit dem EdmundChristiani-Seminar der Ärztekammer SH, der Berufsschule des Kreises Segeberg, Standort Bad Segeberg und den Kliniken. Ausbau Edmund-Christiani-Seminar, Arzthelferinnen Neues Berufsfeld: Operationstechnischer Assistent/Assistentin Berufsfeld: Pflege Krankenhausökologie GesundheitswirtIn unterhalb des Levels der Hochschule. Weitere Themen wären zu erarbeiten. Das Herzzentrum plant mittelfristig die Einrichtung einer Stiftungsprofessur Kardiologie mit dem Ziel die Klinische Forschung und Lehre am Standort Segeberg zu verbessern. Der Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung steht ein ehrenamtlicher Vorstand vor, der aus der Kammerversammlung im vier-jährigen Rhythmus gewählt wird. 8. Auf dem Gebiet der Psychiatrie und Psychosomatik bilden die drei Kliniken • 91 Medizinisch Psychosomatische Klinik in Bad Bramstedt, www.schoenklinken.de Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden 8.3.8.3 Zentren in der Wirtschaft Nordport Der Standort am Hamburg Airport. Auf 27 ha entwickelt Norderstedt direkt am Airport Hamburg einen innovativen Wirtschaftsstandort mit hohem Qualitätsstandard und großen Freiheitsgraden. Die quartiersbezogene Bündelung von sich ergänzenden Nutzungen sichert den Unternehmen viele Synergien und bietet zahlreiche Optionen. Als Schwerpunktquartiere sind vorgesehen: versprechender kommunaler und regionaler Initiativen zu einem bundesweiten E-Government-Netzwerk. Der Kreis Segeberg bringt sich mit folgenden Projektarbeiten in das Projekt MEDIA@KommTransfer ein: • "Digitale Formulare und Akten" - unter der Federführung des Kreises Segeberg werden die Voraussetzungen und Anforderungen erarbeitet, die technisch und organisatorisch zu erfüllen sind, um Verwaltungsvorgänge vollständig durch Online-Services abzuwickeln. Im Zentrum des Blickes steht der Kunde, der unabhängig von der sachlichen und örtlichen Zuständigkeit sein Anliegen an die Behörde herantragen können soll. • Gemeinsam mit der Freien und Hansestadt Hamburg hat der Kreis Segeberg die Federführung im Projekt "Kfz-Wesen". Ziel der Zusammenarbeit mit den Kommunen ist der Aufbau einer Infrastruktur, die dem Kunden im gesetzlichen Rahmen ein Höchstmaß an zeitlicher Flexibilität und räumlicher Unabhängigkeit bei der Nachfrage der Dienstleistungen bietet. Im Ergebnis wird am Ende eine Verknüpfung mit den erarbeiteten Ergebnissen aus dem Projekt "Metropolregion Hamburg" erfolgen. • Beteiligt ist der Kreis Segeberg darüber hinaus im Projekt "Meldewesen Online". Das Ziel ist hier darzulegen, dass eine Vielzahl von Prozessen im Bereich Meldewesen rechtssicher, verbindlich und abschließend auch online abwickelt werden kann. ¾ Air Cargo ¾ High-Tech ¾ Gesundheit ¾ Logistik ¾ Value Added Services. Eine weitere strategische Planungsreserve für die gewerbliche und gemischtgenutzte Entwicklung der Stadt Norderstedt ist in dem Stadtteil Friedrichsgabe-Nord vorhanden. Sie wird ähnlich wie die Flächen des NORDPORT’s seitens der EGNo entwickelt. 8.3.8.4 E-Government Segeberg im Kreis Der Kreis Segeberg ist bestrebt, die bestehenden Verwaltungsstrukturen auch weiterhin zu modernisieren und den Anforderungen und Erwartungen der Kommunen, den Bürgern und der Wirtschaft anzupassen. Es handelt sich hierbei um einen fortlaufenden Prozess, der schrittweise voran gebracht wird. Einen zentraleren Bestandteil in dieser Entwicklung nimmt das E-Government ein. Zur Zeit liegt das Hauptaugenmerk zum Schwerpunkt E-Government bei zwei umfangreichen Projekten, in denen der Kreis Segeberg gemeinsam mit anderen Kommunen wirtschaftliche Lösungen zum bestmöglichen Einsatz unterschiedlicher Online-Anwendungen für mehrere Verwaltungsbereiche erarbeitet, und beim Ausbau des Kreisnetzes sowie der Umsetzung der E-GovernmentVereinbarung. Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMWA) startete im April 2004 das Projekt MEDIA@KommTransfer. Ziel des Projektes ist die Verknüpfung besonders viel 92 Der Kreis Segeberg vertritt die kommunalen Interessen zudem im Rahmen des Projektes Metropolregion Hamburg. Es handelt sich hierbei um ein gemeinsames Projekt der süd-schleswigholsteinischen Kreise mit der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Niedersachsen. E-Government soll im Rahmen der Länder übergreifenden Zusammenarbeit die Region stärken und einen Beitrag für eine moderne öffentliche Verwaltung erbringen. Gemeinsam wird ein Metropolregion-Netz geschaffen, in dem die Behörden nun auf eine gemeinsame IT-Infrastruktur zugreifen. Zukünftig werden so Fachverfahren und Daten gemeinsam genutzt. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden Mittelfristig erfolgt die Umsetzung der Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung von E-Government-Strukturen und -Prozessen (= E-Government-Vereinbarung). Das Land Schleswig-Holstein hat mit den kommunalen Spitzenverbänden vereinbart, die vorhandenen Verwaltungsstrukturen zu verbessern. Alle Aktivitäten dieser E-GovernmentVereinbarung dienen vorrangig dem Ziel, die Qualität der Leistungen der öffentlichen Verwaltung in Schleswig-Holstein weiter zu verbessern. Als besonders dringlich werden folgende Infrastrukturmaßnahmen angesehen: • Unterstützung und Umsetzung von Standardisierungsvorhaben für ITSysteme, Schnittstellen, Datenformate und Dienstleistungs-Prozessmodelle als Grundvoraussetzung für den wirksamen und wirtschaftlichen Einsatz des E-Government. • Aufbau von landesweit standardisierten Kreisnetzen als integraler Bestandteil des landesweiten Datennetzes Schleswig-Holsteins. Hiermit soll der Grundstein für die Kreisvernetzung gelegt werden. • • • Aufbau von Kopfstellen in den Kreisen und in den kreisfreien Städten für die Entgegennahme und Weiterleitung von Geodaten analog dem Geodatenmanagement des Landes Schleswig-Holstein. Über diese Infrastruktur soll sichergestellt werden, dass die Kommunalverwaltungen ihren vielfältigen Bedarf an geographischen Daten decken können. Zur qualitativen Ausgestaltung dieser Kopfstellen müssen noch Konzepte entworfen werden - einen Lösungsansatz stellt das Projekt "Vol.net" des Kreises Segeberg dar. Aufbau eines landesweit wirksamen Verzeichnisdienstes. Geplant ist ein Datenbestand aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und der Dienststellen. Daten wie Name, eMail-Adresse, öffentliche Zertifikate, Kompetenzbereich usw. sollen in diesem Verzeichnisdienst vorgehalten werden. Aufbau einer landesweit einheitlichen Public-Key-Infrastruktur mit digitaler Signatur und Ver- und Entschlüsselungsfunktionen für Datenströme, als 93 weiterer Baustein für einen effizienten Einsatz des E-Government. • Aufbau einer zentralen technischen Plattform (Datendrehscheibe) für die Steuerung von landes- und bundesweiten Datenströmen aus Anwendungen. Die virtuelle Poststelle ist grundsätzlich als zentrales Gateway gedacht, welches bei Nutzung elektronischer Kommunikation weitgehend automatisch im wesentlichen die Funktionen Authentifizierung, Signaturprüfung und -erstellung, Ent- und Verschlüsselung bereitstellt etc. • Aufbau eines gemeinsamen Formularservice, eines gemeinsamen Dienstleistungswegweisers sowie einer Zahlungsplattform für Verwaltungsdienstleistungen und eines gemeinsamen Portals, über das Informationen und Dienstleistungen der Verwaltung bezogen werden können. Abschließend aufzuführen ist auch das Bestreben, bestehende Portale verstärkt mit dem Landesportal "schleswig-holstein.de" zu vernetzen. Insgesamt wird die Weiterentwicklung des E-Government in den nächsten fünf Jahren einen hohen Stellenwert einnehmen und die Verwaltungen vor weitere Herausforderungen stellen. Der Kreis Segeberg hat mit seinem Kreisnetz, dem bereits im Einsatz befindlichen Formularserver, mit Verwaltung 2000/Lebenslage Umzug und dem Geoinformationssystem die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung geschaffen. Dies gilt es in den nächsten Jahren gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen auszubauen. 