Whisky-Tasting Notizen
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Whisky-Tasting Notizen
Whisky-Tasting Notizen gesammelte Werke für Boris Leistikow Zu Deinem 40. Geburtstag wünschen Dir deine Whisky Freunde alles Gute Die Freude weckt er, ist von kühnem Wesen, die wilde Natur Schottlands erfüllt seine Seele: Malt Whisky, ein Nektar wie Gold. Einleitung Ausgabe 1 November 2012 Dieses Ebook ist eine Zusammenfassung (wahrscheinlich) aller Notizen zu unseren Whiskytastings bei Boris in Bonn. (Fast) Alle Notizen stammen von Werner der bei unseren Tastings auch immer sehr gewissenhaft mitschreibt und uns danach (wenn er und wir wieder aufnahmebereit sind) diese Tastingnotizen in der vorliegenden Form zukommen läßt. Vielen Dank dafür und wir hoffen Du wirst das auch in Zukunft so weiterführen. Selbst das, oder die, ersten Tastings waren (mit Eurer Mithilfe !) wieder recht gut zu rekonstruieren. Die Notizen der ersten Tasting sind meist nur (mehr oder weniger vollständige) Auflistungen der verkosteten Whiskys. Sollte also der ein oder andere noch Informationen bei sich zuhause finden die hier nicht eingearbeitet sind dann: Immer her damit! Alle Formatierungen, Kommentare, Bilder oder sonstige niedergeschriebenen Ausfälligkeiten unsererseits sind in diesem Buch unverändert übernommen worden und wirklich so passiert. Ich hoffe daß dieses Ebook noch lange durch weitere Tastingnotizen weiterwächst. Und nun Viel Spaß Grobi Ausgabe 1 November 2012 Sammlung aller Tastingnotizen und Erstellung dieses Ebooks Ausgabe 2 Juni 2013 Erweiterung um Tastingnotes Glenrothes vom 1.02.2013 Erweiterung um Tastingnotes Glenfarclas vom 12.4.2013. Erweiterung um Tastingnotes Was wir schon immer mal öffnen wollten … vom 21.6.2013 Ausgabe 3 Oktober 2013 Erweiterung um Tastingnotes Rumtasting vom 23.08.2013 Erweiterung um Tastingnotes Schottland nördlischste Brennereien vom 18.10.2013. Ausgabe 4 April 2014 Erweiterung um Tastingnotes vom Rauch & Torf 27.12.2013 Erweiterung um Tastingnotes Alles was Spaß macht vom 14.03.2014. Ausgabe 5 September 2014 Erweiterung um Tastingnotes Cadenheads Tasting vom 02.05.2014 Erweiterung um Tastingnotes Faßtasting vom 11.07.2014 Erweiterung um Tastingnotes Rumtasting vom 01.08.2014 Ausgabe 6 April 2015 Erweiterung um Tastingnotes Schottlandreise vom 03.10.2014 – 11.10.2014 Erweiterung um Tastingnotes BenRiach vom 05.12.2014 Erweiterung um Tastingnotes Nachtreffen Schottlandreise vom 10.01.2015 Erweiterung um Tastingnotes Whisky Out of Focus vom 27.02.2015 Erweiterung um Tastingnotes Ostertasting – Open Bottle Party vom 5.4.2015 Ausgabe 7 Märzi 2016 Erweiterung um Tastingnotes Whisky und deren ursprünglicher Fassinhalt vom 22.5.2015 Erweiterung um Tastingnotes Weintasting vom 21.8.2015 Erweiterung um Tastingnotes Gordon & MacPhail vom 9.10.2015 Erweiterung um Tastingnotes Schön Rauchig vom 19.12.2015 Erweiterung um Tastingnotes Glendronach vom 12.02.2016 Inhaltsverzeichnis Vorworte 4 Die Tastings: 12.2003 03.2004 06.2004 06.2004 09.2004 12.2004 03.2005 06.2005 12.2005 03.2006 05.2006 06.2006 10.2006 03.2007 04.2007 07.2007 09.2007 12.2007 02.2008 03.2008 06.2008 09.2008 12.2008 04.2009 06.2009 11.2009 02.2010 04.2010 06.2010 09.2010 12.2010 04.2011 05.2011 08.2011 09.2011 01.2012 05.2012 06.2012 08.2012 09.2012 11.2012 02.2013 04.2013 Erstes Treffen im Fiddlers Kein spezielles Thema Rum Tasting 1 Aberlour – Highland Park Kein spezielles Thema Islay Kein spezielles Thema 20. bis 24. jährige Ü30 Islay, Jura Querbeet Kein spezielles Thema Whisky Außerhalb Schottland Blindverkostung Kleine Runde Macallan Blended Whisky Resteverzehr Special Finish Bowmore Lowlands Adelphi Islay Dufftown Cadenheads Ben Nevis und andere Young Sluts über 30 Jahre Glen Garioch Islay, Stefan Geburtstag Closed Distilleries Highland Park Jim McEwan Campbeltown Japan Caol Ila Closed Distilleries Rum Tasting 2 Open Bottle Party 18 jährige Balvenie Glenrothes Glenfarclas 10 12 13 14 17 18 19 20 22 23 28 31 32 38 42 45 49 54 57 62 66 70 75 81 85 89 93 97 102 105 108 111 116 121 127 132 137 142 147 151 155 161 166 06.2013 Was wir schon immer mal öffnen wollten… 08.2013 Rum Tasting 3 10.2013 Schottland nördlichste Brennereien 12.2013 Rauch & Torf 03.2014 Alles was Spaß macht 05.2014 Cadenhead 07.2014 Faßtasting im Warehouse 08.2014 Rumtasting 4 10.2014 Schottlandreise 12.2014 BenRiach 02.2015 Whisky out of Focus 04.2015 Ostertasting – Open Bottle Party 05.2015 Whisky und deren ursprünglicher Fassinhalt 08.2015 Weintasting 10.2015 Gordon & MacPhail 12.2015 Schön Rauchig 02.2016 Glendronach Zum guten Schluß… unser eigener Whisky ! 170 176 181 186 191 195 200 203 208 217 221 225 230 235 238 242 246 250 Vorwort 1. Vorwort Anno 2003, es war im Dezember, traf sich eine Gruppe enthusiastischer Whiskyfans im Irish-Pub „Fiddlers“ in Bonn-Endenich, nachdem man sich zuvor über das TWS-Whisky-Forum im Internet verständigt hatte. Diesem ersten Abend am 16.12.2003 folgte dann im März 2004 das erste „offizielle“ Tasting in Bonn-Beuel, Rudolf-Hahn-Str. (in Boris‘ Junggesellenwohnung). Männer unterschiedlichsten Alters und mit differenziertem background führte eine Leidenschaft zusammen: Whisky, das Wasser des Lebens. Tolle Abfüllungen und viele Highlights sind über die Jahre verköstigt worden. In den folgenden Tastingnotes sind unsere Eindrücke verewigt. Leider sind schon viele dieser Whiskys nicht mehr zu bekommen. Was bleibt, ist die Erinnerung…. ;-) Steigende Malt-Whiskypreise bei nicht unbedingt steigender Qualität, veränderte persönliche Umstände – mancher wurde Vater, andere ließen sich scheiden, Boris zog in seine Residenz nach Muffendorf und ging den Bund der Ehe ein, ganz zu schweigen von diversen beruflichen Veränderungen – all dies hält uns bis heute nicht davon ab, uns regelmäßig 5 bis 6mal im Jahr zu treffen und unserem Hobby zu frönen. Dabei stand und steht immer der Spaß im Vordergrund und so nehmen wir es nicht ganz so ernst und wissenschaftlich. Immer in lockerer Atmosphäre, oftmals in Begleitung von leckeren kulinarischen Köstlichkeiten, nehmen wir es eher augenzwinkernd und jeder so, wie er gerade kann. Die Tastingnotes der vergangenen Jahre können dabei nur annähernd den Spaß wiedergeben, den ich in eurer Runde bisher hatte. Darum, bleibt alle so wie ihr seid und …. immer ein lockerer Spruch auf den Lippen. Slainte Werner 2. Vorwort Als mir mein Freund Uwe zum ersten Mal staunend von diesen Tastings erzählte dachte ich mir nur "Klingt genial und chaotisch - da mußt du auch mal hin!" Als ich dann 2005 das erste Mal dabei war, und von allen so herzlich empfangen wurde, war mir klar "Das ist es !!!" (allerdings erst am nächsten Morgen denn an dem Abend war ich froh das ich heil in der Heia ankam :-) ) Mittlerweile haben wir in Koblenz das Problem das wir die Storys der Tasting bei Boris untertreiben müssen damit uns jemand glaubt! Seitdem ist unser Kreis gewachsen und es kommen immer mal wieder neue Leute dazu. Und immer erfährt jeder neue Mittrinker die gleiche Aufgeschlossenheit und Herzlichkeit die ich auch damals erfahren habe. Dafür kann ich nur jeden von Euch danken und hoffe daß diese Runde noch lange weiterbesteht. Wir haben noch viel vor ... Grobi 12.2003 Erstes Treffen im Fiddlers Tasting am 16.12.2003 Erstes Treffen im Fiddlers ==================================== (Anm. der Tipse) Die Notizen von diesem ersten Treffen im Fiddlers (Irish Pub in BonnEndenich) stammen von Erwin Timmerbeil Hallo Werner, hallo "Rest", ;-) > Erich, wie war es denn - gibt es Etwas zu berichten? "Erich"? Wie meinen? ;-)) Nun gut, ich fasse mal grob zusammen: Nachdem unsere "konstitutionierende Sitzung" ;-) tatsächlich stattgefunden hat, will ich wenigstens einen groben Überblick geben, wer, wann, wie wo und was denn an diesem Abend so gelaufen ist. Ich stand gerade an der Garderobe, um mir die Jacke anzuziehen und loszugehen, als mein Handy klingelte. Werner teilte mir bedauernd mit, daß er wegen Jahresabschluß-Arbeiten leider doch keine Möglichkeit habe, am geplanten Treff teilzunehmen. Er bedauerte dies um so mehr, da er ja der eigentliche Initiator dieses Treffens gewesen war. Kurz vor der vereinbarten Zeit trafen Meggi (meine Frau) und ich im "Fiddler's" ein, wo wir durch das Fenster bereits Paul und Marita erkannten, die sich mit den Wohltaten der Küche des Lokals auseinandersetzten. Sicherheitshalber fragte ich an der Theke nach, ob ein Tisch reserviert für uns worden sei. Ich tat das aus mehreren taktischen Gründen: Erstens, um die Bedienung dort zu informieren, wohin es nach uns suchende Gäste schicken möge; zweitens, um eventuell bereits Suchenden zu signalisieren "hier sind wir"; und letzlich auch, um einen ausreichend großen Tisch zu bekommen, falls die Runde größer werden würde. Paul bastelte aus einem Bierdeckel und einem Kerzenständer ein Stammtisch-Schild "Whisky-Club Bonn" - und wir warteten. Drei jung-dynamische Geschäftsleute, die suchend umherirrten, hatten offensichtlich anderes im Sinn - und nicht uns. Das Essen verlief, abgesehen von ein paar Fettflecken auf meinem Hemd, ereignislos. Dann steuerte jemand mit einem merkwürdig reflektierenden Handy auf unseren Tisch zu und gab sich als Boris zu erkennen. Das "Handy" war, wie sich dann herausstellte, eigentlich das abgerostete Rücklicht seines Fahrrades. Wir tranken ein paar Bier (nicht Whisky, sondern sehr leckeres "Beamish", malzig und mit einer espresso-artigen, stabilen Crema) und beschlossen dann, die Örtlichkeit zu wechseln. So zogen wir 5 zu mir nach Hause, wo Boris dann die mitgebrachten Gutis auspackte: Den bestellten Whisky (Boris: Bankdaten und Preis, bitte!!!) - und etwas ganz Besonderes zum Verkosten. Man müßte 1000 Mägen und mehrere Lebern haben; am liebsten hätte ich die Flasche ganz geleert. Aber erstens wäre das unhöflich gewesen; und zweitens zeigte sich Boris sowieso überhaupt nicht geizig. Ich hatte etliche Drams. Der zwischendurch verkostete "Ledaig peaty", den ich sonst eigentlich sehr schätze, habe ich schnellstens wieder weggestellt. Er war fast ein Frevel neben Boris' Edeltropfen. Zu Marke und Vertrieb möge er bitte selbst etwas sagen. Welch ein Nosing! Bereits beim Einschenken erfüllte schwerer Sherry-Duft den Raum. Das Glas bis an die Nase heranzuführen war fast überflüssig. Dunkel und schwer ölig schwappte der Tropfen im Glas. Beim näheren Schnüffeln begann ein intensiver Schokoladenduft sich immer deutlicher herauszuschälen. Das leichte Schwenken erzeugte Kirchenfenster von nicht enden wollender Stabilität. Vorsichtig angenippt - welche ein warmes Aroma! Warm, weich und rund. Einfach edel! Natürlich sherry-lastig. Trotz der sehr dunklen Farbe kein Holz im Geschmack. Aber Kakao. Mit einem Tropfen (!) destilliertem Wasser wurden Sherry und Kakao noch intensiver. Jetzt kam sogar die Sherry-Traube selbst zum Vorschein. ... Ich habe meine Konzentration auf alle Versuche, dieses Erlebnis verbalisieren zu wollen hier einfach eingestellt und einfach nur noch genossen. jetzt hoffe ich auf ein Angebot von Boris, welches ich meiner Frau vorsichtig beibringen kann - ohne daß sie vor dem Abnicken einen Herzinfarkt bekommt. Welch ein Tropfen!! Meggi servierte uns zum Whisky kleingeschnittenes Weißbrot, italienische Hartwurst, frischen Barolo-Peccorino und alten Parmaggio reggiano, was sehr gut mit dem Whisky harmonierte. Dabei entwickelten sich Gespräche über Gott und die Welt; ganz von alleine und zwanglos. Die Chemie schien zu stimmen. So war aus Abend und Morgen der nächste Tag und wir gingen mit der Gewißheit auseinander, daß dies bestimmt nicht unser letztes Treffen gewesen sein wird. gruß, timmi 03.2004 Kein spezielles Thema Tasting am 14.03.2004 Kein spezielles Thema ================================= (Anm. der Tipse) Von diesem Tasting gibt es nur eine Auflistung der verkosteten Whiskys Dalmore OA 12 The black Isle 40% Glenlivet OA 21 Archive 43% Glenmorangie OA 18 18Jahre 43% Glenrothes Adelphi 12Jahre 1997 Cask 8710 56,5% Laphroaig Signatory 11 Jahre Unchillfiltered Collection 25.02.1992- 03.11.2003 Port Cask Finish 46% Blackadder Smoking Islay (Laphroaig) 55% non chill filtration non added Colour Strathisla GM 30 Jahre 40% Santa Teresa OA Rum-Likör 40% El Dorado OA 15 Jahre Aniversario 43% (Rum) Pampero OA ReservaExclusiva 40% (Rum) Pyrat OA Pistol 40% (Rum) Pyrat OA XO 40% (Rum) Trois Rivieres OA 1989 45% (Rum) 06.2004 Rum Tasting 1 Tasting am 13.06.2004 Rum Tasting 1 ============================ (Anm. der Tipse) Auch von diesem Tasting gibt es nur eine Auflistung der verkosteten Rums Bacardi Reserva Superior 8 Y 40% Malecon 21 Y 40 % Malecon Reserva Imperial 20 % El Dorado 21 Y 43 % Enmore Old Demerara 1980 20 Y 40 % Matusalem Gran Reserva 15 Y 40 % Pampero Carribean Reserve 9 Y 46 % 06.2004 Aberlour – Highland Park Tasting am 20.06.2004 Aberlour – Highland Park ===================================== Hallo Tasting-Freunde, insbesondere Timmi, Manfred und Paul heute möchte ich von unserem gestrigen Tasting bei Boris berichten (20.06.2004), um euch ein wenig „die Nase lang“ zu machen und die Lust auf Mehr zu wecken! Der Text ist etwas länger ausgefallen. Am Besten ausdrucken und in aller Ruhe lesen. Wir trafen uns um 17.00 Uhr in geselliger Runde – jeder hatte etwas mitgebracht. Schnell einigte man sich auf eine Sherry-Verköstigung mit den Schwerpunkten eines AberlourTastings und eines Highland-Park-Vergleichs. Den Anfang machte jedoch der Glenkinchie 1989/2002 Distillers Edition – Amontillado Cask 43%. Eine Gute Entscheidung, denn die Honignoten in der Nase hielten nicht was sie versprachen. Auf der Zunge und im Abgang sehr alkoholisch, völlig untypisch für einen Lowlander. Wenn dieser Whisky etwas atmet, hilft ihm das zwar, jedoch von Sherrytönen ist nichts zu spüren. Insgesamt enttäuschend für eine Distillers Edition. Von nun an ging`s qualitativ stark bergauf! Für das Aberlour-Tasting standen folgende Abfüllungen bereit: a) Aberlour 15y Cuvie Marie d`Ecosse – Bourbon/Sherry-Mix, 43% (für den französischen Markt) b) Aberlour 15y sherry wood finished, 40% c) Aberlour a`bunadh, 59,8% a) ein Genuß! – Weiche, blumige Nase, komplex, etwas Holz im Abgang b) kaum zu Glauben, dieser Unterschied bei gleichaltrigen Abfüllungen. b) ist die gesteigerte Form des a): sehr fruchtige Noten in der Nase, Trauben, exotische Früchte, sehr weich, buttrige Noten im Geschmack – ein erstklassiger Whisky für Freunde des leichten Gaumens. Im Sommer sehr zu empfehlen. c) Der a’bunadh 59,8% - welch ein feiner Stoff! Das Aroma fast wie Rum, buttrig, sahnig, der hohe Alkoholanteil ist auszuhalten, im Abgang etwas fruchtig (Kirsch?) und wieder Rum. Mit etwas Wasser hervorragend. Könnte einer meiner Lieblinge werden. Auch Boris will sich alsbald eine Flasche zulegen. Zwischen Aberlour und Highland Park gönnten wir uns einen Lückenfüller: Clynelish Signatory 1989 South African Sherry Butt 43% Der Whisky erfüllte seinen Zweck als „Pausenwhisky“ und würde in einem anderen Tasting (nicht im Anschluss an die Sahnebombe a’bunadh) sicher besser abschneiden. So fällt er im Vergleich etwas ab, obwohl er durchaus angenehm auf der Zunge erscheint. Im Nosing und Tasting sind Gewürze zu spüren, etwas Walnuß, wenig Sherry. Nun waren einige Scheiben Brot und ein/zwei Glas Wasser angesagt, denn es galt die Sinne für Highland Park zu schärfen. Die 18jährige neue HP-Standardabfüllung wartet mit einer Überraschung auf. Nach dem ganzen Sherry-Genuß sind die rauchigen Noten extrem deutlich zu spüren. Ein Allrounder, sehr komplex und lecker. Boris reicht zum Vergleich die alte 18jährige Abfüllung (runde Box und einhellig ansehnlichere Flasche) und es ist deutlich weniger Rauch zu spüren. Anschließend kam aus meiner Sicht das Highlight des Tastings obwohl noch weitere Höhepunkte folgen sollten: Highland Park vintage 1980, 23y, 54,8%, single cask. Die Komplexität des 18y wird noch übertroffen, es sind intensive Fruchtaromen (Rosinen) zu spüren, nur noch wenig Rauch. Ein erstklassiger Whisky und seinen immensen Preis wirklich wert! Nun war der offizielle Teil des Tastings abgeschlossen, aber eigentlich ging´s jetzt erst richtig los! Boris kredenzte aus seiner berühmten Käseauswahl Trüffelkäse (Bianco Sottobosco) und Parmesan; ich hatte Wildsausalami mitgebracht und Baguettebrot war ausreichend vorhanden. Und wenn es schon so gemütlich wurde, hatte Boris noch etwas Besonderes anzubieten: Glen Grant 33y – Peerless Collection 1970/2003, first fill sherry cask 53,6%, Flasche 41 von 98! Der Stoff ist so dunkel, man kann nicht durch die Flasche sehen. Sherry ohne Ende! Tanine, deutliche Holznote, etwas bitter im Abgang aber nicht störend. (Lecker Stöffchen!) Marco hatte noch einen Talisker 1990 Distillers Edition, 45,8% dabei, den wir natürlich auch nicht verachteten. Und wenn es schon rauchig wurde, kredenzte Boris gleich noch einen geräucherten Käse (L’Affumicato) dazu, dessen Aroma nach Wald und Rauch seinem Namen alle Ehre machte. Der Talisker Dist. Edition ist übrigens ein Islay-Gedicht und der Käse paßte unübertroffen in diese Geschmacksrichtung. Die Bonner Runde wäre nicht die Bonner Runde, wenn eine Flasche von Uwe unprobiert zurück ging! Auchroisk – Cadenheads 1989/2002, 46%. Ein außergewöhnlicher Whisky, wie Cadenheads wohl fast immer aus den Fässern etwas a-typisches zum Destillerie-Charakter hervorbringt. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch wahrnahmen waren eindeutige Kokusnussaromen, die jedoch im Glas schwanden und etwas Rauch. Jetzt fehlte nur noch der krönende Abschluß und der wurde rasch gefunden: Ardbeg 1977 – ein vollmundiger Islay, aber den sollte jeder selbst einmal probiert haben....... Wenn ich richtig gezählt habe, haben wir 12 Whiskys verköstigt. Erstklassige Leistung – großer Sport!!! Mir – und ich denke auch allen anderen – hat es großen Spaß gemacht! Der Abend endete gegen 21.15 Uhr (zumindest für Michael und mich). Zuvor haben wir aber noch unsere nächsten Tasting-Wünsche abgestimmt. Wir wollen ein Distillerie-Tasting von GLENMORANGIE durchführen. Es wird mitgebracht: Marco – burgundywood Werner – portwood Uwe – madeirawood Michael – 18y Wenn die übrigen Teilnehmer noch einen weiteren Glenmorangie mitbringen könnten, wäre dies super. Ansonsten bringt einfach einen Stoff mit, der in diese Richtung paßt! Das Tasting möchte Boris mit geräuchertem Lachs verfeinern (nicht der übliche Supermarkt-Fisch). Als Termine wurden der 25. Juli und der 29. August festgehalten, wobei ihr euch bitte bei Boris melden wollt, ob euch beide Termine zusagen, da wir nicht ausschließen möchten, an beiden Tagen jeweils ein Tasting durchzuführen. Boris hat noch ein Käse-Tasting vorgeschlagen, welches wir bei dieser Gelegenheit besprechen könnten. Im Herbst wollen wir dann Richtung Islay gehen. Boris, wir sollten uns gestern in dein Forum mit Name und Adresse eintragen, was wir natürlich vergessen haben. Vielleicht schilderst Du noch einmal in einer e-mail Funktionalität und Nutzen dieses e-mail-Forums (oder war es Internet?), damit alle ihre Daten zur Verfügung stellen. Viele Grüße aus Sankt Augustin Werner 09.2004 Kein spezielles Thema Tasting am 19.09.2004 Kein spezielles Thema ================================== (Anm. der Tipse) Auch von diesem Tasting gibt es nur eine Auflistung der verkosteten Whiskys Talisker OA 20 Jahre 1981 – 2002 62% Glenrothes OA 13 Jahre 1987 – 2000 43% Glenrothes OA 24 Jahre 1972 Resticted Release 2.11.1972 – 26.03.1996 43% Linkwood 12 Jahre Flora und Fauna 43% Glenmorangie OA 28 Jahre Tain L´Hermitagr Ltd Edition 1975 – 2003 46% Knockando 12 Jahre 100. Anniversary 1986 – 1998 43% Sazerac Info lt. Wikipedia: Der Sazerac ist ein klassischer Cocktail und eng mit dem Old Fashioned verwandt. Wie dieser besteht er aus einer Spirituose, Zucker, Wasser und einem Bitter. Beim Sazerac wird als Basisspirituose amerikanischer Rye Whiskey (Roggenwhiskey) oder Cognac verwendet und als Bitter Peychaud's Bitters. Als Besonderheit tritt hinzu, dass das Gästeglas zuvor mit Absinth benetzt wird, zudem wird der Sazerac im Gegensatz zu einem Old Fashioned ohne Eis im Glas serviert. 12.2004 Islay Tasting am 19.12.2004 Islay ===================== (Anm. der Tipse) Auch von diesem Tasting gibt es nur eine Auflistung der verkosteten Whiskys Ardbeg Douglas Laing 24 Jahre 10.1975 – 05.2000 unchill filtered 50% Bowmore OA Caskstrengh Ohne Altersangabe 56% Bowmore OA 21 Jahre 21 Jahre 43% Bowmore Sea Dragon 30 30 Jahre unchill filtered 43% Bruichladdich OA 18 Jahre 1984 – 09.2002 unchill filtered 46% Caol Ila OA Hidden Malt 12 Jahre 43% Linkwood 13 Jahre Signatory Vintage 30.11.1988 – 12.11.2002 Cask 4848 unchill filtered 43% 03.2005 Kein spezielles Thema Tasting am 13.03.2005 Kein spezielles Thema ================================== (Anm. der Tipse) Auch von diesem Tasting gibt es nur eine Auflistung der verkosteten Whiskys Glenfarclas OA 21Jahre 21 Jahre 43% Tomatin 21 Jahre Whisky Wizzard 1980 – 2003 Cask 5 43% Buffalo Trace (Bourbon) George Dickel (Tennessee Whiskey) Markers Mark (Kentucky Straight Bourbon) 06.2005 20. bis 24. jährige Tasting am 12.06.2005 20. bis 24. jährige ============================== Hallo liebe Whiskyfreunde, man hat mich mal wieder auserkoren, die Eindrücke über unser Whiskytasting vom 12.06. bei Boris festzuhalten und an alle zu verteilen. Gleich eines vorneweg: Es war mal wieder etwas ganz Besonderes!!! Anwesend waren Boris, Marco, Michael, Uwe und ich. Boris konnte trotz der Medikamente Whisky schlucken (und nicht spuken) und Uwes Tochter war so nett, erst am 14.06. das Licht der Welt zu erblicken. Sie gönnte ihrem Vater wohl noch ein paar gute Tropfen! Bevor wir mit unserer Runde der 20- bis 24jährigen starteten, hatte Michael – weil gerade offen – die 25jährige GM-Abfüllung von Glen Grant, 40% zum Einstieg mitgebracht. Doch diese Abfüllung zeigte sich überraschend scharf und alkoholisch, obwohl nur 40% Alkoholgehalt. Der Abgang war trocken und mittellang. Alles im allem eine herbe Enttäuschung, besonders wenn man an den leckeren Stoff der Peerless Collection aus gleichem Hause denkt. Im TWS hat dieser Whisky einen gelben Stern und zählt somit zu den besten erhältlichen Whiskys??? Um diesen Eindruck mit Nachdruck entgegen zu treten, lies Boris sofort den HP 1980 23y mit 54,8% Fassstärke folgen. Dieses Fass-Nr. 7367 durften wir bereits mehrmals kosten und es war wie immer ein Hochgenuss. Butter-Toffee und Sherry mischen sich bei für 54,8% überraschender Milde auf der Zunge. Der Lange Abgang mit ein klein wenig Torf rundet die Sache ab. Mit etwas Wasser wird er noch beeindruckender. Jetzt starteten wir mit dem eigentlichen Tasting, denn der HP stand zunächst gar nicht zur Wahl. Die nächsten Tropfen hatten es natürlich jetzt etwas schwerer: Von GM Connoisseurs Choice hatten wir einen Teaninich 46% 1983/2004 auf dem Tisch. Obwohl nicht so besonders, besticht er doch durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis. Deutlich vernahmen wir die für die Highlands typische Zitrusnote bei ordentlich buttriger bzw. cremiger Konsistenz. Der Whisky kommt mild über die Zunge, kein Holz, ein leichter Sommerwhisky. Gestern habe ich ihn nochmals gekostet und nach dem ersten (Gewöhnungs-) Glas, schmeckte er mir noch besser als beim Tasting. (Sicher der HP-Effekt.) Weiter ging´s mit einer Signatory-Abfüllung von Ardmore 1977/2001 (23y) mit 43%. Nach dem ersten Schluck schaute ich Marco verwundert an, der diesen Blick schon erwartet hatte, weil dieser Whisky von ihm kam. Aus meiner Sicht ist er nicht zu beschreiben. Sehr angenehm und leicht. Wieder, trotz des Alters, kein Holz zu spüren. Nach reiflicher Überlegung stimmte ich für eine Grassnote, welche die Anderen bestätigten. Aber wie gesagt, kaum zu beschreiben. Für meine eigene Bewertung habe ich ihn höherwertig eingestuft. Die folgende 21jährige GM-Abfüllung von Mortlach mit 40% konnte nicht ganz die oft guten Beurteilungen der Profis erfüllen. Weich, mit ganz wenig Torf, etwas Sherry und kaum Holz. Dieser Whisky braucht kein Wasser. Jetzt kam etwas Besonderes auf den Tisch. Die OA von Knockdhu, 23 Jahre cask strenght 57,4%. Davon gibt es nur 3.200 Flaschen. Sehr fruchtig mit Kakao-/Schoko-Noten. Rosinen und Vanille wollen wir entdeckt haben. Sehr angenehme 57%! Boris hatte eine offene Kakaopulver-Packung zur Verfügung, um die Aromen zu vergleichen. Eindeutige Parallelen wurden festgestellt. Schade, dass diese Flasche im Handel nicht mehr zu haben ist. Jetzt gibt´s nur noch 3.199 Stück! Mit ein wenig Wasser entfalteten sich zusätzlich Sherrynoten. Nicht ganz so genüsslich wie der HP 1980, aber auch nicht unbedingt zu vergleichen. Ein Spitzenwhisky. Der Glen Elgin 1978/2000 (22y) 53,3% von Signatory hatte es nun wieder etwas schwerer. Trotzdem überzeugte er als Sommerwhisky. Frisches Zitrusgrass glaubten wir zu spüren. Der Tropfen öffnet sich schön mit etwas Wasser. Immer etwas anders als die Originalabfüllungen kommt Cadenhead mit seinen Whiskys daher. So auch diesmal mit einem 20jährigen Glentauchers bei 57,2% Fassstärke. Ein sehr ungewöhnlich malziger Whisky mit fruchtigen Bananen-Noten. Michaels Geschmack traf dieser Whisky nicht. Doch wer Cadenhead kennt, rechnet immer mit Überraschungen. Für mich liegt er im Trend. Der BrennereiCharacter von „nelkenartiger Trockenheit“ ist jedenfalls nicht vorhanden, wohl eher schon die „malzige Süße“. Nach soviel cask strength werden jetzt meine Notizen etwas dürftiger. Für die nun folgende 23jährige RMS-Abfüllung von Glendullan aus dem Jahre 1972 mit wiederum 62,43% Fassstärke habe ich mir nur notiert: Aroma – karamellisierte Süße. Immerhin habe ich die Notiz mit einem (+) versehen, was ihn als vorzüglich kennzeichnet! Laut Michael Jackson sollte Heidekraut, Blumen und Laub untermalt von kerniger Malzigkeit zu spüren sein. Naja, dazu reichte es wohl nicht mehr bei mir. Für alle etwas überraschend, waren in den Abfüllungen nur wenig oder gar kein Holz zu vernehmen. Für dieses Alter hatten wir diese Noten etwas intensiver erwartet. Vielleicht beim nächsten Tasting am 9. oder 11. September bei Boris. Wir wollten mal einen Freitag als Alternativtermin offen halten. Dann kommen 25- bis 29jährige zur Verkostung. Jetzt schlug - wie fast immer – Boris´ Stunde. Er verwöhnte uns mit spanischen Spezialitäten wie Wurst- und Schinkenaufschnitt sowie Salami, Käse und Oliven. Wieder ein super Geschmackserlebnis! Passt einfach immer nach einem gelungenen Tasting. Ganz zum Schluss kamen noch ein paar alte Bekannte auf den Tisch: Der Talisker 20y und der Dalmore 1973 (30y). Der Talisker kommt mit 62% daher und überzeugt im Aroma mit leichten Toffee-Noten, fruchtig süß mit angenehmen Torfeinschlag. Der überraschenden Milde folgt eine Explosion im Abgang. Mit etwas Wasser wird er zum Gedicht, aber der Abgang bleibt beachtlich. Zum Dalmore habe ich mir keine Notizen mehr gemacht. Ich kann mich aber noch an viel Sherry erinnern! Boris, beim nächsten Mal kommt der zur Eröffnung auf den Tisch, abgemacht? So, dass war´s mit meinen Erinnerungen. Bleibt mir nur noch einmal Uwe recht herzlich zu gratulieren und die besten Wünsche für Sarah und die Mutter zu übermitteln. An Manfred noch mal die herzliche Einladung, im September doch wieder teilzunehmen. Du bist immer herzlich willkommen! Und Timmi, ab jetzt keine Ausreden mehr! (Alkohol desinfiziert!!!) Viele Grüße Werner 12.2005 Ü30 Tasting am 02.12.2005 Ü30 ==================== (Anm. der Tipse) Von diesem Tasting gibt es auch nur eine Auflistung der verkosteten Whiskys (aber schon mit Geschmacksbeschreibungen) Glenfiddich 30 Jahre OA 40% Aroma: Ausgewogen, Eichenholz, Sherry, fruchtig – Noten von Sherry, Frucht, Schokolade, Ingwer Geschmack: Blumige Süße, vielfältig, Sherry, leichte Holz-Note – deutlich Sherry, Rosinen, Schokolade und Ingwer Abgang: Ungewöhnlich lang und trocken mit Honig Glen Elgin 1968 36 Jahre Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice 06.1968 – 10.2004 46% angenehm, weich, nach Honig und Mandarine Glen Albyn 1975 mittelschwer, malzig, trocken, Aperitif Glen Albyn 1974 30 Jahre Signatory Vintage 19.04.1974 – 13.05.2004 Cask 1597 Bottle 100 von 169 55,9% Aroma: seetangartig, erdig, Mandeln Geschmack: warm und sprudelnd, würzig, leicht nussig. Abgang: leichte Schärfe und Anflug von trockener Eiche. Glen Keith 1967 32 Jahre Gordon & MacPhail 1967 – 1999 40% gut ausbalancierter starker Sherry, Trockenfrüchte mit zarten Anklängen von Bitterschokolade Aroma ist sherrysüß und macht reifen, schweren Früchten Platz. Abgang ist lang und reich, wiederholt die süßen Früchte und Sherry. 03.2006 Islay, Jura Tasting am 24.03.2006 Islay, Jura ========================= Eines sei vorweg gesagt: diejenigen, welche nicht teilnehmen konnten (Uwe, Manfred, Mirko, Timmi), haben ein echtes Event verpasst. Noch lange werden die Teilnehmer diesen Abend in guter Erinnerung behalten. Nicht nur, dass der Laphroaig 30y einzigartig war (dazu später mehr), auch die weiteren Gaumenfreuden nach dem eigentlichen Tasting waren etwas ganz Besonderes. Wir mussten alle eine gewaltige Kondition nachweisen und ich bin froh, dass ich die folgenden Notizen weitergeben kann, denn bei einer solchen Vielzahl von Eindrücken geht doch auch viel verloren.... Wir konnten erstmalig Stefan (Strich) in unserer Runde begrüßen und er erlebte gleich zu seinem ersten Tasting einen herausragenden Abend. Im Whisky-Tasten noch etwas unerfahren, belebte er doch in angenehmer Weise unsere Runde. Stefan, wir hoffen es hat Dir gefallen und Du kommst demnächst öfters, denn Deine Beiträge waren durchaus hilfreich und vervollständigten mehrfach die Fülle unserer Eindrücke. So, jetzt aber zum Ablauf des Abends. Am besten Ihr druckt Euch diesen Bericht aus und genießt die Erinnerungen bei einem leckeren Gläschen in einer stillen Ecke, denn er fällt diesmal etwas länger aus! Gleich Eingangs sei erwähnt, dass wir doch tatsächlich mit einem Kasten S. Pellegrino hingekommen sind. Für das, was jetzt folgt, ist dies durchaus einen Hinweis wert! Zu Beginn überreichten wir (Marco, Micha und ich) auch im Namen von Uwe unserem Gastgeber eine Flasche Linkwood GM 1972 (Geburtsjahr von Boris) für die bisher erlebte Gastfreundschaft und Bewirtung. Wir hoffen, die kommt gut an Boris – und wir freuen uns auf noch viele gemeinsame Stunden! Wir starteten mit einer Vielzahl von Flaschen, die nicht unbedingt alle von Islay stammten. So genau nehmen wir es ja nicht und so waren auch die Inseln Skye und Jura vertreten. Gleich zu Beginn mussten wir einige Flaschen aussortieren, da es sonst zu viele wären. So war der neue 16y vintage von Bowmore doppelt vertreten, denn Stefan hatte extra ein Exemplar für diesen Anlass gekauft und Marco hatte bereits eine geöffnete Flasche dabei. So kam Stefan in den Genuss, gleich zu Beginn seiner Karriere ohne eigenen Beitrag teilnehmen zu dürfen. Es sei ihm gegönnt!!! Außerdem blieben zwei Talisker (Distillers Edition 1991 und der neue 18jährige) sowie der Laphroaig 10y auf der Strecke. Es blieben übrig: Isle of Jura – Stillman’s dram – 27y, Bowmore vintage 1989 16y – nicht kühlgefiltert, Bowmore 1982 – Signatory single cask 22y, Bruichladdich – Duncan Taylor Rare Auld 39y, Classic of Islay (Lagavulin) – JWWW single cask bottled 2004, Laphroaig 15y, Laphroaig 30y => it was still a long way to go! Zur Einstimmung gönnten wir uns aber zunächst ein Gläschen des HP 1980 Single Cask 54,8% von Marco (man gönnt sich ja sonst nichts). Dieser Malt zählt zu meinen Favoriten, aber Marco ist er zu sherrylastig. Er steht halt mehr auf die schweren Islays (auch nicht schlecht). Zum Ende unseres Tastings war die Flasche noch halbvoll und Stefan und ich durften uns den Rest brüderlich teilen. Marco, den werde ich in den kommenden Wochen sicher mit wohlwollenden Gedanken genießen. Vielen Dank! Dann ging´s los: Isle of Jura 45% - Stillman’s dram – 27y Obwohl nicht von Islay, nahmen wir ihn mit in unser Tasting auf, weil die Abfüllung viel versprach. Die Reihe der Stillman´s dram beinhaltet single cask Abfüllungen, die von den Stillmen der jeweiligen Distillerie ausgesucht werden. Doch der Isle of Jura hatte es unerwartet schwer im Nachklang des HP und in Erwartung der Islay-Whiskies. Aroma: Kein Rauch, kein Torf, der Whisky braucht etwas Luft, Sherry, Boris meint Birne zu erkennen, weiche Säure, wir fanden „matschiges Obst“ trifft als Beschreibung dieses Aroma am Besten. Geschmack: bleibt zurückhaltend, hat süße Nuancen (Nuss?). Abgang: kurz, etwas salzig, leichte Trockenheit, etwas Schärfe. Ein gefälliger Whisky. Micha meinte „easy drinking“; dies trifft unsere Eindrücke recht gut. Wie beim letzten Tasting hat es der Eröffnungswhisky (Glenfiddich 30y) etwas schwer. Vielleicht sollten wir die Abfüllung beim nächsten Mal (falls noch etwas da ist) an zweiter oder dritter Stelle verkosten. Nach unserem Tasting probierten wir nochmals den Glenfiddich 30y und er gewann deutlich an Eindrücken gegenüber der ersten Verkostung. Bowmore vintage 1989 – 16y – 51,8% Dieser Whisky wurde nicht kühlgefiltert und stammt aus einer Vermählung von 134 Bourbonfässern. Aroma: Klassischer Islay, Torf, aber mit leckerer Toffee-Note, Mandeln (Marzipan), Boris meint ihm wohlbekannte Bowmore-typische Seife zu vernehmen, dem wir Anderen jedoch nicht folgen können. Geschmack: Für die Fassstärke relativ rund aber mit Biss, die torfige Note lässt etwas nach und Kaffeeröstaromen und Früchte treten in den Vordergrund. Abgang: Schärfe ist da, etwas salzig mit leichter Pfeffernote. Ein leckerer Bowmore, der uns jedoch „nicht vom Hocker haut“. Sicher eine der besseren Abfüllungen, die mit der 17jährigen Standardabfüllung mithalten kann. Bowmore 1982 – Signatory – 22y – 51% Single Bourboncask #1814 – 2.8.82/18.5.04 Das erste Highlight des Tages – und es sollte nicht das Letzte bleiben. Doch die Eindrücke sind etwas schwer zu umschreiben. Aroma: nach dem 1986er Bowmore spürt man hier nur sehr wenig Torf und Rauch und eine angenehme, weiche Süße. Geschmack: für seine 51% überraschend mild (wo bleibt denn nur der Bowmore?), leichte Kaffeeröstaromen und jetzt auch etwas Kakao, die permanente Süße überdeckt viel. Mit etwas Wasser wird er wesentlich komplexer mit einer dichteren Aromenfülle. Abgang: gefällig und weich, am Ende kommt dann doch etwas Biss. In einer Blindverkostung würde man diesen Whisky nicht als Bowmore identifizieren, wahrscheinlich nicht einmal als einer von den Islays, aber ein toller Stoff. Bruichladdich - Duncan Taylor Rare Auld – 39y – 41,4% Single Bourboncask #190 – 1/1966/1/2005 Ein weiteres Highlight und eine Superüberraschung (jedenfalls für die unter uns, die Bourbon mögen). Aroma: Ein Bruichladdich, wie immer ohne Torf, mit Vanille und Klebstoff („Vanille-Uhu“), dass Bourbonfass kommt durch, aber auch weiche aromatische Eiche. Geschmack: Jim McEwan hat eine Filiale in USA aufgemacht! Ohne Quatsch, dass ist ein waschechter Bourbon (und ich muss es wissen, als echter Bourbon-Hasser!). „Der kommt als Schotte und geht als Ami!