Bericht des Aufsichtsrates Bericht des Vorstandes CargoLifter

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Bericht des Aufsichtsrates Bericht des Vorstandes CargoLifter
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Bericht des Aufsichtsrates
Bericht des Vorstandes
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CargoLifter Aktiengesellschaft
CargoLifter Konzern und Tochtergesellschaften
Märkte und Marktchancen
Entwicklung und Technik
Produktion
Luftschiff- und Landeplatzbetrieb
Marketing und Kommunikation
CargoLifter World
IT-Infrastruktur
Investitionen und Werftbau
Mitarbeiter
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Konzernlagebericht
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Konzernjahresabschluss
Bestätigungsvermerk
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernbilanz
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Konzernkapitalflussrechnung
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
Anhang
Bericht des Aufsichtsrates
Aufsichtsrat und Vorstand
Rolf D. Riedl, Mitglied des Aufsichtsrates
Dr. Carl von Gablenz, Vorsitzender des Vorstandes
Heinz Herrmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates
Prof. Dr. Bernd Kröplin, Mitglied des Aufsichtsrates
Karl Bangert, Mitglied des Vorstandes
(von links nach rechts)
Der Jahresabschluss der CargoLifter AG zum 31. August 2000 ist
von der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, geprüft und mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Jahresabschluss, der Lagebericht und die Prüfungsberichte sind
dem Aufsichtsrat vorgelegt und erläutert worden. Er hat
von dem Prüfungsbericht für die CargoLifter AG zustimmend Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat hat den vom
Vorstand aufgestellten Jahresabschluss in seiner Sitzung
am 24. November 2000 in Anwesenheit des von der
Hauptversammlung gewählten Wirtschaftsprüfers gebilligt;
dieser ist damit festgestellt.
Ein Schwerpunkt in der Kontrollfunktion des Aufsichtsrates lag in
der Überwachung der Erfüllung der Anforderungen des
Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KontraG), um durch die Implementierung eines
geeigneten Frühwarnsystems zur Wahrung der Interessen
der Anteilseigner auf mögliche Risiken rechtzeitig reagieren zu können.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 1999/2000 vom
Vorstand regelmäßig schriftlich und mündlich über den
Geschäftsverlauf, die Lage des Unternehmens und die
wesentlichen Investitionsvorhaben unterrichtet worden.
Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung überwacht und
wichtige Geschäftsvorfälle mit dem Vorstand besprochen,
insbesondere solche, die aufgrund der gesetzlichen und
satzungsmäßigen Bestimmungen der Zustimmung des
Aufsichtsrates unterliegen. Der Aufsichtsrat hat intensiv
mit dem Vorstand kommuniziert und ihn bei den besonderen Herausforderungen im Zuge des Unternehmensaufbaus beratend unterstützt. Im Berichtsjahr hat der
Aufsichtsrat eine außerordentliche und vier ordentliche
Sitzungen abgehalten. Alle Mitglieder des Aufsichtsrates
haben sich darüber hinaus in Einzelgesprächen laufend
vom Vorstand unterrichten lassen.
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Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Die auf der ordentlichen Hauptversammlung am 10. März 1999
beschlossene Verlegung des Geschäftssitzes der
CargoLifter AG von Wiesbaden nach Berlin wurde im Berichtsjahr durchgeführt. Nachdem die Büroräume des
Headquarters für eine Übergangsphase am Berliner Checkpoint Charlie angesiedelt waren, wurde im November dieses
Jahres eine neue Büroetage am Potsdamer Platz bezogen.
Herr Karl Bangert, bisher stellvertretendes Vorstandsmitglied,
wurde im Rahmen der Aufsichtsratsitzung am 2. Juni 2000
zum ordentlichen Vorstandsmitglied ernannt. Der Aufsichtsrat würdigt auf diese Weise Herrn Bangerts besondere Leistungen im Unternehmen, insbesondere beim
Aufbau des Unternehmens, den vorbörslichen Privatplatzierungen und beim erfolgreichen Börsengang.
Die nun fertiggestellte Luftschiffwerfthalle in Brand stellt das
erste unübersehbare Zeichen für die Realisierung des neuen Transportsystems dar. Der Vorstand und alle Mitarbeiter
haben auch im vergangenen Jahr durch ihr großes
Engagement und ihre erfolgreiche Arbeit zum Fortschritt
und Erfolg von CargoLifter beigetragen. Der Aufsichtsrat
spricht dafür seinen Dank und seine Anerkennung aus und
wünscht weiterhin viel Erfolg für die weitere Realisierung
des CargoLifter.
Berlin, 24. November 2000
Der Aufsichtsrat
Heinz Herrmann
Vorsitzender des Aufsichtsrates
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Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Bericht des Vorstandes
Dr. Carl von Gablenz, Vorsitzender des Vorstandes
Dr. Manfred Stolpe, Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Dr. Wolfgang Fürniß, Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg
Karl Bangert, Mitglied des Vorstandes
(von links nach rechts)
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,
das vierte Geschäftsjahr der CargoLifter AG kann als das
mit Abstand ereignis- und erfolgreichste in der noch
jungen Firmengeschichte der CargoLifter AG bezeichnet
werden.
CargoLifter entwickelt eine völlig neue Logistikdienstleistung. Vor
diesem Hintergrund befindet sich das Unternehmen weiterhin in einer Sondersituation. Der Unternehmensaufbau
geht zwar zügig voran – dieser Bericht legt hierüber anschaulich Zeugnis ab – jedoch ist auch der vierte Geschäftsbericht der CargoLifter AG ein Abbild der Aufbauphase. Insbesondere sind aktuelle Kennzahlen wie Umsatz
oder Marktanteile, die in der Regel zur Bewertung von
Unternehmen und deren Entwicklung herangezogen werden, bei der CargoLifter AG noch nicht in dem von anderen Unternehmen mit bestehenden Produkten gewohnten
Umfang verfügbar.
Zum Börsengang am 30. Mai 2000 hat die CargoLifter AG ihre
Bilanzierung auf die US-amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften US GAAP umgestellt. Mit diesem Schritt
werden die Voraussetzungen für die Erstellung eines international vergleichbaren Jahresabschlusses geschaffen.
Dieser Geschäftsbericht erfasst erstmals nur das Ergebnis
des CargoLifter Konzerns. Auf eine gesonderte Darstellung
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der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der CargoLifter AG
wurde mangels eigener Aussagekraft verzichtet, da diese
als Holding fungiert. Mit der Umstellung des Grundkapitals von Deutsche Mark auf Euro im Geschäftsjahr 1999/
2000 hat die CargoLifter AG den Euro als Berichtswährung zugrunde gelegt.
Der Börsengang war ein voller Erfolg. Trotz eines schwierigen
Marktumfeldes konnten wir einen beachtlichen Platzierungserfolg verbuchen. Dabei verlief die Zusammenarbeit
mit den beteiligten Banken und externen Partnern äußerst
positiv. Die Aufnahme in den MDAX im Dezember 2000
nach weniger als sieben Monaten im Amtlichen Handel bezeichnet auch die Presse als «kleinen Ritterschlag» für die
CargoLifter AG. Die Anzahl der Aktionäre ist inzwischen
auf über 50.000 angestiegen.
Der Bekanntheitsgrad von CargoLifter ist im vergangenen Geschäftsjahr nochmals deutlich angestiegen. Erstmals ließ
sich die wirtschaftliche Bedeutung der Luftschiff-Faszination so deutlich in Zahlen messen: Mitte Oktober, bereits
ein halbes Jahr nach Eröffnung des Besucherzentrums in
Brand, wurde bei CargoLifter World der 111.111te Besucher
begrüßt. Dem Unternehmen fließen bereits erste Einnahmen
aus Eintrittsgeldern und dem Verkauf von MerchandisingProdukten zu. Der geleistete Unternehmensaufbau im Geschäftsjahr wird am deutlichsten, wenn man die EntwickGeschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
lungen auf dem Werftgelände in Brand betrachtet. Hier
steht der bisher sichtbarste Meilenstein, die größte freitragende Halle der Welt: ein eindeutiges Zeichen, dass
CargoLifter Realität wird. Das CargoLifter Team mit Mitarbeitern aus 15 Nationen hat hiermit das erste Projekt erfolgreich realisiert, dessen Gestaltung und Bauausführung
allein durch seine Dimensionen besonders sind.
Der Logistikmarkt steht vor glänzenden Zukunftsaussichten und
auch wir werden entscheidend davon profitieren. Heute
wissen wir, dass die Anwendungsmöglichkeiten des
CargoLifter noch viel größer sind als zu Beginn angenommen. Viele dieser Möglichkeiten sind in den bisher durchgeführten Marktstudien noch gar nicht berücksichtigt
und erhöhen damit das ohnehin schon hohe Marktpotenzial unserer Logistikdienstleistung. Der Aufbau des Logistiknetzwerkes kommt zügig voran und wird weltweit mit
großem Interesse begleitet.
Die technische Entwicklung des CL 160 ist so weit fortgeschritten,
dass in den nächsten Monaten die Vergabe der einzelnen
Zulieferverträge erfolgen kann. Der Aufbau strategischer
Unternehmenspartnerschaften ist hierbei von entscheidender Bedeutung. Dabei wird ein sogenanntes «Risk Sharing» angestrebt, wie es in der Luft- und Raumfahrtindustrie üblich ist.
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Erfolgreich verläuft auch die Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden. Seit Januar 2000 ist die CargoLifter
Development GmbH der erste nach JAR-21, Subpart JA,
durch das Luftfahrtbundesamt offiziell anerkannte Entwicklungsbetrieb der Luft- und Raumfahrt in Deutschland.
Die ersten Genehmigungsschritte sind also erfolgreich absolviert, weitere Genehmigungsverfahren laufen.
Die aufgeführten Gründe sind überzeugender Beleg für die Festigung unserer Auffassung, dass unsere ambitionierten Ziele
erreicht werden können. Rückgrat hierfür sind vor allem
unsere Mitarbeiter, die durch ihren außerordentlichen Einsatz dieses Projekt erst möglich machen. Ihnen sei hierfür
an dieser Stelle ausdrücklich gedankt. Auch den Aktionären
danken wir hiermit für ihre Unterstützung im vergangenen
Geschäftsjahr.
Berlin, 24. November 2000
Der Vorstand
Dr. Carl von Gablenz
Vorsitzender des Vorstandes
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
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Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
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Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
CargoLifter Aktiengesellschaft
Engagement der Anleger
Börsenkursentwicklung
Anzahl Aktionäre jeweils zum Beginn des Berichtszeitraums und am 24.11.00
CargoLifter Erstnotierung am 30.05.00: 15,00 Euro (Index: 30.05.00=100)
190
60.000
180
50.000
170
160
40.000
150
140
30.000
130
20.000
120
110
10.000
100
9/96
93
9/97
561
9/98
3.859
9/99
7.401
9/00
45.644
30.05.00
15,00 Euro
24.11.00
56.024
27.06.00
01.08.00
31.08.00
23,15 Euro
(Ende Berichtsjahr)
29.09.00
30.10.00
24.11.00
17,90 Euro
Referenzwerte:
CDAX Transportation & Logistics
DAX
Die CargoLifter AG hat ein wichtiges Jahr mit wegweisenden
Ereignissen hinter sich. In Bezug auf die Aktie war der
Höhepunkt der 30. Mai 2000: Der Tag der Erstnotiz der
CargoLifter Aktie im Amtlichen Handel der Frankfurter
Wertpapierbörse. Mit dem Börsengang hat CargoLifter
ein wichtiges Ziel erreicht. Gleichzeitig war dieses Ziel der
Startschuss für weitere Aktivitäten.
Erfolgreicher Börsengang
Der Börsengang fand in einem schwierigen Marktumfeld
statt. Die Anfang des Jahres vorherrschende Euphorie war
einer deutlichen Baisse gewichen. Renommierte Unternehmen verschoben ihren Börsengang oder zogen ihn ganz
zurück. Die Entscheidung, diesem Trend nicht zu folgen,
sondern den festgesetzten Termin einzuhalten, folgerte
aus der festen Überzeugung vom Erfolg der Geschäftsidee
des CargoLifter.
Der Emissionspreis lag bei 15 Euro. Dies war auch der Preis, zu
dem die Aktie in der sehr erfolgreichen vorbörslichen Privatplatzierung bis Januar 2000 zuletzt angeboten worden
war. Die erste Notierung des Papiers lag bei 15,50 Euro.
Nach einem zunächst neutralen Verlauf konnte die Aktie
ab August zulegen. Zum Stichtag am 31. August 2000
schloss CargoLifter bei 23,15 Euro. Im gleichen Zeitraum
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steigerte sich der CDAX, der Composite-Index, der alle
Werte des Amtlichen Handels listet, lediglich um 0,62 Prozent von 460,27 auf 463,12 Punkte. Etwas besser zeigte
sich der CDAX-Index des Segments Transport und Logistik,
in dem auch CargoLifter vetreten ist, neben namhaften
Unternehmen wie Lufthansa AG und Preussag AG. Dieser
Index stieg um 13,58 Prozent von 491,25 Punkten am 30.
Mai auf 557,96 Punkte am 31. August 2000. Während
sich der CDAX und der CDAX-Index des Segments Transport und Logistik in einem schwachen Marktumfeld in der
zweiten Jahreshälfte ohne größere Ausschläge entwickelten, ging der Kurs der CargoLifter Aktie durch Gewinnmitnahmen und das Ende der Lock-up-Frist für Altaktionäre
deutlich zurück.
Aufnahme in den MDAX nach knapp sieben Monaten
Mit Wirkung zum 18. Dezember 2000 wird die CargoLifter
AG in den MDAX aufgenommen. Nach nicht einmal sieben
Monaten Börsenzugehörigkeit zählt CargoLifter damit zu
den Top 100 der gelisteten Unternehmen. In einer außerordentlichen Sitzung des Arbeitskreises Aktienindizes der
Deutschen Börse AG in Frankfurt wurde am 14. November
beschlossen, dass CargoLifter den Platz von SKW Trostberg
einnimmt, die nach der Fusion mit Degussa-Hüls aus dem
MDAX ausscheidet.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Aktie im Fokus
Die Aufnahme in den MDAX garantiert dem Unternehmen
größere Aufmerksamkeit. Dieser Index schließt sich an den
DAX an, der die 30 größten deutschen Werte listet. Im
MDAX sind die weiteren 70 Unternehmen der 100 größten börsennotierten Aktiengesellschaften vertreten. Die
Größe bemisst sich hierbei nach Börsenumsatz und Marktkapitalisierung. CargoLifter nahm zum Zeitpunkt der
außerordentlichen Sitzung des Arbeitskreises im November
beim Börsenumsatz mit täglich durchschnittlich 60.000
gehandelten Aktien Platz 72 ein. Bei der Marktkapitalisierung, einer Kennziffer, die aus dem Kurs und der Anzahl
der Aktien den Unternehmenswert berechnet, belegte
CargoLifter Platz 85. Im MDAX kann CargoLifter nun auch
mit der Aufmerksamkeit indexgebundener Fonds rechnen.
Mittel zur Realisierung des CargoLifter Systems
Mit dem Börsengang ist CargoLifter sehr zufrieden. Die
Anzahl der Aktionäre stieg mit dem Börsengang von
16.000 auf über 30.000. Ende August waren es bereits
45.000 Anteilseigner, im November mehr als 50.000.
Inklusive Greenshoe wurden 6.385.000 vinkulierte Namensaktien neu ausgegeben. Zusammen mit den Aktien
aus den vorbörslichen Privatplatzierungen hat die
CargoLifter AG somit bisher insgesamt 27 Millionen Aktien
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ausgegeben. Traditionell sind an der CargoLifter AG seit
Gründung zahlreiche Privatanleger mit großem Engagement beteiligt. Mit der den Börsengang begleitenden Marketing-Kampagne konnten wir eine große Anzahl neuer
Privatanleger hinzugewinnen. Die Zeichnungswünsche von
Privatanlegern wurden entsprechend berücksichtigt. Darüber hinaus konnte die Basis der institutionellen Investoren
entscheidend verbreitert werden. Circa ein Drittel der zum
Börsengang ausgegebenen Aktien ging an Investoren im
europäischen Ausland.
Der Emissionserlös betrug 95,775 Millionen Euro. Die eingeworbenen Mittel dienen ausschließlich der Realisierung des
ersten fliegenden Krans. Im einzelnen sind das die Entwicklung und der Bau des Prototypen des Transportluftschiffs CL 160 und der Aufbau des Werftstandortes mit der
Luftschiff-Werfthalle samt der dazugehörigen Infrastruktur
sowie der Aufbau und die Entwicklung der Organisation
der CargoLifter Unternehmensgruppe. Die Kreditfinanzierung wurde komplett zurückgeführt.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Aktive Kommunikation mit den Aktionären
Weitere wichtige Standbeine der Kommunikations-Strategie sind die Investor Relations-Aktivitäten und die Aktionärsbetreuung, die sich von Anfang an als direkter Ansprechpartner für Privatanleger bewährt hat. CargoLifter
stellt sich bewusst den hohen Anforderungen des Kapitalmarkts und erkennt die Corporate-Governance-Grundsätze
für börsennotierte Gesellschaften an. Eine offene, kontinuierliche und transparente Kommunikation gegenüber
den Anlegern ist integraler Bestandteil der wertorientierten Unternehmensführung. Die Aktiengattung des
CargoLifter Papiers, die vinkulierte Namensaktie, gibt dem
Unternehmen die Möglichkeit, direkt mit seinen Aktionären
Kontakt aufzunehmen. Mit Aktionärsbriefen, Quartalsberichten, einem E-Mail Newsletter, der aktuellen Information auf der Website www.cargolifter.de und der Unternehmenszeitung LifterNews trägt das Unternehmen dem
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Rechnung. Die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme
zu den Aktionären aufgrund der gewählten Aktiengattung
stellt eine Besonderheit dar.
Außer CargoLifter hat in Deutschland nur Lufthansa diesen Kommunikationsvorteil. Zusammen mit der Lufthansa
wollen wir erreichen, dass Adressänderungen unserer Aktionäre von den Banken in jedem Fall an die Börse weitergegeben werden, um eine kontinuierliche Kommunikation
zu gewährleisten.
Im Besucherzentrum in Brand gibt CargoLifter seinen Aktionären
die Möglichkeit, sich ständig vom Stand der Arbeiten und
dem Wachsen des Unternehmens ein eigenes Bild zu
machen. CargoLifter ist kein rein virtuelles Unternehmen
mehr, sondern realisiert seine Vision mit vorzeigbaren Ergebnissen.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
CargoLifter Konzern und Tochtergesellschaften
Unternehmensstruktur
Transportation
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Kernkompetenzen in Hauptgeschäftsbereichen gebündelt
Ziel ist es, in Zukunft neben dem CargoLifter CL 160
weitere «Leichter-als-Luft»-Transportsysteme anzubieten,
um auch die Märkte unter- und oberhalb des 160 TonnenBereiches zu erschließen. Damit erweitert sich langfristig
die Produktpalette des Unternehmens; dies wiederum eröffnet neue Wachstums- und Gewinnchancen. Zudem können Synergiepotenziale genutzt und das geschaffene
Know-how sowie die aufgebaute Infrastruktur verwendet
werden. Um diese Strategie langfristig umsetzen zu können, wurde eine Unternehmensstruktur entwickelt, in der
die notwendigen Kernkompetenzen in vier Hauptge-
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s
Die CargoLifter AG hat sich am Markt als Logistik- und Transportunternehmen positioniert. Das Unternehmen wird
Logistik- und Transportdienstleistungen insbesondere für
großvolumige und schwere Lasten erbringen. Dabei wird
das Unternehmen «Leichter-als-Luft»-Transportsysteme
einsetzen, die im Unternehmen selbst entwickelt, gebaut
und betrieben werden. CargoLifter stellt dadurch die optimale Markteinführung der entwickelten Transportsysteme
sicher und deckt dabei die gesamte Breite der Geschäftsfelder ab, die zur Wertsteigerung des Gesamtunternehmens beitragen.
Logistics
Services
m
Leasing
Sys
te
Capital
Network
ng
Finance
Business
Development
Mark
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i
ling
rol
nt
CargoLifter AG
schäftsbereichen in eigenen Gesellschaften gebündelt
werden.
Dabei steuert die CargoLifter AG als Holding sämtliche Aktivitäten des CargoLifter Konzerns und stellt über ein ProgrammManagement die Abstimmung der verschiedenen Unternehmensbereiche sicher. Dafür hat die CargoLifter AG die
notwendigen Bereiche wie Marketing, Einkauf, Controlling,
Business Development etc. aufgebaut. Diese Aufgaben
werden vorwiegend vom Sitz der AG in Berlin und von der
Niederlassung in Frankfurt gesteuert.
Die CargoLifter Development GmbH ist eine hundertprozentige
Tochtergesellschaft der CargoLifter AG. Sie ist verantwortlich für die Entwicklung, die Produktion, die Tests und die
Abwicklung der Genehmigungsverfahren der «Leichterals-Luft»-Transportsysteme. Das Unternehmen ist am
Werftstandort Brand angesiedelt und beschäftigt zurzeit
mit circa 200 Ingenieuren und Facharbeitern aus 15 Nationen die Mehrheit der CargoLifter Mitarbeiter. Dem Unternehmen ist es gelungen, einen großen Teil der weltweit
verfügbaren Experten im «Leichter-als-Luft»-Bereich in das
Team der CargoLifter Development GmbH zu integrieren.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
CARGOLIFTER KONZERN UND TOCHTERGESELLSCHAFTEN
Struktur der Gesellschaften
CargoLifter
Inc.
CargoLifter AG
CargoLifter
Network GmbH
CargoLifter
Landeplatzbetriebsgesellschaft mbH
CargoLifter
Development
GmbH
CargoLifter
Finance GmbH
(in Gründung)
CargoLifter
Communications
GmbH
CargoLifter
MAP GmbH
CargoLifter
Energieversorgung
Brand GmbH
CargoLifter
Airship
Operations
GmbH
CargoLifter
World GmbH
CargoLifter
Immobilien
GmbH
Die CargoLifter Network GmbH ist die Vertriebsgesellschaft für
die angebotenen Logistik- und Transportdienstleistungen.
Gleichzeitig organisieren die Mitarbeiter der hundertprozentigen AG-Tochtergesellschaft den Betrieb und den Aufbau eines effizienten Logistiknetzwerks, um die höchst
mögliche Auslastung der Transportsysteme zu gewährleisten. Dazu werden auch die Infrastrukturen gehören,
welche im Rahmen eines Franchising-Konzeptes aufgebaut
und betrieben werden. Die CargoLifter Network GmbH hat
ihren Hauptsitz in der Niederlassung in Frankfurt/Main und
befindet sich damit im Zentrum der Logistik-Drehscheibe
Rhein Main.
Die CargoLifter Airship Operations GmbH ist ebenso eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der CargoLifter AG. Sie
wird den operativen Betrieb der «Leichter-als-Luft»-Systeme innerhalb des Netzwerkes übernehmen, so wie sie dies
bereits für das in Brand stationierte Trainings-Luftschiff
Skyship 600 tut. Die Gesellschaft hat bereits begonnen,
die operativen Richtlinien des Betriebs der Transportsysteme zu erarbeiten. Im laufenden Geschäftsjahr wird
die Ausbildung der Luftschiffpiloten in der weltweit einzigen Luftschiffpilotenschule beginnen. Aus der CargoLifter
Airship Operations GmbH als Nukleus wird später die
CargoLifter Transport GmbH hervorgehen.
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Die CargoLifter Finance GmbH (in Gründung) als hundertprozentige Tochtergesellschaft ist für die Finanzierungsaufgaben
im CargoLifter Konzern verantwortlich. Dazu gehört neben
der Eigen- und Fremdkapitalbeschaffung die Finanzierung
der gesamten «Leichter-als-Luft»-Transportsysteme im
Rahmen von Objektgesellschaften. Gleichzeitig werden
sämtliche existierenden Fördermöglichkeiten analysiert,
bei Bedarf beantragt und vor und nach der Auszahlung
betreut. Die CargoLifter Finance GmbH hat ihren Sitz in
Frankfurt/Main und ist damit auch örtlich eng mit der
internationalen Finanzgemeinschaft verbunden.
Die CargoLifter Inc. mit Sitz in Raleigh (North Carolina, USA)
agiert sozusagen als Spiegelbild der Unternehmensbereiche in Deutschland und steuert in Abstimmung mit den
Abteilungen der AG die Aktivitäten in den USA. Dabei ist
sie voll in das Programm-Management der CargoLifter AG
eingebunden. Zudem ist die amerikanische Tochtergesellschaft zuständig für den Aufbau des zweiten LuftschiffWerftstandortes in USA.
Aktivitäten weiterer Gesellschaften
Die CargoLifter World GmbH entwickelt Geschäftsmodelle,
die das starke weltweite Interesse an der «Leichter-alsLuft»-Technologie in gewinnbringende GeschäftsmöglichGeschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
keiten für den CargoLifter Konzern umsetzen. Aufgrund
der zunehmenden Bedeutung der CargoLifter World GmbH
wurde sie als eigener Geschäftsbereich im CargoLifter
Konzern eingeführt. Die sehr erfolgreiche Startphase des
Besucherzentrums am Werftstandort in Brand seit Frühjahr
2000 und das hohe Interesse bei der Vermarktung von
Produkten rund um die CargoLifter «Story» geben erste
Hinweise auf die einzigartigen Möglichkeiten in diesem
Bereich. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft
CargoLifter World GmbH hat ihren Geschäftssitz in Berlin.
Die hundertprozentige Tochtergesellschaft CargoLifter Communications GmbH ist für sämtliche Informationssysteme sowie
die IT-Infrastruktur zuständig. Vor allem mit Hilfe des
Computernetzwerkes, dem Inter- und Intranet, wird über
Bereichs-, Standort- und Ländergrenzen hinweg eine
schnelle und effiziente Kommunikation und Abstimmung
ermöglicht.
Die CargoLifter MAP GmbH – MAP steht für «Master Planning,
Architecture, Project Management» – steuert die Planungs- und Bauaktivitäten des CargoLifter Konzerns insbesondere beim Errichten der Produktions-, Wartungs- und
Logistikstandorte. Zudem wird die hundertprozentige
Tochtergesellschaft CargoLifter MAP GmbH zunehmend
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am Markt agieren, um auch Dritten ihre Dienstleistungen
anzubieten.
Die CargoLifter Landeplatzbetriebsgesellschaft Briesen-Brand mbH
agiert als künftiger Betreiber des Flugfeldes in Abstimmung
mit den zuständigen Landes- und Bundesbehörden. Die
CargoLifter Verwaltungs GmbH und die CargoLifter Immobilien GmbH treten als Grundstücksgesellschaften für den
Industriepark Brand auf. An allen oben genannten Gesellschaften hält die CargoLifter AG 100 Prozent der Anteile.