8.3.8.5 IT-Schulungen und Qualifizierungen zum „Wireless ITExperten“ Kurzbeschreibung: Innovation heißt auch die Bereitschaft, neue Tätigkeitsfelder zu erkennen und darauf bezogene Schulungen und Qualifizierung anzubieten. Der zunehmende Wunsch nach mobilen Diensten im Rahmen von E-Government fordert neue Berufsfelder. Die drahtlose Informationstechnologie vereint zwei zentrale Technologien der 90-er Jahre, die WebTechnologie und die mobile Kommunika- Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden tionstechnologie. Eine Ausbildung zum Wireless IT-Experten muss sich daher an diesen Anforderungen orientieren. Die hierfür notwendige 1-jährige Ausbildungsmaßnahme ( 9 Monate Ausbildung, 3 Monate Praktikum) wird pro Jahr 25 derzeit arbeitslose Akademiker oder Techniker qualifizieren. Das Ausbildungsprogramm Wireless IT-Experte orientiert sich an diesen Anforderungen der Praxis und beinhaltet Module zu all diesen IT-Sparten. Bedeutung des Projektes für die Region: Firmen für die Aufnahme derartiger Wireless IT-Experten sind bereits in ersten Gesprächen ermittelt. Kontakte mit den Firmen IBM und Nokia haben hier zu einer positiven Aufnahme geführt. Die Marktnachfrage nach dem Qualifizierungsprofil garantiert bereits jetzt einen Großteil der leistungswilligen Absolventen einen neuen Arbeitsplatz. Mit einer derartigen Schulungseinrichtung würde der Kreis Segeberg sein Profil einer innovativen Region schärfen und stark unterstützen. Es würde damit aber auch ein Signal für das Land SchleswigHolstein als attraktivem und auf neue Technologien und deren zukunftsgerichtete Anwendung ausgerichtetem Land gegeben. 8.3.9 Holsteins Herz 1. Übergreifende Projekte Geschäftsstelle: Neben der grundsätzlichen Sicherstellung der Steuerung und Abwicklung des Gesamtprojektes lagen die Schwerpunkte des Managements bei durch Hartz IV notwendigen Anpassungen, der Motivation der noch nicht mit Fördermitteln ausgestatteten Projekte zur Weiterarbeit und dem Zusammentragen und der Abstimmung der Jahresberichte in enger Zusammenarbeit mit Raum & Energie. Im Jahr 2004 wurde die Finanzierung des Projektes verbessert. Durch die Übertragung von Personalkosten aus dem Projekt Technische Hilfe wurde der Leaderanteil des Managements auf 8,3% aufgestockt, bleibt damit aber unter der 10% Grenze des gesamten Förderungsvolumens. 94 Die Fortführung des Managements ist für die Dauer der Gesamtabwicklung vorgesehen. Das Projekt ist aber nur bis einschließlich 2006 gesichert. Wichtige nächste Arbeitsschritte im Projekt werden die weitere Umsetzung von Hartz IV und die Festanstellung einer Mitarbeiterin im Sekretariat sein. Regionalmarketing: Der Bekanntheitsgrad des Vereins Holsteins Herz e.V. konnte in den vergangenen Jahren deutlich erhöht werden. Die späte Bewilligung der Projektanträge führte allerdings zunächst zu einer gebremsten Öffentlichkeitsarbeit des Regionalmarketings, da die dafür notwendigen konkreten „Erfolge“ abgewartet werden mussten. In der Innendarstellung hat das Regionalmarketing vor allem die wechselseitige Information der Projekte verantwortet. Im weiteren Vorgehen wird das Außenmarketing mit der Erstellung einer Werbepostkarte, eines Promotionfilms und einer Flexibilisierung der Öffentlichkeitsarbeit ein verstärktes Gewicht erhalten. Regionales Informationssystem: Für das Informationssystem wurden fortlaufend Grundlagenrecherchen in den Bereichen Tourismus und Naherholung durchgeführt und die