“. Sehr mild und weich – ein echtes Gedicht. Abgang: Sehr mild und gefällig, nicht zu kurz. In einer Blindverkostung geht dieser Whisky als eleganter Bourbon durch. Man hätte Schwierigkeiten ihn Schottland zuzuordnen und der Insel Islay schon mal gar nicht. Wirklich total „neben der Schnur“. Classic of Islay von JWWW (Lagavulin) – 58,3% Alter unbekannt, bottled 2004 – Single cask #9666 Aroma: Ja, da ist er wieder, unser rassiger Lagavulin. Torf, Torf, Torf, Rauch und Salz, Räucherspeck eben. Geschmack: Rauch und Bitterschokolade, etwas Salz. Abgang: Runder Abgang und warmer Rauch. Etwas Schärfe und Salz. Ein wirklich guter Lagavulin, sehr zu empfehlen. Für seine 58,3% sehr gefällig. Wasser schadet ihm nicht. Ich habe mir sofort eine Flasche angeschafft. Laphroaig 15y – 43% Aroma: der Whisky braucht Luft, oder wir wieder eine freie Nase nach dem Lagavulin!?!?!? Nach einer Weile kommt der milde Torf durch, etwas Medizin (Jod?) und eine feine Süße. Geschmack: fruchtig süß und mild, Jod. Abgang: Rund und trocken, torfig. Sehr gefällig. Ein feiner Whisky für jede Gelegenheit, nicht so mächtig und torfig, wie sonst die Laphroaigs. Nun stand der absolute Höhepunkt des Abends an: Laphroaig 30y – 43% Aroma: „Nix, was ich jemals gerochen habe“ (Boris). Medizinische Noten im floralen Bett. Eine dichte Komplexität, etwas Holzpolitur, süße Malzigkeit und Rumnoten. Man kann gar nicht mehr aufhören, die Aromen zu genießen. Ich frage mich kurze Zeit, ob der satte Bernstein (Farbe) von Zuckerkulör kommt – ist mir dann aber ganz egal. Geschmack: unglaublich mild kommt der Rauch, cremige Konsistenz, sehr komplex => wie viele Aromen hat der eigentlich? – WELTKLASSE!!! Abgang: Gewürze (Nelken?), „rund“ ist als Attribut viel zu schwach, Wahnsinn! Das höchste Lob, welches Boris für einen Whisky zu vergeben hat, ist wohl „der ist jawohl total neben der Schnurr“. Im Ernst, in der Flaschenbeschreibung stand der schöne Satz: „Moments such as this come but once in a lifetime“. Dies ist nicht übertrieben und wir Alle waren froh, diesen Moment gemeinsam genießen zu können. Glaube nicht, bisher einen besseren Whisky probiert zu haben, einschließlich der Ardbegs, HP´s und Macallans. Der 15jährige neben dem 30jährigen Laphroaig erscheint jetzt recht schwach. Aber interessanter Weise kann man jetzt wieder deutlich Rauch und Torf wahrnehmen, der nach dem Classic of Islay fast total verschwunden war. In dieser kulinarischen Hochstimmung bereitete Boris eine seiner berühmten Käseplatten vor. Die Zwischenzeit nutzten wir Anderen, um beeinflusst durch das Schoko-Whisky-Tasting bei Reifferscheid aus der Vorwoche, dies auch in unserem Kreis zu probieren. Micha hatte zwei Sorten 100% Kakao (harter Stoff) und ich eine 70%ige Ausgabe, jeweils von Domori, dabei. Boris hatte noch ein Exemplar seiner 68%igen Regenwaldschokolade mit wildem Kakao (weniger als 6 to weltweite Jahresernte) vorrätig. Pur bedeuten 100% Kakao doch eine Herausforderung für zarte Gaumen, obwohl die Geschmackseindrücke doch überraschend flach bleiben. Die 70%ige Domori ist da schon wesentlich inhaltvoller. Die Schokolade mit dem wilden Kakao hingegen zeigte Fruchtaromen und kommt weniger kräftig als die Domoris über die Zunge. Die Kakao-Aromen sind jedoch voll da => unser Favorit. Wir hatten noch etwas Laphroaig 30y in unseren Gläsern und begingen doch tatsächlich den Frevel, diesen mit Schokolade zu verkosten. Zusätzlich reichte ich noch den 30 Jahre alten Glenfiddich, der jetzt doch deutlich gegenüber unserem letzten Abend an Eindrücken gewann. Beide Whiskies ergänzten sich hervorragend mit der leichten (oder auch starken bei 100%) Bitternis der Schokoladen. Eine besondere, wenn auch recht kostspielige Gaumenfreude. Der Glenfiddich hat mich als Methusalem bislang recht enttäuscht. Wir waren uns in der Diskussion aber einig, dass man herausragende Whiskies immer in Verbindung mit ein oder zwei anderen Whiskies verkosten sollte. Erst dann werden die Vorteile des alten Stoffes gegenüber Standardabfüllungen richtig deutlich. Wenn man den Whisky alleine genießt, fehlt einem der direkte Vergleich und man benötigt schon sensible Geschmacksnerven und viel Erfahrung, um die gute Eigenschaften entsprechend würdigen zu können. Ich jedenfalls bin wohl noch nicht so weit! Der Glenfiddich ist in seinem Ansehen bei mir jedenfalls erheblich gestiegen. Boris kam jetzt mit der Käseplatte herein. Angesichts der erneuten Gastfreundschaft zahlten die Anwesenden nicht nur die vereinbarten 15 Euro für den Laphroaig, sondern jeder legte gleich freiwillig 5 Euro drauf, beeindruckt durch die noch bevorstehenden Gaumenfreuden. (War gut angelegtes Geld!) Denn Boris hatte noch von einem Tasting unter Freunden, einige Weinflaschen geöffnet, die natürlich wunderbar zum Käse passen würden. Und wir wären nicht der Bonner Whiskyclub, wenn wir davor zurückschrecken würden. (Übrigens, „Bonner Whiskyclub“ ist ein recht neutraler Name. Mein Vorschlag ist, in Anlehnung an Duncan Taylors aktueller Serie „Battlehill“ [lauter junge Whiskies unter 10 Jahren], Whiskyclub „BB Bottle-Battle“. Macht doch mal jeder einen Vorschlag für einen Namen!) Jetzt wird es aber schwierig. Ich hoffe meine Notizen beinhalten nicht zu viele Fehler, auf jeden Fall wird die Schrift undeutlicher….. Zunächst gab es noch eine weitere Überraschung: Wer mag schon richtigen Speck, ich meine weißen Speck ohne Schinken? Ich NICHT!!! – Doch Boris trat mal wieder den Gegenbeweis an. Ein italienischer Gewürzspeck, in der Marmorwanne gereift, kam auf dem Baguettebrot wirklich gut. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen. Jetzt zum Käse. Darüber habe ich leider keine detaillierten Notizen. Wie denn auch, es gab keine Etiketten zum abschreiben…. und Boris´ interessanten mündlichen Ausführungen konnte ich vielleicht geistig noch folgen, aber die Umsetzung in eine Niederschrift klappte nicht mehr so gut! Gewinner war jedenfalls ein englischer Edel-Schimmelkäse (das die Tommys so was können?!?!?). Zusammen mit dunklem Kräuterbrot (Kümmel) war dies echt „der Bringer“! Auf den weiteren Plätzen landeten ein deutscher Hartkäse aus dem Allgäu und ein deutscher, cremiger Schimmelkäse. Aber die anderen Sorten waren ebenfalls nicht zu verkennen, darunter ein herzhafter Käse, der mit Marmeladenfüllung gereift war und ein in Asche gewälzter Weichkäse. Alles erstklassige Gaumenfreuden. Gemächlich fingen wir mit dem inzwischen dritten Tasting (Whisky, Schoko-Whisky, Käse-Wein) an diesem Tag an. Die Käsesorten wurden erst einmal kurz probiert, dann der erste Wein aus Frankreich: Clos du Caqillon – Côtes du Rhône – 14,5% Wie alle Weine, lag dieser bei kräftigen 14% Alkohol. Im Aroma und Geschmack machte sich Blaubeerkuchen breit. Sehr lecker. Und jetzt wieder Käse…, dann aus Argentinien einen Hacienda del Plata – Malbec 2003 aus der Provinz Mendoza – 14,1% Wir nahmen deutlich Honig und Gewürze wahr. Und jetzt wieder Käse und Speck mit Pfeffer…, dann erneut aus Argentinien ein Hacienda del Plata – Malbec 2002 aus Zagal – 14,0% Ein junger fruchtiger Wein und großem Potential, vielfältiges Aroma, deutlich feine Tanine. Un jetzsch wiiedaa Kaas…, da noch ens ene Franchzoose, hicks… (ode su)…. (Nein, Spaß beiseite, noch ging´s ganz gut, ohne zu lallen). Casa de la Ermita – Jumilia 2001 – 14,5% Etwas ganz Besonderes und eine Entdeckung von Boris. Der Wein wird aus der Traube „Petit Verdot“ gekeltert, was ausgesprochen selten der Fall ist, da diese Rebsorte wenig ertragreich ist. Tanine ohne Ende, aber trotzdem Struktur und Komplexität. Trocken und geschmacksintensiv, weiche Holznote, deutlich Cassis (Johannisbeere) und leichte Pfeffernote. O-Ton Boris: „Der kann…“ Und jetzt wieder Speck mit Pfeffer und etwas Käse…, dann zum guten Schluss wieder aus Argentinien: VVV Vicente Vargos Videla – Malbec (Reserve) 2001 aus Mendoza – 13,9% Erneut ist Tanine da, aber mild. Zum Abschluss einfach nur lecker, lecker, lecker…. Und noch etwas Käse auf Baguette…. Es bleibt ein unvergesslicher Abend mit wahnsinnig vielfältigen Geschmackserlebnissen. Kaum zu glauben, dass unsere vergangenen Whisky-Tastings 20y bis ü-30y noch zu toppen war. Gemeinsam sind wir der Meinung, dass wir unsere lässig, lockere Art beim Tasting beibehalten sollten. Es ist immer ein besonderer Genuss - auch die Unterhaltungen die wir über unser Lieblingsgetränk führen können. Schön, dass es nicht hoch wissenschaftlich ist, wie in vielen anderen Tasting-Clubs und dass wir auch Freude an anderen Stilrichtungen (Bourbon, Rum, Tequilla, Wein …) haben. Den gerade beim Rum und Tequilla brechen die Hersteller zu höherem Niveau auf. Zwischendurch gab Boris noch den Rest seines Single Grains Invergorden 38y weiter, um Stefan davon zu überzeugen, dass auch ein Single Grain sein Geld wert sein kann. Ich nutzte die leere Flasche um meinen Anteil von Marcos HP 1980 zu sichern. Danke Marco, den lasse ich mir schmecken…. Freue mich schon auf das nächste Tasting und bitte darum, meine Terminwünsche zu berücksichtigen. Der Mai ist etwas eng bei mir. Uwe, Du hast Deine Protokoll-Fähigkeiten ja schon unter Beweis gestellt. Beim nächsten Mal bist du wieder dran…. Viele Grüße Werner 05.2006 Querbeet Tasting am 26. Mai 2006 Querbeet ========================== Der Himmel weinte, also was sollten wir anderes mit diesem Brückentag anfangen, als ein lockeres Tasting anzusetzen? Unter dem Motto „back to the roots“ und der Suche nach einer Antwort auf “wo kommen wir eigentlich her?“ wollten wir eine Verköstigung bis 10 Jahre durchführen. Gleich vorweg genommen: wir haben es nicht ganz geschafft!!! Die Abfüllungen waren zu unterschiedlich (auch im Alter) und nachdem wir vier/fünf Flaschen aussortiert hatten, stand schließlich wieder unsere Standardmenge auf dem Tisch, 10 Abfüllungen. Also auf in den Kampf! Besonders gut vorbereitet hatte sich diesmal Stefan, der gleich vier frische Abfüllungen aufweisen konnte. (Er war zuvor einkaufen bei Reifferscheidt!) Aber gemach, gemach... Wir fingen locker lässig an mit Linkwood 12y – Flory & Fauna – 43% (Die Flasche hatte Boris schon länger geöffnet) Aroma: die typisch frischen, blumigen Noten waren bereits verflogen, es blieb eine süße Malzigkeit Geschmack: nicht mehr sehr vielsagend, der erwartete Rosencharakter blieb aus Abgang: immer noch warm und lang – kann man immer noch trinken, man sollte aber nicht allzu viel erwarten. Speyburn 10y – OA – 40% Aroma: angenehme Süße, Honignoten, florale Nuancen Geschmack: für so einen jungen Whisky erwartet spritzig, fruchtig Abgang: kurz und süß, im Nachklang etwas Schärfe Drei Tropfen Wasser (nicht zuviel) tun ihm gut, die Schärfe verschwindet, es bleibt ein leichter, unkomplizierter „Sommerwhisky“. Glenrothes 13y – Mc Gibbon’s Provenance – 1990 bis 2003 – 46% Autumn-Whisky, un- chilfiltered Das erste Highlight des Tages ! Die Farbe des Stoffes versprach viel: Fast roter, dunkler Bernstein. Aroma: buttriger, voller Sherry Geschmack: butterweiche, ölige Frucht, trockener Sherry Abgang: überraschend etwas Rauch am Gaumen, erstaunlich lang und kräftig, etwas pfeffrig Douglas Laing enttäuschte wie immer nicht! „Für diese Klasse benötigen manche Whiskies 20 Jahre und länger“ (Originalton Michael). Stefan und ich notierten ein eindeutiges „kaufen“ in unsere Notes! Jetzt kam eine ebenfalls schon etwas länger geöffnete Abfüllung von Michael. Eine Privatabfüllung des Spezialitätenhauses Martensen (ebay). Highland Park 15y – 1990 bis 2005 – 46% (sehr helle Farbe, blasses Heugelb, wie ein Wein) Aroma: deutlich Rauch und Torf (mehr als die Standardabfüllungen von HP) Geschmack: am Gaumen etwas trocken, malzig Aroma: kurz, aber pfeffrig scharf Der niedrige Flaschenstand lässt darauf schließen, dass diese Abfüllung durchaus etwas Besonderes hatte. Diese Eigenschaften waren aber leider schon verflogen. Was blieb, war ein untypischer Highland Park. Jetzt kamen zwei Flaschen der Destillerie Tobermory von Stefan, nämlich zwei Ledaigs im Vergleich. Normalerweise torfige Versionen dieser Brennerei, ähnlich dem Longrow von Springbank. Ledaig 7y – OA – 43% Aroma : Torfig mit etwas Rauch, Erdnuss, Schokolade Geschmack: etwas rau (weil so jung), buttrig, ein Hauch von Schokolade Abgang: lang und intensiv Ein überraschend gefälliger Whisky für dieses Alter. Ledaig 1993 – La Maison du Whisky, Belgique – 56% Aroma : deutlich Toffee und Malz, aber kein Torf Geschmack: Toffee, nussig und Anklänge von Caramel, etwas Vanille Abgang: lange, pfeffrige Schärfe Zwei recht junge und völlig unterschiedliche Abfüllungen. Letzterer ist wohl nur bei Reifferscheidt zu bekommen. Aber als Fazit bleibt: Ledaig, durchaus empfehlenswert. Ich würde gerne mal etwas ältere Abfüllungen probieren. Weiter ging´s mit Arran Malt – Marsala Cask – 59,7% bottled 19.09.05 – Flasche 114 von 314 Aroma: für 60% in der Nase angenehm weich und sherrylastig Geschmack: erstaunlich süß und traubenlastig, aber scharf durch den hohen Alkoholgehalt Abgang: ein wenig Torf, reichhaltig und bissig, etwas salzig. Etwas Wasser tut ihm gut, dann entfalten sich zusätzliche Honigaromen. Jetzt wurde es Zeit, zwischenzeitlich etwas das Niveau anzuheben. Spontan wollte Boris uns mal zeigen, was traubenlastiger Whisky bedeutet. Er hatte just noch einen kleinen Rest seiner 21jährigen Glenmorangie-Abfüllung Sauternes Wood Finish, 46%. Dieser kleine Ausflug war extrem lecker! (Notizen gibt´s ja schon hierzu) Aber um bei den torfigen Islays zu bleiben, kamen wir zu einem Caol Ila 12y – OA – 43% Aroma : torfig, rauchig, fruchtig Geschmack: salzig und trocken, entwickelt Vanille Abgang: mittelmäßig und wärmend Auch diese Abfüllung von Boris war schon länger geöffnet und hatte eindeutig an Qualität eingebüßt. Das typisch pfeffrige im Geschmack war nicht mehr zu spüren. Mittlerweile zählt Caol Ila zu meinen Lieblingsdestillerien und eigentlich war ich auch diesmal nicht enttäuscht. Stefan meinte: „Frisch ist dies bestimmt ein Großer“, Michael meinte nur lapidar, dies hätte seine Freundin letztlich auch zu ihm gesagt!!! Jetzt kam erneut ein Whisky aus den reifferscheidtschen Sonderabfüllungen. Der Abfüller nennt sich M&H Cask Selection. Marco, Michael und ich hatten bei einem Schokoladentasting bei Reifferscheidt bereits das Vergnügen, und wir waren nicht so recht begeistert, aber vielleicht lag es ja an der Schokolade. Ardmore 1992 – M&H Cask Selection – 53,9% Cask 4869 – 1992 bis 09.11.2005 Flasche 239 von 349 Aroma: sherrylastig, Toffee, ein Hauch von Torf Geschmack: angenehm weich für den hohen Alkoholgehalt, Toffee, etwas Trauben, etwas Salz Abgang: kurz, malzig und weich Wenngleich Michael bei seiner Meinung blieb, fand ich ihn diesmal gar nicht so schlecht. Dies wiederum, könnte auch an der erhöhten Alkoholmenge dieses Tages liegen. Irgendwann findet man alles „nicht mal so schlecht“! Einen 10jährigen Laphroaig ließen wir stehen. Jetzt kam Boris mit seiner bekannt gastfreundlichen Art und kredenzte uns eine super Käseplatte. Zusätzlich gab es geräucherten Hirschschinken und diverse Hartwürste aus Frankreich. Wie immer ein Genuss. Zum guten Schluss gab es noch mal den allseits bekannten 30jährigen Glen Albyn 1974 von Signatory. Dieser rundete den gelungenen Abend ab. Ich glaube, wir sind zurück auf dem Boden der Tatsachen. Trotz der legendären Tastings aus jüngster Zeit war diese jugendlich frische Verkostung wirklich anregend und interessant. Bin gespannt, was wir uns als nächstes einfallen lassen. 06.2006 Kein spezielles Thema Tasting am 15.06.2006 Kein spezielles Thema ================================= (Anm. der Tipse) Auch von diesem Tasting gibt es nur eine Auflistung der verkosteten Whiskys The Arran Malt OA Marsala Finish Ohne Altersangabe Bottled 19.09.2005 59,7% The Arran Malt OA Brandy Lepanto PX Finish Ohne Altersangabe Bottled 17.01.2006 59,4% The Arran Malt OA Cream Sherrs Gonzales Byass Finish Ohne Altersangabe Bottled 01.02.2006 57,5% Old Pulteney OA 15 Jahre 09.12.1982 – 03.1998 Sherry Cask 1525 60,8% Bruichladdich Duncan Taylor 39 Jahre Peerless Colletion 01.1966 – 01.2005 Oak Cask 190 41,4% Caol Ila 11 Jahre Signatory Unchillfiltered Collection 13.01.1994 – 02.12.2005 Oak Cask 05/29171 Finished in Port Hogshed 46% Glenrothes Douglas Laing 13 Jahre McGibbons Provenance Herbst 1990 – Herbst 2003 Sherry Cask 776 46% Longmorn 16 Jahre Abfüllung Spezialtätenhaus Martensen (25899 Niebüll) 1988 – 2004 Oak Cask 53,6% 10.2006 Whisky Außerhalb Schottland Tasting am 13.10.2006 Whisky Außerhalb Schottland ======================================= Hallo erst mal, ich weiß gar nicht, ob Sie es schon wussten …. Besser spät als nie! Hier kommt das Protokoll des letzten Tastings bei Boris. Diesmal waren auch die besseren Hälften anwesend, weil es nach dem Tasting erstmals eins der berühmten Menüs von Boris zu verköstigen gab. Da wollten wohl auch die Mädels nicht hinten anstehen. Boris hat sich mächtig ins Zeug gelegt und bekam in der Küche tüchtige Unterstützung von Stefan, aber dazu später mehr. Widmen wir uns zunächst dem Wesentlichen unseres Clubs, dem Whiskytasting. Unser Motto lautete dieses Mal „Whisky außerhalb Schottlands“, woran wir uns nicht in Gänze hielten, denn wir können ja nichts stehen lassen! Wer war noch mal alles da? Meine Notizen sind nicht so vollständig wie sonst. Marco, Uwe, Michael und meine Wenigkeit mit jeweils weiblicher Begleitung sowie Boris und noch ein weibliches Wesen, dessen Namen ich vergessen habe. Waren dass alle? Na ja, auch egal – jedenfalls so ziemlich die Stammbesetzung! Wir begannen mit zwei Abfüllungen aus der irischen Cooley Distillerie: Greenore Single Grain Irish Whiskey – 8 Jahre – 40% Aroma: angenehm weich, im Glas etwas ölig, honigsüß Geschmack: das Rumfass kommt durch, mild, etwas Traube Abgang: sehr kurz und weich, der fällt unter die Kategorie „easy drinking“. Magilligan Single Malt Irish Whiskey – über 5 Jahre im Bourbon Fass – 43% Aroma: Mandeln oder Marzipan Geschmack: etwas unrund aber typisch irisch weich, würzig nach Kräutern Abgang; mittellang, ein angenehmer Whiskey für zwischendurch Anschließend gab es was aus Korsika: Altore Pure Malt Whisky – 5 Jahre – 40% Muscat Finish Aroma: getrocknete Früchte Geschmack: würzig und fruchtig, sehr mild aber auch etwas „dünn“ auf der Zunge, braucht kein Wasser. Abgang: fruchtig, kurz und trocken. Ein sehr angenehmer, leichter Sommerwhisky. Aus der Yoichi-Distillerie Japan gab´s den Nikka Whisky Single Malt – 12 Jahre – 45% Aroma: Sahnetoffee, Karamell, etwas Rauch, Lösungsmittel, feuchtes Holz, Sherry Geschmack: abgerundet und ölig, wieder Karamell, mit etwas Wasser entfalten sich Honignoten Abgang: lang und warm, etwas trocken – die können was, die Japse! Zum Abschluss unserer ausländischen Reise gab es wieder etwas aus Irland: Knockeen Irish Poteen Tripple-destilled Farmer`s strength – 60% Aroma: Mirabelle, Lösungsmittel, “zwischen Süßigkeit und Nagellackentferner”, Birne, Schokolade, Pralinen Geschmack: Zitat Michael: „boah, is dass ein Dreckszeug“, die Obstassoziation bleibt bestehen, „Zauberkugel“, etwas Lakritz Abgang: Scharf, aber nicht sonderlich lang, wärmend. Ist schon erstaunlich, was wir alles in so einen klaren Schnaps hinein assoziieren, oder? Für mich bleibt die Erkenntnis, dass dieses Poteen tatsächlich trinkbar erscheint. Jetzt gab es noch etwas aus „unserer schottischen Heimat“: Tomatin – 22 Jahre – 46% 11/1983 – 03/2006 Single Cask No. 24633 Bottle No. 081 von 312 Abfüller: Whisky-Wizard Aroma: Obstsalat, Banane Geschmack: Kräuterwürzig, Basilikum, Tymian, ein wenig fruchtig, weich Abgang: kurz und etwas scharf. Der Stoff ist nicht schlecht für eine Privatabfüllung. Mortlach 1990 – 15 Jahre – 46% Fresh Sherry Cask Von Murray McDavid Aroma: Buttertoffee, Sherry Geschmack: weich und ölig, schwache Holznoten, trockener Sherry, nicht zu süß Abgang: mittellang. Ich habe noch nicht viele Abfüllungen von Murray McDavid probiert und war eigentlich immer enttäuscht. Für Sherryfreunde war dieser hier aber wirklich o.k. Damit war unser offizieller Teil beendet und wir kamen zum eigentlichen Highlight des Abends: Boris Menüauswahl! Zunächst mussten wir das bereits für den bevorstehenden Umzug gut verpackte Geschirr und die Weingläser auspacken. Sorry Boris, ich hoffe, es kommt trotzdem alles heil in Muffendorf an! Zu den verkosteten Weinen habe ich mir nur spärliche Notizen gemacht. Die Geschmacksrichtungen fehlen fast gänzlich. Zudem bitte ich Schreibfehler zu entschuldigen. Ich bin des Französischen (ich meine die Sprache) nicht mächtig und kann meine Schrift z. T. nicht mehr entziffern! (Kann auch nicht nachvollziehen, woran dies liegt. Muss irgendwie mit dem Alkohol zu tun haben??) Es ging endlich los: Als amuse bouche hatten wir zunächst einen Vorspeisenlöffel mit einem Blini von Kartoffeln und San Daniele Schinken, Lachskaviar und eine Dillcreme. Dazu eröffneten wir mit einem Château de Ségriès Ein Rosé aus Tavel an der Rhone, 2004 mit 14% Hiernach gab es eine knusprig gebratene Burgunder Weinbergschnecke auf einem Chutney von getrockneten Tomaten und Basilikum. Dazu gab es eine Abfüllung des Weingutes Leo Fuchs: Mosel-Saar-Ruwer 2004er Riesling vom grauen Schiefer mit 12% Trocken, prickelt etwas auf der Zunge Dann konnte das eigentliche Menü starten und zwar mit einem Zucchinirahmsüppchen mit Räucheraal. Als ersten Fischgang gab es anschließend eine gebratene Jacobsmuschel in einem Zitronengras-Kokos-Sabayon an Ingwerkartoffeln. Ein Gedicht, dass zarte und wohlschmeckende Muschelfleisch (nicht zu lange in der Pfanne, quasi medium gegart). „Extreme gutschmecking with a little exquisitism“. Sehr exlaboriert auch der nun folgende Fischgang: mit Gelbwurz gebratener Seeteufel auf Belugalinsen in einer Safran-Champagner-Sauce. Zur Dekoration wurden noch hausgemachte, kandierte Tomaten, Champagnerschalotten und Thaispargel herangezogen. Passend zum Fisch (und damit unsere trockenen Kehlen nicht verdursteten) gab es zwei Weine zur Auswahl: Le Sec de Juchepie 2002 – 12,5% Das Eichenfass kommt durch Domaine Valette Pailly-Fuissé „Tradition“ – 2002 – 13,5% Danach eine der überraschendsten Kreationen von Boris, ein Cappuccino vom Landbrot mit schwarzen Trüffeln. (Also würziges Trüffelbrot, nur flüssig!!! – Habe ich noch niemals nie irgendwo gekostet, eine gelungene Überraschung!) Zum Hauptgang gab es ein Honigtäubchen auf Madeirasud, Rosmarinkartoffeln aus der Röhre und ein Ratatouille von edlen Gemüsen und violetten Artischocken im Brickteig. Dazu ein Domaine Bressy-Masson La Souco dòr Rasteau Côtes du Rhône Billages – 2003 – 14,5% Die anschließenden "Variationen von warmen Käse" sollten uns als Ersatz einer Käseplatte dienen. Zum einen wurde hier ein warmer Ziegenkäse auf Feldsalat serviert. Als Dressing gab es einen hausgemachten Rosmarin-Orangen-Honig. Als weitere Variation gab es ein mit Cognac flambiertes Crostini mit Münsterkäse und Marmelade von Chateauneuf Du PapeWein. Apropos Wein: Hierzu passend der Côtes du Rhône Clos de l`Hermitage – 14% Das Dessert bildete hiernach den runden Abschluss: Eis von weißem Nougat mit einem Amarettosabayon und einer Garnitur von Blüten und Physalis. Passend zum süßen Dessert noch einmal eine Leckerei von Leo Fuchs *** - 2003 – 8% Riesling Auslese Mosel-Saar-Ruwer Das war´s. Eine exzellente Auswahl vorzüglicher Speisen, die man nicht alle Tage genießen kann. Für mich bleibt die Frage, wie hat Boris dass nur alles in seiner kleinen Küche hinbekommen? Es war jedenfalls ein einmaliges und köstliches Erlebnis. Sicher habt Ihr bemerkt, dass Boris sein Wissen in die Beschreibungen mit einfließen hat lassen. Die Menübeschreibung stammt im wesentlichen aus seiner Feder! Wie geht´s weiter? Wann ist unser nächstes Tasting? Hat jemand eine zündende ThemenIdee? Für Boris geht´s bald ab nach Muffendorf. Wenn wir in diesem Jahr noch ein Tasting schaffen wollen, dann wird es zumindest sehr knapp. Am 15. Dezember kann Boris nicht und bei mir geht es auf keinen Fall am 22.12.2006. Vielleicht können wir uns ja wochentags oder an einem Sonntag treffen (haben wir früher immer so gehandhabt). Ansonsten bleibt uns nur der Januar. Ich bitte um Terminvorschläge. Freue mich auf´s nächste Mal und auf Eure e-mails. Viele Grüße Werner 03.2007 Blindverkostung Tasting am 23.03.2007 Blindverkostung ============================= Hallo, lange hat´s gedauert, doch schließlich konnten wir uns Ende März (23.03.07) endlich zum ersten Whisky-Tasting 2007 in Boris’ neuem Heim treffen. Teilnehmer waren Michael, Marco, Sven (Bekannter von Marco, ab jetzt öfter dabei), Boris, Uwe, Michael (Grobi) und meine Wenigkeit. Die „Villa-Muffendorf“ ist schon beeindruckend und repräsentativ für die geschäftlichen Aktivitäten von Boris. Gleich zu Beginn starteten wir eine kleine Besichtigungstour durch sein neues Domizil. Sehr schön ist der Garten mit Teich (und evtl. bald wieder mit Brunnen) in einer einmaligen Lage mit Sicht auf den Petersberg. Bier brauen ist wohl auch bald angesagt; die Apparatur steht bereits in der Gartenlaube. Das Haupthaus wartet mit so mancher Überraschung auf (z.B. Schlafzimmer mit zwei Balkonen und Sauna unterm Dach). Sehr schön auch der Weinkeller samt Inhalt mit Vorgelagerter gemütlicher Ecke. Auch der Innenhof lässt noch auf viele schöne sommerliche Tastings hoffen! In diesem Sinne servierte Boris erst einmal einen leckeren Aperitif auf das neue Heim: Aus der Vallendar Brennerei von der Mosel gab es einen leckeren Likör vom roten Weinbergpfirsisch (25%) in Champus Brut Dargent, Chardonay. Ein gelungener Auftakt für unser Blind-Tasting (lt. Uwe sind Blind-Tastings die Hölle!). Aber so schlimm sollte es nicht werden, obwohl wir doch ein paar Mal ordentlich daneben lagen. Los ging es wenig stilecht aus einer Plastik-Apfelschorle-Flasche von Grobi. Aroma: (faules) Ei, aber nur am Anfang, vielleicht Effekt der Plastik-Flasche?!?! (jedenfalls kamen wir ganz schön ins Grübeln) später etwas Klebstoff Geschmack: markanter (nicht näher definierter) Eigengeschmack, leichter SherryGeschmack, ganz schwach Bourbon, eine gewisse Schärfe Abgang: kratzt etwas im Hals, etwas scharf, am Ende trocken. Es stellte sich heraus, dass es sich um den Suntory Yamasaki, 12 y, 43% aus Japan handelt. Aus meiner Sicht nichts Besonderes und der hohe Preis japanischer Whiskies schreckt bei dieser Leistung doch etwas zurück. Die nächste Herausforderung war Michaels „Dalwhinnie“ (jedenfalls hatte er diese Flasche verwendet). Aroma: Toffee, etwas Torf und Rauch Geschmack: dezenter Torf und Rauch, süß, angenehm zu trinken Abgang: mittellang, süß, etwas salzig Für alle etwas überraschend, stellte sich diese Abfüllung als Longrow 1994, 10 y mit 46% Alkoholgehalt von Springbank heraus. Eine solche Abfüllung hatten alle etwas kräftiger erwartet. Diese Ausführung fiel doch sehr mild und süß aus, aber ein feiner Stoff. Sven führte uns etwas aufs Glatteis…. Aroma: fruchtig (Apfel?), leichte Nase Geschmack: sehr weich und mild (es wurde gleich auf einen Iren getippt) Abgang: kurz und sehr mild Das es aber der Standard Blend von Tullamore Dew war, darauf kamen wir nicht. Der Geschmack unserer Jugend (meist mit Cola versetzt) war uns weniger fruchtig in Erinnerung! Marco hatte uns etwas Besonderes verpackt. Diese Abfüllung wurde dann nach einigen Tipps auch erraten. Es war der Fettercairn, Stillman’s drum, 30y mit 45%. Aroma: schwach torfig und süß Geschmack: weich und mild mit einer gewissen Süße, schwach rauchig und sehr lecker! Abgang: überraschend kräftig nach hinten raus. Jetzt kam der zweite „Dalwhinnie“ von mir auf den Tisch. Aroma: Patex (Sven), in der Nase weniger süß Geschmack: malzig, süß, schmackhaft und frisch, ölig, etwas modrig (Richtung Mortlach, nur dezenter) Abgang: mittellang und weich Das dieser Whisky nicht aus Schottland kommt, war für alle sehr überraschend. Es handelte sich um den Nikka Yoichi, 12 y mit 45% aus Japan. Ein gelungener, leckerer Stoff! Uwe beendete die erste Runde des Blind-Tastings mit einer in einem Seidensack versteckten Flasche. Aroma: Röstaromen (Kaffee?), Obstler, Schoko-Weinbrandbohnen Geschmack: Birne, Obst, schwach Rauch Abgang: angenehm lang Es handelte sich um den Bruichladdich full strength 56,5%, 2nd. Edition, destilled 1994, 11 Jahre alt aus dem Eichenfass. Überraschend mild für Fassstärke. Jetzt offerierte Boris eine leckere Flasche außerhalb unserer Blindverkostung, nämlich eine Macallan Replica 1861 mit 42,7%. Aroma: Toffee, Citrus, Sherry, Trockenfrüchte Geschmack: sehr weich, Anklänge von Toffee, sehr ausgereift und komplex, Trockenfrüchte Abgang: mittellang und angenehm weich Ein sehr leckeres Tröpfchen, ausgewogen und malzig, ein sehr homogener, feiner Whisky ohne die macallan-typische Trockenheit. So, dies war ohne den Anfangs-Aperitif die siebte Abfüllung. Schon recht ordentlich für ein Tasting. Aber es stand ja noch die zweite Runde aus und weitere Sieben warteten noch auf ihre Verköstigung!!! Grobi eröffnete auch diese Runde mit einer Plastik-Abfüllung: Aroma: Torf und Rauch, süße Früchte Geschmack: köstlich, sehr viel Sherry, süß Abgang: mittellang mit einem gewissen Kakao-Nachgeschmack. Michael tippte auf eine Taliker Distillers Edition, Uwe auf einen Lagavulin XP. Daraus kann man schon die Hochwertigkeit dieses edlen Tropfens erkennen. Letztendlich war es der Bowmore Enigma, 12y mit 40%. Ein sehr leckerer Stoff mit sehr gutem PreisLeistungsverhältnis. (Den kauf ich mir als nächstes!) Michael hatte als zweite Blind-Verkostung wieder einen echten „Irreführer“ dabei: Aroma: sherrylastig, Tabakaromen Geschmack: würzig, zitrus, weich und ölig, Sherry, etwas Rauch Abgang: lang aber süß, sehr mild. Das dies ein Lagavulin Dist. Edition aus 1981 mit 43% sein sollte, konnten wir alle kaum glauben. Weil Michael aber so vertrauenswürdig ist, nahmen wir es ihm ab . Dieser Stoff war wirklich lecker, schade dass es ihn nicht mehr zu kaufen gibt. Für einen Lagavulin aber extrem mild und wenig Rauch. Der 86er soll lt. Uwe extrem gut sein! Weiter ging es mit Sven. Seinen Bowmore Legend konnten wir erraten. So ganz eingerostet waren unsere Geschmacksnerven dann doch nicht! Aroma: schwach rauchig, leichtes Phenol Geschmack: ein wenig Frucht, rauchig Abgang: kurz und rauchig Zwischendurch habe ich mir notiert, dass man unbedingt den „Black Pearl“ von Dalmore probieren sollte. Von wem kam dieser Tipp noch mal? Egal, kommt der halt auch noch in meine Sammlung! Marco stellte uns hingegen vor eine unlösbare Aufgabe („Blind tastings sind die Hölle!!!) Aroma: Fruchtig Geschmack: lecker weich, Vanille- und Nußeis (???), süß Ihr merkt schon, die Nuancen werden immer spezieller und aussagekräftiger!!! Vielleicht machten sich die 10 Whiskies vorher nun doch bemerkbar Abgang: fruchtig und mittellang. Es handelte sich um den An Cnoc 1991, abgefüllt 2005, non chillfiltered und mit 46% Alkohol. War ebenfalls lecker, soweit ich mich erinnern kann. Aber ich glaube, ab jetzt war sowieso alles nur noch lecker! Jetzt war ich wieder an der Reihe: Aroma: Himbeere, sehr fruchtig, Waldbeeren, sherrylastig Geschmack: Toffee Abgang: etwas scharf Michael war gleich auf dem richtigen Pfad mit seinem Tip: Aberlour a’bunadh. Aber ich lies Euch noch ein wenig zappeln, worauf Uwe meinte „Viel zu wenig Sherry für einen a’bunadh!“ Ja, ja, „Blind tastings sind ….“. Es handelte sich um die Batch No. 10 mit 59,8% Alkoholgehalt. Uwe bildete den Abschluss unserer lustigen Ratereihe! Aroma: Pfirsisch, Südfrüchte Geschmack: Maracuja, fruchtig, ein Ire! Abgang: im Nachhall Passionsfrucht Ein lecker Stöffchen, dieser Redbreast 15y, non chillfiltered mit 46% Alkohol. Den haben wir dann auch wieder erraten! Boris lies sich jetzt mal wieder nicht lumpen und kredenzte den HP 1980 Vintage. Aber nicht irgendeinen, nein, es war die Flasche No. 1 of 498 out of cask no. 7367 mit süffigen 54,8%. Den hat er in einem unbedachten Moment doch tatsächlich aus mehreren Flaschen gegriffen und geöffnet. Wann hat man schon einmal Flasche No. 1! (Ist dass jetzt zweideutig?!?! – nichts für ungut, Boris! „Des is a Wortspiel“!) Damit war unser Tasting beendet. Aber Boris wäre nicht Boris, wenn da nicht noch etwas Kulinarisches folgen würde. Es gab ein Oliven-Tasting. Im Vergleich: Oliven vom Bonner Markt und Oliven vom Feinschmecker. Ein Unterschied wie Tag und Nacht! So machten wir uns über die Feinschmecker-Oliven her, die mit etwas Brot und diversen Käsesorten gereicht wurden. Dazu gab es – glaub ich – auch noch Rotwein, oder? Ich jedenfalls lies mir den Macallan Replica noch einmal schmecken! (Zum Oliven-Tasting hätte ich gerne mehr geschrieben, habe mir aber keine Notizen gemacht.) Dies war ein herrlicher Abend und ich bekomme schon wieder Hunger und Durst, wenn ich nur daran zurück denke. Wir sollten nicht zu lange warten, mit unserem nächsten Termin. Denn Boris stellte uns für´s nächste Mal einen 1973 Bowmore in Aussicht, der jedoch schon etwas Angels Share abgegeben hat, weil der Flaschen-Verschluss nicht mehr ganz so dicht ist. Auch eine 21jährige Springbank-Abfüllung aus seiner alten Sammlung wäre möglich. Also, der nächste Termin scheint sich wieder zu lohnen. Bitte um Terminvorschläge! Bis bald Werner 04.2007 Kleine Runde Tasting am 20.04.2007 ================= Hallo Whiskyliebhaber, hier die Notizen vom 20. April – Tasting bei Boris. Anwesend waren nur Michael, Boris und meine Wenigkeit. Dafür wurden die Anderen von Andreas (Mieter von Boris) vertreten, und dies in einer sehr angenehmen und kreativen Weise. Boris: „Der hat wenig Ahnung von Whisky, ist aber ein Genießer und kann Eindrücke sehr treffend umschreiben und wiedergeben.“ So war es dann auch! Der Abend stand unter dem Motto: Resteverwertung! Michael hatte drei Abfüllungen von Murray McDavid dabei. Ich hatte noch einmal den Nikka-Yoichi, den An Cnoc 1975 und einen Caol Ila von Signatory (port wood) dabei. Aber der Reihe nach: Wir starteten mit den drei MMD-Abfüllungen Glen Moray 1992 Speyside, not chill filtered 12 y, 46% Refill sherry cask, 1.000 bottles Aroma: fruchtig, etwas sherry, mit Wasser kommen Holznoten und Schokolade Geschmack: sehr süß, traubensüß, etwas sherry Abgang: gewisse Schärfe, nachhallend etwas bitter Nicht schlecht, aber auch nix Besonderes. Weiter ging es mit Tobermory 1995 Island, not chill filtered 10 y, 46% Fresh sherry cask, 2.400 bottles Aroma: hauchdünner Rauch, sherry Geschmack: süße Sherryfrische, Toffee, lecker und ölig Abgang: prickelt ein bisschen (die 46% machen sich bemerkbar), weicher Abgang Trotz des jüngeren Alters der interessantere Whisky. Vielleicht weil es ein Island ist?!?! Der dritte MMD bot eine Überraschung geschmacklicher Natur: Auchentoshan 1992 Lowland, not chill filtered 13 y, 46% Bourbon-, Viognier cask, 1.500 bottles Aroma: floral, süße Passionsfrucht, Holz ist präsent Geschmack: filigran, Anfangs Pfirsich, nach hinten Passionsfrucht, exotisch Abgang: weich, aber lang, ein wenig Schärfe, süß Nix für „harte Jungs“, nach hinten raus elegant und komplex. Das Finish im Guigal Condrieu Viognier cask hat einen ungewöhnlichen Whisky geschaffen Dieser Whisky ist einen Kauf wert! Nun kamen meine Whiskies auf den Tisch. Zunächst der Caol Ila 1994 Signatory, not chill filltered 11 y (13.01.1994 – 02.12.2005) Cask No. 05/291/1, 46% Bottle 967 from 1138 Port wood finish Aroma: torfig, süß (kein port, kein wood!) Geschmack: ungewöhnlich süß, Rauchschinken und Torf Abgang: Port kommt nur im Abgang, hat Kraft und Volumen, weicher langer Abgang. Dieser Whisky präsentierte sich besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Er ist gefällig und lecker und ich habe ihn zum sofortigen Verzehr in meinem Wohnzimmer belassen! Danach gab´s den Nikka Whisky YOICHI 12 y, 45% Aroma: Klebstoff, süßer Sherry Geschmack: ölig und abgerundet (schwer zu beschreiben) Abgang: nach hinten raus etwas Schärfe. Ein guter Japaner, der sein Geld (um die 80 Euro – glaube ich) aber trotzdem nicht Wert ist. Anschließend kam der An Cnoc 1975 Not chill filltered 26 y, 48,2 % Cask no. 214 Aroma: Vanille, Hauch von Früchten (Äpfel?) Geschmack: Präsent auf der Zunge, Baumfrüchte, etwas Holz Abgang: fesselt den Gaumen, langer Abgang, Amoniak-Noten „So stell’ ich mir einen guten Whisky vor!“, meinte Andreas. Nach den ganzen süßen Abfüllungen, war dies sicher der Winner für diesen Abend. Michael und Andreas meinten dann noch aus der Mannachmore Distellerie den Loch Dhu (the black Whisky), 10 y mit 40% probieren zu müssen. Boris und ich verzichteten dankend. Diese Medizin, der Hustensaft oder Fernet Branca (Zitat Andreas) passte so gar nicht zu dem zuvor genossenen Abfüllungen! Doch Boris hatte noch eine angebrochene Flasche Macallan Thirties 40% Aroma: etwas Rauch, wenig sherry Geschmack: angenehm weich und unkompliziert, süß, ein wenig Karamell Abgang: kurz Laut Andreas ein „braver Junge“. Diese Umschreibung trifft seinen Charakter doch recht gut. Zu diesen letzten Whiskies gab es verschiedene Salamis (Wildschwein von Andreas, Reh und Steinpilze von Boris) sowie einen Comté-Käse aus dem Jura von Kuhmilch mit grünem Pfeffer. Michael hatte dazu passendes Wurzelbrot und ich ein Baguette mitgebracht. In so kleiner Runde waren wir recht schnell durch und Boris lies sich nicht lumpen, noch einen extrem leckeren Wein aufzutischen! 