An weiteren Gesellschaften hält die CargoLifter AG Beteiligungen
von bis zu 50 Prozent. Die Energieversorgung BriesenBrand GmbH stellt die Versorgung des Werftgeländes mit
Strom und Wärme sicher; an dieser Gesellschaft ist die
CargoLifter AG zu 49 Prozent beteiligt. Die P.O.INT Management GmbH, an der CargoLifter zu 50 Prozent beteiligt ist, übernimmt für CargoLifter Personaldienstleistungen und ist als eigenständig am Markt agierendes Unternehmen auf Outsourcing von Personaldienstleistungen
spezialisiert.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Märkte und Marktchancen
Lead User-Konzept
Lead User (Kunde)
Letter of Intent (LOI) liefert Analyse des Geschäftspotenzials
Lead User Agreement (LUA) bestimmt Inhalt der Kooperation
enge Zusammenarbeit definiert
Preisstrategie
(Ermittlung wettbewerbsfähiger Preise)
Vertriebsstrategie
(Ermittlung der Vertriebskanäle und Marketingkonzepte pro Zielmarkt)
Infrastruktur Netzwerk
(Ermittlung des
physischen Netzwerks)
definiert
Produkt / Dienstleistung (was – wann – wo – für wen – zu welchem Preis)
Vision und Konzept des Transportschiffs CargoLifter haben ihren
Ursprung nicht am Reißbrett von Luftschiff-Ingenieuren,
sondern im Logistikmarkt. Der identifizierte Bedarf:
Schwertransporte schneller, kostengünstiger und umweltfreundlicher bewältigen. Genau das sind die Stärken des
CargoLifter. Das Marktpotenzial dafür existiert. Überdimensionale, schwere oder sperrige Güter bereiten sowohl
deren Herstellern als auch der Transportbranche Probleme.
Straßen müssen gesperrt, Umleitungen gebaut und
Brücken unterstützt, manchmal sogar neu gebaut werden.
Oft lassen sich Schwertransporte nur in Millimeterarbeit an
Hindernissen vorbei manövrieren. Wertvolle Zeit geht auch
beim Umladen vom Lkw aufs Schiff oder auf die Bahn verloren. Übergroße Maschinen müssen vor dem Transport
zerlegt werden. Eine einzige fehlende behördliche Genehmigung kann einen Schwertransport scheitern lassen. Die
Prozesskette eines konventionellen Transports ist lang, umständlich und teuer. Der CargoLifter wird sie deutlich verkürzen.
Als fliegender Kran nimmt der CL 160 seine Lasten an einem
Punkt auf und befördert sie über alle Hindernisse hinweg
schnell und effizient zum Ziel. Das Luftschiff ist mit anderen Transportsystemen, insbesondere mit dem Seeschiff,
kompatibel und ergänzt deren Leistung.
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Marktstudien bestätigen Bedarf
Zahlreiche Studien bestätigen das Marktpotenzial. 1995
legte eine Studie des Verbands deutscher Maschinen- und
Anlagebau e.V. (VDMA) erste Ergebnisse für das Marktpotenzial des CargoLifter vor. Weitere unabhängige Studien
wie die der renommierten Universitäten Frankfurt und
Mainz sowie des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) von 1998 bestätigten das Ergebnis eindrucksvoll. Selbst bei konservativer Kalkulation ergab sich ein Bedarf an zirca 200 Luftschiffen, um das weltweite Marktpotenzial von 3 Millionen Tonnen (das sind 10 Prozent des
ermittelten weltweiten Marktvolumens von 30 Millionen
Tonnen pro Jahr) Schwerlast zu bewältigen. Auch in den
USA bestätigte 1999 eine Studie des Kenan Institute of
Private Enterprise in North Carolina einen hohen Bedarf
an Luftschiff-Transportdienstleistungen. Die jüngste internationale Studie der CargoLifter Network GmbH aus dem
Frühjahr 2000 in Zusammenarbeit mit der Jochems Ladendorf GmbH, einem assoziierten Unternehmen der WPP
Gruppe, untermauert die bisherigen Ergebnisse und gab
wichtige Hinweise für die Preisgestaltung und die technische Gestaltung der Transportdienstleistung.
Befragung der relevanten Zielgruppen
Insgesamt wurden für die neue Studie weltweit mehr als
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
400 Interviews geführt. Ziel war es, das Potenzial für den
CargoLifter vor Ort, das heißt in den Zielmärkten, festzustellen. Besonders wichtig waren die Identifikation des
Potenzials in den einzelnen Märkten, die mögliche Preisgestaltung und die technischen Anforderungen. Befragt
wurden ausschließlich Entscheidungsträger im Projektund Transportbereich. Die Unternehmen wurden aus den
Zielmarkt-Segmenten des CargoLifter ausgewählt. Im Einzelnen waren es Unternehmen der Sektoren Maschinenund Anlagebau, Bauwesen, Öl, Offshore und Mining.
Sämtliche untersuchten Unternehmen weisen Bedarf an
Schwerlasttransporten innerhalb der Leistungsparameter
des CargoLifter CL 160 auf (bis zu 160 Tonnen, maximal
50 Meter Länge, 8 Meter Höhe und 8 Meter Breite). Die
Studie fokussierte die Region Europa als Markteintrittsregion. Nord- und Südamerika wurden als wachstumsstarke Regionen in den CargoLifter Zielmärkten beleuchtet. Im künftig sehr bedeutenden asiatischen Wachstumsmarkt wurden Unternehmen in den wichtigen Exportnationen Japan und Korea betrachtet.
Potenzial eindrucksvoll bestätigt
Die Studie brachte im Ergebnis eine eindrucksvolle Bestätigung des erhobenen weltweiten Einsatzpotenzials des
CargoLifter. Die Befragten räumten dem CargoLifter sehr
15
große Chancen gegenüber herkömmlichen Transportmethoden ein. So wurde selbst in den ungünstigsten Marktsimulationen das von CargoLifter erhobene Marktpotenzial
von 10 Prozent noch übertroffen. Wichtig für den Markteintritt des Unternehmens ist das große Marktpotenzial,
das die Studie für den Kernmarkt Europa ermittelte. Die
befragten Entscheidungsträger unterstrichen auch erneut
die Richtigkeit der angestrebten Leistungsdaten und des
technischen Designs des CL 160. Zudem treffen das geplante Agieren in regionalen Netzen und die möglichen
multimodalen Transporte die Anforderungen der Befragten.
Lead User-Konzept erfolgreich
In der Marktentwicklung arbeitet CargoLifter seit Jahren
eng mit den potenziellen Kunden zusammen. Vor allem
das 1998 entwickelte Lead User-Konzept hat sich bewährt
und trägt Früchte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten
erste Lead User-Verträge auf Basis der vorhandenen LOIs
(Letter of Intent) unterzeichnet werden. Mögliche Schlüsselkunden, beispielsweise aus der Branche Maschinen- und
Anlagenbau, sind als Partner direkt in die Entwicklung der
Transportdienstleistung eingebunden. Im Verlauf dieser Zusammenarbeit analysieren CargoLifter und der Kunde dessen konkreten Bedarf. Im Rahmen der abgestimmten VorGeschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
MÄRKTE UND MARKTCHANCEN
Kooperationspartner Markt
Repräsentanten der CargoLifter Network GmbH
Stand: November 2000
Stand: November 2000
Lead User Alstom Power, Mannheim
Austin Company, Cleveland (USA)
Carl Zeiss Jena GmbH, Jena
CONFAB, Sa~o Paulo (Brasilien)
Çukurova Group, Levent / Istanbul (Türkei)
Dräger Medizin System Technik GmbH, Wiesbaden
ExNorm Haus GmbH, Steinheim am Albuch
Ferrostaal AG, Essen
General Electric Power Systems, Schenectady (USA)
HOCHTIEF AG, Essen
John Holland PTY Ltd, Perth (Australien)
Kimley-Horn Inc., Cary (USA)
Lahmeyer International GmbH, Bad Vilbel
Linde AG, Höllriegelskreuth bei München
Maglev Inc., Pittsburgh (USA)
MAN Takraf Fördertechnik GmbH, Lauchhammer
Mitsui & Co. (USA), Inc., New York (USA)
Parsons Transportation Group, Inc., New York (USA)
E. Rüter GmbH, Dortmund
Siemens AG, München
Siempelkamp GmbH & Co., Krefeld
TUMA TURBOMACH SA, Mezzovico (Schweiz)
Voith Siemens Hydro Kraftwerkstechnik GmbH & Co. KG, Heidenheim
Lead User BLG Bremer Lagerhaus Gesellschaft AG & Co., Bremen
Deutsche Binnenreederei/Binnenschifffahrt-Spedition-Logistik GmbH, Berlin
Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH, Bremen
Mammoet Engineering & Innovation B.V., Amsterdam (Niederlande)
NYK Bulkship (Europe) Ltd., London (Großbritannien)
SMIT International N.V., Rotterdam (Niederlande)
Stienstra Bedrijfsprojectontwikkeling B.V., Heerlen (Niederlande)
Wallenius Wilhelmsen Lines AS, Lysaker (Norwegen)
Lead User Technisches Hilfswerk, Bonn
Industrie
ABACUS Shipping Ltd., Basel (Schweiz)
Cargo Service Co. Ltd., Gdynia (Polen)
Groupement Maritime Saunier-Dreyer, Marseille (Frankreich)
Finn Heavy Projekt OY, Helsinki (Finnland)
Helge Lühr, Kristiansand (Norwegen)
MEGATRANZ Transportes Ltda., Sao Paulo (Brasilien)
Navigomes Lda., Setubal (Portugal)
The Poliot Group, Kiew (Ukraine)
SLOVAKIA FREIGHT spol. S.r.o, Bratislava (Slowakei)
John Wetzels b.v. Internationale Expeditie, Born (Niederlande)
Logistik
Humanitäre Hilfe
gehensweise untersuchen die Kunden mit CargoLifter,
welche Aspekte zu beachten sind – angefangen von der
Projektplanung über die Produktgestaltung bis hin zu
neuen Wartungskonzepten und der genauen technischen
Ausgestaltung des Laderahmens hinsichtlich unterschiedlicher Bedürfnisse des Kunden. Der Vorteil für den Kunden:
Er erhält eine komplett durchdachte logistische Dienstleistung und kann sicher sein, aus dem CargoLifter
künftig größtmöglichen Nutzen zu ziehen. Der Vorteil
für CargoLifter: Kapazitäten und Auslastung werden
frühzeitig aufeinander abgestimmt. Langfristig wird
CargoLifter zum Partner im Unternehmensprozess. Beide
Seiten profitieren von aufeinander abgestimmten technischen Systemen. Unsere Kunden sind Partner – der Markt
ist Teil des Systems.
Eine Zusammenarbeit ist zudem mit anderen Verkehrsträgern geplant. Eine Analyse zeigt, dass allein im Jahr 1998 in den
acht für Projektfrachten am meisten frequentierten Häfen
der USA eine Million Tonnen durch CargoLifter transportierbare Güter umgeschlagen wurden. Diese Zahlen bestätigen die CargoLifter Strategie, Umschlagpunkte in einem
weltweiten Infrastrukturnetzwerk bevorzugt an Seehäfen
einzurichten.
16
Fortschritte in Brasilien und im Nahen Osten
Neben der sehr engen Zusammenarbeit mit den Lead
Usern knüpft und intensiviert CargoLifter auch auf anderen Ebenen Kontakte, die für die Zukunft des CargoLifter
Systems von Belang sind. Hierfür wurden im abgelaufenen
Geschäftsjahr zahlreiche gezielte Auslandsreisen durchgeführt. Besonders intensiv bearbeitete das Unternehmen die
Regionen Naher Osten, Südamerika, Südostasien und
Australien, um diese Wachstumsmärkte in das CargoLifter
Konzept mit aufzunehmen.
In Brasilien wurde die Zusammenarbeit mit Behörden und Kunden weiter intensiviert. Seitens der brasilianischen Behörden wurden durchgehend positive Signale bezüglich des
späteren Einsatzes der CargoLifter Transport-Luftschiffe im
brasilianischen Markt gegeben. Die intensiven Kontakte
zur brasilianischen Wirtschaft mündeten in die Aufnahme
von CargoLifter in den ABDIB (Associacao Brasileira da
Infraestructura e Indústrias de Base, Brasilien), dem bedeutendsten Zusammenschluss international tätiger Industrieunternehmen in Südamerika.
Zur Abdeckung der Märkte im mittleren Osten wurden intensive
Gespräche mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik in den
Vereinigten Emiraten und in Saudi Arabien geführt.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Kontakte zu Entscheidern in Politik und Wirtschaft
Gespräche in Australien brachten unter anderem einen Kooperationsvertrag mit der John Holland Group, einem der
führenden Baukonzerne Australiens. Dessen Aktivitäten
reichen in den gesamten südostasiatischen Raum. In
Japan konnte unter anderem die Zusammenarbeit mit
NYK (Nippon Yusen Kaisha) ausgebaut werden, einem
der größten Schifffahrtsunternehmen der Welt. Weiterhin wurde die Partnerschaft zu Mitsui & Co., dem
weltweit größten Handelshaus, vertieft. Auch in den
USA brachte CargoLifter die Marktbearbeitung voran.
Das Unternehmen schloss mehrere Kooperationsverträge
ab.
Weltweites Repräsentanten-Netzwerk
Um die weltweit unterschiedlichen Marktanforderungen
detailliert und kompetent erfüllen zu können, baut
CargoLifter ein internationales Repräsentanten-Netzwerk
auf. Ohne wertvolle Zeit für die Analyse lokaler Besonderheiten (z.B. relevante Behörden und Gesetzgebung) zu
verlieren, liefert die Kooperation mit Unternehmen oder
Organisationen das Wissen, die jeweilige Region richtig
einzuschätzen. Die CargoLifter Repräsentanten stellen
bereits heute Kontakte zu wichtigen zukünftigen Kunden,
Infrastrukturpartnern und Behörden her und bereiten so
17
den Boden für einen erfolgreichen Markteintritt in den
internationalen Märkten.
Die Arbeit der weltweit operierenden CargoLifter Repräsentanten
war im Berichtsjahr erfolgreich. Das bestehende Netzwerk
wird konsequent weiter ausgebaut. Speziell in der Markteintrittsregion Europa wird CargoLifter seine Aktivitäten
im laufenden Geschäftsjahr gezielt intensivieren.
Insgesamt hat die CargoLifter Network bei der Entwicklung von
Kunden, Logistiksystemen und Netzwerken im abgelaufenen Geschäftsjahr große Fortschritte erzielt. Im laufenden
Jahr will das Unternehmen in allen Bereichen neue Partnerschaften eingehen und die internationalen Beziehungen weiter ausbauen. Die technische Entwicklung des
Lastaustauschverfahrens wird in enger Zusammenarbeit
mit den Lead Usern vorangetrieben.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
18
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
19
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Entwicklung und Technik
Die Mitarbeiter des Entwicklungsbereiches der CargoLifter Development GmbH haben im Berichtsjahr ein sehr umfangreiches und breites Arbeitspensum erfüllt. Zu den wichtigsten
Meilensteinen gehören die «Vendors Conference» (Zulieferer-Tagung) im Oktober 1999, der Erstflug des Experimental-Luftschiffs «Joey» am 19. Oktober, die Weiterentwicklung des CargoLifter CL 160 P1 (Prototyp 1), die Anerkennung als Entwicklungsbetrieb der Luft- und Raumfahrt
durch das Luftfahrtbundesamt (LBA) am 20. Januar 2000,
der «Systems Design Review» (SDR) im Juli 2000, die Implementierung des «Product Data Management» (PDM),
die Teilnahme an der Internationalen Luftfahrtausstellung
ILA 2000 in Berlin und an der «Farnborough International
Air Show 2000», beide verbunden mit zahlreichen Gesprächen mit potenziellen Systempartnern aus der Luft- und
Raumfahrt, und nicht zuletzt der weitere Aufbau des
Teams der CargoLifter Development GmbH, dessen Mitarbeiteranzahl von 94 auf 165 anstieg.
Das Geschäftsjahr 1999/2000 war ein erfolgreiches Jahr, in dem
nicht nur die Luftschiff-Entwicklung vorangetrieben wurde,
sondern auch die Voraussetzungen für die weitere Umsetzung des CargoLifter Systems geschaffen wurden. Das
war mit hohen Belastungen und einem außerordentlichen
Arbeitseinsatz des gesamten Teams verbunden.
20
Von außen betrachtet stellt das Design des CargoLifter Transportluftschiffs die wichtigste und signifikanteste Größe
dar. Zwischen dem Abschluss des konzeptionellen Designs,
der eigentlichen Entwicklungsarbeit und schließlich dem
Bau des Luftschiffs liegen jedoch zahlreiche notwendige
Zwischenschritte, um jeweils die Voraussetzungen für den
nächsten Schritt zu schaffen.
Anerkennung als Entwicklungsbetrieb der Luft- und
Raumfahrt erreicht
In der Luft- und Raumfahrt, insbesondere in Deutschland,
sind die Regularien im Hinblick auf die hohen Sicherheitsanforderungen besonders ausgeprägt. Wer ein Luftfahrtgerät entwickeln will, muss sich zunächst als sogenannter
«Entwicklungsbetrieb der Luft- und Raumfahrt» qualifizieren. Bei den Dimensionen des CargoLifter liegt es auf der
Hand, dass das Luftfahrtbundesamt hier hohe Anforderungen stellt. Das Unternehmen muss über eine Organisationsstruktur verfügen, die weitgehend vom Luftfahrtbundesamt vorgegeben ist, und muss die notwendigen Stellen
mit qualifiziertem Fachpersonal besetzen. Begriffe wie
«Musterprüfleitstelle», «Design Ingenieur», «Design Approval Ingenieur», «Test Ingenieur», «Quality Management Handbook» lassen erkennen, wie vielfältig die Anforderungen sind.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Die Arbeiten erfolgen nach den klaren Vorgaben der jeweiligen
Richtlinie des Luftfahrtbundesamtes für das jeweilige Luftfahrzeug. Den eigentlichen Entwicklungstätigkeiten schließt
sich eine unabhängige Prüfung der Entwicklung durch besondere Prüfingenieure an. Anschließend werden Tests als
Bestätigung der Erfüllung der verlangten Sicherheitskriterien durchgeführt. Während dieses Prozesses wird jeder
einzelne Schritt dokumentiert, überprüft und schließlich
durch das Luftfahrtbundesamt freigegeben. Nachdem die
monatelangen Vorbereitungen abgeschlossen und die letzten Prüfungen der verantwortlichen Personen erfolgreich
abgelegt worden waren, verlieh das Luftfahrtbundesamt
dem Team der CargoLifter Development GmbH im Januar
2000 die Anerkennungsurkunde als Entwicklungsbetrieb
der Luft- und Raumfahrt. Die Urkunde trägt die Nr. 001:
CargoLifter ist damit das erste Unternehmen in Deutschland, dass über eine Anerkennung nach den neuen JAR-21
(Joint Aviation Requirements), Subpart JA, verfügt.
Transport Airship Regulations geschaffen
Ein weiterer notwendiger Schritt war die Schaffung der
entsprechenden Baurichtlinie, da die bestehenden Regelungen für Luftschiffe sich nicht für Luftschiffe der Dimension des CargoLifter eignen. In enger Zusammenarbeit mit
CargoLifter sowie unter Einschaltung anderer internatio21
naler Luftfahrtbehörden hat das Luftfahrtbundesamt die
Transport Airship Regulations (TAR) geschaffen, die im
Oktober 2000 verabschiedet wurden. Damit unterliegen
die CargoLifter Luftschiffe nahezu den gleichen Sicherheitsvorschriften, die für Großraumflugzeuge gelten. Diese
stellen zunächst eine hohe Hürde dar. Damit ist jedoch für
Jedermann erkennbar sichergestellt, dass der CargoLifter
so sicher wie ein Flugzeug sein wird – auch bei schlechtem Wetter, während eines Gewitters oder bei starken
Stürmen. Darauf basierend hat das Luftfahrtbundesamt
Schritte eingeleitet, diese Richtlinie nun international zu
einem neuen Standard zu entwickeln.
Parallel zur Schaffung des zulassungsrechtlichen Rahmens wurden im Berichtsjahr die notwendigen Arbeitsmittel aufgebaut. Ähnlich wie die Boeing 777 erstmals komplett an
Computer Aided Design (CAD)-Anlagen unter direkter Einbindung der Systempartner entwickelt wurde, wird auch
der CargoLifter komplett «am Rechner» entwickelt. Besondere Anforderung ist hier – wieder einmal – die außergewöhnliche Dimension: Der CargoLifter CL 160 wird mehr
als dreimal so lang wie eine Boeing 777 sein. Als BasisSoftware wurde Catia ausgewählt und in enger Zusammenarbeit mit IBM unter Einfügung eines Moduls aus dem
Schiffsbau auf CargoLifter Verhältnisse angepasst. Allein
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
ENTWICKLUNG UND TECHNIK
bei CargoLifter werden inzwischen rund 20 Catia Workstations betrieben, die mit weiteren Anlagen bei den Systemlieferanten und Ingenieurgesellschaften vernetzt werden.
Product Data Management zur Verknüpfung der Bereiche
Die Arbeit im Verbund mit Kollegen und externen Partnern
bedingt eine klare Struktur der Entwicklungsschritte und
der Datenbestände, die zudem mit den anderen Unternehmensdaten verknüpfbar sein müssen. Hier sorgt Product
Data Management (PDM) dafür, dass die Daten aus der
Projektplanung, dem Programm-Management, der Bereiche Produktion, Test und Wartung bis hin zu den kaufmännischen Daten allen Beteiligten durchgängig zur Verfügung stehen. Auch wenn die Arbeitsabläufe im Datennetz
leicht mit einem verbindenden Strich auf dem Organisations-Chart skizziert werden können – die Umsetzung in
die Praxis scheitert häufig an den Barrieren zwischen vorhandenen und neuen Systemen. Bei CargoLifter gibt es
diese Barrieren nicht: Sozusagen «auf der grünen Wiese»
wird ein komplett neues System von Beginn an so konzipiert und umgesetzt, wie man es sich in der Theorie idealtypisch vorstellen würde. Der Kreis der Partnerunternehmen von Cisco über e-plus und IBM bis hin zu SAP zeigt,
dass CargoLifter zum Musterfall für eine hochmoderne
und komplexe IT-Infrastruktur geworden ist.
22
Verglichen mit der Schaffung solcher Voraussetzungen erscheint
der Aufbau und die Einarbeitung des Mitarbeiter-Teams als
eher einfache Aufgabe. In einer Phase der boomenden Luftund Raumfahrtindustrie gewinnt diese Aufgabe jedoch eine
entscheidende Bedeutung. Neben hohen Ordereingängen
sorgte vor allem die Entscheidung zum Bau des neuen
Airbus A 3XX für eine weitere Verknappung des ohnehin
raren Personals der Luft- und Raumfahrtberufe, vor allem
der Ingenieure. Insgesamt 165 Mitarbeiter bilden ein
Team, das ein Luftfahrtgerät entwickelt, das es in dieser
Größe bisher noch nie gegeben hat. Mitarbeiter aus 15
Nationen sind mittlerweile in Brand vertreten, darunter
Spezialisten, die beispielsweise aus den USA, aus England
oder aus Italien ihren Arbeitsplatz nach Brand verlegt
haben. Der Wille, an diesem einmaligen Projekt mitzuwirken
und den CargoLifter Realität werden zu lassen, ist das
Bindeglied über alle sprachlichen und kulturellen Barrieren
hinweg. Dennoch ist dies für Mitarbeiter und Management
eine besondere Herausforderung – aber die Integration so
vieler unterschiedlicher Erfahrungen ist wohl zugleich eine
der wichtigsten Voraussetzungen für ein Unternehmen,
das in vieler Hinsicht neue Wege beschreitet.
Mitarbeiter als Rückgrat der Entwicklung
Dieses Team bildet das Rückgrat für die Entwicklung des
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
CargoLifter Systems, die aber letztlich nur in der engen
Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen möglich ist. Wie
heute in der Luft- und Raumfahrtindustrie üblich, werden
die einzelnen Systeme von den jeweiligen Spezialisten entwickelt, gebaut und teilweise auch montiert. Die Auswahl
der Partner, der Abschluss der in der Regel langfristig
angelegten Verträge und die Integration in das Gesamtprojekt sind die entscheidenden Voraussetzungen für den
Erfolg. CargoLifter hat insgesamt 24 Systeme definiert, die
von Partnerunternehmen übernommen werden sollen: von
den Antrieben über Envelope, Fire Protection, Fuel Systems,
Gas Management, Hydraulik, Keel, Mast, Nose Cone etc.
bis hin zu den Wasser-Systemen. CargoLifter selbst wird
dadurch eher zu einem Systemintegrator, der dafür sorgt,
dass die Schnittstellen zwischen den Systemen exakt definiert sind und der Inhalt der jeweiligen Systeme in detaillierten Spezifikationen festgelegt ist. Dabei beteiligen sich
die Systempartner, so das erklärte Ziel und in der Luft- und
Raumfahrt gebräuchlich, über ein «Risk Sharing» an den
Kosten der Entwicklung des Prototyps.
Als Auftakt dazu führte die CargoLifter Development GmbH im
Oktober 1999 eine sogenannte «Vendors Conference»
durch, eine Konferenz für die potenziellen Zulieferer der
CargoLifter Systeme. Der aus den Tagungsräumen sichtba23
re erste fertige Stahlbogen der Werfthalle verdeutlichte dabei den Fakt, dass CargoLifter keine Vision mehr ist, sondern sich mitten in der Umsetzung befindet, und veranschaulichte zugleich die immer noch schwer vorstellbare
Dimension des Transportluftschiffs. Die diversen Luft- und
Raumfahrtmessen im Jahr 2000 waren jeweils Gelegenheit, die Branchenkontakte zu vertiefen. Die hohe Resonanz bis hinauf in die Führungsebenen der großen Konzerne der Luft- und Raumfahrt liefert Beleg dafür, dass
CargoLifter in kürzester Zeit zu einem anerkannten Mitglied dieser Branche geworden ist. Die Mitgliedschaft im
Bundesverband der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI)
und die ersten Tagungen von Ausschüssen auf dem Brand
sind dabei nur das nach außen sichtbare Zeichen.
Risk-Management eingeführt
Für die Vergabe der Zulieferaufträge für die Komponenten
und Systeme stimmt das Team parallel zur Erstellung der
notwendigen Unterlagen für die sogenannten «Requests
for Information» (RFI) oder bereits die «Requests for Proposals» (RFP) die Projektpläne mit den potenziellen Partnern ab. Im Programm-Management werden neben den
zeitlichen Planungen auch die Kosten geplant und erfasst,
um jederzeit den Ist-Stand des Projektes im Vergleich zu
den Planungen bewerten zu können. Damit verbunden ist
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
die Einführung eines spezifischen «Risk-Managements»,
um möglichst frühzeitig Risiken erkennen und Maßnahmen
zur Gegensteuerung definieren zu können. Auch CargoLifter
kämpft mit den typischen Problemen aller Luft- und Raumfahrtprojekte: Zeit, Geld und Gewicht. Eine der wesentlichen Maßnahmen zur Lösung ist das permanente Bestreben, das Luftschiff einfacher und eleganter zu machen,
denn Komplexität bedeutet eben Zeit, Geld und Gewicht.
Anforderungen des Marktes in Serienproduktion erfüllt
Dabei verfügt CargoLifter über den wesentlichen Vorteil,
dass das Unternehmen nicht im Wettbewerb zu einem
Konkurrenzprodukt eine bessere Leistung zu geringeren
Kosten anbieten muss, sondern in Abstimmung mit den
Lead Usern Stufe für Stufe die Einführung dieser neuen
Transportdienstleistung erabeitet werden kann. Für den
Markt ist entscheidend, dass der CargoLifter als Serienprodukt alle Anforderungen erfüllt. Der Prototyp dagegen
muss noch nicht über die volle Tragfähigkeit und Positioniergenauigkeit verfügen – er kann sozusagen Schritt für
Schritt in die Anforderungen hineinwachsen. Unabdingbar
allerdings ist, dass er in seinen Dimensionen und Grundfunktionen dem angestrebten Serienluftschiff entspricht.
Der erste CL 160 wird somit über das volle geplante Ladevolumen von 50 Metern x 8 Metern x 8 Metern verfügen
24
und in seinen Dimensionen und Strukturen dem Serienluftschiff entsprechen. Er muss jedoch nicht bereits 160 Tonnen tragen können und auch nicht die angestrebte Spitzengeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern erreichen.