Informationen in Datenbanken eingearbeitet. Die 4 Mitarbeiter wurden für diese Aufgaben qualifiziert. Das Projekt konnte inhaltlich plangerecht umgesetzt werden. Das Projekt lässt insbesondere für den Tourismus in der Region maßgebliche Vorteile erwarten. Heimat der Wege: Die Recherche und die Erarbeitung der inhaltlichen öffentlichen Präsentation konnte 2004 weitestgehend abgeschlossen werden. Zahlreiche mediale Projekte konnten im Berichtszeitraum entwickelt und im Rahmen eines Festivals vorgestellt werden. Weitere Aktionen waren die Lichtund Klanginstallation „Heimat der Pendler“, ein Open Air Theater, die Erstellung eines Spielfilms und eines Hörspiels. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden Das Projekt erreichte durch das Festival, Werbemittel, zahlreiche Presseberichte und Aktionen im öffentlichen Raum ein breites Publikum. Es ermöglichte so eine Neudefinition des Heimatbegriffs: „Heimat ist auch da, wo ich lebe“ und trug wesentlich zur Identitätsbildung in der Region bei. Das Projekt schuf Verbindungen zwischen unterschiedlichen Menschen der Region, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären. Nachdem die großen Events abgeschlossen sind, mussten die strukturellen, personellen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Projektes angepasst werden. Ein entsprechender Änderungsantrag wurde bewilligt. Hierdurch kann auch zukünftig die Darstellung und Präsentation der Ergebnisse gewährleistet werden. Wir halten das Projekt für rundum gelungen und beispielgebend. Technische Hilfe: Durch das Projekt Technische Hilfe wurde in enger Abstimmung mit der Beratungsgesellschaft für Beschäftigung in Schleswig-Holstein (BSH) mbH und der Verwaltungsstelle den Projekten umfassende Hilfestellung bei der Umsetzung der Auszahlungsanträge gegeben. Es bot somit eine wichtige Zuarbeit für andere Projekte an. Das Projekt „Technische planmäßig fortgesetzt. Hilfe“ wird 2. Maßnahmenbereich Mobilität Räderwerk und Räderwerk Network Das Ursprungskonzept des Baus eines Mobilitätszentrums in Bad Segeberg musste zurückgestellt werden. An den Haltepunkten Rickling, Wahlstedt und Wakendorf II wurde die Bahnhofsinfrastruktur angemessen erweitert. Darüber hinaus wurde die wichtige Aufgabe von „mobilitätsfördernden Maßnahmen im ÖPNV“ wahrgenommen. Mobilitätsfördernde Maßnahmen sind u.a. Schalterdienste an den Haltepunkten, ein Zugbegleitservice und der Ausbau touristischer Beratung. Für die Verwirklichung der Aufgaben wurden die Mitarbeiter aus- und weitergebildet. 95 Das Projekt Räderwerk hat die Attraktivität des ÖPNV erhöht. Der Trägerverein Räderwerk Netwerk e.V. wird zum 31.12.2005 gemäß Mitgliederbeschluss vom 8. September 2005 aufgelöst und in anderer Trägerschaft weitergeführt. Wegevernetzung: Der Kreis Segeberg und Stormarn haben gemeinsam ein Konzept für die Radwegebeschilderung erarbeitet, um ein lückenloses Radwegenetz in der Region zu schaffen. Während die Beschilderung im Kreis Stormarn 2004 abgeschlossen werden konnte, wird sie im Kreis Segeberg nach Abschluss der Entwicklung eines kreisweiten Radverkehrskonzeptes 2005 erfolgen und in 2006 umgesetzt. Kanutouristisches Lenkungssystem Der Ausbau der Infrastruktur für den Kanuwanderweg auf der Trave wurde auch 2004 vorangetrieben. Die Ein- und Ausstiegsstellen konnten im Bereich Warderbrücke/Gemeinde Krems mit einer Treppenzuwegung ausgebaut und im Bereich der Kanuraststätte Schackendorfer Brücke neu errichtet werden. Ein Rot-Grün-Pegel gibt Kenntnis über die notwendige Wassertiefe. Abstimmungen wurden mit den betroffenen Anliegern der Herrenmühle/Gemeinde Schwissel über eine umwelttechnische Verbesserung der Einund Ausstiegsmöglichkeit und den Anliegern im Bereich Sühlener Mühle/Gemeinde Bebensee und in den Gemeinden Krems II und Groß Rönnau über Ufersicherungsmaßnahmen und bepflanzungen durchgeführt. Die erforderlichen Abstimmungen sind aber noch nicht abgeschlossen. 