Kreisentwicklungskonzept des Kreises Segeberg

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Kreisentwicklungskonzept des Kreises Segeberg
Kreisentwicklungskonzept 2006 - 2011
Kreisentwicklungskonzept 2006 - 2011
Herausgeber:
Kreis Segeberg
Produktgruppe Planen, Umwelt, Bauen
Produkt Regionalmanagement
Hamburger Straße 30
23795 Bad Segeberg
Kreistagsbeschluss:
30. März 2006
Bad Segeberg, im April 2006
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Vorwort
Hiermit lege ich das Kreisentwicklungskonzept 2006 bis 2011 vor. Der Kreis
Segeberg beschreitet neue Wege: Kreisentwicklung wird messbar. Als neues
Instrument wird der Indikatorenkatalog
eingesetzt, der mittels Parameter die
zukünftige Entwicklung des Kreises Segeberg adäquat – den Schwerpunkten,
Leitbildern und Zukunftsfeldern entsprechend – abbildet.
Georg Gorrissen
Landrat des Kreises Segeberg
Nach § 14 der Novelle des Landesplanungsgesetzes sollen auf Kreisebene
Entwicklungskonzepte alle wesentlichen
raumordnungs- und strukturpolitischen
Aspekte der Kreisentwicklung vereinen
und die gemeinsamen Interessen, Leitvorstellungen und Handlungsansätze des
Kreises und seiner Gemeinden formulieren. Das Kreisentwicklungskonzept löst
den Kreisentwicklungsplan ab als freiwilliges Instrument, das in Abgrenzung zu
den klassischen hoheitlichen Maßnahmen
auch als „weiches“ Instrument bezeichnet wird. Den Rahmenbedingungen für
die Wirtschaft im Kreis Segeberg ist ein
eigenes Kapitel gewidmet. Es gründet
sich in seinen wesentlichen Teilen auf
eine Expertise der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck.
Das Kreisentwicklungskonzept stellt die
mit den Städten und Gemeinden entwickelte und abgestimmte Handlungsstrategie des Kreises für die nächsten 5 Jahre dar und ist Basis für die Förderung
von konkreten kommunalen Maßnahmen
und Projekten. Es schafft die Grundlage
für eine gute Kooperation und Kommunikation und entwirft eigene Entwicklungsperspektiven als Bausteine für die Regionalplanung.
Integrierte, zukunftsfähige Kreisentwicklung bedeutet somit für den Kreis Segeberg gleichermaßen ökologische und
ökonomische, soziale und gesundheitliche Entwicklung.
Georg Gorrissen
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Inhaltsverzeichnis
1
Rechtlicher Rahmen ........................................................................................ 3
2
Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg............................................. 4
3
Schwerpunkte, Leitbilder, Zukunftsfelder des Kreises, der Städte und Gemeinden.... 7
4
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche .............................. 9
4.1
Unterzentrum Bad Bramstedt...................................................................... 9
4.2
Mittelzentrum Bad Segeberg / Wahlstedt .................................................... 11
4.3
Unterzentrum Bornhöved / Trappenkamp ................................................... 15
4.4
Stadtrandkern I. Ordnung Henstedt-Ulzburg ............................................... 16
4.5
Mittelzentrum Kaltenkirchen ..................................................................... 18
4.6
Ländlicher Zentralort Leezen..................................................................... 20
4.7
Ländlicher Zentralort Nahe / Itzstedt.......................................................... 21
4.8
Mittelzentrum Norderstedt ........................................................................ 21
4.9
Gemeinde Ellerau im Nahbereich des Stadtrandkernes I. Ordnung Quickborn... 24
4.10 Gemeinden im Nahbereich des Oberzentrums Neumünster............................ 24
4.11 Überprüfung der Nahbereiche, Abgrenzung von Funktionsräumen .................. 25
5
Ziele und Indikatoren für die Schwerpunkte "Arbeiten und Produzieren", "Zusammen
Leben" und "Das Land nutzen" ....................................................................... 27
6
Indikatorenkatalog ....................................................................................... 29
7
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg ................................. 69
8
7.1
Industrie, Gewerbegebiete........................................................................ 74
7.2
Handel und Tourismus ............................................................................. 76
7.3
Verkehrsinfrastruktur............................................................................... 78
7.3.1
Straße.............................................................................................. 78
7.3.2
Gesamtsystem ÖPNV.......................................................................... 79
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden.......................... 83
8.1
Projekte des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg...... 83
8.2
Freiwillige interkommunale Kooperation für den Raum Henstedt-Ulzburg,
Norderstedt, Quickborn ............................................................................ 84
8.3
Projekte des Kreises ................................................................................ 84
8.3.1
Kooperationsprojekte Jugendhilfe/Schule im Kreis Segeberg .................... 84
8.3.2
Mittelfristige Schulbau- und Sanierungsplanung nach Schulstandorten....... 84
8.3.3
Abgrenzung eines Naturraumes Segeberger Heide .................................. 85
8.3.4
Konzept Mönchsweg ........................................................................... 86
8.3.5
Kreisstraßen-Erhaltungskon-zept 2000 bis 2019 (aktualisiert) .................. 87
8.3.6
Radverkehrskonzept Segeberg (RVK).................................................... 87
8.3.7 Festsetzung von Wasserschutzgebieten (WSG) im Kreis Segeberg, Stand
1.11.2004.................................................................................................... 87
8.3.8
Innovationsregion Segeberg ................................................................ 89
8.3.9
Holsteins Herz ................................................................................... 94
8.3.10
Breitbandinternetversorgung DSL im Kreis Segeberg ............................ 97
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rechtlicher Rahmen
1
Rechtlicher Rahmen
Nach der Novelle des Gesetzes über die
Landesplanung (Landesplanungsgesetz)
wird an die Stelle der Kreisentwicklungsplanung ein neues Planungsinstrument
zur freiwilligen Kooperation der Raumordnung treten. Die bisherigen Regelungen zur Aufstellung von Kreisentwicklungsplanungen (§§ 11 - 13a Landesplanungsgesetz a.F.) sind durch Artikel 5
des Gesetzes zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung vom 25. Juni
2002 aufgehoben worden. Damit wurde
dem mehrheitlichen Wunsch der Kreise,
wie er während der Diskussion zur Funktionalreform zum Ausdruck kam, entsprochen. Um allerdings weiterhin die
relevanten räumlichen Aspekte der
Kreisentwicklung in die Regionalplanung
einbringen zu können, enthält das Landesplanungsgesetz nunmehr in § 13 Abs.
1 Satz 4 Nr. 2 die Möglichkeit für Kreise,
Kreisentwicklungskonzepte aufstellen zu
können. Diese werden von den Kreisen
als wichtiges Instrument zur kreisweiten
Koordinierung angesehen und sollen die
räumlichen und strukturpolitischen Leitvorstellungen und Handlungsansätze des
Kreises und seiner Gemeinden enthalten.
Im Zweiten Abschnitt des Landesplanungsgesetzes,
Verwirklichung
der
Raumordnungspläne, ist in § 13 neben
regionalen Entwicklungskonzepten, Gebietsentwicklungsplanungen und Städtenetze,
Raumordnungsverträge,
das
Kreisentwicklungskonzept eingeführt. Es
kann auf Kreisebene alle wesentlichen
raumordnungs- und strukturpolitischen
Aspekte der Kreisentwicklung vereinen
und die gemeinsamen Interessen, Leitvorstellungen und Handlungsansätze des
Kreises und seiner Gemeinden formulieren. Das Konzept soll zwischen den Beteiligten abgestimmt werden; die projektbezogene Umsetzung kann durch
Regionalmarketing und Regionalmanagement befördert werden. Sie sollen in
der Regionalplanung Berücksichtigung
finden. Vertragliche Vereinbarungen zur
Vorbereitung und Verwirklichung der
Raumordnungspläne, insbesondere zur
Umsetzung der Konzepte, können im
3
Rahmen der §§ 121 bis 129 des Landesverwaltungsgesetzes unter Beteiligung
der Landesplanungsbehörde geschlossen
werden (Raumordnungsverträge).
Die Erarbeitung und Umsetzung regionaler Entwicklungskonzepte versteht sich
als offener kontinuierlicher Prozess der
Zusammenarbeit von Städten, Gemeinden und Landkreisen untereinander mit
regionalen Akteuren, Trägern der Regionalplanung, Land, Bund und Privaten zur
Mobilisierung regionseigener Potentiale.
Sie bieten eine gute Grundlage für die
Bewältigung der vielfältigen Aufgaben
der Regionalentwicklung. Sie sind geeignet, raumwirksame Aktivitäten im Hinblick auf eine leistungsfähige dezentrale
Raum- und Siedlungsstruktur zielgerichteter zu koordinieren und zu bündeln.
Voraussetzung ist, dass sie aus der Region heraus entstehen und auf breiter
fachlicher und politischer Übereinstimmung beruhen. Regionale Entwicklungskonzepte werden auch im europäischen
Maßstab bedeutsamer, da die EUKommission die Gewährung von Fördermitteln zunehmend von der Erarbeitung
solcher Konzepte abhängig macht. Das
dem Ministerium für ländliche Räume,
Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus Schleswig-Holstein im April 2002
vorgelegte Regionale Entwicklungskonzept Segeberg-Stormarn ist bereits ein
solches Beispiel. Mittels diese Konzeptes
wurde die erfolgreiche Bewerbung für die
EU-Gemeinschaftsinitiative
Leader
+
durchgeführt.
Regionale Entwicklungskonzepte, Gebietsentwicklungsplanungen und Kreisentwicklungskonzepte aber auch vertragliche Vereinbarungen zur Vorbereitung
und Verwirklichung der Regionalplanung
sind zur Flankierung der formellen Instrumente der räumlichen Planung aber
auch als deren Ersatz in geeigneter Weise einzusetzen. So sind Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft auch in regionalem Maßstab möglich, wenn sie auf einem regionalen Gesamtkonzept beruhen.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg
2
Der Kreis Segeberg in der
Metropolregion Hamburg
Die Metropolregion Hamburg mit ihren
rund 4 Millionen Einwohnerinnen und
Einwohnern umfasst die Freie und Hansestadt Hamburg, die niedersächsischen
Landkreise Cuxhaven, Harburg, LüchowDannenberg,
Lüneburg,
Rotenburg
(Wümme), Soltau-Fallingbostel, Stade
und Uelzen, sowie die schleswigholsteinischen
Kreise
Dithmarschen,
Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Steinburg, Stormarn und Segeberg.
Der Senat der Freien und Hansestadt
Hamburg, die Niedersächsische Landesregierung und die Landesregierung
Schleswig-Holstein haben 1991 beschlossen, ihre Zusammenarbeit in der
Metropolregion Hamburg zu verstärken.
Angesichts des hohen Wachstumsdrucks
zu Beginn der neunziger Jahre sollte eine
neue, langfristige Grundlage für die Kooperation geschaffen werden. Der erste
Schritt war die Erarbeitung eines Ländergrenzen überschreitenden Entwicklungskonzeptes (REK).
4
gestimmt besser durchführen. Dazu gehören die Flächenvorsorge, der Öffentliche Personennahverkehr, wesentliche
Teile der Ver- und Entsorgung und zunehmend auch die Berufliche Bildung
und Weiterbildung sowie Wissenschaft
und Forschung.
Die Funktion der regionalen Zusammenarbeit beschränkt sich aber nicht nur auf
die Lösung von Problemen innerhalb der
Region. Sie hat auch die Aufgabe, den
drei Ländern die Interessenvertretung
nach außen zu erleichtern. Je geschlossener eine Region in Zukunft auftritt,
desto eher wird es ihr gelingen, die öffentlichen Handlungsträger auf Länder-,
Bundes- und auf europäischer Ebene,
aber auch die Wirtschaft von der Notwendigkeit eines Engagements für die
Region Hamburg überzeugen. Gemeinsame Interessenwahrung stärkt die Metropolregion.
Das Regionale Entwicklungskonzept
Warum ist eine Zusammenarbeit notwendig?
Grundlage der trilateralen Zusammenarbeit in der Metropolregion ist die Erkenntnis, dass die Herausforderungen an
die Region zu groß geworden sind, als
dass die Kernstadt oder die benachbarten Regionen sie allein bewältigen könnten. In den verdichteten Teilen der Metropolregion stehen nicht immer genügend Flächen und Ausgleichsräume zur
Verfügung, um den künftigen Aufgaben
weitgehend selbstständig gerecht zu
werden. Eine Kooperation ist unentbehrlich geworden. Bei der Flächenbereitstellung für Wohnen, Gewerbe und technische Infrastruktur ist eine optimale Ausschöpfung der Potenziale über die Länder- und kommunalen Grenzen hinweg
erforderlich. Viele öffentliche Aufgaben
lassen sich sinnvoller weise regional ab-
Mit dem Regionalen Entwicklungskonzept
(REK) hat sich die Metropolregion ein
Instrument geschaffen, das die Ziele und
die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit definiert. Seine Umsetzung
wird in den Gremien der Gemeinsamen
Landesplanung (GLP) koordiniert.
Das REK ist ein Grobkonzept, das zahlreiche raumrelevante Politikfelder und
unterschiedliche politische Ebenen ( die
drei Länder und die kommunale Beteiligung) einbezieht. Es enthält Handlungsstrategien und konkrete Projekte für trilateral regelungsbedürftige Fragestellungen. Es bezieht ein weites Spektrum regionaler Akteure wie Kammern, Verbände, Gewerkschaften und Vertreter/innen
der Landesparlamente ein. Das REK bietet die Basis für die gemeinsame Koordination innerhalb der Metropolregion und
- soweit erforderlich - die regionale Aus-
Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg
richtung der Fachpolitik der beteiligten
Länder.
Das REK entfaltet keine rechtliche Bindungswirkung gegenüber öffentlichen
Planungsträgern. Es definiert jedoch einen zwischen den drei Landesregierungen vereinbarten Rahmen für die auf die
Region gerichtete Politik. Das REK hat
eine erhebliche Bedeutung für die Vertrauensbildung zwischen den Handlungsträgern und für die Herausbildung eines
regionalen Bewusstseins.
Das REK ist in der Region mittlerweile zu
einem allgemein akzeptierten festen Bezugsrahmen geworden. Dies gilt auch für
die regionalpolitische Öffentlichkeit wie
die Kammern und Verbände. Die Industrie- und Handelskammern haben daher
mit ihrer 1997 gegründeten "Initiative
Metropolregion Hamburg" (IMH) ein Begleitgremium zur Gemeinsamen Landesplanung geschaffen, das sich aktiv in die
Debatten zur Entwicklung der Metropolregion einbringt. Auch die Gewerkschaften und Umweltverbände engagieren
sich intensiv in den Gremien der Gemeinsamen Landesplanung.
Das 1994 und 1996 beschlossene REK
wurde überarbeitet und im November
2000 in einer gemeinsamen Kabinettssitzung der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein als "REK
2000" beschlossen. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat für sich das Konzept
einer "Wachsenden Stadt" definiert. Es
ist insoweit folgerichtig, wenn die Region
hier nachzieht.
Wachstumsinitiative Norderelbe
WachstumsInitiative
Norderelbe WIN
Eine Studie der Vereins- und Westbank
prophezeit dem Norden Deutschlands
den wirtschaftlichen Abstieg. „Abgesehen
von wenigen international konkurrenzfähigen Kompetenzen fehlt dem Norden
ein robustes und zukunftsfähiges Wirtschaftsprofil“, heißt es in der Anfang Dezember 2003 veröffentlichten Untersuchung. Die entscheidende Schwäche liege in der mangelnden Innovationskraft.
5
Die fortschreitende Globalisierung der
Wirtschaft, die Osterweiterung der EU
und die demografische Entwicklung mit
all ihren Folgen für die Wirtschaftskraft,
den Arbeitsmarkt und die soziale Stabilität der Region erfordern ein kooperatives
Handeln der wirtschafts- und strukturpolitischen Akteure in der Metropolregion
Hamburg. Ziel ist es, die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsraumes im internationalen Standortwettbewerb zu stärken und den Kreis als prosperierenden,
pro-aktiven Partner innerhalb der Metropolregion zu positionieren.
Ein Erfolg versprechendes Instrument
der Wirtschaftsförderung ist die Konzentration auf regionale Stärken und Branchenschwerpunkte
mit
nachhaltigen
Wachstumschancen ist. Dazu werden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung
eine Entwicklungsstrategie für regionale
Kompetenzfelder erarbeiten, deren Inhalte dezidierter als bisher auf die Bedürfnisse der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes ausgerichtet werden sollen.
Hierbei werden die speziellen Stärken
des Kreises bei der Konzeption und Umsetzung einbezogen.
Die niedersächsischen Landkreise Stade,
Harburg und Lüneburg haben 2003 zusammen mit der Freien und Hansestadt
Hamburg (Bezirk Harburg) die „Wachstumsinitiative Süderelbe“ gestartet. Das
Projekt ist zum Leitprojekt der Metropolregion Hamburg erklärt worden. Im Februar 2004 verständigten sich die Landräte der nördlichen Metropolregion Hamburg und Wirtschaftsminister Prof. Rohwer darauf, für den Norderelberaum eine
Wachstumsstrategie sowohl in Anlehnung an Hamburg, Leitbild „Wachsende
Stadt“ und den Süderelberaum, als auch
auf Profilierung der eigenen Potenziale
anzulegen, wobei die landesseitigen Verflechtungszusammenhänge zu berücksichtigen sind. Auch die Freie und Hansestadt Hamburg erklärte sich zur Mitwirkung bereit.
In einer Vorphase unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft HamburgRand und des Kreises Pinneberg wurden
zusammen mit den Kreisen, dem Wirtschaftsministerium SH und der Senatskanzlei Hamburg die Ziele abgesteckt
und eine Projektskizze ausgearbeitet.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg
Es gibt bundesweit diverse Vergleichsprojekte, die durch Fördermittel des
Bundes und der Länder unterstützt wurden. Für das Projekt „ Wachstumsinitiative Norderelbe“ kann auf Erfahrungen
dieser Projekte zurückgegriffen werden,
so dass der Finanzierungsrahmen nicht
mehr die theoretische Basisarbeit mit
umfassen muss, sondern direkt der praxisbezogenen
Projektarbeit
zugute
kommt.
Ein Ausblick
Mit der Vereinbarung über den REK
Handlungsrahmen im Jahre 2000 und
einer trilateralen Landesplanung ist ein
beachtlicher Schritt zur Stärkung der
Zusammenarbeit in der Metropolregion
Hamburg getan worden. Auch wenn sich
Fortschritte bei der regionalen Kooperation manchmal nur mühsam einstellen,
sollte beachtet werden, dass alle gemeinsamen Abmachungen und Institutionen auch als Stationen eines auf Dauer
angelegten Prozesses zu verstehen sind.
Bei der Umsetzung des REK - Handlungsrahmens wird es künftig verstärkt darum
gehen, wichtige und Erfolg versprechende Themen und Projekte vorrangig zu
bearbeiten. Die Identifizierung von regional bedeutsamen und realisierungsfähigen Leit- und Modellprojekten (Wettbewerb um Leit- und Modellprojekte im
Jahr 2003) dient der Standortsicherung
im Wettbewerb der Regionen und der
Verbesserung der Lebensverhältnisse
innerhalb der Metropolregion. Leitprojekte haben aber auch den Zweck, tatsächlich vorhandene regionale Gemeinsamkeiten bewusst zu machen und neue regionale Bezugspunkte zu schaffen. Kooperation ist immer dann am intensivsten, wenn es um konkrete Projekte geht.
Informationen über die Metropolregion
Hamburg erhalten Sie über:
Arbeitsgemeinschaft der HamburgRandkreise
Rainer Schwark
Tel.: 04551/951-496
Fax: 04551/951-502
6
Grobkonzept für ein Operatives Programm 2006 – 2008 der Metropolregion Hamburg
Hiermit legt der Lenkungsausschuss dem
Planungsrat eine Übersicht zum fortgeschriebenen Stand des neuen Operativen
Programms auf der Grundlage der am
27.11.2003 vom Planungsrat verabschiedeten Eckpunkte vor.
Das Operative Programm stellt die wesentlichen Aufgaben und Projekte der
Zusammenarbeit der Länder und Kommunen in der Metropolregion Hamburg
für den Zeitraum 2006 bis 2008 dar
(einschließlich der Vorläufe in 2005).
Zugleich bildet es die Grundlage für die
Erfolgskontrolle sowie für den Zwischenbericht an die Länderparlamente. Es
gliedert sich in Querschnittsthemen, die
fachübergreifend bearbeitet und entsprechend koordiniert werden müssen, in
fachbezogene Themen, die in den jeweiligen Arbeitsgruppen behandelt werden,
und in zentrale Themen, die dem Lenkungsausschuss und der künftigen Gemeinsamen Geschäftsstelle obliegen.
Mit der Neuausrichtung und Reorganisation der Metropolregion Hamburg geht
ein Paradigmenwechsel in der regionalen
Kooperation einher: Künftig wird nicht
mehr die breit angelegte Programmatik
des REK 2000 im Vordergrund stehen,
sondern Schwerpunktthemen und Projekte mit der Zielrichtung, die Region im
internationalen Standortwettbewerb zu
stärken und sie als „Wachsende Metropolregion“ zu positionieren. Die Funktion
des gemeinsamen strategischen Bezugsrahmens übernehmen
•
die Vereinbarung über die Neuausrichtung und Reorganisation
der Metropolregion,
•
das Operative Programm mit seinen Aufgaben und Projekten, Zielvereinbarungen, Fristen und Verantwortlichkeiten
und mittel- bis längerfristig
•
E-mail:
[email protected]
Internet:
www.metropolregion.hamburg.de
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
ein „Handlungsrahmen Wachsende Metropolregion Hamburg“, in
dem die wesentlichen Ergebnisse
der durch das Operative Programm eingeleiteten Aktivitäten
zu Strategien, Empfehlungen und
Vereinbarungen zusammengeführt
werden.
Der Kreis Segeberg in der Metropolregion Hamburg
7
Die Organisationsstruktur (Regionalkonferenz, Regionsrat, Lenkungsausschuss
und Gemeinsame Geschäftsstelle) und
das Operative Programm der neu aufgestellten Metropolregion Hamburg sind im
Materialband hinterlegt.
3
Schwerpunkte,
Leitbilder,
Zukunftsfelder des Kreises, der
Städte und Gemeinden
Zusammen mit der Politik werden für die
einzelnen Handlungsfelder und deren
Schwerpunktbereiche Kennzahlen entwickelt, die für das strategische Management des Kreises eingesetzt werden sollen. Am 16.12.2004 hat der Kreistag
neue strategische Ziele zur Kenntnis genommen. Diese wurden in den Fachausschüssen weiterentwickelt und mit Maßnahmen hinterlegt. Die strategischen
und operativen Ziele sowie die Maßnahmen sind in dem Materialband hinterlegt.
Das Kreisentwicklungskonzept soll sozialund gesundheitlich orientiert, ökologisch
und nachhaltig, ökonomisch und effizient
sein. Insofern ist diese dem Prozess
zugrunde gelegte Definition der Nachhaltigkeit sehr komplex. Um eine praxisnahe politische Strategiebildung zu unterstützen, muss daher das thematisch
breit gefächerte Feld strukturiert und
eingegrenzt werden. Für die systematische Bearbeitung hat die Landesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie
"Zukunftsfähiges
Schleswig-Holstein"
drei Schwerpunkte festgelegt:
1.
Arbeiten und Produzieren
2.
Zusammen Leben
3.
Das Land nutzen.
Für das Strategische Management im
Kreis Segeberg wurden am 23.10.2003
drei Handlungsfelder festgelegt. Sie lauten:
• Handlungsfeld Soziales mit den inhaltlichen Schwerpunkten Grundsicherung, Demographischer Wandel, Gemeinsame
Arbeitsmarktpolitik
über
Kreisgrenzen, Zusammenführung Arbeitslosen- und Sozialhilfe und zunehmende soziale Ungleichheit.
• Handlungsfeld Jugend/Bildung mit
den inhaltlichen Schwerpunkten Infrastruktur der Bildungseinrichtungen, Vereinbarung von Familie/Erziehung und
Beruf, steigende Frauenerwerbstätigkeit,
Integration Jugendlicher und Spätaussiedler, Behandlung von Problemfällen.
• Handlungsfeld ökonomische und ökologische Entwicklung mit den inhaltlichen
Schwerpunkten Unternehmerfreundliche
Kommune, Lage am Hamburger Rand,
Agenda 21, Tourismus, Interkommunale
Zusammenarbeit, Bürokratieabbau sowie
Verkehrsplanung.
Auch im neuen KEK wurden drei Schwerpunkte dargestellt, die mit den Hauptüberschriften
Sicherung der menschlichen Existenz
Erhaltung der natürlichen Potenziale
Bewahrung der Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten
belegt wurden und mit Politikfeldern unterlegt werden müssen. Alle Schwerpunkte spiegeln den Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und Soziales wieder,
erfassen die relevanten Themen, die einen besonderen Stellenwert für den
Kreis Segeberg haben, nehmen Ressort
übergreifende Aspekte auf, benennen
Bereiche, bei denen Entscheidungs- und
Handlungskompetenz für regionale und
lokale Akteure besteht und ermöglichen
die Zuordnung wichtiger gesellschaftlicher Gruppierungen. Im Folgenden wird
aus Gründen der Vergleichbarkeit mit der
Landesebene, die zudem auch mit der
Bundesebene abgestimmt ist, auf die
Schwerpunkte Arbeiten und Produzieren, Zusammen Leben und Das Land
nutzen zurückgegriffen. Die genannten
Schwerpunkte sind durchaus vergleichbar mit den Handlungsfeldern der strategischen Planung für den Kreis Segeberg.
Arbeiten und Produzieren
Dieser Schwerpunkt erfasst den Bereich
der Wirtschafts- und Arbeitswelt. Wirtschaftswachstum und sichere Arbeits-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Schwerpunkte, Leitbilder, Zukunftsfelder des Kreises, der Städte und Gemeinden
8
plätze sind die Grundlage für die Existenzsicherung unserer Gesellschaft. Um
diese Grundlage zu erhalten und auszubauen, bedarf es dynamischer und innovativer Wirtschaftsstrukturen sowie einer
arbeitsplatzorientierten
Strukturpolitik.
Neben der ökonomischen und sozialen
Dimension des Schwerpunktes gewinnt
die ökologische Dimension seit Jahren an
Bedeutung. Betriebliche Umweltschutzmaßnahmen,
Ressourcen
schonende
Produktion, Qualitätsmanagement und
Senkung von Emissionen gehören zum
Standard in den Unternehmen. Ressourcen schonende Technologien stellen einen großen Wachstumsmarkt dar.
punkt " Das Land nutzen" zusammengefasst. Der Umgang mit Ressourcen, ihre
Schonung bei gleichzeitig ertragreicher
wirtschaftlicher Nutzung, ist eines der
zentralen Themen der Nachhaltigkeit.
Die Verbindung von Ökonomie und Ökologie wird in diesem Schwerpunkt thematisiert. Die soziale Verantwortung wird
ebenso berücksichtigt. Vorgaben, wie
Menschen mit ihrem Land umgehen sollen, können nicht allein von oben verordnet werden, sondern müssen die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen.
Zusammen Leben
1.
Kreis Segeberg als Standort für
zukunftsfähige Technologien und Dienstleistungen in der Metropolregion Hamburg.
Der Schwerpunkt "Zusammen Leben"
beschreibt, wie die Gesellschaft auf der
Kreisebene gestaltet ist und wie sie sein
sollte. Erfasst sind Themen wie Bürgergesellschaft, Gleichberechtigung, Raumordnung, Stadt- und Regionalentwicklung, Ortsplanung, Wohnungsbau und
Siedlungsentwicklung,
Denkmalpflege,
Gesundheit für Mensch und Tier, Angebote im sozialen Bereich ( Jugend und
Familie, Soziale Sicherung, Schule, Bildung und Kultur), das Zusammenleben
mit nationalen Minderheiten bis hin zur
Vision einer gewaltfreien Gesellschaft.
Die Dominanz der sozialen Dimension
zeigt sich in diesem Schwerpunkt deutlich. Jedoch spielen auch die ökonomische, gesundheitliche und ökologische
Dimension eine große Rolle. Menschen
können ihre soziale Verantwortung erst
dann übernehmen, wenn ihre Existenz
gesichert ist. In den Bereichen Raumordnung, Städtebau und Regionalentwicklung sind ökologische und gesundheitliche Belange seit Jahren in den Planungsprozessen verankert. Bildung und
Kultur prägen die Identität einer Gesellschaft und sind für die Diskussion zur
Nachhaltigkeit unerlässlich.
Das Land nutzen
Die Bereiche Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz, Tourismus, Verkehr,
Grundwasser und Bodenschutz, Gewässer und Landschaft, Abwasser und Abfallüberwachung sind in dem Schwer-
Für den Kreis Segeberg werden nachfolgende Zukunftsfelder für Arbeiten und
Produzieren abgeleitet:
2.
Qualifizierung/Weiterbildung der
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
3.
ren
Familiengerechte
Arbeitsstruktu-
4.
Nachhaltige Entwicklung und Gestaltung neuer gewerblicher Bauflächen;
Umstrukturierung bestehender gewerblicher Bauflächen; Stoff- und Energiestrommanagement in Gewerbegebieten
(ist noch weiter zu ergänzen).
5.
Energieverbrauch
optimieren,
effiziente und ressourcenschonende Energiebedarfsdeckung
6.
Potentiale einer multifunktionalen
Landwirtschaft
Für den Kreis Segeberg ergeben sich zur
Zeit für den Schwerpunkt Zusammen
Leben nachfolgende Zukunftsfelder:
1.
Familiengerechte
ren fördern
Arbeitsstruktu-
2.
Demokratiekampagne; Partizipation von Kindern und Jugendlichen
3.
Bürgergesellschaft
4.
Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung
5.
Gesunde Lebensbedingungen
6.
Gewaltfreiere Gesellschaft
7.
Internationalität - lokale und globale Verantwortung
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Schwerpunkte, Leitbilder, Zukunftsfelder des Kreises, der Städte und Gemeinden
Für den Schwerpunkt "Das Land nutzen" gelten nachfolgende Zukunftsfelder
auf Kreisebene:
1.
Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung
3.
Zukunftsfähiger
verträgliche Mobilität
ÖPNV,
9
umwelt-
4.
Ökologische Potentiale der Landschaft, des Bodens, des Wassers und des
Tourismus
2.
Potentiale einer multifunktionalen
Landwirtschaft
5. Zukunftsfähige Energieversorgung.
4
Entwicklungsziele für die
zentralen Orte und ihre Nahbereiche
Abstimmung mit dieser Gemeinde ist in
einzelnen Bereichen der kommunalen
Entwicklung erforderlich.
sowie Maßnahmen mit mehr als 200.000
Euro Investitionsaufwand
Bad Bramstedt verzeichnet eine der
stärksten Einwohnerentwicklungen im
Kreisgebiet, mit deren Fortsetzung auch
über das Jahr 2005 hinaus zu rechnen
ist. Mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes und des Landschaftsplanes sind die entsprechenden Grundlagen
für eine weiterhin starke Wohnungsbautätigkeit, insbesondere in den Bereichen
südlich Bissenmoor und südlich der Bimöhler Straße geschaffen worden.
4.1
Unterzentrum Bad Bramstedt
Bad Bramstedt ist Unterzentrum im ländlichen Raum und soll nach dem Regionalplan I als Entwicklungs- und Entlastungsort für den Verdichtungsraum
um Hamburg die über den äußeren Achsenendpunkt Kaltenkirchen hinausgehenden Entwicklungsimpulse aufnehmen
und als eigenständiges regionales Zentrum weiter gestärkt und entwickelt werden. Deshalb sind in Bad Bramstedt in
ausreichendem Umfang Wohn- und Gewerbeflächen bereitzustellen. Zum baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet des Entwicklungs- und Entlastungsortes gehört auch die Gemeinde Hitzhusen. Eine verstärkte interkommunale
Der Bau der Ortsumgehung im Zuge der
B206 mit Anbindung der B4 ist zur Verkehrsentlastung des Stadtkerns und zur
Sicherstellung der überregionalen Bedeutung von Bad Bramstedt als Heilbad
und Gesundheitszentrum dringlich. Um
die Anerkennung als Heilbad aufrechtzuerhalten, ist eine Reduzierung der Luftverschmutzung erforderlich, die u.a.
durch die Verminderung und Verlagerung
des Durchgangsverkehrs erreicht werden
soll.
Die Stadtsanierung wird mit den Bereichen
Achtern
Bleeck
sowie
Kirchenbleeck/Maienbleeck vorläufig abgeschlossen werden. Das Ziel der Stadtsanierung für den Bleeck kann erst nach
der Realisierung der Ortsumgehungsstraße B206/B4 umgesetzt werden.
Wünschenswert ist für die Stadt Bad
Bramstedt eine Verdichtung der Taktfolge der A1. Der Kreis Segeberg unterstützt die Bemühungen der Stadt Bad
Bramstedt bezüglich des zweigleisigen
Ausbaues der AKN über Kaltenkirchen
hinaus in der Zuständigkeit des Landes
Schleswig-Holstein.