2003 Domaine Bressy Masson Rasteau Côtes du Rhône Villages Ein Spaß-Wein aus extrem spät gelesenen Beeren, ein Cuvée aus Syrah, Grenache und Mourvèdre mit sage und schreibe 15,5% Alkohol. Dieser Wein, vermählt aus jungen und alten Fässern und ein Jahr im Barrique gereift war eine Offenbarung! Aroma: fast schon Portwein Geschmack: überreife Brombeeren Abgang: vollmundig, überreif, lang, nach hinten raus trocken Der Alkohol verschließt den Duft dieses außergewöhnlichen Weines. Es folgt eine Explosion im Mund, leckerer Brombeersaft. Den Alkoholgehalt spürt man nicht. Die 20 Euro war mir eine Flasche dieser Abfüllung wert. Gerne nahm ich ein Exemplar mit nach Hause und ich freue mich schon auf den Abend, wenn ich ihn gemeinsam mit meiner Frau genießen werde! Der Abend war wie immer gelungen, freuen wir uns auf den nächsten!!! Viele Grüße Werner 07.2007 Macallan Tasting am 06.07.2007 Macallan Vertical Tasting ==================================== Vertical-Macallan-Tasting Gleich zu Anfang gab es erst einmal ein Erfrischungsgetränk für die müde von der Arbeit erschienen Gäste. Und weil wir auch noch Hunger hatten, wurde zunächst eine Köstlichkeit von einer Feier am Vortag serviert: Ein asiatischer Eintopf aus Möhrchen, Chinakohl und Fleischbällchen in mit Limettenblättern gewürzter Soße; dazu Meersalz-Kartoffeln in der Schale. Eine wirklich gelungene Kombination asiatischer und europäischer Küche in einer guten Ausgewogenheit zwischen Schärfe und Geschmack. Frisch gestärkt ging es an unser Whiskytasting. Anwesend waren Uwe, Michael, Boris, Andreas, Stefan und meine Wenigkeit. Zur Eingewöhnung unserer Geschmacksnerven ließen wir uns zunächst einen Couvreur schmecken: Sherried Single Malt - over 13 years Landed Scotch Whisky Michael Couvreur Bottle No. 305 47% Aroma: Sherry, Alkohol macht sich bemerkbar (etwas Lösungsmittel), ein wenig Toffee, eine gewisse Ähnlichkeit zum a’bunadh Geschmack: Malz, Medium-Sherry, für seine 13 Jahre sehr gut Abgang: etwas Schärfe, etwas Rauch Und dann starteten wir eine extravagante Macallan-Verkostung! Es ging los mit einer Abfüllung von Uwe: Cadenhead’s Cask Strength Single Malt Macallan-Glenlivet 1987 – 01/2007 16 years - 57,4% Sherry Butt, No. off Bottles: 666 Aroma: Süßer als der Couvreur, Karamell, die Alkoholschärfe kommt in die Nase, Klebstoff, Sherry Geschmack: Holznoten, etwas Honig und Trauben, mit etwas Wasser süßer als pur Abgang: Hartes Zeug, etwas Rauch am Schluss, sehr maskulin, schöne Länge, mit Wasser trocken und schärfer – Wasser schadet ihm Uwe machte uns darauf aufmerksam, dass bei jungfräulichen Flaschen oftmals im Aroma Klebstoffnoten erkennbar sind, die später aber verfliegen. Da wir nur ungeöffnete Flaschen hatten, verzichte ich bei den weiteren Beschreibungen auf dieses Aroma, denn es war wirklich bei allen Abfüllungen zu Beginn erkennbar. Ich hatte folgende Abfüllung mitgebracht: The Macallan Jerez-Sherry-Fass 18 years - 43% 1984 and earlier years Aroma: Sehr schöne Buttertoffee-Nase wie a’bunadh. Rosinen und Trockenfrüchte Geschmack: sehr weich mit Toffeenoten, Schokolade, Williams Christ, Rosinen, schön abgerundet Abgang: ordentlich, aber wenig Fülle, „ladylike“ Ein guter Whisky, der richtig was kann! Jetzt waren wir der Meinung, dass zwischendurch der Rare Reserve 1861 – Replica, den wir bereits bei einem der letzten Tastings verkostet hatten, recht gut passen würde. Macallan Replica 1861 – 42,7% Aroma: Toffee, Citrus, Sherry, Trockenfrüchte Geschmack: weich, Anklänge von Toffee, sehr ausgereift, Trockenfrüchte Abgang: mittellang und angenehm weich Ein ausgewogener, malziger und homogener Whisky ohne die typische MacallanTrockenheit. Insgesamt war diese Abfüllung aber weniger komplex als der 18jährige. Dies könnte aber auch daran liegen, dass die Flasche schon länger geöffnet war. Anschließend kam eine leckere Abfüllung von Michael zur Entjungferung: Gordon McPhail Speymalt Macallan 1974 vintage - 40% (bottled 2003) Aroma; “süße Bonbons”, “Gummibärchen” (Stefan und Michael ?????), Lebkuchengewürze, Toffee Geschmack: sehr weich, süß, Sherry und Früchte Abgang: komplexer als der 18jährige, Sherry und süße Früchte, aber kurz, keine Trockenheit, „femininer Traumwhisky“ Der Stoff verfügt über eine elegante Konsistenz von Aroma und Geschmack, er hält was er in der Nase verspricht, ist aber relativ unspektakulär. Zum Vergleich hatte Stefan den gleichen Stoff aus 1967 besorgt: Gordon McPhail Speymalt Macallan 1967 vintage - 40% (bottled 2006) Aroma: Toffee, Sherry, etwas Holz, weniger Früchte, dafür mehr Kräuter Geschmack: noch etwas intensiver als der 1974er, Gewürze kommen zum Vorschein, weiches Holz und Röstnoten, Buttertoffee und Karamell sind vorhanden, aber anders eingepackt als beim 74er. Abgang: bleibt anhaltend auf der Zunge, man vermutet mehr Alkohol als 40%. Er schafft es noch einen weiteren Akzent nach dem 74er zu setzen. Er ist kräftiger, das „Holz ist die Brücke die Alles zusammenbaut“, ein sehr eleganter, ausdrucksvoller Whisky. An diesem Vergleich erkennt man, dass das Alter nicht unbedingt für die Weichheit eines Whiskys herhalten kann. Wenn man schon Vergleiche heranzieht, dann ist der 74er die Frau und der 67er der Mann. (Wobei ich an diesem Abend mehr auf Frauen stand!) Zum Abschluss des Macallen-Tastings hatte Boris noch eine außergewöhnliche Abfüllung parat: Duncan Taylor Rare Auld Macallan Cask Strength - 40,1% 35 years 09.68 – 01.04 Oak cask no. 7395 Bottle no. 95/221 Aroma: Zuckerrohr (Richtung Rum), Vanille, Quitte, leichte Zimtnote, etwas Citrus Geschmack: extrem weich, spritzig (??? für 35 Jahre ???), sehr komplex, Vanilleund Obstlernoten, wenig, angenehmes Holz Abgang: bleibt lange erhalten, etwas frisch gemahlener Pfeffer. Wie so oft bei Duncan Taylor, ein etwas anderer Macallan. Aber extrem lecker! Um unseren Zungen nach all dem süßen Zeug noch etwas Kräftiges zu gönnen, hielten wir noch eine geöffnete Flasche Bowmore bereit. Doch weit gefehlt, es gab mal wieder eine geschmackliche Überraschung: Duncan Taylor Rare Auld Bowmore Cask Strength - 43,2% 40 years 05.66 – 05.06 Cask No. 3317 Bottle no. 17/171 Aroma: Bowmore-untypisch, alter Süßwein, Safran, Sanddorn, exotische Früchte Geschmack: Floral, Fruchtnoten, Passions- / Mangofrucht, Mandeln, Vanillenoten, leicht oxidative Noten (Andreas) Abgang: Pfeffrig aber süß Im Geschmack sehr außergewöhnlich präsentiert sich diese Abfüllung. 40 Jahre merkt man ihm nicht an, es sind keine Holznoten vorhanden. Wir hätten blind niemals auf einen Bowmore getippt, eher auf einen Iren. Uwe zog Vergleiche zum Red Breast. Ganz zum Schluß initiierte Boris noch ein kleines Buttertasting! Zur Auswahl stand deutsche Markenbutter, französische Rohmilchbutter und Büffelbutter. Der Verlierer war eindeutig die deutsche Markenbutter. Die französische Rohmilch- und die Büffelbutter kann man nicht vergleichen. Die waren einfach nur lecker! Zusammen mit etwas Prusciutto-Schinken und Brot sowie einem Riesling von alten Reben (2006er Abfüllung von Leo Fuchs) war dies ein gelungener Abschluss und alle versuchten noch einmal Ihre Whisky-Favoriten, bevor es nach Hause ging. 09.2007 Blended Whisky Tasting am 14.09.2007 Blended Whisky ============================= (schon einen ganzen Monat her, kann mich kaum noch erinnern….) Anwesend: Michael, Stefan, Boris, Grobi, Uwe, Marco, Werner, später kam noch Andreas hinzu Wir hatten ein Blended Tasting in Verbindung mit einem Grillabend geplant und jeder hatte etwas Leckeres zum Trinken mitgebracht. Ich muss gestehen, dass ich meine negative Meinung zum Blended Whisky etwas revidieren muss, denn es waren ein paar wirklich leckere Stöffchen dabei. Wir legten kurz die Reihenfolge fest und los ging’s… HAIG Gold Label, 40% (Die „Deluxe-Version“ von Haig ist der Dimple) Nase: etwas rauchig, süß Geschmack: sehr süß und einfach gestrickt, „passt zum Hamburger“, Richtung Obstler/Grappa, wenig Torf, „Eine Blondine, du sitzt daneben und guckst lieb“ – wenig Charakter Abgang: etwas spritzig, aber kurz bis mittellang Das war genau der Richtige um den Gaumen mit Whiskynoten anzufreunden aber nicht zu belasten. Jetzt kam nämlich der Vergleich Johnny Walker Black - zu Blue Label. Johnny Walker – Black Label, 12 Jahre, 40% Nase: etwas Rauch (Torf), Honig Geschmack: kräftig aber gefällig, die enthaltenen Islays sind spürbar, etwas kantig Abgang: etwas kurz Johnny Walker – Blue Label, 43% (Dieser Blend enthält bis zu 60 Jahre alte Whiskys, sogar – wahrscheinlich nur ein paar Tropfen – Auchertool von 1927, einer nicht mehr existierenden Brennerei aus den Lowlands) Nase: gefälliger als der Black Label, Granatapfel Geschmack: cremig, sehr weich und rund, kein Holz, hat viel Charakter verloren und ist zu abgerundet, „Alzheimer Whisky, alt und aufgeweicht“ Abgang: Marco/Werner: lang, etwas scharf hinten raus Die Anderen: kurz, einer der weichsten Whiskys überhaupt Auch nach mehrmaligen probieren waren sich Marco und Werner sicher, dass der wesentlich preiswertere Black Label gefälliger ist. Alle anderen Anwesenden konnten dem jedoch nicht folgen. Jedenfalls waren wir uns einig, dass die Preisdifferenz den Unterschied zwischen beiden Abfüllungen nicht Wert ist. (Marco: Vielleicht war der HAIG zu Beginn doch etwas zuviel für uns!?!?!?) Jetzt kam ein Blend, der von Jim Murray über alle Maßen gelobt wird: „Einige Profis halten diesen Blend für den Besten, den sie je gekostet haben“. Die Abfüllung enthält 40 verschiedene Single Malts. Ballantines, 17 Jahre, 43% Nase: weich, mit Bourbon-Noten, wenig Rauch Geschmack: viel Malz, cremig aber kräftig, ölig mit Schokoladennoten, harmonisch, elegant mit Holz, Torf nur am Rande Abgang: etwas kurz, eine Spitze Torf, ist aber relativ schnell weg Bis auf den Abgang scheint dies echt ein recht guter Whisky zu sein. (Ballantines, allerdings die Standard-Version, war schon immer mein Lieblings-Cola-Whisky!) Mitchell’s, 40% Dieser Whisky soll 80% Malt-Anteil haben, davon ein großes Stück aus der Springbank Brennerei. Sicher ist, dass bereits Glengyle enthalten ist (erst 2004 fertig gestellt) Nase: „würde man als Single Malt durchgehen lassen“ viel Torf (vom Longrow?), süß Geschmack: viel Rauch, sehr süßer Mittelteil, wird dann trocken und …(???), hat wirklich etwas vom Springbank, etwas salzig und Zucker Abgang: „weg“ (sehr kurz), wenig nachhaltig Richtung Grillen gab es dann noch drei besondere Abfüllungen. Wir begannen mit dem Campbeltown Loch, 21 Jahre, 40% Nase: torfig, etwas feiner im Vergleich zum Mitchell’s, Springbank ist erneut zu erkennen Geschmack: vergorene Früchte, „Körper wie ein voller Wein“, feuchtes Laub, etwas Salz, Aprikose und Pfirsich Abgang: „Ja, der erste mit vernünftiger Länge“ Bis dahin war dies eindeutig (trotz JW Blue Label und Ballantines 17 Jahre) der beste Whisky. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt eindeutig. Hiervon werde ich mir bei Gelegenheit eine Flasche zulegen. (Falls mal jemand bei Cadenheads auf der Luxemburger Str. vorbei kommt, kann er gerne an mich denken!) J. & A Mitchell, 40% Campbeltown Dies ist eine blended Abfüllung von Springbank für das Edinburgh Festival in limitierter Auflage. Enthält zu 80% Springbank und North British mit etwas Grain Whisky. Nase: hat eine feine, weiche Nase Geschmack: etwas flacher als der Campbeltown Loch, wieder Salz, sagt aber insgesamt wenig nach dem Campbelton Loch Abgang: ein wenig kurz Jungs, jetzt wird es echt schwer mit der Schrift, dabei ist noch soviel Text übrig. Bitte um Nachsicht bei entsprechenden Fehlern! Auld Blended, 40% (38 Jahre?) Duncan Taylor Dieser Blend enthält Bunnahabhain, Highland Park, Glenburgie, Miltonduff, Glenlivet, Springbank mit Invergorden Nase: „Wo ist der Blend? – Dies ist ein Malt“, verspricht viel, aber…. kein Torf, kein Rauch, keine Holznoten Geschmack: Salz von Springbank, Sherryfass ist spürbar aber nicht dominant, hält etwas weniger als die Nase verspricht, für Stefan aber ist dieser Whisky „verdammt gut, rund mit viel Charakter“! Abgang: lang und intensiv Fazit: Die reinen singulären Duftnoten fehlen beim Blended Whisky. Die Verheiratung übertüncht diese klaren Noten und führt zu glatten aber leckeren Whiskys ohne besondere Ecken und Kanten. Jetzt ging es aber endlich mit den Grillköstlichkeiten weiter. D.h., Boris’ hatte zunächst mal wieder für eine Vorspeise gesorgt (weis der Teufel wo er dass Zeug immer her nimmt)! Es gab zunächst Käsetortellini mit Trüffel und leckerer Trüffelcreme auf Brot (cremig, gehaltvoll, sahnig). Gegrillt wurde zur Eröffnung Calamaris. Dazu wurde ein Landwein serviert: Vin de Pays d’Oc, 13,5% Les Collines du Bourdic Vignier 2005 (Boris, sieh’ es mir nach, ich kann es echt nicht mehr lesen!) Nase/Geschmack: fruchtig, Waldmeister Dieser Landwein passt hervorragend zu Fisch. Auch deswegen gab es wohl als nächsten Gang zwei Doraden mit Zitrone, Fleur del sel und Olivenöl. „Ein Gedicht auf Gräten“. Zwischendurch probierten wir die Black Bottle, 10 Jahre Es sind alle sieben Isla-Whiskys enthalten Nase/Geschmack: kam gut, „wie frisch ausgezogene Kleinkinderschuhe“ (Junge, Junge, da hatten wohl schon einige andere mit dem Alkohol zu kämpfen – und nicht nur ich!!!) Meine Aufzeichnungen werden auch immer „ausführlicher“. Wir gönnten uns – während neue Kohle aufgeschüttet wurde – noch den Bushmills 1608, 12 Jahre, 43% Nase/Geschmack: kräftig, spritzig…. und den Jameson Gold, Irish Whiskey, 43% Hoher Anteil an Pure Pot Still Nase/Geschmack: spürbarer pot-still-charakter, typisch irisch weich, fruchtig aber mit langem Abgang JETZT GRILLTEN WIR ABER RICHTIG: Pikant gewürzte, knusprige Rippchen, leicht spicy. Dazu frischer Blatt-Feldsalat, Partytomaten, Rukula und Fetakäse in Balsamico-Essig-Marinade. Dazu gab es wieder einen leckeren Wein: « Le lec de Juchepie », 13,5% Recolte 2002 Wie der Name schon sagt, frei übersetzt „Lecker und zum Jubilieren“ (by the way: mit der französischen Sprache hapert es etwas bei mir ). Dieser Wein stammt von der Loire und wurde auf Holzfässern ausgebaut, sehr ungewöhnlich. Für mich der Höhepunkt an kulinarischen Feinheiten folgte dann mit dem Schafsrücken mit selbstgemachten „Berrarat“ gewürzt. Boris wollte nichts über die Zutaten verraten, lediglich die Gewürznoten Zimt und Nelken konnten wir erraten. Hier einige Zitate vom Abend: „es riecht wie Weihnachten, so exotisch“ „muschirosa gegrillt“ (ich habe es mir nicht notiert, aber dass kann nur von Michael kommen) „besser als jedes Schaf, dass ich kenne – und ich kenne viele!“ Außerdem gab es noch Hähnchenbrustfilets, ebenfalls in selbstgemachter Marinade. Es konnte wohl keiner behaupten, nicht satt geworden zu sein. Wer noch Lust auf ein Bier hatte, dem wurde ein Eifeler Landbier, unfiltriert mit satten 5,1% Alkohol, gereicht. Zum Schluss gab es noch eine Besonderheit aus Frankreich (und ich glaube, dieser Wein „hat mir endgültig das Genick gebrochen“): « Le Clos de Monsieur Nolve », 14% (oder so ähnlich) Poilly – Fuisse 1998 Dieser „Weiswein auf der Rotweinschiene“ wurde 5 Jahre(!) auf Eichenfässern gereift und erreicht seinen Trinkhöhepunkt nach ca. 10 Jahren. Also lagen wir in der Zeitschiene fast richtig, aber Andreas meinte, „der kann noch weitere drei Jahre“ und bestellte sich gleich 6 Flaschen, falls Boris noch einmal daran kommt („egal, was der kostet“). Nase: wenig Duftnoten, sehr schwierig Fruchtnoten zuzuordnen Geschmack: junges Holz, Frucht verliert sich nicht, ist präsent, sehr elegant Abgang: nach hinten raus trocken, „extraordinaire“ Hinterher gab es wohl noch einen Rosè aus Frankreich, an den ich mich nicht mehr erinnern kann. Es gibt auch keine weitern Notizen hierzu. Ganz am Ende meiner Notizen steht noch ein Bowmore 1972, an den ich mich leider auch nicht mehr erinnern kann. Boris, falls wir den verkostet haben (und davon gehe ich aus), bitte lass mir noch eine Pfütze übrig, damit ich den beim nächsten Mal nüchtern probieren kann! Ich schreibe einfach kommentarlos mal meine Notizen hier hin. (Wenn ich das lese, kommen mir die Tränen!) Hochzeitspräsent Bowmore 1972 21 Jahre, 49,1 % Es handelt sich um die alte Abfüllung Nase: Schokolade, aber kräftig für sein Alter Geschmack: prickelt angenehm auf der Zunge, „wo ist die bowmore-typische Seife?“, Trauben, Kakao, „der alte Stoff hat vielleicht schon etwas an Angels Share Abgang: verloren, aber trotzdem: wann können wir so etwas noch geniessen? Echt prädestiniert“ irre langer Abgang Hier einige Zitate, die die Exklusivität dieser Abfüllung wohl noch besser betonen: Boris: Grobi: Uwe: Andreas: Marco: Werner: „Das war Bowmore, damals!“ (Für Boris schon ein Kompliment!) „Der bleibt, den kriegst du auch mit Wasser nicht weggespült!“ „Die Blends waren besser als befürchtet, aber der jetzt: real stuff!“ „Permanent Vanille, etwas Pfirsich, Holz – das geilste Kraut, was ich je getrunken habe!“ (Ich dachte immer, Kraut raucht man!) „Ist sehr komplex, der hat irgendwie alles“ von mir fehlt ein Zitat, ich war wohl nicht mehr in der Lage dazu! 12.2007 Resteverzehr Tasting am 07.12.2007 Resteverzehr =========================== Letztes Tasting 2007: Resteverzehr Es ist ja nun schon einige Zeit her. Wer hatte eigentlich alles daran teilgenommen? Den genauen Ablauf kann ich heute nicht mehr wiedergeben, ja selbst das Datum habe ich mir nicht notiert. Ich habe hier so komische rote Rabattmarken oder sind es GarderobenScheine??? Jedenfalls habe ich mir darauf einige Notizen von den Abfüllungen gemacht, die ich noch nicht kannte. Ich selbst hatte u. a. den 18jährigen Macallan von 1986 dabei. Den hatten wir aber schon zuvor bei einem Tasting verköstigt. The Glenlivet French Oak Reserve – 15y – 40% Aroma: deutlich Birne, weitere Fruchtnoten, Banane? Geschmack: Holz kommt deutlich durch, hinten raus wieder Frucht, Orange, Birne Abgang: trocken und mittellang Ein feiner Whisky. Geadelt wurde er von Andreas: „Lecker Zeug!“ Inzwischen habe ich mir eine Pulle davon zugelegt, für milde Sommerabende. Benrinnes Signatory, Vintage 1980 22.02.1980 / 21.09.2000 – 20y – Alc. nicht notiert Aroma : Brotteig, Hefe, „komprimiertes Paulaner“, aber auch Früchte Geschmack: mittelsüß, Kräuter, Gras, überraschend frischer Charakter Abgang: relativ kurz Ein milder Durchschnittswhisky, dass Alter merkt man ihm nicht an. Isle of Jura Superstition 43% Lt. Uwe eine Mischung dreier Torfgrade: jung und stark torfig, mittel alt und mittel torfig und alt mit wenig Torf Aroma: Torf, Salz Geschmack: kaltes Lagerfeuer, süße Feigen, Vanille Abgang: mittel lang Ich kann mich noch erinnern, dass ich von diesem Stoff angenehm überrascht war, weil ich der Isle of Jura bislang nicht soviel zugetraut hatte. Coal Isla Murray McDavid – 46% „Maverick“ 1993 / 2004 – 11 Jahre Finish aus dem Bourbon und Chenin-Fass, Quarts de Chaume, Rebsorte: Chenin-blanc Aroma: sehr torfig, Rauch – eben echt Coal Isla, fruchtig Geschmack: etwas ölig, fruchtig, torfig, leicht exotisch (Mirabellen, Maracuja) Abgang: langer Abgang (aber Stefan meinte: „kurz…., nein, der hat ‚ne Lücke!) Für mich ist diese Abfüllung einen Kauf wert. Bowmore 1991 Port Matured – 16y – 53,1% Aroma: Rauch und Port, feuchtes Holz, etwas Früchte, Bitterschokolade Geschmack: sehr komplex mit viel Frucht, Rauch und Torf (mit etwas Wasser: Kirsche) Abgang: lang und kräftig Ein anspruchsvoller, komplexer Stoff. Zwei Tropfen Wasser tun ihm sehr gut. (Aber ich glaube, mit der Dosierung der zwei Tropfen hatte ich so meine Schwierigkeiten!) Ein Leckerli von Boris muss ich jetzt doch erwähnen, obwohl wir diese Abfüllung schon einmal getastet hatten: Laphroaig 30 y – 43% Aroma: getrockneter Koriander, Honig Geschmack: viel Malz und Honig, super weich und samtig, Vanille Abgang: überraschend maskulin Der Whisky hat wegen der offenen Flasche inzwischen etwas gelitten, ist aber immer noch klasse! Magilligan Irish Whisky Ian McLeod 1991 – 2002 Sherry wood finished Aroma: Pfirsisch, Vanille Geschmack: Pferdeäpfel (Stefan: …. Komm, gib’ mir noch was davon!!!), irische Geschmacksrichtung Abgang: Stefan: „Ja, echt, also ….“, Andreas: „Palinka-Likör!“ (Scheint nicht so gut angekommen zu sein…) Lagavulin Cask strength 12y – 57,5% (wahrscheinlich reines Bourbon Fass) Aroma: schwächerer Torf als erwartet, trotzdem intensiv, Nussschokolade Geschmack: rauchig mit Zuckerschokolade Abgang: Der Rauch kommt aus der Kehle zurück in den Mundraum. Bowmore Cask strength – 56% Aroma: erstaunlich viel Sherry, malzige Süße, weniger Rauch als erwartet, harzig Geschmack: malzig, Salz, karamellisierter Zucker Abgang: lang und kräftig mit einer Restsüße Springbank 100 proof 10y – 57% Aroma: sehr stringent und maskulin (Andreas), die Anderen haben nicht mehr viel gesagt (komisches Aroma… „stringent und maskulin“) Geschmack: hält was er in der Nase verspricht (ja, aber was verspricht er denn???), extraordinär, überraschend salzig, malzig Abgang: maritim, sehr salzig, bleibt sehr lange, wunderbar trocken Ein geradliniger Whisky, er gefällt oder er gefällt nicht! 02.2008 Special Finish Whisky-Tasting vom 22.02.2008 Special Finish =================================== Es war mal wieder ein genialer Abend: Coole Leute, interessanter Whisky und abgefahrene Sprüche! Alle bis auf Grobi waren anwesend. Dieser bekommt von Uwe die verköstigten Whiskys in kleinen Spezialabfüllungen mitgebracht. Auf diese Art und Weise nimmt er in einem Ferntasting noch an diesem Spaß teil. Ich hoffe, meine Notizen helfen etwas bei der Einschätzung der Stöffchen! Thema des Abends war „Special Finish“. Da wir aber mit nur einem Thema niemals ganz ausgelastet sind, begannen wir den Abend mit zwei Abfüllungen „außer der Reihe“, um unsere Gaumen anzufeuchten! Boris hatte noch einen alten Glenesk offen: Duncan Taylor Rare Auld Glenesk Single cask no. 4928 11/1983 – 07/2004 Bottle 471/616 – 20y – 58,4% Aroma: blumige, florale Noten (Veilchen), Holznoten, mit etwas Wasser intensiver, süß Geschmack: ein leichter Whisky, wenig ölig, bissig, die floralen Noten treten in den Vordergrund Abgang: ziemliche Härte durch den hohen Alkoholanteil, dadurch auch recht lang, deutliche Holznoten Dies war für den Beginn eine „schwierige“ Abfüllung. Schwer einzuschätzen, aber der Beginner verliert ja recht oft. Der Alkoholgehalt übertüncht sehr schnell die Geschmacksnoten. Laut Boris, war dies eine besonders gelungene Abfüllung mit extrem blumigen Noten bei der ursprünglichen Öffnung der Flasche. Vielleicht hat der Stoff schon etwas gelitten, denn die Flasche war schon einige Wochen geöffnet. Ich habe sie später noch einmal probiert, fand den Whisky aber auch dann nicht viel besser. Wie dem auch sei, Uwe machte uns darauf aufmerksam, dass die Brennerei 1985 geschlossen wurde und wir somit eines der letzten abgefüllten Fässer (11/1983) erwischt haben dürften. Der Hauch der Geschichte berührt einen immer wieder… Weiter ging es mit einem Mitbringsel von Michael, eine Flasche, die schon seit Ewigkeiten offen ist. Umso erstaunlicher, was wir alles noch deutlich herausfinden konnten: Jack & Jack (nie gehört ) Auld Distillers Collection Strathisla 1969 – 34y – 56,3% Matured in Oak, 170 bottles Aroma: sherrylastig, Pflaume, Zimt, Toffee Geschmack: überraschend mild für diesen Alkoholgehalt (vielleicht tat da der angels share sein übriges?), Holz kommt recht stark durch, Sauerkirsch => Mon Cherie, wie eine Alkoholpraline Abgang: etwas kurz Dann begannen wir mit unserem eigentlichen Thema, den besonderen Finishings. Allerdings mussten wir schnell feststellen, dass wir nicht weniger als vier Rum Finishings auf dem Tisch hatten. Die erste Flasche des Finishing-Themas ist laut Marco die erste Abfüllung der Ardmore Distellerie. Originalabfüllung Ardmore Traditional cask, beated Matured in quarter casks Non chill filtered – 46% Boris: “Die Röhre ist schon mal gut!” Aroma: angenehm rauchig, kalte Asche, „saurer Joghurt“, etwas Frucht, Toffee Geschmack: irgendwie -> „Käse“, fruchtig, Torf und Toffee Abgang: mittellang, trocken, das Toffee bleibt Verspricht in der Nase recht viel, besonders durch die Toffeenoten, man erwartet einen vollen, voluminösen, öligen Whisky. Nach hinten raus kommt da aber nicht mehr so viel, etwas dünn. Trotzdem ein guter Whisky! Jetzt kam das erste Rum-Finish an die Reihe. Boris und Stefan hatten sich extra für diesen Abend bei Reifferscheid eingedeckt. Originalabfüllung Glengoyne 1994 – 11y – 61,5% Single cask no. 90938 09/1994 – 04/2006, 294 bottles Wir waren alle noch mit einschenken und Etiketten lesen beschäftigt, da kam aus dem Hintergrund die (laute) Stimme von Michael: “Ist der – ohne Wasser – geil!!!” Aroma: Rum kommt extrem gut durch, Toffee, der Alkohol kitzelt in der Nase, Rohrzucker deutlich zu spüren Geschmack: am Gaumen kommt der Rum noch deutlicher, „Karamell-Brocken – die mit der Kuh drauf!“, gehaltvolle Süße Abgang: voller, langer, süßer Abgang Tja, Michael hat Recht behalten. Er hatte es als Erster erkannt. Ein toller Whisky für seine 11 Jahre. Sehr gelungen, aber auch recht teuer, wie uns Boris und Stefan versicherte. (Ich glaube, über 60 Euro – ich hab’s mir nicht notiert.) Marco hatte eine Abfüllung in einer tollen Holzkiste (Schatztruhe) mitgebracht (Stefan: „Die Kiste sieht saugeil aus!“). Douglas Laing Platinum Selection Caperdonich 37y 1967 – 2005 37y – 56,4% 133 bottles, 6th month in Rum Cask „riecht sehr gut“ (wer hat denn den genialen Spruch losgelassen? ), schwer im Glas, überreife Früchte aber nur wenig Rum, mit etwas Wasser: Banane Geschmack: alle möglichen Früchte, Himbeer, Erdbeer, Brombeer, Vanille, die Süße überwiegt, ganz schwach etwas Rauch, Zitrus, sehr komplex Abgang: lang und leicht pfeffrig Aroma: Die Abfüllung ist wenig geprägt durch das Rum-Finish, jedenfalls kommen nach dem Glengoyne-Knaller die Rum-Nuancen nicht so stark durch. Diese sind eher nur begleitend vorhanden. Dafür hat er andere Köstlichkeiten zu bieten. Stefan: „wunderschön rund!“, Boris: „aber wieder recht süß“, Stefan: „dafür, dass der so alt ist, hat der hinten raus noch ‚nen ordentlichen Bums!“ (Hast Du damit den Whisky gemeint???) Bei dieser süßen Abfüllung empfand ich Gelüste nach Schokolade. Boris kramte natürlich sofort eine seiner Jahreskreationen hervor: Plantagen-Schokolade Nosancones – Karibik – 67% Kakao Eine super Harmonie zum Whisky, der Rum kommt auf der Zunge mehr durch, ein tolles Geschmackserlebnis. Anschließend kam ein Islay auf den Tisch. Stefan: „der qualmt!“ Dun Bheagan Caol Ila Rum finish - 06/1996 – 2007 11y – 50% Cask no. 90368/903611 Aroma: süßer, schwerer Rauch, „wie eine kubanische Zigarre“, der Rauch steht neben dem Rum, leichte medizinische Noten Geschmack: im Mund spürt man zunächst den Rum und dann den Torf, vom Aufbau sehr geradlinig und wenig komplex, Torf und Rum greifen jedoch schön ineinander über Abgang: lang und warm, wandelt sich vom Rum zur Süße, Vanille, dann Torf, nach hinten raus ein echter Ila!!! Ein sehr gelungener Stoff. Auch wieder überraschend gut für 11 Jahre, aber teuer! Jetzt kam Grobis „Mitbringsel“ auf den Tisch. Unter der Hand wird von einem Ardbeg gemunkelt. Alembic’s (deutscher Importeur) Special Islay Malt 2000 – 2007 Single cask – 7y – 46% 6th month in Jamaika Rum Wood Aroma: Boris: „Aroma hat er!!!), Rum ist nicht zu spüren, vielleicht Zuckerrohr, „ein Tunten-Ardbeg!“, Frucht, Zitrone, Grapefruit, unterschwellig Torf, Geschmack: „Jetzt müssen wir ihn in den Mund nehmen!“ Weich, aber Chilli-Schärfe, etwas süß Abgang: richtig Rauch und Torf im Abgang! Das Rumfinish ist nicht zu spüren, höchstens etwas Süße vom Zuckerrohr. Für seine jugendlichen 7 Jahre ist der Whisky aber sehr gut trinkbar. ….und weiter ging’s mit …. Murray McDavid Bowmore 11y – 1995 – 46% Cask type: Bourbon/Viognier (Weisweinsorte aus der Rhone) 2600 bottles Viognier Condrieu in Guigal casks Aroma: Marco: „Da war Frucht, wupps, war sie weg. Vom Bowmore gefressen!“, „Frauenschweiß nach dem Polieren von Holz“ => soll wohl „Leder“ bedeuten, Weißweinsäure, Zitrus Geschmack: Weiswein-Noten stehen neben den bowmoretypischen Noten, sehr floral, Michael: „Man glaubt, man beisst in eine Blume rein!“, Guave, Passionsfrucht, Marco: „Der schmeckt wie ein frisches Comicbuch, wenn du es das erste mal aufschlägst!“ Abgang: eher kurz Stefan: „Boar, mit Wasser kommt noch etwas ganz Anderes durch.“ Boris: „Ja, Wasser!“ Mit Wasser wird dieser Whisky noch weicher und total weich. Wenig bowmoretypisch! Stefan und ich finden ihn „schön“, für Marco und Michael ist er nichts. Dieser Whisky polarisiert. Es sollte die einzige Abfüllung des Abends bleiben, bei dem die Meinungen auseinander gingen und der bei einigen weniger gut ankam. Kleine Notiz am Rande, die ich Euch nicht vorenthalten möchte: Michael: „Ich ficke alles, was Haare am Arsch hat!“ Marco: „Mensch, die armen Hunde auf der Straße. Jetzt weis ich auch, warum die so breitbeinig laufen!“ In diesem Sinne ging es froh gelaunt an die nächste Abfüllung! Murray McDavid Caol Ila 16y – 1991/2007 – 46% Mouvedre / Syrah – Finish 2000 bottles Das Rotwein-Finish sieht man: Mahagoni! Aroma: süßlich, fruchtig, salzig, Torf und Rauch kommen durch, Vanillesüße Geschmack: salzig, deutlich Vanille, Mandeln, Torf, Oliven, „Bourbon-Süße“, TanineTrockenheit, Traube ist zu erkennen, Wein und Whisky bilden eine runde Harmonie, „gut verheiratet“ Abgang: ein wenig Holz, ausklingender Rauch, sehr schöne Balance zwischen Süße und rauchig-salzigen Geschmacksteilen, etwas Torf Eigentlich aus „Gag“ hatte ich eine Abfüllung aus den Niederlanden mitgebracht. Ich war ausdrücklich dagegen, diesen Spirit (denn Whisky darf sich das Zeug nicht mehr nennen, weil Seegras darin herum schwimmt) zu einem früheren Zeitpunkt zu kosten. Aber ich bin überstimmt worden, mit dem Hinweis, dass man danach ggf. nichts mehr schmeckt ! Einer bemerkte dann auch gleich, als er das grüne Zeugs sah: „Um Gottes willen, was ist das denn?“ Celp Spirit The Seaweed Experience – 55% Im Allgemeinen wird hier von Lagavulin gesprochen. Da Uwe allerdings bemerkte, dass die Brennerei kaum Fässer außer Haus verkauft, könnte es auch ein Laphroaig sein. Aroma: Werner: „Ich rieche etwas, was ich nicht riechen möchte!“ Der Rauch des Islay-Whiskys kommt durch, etwas buttrig, „süßlich mit Würgereiz“, wenn man direkt aus der Flasche riecht: Schinken! – Und Speck. Maritime Noten, Muscheln? Geschmack: absolut weich für 55%, salzig, Islay-Charakter kommt durch (ich würde doch auf einen Lagavulin tippen), pflanzlich – nach Gras, Heidekraut, (Uwe tippt auf einen Laphroaig) Abgang: pfeffrig auf der Zunge und das Salz bleibt, „streck die Zunge in die Sonne und du kannst das Salz abkratzen“, Boris: „der hat das CMA-Gütezeichen!“ Fazit: Der Stoff ist nicht so schlecht wie befürchtet, eher interessant und würzig. Man erinnert sich tatsächlich an eine frische Meeresbrise. Wenn man an den Fishky aus Berlin denkt, den Marco schon mal getastet hat, dann kann man mit Whisky wohl so ziemlich alles finishen, wenn der Alkoholgehalt stimmt. Zum Schluß hatten wir uns den Höhepunkt dieses Abends aufgehoben. Michael hatte zum Whisky den passenden Wein besorgt, den Opitz One (Trockenbeerenauslese) aus dem Burgenland! Originalabfüllung Bruichladdich 18y – 46% Burgenland-Finish In Trockenbeerenauslese-Fässern (Zweigelt) von Willi Opitz Aroma: Vanille, Karamell, Toffee und Sherry, geht in die irische Richtung, Erdbeere Geschmack: intensive, süße Fruchtigkeit, Erdbeere, komplex und raffiniert, ölig Abgang: sehr harmonisch, weich und mittellang Ein toller Whisky! Dazu der passende Wein: Opitz One 2004 Trockenbeerenauslese – 10% Aroma: Erdbeermus, Johannisbeere, ungeheuer fruchtig Geschmack: sehr süß (extrem), eher Erdbeersaft, „der Wein ist der Hammer!“ Stefan: „Dieser Wein ist wie Pferdeäpfel für meinen Hund, und dass ist ein Kompliment!“ Werner: „Das ist, als ob dir ein Engelchen auf die Zunge pinkelt!“ Dazu wurde noch etwas Käse (Rochefoure, Castello blue und ein Hartkäse aus Sardinien), Gänsestopfleber sowie selbstgebackenes Brot von Boris gereicht. Ein Gedicht zu der Trockenbeerenauslese. Und weil die Flasche so schnell leer war, endete unser Tasting bei einer schönen Flasche Leo Fuchs Riesling-Auslese 2002 – 8% Noch einen Spruch zum Ausklang…. Marco: „Ich kann nur sagen, mein Kind, ein Treffer!“ Michael: „….und danach nicht mehr, oder was?“ 03.2008 Bowmore Tasting am 28.03.2008 Bowmore Vertical Tasting ==================================== Es war anno dazumal, man schrieb den Monat März im Jahre 2008. Es soll der 28. gewesen sein, da trafen sich ein paar nette Gesellen bei Boris in Muffendorf zur BowmoreSchleckerei. Anwesend waren Thorsten, Grobi, Uwe, Michael, Marco, Stefan, Boris und Werner. Folgende Notizen überliefern diese historisch wertvolle Gegebenheit: Bowmore Enigma (alte Version) 12y – 40% Aroma: wenig Rauch, deutlich Sherry, Honigsüße Geschmack: die Honignoten kommen durch, auch Sherry und Rauch Abgang: es kommt jetzt deutlicher Rauch, relativ kurz, recht weich mit einer leichten Bitterkeit (Oh Gott, jetzt kann ich schon nach dem ersten Glas meine Schrift nicht mehr lesen, ich glaube das heisst) gradliniger, unkomplizierter Whisky, daher ein etwas unpassender Name für diese Abfüllung! Aber ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Bowmore Enigma (neue Version) 12y – 40% zunächst recht wenig Aroma – („es kommt nix!“), Boris: „wurde ja auch von den Japanern gekauft, die haben alle eine flache Nase!“ Aroma: sehr flach, deutlich süßer als die alte Version, leichte Fruchtnoten spürbar Geschmack: süßer leichter Sherry, wenig Rauch Abgang: süße Trockenheit, wenig Rauch Dieser Enigma ist mit dem Alten nicht zu vergleichen. Der Alte hat mehr Character, but – easy drinking! Bowmore Mariner 15y – 43% Aroma: rauchiger als die ersten beiden Verköstigungen, Schokolade, Früchte, Leder Geschmack: Salz, etwas Schärfe vom Eichenholz Abgang: schön lang Er ist noch etwas kantig, aber die Bowmore-typischen Noten sind da. Bowmore 17y – 43% (Einer meiner persönlichen Lieblinge) Aroma: Cassis (Johannisbeeren), Traubensaft, Rosinen, Früchte, wenig kalter Rauch Geschmack: etwas Jod und Salz, maritime Eindrücke, trockene Früchte, Rauch, weich und harmonisch Abgang: weich und mittellang Ausgewogen und rund, ein schöner Whisky (sag ich doch!!!) Bowmore 18y – 43% Aroma: Lavendelseifencharakter kommt durch, floral, kaum Rauch, Röstaromen Geschmack: weich und geschmeidig mit eher wenig Sherry und zartem Rauch, sehr weich, Jod, Salz, Sußholz Abgang: lang und voll, bei Stefans letztem Schluck: „alte, vergorene Früchte.“ Fazit: der 17-jährige ist vorzuziehen! Bowmore Darkest (alte Version) 43% Uwe findet diese Abfüllung schon immer „schwierig“, Marco kann wenig damit anfangen, „zuviel Sherry!“ Aroma: extrem Sherry, kräftig, etwas Rauch Geschmack: trockene (bittere) Sherrysüße, fruchtig, sehr wenig Rauch, kaum Salz Abgang: trocken, bitter, holzig Interessanter Whisky, der viele Nuancen zum entdecken verbirgt. Ihm würde der Name „Enigma“ sicher besser zu Gesicht stehen. Bowmore Darkest (neue Version) 43% Aroma: Rosinen und dunkle Schokolade („Malaga“), rauchig, sehr rund und harmonisch Geschmack: Zedernholz, Karamellsirup, sehr weiches Leder, Sherry Abgang: lang mit deutlichen Sherry, angenehme Trockenheit („Tanine“) Fazit: Besser als der alte Darkest, ein sehr schöner Whisky! Signatory Bowmore 1990 17y – 46% 29.03.90 – 05.12.07 Cask Hogsheads 634 + 635 Bottle 386 of 735 Aroma: Klebstoff, florale Noten und Früchte Geschmack: Karamellnote, eine gewisse Honigsüße Abgang: salzig, trocken, lang Die Geschmacksnoten sind eher schwach ausgeprägt. Stefan: „Er hat dass, was ich von Bowmore kenne.“ Darauf Boris: „Ja, Alkohol!“ Jetzt gab es eine Diskussion, ob die alten 25- und 30-jährigen (Moonlight und Seadragon) den fassstarken Abfüllungen nicht besser vorzuziehen seien. Die Feinschmecker unter uns waren dafür, aber einige Andere dagegen. Boris zu Stefan: „Ist nicht schlimm, wir beide kommen noch dazu“. Darauf Werner: „Wann????“ (Ist ein Wortspiel! Holzkopf!) Also ging es weiter mit einer Fassstärke! Bowmore 1989 16y – 51,8% Aroma: Vanillenoten, mit Wasser – Schokolade, Stefan: „deutlich Sherry“, Marco: „das ist ein Bourbonfass!“, darauf Stefan: „bourbonartige Sherryeinflüsse….“ Geschmack: eine gewisse Süße macht sich bemerkbar, ausgewogen Abgang: lang und warm Boris: „Ich find’ ihn zu spitz“, Marco: „Ist nicht so der Bringer…“ Bowmore 1990 16y – 53,8% Sherry matured Aroma: kalter Rauch, „frisches, sahniges (???) Rindfleisch, Sherry Geschmack: „mit Wasser kommt er schön…“, extrem Sherry, komplex, SpringbankSalzigkeit Abgang: kräftig und lang Fazit: Wesentlich besser als der Vorgänger aus 1989! Bei Durchsicht der nächsten Notizen läuft mir ein kalter Schauer den Rücken runter: Signatory Bowmore 1982 24y – 54,1% Matured in Bourbon barrel Cask No. 91633 Bottle No. 125 of 193 …..und jetzt kommt`s, uaagh….. Aroma: Bourbon Geschmack: Bourbon Abgang: Bourbon, ziemlich lang Mit Wasser: noch mehr Bourbon Kein weiterer Kommentar! Jetzt gingen wir zu den ein wenig extrovertierteren Abfüllungen über: Bowmore 25y – 43% („Moonlight“ habe ich auf meiner Notiz durchgestrichen, wenn ich mich recht entsinne, war diese Abfüllung der Vorgänger der Moonlight-Abfüllung.) Aroma: exotische Früchte, Mango, Kakao, Zimt Geschmack: unglaubliches volles Mundgefühl, herrlicher Sherryeinfluss, Salz, Schokolade, extrem komplex, „phänomenal“, Rauch ist herrlich eingebunden, Malaga, Früchte Abgang: etwas Rauch, weich und trotzdem wärmend lang Boris schwer emotional: „Eine andere Ära, schwer lecker!“ Werner: „boar!!“ Michael: „….und ich hab’ zu Hause einen 67er Muschi-blended!