Dennoch wird er auch mit einer vorläufigen Verkehrszulassung – anstelle der mit dem zweiten Luftschiff angestrebten Musterzulassung – das komplette Testprogramm bewältigen und Lasten in einem Bereich bis zu einigen Tausend Kilometern transportieren können.
Ziel der CargoLifter Entwicklungsmannschaft ist es, ein sicheres
und beherrschbares Luftschiff zu entwickeln und zu bauen,
welches das Potenzial hat, möglichst schnell und kostengünstig zum Serienluftschiff weiterentwickelt zu werden.
Die mittlerweile vorliegenden Berechnungen und Messungen erlauben es zudem, einige der beim «Conceptual Design Freeze» enthaltenen Komponenten zu vereinfachen
oder sogar zu eliminieren. Wie bei vielen technischen Projekten gilt hier die alte Regel, dass die Dinge am Anfang
eher einfach sind, dann hochkomplex werden, um dann elegant zu werden. Mit dem sogenannten «Systems Design
Review» im Juli 2000 hat CargoLifter die Weichen gestellt,
aus der komplexen Phase schnell und nachhaltig zu
eleganten Lösungen zu kommen.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Produktion
In der Computersimulation ist der CL 160 schon so gut wie fertig.
Per Knopfdruck lässt sich am Bildschirm die Montage der
einzelnen Komponenten zu einem Luftschiff verfolgen: Nach
dem Zusammenschweißen von 65.000 Quadratmetern
Hüllenmaterial und dem Befüllen mit Helium werden Hülle
und Kiel «verheiratet» und die Luftschiff-Nase montiert.
Anschließend wird jedes der vier Leitwerke angefügt. Ein
weiterer Mausklick – und der Rohbau ist abgeschlossen.
Im tatsächlichen Produktionsprozess braucht der Bau eines
Großluftschiffs intensive Planung und Vorbereitung, vor
allem bedingt durch die ungewöhnlichen Ausmaße des
fliegenden Krans. Ein 160 Meter langer und bis zu dreizehn Meter hoher Kiel wird mit einer 260 Meter langen
Heliumhülle verbunden. Die Montage der Bugkappe erfolgt in 50 Metern Höhe, die oberste Finne wird in einer
Höhe von 85 Metern angebaut. Alle Bauteile haben riesige
Ausmaße. Allein auf der 600 Quadratmeter großen Fläche
eines Leitwerks hätte theoretisch leicht ein Einfamilienhaus Platz.
Integration von Know-how aus verschiedenen Bereichen
Das Produktionsteam ist sich einig: Der Bau des riesigen
Luftschiffs steht und fällt mit einer funktionierenden Pro-
25
duktions-Logistik. Ihr Aufbau war auch im Geschäftsjahr
1999/2000 für das Team eine große Herausforderung. Mit
Beginn des Luftschiffbaus muss die Werfthalle ausgerüstet
sein. Benötigt werden Hebe- und Transportanlagen sowie
spezielle Universal-Docks für die Montage der Bauteile.
Ebenso wichtig ist die Versorgung der Halle mit Druckluft,
Wasser und Strom. Mit der Einweihung der Energiezentrale am 12. Oktober des laufenden Geschäftsjahres kam das
Unternehmen diesem Ziel einen Schritt näher.
Regelmäßig gibt es Besprechungen des Produktionsteams mit
dem Entwicklungsteam, damit sich dessen Konzepte auch
nahtlos umsetzen lassen. Genau analysieren Techniker die
Arbeitsschritte beim Bau früherer Luftschiffe. Meist stellen
sie fest, dass sich herkömmliche Baupläne nur begrenzt
auf den CL 160 anwenden lassen. Das Produktionsteam
kann also bei der Entwicklung nicht nur auf bewährte
Lösungen und vorhandenes Know-how zurückgreifen; in
vielen Bereichen sind neue Ansätze notwendig. Das Team
konnte im Berichtsjahr auf 35 Mitarbeiter vergrößert werden.
Flug- und Belastungstests mit «Joey»
Das Experimental-Luftschiff «Joey», der kleine Bruder des
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Größenproportionen
CL 160 / Airbus A 319 / «Joey» / CL 75 TT
CL 160
260 m
CL 75 TT
61 m Ø
Airbus A 319
33,84 m
«Joey»
32 m
CL 160, hat mit 32 Metern Länge und acht Metern Durchmesser die Ausmaße eines Airbus A 319. Allein seine Leitwerke sind beachtlich: Jedes ist 5,7 Meter lang und 2,5
Meter hoch, aber nur 26 Kilogramm schwer. «Joey» liefert
wichtige Daten über Flugeigenschaften, Flugbewegungen
und in der Luft auftretende Rudermomentkräfte. Nach
dem erfolgreichen Erstflug von «Joey» am 18. Oktober
1999 führte das CargoLifter Team mehrere Flug- und Belastungstests durch. Die Mitarbeiter der Musterbau-Werkstatt rüsten «Joey» für seine Testflüge regelmäßig mit
neuen Testvorrichtungen aus.
Die Fertigung simulieren
In einem ehemaligen Flugzeug-Shelter steht seit vergangenem Sommer das Produktionsmodell PM 1 im Maßstab
1:16. Das Größenverhältnis des Luftschiffmodells zum
Shelter entspricht also dem des CL 160 zu der großen
Werfthalle. Gebaut wurde das Produktionsmodell in der
CargoLifter Musterbau-Werkstatt von neuen Mitarbeitern
mit Erfahrung im Leichtflugzeugbau. Mit Hilfe des Modells
können die Techniker alle Produktionsabläufe in der Werfthalle simulieren und verfeinern. Vor allem die Größenverhältnisse bei den Produktionsabläufen sind hier besser
fass- und erlebbar als in der Computer-Simulation, wie z.B.
das Hochziehen der maßstabsgetreuen Leitwerke. Letztlich
26
können so anhand dieses Produktionsmodells noch wichtige Erkenntnisse zu Details der Innenausstattung der großen Werfthalle gewonnen werden. In der 16 Meter langen
Luftschiff-Hülle des Produktionsmodells befinden sich 120
Kubikmeter Helium bei einem geregelten Innendruck von
450 Pascal. Die starren Elemente bestehen aus Glasfasergewebe mit Epoxidharzmatrix. 16 ferngesteuerte Elektromotoren und vier Akkumulatoren sorgen für Luftbewegungen und die Steuerung der Ruder des Simulations-Luftschiffs.
Arbeitsabläufe optimieren mit PDM
Neu geschaffen wurde die Gruppe Production Tooling. Sie
hat die Aufgabe, sämtliche Fertigungsmittel zu beschaffen,
die zur Herstellung eines Großluftschiffs nötig sind. Dazu
gehören Bauvorrichtungen, Maschinen, Geräte und Werkzeuge. Eng damit verbunden war die Einführung des Product Data Managements (PDM). Damit kommt CargoLifter
einer wichtigen Auflage des Luftfahrtbundesamts nach.
Beim Bau des CL 160 muss genau belegt werden, welche
Teile wo im Luftschiff eingebaut worden sind. Das wird
u.a. durch die Verwendung der Software my.SAP.com im
Rahmen einer strategischen Zusammenarbeit mit der SAP
AG möglich.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Der Bereich Industrielogistik hat die Aufgabe, die Beschaffung zu
planen, zu überwachen, die Lagerhaltung zu kontrollieren
und den Transport der Teile auf der CargoLifter Werft zu
organisieren. Im Final Assembly-Konzept ist jeder dieser
Schritte zum endgültigen Zusammenbau exakt aufgelistet.
Für den Bereich Industrielogistik wird eine eigene Gesellschaft gegründet werden, die CargoLifter Industrielogistik
GmbH, die unter Einbeziehung der Einkaufsabteilung und
der externen Partner die Materialwirtschaft für die Produktionsabteilung darstellen wird.
CL 75 TT als nächster Schritt
Ab Januar 2001 wird der in Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen der CargoLifter Inc. in USA entwickelte und
vorgefertigte Transportballon TowTech CL 75 TT in der
Werfthalle in Brand montiert. Der CL 75 TT stellt zunächst
einen Entwicklungsschritt auf dem Weg zum CL 160 dar,
der detaillierte Rückschlüsse auf den Bau und Betrieb des
CL 160 erlaubt. In der ersten Phase werden insbesondere
Druckbelastungstests der Hülle sowie der Austausch von
Luft gegen Helium in der Hülle getestet. Sämtliche dieser
Versuche orientieren sich an nationalen und internationalen Standards, wie sie etwa das Luftfahrtbundesamt in
Deutschland vorschreibt. Eine herausragende Rolle für den
CL 160 spielen auch die Tests des CL 75 TT zum Lastaus27
tauschverfahren, bei dem der Laderahmen über Winden
und Seile an den Boden gezogen und vor dem Abladen die
entsprechende Menge Ballastwasser in die Tanks gepumpt
wird. Danach wird der CL 75 TT voraussichtlich für weitere
Feldtests nach USA zurücktransportiert. Das Interesse für
den CL 75 TT aus dem Schwerlastmarkt hat sich bereits
durch konkrete Anfragen bestätigt.
Nach Entwicklung und Bau der Prototypen der Vorserie ist das
klar definierte Ziel des Bereiches Produktion bei der
CargoLifter Development GmbH die Serienproduktion des
Transportluftschiffs CL 160. Im Vergleich zum Bau der
Prototypen stellt die Vorbereitung der Serienproduktion
und der dafür notwendigen Betriebseinrichtungen noch
einmal eine weitere qualitative Stufe dar. Im Rahmen der
Serienproduktion, die ab dem Geschäftsjahr 2004/2005
anlaufen soll, ist der Bau von vier Luftschiffen pro Jahr
geplant – alle drei Monate wird also ein Großluftschiff die
Wefthalle in Brand verlassen, um weltweit Transporte von
großen und schweren Frachten zu vereinfachen.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Luftschiff- und Landeplatzbetrieb
CargoLifter ist ein neues Transportsystem, das den Transport von
Groß- und Schwerlasten mittels der «Leichter-als-Luft»Technologie zum Geschäftszweck hat. Die Geschäftsidee
von CargoLifter hat sich vom Markt her entwickelt. Aus
einem Bedürfnis des Marktes, der Lösung logistischer
Problemstellungen, hat CargoLifter ein Produkt, die Transportdienstleistung, entwickelt – und für die gibt es einen
nachgewiesenen Bedarf. Die Aufgabe besteht nun darin,
den Kunden die Transportdienstleistung zur Verfügung zu
stellen.
Vorbereitungen für geregelten Luftschiffbetrieb laufen
Genauso wie die Entwicklung und die Zulassung der Luftfahrtgeräte einer spezifischen Genehmigung bedarf, gilt
dies auch für den gewerblichen Luftschiffbetrieb, die Pilotenausbildung und die Landeplätze. Bis das «Produkt»
Transportdienstleistung an den Markt gebracht werden
kann, bedarf es also einiger Zwischenschritte. Ähnlich wie
die Größe des CargoLifter einer neuen Zulassungsrichtlinie
bedurfte, gilt dies auch für die Zulassungskriterien für den
Luftschiffhafen und die Pilotenausbildung dieses Großfluggerätes. Bedenkt man, dass der CargoLifter CL 160 verglichen mit heutigen Luftschiffen nahezu das siebzigfache
Volumen hat und eher wie ein Schiff als ein Flugzeug betrieben wird, kann man erahnen, dass ein geregelter Luft28
schiffbetrieb einer langen und intensiven Vorbereitung bedarf. Die CargoLifter Gruppe geht dies genauso gezielt und
langfristig orientiert an, wie wir dies auch in den anderen
Bereichen tun.
Bereits beim Erwerb der Grundstücke vom Land Brandenburg
wurde ein grundsätzliches Einvernehmen über das Verfahren zur Genehmigung des Standortes Brand zum Betrieb
von Luftschiffen gefunden. Nach intensiven Ausarbeitungen
zum Start- und Landeverfahren, zum Emissionsgutachten,
zum landschaftspflegerischen Begleitplan etc. wurden die
einzelnen Unterlagen dazu im Laufe des Jahres 1999 beim
Verkehrsministerium Brandenburg eingereicht. Damit läuft
nun das offizielle Verfahren, in das über 50 Träger öffentlicher Belange einbezogen sind und das voraussichtlich
innerhalb von zwei Jahren abgewickelt sein wird – rechtzeitig zum Start des ersten CargoLifter CL 160.
Bereits früher wird aber der «Landeplatz Brand» den Flugbetrieb
zu Sonderzwecken für kleinere Luftschiffe und auch
Tragflächenflugzeuge diverser Kategorien aufnehmen.
CargoLifter wird damit eine der wenigen Gesellschaften
in der Luft- und Raumfahrtindustrie sein, die über einen
eigenen Flughafen als Produktions- und Teststandort
verfügen.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Ähnlich konsequent und frühzeitig bereitet CargoLifter den
Betrieb der Luftschiffe vor. Hierzu bedarf es eines spezifischen Rechtsträgers, dessen Gründung bereits mit einer
Besonderheit behaftet ist. In diesem Fall ist die Eintragung
der Gründung der Gesellschaft von dem Vorliegen der luftfahrtrechtlichen Genehmigung abhängig, die allerdings
erst beantragt werden kann, wenn der Antragsteller über
ein zugelassenes Luftfahrtgerät zu diesem Zweck verfügt,
die Geschäftsleitung und das Personal eine entsprechende
Qualifikation vorweisen können, die Gebäude und sonstigen Betriebseinrichtungen den speziellen Vorschriften
entsprechen und die finanzielle Ausstattung einen wirtschaftlich gesicherten Betrieb ermöglicht. Innerhalb eines
Geschäftsjahres hat die CargoLifter Gruppe all diese Qualifikationen erlangt. Die erste luftrechtliche Luftfahrtgenehmigung liegt nun vor, und wir verfügen über die jeweiligen
Geräte und die Piloten.
Luftschiffführerausbildung in Vorbereitung
Damit kann CargoLifter nicht nur gezielt praktische Erfahrungen sammeln, sondern auch den nächsten Schritt
angehen: die Genehmigung als Ausbildungsstätte für Luftschiffführer. Für die Tests und den operationalen Einsatz
der Transportluftschiffe sind Piloten selbstverständlich
zwingend erforderlich. Doch Luftschiffpiloten gibt es welt29
weit in geringerer Anzahl als Space Shuttle-Piloten. Demzufolge muss CargoLifter hier in Eigeninitiative neue Luftschiffführer ausbilden. Idealerweise verfügen diese bereits
über eine Pilotenlizenz, die zur Berechtigung zum Luftschiffführer erweitert wird. Später müssen diese Piloten in
der Lage sein, ein Fluggerät zu beherrschen, das als wahrer «Riese der Lüfte» über ein völlig anderes Flugverhalten
verfügen wird als heutige Flugzeuge oder auch heutige
Luftschiffe. Ein Fluggerät, das eher wie ein 260 Meter langes Seeschiff im Luftozean manövriert und betrieben werden muss. Im Idealfall wären die Luftschiffpiloten also eine
Mischung aus Boeing 747-Pilot, Schwerlast-Hubschrauberpilot, erstem Offizier eines Containerschiffes und U-BootKommandant. Denn letztlich schwebt das Luftschiff dreidimensional im Luftozean ähnlich wie ein U-Boot im Wasser.
CargoLifter wird somit die einzige Luftschiffführerschule der
Welt aufbauen. Das besondere «Leichter-als-Luft»-Erlebnis
gibt es bei CargoLifter für die Piloten in einer einzigartigen
Bandbreite: vom ersten Gefühl fürs Schweben mit dem Heißluftballon über das Fliegen mit «Charly – dem weißen Wal
der Lüfte», dem für das Pilotentraining erworbenen Skyship 600, bis zur Beherrschung des großen CargoLifter CL
160, erst am Simulator und dann in der Realität.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
30
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
31
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Marketing und Kommunikation
Medienresonanz
(Quartalsermittlung)
erzielte Kontakte zu Lesern,
Zuschauern, Zuhörern:
3.200
763,8 Mio.
2.800
2.400
2.000
1.600
330,0 Mio.
1.200
800
118,2 Mio.
400
42,4 Mio.
Q 1–4/97
108
Q 1–4/98
871
Q 1–4/99
1.150
Q 1–4/00*)
3.119
Berichte in deutschen Medien
*) 4. Quartal 2000 auf Basis des Quartalsdurchschnitts hochgerechnet
Am Anfang war die Vision: elegante Luftschiffe als Lösung für
übergroße Schwertransporte. Wie aber kommuniziert man
eine Idee, eine Vorstellung? Wie überzeugt man die Menschen von der Realisierbarkeit eines so gewaltigen Projekts wie dem CargoLifter? Die Hauptaufgabe der Unternehmenskommunikation und des Marketings besteht
darin, CargoLifter den Menschen näher zu bringen. Den
Anwohnern in Brand ebenso wie den politischen Entscheidungsträgern, Investoren genauso wie Geschäftspartnern
und Kunden – in Deutschland, in Europa, weltweit.
Mit einer offenen Kommunikationspolitik baut das Unternehmen
Vertrauen auf. Viele Menschen sind von Vision und Konzept fliegender Schwertransporter begeistert. Die fertiggestellte Werfthalle als vorzeigbares Ergebnis im Realisierungsprozess ist dabei enorm wichtig, nicht zuletzt, weil
dadurch die riesigen Dimensionen des Unternehmens
CargoLifter visualisiert werden und das Unternehmen bewiesen hat, dass komplexe Aufgaben bewältigt werden
können. CargoLifter hat die ersten Etappen zur Akzeptanz
bei Journalisten, Medien und in der breiten Öffentlichkeit
geschafft. Das Unternehmen genießt Neugier, Beachtung
und Vertrauen. Das gute Image von CargoLifter auf breiter
Basis hat sich das Unternehmen durch konsequente Arbeit
erworben.
32
Radius der Kommunikation ausgedehnt
Die Marketing- und Kommunikationsaktivitäten helfen, die
Unternehmensziele zu erreichen – Barrieren abzubauen
und Vertrauen aufzubauen. Das gelingt durch einen Mix
aus Medienarbeit, Publikationen, Events sowie speziellen
Sondermaßnahmen. Die Medienarbeit im abgelaufenen
Geschäftsjahr bestand unter anderem aus verschiedenen
Pressekonferenzen, zahlreichen Interviews des Vorstands
und rund drei Dutzend Pressemitteilungen. Eine besondere
Bedeutung hat die systematische und persönliche Pflege
der Kontakte zu Journalisten. Neben den Printmedien
betreute CargoLifter auch Fernsehsender, beispielsweise
indem selbst produziertes Filmmaterial zur Verfügung
gestellt wurde oder TV-Teams vor Ort in Brand drehten.
Ausgeweitet wurden die Informationen auf der InternetSeite. Ein wichtiger Teil der Kommunikation sind Publikationen wie die Unternehmenszeitung LifterNews, regelmäßige Aktionärsbriefe, ein E-mail Newsletter, verschiedene
Broschüren oder – nicht zu vergessen – der Geschäftsbericht der CargoLifter AG. Eine fortlaufende und umfassende Information sowohl der Aktionäre als auch der breiten
Öffentlichkeit auf hohem Niveau steht im Fokus der Marketingkommunikation.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Wichtige Veranstaltungen im Unternehmenskalender
Das Unternehmen organisierte Events wie das Bogenfest
im Oktober 1999 auf dem Werftgelände in Brand. Von
besonderer Bedeutung waren unter anderem folgende
Veranstaltungen:
• der gemeinsame Auftritt mit IBM im Rahmen der weltgrößten
IT-Messe CeBIT in Hannover
• die Teilnahme an der Internationalen Tourismusbörse (ITB)
in Berlin
• die Hauptversammlung der CargoLifter AG in Brand
• das internationale Sponsoring-Projekt «Your Private Sky» über
das Schaffen von R. Buckminster Fuller
• der Börsengang am 30. Mai mit Event in Frankfurt am Main
• die Teilnahme an der Internationalen Luftfahrtausstellung
in Berlin (ILA)
• die Veranstaltungen in Brand als Partner der Weltausstellung
Expo 2000
• der Auftritt auf der «Airship Convention» und die Teilnahme
an den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des ersten Zeppelin-Fluges in Friedrichshafen
• die Teilnahme an der Luft- und Raumfahrtmesse in Farnborough/England
33
Synergien konsequent genutzt
Der Börsengang war ein außergewöhnlicher Höhepunkt
des Berichtszeitraums. Damit konnte CargoLifter deutlich
an Bekanntheit und Renommée gewinnen. Die SynergieEffekte der Werbekampagne zum Börsengang sowie der
zugehörigen Roadshow nutzte das Unternehmen konsequent aus. Die Vorbereitung und die Begleitung des
Börsengangs waren eine große Herausforderung für die
CargoLifter Teams Investor Relations, Public Relations und
Marketing, deren Leistung schließlich durch den erfolgreichen Börsengang belohnt wurde. Sowohl die Konzeption
als auch wesentliche Teile der Kreation und Umsetzung
der Kommunikationskampagne wurden inhouse erarbeitet.
Berichterstattung nahm sprunghaft zu
Insgesamt wurden die Aktivitäten von Marketing und
Kommunikation im vergangenen Geschäftsjahr 1999/2000
noch deutlich ausgeweitet. Um alle diese Aufgaben auch
künftig bewältigen und die Chancen nutzen zu können,
wurde das CargoLifter Marketing Team um vier Personen
auf insgesamt sechs Mitarbeiter verstärkt. Die Ergebnisse
können sich sehen lassen. In Deutschland nahm die Berichterstattung über CargoLifter sprunghaft zu. Nach rund
1.150 Veröffentlichungen im Vorjahr wurde im Berichtsjahr
insgesamt 3.119 mal über CargoLifter in den Medien
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
berichtet. Mit einer Gesamtauflage von 305,5 Millionen
Exemplaren konnten 763,8 Millionen Menschen erreicht
werden. Nach rund 330 Millionen im Vorjahr mehr als
doppelt so viele.
Auch im Ausland wird das Unternehmen immer bekannter. Bei
zahlreichen Kontakten mit Vertretern von Politik, Finanzen
und Wirtschaft registrierten die CargoLifter Mitarbeiter ein
stark wachsendes Interesse. Um die internationale Bekanntheit zu erhöhen, nahm CargoLifter verstärkt Kontakt
zu potenziellen Kunden und Journalisten im Ausland auf.
Mehrere Redaktionsreisen nach Südeuropa resultierten
dort in einer Welle von Berichterstattungen; auch in Nordeuropa stieg die Medienresonanz deutlich an. Die zunehmenden Medienaktivitäten der CargoLifter Inc. erweiterten
die Bekanntheit des Unternehmens auch in Nordamerika.
Die Geschäftsreisen von Mitarbeitern der CargoLifter
Network GmbH in die Regionen Naher Osten, Südamerika,
Südostasien und Australien wurden auch dort zur Erschließung erster Medienkontakte genutzt.
34
Aktive Kommunikation auch in Zukunft
CargoLifter wird auf den Erfolgen des letzten Jahres aufbauend seine Kommunikations- und Marketingstrategie
weiter verfolgen und an den aktuellen Anforderungen ausrichten. Im Herbst 2000 stand mit der Einweihung der
Werfthalle ein wichtiges Ereignis auf dem Programm,
welches das Unternehmen zusammen mit allen Freunden,
Aktionären, Partnern und Interessierten feierte. Ein weiterer Meilenstein wird der Baubeginn des ersten Prototypen
des CargoLifter CL 160 sein. Zuvor wird im Januar 2001
die Montage des CL 75 TT, des Transportballons TowTech,
beginnen, der erstmals praktische Erfahrungen in den Dimensionen des CL 160 zulässt und wertvolle Erfahrungen
für Entwicklung, Produktion, Test und Betrieb der «Leichter-als-Luft»-Systeme liefern wird. Mit den dann vorzeigbaren Erfolgen erwartet die Gesellschaft ein noch stärkeres
Interesse an CargoLifter und geht von einem weiteren Ausbau der Kommunikations- und Marketingaktivitäten aus.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
CargoLifter World
In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 1999/2000 wurde die
CargoLifter World GmbH gegründet. Sie ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der CargoLifter AG mit Sitz
in Berlin. CargoLifter World vermarktet die Faszination rund
um das Luftschiff und die «Leichter-als-Luft»-Technologie.
Sie hat aber auch die Aufgabe, Vertrauen zu schaffen. Aktionäre der CargoLifter AG und die breite Öffentlichkeit sollen den Bau des Großluftschiffs live und aus nächster Nähe
verfolgen können. Für das Unternehmen haben Offenheit
und Transparenz gegenüber allen Zielgruppen einen hohen
Stellenwert. Bisher hat CargoLifter World vier eigenständige
Business-Bereiche: den Themenpark, das Merchandising,
den Bereich Media sowie «Friends of CargoLifter», ein
Business-to-Business-Vermarktungs-Konzept.
Eröffnung des Besucherzentrums am 2. Juni
Ein Schwerpunkt der Arbeit im Berichtsjahr war die Fertigstellung des Besucherzentrums, das am 2. Juni 2000 eröffnet wurde. Der Themen- und Erlebnispark entwickelte sich
nicht nur zu einer lokalen Attraktion in Berlin und Brandenburg. Immer mehr Besucher kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. Auch Prominenz zieht es zu CargoLifter.
Neben Botschaftern, Bundesministern und Landes-Ministerpräsidenten besuchte auch Bundeskanzler Gerhard
Schröder zum vierten «Geburtstag» die CargoLifter AG in
35
Brand. Im Schnitt kommen pro Tag rund 700 LuftschiffBegeisterte. Bis zum Abschluss des Geschäftsjahres am
31. August 2000 zählte der Park rund 70.000 Besucher.
Eine optimistische Prognose war von etwa 40.000 Gästen
ausgegangen. Mitte Oktober begrüßte das CargoLifter
World Team bereits den 111.111ten Besucher.
Vom Militärstützpunkt zur Erlebniswelt
Das Gelände des ehemaligen russischen Militärflughafens
im brandenburgischen Briesen-Brand hat in nur zwei
Jahren durch CargoLifter eine erstaunliche Wandlung
erfahren. Es hat sich vom Militärstützpunkt zum weltweit
zentralen Standort für Entwicklung und Bau von HightechLuftschiffen entwickelt. Für die Besucher von CargoLifter
World ist dieser einschneidende Veränderungsprozess
greifbar. Im Mittelpunkt der Erlebniswelt rund um das
Großluftschiff stehen vor allem das Besucherzentrum, die
durch ihre Dimensionen beeindruckende Werfthalle und
das sinnliche Erlebnis des «Leichter-als-Luft»-Prinzips.
Die Welt von CargoLifter leicht gemacht
Das Besucherzentrum befindet sich in einem ehemaligen
Flugzeughangar, dem so genannten Shelter 34. Auf rund
1.000 Quadratmetern moderner Ausstellungsfläche ist
dort eine multimediale Ausstellung mit informationsGeschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
CARGOLIFTER WORLD
CargoLifter World GmbH: Publikumsentwicklung
Anzahl Besucher
120.000
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
30.05.
12.524
30.06.
25.641
31.07.
50.117
31.08.
78.308
30.09.
96.681
31.10.
113.601
Planung bis Ende des Berichtszeitraums
reichen Schautafeln und aussagestarken Fotos sowie
Filmen eingerichtet. Themen sind die komplexe Entwicklung von Markt, Technologien und Infrastruktur des Luftschiffs CL 160. Funktionsmodelle und Exponate verdichten
anschaulich die virtuellen Welten der multimedialen
Präsentation.