Strukturveränderungen im Gesundheitswesen mit Auswirkungen auf den Kurbe-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
reich erfordern eine Verbesserung des
allgemeinen Tourismusangebotes. Dafür
sind die Voraussetzungen u.a. durch den
Golf-, Sport- und Wohnpark geschaffen
worden. Die Stadt wird weitere Angebote
für Freizeit, Wellness und Gesundheit im
so genannten 2. Kurschwerpunkt schaffen und hat sich hierfür Grunderwerb
gesichert. Das Warmwasserfreibad ist
modernisiert und um einen SaunaGanzjahresbetrieb erweitert worden. Die
Tourismus- und Freizeitorganisation für
die Stadt soll möglichst unter Einschluss
der Nachbargemeinden neu gestaltet
werden.
Zur Stärkung der Zentralitätsfunktion ist
eine Erweiterung des Gewerbegebietes
Nord bis zur zukünftigen Trasse der
Ortsumgehung der B206/B4 sowie die
Ergänzung des Mischgebietes und der
Gewerbeflächen Süd (Lohstücker Weg/
Siggenweg) geplant.
Die aufgrund der Ausweisung neuer
Wohnbaugebiete gestiegenen Bevölkerungs- und Schülerzahlen
erforderten
erheblichen Neubau-Erweiterungsbedarf
im schulischen Bereich und bei den Kindertagesstätten. Dieser Bedarf ist heute
gedeckt mit Ausnahme der einzurichtenden offenen Ganztagsschule Hauptschule/Realschule Bad Bramstedt und fehlender Kapazitäten für den Schulsport in
Bad Bramstedt und im Schulverbandsbereich. Geplant sind für 2005/2006 je eine
Ballsporthalle 23x44 an der Hauptschule
und am Grundschulstandort Hitzhusen/Weddelbrook in Weddelbrook sowie
eine Einfeld-Sporthalle 15x17 in Hitzhusen.
Der südliche und südöstliche Teil des
Stadtgebietes mit seinen Landschaftsund Naturschutzgebieten ist unter Beachtung der Belange des Naturschutzes
weiterhin vorrangig dem Kurbetrieb und
der Erholung vorzuhalten. Diese Gebiete
sollen daher von einer Bebauung, die
nicht Kurzwecken dient, grundsätzlich
freigehalten werden. Die Renaturierung
der Schmalfelder-Au dient der Sicherung
und Wiederherstellung des Natur- und
Landschaftsraumes in Bad Bramstedt.
Die Stadt Bad Bramstedt setzt sich zum
Ziel in Bezug auf die Verwaltungs- und
Strukturreform mit dem Amt Bad Bramstedt–Land zu kooperieren.
10
Maßnahmen in der Stadt Bad Bramstedt größer als 200.000 Euro:
Umbau des historischen Marktplatzes
Bleeck 3. BA, Kosten 1,2 Mio Euro
Schulverband Bad Bramstedt:
•
Grundschule Hitzhusen / Weddel
brook,
Schulstandort
Hitzhusen:
448.500 Euro förderfähige Gesamtkosten für Erweiterung und Sanierung
•
Neubau
nierung
715.000
100.000
•
Erweiterung Sporthalle
900.000 Euro
•
Neubau Sporthalle
900.000 Euro
•
Neubau Sporthalle Hauptschule Bad
Bramstedt: 900.000 Euro
•
Sanierungs- und Brandschutzmaßnahmen: 370.000 Euro.
Klassenräume und DachsaGrundschule Maienbeeck:
Euro, davon 2005 1. TA
Euro
Hitzhusen:
Weddelbrook:
Summe: 4.233.500 Euro
Gemeinden im Nahbereich des Unterzentrums Bad Bramstedt
Zum Nahbereich des Unterzentrums Bad
Bramstedt gehören die Gemeinden des
Amtes Bad Bramstedt -Land (ohne die
Gemeinden Borstel und Großenaspe)
sowie die Gemeinde Lentföhrden aus
dem Amt Kaltenkirchen-Land. Für Lentföhrden ist nach dem Regionalplan I eine
planerische Wohnfunktion vorgesehen,
so dass sie sich in diesem Bereich stärker entwickeln kann. Die Gemeinde Hitzhusen steht im baulichen Siedlungszusammenhang mit Bad Bramstedt. Diese
städtebauliche Verflechtung erfordert
eine enge Abstimmung der kommunalen
Planung.
Bedeutsame Maßnahmen des Schulverbandes Bad Bramstedt bzw. der Gemeinden, für die finanzielle Hilfen des
Landes bzw. des Kreises erwartet werden, sind:
•
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
LSE II für das Gebiet Amt Bad Bramstedt-Land, Amt Rantzau, Amt Kellinghusen-Land, Stadt Kellinghusen,
Stadt Bad Bramstedt, Amt BrandeHörnerkirchen, Amt Rickling, Amt
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
11
Aukrug, Amt Kaltenkirchen-Land,
Segeberger Heide
Bedeutung für das Mittelzentrum vorzunehmen.
•
Die Erweiterung des Umkleidetraktes
an der Sporthalle in Lentföhrden
•
Straßenbaumaßnahmen in Lentföhrden,
Neue
größere
industriell-gewerbliche
Ansiedlungen sollen vorrangig im gemeinsamen Gewerbe- und Industriegebiet des Zweckverbandes „Mittelzentrum
Bad Segeberg – Wahlstedt“ in Wahlstedt
und zentral am künftigen Knotenpunkt
der A20/A21 stattfinden. Bad Segeberg
und Wahlstedt sollen in ihrer Funktion
als Wohnstandorte ausgebaut werden.
In Bimöhlen soll in der Trägerschaft der
Gemeinde ein Gewerbegebiet erschlossen werden.
Maßnahmen im Amt Bad Bramstedt
Land größer als 200.000 Euro:
Die Gemeinde Wiemersdorf plant den
Bau eines Dorfgemeinschaftshauses mit
einer geschätzten Investitionssumme
von 800.000 Euro
4.2
Mittelzentrum Bad Segeberg/Wahlstedt
Die Städte Bad Segeberg und Wahlstedt
sind nach dem Regionalplan I über die
Achse Hamburg-Bad Oldesloe hinaus als
Entwicklungs- und Entlastungsort für den
verdichteten Bereich im Ordnungsraum
um Hamburg vorgesehen. Zum baulich
zusammenhängenden
Siedlungsgebiet
des Entwicklungs- und Entlastungsortes
gehören auch Teile der Gemeinden Klein
Rönnau, Fahrenkrug und Klein Gladebrügge. Die Städte Bad Segeberg und
Wahlstedt bilden ein gemeinsames leistungsfähiges Mittelzentrum, das im Interesse einer ausgewogenen Gesamtentwicklung des Kreises weiter ausgebaut
werden soll. Die Aufgabe, ein Gesamtkonzept der städtebaulichen und wirtschaftlichen Entwicklung zu erarbeiten,
ist dem Zweckverband "Mittelzentrum
Bad Segeberg/ Wahlstedt", dem auch die
Gemeinden Fahrenkrug und Schackendorf angehören, übertragen worden.
Dem Zweckverband obliegen auch die
Aufgaben, die notwendige Fortschreibung des gemeinsamen Flächennutzungsplan für das Verbandsgebiet zu
betreiben, die Planung, den Erwerb und
die Erschließung und die Verwertung
eines gemeinsamen Industriegebietes in
Wahlstedt zu betreiben, die Abwasserbeseitigung in einem zentralen Klärwerk
durchzuführen sowie die Koordinierung
weiterer Maßnahmen mit überörtlicher
Von erheblicher Bedeutung für das Mittelzentrum ist der im Bundesverkehrswegeplan 2003 auf ganzer Länge als
vordringlicher Bedarf ausgewiesene Bau
der Autobahn A20 von der A1 bei Lübeck
durch den Kreis Segeberg. Der Weiterbau der A20 mindestens mit Anschluss
an die A7 ist für die Fortentwicklung des
Mittelzentrums von zentraler Bedeutung.
Die Stadt Bad Segeberg hat sich für die
stadtnahe Südumgehung ausgesprochen.
Vor dem Weiterbau der A20 über Geschendorf hinaus Richtung Bad Segeberg
sollte der Abschnitt Südumgehung Bad
Segeberg (Abschnitt 5) vor dem Teilabschnitt Geschendorf-Bad Segeberg (Abschnitt 4) fertig gestellt sein, da die
Ortsdurchfahrt durch Bad Segeberg keinen zusätzlichen Verkehr verkraften
kann. Ansonsten verliefe das vorläufige
Ende der A20 direkt vor dem Stadtgebiet
Bad Segeberg, ohne einen Anschluss zu
erfahren.
Zur Aufnahme insbesondere des aus den
Industriestandorten Wahlstedt und Trappenkamp anfallenden Schwerlastverkehrs ist eine Anbindung der A20 an die
K73 im Süden Wahlstedts erforderlich.
Der Kreis unterstützt diese Bemühungen.
Auch die Fortführung und der Ausbau der
A21 mit Elbquerung östlich von Hamburg
mit Anschluss an das niedersächsische
Autobahnnetz ist unter diesen Gesichtspunkten dringend erforderlich. Mit der
Aufnahme des Bauabschnittes AS Bornhöved bis AS Wahlstedt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2003 sowie den Weiterbau bis
nach Kiel sind erste Schritte getan. Der
Baubeginn ist erfolgt. Durch diese Maßnahme werden positive Erschließungseffekte für die Region in Nord-SüdRichtung ausgehen. Dies ist vor allem für
das MZ Bad Segeberg/Wahlstedt bis zum
UZ Bornhöved/Trappenkamp wichtig,
denn in Bad Segeberg werden sich die
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
neuen Autobahnen kreuzen. Aus standortplanerischer Sicht ergibt sich damit
für die Region ein Vorteil für die Ansiedlung von Unternehmen. Dies muss bei
den Investitionsvorhaben schon jetzt in
das Kalkül einbezogen werden. Die Gewerbegebiete in den genannten Orten
sind optimal an die Autobahnen anzubinden.
Bad Segeberg soll vorrangig als Handels- und Dienstleistungszentrum sowie
als Gesundheitsstandort (Luftkurort und
Heilbad) gestärkt werden. Die Stadt hat
den erstmals im Jahre 1989 aufgestellten
Stadtentwicklungsplan in den Jahren
1993 und 1995 aktualisiert und darin
Entwicklungsperspektiven für die Stadtentwicklung bezogen auf das Jahr 2000
bei einer erwarteten Bevölkerungszahl
von rund 16.500 Einwohnerinnen und
Einwohnern bzw. auf das Jahr 2015 bei
einer prognostizierten Bevölkerungszahl
von rund 18.000 Einwohnerinnen und
Einwohnern aufgezeigt.
Ergänzend wurde in einem umfassenden
Stadtmarketing - Prozess unter Beteiligung der verschiedenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure ein
Leitbild 2010 entwickelt. Es wurden die
fünf folgenden starken Säulen als Basis
für die zukünftige Entwicklung Bad Segeberg identifiziert:
1.
Großer Segeberger See / Natur
und Erholung
2.
Kalkberg / Karl-May-Spiele
3.
Gesundheit
4.
Stadtzentrum
5.
Möbel Kraft.
Als konkrete Ziele bis zum Jahr 2010
wurden benannt:
•
Durch die Aktivitäten in Kultur und
Bildung wird Bad Segeberg noch attraktiver zum Wohnen und Leben
•
Stärkung Bad Segebergs als Einkaufs- und Dienstleistungszentrum
für die Stadt und ihr Umland
•
Entwicklung Bad Segebergs und seiner Umgebung zu einen Reit- und Erlebniszentrum.
•
Stärkere Vernetzung des Kalkberges
und des Themas "Karl May" mit der
Innenstadt
12
•
bessere Anbindung des Großen Segeberger Sees an die Innenstadt
•
Nutzung der Magnetwirkung von Möbel Kraft für Bad Segeberg
•
Konsequente Ausnutzung der Entwicklungspotentiale des "Gesundheitsstandortes Bad Segeberg"
Ergänzend wurde die Stadtmarketing
GmbH gegründet und die Einrichtung
eines Fledermaus-Zentrums am Kalkberg
mit der Erlebnisausstellung „NOCTALIS“
- Welt der Fledermäuse vorangetrieben.
Der zum 31.12.2008 erfolgende Abzug
der Bundeswehr aus Bad Segeberg stellt
die Stadt vor besondere Aufgaben, den
Arbeitsplatzabbau aufzufangen, die Konversionsflächen städtebaulich zu überplanen und die Vermarktung zu unterstützen.
Außerdem verbessert die Stadt Bad Segeberg ständig die Qualität der Dienstleistungen für ihre Bürgerinnen und Bürger und Kooperationen mit Umlandgemeinden und privaten Organisationen.
Wesentliche bisher umgesetzte Maßnahmen waren in diesem Zusammenhang:
a)
Erweiterung der Services durch
den Umbau des Bürgerbüros; Fertigstellung 15.07.2005. In diesem Zuge wurde
die Personalausstattung auf nunmehr 4
Beschäftigte erhöht.
b)
Kooperation der Standesämter
Stadt Bad Segeberg und des neuen Amtes Trave - Land ab 01.01.2006. Es entsteht ein Standesamtsbezirk mit 37.000
Einwohnern.
c)
Kooperation der Stadt Bad Segeberg mit dem Amt Trave-Land auf den
Gebieten Baumaßnahmen und Bauhofleistungen ab 01.01.2006.
d)
Übernahme des ews - Kundendienstes ab 01.06.2005. Die Kompetenzbündelung in den städtischen Bürgerdiensten führt zu einer Steigerung der
Attraktivität der Stadtverwaltung,
e)
Öffentliche Rechtsauskunft durch
Rechtsanwälte im Heinrich-Wickel-Haus
ab 16.02.2005. Damit wird eine neue
Dienstleistung der Stadt Bad Segeberg
für Einkommensschwache angeboten.“
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
13
Maßnahmen in der Stadt Bad Segeberg größer als 200.000 Euro:
2005 begonnen. Gesamtkosten: 9 Mio
Euro
1.
Einrichtung
des
FledermausZentrums mit Erlebnisausstellung "NOCTALIS - Welt der Fledermäuse" am Kalkberg, Fertigstellung 2006, Kosten 1.657
Millionen €
5.
Neubau des Bahnhofes und Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes.
2.
2.1
Schulneubau und –sanierung
Schulneubau - in Tsd. €
2006
2007
Turnhalle Realschule
500
100
500
2.331
Städt. Gymnasium
6 Klassenräume
663
Dahlmannschule
8 Klassenräume
635
Realschule Seminarweg
6 Klassenräume
Gesamtkosten
der
Schulneubauten
5.979.000 € sind teilweise schon 2005
und vorher finanziert
Zu den Baukosten werden Zuweisungen
des Landes in Höhe von 2.690.000 €
erwartet.
2.2.
Schulbausanierung - in Tsd. €
Dahlmannschule
Städtisches Gymnasium
Realschule Seminarweg
2006
640
225
594
Es handelt sich um den 3. Bauabschnitt
der Gesamtsanierung der Schulen, die
2003 begonnen hat.
Finanzierung zu 100 % durch das KiFSonderprogramm des Landes über Kredite.
3.
Umbau und Erweiterung des Alten- und Pflegeheimes Christiansfelde in
eine Einrichtung der Gerontopsychiatrie
mit Wohngruppenkonzept - 2005 bis
2008, Kosten ca. 6 Mio. €. Es sollen 5
Wohnungen für Partner von Bewohnerinnen und Bewohnern, 10 Plätze in Wohngruppen für leicht dementiell Erkrankte
sowie 58 Betten in einer Pflegeabteilung
mit Schwerpunkt „Demenz“ eingerichtet
werden.
4.
Wohngebiet Burgfelde. Hier werden in den nächsten 10 – 15 Jahren in
landschaftlicher Einbindung rund 400
Wohneinheiten entstehen. Mit der Erschließung und dem Verkauf der
Grundstücke in einem I. Bauabschnitt an
der Burgfeldstraße wurde im Sommer
In Wahlstedt soll nach dem Regionalplan I das vorhandene Industriegefüge
gesichert und gestärkt werden. Für die
Ansiedlung gewerblicher bzw. industrieller Betriebe stehen im Gewerbe- und
Industriepark Kieler Straße ausreichend
erschlossene Flächen zur Verfügung.
Seit Dezember 2004 sind Siedlungsgebiete der Stadt Fördergebiet des ESF
geförderten Bundesprogramms Soziale
Stadt. Ziel ist nachhaltiger Stadtumbau
und die städtebauliche Sanierung.
Das gesamte Umfeld des Bahnhaltepunktes wird überplant und die verkehrliche
Erschließung neu gestaltet, um ein städtebaulich attraktives Gebiet zu schaffen.
In Wahlstedt werden zudem im Planungszeitraum Schulbausanierungsmaßnahmen durchgeführt.
Maßnahmen in der Stadt Wahlstedt
größer als 200.000 Euro:
Projekte, die sich aus der Aufnahme
Wahlstedts in die Gebietskulisse des
Bundesprogramms „Soziale Stadt“ ergeben, sind in der Vorbereitung und können bislang noch nicht aufgenommen
werden.
Gemeinden im Nahbereich des Mittelzentrums Bad Segeberg / Wahlstedt
Zum Nahbereich gehören die Gemeinden
des Amtsbereiches Trave-Land (außer
Gemeinde Glasau) sowie die Gemeinde
Högersdorf aus dem Amtsbereich Leezen. In den nördlichen und westlichen
Teilen des Nahbereiches sollen die naturräumlichen Gegebenheiten für die Naherholung und den Tourismus genutzt und
die bereits vorhandenen Tourismusangebote erweitert werden. Im dünn besiedelten Ostteil des flächenmäßig großen
Nahbereiches
übernehmen der Ortsteil Schlamersdorf
der Gemeinde Seedorf und die Gemeinde
Geschendorf ergänzende überörtliche
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
Versorgungsfunktionen
Raum.
im
14
ländlichen
sche zu den Schuleinzugsbereichen vorgetragen.
Zu den genannten Entwicklungszielen für
die Zentralen Orte und Ihre Nahbereiche
aus dem bisherigen Kreisentwicklungsplan 2000 – 2005 wird angeregt, die
Gemeinden Negernbötel, Groß Rönnau,
Klein Rönnau, Stipsdorf, Weede mit den
Ortsteilen Weede und Mielsdorf, Klein
Gladebrügge, Traventhal, Fahrenkrug
und Schackendorf dem baulich zusammenhängenden
Siedlungsgebiet
des
Entwicklungs- und Entlastungsortes Bad
Segeberg-Wahlstedt zuzuordnen. Die
geäußerte Vorstellung sollte allerdings
den Ergebnissen aus den Gesprächen zur
Regionalen Kooperation im Mittelzentrum
vorbehalten bleiben.
Im Amt Wensin ist in der Gemeinde
Rohlsdorf der Bau einer Sporthalle an
der Grundschule Warderfelde vorgesehen, und in der Gemeinde Wensin die
Verlagerung des Sportplatzes, Trainingsplatzes und ggfs. der Vereinshauses mit
sanitären Einrichtungen aus der umliegenden Bebauung an den Rand der Ortslage Garbek erforderlich. Die Maßnahme
soll bis 2008 mit Gesamtkosten von
1,4 Mio Euro durchgeführt werden. Maßnahmen zur Gestaltung der Außenanlage
des Torhauses Seedorf. Die Gemeinden
des Amtes Wensin haben eine LSE
durchgeführt, die nunmehr in die Umsetzungsphase einmündet. Die Gemeinde
Glasau wird stärker in den regionalen
Bezugsrahmen des Nordostkreises eingebunden.
Zum Nahbereich wird angeregt, die ergänzende überörtliche Versorgungsfunktion im ländlichen Raum nicht nur der
Gemeinde Geschendorf sondern den
Gemeinden
Geschendorf,
Pronstorf,
Strukdorf und Westerrade gemeinsam
zuzuordnen. Durch die seit vielen Jahren
erfolgreich praktizierte interkommunale
Zusammenarbeit dieser 4 Gemeinden
des ehemaligen Amtes Pronstorf wurde
das Nahversorgungsangebot in diesem
ländlich geprägten Raum stetig verbessert. Nennenswert für das heute vorhandene Nahversorgungsangebot sind in
Geschendorf die Sporthalle Ost, die Polizeistation, eine Filiale der Kreissparkasse
Südholstein, eine Allgemeinarztpraxis,
ein Tierarzt und eine Gastwirtschaft mit
Übernachtungsmöglichkeit, in Westerrade eine Sportanlage mit Fußballplatz und
Tennisplätzen, eine kirchliche Waldkindergartengruppe, ein Lebensmittelladen
mit Postservice, eine Zweigstelle der
Raiffeisenbank e.G., eine Kfz-Werkstatt,
ein Heizungs-, Sanitär-, Schlosserei- und
Landtechnikbetrieb, ein Betrieb für Elektroanlagen und eine Rohrreinigungsfirma,
in Pronstorf die Grundschule mit Sportanlage, der kirchliche Kindergarten, Kirche mit Friedhof und Pastorat, ein Seniorenheim mit ambulanten Dienst, ein Alten- und Pflegeheim und zwei Gastwirtschaften mit Hotelbetrieb, in Strukdorf
ein Bolzplatz und eine Tischlerei.
Mit Ausnahme der Gemeinde Fahrenkrug
gehören die Gemeinden des Amtes Segeberg-Land dem Schulverband Segeberg an. Von den amtsangehörigen Gemeinden werden keine Änderungswün-
Maßnahmen im Amt Trave Land größer als 200.000 Euro:
Dorfentwicklung im Amtsbereich Segeberg-Land
Gemeinde Fahrenkrug:
•
Dachsanierung Grundschule
renkrug: Kosten 300.000 Euro
Fah-
Gemeinde Klein Gladebrügge:
•
Radweg und Fahrbahn K11: Kosten
435.000 Euro, Priorität IV, ab 2009
Gemeinde Klein Rönnau:
•
Ausbau Gemeindestraße Chausseebaum: Kosten 409.000 Euro
Gemeinde Negernbötel:
•
Neubau eines Kommunalen Zentrums mit Jugend- und Sportlerheim,
Kindergarten, Feuerwehr, Seniorentreff und Markttreff in Negernbötel:
Kosten 1,7 Mio. Euro
•
Radweg und Fahrbahn K91 Hamdorf
Negernbötel: Kosten 680.000 Euro,
davon Radweg 380.000 Euro, Gemeindeanteil 82.000 Euro; Priorität
III, 2008, 2009
Gemeinde Neuengörs:
•
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Radweg K7: Kosten 307.000 Euro,
Priorität IV ab 2009
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
Gemeinde Pronstorf:
•
Neubau
Dorfgemeinschaftshaus:
Kosten 350.000 Euro
•
Radweg L71 Reinsbek/Kreisgrenze:
600.000 Euro
•
Radweg L69 Strenglin-Goldenbek:
900.000 Euro, Priorität IV ab 2009
•
Radweg K94 Reinsbek-Goldenbek:
450.000 Euro, Priorität IV, ab 2009
•
Anschaffung 2 Feuerwehrfahrzeuge
Goldenbek und Strenglin: 200.000
Euro
Gemeinde Schieren:
•
Radweg K46 nach Bad Segeberg:
600.000 Euro, Priorität IV, ab 2009
•
Radweg K68 nach Quaal: 225.000
Euro, Priorität IV ab 2009
Gemeinde Stipsdorf:
•
Radweg K46/Stipsdorf: 600.000 Euro, Priorität IV, ab 2009
Gemeinde Traventhal:
•
Radweg und Fahrbahn K11: 435.000
Euro, Priorität IV ab 2009
Gemeinde Wakendorf I:
•
Erneuerung
Eisenbahnüberführung
und Tieferlegung der K44: Kosten
1,1 Mio Euro
Gemeinde Weede:
•
Radweg und Fahrbahn K4 Bad Segeberg-Weede: 0,97 Mio. Euro, davon
Radweg 0,375 Mio. Euro, Priorität I,
2005, 2006.
•
Radweg an der K4 SE-Weede:
220.000 Euro, Priorität I, 2005, 2006
•
Radweg und Fahrbahn A20 WeedeSteinbek K4/K92: 1.060.000 Euro,
davon Radweg 425.000 Euro, Fahrbahn 635.000 Euro. Priorität II
2007/2008. 2007 0,670 Mio. Euro,
2008 0,390 Mio. Euro.
•
Verlagerung des Sportplatzes, Trainingsplatzes, ggfs. Vereinshauses bis
2008. Kosten: rd. 1,4 Mio Euro
•
Sporthalle Grundschule Warderfelde:
Kosten: 2005 404.000 Euro, 2006
404.000 Euro
•
Bau eines Radweges an der L306
Glasau-Ahrensbök
15
Die Prioritäten für den Radwegeausbau
sind im Radverkehrskonzept des Kreises
festgelegt worden.
4.3
Unterzentrum Bornhöved/
Trappenkamp
Das traditionell ländliche Zentrum Bornhöved und die teilweise gewerblich geprägte Gemeinde Trappenkamp bilden
ein gemeinsames Unterzentrum im ländlichen Raum, das einer Weiterentwicklung bedarf. Zur Stärkung der zentralörtlichen Funktion ist eine abgestimmte
Siedlungs- und Infrastrukturplanung erforderlich.
Ein Teil der in den Vorjahren von der
Gemeinde Bornhöved nach Trappenkamp
umgemeindeten Flächen soll im Planungszeitraum als Industrie- und Gewerbegebiet erschlossen werden. Für
eine Fläche von ca. 13 ha an der im Ausbau befindlichen A21 ist der Gemeinde
Trappenkamp von der Gemeinde Bornhöved zur Ausweisung von Industrieund Gewerbegebieten eine Option für
eine Umgemeindung eingeräumt. Zum
Zweck der Ausweisung von Bauflächen
für den Wohnungsbau strebt die Gemeinde Trappenkamp eine Gebietsänderung mit der Gemeinde Gönnebek an.
Die Entwicklung der Gemeinde Trappenkamp als zentraler Ort mit einer notwendigen Erweiterung ihres Gemeindegebietes wird grundsätzlich unterstützt. Über
ein Entwicklungsgutachten der Universität Kiel für den Raum Trappenkamp sind
die Entwicklungspotentiale dieses Raumes eingehend untersucht worden. Regionalwirtschaftliche
Untersuchungen
sind seit Mai 2005 auf den gesamten
strukturschwachen Raum im Dreieck Bad
Segeberg, Bornhöved, Boostedt ausgedehnt worden.
Der bereits im abgelaufenen Planungszeitraum vorgesehene Ausbau der K52
nach Rickling mit Anlegung eines Radweges ist nicht realisiert worden und soll
durchgeführt werden, wenn die Finanzierung mit der Gemeinde Gönnebek gesichert ist, bzw. wenn die Gemeinden
Rickling und Trappenkamp bereit sind,
nach Abzug der Landes- und Kreisförderung die verbleibenden Kosten zur Hälfte
zu übernehmen.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
16
Bornhöved wäre ein sehr gut geeigneter
Standort für ein geschichtliches Ausstellungszentrum als einer der ältesten Orte
in Schleswig-Holstein mit großem geschichtlichem Hintergrund.
wenn Gönnebek sich nicht beteiligt- nach
Abzug der Landes- und Kreisförderung
von den Gemeinden Rickling und Trappenkamp zu gleichen Teilen getragen
werden.
Maßnahmen in der Gemeinde Trappenkamp größer als 200.000 Euro:
Maßnahmen im Amt Bornhöved größer als 200.000 Euro:
Keine Meldungen für anstehende Investitionen über 200.000 Euro. In Trappenkamp steht die Planung eines Zentrums
für gesundheitliche Leistungen an einen
eingeschränkten Personenkreis in Rede.
Die Gemeinde Gönnebek
regt den Bau eines Radweges (in der
Trägerschaft des Kreises) entlang der
K40 von Gönnebek nach Bornhöved bis
zur Einmündung des Katenlandsweges GIK 60 - (1. Priorität) und
Gemeinden im Nahbereich des Unterzentrums Bornhöved / Trappenkamp
Zum Nahbereich gehören die Gemeinden
des Amtes Bornhöved und die Gemeinde
Daldorf aus dem Amtsbereich Rickling.
Für den östlichen Teil des Nahbereiches
wird nach dem Regionalplan I wegen der
sich überlagernden Nutzungen (Kiesabbau,
Abfallbeseitigung,
Tourismus,
Landwirtschaft, Naturschutz) im Rahmen
der Landschaftsplanung ein grenzüberschreitendes Gesamtkonzept für erforderlich gehalten.
Die Gemeinde Rickling nimmt mit den
Einrichtungen der Inneren Mission im
Nahbereich des Unterzentrums Bornhöved/Trappenkamp eine Sonderfunktion
ein. Dieses sollte bei der Entwicklung der
Gemeinde berücksichtigt werden. Der
Schwerpunkt der Siedlungstätigkeit soll
im Ortsteil Rickling liegen. Das Amt Rickling und die Gemeinde Boostedt planen
eine Fusion der Gebietskörperschaften.
Der Wege-Zweckverband der Gemeinden
des Kreises Segeberg wird auf der Zentraldeponie Damsdorf/Tensfeld eine Umladehalle errichten.
Mit Unterstützung des Kreises (Beschluss
des Kreistages vom 07.12.1995) bemüht
sich die Gemeinde Schmalensee, den im
Bedarfsplan für Bundesfernstraßen als
weiteren Bedarf ausgewiesenen Bau der
Ortsumgehung im Zuge der B430 als
vordringlichen Ausbaubedarf anerkannt
zu bekommen.
Der in der Trägerschaft des Kreises geplante Ausbau der K52 mit Radweg zwischen Rickling und Trappenkamp soll –
entlang der K 40 von Gönnebek nach
Süden zur K 52 Trappenkamp - Rickling
an.
Die Gemeinde Tensfeld
legt Wert darauf, dass nach wie vor der
Bau eines Radweges von der Ortschaft
zum Damsdorfer Kreuz entlang der L 69,
Träger das Land, als vordringlich angesehen wird.
Die Gemeinden Damsdorf und Tensfeld
möchten zudem aufgenommen haben,
dass das Leader+ -Projekt "Leben nach
dem Kies" nach der nun abgeschlossenen Planungsphase in die Realisieung
gehen soll. Hier werden sowohl für gemeindliche als auch private Maßnahmen
dringend Fördermittel benötigt.
Maßnahmen im Amt Rickling größer
als 200.000 Euro:
Keine Meldungen für anstehende Investitionen über 200.000 Euro.
4.4
Stadtrandkern I. Ordnung
Henstedt-Ulzburg
Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist
Stadtrandkern I. Ordnung auf der Achse
Hamburg-Kaltenkirchen im Ordnungsraum um Hamburg. Aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage und der umfangreichen Ausweisung von Gewerbe- und
Wohnbauflächen hat die Gemeinde in
den vergangenen Jahren ein großes
Wachstum verzeichnet. Die Wirtschaftsund Siedlungsentwicklung soll sich fortsetzen.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
Die Gemeinde erwartet bis zum Jahr
2015 ein Anwachsen der Bevölkerung
auf etwa 30.000 Einwohnerinnen und
Einwohner. Dies setzt der Flächennutzungsplan als städtebauliches Ziel fest.
Nach dem Neubau des Rathauses und
dem Ausbau der AKN in Tieflage in der
Ortslage Ulzburg wird die zentralörtliche
Funktion
der
Gemeinde
HenstedtUlzburg mit dem Ausbau der Ortsmitte
Ulzburg zu einem leistungsfähigen Versorgungs- und Dienstleistungszentrum
gestärkt (Umsetzung des Bebauungsplanes Nr. 63 „Ulzburg-Mitte“).
Aus der Gemeinde Alveslohe sind Flächen von ca. 185 ha nach HenstedtUlzburg umgemeindet worden. Die Flächen westlich des Bahnhofes UlzburgSüd sollen entsprechend den Zielsetzungen des Regionalplans I insbesondere
der weiteren wohnbaulichen Entwicklung
zur Verfügung stehen.
Der „Ortsteil der Zukunft „Beckershof“ ist
als Modellprojekt der Metropolregion
Hamburg ausgewählt worden. Themenschwerpunkt ist die qualitätsvolle, flächensparende Siedlungsentwicklung in
der Metropolregion. Das Projekt wurde in
Zusammenarbeit
mit
der
REKArbeitsgruppe Flächenverbrauch
Flächenentwicklung der gemeinsamen Landesplanung entwickelt.
17
Die Ergebnisse des Wettbewerbes werden im Rahmen eines Strukturplanes der
Gemeinde zusammengefasst, die 2. Flächennutzungsplanänderung wird entsprechend angepasst.
Maßnahmen
in
Henstedt-Ulzburg
200.000 Euro:
der
Gemeinde
größer
als
Der „Ortsteil der Zukunft“ Beckershof ist
als Modellprojekt der Metropolregion
Hamburg ausgewählt worden.
Das Projekt wird aus der zweiten Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg entwickelt. Die Gesamtfläche des Änderungsbereiches ist
ca. 216 ha groß und teilt sich überschläglich wie folgt auf:
1. Wohnbauflächen:
ca. 65,8 ha
2. Gemischte Bauflächen:
ca. 14,0 ha
3. Gemeinbedarfsflächen:
ca. 0,7 ha
4. Verkehrs- und Bahnflächen:
ca. 7,4 ha
5. Grünflächen:
ca. 17,9 ha
6. Waldflächen:
ca. 18,4 ha
7. Landwirtschaftliche
Nutzflächen:
ca. 91,8 ha
Der in der Region weit verbreiteten Siedlungstätigkeit
im
Einfamilienhausbau
sollen Planungen mit flächensparenden
und verdichteten Bauweisen gegenüber
gestellt werden.