“ Bowmore 30y – 43% Seadragon Aroma: vergorene Früchte Geschmack: Sirup auf der Zunge, eingekochtes Holz, super weich und rund Abgang: angenehm weich und lang, würzig, Pfeffer, etwas bitter, im Nachgang: Rosinen und Trockenfrüchte Habt ihr mal nachgezählt? Das waren nicht weniger als 13! Bowmore-Abfüllungen. Die letzte Seite meiner Notizen geb’ ich mal unzensiert an Euch weiter: „Michae Amerone de la Valpolicella 2004 – 15,5% Cotrte Figaretto Exklusiv und süß lecker - Saint Angus - Gelber Sack, jedenfalls lecker vasi (???) W. Opitz Trockenbeerenauslese Goldackerl 11% Stremellachs + Bowmore 30y Caperdonich 56,3% 151/174 – 38y 10/68 – 11/06“ Ja, dass muss ich dann wohl auch noch alles zu mir genommen haben! Ich hab’s so niedergeschrieben, wie es im Notizbuch steht. So ging’s zu, damals bei Boris in Muffendorf….. 06.2008 Lowlands Tasting am 27.06.2008 Lowlands ======================== … und erneut tauche ich ein in meine Notizen, nicht wissend, was mich erwartet. Vielleicht finde ich ja einen Hinweis auf eine verloren geglaubte Zigarre…. Tasting vom 27.06.2008 bei Boris in Muffendorf Thema: Richtung Lowlands (jedenfalls für Michael und mich) und was es sonst noch so gibt, in der Whisky-Welt! Wer dabei war, weis es sicher noch! Ich habe mir leider nicht die Namen der Anwesenden notiert. Die üblichen Verdächtigen halt…. Glenfiddich Solera 15 Jahre – 40% Drei verschiedene Fässer. Eiche: sherry, bourbon und neue Eichenfässer, verheiratet im Solerafass, zur Hälfte abgefüllt und die andere Hälfte bleibt für die nächste Abfüllung im Fass. Aroma: angenehme Nase, starke Holznoten, ein wenig Zitrus, Bourbonnote Geschmack: relativ komplex, die Eindrücke der Nase finden sich wieder Abgang: ein wenig bitter Fazit: Easy drinking, ein Designer Whisky Chivas Regal Salute (safir) 21y – 40% Blended Whisky Aroma: ein wenig Rauch, süße, Marzipan Geschmack: Karamell, weich auf der Zunge und leicht, komplexe florale Noten, wenig Rauch Abgang: überraschend lang, etwas herb Fazit: Geschmack bleibt etwas hinter dem tollen Aroma zurück Anmerkung: Diesen Whisky hatte ich mitgebracht und ich war (trotz der positiven Notizen) doch sehr enttäuscht, besonders wenn man das Preis-Leistungs-Verhältnis betrachtet. Werde ihn heute Abend noch einmal versuchen. Arran Robert Burns – 40% Nicht gefinished und ohne Altersangabe, sehr hell Aroma: Marco: „Eine Karamellbombe“, malzige Süße, metallischer Geruch, Kräuter, frische Minze, „der macht die Nase frei!“ Geschmack: erfrischende Kräuter, würzige Kiefer, ölig, malzig Abgang: kurzer Abgang, die Kräuter kommen erneut Fazit: Ein Sommerwhisky. Anmerkung: Obwohl ich mir selbst noch keinen Arran gekauft habe, konnte ich doch schon einige in unserem Club verkosten. Ich bin nicht von allen Abfüllungen überzeugt, aber überrascht, wie viele verschiedene Richtungen aus dieser neuen Brennerei kommen. Daher freue ich mich schon, wenn es irgendwann einmal ältere Stöffchen zu kaufen gibt…. Jetzt kam auch der erste Lowland auf den Tisch: Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice Rosebank 1990/2004 – 40% Die Brennerei wurde 1993 geschlossen, der Whisky ist sehr hell. Aroma: Marco:“der riecht schon so, als könnte man ihn gut trinken…“, Zitrus, Manderine Geschmack: leicht, etwas unrund, flach, etwas Frucht Abgang: Holz und Zitrus Fazit: relativ kräftig für eine Lowlander. Wie so viele der Connoisseurs Choice-Abfüllungen konnte auch diese nicht wirklich überzeugen. Jetzt kam das erste richtige Highlight von Michael aus der Linithgow Brennerei: Gordon & MacPhail Rare Old 1975/2007 – 43% St. Magdalene (Brennerei wurde Anfang der 1980er geschlossen.) Aroma: kräftig, Sherry, (man würde bei einem blind-tasting nicht auf einen Lowland tippen), „Kräuterbonbon“, erinnert an HP: Heidekraut und Sherry Geschmack: „boah, lecker!!!“, weich und rund, etwas Rauch???, Akazienhonig Abgang: überraschend kräftig und lang Fazit: ein super Whisky! Uwe: „steht da, was für ein Fass das ist?“ Boris: „ja, Holz!“ Grobi: „wie, kein Plastik?“ Edradour Edition: Süddeutsche Zeitung 1993 – 2004 – 46% Aroma: Sherrybombe, Buttertoffee, erinnert an a’bunadh, Michael: „hinter dem Sherry kommt die Gummischuhsohle!“ Geschmack: Boris: „mit Sherry gefüllter Pariser“, „wenn ich schon ein Kondom in den Mund nehme, dann so…“, viel Seife, etwas Pfeffer, etwas Wasser verstärkt die Seife Aroma: Das Kondom bleibt! Seife, bitter Fazit: Ein extremer Whisky. „Warum haben die nur eine Gummisohle hineingelegt?“ Anmerkung: Endlich konnte ich mal einen Edradour probieren, von denen ich bislang nicht viel Gutes gehört habe, obwohl die Brennerei wohl eine feste Fangemeinde hat. Überzeugen konnte mich diese Abfüllung aber nicht! In meinen Notizen gibt es einen Hinweis auf die Internetseite www.dasgibtesnureinmal.de. Ich war gerade mal drauf und muss sagen: schöne Bilder! Wenn ich mich recht erinnere, war dies eine Empfehlung von Marco. Dort soll es hin- und wieder Raritäten zu annehmbaren Preisen geben. Schaut doch mal rein! Weiter ging’s mit: Tomintoul „The gentle dram“ 27y – 40% “Weis einer etwas über die Brennerei?” „Ja, die liegt in Schottland!“ Aroma: Sherry, vom Duft her jünger als 27 Jahre, leichter Rauch, Stachelbeere Geschmack: Bourbon ist dominant (glaubt mir, dass schmecke ich sofort!), Sherry ist da, auch Trauben Abgang: die Reife kommt raus, etwas harzig, holzig, der Whisky bleibt, etwas medizinisch, würzig süß Michael: „An irgendwas erinnert der mich, aber an was?“ Uwe: „An Whisky!“ Highland Park 16y – 40% Aroma: harzig, wirkt süß, etwas Orange Geschmack: Sherry Süße, „lecker, aber irgendetwas fehlt“, Heidekraut Abgang: Gewürze, „Heidenote“, etwas kurz Anmerkung: Da bleibe ich doch lieber beim guten alten 18jährigen HP! Highland Park 25y – 51,5% Aroma: geht sofort in die Nase (was haben wir denn damit gemeint???), Sherry – sehr rund und komplex, der Rauch ist zurückhaltend Geschmack: Sherrysüße, leicht, ein Hauch rauchig, angenehme unaufdringliche Süße, Heidehonig, Eiche Abgang: etwas Schärfe vom Alkohol, wärmend Fazit: ein toller Whisky, rund und sauber. Marco: „Wenn alle Sherrywhiskys so wären, würde ich auch gerne Sherrywhisky trinken!“ Anmerkung: Wasser macht ihn nicht besser. Ich glaube, dies war die neue Abfüllung, oder? Zur Abwechslung noch einmal ein Grain zum Vergleich: Port Dundas 32y – 59,3% 01/1973 – 02/2005 bottle 101/408 cask 128216 Aroma: sherrysüß, Terpentin, Lösungsmittel, Rosinen, Richtung Rum: „Malaga-Eis“ Geschmack: Lösungsmittel, leichte Alkohole fliegen, ein Rumtopf Abgang: Holznote kommt hinten raus. Anmerkung: Super mit Zigarre! Holznote super! (Michael, könnte das die vermisste Zigarre sein? Dann habe ich sie während des Tastings geraucht!) Michael: „Leck mich am Arsch, der knallt aber!“ Alle Anderen etwas zurückhaltender: „Hauch von Rosinen, Nuancen von Rum!“ Longrow -CV- 46% (CV=chairmans vat???) Aroma: rauchig süß, pfeffrig, junger Whisky, Chilli Geschmack: grüner junger Pfeffer, rauchig, grüne Oliven, Algen, salzig Abgang: angenehm lang, salzig Anmerkung: Man merkt den jungen Whisky, aber trotzdem hat er Charakter, weicher als der 10jährige Longrow aber ohne Ecken und Kanten. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber der 10jährige wäre zu bevorzugen. Nach meinen Notizen war „schon“ nach diesen 11 Abfüllungen Schluss und es ging mit ordentlich Wein weiter: Französischer weißer Süßwein Domaine des Richards 2004 Muscat De-Beaumes-de-Venise 15% Gewürze ohne Ende, angenehme Süße trotz der 15% Alkohol Ein Wahnsinns-Wein! Alle Kräuter der Region sind in dieser Flasche! Roter Süßwein Domaine Bressy Masson Rateau 17% Aroma: Uwe riecht « edlen Käse », in der Nase nicht so süß wie zu erwarten, Veilchen??? Geschmack: unglaublich weiche Süße (in meinen Notizen ist „weiche“ mit „sch“ geschrieben, ohje, ohje, ohje…), mit Charakter, Nuancen von Portwein im Hintergrund, fantastisch zu würzigem Käse. Fazit: Ein Genuss aus Boris’ Weinkeller! So, dass war’s! Freue mich auf Freitag und unser Adelphi-Tasting. Werner 09.2008 Adelphi Tasting am 19.09.2008 Adelphi-Tasting ============================= Vom 19.9.2008 bei Boris Anwesend: Woldemar „the piper“, Stefan, Michael, Boris, Marco, Werner Nachdem uns Boris den Woldemar vorgestellt hatte und für später noch eine leckere Fischplatte angekündigt hatte, nachdem Michael seinen fantastischen österreichischen Schinken sowie Zigarren von ihm und mir avisiert hatte und das Brot geschnitten auf dem Tisch stand, konnten wir mit dem Tasting beginnen. Voller Vorfreude und wohl wissend, dass dies mal wieder ein unvergesslicher Abend werden würde….. Um den Gaumen ein wenig anzufeuchten begannen wir zunächst mit einem Mitbringsel von Michael: James Macarthur’s The fine Malt Selection Allt à Bhainne (zu dtsch: “Milchfluss”) 12y – 43% Aroma: mild und malzig, wenig Aroma, daher etwas flach Geschmack: Stefan tippt auf Bourbonfass , recht wenig Geschmacksnuancen Abgang: relativ kurz, alkoholisch und spitz (Das war wohl nix…) Dann hatte ich noch einmal folgende Abfüllung zur Eröffnung mitgebracht, die uns beim letzten Mal auch nicht so sehr überzeugen konnte: Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice Rosebank 1990/2004 – 40% Aroma: geraspelte Mandarinenschale, Ingwer, Orange, Zitrus, etwas florale Noten (beim letzten Mal: Zitrus, Mandarine – Anmerk.: erstaunliche Trefferwiederholung!!!) Geschmack: „der will schnell zum Ziel“, vom Aroma findet man nur wenig wieder, (beim letzten Mal: leicht, etwas unrund, flach, etwas Frucht) Abgang: Stefan: „Abgang hat er“, trocken (beim letzten Mal: Holz und Zitrus) Auch diesmal gereicht dieser Stoff nicht zum Favoriten. (Beim letzten Mal: Wie so viele der Connoisseurs Choice-Abfüllungen konnte auch diese nicht wirklich überzeugen.) Aber jetzt genug des Vorspiels, wir wollten ran an Adelphi! Stefan erläuterte, dass Adelphi eine eigenständige Brennerei war, die wiedereröffnet wurde, allerdings ohne die Brennblasen instand zu setzen. Vielmehr schickte man den eigenen „Noser“ durch fremde Distellerien, um die besten Fässer aufzukaufen. (Und dieser Mensch scheint eine gute Nase zu haben!) Heute ist Adelphi ein reiner unabhängiger Abfüller mit Sitz in Edinburgh. Wir wurden auf Adelphi „eingepiped“! Ein Ständchen von Woldemar auf dem Dudelsack, u.a. wurde uns der – Mul of Kintire – geblasen! Ich glaube, die erste Abfüllung kam von Boris: Glenrothes 12y – 56,5% Cask No. 8710 Distilled 1985 – bottled 1997 Michael, mal wieder der Schnellste: “Oagh, der qualmt durch!“ Aroma: Karamell und Buttertoffee (aber nicht so intensiv wie beispielsweise der a’bunadh) Biermalz, dann Schokolade, „der braucht etwas länger, dann kommt er besser“ => „dass hat die eine Frau auch gesagt!“ Geschmack: Lakrize, Süßholz, (Stefan versucht etwas zu sagen, ein unterdrücktes Husten und er zeigt auf’s Glas, aber es kommt kein Ton über seine Lippen!), Nuancen vom Bourbonfass, „mit Wasser wird er schärfer“ Abgang: lang und wärmend Und gleich noch einen aus dieser Richtung. Ich glaube, den 12y hatten wir vorgezogen, weil der 7y soviel dunkler war und mehr Sherrysüße versprach: Glenrothes 7y – 57,1% Distilled 2000 – bottled 2007 Cask 2412 – 301 bottles (sehr dunkel) Aroma: “wonach riecht dass? sag’s mir Einer!“ Boris: „Nach Whisky!“, eindeutig Fahrradschlauchgummi (aber nicht so pervers wie beim Edradour), karamellisierter Zucker, nach einiger Zeit verfliegt der Fahrradschlauch, Sherrynoten bleiben überraschend im Hintergrund Geschmack: bitter auf der Zunge, Sherry kommt durch, aber unrund, ganz im Hintergrund etwas Rumtopf Abgang: Bitterkeit im Abgang, Abgang ist lang, Gewürze, eine gewisse Süße Wasser tut ihm gut, er bleibt aber scharf auf der Zunge, ihm fehlt etwas das Volumen. Ich habe mal im Internet bei Kasper geschaut, was dort so über die jungen Glenrothes steht, in diesem Fall aber Glenrothes 2000, 8y, 58%, #2414 (also gleich neben unserem Fass!): „Niemals zuvor war es einer Abfüllung gelungen, die charakteristischen Merkmale der Destillerie und der Holzfasslagerung im Sherryfass so eindeutig, klar und unmissverständlich zu definieren. Als bekennender Sherryfaß- Skeptiker konnte ich bisher lediglich die vorhandene Qualität bestätigen, niemals wurde jedoch mein Geschmack getroffen. Bis jetzt. Faßnummer #2414 ist die Quintessenz aller bisher erschienenen Glenrothes- Abfüllungen: Bernsteinfarben. Im Duftbild viel Karamell, sinnlich vorgetragen und von einmaliger Güte. Getrocknete Aprikosen stehen für das Fruchtaroma. Verspielt, zart verwoben und dennoch sehr präsent. Vielleicht nicht ganz so extravagant, aber der Charme ist hier, wie bereits angemerkt, in der Reduzierung auf das Wesentliche zu finden. Mit Wasser noch deutlicher und klarer. Duft nach flüssigem Toffee, zuckersüß und nicht zu widerstehen. Auf der Zunge wiederholen sich die Aromen von lebendig- flüssigem Karamell und getrockneten, aber fleischigen Aprikosen. Nach der Zugabe von Wasser „knuspert“ der Whisky wie Krokant über die Zunge und begeistert durch ein unverändert guten Körperbau. Druckvolles Finale, sehr langes Finish.“ "Die Glenrothes- Quintessenz!" Tja, unsere Vorlage entsprach nicht ganz der Quintessenz. Michael, vielleicht bringst Du die Abfüllung beim nächsten Mal noch `mal mit. Kann ja sein, dass sie einige Zeit nach der Öffnung besser wird oder das wir was übersehen haben…. Clynelish 14y – 57,0% Distilled 1993 – bottled 208 Cask 7541 – 282 bottles Aroma: prickelnde Weisweinsüße, Gras, Trauben Geschmack: “der Geschmack ist geil”, “hat etwas Congnac-mäßiges, Weinnoten, Bourbennuancen?, (der Marco hatte an diesem Abend immer nur „Bourbenfass“ in der Nase!), schwer zu beschreiben, aber echt lecker“ Abgang: langer, wärmender Abgang, mit Wasser: schön weich und trotzdem lang und warm Fazit: „braucht kein Wasser, schmeckt auch so geil!“ Zwei Tage zuvor hatte ich diese Abfüllung schon zu Hause probiert. So begeistert hatte sie mich nicht. Darauf hin bemerkte ich: „Da sieht man mal wieder, man braucht so zwei, drei vorher, damit man die Klasse zu schätzen weis!“, darauf Boris: „Ja, dass ist wie bei den Frauen….“ Was hätten wir denn eigentlich schmecken müssen? Clynelish 1993, 14y, 57,0%, #7541, 0,7 L Oh, Du meine teure Lieblingsdestille...... Beim Stichwort Clynelish läuft mir das Wasser bereits beim bloßen Gedanken an einen Schluck im Munde zusammen! So auch dieses Mal, beim 1993er, 14y. #7541 mit 57%: Butterkeks, Karamell, Vanille, Krokant und Renekloden im sehr feinen und doch ausdrucksstarken Duftbild. Am Gaumen ’ne ordentliche Portion süße Frucht und fast ein wenig buttrig. Knuspernder Gerbstoff, tänzelnde Säure. Mit Wasser dann nicht nur die typische Walnuss, der Whisky lebt richtig auf, wird weicher, öffnet sein Pfauenrad und gibt richtig Gas. Der Seelenstreichler! Reneklode Renekloden sind mittelgroße, rundliche Früchte, die grünlich, grünlich-gelb, grünlich-violett oder rötlich sein können, sie sind sehr saftig und äußerst aromatisch. (Anmerk.: muss ich mal probieren, scheinen in Richtung Pflaumen zu gehen!) Ich glaube, den bringe ich beim nächsten Mal auch noch mal mit. Da muss doch noch mehr sein, als wir gefunden haben. Obwohl „schwer zu beschreiben“ scheinen ja dann die Renekloden zu sein, oder? Rossend Castle 15y – 46% (soll ein Aultmore sein) Aroma: dunkle Beerenfrüchte, süßer Kräuterweiswein, sehr gelungen, fruchtig Geschmack: schön rund und fruchtig, Hopfen, Vanillenoten, weiches Holz Abgang: das Bourbonfass kommt jetzt deutlich raus, mittellanger Abgang, der Nachgeschmack bleibt (Bourbon) Und was sagt das Internet? Rossend Castle, 15y., 1992, 46%, 0,7L Ein Whisky, der bei oder über ADELPHI verkauft wird und auf 46% eingestellt ist? Sie sagen, das gibt’s nicht?! Und ob! Der 1992er Rossend Castle, hinter dem sich ein 15 Jahre junger Aultmore versteckt, wurde im Auftrag der aktuellen Besitzer des Rossend Castle, einem sehr geschichtsträchtigen Schloss aus dem 14. Jahrhundert, in dem bereits Könige ihre Häupter betteten, von ADELPHI selektioniert und unter dessen eigenem Label, ohne Filtration und ohne Färbung, abgefüllt. Je verkaufte Flaschen fließen zwei englische Pfund in die Erhaltung des Schosses. Nicht, dass wir uns dem uns noch unbekannten Schloss besonders verpflichtet fühlten, nein, vielmehr war es Neugier, die uns dazu bewog Proben mitkommen zu lassen. Und siehe da: Er schmeckt echt gut! In der Nase feinste Vanille, kandierte Zitrone und wohl duftende Bourbon- Faß- Aromatik. Am Gaumen wiederholen sich zunächst die Aromen. Sehr kompakt in seinem Bau. Begleitende und auffrischende Säure. Ein richtig trockener Whisky. Der könnte sogar extra brut sein! Benötigt unbedingt Wasser, um sich von seiner aromatischen, weichen und noblen Art zu zeigen. Der, für viele Gelegenheiten! Und noch ein Adelphi…. Breath of the Isles 15y – 55,6% Distilled 1992 – bottled 2007 251 bottles from cask no. 3197 (soll ein Talisker sein) Aroma: Torf ohne Ende, erinnert wirklich an den 10y Talisker, aber rauchiger, Schokolade Geschmack: (Zartbitter-) Schokolade kommt deutlich durch, Torf Abgang: Süße von Kakao Mit Wasser: Rum-Traube-Nuß-Schokolade Zum Abschluss ein sehr gelungener Adelphi! Im Internet habe ich leider nur eine andere Abfüllung gefunden: Breath of the Isles '93, 15y., 56,2%, #3748 Auf der Isles of Skye wurde vor 15 Jahren das Fass #3748 gebrannt. Das Ergebnis ist so gut, dass ich mich gezwungen fühle, wieder einmal meine bisherigen Einschätzungen zu korrigieren und die aktuelle Abfüllung als die klar beste der „Breath of the Isles“- Serie an zu erkennen. Nicht jeder meiner Kollegen und Vorgesetzten kann diese Entscheidung nachvollziehen. Sie sei eher untypisch und fast ein wenig zu torfig, bemerkte der eine sogar. Ja, kann sein. Vielleicht ist sie schon allein deswegen meine ALL-TIME-BREATH-OF-THEISLES-LEIBLINGSABFÜLLUNG?! Ich mag mich nicht festlegen. In der Nase eine kleine Sensation: So rauchig und grimmig wie ein Islay! Torf, Speck, Zitrusnoten und Salz. Fabelhaft dick und mollig. Einfach appetitanregend! Mit Wasser schiebt sich der rauchige Aspekt des Duftes noch weiter in den Vordergrund und es wird noch maritimer, noch salziger. Im Geschmack wiederholt sich der Eindruck des Geruchs: Extremer Rauch, verregneter Tag am Meer und....SUPER PIKANT, fast schon scharf wie eine Peperoni! Höllisch! Auffallend ist, dass auch dieser Whisky eine ordentliche Portion Wasser vertragen kann. Dabei bleibt er würzig bis pikant, salzig und auch rauchig. Guten Eindruck hinterlässt er mit seinem mittleren Finish und seiner guten Nachhall. „Würzig, pikant, scharf!“ Jetzt war es Zeit für den zweiten Teil des Abends, den „unser“ Piper Woldemar sehr gekonnt (und auch sehr laut) mit „Scottland the brave“ einleitete. Und dann gab’s Hirschschinken, Wildschweinschinken und als Überraschung zum Schluss Knoblauchspeck. Letzterer sah zwar nicht am appetitlichsten aus, schmeckte dafür umso besser. Michael hat ja inzwischen die Adresse des Internet-Händlers verschickt. Boris hatte eine Fischplatte mit Lachs, Sprotten, Stremellachs, geräucherte Forelle und Catfish vorbereitet. Dazu hatte er ein „Sushi-Gnocci“ kreiert, welches ganz hervorragend mundete: Selbstgemachte „Nudelpaste“, mit Octupustinte schwarz eingefärbt, mit einem Stück Räucherlachs in der Sushi-Rolle eingerollt und in der Pfanne gebraten. Nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein Gedicht! Ja, und ganz ohne Getränke geht’s ja bekanntlich nicht weiter. Also öffneten wir den Slyrs Whiskylikör – 30% Ganz im Gegensatz zum Whisky, kann man den gut trinken. Er ist auf Honig aufgesetzt und schmeckt sehr süß und lecker. Passend zur Adelphi-Verkostung und zum Vergleich: Adelphi Kräuter Whisky Likör – 35% Dieser Likör besticht durch seine Honik-Kräuter und Lebkuchengewürze. Erinnert an den Drambuie-Likör. Adelphi Whisky- Kräuterlikör, 35%, 0,7 L Geschmacksprägender Whisky ist der PRIVATE STOCK von ADELPHI (Blend), den wir von ROLF KASPAR exklusiv für unsere Kunden bei einem der besten Brenner Deutschlands, bei Thomas Helferich, im Odenwald anrühren lassen. Für alle Freunde von DRAMBUIE & Co.........hier werden Sie voll auf Ihre Kosten kommen! Würzig, auf der nicht zu süßen Basis des Honigs spielen die vielen Kräuter und der Whisky eine wohltuende Symphonie. Ganz zum Schluss gab’s dann noch eine kleine Zigarrenauswahl von Michael und mir, für interessierte Qualmnasen. Weil alles so lecker war und Marco und ich finanziell nicht so viel wie Boris und Michael beigetragen haben, ließen wir noch ein paar Kröten da. Ach ja, nicht zu vergessen: Michael hatte noch eine kleine Überraschung einem Bekannten „abgequatscht“ ein Blended: Scotch Clarion Old Scotch Whisky – 43% Diese Abfüllung ohne Jahresangabe wurde – wie uns Michael glaubhaft versicherte – 1968! eingekellert. Der Whisky war echt noch gut trinkbar und passte locker, leicht zum Essen. Marco war von der innovativen Gestaltung der Flasche angetan. Laut Etikett hatte der Blend in 1963 und 1966 goldene Preise gewonnen. Welche, ging allerdings nicht daraus hervor. Trotzdem, die Tatsache, dass dieser Stoff nach 40 Jahren unter einem Drehverschluss immer noch einigermaßen schmeckte, verdeutlicht welch guten Stoff die damals in die Blends geschüttet haben müssen! Zwei Liköre, ein Blend und sieben Single Malts……wir lassen nach…… Gruß Werner 12.2008 Islay Tasting am 12.12.2008 Islay ===================== Zusammenfassung Islay Tasting 12.12.2008 Der folgende Beitrag ist teilweise nicht Jugendfrei. (wie immer) Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich gezwungen wurde alles wortgetreu wiederzugeben. Anwesend: Alle außer Werner und Marco! 1. BUNNAHABHAIN 18 Jahre 43% OA Nase: Geschmack: Fazit: 2. ARDBEG Blasda 40%, 8ppm / lightly Peated Nase: Geschmack: Fazit: Zitat: Sherry, würzig, fleischig, Holz, eichig, trocken, bitter, fruchtig, Holz, Abgang lang Schmeckt nicht so wie er richt! Mit Wasser runder, süße kommt durch Erdbeermarmelade, Torf (viel!), Jod, salzig, wenig Rauch, Holznoten, Vanille, Holzkohle, Lagerfeuer Whisky in Wasser ertränkt (wirkt wässrig), Höllen Abgang (sagt die Frau auch), lang So wie Stefan es mag, Nach dem schlucken passt zu Blasda, Einmal Blasda mit runterschlucken, vor oder nach dem schlucken Elements of Islay Ar1 (Ardbeg), Full Proof 58,7% Nase: Torf, Zuckerrohr, Buttrig, grasig, angegärtes Heu, Kuhstall, Pferdedung, Lamascheiße (Stefan) Geschmack: Torf deutlich, jung, bissig, kräftig, Pfeffer, Chili, Schinken Fazit: Dampf bis unter die Hutschnur (Stefan) Zitat: Natürlich bleibt der stehen Anmerkung: Erster Eindruck von Simone (kann Islay nicht riechen!) Pferdestall Tastingnotes wurden von einer unabhängigen Nase bestätigt 3. Caol Ila 18 Jahre 43% OA Nase: Olive, Gras, Sherry Cream, süss, fruchtig, Seeluft Geschmack: fruchtige Säure, fruchtig, trockener Rausch, Sojasauce (Thorsten), langer Abgang Fazit: Mega fetter Arsch (Boris), perlt auf der Zunge (Stefan) 4. Elements of Islay CI1 (Caol Ila), Full Proof 62,9% Nase: Geschmack: Fazit: Zitat: Anmerkung: Torf, Seeluft, salzig, wenig Rauch, Orangenbitter (Thorsten) Toffee, Butterscotch, Bitterschokolade mit Orange (Thorsten) Hammer, geht bissig los Der fickt mir den Gaumen (Boris) Ab jetzt wird es Lustig, z.b. steck mal den Finger rein (Lotti meint den Whisky), Antwort – wo rein?- 5. Caol Ila Distillers Edition 43%, Distilled 1995, Moscatel Cask Wood, Double Matured Nase: Geschmack: Fazit: 6. Moscatel kommt durch, wenig Rauch, wenig Torf, süßlich, säure Weinig, Kräuter Aromen Grobi findet den lecker! Lagavulin Distillers Edition 43%, Distilled 1984, Double Matured Nase: Kalte Asche, Rauch, fleischig, Sherry, Druckerschwärze, Lagerfeuer, medizinisch, Jod Geschmack: Rauch –mehr als im Duft-, süße, Sherry, fruchtig Nun fingen die Klo-Gespräche an, Lotti rülpst, schmutzige Witze (pfläumchen Witze!) Uwe: Wer kennt den Unterschied zwischen Angelina Jolie und Heidi Klum? Allgemeines Schulterzucken Uwe hält nun beide Stinkefinger in die Runde und sagt:“ Rich mal dran“ Lotti: Wir sollten mal ein Mösentasting machen, 1 Woche – 2 Wochen – 3 Wochen ..... nicht gewaschen. Dabei sollten die Damen auf dem Tisch präsentiert werden. Der zweite Teil sollte dann horizontal sein! Thorsten: PAUSE Boris plündert seine „Reste Kammer“ - Kaninchenterrine mit Entenleber, Pistazien und Oliven - Terrine von 3 Fischen, Lachs-Forelle-Seeteufel 7. Bowmore -The Carn Mor Islay Malt 46%- ca. 8 Jahre Nase: Geschmack: Fazit: Anmerkung: 8. Lavendel, Toffee, Malz, Vanille, florale Noten, säuerlich, salzig Jung, ungestüm Für späte Stunden!, sollte noch ein paar Jahre reifen Könnte aus neutralem Fas sein, 3-4 refill Bourbon Bowmore 16 Jahre, Distilled 1992, 53,5% Wine Cask Matured Bordeaux, Bourbon Nase: Butterscotch, rote Beeren, Rotwein, Rauch Geschmack: süß, Rotwein, Tanine, Säure, Fruchtigkeit, Trauben, üppig, Abgang Rauch, trocken Fazit: Besser ohne Wasser, sehr lecker 9. Laphroaig Vintage 1989, aged 17 Jahre, 50,3% Friends Lounge File Ile 2007 Nase: Uhu, Rauch, Torf, süße Nase, Sherry!!(Refill?), Phenol Geschmack: Sherry second Fill, vollmundig, weich, Abgang mittellang, Fazit: Voll in die Fresse, der gute alte ....nicht lesbar(sorry) 10. Laphroaig Cairdeas 55%, Friends of Laphroaig Nase: Geschmack: Fazit: Anmerkung: 11. Reifes Holz, Meer, Salz, Algen, kaltes Lagerfeuer! Reif, vergorene Früchte Vanille, (Ähnlichkeit Bowmore) Ein Laphroaig schlecht hin, lecker Grobi fängt an zu sabbeln wie ein Wasserfall, liegt wohl am Alc.-Pegel, Lotti rülpst, Stefan rülpst uns hat es geschmeckt Elements of Islay Lp1 ( Laphroaig), Full Proof 58,5% Nase: Toffee, Karamell, Torf, süß Geschmack: „reininterpretierte Nuss“, Schokolade, warten auf die Nuss!, wenig Rauch, Kräuter, Heidekraut, Toffee Fazit: Nachtisch Whisky, wenig komplex Zitat: Der brummt (Grobi) Offizielles Tasting beendet. In der Zwischenzeit wurden 2 Rotweine dekantiert. 1. Amarone della Valpolicella 2003 14,5%, Antario Italia 2. Saint Joseph 2004 13%, France Der mitgebrachte Käse wurde nun gereicht. Roquefort: Französischer, vollfetter Blauschimmelkäse aus roher Schafmilch. Der Rohkäse wird zur Reifung mit dem Edelschimmelpilz Penicillium roqueforti geimpft und reift dann in etwa 4 Monaten in mehrstöckigen Höhlen in der Umgebung von Roquefort im Massif Central. Der Roquefort ist würzig und sehr rezent. Seine typische, bröckelige Struktur ist ein gewolltes Qualitätsmerkmal. Saint Agur: Französischer Blauschimmelkäse, der sich auszeichnet durch eine besondere Verbindung von sanfter Cremigkeit und mildem Blauschimmelgeschmack Montagnolo: Montagnolo ist köstlich zart und wunderbar cremig. Der edle Blauschimmel verleiht ihm ein feinwürziges Aroma. Das traditionelle Kaltreifungsverfahren und der edelgraue Urschimmel machen ihn besonders wertvoll. Schafschimmelkäse und diverse weitere Käse bereitgestellt von Boris, von Ana unter uns nicht bekannten Umständen(Feinkostladen) besorgt. Nun wurde erst einmal sinnlos alles essbare in sich reingestopft. Der Wein zum Runterspülen benutzt ohne irgendwelche geschmacklichen Randnotizen zu bekommen. Anschließend wurde sich über das Mitbringsel von Uwe hergemacht. (Mit Liebe von seiner Frau in Handarbeit gefertigt) Quarkröllchen und Mohnringe, Nussringe 12. Talisker 57% Grad North Nase: keine Angabe, wurde als „ schmeckt besoffen besser“ betittelt Geschmack: Zicht durch, kruzefix Hallleluja (Stefan), schärfe, schmeckt so scheiße, das ich mir davon einen besorgen muss (Grobi), blässt die Nebenhöhlen frei (Stefan) 00.07 Uhr Uwe + Grobi verlassen das sinkende Schiff Allgemeiner Aufbruch ENDE 04.2009 Dufftown Tasting am 17.04.2009 Dufftown ======================== Dufftown Tasting am 17.04.2009 Gleich zu Beginn ließ Uwe den Spruch los, der mich seit dem nicht mehr losgelassen hat. Immer wenn ich eine Abfüllung aus Dufftown in der Hand halte, kommt er mir in den Sinn: „ Rom was build on seven hills, Dufftown stands on seven stills.” In diesem Sinne legten wir gleich los: Glenfiddich Coaran Reserve 12y – 40% Den hatte ich erst einmal ausgelassen, ob des ganzen Stoffs der so vor einem auf dem Tisch stand. Dementsprechend habe ich nur sehr spärliche Notizen: Aroma: Rauchig, torfig. Geschmack: Uwe/Grobi: „ist nicht richtig rund, wirkt aufgesetzt (nicht echt), bildet keine Einheit.“ Na, da scheine ich nicht viel verpasst zu haben, oder? Glenfiddich Havana Reserve – 21y Auch hierzu nicht viele Notizen. Aroma: etwas Holz, Boris: „Ja, kann sein, dass der mal im Fass war!“ Die Flasche war schon sehr lange offen und hatte sehr verloren. Ich erinnere mich aber an frühere Gelegenheiten, wo diese Abfüllung ein Gewinner war. Nach dem ersten Gaumen befeuchten ging’s aber nun ans Eingemachte. Michael, Marco und Werner hatten drei Provenance-Abfüllungen besorgt: Pittyvaich Autumn 1995 – Spring 2008 12 y – 46% Provenance (Douglas Laing) Hogshead refilled, cask 4255 (Die Brennerei hat nur kurze Zeit produziert und existiert heute nicht mehr.) Aroma: süß fruchtig, Richtung Birne, Marillen, etwas Klebstoff, fein und mild. Geschmack: beißt ein bisschen auf der Zunge, starke Vanille, leicht rauchig, pfeffrig. Boris: „kommt schmal und öffnet sich nach hinten!“ (Anmerkung: So liebe ich es …. aber dass gehört hier jetzt nicht her…) Abgang: warm und lang Glendullan Summer 1996 – Autumn 2008 12 y – 46% Provenance (Douglas Laing) Hogshead refilled, cask 4589 Aroma: süßer Duft, mild, Melone (ganze Früchte versteht sich, der Boris hat große Nasenlöcher!), Aprikosen, Buttertoffee im Hintergrund Werner: „Hast Du bei einer Frau schon einmal Buttertoffee im Hintergrund geschmeckt?“ Boris: „Nein, so tief hab’ ich noch nie geleckt!“ Marco: „Eher ranziges Öl!“ Geschmack: sehr süß, Karamellbrocken, sehr weich, rund und honigsüß Abgang: Weich, warm und lang Sehr schöner Whisky, gefällt schon deutlich besser als der Pittyvaich. Duftown Winter 1995 – Winter 2007 12 y – 46% Provenance (Douglas Laing) Sherry finished, cask 3344 Aroma: Stefan: “Die Nase ist merkwürdig nicht vorhanden…“, ein bisschen Sherry, wenig süß, etwas malzig, Ingwer Geschmack: prickelnd auf der Zunge, süßer als die Nase verspricht, pfeffrig würzig (Chilli), Sherry muss man suchen… Abgang: hinten raus etwas bitter, Chilli, Ingwerschärfe, mittellang und trocken. Das ist interessant: Während ich diese Zeilen schrieb, hatte ich diese drei Abfüllungen noch einmal probiert. Beim Pittyvaich fällt es mir schwer, diesem etwas abzugewinnen. Der Glendullan gewinnt doch eindeutig gegen den Pittyvaich. Der Dufftown hingegen hat von seiner Schärfe eingebüßt, ist dafür jetzt im Abgang richtig lang und wärmend. Das Malzige überwiegt jetzt im Geschmack. Aber im Großen und Ganzen kann ich unsere Eindrücke auch heute noch – nach einem halben Jahr und alleine für mich – bestätigen. Es folgten drei Balvenies, zunächst der Klassiker: The Balvenie Double Wood 12 y – 40% Traditionelles Eichenfass / Sherry Eichenfass Aroma: Sherrysüße, Holz Geschmack: Vanille, Honig, Sherry, aber wenig Charakter Abgang: Weich und rund Unspektakulär, lecker, gängig. Stefan: „Zeug zum anfixen“. Solider Einsteigerwhisky. The Balvenie Rum wood 14 y – 47,1% Aroma: Stefan: “Wieviel Rum haben die dem denn ins Fass gelassen?”, Grobi: „Rum mit Whiskyfinish!“, frisches Zuckerrohr, Holz, Zwetschge, Nelken, Zedernholz Geschmack: der Rum ist sehr dominant, ziemlich süß, ein wenig Orange Abgang: Weich und warm Sehr lecker und gelungen, aber: Der Distilleriecharakter wird sehr übertüncht. Boris: „Besser Rum finish als rum labern!“ Dann folgte ein ganz besonderes Stöffchen: The Balvenie Single Barrel 25 y – 46,9% 02.08.74 – 12.09.00 Cask 10142, bottle no. 55 Aroma: Honig, etwas Orange, Vanille, reife Mango, Banane, etwas Gewürze, Rosmarin Geschmack: sehr komplex und rund, Honigmelone und Banane auf der Zunge, die Vanille bleibt, mit einem Tropfen Wasser: Schokolade Abgang: schön warm und weich, Gewürze kommen hinten raus, der Alkoholgehalt sorgt für entsprechende Länge. Was für ein Whisky! Bei jeder Nase kommt ein neuer Eindruck! Stefan: „Affengeiler Whisky!“ – Uwe: „Von der Nase her, einer der besten Whiskys, die ich je getrunken habe!“ Naturgemäß konnte es für die folgenden Abfüllungen jetzt nicht leicht werden. Aber es waren ja erst Acht(!), also sollten alle ihre Chance bekommen: Mortlach 1988 Mission Serie von Murray McDavid 18 y – 55,3 % Aroma: eher Mortlach-untypisch, da keinerlei Modergeruch und auch nicht sherrylastig, süße Nase, verheißungsvoll, ein wenig Toffee und Karamell, eindeutig Vanille, frischer, leichter Spritzer Zitrone, etwas Holz. Geschmack: Sehr süß, beißt für den hohen Alkoholgehalt nicht, aber Boris: „nach der Süße kommt der Nagel durch die Zunge!“ Abgang: scharf, lang und warm, salzig, hat Tiefgang Tipp von Michael: der 16y Mortlach von Flora & Fauna soll genial sein. Bei TWS aktuell 61,90 Euro, ist aber ein Restposten. (Anmerkung: Für 16 y kommt mir der Preis auch recht hoch vor, scheint wohl wirklich was Besonderes zu sein!) Zum Schluss kam dann doch noch eine Abfüllung, die nicht aus Dufftown stammt. Stefan: „Ich habe das Thema mal wieder völlig verfehlt!“ Boris: „Ich bin trocken wie die Merkel, wo bleibt denn der Whisky….?“ Caperdonich „Lonach“ von Duncan Taylor 37 y – 43,3% 1970 – 2008 Aroma: Bourbon Vanille, Erdbeere, Joghurrette, Tortenboden, beerig, mit Wasser mehr Früchte, Graipefruit, Ananas, der Duft ist genial. Geschmack: sehr, sehr weich, fällt aber im Geschmack etwas ab, ihm fehlt etwas, ist ein wenig flach. Abgang: spät kommt die Vanille, hat eine gewisse Spitze, aber undefinierbar, ist recht lang für die 43%. Was nun nach diesen 10 Verkostungen folgte ist nicht mehr überliefert. Es bleibt mir jedenfalls verschlossen. Hat einer von Euch ne Idee? 06.2009 Cadenheads Tasting am 10.06.2009 Cadenhead ========================== Cadenheads Tasting am 10. Juni 2009 Alle Abfüllungen waren cask strength und single cask. Ja, drei Monate ist’s schon her und ich weiß gar nicht mehr, wer alles teilgenommen hat. Ich glaube, wir waren vollzählig und wir hatten unsere LAG’s dabei (Lebensabschnittsgefährtin). Haben wir nicht auch gegrillt? Ja, ich kann mich dunkel an ein paar tierisch gute Leckereien erinnern – die waren nicht nur flüssig! In meinen Notizen kommt auch ein „Dieter mit Freundin“ und ein „Michel (Rainer) vor. Vielleicht kann mich ja mal jemand aufklären, wer dass eigentlich war. Nein, nein….das Alter macht sich gedächtnismäßig doch bemerkbar (oder gibt’s da vielleicht noch andere negativen Einflüsse….NEIN!) Aber jetzt zu den Notizen: Port Dundas Single Grain 55,8% 20 y – bottled 03/2009 Bourbon hogshead – No. of bottles: 258 Aroma: Honigmelone, fruchtig weich, Vanille, mit etwas Wasser süßlicher, dass Aroma gewinnt Geschmack: Weiterhin fruchtig aber schwer zu definieren, dunkle Chilischokolade, mit Wasser verliert er an Geschmack, perlt etwas auf der Zunge, hat eine gewisse Schärfe Abgang: langer Abgang, etwas ätherisches, Phenol, Pfeffer Belmenach – Glenlivet 52,4 % 19 y – 1989 – 07/2008 Bourbon hogshead – No. of bottles: 293 Aroma: grüne Trauben, leichte Bitterkeit jedoch recht fruchtig Geschmack: weich und ölig, Marzipan, Mandeln Abgang: nicht sehr lang, weiterhin Marzipan Ein sehr schöner Whisky, „eine runde Sache“. „Nicht spektakulär aber stimmig“. Marco: „Den Werner bekennen wir noch zum Bourbon!“ Boris: „Werner, man merkt dir gar nicht an, dass er dich anwidert!“ Uwe: „Weich und ölig auf der Zunge, so mögen es die Frauen!“ Stefan: „Auch wenn er schnell kommt, dass kann trotzdem gefallen!“ Uwe: „Der Unterschied zwischen Anfängerin, Fortgeschrittene und Profi? – Spucken, Schlucken, Gurgeln!“ Nee, und diese Kommentare schon nach dem zweiten Whisky. Wo soll das mit uns noch hinführen? Glengoyne (keine Cadenheads-Abfüllung) 55,5 % single cask 15 y – 12.04.1993 – 09/2008 Cask 845 – bottle 93/268 Aroma: Sherry, trocken, Basilikum, mediterrane Kräuter, kräftige Holznoten Geschmack: Marco: „der ist direkt nach dem ersten Schluck schon trocken!“, Anklang von Toffee, Sherry, Tanine, nicht süß, mit Wasser weicher aber weiterhin sehr trocken, Richtung Rumaroma… Abgang: sehr trocken, lang und wärmend aber etwas „ruppig“ Marco: „Der ist plump. Ist halt’n Bauer!“ Wasser tut im gut, obwohl er einem den Gaumen zusammenzieht. Kein MainstreamWhisky für jeden Tag! Aberlour – Glenlivet 58,6 % 14 y – 1989 – 04/2004 Sherry hogshead – No. of bottles: 252 Aroma: Typisch Aberlour, Butter-Toffee-Note, unaufdringlicher Sherry, „Feuersteinreibfläche“ (Boris) Geschmack: weicher Sherry trotz der 58% Alkohol, Buttertoffee, ölig, etwas Phenol Abgang: „der krabbelt runter“, der Alkohol sorgt für einen langen Abgang, er hat Ecken und Kanten. Wasser hilft ihm überhaupt nicht. Der Whisky wird schal und scharf. Aberlour – Glenlivet 58 % 18 y – 1989 – 06/2008 Sherry hogshead – No. of bottles: 265 Aroma: fruchtig, „beerig“ und ein Hauch von Erdbeere, Holz, braucht etwas Zeit um sich zu entwickeln. Geschmack: brennt überraschender Weise etwas mehr als der 14jährige, ist scharf auf der Zunge, Uwe und Grobi meinen jedoch: „nicht scharf, kräftig!