Verständliche Aufbereitung des Themas
Besonders beeindruckend ist der Vergleich zwischen der
innovativen CargoLifter Logistik und konventionellen
Transportsystemen. Die verständliche Aufbereitung dieses
vielschichtigen Themas macht den durch CargoLifter ausgelösten Quantensprung deutlich. Der interessierte Laie
erkennt, dass das CargoLifter System ein neues Paradigma
in Logistik und Transportwirtschaft repräsentiert.
Das Luftschiff steht im Besucherzentrum im Mittelpunkt. Das
5,20 Meter lange Funktionsmodell des CL 160 ist bei den
Besuchern besonders beliebt. Das Luftschiffmodell zeigt
das Lastaustauschverfahren via Fernbedienung, also den
Vorgang, bei dem Frachten vom Luftschiff aufgenommen
und wieder abgesetzt werden. Das Besucherzentrum erntet Lob und Anerkennung für seine ebenso anschauliche
wie verständliche, aber auch unterhaltsame Darstellung
der Welt von CargoLifter, die vor allem durch junge Leute
36
aus der Region mit großem Engagement präsentiert wird.
Haupt-Publikumsmagnet ist die zwischenzeitlich fertiggestellte Werfthalle. Allein mit ihren gewaltigen Dimensionen
zieht sie die Besucher in ihren Bann. Mit 360 Metern
Länge, 210 Metern Breite und 107 Metern Höhe ist die
CargoLifter Werfthalle die größte freitragende Halle der
Welt. Ein Bus-Shuttle befördert die Gäste vom Besucherzentrum dorthin. Schon zum Ende des abgelaufenen Geschäftjahres konnten die Besucher das Innere der Halle
von einer eigens für sie geschaffenen Galerie aus besichtigen. Von dieser Plattform mit einer Fläche von 340 Quadratmetern können die Gäste ab dem Jahr 2001 die Fertigung des ersten Transport-Luftschiffes CargoLifter CL 160
aus nächster Nähe beobachten.
Faszination Luftschiff
Die Rundfahrt bei CargoLifter World führt die Besucher
nach der Besichtigung der Werfthalle zur nächsten Attraktion. Das im Maßstab 1:8 zum CL 160 gebaute Experimental-Luftschiff «Joey» beeindruckt, auch in seinem
Hangar «geparkt», allein durch seine Ausmaße. Mit einer
Länge von 32 Metern ist es ungefähr so groß wie ein Airbus A 319. Nach seinem Jungfernflug am 18. Oktober
1999 hat es zwischenzeitlich zahlreiche Testflüge absolviert. Es liefert wertvolle Erkenntnisse über das FlugverhalGeschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
ten und die Belastungsfähigkeit eines Kiel-Luftschiffes. Seit
Mitte Juli 2000 ist zudem in Brand ein 61 Meter langes
Luftschiff vom Typ «Skyship 600» stationiert. Dieses PrallLuftschiff dient vor allem dem Training der künftigen Piloten des CL 160. Viele Besucher erlebten die Faszination
Luftschiff als Zuschauer live, wenn «Charly – der weiße
Wal der Lüfte» zu einem Ausbildungsflug in die Lüfte ging.
Seit Anfang Oktober bringt zusätzlich der 22 Meter dicke Fesselballon «HighRise» Besucher bis in luftige Höhen. Ein 100
Meter langes Stahlseil sichert den Fesselballon am Boden;
ein erfahrener Ballonpilot an Bord steuert die Fahrt. Der
Aufstieg im «HighRise» mit der einen großartigen Panoramablick bietenden Aussichtsplattform für bis zu 30 Personen ist ein besonderes Erlebnis – «Leichter-als-Luft» live.
Vermarktung intensiviert
Das Team der neu geschaffenen Erlebniswelt rund um den
CargoLifter leistete hervorragende Arbeit beim Management
und der Betreuung der Besucher. Für das Besucherzentrum
in Brand wurden zusätzliche Mitarbeiter gewonnen und geschult. Das bestehende Merchandising-Angebot wurde
überarbeitet und neue Produkte in das Sortiment aufgenommen. Im ADC 1, dem ehemals als Entwicklungsbüro genutzten Gebäude direkt gegenüber dem Besucherzentrum,
37
wurde im September 2000 der neue Merchandising-Shop
mit einer erweiterten Verkaufsfläche sowie ein Bistro mit
gemütlichen Sitzplätzen eröffnet. Einnahmen erzielte
CargoLifter World auch durch den Verkauf von Filmmaterial.
Zahlreiche Filmbeiträge wurden an nationale und internationale Sendeanstalten verkauft. Daneben gab es erste Gespräche über die weltweite Vermarktung der CargoLifter
Story. Mit potenziellen Sponsoren und Werbepartnern für
das Trainings-Luftschiff «Charly» nahm das Unternehmen
Verhandlungen auf mit dem Ziel, in Brand Kundenveranstaltungen und bezahlte Events durchzuführen.
Erfolgreiche Sonderveranstaltungen
CargoLifter World war Partner der Weltausstellung Expo in
Hannover. Die im monatlichen Turnus stattfindenden Sonderveranstaltungen im Rahmen der Kooperation mit der Expo waren durchweg erfolgreich. Zum Torfest am 16. September anlässlich der Fertigstellung der beiden lamellenartig
verschiebbaren Tore der Werfthalle kamen 6.000 Besucher.
Im November 2000 stand mit der Einweihung der Werfthalle ein weiteres wichtiges Ereignis auf dem Programm, das
zusammen mit Freunden, Aktionären, Partnern und der breiten Öffentlichkeit gefeiert wurde. Im kommenden Jahr wird
CargoLifter World das Angebot des Themen- und Erlebnisparks für die Besucher in Brand weiter ausbauen.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
IT-Infrastruktur
Produkt Data Management (PDM)
Tests to
Execute
Ground and
Flight Test
Suppliers
Operations
DOORS
PDM
Planning
ILS
VPM / CATIA
ERP / PPS
Work
Orders
Purchase
Orders
Ein komplexes Unternehmen wie CargoLifter erfordert modernste
und effizienteste Infrastruktur, auch und gerade bei der
Datenverarbeitung. Die hundertprozentige Konzerntochter
CargoLifter Communications GmbH ist für diesen Aufgabenbereich des Unternehmens zuständig. Das abgelaufene
Geschäftsjahr war für die CargoLifter Communications
GmbH sehr erfolgreich. Durch den Abschluss von strategischen Partnerschaften mit Marktführern der IT-Branche
stellte die Gesellschaft sicher, dass zukünftige Projekte mit
gebündelter Kraft angegangen werden. Zu nennen sind
hier insbesondere Verträge mit Cisco, e-plus, IBM und SAP.
Als Partner und Sponsoren helfen die renommierten Firmen zudem, CargoLifter als innovatives Unternehmen
noch bekannter zu machen.
Starker Auftritt als IBM Showcase auf der CeBIT
Mit einem Auftritt auf der größten IT-Fachmesse weltweit,
der CeBIT 2000 in Hannover, konnte CargoLifter sich einer
neuen Zielgruppe präsentieren. Als «Official Showcase»
von IBM war CargoLifter an drei Standorten des IBM-Standes präsent und konnte sich als beispielhaftes Projekt im
Bereich E-Business präsentieren, nach DaimlerChrysler und
General Motors in den Jahren zuvor. Die Botschaft von
CargoLifter als modernem, hochtechnisiertem Unternehmen kam bei den Besuchern an. Etwas ungewöhnlich war
38
für manchen die Tatsache, auf ein Unternehmen zu treffen,
das nicht primär in der IT-Branche tätig ist. Stattdessen
verdeutlicht das Beispiel CargoLifter eindrucksvoll, wie unter Einsatz geeigneter Software Innovationen realisiert und
Arbeitsabläufe optimiert werden können: Luftschiffentwicklung per Mouseclick sozusagen. Mehr als 350.000
Besucher machten sich ein Bild vom «fliegenden Kran».
Unter ihnen Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie weitere Mitglieder der Bundesregierung und Abgeordnete aus
dem Bundestag.
Möglich machte den Messeauftritt die seit 1997 bestehende
Kooperation von CargoLifter mit IBM. Das Computerunternehmen hatte bereits sämtliche Arbeitsplätze bei
CargoLifter mit der benötigten Hardware ausgestattet. Im
vergangenen Kalenderjahr hat sich dann die Zusammenarbeit im Bereich E-Business konkretisiert und bewährt.
Alles über eine Leitung
Eine neue Partnerschaft ist CargoLifter auch mit Cisco eingegangen, dem weltweit führenden Unternehmen in der
Internet- und Netzwerk-Technologie. Beim weiteren Ausbau des Telekommunikations- und Datennetzes setzt das
Unternehmen auf die «Voice over IP»-Technologie des
Marktführers Cisco. «Voice over IP» (Telefonieren übers
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Netz) ermöglicht den Transfer von elektronischen Daten
ebenso wie von Telefongesprächen über ein einziges Netzwerk. Durch die gemeinsame Nutzung des Netzwerkes für
Telekommunikation und Datentransfer sparte CargoLifter
rund 30 Prozent der Investitionen für die Verkabelung des
Geländes ein. Auch künftig hilft «Voice over IP» sparen.
Bei internen Telefongesprächen über das gemeinsame Netz
fallen keine Telefonkosten an. Zusätzlich sind die Serviceund Wartungskosten für die neuen Telefone dank der
modernen Technik um die Hälfte niedriger als bei herkömmlicher Technik. Der Ausbau des Netzes geht im laufenden
Geschäftsjahr weiter.
Zukunftsweisende Partnerschaft mit SAP
CargoLifter hat das Ziel, seine unterschiedlichen Systeme
der Informationsverwaltung und -verarbeitung zu einer integrierten E-Business-Plattform zusammen zu führen. Das
Unternehmen will damit Kosten sparen, die Produktivität
steigern und Entscheidungsprozesse erleichtern. Mit mySAP.com, der E-Business-Software von SAP, hat CargoLifter
eine Gesamtlösung gefunden, die zudem webfähig ist. Ein
weiterer Gesichtspunkt für die Partnerschaft mit SAP: Alle
eingehenden Materialien, die mit dem Bau und dem Betrieb des CL 160 in Zusammenhang stehen, können mit
der SAP-Software verwaltet und ihre Verwendung lücken39
los nachgewiesen werden. Damit erfüllt CargoLifter die
hier gegebenen Anforderungen und Auflagen des Luftfahrtbundesamtes. Nach der gelungenen Einführung der
Software planen CargoLifter und SAP, ihre Bekanntheit für
gemeinsame Marketingaktivitäten zu nutzen und die Zusammenarbeit weiter auszubauen.
Immer mehr Besucher übers Netz
Erfolgreich verlief das Geschäftsjahr auch im Blick auf den
Internet-Auftritt von CargoLifter. Nach der CeBIT im März
und dem Börsengang Ende Mai verzeichnete das Unternehmen rasant steigende Besucherzahlen auf der Webseite: Im Durchschnitt waren es monatlich mehr als 26.000
Besucher, zum Berichtsjahresende im August 2000 monatlich sogar knapp 40.000 Besucher. Die Akzeptanz der
Interessenten – ob Aktionär, Luftschiff-Fan oder TechnikFreak – sich mit Hilfe der neuen Medien über CargoLifter
zu informieren, wird immer größer. Umso erfreulicher ist
die positive Resonanz vor allem für die ansprechende und
übersichtliche Art der Informationsvermittlung und für den
News-Bereich. Highlight des Auftritts ist die WebCam, die
Live-Bilder vom Bau der Werfthalle übermittelt. Im laufenden Geschäftsjahr wird die Kamera in die fertiggestellte
Werfthalle umziehen, um die Produktion des CargoLifter
CL 160 via Internet weltweit zu übertragen.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
I T- I N F R A S T R U K T U R
Datenströme ohne Zeit- und Informationsverlust
Die computergestützte Design-Entwicklung des CargoLifter
wurde im Geschäftsjahr 1999/2000 stark ausgebaut und
aufgerüstet. Über das integrierte, so genannte CATWeb
rufen die Spezialisten ein dreidimensionales Modell des
CL 160 auf, um sich über den aktuellen Entwicklungsstand
des Luftschiffes zu informieren und daran zu arbeiten.
Zugriff hierauf haben alle zuständigen Abteilungen von
CargoLifter und auch alle strategischen Partner des Unternehmens.
Einen großen Schritt nach vorne machte CargoLifter mit der Anpassung und Weiterentwicklung einer neuen Product Data
Management-Software (PDM). PDM sichert eine lückenlose Zusammenarbeit verschiedener Unternehmensbereiche,
weil alle Informationen immer verfügbar sind. So können
Entwicklungsprozesse anderer Abteilungen ohne Zeit- und
Informationsverlust abgerufen werden. Der für die Realisierung des CargoLifter wichtige permanente Workflow ist
so gewährleistet. Entwicklungskosten und -zeiten aller am
Projekt beteiligten Fachleute und auch der externen Partner lassen sich erheblich senken. Zu Beginn des Berichtsjahres startete die Entwicklung der Software. Im Frühjahr
40
lief dann die «heiße» Erprobungsphase. Mittlerweile haben bereits über 200 Spezialisten Zugang zu dem neuen
PDM-System. Besonders bei der Einführung neuer Software wie auch der gesamten IT-Infrastruktur haben die
Beteiligten bei CargoLifter die seltene Möglichkeit, alles
sozusagen «auf der grünen Wiese» von Grund auf zu entwickeln und anforderungsgerecht aufzubauen – unabhängig von bestehenden Systemen oder bereits eingeführter
Software, die limitierend wirken würden.
Einzug ins Kommunikationszentrum im Dezember 2000
Nach einer nur viermonatigen Bauzeit wird die neue ITKommunikationszentrale nun im Dezember – zeitgleich
mit dem Einzug in den Hangar – bezogen. Sie dient als
Netzwerkknoten für das weitläufige Campusnetzwerk und
gleichzeitig auch als sichere «Behausung» für die hochsensiblen Daten der CargoLifter Gruppe. Das Kommunikationszentrum bietet alle wichtigen Voraussetzungen für die
Sicherheit der Entwicklungsdaten des CL160. Besonderen
Charme erhält diese, ansonsten sehr technisch orientierte
Schaltzentrale durch die Einbettung in einen alten Flugzeugshelter.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Investitionen und Werftbau
Mit der planmäßigen Fertigstellung der Luftschiff-Werfthalle in
Brand, circa 60 Kilometer südlich von Berlin, hat das
CargoLifter Team bewiesen, dass hier große Projekte in
ungewohnten Dimensionen erfolgreich durchgeführt werden können. Die neue CargoLifter Werfthalle erntete schon
vor ihrer Fertigstellung im November 2000 Anerkennung.
Für gelungenes Design und Ingenieurskunst erhielt die
größte freitragende Halle der Welt vom niederländischen
Aluminium-Zentrum den begehrten «Aluminium Award».
Zahlreiche Besucher kommen seit Beginn der Bauarbeiten
an der Werfthalle täglich nach Brand, um das 360 Meter
lange, 210 Meter breite und 107 Meter hohe Gebäude zu
sehen. Und sogar aus der Luft wird die Werft bewundert.
Ist das Wetter schön, greifen Piloten auf dem Weg von und
nach Süden schon mal zum Mikrofon. Sie berichten, dass
in der weiß leuchtenden Halle ab dem kommenden Jahr
große Transport-Luftschiffe gebaut werden.
Mit der Fertigstellung der Luftschiff-Werfthalle im November
2000 setzt CargoLifter einen weiteren wichtigen Meilenstein. Gemeinsam mit mehr als 25.000 Besuchern feierte
CargoLifter am 16. Oktober 1999 das Bogenfest, die
(Fast)-Fertigstellung des ersten 107 Meter hohen Stahlbogenbinders. Reibungslos klappte ein paar Monate später
das Heben des Königszapfens. Anschließend wurden die
41
Tore am Boden montiert. Danach wurden die einzelnen bis
zu 650 Tonnen schweren beweglichen Torsegmente am
Königszapfen eingesetzt. Sie lassen sich jetzt zur Öffnung
der beiden riesigen Tore wie die einzelnen Schalenteile
einer halben Orange ineinander verschieben. 6.000 Besucher kamen am 16. September des laufenden Geschäftsjahres, um mit uns die Fertigstellung der Tore mit dem Torfest zu feiern.
Hallenkonstruktion war gute Wahl
Bedenkt man, dass die Werfthalle zu einem Zeitpunkt konzipiert werden musste, zu dem das Luftschiff nur in seinen
Dimensionen und Grundelementen in die Pläne miteinbezogen werden konnte, so kann man sie technisch, optisch
und auch finanziell als sehr guten «Wurf» betrachten. Die
genaue Ausgestaltung des Hallenbaus musste aufgrund
der sich erst konkretisierenden Anforderungen so weit wie
möglich flexibel gehalten werden. Mit der detaillierten
Produktionsplanung zum Bau des CL 160 konnte dann auch
der Innenausbau konkretisiert werden.
Die halbzylindrische Form der Halle war eine gute Wahl. Zum
einen wird dadurch ein optimiertes Windverhalten der Halle
erreicht. Zum anderen bringt diese Konstruktion hervorragende Lichtverhältnisse für das Arbeiten am CL 160 und in
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
42
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
43
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
INVESTITIONEN UND WERFTBAU
den Büros. In der Werfthalle werden bis Ende 2000 auf
rund 3.000 Quadratmetern Büroräume und Nebenflächen
entstehen. Der Vorteil: Kurze Wege zwischen den Abteilungen Planung und Produktion. Im Hallenboden verlaufen
Leitungen für Abwasser, Druckluft, die EDV sowie für die
Heliumversorgung. In den Hauptbereichen wurde eine
Niedertemperatur-Fußbodenheizung eingebaut. Im Geschäftsjahr 1999/2000 investierte CargoLifter circa 30
Millionen Euro in die Luftschiff-Werfthalle und die dazugehörige Infrastruktur als Vorbereitung für die Serienproduktion; insgesamt beläuft sich die Investition bis dato auf
rund 80 Millionen Euro. Die Fördermittel des Landes Brandenburg in Höhe von 39,4 Millionen Euro sind bis zum
Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichtes in voller
Höhe ausbezahlt worden.
Neue Energiezentrale in Betrieb
Am 12. Oktober des laufenden Geschäftsjahres ging die
neue Energiezentrale in Betrieb. Zwei leistungsstarke
Blockheizkraftanlagen versorgen seither die Werft mit
Strom und Wärme. Die Energiezentrale erzeugt 404 Kilowatt elektrische Energie und 572 Kilowatt thermische
Energie. Diese große Energiemenge ist nötig, um die 5,5
Millionen Kubikmeter große Werfthalle zu beheizen. Bei
der Montage des CargoLifter CL 160 ist entsprechend den
44
deutschen Arbeitstättenrichtlinien am Hallenboden eine
Temperatur von 18 Grad notwendig. Das Erdgas für den
Betrieb der Energiezentrale wird von der Energieversorgung
Weser-Ems (EWE) geliefert und kommt über eine acht
Kilometer lange Hochdruckleitung von der Ortschaft Halbe
nach Brand. Die Investitionen für die Energiezentrale betrugen im Berichtszeitraum 2,7 Millionen Euro. Davon
wurden 1,6 Millionen Euro von der Energieversorgung
Brand GmbH in Anlagentechnik investiert. An dieser
eigens gegründeten Betreibergesellschaft sind neben der
CargoLifter AG die EWE AG und das Ingenieurbüro Klöffel
GbR beteiligt, wobei eine Finanzierung über die EWE AG
erfolgte – ein weiteres Beispiel für das CargoLifter Partnerschafts-Konzept der Teilung von Risiken und Chancen.
Werftentwicklung geht weiter
Die Gesamterschließung der Werft schreitet schnell voran.
Die weitere Entwicklung des Geländes mit Bauten und Infrastruktureinrichtungen wird jetzt federführend durch die
Tochtergesellschaft CargoLifter MAP betrieben. Als weitere
Erschließungsmaßnahmen stehen unter anderem der Bau
des Strom-, Wasser- und Gasleitungsrings sowie die Kläranlage an. Desweiteren werden wir langfristig in unmittelbarer Nähe zur Werftanlage Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen rund um die «Lighter-than-Air-Academy»
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
ansiedeln. Auch die Zufahrt zum Gelände mit dem Engpass Bahnschranke soll durch den Bau einer Brücke über
die Bahnlinie verbessert werden. Für einen geplanten Gewerbepark will CargoLifter bevorzugt Zulieferbetriebe gewinnen, die sich in unmittelbarer Nähe der Luftschiffwerft
niederlassen.
Im August begann in einem ehemaligen Shelter der Bau des neuen Rechenzentrums. In dem Gebäude werden künftig die
Daten aller CargoLifter Bereiche und Standorte zentral verarbeitet. Partner in der Erstellung und Finanzierung ist
IBM. Investiert werden rund eine Million Euro. Das Vorhaben wird durch Zuschüsse des Landes Brandenburg gefördert. Im Bereich Airship Production und Airfield ist für
das neue Geschäftsjahr die Verlängerung der Startbahn
und der Bau eines Skyship-Masts geplant. Das Skyship
600 «Charly» befindet sich seit Juli 2000 auf der Werft.
Es dient dem Pilotentraining. Die Anschaffungskosten für
«Charly» belaufen sich auf rund 5 Millionen Euro.
45
CargoLifter World eröffnet
Große Fortschritte machte der Bau des Besucher- und Themenparks CargoLifter World, der am 3. Juni eröffnet wurde. Neu gestaltet wurden der Weg zum Besucherzentrum,
der Vorplatz mit dem Weltkarten-Brunnen zu Ehren des
Architekten R. Buckminster Fuller sowie das Bistro. Vor allem der Platz mit dem Brunnen kommt bei den Besuchern
außerordentlich gut an. Die Parkplatzsituation wurde durch
die Befestigung neuer Flächen entscheidend verbessert.
Das 1.100 Quadratmeter große Besucherzentrum entstand
in einem früheren Shelter, der um einen gläsernen Anbau
erweitert wurde. Dort werden ein CargoLifter Funktionsmodell im Maßstab 1:50, neue Informationstafeln und
Filme angeboten. Das Merchandising-Angebot des neuen
Shops im ehemaligen ADC 1 (Airship Design Center) ist
Zug um Zug ausgebaut worden. Im Geschäftsjahr 1999/
2000 investierte CargoLifter in den Besucherpark circa 1,8
Millionen Euro.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Sonstige Investitionen
Für weitere Grundstückskäufe, zur Arrondierung des Geländes in Brand, wurden im Berichtszeitraum rund 0,6 Millionen Euro ausgegeben. Bedingt durch den Personalaufbau
wurden konzernweit 2,4 Millionen Euro in Software und
0,7 Millionen Euro in sonstige Hardware, wie z.B. Verkabelungen und Datenschränke, investiert. PCs und Workstations wurden generell geleast. Im Bereich Entwicklung
wurden 13 weitere CAD-Workstations angeschafft. Durch
den Austausch des Equipments nach drei Jahren wird
gewährleistet, dass den CargoLifter Mitarbeitern stets
Arbeitsplätze modernster Technologie zur Verfügung
stehen. 1,1 Millionen Euro wurden im Berichtsjahr für die
Einrichtung und Erweiterung von Büroarbeitsplätzen an
den Standorten Berlin, Brand, Frankfurt/Main und
Raleigh, USA, verwendet. Für Außenanlagen wie Wege,
Verkehrsflächen und Erschließungsmaßnahmen rund um
die Werfthalle und auf dem übrigen Werftgelände wurden
1,3 Millionen Euro investiert.
46
Für das laufende Geschäftsjahr sind als Investitionsschwerpunkte
die Produktionseinrichtungen in der Werfthalle sowie die
Einrichtung von Arbeitsplätzen vorgesehen, bedingt durch
den geplanten Mitarbeiteraufbau.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Mitarbeiter
CargoLifter ist ein junges Unternehmen in der Aufbauphase. Das
zeigt gerade die Entwicklung der Mitarbeiter. Ende August
zählte der Konzern 308 fest angestellte Beschäftigte,
152 mehr als Ende August 1999 (Vorjahr: 156). Das ist
ein Zuwachs um 97 Prozent, also fast eine Verdoppelung.
Die stärkste Steigerung in absoluten Zahlen unter den
einzelnen Konzerntöchtern verzeichnete erneut die
CargoLifter Development GmbH. Sie beschäftigte zum
Ende des Geschäftsjahres 165 Mitarbeiter. Das sind 71
mehr als im Vorjahr (94). Auch im laufenden Geschäftsjahr
liegt der Schwerpunkt des Personalaufbaus im Bereich der
CargoLifter Development GmbH, hier vor allem in der Entwicklung sowie zunehmend auch in Produktion und Test.
Die Zahl der Angestellten der CargoLifter AG stieg um 68 Prozent
auf 49 (29). Einen hohen Zuwachs verzeichneten auch die
CargoLifter Communications GmbH und die CargoLifter
Network GmbH mit 25 beziehungsweise 20 Mitarbeitern
nach jeweils 11 Mitarbeitern zum Ende des Vorjahres.
Durchschnittlich waren im CargoLifter Konzern im Geschäftsjahr 1999/2000 251 Mitarbeiter tätig.
Mitarbeiter aus 15 Nationen
Die Mitarbeiter sind und bleiben der Garant dafür, dass die
Verwirklichung des CargoLifter zielstrebig und zügig vor47
angeht. Potenzial und Expertise der Belegschaft zeigen
sich auch in der hohen Qualifikation. Jeder ist auf seinem
Gebiet eine ausgewiesene Fachkraft mit solidem Fachwissen, Kreativität und Innovationskraft.
Die Internationalität von CargoLifter spiegelt sich auch in den
Mitarbeitern wider. Menschen aus 15 Nationen arbeiten
im Konzern. CargoLifter arbeitet mit dem Know-how und
dem Pioniergeist vieler Regionen und Nationen. Diese Vielfalt ist erwünscht. Sie eröffnet einen vielschichtigen «Think
Tank». Durch aktives Wissensmanagement zwischen allen
Bereichen und Beschäftigten erreicht der Konzern
eine wachsende Kompetenz und Effizienz der Arbeitsabläufe. Die Arbeit bei CargoLifter erfordert Flexibilität in
allen Bereichen: Das gilt ebenso fürs Denken wie für das
erwünschte Querdenken.
Innovationsmanagement ist Alltag
Der Bau eines Luftschiffes mit den Dimensionen des
CargoLifter CL 160 ist für alle Beteiligten Neuland. Es
reicht nicht aus, vorhandenes Wissen einzusetzen und
auszutauschen. Die Mitarbeiter sind gefordert, täglich neu
dazu zu lernen und völlig neue Ideen und Methoden in
ihre Arbeit zu integrieren. Der Konzern fördert das Lernen
mit hohem Aufwand und neuen Methoden. Fachliche
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
MITARBEITER
Mitarbeiter
Anzahl Personen (Stichtag 31.8.2000)
gesamt: 308 (Vorjahr 156)
CargoLifter AG 49 (Vorjahr 29)
CargoLifter Inc. 10 (Vorjahr 8)
CargoLifter Landeplatzbetriebsgesellschaft mbH 7 (Vorjahr 3)
CargoLifter Network GmbH 20 (Vorjahr 11)
CargoLifter Communications GmbH 25 (Vorjahr 11)
CargoLifter World GmbH 15 (Vorjahr 0)
CargoLifter Development GmbH 165 (Vorjahr 94)
CargoLifter Airship Operations GmbH 17 (Vorjahr 0)
Weiterbildung, Managementtrainings und Sprachkurse
sind hier wichtige Bereiche. Die internationale Zusammensetzung der Mitarbeiter bewirkt, dass zur Zeit Englischkurse die am häufigsten genutzten Lernveranstaltungen
sind. Die Managementtrainings beinhalten hauptsächlich
die Themen Führung und Zusammenarbeit sowie ProjektManagement. Dies sind Lerninhalte, die allen an diesem
Großprojekt beteiligten Fachleuten das gleiche Verständnis
von Regeln, Methoden und Abläufen vermitteln sollen. Mit
den fachlichen Weiterbildungen verfolgt CargoLifter das
Ziel, das Transportluftschiff nach dem neuesten Wissensund Erkenntnisstand zu entwickeln, zu bauen, zu betreiben
und zu vermarkten.