•
Planung und Bau eines zusätzlichen
Autobahnzubringers im Bereich Ulzburg-Süd auf der Grundlage der zur
Zeit
laufenden
Verkehrsuntersuchung.
Das Projekt wird aus der zweiten Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg entwickelt.
•
Planung und Bau einer Umgehungsstraße für Henstedt-Ulzburg. Der Flächennutzungsplan weist eine Freihaltetrasse für eine Ost- als auch für eine Westumgehung aus. Von der Gemeinde wird eine östliche Umgehung
vorgesehen, Land und Kreis haben
sich für eine Westumgehung ausgesprochen.
•
Neubau eines Bauhofes.
•
Schaffung
im Rhen.
Die Bedeutung dieses Siedlungsteiles für
die regionale Entwicklung wurde frühzeitig während der Aufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde HenstedtUlzburg erkannt.
Aus diesem Grunde wurde eine gemeindeübergreifende
Entwicklungsplanung
zur Stärkung des vorhandenen SPNVAngebotes durch die Landesplanung und
die Kreisplanung unterstützt.
Rund 56 ha der Gesamtfläche wurden
einem städtebaulichen Wettbewerb unterzogen.
eines
Kunstrasenplatzes
Der Einwohnerzuwachs der letzten Jahre
und die zu erwartende weitere Entwicklung erfordern eine Ergänzung der kommunalen Infrastruktur, wobei folgende
Maßnahmen dringlich sind:
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
•
Entwicklung der ersten Bauabschnitte im Bereich Beckershof
•
Bau einer weiteren Grundschule in
Ulzburg-Süd,
•
Schaffung einer Ganztagsbetreuung
an der Schule Beckersberg
•
Neubau und Erweiterung von Einrichtungen für die Feuerwehr,
•
Neubau eines Kindergartens,
•
Stiftung Naturschutz, Wiedervernässung im Bereich der Oberalsterniederung und Henstedter Moor
•
Waldaufforstungsmaßnahmen
Rahmen des Landschaftsplanes
•
Entwicklung eines Leitbildes
•
Entwicklung
cken
•
Vernetzung Henstedt-Ulzburg durch
Wilhelm.tel
•
Errichtung eines neuen Tierheims
•
Ausbau der ehemaligen AKN-Trasse
zum Rad- und Wanderweg
•
Erweiterung des Bürgerparks
•
Kreisverkehr
Norderstedter
ße/Dorfstraße.
Naturraum
im
Siebenstü-
Stra-
Gemeinde Wakendorf II im Nahbereich des Stadtrandkerns I. Ordnung
Henstedt-Ulzburg
Der Nahbereich des Stadtrandkerns I.
Ordnung Henstedt-Ulzburg wird allein
durch die Gemeinde Wakendorf II gebildet. Nachfolgende Projekte stehen an:
Erweiterung der Kläranlage, Radweg an
der K79, Sportplatzausbau.
4.5
Mittelzentrum Kaltenkirchen
Die Stadt Kaltenkirchen als Mittelzentrum und äußerer Achsenschwerpunkt hat
in den letzten Jahren eine starke Entwicklung genommen. Die Ziele des regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) für
die Metropolregion Hamburg sind als der
bestimmende Faktor der Entwicklung des
Hamburger Umlandes und somit auch
der Stadt Kaltenkirchen anzusehen.
Kaltenkirchen erwartet bis zum Jahre
2010 einen Anstieg der Bevölkerung auf
ca. 21.500 Personen. Es besteht daher
weiterhin eine erhebliche Nachfrage nach
18
Wohnungen und Arbeitsplätzen mit entsprechenden Anforderungen an die
kommunale Infrastruktur. Die Nachfrage
nach Bauland für den Wohnungsbau wird
die Stadt durch die Aufstellung weiterer
Bebauungspläne nachkommen. Mit dem
derzeit bestehenden Flächennutzungsplan wurden alle Voraussetzungen für die
künftige Entwicklung im Planungszeitraum bis 2010 geschaffen.
Die weitere Ausweisung von Industrieund Gewerbeflächen für ansiedlungswillige Unternehmen dient der Stärkung der
Wirtschaftskraft Kaltenkirchens und der
Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze. In den nächsten Jahren stehen
rd. 24,9 ha an Gewerbefläche zur Verfügung. Sie schließen sich an die Flächen
in „Kisdorf Feld“ bis an den Autobahnzubringer zur Anschlussstelle „Kaltenkirchen Süd“ zur A7 an. Die Entwicklung
einer großen Gewerbefläche im Bereich
des Gemeindegebietes Nützen - direkt
an das Stadtgebiet der Stadt Kaltenkirchen angrenzend - muss nach den Vorgaben der Landesplanung in Abstimmung mit dem Mittelzentrum Kaltenkirchen erfolgen.
Durch die südliche Anbindung des Mittelzentrums an die A7 und die Tieferlegung
der AKN im Ortskern ist es zu einer Entlastung der Ortslage vom Durchgangsverkehr und eine Verbesserung der innerörtlichen Verkehrssituation gekommen. Durch den in Richtung Hamburg
erfolgten zweigleisigen Ausbau der AKN
ist eine Verdichtung des AKN Verkehrsangebotes auf einen 10-Minuten-Takt
möglich.
Die zentralörtliche Funktion der Stadt
soll gestärkt werden durch den weiteren
Ausbau des Stadtkernes und hier insbesondere des Bahnhofumfeldes. Zur Stärkung der Funktion des Stadtzentrums
muss ein zusätzliches Angebot an Stellplätzen für den Einzelhandel einhergehen. In der weiteren Zentrumsentwicklung wird daher in der Bauleitplanung
darauf geachtet, dass die Einzelhandelsstruktur gestärkt wird, in dem keine weiteren Flächenausweisungen für Sondergebiete im Stadtbereich außerhalb des
Kerngebietes zugelassen werden.
Eine weitere Entlastung der Ortslage
vom Durchgangsverkehr soll dadurch
erreicht werden, dass mittelfristig zwi-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
schen dem südlichen Autobahnanschluss
„Kaltenkirchen Süd“ und der Kreisstraße
104 im westlichen Teil des Gemeindegebietes und vom Kreisel Kisdorfer Weg in
nordöstlicher Richtung zur L80 bzw. Kaltenkirchener Straße zwischen Oersdorf
und Kattendorf je eine Verbindungsstraße gebaut wird.
Im Landschaftsplan der Stadt ist eine auf
die vorhandenen Landschaftsteile differenzierte Ziel- und Leitbildkonzeption
dargestellt. Im Rahmen des Naturschutzes und der Erholungsplanung ist die
Schaffung eines Flottmoorparks mit
Kleingartengelände vorgesehen, der bis
an das Bahnhofsumfeld reichen soll und
als Erholungsgebiet konzipiert wird. Östlich der Schmalfelder Straße soll der
Übergang der städtebaulichen Entwicklung zur freien Landschaft durch eine
großflächige Parkanlage realisiert werden. Dadurch werden die Kurzzeit- und
Naherholungsmöglichkeiten der Bewohner/innen des Nahbereiches erheblich
verbessert. Zentrumsnahe Grünzüge und
der Erholungspark sollen durch Freizeiteinrichtungen optimiert und erweitert
werden.
•
Dachsanierung
Realschule
am
Marschweg. Kosten 900.000 Euro.
•
Dachsanierung
der Sporthalle am
Marschweg. Kosten: 650.000 Euro.
•
Fenstersanierung Dietrich-BonhöfferSchule. Kosten: 230.000 Euro.
•
Brandschutzsanierungsmaßnahmen
an der Grundschule Flottkamp und
an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule.
•
Haus für berufliche Integration und
Training, Kosten: 596.000 Euro
•
Bau eines Flottmoorparkes mit Kleingartengelände. Kosten im Zeitraum
2006 bis 2008: 1.400.000 Euro
•
Anlegung eines Stadtparkes in den
Jahren 2006 bis 2008. Kosten:
1.100.000 Euro
•
Städtebauliche
Entwicklungsmaßnahme Hochbau am Bahnhof; Neugestaltung
des
zentrumsnahen
Bahnhofsumfeldes.
Kosten
:
25.000.000 Euro.
•
Bau einer Verbindungsstraße von der
K104 zur südlichen Anbindung an die
A 7.Zeitraum 2006 bis 2008, Kosten:
2.100.000 Euro
•
Kreisverkehr Radensweg / Schmalfelder Straße/ Am Ehrenhain, Zeitraum 2006 bis 2008, Kosten:
370.000 Euro
Maßnahmen in der Stadt Kaltenkirchen größer als 200.000 Euro:
•
Offene Ganztagsschule: Anbau einer
Cafeteria an die Geschwister-SchollSchule: Kosten rd. 200.000 Euro.
•
Bau einer Seniorenresidenz. Projektträger: DRK Kreisverband. Kosten:
Noch nicht bekannt.
•
Ersatzbeschaffung einer Drehleiter
oder Fahrgestell mit Teleskopkopfgelenkmast. Kosten: rd. 600.000 Euro.
•
Sanierung der Obdachlosenunterkunft. Kosten: mind. 400.000 Euro.
•
Bau eines Kultur- und Veranstaltungszentrums. Kosten stehen noch
nicht fest, ab 2008.
•
Bau eines Kunstrasenplatzes. Kosten: 300.000 Euro.
•
Ausbau der dreizügigen Realschule
am Marschweg auf Vierzügigkeit.
Kosten: mind. 560.000 Euro.
•
Erweiterung der Stadtbücherei und
Ausbau eines Stadtarchivs ab 2007/
2008. Kosten: 240.000 Euro.
19
Gemeinden im Nahbereich des Mittelzentrums Kaltenkirchen
Zum Nahbereich gehören die Gemeinden
des Amtsbereiches Kaltenkirchen-Land
(außer Lentföhrden) und Kisdorf (außer
Wakendorf II). Von den Gemeinden Kisdorf und Oersdorf liegen Siedlungsbereiche teilweise im Achsenraum. Der Gemeinde Kisdorf wurde eine planerische
Wohnfunktion für den OT Kisdorf im Regionalplan I zugewiesen. Die Gemeinde
Oersdorf bildet einen baulichen Siedlungszusammenhang mit Kaltenkirchen.
Die Gemeinde Nützen plant mittelfristig
die Entwicklung einer Gewerbegebietsfläche im Bereich des Autobahnzubringers der Auf-/Abfahrt Kaltenkirchen im
Zusammenwirken mit der Stadt Kaltenkirchen und unter Einbeziehung der auf
dem Stadtgebiet angrenzenden Flächen.
Das Amt Kaltenkirchen-Land hat in den
Jahren 2003/2004 eine Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse durchge-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
führt, auf deren Basis z.Z. konkrete Vorhaben im Rahmen einer Dorfentwicklungsplanung umgesetzt werden.
Maßnahmen im Amt Kaltenkirchen
Land größer als 200.000 Euro:
Maßnahmen bis 2007
Gemeinde Alveslohe
20
•
Minikreisel Sengel / Grootredder /
Eichengrund
•
Verkehrslenkende und – sichernde
Maßnahmen in Kisdorf Ort
•
Kreisverkehr
Wesselkreuzung:
200.000 bis 250.000 Euro
•
Bau
eines
Nahversorgungszenrums/Markttreffs: ca. 1 Mio Euro
•
Bau einer Umgehungsstraße als Ersatz der OD L233 Sengel/Dorfstraße
•
Radweg an der L79 Oersdorf-Brook
Gemeinde Sievershütten: Bau einer
Sporthalle ab 2008
•
Sanierung Freibad: Kosten 400.000
Euro
•
Kreisel
Schulkreuzung:
200.000 Euro
Kosten
•
•
Sanierung
Kanalisation:
1.600.000 Euro
Kosten
Gemeinde Wakendorf II
•
Radwegebau an der K66 (Lückenschluss) ca. 400.000 Euro
•
Gestaltung Ortsmitte (Bürgerhaus,
Schule, Feuerwehr, Kindergarten):
Kosten ca. 750.000 Euro
•
Erweiterung der Kläranlage in 2005
•
Radweg an K 79 in 2005, Priorität IV
ab 2009
•
Sportplatz in 2005: Kosten 400.000
bis 500.000 Euro
Gemeinde Hartenholm
•
Ausbau und Gestaltung des Bürgermeisterweges: Kosten ca. 200.000
Euro
Gemeinde Hasenmoor:
•
Dorfgemeinschaftshaus:
Kosten 400.000 Euro
Gemeinde Lentföhrden:
•
Straßenbaumaßnahmen (Süderweg,
Papenkamp, Zur Waldburg, Am
Bahnhof im Zeitraum 2005 bis
2007): Kosten 300.000 Euro
Gemeinde Nützen:
•
Baulanderschließung:
Kosten 500.000 Euro
•
Bürgerhaus mit integriertem Feuerwehrhaus/Bauhof: Kosten 1,2 Mio
Euro
Teichanlage Schmalfelder Au
Dorfpark: Kosten 235.000 Euro
mit
Maßnahmen im Amt Kisdorf größer
als 200.000 Euro:
Gemeinde Kisdorf:
•
LZA
Kreuzung
L233/K21 ab 2005
Kisdorf
Ländlicher Zentralort Leezen
Die Gemeinde Leezen ist nach dem Regionalplan I als ländlicher Zentralort weiter
zu entwickeln. Die Siedlungstätigkeit
sollte sich in den nächsten Jahren stärker auf den zentralen Ort konzentrieren.
Für die Ausweisung von Wohnbau- und
Gewerbeflächen im ländlichen Zentralort
ist es allerdings erforderlich, die notwendigen planerischen Voraussetzungen mit
der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes zu schaffen.
Maßnahmen im Amt Leezen größer
als 200.000 Euro:
Gemeinde Schmalfeld:
•
4.6
Wohld
•
Durchgängiger Radweg von Bark bis
Leezen (Heiderfeld)
•
Dach-, Beleuchtungs- und Heizungssanierung Schulzentrum Leezen
•
Erweiterung und Umbau der Grundund Hauptschule Leezen zur Ganztagsschule
•
Gewässer- und
Leezener Au
•
Kreisverkehr Wittenborn B206 / K73
•
Erweiterung des Umkleidetraktes an
der Sporthalle/Sportlerheim Todesfelde
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Naturschutzprojekt
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
•
Weiterentwicklung des Gründerzentrums Wittenborn
•
Radweg an
Högersdorf.
21
•
Sanierung der Abwasserkanäle und
Zusammenarbeit
der
Gemeinden
Itzstedt, Nahe und Kayhude im Abwasserbereich
•
Gemeinden im Nahbereich des ländlichen Zentralortes Leezen
Bau einer Seniorenanlage für altersgerechtes Wohnen
•
Herstellung der Infrastruktur
Erreichung der DSL Versorgung
Der Nahbereich des ländlichen Zentralortes Leezen umfasst die Gemeinden des
Amtes Leezen (ausgenommen Högersdorf). Eine planerische Abstimmung mit
dem Mittelzentrum Bad Segeberg/ Wahlstedt ist erforderlich. Teile des Nahbereichs, insbesondere um den Neversdorfer See, den Mözener See und am Rand
des Segeberger Forstes bieten sich für
eine Naherholungsentwicklung im Rahmen der Festsetzungen in Landschaftsplänen an.
•
zügiger Bau eines Radweges an der
L75 zwischen Nahe und Wakendorf
II.
der
K47
Rotenhahn-
4.7
Ländlicher Zentralort Nahe/
Itzstedt
Die Gemeinden Nahe und Itzstedt bilden
gemeinsam einen ländlichen Zentralort.
Nach dem Regionalplan I ist die Entwicklung als gemeinsamer ländlicher Zentralort zu fördern. Zur Verringerung des
starken Siedlungsdrucks auf die Nahbereichsgemeinden soll nach dem Regionalplan I in den Gemeinden des Zentralortes der Wohnungsbau intensiviert
werden. Für die Bereiche Gewerbe und
Naherholung sollte eine zwischen den
Gemeinden
abgestimmte
Planung
zugrunde gelegt werden. Im Planungszeitraum sind in den Gemeinden folgende größere Investitionsmaßnahmen vorgesehen:
•
Erweiterung und Umbau der Grundund Hauptschule Nahe zur Ganztagsschule
•
Herbeiführen eines gemeinsamen
Realschulangebotes an den Grundund Hauptschulen in Nahe und in
Sülfeld
•
Unterhaltung und Neubau von Rad-,
Wander- und Reitwegen sowie anderer Maßnahmen zur Stärkung der
Naherholung
•
Gestaltung des Ortskerns Itzstedt
•
Sanierung der Schule in Nahe
zur
Gemeinden im Nahbereich des ländlichen Zentralortes Nahe/Itzstedt
Der Nahbereich des ländlichen Zentralortes Nahe/Itzstedt ist deckungsgleich mit
dem Gebiet des Amtes Itzstedt. Die
Siedlungsentwicklung dieser Gemeinden
orientiert sich an den Festsetzungen des
Regionalplanes I, wobei für die weitere
Entwicklung der Gemeinde Sülfeld auch
die Einrichtungen des Forschungszentrums Borstel von besonderer Bedeutung
sind. Die Ausweisung einer ergänzenden
überörtlichen Versorgungsfunktion erfolgt zwar nur für geeignete Gemeinden
im ländlichen Raum (LROPl. Zi. 6.2.2),
die Gemeinde Sülfeld ist jedoch von ihrer
Ausstattung her für eine entsprechende
Einstufung geeignet.
Gemeinde Sülfeld:
•
Radweg und Fahrbahn Sülfeld K108.
Priorität II, 2007/2008.
Gemeinde Seth:
•
Radweg an der L232 zwischen Seth
und Stuvenborn.
Eine bedeutsame Maßnahme der Gemeinden bzw. des Schulverbandes, für
die finanzielle Hilfen des Landes bzw. des
Kreises erwartet werden, ist
•
4.8
der Ausbau der K108 in der Trägerschaft des Kreises im Bereich der
Gemeinde Sülfeld bis zur Kreisgrenze
Stormarn.
Mittelzentrum Norderstedt
Mit 5.810 ha ist Norderstedt flächenmäßig die drittgrößte Stadt, bezogen auf die
Zahl der 74.000 Einwohner bereits die
fünftgrößte Stadt in Schleswig-Holstein.
Die Übernahme der Funktionen einer
„Großen Kreisangehörigen Stadt“ zum
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
1.1.2005 mit der sukzessiven Abtretung
zahlreicher Kreisaufgaben an die Stadt
und der damit verbundenen neuen Verwaltungsfunktionsbezeichnung
„Stadt
Norderstedt - Der Oberbürgermeister“
markiert nicht nur symbolisch den Übergang von der bisherigen Aufbau- und
Integrationsphase der Stadt nach ihrer
Gründung im Jahre 1970. Während in
den zurückliegenden Jahren die Integration der historisch gewachsenen Ortsteile
mit dem neuen Zentrum NorderstedtMitte im Mittelpunkt aller politischen und
städtebaulichen
Anstrengungen
lag,
steht die Stadt nunmehr am Beginn einer
neuen Dekade dynamischer Weiterentwicklung. Das neue Norderstedter Kultur- und Veranstaltungszentrum „Tribühne“ am Rathaus ergänzt und krönt in
gewisser Weise den neuen Stadtteil Norderstedt-Mitte, dessen vielfach prämierte
städtebauliche Entwicklung mit fast
12.000 Menschen nach der Aufhebung
der Entwicklungsverordnung im Jahre
2004 in absehbarer Zeit abgeschlossen
sein wird.
Der in einem Parallelverfahren sich derzeit in der Neuaufstellung befindliche
Flächennutzungsplan bildet zusammen
mit dem Landschaftsplan die Perspektive
der Norderstedter Stadtentwicklung mit
dem Planungshorizont 2020, weiterentwickelt auf Basis des Stadtentwicklungsprogramms „STEP 2010“ aus dem Jahre
1995. Dabei gilt es den bestehenden
Norderstedter Gleichklang von Wohnen
und Arbeiten, Freizeit und Kultur, sowie
Erholung und Natur zu wahren, sich der
Qualitäten und Chancen der weichen und
harten Standortfaktoren bewusst zu sein
und die Identität mit dem Gemeinwesen
Norderstedt zu vertiefen.
Die Flächenbereitstellung für bis zu
84.000 Einwohner sowie für dann insgesamt ca. 42.000 Arbeitsplätze bilden die
städtebaulichen Eckwerte des FNP 2020.
Somit leistet die Stadt Norderstedt einen
nicht unwesentlichen Beitrag für eine
nach wie vor qualitativ und quantitativ
wachsende Metropolregion Hamburg.
Planungsleitbild ist neben dem Ziel einer
Stadt der kurzen Wege nach wie vor die
Konzentration der Siedlungsentwicklung
auf die Siedlungsachse Hamburg – Kaltenkirchen. Schwerpunkte der räumlichen Entwicklung für den Wohnungsbau
werden dabei das sog. Garstedter Drei-
22
eck, westlich der U-Bahnhaltestelle
„Richtweg“ sein, die Flächen zwischen
der „Harckesheyde“ und dem „Mühlenweg“, sowie neue Flächen im Ortsteil
Glashütte. Im Bereich der gewerblichen
Entwicklung bilden die Flächen entlang
der südlichen Niendorfer Straße sowie in
Friedrichsgabe-Nord - nördlich und südlich der Quickborner Straße - die strategischen Flächenreserven für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Derzeit werden
die Flächen des Gewerbestandortes
NORDPORT (vormals LDC) bereits erschlossen und sind seit Mai 2005 am
Markt.
Neben der weiteren Arrondierung bestehender Wohnbau- und Gewerbeflächen
enthalten die Planwerke eine Vielzahl
von Straßenergänzungen im städtischen
Vorbehaltsnetz. Dabei bilden die Ortsumgehungen Garstedt im Westen und
die Querspange Glashütte im Osten, zusammen mit der Verlängerung der
Oadby-and-Wigston-Straße nach Norden
- mit Anbindung an die neue K113, das
Grundgerüst zum Ausbau eines peripheren Ringstraßensystems zur Entlastung
bestehender Wohngebiete. Ergänzt wird
dieses Konzept um den am Vorabend der
Planfeststellung befindlichen Ausbau des
Knotens Ochsenzoll sowie um einen geplanten, weiteren Autobahnanschluss.
Hierzu wurde in Abstimmung mit den
Nachbargemeinden und den beiden Kreisen Pinneberg und Segeberg eine gemeinsame Verkehrsuntersuchung in Auftrag gegeben zur Klärung und Bestimmung
weiterer
möglicher
A7Autobahnanschlüsse in der Region.
Im Gesamtergebnis wird dadurch die seit
1982 eingestufte zentralörtliche Funktion
Norderstedts als Mittelzentrum im Verdichtungsraum mit seiner bipolaren
Struktur gestärkt: dem fast fertiggestellten Dienstleistungs-, Bildungs- und Veranstaltungszentrum
Norderstedt-Mitte
einerseits, sowie dem Garstedter Einkaufszentrum Herold-Center mit seinen
Flächenreserven für einen regionalen
Einzugsbereich von über 160.000 Menschen andererseits, einschließlich dem
2004 fertiggestellten neuen ZOB. Das
Wohnen in Norderstedt wird noch attraktiver werden und der Wirtschaftsstandort
Gelegenheit erhalten, sich dynamisch
weiter zu entwickeln. Auf Grundlage entsprechender Beschlüsse folgt die Stadt
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
dabei den Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie gemäß der Lokalen Agenda 21. So
ist Norderstedt u.a. zugleich Vorreiter
und REK-Modellprojekt bei der Umsetzung der Lärmminderungsplanung gemäß der EU-Umgebungslärmrichtlinie
2002/49/EG.
Motor und wesentlicher Bestandteil dieser Entwicklungsperspektiven wird dabei
die Bündelung zahlreicher Aktivitäten
anlässlich der Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau Norderstedt 2011 (LGS 2011) sein, konzipiert
auf den Flächen im näheren und weiteren Umfeld des Stadtparks an der
Schleswig-Holstein-Straße. Unter dem
Motto „Von der Natur in die Stadt – Von
der Stadt in die Natur“ wird die Landesgartenschau Raum für zeitgemäße Freizeit- und Erholungsaktivitäten bieten –
unter Berücksichtigung und Würdigung
der bereits vorhandenen vielfältigen ökologischen Potentiale. Dabei bildet der
„Kulturraum Stadtpark“ zusammen mit
seinen Wasserflächen eine Art Brückenschlag zwischen den Beispielen für innovativen Städtebau im Westen und dem
Naturraum Glasmoor im Osten. Dort wird
die Stiftung Naturschutz SchleswigHolstein als LGS-Referenzprojekt sowohl
das Konzept der halboffenen Weidelandschaft rund ums Glasmoor vorstellen, als
auch die eingeleiteten Renaturierungsprozesse des eigentlichen Hochmoorkörpers einer interessierten Öffentlichkeit
nahe bringen. Dabei bilden sowohl der
Stadtpark als auch das Glasmoor mit
seinem Umland nur zwei Beispiele für
den Schutz und die Entwicklung der
stadtnahen Natur- und Landschaftsräume. Hinzu kommen die wertvollen Bereiche Wittmoor und Glasmoor, sowie die
Biotopverbundflächen der TarpenbekWest und -Ost, der Moorbek, der Gronau
sowie des Zwickmoores.
23
Maßnahmen in der Stadt Norderstedt
größer als 200.000 Euro:
Belangreiche und/oder überregionale
Straßenbauvorhaben 2004 bis 2010
•
Ausbau der Ulzburger Straße, I und
II BA, Baubeginn 2005, Fertigstellung 2007, Kosten: 2.700.000 Euro
•
Verlängerung
der
Oadby–andWigston-Straße, Baubeginn 2006,
Bauzeit 3 Jahre, Kosten: 9.500.000
Euro.
•
Ausbau der B 432 (Knoten Ochsenzoll), Baubeginn frühestens ab 2006,
abhängig vom Planfeststellungsverfahren, Bauzeit 2-3 Jahre. Kosten:
7.500.000 Euro
•
Ausbau der Niendorfer Straße und
des Knotenpunktes Niendorfer Straße / Ohechaussee, Baubeginn 2005
Knotenpunkt / 2006 Straße, Bauzeit
2 bis 3 Jahre, Kosten: 8.000.000 Euro.
•
Zusätzlicher BAB-Anschluss zwischen
Schnelsen-Nord und Quickborn.
Offene Ganztagsschulen
•
HS Falkenberg:Eingeschossiger Anbau mit Verbindungsgang für Gruppen- und Aufenthaltsräume, Umrüstung der Mehrzweckhalle, Herrichtung einer Töpferei mit Brennraum
im Souterrain. Planungs- und Bauzeit: März 2005 bis Mai 2006. Kosten: 610.000 Euro
•
Schulzentrum Süd: Anbau eines einoder zweigeschossigen Gebäudes im
Zuge der Ganztagsbetreuung für
mensa/Speiseausgabebereich für ca.
200 Schülerinnen/Schüler, raum für
Tanz/Gymnastik, Lagerraum für Theaterkulissen sowie Sanitärbereiche.
Planungs- und Bauzeit: März 2005
bis
Dezember
2006.
Kosten:
1.910.000 Euro.
•
Weiterbildungsprojekte der VHS Norderstedt: Weiterbildungsverbund Segeberg, Lernverbund Norderstedt,
Lernende Metropolregion Hamburg.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
4.9
Gemeinde Ellerau im Nahbereich des Stadtrandkernes I. Ordnung Quickborn
Die Gemeinde Ellerau ist Industrie- und
Gewerbestandort auf der Achse Hamburg - Kaltenkirchen. Die im baulichen
Siedlungszusammenhang des Zentralortes Quickborn gelegene Gemeinde soll
sich aufgrund ihrer sehr guten Verkehrsanbindung weiter entwickeln. Hierfür ist
mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes die planerische Grundlage
geschaffen worden. Die engen Verflechtungen mit der Stadt Quickborn machen
eine kommunale Zusammenarbeit über
die Kreisgrenze hinaus erforderlich.
Ellerau beteiligt sich an einer freiwilligen
interkommunalen Kooperation zwischen
den Städten und Gemeinden Norderstedt,
Henstedt-Ulzburg,
Quickborn,
Bönningstedt. Gegenstand sind verkehrliche Fragestellungen dieses Raumes
(zusätzlicher Autobahnanschluss).
24
Ein gemeinsames Ziel dieses Raumes ist
die Entwicklung eines Naturraumes Segeberger Heide, der eine sehr gute Verknüpfung der westlich und östlich gelegenen Naturparke Aukrug und Holsteinische Schweiz ermöglichen könnte.
Aufgrund ihrer Amtsfreiheit und als Bundeswehrstandort nimmt Boostedt im
ländlichen Raum des Kreises Segeberg
eine Funktion ein, für die sie die Einstufung als Stadtrandkern II. Ordnung anstrebt. Boostedt erfüllt auf vielfältige Art
und Weise zentralörtliche Funktionen für
die Gemeinden im Nahbereich Neumünster.
Maßnahmen
Boostedt:
in
der
Keine Meldungen für anstehende Investitionen über 200.000 Euro.
Absehbare Investionen in Mio €
2005 - 2011
Gemeinde Ellerau:
•
•
Wohnbauflächenentwicklung „Hinter
dem Hochhaus“, Sicherung der langfristigen Entwicklung Elleraus durch
ca. 7 ha Wohnbaufläche, Kosten
6.100.000 Euro, Zeitraum 2005 bis
2007.
Verlegung der Bahnstraße um den
höhengleichen Bahnübergang entbehrlich zu machen. Zeitraum 2006
bis 2007, Kosten: noch nicht bekannt.
4.10 Gemeinden im Nahbereich
des Oberzentrums Neumünster
Gemeinde
Sport
4,7
Verkehr
43,8
Schule (nach Mifrifi 2005
bis 2008)
42,6
Stadtplanung, Dorfentwicklung
43,6
Freizeit/Tourismus
Soziales/ Gemeinschafts-/
Verwaltungsgebäude
4,5
10,6
Ver- und Entsorgung
5,0
Feuerwache
0,8
Insgesamt (ohne
Henstedt-Ulzburg)
Aus dem nordwestlichen Teil des Kreises
gehören die amtsfreie Gemeinde Boostedt sowie die amtsangehörigen Gemeinden Großenaspe, Groß Kummerfeld,
Heidmühlen und Latendorf zum Nahbereich des Oberzentrums Neumünster. Die
Gemeinden Boostedt, Großenaspe und
Groß Kummerfeld liegen im Stadt- und
Umlandbereich des Oberzentrums Neumünster und sollen sich als eigenständige Siedlungs-, Versorgungs- und Arbeitsmarktschwerpunkte zur Stärkung
des ländlichen Raumes weiterentwickeln.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
155,6
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
4.11 Überprüfung der Nahbereiche, Abgrenzung von Funktionsräumen
(Gebietsentwicklungsplanungen,
LSE’s
sowie freiwillige interkommunale Kooperationen)
In dem Regionalplan für den Planungsraum I, Fortschreibung 1998, sind im
Anhang unter der Tabelle 2 die Nahbereiche der zentralen Orte und Stadtrandkerne verbindlich festgelegt. Das Kreisentwicklungskonzept stellt sich der Aufgabe, die vorgegebenen Nahbereiche
nach einer mittelfristigen zeitlichen
Spanne von nunmehr 6 Jahren zu überprüfen und Gebietsentwicklungsplanungen/LSE’s zu initieren. Es ist insofern zu
klären, ob die jeweiligen Abgrenzungen
der unterzentralen, mittelzentralen und
ggfs. oberzentralen Einzugsgebiete den
gegenwärtigen und zukünftig erwarteten
räumlichen Funktionsbeziehungen noch
entsprechen. In das erforderliche Screening werden u.a. Schuleinzugsbereiche,
die Einkaufsverflechtungen des täglichen
und sporadischen Bedarfs sowie die Arbeitsmarktverflechtungen,
abgedeckt
über die gemeindlichen Pendlersalden,
einbezogen. Das Ergebnis der Überprüfung sollte Eingang in die Novelle des
Regionalplanes für den Planungsraum I
finden. Die neue Abgrenzung wird im
Rahmen von Gebietsentwicklungsplanungen bzw. LSE’s sowie freiwilligen interkommunalen Kooperationen in enger
Zusammenarbeit mit den Städten, Ämtern und amtsfreien Gemeinden vorgenommen.
Nahbereich
Unterzentrum
Bad
Bramstedt: Alle Gemeinden des Amtes
Bad Bramstedt Land, bis auf Borstel und
Großenaspe. Es ist zu prüfen, inwieweit
Borstel, Großenaspe und Hasenmoor
einzubeziehen sind. Funktionalitäten zu
Kellinghusen sind zu klären. Bad Bramstedt ist in der Metropolregion Hamburg
neben Bad Segeberg der bedeutendste
Gesundheitsstandort.
Nahbereich Mittelzentrum Kaltenkirchen: Bisher alle Gemeinden der Ämter
Kaltenkirchen Land und Kisdorf bis auf
Lentföhrden und Wakendorf II.
25
Zu prüfen wäre eine Teilregion Kaltenkirchen/Henstedt-Ulzburg mit den Gemeinden Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg,
Nützen, Schmalfeld, Hartenholm anteilig,
Struvenhütten, Stuvenborn, Sievershütten, Hüttblek, Kattendorf, Winsen, Oersdorf, Kisdorf, Alveslohe, Wakendorf II,
Ellerau anteilig. Das Amt Kisdorf führt
zusammen mit seinen Gemeinden eine
Ländliche Struktur- uns Entwicklungsanalyse durch. Gleiches gilt für das Amt
Kaltenkirchen-Land mit dem Unterschied, dass die Ländliche Struktur- und
Entwicklungsanalyse abgeschlossen wurde und derzeit die Dorfentwicklungsplanung konkret betrieben wird.