“, Datteln oder Feige, geschmacklich nicht rund, uneinheitliche Meinungen Abgang: Abgang ist länger als beim 14jährigen, bleibt lange im Rachen präsent. Uwe: „Der bleibt noch ein paar Minuten stehen, anders als bei dir, Werner!“ Komplett anderer Whisky, obwohl beide aus dem gleichen Jahr 1989 stammen. Der Jüngere weiß besser zu gefallen. Braes of Glenlivet 55,9 % 17 y – 1989 – 02/2007 Komplett in Sauterne hogshead gelagert – No. of bottles: 276 Aroma: (Trocken-) Beerenauslese, Erinnert an Willi Opitz, Erdbeeren, ein Hauch Vanille Geschmack: Sehr weich und rund, wieder Erdbeeren, „auf jeden Fall Bären!“, Micha: „Ich liebe Bären!“, überraschender Weise nicht süß, obwohl das Fass dies eigentlich vermuten lässt. Abgang: Kräftig und lang. Stefan: „Wir sollten mal ein Bärentasting machen!“ Sehr leckerer und gefälliger Whisky. Uwe: “Frauenwhisky!“ Mit Wasser wird er etwas kräftiger, ohne Wasser ist er besser. Pulteney 57,2 % 18 y - 1990 – 03/2009 Bourbon barrel – No. of bottles: 217 Aroma: süßliche Vanille, Zuckerwatte, süßes Holz, untypisch für Pulteney, das Salzig-Maritime fehlt ein bisschen, schwach etwas Algen, “Herrenparfüm”, “saftige Prumm (Pflaume)”, etwas Zimt. Geschmack: auf der Zunge kommt das Salz, weich mit einem Hauch Vanille, beerig (Chardonay). Abgang: hinten raus salzig, sauer (Pfläumchen), mittellanger Abgang, pfeffrig Uwe: „Fast wie …., du weißt schon….“ Ardmore 57,1 % 11y – 1997 – 10/2008 No. of bottles: 260 Aroma: Rauch, Torf, Caramell, süß, Uwe und Stefan meinen “öliger Räucherlachs”, Barbecuesauce, (Uwe: „McDonalds, - McRibb“), Honig-Senf, Marco: “Burger King ist doch besser als McDonalds!” Michel (Rainer): „Wenn du die ganze Nacht Absinth trinkst und morgens pinkeln gehst, dann riecht das so!“ Geschmack: gefällige, weiche Toffeenoten, Rauch dominiert, süß, Stefan: „Whisky auf ein Stück Zucker geträufelt“. Abgang: Rauch bleibt lange, aber der Whisky ist weg…(mittellang) Ein schöner Whisky, schmackhaft, ein Dessertwhisky. Dieter hält seiner Freundin den Whisky unter die Nase mit den Worten: „Hör mal!“ Cambletown Single Malt Longrow / Springbank 58 % 11 y – dist. 11.11.94 Refill sherry hogshead – No. of bottles: 288 Aroma: Zarter Rauch, komplex, süß und salzig, Torf unterlegt, Citrus, „Hormone“, „Urin – Mittelstrahl“ Werner: „Nelke!“ Dieter: „Nein, Nelke überhaupt nicht!“ Werner: „Ach nein, nicht Nelke, Elke!“ (Worauf wir wieder bei den Pflaumen wären….) Geschmack: leichter Rauch im Körper, Torf, rote Früchte (Himbeere), Ingwer Marco: „Besser als alle anderen Longrows, die ich je getrunken habe!“ Abgang: sehr schöner langer Abgang, „Männerschluck“ Dieter weint (Tränchen in den Augen) und ist nicht mehr zurechnungsfähig…. Jetzt habe ich noch ein paar Fragezeichen auf meinem Notizblock. Ich gebe Euch meinen Notizen mal 1 zu 1 wieder: ???? Single Isaly Malt von High Spirit 8 y - 1995 – 2009 46% ???? Keine weiteren Kommentare. Wahrscheinlich habe ich den gar nicht mehr probiert. War vielleicht auch besser so, denn die 9 (!) Abfüllungen zuvor hatten alle über 50% Alkohol! Auch wenn nach hinten raus nicht alle Kommentare mehr ganz ernst zu nehmen sind, so spiegeln diese Notizen doch den sehr gelungenen Abend wieder. Freue mich auf ein Wiedersehen! Werner 11.2009 Ben Nevis und andere Tasting am 06.11.2009 Ben Nevis und andere ================================= Tasting vom 6.11.2009 bei Boris Glenkinchie 1992 / 2006 – 43% Distillers Edition Amontillado Cask Wood Lowland Farbe: Helles Bernstein Duft: Sherry, ein wenig Toffee Körper: leicht und weich Geschmack: Werner: „Bei Geschmack hab ich noch nix.“ Boris: „Da ist auch nix!“ Leichte Karamellnote, ein wenig Frucht Abgang: kurz, trocken, spitz (bitter) Michael: „Ich mag den nicht!“ – Mit Wasser: auf der Zunge süßer, an den Seiten weiter bitter. Anmerk.: Glenkinchie ist auch nicht wirklich meiner. Sagt mir Bescheid, wenn ihr von dieser Brennerei mal was Leckeres findet. Glendullan 12y – 43% Flora & Fauna Speyside Farbe: Helles Gold Duft: Floral, ein wenig Phenol, Getreide, Grasnoten (Heu), Orangenblüte Geschmack: trifft süß auf die Zunge, lebhafter Sommerwhisky Abgang: kurz, hinten raus etwas scharf, fast pfeffrig Royal Lochnagar 96 – 2008 – 40% Double matured in old Muscat Cask Wood (Sherry) Highlands Farbe: Rosé Duft: Karamell, süß, fett und ölig Körper: auf der Zunge sehr, sehr leicht und dünn Geschmack: likörähnlich süß, Karamell, der Moscatel kommt durch Abgang: hinten trocken, kurz, feines finishing Ein interessantes Finish. Diesen Whisky kann man jedem anbieten, er gefällt sofort. Zum Vergleich gab es noch eine Flasche Cuesta Moscatel Sherry 17%. In einem dieser Fässer durfte der Whisky reifen. Sehr lecker und eine tolle Geschmackserfahrung. Jetzt gab’s ein kleines Blind Tasting, denn Marco hatte eine Überraschung aus Indien mitgebracht: Amrut – 5 Jahre – 50% Fusion (jeweils 50% schottische und indische Gerste wurde verwendet) Indien Farbe: heller Bernstein …und jetzt schaut mal, was wir blind alles so herausgefunden haben wollen… Duft: ölig (Seetang), Salz, Schinken, Rosinen Körper: ölig Geschmack: scharf auf der Zunge vom hohen Alkoholgehalt, Trockenobst, am Ende süß Abgang: „Der hat was, aber was?“ Hört sich doch eher nach einem Talisker an, oder? Jedenfalls auf Indien ist keiner von uns gekommen. Der Whisky reift im Klima Indiens wesentlich schneller als in Schottland. Von Jim Murray wurde dieser Whisky sehr hoch mit 97 Punkten und als drittbester Whisky bewertet. Darauf Werner: „Der muß von dem Zeug aber schwer voll gewesen sein!“ Übrigens, Stefan war an dieser Stelle immer noch sauer, weil sein Glenkinchie so verrissen wurde. Einige Beispielkommentare unsererseits: „Der schmeckt schon, wenn du vorher nicht kotzen musstest!“ „Der Destille Master hat sich echt Mühe gegeben: Zuerst ein paar Ratten gefangen, ins Fass gegeben, dann den Whisky drauf. Anders kriegst du die Nase nicht hin!“ Aber weiter gings jetzt mit Ben Nevis. Wir hatten extra für dieses Tasting für eine 41jährige Ausgabe zusammengelegt. Zum Vergleich gab’s aber vorher einen 14Jährige. Übrigens in fast identischer sehr edlen Holzkistenverpackung. Ben Nevis 09/92 – 01/07 – 14y – 46% Single Sherry Cask Double matured in Warehouse # 3 Bottle 375/815 West Highlands Farbe: Cognac rotgold Duft: Zündholzreibefläche, Schwefel, Phosphor, modrig feucht, etwas Gummi Körper: fett Geschmack: eine Spur Holz, Tannine, trocken, nussig-süß, besser als die Nase verspricht Abgang: weich und recht lang, Michael: „Der hat Eier!“ Ein kantiger Whisky mit breiten Schultern. Kein langweiliges Stöffchen, immer wieder neue Nuancen. Und jetzt kam die Hauptattraktion. Ben Nevis 04/1967 – 01/2009 – 41y – 49,4% Single Cask No. 1288 West Highlands Farbe: dunkles rotbraun, Portwein Duft: erster Eindruck: Uhu weil die Flasche gerade frisch geöffnet wurde. Dann: ein ganzer Fruchtkorb im Duft, süßer schwerer Sherry Körper: kräftig, aber nicht zu ölig Geschmack: wird trocken im Mund, Kirsche Sauerkirsche Abgang: Lakritz, Salmiak mit Cassis, Rosinen, eine gewisse Bitternis vom Holz, fast medizinisch Kein Vergleich zum 14Jährigen möglich. Mit jedem Schluck anders. Grobi: „Ich finde den enttäuschend.“ Dieter: „Ich finde den Hammer“. Mein Fazit: Die Notizen lesen sich besser, als ich diese Abfüllung in Erinnerung habe. Die jüngere Abfüllung fand ich interessanter. Der Abgang macht den ganzen guten Eindruck weg. Ben Nevis scheint auch nicht meine Destille gewesen zu sein! „Endlich eine Flasche mit Männeröffnung!“: Aberlour 18y – 43% Highlands Farbe: Bernstein Duft: weicher Sherry, ausgewogene Nase mit leichten Vanillenoten, etwas flach Körper: leicht Geschmack: leckere Sherrysüße, aber nicht zu süß, komplex ( Frucht, Schokolade, ein wenig Honig) Abgang: mittellang und weich Der Whisky ist ausgewogen und lecker, aber wenig spektakulär – easy drinking. Ein schöner, leichter Whisky, durchweg gelungen. Dann öffnete Boris seine Geburtstagsflasche. Eine 72er Linkwood (sein Geburtsjahr), welche wir ihm einstmals anlässlich seines Geburtstages schenkten. Aus meiner Sicht die beste Abfüllung des Abends: Linkwood 1972 (2002) – 40% Highlands, Elgin Farbe: dunkles Bernstein Duft: Rosen, viel süßer Sherry, etwas Akazienhonig, malzig, Heidenoten, Moos Körper: Werner: „Ich hab noch keinen Körper.“ Boris schaut und sagt: „Doch Werner, doch!“ Geschmack: Milde Sherrynoten, eine Spur Holz, sehr weich und rund, „wie die Freundin sein muss!“, Kräuter Abgang: sehr lecker, keine Schärfe, angenehm zu trinken, leicht Glenfarclas Vintage 1993 / 2008 – 46% Fresh sherry casks 2671 – 2674 vom 16.09.1993 Ein refill sherry cask no. 28 vom 03.02.1993 Oloroso Sherry 3000 Flaschen Highlands Farbe: helles Bernstein Duft: Körper: Geschmack: Abgang: deutlich Sherry weich mild, Sherry, sehr süß mittellang, kein Tiefgang. Von Glenfarclas ist man eigentlich Besseres gewöhnt. ….und zum guten Schluss als zehnter Whisky noch ein Macallan: The Macallan 1851 Inspiration – 41,3% Highlands Duft: vordergründig Honig, würzig, Fondor Körper: leicht und fein Geschmack: würde man niemals als Macallan erkennen, sehr wenig Sherry, etwas Rauch Abgang: mittellang Dieser „gefacete“ Whisky ist ein Remake der ersten distillierten Macallan aus 1851. Ein sehr schönes Flaschenimitat, aber kein typischer Macallan. 02.2010 Young Sluts Tasting am 05.02.2010 Young Sluts ========================== Speyburn 10y - 40% Farbe: Gold Aroma: Gras (vom Rasen mähen), süßliche Honignote, Kräuter, Anflug von Citrus Körper: dünn Geschmack: Hauch von Karamell, aber wässrig, gaaaanz leichter Anflug von Rauch Abgang: etwas trocken, hinten raus bitter, relativ kurz Zu dieser Abfüllung ist nicht viel zu sagen, nichts Besonderes, es gibt sicher bessere 10Jährige. Glen Grant 10y - 40% (alte Ausführung - Flasche war noch in DM ausgezeichnet, Füllstand aber okay) Farbe: Gold Aroma: schöner, frischer, süßer Duft - malzig, dezenter Sherry Körper: dünn Geschmack: reiferer Geschmack als der Speyburn, holzige Bitternis, geht bei einer Blindverkostung durchaus als älterer Whisky durch. Abgang: kurzer Abgang, wird leicht bitter, trocken Etwas besser als der Speyburn aber auch nicht der Renner. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt wurde viel über den Flüssigkeitsaustausch am Morgen gesprochen. Ich kann das alles nicht im einzelnen wiedergeben nur eine Notiz besagt, dass Lotti seine Simone aufgefordert hat: “Wenn ich schnarche, fass mir an den Sack mit dem Ständer!” Weil einige mit hungrigem Magen aufgetaucht waren (ich glaube, ich zählte auch dazu!), hatte Boris auf die Schnelle marokkanische Hähnchenschenkel im Zitrusmarinade gezaubert. So als kleine Zwischenmahlzeit. Die waren echt “Boris-like”, total lecker und sehr saftig! Dann ging’s aber auch schon weiter im Text. Wir waren ja schließlich nicht zum Spaß da: Hedges Buttler 10y - 43% 1989 - 2001 Dahinter verbirgt sich ein Clynelish. Und die 10 Jahre können bei der Jahresangabe auch nicht ganz stimmen. Naja, ihr wisst schon, wer sich da beim Einkauf mal wieder verarschen ließ. Farbe: Honiggold Aroma: Heidekraut, Gras, Zitrus, ein Hauch von Torf, Anklang von Frucht Körper: hat mehr Kraft als die zwei zuvor, er wirkt voller und öliger Geschmack: Boris: “das ist der erste ordentliche Whisky heute”, ein Hauch von Torf, etwas scharf auf der Zunge, sehr malzig, weich und rund Abgang: Stefan: “Oh ja, schön!”, wärmend, mittellang Ein gefälliger Whisky, die 43% Alkohol machen sich positiv bemerkbar und Clynelish spricht ja auch für sich... Die nun folgende Abfüllung hat 64,9% Alkoholgehalt. Darauf meinte ich: “Ihr nehmt ja wohl nicht 65% in den Mund!?!?!?” Stefan: “Es gibt Frauen, die nehmen 100% in den Mund!” Worauf Marco erwiderte: “Also, meine nimmt nur 65% in den Mund!” Caol Ila 8y – 64,9% Unpeated (ungewöhnlich für Caol Ila) First fill boubon cask Bottled 2007 Farbe: Gold Aroma: Das Bourbonfass macht sich bemerkbar, Vanille, Uhu/Kaugummi (die Flasche wurde frisch geöffnet), eine leicht metallische Note, Heidekraut, mit Wasser: Karamell Körper: ölig und weich Geschmack: sehr süß, fastschon Grain-Qualität, Stefan: „ein Mund voll Honig!“, mit Wasser deutlich Chili, Schärfe vom hohen Alkoholgehalt Nachklang: hat Power! Lang und warm. Kann man gut trinken, trotz der 65%. Boris: „Der ist richtig süß, damit ziehe ich meine Kinder groß!“ Micha: „Der hat richtig Feuer im Arsch. Den kann man nur im Winter trinken!“ ....und weiter.... Bowmore 9y – 57,4% 2000 – 08/2009 Ambassador Collection Farbe: dunkles Gold Aroma: Torf, Salz, Seegras, grüne Oliven Körper: kräftig und fest Geschmack: hat nicht die Bowmore-typischen Seifen-/Lavendel-/Veilchen-Noten, ein gradliniger Bowmore, Leder, Schweiß, der Bourbon kommt durch, pfeffrig auf der Zunge Nachklang: mittellang, jedoch der Geschmack bleibt relativ lange. Ein gefälliger, runder Bowmore (besser als Caol Ila), mit Wasser wird er richtig süß. Noch ein Anekdötchen: Ich glaube Uwe war’s, der die Bowmore Website anpries. Einmal mit der Endung „.uk“ und einmal mit „.com“. Die eine beinhaltet die Destillerie, die andere Seite handelt von Schwanzverlängerungen. Darauf meinte ich: „Das soll auch bestimmt nicht ‚Bowmore“ heißen, sondern ‚blow more’! Bowmore Tempest 10y – 55,3 % Small batch release no. I Uwe meinte in Bezug auf batches: „Man sagt ja oft, die ersten batches sind besser, da geben ‚die’ sich mehr Mühe als später.“ Darauf Boris: „Ja, ist wie beim Sex!“ Farbe: heller Bernstein Aroma: weniger Torf, etwas Leder, Frucht, Schokotoffee, Vanille Körper: ./. Geschmack: Fruchtig, dunkle Beeren, vergorene Früchte, ein bisschen Schokolade, ein Hauch Seegras und etwas Salz. Nachklang: Mittellang, gefällig, ein feiner Whisky. Man glaubt die 10 Jahre kaum! Boris: „Das ist jetzt wieder ein echter Bowmore!“ Stefan: „Das ist ein Whisky, wie ich ihn mag!“ Glenrothes – 57,1% Adelphi Cask no. 2412 - der war leider schon ‚üm’ - schmeckte schon muffig… Dann kam noch einmal der Ben Nevis 14y aus dem letzten Tasting. Daher keine weiteren Notizen. Aus meinen weiteren Notizen geht hervor, dass es jetzt wohl einen Meeresfrüchtesalat gab, mit Kapern, getrockneten Tomaten, Artischocken, Oliven und altem Balsamico sowie Senf mit Weiswein aus dem Burgund. – Daran kann ich mich leider gar nicht mehr erinnern – war aber bestimmt sehr lecker… Ben Nevis 17y – 53,9% Whisky Freunde Essenheim Bourbon Fass Farbe: helles Bernstein Aroma: Der Bourbon steigt sofort in die Nase Körper: ein wenig ölig und weich Geschmack: geschmeidiger und runder als der 14jährige. Nachklang: Mittellang und schwer zu beschreiben. Dieser Stoff ist unspektakulär für seine 17 Jahre. Es kommt zu wenig rüber. Wahrscheinlich waren unsere Geschmacksnerven durch das Essen beeinflusst. Man schmeckte nicht wirklich was raus. Danach führten wir uns kurz Bernie & Erd vor Augen („Mütze – Glatze“), bevor es weiter ging: Aran First (8y) – 46% 1995 distillation - ein Sammlerwhisky Farbe: Rotgold Aroma: leicht Torf, sehr fruchtig, ein bisschen Karamell, etwas Sherry, Bourbon, Vanille, Buttermilch – frische Säure Geschmack: wie aus dem Bourbonfass – aber Sherry gefinished – vielleicht eine Mischung aus beiden, später mehr Sherry im Geschmack Nachklang: kurzer Abgang, rund und sanft. Für einen solch jungen Whisky, gut gemacht! Ein interessantes Tröpfchen. Er ist schwer einzuschätzen, wir tippen auf 2 x Sherry / 1 x Bourben gemischt. Jetzt kam noch was Besonderes zum Abschluss: Octomore – Och damh-mòr Orpheus – 140 pm Bruichladdich 5y – 61% Finish im Chataue Petrus – Fass (Bordeaux) Farbe: Rosè (“da hat jemand einen Damentampon reingehalten!”) Aroma: extrem Torf, einen Hauch Rotweinsüße, Erdbeere und Kirsche Körper: ./. Geschmack: Phenol, Rauch/Torf ohne Ende, aber „erschlägt“ einen nicht, man spürt eine gewisse Süße. Nachklang: hinten raus Gummi, trocken und sehr lang. Michael: „Edradour lässt grüßen. Gummisohle in der Fresse!“ Stefan: „Den mag ich, huagh, huagh, huagh!“ (Oder so….) Ein kontroverser Whisky, Designerwhisky eben! Jo, dat wor et! 10 Abfüllungen, wenn ich richtig gezählt habe. War doch ganz nett für unser „young sluts“ – Tasting. 04.2010 über 30 Jahre Tasting am 09.04.2010 Ü30 ==================== 2. Ü-30 Tasting am 9. April 2010 bei Boris Uwe (Marx) zählte über 380 Whiskyjahre auf dem Tresen und als Stephan etwas später eintraf 453 Jahre (??? – Stefan: 70 Jahre alter Whisky, daran kann ich mich nicht erinnern….???). Aber ich kann ja zum Ende dieser Notes mal zusammenaddieren. Wir hatten auch einige Neuzugänge am Tisch. Es waren Uwe Simon, Martin Tempelat (wenn ich den Nachnamen richtig verstanden habe), ein Thorsten und der Martin Linder („aus der Zone“) anwesend. Also waren wir insgesamt 11 Personen, was aus meiner Sicht definitiv zu viel ist. Zum einen wegen der Phonstärke der sich überschneidenden Diskussionen und zum anderen wegen der Vielzahl der Abfüllungen . Trotzdem ging’s gleich Lustig los. Wir starteten mit den beiden Grain-Abfüllungen: Invergorden – 38y – 50,1% 12.65 – 07.04 Duncan Taylor Cask 15506, bottle 36/77 Region: West Highlands Farbe: Bernstein, mit Stich ins Orange Duft: Werner: „Ich rieche Uhu“, darauf Boris: „Ja, ja, die Erinnerung an die Jugend…“, Klebstoff, harziges Nadelholz, schwache Honigsüße, blumig Körper: weich und ölig Geschmack: Thorsten: „Pflaume“, Werner: „Für Pflaumen ist Lotti der Fachmann!“, Lotti: „Ja, aber meine ist rothaarig und die riechen anders…“), Kiefernoten, schwach Karamell, hinten raus Vanille Abgang: warm und kräftig, lang anhaltend Invergordon – 36y – 44,5% 19.12.72 – 17.07.09 Sonderabfüllung der Bladnoch Distellerie – Raymond Armstrong Hogshead No. 108434, bottle 77/187 Region: West Highlands Farbe: helles Gold Duft: typisch Grain, leicht und süß, Vanille Körper: ölig und sehr angenehm weich Geschmack: Zuckerlikör, gewinnt etwas mit Wasser, wird aber schärfer, Vanille, etwas Karamellsoße Abgang: hinten raus etwas bitter, mittellang und trocken. Die Abfüllungen hätten wir besser in anderer Reihenfolge verfrühstückt. Der jüngere Invergorden kam doch recht dünn und weniger komplex daher, als der Duncan Taylor. Ich habe gestern noch einmal ein Dram probiert und fand ihn gar nicht mehr so weich und sanft. Lag wohl an dem Knaller vorher! Aber genug vom Grain, oder wie Boris sagte: „Jetzt gibt’s Whisky!“ Glen Grant – 34y – 51,5% 04.69 – 10.03 Duncan Taylor Cask 2539, bottle 27/163 Region: Speyside Farbe: Bernstein Duft: Stefan: “Da wirst du schon high, nur vom Riechkolben reinhalten”, schöne Nase, geschwefeltes Trockenobst (Aprikose), Apfel, sehr weicher Sherry Körper: ./. Geschmack: Scharf auf der Zunge, Pfefferschärfe, grasig, mit Wasser wird er schön weich und etwas komplexer, dezente Vanille Abgang: Schwarzer Pfeffer, mit Wasser wird er hinten raus trockener Diese Abfüllung hielt leider nicht die Komplexität, die der Duft versprach. Ein guter „Schnüffelwhisky“, schmeckt aber anders als er riecht. Braucht Wasser. Inchgower – 34y – 61,3% 20.09.74 – 03.11.08 A.D. Rattray Cask 7877, no. of bottles: 126 Region: Speyside Farbe: Helles Bernstein Duft: Würzig (Ingwer), Kukuma, “gekörnte Brühe”, fleischig, Michael riecht Kaugummi, die anderen schließen sich aber nicht an, mit Wasser mehr Holznoten Geschmack: Boris: „fetter Arsch – wird am Ende breiter!“, „voll in die Fresse!“, schön komplex aber schwer zu beschreiben, Gewürze dominieren, mit Wasser wird er süß auf der Zunge Abgang: Kurze Bitternis, danach angenehme Süße, mittellang bis lang Dieser Whisky schmeckt besser als er riecht, ein vielschichtiger, sympathischer Whisky! Balmenach – 31 y – 43% 04.75 – 03.07 Connoisseurs Choice First fill sherry casks Region: Speyside Farbe: Cognac, sehr dunkler Bernstein Duft: Holzig, Sherry, aber nicht überfrachtet – wie die Farbe vermuten lässt, würzige Noten, süß, erinnert an schwarzen Tee Körper: weich, etwas dünn Geschmack: Faßholz, ein wenig Tannin, salzig, auf der Zunge trocken, leicht pelzig, aber nicht aufdringlich Abgang: kurz bis mittellang, haut einen nicht vom Hocker. Diese Abfüllung hat es schwer zwischen den Fass-Stärken. Darauf sollten wir zukünftig in der Reihenfolge auch achten. Allerdings ist diese Abfüllung wirklich nicht berauschend. Gestern habe ich sie erneut genossen, sie konnte aber neben einem 1993er Glenfarclas nicht bestehen. Die Holznoten überdecken den Sherry und die Gewürze. Wahrscheinlich der Grund, warum der Whisky nicht noch einen Monat länger im Fass blieb, denn dann wäre er nämlich ein weiteres Jahr älter gewesen! Boris und Uwe meinten hierzu treffend: „Reiht sich in die Connoisseurs Choice Erfahrungen ein. Wenig spektakulär, annehmbar aber nie herausragend.“ Glenglassaugh – 34y – 52% 26.09.73 – 04.04.08 A.D. Rattray Bourbon Cask 3776 – No. of bottles: 136 Region: Speyside Farbe: Sattes Gold Duft: Lotti: „Lecker!“, Mirabellen („gelb + süß“), nach dem ersten Schluck: Orange, schöne Nase, mit Wasser ein Hauch von Banane Körper: nicht sehr ölig Geschmack: Fruchtig, Zitrusnoten, Orangen, Aprikose, schwach Vanille Abgang: relativ kurz … aber davor stimmt Alles! Sehr mild und gefällig, mit Wasser „easy drinking“. Glenglassaugh – 33y – 55,1% 05.12.73 – 08.2007 MMD Gold Edition Sherry Cask 5166 – No. of bottles: 477 Region: Speyside Farbe: Rostrot, Boris: “oxidierte Menstruation“. Duft: Dunkle, hochprozentige Schokolade, Sherry, Trüffel, Rosinen (Ritter Sport Rum) Körper: ./. Uwe: „Ach, Körper wird überschätzt. Flutschen muss es!“ Geschmack: Sherry- und Holznoten dominieren, Tannin, Harz, die Reife kommt durch – dezente Bitternis Abgang: holzige Bitternis, langer trockener Nachgeschmack, viel Holz (grenzwertig) Duft und Geschmack sind sehr schön, der Abgang ist grenzwertig. „Gerade noch rechtzeitig abgefüllt, kurz vor Ben Nevis!“ Laut Uwe wird diese Abfüllung inzwischen bei ebay für 285 € gehandelt. Wir fragen uns warum… Jetzt wurde es aber dringend Zeit für eine Zwischenmahlzeit. Boris und Werner stellten Hirsch- bzw. Trüffelsalami zur Verfügung. Lotti hatte eine Fischplatte aus Stremellachs, weißem Heilbutt und geräucherte Makrele vorbereitet. Extrem lecker und wir leckten uns alle die Finger danach! Uwe: „Meine Finger stinken nach Fisch!“, darauf Lotti: „Jaah! Muschi Tasting!“ Bei der nächsten Abfüllung riss Martin („aus der Zone“) den Korken ab. Zuvor hatte er über seinen langen Schwanz geprahlt. Lottis Kommentar: „Ja, ja – kein Wunder. Dicker Schwanz in der Hose aber kein Gefühl in den Fingern!“. Prompt riss Martin auch bei der darauf folgenden Abfüllung den Korken ab… Glen Moray – 38y – 48,7% 10.71 – 02.10 Duncan Taylor Cask 7032 – bottle 108/256 Region: Speyside Farbe: Ostsee-Bernstein Duft: Lakritze, Sandelholz, Sherry, Rosinen Körper: ./. Geschmack: Fallobst, vergorene Früchte Abgang: holzige Bitternis, mittellang, am Ende Kräuter (Rosmarin) Uwe: „Der erste Glen Moray, mit dem ich etwas anfangen kann…“ Miltonduff – 37y – 40% 1971 – 2008 Duncon Taylor – Lonach Abfüllung Region: Speyside Farbe: Helles Gold Duft: Frühlingswiese, sehr floral, Lavendel, Heidekraut, Veilchen (in der „zweiten Nase“: Klebstoff) Körper: etwas wässrig Geschmack: lecker und fruchtig, weich und rund Abgang: Kurz und sehr mild Die Lonach Abfüllung besagt, dass ein Fass unter 40% Alkoholgehalt gefallen ist, die Abfüllung durch den Verschnitt mit anderen Fässern aber wieder 40% erreicht. (Wusste gar nicht, dass dies erlaubt ist…) Ein leichter Sommerwhisky, beisst nicht zu, „eher was für den Vormittag“, Marco: „Im Sommer trinke ich den auf der Terrasse… und danach brauche ich einen Kasten Bier!“ Die 37 Jahre sind diesem Stoff nicht anzumerken! Fleissig ging’s weiter: Bunnahabhain 1976 – 52% 25.11.76 – 03.2009 Sherry Cask 6388 – bottle 128/275 Region: Islay Farbe: Gold Duft: Buttrig und fett in der Nase, dezente Torfnoten, Mandeln, leichte Süße, Röstaromen, malzig Körper: ./. Geschmack: Buttrige Noten und Mandeln finden sich wieder, leicht salzig, erinnert an mineralischen Weiswein Abgang: Marzipan, verblüffend lang, am Ende trocken Typisch untypisch Ilay: Eben Bunnahabhain! Grobi: „Schreib auf: Der schmeckt!“ Thorsten: „Hinten rum wird der eng!“ (Trocken) Darauf Werner: „Kann ich den noch Mal haben!“ (Lechz) Caperdonich 1972 – 49,9% Gordon & MacPhail 14.03.72 – 24.07.08 Cask 1976 Region: Speyside Farbe: Portwein-Rot Duft: Süßer Sherry, Buttertoffee, durch Zugabe von Wasser: verstärkt Banane Körper: weich und süffig Geschmack: Sherrytrockenheit, polarisierender Whisky! Immer wieder neue Eindrücke, mit Wasser wird er auf der Zunge süßer Abgang: Im Abgang holzig, trocken, recht lang…ohne Ende! Mit Wasser mehr Schärfe. Mein Favorit an diesem Abend, auch wenn Boris die A.D. Rattray Abfüllungen für die Besten hielt. Dieser Whisky brachte sehr unterschiedliche Meinungen hervor. Auch die Frage nach dem Wasser (gut oder schlecht), konnte nicht geklärt werden. Auf jeden Fall eine interessante Abfüllung. Es kommen jetzt noch zwei weitere Abfüllungen, doch nach meiner Handschrift zu urteilen, war ich jetzt schon üm! Aber auch die Kommentare wurden härter (siehe die nächste Notiz!). Longmorn 37y – 43% Gordon & MacPhail 1971 - 2008 Region: Speyside Farbe: Dunkler Bernstein Duft: Erster Eindruck: Magensäure/Kotze??? (Thorsten, Stefan, Martin), Marco: „vollgeschissene Windel!“ – Also, diesem Eindrücken konnte ich mich nicht anschließen, habe mir aber – schockiert wie ich war – nichts weiter notiert. Körper: wässrig leicht Geschmack: Leicht modrig, feuchtes Holz, Lotti: „Schmeckt wie ein Arschfick“. (Anmerk.: Lotti, woher weißt Du, wie so etwas schmeckt???) Abgang: Lang und warm, im Rachen holzig. Manche fanden ihn unterirdisch, andere fanden ihn gut. Uwe: „Kotze oder Fotze?“ Thorsten gab daraufhin noch einen Witz zum Besten: Unterschied zwischen Kölsch und Klitoris? Die Klitoris schmeckt nur die ersten 5 Sekunden nach Pipi! Kann ich nicht nachvollziehen! Als echter Kölner kann ich diesen Spruch nur auf „Alt“ anwenden! Zum guten Abschluss gab´s dann noch etwas Junges: Laphroaig 11y – 61,1% C & S Dram 17.06.98 – 24.02.10 Hogshead no. 700285, bottle no. 20 Region: Islay Farbe: Weiswein Duft: Sandelholz, Torf, reichlich süß, Kirsche, würzig, fettig Körper: Weich und ölig Geschmack: Toller Torfgeschmack, beisst nicht, obwohl > 60%, süßes Gerstenmalz, zuckersüß –aber gefällig, Citrus Abgang: Mild aber lang, brennt etwas auf der Zungenspitze Ein schöner Islay zum Abschluss und die Erkenntnis, dass auch nach den 60er und 70er Jahren noch guter Whisky gebrannt wurde. Dieser Whisky war für mich gefälliger als die ganzen alten Abfüllungen zuvor. Dies wirft die Frage auf, ob sich der Spruch „gute Whiskies müssen volljährig sein“, wirklich halten lässt. Mit Boris und Uwe kam ich zu dem Schluss, dass dieses Tasting die letzte Ü-30-Verkostung qualitativ nicht erreicht hat. Es fehlte einfach der Knaller, auch wenn die Rattrays und der Caperdonich etwas herausragten. Außerdem waren wir sehr Speyside-lastig. Wir sollten uns echt dazu durchringen, häufiger für ein Highlight zusammenzulegen. (Muss ja nicht immer ein 41jähriger Ben Nevis sein…) Habt ihr mitgezählt? Es waren 13 Abfüllungen und 431 Jahre, wobei der 11jährige Laphroaig etwas den Schnitt kaputt macht. Aber wichtiger für mich ist, warum ich so angedaddelt war. Nun, es standen 652,2% Alkohol auf dem Tisch, was einen Durchschnitt von 50,17% macht. 13 Gläser x durchschnittlich 0,03 Liter = 0,4 Liter Alkohol zu 50%, entsprechen ca. 21 Kölsch. Komisch, sonst schaff ich die problemlos… Kulinarisch hatte Lotti, von dem übrigens auch das leckere Baguette stammte, zusätzlich noch eine Käseplatte vorbereitet und Boris gab einen leckeren französischen Landwein dazu. Für die Mitgabe einer dieser Weinabfüllungen möchte ich mich noch bei Dir bedanken, Boris! Bei einem meiner nächsten privaten Weintastings werde ich die einer „Franzosen-Wein-Hasserin“ unterjubeln. Die findet den „blind“ bestimmt toll, genauso wie ich. 06.2010 Glen Garioch Tasting am 02.06.2010 Glen Garioch Vertical Tasting ======================================= 02.06.2010 – Glen Garioch vertical tasting Teilnehmer: Boris, Dieter, Marco, Michael, Stefan (kam etwas später), Werner, Uwe Zum warm werden hab ich erst mal den Balmanach 1975 vom letzten Tasting mitgebracht. Für Insider: Werner – „Will noch jemand einen Schluck?“ Michael – „NEIN, DANKE!“ Gleichwohl hatten wir dann doch noch `ne bessere Nummer, um auf den Geschmack zu kommen: Bruichladdich 16y – 46% The Bordeaux First Growth Series Cuvee Pessac Leognan Bottle 1.277 of 12.000 Farbe: beim Einschänken ins Glas eine leichte Rosé-Wein-Note Aroma: weiche Honignote, fruchtig, süß, die Weinaromen sind spürbar Geschmack: blumig, aber leichte Bitternote, jedoch nicht unangenehm. Nicht so süß und fruchtig wie die Nase verspricht, etwas spritzig auf der Zunge, Holz Abgang: die Weinaromen bleiben, mittellang Was die sich alles einfallen lassen, bei Bruichladdich. „The Bordeaux First Growth Series“. Da blickt ja keiner mehr durch, bei den vielen Finishings. Allerdings fanden wir hier ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis vor. Nun ging’s aber los mit der Glen Garioch Destillerie: Glen Garioch 8y – 40% Aroma: frische Frucht, frisches Holz, Honigsüße, etwas Leder Geschmack: kommt etwas herb daher, auf der Zunge. Die jugendliche Unruhe macht sich bemerkbar. Etwas Rauch im Hintergrund. Sehr eindimensional, man schmeckt nichts Ausgeprägtes. Abgang: Länge und Volumen fehlt, trocken Eine Easy-Drinking-Abfüllung. Er hat wenig Spitzen und schmeckt leicht. Auch ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Werner: „Lotti, was schmeckst Du?“ Michael: „Weiß nicht, schon leer!“ Glen Garioch 12y – 43% Aroma: Karamell, die Ähnlichkeit zum 8jährigen ist da, etwas Rauch und ein Hauch Vanille Geschmack: etwas öliger, deutlich Rauch, schönes Mundgefühl, Holz, Vanille, leichte Sherrynoten Abgang: holzig, weich und mittellang Es scheint ein höherer Bourbonfassanteil enthalten zu sein. Dies schließen wir aus den Holz- und Vanillenoten. Glen Garioch 15y – 43% Aroma: Buttertoffee, Rauch, florale Noten, Karamellbrocken Geschmack: schön weich und ölig im Mund, Buttertoffeenote, unterschwellig Rauch, ein Hauch von Leder, leichte Kräuterwürze Abgang: schöner weicher, langer, warmer Abgang, dezente Rauchnoten Ein schöner, etwas komplexerer Whisky. Sehr angenehm zu trinken. Cadenhead`s Authentic Collection Glen Garioch 1990 – 12y – 56% Single cask 1990 – 2002/10 Bourbon hogshead – 276 bottles Aroma: deutlich Rauch, eine gewisse Honigsüße kommt trotzdem durch Geschmack: fett und ölig im Mund, Toffee-, Honig-, Zuckersüße dominiert Abgang: etwas bitter im Abgang, lang und warm, schöne unaufdringliche Schärfe Die 56% Alkohol merkt man kaum, sehr mild. Signatory cask strenght Glen Garioch 1990 – 17y – 52,3% 09.04.90 – 31.07.07 Cask no. 2748 – bottle 44/293 Aroma: frische Grasaromen, Zitrus, süße Toffeenoten bleiben im Hintergrund, Banane, Fruchtnoten Geschmack: schön fruchtig, rund und unkompliziert, frische Frucht: Limetten, ein Hauch Orange, überraschend weich für 52,3% Abgang: für seine Faßstärke nicht sehr lang, jedoch leicht scharf auf der Zunge. Wasser braucht er nicht, dadurch wird er lediglich schärfer. 21.20 Uhr: Lotti rülpst! Glen Garioch 21y – 43% Aroma: sehr blumig, Wick Hustenbonbons Kirsche, minimal Karamell, kein Rauch! Geschmack: Marco: „Der hat einen ganz schön schrägen Geschmack!“, deutlich Lavendel (Veilchenpastillen), der tanzt völlig aus der Reihe! Abgang: leicht herber Abgang (Boris: „Stichwort: Männerachsel!“) Ein interessanter Whisky. Wenn man nach Genuss des 21jährigen noch einmal den 15jährigen zur Hand nimmt, hat man deutlich Sauercreme im Aroma. Komisch, aber wahr. Resümee Glen Garioch: Ein Highlandwhisky, wie man ihn sich vorstellt. Wenig spektakulär, aber sehr solide. Das Florale, die Honig- und Rauchnoten machen ihn zu einem sehr leckeren Whisky. Ein schöner Destilleriecharakter mit angenehm weicher Linie. Glen Garioch bedeutet immer ein willkommener Whisky auf dem Tisch. Stefan macht einen neuen Tastingvorschlag: „Speedtasting, alles in 20 min., aber nur kleine Mengen.“ Im Hinblick auf den Alkoholpegel meinte Stefan: „Es zählt immer noch die Menge, nicht die Geschwindigkeit!“ Darauf Lotti: „Bei Frauen zählt aber die Geschwindigkeit, nicht was hinten raus kommt!“ Dann kamen wir zum Höhepunkt des Abends: Eine Zigarre auf der Terrasse! Nein, die gab’s zwar auch, aber wir legten alle 20 Euronen auf den Tisch, damit Boris seinen Celtic Heartlands köpfte. Der wurde zwar dereinst „preiswert“ eingekauft, aber erzielt jetzt Preise um die 550 Euro, also nix alltägliches: Celtic Heartlands Highland Park 1967 – 35y – 40,1% No. 335 of 722 bottles From US-oak casks selected by Jim McEwan Aroma: “feuchtes Moos am Wasserfall”, maritime Noten, sehr feine Nuancen von … – braucht Zeit und Wärme! – Lavendel, Heidekraut. Aber überhaupt keine „alten“ Noten wie z. B. Bitterkeit oder Holz, sehr fragil und zart, fein und nuancenreich, Marzipan Geschmack: man muss Zeit investieren, um die enorme Komplexität zu ergründen. Sehr weich, fruchtig, feurig und trotzdem rund, lt. Stefan „Erdnusssalzigkeit“, und wieder maritime Nuancen. Abgang: für seine 40% Alkohol doch erstaunlich lang und warm, ein kräftiger Abgang, Mandeln hinten raus. Ein Erlebnis, diese Abfüllung. Sicher nichts für den Anfänger, eher für den Whiskyliebhaber und –Kenner. Denn das Besondere steckt im Verborgenen. Das Filigrane und die vielen verschiedenen Eindrücke wollen sortiert und ergründet werden. Für mich war erstaunlich, dass überhaupt nichts alt und eckig daher kommt, wie man es von vielen alten Abfüllungen kennt. Alles ist rund und abgestimmt. Mit der notwendigen Aufmerksamkeit eröffnen sich einem enorme Geschmackseindrücke. Der macht Spaß und ich würde gerne beim nächsten Mal noch ein Gläschen genießen, befürchte aber, Boris’ Vater wird mal wieder schneller sein... 09.2010 Islay, Stefan Geburtstag Tasting am 24.09.2012 Islay, Stefans Geburtstag =================================== 24.09.2012 Stefans Geburtstag Laut meinen Notizen war es der 24.09.2010 – also schon `ne ganz schön lange Pause bis zum nächsten Tasting am 10.12. bei Boris. Der Whisky stand auf dieser Geburtstagsparty auch etwas im Hintergrund, entsprechend spärlich fallen meine Notizen aus. Es war eher ein geselliger Grillspaß und neben mindestens einem „dicken“ Kumpel von Stefan waren auch unsere Frauen geladen. Soweit ich in Erinnerung habe, waren Uwes, Stefans und meine bessere Hälfte anwesend. Sollte mir jemand entfallen sein, so bitte ich um Nachsicht… Nachdem wir die Reihenfolge unserer Islay-Verkostung festgelegt hatten, ging’s los: Bowmore / Highland Park Double Barrel von Douglas Laing 10y – 46% Duft: Veilchen, Schokolade, weniger Rauch, florale Noten, Heidekraut Geschmack: Kakao, mild, rund und harmonisch, die typischen Bowmore-Eigenschaften werden etwas leichter – jedoch im Sinne von höherer Komplexität, während vom Highland Park nur wenig zu spüren ist. Nachklang: lang und wärmend, hier kommen dann doch ein paar Grasnoten vom HP durch, Vanille Stefan fand diese hellgoldene Orkney-/Islay-Mischung durchaus gefällig (wie ich übrigens auch). Bowmore The Octave 12y – 46,3% 1998 - 2010 Cask 372199 from Duncan Taylor Duft: süße Veilchenpastillen, Birne, Lavendel, leichte Sherrynoten, eine schöne Nase! Geschmack: stärkerer Rauch als der Duft vermuten lässt, Holzsherrynoten, trocken Nachklang: Lavendel kommt wieder raus, deutlich Holz, ist nicht so rund sticht etwas auf der Zunge Lt. Lotti handelt es sich um eine Eigenabfüllung von Malts & More, die diese Abfüllung noch drei Monate im 1/8-Sherryfaß finishten. Bowmore 1991 16y – 53,1% Port matured Duft: der Portwein rückt stark in den Vordergrund, aber sehr angenehm, Weinnoten steigen auf, mit Wasser schön süß und fruchtig Geschmack: Salz, durchgehende Portweinsüße, Rauch im Hintergrund Nachklang: glühendes Feuer, starker Rauch Für mich war dies schon der Gewinner an diesem Abend, auch wenn Stefan zum Ende hin noch einen echten Knaller kredenzte (aber dazu später mehr). Dieser Stoff lagerte die ganze Zeit im Portweinfass, man kann ihn ohne Wasserverdünnung trinken. Mit Wasser wird er jedoch schön weich hinten raus. Bowmore 18y – 46% The Whisky Castle Cask Collection No. 5a Cask no.: 2058 Duft: süßer Sherry, Honig, Kräuter Geschmack: Süßer Sherry und Rauch Nachklang: Holz, etwas unrund und scharf, trocken hinten raus Die Kürze der Eindrücke geben für mich auch sein Rating wieder, diese Abfüllung war nicht der Bringer. Der Bringer war aber das nun folgende bzw. immer wieder sukzessive eingefädelte Barbecue. Trotz widriger Wetterumstände hatte Stefan (nachdem wir einen nagelneuen Pavillon drum herum aufgebaut hatten) seinen stilechten Smoker-Grill angeworfen. Und so wurde Lachs und Octopus sowie Entrecote und Rollbraten aus dem Sauenfilet aufgetischt. (Komisch, bei mir gibt’s immer nur Würstchen und/oder Schweinesteaks ). Dazu kreierte Boris noch Backofen-Oktopus im eigenen Sud (sehr lecker!) und als Beilage waren Nudel-, Kartoffelund firscher gemischter Salat vorbereitet. So blieben kulinarisch gesehen keinerlei Wünsche offen und es schmeckte uns allen vorzüglich. Jetzt kamen wir zu einem Vatted-Malt: Big Peat 46% Douglas Laing Duft: süßer Torf, Honigsüße, dezenter Rauch, erinnert an einen Laphroaig Geschmack: schön rauchig, süß und trocken, gefällig und lecker Nachklang: warm und lang, packt zu! Der Name „Big Peat“ ist leicht übertrieben, denn es ist kein Hammer wie der Smokehead. Aber ein gefälliges Stöffchen zusammengeschüttet aus mehreren Islay-Destillerien, u. a. Bowmore und Port Ellen. Jack’s Pirate Whisky (Wiebers) 11 y. – 57,7% Cask no. 2047 (es soll sich lt. Beschreibung wohl um einen Lagavulin handeln…) Duft: Der Torf steigt sofort in die Nase, und dann sofort der hohe Alkoholgehalt…. (Boris: „direkt in die Fresse, damit er stecken bleibt!