Die besondere Herausforderung für die CargoLifter Mitarbeiter
liegt im Umgang mit der sich ständig im Fluss befindlichen
raschen Fortentwicklung und dem schnellen Wachstum des
Unternehmens. CargoLifter «Pioniere» aus den Gründungstagen haben inzwischen die gesamte Entwicklung vom virtuellen Unternehmen mit wenigen freien Mitarbeitern bis
hin zum Luft- und Raumfahrt-Konzern durchlaufen – das
bedeutet nicht zuletzt enorme Anforderungen an die Flexibilität der Mitarbeiter in ihrer Arbeitsweise und an ihre
Bereitschaft zur Weiterbildung.
48
Neue Mitarbeiter gewinnen
Das Wachstum des Konzerns und der Fortschritt des
CargoLifter Luftschiffs ist nur mit einer schnell steigenden
Anzahl von Mitarbeitern zu bewältigen. Die Aufgaben des
Personalwesens werden bei CargoLifter von der P.O.INT
Management GmbH übernommen, an der CargoLifter zu
50 Prozent beteiligt ist. Eine der Hauptaufgaben des Personalmanagements ist es, trotz des schwierigen Personalmarktes neue geeignete Mitarbeiter für das Unternehmen
zu gewinnen. Für CargoLifter ist es daher sehr wichtig, das
gesamte Spektrum des Personalmarketings zu nutzen:
klassische Stellenanzeigen in Zeitungen, Stellenanzeigen
im Internet, Recherchen im Internet, Recruiting-Events im
In- und Ausland, Hochschulkontakte und Direktansprache.
Neben diesen unmittelbaren Maßnahmen profitiert das Unternehmen bei der Personalsuche von der positiven Berichterstattung über CargoLifter in den Medien. Vielen Bewerbern ist das Unternehmen ein Begriff, der mit Assoziationen wie mutiges, visionäres Vorhaben, Innovationskraft
und Internationalität positiv belegt ist.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Mit dem Börsengang im Mai 2000 konnte CargoLifter seine Attraktivität als Arbeitgeber nochmals steigern. Ein Aktienoptionsmodell, an dem alle Mitarbeiter beteiligt sind, wurde
bereits vor dem Börsengang im Geschäftsjahr 1998/99 ins
Leben gerufen. Mit der Zuerkennung der Aktienoptionen
haben die Mitarbeiter auf turnusmäßige Gehaltserhöhungen bis 2002 verzichtet. Dies zeigt die hohe Identifikation
der Beschäftigten mit ihrem Unternehmen und ihr Selbstverständnis als «Unternehmer im Unternehmen».
Ein gutes Stück der Strecke liegt schon hinter uns – viel haben
wir bereits gemeinsam mit unseren Mitarbeitern erreicht.
Jedem einzelnen Mitarbeiter danken wir herzlich für sein
tatkräftiges Engagement, seine Energie und seine Ausdauer
beim Aufbau unseres Unternehmens. Vor uns liegt eine
spannende Zukunft, der wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern zuversichtlich entgegensehen.
CargoLifter wird auch künftig bestrebt sein, seine Attraktivität als
Arbeitgeber weiter auszubauen. Schließlich stehen die
Mitarbeiter im Zentrum des Unternehmens. Mit ihnen
steht und fällt der Erfolg von CargoLifter.
49
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Konzernlagebericht 1999/2000
CargoLifter Aktiengesellschaft, Berlin
Für den CargoLifter Konzern war das Geschäftsjahr 1999/2000
ein Zeitabschnitt, in dem viele Ziele erreicht wurden und
wichtige Weichenstellungen für die Zukunft erfolgt sind.
Eines der bedeutendsten Ereignisse war der Börsengang
am 30. Mai 2000. Die Notierung im Amtlichen Handel der
Frankfurter Wertpapierbörse hat nicht nur zu der erforderlichen Eigenkapitalzufuhr geführt, sondern auch zu einer erfreulichen Verbreiterung unserer Aktionärsbasis auf mittlerweile über 50.000. Damit hat unser Unternehmen auch
nach dem Börsengang eine gleichermaßen ausgeglichene
Aktionärsstruktur wie seit der Gründung im Jahr 1996.
Durch den Börsengang sind der Gesellschaft rund 96 Millionen Euro an Eigenmitteln zugeflossen (vor Emissionskosten).
Der sichtbarste Meilenstein in der Technik war der Erstflug unseres Experimental-Luftschiffes «Joey» im Oktober 1999.
Damit sicherte sich CargoLifter einen Platz im kleinen Kreis
der Unternehmen der zivilen Luftfahrt, die ein Luftschiff
entwickelt und gebaut haben. Seit März 2000 ist die Tochtergesellschaft CargoLifter Development GmbH zudem der
erste durch das Luftfahrtbundesamt gemäß JAR-21, Subpart JA, anerkannte Entwicklungsbetrieb der Luft- und
Raumfahrt – die Urkunde trägt die Nummer 001. Und
schließlich wurde die Werfthalle für die Produktion der
CL 160 Transport-Luftschiffe im Herbst 2000 fertig gestellt.
50
Unternehmensaufbau
Neben diesen nach außen sichtbaren Erfolgen ist auch der
Unternehmensaufbau planmäßig vorangeschritten. Der
Aufbau der strategischen Hauptgeschäftsbereiche ist weitgehend abgeschlossen. Wichtige Tochtergesellschaften
sowie Unternehmenseinheiten wurden entsprechend der
geplanten CargoLifter Struktur auf- und ausgebaut. Dies
stellt hohe Anforderungen an den Aufbau des Managements und der Management-Tools. So wurden in allen
Bereichen weitere hoch qualifizierte Führungskräfte und
Mitarbeiter eingestellt und wichtige Steuerungsinstrumente im Bereich der Unternehmensführung, des Finanzwesens und des Qualitätsmanagements eingeführt. Beides
sind zwingende Voraussetzungen dafür, die CargoLifter AG
und alle ihre verbundenen Unternehmen effizient und zielgerichtet zu führen. CargoLifter besitzt damit die notwendige Flexibilität und Geschwindigkeit, um den schnellen
Aufbau des Unternehmens optimal steuern zu können.
Für ein innovatives Technologieunternehmen wie CargoLifter gilt
in besonderem Maße, dass die zukünftige Geschäftsentwicklung neben den außerordentlichen Chancen auch
Risiken in sich trägt. Die CargoLifter AG hat im Berichtsjahr die wesentlichen Schritte zur Einführung eines konzernweiten Risikomanagement-Systems umgesetzt, auch
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
um den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und
Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) zu genügen. Darüber hinaus sind wir dabei, ein spezielles Risikomanagement-System im Bereich Entwicklung und Bau des
CL160 einzuführen, um technische und wirtschaftliche Risiken bereits frühzeitig im Entwicklungsprozess erkennen
und minimieren zu können.
Mitarbeiterentwicklung
CargoLifter ist ein junges Unternehmen mit einem enormen
Wachstum. Das zeigt gerade die Entwicklung der Mitarbeiter. Ende August zählte der Konzern 308 fest angestellte
Beschäftigte, 152 mehr als Ende August 1999 (156). Das
entspricht nahezu einer Verdoppelung in einem Jahr. Wenn
auch der stärkste Zuwachs in der CargoLifter Development
GmbH für den Aufbau von Entwicklung und Produktion
erfolgte (plus 71 auf 165), so wurden auch bei der
CargoLifter AG 20 neue Mitarbeiter eingestellt und damit
die Belegschaft um zwei Drittel auf 49 erhöht. Außer der
Konzernleitung und der kaufmännischen Verwaltung für
die AG und die Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag auch die Bereiche Finance, Aktionärsbetreuung
und Investor Relations sowie das komplette Marketing
personell bei der CargoLifter AG geführt. Desweiteren resultierte der Personalzuwachs im Konzern im Wesentlichen
51
aus der Erweiterung der CargoLifter Network (von 11 auf
20, darin sind zum Stichtag 6 Mitarbeiter der CargoLifter
MAP enthalten) und CargoLifter Communications (von 11
auf 25), sowie aus der Gründung und dem Aufbau der
Gesellschaften CargoLifter Airship Operations (17) und
CargoLifter World (15).
Ein wesentlicher Schlüssel für den Erfolg unseres Unternehmensfortschrittes liegt darin, auch weiterhin – trotz des schwierigen Stellenmarktes – hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte für alle Bereiche zu finden. Interessante Entlohnungsmodelle wie u.a. unser Mitarbeiteroptionsmodell
sind neben einer anspruchsvollen Aufgabe in einem herausfordernden Projekt ein wichtiger Faktor, um international erfolgreich rekrutieren zu können. Um Fachwissen,
Kreativität und Flexibilität zu sichern, investiert CargoLifter
in interne und externe Weiterbildungsmaßnahmen seiner
Mitarbeiter auf allen Ebenen.
Investitionen und Finanzierung
Insgesamt investierte CargoLifter im Geschäftsjahr 1999/
2000 78 Millionen Euro in Sachanlagen, davon 67,7 Millionen Euro in der CargoLifter AG. Investitionen, wie die Anschaffung des Skyship 600 (5,1 Millionen Euro), die Planung für den Werftstandort in den USA, die Anlagen der
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNLAGEBERICHT
Energiezentrale, die Ausstattung des Besucherparkes, die
Ausstattung mit IT-Equipment, für Software-Programme,
Mobiliar und Geräte sind größtenteils direkt in den Tochtergesellschaften durchgeführt worden. Herausragendes
Investment in der CargoLifter AG war im Berichtsjahr der
Baufortschritt der Werfthalle. Bis zum Geschäftsjahresende
wurden in den Bau insgesamt 79,8 Millionen Euro investiert (davon 29,9 Millionen Euro in 1999/2000). Bis zur
Fertigstellung haben wir nach dem Abschlussstichtag weitere 5,1 Millionen Euro in den Bau investiert. Als weitere
bauliche Maßnahmen wurden feste Bürogebäude für die
Mitarbeiter (1,9 Millionen Euro) und die Energiezentrale
zur Versorgung der Werfthalle und des Geländes (1,1 Millionen Euro) errichtet, sowie das Besucherzentrum als Ausbau eines der vorhandenen Flugzeugshelter fertig gestellt.
Im Geschäftsjahr 1999/2000 wurden in den Besucherpark
insgesamt 1,8 Millionen Euro investiert, davon 1,4 Millionen Euro für Gebäude, Parkplätze und dazugehörige
Außenanlagen. Für weitere Erschließungsmaßnahmen auf
dem Werftgelände, insbesondere Verkehrsflächen sowie
Werkstätten wurden 1,6 Millionen Euro aufgewendet.
Zu beachten ist bei den Zahlenangaben, dass ein Teil der o.g.
Investitionen (für die Werfthalle, deren Außenanlagen, die
Energiezentrale: insgesamt 49,1 Millionen Euro) nach
52
US GAAP nicht als Anlagenzugang in der Bilanz ausgewiesen werden dürfen, sondern – bis das erste Luftschiff seine
Funktionsfähigkeit nachgewiesen hat – als Forschungsund Entwicklungsaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung zu verbuchen sind. Dies gilt auch für die gesamten Entwicklungs- und Baukosten des ersten Prototypen
des CL 160. Somit beläuft sich der Konzernverlust auf
67,9 Millionen Euro.
Im ausgewiesenen Verlust des zurückliegenden Geschäftsjahres
sind auch die Kosten des Marketings für das CargoLifter
Projekt, den Auf- und Ausbau unserer Organisationsstrukturen und neuer Geschäftseinheiten (wie der CargoLifter
World oder der CargoLifter Airship Operations) sowie der
Erweiterung unseres Zuganges zum Logistikmarkt enthalten. Diese Kosten sind daher wie in den Vorjahren aus
Sicht des Unternehmens weniger als «klassischer» Verlust
aus operativer Geschäftstätigkeit anzusehen, sondern als
geplante und für das Erreichen unserer Geschäftsziele
wichtige Investitionen.
Um die Finanzierung des weiteren Projektverlaufes sicherzustellen und auch die damit verbundenen Risiken abzudecken,
sind die Vorbereitungen für die nächsten geplanten Kapitalmaßnahmen bereits angelaufen. Dabei ist vorgesehen,
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
im Jahr 2001 eine weitere Kapitalmaßnahme durchzuführen. Die Plazierung dieser Kapitalmaßnahme wird dabei,
ähnlich wie ein Börsengang, auch von der Entwicklung
des Kapitalmarktes beeinflusst.
Der CargoLifter Markt
Der Markt und damit die Marktchancen des CargoLifter
Systems haben sich positiv entwickelt. Der lange Zeit unterbewertete Logistik-Markt boomt. Mit zunehmender Verbreitung des Internet-Handels nimmt weltweit die Nachfrage nach Logistik- und Transportdienstleistungen deutlich zu. Davon profitiert auch CargoLifter als Anbieter von
Logistik- und Transportdienstleistungen für große und
schwere Güter. Die Nachfrage der zukünftigen Kunden des
CargoLifter Systems hat sich in weiteren Vorverträgen mit
Lead Usern (Schlüsselkunden) manifestiert, darunter führende Unternehmen wie z.B. das weltweit größte Handelshaus Mitsui & Co., eine der größten Reedereien der Welt,
NYK (Nippon Yusen Kaisha), und die Ferrostaal AG, ein
Unternehmen des MAN Konzerns.
Auch auf der analytischen Seite wurde das angenommene
Marktpotenzial durch eine weitere internationale Studie
eindrucksvoll bestätigt. Dies impliziert, dass bei der Größe
des Marktes ein einziger Produktionsstandort die Nach53
frage nicht annähernd decken kann. Um das Risiko zu verringern, dass mögliche Wettbewerber den von CargoLifter
generierten Markt einnehmen, haben wir frühzeitig Möglichkeiten zum Kapazitätsausbau erschlossen. Wir werden,
sobald die technische Umsetzung des CargoLifter Systems
durch erfolgreiche Testflüge des Prototypen des CL 160
bewiesen ist, unsere Produktionskapazitäten für TransportLuftschiffe auf einem zweiten Werft-Standort nahe New
Bern in North Carolina (USA) erweitern. Die USA sind der
zweite strategische Markt nach Europa. Um diesen Markt
vor Ort betreuen zu können, hat CargoLifter dort bereits
im März 1998 die Tochtergesellschaft CargoLifter Inc. gegründet. Damit ist CargoLifter vorbereitet, die «First Mover
Advantages» dieses Marktes voll auszuschöpfen, also den
Vorsprung in dem von uns selbst kreierten Markt als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Schon heute hat die CargoLifter
AG mit der fertig gestellten und damit zur Luftschiff-Produktion bereitstehenden Werfthalle einen immensen Vorsprung gegenüber anderen Unternehmen, wenn diese planen, sich im Markt für Groß- und Schwertransporte unter
Einsatz der «Leichter-als-Luft»-Technologie zu betätigen.
Bezüglich der Einsatzgebiete des CargoLifter Systems haben sich
Regionen herausgebildet, in denen CargoLifter seine Dienstleistungen zuerst verstärkt anbieten wird. Nach Europa
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNLAGEBERICHT
werden insbesondere Nord- und Südamerika und danach
der Nahe Osten Zielgebiete für die ersten Einsätze sein.
Die Verhandlungen mit diesen Regionen für den Aufbau
des dafür notwendigen Infrastruktur-Netzwerks sind in
vollem Gange. Auch der dynamische Wachstumsmarkt
Asien, speziell Südostasien, befindet sich im Fokus unserer
Kooperationsgespräche. Bei der Analyse der Einzelprojekte
stellt sich zunehmend heraus, dass sich neben den sehr
großen Vorteilen für die Industrieunternehmen auch enorme Einsparungspotenziale im Bereich von öffentlich finanzierten Infrastrukturen (Straßen, Brücken usw.) ergeben.
Dadurch erhält der CargoLifter auch eine volkswirtschaftliche Dimension, die insbesondere für Länder mit unterentwickelter Infrastruktur von entscheidender Bedeutung sein
wird. Neben den bekannten Anwendungsbereichen in der
Industrie wurden weitere Anwendungen im Bereich Hilfsund Katastropheneinsätze in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen untersucht.
So ist CargoLifter bereits heute von den United Nations
als offizieller Lieferant anerkannt und hat mit dem Technischen Hilfswerk einen Vorvertrag abgeschlossen.
Das Marktpotenzial erstreckt sich damit weit über die
bisherigen Planannahmen hinaus. Sämtliche Vorteile
des CargoLifter Systems werden für die komplette Wertschöpfungskette eines Unternehmens noch deutlicher zum
54
Vorschein kommen und damit zusätzliche Potenziale
schaffen. Weiterhin erscheint es sinnvoll, die Produktpalette der angebotenen Transportdienstleistungen zu erweitern, denn auch unter- und oberhalb der 160-TonnenMarke ist bereits heute ein klares Marktpotenzial zu erkennen.
Technik und strategische Partnerschaften
Die technische Entwicklung ist mit dem «Systems Design
Review» des CL 160 im Juli 2000 soweit fortgeschritten,
dass wir nun in Verhandlungen über die Vergabe der
Hauptsysteme an die Lieferanten und Partnerunternehmen
stehen. Zeitgleich intensivieren wir die Gespräche über
strategische Partnerschaften mit bedeutenden Zulieferunternehmen. Ziel ist es, dass sich im Rahmen dieser Partnerschaften unsere Zulieferer beteiligen und eine WinWin-Situation geschaffen wird, indem wir sie durch in der
Luft- und Raumfahrt übliche Risk-Sharing-Modelle am Entwicklungsaufwand beteiligen und zugleich langfristig an
CargoLifter binden. An diesem Punkt der Entwicklung erfolgt zudem die Weichenstellung, welche Aufgaben in der
Entwicklung und Produktion CargoLifter selbst übernimmt
und welche Systeme bzw. Komponenten in welcher Wertschöpfungstiefe an externe Partner vergeben werden. Die
eigentlich erfreuliche Tatsache, dass die Luft- und RaumGeschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
fahrtindustrie im Berichtsjahr einen immensen Nachfrageschub mit milliardenschweren Aufträgen erlebt hat, z.B.
hinsichtlich herausragender Projekte wie Airbus A3XX, ist
einerseits erfreulich, weil dies sogar eine weitere spezifische Einsatzmöglichkeit für den CargoLifter bedeuten
kann. Auf der anderen Seite beobachten wir einen enormen Konzentrationsprozess, in dem sich die Branche zur
Zeit befindet, sowie eine damit verbundene Kapazitätsverknappung. CargoLifter als vergleichsweise junges Unternehmen in dieser Branche ist zwar für die umworbenen
Zulieferunternehmen hoch interessant, steht jedoch in direkter Konkurrenz mit anderen etablierten Unternehmen,
die auf jahrzehntelang gefestigte Geschäftsbeziehungen
zurückgreifen können. Dies erschwert die Verhandlungen
mit den System-Lieferanten und führte zudem im Berichtsjahr zu Verzögerungen in der Personalbeschaffung. Können die derzeitigen Kapazitätsengpässe in der Luft- und
Raumfahrt nicht überwunden werden und die notwendigen strategischen Win-Win-Partnerschaften in den nächsten Monaten nicht aufgebaut werden, besteht die Gefahr,
dass vorgegebene Meilensteine und Ziele im Bereich der
Technik nur verzögert erreicht werden können. Die Beteiligung von Lieferanten an der Entwicklung und Produktion
des ersten CargoLifter im vorgesehenen Maße wird auch
mitentscheidend für die Kostenentwicklung sein.
55
Rahmenbedingungen
Da ein großer Teil der Lieferfirmen in Großbritannien und
USA ansässig ist, kämpfen wir ferner gegen den sich zu
unseren Ungunsten entwickelnden Euro-Kurs. Es muss also
damit gerechnet werden, dass durch das Währungsrisiko
begründete Kostenüberschreitungen nicht zu vermeiden
sind, allerdings sind die Rahmenbedingungen hier für alle
Marktteilnehmer gleich. Bleibt der Währungstrend mittelfristig so bestehen, kann dieser Umstand bei den geplanten Einnahmen auch eine Verbesserung bedeuten, da der
Verkauf der Transportdienstleistung in Dollar fakturiert
werden wird. Die generelle Ertragskraft der Logistik-Branche, speziell in dem von CargoLifter adressierten Segment
der großen und schweren Güter verbessert sich zur Zeit
zudem. Die grundsätzliche Rentabilität des CargoLifter
Systems ist damit also nicht in Frage gestellt, die genannten Faktoren können sich mittel- und langfristig sogar
positiv für CargoLifter auswirken.
Ein weiteres Risiko für den Erfolg des Unternehmens stellt die
Frage der Genehmigungen dar. Hier haben wir mit der
oben genannten Anerkennung als Entwicklungsbetrieb der
Luft- und Raumfahrt ein wichtiges Ziel erreicht. Darüber
hinaus bestehen gute Aussichten, dass die nunmehr in
Abstimmung mit dem Luftfahrtbundesamt eingereichten
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNLAGEBERICHT
Anträge zur Anerkennung der CargoLifter Development als
Fertigungsbetrieb und als Wartungsbetrieb noch im laufenden Geschäftsjahr positiv beschieden werden. Dies gilt
auch für das Verfahren nach § 6 Luftverkehrsgesetz (Genehmigung zum Betrieb des Landeplatzes für Luftschiffe
etc.) sowie die Anerkennung als Betreiber von Luftfahrtgeräten und die Anerkennung als Ausbildungsbetrieb für Piloten. Kein anderes Unternehmen aus dem Luftschiff- oder
Luft- und Raumfahrt-Bereich ist hier in einer solchen Breite
aktiv. Dies bedingt erhöhte Anforderungen an uns, erschwert aber zugleich die Einstiegsbedingungen für
potenzielle Wettbewerber. Ein weiterer Beleg für die kooperative Zusammenarbeit auf Landes-, Bundes- und auf
internationaler Ebene sind die vor kurzem in Kraft getretenen Transport Airship Regulations (TAR), welche die
Musterprüfleitstelle der CargoLifter Development GmbH
gemeinsam mit dem Luftfahrtbundesamt, der niederländischen Luftfahrtbehörde und weiteren international
tätigen Luftschiff-Herstellern initiiert und entwickelt hat.
CargoLifter wird damit seine Luftschiffe nach den gleichen
strengen Sicherheitsstandards entwickeln und bauen, die
auch für Großflugzeuge gelten.
fahrt haben uns in der Auffassung bestätigt, dass das
CargoLifter Projekt technisch und unter Berücksichtigung
aller Sicherheitsstandards realisierbar ist. In mehr als
sechsmonatiger intensiver Prüfung hat sich beispielsweise
Airbus von der Machbarkeit des technischen Konzepts von
CargoLifter überzeugt – und danach in einer Pressekonferenz im Juni 2000 offiziell bestätigt, dass CargoLifter als
eine Transportmöglichkeit für Großkomponenten des
geplanten Großraumflugzeugs A3XX erwogen wird. Die
immer wieder gestellte Frage nach der grundsätzlichen
Realisierbarkeit kann also eindeutig bejaht werden.
Trotz erreichter Erfolge und des eingeführten RisikomanagementSystems müssen sich alle Beteiligten darüber im Klaren
sein, dass das CargoLifter System nach wie vor technische
und wirtschaftliche Risiken birgt. Zudem ist das Auftreten
unvorhergesehener und durch CargoLifter nicht zu beeinflussende Risiken möglich. Dennoch werden wir die größten Anstrengungen unternehmen, um das CargoLifter
Projekt weiterhin so erfolgreich fortsetzen zu können, wie
uns dies bis zum heutigen Tage gelungen ist.
Die tiefgehenden Untersuchungen der technischen Machbarkeit
durch renommierte Unternehmen der Luft- und Raum56
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
57
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Konzernjahresabschluss
CargoLifter Aktiengesellschaft, Berlin
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben die von der CargoLifter Aktiengesellschaft, Berlin, aufgestellte Konzernrechnungslegung für das Geschäftsjahr vom 1. September 1999 bis 31. August 2000 geprüft. Die Konzernrechnungslegung umfasst den Konzernjahresabschluss, bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,
Kapitalflussrechnung und Anhang sowie eine geordnete Darstellung
der nach Artikel 36 der 7. EG-Richtlinie für den Konzernlagebericht
geforderten Angaben. Die Konzernrechnungslegung liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung
zu beurteilen, ob die Konzernrechnungslegung den United States Generally Accepted Accounting Principles (US GAAP) entspricht und ob
die Befreiungsbedingungen nach § 292a Absatz 2 HGB erfüllt sind.
Wir nahmen unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vor. Danach ist die
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und
durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen berücksichtigen wir Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie
die Erwartungen über mögliche Fehler. Im Rahmen der Prüfung beurteilen wir die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht
vornehmlich auf der Basis von Stichproben. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen
Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
58
Unsere Prüfung führte zu keinen Einwendungen.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den US GAAP ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres. Unsere Prüfung, die
sich auch auf den vom Vorstand aufgestellten Konzernlagebericht
erstreckt, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende
Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die Risiken der
künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass
der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung eines
Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem Recht
erfüllen.
Berlin, 17. November 2000
Ernst & Young
Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Michael Schlößer, Wirtschaftsprüfer
Eckehard Schepers, Wirtschaftsprüfer
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
CargoLifter Aktiengesellschaft, Berlin
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (nach US GAAP) für die Zeit vom 1. September 1999 bis 31. August 2000
kumulativ seit
Gründung
Tu
37.741
75.204
2.773
– 110.172
1999/2000
Tu
24.407
47.035
2.070
– 69.372
1998/1999
Tu
8.013
22.324
329
– 30.008
1.442
725
678
47
– 108.406
– 67.930
– 29.961
—
—
.
9. Fehlbetrag vor auf konzernfremde Gesellschafter
entfallende Ergebnisanteile
10. Auf konzernfremde Gesellschafter entfallende Ergebnisanteile
108.406
67.930
29.961
–2
—
–9
11. Konzernjahresfehlbetrag
108.408
67.930
29.970
12,07
3,48
3,04
8.984.085
19.510.633
9.856.562
1.
2.
3.
4.
Allgemeine Verwaltungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebsergebnis
Anhang
E2
E3
E4
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
3.309
1.543
1.766
7. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
8. Steuern vom Einkommen und Ertrag
Konzernjahresfehlbetrag und verwässerter
Konzernjahresfehlbetrag je Aktie
Durchschnittlich ausstehende Aktien
Tu
2.296
854
Sämtliche in Euro ausgewiesenen Beträge sind mit dem Umrechnungskurs vom 1. Januar 1999 (DEM 1,95583 = EUR 1) von Deutsche Mark in Euro umgerechnet worden. Siehe auch den Konzernanhang zum 31. August 2000.