Zu klären wäre, ob der Rhen funktional
ebenso wie die Gemeinde Ellerau eher
auf Norderstedt ausgerichtet ist.
Nahbereich des Mittelzentrums im
Verdichtungsraum Norderstedt: Bislang die Stadt Norderstedt sowie die
Gemeinde Tangstedt in Stormarn.
Zu prüfen wäre ein Funktionsbereich mit
Ellerau, Quickborn, (Kreis Pinneberg),
Rhen sowie Hasloh und Bönningstedt
(Kreis Pinneberg).
Nahbereich des Ländlichen Zentralorts Nahe/Itzstedt (Alsterraum):
Nahe, Itzstedt, Kayhude, Seth, Oering,
Sülfeld. Zu prüfen wären die Einbeziehung Bargfeld-Stegens und Nienwohld,
darüber hinaus die Funktionalität mit
Bargteheide und der funktionale Anteil
Wakendorf II. Die Funktionen der Gemeinden im Achsenzwischenraum sind
zu beachten. Achsenzwischenraumfunktionen dieses Gebietes sind mit dem Oberalsterraum, Nienwohlder Moor etc.
auf überwiegend landschaftsorientierte
Nutzungen ausgelegt.
Mittelzentraler Nahbereich Bad Segeberg/Wahlstedt:
Bad
Segeberg,
Wahlstedt, Bahrenhof, Blunk, Buchholz,
Bühnsdorf, Dreggers, Fahrenkrug, Geschendorf, Groß Rönnau, Högersdorf,
Klein Gladebrügge, Klein Rönnau, Krems
II, Negernbötel, Nehms, Neuengörs,
Pronstorf,
Rohlstorf,
Schackendorf,
Schieren, Seedorf, Stipsdorf, Strukdorf,
Travenhorst, Traventhal, Wakendorf I,
Weede, Wensin, Westerrade.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
Neuordnung zur Bahnregion "Holsteins
Herz"
mit
Bad
Segeberg/Wahlstedt, LZO Leezen sowie
Teilen des MZ Bad Oldesloe: Abgrenzungsvorschlag: Daldorf, Blunk, Krems
II, Groß Rönnau, Negernbötel, Rickling,
Wahlstedt, Schackendorf, Bad Segeberg,
Klein
Rönnau,
Stipsdorf,
Rohlstorf,
Schieren, Weede, Neuengörs, Bühnsdorf,
Bahrenhof, Wakendorf I, Bebensee, Klein
Gladebrügge, Högersdorf, Fahrenkrug,
Wittenborn, Bark, Kükels, Todesfelde,
Schwissel, Fredesdorf, Leezen, Groß
Niendorf, Neversdorf sowie im Kreis
Stormarn Travenbrück, Traventhal, Teile
des Amtes Bad Oldesloe-Land Kooperationsformen mit dem mittelzentralen Einzugsbereich Bad Oldesloe finden. Vorbild
ist das Leader+ Projekt "Holsteins Herz".
Der Standort Bad Segeberg profiliert sich
innerhalb der Metropolregion Hamburg
und in der Gesundheitsregion Segeberg
als "Gesundheitspark Segeberg", behält aber im Handel seine starke Stellung
als Standort für großflächige Einrichtungshäuser.
Zur Region Nord-Ost zählen dann Geschendorf,
Strukdorf,
Westerrade,
Pronstorf, Travenhorst, Seedorf und Glasau. Hier bestehen Überschneidungen
zum Oberzentrum Lübeck aber auch
nach Ahrensbök (Glasau) und nach Bad
Segeberg. In dem Entwicklungskonzept
für die Region Lübeck sind die Gemeinden Pronstorf, Strukdorf, Geschendorf,
Westerrade der Region Lübeck zugeordnet worden. Die Gemeinden im Nordosten des Kreises Segeberg sind funktional
eng verknüpft mit dem Naturpark Holsteinische Schweiz.
26
Der Nahbereich des Unterzentrums
Bornhöved/Trappenkamp
(Blumen
und Kies, Holz und historische
Schlachten), besteht aus den Gemeinden Bornhöved, Trappenkamp, Daldorf,
Gönnebek Tarbek, Tensfeld, Damsdorf,
Schmalensee und Stocksee. Stärkere
Verflechtungen bestehen zum LZO Wankendorf. Hier wäre eine Prüfung einer
Kreisgrenzen überschreitenden Zusammenarbeit ebenfalls sinnvoll. Die Region
Bornhöved/Trappenkamp ist Standort
einer der größten und erfolgreichsten
Gartenmessen Park and Garden in der
MRH und beheimatet den Erlebniswald
Trappenkamp.
Zum Nahbereich des Oberzentrums
Neumünster werden die Gemeinden
Boostedt, Latendorf und Groß Kummerfeld gerechnet. Einfluss besteht darüber
hinaus auf Großenaspe, Rickling und
Gönnebek. Es wäre zu ermitteln, wie
stark diese Verflechtungen sind, damit
eine sinnvollere Abgrenzung möglich ist.
Projekte aus der Region sind die Aufwertung der Segeberger Heide mit der mittelfristigen Planung eines Naturparks
Segeberger Heide.
Als Grüne Mitte definieren sich Heidmühlen, Forstbezirk Buchholz, anteilig
Bark, Todesfelde, Hasenmoor, Bimöhlen,
Latendorf und Rickling. Eine enge Verzahnung des Gebietes erscheint notwendig zur Planung der neu aufgelegten LSE
II „Grüne Mitte Holstein“ mit der Hauptzielsetzung der Stärkung des Tourismus.
Eine enge Abhängigkeit besteht zum
Nahbereich des Oberzentrums Neumünster. Das wichtigste Projekt aus der Grünen Mitte in Verbindung mit dem Nahbereich des Oberzentrums Neumünster ist
die Aufwertung der gesamten Region zu
einem Naturraum Segeberger Heide.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Entwicklungsziele für die zentralen Orte und ihre Nahbereiche
net, über den aktuellen Stand des
Erreichten zu berichten, auf bisherige
Erfolge hinzuweisen aber auch Probleme offen zu kommunizieren. Darüber hinaus kann die Anwendung eines einheitlichen Indikatorensystems
bzw. gleicher Indikatoren Relationen
zwischen den verschiedenen Akteuren ( Kommunen, Kreise, Länder,
Bund, EU) aufzeigen.
5
Ziele und Indikatoren für
die Schwerpunkte "Arbeiten und
Produzieren", "Zusammen Leben" und "Das Land nutzen"
Als Mess- oder Kenngrößen für die Bewertung und Trendbeschreibung zentraler Politikfelder hat sich die Anwendung
von Indikatoren bewährt. Indikatoren
verfolgen zwei grundsätzliche Zielrichtungen:
•
•
Intern: im Rahmen des Prozessmanagements dienen sie als wichtiges
Controllinginstrument, um frühzeitig
Aussagen über die erfolgreiche und
zielorientierte Ausrichtung des Projektes im Rahmen der Kreisentwicklung zu erhalten. Gegebenenfalls
müssen Modifikationen am Prozessdesign vorgenommen werden, um
die gesteckten Ziele zu erreichen.
Extern: Gerade Aktivitäten und Projekte im Rahmen der Kreisentwicklung erfordern oft eine Zusammenarbeit mehrerer Institutionen ( Politik, Verwaltung, Unternehmen, Verbände etc.) und die Einbindung der
Öffentlichkeit. Die Anwendung eines
Monitoringsystems ist daher geeig-
27
Für ein Indikatorensystem im Rahmen
der nachhaltigen Kreisentwicklung sind
vor allem folgende Anforderungen gegeben:
•
Das Indikatorensystem (nicht der
einzelne Indikator) bildet die drei
Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) ab.
•
Die Indikatoren orientieren sich an
den in der Strategie aufgestellten
Zielen.
•
Der Indikator ist inhaltlich korrekt
und gibt tatsächlich Auskunft über
die gewünschte Zielgröße.
•
Ein Turnus für die Erhebungen sowie
die Mess- und Zielgrößen für die einzelnen Indikatoren sind festgelegt.
•
Die Daten für den Indikator sind verfügbar.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Ziele und Indikatoren
Gerade die Aspekte der Datenverfügbarkeit und eine sinnvolle Anzahl an Indikatoren haben sich als einer der zentralen
Erfolgskriterien für Indikatorensysteme
herausgestellt. Wissenschaftlich noch so
korrekte Indikatorensysteme haben sich
in der Praxis als untauglich herausgestellt, wenn die Verfügbarkeit der Daten
nicht in - einem praktikablen Maße - gegeben war. Der Indikatorenkatalog orientiert sich an der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung,
28
dem Projekt aus dem Umweltforschungsplan im Auftrage des Umweltbundesamtes: Entwicklung von Schlüsselindikatoren für eine nachhaltige Entwicklung, sowie dem Bund/Länder Arbeitskreis Nachhaltige Entwicklung sowie
dem Agenda-Transfer/Bundesweite Servicestelle Lokale Agenda 21.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
6
29
Indikatorenkatalog
Indikator 1
Schwerpunkt:
Arbeiten und Produzieren
Ziel:
Dynamische, innovative und wandlungsfähige Wirtschaftsstrukturen im Kreis Segeberg weiterentwickeln
Indikator:
Wirtschaftswachstum im Produzierenden Gewerbe und bei den
unternehmensorientierten Dienstleistungen in Relation zum
Landesdurchschnitt
Definition:
Wachstumsrate der Beschäftigung der Wirtschaftsbereiche Produzierendes Gewerbe und Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen im Kreis Segeberg
Maßeinheit:
Dimensionslos. Der Indikatorwert zeigt an, ob die Entwicklung
im Kreis Segeberg besser war als im Landesdurchschnitt
(> 100) oder schlechter (< 100).
Indikatorenziel:
Bei diesem Indikator steht nicht die kontinuierliche Steigerung
im Vordergrund. Eine positive Entwicklung zeichnet sich durch
Werte > 100 aus, die jährlich neu ermittelt werden. Das Indikatorziel sind Werte > 100 für jedes Jahr.
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
Zukunftsfeld:
Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien
Alternativer Indikator:
a) Bruttowertschöpfung in Euro je Einwohner
b) Wirtschaftswachstum im Produzierenden Gewerbe in Relation
zum Landesdurchschnitt
Jahr
Land
Kreis
Indikator
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
0,9774
0,9621
0,9917
1,0079
1,0056
1,0150
1,0187
1,0125
0,9993
0,9754
0,9953
1,0278
1,0258
0,9920
0,9710
0,9640
102,2
101,4
100,4
102,0
102,0
97,7
95,3
95,2
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
30
Bruttowertschöpfung im Kreis Segeberg nach Sektoren 1995 bis 2002 in Mio Euro
4.000
3.500
3.337
3.272
3.134
3.677
3.582
3.516
3.343
3.337
3.000
2.500
1.771
2.000
1.630
1.522
1.462
1.492
1.507
96
97
94
90
97
1.571
1.565
1.500
1.000
500
90
0
1995
1996
1997
1998
Land- und Forstw irtscha ft, Fische re i
1999
2000
P ro duzie re nde s Ge w e rbe
100
2001
82
2002
Die nstle istungsse kto r
Bruttowertschöpfung im Kreis Segeberg 1995 bis 2002 in Mio Euro
5.400
5.324
5.253
5.300
5.200
5.121
5.100
4.994
4.999
4.956
5.000
4.920
4.899
4.900
4.800
4.700
4.600
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
Bruttowertschöpfung je Einwohner in EUR
Jahr
Kreis
Land
Index
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
21.205
20.969
20.566
20.118
19.895
20.272
20.314
21.017
20.438
19.775
21.411
20.400
20.609
20.872
21.235
21.489
21620
21.483
1,0782
0,9793
1,0081
0,9761
0,9531
0,9546
0,9453
0,9721
0,9514
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
31
Indikator 2
Schwerpunkt:
Arbeiten und Produzieren
Ziel:
Dynamische, innovative und wandlungsfähige Wirtschaftsstrukturen im Kreis Segeberg weiterentwickeln
Indikator:
Sektorales Arbeitsplatzgewicht des Wirtschaftszweiges am Land
Definition:
Wachstumsrate der Beschäftigung der Wirtschaftsbereiche Produzierendes Gewerbe und Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen im Kreis Segeberg
Maßeinheit:
Prozent
Indikatorenziel:
Halten und Weiterentwickeln des Gewichtes
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
Zukunftsfeld:
Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien
Entwicklung der 10 wichtigsten Wirtschaftszweige im Kreis Segeberg
nach sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (jeweils zum 30.06.)
12.000
Einzelhandel
10.000
Gesundheitswesen
Großhandel, Handelsvermittlung
8.000
Dienstleistungen für Unternehmen
Baugewerbe
6.000
Masc hinenbau
Öffentlic he Verwaltung
4.000
Chemisc he Industrie
Kfz.- Handel, T ankstellen
2.000
Gastgewerbe
0
2000
2001
2002
2003
2004
Sektorales Arbeitsplatzgewicht (Land SH)
Wirtschaftszweig
Einzelhandel
Gesundheits- und Veterinärwesen
Großhandel und Handelsvermittlung
Dienstleistungen für Unternehmen
Baugewerbe
Maschinenbau
Öffentliche Verwaltung
Chemische Industrie
Kfz.-Handel, Tankstellen
Gastgewerbe
06/2003 06/2004
11,7%
10,6%
8,1%
7,8%
15,4%
14,8%
11,0%
10,6%
9,8%
10,6%
15,3%
14,8%
6,1%
6,2%
24,7%
26,4%
11,1%
11,4%
6,7%
7,2%
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
32
Indikator 3
Schwerpunkt:
Arbeiten und Produzieren
Ziel:
Dynamische, innovative und wandlungsfähige Wirtschaftsstrukturen im Kreis Segeberg weiterentwickeln
Indikator:
Entwicklung des Anteils des Kreises Segeberg an den sieben
bundesweit am stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen
Definition:
Veränderung des Anteils des Kreises Segeberg an der (sozialversicherungspflichtigen) Beschäftigung der sieben bundesweit
am stärksten wachsenden Wirtschaftszweige (Wirtschaftsabschnitte)
Maßeinheit:
Prozent
Indikatorenziel:
Indikatorziel: Werte > 0% für jedes Jahr
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
Zukunftsfeld:
Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien
Wirtschaftszweig
Herstellung von Kraftwagen
und sonst. Fahrzeugbau
06/2000
06/2001
06/2002
06/2003
06/2004
403
403
394
407
383
16
21
21
11
10
Datenverarbeitung und Datenbanken
933
654
796
544
550
Forschung und Entwicklung
411
430
445
461
459
Dienstleistungen für Unternehmen
5.453
5.982
6.015
6.195
6.173
Gesundheit-, Veterinär- und
Sozialwesen
8.374
8.520
8.834
8.864
8.825
Kultur, Sport, Unterhaltung
449
502
527
566
516
16.039
16.512
17.032
17.048
16.916
Versicherungen
insgesamt
Anteil & Indikator Kreis
20,97
84,0
21,36
83,0
22,05
83,4
22,65
83,4
22,92
84,1
Anteil & Indikator Land
22,30
89,4
23,95
93,1
24,69
93,4
25,33
93,3
24,99
91,7
Anteil & Indikator Bund
24,95
100
25,72
100
26,43
100
27,14
100
27,25
100
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
33
Indikator 4
Schwerpunkt:
Arbeiten und Produzieren
Ziel:
Dynamische, innovative und wandlungsfähige Wirtschaftsstrukturen im Kreis Segeberg weiterentwickeln
Indikator:
Forschungs- und Entwicklungsintensität (FuE)
Definition:
Anteil des FuE - Personals an allen Beschäftigten, in Relation
zum Bundesdurchschnitt
Maßeinheit:
Zahl der FuE-Beschäftigten im Verhältnis zu der Zahl aller beschäftigten in Schleswig-Holstein
Indikatorenziel:
Erhöhung um 5% bis zum Jahre 2010
Datenquelle:
Stifterverband Wissenschaftsstatistik, StaA
Zukunftsfeld:
Kreis Segeberg als Standort für zukunftsfähige Technologien
Anteil in 0/00 & Indikator
06/2000
06/2001
06/2002
06/2003
06/2004
Kreis
5,3
112,8
5,5
112,2
5,7
109,6
6,1
113,0
6,2
117,0
Land
4,8
102,1
4,7
95,9
4,7
90,4
5,0
92,6
5,0
94,3
Bund
4,7
100,0
4,9
100,0
5,2
100,0
5,4
100,0
5,3
100,0
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
34
Indikator 5
Schwerpunkt:
Arbeiten und Produzieren
Ziel:
Arbeitsplatzorientierte Strukturpolitik gestalten
Indikator:
Arbeitslosenquoten
Definition:
Arbeitslosenquoten bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen
sowie abhängige zivile Erwerbspersonen
Maßeinheit:
Prozent
Indikatorenziel:
Ausgangszahl: Arbeitslosenquote Land: - bezogen auf alle Erwerbspersonen
Arbeitslosenquote Kreis Segeberg: - bezogen auf alle Erwerbspersonen
Zielgröße: Halten bzw. Verbesserung der Position im landesweiten Vergleich
Der Indikator stellt die Situation auf dem Arbeitsmarkt (u.a.
differenziert nach Geschlecht, Alter und Dauer) dar.
Datenquelle:
Arbeitsagentur
Arbeitslosenquoten (Jahresdurchschnitt) im Kreis Segeberg
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
Kreis
8,3%
7,9%
8,0%
7,9%
7,2%
7,3%
8,2%
8,8%
8,9%
7,9%
Index
0,80
0,80
0,80
0,81
0,77
0,78
0,79
0,80
0,80
0,78
Arbeitslose im Kreis Segeberg
Arbeitslose insgesamt
Arbeitslosenquote in %
Quartal
Quartal
Jahr
I
II
III
IV
I
II
III
IV
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
8.635
9.822
10.350
9.917
9.044
8.900
9.667
11.184
11.210
11.997
8.153
9.545
9.367
8.820
8.106
8.052
9.445
10.987
10.537
11.538
8.277
9.342
9.462
8.788
8.250
8.583
9.354
10.921
10.311
11.233
8.976
9.951
9.718
8.908
8.407
9.014
9.925
10.503
10.543
10.588
8,1
9,1
9,5
9,0
8,1
7,6
8,1
8,2
8,3
8,9
7,6
8,8
8,5
7,9
6,9
6,7
7,8
8,0
7,8
8,6
7,7
8,6
8,5
7,9
7,0
7,2
7,7
8,0
7,6
7,7
8,3
9,1
8,8
8,0
7,2
7,5
8,2
7,8
7,8
7,9
Gemeinden mit hohem Anteil Jugendarbeitslosigkeit (über 1,0%) sind aufgefordert, zusammen mit ihren zentralen
Orten und der örtlichen Agentur für Arbeit
Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit
aufzulegen.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
35
Indikatorenkatalog
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
36
Indikatorenkatalog
37
Indikator 6
Schwerpunkt:
Arbeiten und Produzieren
Ziel:
Arbeitsplatzorientierte Strukturpolitik gestalten
Indikator:
Arbeitslosenquoten
Definition:
Arbeitslosenquoten bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen
sowie abhängige zivile Erwerbspersonen
Maßeinheit:
Prozent
Indikatorenziel:
Ausgangszahl: Arbeitslosenquote Land: - bezogen auf alle Erwerbspersonen
Arbeitslosenquote Kreis Segeberg: - bezogen auf alle Erwerbspersonen
Zielgröße: Halten bzw. Verbesserung der Position im landesweiten Vergleich
Der Indikator stellt die Situation auf dem Arbeitsmarkt (u.a.
differenziert nach Geschlecht, Alter und Dauer) dar.
Datenquelle:
Arbeitsagentur
Anteil der Erwerbsfähigen im Kreis Segeberg
Jahr
Erwerbstätige Erwerbsfähige
Erwerbstätigenquote
2002
110.500
172.707
63,9 %
2001
111.500
172.849
64,5 %
2000
110.900
172.344
64,3 %
1999
108.200
171.890
62,9 %
1998
106.600
171.006
62,3 %
1997
106.500
169.689
62,8 %
1996
106.100
168.357
63,0 %
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
38
Indikator 7
Schwerpunkt:
Arbeiten und Produzieren und Zusammen Leben
Ziel:
Familienfreundliche Arbeitsstrukturen fördern
Indikator:
Betreuungsplätze im Kreis Segeberg für die Gruppe der
0- unter 3 / 3- unter 6 / 6- unter 14-Jährigen bezogen auf die
Gesamtzahl der Kinder in dieser Altersgruppe
Definition:
Durchgängige Betreuung der Kinder von mindestens sechs
Stunden unter Einbeziehung der Mittagszeit (KiTa Verordnung)
Maßeinheit:
Summe der zur Verfügung stehenden Plätze für die jeweilige
Altersstufe
Relation der Summe der zur Verfügung stehenden Plätze für die
Kinder der Alterstufe zur Gesamtzahl der Kinder in der Altersstufe
Indikatorenziel:
Steigerung der zur Verfügung stehenden Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze mit (Ganztagsbetreuung)
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein,
Jugendamt Kreis Segeberg
Zukunftsfeld
Familiengerechte Arbeitsstrukturen fördern
2004
2003
2002
2001
2000
Betreuungsplätze im Kreis Segeberg
Plätze
Anzahl d. Kinder
Quote
Plätze
Kinderkrippen
(0 – <3 Jahre)
Kindergärten
(3 – <6 Jahre)
Kinderhorte
(6 – <14 Jahre)
161
6.590
814
7.952
8.165
22.789
2%
80%
3%
156
6.690
868
7.622
8.393
22.995
Quote
2%
79 %
3%
Plätze
156
7.120
781
7.367
8.464
23.076
Quote
2%
84 %
3%
Plätze
166
7.247
783
7.155
8.303
23.074
Quote
2%
87 %
3%
Ganztagesplätze
126
990
539
Quote
1,8 %
11,9 %
2,3 %
Plätze
197
7.132
773
Anzahl d. Kinder
7.088
8.010
23.238
Quote
2,8 %
89 %
3,3 %
182
1.586
656
2,6 %
19,8 %
2,8 %
Anzahl d. Kinder
Anzahl d. Kinder
Anzahl d. Kinder
Ganztagesplätze
Quote
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
39
Indikator 8
Schwerpunkt:
Arbeiten und Produzieren
Ziel:
Bildung und Qualifizierung kontinuierlich verbessern
Indikator:
Abschlüsse bei Entlassung aus den allgemeinbildenden Schulen
(Anteil an der gleichaltrigen Bevölkerung in Prozent)
Abschluss der Fachhochschulreife oder Hochschulreife bei der
Entlassung aus den berufsbildenden Schulen (Anteil an der
gleichaltrigen Bevölkerung in Prozent)
Definition:
Durchgängige Betreuung der Kinder von mindestens sechs
Stunden unter Einbeziehung der Mittagszeit (KiTa Verordnung)
Maßeinheit:
Prozent
Indikatorenziel:
Reduzierung des Anteils ohne Schulabschluss, Steigerung des
Anteils mit höheren Schulabschlüssen, mindestens Landesdurchschnitt
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
Zukunftsfeld
Bildung
Schulabschlussquoten Kreis Segeberg / Schleswig-Holstein in %
Abitur
Realschule
Hauptschule
kein Hauptschulabschluss
Jahr
Kreis
Land
Kreis
Land
Kreis
Land
Kreis
Land
2001 gesamt
16,9
20,6
31,1
31,5
30,6
33,4
9,7
10,5
männlich
14,3
18,4
29,2
29,3
32,8
36,3
13,5
12,8
weiblich
19,8
22,8
33,2
33,8
28,2
30,5
7,6
8,1
2002 gesamt
15,1
20,7
31,6
28,4
29,1
33,2
8,9
10,7
2003 gesamt
15,8
21,8
30,3
31,0
30,2
33,8
8,8
9,9
MigrantInnen integrieren
Schulabschlussquoten im Kreis Segeberg in %, Schuljahr 2003/2004
ohne Schulabschluss
mit Schulabschluss
Anzahl
Quote
Anzahl
Quote
gesamt
146
5,7
2.428
12,9
davon Migranten
17
12,9
115
87,2
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
40
Indikator 9
Schwerpunkt:
Zusammen Leben
Ziel:
Ausgewogene Entwicklung von Stadt und Land fördern,
dezentrale Konzentration fördern
Indikator:
Wanderungsbewegung der Haushalte in einer räumlichen Einheit (Stadt, Kommune) des Kreises und Fortzüge in das Umland, räumliche Verteilung der Wanderungsgewinne im Kreisgebiet
Definition:
Anzahl der Um- und Fortzüge der Haushalte in den Kommunen
des Kreises und Fortzüge in das Umland
Das Leitbild der dezentralen Konzentration setzt die strikte Anwendung des zentrale Orte Konzeptes voraus. Hintergrund:
Negative Wanderungssaldi innerhalb der Städte und Abwanderung in das Umland zeigen, dass Stadtbewohnerinnen und bewohner keine bedürfnisgerechten Wohnangebote finden. Die
Folgen sind: Einwohnerverlust, geringe Auslastung der vorhandenen Infrastrukturangebote, Destabilisierungs- und Segregationstendenzen, Umweltbelastung durch Flächenwachstum und
zusätzliche Verkehrsströme.
Maßeinheit:
Anzahl der Haushalte (Anzahl der Personen), die ihren Wohnsitz
innerhalb der räumlichen Einheit ummelden, bzw. abmelden
und in das Umland ziehen.
Bevölkerungszahlen der Zentralen Orte einschließlich der Achsenräume sowie der übrigen Gemeinden
Indikatorenziel:
Das Ziel ist eine ausgeglichene Bilanz der Fort- und Zuzüge
sowie eine geringe Fluktuationsrate innerhalb der räumlichen
Einheit.
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, kommunale Erhebungen
Zukunftsfeld
Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung
Zu- und Fortzüge im Kreis Segeberg 1995 bis 2002
25.000
19.685
19.908
20.000
17.188
16.912
20.904
19.992
17.736
20.766
18.657
19.293
18.034
19.208
16.919
19.334
17.742
16.818
15.000
10.000
5.000
1.261
0
1995
1.192 1.327
1996
986
1.086
1997
931 1.086
1.051
1998
1.111 1.003
1999
1.041
2000
894
983
2001
822
998
2002
Zuzüge gesamt
Zuzüge über die Grenzen des Bundesgebiets
Fortzüge gesamt
Fortzüge über die Grenzen des Bundesgebiets
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
907
Indikatorenkatalog
Besonders hohe Zuzüge pro 100 Einwohner verzeichnen Gemeinden in den ländlichen Gebieten des Kreises. Damit wird
die Attraktivität des ländlichen Raumes
unterstrichen, dennoch ist es planerisch
wünschenswert, eine stärkere Konzentra-
41
tion auf die zentralen Orte des Kreises zu
bewirken. Gemeinden mit einem hohen
Anteil an Fortzügen (> 100) sollten sich
einer altersspezifischen Ursachenanalyse
unterziehen und geeignete Maßnahmen
ergreifen um gegenzusteuern.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
42
Indikatorenkatalog
43
Indikator 10
Schwerpunkt:
Zusammen Leben
Ziel:
Ausgewogene Entwicklung von Stadt und Land fördern
Indikator:
Bilanz der Bevölkerungsentwicklung
Definition:
Datenermittlung zu Anzahl und Altersstruktur der Bevölkerung,
die den demographischen Wandel erfassen, verorten und belegen.
Maßeinheit:
Anzahl und Alter der Bevölkerung im Kreis
Indikatorenziel:
Ziel ist eine konstante Bevölkerungsentwicklung für den Kreis
Segeberg auch über den Planungszeitraum 2015 hinaus. Siehe
Bevölkerungsentwicklung 2004 bis 2020, Materialband
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein,
10. Koordinierte Bevölkerungsprognose, März 2005
Zukunftsfeld
Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung: Gemeinden mit über dem
Kreisdurchschnitt liegenden negativen
44
Werten sollten verstärkt darauf achten, ob
die gemeindliche Infrastruktur insbesondere für jüngere Familien attraktiv ist.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
45
Indikator 11
Schwerpunkt:
Zusammen Leben
Ziel:
Lebensbedingungen von Familien verbessern
Indikator:
Geburtenrate im Kreis Segeberg
Definition:
Der demographische Wandel unserer Gesellschaft beruht primär
auf den rückläufigen Geburtenraten der letzten Jahre. Aufgrund
der bisherigen Rahmenbedingungen für Familien, entscheiden
sich immer mehr Frauen für die berufliche Karriere anstatt für
eigene Kinder.
Maßeinheit:
Lebend geborene Kinder und Anzahl der Kinder pro 100 Frauen
im gebärfähigen Alter
Indikatorenziel:
Steigerung der Geburtenrate im Kreis Segeberg, Annäherung
der Geburten pro 100 Frauen von zur Zeit 16 auf 20. (Erreichung Nettoreproduktionsrate von 2,01)
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, A II 1-j
Zukunftsfeld
Familiengerechte Arbeitsstrukturen;
Nachhaltige Regionalentwicklung
Lebendgeborene im Kreis Segeberg 1995 bis 2004
3.000
2.452
2.500
2.223
2.320
2.480
2.451
2.550
2.654
2.577
2.460
2.202
2.000
1.500
1.000
500
0
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
2001
2002
2003
2004
Indikatorenkatalog
Die Karte zeigt den Anteil der Lebendgeborenen pro 100 Einwohner in den Kommunen. Deutlich erhöht sind die Werte in
den ländlichen Gebieten des Kreises,
46
vielfach über dem Wert von 1,0%. Die
städtisch geprägten Gebiete des Kreises
liegen zurück.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
47
Indikator 12
Schwerpunkt:
Zusammen Leben
Ziel:
Lebensbedingungen von Familien verbessern
Indikator:
Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften
Definition:
siehe oben
Maßeinheit:
Prozent
Indikatorenziel:
Rückgang des Anteils
Datenquelle:
Bundesagentur für Arbeit
Zukunftsfeld
Familiengerechte Arbeitsstrukturen
August 2005:
Bedarfsgemeinschaften 7.959, davon 2.615 mit Kindern Quote: 32,85 %
Personen in Bedarfsgemeinschaften insgesamt: 15.185
Erwerbsfähige Hilfebedürftige insgesamt: 10.782, Quote: 71 %
Nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige: 4.403. Quote; 29 %
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
48
Indikator 13
Schwerpunkt:
Zusammen Leben
Ziel:
Lebensbedingungen gesünder gestalten
Indikator:
Vorzeitige Sterblichkeit
Definition:
Zahl der vor Beginn des 66. Lebensjahres gestorbenen Frauen
und Männer bezogen auf die jeweilige Bevölkerung dieser Altersgruppe
Über die Sterblichkeitsrate lassen sich Rückschlüsse auf den
Gesundheitszustand der Bevölkerung ziehen. Todesfälle vor
dem Alter von 65 Jahren gelten als vorzeitig.
Maßeinheit:
Jeweils getrennt für die weibliche und männliche Bevölkerung:
Anzahl der Todesfälle <65 Jahre je 100.000 Einwohner <65
Jahren (absolute Fallzahlen und altersstandardisierte Sterbeziffer)
Indikatorenziel:
Ziel ist ein weiterer Rückgang der vorzeitigen Sterblichkeit;
Anhalten des Trends der vergangenen Jahrzehnte.
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Todesursachenstatistik, Bevölkerungsstatistik
Zukunftsfeld
Gesunde Lebensbedingungen
Vorzeitige Sterblichkeit in der Altersgruppe von 0-64 Jahre
pro 100.000 Einwohner 1993 bis 1997 (Mittelwert)
Land
Kreis
Frauen
Männer
Frauen
Männer
166,5
319,3
154,4
287,2
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
49
Indikator 14
Schwerpunkt:
Zusammen Leben
Ziel:
Lebensbedingungen gesünder gestalten
Indikator:
Vermeidbare Sterblichkeit
Definition:
Vermeidbare Todesursachen sind:
Chronische Leberkrankheit und –zirrhose (15 bis <65 Jahre,
koronare Herzkrankheiten (35 bis <65 Jahre), chronisch rheumatische Herzkrankheiten (5 bis <65 Jahre), Lungenkrebs (5
bis <65 Jahre), Bluthochdruck und Schlaganfall (35 bis <65
Jahre), Kraftfahrzeugunfälle (alle Altersgruppen), Brustkrebs
(Frauen 25 bis <65 Jahre), Gebärmutterhalskrebs (Frauen 15
bis <65 Jahre), Morbus Hodgin (5 bis <65 Jahre), Magen- und
Duodenalgeschwüre (25 bis <65 Jahre), perinatale Sterbefälle
(totgeborene und bis zum 7. Lebenstag verstorbene Säuglinge),
Asthma (5 bis <65 Jahre, Suizidfälle sowie Säuglingssterblichkeit (Frühsterblichkeit, Spät- und Nachsterblichkeit). Exakte
Altersstandardisierung ist erforderlich.
Maßeinheit:
Geschlechtsspezifische Sterblichkeit nach den vermeidbaren
Todesursachen und ihr Anteil an allen Sterbefällen in Prozent
Indikatorenziel:
Ziel ist ein weiterer Rückgang der vermeidbaren Sterblichkeit.