“) Geschmack: ordentlich Phenol, Gummi, Seetang, Salz Nachklang: Knallt ordentlich, warm, lang, aber nicht scharf, powerful Grobi: „Hallali – der hat aber was drauf!“ Mit Wasser wird er etwas milder, Algen und Salz kommen aber immer noch deutlich durch, knallt auch mit Wasser noch… Lagavulin 12y – 57,9 % Bottled in 2009 Duft: Phenol, medizinisch, trotzdem süß Geschmack: heftiger Islay, nichts für Geniesser, haut zu sehr rein Nachklang: Abgang ohne Ende, verbleibt angenehm warm Lotti: „Ohah, boah, ahh….. leck mich am Arsch, hat der Feuer!“ Und dann kam zum Schluss noch der Knaller, den Stefan als Überraschung für seine Gäste bereit gehalten hatte: Ardbeg 1974 22y – 40% Bottled 1996 GM Connoisseurs Choice Duft: Apfel, Torf, süßliche Vanille, Mandeln (Marzipan) Geschmack: schön eingebundener Rauch, süß, dezente Sherrynoten Nachklang: angenehm weich und mittellang Der Gesamteindruck hinterließ einen für sein Alter erstaunlich kräftigen Whisky. Allerdings – wie so oft bei den Connoisseurs Choice Abfüllungen – handelt es sich nicht um den erwarteten (Ardbeg 1974!!!) Knaller. Trotzdem, allemal eine willkommene Erfahrung! Stefan, schau mal nach: die 1996er Abfüllung könnte einen Label-Error aufweisen. Steht auf der Flasche „20 years old“? 12.2010 Closed Distilleries Tasting am 10.12.2010 Closed Distilleries ============================== Tasting am 10.12.10 (Closed Distilleries) Da Werner leider abgesagt hat, hat man mich ausgeguckt, Protokoll zu führen. Beim letzten Tasting des Jahres 2010 waren anwesend: Marco, Lotti, Boris, Grobi, Uwe und mit leichter Verspätung Stefan Zunächst begann es mit Lästereien über Werner und dass er doch sehr weich geworden sei, sich dieses Highlight des Jahres entgehen zu lassen. Obwohl Stefan angekündigt hatte, etwas später zu kommen, begannen wir schon mal mit dem 1. Whisky: 1.) Littlemill 12 J. OA 40 % (Boris) Aprikose, Gras, Heu, fruchtig, mit der Zeit kommt auch Süße durch Lotti und Grobi finden ihn etwas scharf hinter heraus Stefan (später): Rosinen, Granny-Apfel, Zimt-Schärfe Uwe hatte ihn schon vor einiger Zeit probiert und eher schlecht in Erinnerung, gemessen an diesen Erinnerungen war er positiv überrascht. Fazit: geht so 2.) Caperdonich 12 J. McGibbonsProvenance 46 % (Dieter) Spring 1997 – Autumn 2009 , ref. Hogshead Nr. 5569, unchillf., ungefärbt Zunächst ein Dank an Dieter, dass er trotz Abwesenheit seinen Whisky zur Verfügung gestellt hat !!! Duft: beerig (nicht bärig), ölig Geschmack: frisch, spritzig Boris: keine langweilige Süße, Marco: beerig ist typisch für Lowland Duft ist besser als Geschmack, im Abgang auch leicht holzig Stefan (später): Südseefeeling Fazit: ein ordentlicher Whisky Um nicht allzu viel Vorsprung auf Stefan herauszuarbeiten und ihm noch die Chance zu lassen, uns wieder einzuholen, haben wir eine offene Flasche von Boris dazwischen geschoben: 3.) Auchentoshan 11 J., McGibbonsProvenance 46 % Autumn 1998 - Autumn 2009, unchillf., ungefärbt flach, etwas faulig, schwierig, leicht trocken am Ende, kurzer Abgang Fazit: eher enttäuschend, dabei kann Auchentoshan eigentlich viel mehr! 4.) Coleburn G&M Conoisseurs Choice 1981 – 2008 43 % (Grobi) Frisch, frisch gepresster Zuckerrohrsaft, Zitrus, lecker obwohl aus einem refill Sherry-Hogshead, wenig Sherry zu schmecken Stefan: Sprite, Lotii: wie dicke Nippel zwischen den Lippen Es fällt auf, dass es bereits 20.15 Uhr ist und Lotti noch gar nicht gerülpst hat! Fazit: bisher der Beste für diesen Abend 20.23 Uhr: Lotti rülpst 5.) Dallas Dhu G&M 1982-2005 40 % (Grobi) Um einen Vergleich zum nächsten Dallas Dhu zu haben, hat Grobi noch eine kleine HalfBottle eines Dallas Dhu mitgebracht. Hier fällt sofort ein prägnanter Nuss-Geschmack auf, ehr Richtung Walnuss oder gebrannte Macadamia-Nuss. Wenn man sich drauf konzentriert, auch eine leichte Nuss-Bitterkeit Der Whisky ist nicht unbedingt komplex, aber das dominante Walnussaroma finden alle faszinierend. 6.) Dallas Dhu Murray McDavid Mission-Serie 1979, 23 J., 46 % (Stefan) 1. Fill amerik. Oak, nicht gefärbt/gefiltert, Flasche 320/600 Ananas (Boris: Das kenn ich!) ölig, schwer, breit, volles Mundgefühl, Malzsüße, komplex Fazit: besser als Nr. 5), aber der war mit seiner Nussigkeit spektakulärer 7.) Brora Dun Bheagan 26 J., 46 % 12/1981 – 2008 (Uwe) Dry Sherry Butt Nr. 1526, ungefärbt/ungefiltert Im Gegensatz zu vielen anderen Broras hier nur wenig Torf, auch das Sherryfass kommt eher dezent sehr fein, subtil, komplex, ölig, etwas süß, mundfüllend, nicht näher definierbare Früchte, Mint? (Boris und Marco). Vanille Stefan: Obstsalat mit Haselnuss Boris: Abgang mit angenehmer Chili-Schärfe Fazit: braucht viel Zeit, nicht vordergründig spektakulär, hat aber im Hintergrund viel zu bieten 8.) Glen Keith 16 J. G & M, Conn.Choice 09/1993 – 12/2009, 46 % Marco und Stefan faseln etwas von Pornosaurus Rex und Fickosaurus Lotti beschwert sich, dass er bei der Heimfahrt noch nie eine Taxifahrerin hatte Zum Whisky: süß, lecker, süffig, Kaba Erdbeere!, im Abgang Kaugummi Stefan: schmeckt nach irgend so einem Zeug !?! ganz spät leichte Bitternis Stefan: weiße Mäuse in rot !?! Fazit: interessant Lotti rülpst Es folgen diverse frauenfeindliche Witze 9.) Glen Keith G & M, Conn.Choice 1967 – 2003 , 46 % (Lotti) viel Sherry (Stefan: “macht schön Alarm”), aber gut eingebunden Harz, nur ganz leichte Tannine, sehr gut ausgewogen Stefan schmeckt Säure und findet die Nase mäßig, Uwe /Groci finden Nase toll Trockenobst, reif, Holz schön eingebunden sogar Marco als bekennender Sherry-Hasser finden den gut „für das Alter nicht Fass-gefistet“ Fazit: 1967 war halt ein guter Jahrgang ;-) Marco: Im Wasserbett vögeln, wenn du besoffen bist, ist schwierig Lotti: Auf dem Boden ist besser, da federt nix, da kannst du ordentlich stopfen Lotti: Im Wasserbett wird er kürzer! Jetzt gab es zur Stärkung viel Käse und Fisch: sehr lecker! Hervorragend! Ich habe allerdings darauf verzichtet, all die vielen Köstlichkeiten aufzulisten. 10) Convalmore Rare Malts 24 J. 1978- 04/2003, 59,4 % (Stefan) kräftig, aber nicht scharf der Rest ist dann in irgendwelchen alten Drogenstorys der Beteiligten untergegangen Boris hat dann noch ein paar offene Flaschen von sich zum Probieren freigegeben (Dalmore King Alexander, Quadruple X4, Aberlour A’Bunadh Batch 32) Diskutiert wurden die aber nicht mehr groß, da wir uns nach unten zum Schlagzeugspielen begaben. Es gab zwar noch ein paar technische Kinderkrankheiten, die aber bis zum nächsten Mal bestimmt behoben sind und dann wird abgerockt … Gesamtfazit: Mal wieder ein in jeder Hinsicht gelungenes Tasting mit leckerem Essen und interessanten Whiskys. Auch die Reihenfolge haben wir wieder optimal ausgewählt. Den Kränkelnden und Zuhausegebliebenen müssen wir leider sagen: Ihr habt was verpasst! 04.2011 Highland Park Tasting am 01.04.2011 Highland Park Vertical Tasting ======================================== Vertical tasting vom 1. April bei Boris Anwesend war „der harte Kern“: Boris, Uwe, Grobi, Stefan, Marco, Lotti und Werner Zu Beginn wurden die unterschiedlichen Abfüllungen wie gewohnt einer Reihenfolge zugeführt. Wir hatten drei unterschiedliche Ausführungen des 18 Jährigen, welches besonders interessant werden sollte. Wir entschieden uns, diese in der Reihenfolge jüngste Ausführung hin zur ältesten Ausführung zu verkosten. Zwei Fassstärken, die nicht so ganz in die Reihe passten, beschlossen wir an den Schluss zu stellen. Und so ging es auch schon los: Murray McDavid HP 17 Jahre, 1989 – 2006, 46% Cask: Bourbon / Grenache Blanc (letzteres aus Banyuls – Anbaugebiet in Frankreich) Aroma: angenehm mild in der Nase, fruchtig und süß, Weisweinnoten kommen durch (wenn denn der Grenache Blanc ein Weiswein ist……) Geschmack: kräftig und würzig auf der Zunge, Rosinen Abgang: hinten raus eine leichte Bitterkeit – Bitter-Lemon-mäßig – mittellanger Abgang Mit etwas Wasser wird er besser, die Bitterkeit nimmt deutlich ab und der Stoff wird süßer und noch fruchtiger. Signatory The Un-Chillfiltered Collection HP 19 Jahre, 07.09.91 – 26.11.10, 46% Cask No. 15114, bottle 297 of 731, Sherry but Aroma: sehr schön torfig, Heidekrautnoten (hat mir noch niemand erklärt, was Heidekrautnoten sind…?!?!?!?), ausgewogen und süß Geschmack: Der Torf steht klar im Vordergrund, süß – aber kein Sherrygeschmack, eher Kräuternoten Abgang: salzig im Abgang und schön lang. Die Abfüllung kommt für ein sherry but sehr hell daher. Aber Sherry haben wir auch nicht entdeckt. Wer weiß, wie oft dieses Fass schon befüllt war… Der Torf übertüncht doch sehr die anderen Nuancen des Whiskies (falls da welche sind!?!?). Mit Wasser tritt der Torf etwas in den Hintergrund, der Whisky bleibt aber salzig und lang anhaltend. Wir fanden ihn trotzdem interessanter als der Vorgänger… Jetzt ging es los mit den drei Achtzehnjährigen. Jeder bekam die jüngste Abfüllung ins Glas und zwei weitere wurden mit den beiden älteren, nennen wir sie „mittelalt“ und „alt“, gefüllt und für die Nase weitergereicht. Boris: „der Alte fickt mir die Nase“ Werner: „das große Glas ist der Alte“ Boris: „Ja, ich weiß, wer mir die Nase fickt!“ Die älteste Abfüllung wirkt komplexer und sehr schön rund in der Nase, während der Mittelalte kräftiger wirkt. Von der Farbe her ist die neueste Ausführung recht hell, der Mittelalte schon dunkler und die alte Ausführung noch dunkler. Aber der Reihe nach: HP 18 Jahre – neue Ausführung – 43% Aroma: Lotti „ist Pillefax gegenüber den Älteren…“, wir anderen genießen Sherry mit deutlichem Bourbon-Einfluss… Geschmack: Eichenholz, Bourbon und Sherry kommt durch, schön ausgewogen Abgang: trocken, warm und lang anhaltend, salzig mit dezentem Torf Fazit: „Easy drinking“, für seinen Preis ein recht guter Whisky. HP 18 Jahre – mittelalte Ausführung – 43% (viereckige Verpackung, runde Flasche mit schmalem Hals, ca. von 2003 – 2007) Aroma: sherrylastig, leichte Kräuternoten und Holz, Lotti: (komisch, er rülpst heute gar nicht) „Ein Unterschied wie Tag und Nacht!“, Boris: „Das erinnert mich an die Zeit, als ich noch Whisky getrunken habe….“ Geschmack: vielseitiger und komplexer Whisky, sehr schön ausgewogen, etwas Torf, Kräuter und Salz, Grobi: „der hat von Allem irgendwie ein bisschen mehr….“ Abgang: schön lang und anhaltend, wärmend, angenehme Seenoten, leicht salzig und torfig. Bis jetzt der beste Whisky an diesem Abend. Aber es ging ja noch weiter: HP 18 Jahre, die alte Ausführung mit der „Getorade – Männer – Öffnung“, 43% Aroma: zunächst zurückhaltend, die Abfüllung braucht etwa Zeit zum Atmen, je mehr Luft desto weniger Sherry ist vorhanden, jetzt weicher Sherry, leicht Menthol/Minze, Boris: „Der Cognacschwenker-Whisky“, Weihnachtsgewürze, Nelken, Schokoladenaromen, nach langer Zeit kommt deutlich Honig -> „eine Honigbombe“ Geschmack: rund und weich, dabei trocken, komplex und mundfüllend, viel Hintergrund, schöner Sherry, Kräuter, Seenoten und Honigsüße. Abgang: jetzt kommt etwas Rauch, bleibt lange im Mund, sehr ausgewogen… Dieser Whisky braucht Zeit. Vor dem Kamin, genau das Richtige, es macht Spaß ihn zu trinken. („Pst! – Boris hat noch drei Flaschen davon….;-)) Mit der Zeit kommen immer neue Nuancen und Eindrücke. Was wir schon des Öfteren diskutierten scheint sich wieder zu bewahrheiten. Früher kamen einfach bessere Fässer in die Single Malts, weil die Mengen nicht den heutigen entsprachen. Die Selektion geht heute mehr in die Breite, zu Lasten der Qualität. Wie beim oftmals zitierten Lagavulin, so auch hier bei den 18jährigen Highland Parks. Die neueste Ausführung ist immer noch ein Guter, der Mittlere ist sehr gut – frisch und lebhaft („quirlig“), der Alte ist noch besser, weil einfach mehr Hintergrund. Ein Kamin-Whisky! Ein weiterer Höhepunkt folgte: HP 25 Jahre, – ebenfalls alte Ausführung mit der „Männeröffnung“ –, 51,5% 21.07 Uhr: Lotti rülpst doch! – „Die kleine Engländerin ist nicht da, Scheiße!“ Auch diese Abfüllung braucht Zeit und Luft, ehe sie sich entfaltet: Aroma: sehr mild und sherrylastig, leicht rauchig, süße Kräuternoten, Eichenholz, „geniale Reifenoten“ Geschmack: man merkt den Alkohol (Fassstärke) überhaupt nicht, sehr schön weich, Süße ist vorhanden, Eichenholz kommt deutlich durch, Honig (Heidekrauthonig), Tannin und etwas Leder Abgang: Im Abgang kommt die salzige Seeluft und auch der Alkoholgehalt wird deutlich spürbar auf der Zunge. Ein erstklassiger Whisky, sehr schön ausbalanciert, komplex und ausgewogen, trocken. (Lotti rülpst schon wieder: 21.15 Uhr) Gegen eine kleine Geldsammlung (für neue Eisch-Gläser) lässt sich Boris hinreisen, den HP Bicentenary 1977 zu öffnen: HP Bicentenary 1977 (vintage reserve) 21 Jahre, 1998, 40% Aroma: sehr klare Kräuteraromen, “steht komplett neben der Schnurr”, trotz schöner Farbe nur dezente Sherrynoten, viel frischer (weniger Eiche) als der 25jährige, gar als der 18jährige, Vanille, Orange, lebhaft Geschmack: auch hier keine schweren Eichennoten, eher lebhaft und jung im positiven Sinne (21Jahre!), sehr breiter Geschmacksteppich: Kräuter, Honig… fein strukturiert. Abgang: weniger lang (klar, bei 40%), aber Eindrücke und Geschmack bleibt (es fehlt ein weinig die Wärme) Kurzes Resumee bis dato: Ein hervorragendes Vertical Tasting. Die letzten fünf Abfüllungen haben bei Marco eine 7,5 bis 8 von 10 möglichen Punkten erhalten. Gleichbleibendes hohes Niveau! Jetzt wurde eifrig diskutiert. Die Meinungen gehen etwas auseinander. Während Uwe und Boris mehr das Filigrane und Frische am Bicentenary bewundern, halten Stefan, Marco und Werner den 25Jährigen für den Winner des Abends. (…..und Lotti rülpst nicht einmal….) Jungs, was kann es schöneres geben? Super Whiskies, differenzierte Meinungen und Eindrücke, lebhafte und kontroverse Diskussionen… Es gibt halt nicht „DEN Superwhisky“, jeder genießt und empfindet anders! Jetzt begannen die Vorbereitungen für ein leckeres Mahl. Wir nutzten die Zeit und tauschten harte und nicht stubenreine Männerwitze aus (ich schämte mich, diese aufzuschreiben….und inzwischen habe ich sie wieder vergessen….). Was gab es alles Leckeres? Auberginencreme von Anna („echt fluffig“…), Lachs, Seafood-Salat, Hirschsalami, verschiedene leckere Käsesorten, eingelegte Champignons (Der Bringer!), Thunfischcreme, Ziegenkäse, etc…. Passte alles sehr gut zum leckeren Stangenbrot! Wir hatten jedoch erst sieben Abfüllungen verkostet und es warteten ja noch zwei Fassstärken auf uns. Also ging’s frisch gestärkt weiter ans Werk: The Exclusive Malts HP 16Jahre, 1994, 51,9% 8.2.1994 - 2010 Sherry cask no. 14, 1 bottle of 281 Aroma: Buttertoffee, Karamell, leicht phenolisch, eine tolle Nase aber eher untypisch für HP Geschmack: Sherrynoten, trocken, Grobi: „Och, ein munteres Kerlchen…“ Abgang: der brennt durch…bis ganz unten! Sehr trocken, adstringierend. Untypisch für einen HP, nicht schlecht, aber…. Mit Wasser kommt ein Hauch Torf zum Vorschein, ebenso Orangen Das Wasser macht ihn etwas runder, jedoch im Geschmack auch etwas flacher. Er geht aber dann doch etwas mehr Richtung HP. Uuhps, Lotti rülpst (23.09 Uhr). Und zum guten Schluss kam dann der Bennachie 18Jahre – 59,7% Special Reserve Cask no. 11921 Sherry cask no. 1988 One of 528 bottles Aroma: Sherry ohne Ende, aber auch Vanillenoten, in der Nase sehr mild für seine 60% Geschmack: „Butterscotch haut direkt ins Maul“, jetzt sorgen die 60% für Schärfe und Trockenheit, der Alkohol deckt alles zu daher Wasser! Abgang: Überraschend schwach und kurz. (Naja, vielleicht hatten wir auch schon zuviel „Übung“ an diesem Abend…) Mit Wasser: Im Aroma kommt Grüner Pfeffer durch und die Schärfe und Trockenheit bleibt länger anhaltend. Naja, naturgemäß werden die Notizen zum Schluss hin immer etwa spärlicher. Jedoch waren die beiden Fassstärken nach den exzellenten Originalabfüllungen von HP wohl auch nicht die absoluten Bringer. Dafür freue ich mich auf das neue Tasting bei Boris, am 27. Mai 2011 dann mit neuen Eischgläsern! Slainte! 05.2011 Jim McEwan Tasting am 27. 05.2011 Jim McEwan =========================== Thema: Jim McEwan und Alles, was er so verbrochen hat… Anwesend: Dieter Marco Lotti Stefan Boris Werner Zur Verkostung kamen drei Laddies, ein Glendullan MMD, ein Linlithgow MMD und ein Port Charlotte. Unpassend zum Thema, aber als gern willkommene Abwechslung immer wieder wohlwollend angenommen, hatte Marco noch einen 1975er Ardbeg von Douglas Laing, Werner den HP 25 Jahre (alte Version) und Boris den HP Bicentenary sowie einen 18jährigen Bunnahabhain aufgetischt. Zu Beginn genossen wir aber zunächst einmal jeder ein helles oder dunkles, von Boris selbst gebrautes, obergäriges Bier. Echt lecker und erfrischend! Dann konnte es aber gegen 19.00 Uhr mit dem Whisky losgehen: Glendullan 17y – 46% – 1993 Murray McDavid – Abfüllung Bourbon / Rioja / Rum 800 bottles Aroma: Orangennoten, Rosinen, Rumtopf, brauner Zucker, ledrig-trocken, geschwefelte Aprikose – das Rumfass macht sich am stärksten bemerkbar Geschmack: die Früchte kommen im Geschmack nicht so durch, beißt scharf auf der Zunge (wie sich später bei einer Rückverkostung herausstellte, stimmt dieser Eindruck nach dem Genuss anderer Whiskies nicht mehr -> das Schicksal der ersten Tasting-Abfüllung), Vanille, Zimt, geröstete Mandeln, etwas bitter hinten raus, ganz schwach etwas Rauch Abgang: etwas scharfer, bitterer Eindruck, verbleibt lang und wärmt. Bruichladdich 16y – 46% Bourbon Cask Gereift in Jeam Beam – und gefinished in Buffalo Trace – Fässern Aroma: Süß, deutlich Malz, Eichenholz, Banane, Himbeere (mit Sahne) im Hintergrund Geschmack: Wieder Malz, Vanille und geröstetes Holz, sahnige, weiche Noten Abgang: Mittellang, anhaltend 20.00 Uhr: Lotti rülpst 20.01 Uhr: Lotti redet und rülpst gleichzeitig! Ein gefälliger, weicher und runder Whisky. Stefan: „Da kann man sich eine Weile dran ergötzen!“ Bruichladdich 18y – 46% Gereift in Bourbon-Fässern, gefinished im Jurancon-Süßweinfass Aroma: Honig-Süße, Holz, „gewürztraminermäßige“ Noten, der Süßwein (Lotti hatte die passende Flasche dabei) ist jedoch nicht wiederzuerkennen, exotische Früchte: Mango Geschmack: Vanille, Zitrusfrüchte, Honig, wieder exotische Früchte: Mango und Pfirsich, leichte Bitterkeit Abgang: relativ kurz Ein Stöffchen mit sehr schöner Nase, ein feiner, filigraner, weicher Laddie, ein „Schlüpferstürmer“, ein echter „Schenkelöffner“ (Boris) 20.20 Uhr: Lotti rülpst Der passende Süßwein: Uroulat Jurancon 2009 – 12% Süßwein Ein fruchtig, schwerer Wein, wie vergorener Apfelsaft. Lotti lies uns wissen, dass die Trauben erst nach einsetzender Edelpilzfäule gelesen werden. Ein sehr leckerer Dessertwein, nicht allzu süß. MMD Mission-Serie Linlithgow 25y – 51,4% 1982 – 2007 Gereift in Bourbon casks und in Cognacfässern gefinished Aroma: Florale, leichte Noten, Boris: „Lauter nackte Mädels, die durch eine Blumenwiese tanzen“, Pfirsich, Lotti: „geschwefelte Muschi“ (Anmerk.: komisch, Pflaume war nicht zu entdecken….) Geschmack: feine Honigsüße, ein recht dichtes Aroma, schwer zu eliminierende Einzeleindrücke, sehr komplex, die floralen Noten bleiben, leichte Chillischärfe (Letztere bleibt auch bei Zugabe von Wasser) Abgang: Obwohl so floral und leicht, doch zupackend und lang, wärmend (überraschend für einen Lowlander) Boris: „Der lutscht Dir die Zunge“. Ein Whisky, der Zeit braucht um ergründet zu werden. Schöne Abfüllung. Bruichladdich „Black Art“ 21y – 49,7% Edition: 02.2: 1989 Überraschung im Glas! Schnell mal auf’s Etikett geschaut, nein, kein Zuckerkulör und auch sonst keine Färbung: Ein Roséwein im Glas! Aroma: angenehm fruchtig, Rosinen, Heidekraut, Zitrusfrüchte, Rotwein, Kirsche, Marzipan, schwach torfig. Geschmack: Salz, Vanille, Karamell, Nüsse, etwas Torf, maritime Seeluft-Noten, Holz, schön ausgewogen und komplex – der will in Rühe entdeckt werden, wird hinten raus trocken Abgang: „leichte Gummisohle“ (Lotti), Tannine, salzig, etwas spitz, jedoch lang und angenehm warm. Samtig, holzig, superlecker. Ein echter Gentlemen; der schmeichelt die Seele! Bei malts4you für 74,90 Euro zu bekommen. Für einen 21Jährigen nicht zu teuer! Wirklich ein Winner und einer von Stefans Lieblingen. Da hat sich Jim McEwan echt was einfallen lassen, der Name „Black Art“ trifft`s auf den Kopf! Ich selbst hatte ihn jetzt schon häufig im Glas und bin froh, dass ich noch `ne Abfüllung in Reserve habe. Ist inzwischen auch zu meinem aktuellen Lieblingswhisky geworden. Jetzt war es an der Zeit etwas zu Schnabulieren. Werner hatte Bündnerfleisch vom Hirschen (luftgetrockneter Hirschschinken) mitgebracht, Lotti hatte neben dem leckeren Brot uns Allen noch leckeren Fisch mitgebracht (geräucherter Lachs und Heilbutt), sein Pangasius-Filet hat er uns an Ort und Stelle frisch gebraten. War wirklich lecker! Boris hat uns verschiedene Käsesorten kredenzt, u. a. einen superwürzigen englischen Edelschimmelkäse. Es kam also mal wieder keiner zu kurz! Wir fanden, der Ardbeg von Marco könnte doch jetzt prima zum Essen passen: Douglas Laing Ardbeg 1975 – 24y – 50% 234 bottles Wie uns Marco versicherte, die vorletzte von seinen ehemals fünf Flaschen. Aroma: Torfrauch, Vanille, feine Süße, Zitrusfrucht Geschmack: „ganz großes Lagerfeuer!“, Algen, Salz, Seegras, angenehme Süße, Röstaromen, Kaffee, Kakao, Zitrusfrucht. Abgang: Dunkle Schokolade, Wachholder (?), sehr, sehr lang… Ein echter Knaller! Stefan:“Wenn der Black Art der Gentleman ist, dann ist der Ardbeg der echte Mann. Da wachsen Bärte an den Wänden“, „Jipee-ahjo Schweinebacke!“ Dann ging es wieder zurück zum Thema Jim McEwan. Wir hatten zuvor die Befürchtung (aus den Erfahrungen der bislang verkosteten PC’s), dass der Port Charlotte den feinen Ardbeg übertünchen könnte. Daher hatten wir diese Reihenfolge gewählt. Doch weit gefehlt: Port Charlotte An Turas Mor – 46% Bourbonfass gereift. Ein Cuvee der PC’s 5 bis 8. Aroma: Sehr schön weich und fruchtig, Zitrusfrucht, Rauch, feine Süße Geschmack: geht in die Ardbeg-Richtung, aber überraschend milde und weich, starke Nuancen von Schokolade und wieder Zitrusfrüchte, Abgang: mittellang und schön schokoladig. 21.45 Uhr: Lotti pupst, Marco riecht Schwefel… Stefan erzählte uns, dass ihm das Ehepaar Reifferscheidt versicherte, diese Abfüllung ist die Vision von Jim McEwan, wo er mit seinem Port Charlotte einmal hin möchte. Als Cuvee der PC’s 5 bis 8 hatten wir alle härteren Stoff erwartet. Wer weiß, was er sonst noch alles hinein geschüttet hat. Das Resultat kann sich jedenfalls sehen lassen. Für seine 39,90 Euro ein echter Value. Ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich habe mir gleich eine Flasche davon zugelegt, der nächste Winter kommt bestimmt ;-). Hier noch eine Beschreibung aus dem Internet. Ganz so blumig bekomme ich es dann doch nicht hin: „Eine brilliante Cremigkeit in der Textur, die eine Gleichmäßigkeit der Aromen über den ganzen Gaumen erbringt und hilft, die Torffeuer-Wärme zu kühlen, welche alle Arten von Islay’s Celtic Passion hervorruft. Ein spirit mit starkem Charakter und mit absoluter Ehrlichkeit. Nichts hinzugefügt, nichts genommen, was ihn zu einem einzigartigen Single Malt macht. Aroma/Geschmack: Ich liebe die Vielzahl der Aromen die aus dem Glas aufsteigen, fast wie ein einziges, um einen zu begrüßen. Die torfige Rauchigkeit zusammen mit der Vanillesüße aus den Bourbon casks ist wirklich magisch. Darauf folgt wirklich würziger schwarzer Pfeffer und Zitronenwürzigkeit, dann kräuseln sich kleine Wellen von Salzigkeit über den Gaumen wie die heran nahende Flut, begleitet von Aromen aus Islay’s Heidemooren und den dort vorkommenden Pflanzen und uralten Kiefernwäldern. Muskat, Zimt, wilde Minze und die phantastische malzige Süße der Frühlingsgerste warten geduldig um sich zeigen zu können. Zusammen schaffen sie einen magischen Wandteppich ineinander verwoben wie die Fäden eines Islay tweed. Ein wunderschöner Waltzer der Aromen, Düfte, Geschmäcker und Gefühle der sich über den Gaumen dreht. Eine fesselnde und erhebende Erfahrung, der Genuß der Kunst traditionellen handwerklichen Destillierens, ohne Zusätze oder Herausfiltern der natürlichen Öle der sonnengereiften Gerste.“ Jetzt kamen noch die übrigen Abfüllungen zur Verkostung. Boris hatte einen Bunnahabhain geöffnet: Bunnahabhain 18y – 43% Aroma: getrocknete Früchte, sehr sherrylastig, Heidekraut Geschmack: extrem süß und trocken, Sherry, - hat nichts vom bekannten 12Jährigen, Seelust, Salz – Fehlanzeige! Abgang: mittellang und trocken. Im Wesentlichen ein gefälliger Whisky, nichts Besonderes, tut aber auch keinem weh… Marco: „Der is nett so toll…“ 22.00 Uhr: Lotti rülpst (extrem laut!) Abschließend konnte sich noch jeder an dem 25jährigen HP und dem Bicentenary ergötzen. Notizen hierzu bitte vom letzten Tasting heranziehen. (War eh niemand mehr so klar im Kopf, ordentlich was zusammen zu reimen….). Bei einer Rückwärtsverkostung konnte der Glendullan (erster Whisky des Abends) jetzt etwas mehr punkten, ohne jedoch zu überzeugen. Die MMD in der silbernen Dose sind halt doch nicht so etwas Besonderes, wie die Abfüllungen der Mission-Serie. Alles in Allem ein sehr gelungener Abend mit ein paar sehr schönen Abfüllungen. Gewinner waren der Black Art, der Linlithgow und der Port Charlotte. Aber auch der 18jährige Laddie mit passendem Wein war eine echte Bereicherung. Unerreicht sicherlich der Ardbeg 1975…. 08.2011 Campbeltown Tasting am 19.08.2011 Campbeltown =========================== Tastingnotes vom 19. August 2011 Thema: Campbeltown Whiskies Anwesend: Julian, Boris, Dieter, Grobi, Lotti, Marco, Stefan, Uwe, Werner Außerdem zu Gast: Peter (?) aus dem Ort und Boris` Vater. Es ging gleich los mit einem Glen Scotia 12 y – 40%, den Julian mitgebracht hat… Das Fläschchen – oder vielmehr der Inhalt – hat eine schöne Farbe – Gold mit einem Rotstich – obwohl ohne Farbstoffe. Aroma: dezenter Torf (direkt aus der Flasche deutlichere Torfnoten), süß (lt. Uwe), Kuhdung, „Muff“ (Marco), Julian: „Kuhdung, wo jemand Karamellsoße drauf gekippt hat“, schwache Kräuternoten. Von der Nase her relativ reif, der Stoff wird älter eingeschätzt, als es auf der Flasche steht. „Muff“ = Moder, feuchter Waldboden…. Geschmack: bitter und etwas verwässert, Karamell, dass zu lange in der Pfanne geröstet wurde… Abgang: ein etwas bitterer Abgang, jedoch sehr leicht. Alles in Allem nicht so der Bringer… Hazelburn 9y – 46% - Duthies – Sherrywood cask – 634 Flaschen Die Brennerei ist seit 1997 in Betrieb. Daher gibt’s noch keine älteren Abfüllungen, jedoch lassen bisherige – gutes Potential erkennen… Ein schöner bernsteinfarbener Whisky, ebenfalls ohne Zuckerkulör, den Grobi da mitgebracht hatte… Aroma: Weihnachten! – Dörrobst, Anis, frische Minze, leichte Süße und Holz Geschmack: Macht Spaß! Die Weihnachtsgewürze bleiben, der Sherry kommt durch. Abgang: Deutlich Anis und Kräuter, trocken (Tannin), für seine jungen 9 Jahre recht holzig, trotzdem bleibt er weich und lang… Ein schöner Whisky und echter value. Freuen wir uns auf die weitere Entwicklung dieser Brennerei… Dieter hatte die aktuelle Abfüllung des 10jährigen Springbanks dabei: Springbank 10y – 46% Aroma: Vanille (-gebäck), der Bourboneinfluss ist spürbar, er wird süß und ein wenig rauchig, lt. Uwe „Kokos!“, getrocknete Datteln, Boris`Vater: „Bratkartoffeln“! Geschmack: im ersten Moment: Süße Explosion und dann....weg! Uwe: „Ich schmecke das Salzige durch“. Werner: „Du hattest ihn schon im Mund?!?!?“ Nachdenklich nickt Uwe mit dem Kopf! Laut Boris irgendetwas Chemisches, ATTA vielleicht, jedenfalls ein Rachenputzer. Adstringierend, Leder, etwas Zitrusfrüchte, Grapefruit Abgang: Kurz, etwas bitter…und weg! Anschließend kam mein 15Jähriger, alte Abfüllung (beige Verpackung): Springbank 15y – 46% Springbank hatte über die Jahre 1979 bis 1989 den Betrieb eingestellt. Da ich diese Abfüllung irgendwann zwischen 2003 und 2006 angeschafft hatte, sind es entweder ganz alte Fässer oder aber welche direkt nach der Neueröffnung. Aroma: erinnert sehr an einen Highland Park – Heidekraut, Honig, Vanille. Sehr schön voll und rund. Geschmack: Mehr als das Aroma verspricht! – Deutlich Sherry und recht „fleischig“, ölig, Honig mit dezenten Holznoten, sehr schön komplex, etwas Salz, sehr runde Sache! Abgang: süß und erstaunlich kurz, sehr weich, etwas salzig. Peter: „Der ist wie ein lecker Mädchen, das vorher einen Bademantel an hatte!“ – Stefan: „Ja, dass ist auch immer kurz vorbei!“ (??????) Fazit: Ein toller Whisky – habe mir sofort noch eine dieser alten Abfüllungen im Internet gesichert! Jetzt kam ein Highlight, welches uns Boris kredenzte: Springbank 21 y – 46% Ebenfalls eine alte Abfüllung. Die dazugehörigen Fässern müssen aus den 70igern stammen. Aroma: Lotti -> „Fast die Süße von Gummibärchen.“, Rum-Süße, Rosinen, Quitte. Marco: „Da ist ja HP in der Nase ein Scheißdreck gegen!“. Die Nase durchaus ähnlich dem 15jährigen, jedoch verwobenere Eindrücke, mehr Honig und angegorene, überreife Früchte (Birne), schwach Vanille, exotisch, extrem minimierte Rauchnote, (Julian: geräucherte Heringe!“) Geschmack: Sehr schön mundfüllend, Marco: „Nase ist intensiver als der Geschmack im Mund“, der Stoff ist weniger schwer als man von der Nase her erwartet; ist nicht „Sirupschwer“. Lotti: „Einfach lecker!“, Creamsherry, Kräuter. Abgang: Eine Kräuternote drängt in den Vordergrund, der Abgang ist extrem weich und lang, sehr sanft, die Süße bleibt im Gaumen… Von Marco erhielt der Stoff den Ritterschlag: eine Acht bis Neun auf seiner zehnstufigen Scala. Wenn diese Abfüllung noch zu einem vernünftigen Preis zu haben wäre, würde ich mir den Keller füllen. Aber Boris hat – glaube ich – noch zwei Fläschchen hiervon auf Vorrat… Naturgemäß hatten es jetzt nachfolgende Abfüllungen etwas schwerer. Wir hatten jedoch bewusst die Fassstärken hinter diesen Genuss gestellt: Springbank 12 y – 54,6% Cask strenght – die aktuelle Abfüllung Aroma: Nachdem die Schärfe des Phenols aus der frisch geöffneten Flasche nachlässt, verspürt man wieder Honig und diesmal auch Werthers Echte (Karamell, Toffee). Geschmack: Toffee bleibt, schön mild für seine 55% Alkohol. Orange (Erfrischungsstäbchen aus Schokolade, mit Orangengelee gefüllt). Der Alkohol ist gar nicht so stark spürbar, daher benötigt man kein Wasser. Mit Wasser lassen die Eindrücke auch eher nach und werden abgeschwächt. Abgang: Dieser Stoff hat eine ganz klare message: Buttertoffee in einer Linie – ohne Störendes – von Anfang bis Ende. Lecker, hat aber neben dem Toffee recht wenig zu bieten. Uwe schmeckt immer nur „Kokos“ – auch bei den vorherigen Springbanks. Die Abfüllung hat durchaus ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Springbank 12 y – 54,4% Claret Wood 9 Jahre in refill bourbon casks und 3 Jahre in fresh claret casks Juli 1997 – Januar 2010 Dieter: “Boah! – Das ist schon der Hammer, eh!” Boris: „Eine Farbe wie ausgehendes Periodenblut.“ Vater: „Nein mein Junge, Periodenblut ist anders!“ Julian: „Ja, stark verwässertes Periondenblut!“ - (Lecker! Anm.d.R.) Aroma: Rotwein, Dieter: „Banane“, Uwe: „Quatsch! – Kokos!“, pfeffrig mit modriger Holznote. Geschmack: trocken, adstringierend, der Wein kommt deutlich durch, deckt aber auch alles Andere zu. Uwe: „Kokos!“ Fällt was auf? – Lotti lässt schwer nach. Liegt es an der Gegenwart unseres weiblichen Teilnehmers oder an Boris’ Vater? Kein einziger Rülpser und die Uhr zeigte 21.45 Uhr. – Sehr ungewöhnlich! – Naja, nach den Knallern zuvor war diese Abfüllung eher schwach. Grobi: „Das is’ so ´n Dingens!“, Stefan: „Ja, Orgasmus ist anders!“ Springbank 16 y – 54,2% 8 Jahre in refill bourbon casks und 8 Jahre in fresh rum casks Juni 1991 – August 2007 Aroma: Stefan: „Ein bisschen Banane“, Uwe: „Kokos!“, Ananas, exotische Früchte, aber die Rumaromen bleiben für acht Jahre fresh rum casks überraschend dezent. Geschmack: Honigmelone, recht ölig uns süß. Dieter: „Ganz die Karamellbonbons, die vor 10 Jahren in Köln geworfen wurden!“ Abgang: eine gewisse Schärfe. Die Abfüllung wird jedoch gefälliger, je mehr Luft sie bekommt. Ein paar Worte zur Verpflegung: Jungs und Mädels, dass muss wieder besser werden. Außer (zuwenig) Brot vom Uwe hatte keiner was mitgebracht! Ein Glück, dass Uwe noch Käse, Salami, Blutwurst und Lachsterrine vom letzten Catering übrig hatte. Das war zwar mal wieder extrem lecker, aber es fehlte eindeutig am Einsatz aller anderen…. Jetzt werden meine Notizen langsam immer undeutlicher… und es stehen noch vier weitere Abfüllungen aus…. Longrow 18 y – 46% Die hatte – glaube ich – Lotti mitgebracht. Es handelte sich um eine 2008er Abfüllung, für die man inzwischen locker 200 Euro hinlegen muss. Aroma: rauchig/torfig, Marco: „Haselnussschokolade!“, Zucker, Nougat, Leder, türkischer Honig, Nase aus der Flasche: Zigarettentaback! Julian: „Herrensalon!“ – Uwe in die Runde: „Kokos habt ihr auch, ja???“ Geschmack: Tabak und Leder bleibt, nicht sehr mundfüllend Abgang: Mittellang, doch jetzt kommen fruchtige Noten wenn’s dem Ende zugeht, Peter: „Ganz was Feines!“, trocken. Diese Abfüllung ruft viele Assoziationen hervor, auch wenn ich die hier nicht wiedergeben kann, weil ich sie nicht festgehalten habe. Die Konzentration ließ wohl langsam nach. Aber so schlimm war’s bei mir noch nicht, denn… 22.30 Uhr – Uwe schläft! Longrow 10 y – 55,6% Tokaji Wood 02/95 – 08/05 Den hatten wir vor Jahren schon einmal verkostet. Dieser Whisky ist komplett anders; ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Viele verteufeln ihn, manche lieben ihn… Aroma: sehr würzig und süß Geschmack: Holz, schöne Süße aber total gegen den Strich – wo bleibt der Whisky? – Salzig, Kräuter Abgang: adstringierend ohne Ende! Das Finish ist lang, warm und … ungewöhnlich. Marco: „Bevor Du in den Schwulenclub gehst, trinkst Du so was. Das zieht Dir die Kimme zusammen!“ Lotti: „Der ist geil! – Klebt Dir richtig den Mund zu, haut voll in die Fresse rein!“ Für mich persönlich vom Geschmack her eine Acht! – Aber als Whisky eine Fünf! Den kann man als Whisky nicht akzeptieren. Die süßen Tokaji Fässer machen daraus irgend etwas anderes. Erstaunlich übrigens, denn es gibt auch andere Tokaji-Abfüllungen ohne diesen extremen Einfluss. 23 Uhr. – Langsam mache ich mir Sorgen! Lotti rülpst immer noch nicht! Der offizielle Teil des Tastings war nun vorüber. Die noch folgenden Abfüllungen passten nicht zum Thema des Tages. An dieser Stelle legten wir das Thema für das nächste Zusammentreffen fest: Japan!....... Mit Muschitasting …… aber als Blindverkostung! Auf einen fixen Termin konnten wir uns noch nicht einigen; halt irgendwann im Oktober! Im Herbst-/Winter wollen wir dann ein Caol Ila – Tasting folgen lassen. Die nächste Abfüllung war dann ein Single Grain: Invergordon 38 y – 50,1% Duncan Taylor 12/65 – 07/04 Bottle 33 / 77 Aroma: Uhu-Klebstoff …… und…… Uwe hat’s geschafft…… Kokos! Julian: „wirklich Kokos!“, Peter: „Das ist Kokos, aber richtig!“ Alle riechen jetzt tatsächlich Kokos! Geschmack: Dieter: „das Kokos bleibt“, süßer Uhu-Klebstoff, Karamell, Lakritzkekse (????), geht ein bisschen Richtung Bourbon… (kann ich nicht bestätigen…) Abgang: lang und süß 23.03 Uhr: Lotti rülpst! 