59
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Konzernbilanz
CargoLifter Aktiengesellschaft, Berlin
Konzernbilanz (nach US GAAP) zum 31. August 2000
Aktiva
31.08.2000
Tu
31.08.1999
Tu
D1
D2
D3
22.672
41.645
1.652
38
19.273
1.670
D4
D5
170
11.760
6
5.786
D6
123.604
33.769
C Latente Steuern
D7
—
—
D Rechnungsabgrenzungsposten
D8
2.394
14.367
203.897
74.909
Anhang
A
I
II
III
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
B Umlaufvermögen
I Vorräte
II Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
nach Wertberichtigung von: Tu — (Vorjahr: Tu 52)
davon gegen nahestehende Unternehmen: Tu 228 (Vorjahr: Tu —)
III Zahlungsmittel
Summe Aktiva
davon kurzfristig: Tu 136.533 (Vorjahr: Tu 53.928)
Sämtliche in Euro ausgewiesenen Beträge sind mit dem Umrechnungskurs vom 1. Januar 1999 (DEM 1,95583 = EUR 1) von Deutsche Mark in Euro umgerechnet worden. Siehe auch den Konzernanhang zum 31. August 2000.
60
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Passiva
31.08.2000
Tu
31.08.1999
Tu
D9
40.500
18.900
D11
D10
259.020
108.408
179
69.656
40.478
—
2.960
188.331
1.581
46.497
—
52
4.268
1.922
Anhang
A Eigenkapital
I Gezeichnetes Kapital
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je u 1,50
Genehmigte Aktien: 28.350.000 (Vorjahr: 18.900.00)
Emittierte Aktien: 27.000.000 (Vorjahr: 12.600.000)
II Kapitalrücklage
III Verlustvorträge aus der Entwicklungsphase
IV Änderungen im Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen mit Gesellschaftern
resultieren (Other Comprehensive Loss)
V Ausstehende Kapitalrücklage bzw. Einlagen auf das gezeichnete Kapital
Summe Eigenkapital
Tu
D9
B Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
C Rückstellungen
D12
D
1.
2.
3.
4.
5.
Verbindlichkeiten
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
6. Sonstige Verbindlichkeiten
davon ggü. nahestehenden Unternehmen: Tu — (Vorjahr: Tu 408)
E Rechnungsabgrenzungsposten
D13
D14
1.418
—
97
7.659
171
—
13.294
97
5.049
—
D15
955
1.052
D17
Summe Passiva (ohne Eigenkapital und Ausgleichsposten
für Anteile anderer Gesellschafter)
davon kurzfristig: Tu 14.051 (Vorjahr: Tu 28.263)
Summe Passiva
61
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
10.300
19.492
998
6.946
15.566
28.360
203.897
74.909
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
CargoLifter Aktiengesellschaft, Berlin
Entwicklung des Konzerneigenkapitals (nach US GAAP)
Anzahl
ausstehender
Stammaktien
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Verlustvorträge
aus der Entwicklungsphase
Ausstehende
Kapitalrücklage
bzw.
Einlagen auf das
gezeichnete
Kapital
Gesamtbetrag
Tu
Änderungen im
Eigenkapital, die
nicht aus Transaktionen mit Gesellschaftern resultieren
(Other Comprehensive Loss)
Tu
Tu
Tu
Tu
Tu
12.600.000
—
6.300.000
18.900
—
9.450
69.656
18.439
65.142
– 40.478
—
—
—
—
—
– 1.581
1.581
—
46.497
20.020
74.592
1.715.000
5.680.000
2.573
23.152
—
—
—
25.725
8.520
68.879
—
—
—
77.399
705.000
1.057
9.084
—
—
—
10.141
—
—
—
—
4.668
—
—
—
—
—
—
– 2.960
4.668
– 2.960
—
—
—
—
—
—
– 67.930
—
—
179
—
—
– 67.930
179
Für die Zeit vom 1. September 1999 bis 31. August 2000:
Konzernbilanz zum 31. August 1999
Leistung des Nominalwerts auf ausstehende Einlagen (zzgl. Agio)
Ausgabe von Aktien (gemäß der am 21. Dezember 1999
eingetragenen Kapitalerhöhung)
Ausgabe von Aktien (gemäß der am 14. April 2000
eingetragenen Kapitalerhöhung)
Ausgabe von Aktien (gemäß der am 26. Mai 2000
eingetragenen Kapitalerhöhung)
Ausgabe von Aktien (gemäß der am 7. Juli 2000
eingetragenen Kapitalerhöhung)
Aktienbezugsrechte
Ausstehende Kapitalrücklage
Konzernjahresfehlbetrag unter Berücksichtigung der Änderungen im
Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen mit Gesellschaftern resultieren:
Konzernjahresfehlbetrag
Änderungen im Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen
mit Gesellschaftern resultieren (Other Comprehensive Loss)
Konzernjahresfehlbetrag unter Berücksichtigung der Änderungen im
Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen mit Gesellschaftern resultieren
Konzernbilanz zum 31. August 2000
– 67.751
27.000.000
40.500
259.020
– 108.408
179
– 2.960
188.331
6.300.000
6.300.000
9.450
9.450
33.553
36.103
– 10.508
—
—
—
—
– 1.581
32.495
43.972
—
—
—
—
—
—
– 29.970
—
—
—
—
—
– 29.970
—
Für die Zeit vom 1. September 1998 bis 31. August 1999:
Konzernbilanz zum 31. August 1998
Ausgabe von Aktien (gemäß der am 27. April 1999
eingetragenen Kapitalerhöhung)
Konzernjahresfehlbetrag unter Berücksichtigung der Änderungen im
Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen mit Gesellschaftern resultieren:
Konzernjahresfehlbetrag
Änderungen im Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen
mit Gesellschaftern resultieren (Other Comprehensive Loss)
Konzernjahresfehlbetrag unter Berücksichtigung der Änderungen im
Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen mit Gesellschaftern resultieren
Konzernbilanz zum 31. August 1999
– 29.970
12.600.000
18.900
69.656
– 40.478
—
– 1.581
46.497
200.000
4.000.000
2.100.000
6.300.000
6.300.000
1.715.000
5.680.000
705.000
—
—
300
6.000
3.150
9.450
9.450
2.573
8.520
1.057
—
—
564
17.603
15.386
54.542
65.142
23.152
68.879
9.084
4.668
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
– 2.960
864
23.603
18.536
63.992
74.592
25.725
77.399
10.141
4.668
– 2.960
—
—
—
—
—
—
– 108.408
—
—
179
—
—
– 108.408
179
Kumulativ seit Gründung:
Ausgabe von Aktien:
gemäß der am 20. Dezember 1996 eingetragenen Kapitalerhöhung
gemäß der am 21. August 1997 eingetragenen Kapitalerhöhung
gemäß der am 28. August 1998 eingetragenen Kapitalerhöhung
gemäß der am 27. April 1999 eingetragenen Kapitalerhöhung
gemäß der am 21. Dezember 1999 eingetragenen Kapitalerhöhung
gemäß der am 14. April 2000 eingetragenen Kapitalerhöhung
gemäß der am 26. Mai 2000 eingetragenen Kapitalerhöhung
gemäß der am 7. Juli 2000 eingetragenen Kapitalerhöhung
Aktienbezugsrechte
Ausstehende Kapitalrücklage
Konzernfehlbetrag unter Berücksichtigung der Änderungen im
Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen mit Gesellschaftern resultieren:
Konzernfehlbetrag
Änderungen im Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen
mit Gesellschaftern resultieren (Other Comprehensive Loss)
Konzernfehlbetrag unter Berücksichtigung der Änderungen im
Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen mit Gesellschaftern resultieren
Konzernbilanz zum 31. August 2000
– 108.229
27.000.000
40.500
259.020
– 108.408
179
– 2.960
188.331
Sämtliche in Euro ausgewiesenen Beträge sind mit dem Umrechnungskurs vom 1. Januar 1999 (DEM 1,95583 = EUR 1) von Deutsche Mark in Euro umgerechnet worden. Siehe auch den Konzernanhang zum 31. August 2000.
62
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Konzernkapitalflussrechnung
CargoLifter Aktiengesellschaft, Berlin
Konzernkapitalflussrechnungen (nach US GAAP) für die am 31. August 2000 und 1999 beendeten Geschäftsjahre
Konzernjahresfehlbetrag
Anpassungen zur Überleitung des Konzernjahresfehlbetrags auf den Mittelabfluss
aus laufender Geschäftstätigkeit:
Abschreibungen
Auf konzernfremde Gesellschafter entfallende Ergebnisanteile
Zahlungswirksame, nicht aktivierungsfähige Investitionen
Sonstige, nicht zahlungswirksame Vorgänge
Veränderung der Rückstellungen
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva
kumulativ seit
Gründung
Tu
– 108.408
1. September bis 31. August
2000
1999
Tu
Tu
– 67.930
– 29.970
2.953
2
73.961
4.899
4.268
– 8.697
10.300
1.974
—
45.888
4.626
2.567
– 3.491
4.101
796
8
22.229
52
1.467
– 1.687
3.252
Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
– 20.722
– 12.265
– 3.853
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit:
Auszahlungen für Sachanlagen
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen
Auszahlungen für immaterielle Vermögensgegenstände
Einzahlungen aus Beteiligungen
Auszahlungen aus Beteiligungen
– 158.684
35.653
331
– 60
228
– 1.931
– 78.008
11.672
—
—
228
– 262
– 70.211
23.981
302
–6
—
– 1.669
– 124.463
– 66.370
– 47.603
13.294
– 13.294
266.167
2.622
—
– 13.294
179.192
2.572
13.294
—
43.972
—
268.789
168.470
57.266
Veränderung der Zahlungsmittel
Zahlungsmittel am Periodenanfang
123.604
—
89.835
33.769
5.810
27.959
Zahlungsmittel am Periodenende
123.604
123.604
33.769
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit:
Einzahlung aus der Aufnahme von Bankverbindlichkeiten
Auszahlung aus der Tilgung von Bankverbindlichkeiten
Einzahlung aus der Ausgabe von Aktien
Einzahlung aus der Ausgabe von Aktien der Tochterunternehmen
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit
Sämtliche in Euro ausgewiesenen Beträge sind mit dem Umrechnungskurs vom 1. Januar 1999 (DEM 1,95583 = EUR 1) von Deutsche Mark in Euro umgerechnet worden. Siehe auch den Konzernanhang zum 31. August 2000.
63
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
CargoLifter Aktiengesellschaft, Berlin
Entwicklung des Konzernanlagevermögens (nach US GAAP)
Anschaffungskosten
Abgänge
Umbuchungen
Tu
Tu
01.09.1999
Tu
Zugänge
Tu
46
6
—
23.153
—
—
—
—
52
23.153
—
—
5.498
35
2.137
11.933
1.219
5.217
5.054
12.337
—
—
264
—
3.234
110
– 110
– 3.234
19.603
23.827
264
—
266
1.404
147
63
228
—
—
—
1.670
210
228
—
21.325
47.190
492
—
A. Anlagevermögen
I
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
2. Geschäfts- und Firmenwert
II
Sachanlagen
1.
2.
3.
4.
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III Finanzanlagen
1. Beteiligungen
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
Sämtliche in Euro ausgewiesenen Beträge sind mit dem Umrechnungskurs vom 1. Januar 1999 (DEM 1,95583 = EUR 1) von Deutsche Mark in Euro umgerechnet worden. Siehe auch den Konzernanhang zum 31. August 2000.
64
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Kumulierte Abschreibungen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Tu
Tu
Tu
01.09.1999
Tu
46
23.159
14
—
4
515
—
—
—
—
18
515
28
22.644
32
6
23.205
14
519
—
—
533
22.672
38
9.951
5.362
6.817
21.036
16
4
310
—
216
142
1.097
—
—
—
264
—
—
21
– 21
—
232
167
1.122
—
9.719
5.195
5.695
21.036
5.482
31
1.827
11.933
43.166
330
1.455
264
—
1.521
41.645
19.273
185
1.467
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
185
1.467
266
1.404
1.652
—
—
—
—
—
1.652
1.670
68.023
344
1.974
264
—
2.054
65.969
20.981
65
31.08.2000
Tu
Buchwerte
31.08.2000
31.08.1999
Tu
Tu
31.08.2000
Tu
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Konzernanhang zum 31. August 2000
A) Allgemeine Angaben
CargoLifter Aktiengesellschaft (hier auch «CargoLifter AG» oder
«Gesellschaft» genannt) hat als börsennotiertes Mutterunternehmen
im Geschäftsjahr 1999/2000 erstmalig von dem in § 292 a HGB vorgesehenen Wahlrecht Gebrauch gemacht, den Konzernjahresabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen aufzustellen. Auf der Grundlage dieser Vorschrift wurden die
United States Generally Accepted Accounting Principles (US GAAP)
angewendet.
Der Konzernjahresabschluss steht entsprechend der Auslegung durch DRS 1
des Deutschen Rechnungslegungs Standard Committee im Einklang
mit der Richtlinie 83/349/EWG. Die Vorjahreszahlen sind nach den
gleichen Grundsätzen ermittelt worden.
Neben der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden eine Kapitalflussrechnung und eine Eigenkapitalveränderungsrechnung
erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.
Die in den vorliegenden Konzernabschluss einbezogenen Vorjahreszahlen
beruhen auf dem von Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand
AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüften, mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Konzernabschluss
gemäß US GAAP zum 31. August 1999. Hierbei sind bestimmte Umklassifizierungen vorgenommen worden, um den Vorjahresabschluss
an die nach § 292 a HGB vorgesehenen Gliederungsvorschriften anzupassen. Darüber hinaus erfolgt im ersten Jahr der Aufstellung eines
befreienden Konzernabschlusses gemäß § 292 a HGB eine Überleitung des Eigenkapitals zum 31. August 1998 des nach deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschlusses
zum Konzernabschluss nach US GAAP.
B) Auswirkungen des Übergangs auf US GAAP
Durch die Anwendung der US GAAP ergaben sich zum 1. September
1998 die folgenden wesentlichen Abweichungen von den bisher im
handelsrechtlichen Konzernjahresabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden:
• Gemäß US GAAP werden die in unmittelbarem Zusammenhang mit der
Projektentwicklung stehenden Kosten bis zum Zeitpunkt des Feststehens der technischen Durchführbarkeit des Projekts im Jahr ihrer
Entstehung aufwandswirksam erfasst. Erst die Tests des Prototyps
CL 160 P1 mit einer Last von bis zu 160 Tonnen, die für das Kalenderjahr 2003 geplant sind, werden endgültigen Aufschluss über die
technische Realisierbarkeit des Projekts geben.
• Neben den unmittelbar der Luftschiffentwicklung zurechenbaren Kosten
umfassen die Forschungs- und Entwicklungskosten auch bestimmte
Teile solcher Investitionen, die ohne die Luftschiffentwicklung nicht
oder nicht in der bestehenden Form getätigt worden wären. Hierzu
gehören insbesondere die Kosten der Errichtung der Werfthalle, in
66
der die Produktion und Wartung der Luftschiffe erfolgen soll. Bis zum
Zeitpunkt des Feststehens der technischen Durchführbarkeit des
CargoLifter Projekts erfolgt eine Aufteilung der Kosten auf geleistete
Anzahlungen und Anlagen im Bau bzw. aufwandswirksam zu erfassende Forschungs- und Entwicklungskosten. Diese Aufteilung wird
nach dem Verhältnis des Wertes der separaten alternativen Nutzungsmöglichkeiten zu den voraussichtlichen Gesamtkosten des Bauprojekts vorgenommen, wobei sich der Wert der alternativen Nutzungsmöglichkeit an den zum gegenwärtigen Zeitpunkt wirtschaftlich sinnvollen Verwendungen der Werfthalle außerhalb des
CargoLifter Projekts orientiert.
• Die Gesellschaft hat im Rahmen der Aufstellung des deutschen handelsrechtlichen Konzernjahresabschlusses für die Geschäftsjahre 1996/
1997 und 1997/1998 von der Bilanzierungshilfe des § 269 HGB
Gebrauch gemacht. Im Gegensatz dazu sieht US GAAP kein Aktivierungswahlrecht für Ingangsetzungsaufwendungen vor, so dass sämtliche Kosten des Unternehmensaufbaus im Jahr ihrer Entstehung aufwandswirksam erfasst werden.
• Die mit der Beschaffung von Eigenkapital in Zusammenhang stehenden
Kosten werden gemäß US GAAP mit der Kapitalrücklage verrechnet.
Durch den Übergang auf die internationalen Bilanzierungsvorschriften ergeben sich folgende Veränderungen des Eigenkapitals:
Tu
Handelsrechtliches Eigenkapital zum 31. August 1998
41.640
Forschungs- und Entwicklungskosten
– 5.844
Ingangsetzungsaufwendungen
– 3.226
Übrige
– 75
Eigenkapital nach US GAAP zum 31. August 1998
32.495
C) Zusammenfassung der wesentlichen Rechnungslegungsgrundsätze
1. Beschreibung der Geschäftstätigkeit
Die CargoLifter AG wurde am 1. September 1996 gegründet und am
20. Dezember 1996 in das Handelsregister des Amtsgerichts Wiesbaden eingetragen. Gegenstand der CargoLifter AG und ihrer Tochtergesellschaften ist die Projektierung des «CargoLifter» bis hin zu der
Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von multifunktionalen Großluftschiffen insbesondere zum Zwecke des Transports von Groß- und
Schwerlasten, des umweltschonenden Transports von Gütern und
Personen sowie allen damit mittelbar oder unmittelbar zusammenhängenden Geschäften. Die Geschäftstätigkeit des CargoLifter Konzerns wird hauptsächlich in Deutschland durchgeführt. Für die geprüften Geschäftsjahre wird die Gesellschaft als ein «Development
Stage»-Unternehmen, d.h. eine sich im Entwicklungsstadium befindliche Gesellschaft, betrachtet, da der Betrieb von multifunktionalen
Großluftschiffen noch nicht operativ durchgeführt wird. Seit ihrer
Gründung haben sich die CargoLifter AG und ihre Tochtergesellschaf-
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
ten mit der Entwicklungstätigkeit, der Akquisition von Kapital, der
Suche und dem Aufbau von Partnerschaften mit geeigneten Lieferanten, dem Erwerb von Sachanlagen, der Erschließung und Vorbereitung des künftigen CargoLifter Zielmarktes sowie dem Aufbau des
Unternehmens und seiner Organisation beschäftigt.
2. Konsolidierungskreis und Stichtag
Der beigefügte Konzernjahresabschluss der Gesellschaft umfasst die
Jahresabschlüsse der CargoLifter AG und sämtlicher Tochterunternehmen, außer in Fällen nur temporärer Beherrschung oder fehlender Beherrschungsmöglichkeit. Anteile an Gesellschaften, bei denen
die CargoLifter AG keine Mehrheitsbeteiligung und auch nicht die
Fähigkeit hat, einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und
Finanzpolitik auszuüben, werden unter den Finanzanlagen als Beteiligungen bilanziert.
Das Geschäftsjahr beginnt am 1. September eines Jahres und endet jeweils
am 31. August des folgenden Jahres.
Der beigefügte Konzernabschluss wurde gemäß US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen (US GAAP) aufgestellt. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen
liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
zugrunde. Die Erstellung dieser Abschlüsse verlangt vom Vorstand
Schätzungen und Annahmen, die die ausgewiesenen Beträge der
Aktiva und Passiva und der Eventualverbindlichkeiten zum Berichtszeitpunkt und die angegebenen Erträge und Aufwendungen während des Berichtzeitraums beeinflussen können. Die tatsächlichen
Ergebnisse könnten daher von diesen Schätzungen abweichen.
Im Einzelnen sind folgende Unternehmen im Konzernjahresabschluss zum
31. August 2000 nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung
berücksichtigt worden:
a) ursprüngliche Konzerngesellschaften
Kapitalanteil (mittel- und unmittelbar) in %
CargoLifter Development GmbH, Krausnick
100,0
CargoLifter Network GmbH, Frankfurt am Main *
100,0
CargoLifter Communications GmbH, Frankfurt am Main *
100,0
CargoLifter Inc., Raleigh, North Carolina, USA
100,0
CargoLifter Landeplatzbetriebsgesellschaft mbH, Krausnick
100,0
CargoLifter Verwaltungsgesellschaft mbH, Briesen
100,0
CargoLifter Immobilien GmbH & Co. KG, Briesen
100,0
* Erwerb der verbleibenden 49 % der Anteile im Geschäftsjahr 1999/2000
b) Erweiterung des Konsolidierungskreises im Berichtsjahr (Neugründungen)
Kapitalanteil (mittel- und unmittelbar) in %
CargoLifter Airship Operations GmbH, Krausnick
100,0
CargoLifter World GmbH, Berlin
100,0
CargoLifter Finance GmbH i.G., Frankfurt am Main
100,0
CargoLifter MAP GmbH, Frankfurt am Main
100,0
67
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernjahresabschluss einbezogenen
Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernjahresabschlusses
aufgestellt.
Mit der Umstellung des Grundkapitals von Deutsche Mark auf Euro im
Geschäftsjahr 1999/2000 hat die CargoLifter AG, die bis zu diesem
Zeitpunkt in Deutsche Mark berichtete und offen legte, dem Konzernjahresabschluss den Euro als Berichtswährung zugrunde gelegt.
Für die Umrechnung des zunächst in Deutsche Mark (DEM) erstellten
Konzernjahresabschlusses wurde für alle Berichtsjahre der zum 1. Januar 1999 festgelegte Wechselkurs von u 1 = DEM 1,95583 verwendet. Auf Grund des festen DEM/u Wechselkurses werden durch
die Umrechnung des Konzernjahresabschlusses in Euro die Trendaussagen der in DEM erstellten Konzernjahresabschlüsse nicht verändert. Auf Grund von Währungsschwankungen zwischen der DEM und
anderen Währungen ist jedoch der Konzernjahresabschluss nicht mit
den in Euro aufgestellten Jahresabschlüssen anderer Gesellschaften
vergleichbar, die ihre ursprünglichen Abschlüsse in einer anderen
Währung als in DEM erstellt haben.
Alle Beträge einschließlich der Vorjahreszahlen werden in Tausend Euro (Tu)
ausgewiesen.
3. Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Buchwertmethode durch
Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden anteiligen Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt
(«purchase accounting»). Eine Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital wird ganz oder teilweise den
Vermögensgegenständen des Tochterunternehmens zugeordnet. Ein
verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäftswert
aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer von 15 Jahren
ergebniswirksam abgeschrieben.
Forderungen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten zwischen den in den Konzernjahresabschluss einbezogenen Unternehmen wurden gegeneinander aufgerechnet.
Die Schuldenkonsolidierung ergab keine wesentlichen erfolgswirksamen
Differenzen.
Eventualverbindlichkeiten sind im erforderlichen Umfang konsolidiert
worden.
Konzerninterne Erträge wurden mit den auf sie entfallenden Aufwendungen
verrechnet.
Die Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden
grundsätzlich mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden mit Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus der
Währungsumrechnung bei den Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten gegenüber der Umrechnung des Vorjahres werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Die Gewinne und Verluste aus
Fremdwährungstransaktionen werden sofort ergebniswirksam erfasst.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNANHANG ZUM 31. AUGUST 2000
4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Für die Aufstellung des Konzernjahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu
Anschaffungskosten bilanziert und werden entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen nach der linearen
Methode vermindert.
Aktivierte Patentrechte und Warenzeichen werden über einen Zeitraum von
10 Jahren, Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben.
Sachanlagen
Die Gegenstände des Sachanlagevermögens sind zu Anschaffungsbzw. Herstellungskosten angesetzt und werden – soweit abnutzbar –
planmäßig nach der linearen Methode über ihre geschätzte Nutzungsdauer von vier bis acht Jahren abgeschrieben. In die Herstellungskosten werden neben den Einzelkosten auch angemessene Teile
der Gemeinkosten einbezogen.
Bei der Bemessung der Abschreibungen wird auf die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer abgestellt und die lineare Methode angewendet. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Betrag von u 409 werden
im Jahr des Zugangs sofort abgeschrieben und im Anlagespiegel als
Abgang behandelt. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig.
Langfristig nutzbare Vermögensgegenstände
Die vom Konzern gehaltenen, langfristig nutzbaren Vermögensgegenstände werden auf ihre Werthaltigkeit überprüft, wenn Anzeichen dafür bestehen, dass der Restbuchwert dieser Vermögensgegenstände nicht einbringlich sein könnte («Impairment»). Eine
Wertminderung liegt vor, wenn der geschätzte, nicht diskontierte
Cash Flow niedriger als die Restbuchwerte der langfristig nutzbaren
Vermögensgegenstände ist. Der Abwertungsbedarf («Impairment
Loss») wird durch die Gegenüberstellung des Zeitwertes des langfristig nutzbaren Vermögensgegenstandes und dessen Restbuchwert
ermittelt. Der Zeitwert wird auf Basis des aktuellen Marktwertes
oder des diskontierten zukünftigen Cash Flows ermittelt.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Gesellschaft bilanziert die Ertragsteuern gemäß dem Financial
Accounting Standard Nr. 109 («FAS Nr. 109») «Accounting for Income Taxes» (Rechnungslegung für Einkommensteuern), der die
Anwendung der «Liability Method of Accounting» für Einkommensteuern verlangt. Nach dieser Methode werden latente Einkommensteuern für die steuerlichen Folgen «temporärer Bewertungsunterschiede» ausgewiesen, indem gesetzlich verabschiedete Steuersätze
angewendet werden, die für künftige Jahre für die Differenzen
68
zwischen Konzernjahresabschluss und Steuerbemessungsgrundlagen
der vorhandenen Aktiva und Passiva gelten. Gemäß FAS Nr. 109 wird
die Wirkung von Steuersatzänderungen auf latente Steuern in der
Einkommensteuerrechnung in dem Zeitraum ausgewiesen, in dem
die Gesetzesänderung verabschiedet wird.
Vorräte
Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten oder mit den niedrigeren
Tageswerten angesetzt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennwert.
Zahlungsmittel
Bargeld sowie Finanzmittel mit einer ursprünglichen Fälligkeit von
bis zu drei Monaten werden als Zahlungsmittel ausgewiesen.
Die Gesellschaft bilanzierte zum 31. August 2000 bzw. 1999 Tu 1.722 bzw.
Tu 1.562 an nicht frei verfügbaren verpfändeten Zahlungsmitteln.
Diese Mittel dienen der Sicherung eines von dritter Seite eingeräumten Avalkredites für Verbindlichkeiten der Gesellschaften des
CargoLifter Konzerns. Von den am 31. August 2000 nicht frei verfügbaren Mitteln sind Tu 1.300 bis zum 30. April 2001 und Tu 254 bis
zum 30. November 2000 gebunden. Die übrigen nicht frei verfügbaren Mittel haben unterschiedliche Avalbefristungsdaten bis spätestens 31. Juli 2008. Diese Beträge sind als sonstige Vermögensgegenstände klassifiziert.
Risiken
Die Finanzrisiken des Konzerns resultieren im Wesentlichen aus Zahlungsmitteln und Finanzanlagen. Es ist übliche Geschäftspolitik, die
Zahlungsmittel und Finanzanlagen in Wertpapieren hoher Bonität bei
verschiedenen Kreditinstituten anzulegen.
Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen werden auf Grund von Einzelberechnungen
bzw. Erfahrungswerten gebildet und berücksichtigen alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden zum Rückzahlungswert angesetzt.
Kosten des Unternehmensaufbaus
Die Gesellschaft erfasst die Kosten für den Aufbau des Unternehmens und der betrieblichen Infrastruktur als Perioden-Aufwand zum
Zeitpunkt ihres Anfalls. Die Kosten des Unternehmensaufbaus werden unter den allgemeinen Verwaltungskosten ausgewiesen.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Werbekosten
Die Gesellschaft erfasst Werbekosten als Aufwand zum Zeitpunkt ihres Anfalls. Die Werbekosten betrugen für die jeweils zum 31. August
2000 bzw. 1999 beendeten Geschäftsjahre Tu 2.472 bzw. Tu 1.473.