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Todesursachenstatistik, Bevölkerungsstatistik
Zukunftsfeld
Gesunde Lebensbedingungen
Ursachenspezifische Sterblichkeit
Standardisierte Mittelwerte je 100.000 Ew. im Zeitraum 1993 bis 1997
nach bestimmten Altersgruppen und Geschlecht
Koronare
Herzerkrankungen
Hypertonie
& Schlaganfall
Chronische
Lebererkrankungen
und zirrhose
Lungenkrebs
Brustkrebs
Gebärmutterhalskrebs
Kfz-Unfälle
Alter
35 bis 64
35 bis 64
15 bis 74
5 bis 64
25 bis 64
15 bis 64
alle Altersgruppen
Geschlecht
F
F
F
F
M
F
F
F
M
Kreis
Segeberg
22,0
122,4 10,6 26,4 11,5 21,8
8,5
31,2
34,7
3,9
5,0
16,4
Land S-H
27,2
115,5 16,0 25,4 13,7 27,9
8,9
32,1
36,5
4,1
4,7
13,4
SMQ*
82,1
106,2 68,6 12,1 84,4 78,3 95,3 97,0
94,7
94,7
117,1
118,3
M
M
M
* Standard-Mortalitäts-Quotient: Verhältnis von beobachteten zu erwarteten Sterbefällen
Quelle: Sterblichkeit in Schleswig-Holstein 1980 bis 1998, Kiel November 2001
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
50
Indikator 15
Schwerpunkt:
Zusammen Leben
Ziel:
Lebensbedingungen gesünder gestalten
Indikator:
Anteil der adipösen Kinder gemäß Schuleingangsuntersuchung
Alternativ:
Definition:
Zahngesundheit von Kindern
Impfungen bei Kindern
Anteil der Kinder mit Befund Adipositas gemäß Schuleingangsuntersuchung
Alternativ:
Gebisszustand nach DMFT-Index bei
6 – 12 Jährigen Kindern
Maßeinheit:
Durchimpfungsraten, Anteilswerte
Indikatorenziel:
Über den Anteil der übergewichtigen und adipösen sowie über
die Zahngesundheit der Kinder lassen sich Rückschlüsse auf
den Gesundheitszustand der Bevölkerung ziehen. Der Indikator
für die Zahngesundheit weist auf soziale Benachteiligung ( Fehlund Mangelernährung, mangelnde Für- und Vorsorge, unzureichendes Wissen über Zahnpflege) hin. Impfungen immunisieren
gegen gesundheitsgefährdende und übertragbare Infektionskrankheiten; sie dienen nicht nur dem individuellen Schutz sondern verhindern auch die Ausbreitung der Infektionskrankheiten.
Ziel ist die Senkung des Anteils der Adipositasbefunde,
Senkung des Index, Erhöhung der Durchimpfungsraten
Datenquelle:
Schuleingangsuntersuchungen, jugendzahnärztlicher Dienst
Zukunftsfeld
Gesunde Lebensbedingungen
Impfschutz bei Kindern und Jugendlichen
im Kreis Segeberg und im Land Schleswig-Holstein 1999 und 2000
Schulanfänger 6-7jährig
1999
29,8*
BCG
94,2
Polio
96,5
Diphterie
96,8
Tetanus
62,4
Pertussis
89,0
Masern, mind. 1x
85,1
Mumps, mind. 1x
76,1
Röteln, mind. 1x
78,2
Hib
29,3
Hepatitis B
0,0
Varicellen
Impfschutz kompl. 70,6
4. Klasse, ca. 10jährig
2000
1999
2000
8. Klasse, ca. 14 j.
1999
2000
42,5
25,9*
35,0
62,5
54,0
52,8
45,2
81,8
69,5
68,4
93,5
95,9
94,2
95,9
93,5
96,2
94,2
90,9
91,5
91,6
96,4
97,5
97,0
97,5
96,3
97,6
95,9
93,9
91,4
91,6
96,4
87,7
97,1
97,5
96,3
97,6
97,0
96,9
92,1
91,5
67,3
70,9
74,1
15,7
15,3
25,0
27,2
18,1
7,3
10,9
88,0
88,1
89,3
86,7
89,8
86,9
91,5
84,8
77,5
89,0
87,7
88,4
89,1
85,6
89,2
86,4
91,5
69,6
76,0
88,5
77,5
80,4
81,7
74,4
76,4
77,2
82,5
51,5
66,8
75,3
78,2
83,1
81,6
24,1
23,7
62,5
62,3
35,5
44,5
49,1
24,7
30,7
35,1
44,6
12,1
30,5
48,1
35,3
36,8
6,0
42,7
27,4
0,1
0,1
0,1
0,0
0,1
70,2
76,0
71,0
31,3
28,4
9,1
0,1
Quelle: Arbeitsgemeinschaft des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes in den Kreisen S.H.
*Neue gesetzl. Grundlage: geimpft wird nur noch bei Indikationsfällen
Die o.a. Prozentangaben beziehen sich auf vorgelegte Impfbücher oder Impfpässe, Impfbescheinigungen sowie
Aufzeichnungen des Jugendärztlichen Dienstes. Im Kreis Segeberg wurden 1999 von 87,6% und 2000 von
88,9% der Schulanfänger Impfbücher vorgelegt
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
51
Vorsorgeuntersuchungen der bei der Einschüleruntersuchung 2002
vorgelegten Früherkennungshefte in Schleswig-Holstein und
im Kreis Segeberg, 2002 und 2004
Durchführungsquote
Schleswig-Holstein
U Alter
1
2
3
4
5
6
7
8
9
1. Lebenstag
2.-10. Lebenstag
4.-6. Lebenswoche
3.-4. Lebensmonat
6.-7. Lebensmonat
10.-12. Lebensmonat
21.-24. Lebensmonat
42.-48. Lebensmonat
60.-64. Lebensmonat
Kreis Segeberg
2002
2002
2004
99,0%
99,0%
98,1%
98,0%
97,5%
97,0%
95,8%
92,0%
88,0%
98,7%
98,7%
98,3%
97,4%
97,1%
96,7%
95,3%
91,1%
87,4%
98,8%
98,6%
98,1%
97,7%
96,8%
96,2%
94,3%
90,1%
87,6%
Bei 3.199 Schuleingangsuntersuchungen im Kreis Segeberg wurden 2.862 Früherkennungshefte vorgelegt. Die
Response-Quote liegt somit bei 89,5%. Die Prozentangaben beziehen sich auf die vorgelegten Hefte.
Ergebnisse der Einschüleruntersuchungen in Schleswig-Holstein und
im Kreis Segeberg in 2002 & 2004
Die in Schleswig-Holstein und im Kreis Segeberg festgestellten Befunde in der
Einschüleruntersuchung 2002 mit einer Häufigkeit von mehr als 5 %,
sowie im Kreis Segeberg 2004 mit einer Häufung von mehr als 5%
Häufigkeit
Kreis Segeberg
Schleswig-Holstein
Erkrankung
Sehstörungen
Sprachstörung
Koordinationsstörung
Hörstörung
Adipositas
Verhaltensauffälligkeiten
Haltungsschwäche
Allergie
2002
2002
2004
21,9%
15,1%
13,1%
7,1%
7,3%
6,7%
4,4%
5,6%
18,4%
14,1%
15,5%
6,4%
6,8%
13,4%
8,2%
3,9%
20,8%
15,3%
19,6%
6,4%
7,1%
15,8%
6,8%
3,3%
Quelle: Untersuchungen des Kinder- und jugendärztlichen Dienstes in Schleswig-Holstein im Jahre 2002, 2004
Kreis Segeberg.
Erfasst wurden 2002 im Kreis Segeberg 2.675 und in Schleswig-Holstein 29.384 Schuleingangsuntersuchungen.
2004 wurden 3.199 Schuleingangsuntersuchungen im Kreis Segeberg durchgeführt.
Auch wenn die 2002 und 2004 erhobenen Erkrankungsraten keine Realibilität und Validität aufweisen und damit
keine verlässlichen Daten zur Prävalenz der Morbidität im Kindesalter möglich sind, werden dennoch wichtige
Handlungsfelder für Maßnahmen zur Minderung der gesundheitlichen Belastung in Schleswig-Holstein deutlich.
Für Erkrankungen die in der Schuleingangsuntersuchung in einer Häufigkeit von 5% aller einzuschulenden Kinder auftreten, besteht dringender gesundheitspolitischer Handlungsbedarf im Sinne der Einführung gesundheitsfördernder Maßnahmen sowie der Ausrichtung der Gesundheitserziehung in der Schule. Insgesamt untersucht der Kinder- und Jugendärztliche Dienst in Schleswig-Holstein auf insgesamt 47 unterschiedliche Krankheitsbilder (vgl. Bericht über Schuleingangsuntersuchungen in Schleswig-Holstein 1999-2002, 2004 Kreis SE)
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
52
Indikator 16
Schwerpunkt:
Zusammen Leben
Ziel:
Gewalt in der Gesellschaft verringern
Indikator:
Straftaten
Definition:
Erfassung der bekannt gewordenen Straftaten je 1000 Einwohnerinnen und Einwohner (differenziert nach Delikten, Alter und
Geschlecht), Häufigkeit von Straftaten, Kriminalitätsprofil, Deliktstruktur, Angaben zum Opfer, Angaben zum Täter.
Grundlage der Strategien innerhalb der Kriminalprävention
nach regionalen Einheiten ist eine Bilanzierung der Merkmale
eines definierten Betrachtungsraumes und Zeitraumes zugunsten von Aussagen zur Kriminalitätsstruktur.
Maßeinheit:
In absoluten Zahlen und Prozentangaben
Indikatorenziel:
Ziel ist die Reduzierung der absoluten Zahl der Gewaltstraftaten
und der Anteil der Gewaltstraftaten an der Gesamtkriminalität
Datenquelle:
Kriminalstatistik der Polizeidirektion Segeberg
Zukunftsfeld
Gewaltfreiere Gesellschaft
Straftaten je 1.000 Einwohner
2003
2004
Bad Segeberg
126
139
Kaltenkirchen
123
123
Norderstedt
101
99
Bad Bramstedt
99
125
Henstedt-Ulzburg
84
80
Wahlstedt
68
k. A.
Ländlicher Raum
50
k. A.
Kreis Segeberg
81
81
Von den 2003 ermittelten Tatverdächtigen waren 77,4 männlich und 22,4 weiblich. Der
Anteil der Nichtdeutschen lag bei 15,6%.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
53
Indikator 17
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Minimierung des Flächenverbrauchs und der Landschaftszerschneidung (ohne Berücksichtigung der A20)
Indikator:
Flächenbilanz
Definition:
•
Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche (5 Jahreszeiträume, Kreis insgesamt, ggfs. nach Achsenraum, Achsenzwischenraum und ländlicher Raum unterteilen)
•
Anteil der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume (vergleichende Bestandsaufnahme der Längen der klassifizierten
Straßen bezogen auf die Kreisfläche im Vergleich zu Land
und HH. Randkreisen, kartographische Ermittlung der unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume nach noch festzulegenden Flächengrößen)
•
Entsiegelung von Flächen (Erfassung ist abhängig von Datenlage)
•
Reaktivierung von Flächen/Altstandorten (Erfassung ist abhängig von der Datenlage)
Neuinanspruchnahme von landwirtschaftlichen Freiräumen
durch Siedlungs- und Verkehrsflächen (Negativindikator), Entsiegelung/Rückbau bereits überbauter Flächen (Positivindikator); vorrangige Nutzung von Brachen.
Eine kontinuierliche Minimierung des Flächenverbrauchs durch
gezielte Nutzung von Brachen und die Rückführung der Neuversiegelungsrate auf ein verträgliches Maß stellt eine Querschnittsaufgabe auf unterschiedlichen Aktionsebenen dar.
Maßeinheit:
Indikatorenziel:
1.
Gebäude-, Betriebs- und Verkehrsflächen in Hektar
2.
Anzahl der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume
3.
Hektar entsiegelter Fläche
4.
Hektar wieder genutzter Brachen
Zunahme der Gebäude-, Betriebs- und Verkehrsfläche bis 2010
auf 300 ha begrenzen
Halten der unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume mit mehr
als 3.000 ha auf 62 % der Kreisfläche ( ohne Berücksichtigung
der A 20 )
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein und eigene Erhebungen, kommunale Erhebungen
Zukunftsfeld
Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung
Flächenbilanz
Gebäude-, Betriebs- und Verkehrsfläche im Kreis Segeberg
31.12.1996
31.12.2000
Zu- / Abnahme
13.343 ha
13.987 ha
+ 644 ha
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
54
Minimierung der Landschaftszerschneidung
Kategorien unzerschnittener Räume
1 - bis 1.000 ha
1.000 bis 3.000 ha
> 3.000 ha
0,6
434,8
69,28
61,38
411,21
15,56
393,52
904,33
399,69
26,47
3,71
846,38
165,83
289,48
84,55
461,25
15,25
60,9
51,11
5,61
451,64
687,09
395,88
963,34
2.688,84
1.057,69
1.128,33
1322,89
2.669,09
1.552,95
1.212,08
1.424,18
1.972,01
1.898,33
2.470,95
2.757,26
1.199,22
2.304,66
2.364,98
1.640,51
1.154,32
1.372,73
2.068,44
2.557,75
2.309,21
2.373,69
4.509,38
3.517,75
7.819,67
2.2724,88
3.038,73
4.825,38
3.107,33
7.064,58
5.549,51
3.279,89
7.362,56
6.522,59
3.818,46
7.198,86
5%
41.500,11
Der Kreis Segeberg arbeitet in der Metropolregion Hamburg intensiv in dem Leitprojekt „Bewusstseinswandel im Flächenverbrauch“. Den Vorsitz der Arbeitsgruppe hat der Landrat des Kreises Segeberg
übernommen. Ins gesamt wurden 3 Zukunftswerkstätten organisiert und durchgeführt und eine Wanderausstellung realisiert um das Bewusstsein für Flächenverbrauchsminimierung in der Region zu
stärken. Im Kreis Segeberg ist als Pilotprojekt am Beispiel der Gemeinde Trappenkamp vorgesehen, die Mobilisierung
von verfügbarem, bereits erschlossen
Bauland zu erarbeiten und auf den Bau-
31 %
83.140,71
62 %
landmarkt zu bringen (Baulückenkataster). Das Verfahren soll auf alle zentralen
Orte im Kreis Segeberg ausgeweitet werden.Gemeinden im ländlichen Raum verfügen sehr häufig über hohe Wohnflächen
je Einwohner, ein Indiz dafür, inwieweit
Single-Haushalte und Haushalte älterer
Menschen, in denen die Kinder aus dem
Haus sind, den Immobilienmarkt beeinflussen. Notwendig sind Wohnformen, die
für mehrere Generationen geeignet sind.
Niedrige Werte weisen Gemeinden mit
hohen Alten- und Pflegeheimplätzen aus,
die den Wert nach unten drücken.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
55
Indikatorenkatalog
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
56
Indikatorenkatalog
57
Indikator 18
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Artenvielfalt durch Naturschutz und naturverträgliche Nutzungsformen erhalten
Indikator:
Rechtlich gesicherte Flächen für Zwecke des Naturschutzes
(Natura 2000 Gebiete, Naturschutzgebiete)
Definition:
Flächenanteil der naturschutzrechtlich gesicherten Gebiete, die
vorrangig dem Schutzgut „Arten und Biotope“ dienen.
Maßeinheit:
Fläche in Prozent in Bezug auf die Kreisfläche, Flächenvergleich
zum Land sowie zu den Hamburg-Randkreisen, siehe Datenprofil.
Indikatorenziel:
X Prozent der Kreisfläche bis 2010, + 1 Prozent auf den Bestand; Steigerung von 0,2 Prozent pro Jahr
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein und eigene Erhebungen, Lanu,
die vorhandenen Natura 2000 Gebiete von übergeordneter Bedeutung sind teilweise in den Natur- und Landschaftsschutzgebieten enthalten
Zukunftsfeld
Potentiale einer multifunktionalen Landwirtschaft, ökologische
Potentiale sowie Potentiale für Tourismus und Lebensqualität
der BürgerInnen
Naturschutzgebiete:
Landschaftsschutzgebiete:
2.269 ha, 1,7% der Kreisfläche
10.449 ha, 8% der Kreisfläche
Darüber hinaus verfolgt der Kreis das
Ziel, Renaturierungsvorhaben zu intensivieren. Als Beispiel dient das Projekt „Naturschutzund
Gewässerentwicklung
Leezener Au“ welches auf 10 Jahre angelegt ist und Gesamtkosten von 2,8 Mio
Euro beinhaltet (EU-. Bundes- und Landesmittel).
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
58
Indikator 19
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Landwirtschaft fördern
Indikator:
Hektarerträge der landwirtschaftlichen Betriebe und Anteile der
Sonderanbaubetriebe am Land SH; Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe an der Gesamtzahl der landw. Betriebe
Definition:
Je höher der Hektarertrag umso höheres Einkommen ist möglich.
Je größer die Anzahl der Sonderanbaubetriebe, desto weniger
schwankend ist das Gesamteinkommen in der Landwirtschaft.
Stärkere Ausschöpfung landwirtschaftlicher Nischen.
Maßeinheit:
Dt pro ha und Anteilswerte; in Prozent
Indikatorenziel:
Halten bzw. Anpassen an den Landesdurchschnitt der ha Erträge; Halten und Weiterentwickeln der Anteile der Sonderanbaubetriebe des Kreises; Steigerung der ökologisch wirtschaftenden Betriebe
Datenquelle:
Landwirtschaftskammer, Statistisches Amt für Hamburg und
Schleswig-Holstein; eigene Berechnungen
Zukunftsfeld
Potentiale einer multifunktionalen Landwirtschaft
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
59
Hektarerträge 2004 in dt/ha
600
500
400
300
200
100
0
Land Sc hleswig- Holstein
Kreis Segeberg
Anteile der Sonderanbaubetriebe im Kreis Segeberg
Land SH
Kreis Segeberg
Betriebe
LF in ha
Betriebe
Anteil
LF in ha
Anteil
Gemüseanbau
590
6.219
19
3,0 %
83
1,3 %
Blumen und Zierpflanzen
348
250
35
10,0 %
35
14,0 %
Erdbeeren
124
945
8
6,5 %
62
6,6 %
Baumschulen
442
4.339
21
4,8 %
98
2,2 %
5.686
142.307
563
10,0%
16.807
11,8 %
Landw. Betriebe mit
Waldfläche & Forstbetriebe ab 10 ha
Landwirtschaftliche Betriebe mit ökologischem Landbau 2003
Kreis Segeberg
Land SH
Betriebe
Anteil
LF in ha
Anteil
36
2,2 %
2.287
2,4 %
344
1,8 %
22.561
2,0 %
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
60
Indikator 20
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Naturerleben im Tourismus verbessern
Indikator:
Anzahl der Naturerlebnisräume, Naturparks, Waldfläche, Fahrrad-, Reit- und Wasserwanderwege
Definition:
Naturerlebnisräume sollen den Besuchern und Besucherinnen
ermöglichen, Natur, Naturzusammenhänge und den unmittelbaren Einfluss des Menschen auf die Natur zu erfahren.
Maßeinheit:
Anzahl, Fläche, Länge in Bezug zur Kreisfläche
Indikatorenziel:
Anzahl der Naturerlebnisräume, der Naturparks und der erholungswirksamen landschaftsgebundenen Angebote steigern
Datenquelle:
MUNL, LANU und Kreis
Zukunftsfeld
Potentiale einer multifunktionalen Landschaft für Tourismus und
Naherholung
Der Kreis Segeberg beheimatet zwei Naturerlebnisräume: den Wildpark Eekholt
und den Erlebniswald Trappenkamp. Der
Naturpark Holsteinische Schweiz ist insgesamt 75.328 ha groß, davon entfallen
auf den Kreis Segeberg 20.758 ha =
27,55% der Naturparkfläche, bzw. 15%
der Gesamtfläche des Kreises Segeberg.
Ein Naturraum Segeberger Heide wird
vorbereitet.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
61
Indikatorenkatalog
62
Indikator 21
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Umweltverträgliche Mobilität fördern
Indikator:
Verkehrsnachfrage / Verkehrsmarktanteil
Definition:
Messeinheiten (ÖPNV-Nutzer, ggf. Modal Split) im
Personenverkehr
Maßeinheit:
Absolut und in Prozent
Indikatorenziel:
Sicherung und Steigerung der Verkehrsnachfrage und des Verkehrsmarktanteils
Datenquelle:
HVV Hamburger Verkehrsverbund GmbH
SVG Südholstein Verkehrsservicegesellschaft mbH
Zukunftsfeld
Zukunftsfähiger ÖPNV, umweltverträgliche Mobilität
Fahrplankilometer nach §42 PBefG
5.900.000 (2002)
Fahrgäste im ÖPNV insgesamt
9.961.883 (2003)
Fahrgäste im Ausbildungsverkehr
6.121.481 (2003)
Modal Split im Kreis Segeberg:
(Stand 1997, Quelle: infas)
Sc hleswig- Holstein
68%
4%
12%
11%
72%
Kreise
5%
8%
10%
77%
Kreis Segeberg
5%
6%
7%
3%
7%
8%
Südlic hes
Kreisgebiet
8%
Fahrrad
80%
4%
5%
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
SPNV
ÖPNV
76%
Nördlic hes
Kreisgebiet
MIV
Indikatorenkatalog
63
Indikator 22
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Verkehrssicherheit erhöhen
Indikator:
Verkehrsnachfrage / Verkehrsmarktanteil
Definition:
Unfälle mit Personenschäden pro 1.000 Einwohner
Verletzte pro 1.000 Einwohner
Getötete pro 1.000 Einwohner
Maßeinheit:
Siehe Definition
Indikatorenziel:
Die Unfallzahlen in allen Kategorien unterhalb des Landesdurchschnittes halten / erreichen
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
Zukunftsfeld
Sichere und umweltverträgliche Mobilität
2004 pro 1.000
Einwohner
Land
Kreis
Unfälle mit Personenschäden
4,6
5,1
Verletzte
5,9
6,0
0,076
0,070
Tote
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
64
Indikator 23
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Umweltverträgliche Mobilität fördern
Indikator:
Radwegeausbau
Definition:
Radwegenetz im Kreis Segeberg ausbauen
Maßeinheit:
Km Fahrradwege über Neubaumaßnahmen
Prozent-Anteil Klartextbeschilderung im Kreis
Indikatorenziel:
Fahrradwegelücken schließen gemäß Kreisstraßenerhaltungskonzept und radverkehrsfachlicher Priorisierung,
einheitliche Beschilderung
Datenquelle:
Tiefbauamt des Kreises, Regionalmanagement, Radverkehrskonzept 2005
Zukunftsfeld
Umweltverträgliche Mobilität
2.300 m Fahrradweg an K4, Baubeginn Nov. 2005,
Fertigstellung 31.07.06
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
65
Indikator 24
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Erneuerbare Energien nutzen
Indikator:
Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien am Stromverbrauch; Wärmeerzeugung aus Geothermie
Definition:
Rechnerischer prozentualer Anteil der Stromerzeugung (Stromarbeit) aus erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch
im Kreis Segeberg. Anzahl geothermischer Anlagen im Kreis pro
Jahr
Maßeinheit:
Gesamtmenge in Prozent
Indikatorenziel:
Gesamtmenge steigern, Anteil ausbauen
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Energiebericht 2002 des Kreises Segeberg, Umweltbehörde des Kreises
Segeberg
Zukunftsfeld
Zukunftsfähige Energieversorgung
Geothermische Wärmeerzeugungsanlagen 2005 im Kreis
Segeberg (Erdwärmesonden):
22 Erdwärmesonden, ein Erdwärmekollektor
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
66
Indikator 25
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Die Funktionen des Bodens sind nachhaltig zu schützen, zu bewahren und wiederherzustellen
Indikator:
Altlasten minimieren
Definition:
Altstandorte und Altlasten erfassen, bewerten, untersuchen und
sanieren nach Anzahl (je nach Datenlage auch im Flächenmaß)
Maßeinheit:
Anzahl sanierter Altstandorte und Altlasten
Indikatorenziel:
Altstandorte und Altlasten reduzieren
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Umweltbehörde des Kreises
Zukunftsfeld
Ökologisches Potential des Bodens
2003: 47 sanierte Altstandorte
2004: 53 sanierte Altstandorte
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
67
Indikator 26
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Festsetzung und Überwachung von Wasserschutzgebieten zur
nachhaltigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung
Indikator:
Bemessung der Fläche für die Wasserschutzgebiete
Definition:
Herstellung des Gleichgewichts zwischen Grundwasserneubildung und Grundwasserentnahme
Maßeinheit:
Qkm und Verhältnis zur Kreisfläche
Indikatorenziel:
Sicherung des Grundwasserleiters gegenüber anthropogener
Übernutzung, Einzelfallüberwachung der bewilligten Wasserentnahmemenge, damit keine Überbeanspruchung entsteht.
Ca. 130 Brunnen und ca. 350 Messstellen
Datenquelle:
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Umweltbehörde des Kreises
Zukunftsfeld
Ökologische Potentiale der Landschaft und des Bodens,
Trinkwasserschutz
2005: insgesamt 66,727 qkm Wasserschutzgebiete =
4,96 % der Kreisfläche
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Indikatorenkatalog
68
Indikator 27
Schwerpunkt:
Das Land nutzen
Ziel:
Erreichen des guten ökologischen Zustands bei den natürlichen
Gewässern und des guten ökologischen Potentials bei den erheblich veränderten Gewässern
Indikator:
Gewässerstruktur und faunistische Besiedlung der Fließgewässer nach der EU Wasserrahmenrichtlinie,
Parameter für die Gewässerstruktur und die faunistische Besiedlung nach der EU - WRRL
Definition:
Kilometer Gewässer in Verbindung mit den Parametern
Maßeinheit:
Hektar und Verhältnis zur Kreisfläche
Indikatorenziel:
Verbesserung des ökologischen Zustands der Fließgewässer,
Badegewässerqualität nach erfassten Badestellen. Anteil der
befriedigend oder schlechter eingestuften Badegewässer minimieren.
Datenquelle:
Projekt EU-WRRL des Landes SH
Zukunftsfeld
Ökologische und touristische Potentiale der Landschaft
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
69
sichtlich der Besiedlung noch in puncto
Wirtschaftsstruktur ein Gegengewicht zu
dem Westteil des Kreises darstellen.
7
Rahmenbedingungen
für
die Wirtschaft im Kreis Segeberg
Im Mittelpunkt der Raumordnungsplanung der letzten Jahre stand die Erhöhung der Einwohnerzahl entlang der
Entwicklungsachse Norderstedt – Bad
Bramstedt. Die großzügige Ausweisung
von Flächen für den Wohnungsbau stand
in unmittelbarem Zusammenhang mit
der Ansiedlung von zahlreichen Unternehmen, der steigenden Zahl von Arbeitsplätzen und der Zunahme der Pendler in die Metropole Hamburg.
Der Kreis Segeberg liegt im südlichen
Schleswig-Holstein; er grenzt im Süden
an die Freie und Hansestadt Hamburg.
Der Kreis ist im Vergleich zu den übrigen
Kreisen im nördlichsten Bundesland von
mittlerer Größe. Von 15 Kreisen liegt er
dabei auf Rang fünf. Auf 1.344 km² lebten am Stichtag 01.01.2005 rund
256.100 Menschen. Dies entspricht 190
Einwohnern je km². Von den übrigen
Kreisen in Schleswig-Holstein sind nur
Pinneberg und Stormarn sowie die vier
Stadtkreise Flensburg, Neumünster, Kiel
und Hansestadt Lübeck dichter besiedelt.
Die Einwohnerzahl des Kreises Segeberg
ist von 1970 bis zum Jahr 2005 von
168.000 auf 256.100 mit 52 % mehr als
überdurchschnittlich
gestiegen.
Im
Durchschnitt hat die Bevölkerung in
Schleswig-Holstein in diesem Zeitraum
um 15 % zugenommen.
Die Entwicklungskonzeption des Landes
Schleswig-Holstein und das Achsenkonzept der Metropolregion Hamburg - mit
dem Raumordnungsziel eine kleinteilige
Zersiedelung zu vermeiden - führten zu
einer Agglomeration entlang der A7. Hier
liegen die größten Städte des Kreises,
die auch gleichzeitig vitale Wirtschaftszentren
darstellen:
Norderstedt,
Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad
Bramstedt. Der Mittel-, Nord- und Ostteil
des Kreises ist dagegen nicht so stark
besiedelt und überwiegend landwirtschaftlich bzw. kleingewerblich strukturiert. Die Region Bad Segeberg – Wahlstedt – Trappenkamp kann weder hin-
Die bundesweit zu beobachtende demographische Entwicklung wird langfristig
nicht vor dem Kreis Segeberg halt machen. Die Ergebnisse der koordinierten
Bevölkerungsvorausrechnung für den
Kreis Segeberg haben ergeben, dass die
Bevölkerung zunächst nicht in dem Maße
sinken wird wie in anderen Gebieten.
Erst ab dem Jahre 2015 soll die Zahl der
Einwohner signifikant sinken. Die Zunahme der nichterwerbstätigen Bevölkerung über 60 Jahre wird im Kreis Sege-
Veränderung der Altersgruppe der über 60-jährigen
zwischen 1999 & 2015 in Prozent
45
40
38,2
35
29,7
30
25,0
25
25,1
25,8
26,7
21,4
18,9
16,2
16,5
16,8
Nordfriesland
Steinburg
Ostholstein
20
14,3
15
10
6,2
1,2
1,7
2,2
Hansestadt Lübeck
Flensburg
Kiel
5
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Land Schleswig-Holstein
Segeberg
Stormarn
Rendsburg-Eckernförde
Plön
Pinneberg
Schleswig-Flensburg
Herzogtum Lauenburg
Dithmarschen
Neumünster
0
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
berg dafür sehr viel schneller hervortreten (s. Grafik). Bis zum Jahr 2015 soll
die Gruppe der Älteren um 38,2% wachsen (Durchschnitt in Schleswig-Holstein:
18,9 %).
Die Folgen für den Wirtschaftsstandort
sind langfristig vor allem ein spürbarer
Fachkräftemangel und ein drohender
Rückgang der Wirtschaftsleistung. Diese
Entwicklung kann aufgefangen werden
durch weitere kurzfristige Anstrengungen
im Wohnungsneubau an der Landesgrenze zu Hamburg sowie durch weitsichtige
Lösungen im Bereich der Nutzung von
Altgebäuden. Die ländlichen Regionen
des Kreises müssen geeignete Wege finden, um vor allem diejenigen anzusiedeln, die Präferenzen für das ländliche
Leben haben, aber auch die Nähe zur
Metropole Hamburg schätzen. Letztlich
sind es vor allem Bevölkerungsgewinne
im Bereich der jungen Altersgruppen, die
geeignet sind, das Angebot an Arbeitskräften zu sichern. Auf diesem Wege
kann auch die nötige Kaufkraft im Kreis
Segeberg erhalten werden, um Konsum
und Dienstleistungen auf dem jetzigen
Niveau zu sichern oder gar zu steigern.
Gelingt es nicht, eine ausgeglichenere
Bevölkerungsstruktur herbeizuführen, ist
nicht nur zu befürchten, dass es zu Leerständen im Wohnungsmarkt kommt,
sondern auch, dass weniger entwickelte
Gebiete des Kreises überdurchschnittliche Bevölkerungsverluste erleiden werden. In diesen Gebieten sind ältere Bevölkerungsgruppen überproportional vertreten.
Der skizzierte demographische Wandel
hätte zur Folge, dass es in den schon
jetzt als strukturschwach zu bezeichnenden Gebieten des Kreises zu einer Verstärkung der bestehenden Ungleichgewichte kommen könnte. Das bestehende
Süd–Nord-Gefälle würde sich verstärken.
Der funktionierende Arbeitsmarkt ist in
Gefahr und die bestehende Dienstleistungs- und Einzelhandelsdichte im
Kreis Segeberg würde zurückgehen mit
Folgen für die Versorgung der Bevölkerung. Zur Vermeidung dieser Folgen ist
es erforderlich, dass Maßnahmen zur
Förderung der strukturschwachen Gebiete im Kreis Segeberg ergriffen werden,
die zur Stärkung der Wirtschaftskraft
beitragen.
F
70
Traditionell liegt die Arbeitslosenquote im
Kreis Segeberg ein bis zwei Prozent unter dem Landesschnitt. Im Sommer 2005
lag die Quote mit 8,4 % unter dem
schleswig-holsteinischen
Durchschnitt
von 11,2%. Nur die Kreise Nordfriesland
und Stormarn weisen geringere Arbeitslosenquoten auf. Diese Situation ist ein
erster Hinweis auf einen gut funktionierenden Arbeitsmarkt. Dazu tragen positive Effekte aus der Pendlerverflechtung
mit der Metropole Hamburg bei (2002:
28.000 Auspendler und 11.000 Einpendler).
Um auf diesem funktionierenden Arbeitsmarkt auch in Zukunft der Nachfrage geeignete Fachkräfte zu liefern, sind
neben den skizzierten Anstrengungen
zur Erhöhung der Attraktivität des Kreises Segeberg als Wohnort auch Maßnahmen zur Herstellung einer bedarfsgerechten Ausbildung nötig.