23.06 Uhr: Lotti rülpst! (Er hatte bestimmt nur ´ne Verstopfung……) Dann hatte ich für die Anwesenden, welche ihn beim letzten Tasting verpasst hatten, noch einmal den Black Art von Bruichladdich mitgebracht: Bruichladdich 21 y – 49,7% „Black Art“ Edition: 02.2: 1989 Aroma: angenehm fruchtig, Rosinen, Heidekraut, Zitrusfrüchte, Rotwein, Kirsche, Marzipan, schwach torfig. Einige vernehmen anders als beim letzten Mal noch Bitterorange und rote Waldfrüchte in der Nase. Geschmack: Pflaumenkompott, Zimt, Salz, Vanille, Karamell, Nüsse, etwas Torf, maritime Seeluft-Noten, Holz, schön ausgewogen und komplex, wird hinten raus trocken. Abgang: „leichte Gummisohle“ (Lotti), Tannine, salzig, etwas spitz, jedoch lang und angenehm warm. Samtig, holzig, superlecker. Der Rest des Abends ging mehr oder weniger an mir vorüber! Es gab wohl noch einen MMD Macallan – Sherry halt. Mehr kann ich nicht dazu sagen……… 09.2011 Japan Tasting am 30.09.2011 Japan-Tasting ============================ 30. September 2011 Anwesend: Boris, Uwe, Grobi, Jillian, Marco, Melli (Bekannte von Marco), Stefan und Werner Soviel vorneweg: Schlitzaugen bekam keiner und wir scheinen auch alle unverstrahlt davon gekommen zu sein…., jedenfalls ist keiner verstrahlter als vorher… Es ging los mit einem japanischen Blend, dem Super Nikka 43% Aroma: typische Bourbon-Noten wie Vanille und Holz, Grobi und Jillian meinten übereinstimmend: „Nasser Hund!“, die Grainsüße macht sich bemerkbar, Honig Geschmack: im Körper zeigt sich diese hellgoldene Abfüllung ölig, leicht und weich. Eine leichte Bitterkeit ist zu spüren, der Gesamteindruck wird vom Alkohol getragen. Abgang: angenehm weich, mittellang Ein einfach gestrickter easy-drinking Whisky. Der tut keinem weh… Fragt sich nur, wie Bill Murray auf gigantische 93 Punkte für diesen Stoff kommt. Naja, wer weiß, was der vorher alles genossen hat…. Die nächste Abfüllung war double matured. Für Japan bedeutet dies, dass die verschiedenen bereits vermählten Whiskies in einem Fass reifen dürfen. Nikka from the barrel 51,4% (ebenfalls ein blend) Aroma: deutlich Sherry, etwas (recht schwacher) Rauch, Veilchen, Lychie, mit Wasser leicht angebrannter Toffee, sehr süß Geschmack: erstaunlich mild für 51,4%, jedoch irgendwie undefinierbar. „Komischer Geschmack…, nicht lecker aber auch nicht unangenehm….“ Abgang: kurzer Abgang, etwas Honig, leichte Bitterkeit Den Alkoholgehalt merkt man kaum, keine (erwartete) Schärfe. Der Stoff ist aber nicht wirklich rund, Wasser hilft ihm. Dann kam der einzige Durchhänger des Abends, ein Singlemalt: Isawa 10y – 43% Aroma: Jillian: „Oh, dass ist medizinisch, verbranntes Gummi, Teer, Jodtinktur, Luftmatraze. Marco: „Deichmann, Gummistiefelabteilung!“ Werner: „Jo, eingeschlafene Füße im Gummistiefel!“ Geschmack: sehr malzig, leichte Süße in der Mitte, Gummi bleibt aber im Vordergrund, Iberogast-Magentropfen! Abgang: Bitterkeit, sehr unausgewogen. Jillian: „Der japanische Laphroaig“. Tut mir Leid Jillian, aber da muss ich Dir wiedersprechen. Mit Laphroaig hat das gar nichts zu tun, aber wirklich gar nichts! Den in Schottland sind die Noten „Teer“, „Jod“ und „medizinisch“ angenehm eingebunden in sehr schmackhaften IslayAbfüllungen. Das hier war einfach nur schlecht…. Boris: „Rennfahrerwhisky! Schmeckt nach Formel 1: Gummiabrieb!“ Was will uns dieser Whisky sagen??? Geh weg!!! Schrecklich! Zwischendurch gab’s auch etwas für den Gaumen. Es war wirklich reichlich angerichtet. Wir hatten beim Japaner bestellt, außerdem frittierte Boris für uns leckere Sachen und Jillian hatte Algensalate zubereitet: Als Zwischenmahlzeit servierte Boris Maki-Rollen (Thunfisch, Spinatpaste, etc.) Schreibfehler seht ihr mir bitte nach. Ich kenne mich mit dem japanischen Zeugs wirklich nicht so gut aus! Boris lies uns wissen, dass diese Reisrollen eigentlich eine amerikanische Erfindung sind (CaliforniaRolls), die die Japaner aber gerne übernommen wurde. Weiterhin gab’s frittierter Tofu mit Reis. Wir mussten feststellen, dass der japanische Whisky wirklich hervorragend zu diesen Speisen passt (wenn man mal vom Isawa absieht!). Weiter ging’s mit einem Yamazaki Single Malt 10y – 40% Diese Abfüllung stammt aus der ältesten Distillery in Japan. Aroma: Zucker, Pflaume, Mirabellenbrand, süß, Pfirsisch, Banane (gelbe Früchte), sehr fruchtig. In der „zweiten Nase“ entdeckt man dezenten Rauch. Sehr schöne Aromen… Geschmack: Der Eindruck von Mirabelle und Banane bleibt, das Bourbonfass kommt durch, Vanille und Eichenholz, schön ausgewogen, frisch und fruchtig. Abgang: schön weich, rund und lang. Bis jetzt eindeutig die beste Abfüllung des Abends. Ein gefälliger Terrassenwhisky! 21 Uhr: Lotti würde jetzt rülpsen… Nikka Whisky „Yoichi“ 10y – 45% Aroma: deutlich Wallnuss und Schokolade, gefällige Röstaromen, leicht torfig, süß, Mandeln, leicht salzige Seeluft… Geschmack: eine leichte Spitze macht sich bemerkbar, etwas spritzig, nussige Trockenheit, am Ende aber wieder süß. Abgang: langer Abgang Ein durchaus als komplex zu bezeichnender Whisky. Jetzt gab’s etwas aus Boris Küche: Tempura. Es handelt sich um frittiertes Gemüse und Garnelen. Dazu wurde selbstgemachte Soße (Dashi/Mirin/Sojasoße) gereicht. Eine Mischung aus Fischsoße (geräucherter Thunfisch), süßem Reiswein (Mirin) und Sojasoße. Exquisit war die Fritiermarinade für die Tempura, erinnerte entfernt an Backfisch, war aber in seiner Konsistenz und Leichtigkeit in keinster Weise damit zu vergleichen. Einfach lecker! Weiter im eigentlichen Text: Nikka Sendai 12y – 45% Aroma: fruchtig, „Birne Helene in Schokolade“, schwach Torf, etwas Jod. Der hat etwas von schottischem Küstenwhisky: „Highland meets Island (Pulteney)“ Geschmack: leicht adstringierend, Bourbonfass kommt auch hier durch, die Schokonoten bleiben. Abgang: Der Torf kommt im Abgang deutlicher raus, mild und lang, Toffee im Nachklang. Stefan: „Doch, der gefällt!“ Jillian: „Ja, der wird irgendwie immer interessanter!“ Marco: „Der hat die richtige Menge Alkohol, genug Biss, genau richtig!“ 23 Uhr: Werner rülpst!!! Karuizawa 17y – 40% Diese Abfüllung ist sherry matured, Vermählung von peated + unpeated 17- bis 31jährigen Whiskies. Aroma: sehr dezente, feminine Nase, Grobi: „ein feiner, vornehmer Eindruck“. Feine Eichennoten, Fruchtkompott, vergorene Früchte, Sherry, abrundender Torf. Geschmack: der Geschmack wird von Sherry- und Eichennoten dominiert, jedoch nicht zu süß. Man spürt eine Menge Reife, Holz. Abgang: Überraschend kurz! Etwas dünn und ein wenig adstringierend. Der allgemeine Tenor meint: Zuwenig für 17 Jahre. Etwas langweilig. Ein runder, ausgewogener Whisky…hält jedoch nicht, was die Nase verspricht. Der schwache Abgang schmälert den guten Gesamteindruck. Jetzt gab’s noch mal was zum futtern: Nigiri-Sushi und grüner und schwarzer Algensalat. Hungrig ging an diesem Abend jedenfalls keiner nach Hause… Nikka Single Malt 1987 – 62% No. 4 Single Cask 1987.11.16 - 2005.08.01 (also 17 Jahre) Aroma: Sherry, Kirsche -> Moncherie, Eiche Geschmack: Moncherie auf Holz, der Eindruck bleibt. Mit Wasser wird er schärfer und holziger. Die Schoko/Kirsche geht weg. Abgang: Lang mit ein bisschen viel Tannine. Eine sehr sherrylastige Abfüllung. Wasser tut ihm nicht so gut. Fazit: Die 17jährigen konnten nicht so wirklich überzeugen. Für viele war mein 12jähriger Sendai der Winner des Abends. Ich persönlich nahm mir noch ein paar Drams vom Yoichi, dessen Wallnussaromen ich faszinierend fand. Im Großen und Ganzen muss man berücksichtigen, dass 90% der japanischen Whiskies für den Binnenmarkt bestimmt sind. Somit sind die Abfüllungen auch auf den japanischen - und nicht auf den europäischen Gaumen abgestimmt. Die Machart scheint immer Richtung Süß/Sherry mit dezentem Rauch/Torf zu gehen. Jillian vermisste die typisch schottischen Stilrichtungen wie Islay, Highlands und Lowlands. Ganz so vielschichtig scheinen die Japaner nicht aufgestellt. Trotzdem gibt es handwerklich sehr gute Abfüllungen, denen so mancher Schotte nicht das Wasser reichen kann. Ein sehr schöner gelungener Abend, von dem ich mich leider schon früh verabschieden musste (mein Personell-Taxi war da…), als es gerade bei Boris im Keller gemütlich wurde… 01.2012 Caol Ila Tasting am 20.01.2012 Caol Ila Vertical tasting ================================== 20. Januar 2012 Teilnehmer: Marco, Lotti, Melli, Jillian, Marc (Freund von Jillian), Grobi, Anna, Boris, Dieter, Uwe, Stefan, Werner ….die Bude war also voll… Zum Warmwerden hatte irgendjemand einen Ballantines 12y aus den 70er/80er Jahren mitgebracht. Es ist noch die 0,75 l-Flasche mit 43% Alkohol. „Ausländisches Erzeugnis“ steht noch in großen fetten Lettern auf dem Etikett. Viel zu sagen hatte die Abfüllung aber nicht, außer das sie auffallend grainlastig und dadurch sehr weich und süß erschien. Boris pries anschließend eine neue Entdeckung an: Ben Nevis (mutig! ;-)) 46% Signatory vintage 1993 17y – 26.11.1993 – 08.08.2011 Sherrybut, cask No. 2700, bottle 310 of 638 Aroma: süße Kräuternoten, erinnert an Drambuie, dennoch Frisch (Menthol?) Geschmack: Sherrynoten vom Fass bleiben dezent im Hintergrund (die Abfüllung ist auch relativ hell für 17 Jahre Sherryfass), weich und ölig auf der Zunge, süß Abgang: bleibt im Rachen lange präsent und warm, mit Biss – jedoch nicht zu schwer. Fazit: Nicht schlecht – gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Boris hatte ihn jedoch bei der ersten Verkostung (Flasche war schon ein paar Tage offen) besser in Erinnerung. Dann ging’s aber auch schon los mit unserm Caol Ila Tasting: Moch 43% (lt. Uwe 8-9 Jahre im refill Bourbonfass) Aroma: frisch, rauchig, angenehm ausgewogen – nicht aufdringlich, speckig-süß, Honigmelone Geschmack: leicht und süß, rauchig, schwache Kakao-Noten, jedoch nicht sehr mundfüllend – halt ordentlich verdünnt, irgendeine undefinierbare Frucht Abgang: weich, kurz, lecker Lotti: „Irgendwas mit Rosinen; passen da Rosinen rein?“ Boris: „Sicher… von oben ins Glas!“ Caol Ila 46% Wilson & Morgan Barrel selection Dist.: 1989 – bottled 1999 Aroma: Dieter: “Da kommt direct ein leckerer Schwung….”, Sherry, nur ganz wenig Rauch, schwere Süße, fruchtig, Holz, Boris: „muffige Schiffsplanke!“ Geschmack: Sehr süß, ein wenig ölig, der Sherry kommt durch….auch die Trockenheit… Abgang: Etwas „Modder“ im Abgang, schwach salzig mit leichter Holznote, etwas adstringierend, karamellig – Toffee Caol Ila 43% Distillers Edition 1998 – 2011 Moscatel Cask Wood – finished Aroma: milder Rauch, Honigsüße, mit etwas mehr Sauerstoff verliert sich der Honigduft – dann mehr Kräuternoten, Melli: „feuchte Erde“ Geschmack: ein wenig Rauch, leicht medizinische Note, ausgewogene Moscatel-Einflüsse (lt. Uwe sind ältere Distillers Edition stärker von Moscatel überlagert) Abgang: mittellang, jedoch bleibt Torf lange präsent, leicht salzig, sehr unaufdringlich, schön rund und ausgewogen – aber unspektakulär… Boris: „Solide ohne Hiebe!“ Fazit: Guter Whisky aber dennoch nichts Besonderes… Caol Ila 46% Murray McDavid 17y – 1991 Non chill-filtered Bourbon-/Chenin Blanc – casks Ace’d in: Quart-de-Chaume casks Aroma: interessante süße Dörrobstnoten, fruchtige Nase, Marc: “weiße Schokolade und Puffreis!” – Man erwartet nach der Nase etwas Besonderes…kommt auch… Geschmack: Chinakracher / Schwarzpulver! Uwe: „der Geschmack ist Scheiße“. Ein paar Dörrobstnoten machen sich bemerkbar, aber die Bitterkeit dominiert, im Hintergrund (mit viel gutem Willen) etwas Rumtopf Abgang: Die Bitternis ist bemerkenswert auf der Zunge, sehr adstringierend. Boris: „Im Ausguss hinterlässt er ölige Spuren…“ Anmerk.: Meine Rede, von Murray McDavid ist nur die Golden Series interessant. Caol Ila - 18y - 43% Aroma: typischer Caol Ila, Uwe: „Spekisch, rauchisch…kein Gedöhns – net zu jung, net zu alt…“ Boris: „der ist richtig so, wie man so etwas trinken möchte.“ – Süß, Schinken, trotzdem fruchtig. Geschmack: Olivenöl(ig), lecker, genial, verführerisch (Anna), grüne Oliven, verwobener Geschmacksteppich, weich Abgang: Dieter: „Der hat ein richtig langen Abgang!“ Caol Ila! Marco: „Ein richtig schöner, guter Whisky.“ Melli: „Ohne Ecken, ohne Kanten, selbstbewusst!“ - Bis jetzt der Gewinner – 22.10 Uhr: Wir habe schon gezweifelt, aber es war soweit… Lotti rülpst! 22.11 Uhr: Erst nix…und dann muss er übertreiben… Lotti rülpst! Jetzt gab’s ein paar Feinheiten aus der kulinarischen Wundertüte: Diverse Käsesorten von Jillian, Uwe und Lotti Eselswurst/Salami von Boris Hirschschinken von Werner (Brot hatte Lotti mitgebracht) Alles sehr, sehr lecker und passend zum Caol Ila! 22.35 Uhr: Lottis ordentlicher Rülpser erntet allgemeinen anerkennenden Applaus. 22.42 Uhr: …lassen wir das… Und weiter ging’s mit unserem Tasting. Port Askaig 25y – 45,8% Aroma: feuchtes Heu, grasig, süße Orangenfrucht, keinerlei Rauch Geschmack: Kräftig, bleibt jedoch weich – trotzdem spritzig. Der will entdeckt werden… Wasser hilft ihm: mehr Holznoten Abgang: Holz bleibt, leichte unterschwellige Bitterkeit, jedoch nicht unangenehm, etwas salzig und trocken, mittellang. Diese Abfüllung kann trotz des hohen Alters nicht wirklich überzeugen. Zu unausgewogen… Caol Ila 25y 43% Aroma: Lotti: „Mütze – Glatze!“, der Caol Ila – Rauch ist da und ebenso die charakteristische Süße, Ahornsirup, grüne Oliven, Sachertorte: Aprikose/Schokolade, Nuancen von Brennnesseln (grasig) Geschmack: adstringierend – wie Wallnüsse mit Haut, schwach Schokolade, fein, rund und komplex, jedoch irgendetwas fehlt… Abgang: schön lang mit Nachbrenner… Fazit: Die Abfüllung ist etwas zu sehr zurückhaltend. Grobi: „Nett!“ Wenig Holznoten für 25 Jahre im Fass, etwas zu zahm. Vom Preis-/Leistungsverhältnis aus betrachtet, konnte der 18Jährige an diesem Abend mehr überzeugen, da dieser auch etwas mehr vom Brennereicharakter zeigt. Lediglich Anna gefiel der 25jährige - deutlich besser als der 19jährige Caol Ila. Zum guten Schluss dann noch die Fassstärken über 50%: Caol Ila 12y 64% Natural cask strenght Bottled in 2011 Aroma: Dieter: “Praline”, Lotti: “Marzipan, Mandeln.” Stefan: „Der fickt Dir die Nase…aber auf eine sehr anständige Weise!“ Grobi: „Rumtopf.“ Werner: „Der ist gekauft!“ Schokolade, gezuckerte, geröstete Mandeln Geschmack: der Alkohol beißt auf der Zunge…aber nur beim ersten Schluck! Mit Wasser wird er wunderbar weich und bekommt deutliche Bourbon-Noten von Vanille und Holz. Abgang: Marco: „Beim runterschlucken kommen Weinbergpfirsich und Orangennoten“, salzig, ein wenig Lakritz, sehr wärmend. Fazit: Ein echter Bär, sehr feines Stöffchen… The Leaking Cask 61,2% „blended Islay Malt“ (weil ein Teelöffel eines anderen Islays enthalten ist) 9y - 144 bottles (Whiskyfreunde Essenheim) Aroma: Dieter: “Erster Eindruck: Ei!”, die Abfüllung hat etwas von Laphroiag, (vielleicht war der Teelöffel des anderen Whiskies von dieser Brennerei???), mehr Speck/Rauch als alle anderen zuvor, Buttermilch (Säure) Geschmack: ordentlich Torf und sehr süß, Holz – einige finden ihn verdünnungspflichtig – Uwe und Werner finden ihn so gut, wie er ist…, etwas ungestüm, Wasser hilft ihm jedoch nicht – er wird dann etwas scharf. Abgang: lang und warm. Caol Ila The Octave 54,3% Cask from Duncan Taylor 28y 1982 – 2010 Cask No. 407501 – Total bottles 72 Aroma: sehr große Dichte – da kommt relative wenig, vielleicht schwach Rauch, süßer Sherry Geschmack: Sherry, geräuchertes Holz mit einer Spur Vanille, recht süß, Vanille, braucht kein Wasser Abgang: kräftiges Holz und trocken – hätte nicht länger im Fass liegen dürfen. 0:20.00 Uhr Lotti rülpst! 0:20.15 Uhr Lotti rülpst! 05.2012 Closed Distilleries Tasting am 25.05.2012 Closed Distilleries ============================== Jetzt sitz ich hier uns schlürf ein/zwei Pröbchen von der letzten Whiskyfair…(Schei…, in den Probefläschchen sind wirklich nur 2cl drin….), hatte ein sehr schönes langes Wochenende mit Wandern und allem drum und dran, gerade fertig mit Grillen und anschließender Zigarre auf der Terrasse…. da dachte ich mir, schreib doch mal die Tasting Notes, denn bis zum nächsten Treffen ist es ja nicht mehr lange…. Tasting am 25. Mai bei Boris Closed Distilleries Anwesend waren: Boris, Marco, Uwe, Stefan, Dieter, Lotti und Werner Und um den Anderen gleich zu Beginn die Nase lang zu machen… es war ein Tasting der besonderen Güte. Keine Aussetzer, alles gute Stöffchen, genau die richtige Reihenfolge gefunden und zum Schluss ein echter Knaller sowie noch eine Zugabe von Boris… Um auf den richtigen Geschmack zu kommen, hatte Uwe zur Eröffnung mal etwas Anderes mitgebracht: Vieux Marc de Champagne Distillerie Jean Goyard Tradition – 40% Ein feiner “Grappa” aus der Champagne Aroma: angenehm mit leichter Bitternote Geschmack: Gewürze, rosa Beerenpfeffer, trocken Abgang: pfeffriger Abgang (vom Geschmack, nicht von der Schärfe), Muskat Ganz netter Anfang. Boris: „In der Nase macht er sich breit, aber dann geht er pinkeln…“ Und jetzt ging’s aber auch gleich mit unserem Lieblingsgetränk weiter… Littlemill 1991 Bottled 2010 GM – Connoisseurs Choice – 43% Lowlands Littlemill war die vielleicht älteste Distillerie Schottlands. In Betrieb von 1772 bis 1984 und dann noch einmal 1989 bis 1994. Die Gebäude wurden in 2004 endgültig durch ein Feuer zerstört und abgerissen. Sie lag zwischen Glasgow und den Highlands, also gerade an der Grenz der Lowlands. Es wird vermutet, dass sie wegen der angewandten 3-fach-Destillation zu den Lowlands gezählt wurde. Farbe: helles Gold Körper: leicht bis mittelschwer Aroma: Birne, etwas Stroh, Grasnoten, Heu – aber durchaus im positiven Sinne – Geschmack: Noten von Zitrusfrüchten, süß, leichte nussige Noten Abgang: kurz, aber der Geschmack bleibt noch lange vorhanden, Mandelbitterkeit zum Schluss, leicht… Werner: „Der hinterlässt so einen komischen Geschmack im Mund…“ Lotti: „Mmh….ja…..“ Boris: „….so nach Whisky….!“ Stefan: „Ein netter Sommerwhisky.“ Boris: „Genau richtig zur Konfirmation….“ Imperial 1993 43% - 18y GM Speyside Von 1897 bis 1998 – war jedoch gut die Hälfte seiner Zeit immer wieder geschlossen. Es gab nur eine offizielle Originalabfüllung, 15 Jahre alt. Sollte in 2005 abgerissen werden, steht aber immer noch… Farbe: Bernstein Aroma: Süße, reife Früchte, leicht florale Noten, Sherryeinfluss ist präsent (geht aber noch, lt. Marco…), Minze, genial…. Geschmack: Gewürze und leicht erdige Noten, leichter Rauch, Sherry- und Holznoten. Abgang: Würzig, ein Hauch von Anis, ein überraschend langer Abgang mit einer leicht holzigen Bitterkeit. Stefan: „….von der Weichheit….vom Nachgeschmack….fast ein Sherry mit Whiskynoten….“ Lochside 1991 43% - 20y GM – Connoisseurs Choice Eastern Highlands Die Destille arbeitete von 1957 – 1992 und wurde in 2005 nach einem Brand abgerissen. Es gab nur ein offizielles Bottling, ein 10jähriger welcher in Spanien recht erfolgreich war. Marco: „Huch! – Der riecht so frisch…“ Lotti: „Oh! – noch etwas mehr! – Der riecht nicht gut, der schmeckt gut!“ Dieter: „Der schmeckt definitiv besser als er riecht…“ Marco: „Der riecht und schmeckt gut!!!“ ….wie dem auch sei…. Farbe: helles Gold Körper: medium Aroma: Grapefruit, süß, leicht toastige Malznoten Geschmack: süßer Antritt auf der Zunge, deutlich Vanille, wieder malzige Noten, ein wenig Rauch, angenehm weich. Abgang: recht kurz, leichte Trockenheit… Ein netter, leicht trinkbarer Sommerwhisky… Jetzt kam etwas Besonderes ins Glas. Ein vatted Malt aus vier verschiedenen geschlossenen Distillerien. Eine Duncan Taylor Eigenabfüllung, aus dem Duncan Taylor Shop. Mosstowie, Glen Mhor, Banff, Glencraig Duncan Taylor 20y – 47,4% Scotch vatted malt of closed distilleries Farbe: Kräftiges Gold Körper: ein öliger, mundfüllender Whisky Aroma: Zitrusfrucht, Honig, Vanille, etwas Torf und Vanille Werner: „Ingwer….Ingwer!....hab’ ich aus dem Internet…“ Lotti: „Ja! – Thüringer Bratwurst!“ Geschmack: Dezente Quitte, weiche Butternoten, ein wenig Gewürze (Muskat?) Abgang: Lang und trocken, frisch geriebener schwarzer Pfeffer. Lt. Uwe ist wohl mind. einer der verwendeten Whiskies durch den Angels-Share auf unter 40% gefallen. Dann waren die anderen aber ordentlich „prozentuiert“. Weiterhin ist interessant, dass diese Abfüllung aus 2010 stammen soll. Dann wäre der jüngste verwendete Whisky aber aus Schließungsgründen 27 Jahre alt! So, nun war’s an der Zeit für eine Mümmelpause. Brot hatte Lotti besorgt, Werner hatte mal wieder Hirschschinken besorgt (diesmal aus Österreich) und Boris war lecker beim Spanier einkaufen und hatte Seranoschinken und Salami sowie verschiedene Käsesorten vorbereitet. Von nun an sollten nur noch Höhepunkte – was den Whiskyverzehr angeht – folgen. Den Anfang machte mein Dallas Dhu – Moment, den gieß ich mir jetzt noch mal ein – der Cardhu 18y von eben ist ein weicher, süßer Hauch von Nichts… Dallas Dhu 1978 24y – 43% Bottle 435 von 492 21.02.78 – 15.01.03 Signatory Speyside Dallas Dhu wurde 1899 in Betrieb genommen und 1989 geschlossen. Heute beherbergen die Gebäude ein Museum. Die Distillerie war die zweite in Schottland, welche ein (heute so typisches) Pagodendach installierte. Farbe: Bernstein Körper: Mundfüllend, samtweich Aroma: Buttrige Noten, etwas Toffee, Olivenöl, Sherry, Tanin-Holznoten Marco: „direkt aus der Flasche…Rauch!“ Dieter: „Schokolade…deutlich Schokolade!“ Dazu passt ein Kommentar von Angelika gestern Abend: „Mmh…Schokolade drum, dann wär’s perfekt!“ Geschmack: Sehr süß, Honig, Gewürze, Oliven, der Sherry ist nicht so deutlich, ausgewogenes Holz. Abgang: recht lang und voluminös, packt wärmend zu. Ein toller Whisky! – Aber auch der nächste sollte dem in Nichts nachstehen: Übrigens….21.11 Uhr – Lotti rülpst…. Fällt Euch was auf…keine anzüglichen Bemerkungen heute…. Mosstowie 1979 32y – 48,5% Cask 12761 15.05.79 – 15.09.11 Signatory – Bourbon Barrel Mosstowie war keine eigenständige Brennerei, sondern lediglich zwei Brennblasen innerhalb der Miltonduff-Distillerie. Hergestellt wurde die Abfüllung von 1964 – 1981. Die Brennblasen wurden laut Uwe verschrottet, weil deren Instandhaltung (Reinigung) zu aufwendig war. Farbe und Körper habe ich hierzu nicht, … wird eh überbewertet… Aroma: Boris: „Hui, der hat so was kräutigeres…“ – Vom Duft her, sicher der interessanteste an diesem Abend. Frischer grüner Apfel, vergorene Früchte und Gewürze im Vordergrund, Eiche, Kräuternoten, komplex und aromatisch.. Geschmack: süßer Honig, Vanille und Zitrusfrüchte, Rosmarin. Abgang: Lang und angenehm, hat einen gewissen Biss am Ende. Aber nun kam der absolute Knaller des Abends. Laut Boris wird die Flasche mittlerweile für 425 Euro im Internet gehandelt. Wir legten jeder eine Zehner auf den Tisch und überließen Boris die Ehre, dass Fläschchen zu köpfen! Brora 21y 1977 – 56,9% Bottle No. 1876 RMS Die Brora Distillerie war von 1819 bis 1968 die Clynelish Distellerie. Letztere wurde in 1968 auf der anderen Straßenseite neu errichtet. Von nun an hieß die alte Brennerei Brora. Geschlossen wurde Brora dann in 1983. Farbe: Helles Bernstein Körper: Fett und ölig, mundfüllend, eine buttrige Konsistenz Lotti: „Wow, ist der fett!“ Marco: „Eine majestätische Süße!“ Dieter: „Harmonie, von Anfang bis Ende!“ Aroma: Leichte Rauchnoten, vergorene Früchte, Marzipan (Bittermandel) Geschmack: Old style! Sehr komplex, „flüssige Knusprigkeit!“, „Hochzuckerfrüchte“ (vergorene Früchte) Abgang: Ja! Abgang ohne Ende, Torf, Rauch, angenehm wärmend. Hätte ich nicht gedacht, dass diese Abfüllung noch einmal so hervorragt. Manchmal sind Preissteigerungen halt doch berechtigt und erfolgen nicht ausschließlich aus Sammlerkriterien sondern auch aus Qualität. Unser offizielles Tasting war jetzt zu Ende. Aus Sicht von Boris, das Beste ever! – Naja, wir hatten auch schon andere gute Tastings mit tollen Abfüllungen. Aber das alle Whiskies wirklich gut - und die letzten drei so toll waren, dass ist wirklich selten. Hat tierisch Spaß gemacht – übrigens auch die Zigarre, welche wir uns jetzt schmecken ließen. Zu guter Letzt öffnete Boris zur Feier des Tages noch seine „Eroberung“ von der letzten Whiskyfair in Limburg: Port Ellen 1982 02/82 – 04/12 58,6% Malts of Scottland Islay Die Port Ellen Distillerie wurde 1825 gegründet. Von 1929 an wurde für 40 Jahre kein Whisky mehr hergestellt. Die Warehouses wurden aber noch zur Whiskylagerung und Abfüllung genutzt. Endgültig geschlossen wurde die Brennerei in 1983, während andere wie Caol Ila oder Lagavulin ihre Produktion reduzierten. Doch auch heute werden die Lager noch von Diagio genutzt. Farbe: Sattes Bernstein Körper: mundfüllend, kräftig, ölig Aroma: Sehr blumig, Rosenblüten, wenig Islay-typisch, Lavendel Geschmack: Im Mund macht sich der hohe Alkoholgehalt bemerkbar, ein salziger Antritt, süß und wieder Lavendel. Der Geschmack passt nicht so Recht zur Nase. Stefan: „Ätsch! – Ich komme doch von Islay!“ Abgang: mittellang, intensiv Lavendel. Sicher ein toller Whisky, jedoch hat er gegen den genialen Brora deutlich zu kämpfen. Trotzdem ein Genuss und die Reihenfolge war ja so nicht geplant. Letztendlich eine „Spontanöffnung“ von Boris. Boris, den sollten wir beim nächsten Mal dann noch mal in richtiger Reihenfolge probieren, oder? 06.2012 Rum Tasting 2 Tasting am 29.06.2012 Rum Tasting 2 ============================ Am 29. Juni 2012 bei Boris auf der Terrasse Anwesend: Tja, ziemlich viele. Auf jeden Fall der harte Kern und Jonas aus Island. Aah… auf Seite 2 hatte ich mir die Namen notiert: Andreas T. Patrick David H. Jonas (Island) Boris Dieter Uwe Grobi Marco Lotti Werner Es ging auch gleich mit einem zünftigen Spruch los… Werner: „Genau das richtige Wetter für Zigarren, warm und feucht…“ Lotti (klar, bei der Vorlage): „Richtig! Wie bei `ner Muschi!“ Diplomatico Mático Reserva Exclusiva – 40% Venezuela Obwohl ohne Altersangabe soll dieser Blended Rum 12 Jahre auf dem Buckel haben und in Bourbon-Fässern gereift sein. Aroma: sehr angenehm in der Nase, Vanille-Noten, schwer Körper: der Körper wird überschätzt! Schön ölig! („Wie bei `ner ….“ Ach, lassen wir dass!) Aroma: dezent süß und lecker, etwas Bitterorange, Kumkwat (die habe ich mir extra mal gekauft. Jetzt weiß ich auch was unter „Bitterorange“ zu verstehen ist ). Uwe schmeckt etwas Zimt. Abgang: Ja, da war ein Abgang….ich habe mir aber nix notiert…. Eine schöne leckere Eröffnung, fett, breit und ein mundfüllendes Drop. Bei einer späteren Rückwärtsverkostung kam er extrem süß rüber. El Dorado 15y – 43% Guyana Aroma: Etwas frischer, spritziger im Duft als der Diplomatico, Citrus, ein lebhafter herber Eindruck. Geschmack: Das Holz kommt deutlich durch, Schokolade, Karamell Abgang: Etwas Bitterschokolade, der Abgang ist recht lang. Dieser Rum hat etwas mehr Struktur und Charakter als sein Vorgänger. Aber wie immer könnte der Eröffnungswhisky….äh….-rum auch der Verlierer sein, weil unsere Gaumen noch jungfräulich waren…oder so…. Flor de Cana 18y – 40% Nicaragua Leider habe ich kein geschwungenes (spanisches) Apostroph, mit dem Cana (gesprochen: „Canja“) geschrieben wird. Übersetzt bedeutet es jedenfalls: „Blüte des Zuckerrohrs“. Die Flasche war schon ein gutes halbes Jahr offen, trotzdem kam noch was… Aroma: Patrick: „Sauna!“ – salzig, Uwe: „Campbeltown unter den Rums!“ Geschmack: Dieser Rum geht schön auf, kommt erst hinten raus mit seinen Aromen, wovon in der Nase noch nicht viel zu spüren war. Er ist nicht so süß und hat deutliche Eichentöne. Abgang: bleibt lange. Einigen gefällt diese Abfüllung recht gut, anderen weniger. Jetzt kam der Rum von Jonas. Der wollte uns etwas besonders Gutes antun und hatte einen X.O. vom Duty Free am Flughafen mitgebracht. Leider (jedenfalls für mich…) war es ein Rum nach französischer Machart, also ein Rhum aus Zuckerrohrsaft und nicht aus der Melasse. Dadurch werden die Abfüllungen filigraner und weniger fett….und teurer! La Mauny X.O. Rhum – 40% Martinique Der jüngste enthaltene Rhum ist mindestens 6 Jahre alt. Aroma: Richtung Grainwhisky, wenig Duft, etwas Klebstoff. Geschmack: etwas flach, Kräuter (Tymian), im Mund adstringierend, aber er explodiert im Abgang… Abgang: Boris: „Frühlingswiesenabgang!“, viel Holz (Eiche) und Kräuter. Eine sehr interessante Variante, aber nicht jedermanns Ding… Goslings Family Reserve aus 2007 Old Rum – 40% Ein blended Rum von den Bermudas Aroma: Wein-Sherry- Noten Geschmack: trockener Sherry, elegant und schwer, etwas Lakritz Abgang: schön laaaang! Ein fettes Mütterchen. Boris: “Komm in meine Arme, Baby!“. Diese Abfüllungen hat einiges zum Entdecken und ist sehr komplex. Nachdem wir bislang die Datteln im Speckmantel naschen durften, gab’s nun den ersten Menügang von Boris und Jonas: Ceviche. Eine kleine Leckerei aus in Limettensaft gebeizten Red Snapper Stückchen, verfeinert mit Charlotten und Kräutern. Für mich wie Key Lemmon Pie aus Fisch! Diese kalt servierte Vorspeise stammt ursprünglich aus Ecuador und Peru und ist sehr erfrischend an heißen Tagen und sehr lecker zum Rum. Frisch gestärkt konnten wir dann weiter dem Rum frönen: Plantation Rum 8y – 42% Single Cask No. 2/2 Panama Aroma: Pflaumen, Zimt, weihnachtliche Assoziationen Geschmack: schön süß und „butterig“, wieder diese weihnachtlichen Gewürze, Honig Abgang: weich, mild und lecker Marco: „Ein echter Piratenrum! Direkt in die Fresse!“ Wenn man sich gemeinhin über Rum erzählt, dann stellt man sich wohl genau so eine Abfüllung vor. Jetzt wagten einige die schon eingangs erwähnte Rückverkostung des Diplomaticos: Deutlich Parfüm und Sahnetoffee in der Nase. Komplett andere Nuancen als zuvor. Edmundo Dantes 15y – 40% Cuba Ein echter Kubaner aus der ehemaligen Barcardi-Distellerie. Aroma: Viel Holz und wenig Duft, nicht so süß. Geschmack: dezenter, nicht so kräftiger Rum, mild und elegant, gewinnt nach und nach zunehmend an Komplexität, Orangen. Abgang: durchgehend gleichbleibende Eindrücke, etwas kurz. Dieser Rum brilliert durch mehr Struktur und Charakter und ist nicht so voluminös und schwer wie manche der bereits verkosteten Abfüllungen. 21.20 Uhr: Lotti rülpst! Zeit für den zweiten Gang: Flusskrebse in Bananenblättern, in Bananen- und Limettensaft gedampft. Dazu Mangosalza, die wir später auch ohne Krebse nur mit Brot verspeisten! Lecker! Lotti: Bananenblatt = „Froschfotzenleder!“ Zacapa X.O. Solera Gran Reserva 40% Guatemala Dieser Stoff enthält laut Etikett 6 bis 25 Jahre alten Rum. Aroma: süße, dezente Noten. Geschmack: extrem weich und ölig. Boris: „Den muss ich meinen Kindern geben!“, Andreas: „Das hätte ich dieser schwulen Flasche gar nicht zugetraut!“, Boris: “Den kannst du einem Blinden eingießen und sagen, dass ist ein Cocktail!“ Abgang: etwas Vanille uns schön lang. Marco: „Schön fett und ölig!“ Die Brennerei des Zacapas liegt für die Karibik ungewöhnlich auf 2.300 Metern Höhe. Daher reift dieser Rum langsamer als auf Meereshöhe. Der dritte Gang unseres Menüs war angesagt: Jonas grillte uns in Profimanier leckere Jamaican Jerk Chicken. Gegrillte Hähnchenstücke in einer phantastischen Marinade aus Weinessig, Sojasauce, Zwiebeln, scharfen Chili und Gewürzen, Gewürzen, Gewürzen….“ Dazu die überschüssige Marinade kurz abgeköchelt als Sauce serviert… Ein Fest für den Gaumen, wenn man denn Scharf mag. Dieses fruchtig scharfe Soßchen hat an diesem Abend aber jedem geschmeckt! Und…. was wir uns auch zu Gemüte führten, der Rum passte immer! 21.55 Uhr: Lotti rülpst (2mal!) Zacapa Etiqueta Negra Systema Solera 23y – 43% Guatemala Oh, die Notizen lassen nach. Zu dieser Abfüllung habe ich nicht viel: Geschmack: kräftiger und süßer als der Zacapa Gran Reserva, etwas Schokolade. Insgesamt weniger elegant, dafür aber süffiger. Beide Zacapas haben ein hohes Niveau. Und zur Abrundung dann unser letzter Menügang: Tinga poblana, ein mexikanisches Gericht mit Hühnchen- oder Schweinefleisch. Boris bevorzugte die letztere Variante. Wie soll ich es umschreiben: Ein „karibisches Chili“, weil scharf, aber dafür trocken (ohne Soße), vielen Zutaten… und zum Lindern der Schärfe mit Advocadospalten abgedeckt. (Naja, sehr laienhaft beschrieben….) Allein dieses Menü, für das wir 20 Euro pro Person aufbrachten, war dieser Abend wert. Äußerungen wie „sagenhaft, so etwas hatte ich noch nie auf der Zunge“, „wusste nicht, was die Karibik kulinarisch zu bieten hat“ belegen den einmaligen Genuss und die gesammelten Erfahrungen an diesem Abend. Ich glaube, die CoGenialität von Jonas sollten wir hier noch herausheben, der unter anderem nicht müde wurde, uns das Solera-Verfahren zu erläutern und uns zeigte, wie man eine Zigarre kundengerecht anzündet. Ein Iceland – Waiter in seinem Element! Jetzt kamen noch ein paar Abfüllungen vor der allseits verdienten Zigarre: Centario Fundación 20y – 40% Costa Rica Aroma: blumig, floral, etwas Holz und Karamell Geschmack: weich und sanft, man schmeckt kaum den Alkohol, „butterweich“ Abgang: ein langer Nachklang, sehr komplex 22.30 Uhr: Lotti rülpst! Zeit für unsere Zigarre. Jonas hatte so einiges mit, u.a. die Aturo Fuente „Ernest Hemmingway Bestseller“, die jedoch niemand von uns geraucht hat, sofern ich dies noch mitbekommen habe. Ich hielt mich schadlos an Lottis Monte Cristo Edmundo Petit aus Cuba. Ein sehr leckeres Stückchen Tabak, welches ich mir gleich in der folgenden Woche bestellt habe! Andere hatten – glaube ich – auch eine Monte Cristo aus Cuba im Mundwinkel… Rum gab’s auch noch: Ron Calavera 1492 El Sueno – 49% Dom. Rep. und Panama ….jetzt versiegen meine Notizen völlig: Aroma: Rosinenaromen, „Rumtopf“ (musste ja irgendwann kommen ), Vanille. Trotz Alkoholgehalt recht mild. … das war’s. Zum Schluss gab’s noch `ne Fassstärke von Cadenhead’s: Rum 12y – 62% 1998 – 07/2010 Die Abfüllung konnte aber nix. Wie auch, wenn schon in der Beschreibung steht: „Passt wunderbar in Cuba-Libre, mit Cola gemixt!“ Wieder mal ein gelungener Abend in lustiger Atmophäre, diesmal mit vier neuen Gästen und vielen neuen Eindrücken und Impressionen. Bemerkenswert finde ich, dass wir – bis auf die zwei Zacapas – alles Abfüllungen aus einem jeweils anderen Land zur Verkostung hatten. Eine wirkliche Vielfalt also! Ich freue mich schon auf’s nächste Mal, dann wieder mit Whisky – dem Wasser des Lebens! 08.2012 Open Bottle Party Tasting am 17.08.2012 Open Bottle Party ============================== Es ist schon sehr lange her und ich muss wohl das meiste aus meinen Erinnerungen hervorbringen. Aber die sind ja bekanntermaßen nach Alkoholgenuss nicht immer die besten! Da fängt’s schon an: Es war der 17. August 2012 aber wer hat teilgenommen? Boris, Lotti, Matthias und ich, soviel ist sicher…. Naja, es war jedenfalls ein Mini-Tasting, was die Teilnehmerzahl betrifft. Dazu ließ uns das Thema aber jede Menge Freiraum, denn die Open-Bottle-Party war angesagt. Zunächst jedoch gab es lecker Peters Kölsch gegen den Durst, denn draußen auf der Terrasse war es noch recht warm, so gegen 18.15 Uhr! Und Boris hatte dann die Idee doch auch mal ein Fläschchen St. Peter’s „The Saints“ whisky beer zu verkosten. Hat nur 4,6% Alkohol ist aber der „pure Raucherhusten“! Als ob man in ein Stück Holzkohle beißt. Das Zeugs ist in Whiskyfässern der St. George’s Distillery in Norfolk gereift. Naja, mir hat’s geschmeckt… Zum Gaumen anfeuchten hatte ich einen alten Blended aus den 70er Jahren besorgt. Auf dem Flaschenhals klebte noch das Etikett „Sonderangebot: 13,88 DM“! Stolzer Preis in den Siebzigern für einen Blended. Ich konnte ihn für 20 Euro im Ebay erstehen: Mackinlay’s 5 years old blended whisky – 43% Aroma: Honig und Gewürze, süßlich, Boris: „riecht erstaunlich seriös!“ Geschmack: Schön weich und süß, der Graineinfluss ist spürbar, etwas Schärfe ebenso Abgang: langer Abgang, Kräuter und Gewürze im Nachklang, wärmend Ein überraschend guter Blend, sehr solide. Der macht Spaß, auch schon zu Beginn…. Dann ging’s weiter mit Glen Garioch 15 y – 43% Aroma: Heidekräuter, Honig, Lavendel, süß Geschmack: „Ja, Geschmack ist da!“ – Die Heidekräuter bleiben, die Süße auch Abgang: angenehm und mittellang Eine schöner Whisky bei sommerlichen Temperaturen. Dann ein… Duncan Taylor The Octave Glengarioch 1989 – 2010 20 y – 49,9% Cask No.: 464382 – Total bottles: 74 Diese Abfüllung wurde 3 Monate in erneuerten Refill-Sherryfässern gefinished. Aroma: Samtweicher Lavendel, honigsüß, Leder Geschmack: sehr schöne Süße, Früchte (Bananen), recht ölig auf der Zunge, etwas adstringierend Abgang: mittellang, bleibt süß Bis jetzt recht ordentliche Abfüllungen. Wir hatten einen schönen Einstieg gefunden. Nun hatte ich etwas von meinem letzten Schottlandbesuch mitgebracht: Blair Athol Flora + Fauna only available at the distillery bottled 2010 – 55,8% In der Distillery versicherte man mir, dass das enthaltene Zeugs Minimum 14 Jahre auf dem Buckel hat… Aroma: Holz, karamellsüße, floral (Rosen), Rosinen, recht malzig, ein wenig Lakritz Geschmack: schöne karamellige Süße, mit Wasser noch etwas süßer und fruchtiger, Melone, Mango, sehr schön komplex, Boris: „Melone, Mango, aber nicht richtig Pflaume oder so was dämliches!“ Werner: „Also ich find Pflaume toll“. Matthias: „Ja, nur rasiert sollte sie sein….!