Seit der Gründung der Gesellschaft fielen kumulativ Werbekosten in
Höhe von Tu 4.996 an.
Forschung und Entwicklung
Die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Projektentwicklung
stehenden Kosten werden bis zum Zeitpunkt des Feststehens der
technischen Durchführbarkeit des Projekts im Jahr ihrer Entstehung
aufwandswirksam erfasst. Die in diesem Zusammenhang im
Berichtsjahr aufwandswirksam erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen die Konzeptionierung, Entwicklung und zugehörige Testverfahren für den ersten Luftschiff-Prototypen, CL 160 P1,
sowie die Fertigstellung des Experimental Airship «Joey». Da erst die
Tests des Prototyps CL 160 P1 mit einer Last von bis zu 160 Tonnen,
die für das Jahr 2003 geplant sind, endgültigen Aufschluss über
die technische Realisierbarkeit des Projekts geben werden, erfolgt
der Ausweis der bis zu diesem Zeitpunkt anfallenden Kosten als Forschungs- und Entwicklungskosten.
Die in diesem Zusammenhang im Geschäftsjahr 1999/2000 bzw. 1998/
1999 aufwandswirksam erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen für CL 160 P1 Tu 28.307 bzw. Tu 15.317 sowie für
«Joey» Tu 322 bzw. Tu 957.
Neben den unmittelbar der Luftschiffentwicklung zurechenbaren Kosten umfassen die Forschungs- und Entwicklungskosten auch bestimmte Teile
solcher Investitionen, die ohne die Luftschiffentwicklung nicht oder
nicht in der bestehenden Form getätigt worden wären. Hierzu gehören insbesondere die Kosten der Errichtung der Werfthalle, in der
die Produktion und Wartung der Luftschiffe erfolgen soll. Bis zum
Zeitpunkt des Feststehens der technischen Durchführbarkeit des
CargoLifter Projekts erfolgt eine Aufteilung der Kosten auf geleistete
Anzahlungen und Anlagen im Bau bzw. aufwandswirksam zu erfassende Forschungs- und Entwicklungskosten. Diese Aufteilung wird
nach dem Verhältnis des Wertes der separaten alternativen Nutzungsmöglichkeiten zu den voraussichtlichen Gesamtkosten des Bauprojekts vorgenommen, wobei sich der Wert der alternativen Nutzungsmöglichkeit an den zum gegenwärtigen Zeitpunkt wirtschaftlich sinnvollen Verwendungen der Werfthalle außerhalb des Projekts orientiert. Die im Geschäftsjahr 1999/2000 bzw. 1998/1999 in den
Forschungs- und Entwicklungskosten enthaltenen Kosten für die Errichtung der Werfthalle belaufen sich auf Tu 31.561 bzw. Tu 11.254.
Seit der Gründung der Gesellschaft wurden Investitionszuschüsse in Höhe
von Tu 22.581, die sich auf förderfähige Forschungs- und Entwicklungsausgaben in Zusammenhang mit der Errichtung der Werfthalle
beziehen, davon Tu 15.629 bzw. Tu 5.711 in den am 31. August
2000 bzw. 1999 beendeten Geschäftsjahren, von den Forschungsund Entwicklungskosten aufwandsmindernd abgesetzt.
69
Investitionszuschüsse
Im Geschäftsjahr 1997/1998 wurde der Gesellschaft mitgeteilt, dass
sie Investitionszuschüsse von der InvestitionsBank des Landes Brandenburg erhalten würde. Der Gesamtförderbetrag beläuft sich auf
Tu 39.421, was ca. 50 % der gesamten förderfähigen Ausgaben entspricht.
Die Gesellschaft hat von diesen finanziellen Mitteln bislang insgesamt
Tu 35.653 erhalten. Hiervon entfielen Tu 23.981 auf förderfähige
Ausgaben des Kalenderjahres 1998 und Tu 11.672 auf förderfähige
Ausgaben des Kalenderjahres 1999. Die Auszahlung der jeweiligen
Beträge erfolgte am 30. Dezember 1998 bzw. am 20. Juni 2000. Die
verbleibenden Fördermittel in Höhe von Tu 3.768 können bis spätestens 31. Dezember 2000 abgerufen werden.
In den jeweils zum 31. August 2000 bzw. 1999 beendeten Geschäftsjahren
waren bei der Gesellschaft Tu 29.202 bzw. Tu 45.958 an förderfähigen Investitionen angefallen. Insgesamt belaufen sich die seit der
Gründung der Gesellschaft angefallenen förderfähigen Investitionen
auf Tu 79.606.
Eine Forderung für dem Grunde nach entstandene Ansprüche auf Investitionszuschüsse in Höhe von Tu 3.768 bzw. Tu 979 ist in Forderungen
und sonstigen Vermögensgegenständen zum 31. August 2000 bzw.
31. August 1999 enthalten.
In Verbindung mit der Investitionsbeihilfe muss die Gesellschaft bestimmte
Auflagen erfüllen. Ab dem 1. Januar 2001 muss die Gesellschaft
mindestens 239 Mitarbeiter in 3 der folgenden 5 Jahre beschäftigen.
Falls die Gesellschaft diesen Beschäftigungsanforderungen bis zum
31. Dezember 2005 nicht nachkommt, darf sie um eine Verlängerung
bis zum 31. Dezember 2008 ersuchen. Außerdem müssen die durch
die Investitionsbeihilfe erworbenen Wirtschaftsgüter am Standort
Brand eingesetzt werden.
Verluste je Aktie
Der Konzernjahresfehlbetrag bzw. der verwässerte Konzernjahresfehlbetrag je Aktie wird errechnet, indem man den Jahresfehlbetrag
durch den gewogenen Mittelwert der ausstehenden Anzahl von
Aktien dividiert. Zum 31. August 2000 bzw. 1999 nicht ausgeübte
Bezugsrechte zum Erwerb von 2.403.296 bzw. 132.728 Aktien der
CargoLifter AG aus Aktienbezugsrechtsplänen wurden nicht in die
Berechnung des verwässerten Konzernjahresfehlbetrags je Aktie
einbezogen, da durch eine Einbeziehung das Ergebnis je Aktie verbessert würde.
Den Altaktionären wurden im Rahmen der von der Hauptversammlung am
1. Juni 1997 bzw. am 10. März 1999 beschlossenen Kapitalerhöhungen 800.000 bzw. 1.050.000 Aktien zu u 1,28 angeboten, während
der anfängliche Angebotspreis für die restlichen in Zusammenhang
mit diesen Kapitalerhöhungen ausgegebenen Aktien u 7,03 bzw.
u 10,23 betrug. Wie in D.9 «Stammaktien» dargestellt, wurden den
Altaktionären darüber hinaus im Rahmen der von der Hauptversammlung am 10. März 1999 beschlossenen und mit Zustimmung
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNANHANG ZUM 31. AUGUST 2000
des Aufsichtsrats vom 15. Oktober 1999 ausgeübten Kapitalerhöhung 1.050.000 Aktien zu u 1,28 angeboten, während der anfängliche Angebotspreis für die restlichen in Zusammenhang mit dieser
Kapitalerhöhung ausgegebenen Aktien u 12,50 betrug.
Bei der Bestimmung der ausstehenden Anzahl von Aktien für die Berechnung
des Konzernjahresfehlbetrags bzw. des verwässerten Konzernjahresfehlbetrags je Aktie wurden die tatsächlich zu u 1,28 übernommenen
Aktien so behandelt, als wären sie seit Ausgabe der das Bezugsrecht
begründenden Aktien ausstehend gewesen.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 11. März 2000 genehmigten die
Aktionäre eine Erhöhung der Stammaktien von 9.450.000 auf
18.900.000 Aktien und einen 2:1 Aktiensplit. Der anteilige Betrag
der Stückaktien am Grundkapital hat sich von DEM 5,00 (u 2,56) auf
u 1,50 je Aktie geändert. Die Konzernjahresabschlüsse wurden insoweit neu gefasst, um diese Änderung widerzuspiegeln.
Neue Rechnungslegungsvorschriften
Im Juni 1998 wurde Financial Accounting Standard Nr. 133 hinsichtlich «Accounting for Derivative Instruments and Hedging Activities»
(Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten und Sicherungsgeschäften) veröffentlicht. Diese Vorschrift, geändert durch Financial
Accounting Standard Nr. 137 hinsichtlich «Accounting for Derivative
Instruments and Hedging Activities – Deferral of the Effective Date
of FASB Statement No. 133» (Aussetzung des Stichtages nach
FASB Nr. 133) und Financial Accounting Standard Nr. 138 hinsichtlich
«Accounting for Certain Derivative Instruments and Certain Hedging
Activities – an Amendment of FASB Statement Nr. 133» (Bilanzierung von bestimmten derivativen Finanzinstrumenten und bestimmten Sicherungsgeschäften) dient als Grundlage für die Rechungslegung und den Ausweis von derivativen Finanzinstrumenten und ist
für Geschäftsjahre beginnend ab dem 15. Juni 2000 zwingend anzuwenden.
Gemäß diesen Standards sind Aktivitäten mit derivativen Finanzinstrumenten in der Bilanz auszuweisen, wobei die Bewertung der entsprechenden Finanzinstrumente zum Marktwert erfolgt. Die aus den Veränderungen der Marktwerte resultierenden Verluste bzw. Gewinne
sind je nach Verwendungszweck der derivativen Finanzinstrumente
und deren Bestimmung zu erfassen.
Da der Konzern Finanzinstrumente nur in sehr begrenztem Umfang einsetzt,
ist davon auszugehen, dass die Einführung dieser Standards keine
wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns nehmen wird.
70
D) Bilanzerläuterungen
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
Die immateriellen Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:
31.8.2000
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
Geschäfts- oder Firmenwert
abzüglich kumulierte Abschreibungen
31.8.1999
Tu
Tu
46
46
23.159
6
23.205
52
533
14
22.672
38
Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Vermögensgegenstände ist im Anlagespiegel dargestellt.
Unter den immateriellen Vermögensgegenständen wird ein Geschäfts- und
Firmenwert in Höhe von Tu 23.153 abzüglich aufgelaufener Abschreibungen ausgewiesen, der sich in erster Linie aus dem Erwerb
der verbleibenden 49 % der Anteile der CargoLifter Network GmbH
im am 31. August 2000 beendeten Geschäftsjahr ergibt.
2. Sachanlagen
Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
31.8.2000
Grundstücke und Bauten
31.8.1999
Tu
Tu
9.951
5.498
Technische Anlagen und Maschinen
5.362
35
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
6.817
2.137
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
abzüglich kumulierte Abschreibungen
21.036
11.933
43.166
19.603
1.521
330
41.645
19.273
Die Entwicklung der einzelnen Posten der Sachanlagen ist im Anlagespiegel
dargestellt.
Die Position Grundstücke und Bauten enthält das Betriebsgrundstück auf
dem Brand und die auf dem Gelände errichteten Büro- und Werkstattgebäude.
Die Zugänge zu den technischen Anlagen und Maschinen während des am
31. August 2000 beendeten Geschäftsjahres betreffen in Höhe von
Tu 5.136 das Skyship 600, das für die Pilotenausbildung und für die
Ausbildung der Bodenmannschaft sowie für Einsätze zu Marketingzwecken angeschafft wurde.
Unter den anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden
verschiedene Modelle, die zur Veranschaulichung der Luftschifftechnik angeschafft wurden, sowie EDV- und Kommunikationstechnik,
Büroeinrichtung und Werkstattausstattung ausgewiesen.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Daneben erfolgt in dieser Position auch der Ausweis der entgeltlich erworbenen Software. Die hierfür im Geschäftsjahr getätigten Investitionen
in Höhe von Tu 2.402 erfolgten insbesondere für Softwareprogramme, die der Automatisierung und dem Management von Informationen innerhalb der Produktentwicklung und -verwaltung dienen.
Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau setzen sich zum 31.
August 2000 wie folgt zusammen:
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich
wie folgt zusammen:
31.8.2000
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
31.8.1999
Tu
Tu
34
253
Forderungen gegenüber Unternehmen,
Tu
Werfthalle
16.524
Außenanlagen
1.349
Übrige
3.163
21.036
Die geleisteten Anzahlungen für die Werfthalle betreffen Investitionen für
die Errichtung, soweit diese aktiviert und nicht als Forschungs- und
Entwicklungskosten aufwandsmäßig erfasst werden. Die Außenanlagen umfassen im Wesentlichen die Gestaltungen im Außenbereich
der Werfthalle sowie des Besucherzentrums.
3. Finanzanlagen
Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
31.8.2000
31.8.1999
Tu
Tu
Beteiligungen
Wertpapiere des Anlagevermögens
185
266
1.467
1.404
1.652
1.670
Die Entwicklung der einzelnen Posten der Finanzanlagen ist im Anlagespiegel dargestellt.
Die Gesellschaft weist in der Konzernbilanz folgende Beteiligungen aus:
Buchwert
Anteil
Eigenkapital
Tu
%
Tu
Tu
38
50
74
–1
Energieversorgung Brand GmbH, Brand 147
49
P.O.INT Management GmbH, Ulm
185
Ergebnis
297
–3
371
–4
Die Angaben zum Ergebnis der P.O.INT Management GmbH beziehen sich
auf das am 31. Dezember 1999 beendete Geschäftsjahr.
Unter den Wertpapieren des Anlagevermögens werden Rentenfonds mit
langfristigem Anlagecharakter ausgewiesen.
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Vermögensgegenstände
39
—
11.687
5.533
11.760
5.786
Die sonstigen Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:
31.8.2000
31.8.1999
Tu
Tu
Investitionszuschüsse
3.768
979
Vorsteuerguthaben
3.182
2.227
Nicht frei verfügbare Zahlungsmittel
1.722
1.562
Forderungen gegen Mitarbeiter / Vorstand
1.433
—
Übrige
1.582
765
11.687
5.533
Die Forderungen gegen Mitarbeiter und den Vorstand stehen im Wesentlichen mit Darlehen in Zusammenhang, die zum Zwecke der Finanzierung der von Mitarbeitern und dem Vorstand erworbenen Wandelschuldverschreibungen der Gesellschaft begeben wurden. Die
Darlehen, die mit jährlich 6% verzinst werden, sind bis spätestens
16. März 2005 rückzahlbar. Sofern der Darlehensnehmer das Wandlungsrecht aus den Wandelschuldverschreibungen ausübt, wird das
Darlehen nebst Zinsen sofort fällig.
Wie unter F.2 «Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen» dargestellt,
enthalten die übrigen Vermögensgegenstände eine Forderung gegen
ein nahestehendes Unternehmen aus der Veräußerung der Anteile an
Airship Technologies Services Ltd.
Von den Forderungen gegen Mitarbeiter und den Vorstand haben Tu 1.395
(Vorjahr: Tu —) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die übrigen Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände haben
eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.
6. Finanzinstrumente
Die Finanzinstrumente der Gesellschaft beinhalten Zahlungsmittel,
Wertpapiere sowie kurzfristige Forderungen, Vermögensgegenstände
und Verbindlichkeiten. Die Bewertung dieser Finanzinstrumente in
der Bilanz zum 31. August 2000 bzw. 1999 erfolgte auf Basis der
Markt- oder Börsenpreise der jeweiligen Finanzinstrumente oder vergleichbarer Instrumente.
4. Vorräte
Bei den Vorräten zum 31. August 2000 bzw. 1999 handelt es sich
um Waren.
71
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNANHANG ZUM 31. AUGUST 2000
Bestände an Wertpapieren
Wertpapiere können den Kategorien «trading», «available-for-sale»
oder «held to maturity» zugeordnet werden. Am 31. August 2000
bzw. 1999 hatte der Konzern keine Bestände an «trading» oder
«held to maturity» Wertpapieren. Wertpapiere, die als «available-forsale» eingestuft werden, werden zum Marktwert bilanziert, die
unrealisierten Gewinne oder Verluste werden nach Steuern als ein
Bestandteil des kumulierten «Other Comprehensive Loss» gezeigt.
Realisierte Gewinne und Verluste sowie Wertverluste, die als nicht
nur vorübergehend eingestuft werden, werden erfolgswirksam
erfasst. Anschaffungskosten von veräußerten Wertpapieren werden
nach dem Identitätspreisverfahren ermittelt. Zinsen und Dividenden
von «available-for-sale»-Wertpapieren sind im Zinsergebnis enthalten. Die Anschaffungskosten, Marktwerte und unrealisierten Gewinne und Verluste der als «available-for-sale» klassifizierten Wertpapiere betragen nach Wertpapierkategorien unterteilt:
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Gesellschaft weist keine Steuern vom Einkommen und Ertrag in
den jeweils zum 31. August 2000 bzw. 1999 beendeten Geschäftsjahren aus. Steuern vom Einkommen und Ertrag werden auf Grund
der bislang der Gesellschaft entstandenen Verluste nicht gezahlt.
Die steuerlichen Auswirkungen temporärer Differenzen und Verlustvorträge, die zu latenten Steuern (netto) führen, werden in folgender
Tabelle gezeigt:
31.8.2000
31.8.1999
Tu
Tu
Sachanlagen
39.204
14.881
Verlustvorträge
21.370
8.038
Aktive latente Steuern
Sonstige
Aktive latente Steuern (brutto)
Wertberichtigung
zum 31.8.2000
Anschaffungskosten
Anteile an Geldmarktfonds
Anteile an Rentenfonds
Marktwert Unrealisierter Unrealisierter
Gewinn
Verlust
Tu
Tu
Tu
Tu
74.029
74.550
521
—
1.467
1.467
—
—
75.496
76.017
521
—
Zum 31. August 2000 verteilten sich die als «available-for-sale» eingestuften Wertpapiere auf folgende Bilanzpositionen:
31.8.2000
Tu
Finanzanlagen
1.467
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Zahlungsmittel
253
73.776
75.496
Die geschätzten Marktwerte der «available-for-sale»-Wertpapiere stellen
sich, unterteilt in Fälligkeitszeiträume wie unten gezeigt, dar:
31.8.2000
1.881
162
62.455
23.081
– 62.274
– 21.457
181
1.624
– 181
– 1.624
—
—
Passive latente Steuern
Sonstige
Latente Steuern (netto)
Zum 31. August 2000 beliefen sich die aufgelaufenen Verlustvorträge auf
rund u 40 Mio. Diese Verlustvorträge können zeitlich unbegrenzt auf
Folgeperioden vorgetragen werden. Da sich die Gesellschaft in der
Entwicklungsphase befindet, wurde eine Wertberichtigung für die
aktiven latenten Steuern gebildet.
8. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Der Rechnungsabgrenzungsposten zum 31. August 2000
bzw. 31. August 1999 beinhaltet den Baufortschritt der Werfthalle
übersteigende geleistete Vorauszahlungen, soweit diese in Zukunft
als Forschungs- und Entwicklungskosten zu erfassen sind, in Höhe
von Tu 2.015 bzw. Tu 14.028. Die bis zum 31. August 2000 im Zusammenhang mit der Errichtung der Werfthalle geleisteten Zahlungen beliefen sich auf Tu 79.766, während der tatsächliche Baufortschritt bis zu diesem Zeitpunkt Tu 76.375 betrug. Die aufwandsmäßige Erfassung als Forschungs- und Entwicklungskosten erfolgt nach
dem Abschlussstichtag in Übereinstimmung mit dem Baufortschritt.
Tu
Fälligkeit innerhalb von einem Jahr
Fälligkeit nach einem Jahr
75.496
—
75.496
Die Veräußerungserlöse aus dem Verkauf von «available-for-sale» Wertpapieren betrugen im Geschäftsjahr 1999/2000 Tu 4.974. In diesem
Zusammenhang wurden weder Veräußerungsgewinne noch Veräußerungsverluste realisiert.
72
9. Stammaktien
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 10. März 1999 wurde
das Grundkapital ab dem 1. September 1999 in Stückaktien eingeteilt. Aus jeweils einer Aktie im Nennbetrag von DEM 5,00 (u 2,56)
wurde eine Stückaktie.
Darüber hinaus genehmigte die Hauptversammlung am 11. März 2000 die
Umstellung des Grundkapitals von Deutsche Mark auf Euro zum von
der EU vertraglich festgelegten Umrechnungskurs von DEM 1,95583
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
zu u 1,00. Zur Glättung des auf Euro umgestellten Grundkapitals
von TDM 47.250 (Tu 24.159) wurde dieses auf Tu 28.350 durch
Umwandlung eines dem Erhöhungsbetrag entsprechenden Teilbetrages der Kapitalrücklage in Grundkapital erhöht. In Verbindung mit
dem Währungsumtausch der Aktien von Deutsche Mark auf Euro beschlossen die Aktionäre einen 2:1 Aktiensplit. Der anteilige Betrag einer Stückaktie am Grundkapital reduzierte sich somit von DEM 5,00
(u 2,56) auf u 1,50. Die Jahresabschlüsse wurden neu gefasst, um
diese Veränderungen widerzuspiegeln.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 10. März 1999 haben die Aktionäre ein genehmigtes Kapital von Tu 9.450 geschaffen. Der Vorstand
hat am 15. Oktober 1999 auf der Grundlage des genehmigten Kapitals von der Ermächtigung in vollem Umfang Gebrauch gemacht und
mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital von Tu 18.900
auf Tu 28.350 erhöht. Von den neuen Aktien wurden Stück
1.050.000 den Altaktionären im Verhältnis 12:1 zum Bezug angeboten, wobei der Ausgabepreis dieser Aktien u 1,28 betrug. Hinsichtlich
der restlichen 5.250.000 zu gewährenden Aktien wurde das Bezugsrecht der Altaktionäre ausgeschlossen. Die Eintragung dieser Kapitalerhöhung in das Handelsregister erfolgte am 21. Dezember 1999.
Am 11. März 2000 beschloss die Hauptversammlung die Erhöhung des
genehmigten Kapitals um Tu 9.923 (Genehmigtes Kapital I) und
Tu 4.252 (Genehmigtes Kapital II), so dass sich das Grundkapital der
Gesellschaft von Tu 28.350 auf Tu 42.525 erhöhen kann. Bezüglich
von Tu 4.252 des zusätzlichen genehmigten Kapitals ist das Bezugsrecht der Altaktionäre ausgeschlossen.
In teilweiser Ausnutzung dieser Ermächtigung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 17. April 2000 beschlossen, das Grundkapital durch Ausgabe von 1.715.000 neuen Stückaktien mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von je u 1,50 gegen Sacheinlage
um Tu 2.573 auf Tu 30.923 zu erhöhen. Wie in F.2 «Beziehungen zu
nahestehenden Unternehmen» dargestellt, wurden als Sacheinlage
von der GTS-Global Trans Systems Concept GmbH, Wiesbaden
(«GTS»), sämtliche von ihr an der CargoLifter Network GmbH gehaltenen Geschäftsanteile im Nennbetrag von insgesamt Tu 2.573 in
die Gesellschaft eingebracht. Die Kapitalerhöhung wurde am 27.
April 2000 in das Handelsregister eingetragen.
Der Vorstand hat am 19. Mai 2000 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das
Genehmigte Kapital I in Höhe von Tu 9.577 ausgenutzt und
beschlossen, das Grundkapital gegen Bareinlage von Tu 30.923 auf
Tu 40.500 zu erhöhen. Die Eintragung der Kapitalerhöhungen in
das Handelsregister erfolgte am 26. Mai 2000 bzw. am 7. Juli 2000.
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt somit zum 31. August
2000 Tu 40.500 und ist in 27 Mio. Stückaktien (vinkulierte Namensaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von u 1,50
eingeteilt.
73
Das Grundkapital ist um bis zu Tu 945 durch die Ausgabe von bis zu
630.000 Aktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient
der Gewährung von Aktien an Vorstandsmitglieder, Führungskräfte
und Mitarbeiter der Gesellschaft sowie Mitglieder der Geschäftsführung, Führungskräfte und Mitarbeiter der Tochtergesellschaften,
denen auf Grund des Erfolgsbeteiligungsmodells CargoLifter nach
Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung vom 10. März
1999 ein Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft gewährt wurde.
Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres ihrer
Ausgabe am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der bedingten
Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung festzusetzen.
Darüber hinaus ist das Grundkapital um bis zu Tu 4.500 durch Ausgabe von
bis zu 3.000.000 neuen auf den Namen lautenden Stammaktien
mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je u 1,50 bedingt
erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von
Rechten an die Inhaber bzw. Gläubiger von Optionsschuldverschreibungen, die gemäß Ermächtigungsbeschluss der Hauptversammlung
vom 11. März 2000 bis zum 11. März 2005 von der Gesellschaft
oder durch eine unmittelbare oder mittelbare Mehrheitsbeteiligungsgesellschaft der Gesellschaft begeben werden. Die Ausgabe der
neuen Stammaktien erfolgt zu dem gemäß der Hauptversammlungsermächtigung vom 11. März 2000 jeweils festzulegenden Optionspreis.
Außerdem ist das Grundkapital um bis zu Tu 1.608 bedingt erhöht. Die
bedingte Kapitalerhöhung wird nur durch Ausgabe von bis zu
1.072.000 neuen, auf den Namen lautenden Stammaktien mit Gewinnberechtigung ab dem Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe
und nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Bezugsrechten,
die auf Grund des Erfolgsbeteiligungsmodells CargoLifter nach Maßgabe des CargoLifter Optionsplanes 2000 auf Grund der von der
Hauptversammlung am 11. März 2000 erteilten Ermächtigung ausgegeben werden, von ihren Bezugsrechten Gebrauch machen.
Das Grundkapital ist darüber hinaus um bis zu Tu 1.418 bedingt erhöht. Die
bedingte Kapitalerhöhung wird nur durch Ausgabe von bis zu
945.000 neuen auf den Namen lautenden Stammaktien mit Gewinnberechtigung ab dem Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe und
nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen, die auf Grund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 11. März 2000 begeben wurden, von ihren Wandlungsrechten in neue Aktien Gebrauch machen.
Zum 31. August 2000 weist die CargoLifter AG eine ausstehende Kapitalrücklage in Höhe von Tu 2.960 aus. Die ausstehende Kapitalrücklage resultiert aus dem Agio aus der Platzierung von Aktien der
CargoLifter AG durch den Finanzinvestor, die GFT – Gesellschaft zur
Förderung neuer Transporttechnologien mbH («GFT»). Als Fälligkeit
wurde zwischen beiden Parteien der 31. August 2001 vereinbart,
um der GFT einen Ausgleich für das vorübergehende Einstellen der
Platzierungsaktivitäten vor dem Börsengang zu gewähren.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNANHANG ZUM 31. AUGUST 2000
Bis zum Börsengang emittierte die Gesellschaft ihre Stammaktien im Rahmen
von Eigenplatzierungen durch den Finanzinvestor. Nach Emission der
Aktien zahlte der Finanzinvestor das gesetzlich erforderliche Mindestkapital von 25% des damaligen Nennwertes der Aktien. Die
ausstehenden Einlagen zum 31. August 1999 stellten die Differenz
zwischen dem Nennwert der emittierten Aktien und dem gesetzlich
erforderlichen Mindestkapital der emittierten Aktien dar, das durch
den Finanzinvestor eingezahlt wird.