Von 1995 bis 2002 hat sich die Zahl der
neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Kreis Segeberg von 616 auf 682
erhöht. Das Engagement aller Unternehmen in der Ausbildung muss langfristig allerdings erhöht werden, damit genug junge Fachkräfte ausgebildet werden
und der Angebotsrückgang auf dem Arbeitsmarkt im Sinne der Wirtschaft kompensiert wird. Schon jetzt ist – gemessen
an der Wirtschaftskraft und dem Unternehmensbesatz – die Ausbildungsbereitschaft im Kreis Segeberg insgesamt unterdurchschnittlich ausgeprägt. So werden z.B. in der Hansestadt Lübeck mit
915 Neueintragungen bei geringerem
Unternehmensbestand mehr Lehrstellen
angeboten. Im Kreis Segeberg waren es
im Jahr 2003 rund 649 neue Lehrstellen.
Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt wird
sich in Zukunft weiter öffnen.
Im
Bereich
Norderstedt/HenstedtUlzburg/Kaltenkirchen ist die Zahl neu
abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse
konjunkturell bedingt stärker zurückgegangen als in den strukturschwächeren
Gebieten im Norden des Kreises. Kreisweit gilt: Die Nachfragesituation ist in
den kaufmännischen und in den sogenannten Modeberufen (IT/Medienberufe)
deutlich. höher als das Angebot. Die
oftmals mangelnde Ausbildungsreife sowie fehlende Mobilität der Schulabgänger
führt dazu, dass Ausbildungsplätze gera-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
de im gewerblich-technischen Bereich
nicht besetzt werden können. Eine Lösung des Problems sieht die Wirtschaft
darin, dass in den allgemeinbildenden
Schulen insbesondere die Kernfächer
Deutsch, Mathematik, Englisch, aber
auch die Sozialtugenden wie Pünktlichkeit, Sauberkeit und Ordnungssinn verstärkt vermittelt werden.
Ländliche
Itzstedt
Zentralorte:
Leezen,
Nahe/
Eine Betrachtung nach Sektoren ergibt
für den Kreis Segeberg ein deutliches
Schwergewicht des Dienstleistungsbereiches. Dies ist für entwickelte Volkswirtschaften eine übliche Verteilung der
Wirtschaftsleistung auf die Sektoren.
Die Wirtschaftsstruktur im Kreis Segeberg weist ein eindeutiges Gefälle auf,
das sowohl anhand der Unternehmensdichte (IHK-Mitgliedsunternehmen, s.
Grafik und Tabelle) als auch bei der Analyse der Beschäftigung nach Orten (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (s.
Tabelle) belegt werden kann.
Die Wirtschaftsstruktur des Kreises Segeberg ist seit Jahrzehnten geprägt von
der aktiven Ansiedlungspolitik der Wirtschaftsförderer. Dabei ist der Kreis Teil
des „wirtschaftlichen Muskelgürtels“ geworden, der sich als breites Band um die
Metropole Hamburg herum gebildet hat.
Viele Unternehmen, die sich hier niedergelassen haben, sorgen für Wohlstand in
der Region. Rund 5.000 Mio. € beträgt
die jährliche Bruttowertschöpfung der
Wirtschaft im Kreis Segeberg. Nur in
wenigen Kreisen in Schleswig-Holstein ist
die Wirtschaftsleistung höher: Lediglich
in den Städten Kiel und Flensburg sowie
im Kreis Pinneberg ist die erwirtschaftete
Summe höher.
Die Zahl der bei der IHK zu Lübeck registrierten Unternehmen im Kreis Segeberg beträgt zur Zeit 15.010. Signifikante Wirtschaftsschwerpunkte haben sich
gebildet in Bad Bramstedt (638 IHKzugehörige Unternehmen), Bad Segeberg (885), Henstedt-Ulzburg (1.613),
Kaltenkirchen (1.208) und Norderstedt
(5.172). Stark ausgeprägt sind hier der
industrielle Sektor und der Handel sowie
die Dienstleistungen. In diesen Orten
sind rund 60 % der angemeldeten Firmen des Kreises ansässig. Die erwirtschaftete Bruttowertschöpfung dürfte
sogar ein wenig über diesem Wert liegen. Die IHK schätzt, dass die Wertschöpfung der Unternehmen in diesen
Orten sich auf rund 70 % der Wirtschaftsleistung des gesamten Kreisgebietes beläuft.
Die Bruttowertschöpfung pro Einwohner
betrug im Jahr 2002 rund 21.000 €. Dies
entspricht ziemlich genau dem schleswig-holsteinischen
Durchschnitt
von
21.600 €.
Ein weiteres Indiz für die bestehende
Wirtschaftsstärke ist die hohe Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Ihre Zahl im Kreis beträgt rund
73.800. Das ist ein absoluter Spitzenwert
der Kreise im Bezirk der IHK zu Lübeck.
Landesweit werden diese Zahlen bezogen auf die Kreise nur durch den Kreis
Pinneberg übertroffen.
71
U
Die Landesplanung in Verbindung mit
dem derzeit gültigen Regionalplan für
den Planungsraum I gibt vor, dass sich
Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung in
den zentralen Orten sowie entlang der
Siedlungsachse Hamburg- Kaltenkirchen
vollziehen soll. Aufgrund der Verordnung
zum zentralörtlichen System besteht im
Kreis Segeberg folgende Gliederung:
Mittelzentren: Bad Segeberg/ Wahlstedt,
Kaltenkirchen, Norderstedt
Unterzentren: Bad Bramstedt, Bornhöved / Trappenkamp
Stadtrandkerne 1. Ordnung: HenstedtUlzburg, Norderstedt-Garstedt,
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Bruttowertschöpfung nach Sektoren im
Kreis Segeberg
2%
31%
Land- und Forstwirtschaft
Produzierendes Gewerbe
Dienstleistungsbereiche
67%
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
Insofern ist eine Schwerpunktbetrachtung der Wirtschaft in diesen Städten
und Gemeinden an dieser Stelle sinnvoll,
um die regionalen Standortfaktoren zu
analysieren. Auf eine detailliertere Gliederung unter Einbeziehung kleinerer
Gemeinden wird daher verzichtet.
Eine Analyse der Verteilung nach Regionen ergibt einen eindeutigen Schwerpunkt der Unternehmensdichte im Bereich des Süd-West-Kreises. Im Raum
Norderstedt, Ellerau, Henstedt-Ulzburg,
Kaltenkirchen und Bad Bramstedt – also
entlang der Entwicklungsachse - haben
rund 8.950 IHK-Unternehmen ihren Sitz.
Während in der Region Bad Segeberg,
Wahlstedt, Trappenkamp nur rund 1.663
IHK-Unternehmen ansässig sind.
Auch die Analyse der Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
belegt die These des Wirtschaftsgefälles
im Kreis Segeberg. In den größeren Orten des Süd-West-Kreises arbeiten rund
50.000 Personen, während es in der
Nord-Ost-Region rund 17.000 sind.
IHK-Unternehmen in ausgewählten
Orten des Kreises Segeberg
6.000
5.172
5.000
4.000
3.000
2.000
1.613
1.208
1.000
638
885
319
250
349
Wahlstedt
Trappenkamp
Norderstedt
Kaltenkirchen
HenstedtUlzburg
Ellerau
Bad Segeberg
Bad Bramstedt
0
Bei Betrachtung der Beschäftigung im
Kreis Segeberg nach Branchen ergeben
sich deutliche Schwerpunkte im Produzierenden Gewerbe in Norderstedt, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg sowie
in Wahlstedt. In Bad Bramstedt, Bad
Segeberg,
Norderstedt,
HenstedtUlzburg und Kaltenkirchen hat das
Dienstleistungsgewerbe eine starke Bedeutung als Arbeitgeber.
Die Identifizierung von wirtschaftlichen
Schwerpunkten nach Branchen ist nach
72
der Zahl der Unternehmen, der Beschäftigten und der Umsätze für die Industriebetriebe möglich. Nach sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ergeben sich
für den Kreis Segeberg folgende Cluster:
W
•
Einzelhandel mit Einrichtungsgegenständen (Bad Segeberg, Kaltenkirchen)
•
Gesundheitswirtschaft, Chemie, Medizintechnik (Norderstedt, Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Wahlstedt)
•
Maschinenbau, Metall (Norderstedt,
Henstedt-Ulzburg, Wahlstedt, Kaltenkirchen)
•
Ernährungswirtschaft
Wahlstedt)
(Norderstedt,
Aufgrund der flächenmäßigen Ausdehnung des Kreises sind ebenfalls von Bedeutung die Sektoren Baugewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie das
Gastgewerbe. Da diese Größenordnung
allerdings vor allem von der Größe des
Kreises bestimmt wird, kann nicht von
typischer
Clusterbildung
gesprochen
werden.
Die Kreisentwicklung soll für möglichst
ausgewogene wirtschaftliche, soziale,
kulturelle und ökologische Verhältnisse
sorgen – auch unter Berücksichtigung
der Agenda 21. Die wesentlichen Ziele
sind u.a. die Förderung der Wirtschaftskraft, die angemessene Vorhaltung von
sozialen und medizinischen Einrichtungen, Weiterentwicklung des Bildungswesens, die Förderung des Umweltschutzes, die Verbesserung des Arbeitsmarktes, die Verbesserung des ÖPNV und das
Voranbringen der Funktionalreform.
Die Realisierung dieser Ziele ist nach
Auffassung der Wirtschaft nur möglich,
wenn wirtschaftliches Wachstum durch
eine qualitative Verbesserung der Standortfaktoren des Kreises herbeigeführt
wird und eine wachstumsorientierte
Wirtschaftsförderung
betrieben
wird.
Dies sind die Voraussetzungen für das
Auffangen der zu erwartenden Nachteile
der schrumpfenden und alternden Bevölkerung einerseits sowie dem verstärkten
Wettbewerb der Regionen um Unternehmensansiedlungen andererseits. Aus
diesem Grunde, ist eine weitere positive
Fortentwicklung der Infrastruktur entlang
der Achse Hamburg – Bad Bramstedt
auch weiterhin aktiv zu fördern.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
Die Realisierung der Autobahnen A20
und A21 wird wertvolle Voraussetzungen
schaffen für mehr Unternehmensansiedlungen im Nord-Ost-Teil des Kreises.
Das
EU-Strukturförderungsprogramm
LEADER+ greift die Problematik der
strukturschwachen Räume auf. Nach
einem landesweiten Ideen-Wettbewerb
verschiedener
Regionen
SchleswigHolsteins waren rund 12 Mio. € für Projekte zur Entwicklung des ländlichen
Raumes zu vergeben. Die Region Segeberg/Stormarn hat mit ihrer Konzeption
zur Entwicklung entlang der Bahntrasse
Neumünster – Bad Oldesloe im Rahmen
dieses Wettbewerbes Fördergelder in
Höhe von 2 Mio. € zugesagt bekommen.
Die Konzeption des siegreichen Wettbewerbsbeitrags sieht vor, dass im Kreis
Segeberg die Bahnhöfe entlang der Strecke Neumünster - Bad Oldesloe als
Keimzellen einer neuen Siedlungsentwicklung dienen sollen mit positiven Effekten auf die wirtschaftliche Entwicklung sprich Ansiedlung von Unternehmen. Erreicht werden soll dies durch
neue Schnittstellen von Verkehrsträgern.
Der kurzfristig wirksame Effekt beläuft
sich dabei auf Fördermittel und Kofinanzierungsmittel in Höhe von 4 Mio. € sowie weitere 6 Mio. € an ausgelösten Investitionen. Die langfristigen Effekte sollen Standortverbesserungen im strukturschwachen Teil des Kreises mit sich bringen. Die IHK zu Lübeck setzt sich dafür
ein, dass der Dialog zwischen den Akteuren der Kommunalpolitik und der Wirtschaft im Raum Bad Segeberg/Wahlstedt
und
Trappenkamp/Bornhöved
weiter
intensiviert wird. Es sind weitere Initiativen nötig, auch von der Wirtschaft selbst
initiiert, damit bestehende Defizite der
Standortqualität im nordöstlichen Teil
des Kreises beseitigt werden. Die IHK zu
Lübeck fordert die politischen Entscheidungsträger auf, gerade für diese Region
die Projekte aktiv zu unterstützen.
Eine Befragung der IHK zu Lübeck hat
die aus Sicht der Wirtschaft standortbestimmenden Faktoren ermittelt. Um die
Befragungsergebnisse besser sichtbar zu
machen, haben wir in der Tabelle die
negativen Beurteilungen in der letzten
Spalte zusammengefasst, so dass die
Defizite besonders sichtbar werden. Vor
Ort ist für die Wirtschaft vor allem die
73
Verbesserung folgender Standortkriterien
in der genannten Reihenfolge wichtig:
•
Leistungsfähigkeit der Behörden
•
Kommunale Steuern, Gebühren und
Abgaben
•
Verkehrsinfrastruktur
•
Verfügbarkeit / Kosten von Gewerbeflächen
•
Technologietransfer / Hochschulkooperation
•
Nähe zu Lieferanten / Kunden / Partnern
•
Qualität der Bildungseinrichtungen.
Die Kommunalberichte des Landesrechnungshofes machen immer wieder eines
deutlich: Die Finanzlage der kommunalen Körperschaften auch im Kreis Segeberg hat sich in den letzten Jahren verschärft. Es wäre aber ein völlig falsches
Signal für die Wirtschaft, die Gewerbesteuereinnahmen durch das Anheben der
Steuersätze verbessern zu wollen, um
die Investitionsfähigkeit der Kommunen
zu sichern. Die Kommunen, Ämter und
Städte müssen ihre finanzielle Situation
dringend verbessern. Um diese Fähigkeit
wieder zu finden, müssen andere Wege
gefunden werden. Vor diesem Hintergrund gewinnen freiwillige Zusammenschlüsse wie sie zum Beispiel zwischen
Trappenkamp und Amt Bornhöved, Amt
Rickling und Boostedt angedacht sind,
bzw. zwischen dem Amt Wensin und Amt
Segeberg Land zum 1.1.2006 umgesetzt
ist, an Bedeutung.
Kosten im Verwaltungsbereich können
auch reduziert werden durch Vereinfachungen an der Schnittstelle Verwaltung
– Bürger bzw. Unternehmen. Auch die
von der Wirtschaft geforderte Verkürzung vieler Verwaltungs- und Genehmigungsvorgänge
wird
durch
EGovernment vorangebracht. Das von der
EU geförderte e-region-Projekt (Verwaltung 2000) des Kreises Segeberg ist dafür ein gutes Beispiel. Dieses EGovernment-Modell ist geeignet, Rationalisierungseffekte bei den Kosten und
bei der Bearbeitungszeit von Verwaltungsakten herzustellen und die Leistungsfähigkeit von Behörden zu erhöhen.
Es wird im Kreis Segeberg darauf ankommen, dass sich möglichst viele
Kommunen diesem fortschrittlichen Modell anschließen, damit die Effekte sich
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
vollständig entfalten können. Die IHK zu
Lübeck fordert daher alle Kommunen
und Verwaltungsstellen im Kreis Segeberg auf, die Möglichkeiten zum Ausbau
der „schlanken Verwaltung“ zu nutzen
und am Projekt „Verwaltung 2000“ teilzunehmen. In diesem Zusammenhang
ist insbesondere für die ländlichen
Räume des Kreises sicherzustellen,
dass die Versorgung mit DSL Diensten schnell flächendeckend erfolgt,
damit E-Government umgesetzt werden kann. Siehe auch Kap. 8.3.10
Breitbandinternetversorgung DSL im
Kreis Segeberg.
Die Gewerbesteuerhebesätze im Kreis
Segeberg bewegen sich im Durchschnitt
des Niveaus des IHK-Bezirks Lübeck.
Generell ist es wichtig, die Gewerbesteuerhebesätze und die Abgaben niedrig zu
halten. Dies sind nötige Voraussetzungen
zur Schaffung und Erhaltung eines wirtschaftsfreundlichen Umfeldes. Wie die
Befragung der IHK zu Lübeck gezeigt
hat, steht die Höhe der kommunalen
Steuern und Abgaben bei der Beurteilung
der Standortqualität ganz besonders im
Fokus der Unternehmen. Die Senkung
dieser Steuern und Abgaben führt auch
dazu, dass ansiedlungswillige Investoren
den Standort Segeberg als das empfinden, was er bereits für ansässige Unternehmen ist: ein attraktiver Standort in
der Metropolregion Hamburg.
7.1
74
die Industrie Waren im Wert von
972.000 € exportiert. Die Exportquote
liegt bei rund 32 %.
Ausgesprochene industrielle Branchenschwerpunkte (Cluster) sind im Kreis
Segeberg das Ernährungsgewerbe, die
Chemische Industrie inkl. Kunststoffund Gummiindustrie sowie der Maschinenbau inkl. Metallerzeugung und –verarbeitung. Hinzu kommt als sehr dynamischer und forschungsintensiver Cluster
der Bereich Medizin-, Mess-, Steuer-,
Regelungstechnik und Optik. Weiterhin
zu nennen ist der eher kleingewerblich
strukturierte Bereich Druck- und Verlagswesen.
Die Analyse der räumlichen Verteilung
der Industrie zeigt eindeutige Verdichtungen in Norderstedt, Kaltenkirchen und
Henstedt-Ulzburg.
Industrie, Gewerbegebiete
Die Bedeutung des Industriesektors ist
im Kreis Segeberg im regionalen Vergleich mit den übrigen Kreisen in
Schleswig-Holstein sehr hoch: Die Umsatzzahlen der Industrie lagen im Jahre
2002 mit 3,1 Mrd. € in der Spitzengruppe der Kreise in Schleswig-Holstein. Nur
in Pinneberg und Dithmarschen wurde
mehr umgesetzt. Ähnlich ist die Situation
bei den Arbeitsplätzen: rund 16.000
Menschen wurden von den 182 größeren
Industrieunternehmen beschäftigt. Hinzu
kommen noch einmal rund 1.500 Beschäftigte in industriellen Kleinbetrieben.
Nur die Kreise Stormarn und Pinneberg
verfügen über mehr Industriearbeitsplätze. Auch die Außenhandelsorientierung
liegt im Kreis weit über dem Durchschnitt: Insgesamt wurden allein durch
Das Hamburger Umland gehört neben
Kiel und Lübeck zu den drei Schwerpunktstandorten im Bereich Medizintechnik und Biotechnologie im Lande Schleswig-Holstein. Die Stadt Norderstedt ist
nach Kiel und Lübeck drittgrößter Einzelstandort für Unternehmen der Medizintechnik. Der Fokus dieser bundes- und
nicht selten weltweit tätigen Unternehmen liegt naheliegender Weise nicht in
erster Linie auf dem Kreisgebiet. Den-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
75
Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau
Ernährungsgewerbe
Textilgewerbe
Bekleidungsgewerbe
Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)
Papiergewerbe
Verlagsgewerbe, Druckgewerbe
Kokerei, Mineralölverarbeitung
Chemische Industrie
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren
Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden
Metallerzeugung und -bearbeitung
Herstellung von Metallerzeugnissen
Maschinenbau
Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten
Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung
Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik
Medizin-, Mess- und Regelungstechnik, Optik
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen
Sonstiger Fahrzeugbau
Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumente, Sportgeräte
Recycling
Energieversorgung
Wasserversorgung
ohne Zuordnung
1
20
1
24
1
8
3
4
1
3
3
3
4
5
8
1
7
5
1
1
1
1
3
4
1
1
33
35
1
7
1
3
3
3
1
14
1
1
1
5
20
1
5
6
8
2
9
6
Wahlstedt
Norderstedt
Kaltenkirchen
Henstedt-Ulzburg
1
1
3
1
6
19
7
5
7
2
98
1
3
2
3
1
1
16
19
12
5
22
38
11
8
2
16
3
5
13
4
8
1
2
1
90
320
20
1
3
3
1
1
1
1
3
1
1
Summe
noch liegt hier ein Potenzial, das es insbesondere in Kooperation mit Hamburg
und Lübeck in Richtung auf eine Weiterentwicklung der Kompetenz im Bereich
Medizin/Pharma verstärkt zu nutzen gilt.
Bad Segeberg
Bad Bramstedt
Industrieunternehmen in ausgewählten Orten im Kreis Segeberg
78
darauf ankommen, die Kontakte zu den
Hochschulen,
Forschungseinrichtungen
und Projekten, insbesondere in Lübeck,
Hamburg und Kiel zu pflegen und weiter
zu intensivieren.
Ziel der vom Kreis initiierten „Gesundheitsregion Segeberg“ ist es, neben dem
Standort-Marketing eine Vernetzung der
im Kreis existierenden Krankenhäuser,
Kliniken und Forschungsstellen zu fördern und damit die Grundlage für eine
weitere Spezialisierung der einzelnen
Teilnehmer zu legen. Beispielhaft genannt seien die Kliniken Bad Bramstedt
(Schwerpunkt Rheuma) und Bad Segeberg (Schwerpunkt Herz/Kreislauf), das
Telemedizinische Service- und Gesundheitszentrum in Bad Segeberg und das
Forschungszentrum Borstel (Schwerpunkt Lunge, Allergien).
Damit besteht hier bereits ein erhebliches Potenzial im Bereich medizinischer
Leistungen. Ausgeprägt ist die Unternehmensdichte im Bereich Medizintechnik/Chemie vor allem in Norderstedt und
Henstedt-Ulzburg. Das Projekt ist darum
zu unterstützen und in Bezug auf eine
ausgeprägte Clusterbildung weiter zu
spezifizieren. Dabei wird es insbesondere
Die Clusterförderung – also die spezielle
Förderung von ausgewählten Branchenschwerpunkten - als neuer Ansatz der
Wirtschaftsförderung und Industriepolitik
wird auch von der IHK zu Lübeck begrüßt. Allerdings darf dies nicht zur Be-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
nachteiligung der bestehenden Unternehmen führen. Auch die Bestandspflege
ist für den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Bei der Festlegung von
Clustern sollen die zu entwickelnden
Schwerpunkte möglichst weit definiert
werden, so dass möglichst viele Zulieferer erfasst werden und partizipieren können.
Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist
in rezessiven Phasen der Wirtschaftsentwicklung rückläufig. Die Flächenbevorratung im Kreis Segeberg ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Analyse als
ausreichend zu bezeichnen. Aus Sicht
der Wirtschaftsförderung ist es ohnehin
vorteilhafter, konkrete Bedarfe flexibel
bedienen zu können, ohne dass die Zinsschuld aus lange brachliegenden Flächen
das operative Geschäft negativ beeinträchtigt. Vor diesem Hintergrund ist die
erklärte Philosophie der Wirtschaftsförderungs-, Entwicklungs- und Planungsgesellschaft mbH (WEP) zu sehen, keine
überdimensionierten Gewerbeflächenreserven zu bilden. Klar ist aber auch, dass
sich die konjunkturelle Situation abseh-
76
ist nötig. Zur Zeit laufen die Bestandsaufnahmen für die Ausweisungen
nach EU-Wasserrahmenrichtlinie. Hier
sollte möglichst auch in Abstimmung mit
der Wirtschaft auf eine Bewertung und
Beschreibung der Gewässer hingearbeitet werden, die mit einer positiven Wirtschaftsentwicklung verträglich ist. Gleiches gilt für die Nachbenennung von
FFH-Gebieten durch die Landesregierung
an die EU im Rahmen von Natura 2000.
Konflikte mit einer zukünftigen wirtschaftlichen Nutzung könnten sich dabei
auch im Kreis Segeberg ergeben. Um bei
der Bauleitplanung flexibler zu sein,
schlägt die IHK zu Lübeck einen Ausgleichsflächenpool vor, der mögliche
Ausgleichsflächen zum Erwerb durch
Maßnahmeträger vorhält. Dadurch könnte bei Infrastrukturmaßnahmen der Planungsprozess beschleunigt werden. Der
Ausgleichsflächenpool sollte beim Kreis
Segeberg angesiedelt oder in Regie der
Gemeinden betrieben werden.
7.2
Handel und Tourismus
Handel
bar ändern wird und vor allem die Änderung der Verkehrsanbindung des Kreises
zu einem neuen Nachfrageverhalten führen wird. Die IHK fordert deshalb den
Kreis und die Gemeinden auf, durch
Ausweisung geeigneter Flächen und der
dazugehörigen Ausgleichsflächen dem
zukünftigen Bedarf mit weitsichtiger
Bauleitplanung zu begegnen und die guten Voraussetzungen zur Standortverbesserung zu nutzen. Die weitere Ansiedlung von Unternehmen bzw. die Förderung von Erweiterungsinvestitionen
von bestehenden Unternehmen zum
Zwecke der Schaffung von Arbeitsplätzen
Der Einzelhandel im Kreis Segeberg ist
schwerpunktmäßig in den Städten Norderstedt, Bad Segeberg, Kaltenkirchen,
Henstedt-Ulzburg und Wahlstedt vertreten. Insbesondere Norderstedt hat sich
in den letzten Jahren als Einzelhandelszentrum profiliert. Hier ist mit dem Herold-Center auch das einzige integrierte
Einkaufszentrum des IHK-Bezirks ansässig. Die Spitzenstellung des Kreises mit
einem Anteil von 37 % am Gesamtumsatz des Einzelhandels im IHK-Bezirk ist
auf die Entwicklung der Firma Möbel
Kraft in Bad Segeberg und Dodenhof in
Kaltenkirchen zurückzuführen, die zu den
größten und leistungsfähigsten Einrichtungshäusern Deutschlands gehören.
An der Verkaufsflächenerweiterung bei
der Firma Dodenhof in Kaltenkirchen
zeichnet sich ab, dass die Verkaufsflächendynamik und Expansion auch in der
Perspektive noch nicht beendet ist. Vor
diesem Hintergrund fordern die Industrie- und Handelskammern vom Land ein
Zukunftskonzept für die Standort- und
Betriebsformstrukturen des Einzelhan-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
dels in Schleswig-Holstein und zugleich
planerische Vorgaben, die den Wettbewerb und Strukturwandel im Einzelhandel nicht ausschließen, aber einen ruinösen Wettbewerb der Städte untereinander um Investoren verhindern. Dies kann
nach Ansicht der IHK beispielsweise
durch die selbstverpflichtende Anwendung von regionalen Einzelhandelsentwicklungskonzepten geschehen.
Tourismus
Der Tourismus im Kreis Segeberg besitzt
aufgrund seiner Binnenlandlage naturgemäß nicht die Bedeutung wie in der
angrenzenden Touristenregion Ostholstein. Allerdings sind die regionalen
landschaftlichen Schönheiten, in denen
Wildparks und leistungsfähige Campingplatzanbieter sowie zahlreiche Landgasthöfe zu finden sind, durchaus beachtlich
und als Reiseziele entwicklungsfähig.
Darüber hinaus haben auch die Erholungs- und Reha-Zentren Bad Segeberg
und Bad Bramstedt eine überregionale
Bedeutung. Die Hotellerie von Norderstedt bis Kaltenkirchen profitiert dagegen
durch die gute Autobahnanbindung u. a.
vom Messe- und Kongressgeschäft der
Metropolregion Hamburg sowie dem
wachsenden Ausflugs- und Geschäftsreiseverkehr aus dem Hamburger Ballungsgebiet. Vor diesem Hintergrund ist zum
Beispiel der Naturraum Segeberger Heide ggfs. auch als Regionalpark im Sinne
des Bundesraumordnungsberichts 2005
weiter zu entwickeln.
77
Der demographische Wandel wird den
Tourismusmarkt der Zukunft beeinflussen. Auch durch flexibleres Reiseverhalten mit immer kürzeren Buchungsfristen
bis hin zur Zunahme des naturnahen
Urlaubs entstehen neue Trends und bieten damit Entwicklungsperspektiven. Das
muss von Seiten der Tourismuswirtschaft
und der Tourismusorganisationen auf
kommunaler und Kreisebene in die tourismuspolitischen Entscheidungen einbezogen werden. Als bedeutende Entwicklungsfelder sind hier zu sehen:
•
Die Bedeutung des Ausflugsreiseverkehrs (Zunahme von Kurzreisen,
Wochenend-Trips und Tagesausflügen, bei denen sich die Grenzen zwischen Freizeit und Tourismus vermischen).
•
Die Zunahme von Spontanreisen
wird zur Herausforderung für die Anbieter und das Gastgewerbe.
•
Die Erlebnisorientierung im Urlaub
nimmt zu.
•
Neben dem traditionellen Strand-,
Bade- und Sommerurlaub ist ein zunehmender Trend zu Vergnügungsreisen, Sportreisen, Fitness- und Gesundheitsreisen, Kultur und Bildungsreisen
sowie
Naturerlebnis
festzustellen. Die Weiterentwicklung
von Wasser-, Fahrrad- oder Reitwegenetzen bietet des weiteren die
Möglichkeit, zusätzliche Gäste zu
gewinnen.
•
Änderung der Verzehrgewohnheiten;
Selbstverpflegung, Fastfood und immer stärker ausgeprägt regionale
Küche.
•
Zunehmende Bedeutung von Geschäftsreisen und des Tagungsgeschäftes nicht nur in Spitzenhotels,
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
78
sondern auch in mittelständischen
Hotels. Hier bietet sich die Hotelklassifizierung als Markenzeichen an.
Die Tourismuswirtschaft, die auf Tourismus ausgelegten Gemeinden und die
Tourismusorganisationen im Kreis müssen sich stärker auf diese Tendenzen
einstellen. Nur wenn sie sich mit ihrem
Angebot konsequent den erkennbaren
Nachfragetendenzen anpassen, wird es
auf Dauer gelingen, sich im immer härter
umkämpften Tourismusmarkt erfolgreich
zu behaupten. Dafür sind folgende Maßnahmen nötig:
•
Die Kunden- und Serviceorientierung
ist zu optimieren.
•
Die Qualität und das damit verbundene
Preis-/Leistungs-Verhältnis
müssen ebenso wie die gästenahen
Dienstleistungen ausgebaut werden.
•
Modernisierungs- und Rationalisierungsinvestitionen z. B. im Fitnessund Wellnessbereich müssen erfolgen.
•
Die Pflege der regionalen Küche
durch den bereits etablierten Kochwettbewerb auch unter Marketingund Imagegesichtspunkten ausweiten.
•
Die verstärkte Kooperation der Tourismuswirtschaft untereinander, aber
auch der Kontakt mit regionalen
(Karl-May-Spiele) oder überregionalen (Hamburger Kongresszentrum)
Veranstaltern muss intensiviert werden.
•
Das Angebot und die Dienstleistungen müssen auf die Altersstruktur
und Nachfrageentwicklung der Gäste
abgestellt
werden.
Die
IHKVereinigung Schleswig-Holstein wird
in diesem Bereich auf die Tourismuswirtschaft zugehen und das
wachsende Nachfragesegment für
Unternehmen und Kommunen transparent machen.
•
Durchführung
der
Landesgartenschau Norderstedt 2011 als touristischer Eckpfeiler.
7.3
Verkehrsinfrastruktur
Die Bereitstellung einer optimalen Verkehrsinfrastruktur ist im Kreis Segeberg
von entscheidender Bedeutung für die
positive Entwicklung in den nächsten
Jahren. Sie stärkt den Wirtschaftsstandort. Das Kreisgebiet durchlaufen intensive Nord-Süd- und Ost-West-Verkehre.
Es ist gleichzeitig Quell- bzw. Zielgebiet
für Verkehre aus und zu zahlreichen
Wirtschaftszentren. Prognosen im Zusammenhang mit dem Bundesverkehrswegeplan sehen bundesweit bis in das
Jahr 2015 ein Ansteigen des Personenverkehrs um rund 45 % und der Güterverkehre um rund 74 % gegenüber
1996. Mit steigenden Verkehrs- und Güterströmen in dieser Größenordnung ist
auch im Kreis Segeberg fest zu rechen,
nicht zuletzt deshalb, weil im Ostseeraum und in der Metropolregion Hamburg die Chancen für Wachstum und
Beschäftigung günstig sind. Auch die
geplante feste Querung des Fehmarnbelt
wird neue Verkehre in den Kreis Segeberg lenken. Aus diesen Gründen ist die
zügige Realisierung der geplanten überregionalen Verkehrsprojekte A 20 und A
21 von großer Wichtigkeit.
Um die zukünftigen Verkehrsströme bewältigen zu können, muss die Verkehrsinfrastruktur weiterhin ausgebaut und
modernisiert werden. Im Kreis Segeberg
sind folgende Projekte im Fokus:
7.3.1 Straße
Ein Schlüsselprojekt für die weitere positive Wirtschaftsentwicklung in Norddeutschland und im Kreis Segeberg ist
die A20. Die Maßnahme ist auf ganzer
Länge in den vordringlichen Bedarf des
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
1
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
Bundesverkehrswegeplanes 2003 aufgenommen worden.
Diese neue Verbindung wird helfen, die
wachsenden Ost-West-Verkehre zu bewältigen und das untergeordnete Straßennetz zu entlasten. Auch die Fortführung und der Ausbau der A21 mit Elbquerung östlich von Hamburg mit Anschluss an das niedersächsische Autobahnnetz ist erforderlich. Mit der Aufnahme des Bauabschnittes AS Bornhöved bis AS Wahlstedt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2003 sowie den Weiterbau bis
nach Kiel sind erste Schritte getan. Der
Baubeginn erfolgte im Jahr 2004. Durch
diese Maßnahme werden positive Erschließungseffekte für die Region in
Nord-Süd-Richtung ausgehen. Dies ist
vor allem für den Bereich Bad Segeberg/
Wahlstedt
bis
nach
Trappenkamp/
Bornhöved wichtig, denn in Bad Segeberg werden sich die neuen Autobahnen
kreuzen. Aus standortplanerischer Sicht
ergibt sich damit für die Region ein Vorteil für die Ansiedlung von Unternehmen.