3. Maßnahmenbereich Kultur Obstwiesen rund um die Bahnlinie: Die 2003 begonnenen Aktivitäten wurden 2004 fortgesetzt. Es wurden wieder Schnittkurse für interessierte Bürger durchgeführt, sowie die neue Obstwiese Fahrenkrug gepflegt, beobachtet und dokumentiert. Die Infotafel wird für die Kinderseite mtl. neu gestaltet und beinhaltet des weiteren jahreszeitlich aktuelle Themen. Das Projekt konnte mit Erfolg in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden und arbeitet mit dem Projekt Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden Regionalmarketing zusammen und schafft die Grundlage für dessen Werbeprodukt Apfelsaft. Regionales Kultur- und Informationszentrum Landgestüt Traventhal: Die Restaurierung der vorhandenen Museumsexponate sowie der Neuzugänge wurde 2004 fortgesetzt und ihre Archivierung in einer Datenbank vorbereitet. Mit der Wiederherstellung des Außengeländes wurde angefangen. Des weiteren wurde die Vernetzung zu anderen Museen ausgebaut, die historische Sonderausstellung erweitert und eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Im weiteren Vorgehen sollen die Exponate archiviert und beschildert sowie die Restaurierung fortgesetzt werden. Für den Internetauftritt wird eine redaktionelle Grundstruktur aufgebaut. Die ehemalige Schlossanlage soll im Innen- und Außenbereich wiederhergestellt und der weiterführende Erhalt gesichert werden. Ebenso ist eine schonende Wiederherstellung der alten Strukturen in der „Wilden Schlucht“ und eine Erweiterung der pädagogischen Angebote geplant. Das Projekt wird ein kulturelles Highlight in der Region ermöglichen. Region der Fledermäuse Baugrundgeologische Erkenntnisse führten zu einer Änderung der Gebäudearchitektur des mit dem Projekt geplanten Fledermauszentrums und damit zu einer Verzögerung des Baubeginns. Das Vorhaben wurde in 2005 weitgehend umgesetzt Für die Ausarbeitung und Umsetzung der Ausstellungsinhalte wurde ein Projektgruppe gebildet. Für die Projektgruppe wurde ein Diplom-Biologe als Projektkoordinator eingestellt. Im weiteren Vorgehen sollen die Baumaßnahmen und das Ausstellungskonzept fertiggestellt werden sowie die Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld der Eröffnung des Fledermauszentrums, in 2006, intensiviert werden. 96 Leben nach dem Kies: Die für den Ideenwettbewerb „eine naturnahe und touristische Herrichtung der ausgebeuteten Kieskuhlen bei Bornhöved“ notwendigen Unterlagen wurden fertig gestellt und mit allen Beteiligten, u.a. auch Arbeitsgruppen, der Bevölkerung abgestimmt. Auf die europaweite Ausschreibung bewarben sich 80 Planungsbüros, wovon 25 Bewerber ausgewählt wurden, ihre Ideen zu entwickeln. 2005 erfolgte die Auswahl der Preisträger und es begann die Diskussion der Arbeiten mit den Bürgern, um dann einen Rahmenplan aufzustellen. Ziel ist die Errichtung eines Eiszeitmuseums und eines Findlingsgartens. 4. Maßnahmenbereich Bildung/ Qualifizierung Mobile statt: Lern- und Experimentierwerk- In 2004 ist dieses Projekt voll gestartet. Jetzt konnte die mediale und sächliche Infrastruktur (u.a. Laptops, Beamer, Auto) angeschafft und zwei Mitarbeiter zur Sicherstellung der Aufgabenlösung befristet bis zum März 2005 eingestellt werden.. Des weiteren wurde ab 2004 gezielt für das Projekt geworben und informiert, u.a. über das VHS-Programm, Handzettel und Plakate. Linie 47f: Das Projekt Linie 47f, mit dem Ziel der Etablierung einer Kinder- und Jugendbeteiligung in der Gemeindepolitik, konnte in allen Teilen implementiert werden. Neben der ersten Praxissäule der Beratung von Kommunen und der fachlichen Begleitung von Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekten konnte auch die zweite Säule der Ausbildung von 13 Jugendlichen zu ehrenamtlichen BeteiligungsMultiplikatoren begonnen werden, die im Folgendem Vor-Ort-Praxisprojekte durchführten. Die Beratung von Kommunen und die Ausbildung von BeteiligungsMultiplikatoren wurde 2005 fortgesetzt. Zusätzlich sind Fachseminare für Lehrerund Kommunalverantwortliche geplant. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden Flachswerkstatt: Das Projekt hat im Jahr 2004 einen hohen Informationsaufwand betrieben. Es wurde Werbematerial und ein eigener Internetauftritt erstellt sowie eine Informationsveranstaltung für die Fachlehrer für Heimat- und Sachkundeunterricht durchgeführt. Erste Workshops konnten mit Kindern der 3. und 4. Klassen im Rahmen von Schulprojekttagen veranstaltet werden. Für 2005 ist der Ausbau der Seminarräumlichkeiten, die Erweiterung des Projektes um einen Garten für nachwachsende Rohstoffe, der Ausbau der Lehrinhalte und die Ausdehnung der Werbemaßnahmen auf Hamburg und die gesamte Region Schleswig-Holstein geplant. 8.3.10 Breitbandinternetversorgung DSL im Kreis Segeberg DSL steht für Digital Subscriber Line oder digitale Teilnehmeranschlussleitung. Derzeit ist Breitband-Internet in Deutschland weitgehend gleichzusetzen mit DSL. Nach Feststellung der Bundesregierung greifen etwa 97% aller Nutzer auf die Zugangstechnik DSL zurück. Diese starke Ausrichtung auf nur eine Zugangstechnik ist im Internationalen Vergleich ein wesentlicher Grund für die unterdurchschnittliche Breitbandnutzung in Deutschland. Bis etwa zum Jahresende 2005 wird mit rund 10,2 Millionen DSL-Anschlüssen bundesweit eine Marktpenetration von 27% aller Haushalte erreicht. Auf die Fläche bezogen ist DSL dann für 55% aller Haushalte verfügbar. Der Markt wird durch zunehmende Konvergenz der Dienste geprägt. Die Weiterentwicklung des Breitbandmarktes erfordert daher neue und innovative Geschäftsmodelle, wie das so genannte 97 Triple-Play, die Bereitstellung von Telefonie, Internet und Fernsehen über eine einzige Infrastruktur. Eine nachhaltige Breitbandoffensive setzt hier weitreichende Kooperationen zwischen allen Marktteilnehmern voraus. Die schnelle Datenübertragung DSL bringt deutliche Wettbewerbsvorteile auch für kleine und mittlere Unternehmen und kann deren Geschäftsabläufe beschleunigen. Es besteht ein deutliches Gefälle zwischen Ballungsgebieten und Ländlichem Raum. Dies gilt auch für Versorgungsdefizite in dem Kreis Segeberg. BreitbandInternet gehört nicht zum Grundversorgungsauftrag des Universaldienstes. Wirtschaft und Politik sind aufgefordert, zur Erreichung der Flächendeckung die Möglichkeiten für einen auf Wettbewerb und Kooperation basierenden Breitbandkonsens anzustoßen und hierbei auch die Möglichkeiten alternativer Übertragungstechnologien wie TV-Kabel oder funkbasierter Dienste einzubeziehen. Die nachfolgende Karte gibt einen Überblick auf der Grundlage des Breitbandatlasses des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit vom Juni 2005 mit unterschiedlichen Versorgungsintensitäten. Ziel der Kreisentwicklung ist, den Versorgungsgrad im ländlichen Raum auf 75% bis 95% sowie die noch nicht mit 95% versorgten städtischen Räume des Kreises auf 95% anzuheben. Wir könnten uns auch gut vorstellen, dass der ländliche Raum des Kreises Segeberg hierfür als Modellregion des Landes zur Verfügung stehen könnte. Das Land Schleswig-Holstein wird 2006 über den Schleswig-Holstein Fonds nach gegenwärtigen Überlegungen Förderkriterien für Maßnahmen zur Akzeptanzerhöhung von Breitband-Internet und zur technikneutralen Infrastrukturförderung auf kommunaler Ebene festlegen. Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden Breitbandinternetversorgung DSL im Kreis Segeberg (Stand Juni 2005) Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011 98