Die Proforma-Beträge wären wie folgt:
Kumulativ
Geschäftsjahr zum
Seit Gründung
31.8.2000 31.8.1999
Tu
Tu
Tu
wie berichtet
– 108.408
– 67.930
– 29.970
Pro forma
– 109.048
– 68.620
– 29.883
Konzernjahresfehlbetrag
Konzernjahresfehlbetrag und Verwässerter
10. Änderungen im Eigenkapital, die nicht aus Transaktionen mit
Gesellschaftern resultieren (Other Comprehensive Loss)
Die folgende Aufstellung beinhaltet die Bestandteile des «Other
Comprehensive Loss» für das am 31. August 2000 beendete Geschäftsjahr:
Konzernjahresfehlbetrag je Aktie
zum 31.8.2000
vor Steuern
Steuern
netto
Tu
Tu
Tu
Unrealisierte Gewinne aus der Marktbewertung
von Wertpapieren
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung
521
—
521
– 342
—
– 342
179
—
179
Änderungen im Eigenkapital, die nicht aus
Transaktionen mit Gesellschaftern resultieren
(Other Comprehensive Loss)
11. Plan für Aktienbezugsrechte
Die Gesellschaft fördert verschiedene Aktienbezugsrechtspläne. Sie
berücksichtigt für die bilanzielle Erfassung die Accounting Principles
Board Opinion Nr. 25 «Accounting for Stock Issued to Employees»
und die diese ergänzenden Interpretationen. Dementsprechend beruht der Aufwand für Aktienbezugsrechtspläne auf dem angemessenen Wert am Bemessungsstichtag abzüglich den Beträgen, die der
Bezugsberechtigte für die gewährten Bezugsrechte gemäß dem Plan
zu zahlen hat. Hieraus ergaben sich im jeweils zum 31. August 2000
bzw. 1999 beendeten Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe von
Tu 4.447 bzw. Tu 221. Seit der Gründung der Gesellschaft fielen in
diesem Zusammenhang Aufwendungen in Höhe von insgesamt
Tu 4.668 an. Würden die Aufwendungen für die Aktienbezugsrechtspläne auf den Mindestwerten der Bezugsrechte am Tag der Gewährung der Bezugsrechte basieren, würde sich der Konzernjahresfehlbetrag der Gesellschaft und der Konzernjahresfehlbetrag je Aktie
(normal und verwässert) wie in nachstehender Tabelle darstellen.
74
wie berichtet (in u)
– 12,07
– 3,48
– 3,04
Pro forma (in u)
– 12,14
– 3,52
– 3,03
Gemäß dem «Aktienbezugsrechtsplan 1997» dürfen an den Kreis der aktiv
mit der Umsetzung des CargoLifter Projektes betrauten Personen maximal 505.554 Stammaktien ausgegeben werden. Die Bezugsrechte
sind jederzeit ausübbar und verfallen auf Grund der Verlängerung des
Ausübungszeitraumes im Geschäftsjahr 1999/2000 bis 31. Juli 2001
bzw. 2002. Zum 31. August 2000 bzw. 1999 hat die GFT, die von der
Gesellschaft mit der Abwicklung des Aktienbezugsrechtsplans 1997
betraut wurde, in Zusammenhang mit diesem Plan 464.776 bzw.
307.026 Bezugsrechte mit einem gewichteten durchschnittlichen
Ausübungspreis von u 9,52 bzw. u 9,06 gewährt.
Am 10. März 1999 genehmigte die Hauptversammlung den Aktienbezugsrechtsplan 1999. Gemäß diesem Plan dürfen an den Vorstand bzw.
die Geschäftsführung, Führungskräfte und Angestellte maximal
630.000 Stammaktien ausgegeben werden. Gemäß den Bedingungen des Plans von 1999 wird die Berechtigung vom Vorstand
bestimmt. Am Tag der Erteilung muss der Bezugsrechtsinhaber der
Gesellschaft u 0,09 zahlen. Die Bezugsrechte sind 3 Jahre nach dem
Erteilungsdatum ausübbar und verfallen nach 5 Jahren. Während der
Ausübungsperiode gibt es einen 6-wöchentlichen Zeitraum in jedem
Jahr, in dem das Bezugsrecht ausgeübt werden kann. Das Bezugsrecht kann erst ausgeübt werden, wenn der Aktienkurs der Gesellschaft an mindestens einem Handelstag während der Laufzeit der
Bezugsrechte mindestens 25% über dem Ausübungskurs liegt. Zum
31. August 2000 bzw. 1999 hat die Gesellschaft in Zusammenhang
mit dem Aktienbezugsrechtsplan 1999 386.296 bzw. 132.728
Bezugsrechte mit einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von u 11,24 bzw. u 10,83 gewährt.
Wie in D.13 «Anleihen» dargestellt, wurde von der Gesellschaft an den Vorstand und Führungsmitarbeiter eine Wandelschuldverschreibung im
Gesamtnennbetrag von Tu 1.418 begeben, die in Stück 945.000
gleichberechtigte Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von
u 1,50 eingeteilt ist. Der Anspruch auf Rückzahlung der Wandelschuldverschreibungen kann unter Leistung einer Zuzahlung in Höhe
von u 13,50 je Teilschuldverschreibung in Aktien der CargoLifter AG
gewandelt werden. Die Ausübung des Wandlungsrechts ist nur möglich, wenn der Aktienkurs der Gesellschaft an mindestens einem
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Handelstag während der Laufzeit der Wandlungsrechte mindestens
25% über dem Wandlungspreis von u 15,00 liegt. Zum Zwecke der
Finanzierung des Erwerbs der Wandelschuldverschreibungen wurden
an den Vorstand und die Führungsmitarbeiter Darlehen vergeben, die
mit jährlich 6% verzinst werden und bis spätestens 16. März 2005
rückzahlbar sind. Die Darlehensforderungen werden unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Auf Grund der Finanzierung des Erwerbs durch die Gesellschaft werden die Wandlungsrechte wie ausstehende Bezugsrechte behandelt.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 11. März 2000 wurde ein neuer
Aktienbezugsrechtsplan («Aktienbezugsrechtsplan 2000») genehmigt. Gemäß diesem Plan dürfen an den Vorstand bzw. die Geschäftsführung, Führungskräfte und Angestellte maximal 1.072.000
Stammaktien ausgegeben werden. Der Ausübungspreis der Bezugsrechte beträgt u 15,00. Die Bezugsrechte sind 2 Jahre nach dem
Erteilungsdatum ausübbar und verfallen nach 5 Jahren. Das Bezugsrecht kann erst ausgeübt werden, wenn der Aktienkurs der Gesellschaft an mindestens einem Handelstag während der Laufzeit der
Bezugsrechte mindestens 25% über dem Ausübungskurs liegt. Zum
31. August 2000 hat die Gesellschaft in Zusammenhang mit dem
Aktienbezugsrechtsplan 2000 1.072.000 Bezugsrechte mit einem
gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von u 15,00
gewährt.
Der Mindestwert eines jeden Bezugsrechtes wird am Erteilungstag auf
Grund des Bezugsrechtspreismodells von Black-Scholes unter der
Annahme fehlender Dividenden, risikofreier Zinssätze von 6,0% und
einer auf die maximale Ausübungsdauer begrenzten Laufzeit berechnet. Da die Gesellschaft zum Zeitpunkt der Gewährung der Bezugsrechte nicht börsennotiert war, wird die erwartete Volatilität effektiv
mit 0 angenommen. Der gewogene Mittelwert der Mindestwerte der
gewährten Bezugsrechte war u 3,11 bzw. u 2,31 für die zum 31. August 2000 bzw. 1999 beendeten Geschäftsjahre.
Eine Zusammenfassung der Bezugsrechtsaktivitäten unter allen Plänen wird
nachstehend gegeben:
2000
Aktien
Gewogener
1999
Aktien
Mittelwert
Mittelwert
Ausübungspreis
Ausübungspreis
u
Ausstehend am 1. September
Gewährt
Ausgeübt
Verfallen
Ausstehend am 31. August
Ausübbar am 31. August
Gewogener
u
439.754
9,59 123.450
7,37
2.428.318
15,00 316.304
10,46
—
—
—
—
—
—
—
—
2.868.072
14,17 439.754
9,59
464.776
9,52 307.026
9,06
284.482
656.912
Für die Gewährung von
Bezugsrechten verfügbare Aktien
am 31. August
75
Die folgende Tabelle fasst die Daten über die Aktienbezugsrechte zum
31. August 2000 zusammen:
Bereich der
Ausübungspreise
Ausstehende
Bezugsrechte
Gewogener
Mittelwert
Verbleibende
Vertragsdauer
Gewogener
Mittelwert
Ausübungspreis
Ausübbare
Bezugsrechte
Gewogener
Mittelwert
Ausübungspreis
u
Anzahl
Jahre
u
Anzahl
u
5,00–10,00
119.450
1,9
7,22
119.450
7,22
10,01–15,00
2.748.622
4,3
13,25
345.326
10,32
5,00–15,00
2.868.072
4,2
14,17
464.776
9,26
12. Rückstellungen
31.8.2000
31.8.1999
Tu
Tu
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
1
8
4.267
1.914
4.268
1.922
Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt:
31.8.2000
31.8.1999
Tu
Tu
Ausstehende Rechnungen
1.800
858
Boni / Prämien Mitarbeiter
698
228
Beratungs- und Jahresabschlusskosten
549
56
Bankprovisionen
537
338
Urlaubsrückstellung
435
158
Übrige
248
276
4.267
1.914
Die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen bestehen in erster Linie
aus erbrachten Leistungen in Zusammenhang mit der Entwicklung
des Luftschiffs in Höhe von Tu 1.156.
Die Rückstellungen für Beratungs- und Jahresabschlusskosten resultieren im
Wesentlichen aus ausstehenden Belastungen im Zusammenhang mit
dem Börsengang.
Die Rückstellung für Bankprovisionen steht in Zusammenhang mit der voraussichtlichen Inanspruchnahme der Gesellschaft aus der Mandatsvereinbarung mit der Deutsche Bank AG.
13. Anleihen
Im am 31. August 2000 beendeten Geschäftsjahr wurde von der Gesellschaft eine Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag
von Tu 1.418 begeben. Die Wandelschuldverschreibung ist eingeteilt
in Stück 945.000 auf den Inhaber lautende, untereinander gleichberechtigte Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je u 1,50.
Anleihegläubiger sind der Vorstand und Führungsmitarbeiter der Gesellschaft und der Tochtergesellschaften.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNANHANG ZUM 31. AUGUST 2000
Die Schuldverschreibungen sind vom 13. März 2000 bis zum Fälligkeitszeitpunkt, dem 12. März 2005, mit 6% p.a. zu verzinsen, sofern von
dem ab 13. März 2002 eingeräumten Wandlungsrecht kein Gebrauch
gemacht wird. Im Falle der Wandlung in Aktien beträgt der Wandlungspreis pro Aktie u 15,00 (Nennbetrag in Höhe von u 1,50
und Zuzahlung in Höhe von u 13,50). Die Wandlung ist nur dann
möglich, wenn der Aktienkurs der CargoLifter Aktien an mindestens
einem Handelstag während der Laufzeit der Wandelschuldverschreibung mindestens 125 % des Wandlungspreises beträgt.
14. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzen sich wie
folgt zusammen:
31.8.2000
Im Zusammenhang mit dem Konsortialkreditvertrag haben die kreditgebenden Banken und die Investitionsbank des Landes Brandburg
im Januar 1999 einen Sicherheiten-Poolvertrag geschlossen. Danach
soll die Deutsche Bank AG die zu bestellenden Sicherheiten treuhänderisch für die anderen Banken halten.
Die Gesellschaft geht davon aus, dass die im Vertrag genannten Auszahlungsvoraussetzungen wegen geänderter Rahmenbedingungen nicht
mehr erfüllt werden können. Sie geht infolgedessen ferner davon
aus, dass sie nicht mehr verpflichtet ist, die im Sicherheiten-Poolvertrag vorgesehenen Sicherheiten zu bestellen.
15. Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich jeweils zum
31. August 2000 bzw. 1999 wie folgt zusammen:
31.8.1999
Tu
Tu
31.8.2000
Bayerische Landesbank AG
—
3.579
Tu
Tu
Kreditanstalt für Wiederaufbau AG
—
3.579
Lohn- und Kirchensteuer
333
237
Landesbank Berlin AG
—
3.579
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
297
126
Bank Kreiss AG
—
2.557
Sicherheitseinbehalte
254
6
—
13.294
—
408
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen
Übrige
Die zum Abschlussstichtag 31. August 1999 bestehenden Bankverbindlichkeiten in Höhe von Tu 10.737 gegenüber der Bayerische Landesbank AG, der Kreditanstalt für Wiederaufbau AG und der Landesbank
Berlin AG wurden fristgemäß im Dezember 1999 getilgt. Die ebenfalls zum 31. August 1999 bestehenden Bankverbindlichkeiten in
Höhe von Tu 2.557 gegenüber der Bank Kreiss AG wurden im Februar 2000 getilgt, nachdem mit dem Darlehensgeber eine Prolongation der ursprünglich am 30. November 1999 rückzahlbaren Verbindlichkeit bis zu diesem Zeitpunkt vereinbart worden war.
Die Zinsaufwendungen für die jeweils zum 31. August 2000 bzw. 1999
beendeten Geschäftsjahre betrugen insgesamt Tu 587 bzw. Tu 679.
Seit der Gründung der Gesellschaft fielen kumulativ Zinsaufwendungen in Höhe von Tu 1.266 an.
Die Gesellschaft hat im Dezember 1998 einen Konsortialkreditvertrag mit
der Deutsche Bank AG, Filiale Berlin, der Commerzbank AG, Filiale
Berlin, der Bayerische Landesbank, Niederlassung Berlin, der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt am Main, und der Landesbank
Berlin – Girozentrale – geschlossen. Gegenstand des Kreditvertrags
ist ein Konsortialkredit in Höhe von ca. u 66 Mio.
Der Vertrag sieht verschiedene Kreditsicherheiten vor, u. a. eine 80%-ige
Ausfallbürgschaft des Landes Brandenburg und der Bundesrepublik
Deutschland sowie eine erstrangige Grundschuld in Höhe von ca.
u 66 Mio. zu Lasten des in Brand erworbenen Betriebsgrundstücks.
76
31.8.1999
71
275
955
1.052
16. Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
31.8.2000
31.8.1999
Restlaufzeit
Restlaufzeit
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre
Tu
Tu
Tu
Tu
Anleihen
—
1.418
—
—
(davon konvertibel)
—
(1.418)
—
—
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
—
—
13.294
—
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
—
97
—
97
7.659
—
5.049
—
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
171
—
—
—
Sonstige Verbindlichkeiten
955
—
1.052
—
(davon aus Steuern)
(333)
—
(237)
—
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)
(297)
—
(126)
—
8.785
1.515
19.395
97
Summe
Es bestehen keine Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten über fünf Jahre.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
17. Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Zum 31. August 2000 bzw. 31. August 1999 wurden vereinnahmte
bzw. zu beanspruchende Investitionszuschüsse, soweit sie auf nach
dem Abschlussstichtag zu erfassende Forschungs- und Entwicklungskosten entfallen, in einen passiven Rechnungsabgrenzungsposten
eingestellt. Die aufwandsmindernde Auflösung des Rechnungsabgrenzungspostens erfolgt zu dem Zeitpunkt, an dem die aufwandswirksame Erfassung der entsprechenden Forschungs- und Entwicklungskosten vorgenommen wird.
5. Materialaufwand
Die nachfolgende Übersicht über den Materialaufwand beinhaltet
Aufwendungen, die in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den
allgemeinen Verwaltungskosten und den Forschungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen werden.
1999/2000
1998/1999
Tu
Tu
(a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
E) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
1. Allgemeines
CargoLifter befindet sich gegenwärtig im Aufbaustadium. So beschränkt sich die operative Tätigkeit des CargoLifter Konzerns im Wesentlichen auf die Entwicklung von Luftschiffen sowie die Errichtung
der hierfür erforderlichen Infrastruktur. Ab dem Kalenderjahr 2003
sind laut der finanziellen Planung des Unternehmens erste Flüge und
in diesem Zusammenhang auch erste Erlöse vorgesehen. Neben der
Tatsache, dass bislang noch keine Umsatzerlöse aus dem Betrieb von
Luftschiffen erzielt wurden, ist die Kostenstruktur des Konzerns maßgeblich durch die Aufbauphase beeinflusst. Dies gilt beispielsweise
für die Höhe der Forschungs- und Entwicklungskosten sowie die
Zusammensetzung der allgemeinen Verwaltungskosten.
698
1.169
12.330
6.670
13.028
7.839
(b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
6. Personalaufwand
Die nachfolgende Übersicht über den Personalaufwand beinhaltet
Aufwendungen, die in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den
allgemeinen Verwaltungskosten und den Forschungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen werden. Die in D.11 «Plan für Aktienbezugsrechte» dargestellten Aufwendungen für Aktienbezugsrechtspläne sind nicht im Personalaufwand enthalten.
1999/2000
(a) Aufwendungen für Löhne und Gehälter
2. Allgemeine Verwaltungskosten
Die allgemeinen Verwaltungskosten im am 31. August 2000 beendeten Geschäftsjahr enthalten Personalaufwendungen in Höhe von
Tu 7.076, wobei der Anstieg gegenüber dem Vorjahr um Tu 3.500
vor allem auf die gestiegenen Mitarbeiterzahlen zurückzuführen ist.
Darüber hinaus beinhalten die allgemeinen Verwaltungskosten
Fremdleistungen in Höhe von Tu 3.529, Marketingaufwendungen in
Höhe von Tu 2.472, Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von
Tu 2.052 sowie Abschreibungen in Höhe von Tu 1.974. Die allgemeinen Verwaltungskosten enthalten periodenfremde Aufwendungen in
Höhe von Tu 259 (Vorjahr: Tu 4).
(b) Soziale Abgaben
1998/1999
Tu
Tu
13.861
6.280
1.834
777
15.695
7.057
7. Mitarbeiter
Die Anzahl der Angestellten des Konzerns (ohne Auszubildende und
Praktikanten) verteilt sich wie folgt:
Durchschnitt
30.11.
29.02.
31.05.
31.08. Durchschnitt
Vorjahr
1999
2000
2000
2000 Berichtsjahr
22
33
52
57
49
48
CargoLifter Development GmbH 66
114
128
147
165
138
CargoLifter AG
CargoLifter Communications
3. Forschungs- und Entwicklungskosten
Bezüglich der Forschungs- und Entwicklungskosten verweisen wir
auf C.4 «Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden».
GmbH
CargoLifter Network GmbH
CargoLifter Inc.
9
15
20
23
25
21
11
14
14
19
20
17
8
11
9
9
10
10
—
—
3
11
17
8
CargoLifter Airship
4. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Geschäftsjahr
1999/2000 in erster Linie Eintrittsgelder aus dem im Geschäftsjahr
1999/2000 eröffneten Besucherzentrum in Brand, Erlöse aus dem
Verkauf von Merchandising-Artikeln sowie im Rahmen von Aktienplatzierungen weiterverrechnete Abwicklungsgebühren.
Operations GmbH
CargoLifter Landeplatz-
77
betriebsgesellschaft mbH
1
6
6
6
7
6
CargoLifter World GmbH
—
—
—
—
15
3
117
193
232
272
308
251
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
KONZERNANHANG ZUM 31. AUGUST 2000
F) Sonstige Angaben
1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Eventualverbindlichkeiten
Gegen den CargoLifter Konzern bestehen sonstige Forderungen und
schwebende Rechtsverfahren, die aus der normalen Geschäftstätigkeit resultieren. Auf Basis der vorliegenden Informationen geht der
Konzern davon aus, dass der Ausgang der schwebenden Rechtsverfahren das Betriebsergebnis, die Finanzlage und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns nicht wesentlich beeinträchtigen wird, wobei über
den Ausgang der schwebenden Rechtsverfahren keine abschließend
gesicherte Aussage getroffen werden kann.
Miet- und Leasingverpflichtungen
Der CargoLifter Konzern hat diverse Miet- und Leasingverträge für
Bürogebäude sowie für EDV-Anlagen und Kraftfahrzeuge abgeschlossen, deren Kündigungstermine zwischen 2000 und 2008
liegen. Infolge der am Bilanzstichtag bestehenden nichtkündbaren
Verträge summieren sich die in den folgenden Jahren zu zahlenden
Beträge wie folgt:
Tu
2000/2001
1.818
2001/2002
1.707
2002/2003
1.128
2003/2004
507
2004/2005
203
Folgejahre
453
5.816
Der Miet- und Leasingaufwand für die jeweils zum 31. August 2000 bzw.
1999 beendeten Geschäftsjahre belief sich auf Tu 2.561 und Tu 467.
Der seit der Gründung der Gesellschaft angefallene kumulative Mietund Leasingaufwand beläuft sich auf Tu 3.171.
Bestellobligo
Die Verpflichtungen aus dem Bestellobligo der zum Abschlussstichtag
erteilten Investitionsaufträge setzen sich wie folgt zusammen:
Tu
Werfthalle
4.090
Computer-Hardware
4.090
Luftschiffentwicklung
3.425
Projekt «TowTech»
3.358
LTA 3 + 4
1.690
Übrige
120
16.773
78
Die Gesellschaft hat auch Lieferverträge für den Kauf von Helium abgeschlossen. Gemäß den Vertragsbedingungen hat die Gesellschaft zugestimmt, 25% bzw. 75% des erforderlichen Heliums von 2 Heliumlieferanten zu kaufen. Die Verträge beziehen sich auf die Zeiträume
vom 18. Mai 1998 bis 31. Dezember 2004 und 30. April 1998 bis
31. Dezember 2003. Beide Verträge sind verlängerbar und können
mit einer 6-monatigen Frist gekündigt werden.
2. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen
Wie in D.9 «Stammaktien» dargestellt, weist die CargoLifter AG
zum 31. August 2000 eine durch die GFT zu leistende ausstehende
Kapitalrücklage in Höhe von Tu 2.960 aus.
Wie in D.9 «Stammaktien» dargestellt, emittierte die Gesellschaft ihre
Stammaktien bis zum Zeitpunkt des Börsengangs im Rahmen von
Eigenplatzierungen durch einen Finanzinvestor. Durch Beschluss des
Vorstands mit Zustimmung des Aufsichtsrats wurde die GFT zur
Zeichnung und Übernahme dieser Aktien zugelassen. Die erzielten
Mehrerlöse aus der Veräußerung der Aktien durch die GFT wurden
an die CargoLifter AG abgeführt. Für ihre Leistungen im Rahmen der
in den jeweils zum 31. August 2000 bzw. 1999 endenden Geschäftsjahren durchgeführten Kapitalerhöhungen wurden der GFT jeweils
die entstandenen Kosten ersetzt. Der Finanzinvestor hielt zum
31. August 2000 bzw. 31. August 1999 jeweils 44.734 bzw.
1.648.544 solcher Aktien.
Darüber hinaus hielt die GFT zum 31. August 2000 bzw. 1999 insgesamt
505.554 bzw. 466.666 Aktien, die den im Rahmen der Aktienbezugsrechtsprogramme maximal zu gewährenden Bezugsrechten entsprechen. Im Gegenzug erhält die GFT als Zinsausgleich für die auf
eigene Rechnung erworbenen und vorgehaltenen Aktien von der
CargoLifter AG eine jährliche Erstattung in Höhe von u 0,13 pro reservierter Aktie.
Neben den oben aufgeführten kommissarisch bzw. im Rahmen der Aktienbezugsrechtsprogramme gehaltenen Aktien hielt die GFT zum
31. August 2000 insgesamt 283.404 Aktien der CargoLifter AG im
Eigenbestand.
Da Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats der CargoLifter AG Anteile an der GFT halten, ist die GFT ein der CargoLifter AG nahestehendes Unternehmen. In den zum 31. August 2000 bzw. 1999 beendeten Geschäftsjahren erhielt die GFT Tu 87 bzw. Tu 76. Seit der
Gründung der Gesellschaft erhielt GFT insgesamt Tu 509.
Mit Wirkung zum 1. Juni 2000 hat die CargoLifter AG ihre Anteile an Airship
Technologies Services Ltd. zum Buchwert in Höhe von Tu 228 an die
GFT übertragen.
Mit Vertrag vom 30. Juni 2000 erwarb die CargoLifter AG unter der aufschiebenden Bedingung der Zahlung des Kaufpreises, frühestens
jedoch mit Wirkung zum 1. November 2000 30% der Anteile an der
GFT. Der Kaufpreis für diese Anteile mit einem Nominalwert von Tu 8
beträgt Tu 9.
Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
Im am 31. August 2000 beendeten Geschäftsjahr wurden von der GTS als
Sacheinlage gegen Ausgabe von 1.715.000 Aktien der CargoLifter
AG die verbleibenden 49 % der Anteile an der CargoLifter Network
GmbH in die Gesellschaft eingebracht. Da die Mitglieder des Vorstands
der CargoLifter AG und bestimmte Geschäftsführer in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen Anteile an der GTS halten, ist
die GTS ein der CargoLifter AG nahestehendes Unternehmen.
3. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Mit Aufhebungsvertrag vom 14. November 2000 haben die
CargoLifter AG und das Bankenkonsortium unter Leitung der
Deutsche Bank AG als Arrangeur den Konsortialkreditvertrag vom
22. Dezember 1998 und den Sicherheiten-Poolvertrag mit sofortiger
Wirkung aufgehoben.
4. Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes
Dem Aufsichtsrat gehörten im Geschäftsjahr folgende Mitglieder an:
Herr Heinz Herrmann, Mannheim,
Betriebswirt (VWA), Vorsitzender
Herr Prof. Dr.-Ing. Bernd Kröplin, Stuttgart,
Hochschullehrer, stellvertretender Vorsitzender
Herr Rolf D. Riedl, Hagen,
Speditionskaufmann, stellvertretender Vorsitzender
Mitgliedschaften der Mitglieder des Aufsichtsrats der CargoLifter AG in
anderen Aufsichtsräten oder Kontrollgremien im Sinne des § 125
Abs.1 Satz 3 AktG bestehen nicht.
Vorstandsmitglieder waren im Geschäftsjahr:
Dr. Carl-Heinrich Freiherr von Gablenz, Berlin,
Vorsitzender
Karl Bangert, Frankfurt
5. Gesamtbezüge des Aufsichtsrates und des Vorstandes
Für das Berichtsjahr betragen die Vergütungen an den Aufsichtsrat
insgesamt Tu 13.
Die Angaben der Bezüge des Vorstandes unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4
HGB. Die den Mitgliedern des Vorstandes gewährten Vorschüsse und
Kredite beliefen sich zum 31. August 2000 auf Tu 107 (Vorjahr:
Tu —) und stehen in Zusammenhang mit der Finanzierung von Wandelschuldverschreibungen der Gesellschaft, die neben dem Vorstand
auch anderen Mitgliedern des Managements der CargoLifter AG und
ihrer Tochtergesellschaften gewährt wurden. Die Darlehen, die mit
jährlich 6% verzinst werden, sind bis spätestens 16. März 2005
rückzahlbar. Sofern der Darlehensnehmer das Wandlungsrecht aus
den Wandelschuldverschreibungen ausübt, wird das Darlehen nebst
Zinsen sofort fällig.
Berlin, im November 2000
CargoLifter AG
Der Vorstand
Dr. Carl von Gablenz
Karl Bangert
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Geschäftsbericht CargoLifter AG 1999/2000
IMPRESSUM
Herausgeber:
CargoLifter Aktiengesellschaft
Potsdamer Platz 10
10785 Berlin
Telefon +49 (0)30 726 10 39 – 2000
Telefax +49 (0)30 726 10 39 – 2099
www.cargolifter.de
E-Mail: [email protected]
Koordination und Herstellungsleitung:
S+P GmbH, Bad Camberg
Konzeption und Design:
Müllenborn Com, Wuppertal
Fotografie:
Ralf Baumgarten, Köln; Michael Lindner, Hannover (Seite 21)
Lithografie:
Digital Design Borgers GmbH, Wallrabenstein
Druck:
Union Druckerei GmbH, Frankfurt/Main
Buchbinderische Verarbeitung:
Thomas Müntzer GmbH, Bad Langensalza
© 2000

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