Dies sollte bei Investitionsvorhaben
schon jetzt in das Kalkül mit einbezogen
werden.
Ebenfalls von großer Bedeutung für die
weitere wirtschaftliche Entwicklung im
Kreis Segeberg ist der sechsspurige Ausbau der A7. Er ist im Bundesverkehrswegeplan 2003 im vordringlichen Bedarf
enthalten und soll durch ein privates
Betreibermodell unter Verwendung von
Mitteln aus der streckenbezogenen LkwMaut realisiert werden.
1
Um weitere Entlastungseffekte herbeizuführen und der Wirtschaft und Bevölkerung im Raum Norderstedt einen schnelleren Zugang zur Autobahn zu ermöglichen, ist eine dritte Autobahnanbindung
im Raum Norderstedt neben den bereits
bestehenden in Schnelsen-Nord und
Quickborn Henstedt-Ulzburg erforderlich.
Eine Verkehrsuntersuchung prüft in diesem Raum potentielle Anschlussstellen,
siehe auch Kapitel 8.2. Zur Entlastung
der Städte im innerörtlichen Bereich und
zur besseren verkehrlichen Erschließung
der bestehenden und zukünftigen Gewerbegebiet sind in Bad Bramstedt, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg und Norderstedt Verbesserungen der Ortsumfahrungen und die Auflösung von Engpässen
notwendig.
79
7.3.2 Gesamtsystem ÖPNV
Entwicklungsperspektiven
Allgemeines
Der Kreis Segeberg ist gemäß §2 (2) des
Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNVG) Aufgabenträger
des ÖPNV1. Damit verbunden ist die Sicherstellung einer ausreichenden Verkehrsbedienung als freiwillige Selbstverwaltungsaufgabe sowie die zur Erfüllung
dieser Aufgabe notwendige Verantwortung für Planung, Organisation und Finanzierung des ÖPNV. Als Rahmen für
die Sicherstellung der ausreichenden
Verkehrsbedienung sowie zur perspektivischen Weiterentwicklung des ÖPNV
dient der nunmehr zweite Regionale
Nahverkehrsplan (RNVP) 2003-2007 des
Kreises Segeberg.
Der RNVP liefert eine umfassende Darstellung der verkehrspolitischen Zielsetzungen sowie eine detaillierte Bestandsaufnahme, Bewertung und Analyse der ÖPNV-relevanten Strukturen im
Kreisgebiet mit dem Ergebnis einer verkehrsräumlichen Gliederung sowie einer
Hierarchisierung des ÖPNV-Systems in
ein Regionales Grundnetz, Regionales
Ergänzungsnetz
und
Stadtverkehre.
Nach den definierten Bewertungskriterien befinden sich 95,3% der Bevölkerung innerhalb der Haltestelleneinzugsbereiche und haben damit einen Zugang
zum ÖPNV, alle relevanten Ziele (z.B.
Schulen, Arbeitsstätten, zentralörtliche
Einrichtungen)
können
mit
ÖPNVAngeboten erreicht werden. 88,3% der
Bevölkerung werden entsprechend des
Mindestbedienungsstandards mit ÖPNVLeistungen versorgt; damit ist die ausreichende Verkehrsbedienung durch diesen ebenfalls beachtlichen Wert gewährleistet.
Mit der tariflichen Integration des Kreises
Segeberg sowohl in den erweiterten
Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sowie die Einführung des SchleswigHolstein-Tarifs (SHT) für alle SPNV- und
ÖPNV-Relationen, die die Tarifgrenze
zwischen HVV und dem übrigen Schles-
1
In Unterscheidung zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in der Aufgabenträgerschaft des Landes Schleswig-Holstein.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
wig-Holstein überschreiten, wurde die
Nutzerfreundlichkeit des ÖPNV auf ein
höheres Niveau gebracht.
Dieses gute Versorgungsniveau soll nicht
nur gesichert, sondern das ÖPNV-System
gezielt aus dem Bestand weiterentwickelt
werden. Folgende Beispiele illustrieren
einige Aspekte zur Weiterentwicklung,
darüber hinaus gehende Informationen
bietet der RNVP 2003-2007.
Entwicklung eines Integralen Taktfahrplanes (ITF)
Ziel eines ITF ist ein Fahrplan, bei dem
alle Linien so bedient werden, dass das
Fahrtenangebot sich exakt zweistündlich
(im Regionalen Ergänzungsnetz), stündlich oder halbstündlich (im Regionalen
Grundnetz) mit gesicherten Anschlüssen
zwischen SPNV und ÖPNV an definierten
Taktknoten wiederholt. Im Kreis Segeberg sind mit Ulzburg Süd ein ITFTaktknoten sowie Bad Segeberg und
Kaltenkirchen als wichtige Verknüpfungspunkte im maßgeblichen Landesweiten Nahverkehrsplan (LNVP) ausgewiesen; hier ist die Koordination von
Bahn- und Busverkehr hervorzuheben.
Weiterhin eignet sich jeder Bahnhof mit
regelmäßiger Zugkreuzung als untergeordneter ITF-Taktknoten, so z.B. Bad
Bramstedt. Der ITF soll zur Schaffung
eines transparenten, verlässlichen und
stabilen Fahrplangefüges im gesamten
öffentlichen Verkehrsgefüge dienen.
Alternative Bedienungsformen
Zu den alternativen Bedienungsformen
gehören im Kreis Segeberg Linientaxis,
Bürgerbusse und Anruf-Sammel-Taxis
(AST). Aufgrund ihrer abweichenden
Merkmale, wie Fahrzeuggröße, zeitlicher
und räumlicher Betriebsflexibilität oder
wegen ihrer Organisationsform, werden
sie nicht dem konventionellen Linienverkehr zugeordnet. Insbesondere ASTSysteme erscheinen geeignet, die Mobilitätsbedürfnisse in nachfrageschwachen
bzw. –diffusen Räumen und Zeiten bedarfsorientiert abzudecken. Im Vordergrund stehen dabei leichte Verständlichkeit und Kompatibilität zu SPNV und
Buslinien des Grundnetzes. Als potentiell
geeignete Gebiete sind das nordöstliche
Umland Bad Segebergs sowie das Umland Bad Bramstedts, Bornhöveds, Kaltenkirchens und Leezens benannt, in
80
denen die Möglichkeiten zur Einrichtung
von AST-Systemen geprüft werden sollen.
Wichtige Verkehrsprojekte im SPNV
Zugverbindung zum Hamburger Hbf.
schaffen:
Wie es ist:
Der Kreis Segeberg hat – bis auf die Linie U1 Norderstedt Mitte – Hamburg und
die aufgrund der limitierten technischen
Möglichkeiten auf die Schwachverkehrszeit beschränkte Verbindung mit der Linie
A1
Neumünster-KaltenkirchenHamburg – keine direkte Zugverbindung
in die Hamburger Innenstadt. Dies mindert die Qualität des ÖPNV- Angebotes.
Wie es sein sollte:
Schaffung einer direkten HH Hbf.Anbindung des Kreisgebietes im gesamten Tagesverlauf.
FlugZug-Verbindung einrichten:
Wie es ist:
Der Hamburger Flughafen ist aus dem
Kreis Segeberg mit dem ÖPNV nicht direkt zu erreichen.
Wie es sein sollte:
Schaffung einer direkten Zugverbindung
des Kreisgebietes aus Richtung Kiel über
Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Norderstedt zum Hamburg-Airport mit
Durchbindung zum Hamburger Hbf.
Zweiter Landesweiter Nahverkehrsplan 2003-2007:
Der LNVP 2003–2007 enthält Vorgaben
und Perspektiven für die Entwicklung des
landesweiten SPNV-Systems. Die Kernaussagen und die für den Kreis Segeberg
relevanten Planungsziele zur Erhöhung
des gesamten ÖV-Anteils am Verkehrsmarkt sind nachfolgend zusammengefasst.
Landesweit relevante Kernaussagen:
•
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Vorschlag zur transparenten ÖPNVAngebotsstrukturierung
durch
merkmalsorientierte (Fahrtenhäufigkeit, Bedienungszeitraum, Reisegeschwindigkeit,
Erschließungstiefe/Anzahl Halte, Fahrzeugqualität),
eindeutige
Produktkategorisierung:
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
Schnellbus, Regionalbus, Stadtbus,
Sonstige (Anrufbus, Anrufsammeltaxi, Bürgerbus, usw.).
•
•
Einführung eines Integralen Taktfahrplans (ITF) für den SPNV mit
vertakteten, garantierten Anschlüssen an definierten Knotenpunkten.
Dadurch Schaffung eines transparenten, verlässlichen und stabilen Fahrplangefüges. Realisierung der 1. Stufe des ITF zum Fahrplanwechsel in
12/2002; stufenweise Optimierung
des ITF bis 20072. Zur sinnvollen
Stärkung des Gesamtsystems ÖPNV
wird vorgeschlagen, den übrigen
ÖPNV so weitreichend wie möglich in
die ITF-Taktknoten zu integrieren.
Optimierung der ITF-Verknüpfungspunkte in baulicher und technischer
Hinsicht: möglichst kurze, ebenerdige Umsteigewege, Informationen
über weiterführende Verkehrsmittel
möglichst in elektronischer Form. Bei
der Bahnhofsumfeldgestaltung ist die
Unterstützung der Kommunen wünschenswert. Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV können prinzipiell
mit bis zu 75% aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesezes
(GVFG) durch das Land gefördert
werden.
•
Umsetzung des landesweiten Tarifsystems
Schleswig-Holstein-Tarif
(SH-Tarif) für Bus, Bahn und Schiff
bis 2005.
•
Weiterentwicklung und Stärkung von
SCOUT, der landesweiten elektronischen Fahrplanauskunft.
•
Verbesserung der Marktkommunikation durch Umsetzung der Imagekampagne ÖPNV Schleswig-Holstein
unter dem Titel „Mein Weg. Der Nahverkehr in Schleswig-Holstein“.
•
Verstärkung der Zusammenarbeit
durch Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen: Schaffung eines
81
Verkehrsverbundes
SchleswigHolstein unter Beteiligung regionaler
Organisationen der Kreise und kreisfreien Städte, der LVS und den VU.
•
Vereinbarung vertraglicher Übergangslösungen zwischen ÖPNV-ATs
und VUs als Vorbereitung auf den
Wettbewerb.
•
Zwischen Brunsbüttel – Itzehoe –
Bad Bramstedt – Bad Segeberg können Schnellbusse in Ermangelung eines zentrenverbindenden SPNV ein
netzverdichtendes Angebot bieten.
Sie sollten mit möglichst wenig Zwischenhalten und entsprechend kurzen Reisezeiten ein vertaktetes (in
den Hauptverkehrszeiten stündliches) Angebot stellen.
Mittelfristige Ziele (bis 2007):
•
Angebotsoptimierung
durch
Beschleunigung der Strecke Neumünster – Kaltenkirchen – Norderstedt mit
der Option auf eine Weiterführung
bis Hamburg Hauptbahnhof und einer Anbindung des Airports Hamburg. 1. Stufe: Ausbau zur Beschleunigung der Strecke Kaltenkirchen –
Bad Bramstedt auf 100 km/h mit
dem Ziel der Fahrzeitverkürzung.
•
Integration des Schnellbusses Bad
Segeberg – Lübeck (Linie 7650) in
das ITF-Konzept.
•
Einrichtung weiterer Schnellbuslinien
zur Schließung von Netzlücken u.a.
zwischen Brunsbüttel – Itzehoe –
Bad Bramstedt – Bad Segeberg (unterliegt Zuständigkeit der regionalen
ATs).
2
Mit der Umsetzung der ersten Stufe des ITF zum
15.12.2002 wurden, einschließlich des Ersatzes von
Fernverkehrsleistungen, Mehrleistungen von 1,7
Mio. Zugkilometer pro Jahr bestellt. Zahlreiche
Infrastrukturmaßnahmen, die Einrichtung zusätzlicher ITF-Knoten und weitere Angebotsausdehnungen sollen deutliche Nachfragesteigerungen nach
sich ziehen. Die Zugkilometer pro Jahr sollen bis
2003 um 24,2% bis 2007 um 33,7% und ab 2008
um 39,5% gegenüber dem Basisjahr 1998 steigen.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Kreis Segeberg
Langfristige Ziele (ab 2008):
•
•
Durchgehend zweigleisiger Ausbau
der Strecke Henstedt-Ulzburg – Ulzburg Süd für den Gleiswechselbetrieb
mit dem Ziel, Expresszüge zu ermöglichen sowie Kapazität und Flexibilität
zu erhöhen.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
82
Möglichkeit zur Zugflügelung in Bad
Oldesloe zur Schaffung einer durchgehenden Verbindung von Neumünster über Bad Segeberg nach Hamburg Hbf.
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
8
Projekte und Maßnahmen
außerhalb der Städte und Gemeinden
8.1
Projekte des WegeZweckverbandes der Gemeinden
des Kreises Segeberg
Schwerpunkt: Das Land Nutzen
83
nie - eine kleine Halle geplant, die rundherum in einer an das Straßennetz angebundenen Asphaltdecke eingebunden
ist. Sie dient in erster Linie dem Grobsortieren und Umschlagen von Abfällen
sowie dem Bereitstellen von leeren und
vollen Abfallcontainern. Da die gegenwärtige Pressentechnologie in Schmalfeld
noch einigermaßen in Takt ist, soll erst
ein Neubau ab ca. 2008 erstellt werden.
Finanzierung:
Hochbauvorhaben
1. Umladehalle auf der ZD
2. Umladehalle Schmalfeld
3. Umschlags- und Recyclinganlage in
Norderstedt
1. Bau einer Umladehalle auf der
Zentraldeponie Damsdorf / Tensfeld
Projektrealisierung: 2007
Kurzbeschreibung des Projektes:
Die Umschlagsmengen am Standort
Damsdorf / Tensfeld nach Mitte 2005
werden auf jährlich mehrere 1.000 t geschätzt. Dazu ist eine kleine Halle auf
dem jetzigen Containerstellplatz zwischen Sickerwasseranlage und Sortierplatz geplant, die rundherum in einer an
das Straßennetz angebundenen Asphaltdecke eingebunden ist. Sie dient in erster Linie dem Grobsortieren und Umschlagen von Abfällen sowie dem Bereitstellen von leeren und vollen Abfallcontainern.
Finanzierung:
Gesamtkosten: ca. 530.000,- €
Finanzierung 100% durch Eigenmittel
WZV
Gesamtkosten: ca. 530.000,- €
Finanzierung 100% durch Eigenmittel
WZV
3. kompletter Neubau einer Umschlags- und Recyclinganlage in
Norderstedt
Projektrealisierung: 2005/2006
Kurzbeschreibung des Projektes:
Es handelt sich um einen kompletten
Neubau des Standortes in der Oststrasse. Gebaut werden soll eine große Halle
zum Abfallumschlag, die auch zum Recycling von Wertstoffen gebraucht wird,
einer Schadstoffannahmehalle für Sonderabfälle und einem Annahme- und
Verwaltungsgebäude mit entsprechender
Einrichtung zum Betreiben der Anlage.
Finanzierung:
Gesamtkosten: ca. 2.300.000,- €
Finanzierung 100% durch Eigenmittel
WZV
4. Straßenbauvorhaben
Ausbau
von
Gemeindeverbindungswegen (ehemals GIK) 2005
Projektrealisierung: 2005 - 2009
Kurzbeschreibung des Projektes:
2. Bau einer Umladehalle auf dem
Standort Schmalfeld
Projektrealisierung: vermutlich 2007
Kurzbeschreibung des Projektes:
Nach Mitte 2005 werden auch in Schmalfeld weiterhin jährlich mehrere 1.000 t
pro Jahr umgeschlagen werden müssen.
Dazu ist – wie auch auf der Zentraldepo-
Der WZV ist als Straßenbaulastträger für
rd. 250 km klassifizierter sog. Gemeindeverbindungswege sowohl für deren
Unterhaltung/Winterdienst als auch für
Deckenerneuerungen
dieser
Straßen
verantwortlich. Maßgebliches Kriterium
ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung
der Verkehrssicherheit. Erneuerungen
der Straßendecke werden je nach Ver-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
kehrsbelastung der Strecken durchschnittlich in Intervallen von ca. 22-28
Jahren erforderlich. Entsprechend einem
inzwischen jahrzehntelang geübten Verfahren setzt der WZV danach für einen
mehrjährigen Zeitraum ein Ausbauprogramm fest und erstellt daraus für das
jeweilige Haushaltsjahr eine Verplanungsliste, welche (Teil-)strecken saniert
werden sollen. Das Ausbauprogramm
2005 – 2009 ist im Materialband zum
KEK aufgenommen.
84
Gemeinden und den beiden Kreisen Pinneberg und Segeberg zusammen mit
anderen Fachbehörden verabredete Untersuchung hat einen eindeutigen verkehrlichen Focus – unter Hinzuziehung
der spezifischen Erkenntnisse der beteiligten Fachdisziplinen Stadtplanung und
Landschaftsplanung.
Drittelungsfinanzierung
Finanzierung:
Land, Kreise und Gemeinden
Finanzierung (Ausbauvolumen 2005):
Gesamtkosten: ca.
436.000 EUR
Finanzierung: Zuweisung des Landes ca.
124.000 EUR
Zuweisung aus Kreisfonds: 50.000 EUR
Eigenanteil Gemeinden ca. 262.000 EUR.
8.3
Projekte des Kreises
8.3.1 Kooperationsprojekte Jugendhilfe/Schule im Kreis Segeberg
Grundlage: Jugendhilfeplanung Kreis
Segeberg
Schwerpunkt: Zusammen Leben
8.2
Freiwillige interkommunale
Kooperation für den Raum
Henstedt-Ulzburg, Norderstedt,
Quickborn
Thema: ergebnisoffene, fokussierte
Verkehrsuntersuchung zu möglichen
Anschlüssen an die A7
Schwerpunkt: Das Land nutzen
Kurzbeschreibung:
Unmittelbar nördlich der Freien und Hansestadt Hamburg liegen im Einzugsbereich der Bundesfernstraße A7 die zentralen Orte Norderstedt, Quickborn und
Henstedt-Ulzburg. Zu diesem Autobahn
begleitenden Korridor gehören auch die
angrenzenden Gemeinden Hasloh, Ellerau, Alveslohe und Kisdorf. Durch die
besondere Lage im Ordnungsraum Hamburg und im überörtlichen Straßennetz
wirken sich lokal begrenzte Maßnahmen
der Siedlungsentwicklung und der Verkehrsinfrastruktur auch immer auf die
angrenzenden Kommunen aus. Zwischenzeitlich ist eine Verkehrsuntersuchung
über
mögliche
Autobahnanschlussstellen an die A7 im Bereich AS
Schnelsen-Nord
und
AS
HenstedtUlzburg/Kaltenkirchen-Süd im Kontext
der laufenden Planung zum 6-spurigen
Ausbau der BAB A7 in Auftrag gegeben
worden. Die zwischen den betroffenen
Alle Kooperationsprojekte sind mittels
einer Übersicht im Materialband zum KEK
dargestellt und vermitteln einen Einblick
in die intensive Jugendarbeit des Kreises
Segeberg mit dem Ziel, die Kinder- und
Familienfreundlichkeit weiter auszubauen.
8.3.2 Mittelfristige
Sanierungsplanung
standorten.
Schulbau- und
nach
Schul-
Schwerpunkt: Zusammen Leben
Im Jahr 2005 sieht die mittelfristige
Schulbauplanung insgesamt ein Bauvolumen von 6,25 Mio Euro vor. Davon
entfallen 1,4 Mio Euro auf den Schulstandort Kaltenkirchen, 1,44 Mio Euro
auf Bad Bramstedt, 1,1 Mio Euro auf Bad
Segeberg, 0,85 Mio Euro auf Norderstedt
und 0,9 Mio Euro auf Henstedt-Ulzburg.
Im Vordergrund stehen Erweiterungsund Sanierungsvorhaben unterschiedlicher Gewerke. Neubauten werden in Kaltenkirchen (Sporthalle Gymnasium, Neubau Hauptschule), Weddelbrook (GS
Hitzhusen/Weddelbrook),
HenstedtUlzburg (GS Ulzburg Süd einschließlich
einer Sporthalle) errichtet. Die Jahre
2006 sehen 6,4 Mio Euro, 2007 6,6 Mio
Euro und 2008 4 Mio Euro vor. Die zuwendungsfähigen Gesamtbaukosten belaufen sich in der mittelfristigen Schulbau- und Sanierungsplanung 2005 bis
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
2008 auf 42,6 Mio Euro. Zur weiteren
Vorausschau ist die Fortschreibung der
mittelfristigen Schulbau- und Sanierungsplanung für den Zeitraum 2007 bis
2010 ebenfalls aufgenommen worden.
Hierbei sind Änderungen der Einzelprojekte in der finanziellen Entwicklung
möglich. Sie werden in der mittelfristigen
Planung aktualisiert (siehe Übersicht im
Materialband).
8.3.3 Abgrenzung eines Naturraumes Segeberger Heide, gemeindegrenzenscharf
Schwerpunkt: Das Land nutzen
Kurzbeschreibung
Leitbild des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN): „Naturparke sind geschaffen worden, um großräumige Naturlandschaften, die aus Naturschutzgründen
sowie wegen ihrer besonderen Eigenart
und Schönheit von herausragender Bedeutung sind, zu pflegen, zu entwickeln
oder wiederherzustellen“.
Bedeutung des Projektes für die Region:
Ein Naturraum „Segeberger Heide“ als
Bindeglied zwischen dem Naturpark
„Aukrug“ im Westen und dem Naturpark
„Holsteinische Schweiz“ im Osten wäre
eine gute Chance, die Region in ihrer
85
Qualität als Erholungsraum aufzuwerten
und zu entwickeln. Auch spricht die naturräumliche Ausstattung mit dem Segeberger Forst, dem Hasenmoor, der Kiebitzholmer Heide, den Naturerlebnisräumen Wildpark Eekholt und Erlebniswald
Trappenkamp sowie der Osterau sehr für
eine Qualifizierung des Raumes als Naturraum. Die übergeordneten Planungsgrundlagen Regionalplan und Landschaftsrahmenplan
unterstützen
die
Ausweisung. Die Initiative“Segeberger
Heide“ ist vor etwa 3 Jahren insbesondere auf Betreiben des Heidmühlener Bürgermeisters, entstanden und wird durch
eine Reihe interessierter Bürger und
Gemeinden sowie der Amtsverwaltung
Rickling nachhaltig unterstützt.
Ein künftiger Naturraum Segeberger
Heide sollte nachfolgende Abgrenzung
erfahren. Der Vorschlag richtet sich im
wesentlichen nach den planerischen Aussagen des Landschaftsrahmenplanes für
den Planungsraum I sowie des Landschaftsprogramms
Schleswig-Holstein
aus dem Jahr 1997. Ähnliche Ziele verfolgen Regionalparks gemäß
Bundesraumordnungsbericht 2005.
Finanzierung:
Vorplanung über LSE
U.a.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Zukunft
auf
dem
Lande,
ZAL
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
86
8.3.4 Konzept Mönchsweg
•
Schwerpunkt: Das Land nutzen
Der „Limes saxonia“ - Radwanderweg (Idee)
•
Der „Grenzweg“ entlang der deutschdänischen Grenze bei Flensburg.
Die Karte zeigt nur eine Auswahl bestehender oder geplanter regionaler Radwanderwege. Der “Mönchsweg” ist 342
km lang und führt durch 4 Kreise (Ostholstein (151 km), Plön (26km), Segeberg (85km), Steinburg (80km)). Es sind
insgesamt 71 Gemeinden betroffen, die
direkt am “Mönchsweg” liegen. Legt man
den Korridor von 2,5 km zu beiden Seiten zugrunde, sind es noch entsprechend
mehr.
Die Projektidee des Mönchweges ist die
Schaffung eines überregionalen, thematischen Radfernwanderweges von Glückstadt an der Elbe bis nach Fehmarn.
Als Leitthema soll der Mönchsweg die
schleswig-holsteinische Kirchengeschichte widerspiegeln und die Christianisierungsabschnitte deutlich machen. Entlang der Route befinden sich Kirchen,
Klöster, Burgplätze u.ä. von touristischer
Bedeutung, wobei die Christianisierung
Nordelbiens und die schrittweise Mission
in den Osten Schleswig-Holsteins bis hin
zur Christianisierung des slawischen
Wagrien (Oldenburg i. H.) als thematische und räumliche Orientierung dient.
Der Mönchsweg schließt eine Lücke im
landesweiten Radwanderwegesystem. Er
bindet an den Nord- und Ostseeradwanderweg, den Ochsenweg sowie an den
Elberadwanderweg an. Der „Mönchsweg“
fügt sich in eine Reihe bestehender oder
geplanter regionaler Radwanderwege
ein, die andere Teilräume SchleswigHolsteins für Radfahrer bzw. Radwanderer erschließen (werden). Hierzu zählen
z.B.:
•
Der Ostseeküstenradwanderweg
•
Der Nordseeküstenradwanderweg
•
Der Radfernweg entlang des NordOstsee-Kanals (in Planung)
•
Der Radrundwanderweg in der Region Eider – Treene – Sorge
Erste Vorschläge zum Verlauf der Route
wurden von der Arbeitsgemeinschaft der
Hamburger
Randkreise
entwickelt.
Grundlage war eine in Zusammenarbeit
mit dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit der
ev.-luth. Kirche erarbeitete Bestandsaufnahme, in der alle unter kirchengeschichtlichen Gesichtspunkten wichtigen
Orte und Gebäude erfasst und nach verschiedenen Kriterien bewertet wurden.
Neben der Bedeutung unter diesen Gesichtspunkten waren folgende Aspekte
Planungsgrundlage für die Auswahl der
Route:
•
Keine Verzweigungen, eine Route
•
Auswahl eines Korridors von 2,5 km
zu beiden Seiten der Route für die
Erfassung von Attraktionen
•
Eine direkte Wegeführung wird nicht
angestrebt, allerdings auch keine zu
stark mäandrierende
•
Berücksichtigung von
Naturbesonderheiten
•
Möglichst Benutzung schon ausgeschilderter Strecken
•
Klartextbeschilderung in den Kreisen.
Kultur-
und
In einem späteren Schritt ist ein Abzweig
des Mönchsweges von Bad Segeberg
nach Lübeck möglich. Damit würden die
Kirchen Warder und Pronstorf ebenfalls
eingebunden.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
87
8.3.5 Kreisstraßen-Erhaltungskonzept 2000 bis 2019 (aktualisiert)
8.3.6 Radverkehrskonzept Segeberg
(RVK)
Schwerpunkt: Das Land nutzen
Schwerpunkt: Das Land nutzen
Kurzbeschreibung:
Das Radverkehrskonzept des Kreises
Segeberg wurde im Jahr 2005 erstellt
und vom Kreistag am 29.09.2005 verabschiedet. Die Prioritäten für den Radwegeausbau sind darin verbindlich festgelegt.
Bis Ende 2002 sind alle erforderlichen
Sanierungsmaßnahmen an den Kreisstraßen realisiert worden. Die Jahre 2003
und 2004 sahen eine erforderliche Bausumme von 3,4 Mio Euro vor bei einer
Baulänge von 27 km. 20,7 km wurden in
2003 und 2004 nach dem Programm
nicht realisiert. Daraus errechnet sich
ein Fehlbetrag von 2,59 Mio Euro. In den
nächsten 5 Jahren ist eine Bausumme
von insgesamt 26,33 Mio Euro erforderlich, die sich auf 3,99 Mio Euro in 2005,
3,66 Mio Euro in 2006, 6,76 Mio Euro in
2007, 5,85 Mio Euro in 2008 sowie 6,08
Mio Euro in 2009 aufteilt. Einschließlich
des Fehlbetrages aus dem Jahr 2004
errechnet sich eine erforderliche Bausumme von 28,92 Mio Euro für insgesamt 231 km. Der Sanierungsbereich
unter Zugrundelegung heutiger Haushaltsmittel beträgt 25 km. Das entspricht
3,125 Mio Euro. Nicht gedeckt wären
somit 25.795.000,00 Euro bis 2009.
Das gesamte Radverkehrsnetz Kreis Segeberg weist eine Länge von 1.187 km
auf und hat damit bei einer Kreisfläche
von 1.344 km² eine Netzdichte von 0,91.
Das Netz für den Freizeitradverkehr umfasst 787 km, das Alltagsnetz 281 km
und das Schulnetz 154 km.
8.3.7 Festsetzung
von
Wasserschutzgebieten (WSG) im Kreis Segeberg, Stand 1.11.2004
Schwerpunkt: Das Land nutzen
Im Kreis sind die Wasserschutzgebiete
Norderstedt, Barmstedt, Quickborn,
Henstedt-Rhen und Langenhorn per
Landesverordnung (LVO) festgesetzt. Die
Ausdehnung ist auf der beigefügten Karte ersichtlich.
In Vorbereitung befinden sich die WSG
Bad Bramstedt (12/2004) und WSG Kal-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
tenkirchen (12/2006), deren Abgrenzungen schon relativ genau ermittelt sind.
Die Ausdehnung des geplanten WSG
Bornhöved (12/2006) wird z.Zt. noch
errechnet.
Der Flächenanteil aller WSG an der
Kreisfläche beträgt 6,6%.
Die Wasserschutzgebiete sind im Prinzip
jeweils in die Zone I und III (WSG Barmstedt III A und III B) eingeteilt. Die Zone I umfasst die Flächen in einem Radius von 10 m um jeden Wasserwerksbrunnen. Hier ist im Allgemeinen jedwede Nutzung verboten. In der Zone III
sind z.B. die Errichtung von Güterumschlagplätzen für wassergefährdende
Stoffe, Errichtung von Kraftwerken, Anlagen zur Gewinnung von Erdwärme,
Schieß- und Golfplätze, Schrottplätze,
Umbruch von Dauergrünland, Zwischen-
88
lager von Abfällen, Errichtung von Motorsportanlagen genehmigungspflichtig.
Ebenso sind allgemeine Regelungen für
die Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, die Bewirtschaftung
und Stickstoffdüngung von landwirtschaftlich genutzten Acker- und Grünlandflächen sowie der Erwerbsgartenbau
in diesen Verordnungen geregelt. In
WSG ist es verboten, z.B. Rohrleitungsanlagen zum Befördern von wassergefährdenden Stoffen zu errichten, Abfallbeseitigungsanlagen, Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
der WGK 2 mit mehr als 100 m3 Inhalt
und der WGK 3 mit mehr als 10 m3 Inhalt zu errichten, Abwasser in den Untergrund einzuleiten, Dünge- oder Pflanzenschutzmittel,
insbesondere
Klärschlamm oder Kompost außerhalb von
Gebäuden zu lagern sowie das Ausbringen von stickstoffhaltigen Düngemitteln
vom 15.09. bis zum 31.01..
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
8.3.8 Innovationsregion Segeberg
Der Kreis Segeberg befindet sich bei der
Ansiedlung neuer Unternehmen im
Kreisgebiet, und damit bei der Schaffung
neuer Arbeitsplätze, im Wettbewerb
nicht nur mit den anderen Kreisen in
unmittelbarer Nachbarschaft, sondern
auch mit anderen Regionen Europas.
Wenn der Kreis Segeberg einen Wettbewerbsvorteil bei der Ansiedlung neuer
Betriebe und Unternehmen haben möchte, muss er über ein sog. „Alleinstellungsmerkmal“ verfügen, also über ein
Profil, welches ihn von anderen Kreisen/Regionen eindeutig und nach außen
auch erkennbar und wahrnehmbar unterscheidet. Das Stichwort „Innovationsregion“ könnte ein solches Merkmal
sein. Dann müsste der Kreis seinen Kunden etwas anbieten, das für „Innovation“
steht – also Offenheit für Veränderungen
und die eigene Bereitschaft, Veränderungen selbst zu gestalten. Bezogen auf
die bereits vorhandenen Aktivitäten im
Kreis und was daraus noch abgeleitet
werden könnte, steht das weite Thema
„E-Government“ für Innovation. Aber
auch Qualifizierung und Schulung im
IT-Bereich, die sich auf neue Formen
der Kommunikation, z.B. der mobilen
Datenübertragung, einstellen, sind hier
zu nennen. Schließlich verfügt der Kreis
Segeberg auch über ein sehr gut ausgeprägtes Gesundheitsangebot, welches
über die Initiative Gesundheitsregion
Segeberg zu neuen, innovativen Zielen (z.B. e-health) weiter entwickelt
werden soll.
8.3.8.1
Bestehende Zentren in der
Gesundheitsregion Segeberg
1. Herzzentrum in Bad Segeberg der
Segeberger Kliniken
Fachklinik für Herz-, Kreislauf-, Gefäßerkrankungen, Herzchirurgie, Neurologie,
Psychosomatische Medizin, Rehabilitation, mit Behandlungsindikationen
•
Kardiologie/Angiologie
•
psychosomatische Medizin
•
Neurolgie / Neurotraumatologie
89
2. Neurologisches Zentrum in Bad
Segeberg der Segeberger Kliniken, www.segebergerkliniken.de
3. Telemedizinisches Service und
Gesundheitszentrum
TSGZ,
www.segebergerkliniken.de
4. Forschungszentrum Borstel
Leibniz-Zentrum für
Biowissenschaften
Medizin
und
Mitglied der Leibniz Gemeinschaft
(www.wgl.de)
www.fz-borstel.de
Das Forschungszentrum Borstel (FZB)
mit seiner Medizinischen Klinik und zwei
theoretischen Abteilungen hat sich seit
seiner Gründung 1947 transdisziplinärer,
d.h. fachübergreifender Forschung im
medizinisch-naturwissenschaftlichen Bereich zur Aufgabe gemacht. Das Spektrum umfasst Medizin, Biologie, Chemie,
Physik, Immunologie, Molekularbiologie,
Pharmakologie und andere Biowissenschaften.
Heute konzentriert sich das FZB auf
grundlagenund
patientenorientierte
Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet
der Pneumologie, d.h. der Lungen- und
Bronchialerkrankungen.
Schwerpunkte
sind die Bereiche der Infektion, der Allergie, der Tumorbiologie und chronischer bisher noch nicht geklärter Entzündungen.
Das Ziel der klinisch-wissenschaftlichen
Arbeiten des Zentrums ist die Verbesserung bestehender und die Entwicklung
neuer Methoden zur Erkennung, Vermeidung und Behandlung dieser Krankheiten
und somit die biomedizinische Forschung
in den Dienst der Öffentlichkeit zu stellen.
Die Molekulare Medizin, mit der derzeit
weltweit
beeindruckende
Fortschritte
erzielt werden, rückt somit auch am FZB
immer mehr in den Mittelpunkt. Auf der
Ebene der Moleküle und der Zellen sollen
neue Erkenntnisse über die Struktur und
die Funktion von mikrobiellen, allergieauslösenden und immunstimulierenden
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
Komponenten und über deren Wechselwirkung mit komplexen biologischen
Systemen gewonnen werden.
Medizinische Klinik des Forschungszentrums Borstel
Klinik für Innere Medizin – Pneumologie – Infektiologie – Allergologie
und klinische Umweltmedizin
Im Verlaufe der letzten 10 Jahre ist eine
Medizinische Klinik mit einem pneumologisch-allergologischen Leistungsangebot
entstanden, die erfolgreich im Wettbewerb mit anderen pneumologischen
Zentren steht.
Die Klinik verfügt insgesamt über 90
Betten mit einer Intensiveinheit, einem
Schlaflabor, umweltneutralen Behandlungsplätzen und einer Infektionsstation.
Ergänzt wird das Leistungsangebot durch
drei konsiliarische Fachambulanzen für
Pneumologie, Allergologie und klinische
Umweltmedizin.
Nationales Referenzzentrum für Mykobakterien am Forschungszentrum
Borstel bestellt durch das deutsche
Bundesgesundheitsministerium und das
Robert Koch Institut, ist an der Koordination von Maßnahmen im Kampf gegen
und in der Überwachung von Tuberkulose beteiligt.
Die Laborgruppe Mykobakteriologie ist
seit 1990 Nationales Referenzzentrum
für Mykobakterien und wurde durch die
WHO 1995 zu einem Supranationalen
und 1999 zu einem Europäischen Referenzzentrum für Empfindlichkeitsprüfungen ernannt.
Entwicklung, Verbesserung und Bewertung von neuen Techniken zur
schnelleren
Diagnose
von
TB.Beratungsservice für Diagnostiklaboratorien und Ärzte. Die Beratung umfasst die Beantwortung von Fragen zur
Epidemiologie, Diagnostik und Therapie
von Tuberkulose.Training: Ca. 100 Gäste werden jährlich in allen Bereichen der
TB Diagnostik trainiert.
5. Rheumaklinik Bad Bramstedt
90
Rheumaklinik Bad Bramstedt; Zentrum für die Behandlung von Gelenk-,
Wirbelsäulen-, Muskulatur-, Nervenund Gefäßerkrankungen.
www.rheumazentrum.de
Die Gesamtklinik besteht aus einem
Fachkrankenhaus mit 250 Betten und
einer Rehabilitationsklinik mit 400 Betten. Gemeinsame Forschung mit den
Universitäten Hamburg und Lübeck, Anerkennung als akademisches Lehrkrankenhaus
Behandlungsangebote im Fachkrankenhaus:
Innere Medizin,
Pädiatrie, Orthopädie,
Geriatrie.
Behandlungsangebote in der Rehabilitationsklinik:
Innere Medizin,
Neurologie,
Multimorbide Patienten.6. ESI European Surgical Institute, www.esionline.de, Kompetenzzentrum für die
Schulung mikroinvasiver Operationstechniken
Das European Surgical Institute (ESI) ist
europaweit eines der modernsten Fortbildungszentren auf dem Gebiet der videoskopischen Chirurgie.
Das Institut stellt jene Infrastruktur zur
Verfügung, die es Ärzten und OPPersonal aus ganz Europa ermöglicht,
sich in komplexe operative Techniken
einführen zu lassen.
Seit der Gründung des ESI wurden mehr
als 50.000 Ärzte und Angehörige der
Pflegeberufe aus allen europäischen Ländern in theoretischen und praktischen
Kursen betreut. Dabei hat das ESI sein
Kursprogramm stets den sich verändernden Bedürfnissen der Mediziner und
des Pflegepersonals angepasst.
Das Programm, welches zum jetzigen
Zeitpunkt rund 150 Kurse, zwanzig Symposien und zwei Seminare umfasst, richtet sich inzwischen nicht mehr ausschließlich an operativ tätige Mediziner,
sondern zunehmend auch an Angehörige
des Pflegedienstes und der technischen
Berufe.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
Die Referentenliste des ESI-Programms
liest sich wie ein "who is who" der Medizin. Rund 500 Dozenten gehören dazu:
Die Mitglieder der European Faculty.
7. Akademie für ärztliche Fort- und
Weiterbildung der Ärztekammer
Schleswig-Holstein, www.aeksh.de
Die Akademie für medizinische Fortund Weiterbildung der Ärztekammer
Schleswig-Holstein führt seit ihrer Gründung im Jahre 1977 regelmäßig und fortlaufend Kurse zur ärztlichen Fort- und
Weiterbildung durch. Seit Januar 2000
wurde die Akademie in Fort- und Weiterbildung umbenannt und damit dem
Umstand Rechnung getragen, dass die
Weiterbildung immer mehr Raum einnimmt.
Auf dem Gebiet der Fortbildung werden
seit Jahren ständig Kurse zu folgenden
Themen durchgeführt:
Ambulante Geriatrie
Audiometrie
Diabetologie
Ernährungsmedizin
Fachkunde Rettungsdienst
Homöopathie
Innere Medizin
Naturheilverfahren
Palliativmedizin
Psychosomatische Grundversorgung
Qualitätsmanagement
Strahlenschutzkurse
sowie Weiterbildung in
Allgemeinmedizin
Akupunktur
Psychotherapie
•
Segeberger Kliniken, Fachklinik
für psychosomatische Medizin
www.segebergerkliniken.de
•
Psychiatrisches
Krankenhaus
Rickling mit angeschlossener Tagesklinik Kaltenkirchen und Institutsambulanz sowie weiterer Einrichtungen, www.landesverein.de
ein räumliches Kompetenzzentrum in der
Gesundheitsregion Segeberg.
8.3.8.2
Geplante Projekte bzw.
Zentren in der Gesundheitsregion
Segeberg
Kompetenzzentrum für gesundheitliche
Erstausbildung / Weiterbildung in Zusammenarbeit
mit
dem
EdmundChristiani-Seminar der Ärztekammer SH,
der Berufsschule des Kreises Segeberg,
Standort Bad Segeberg und den Kliniken.
Ausbau
Edmund-Christiani-Seminar,
Arzthelferinnen
Neues Berufsfeld: Operationstechnischer
Assistent/Assistentin
Berufsfeld: Pflege
Krankenhausökologie
GesundheitswirtIn unterhalb des Levels
der Hochschule.
Weitere Themen wären zu erarbeiten.
Das Herzzentrum plant mittelfristig die
Einrichtung einer Stiftungsprofessur Kardiologie mit dem Ziel die Klinische Forschung und Lehre am Standort Segeberg
zu verbessern.
Der Akademie für medizinische Fort- und
Weiterbildung steht ein ehrenamtlicher
Vorstand vor, der aus der Kammerversammlung im vier-jährigen Rhythmus
gewählt wird.
8. Auf dem Gebiet der Psychiatrie und
Psychosomatik bilden die drei Kliniken
•
91
Medizinisch
Psychosomatische
Klinik
in
Bad
Bramstedt,
www.schoenklinken.de
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
8.3.8.3
Zentren in der Wirtschaft
Nordport
Der Standort am Hamburg Airport. Auf
27 ha entwickelt Norderstedt direkt am
Airport Hamburg einen innovativen Wirtschaftsstandort mit hohem Qualitätsstandard und großen Freiheitsgraden.
Die quartiersbezogene Bündelung von
sich ergänzenden Nutzungen sichert den
Unternehmen viele Synergien und bietet
zahlreiche Optionen. Als Schwerpunktquartiere sind vorgesehen:
versprechender kommunaler und regionaler Initiativen zu einem bundesweiten
E-Government-Netzwerk.
Der Kreis Segeberg bringt sich mit folgenden Projektarbeiten in das Projekt
MEDIA@KommTransfer ein:
•
"Digitale Formulare und Akten" - unter der Federführung des Kreises Segeberg werden die Voraussetzungen
und Anforderungen erarbeitet, die
technisch und organisatorisch zu erfüllen sind, um Verwaltungsvorgänge
vollständig durch Online-Services abzuwickeln. Im Zentrum des Blickes
steht der Kunde, der unabhängig von
der sachlichen und örtlichen Zuständigkeit sein Anliegen an die Behörde
herantragen können soll.
•
Gemeinsam mit der Freien und Hansestadt Hamburg hat der Kreis Segeberg die Federführung im Projekt
"Kfz-Wesen". Ziel der Zusammenarbeit mit den Kommunen ist der Aufbau einer Infrastruktur, die dem
Kunden im gesetzlichen Rahmen ein
Höchstmaß an zeitlicher Flexibilität
und räumlicher Unabhängigkeit bei
der Nachfrage der Dienstleistungen
bietet. Im Ergebnis wird am Ende eine Verknüpfung mit den erarbeiteten
Ergebnissen aus dem Projekt "Metropolregion Hamburg" erfolgen.
•
Beteiligt ist der Kreis Segeberg darüber hinaus im Projekt "Meldewesen
Online". Das Ziel ist hier darzulegen,
dass eine Vielzahl von Prozessen im
Bereich Meldewesen rechtssicher,
verbindlich und abschließend auch
online abwickelt werden kann.
¾ Air Cargo
¾ High-Tech
¾ Gesundheit
¾ Logistik
¾ Value Added Services.
Eine weitere strategische Planungsreserve für die gewerbliche und gemischtgenutzte Entwicklung der Stadt Norderstedt ist in dem Stadtteil Friedrichsgabe-Nord vorhanden. Sie wird ähnlich wie
die Flächen des NORDPORT’s seitens der
EGNo entwickelt.
8.3.8.4
E-Government
Segeberg
im
Kreis
Der Kreis Segeberg ist bestrebt, die bestehenden Verwaltungsstrukturen auch
weiterhin zu modernisieren und den Anforderungen und Erwartungen der Kommunen, den Bürgern und der Wirtschaft
anzupassen. Es handelt sich hierbei um
einen fortlaufenden Prozess, der schrittweise voran gebracht wird. Einen zentraleren Bestandteil in dieser Entwicklung
nimmt das E-Government ein. Zur Zeit
liegt das Hauptaugenmerk zum Schwerpunkt E-Government bei zwei umfangreichen Projekten, in denen der Kreis
Segeberg
gemeinsam
mit
anderen
Kommunen
wirtschaftliche
Lösungen
zum bestmöglichen Einsatz unterschiedlicher Online-Anwendungen für mehrere
Verwaltungsbereiche
erarbeitet,
und
beim Ausbau des Kreisnetzes sowie der
Umsetzung
der
E-GovernmentVereinbarung.
Das Bundesministerium für Arbeit und
Wirtschaft
(BMWA)
startete
im
April
2004
das
Projekt
MEDIA@KommTransfer. Ziel des Projektes ist die Verknüpfung besonders viel
92
Der Kreis Segeberg vertritt die kommunalen Interessen zudem im Rahmen des
Projektes Metropolregion Hamburg.
Es handelt sich hierbei um ein gemeinsames
Projekt
der
süd-schleswigholsteinischen Kreise mit der Freien und
Hansestadt Hamburg und dem Land Niedersachsen. E-Government soll im Rahmen der Länder übergreifenden Zusammenarbeit die Region stärken und einen
Beitrag für eine moderne öffentliche
Verwaltung erbringen. Gemeinsam wird
ein Metropolregion-Netz geschaffen, in
dem die Behörden nun auf eine gemeinsame IT-Infrastruktur zugreifen. Zukünftig werden so Fachverfahren und Daten
gemeinsam genutzt.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
Mittelfristig erfolgt die Umsetzung der
Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung von E-Government-Strukturen und
-Prozessen (= E-Government-Vereinbarung). Das Land Schleswig-Holstein
hat mit den kommunalen Spitzenverbänden vereinbart, die vorhandenen Verwaltungsstrukturen zu verbessern.
Alle Aktivitäten dieser E-GovernmentVereinbarung dienen vorrangig dem Ziel,
die Qualität der Leistungen der öffentlichen Verwaltung in Schleswig-Holstein
weiter zu verbessern. Als besonders
dringlich werden folgende Infrastrukturmaßnahmen angesehen:
•
Unterstützung und Umsetzung von
Standardisierungsvorhaben für ITSysteme, Schnittstellen, Datenformate
und
Dienstleistungs-Prozessmodelle als Grundvoraussetzung für
den wirksamen und wirtschaftlichen
Einsatz des E-Government.
•
Aufbau von landesweit standardisierten Kreisnetzen als integraler Bestandteil des landesweiten Datennetzes Schleswig-Holsteins. Hiermit soll
der Grundstein für die Kreisvernetzung gelegt werden.
•
•
•
Aufbau von Kopfstellen in den Kreisen und in den kreisfreien Städten
für die Entgegennahme und Weiterleitung von Geodaten analog dem
Geodatenmanagement des Landes
Schleswig-Holstein. Über diese Infrastruktur soll sichergestellt werden,
dass die Kommunalverwaltungen ihren vielfältigen Bedarf an geographischen Daten decken können. Zur
qualitativen
Ausgestaltung
dieser
Kopfstellen müssen noch Konzepte
entworfen werden - einen Lösungsansatz stellt das Projekt "Vol.net" des
Kreises Segeberg dar.
Aufbau eines landesweit wirksamen
Verzeichnisdienstes. Geplant ist ein
Datenbestand aller Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst
und der Dienststellen. Daten wie
Name, eMail-Adresse, öffentliche Zertifikate, Kompetenzbereich usw. sollen in diesem Verzeichnisdienst vorgehalten werden.
Aufbau einer landesweit einheitlichen
Public-Key-Infrastruktur mit digitaler
Signatur und Ver- und Entschlüsselungsfunktionen für Datenströme, als
93
weiterer Baustein für einen effizienten Einsatz des E-Government.
•
Aufbau einer zentralen technischen
Plattform (Datendrehscheibe) für die
Steuerung von landes- und bundesweiten Datenströmen aus Anwendungen. Die virtuelle Poststelle ist
grundsätzlich als zentrales Gateway
gedacht, welches bei Nutzung elektronischer Kommunikation weitgehend
automatisch im wesentlichen die
Funktionen Authentifizierung, Signaturprüfung und -erstellung, Ent- und
Verschlüsselung bereitstellt etc.
•
Aufbau eines gemeinsamen Formularservice,
eines
gemeinsamen
Dienstleistungswegweisers sowie einer Zahlungsplattform für Verwaltungsdienstleistungen und eines gemeinsamen Portals, über das Informationen und Dienstleistungen der
Verwaltung bezogen werden können.
Abschließend aufzuführen ist auch
das Bestreben, bestehende Portale
verstärkt mit dem Landesportal
"schleswig-holstein.de" zu vernetzen.
Insgesamt wird die Weiterentwicklung
des E-Government in den nächsten fünf
Jahren einen hohen Stellenwert einnehmen und die Verwaltungen vor weitere
Herausforderungen stellen. Der Kreis
Segeberg hat mit seinem Kreisnetz, dem
bereits im Einsatz befindlichen Formularserver, mit Verwaltung 2000/Lebenslage
Umzug und dem Geoinformationssystem
die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung geschaffen. Dies gilt es
in den nächsten Jahren gemeinsam mit
den kreisangehörigen Kommunen auszubauen.
8.3.8.5
IT-Schulungen und Qualifizierungen
zum
„Wireless
ITExperten“
Kurzbeschreibung:
Innovation heißt auch die Bereitschaft,
neue Tätigkeitsfelder zu erkennen und
darauf bezogene Schulungen und Qualifizierung anzubieten. Der zunehmende
Wunsch nach mobilen Diensten im Rahmen von E-Government fordert neue
Berufsfelder. Die drahtlose Informationstechnologie vereint zwei zentrale Technologien der 90-er Jahre, die WebTechnologie und die mobile Kommunika-
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
tionstechnologie. Eine Ausbildung zum
Wireless IT-Experten muss sich daher
an diesen Anforderungen orientieren.
Die hierfür notwendige 1-jährige Ausbildungsmaßnahme ( 9 Monate Ausbildung,
3 Monate Praktikum) wird pro Jahr 25
derzeit arbeitslose Akademiker oder
Techniker qualifizieren. Das Ausbildungsprogramm Wireless IT-Experte
orientiert sich an diesen Anforderungen
der Praxis und beinhaltet Module zu all
diesen IT-Sparten.
Bedeutung des Projektes für die Region:
Firmen für die Aufnahme derartiger Wireless IT-Experten sind bereits in ersten Gesprächen ermittelt. Kontakte mit
den Firmen IBM und Nokia haben hier zu
einer positiven Aufnahme geführt. Die
Marktnachfrage nach dem Qualifizierungsprofil garantiert bereits jetzt einen
Großteil der leistungswilligen Absolventen einen neuen Arbeitsplatz.
Mit einer derartigen Schulungseinrichtung würde der Kreis Segeberg sein Profil einer innovativen Region schärfen und
stark unterstützen. Es würde damit aber
auch ein Signal für das Land SchleswigHolstein als attraktivem und auf neue
Technologien und deren zukunftsgerichtete Anwendung ausgerichtetem Land
gegeben.
8.3.9 Holsteins Herz
1. Übergreifende Projekte
Geschäftsstelle:
Neben der grundsätzlichen Sicherstellung
der Steuerung und Abwicklung des Gesamtprojektes lagen die Schwerpunkte
des Managements bei durch Hartz IV
notwendigen Anpassungen, der Motivation der noch nicht mit Fördermitteln ausgestatteten Projekte zur Weiterarbeit
und dem Zusammentragen und der Abstimmung der Jahresberichte in enger
Zusammenarbeit mit Raum & Energie.
Im Jahr 2004 wurde die Finanzierung
des Projektes verbessert. Durch die Übertragung von Personalkosten aus dem
Projekt Technische Hilfe wurde der Leaderanteil des Managements auf 8,3%
aufgestockt, bleibt damit aber unter der
10% Grenze des gesamten Förderungsvolumens.
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Die Fortführung des Managements ist für
die Dauer der Gesamtabwicklung vorgesehen. Das Projekt ist aber nur bis einschließlich 2006 gesichert. Wichtige
nächste Arbeitsschritte im Projekt werden die weitere Umsetzung von Hartz IV
und die Festanstellung einer Mitarbeiterin im Sekretariat sein.
Regionalmarketing:
Der Bekanntheitsgrad des Vereins Holsteins Herz e.V. konnte in den vergangenen Jahren deutlich erhöht werden. Die
späte Bewilligung der Projektanträge
führte allerdings zunächst zu einer gebremsten Öffentlichkeitsarbeit des Regionalmarketings, da die dafür notwendigen konkreten „Erfolge“ abgewartet werden mussten.
In der Innendarstellung hat das Regionalmarketing vor allem die wechselseitige Information der Projekte verantwortet. Im weiteren Vorgehen wird das Außenmarketing mit der Erstellung einer
Werbepostkarte, eines Promotionfilms
und einer Flexibilisierung der Öffentlichkeitsarbeit ein verstärktes Gewicht erhalten.
Regionales Informationssystem:
Für das Informationssystem wurden fortlaufend Grundlagenrecherchen in den
Bereichen Tourismus und Naherholung
durchgeführt und die Informationen in
Datenbanken eingearbeitet. Die 4 Mitarbeiter wurden für diese Aufgaben qualifiziert.
Das Projekt konnte inhaltlich plangerecht
umgesetzt werden.
Das Projekt lässt insbesondere für den
Tourismus in der Region maßgebliche
Vorteile erwarten.
Heimat der Wege:
Die Recherche und die Erarbeitung der
inhaltlichen
öffentlichen
Präsentation
konnte 2004 weitestgehend abgeschlossen werden.
Zahlreiche mediale Projekte konnten im
Berichtszeitraum entwickelt und im
Rahmen eines Festivals vorgestellt werden. Weitere Aktionen waren die Lichtund Klanginstallation „Heimat der Pendler“, ein Open Air Theater, die Erstellung
eines Spielfilms und eines Hörspiels.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
Das Projekt erreichte durch das Festival,
Werbemittel, zahlreiche Presseberichte
und Aktionen im öffentlichen Raum ein
breites Publikum. Es ermöglichte so eine
Neudefinition des Heimatbegriffs: „Heimat ist auch da, wo ich lebe“ und trug
wesentlich zur Identitätsbildung in der
Region bei. Das Projekt schuf Verbindungen zwischen unterschiedlichen Menschen der Region, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären.
Nachdem die großen Events abgeschlossen sind, mussten die strukturellen, personellen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Projektes angepasst
werden. Ein entsprechender Änderungsantrag wurde bewilligt. Hierdurch kann
auch zukünftig die Darstellung und Präsentation der Ergebnisse gewährleistet
werden.
Wir halten das Projekt für rundum gelungen und beispielgebend.
Technische Hilfe:
Durch das Projekt Technische Hilfe wurde in enger Abstimmung mit der Beratungsgesellschaft für Beschäftigung in
Schleswig-Holstein (BSH) mbH und der
Verwaltungsstelle den Projekten umfassende Hilfestellung bei der Umsetzung
der Auszahlungsanträge gegeben. Es bot
somit eine wichtige Zuarbeit für andere
Projekte an.
Das Projekt „Technische
planmäßig fortgesetzt.
Hilfe“
wird
2. Maßnahmenbereich Mobilität
Räderwerk und Räderwerk Network
Das Ursprungskonzept des Baus eines
Mobilitätszentrums in Bad Segeberg
musste zurückgestellt werden. An den
Haltepunkten Rickling, Wahlstedt und
Wakendorf II wurde die Bahnhofsinfrastruktur angemessen erweitert. Darüber
hinaus wurde die wichtige Aufgabe von
„mobilitätsfördernden Maßnahmen im
ÖPNV“ wahrgenommen.
Mobilitätsfördernde Maßnahmen sind u.a.
Schalterdienste an den Haltepunkten, ein
Zugbegleitservice und der Ausbau touristischer Beratung. Für die Verwirklichung
der Aufgaben wurden die Mitarbeiter
aus- und weitergebildet.
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Das Projekt Räderwerk hat die Attraktivität des ÖPNV erhöht. Der Trägerverein
Räderwerk Netwerk e.V. wird zum
31.12.2005 gemäß Mitgliederbeschluss
vom 8. September 2005 aufgelöst und in
anderer Trägerschaft weitergeführt.
Wegevernetzung:
Der Kreis Segeberg und Stormarn haben
gemeinsam ein Konzept für die Radwegebeschilderung erarbeitet, um ein lückenloses Radwegenetz in der Region zu
schaffen. Während die Beschilderung im
Kreis Stormarn 2004 abgeschlossen
werden konnte, wird sie im Kreis Segeberg nach Abschluss der Entwicklung
eines kreisweiten Radverkehrskonzeptes
2005 erfolgen und in 2006 umgesetzt.
Kanutouristisches Lenkungssystem
Der Ausbau der Infrastruktur für den
Kanuwanderweg auf der Trave wurde
auch 2004 vorangetrieben. Die Ein- und
Ausstiegsstellen konnten im Bereich
Warderbrücke/Gemeinde Krems mit einer Treppenzuwegung ausgebaut und im
Bereich der Kanuraststätte Schackendorfer Brücke neu errichtet werden. Ein
Rot-Grün-Pegel gibt Kenntnis über die
notwendige Wassertiefe.
Abstimmungen wurden mit den betroffenen
Anliegern
der
Herrenmühle/Gemeinde Schwissel über eine umwelttechnische Verbesserung der Einund Ausstiegsmöglichkeit und den Anliegern
im
Bereich
Sühlener
Mühle/Gemeinde Bebensee und in den Gemeinden Krems II und Groß Rönnau über
Ufersicherungsmaßnahmen
und
bepflanzungen durchgeführt. Die erforderlichen Abstimmungen sind aber noch
nicht abgeschlossen.
3. Maßnahmenbereich Kultur
Obstwiesen rund um die Bahnlinie:
Die 2003 begonnenen Aktivitäten wurden 2004 fortgesetzt. Es wurden wieder
Schnittkurse für interessierte Bürger
durchgeführt, sowie die neue Obstwiese
Fahrenkrug gepflegt, beobachtet und
dokumentiert. Die Infotafel wird für die
Kinderseite mtl. neu gestaltet und beinhaltet des weiteren jahreszeitlich aktuelle Themen. Das Projekt konnte mit Erfolg
in der Öffentlichkeit bekannt gemacht
werden und arbeitet mit dem Projekt
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Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
Regionalmarketing
zusammen
und
schafft die Grundlage für dessen Werbeprodukt Apfelsaft.
Regionales Kultur- und Informationszentrum Landgestüt Traventhal:
Die Restaurierung der vorhandenen Museumsexponate sowie der Neuzugänge
wurde 2004 fortgesetzt und ihre Archivierung in einer Datenbank vorbereitet.
Mit der Wiederherstellung des Außengeländes wurde angefangen. Des weiteren
wurde die Vernetzung zu anderen Museen ausgebaut, die historische Sonderausstellung erweitert und eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt.
Im weiteren Vorgehen sollen die Exponate archiviert und beschildert sowie die
Restaurierung fortgesetzt werden. Für
den Internetauftritt wird eine redaktionelle Grundstruktur aufgebaut.
Die ehemalige Schlossanlage soll im Innen- und Außenbereich wiederhergestellt
und der weiterführende Erhalt gesichert
werden. Ebenso ist eine schonende Wiederherstellung der alten Strukturen in
der „Wilden Schlucht“ und eine Erweiterung der pädagogischen Angebote geplant.
Das Projekt wird ein kulturelles Highlight
in der Region ermöglichen.
Region der Fledermäuse
Baugrundgeologische Erkenntnisse führten zu einer Änderung der Gebäudearchitektur des mit dem Projekt geplanten
Fledermauszentrums und damit zu einer
Verzögerung des Baubeginns. Das Vorhaben wurde in 2005 weitgehend umgesetzt Für die Ausarbeitung und Umsetzung der Ausstellungsinhalte wurde ein
Projektgruppe gebildet. Für die Projektgruppe wurde ein Diplom-Biologe als
Projektkoordinator eingestellt.
Im weiteren Vorgehen sollen die Baumaßnahmen und das Ausstellungskonzept fertiggestellt werden sowie die Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld der Eröffnung des Fledermauszentrums, in 2006,
intensiviert werden.
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Leben nach dem Kies:
Die für den Ideenwettbewerb „eine naturnahe und touristische Herrichtung der
ausgebeuteten Kieskuhlen bei Bornhöved“ notwendigen Unterlagen wurden
fertig gestellt und mit allen Beteiligten,
u.a. auch Arbeitsgruppen, der Bevölkerung abgestimmt. Auf die europaweite
Ausschreibung bewarben sich 80 Planungsbüros, wovon 25 Bewerber ausgewählt wurden, ihre Ideen zu entwickeln.
2005 erfolgte die Auswahl der Preisträger und es begann die Diskussion der
Arbeiten mit den Bürgern, um dann einen Rahmenplan aufzustellen. Ziel ist die
Errichtung eines Eiszeitmuseums und
eines Findlingsgartens.
4. Maßnahmenbereich Bildung/ Qualifizierung
Mobile
statt:
Lern-
und
Experimentierwerk-
In 2004 ist dieses Projekt voll gestartet.
Jetzt konnte die mediale und sächliche
Infrastruktur (u.a. Laptops, Beamer,
Auto) angeschafft und zwei Mitarbeiter
zur Sicherstellung der Aufgabenlösung
befristet bis zum März 2005 eingestellt
werden.. Des weiteren wurde ab 2004
gezielt für das Projekt geworben und
informiert, u.a. über das VHS-Programm,
Handzettel und Plakate.
Linie 47f:
Das Projekt Linie 47f, mit dem Ziel der
Etablierung einer Kinder- und Jugendbeteiligung in der Gemeindepolitik, konnte
in allen Teilen implementiert werden.
Neben der ersten Praxissäule der Beratung von Kommunen und der fachlichen
Begleitung von Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekten konnte auch die zweite
Säule der Ausbildung von 13 Jugendlichen zu ehrenamtlichen BeteiligungsMultiplikatoren begonnen werden, die im
Folgendem
Vor-Ort-Praxisprojekte
durchführten.
Die Beratung von Kommunen und die
Ausbildung
von
BeteiligungsMultiplikatoren wurde 2005 fortgesetzt.
Zusätzlich sind Fachseminare für Lehrerund Kommunalverantwortliche geplant.
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Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
Flachswerkstatt:
Das Projekt hat im Jahr 2004 einen hohen Informationsaufwand betrieben. Es
wurde Werbematerial und ein eigener
Internetauftritt erstellt sowie eine Informationsveranstaltung für die Fachlehrer
für Heimat- und Sachkundeunterricht
durchgeführt. Erste Workshops konnten
mit Kindern der 3. und 4. Klassen im
Rahmen von Schulprojekttagen veranstaltet werden.
Für 2005 ist der Ausbau der Seminarräumlichkeiten, die Erweiterung des Projektes um einen Garten für nachwachsende Rohstoffe, der Ausbau der Lehrinhalte und die Ausdehnung der Werbemaßnahmen auf Hamburg und die gesamte Region Schleswig-Holstein geplant.
8.3.10
Breitbandinternetversorgung DSL im Kreis Segeberg
DSL steht für Digital Subscriber Line
oder digitale Teilnehmeranschlussleitung.
Derzeit
ist
Breitband-Internet
in
Deutschland weitgehend gleichzusetzen
mit DSL. Nach Feststellung der Bundesregierung greifen etwa 97% aller Nutzer
auf die Zugangstechnik DSL zurück. Diese starke Ausrichtung auf nur eine Zugangstechnik ist im Internationalen Vergleich ein wesentlicher Grund für die
unterdurchschnittliche Breitbandnutzung
in Deutschland. Bis etwa zum Jahresende 2005 wird mit rund 10,2 Millionen
DSL-Anschlüssen
bundesweit
eine
Marktpenetration von 27% aller Haushalte erreicht. Auf die Fläche bezogen ist
DSL dann für 55% aller Haushalte verfügbar.
Der Markt wird durch zunehmende Konvergenz der Dienste geprägt. Die Weiterentwicklung des Breitbandmarktes
erfordert daher neue und innovative Geschäftsmodelle, wie das so genannte
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Triple-Play, die Bereitstellung von Telefonie, Internet und Fernsehen über eine
einzige Infrastruktur. Eine nachhaltige
Breitbandoffensive setzt hier weitreichende Kooperationen zwischen allen
Marktteilnehmern voraus. Die schnelle
Datenübertragung DSL bringt deutliche
Wettbewerbsvorteile auch für kleine und
mittlere Unternehmen und kann deren
Geschäftsabläufe beschleunigen.
Es besteht ein deutliches Gefälle zwischen Ballungsgebieten und Ländlichem
Raum. Dies gilt auch für Versorgungsdefizite in dem Kreis Segeberg. BreitbandInternet gehört nicht zum Grundversorgungsauftrag
des
Universaldienstes.
Wirtschaft und Politik sind aufgefordert,
zur Erreichung der Flächendeckung die
Möglichkeiten für einen auf Wettbewerb
und Kooperation basierenden Breitbandkonsens anzustoßen und hierbei auch die
Möglichkeiten alternativer Übertragungstechnologien wie TV-Kabel oder funkbasierter Dienste einzubeziehen. Die nachfolgende Karte gibt einen Überblick auf
der Grundlage des Breitbandatlasses des
Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit vom Juni 2005 mit unterschiedlichen
Versorgungsintensitäten.
Ziel der Kreisentwicklung ist, den
Versorgungsgrad
im
ländlichen
Raum auf 75% bis 95% sowie die
noch nicht mit 95% versorgten städtischen Räume des Kreises auf 95%
anzuheben. Wir könnten uns auch
gut vorstellen, dass der ländliche
Raum des Kreises Segeberg hierfür
als Modellregion des Landes zur Verfügung stehen könnte.
Das Land Schleswig-Holstein wird 2006
über den Schleswig-Holstein Fonds nach
gegenwärtigen Überlegungen Förderkriterien für Maßnahmen zur Akzeptanzerhöhung von Breitband-Internet und zur
technikneutralen Infrastrukturförderung
auf kommunaler Ebene festlegen.
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
Projekte und Maßnahmen außerhalb der Städte und Gemeinden
Breitbandinternetversorgung DSL im Kreis Segeberg
(Stand Juni 2005)
Kreisentwicklungskonzept Segeberg 2006 - 2011
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