“ Abgang: herrlich fruchtig lang! Ein fassdominanter Whisky, sehr schöne Abfüllung die viele Nuancen zu bieten hat. Als ich die Flasche erstmalig öffnete war ich gleich froh, zwei davon gekauft zu haben! Und jetzt kam die eigentliche Überraschung des Abends für mich: Eagle Rare Kuntucky Straight Bourbon 17 y – 45% Bottled: Herbst 2005 Aroma: eine süße Duftfülle, Vanille, Weihnachtsgebäck, Zitrus, mit Wasser: dunkle Schokolade Geschmack: leicht toastige Noten, wird adstringierend, Richtung Tabak, Kirsche Abgang: eine Lavendelnote kommt durch, weich und warm. (Wasser tut ihm nicht wirklich gut, er hat dann Chlor im Abgang…). Ich habe es gewagt, diesen Bourbon zu probieren. Und was soll ich sagen: Er hat mir geschmeckt! Boris: „Also, kein typischer Bourbon.“ Werner: „Klar, den kann ich trinken, der muss anders sein!“ Ein wirklich toller Bourbon….. schade Marco!!! Dann wurde man aber übermütig und es kam ein weiterer Bourbon auf den Tisch. Den habe ich wohlweislich ausgelassen um die guten Eindrücke nicht zu verdecken! Daher habe ich auch nicht viele Notizen: Knob Creek Kentucky Straight Bourbon 9y – 50% Aroma: Heu und Klebstoff… Das war’s zu diesem Stoff. Jetzt wurde erst mal gegessen: Boris hatte noch Käse und Pastete in der Kühlung, ich hatte ebenfalls Käse mitgebracht. Davon war ein Edelschimmel in Rotwein eingelegt der Knaller. Und Lotti hatte geräucherten Fisch dabei. Zum Stremel Lachs genehmigte ich mir einen 18jährigen Bunnahbain (stand da so rum…). Whisky und Stremel Lachs….das ist geil! Boris kredenzte uns einen Chateau les Pins 2006 – Cotes des Roussillon Village – 14,5%. Der kam vorzüglich mit dem in Rotwein eingelegten Käse. Ahhh, herrlich… 22:04 Uhr: Lotti rülpst! Zigarren hatten wir – glaube ich – auch noch. Aber das weiß ich nicht mehr so genau…. Dann ging’s weiter mit Whisky: GM Imperial 1993 Bottled 2011 – 43% Den kennen wir schon. Der Abend war jetzt so gemütlich….und dunkel…. Zu den bekannten Abfüllungen die jetzt kamen, machte ich keine Notizen mehr: Bunnahbain 18y Caol Ila 1990 Arran first Askaig 25y Okay, dann kam Boris aber noch einmal mit der auf der Whiskyfair erstandenen Pulle Port Ellen: Dazu fehlen mir die Daten (ich glaube 22 Jahre alt, oder so), aber beim letzten Tasting sollte die noch aufgeführt sein. Trotzdem habe ich mir noch einmal Notizen gemacht (wenn auch sehr schwer leserlich…) Aroma: ausgewogener, fast dezenter Torf, dahinter folgt eine angenehme Süße, Buttertoffee, Sherry und vergorene Früchte, filigran, Kieferholz (Zypresse) Geschmack: „Oh, man! – Der haut dir aber voll in die Fresse! => Von wegen liebliches Zeug, wie Dir die Nase weismachen will. Enorm zupackend und mundfüllend!“ Abgang: Nicht endend, weicher Rauch… Extra Klasse, diese Abfüllung! Komisch, beim letzten Mal kam mir dies gar nicht so rüber. War wohl gut drauf, an diesem 17. August 2012… 09.2012 18 jährige Tasting am 21.09.2012 18-jährige ========================= Tasting Notes vom 21. September 2012 Thema: 18jährige! Teilnehmer: Boris, Dieter, Grobi, Lotti, Mathias, Stephan, Uwe, Werner Zum Gaumen befeuchten hatte Lotti noch einmal seinen Glengarioch 1989 mit 49,9% dabei. (Auch weil wir einen 18jährigen Glengarioch im Repertoire hatten.) Jooh, ganz nett! (Einzelheiten im August-Tasting!) Und weil wir schon einmal beim Aufarbeiten des letzten Tastings waren, holte Boris den bislang weltweit einzigen Bourbon raus, der mir schmeckt: Eagle Rare Bourbon 17 y – 45%. Habe auch wieder ein Gläschen genossen! Somit waren wir mit dem Eröffnungsgeplänkel durch und konnten anfangen: Cardhu 18 y – 40% Aroma: Orange (…vielleicht durch die außergewöhnliche Farbe beeinflusst….), feine malzige Noten, etwas spitz, so als wenn Kohlensäure enthalten wäre. Geschmack: für Frauen und Kinder geeignet! Abgang: kurz und wässrig, hinten raus etwas bitter, jedoch ohne unangenehm zu werden. Ein echter Frauenwhisky zu Beginn. Lotti: „Ein Muschiputzer!“ Boris: „Der hat noch nix erlebt; 18 Jahre Einzelhaft!“ Bruichladdich 18 y – 46% (zumindest auf der Umverpackung stand „Opitz one“ drauf…) Aroma: weich, fruchtig, Honigholz, überreife Erdbeere, evtl. auch etwas Kirsche, etwas Holz, leichte Grasnoten Geschmack: Erdbeere, Eichenholz, Rosinen, Weinaromen Abgang: Im Nachhall spürt man den Süßwein (Opitz), trocken, hält lange an. Ein schöner Winterabendwhisky. In unserer Reihenfolge kam er etwas zu früh. Diese Abfüllung ist doch sehr zupackend und mundfüllend… Aberlour 18 y – 43% Aroma: weich und elegant, Holznoten, sehr gefälliger Sherry Geschmack: sehr weich, wenig Ecken, deutlich wieder der Sherry und Aprikose Abgang: für seine Milde verblüffend präsent und lang Lecker und solide! Boris: „Bis jetzt hatten wir zwei Whiskys und einen Cardhu!“ Uwe: „Eine super Frau, nur die Federboa fehlt!“ The Glenlivet 18 y – 43% Aroma: Rosinen, Zitrone, dezente Holznote, weiter noch frische Noten, Limette Geschmack: Zitrusfrüchte (Zitrusschalen), leichte Bitterness Abgang: schön lang und wärmend, ohne spitzen, jedoch die Zitronenschale bleibt Dieser Stoff ist zwar nicht sehr mundfüllend, er bleibt aber lange bestehen. Recht interessante Abfüllung. Boris: „Kein Orchester, eher wie ein Klavierkonzert. Zwei, drei Instrumente bleiben bis zum Schluss“. 20.35 Uhr: Lotti rülpst! Glendronach 18 y – 46% Aroma: Ledrige Sherrynoten, adstringierendes Holz – schon in der Nase, süße Trauben, schwere Tannine Geschmack: typisches Sherryfass, trocken auf der Zunge, leicht nussige Nuancen Abgang: Sherry und Tannine sind fast schon zu dominant, es wurde Zeit diesen Stoff abzufüllen, wirkt älter als 18 Jahre. Grobi: „Sabberzeug!“ 20.50 Uhr: Lotti rülpst! Die Beschreibung des Glendronach hört sich fast schon negativ an. Aus meiner Sicht sollte dies jedoch nicht so sein. Dieses Sherryzeugs hat etwas Besonderes, weil es eben nicht die süßen Toffeenoten sind, sondern eine überzeugende Strenge (Tannine und Leder). Mir gefällt’s, das die Abfüllung älter wirkt. Ich glaube, ich werde mir ein Fläschchen in den Keller legen! Bunnahabhain 18 y – 43% Aroma: weiche „Kuhbonbons“, süß, Kräuterhonig Geschmack: schön ausgewogen, Holznoten, ein Tropfen Wasser hilft: Süße tritt in den Vordergrund, etwas trocken Abgang: etwas scharf, Kräuternoten Kein überragender Whisky, aber auch kein „Easy Drinking“. Überzeugt nicht vollends, bleibt aber interessant. Ledaig 1993 – 43% Signatory Aroma: Birne, sehr, sehr dezenter Rauch (fast nicht vorhanden) Geschmack: Die Torfnote kommt etwas mehr durch Abgang: flach (wirkt überhaupt nicht wie ein 18jähriger Whisky) Kann nicht sagen, was Signatory veranlasste, diesen Whisky als Single Malt anzubieten. Der gehört eher in die Blends. Etwas nichtssagend und gar nicht überzeugend. Dies lässt auf Nachschub-probleme schließen. Bei Signatory muss man schon die Rosinen rauspicken, um was Vernünftiges zu bekommen. Es ist halt nicht mehr wie früher, als die noch bauchige Flaschen in Samtkartons hatten… Spannend ist allerdings an dieser Stelle die Range unter den 18 Jährigen! Was man alles richtig, richtig gut und falsch machen kann! Nach kurzer Diskussion verständigten wir uns, unsere Käseplatte (von Boris organisiert) ans Ende des Tastings zu stellen. Vielleicht war dies ein Fehler, denn am kommenden Tag hatte ich wirklich Schwierigkeiten wieder auf die Beine zu kommen…. Trotzdem, zwei hatten wir noch: Glengarioch Cadenhead’s 18 y – 53% Wine-Cask Aroma: Shiraz-Rotweinnoten, (Sauternes-Fass => Süßwein), salzig Geschmack: mundfüllend, explodierend, fruchtige Noten, Kakao, Schokolade, Orange (die ganze Palette!) Abgang: Lang, warm und trocken. Lotti: „Junge, Junge, der hat’s aber hinter den Ohren! Ein richtiger Arschficker!“ (Ich will gar nicht wissen, woher Lotti die Erfahrung für eine solche Qualitätseinstufung nimmt… ) Der Burner an diesem Abend. Mit Wasser noch süßer, fruchtiger und cremiger. Royal Brackla 1993 Signatory 6.9.93 – 11.1.12 - 53,3% Cask 6755 – Bottle 21 of 205 Aroma: Waben-Honigwachs, Heidekraut, etwas Lavendel Geschmack: Heu- und Stroh-Noten, etwas rosa Pfeffer, hat was!!! Abgang: langer Abgang der bleibt… Diese Abfüllung hat es schwer nach dem Cadenheads. Trotzdem kann er bestehen. Eine Abfüllung aus Januar 2012… Signatory kann also doch noch was…. ….und jetzt ging es ans Eingemachte…. Leider muss ich die folgenden Stunden aus meiner lückenhaften Erinnerung rekapitulieren, da mir jegliche Notizen fehlen. Wahrscheinlich bin ich in der Folgezeit etwas abgestürzt! Boris hatte sagenhaften Käse besorgt. Darunter zwei Sorten aus einem Kloster, die es für gewöhnlich überhaupt nicht käuflich zu erwerben gibt. Es waren echte Leckereien dabei. Ich erinnere mich an einen roten Käse, der eher wie eine dicke Salami aussah! Geschmacklich war alles dabei, von cremig mild bis kräftig und körnig. Ich bin ja eher ein Liebhaber der kräftigen Edelschimmelkäse. Dazu hatte Lotti einen tollen süßen Juracon (weißer Dessertwein) kredenzt. Das passte prima! Boris legte einen Rotwein auf, der neue Geschmackserlebnisse im Zusammenhang mit dem Käse hervorbrachte. Meine kleine Schinkenplatte (Tiroler Speck) schuf einen salzigrauchigen Kontrast und war zwischenzeitlich in den Mägen der Anwesenden gelandet. Bevor es wieder an die „Re-Verkostung“ der Abfüllungen ging, gönnte uns Boris noch ein paar Cohiba-Zigaretten. Die schmecken wirklich anders, als herkömmliches Industrie-Zeugs! Wahrscheinlich war es der Wein, der mir das Genick brach. Übrigens, Lotti, Dieter und Mathias, wie mir Angelika berichtete, war die nächtliche Heimfahrt etwas von obszönen Äußerungen und Witzen getränkt (ich nehme mich da gar nicht raus). Jedenfalls war sie so beeindruckt, dass diese Heim-fahrten (leider auch für mich) in absehbarer Zeit gestrichen sind…. Wir fahren wieder Bus und Bahn! Naja, ein bisschen Verlust hat man immer…. Man muss halt Prioritäten setzen, oder? 11.2012 Balvenie Tasting am 16.11.2012 Balvenie Vertical Tasting ==================================== Tasting vom 16.11.2012 bei Boris Thema: Balvenie vertical tasting Teilnehmer: Boris, Jillian, Mark (Bruder von Jillian), Stefan, Dieter, Uwe, Grobi, Marco, Lotti, Werner Zum warm werden hatte ich noch einmal den Blended aus den 1970ern mitgebracht: MacKinlay’s 5y – 43%. Den haben auch alle brav im Glas gehabt und am Ende habe ich den Rest der Pulle vergessen. Viel Spaß beim Kochen, Boris. Danach gab’s ein bisschen 12y Double Wood. Ein Sampler, den Boris im Keller aufgestöbert hatte. Da bekam doch tatsächlich jeder der Anwesenden ein paar Tröpfchen draus. Hat sich aber nicht gelohnt. Die Schraubverschlüsse auf den Miniaturen taugen nichts. Der hatte schon zuviel verloren. Kaum zu Glauben, dass es hierfür einen Sammlermarkt gibt! Dann ging’s aber los mit unserem Tasting. Nicht weniger als zehn Flaschen standen zum Schluss auf dem Tisch! (Auf diesem Foto fehlte noch die letzte Abfüllung, welche Boris später noch im tiefen, dunklen Keller fand…) The Balvenie Signature 12y – 40% - Batch no. 5 Vom Balvenie Malt Master David Stewart persönlich zu seinem 45-jährigen Arbeitsjubiläum kreiert. Eine Kombination aus First – und Refill Bourbon Casks sowie Oloroso Sherry butts. Aroma: spontan – Gummibärchen, Weinbergpfirsich, Dörrobst, Bratapfel, geschwefelte und getrocknete Aprikosen. Geschmack: eine süße Honignote gepaart mit einer weichen Würzigkeit, im Gegensatz zur Nase nur geringe Frucht, Orangeat, schön malzig Abgang: etwas wässrig und kurz. Batch No. 1 hatte 93 Punkte von Jim Murray bekommen… The Balvenie Cuban Selection 14y – 43% Finish erfolgte in ehemaligen Rumfässern aus Cuba. Aroma: frische, dezente Rumaromen, etwas Zitrus, eine gewisse Süße Geschmack: die Rumaromen kommen durch, schön ölig auf der Zunge, Orangennoten, lecker und weich. Abgang: leichte Trockenheit, bleibt lange Jillian/Dieter: „etwas langweilig“ Die anderen meinten hingegen: „Ein feiner, gefälliger Whisky. Der Rumeinfluss könnte jedoch ruhig etwas stärker sein.“ The Balvenie Golden Cask 14y – 47,5% Finish erfolgte in ehemaligen Rumfässern aus der Karibik. Aroma: Tabak- und Ledernoten, brauner Zucker, angenehme Honigsüße, Herbstwald (Moos/Laub), Vanille Geschmack: feuchtes Eichenholz, wird süß, das Lederaroma kommt durch, leichte Vanille. Abgang: sehr schön lang und adstringierend. Hinten raus kommt frisches Eichenholz. Diese Abfüllung wirkt älter als 14 Jahre. Bei einer Blindverkostung würde man den Rumeinfluss kaum spüren. Diese Einfluss könnte auch hier durchaus etwas stärker zu Tage treten. Trotzdem ein schöner Whisky! Für viele besser als der Cuban Selection. The Balvenie Port Wood 1989 – 40% (evtl. 13/14 Jahre alt) Aroma: Honig- und Butternoten, (Butterscotch), “Traubenstengel”, etwas Zimt und Muskatnuss, Dieter meint: “Veilchen”! Geschmack: sehr leicht, cremig und buttrig, weiche Weinnoten, sehr dezent. Abgang: recht kurz, da kommt wenig rüber… Die bislang verkosteten Abfüllung brauchen ein wenig Zeit im Glas. Immerhin hatten wir alle Flaschen frisch geöffnet. The Balvenie Port Wood 21y – 40% Aroma: ein feines Stöffchen, “geile Nase!”, Erdbeere, Vanille, dabei schön blumig mit süßen Portweinaromen, eingebettet in Marzipan, etwas Kräuter Geschmack: schön weich auf der Zunge, Bittermandel, Trockenfrüchte Abgang: Würzig mit leichter Tannine, Kirsche. Boris: „Der macht seinen Job. Der 89er ging schon vor Feierabend, aber der macht seinen Job!“ Eine sehr gefällige Abfüllung, rund und ohne Ecken und Kanten. Jetzt kam der „große Bruder“: The Balvenie Port Wood 21y – 47,6% Aroma: Marzipan und Toffee, weiches Zedernholz, leicht floral, reife Banane. Geschmack: Toffeebutter, sahnig mit vergorenen Früchten, deutlich dunkle Schokolade (Uwe meint: „75%“), wieder Zedernholznoten – jedoch nicht dominierend, ein kleiner Tick Rauch. Abgang: etwas Salz, mittellang. Uwe: „Der 40%ige ist der Schöne, hier der ist der Interessante!“ Wenn man jetzt das Näschen an das leere Glas hält, spürt man deutlich Racuch. Diese Abfüllung hat mehr Ecken und Kanten als der 40%ige Portwood. Mit Wasser wird er deutlich runder und bekommt zusätzlich noch Grasnoten. Ich kann euch sagen, den hatte ich jetzt fast jeden Abend im Glas. Immer mit etwas Wasser und manchmal dazu etwas dunkle Schokolade. Ein Gedicht! The Balvenie Single Barrel 15y – 47,8% 01.04.96 / 18.01.12 Cask No. 7173 – Bottle 25 Es handelt sich um ein Bourbon Fass. Bei diesen Single Barrel Abfüllungen werden maximal 350 Flaschen pro Fass abgefüllt. Aroma: typische Vanille-Bourbonnoten, Agave, Banane, Birnen. Jillian: „GuavaTee!”, eine frisch gemähte Wiese, dazu blumige Noten. Geschmack: Karamellige, ölige, süße Weichheit, die Vanille tritt in den Vordergrund. Abgang: Die Karamellnote auch im Abgang (Caramac-Riegel), schön lang aber leicht mit Grasnoten nach hinten raus. The Balvenie Peated Cask 17y – 43% Dieser Whisky reifte für 17 Jahre in Bourbonfässern, bevor er zum Finish zum Teil in andere Fässer aus amerikanischer Eiche (?) und zum Teil in Fässer umgefüllt wurde, die zuvor stark getorften Whisky enthielten. Aroma: dezenter Rauch, schön eingebunden in Jod- und Honignoten, Vanille, florale Noten, Orangen Geschmack: Marco: „Oh!“ – Der Rauch kommt stärker durch, es entwickelt sich Heidekraut und Honignoten, Butterkaramell Abgang: deutlich salzig, Lotti: „Fisch!“, ein schöner langer Abgang mit vergorenen Früchten am Ende. Ein sehr interessanter, schön ausgewogener Whisky. Dieser Whisky entwickelt sich im Glas. „Dieser Stoff ist wie eine Geschichte – kein Bild – eine Geschichte!“ Ach ja: 22:10 Uhr – Lotti rülpst (….aber so was von…) The Balvenie Islay Cask 17y – 43% Es handelt sich um eine single cask Abfüllung. In einem Experiment wurde 17jähriger Balvenie aus traditionellen Eichenfässern zum Finish für 6 Monate in insgesamt 94 Fässern von der Insel Islay umgefüllt. Aroma: Torfmoor (sehr dezente Isaly-Noten), Honig, süße und florale Noten. Geschmack: Leder, deutlich süße Balvienienoten kommen etwas später, Orangen, Honig, Toffee -> je länger er im Glas ist. Abgang: Verblüffend kurz. Tannine, aber nicht unangenehm. Der Torf bleibt. Diese Abfüllung kommt etwas schwächer rüber, als der zuvor genossene Balvenie peated. Doch dem Malt Master (David Stewart) ist im Grunde genommen gelungen, was er vor hatte: Islaynoten ohne den Balvenie-Charakter zu überlagern. ….und nun kam die zehnte Abfüllung auf den Tisch: The Balvenie Vintage Cask 1966 - 42,1% Batch No. 1 21.05.1966 – 19.10.1998 Cask No. 6432 – Bottle 94/264 Aroma: Boris: “Oh my good”, Jillian: “Ooh!”, Uwe: “Eine ganz andere Baustelle!” Überraschend frisch wirkt er in der Nase (gar nicht wie 32 Jahre auf dem Buckel), Zuckerwatte, Pflaumen, frische grüne Birne „Conference“! Geschmack: Gemüsenoten (!) am Gaumen, Sellerie (!!!)…. wieder vergorene Früchte, Honig Abgang: erstaunlich „flüchtig“…. => aber der Geschmack bleibt lange! „Der ist fluffig, leicht und rund, wenig Holz, einfach…irre…!“ Mit dieser Abfüllung hat Boris mal wieder extrem tief in seine Vorratskiste gegriffen. Diese alten Malts sind immer wieder ein Erlebnis. Ein Erlebnis, mit dem ich mich gerne länger auseinandergesetzt hätte. Ich glaube, wir wären gaaanz dicke Freunde geworden, der 66er und ich (64er) . Überraschend ist die Filigranität dieser alten Abfüllung. Schlank und trotzdem tiefgründig. Mild und rund und komplex. Eine tolle Erfahrung! Jillian: „Dachshoden!“ Lotti: „Du bist ein ganz schön perverses Stück Sch….!“ Oje, oje…. Wenn man’s hinschreibt, wirkt’s schrecklich. Aber die Stimmung war saugut und wir alle nahmen’s mit viel Humor (einschließlich der Protagonisten!). 22:45:00 Uhr: …nein nicht Lotti…. Uwe rülpst 22:45:20 Uhr: …Stefan zieht nach… Zum guten Schluss gab es dann noch unser kleines Menü. Jillian hatte Cheddar dabei, Boris hatte leckeren geräucherten Fisch – (Stremellachs, Makrele, Schillerlocken, etc.) und ich meinen Hirschschinken mitgebracht. Brot gab’s – wie fast immer – von Lotti. Ach, Fisch und Whisky….immer wieder schön… Uns geht’s richtig gut, oder? 02.2013 Glenrothes Tasting am 01.02.2013 Glenrothes Vertical Tasting ===================================== 01. Februar 2012 Glenrothes-Tasting Teilnehmer: Grobi, Uwe, Stefan, Boris, Dieter, Marco, Melli mit Freund Stefan Lotti Werner Mein Chef meinte mir seine (allerdings bereits geöffneten) Errungenschaften aus Japan aufdrängen zu müssen. Naja, ich sagte nicht „nein“ und dachte, zur Eröffnung des Glenrothes-Tastings wäre dies mal eine nette sherry-lastige Abwechslung. Daher gab’s zunächst aus einem Original japanischem Flachmann den Suntory Hakuto 40% Pure Malt Aroma: süße Vanillearomen Geschmack: Vanille, typische Bourbonnoten, etwas flach. Abgang: etwas spitz, dafür kurz. Der konnte also schon mal nicht so viel . Ein weiterer Japaner stand noch an: Suntory Whisky Hibiki 17y – 43% Blended Whisky Aroma: Sherry mit einer angenehmen Grainsüße Geschmack: etwas Honig und Zitrus Abgang: kurz und weich Wenn die Japse sich Mühe geben, kommt auch was Gefälliges dabei raus. So dieser Whisky….wenn nur dieses Preis-/Leistungsverhältnis nicht wäre. Jedenfalls hatten wir auf diese Weise schon einmal die Verlierer des Abends vorneweg probiert und dabei noch eine nette Erfahrung sammeln dürfen: Wir bleiben lieber in Schottland! Und so ging dann unser Glenrothes-Vertical-Tasting los: Glenrothes Select Reserve – 43% Aroma: Buttermilch! (Buttertoffee mit Säure…), später Kuhbrocken, etwas Kokus Geschmack: Vanille- und Zitrusnoten, cremig auf der Zunge, etwas Holz, Zitrone mit Buttermilch. Abgang: Buttrig, etwas säuerlich, leicht adstringierend von der Säure, mittellang. Boris: „Schöne Kirchenfenster….im Ausguss!“ Stefan: „So schlecht ist er auch wieder nicht, eher interessant!“ Glenrothes Robur Reserve – 40% Diese Abfüllung ist in europäischen Eichenfässern gereift. (Boris: „europäische Eiche, …. nicht türkische Aishe!) Im Gegensatz zur Alba-Reserve, welche in amerikanischen Fässern reifen durfte. Aroma: Sehr süßes Karamell, fruchtig, Orange Geschmack: deutlich leichter und dünner von der Konsistenz, als der Select Reserve. Buttrig, wieder Zitrusfrüchte. Abgang: Etwas Tannine kommt durch, längerer Abgang als der Select, zum Schluss wieder Orange. Boris: „www => weight watchers whisky!“ Ein sehr schöner Einsteiger-Whisky für den warmen Sommerabend, auf der Terrasse, in der Sonne…vielleicht mit etwas frisch Gegrilltem und einer kubanischen Zigarre zum Nachtisch, im Hintergrund leise Töne aus der Musikanlage …. Ähem….zurück zum Thema: Glenrothes 1998 – 2012 – 43% Aroma: Wieder Butterkaramell, süß, wenig Frucht, dafür Malz. Geschmack: deutliche Karamellnoten, süß und auch wieder Orange, leichtere Buttertoffeenoten. Abgang: etwas mehr Bums! Tannine vom Holz, dafür aber recht kurz. Die bisherigen Abfüllungen ähnelten einander doch schon frappierend. Dun Bheagan Glenrothes Sherry Butt – 13y – 43% Cask-No.: 1041/1042 01/99 – 2012 Aroma: kräftigere Holzaromen, wirkt sehr reif, Sherry Geschmack: Cremig, Holz, Sherry, buttrig, jedoch eine gewisse Schärfe an der Zungenspitze, Orangen Abgang: Schön eingebundenes Holz, mittellang, buttrig und weich. Ein sehr schöner, leckerer Whisky! Das Ganze jetzt in Fassstärke: Dun Bheagan Glenrothes Sherry Fass – amerikanische Eiche 13y – 55,5% Cask-No.: 3399 03/99 - 2012 Dieter: „Boah! Riecht der lecker!“ In der Tat erinnert die geöffnete Flasche etwas an die Aberlour a’bunadh’s früherer Zeiten… Aroma: ungesalzene irische Butter, Sherry – aber ohne Holz, ein süßes Aroma, floral und würzig, Toffee Geschmack: Uwe: „Boah! Den kannste ja kauen!“ Boris: „Für den brauchst Du eine Gabel!“ – schön mundfüllend, süßer Sherry und wieder Butterkaramell. Abgang: Kräftig und lang, Tannine hinten raus, jetzt auch Holz. Diese Abfüllung braucht kein Wasser. Gibt man dennoch welches hinzu, kitzelt es etwas mehr in der Nase und er wird noch süßer. Die deutlichen Butternoten wandeln sich in Karamell. Ohne Wasser ist er interessanter, mit Wasser gefälliger…. Berry Bros. & Rudd Ltd Glenrothes 12 y – 43% Lt. Etikett 1989 abgefüllt, somit also von Fässern aus 1977 Aroma: Orange dominiert, Orangenschale, floral und leicht unterschwellig Karamell sowie Toffeenoten Geschmack: rund und weich, cremig, floral mit leichtem Tannin, Sherry Abgang: weich und mild, aber ohne Ende! Ein sehr schöner komplexer Whisky. So was gibt’s heute leider nicht mehr. Stefan ist begeistert: „Eine ganz andere Nummer!“ Der Werbespruch auf dem Etikett der Flasche ist bezeichnend: „From the distillers of world-famous Cutty Sark“. Damals machte man noch Werbung mit dem Blend für den „weniger interessanten“ Single Malt. Boris: „Ist ´ne Einzelpulle: Frau tot, Whisky lecker!“ Signatory Glenrothes 1995 17y – 46% 1st fill Sherry But – cask no. 6181 19.05.95 – 01.06.12 Aroma: 1st fill sherry ist deutlich aber durchaus angenehm, die Buttercreme ist mal wieder da, Citrusfrüchte im Hintergrund Geschmack: etwas bitter und trocken, sherrylastig, Buttertoffeenoten nur im Hintergrund Abgang: etwas spitz und trocken. Der Faßeinfluss entfaltet seine Tannine. Wasser tut ihm gut. Der Abgang wird besser, der Geschmack bleibt allerdings ein wenig eindimensional. Eine tolle Nase, aber im Geschmack lässt er stark nach. Diese Abfüllung kam in der Reihenfolge zu spät. Jedoch Stefan (Freund von Melli): „Also, ich find ihn gut!“ Glenrothes 1995 – 43% 26.10.95 – 2012 Originalabfüllung Beim Öffnen der Flasche wurde - in Erinnerung an Martin (2 x abgebrochener Korken) - das entsprechende Video von Horst Lüning reflektiert: „Erst in die Gleitreibung übergehen und dann den Korken ziehen.“ Uwe: „Gleitreibung ist eh´ das Beste!“ Boris: „Och, wenn sie hübsch ist, geht auch Haftreibung!“ 21.52 Uhr: Lotti rülpst! …..aber zurück zum Whisky: Aroma: feine Noten von Butterscotch, Citrus und Früchte, Zimt (Gewürze). Alles drin, aber alles auch recht interessant… Geschmack: sehr elegant auf der Zunge, aber dezent im Geschmack. Der will entdeckt werden… Abgang: bleibt solide im Nachhall, trocken Dieter und Lotti finden ihn nicht so gut: „bitter und trocken.“ Er hat unbestritten eine feine weiche Nase mit dezenten Aromen. Die Meinungen gehen bei dieser Abfüllung auseinander…. Lonach Cask Strength Glenrothes 39y – 42,7% Distilled 1969 – bottled 2008 Aroma: Honig, Met, fruchtig, (Brom-) beerig, (erinnert an einen fruchtigen Caperdonich) Geschmack: wieder Honig, Blaubeeren, wirkt jedoch etwas flach und leicht säuerlich, für sein Alter ganz wenig Holz. Abgang: lang, jetzt kommen die typischen Buttertoffeenoten von Glenrothes, wenig Holz, etwas bitter. Die Nase dieser Abfüllung ist eine Sensation, im Geschmack fällt er dann stark ab, um im Abgang dann wieder super rüberzukommen. Grobi: „Den find ich solange gut, bis das ich ihn trinke!“ Werner: „Ja, ja, das hat die eine Frau auch gesagt: Im Mund wirkt er flach, aber der Abgang kommt dann total super!“ Zum guten Abschluss dann noch was Altes aus Boris’ Keller…. The Glenrothes 1972 31y – 43% 05.12.1972 – 2004 (Diese Abfüllung enthält nicht mehr als 50 Fässer) Aroma: Runde, feine Aromen sind eingebettet in Holz. Orangennoten im Vordergrund, für sein gehobenes Alter relativ frische Weisweinaromen, trotzdem kommen auch vergorene Früchte und dezent Gewürze zum Vorschein. Geschmack: Nichts ist wirklich dominant. Boris: „Man hört den Chor singen, aber nicht die einzelne Stimme.“ Rund – malzig – fruchtig – lecker! Abgang: bleibt lange, leicht adstringierend aber angenehm. Diese Abfüllung fast alles zusammen was wir vorher an Glenrothes-Stöffchen verkostet haben, aber ohne das eine bestimmte Eigenschaft herausragt. Ein gelungener Abschluss dieses Tastings. Zum guten Ende gab’s wieder was zum „Schnabulieren“, um dann nach zwischenzeitlichen Raucherpausen den gesammelten Flaschenwald nach gut dünken rückwärts zu verkosten. War mal wieder echt nett! 04.2013 Glenfarclas Tasting am 12.04.2013 Glenfarclas Vertical Tasting ====================================== Glenfarclas vertical tasting Am 12. April 2013 bei Boris Teilnehmer: Boris, Dieter, Uwe, Grobi, Peter (aus Koblenz), Marco, Stefan, Lotti, Werner Nach ein oder zwei Bierchen war eine angeregte Diskussion mit Anna über deren Musik entflammt. Lotti kürzte das Ganze abrupt mit den Worten ab: „Tun wir jetzt trinken?“ Und so ging’s dann auch los… Dieter hatte einen 8-Jährigen mitgebracht. Lotti zu Peter: „Der Erste hat’s immer schwer. Dem muss man Zeit lassen, und später noch einmal zurückkosten. Dann ist er oft besser.“ Darauf Boris: „Das ist wie bei der ersten Freundin!“ C & S Dram Good (Mystery Little Miss Piggy) Glenfarclas 2001 / 2010 – 8y – 46,5% 18.10.01 – 29.09.10 Hogshead no. 260 – bottle 345 C & S Dram (dt. Abfüller) arbeitet bei der Fassauswahl eng zusammen mit Brian Morrison (früherer Besitzer von Morrison Bowmore). Aus dessen Empfehlung soll auch dieses Fass stammen. Farbe: etwas grünlich („Der ist noch Grün hinter den Ohren!“). Aroma: Im ersten Moment hat er was von einem Obstler! Süß mit deutlichen Noten von frischen Getreide / Heu. Geschmack: unterschwellig fruchtige Noten und eine leichte Süße, etwas Holz und deutlich Getreide. Abgang: mittellang mit leichter süßen Vanille-Note, etwas bitter am Ende. Ein netter, gefälliger Eröffnungswhisky! Zwischendurch erzählte uns Uwe aus seinem schier unendlichen Whiskywissen, dass nur noch Glenfarclas, Glenfiddich und Springbank (bei letzterer nur eine Brennblase….und die haben wir inzwischen auch gesehen! Anmerk. d. Red.) noch eine direkte Befeuerung haben. Von Marco stammte die nächste Originalabfüllung: Glenfarclas 17y – 43% Aroma: floral, Kräuter (Heidekraut), süß, Vanille, leicht buttrige Noten, grüne Kochbanane Geschmack: süß und fruchtig, etwas seidig und angenehm eingebundenes Holz, fett – ölig, Honig. Abgang: mittellang, „eichig“, würzig. Ein sehr ausgewogener Whisky mit wenig Ecken und Kanten. Von Stefan stammt die Originalabfüllung Glenfarclas 21y – 43% Aroma: cremiger Sherry, reiche Frucht, Toffee, Vanille, karamellisierter Apfel, Dörrobst (Banane), etwas Minze. Geschmack: reifer, fester Körper, trocken, Eiche („den kann man kauen“), Heidekraut, sehr schön eingebundener Sherry. Abgang: lang und kräftig, wieder Heidekraut, schön wärmend, im Nachklang kommen Orangennoten und wieder Kräuter. Ein sehr schöner Whisky. Den kann man immer trinken! Jetzt kam meine Abfüllung auf den Tisch: Glenfarclas 25y – 43% Alte Originalabfüllung (noch mit den Streifen auf der Verpackung…) Zunächst zur Farbe: deutliches Dunkel-Rot-Braun. Boris: „Was ist denn das für eine Monatsblutung?“ Aroma: Marmelade, rote Früchte (Amarenakirsche), Honig und Kaffee verschmolzen mit Sherry und karamellisierten Nüssen, „Toller Muschiöffner“ (…kann eigentlich nur von Lotti kommen… Anmerk.d.Red.), Orangenschale. Geschmack: Sherry und Eichenholz, herrlicher voller Körper, „wird männlicher“, herb aber nicht bitter. Abgang: Intensiv und lang. Sherry und etwas Rauch, dunkle Schokolade (Mon Cherrie) Der hatte mehr Charakter, als die Abfüllungen zuvor. Lotti: „Der hat Eier!“ Mit dem kann man sich beschäftigen. Ich hab‘ den gerade wieder im Glas und find ihn vortrefflich… Weiter ging’s mit einer Fassstärke-Abfüllung von Grobi: Glenfarclas 9y – 60,6% Originalabfüllung – Sherrybut Zum 10th Aniversary of Müller & Schubert – Patentanwälte in Berlin 22.11.95 – 11.08.05 Cask: 6239 Aroma: prickelt sehr vom hohen Alkoholgehalt, malzig, buttrig, weihnachtlicher Zimt, Lebkuchen, Orangennoten, wie aus einem guten Rum -> mit Wasser süße; unreife Bananen. Geschmack: erster Eindruck: chemisches Naphthalin (von wem kommt das denn?!?!? Anmerk.d. Red.), mundfüllend, Kiefertannennadeln, harzig… Abgang: lang und…. belanglos! Mit Wasser verliert diese Abfüllung, wird „muffig“ – wie ein alter Aktenordner – typisch „Anwaltswhisky!“ Peter hatte uns einen Glenfarclas 1994 / 2009 15y - Family Reserve Sherry Casks 46% Cask No. 1771 – 1776 abgefüllt am 31.03.1994 Abfüllmenge: 3.600 Flaschen mitgebracht. Aroma: süß (Gummibärchen?), etwas eindimensional, Heu (…da kommt nicht viel…), später gelbe Früchte (Mirabelle). Geschmack: schön fruchtig und weich, ….etwas Schinken, schwarze Johannisbeere, die Fassnoten kommen deutlich durch – erstaunlich bei dieser schwachen Nase… Abgang: mittellang bis lang, wärmend mit Holz, auf der Zunge bleibt er lange stehen… (da kenne ich noch „jemanden“… Anmerk. d. Red.) Sehr ungewöhnlich: nach dem ersten Schluck kommt die Nase besser. Kann mehr als die Nase verspricht. 21.20 Uhr: Lotti rülpst! 21.23 Uhr: Lotti rülpst! Uwe hatte uns eine Spezialabfüllung mitgebracht: Glenfarclas Potstill Reserve 50% 2002 – 2012 Potstill festival 2012 - 10th edition Cask No. 2690 – 1st fill sherry hogshead Cask No. 3698 – refill sherry hogshead Dieter: „Sieht aus wie Früchtetee!“ Aroma: schön trocken in der Nase, typisch europäische Eiche, blumig, Sherry, mit Wasser wird er süßer. Geschmack: starker Sherry und Holz, speichelflussfördernd, Kräuterwürzigkeit, trocken. Abgang: adstringierend, bleibt lange, Zimt, hinten raus etwas spitz, geschwefelte Früchte (Aprikosen) Bis jetzt eindeutig der „schwierigste“ Whisky. Es gibt viel zu entdecken, aber schwierig! Mit Wasser wird er runder. 21:45 Uhr: Lotti rülpst. Von dessen Einkaufsliste stammt auch der Glenfarclas 1993 – 2012 19 y – 52,2% Bourbon Hogshead No. 605 Romantic Rhine Collection von Reifferscheidt, Bonn 04.03.93 – 20.10.12 Bottle 19 of 72 Aroma: Grobi: “ Boah! Der hat aber im Weinfass gelegen!” Sehr viel gelbe Früchte, gelbe Pflaumen… mit etwas Wasser: Kräuter und ein wenig Honig. Geschmack: Dieter: „Hammer!“ – süßes Karamell (in der Pfanne ausgelassener Zucker), kräftige Vanille-Noten, adstringierend, Leder Abgang: „Nach Diktat verreist!“ Etwas schwach im Abgang. Salzig…..aber mit Nachbrenner… Uwe: „Das ist kein Glenfarclas! Völlig untypischer Bourbon, aber relativ komplex.“ Zum guten Schluss und vor dem Essen hatte Boris noch was Leckeres zu bieten: Glenfarclas 1979 – 43% 1979 – 1997 Bottle no. 0059 Aroma: feine Holznoten, deutliche Kräuternoten, buttrig, rund und weich, Leder Geschmack: old school => weicher, runder Whisky, weit öffnendes sanftes Bouquet, Heu- / Sherry- / Kräuternoten Abgang: mittellang, weich allenthalben, rund und fein. Ein sehr schöner Whisky für den Sommerabend. Kein Vergleich zu gleichaltrigen – und zum Teil sogar älteren – Abfüllungen aus heutiger Zeit. Nun gab’s aber endlich was zu Mümmeln: Uwe hatte Serranoschinken (selbst geschnitten…im Schweiße seines Angesichts…) und Rosmarinkäse mit, von Werner kam ein Schafskäse mit Trüffel, Lotti spendierte Südtiroler Speck und Steyerische Hauswürstel und Boris wusste noch Bauernschinken aus dem Osten zu kredenzen. Alles in Allem ein Riesenberg. Aber wie sollte es anders sein, in 20 Minuten war alles weg – inklusive der 8 Brote, welche Lotti mitgebracht hatte… 22.20 Uhr: …..äh….. Uwe ….. schläft! 06.2013 Was wir schon immer mal öffnen wollten… Tasting am 21.06.2013 Was wir schon immer mal öffnen wollten =============================================== Whiskytasting am 21.06.2013 Thema: Was wir schon immer mal öffnen wollten… Teilnehmer: Boris, Uwe, Dieter, Grobi, Peter, Lotti, Stefan, Werner, später kam noch Ulf (ein Bekannter von Boris) hinzu. Bei Boris herrschte Land unter. Das Unwetter der vergangenen Tage hat für einen Wasserfall in seinem Haus geführt. Keller unter Wasser, der Wohnraum wurde ebenfalls geflutet. Kaum zu glauben, dass dies gerade zwei Tage zurück lag und außer den zum Trocknen auf die Terrasse gestellten Teufel-Boxen war so gut wie nix mehr zu sehen. Außerdem gehört wohl schon eine Gemütsruhe dazu, um das donnerstagliche Culinarium mit den eintreffenden Gästen durchzuführen als auch unser Tasting keineswegs abzusagen! Ach ja, Anna hatte mit Ihrer Band zusätzlich noch ein Fotoshooting mit Profifotografin (sehr nett!!) angesetzt. Unglaublich! Für uns nicht zu fassen, dass wir trotzdem wie immer im Wohnzimmer saßen – als ob nix wäre – starteten wir unser Tasting. Zuvor gab’s aber noch zwei interessante Gaumenfreuden zu beurteilen. Uwe hatte uns einen Pineau des Charentes 17% Pineau Rosé mitgebracht. Dies ist eine Mischung aus Traubenmost und Cognac, welche verheiratet in einem Fass nachgereift wird. Normalerweise in Weiß, seltener in Rot, wie unsere Pulle. Ein extrem süßer und fruchtiger Stoff, der einen Anklang an Portwein nicht verleugnen kann. Süße Erdbeere hinten raus. Wirklich interessant und für den der es mag, sicherlich ein sommerlicher sehr süßer aperitif. Werner hatte aus Südtirol einen Heublumenschnaps 40% Grappa al fieno dabei. Auch eine interessante Sache, wie die Heuaromen derart intensiv dort hinein kommen. Der Grappa kommt durch, jedoch angenehm begleitend und nicht vordergründig. Der Schnaps präsentiert uns eine spannende Nase nach Heu und Blüten, welcher er im Geschmack leider nicht ganz halten kann. Trotzdem eine spannende Erfahrung. Nachdem unsere Gaumen nun ausreichend sensibilisiert waren, konnten wir eigentlich mit dem Whiskytasting starten. Nur Anna kam von draußen mit den Worten herein: „Boris, kannst Du mir mal helfen das Kleid auszuziehen“. Die Begeisterung war natürlich entsprechend groß und jeder wollte gerne aushelfen! Aber schließlich musste doch unser Boris herhalten und Anna verlies mit ihm den Raum mit den Worten……“Boris kommt gleich!!!“ Naja, solange dauerte es dann auch gar nicht und los ging’s mit einer Abfüllung von Peter: Rothaus Black Forest 43% Okt. 2009 – März, 2013 Batch No. 5 Aus einem Ex-Bourbon - und einem second-filled Highland Malt Fass Aroma: der erste Eindruck vermittelte Sauerrahm welchen wir beim weiteren Nosing als Multivitamin-Buttermilch identifizierten. Frische Holznoten finden sich ebenfalls. Geschmack: erstaunlich lecker für einen Dreijährigen, die Butternoten werden bestätigt, leicht metallische Anklänge, ein wenig Richtung Obstler, aber absolut nicht vordergründig. Abgang: lang und wärmend, dabei weich – könnte vielleicht etwas abgerundeter sein, wenn er mehr Zeit im Fass bekommen hätte. Ein wirklich guter, solider Deutscher Whisky. Dieter: „Ein interessantes Tröpfchen“. Letzterer kredenzte uns dann auch den Wemyss Malts Summer Orchard Linkwood – 46% Vintage 2000, bottled 2012 Single cask release – 762 bottles Den jungen Mann, welcher hinter dieser unabhängigen Abfüllung steckt, hatten einige von uns bereits auf der letzten Whiskyfair in Limburg kennengelernt. Dessen Vision ist es, eine Brennerei ins Leben zu rufen. Ein geeignetes Gelände mit alten Aufbauten ist auch schon gefunden. Zurzeit kümmert er sich um die Finanzierung und eben diese Abfüllungen (oftmals auch blends und immer steht der Geschmack im Vordergrund) sollen ihm dabei helfen. Auf der Whiskyfair hatten wir bereits zwei blends aus der Wemyss-Reihe genossen, welche einen durchaus bleibenden Eindruck hinterließen. Mal schauen, wie’s um diese Abfüllung steht: Aroma: Zitrus, grüner Apfel, Grasnoten. Werner: „Der soll ja einen ganzen Obstkorb haben…“. Darauf Boris: „Ja, aber ein bisschen viel Korb!“. Geschmack: Stefan: „ein bisschen Orangenmarzipan“, unreife grüne Früchte. Abgang: Etwas spitz – der tritt noch einmal zu! Verweilt recht lange, Nuancen von Bitter-Mandeln. Dies ist wohl eher ein Obstgarten im Frühjahr. Da fehlen die reifen Früchte. Ein Linkwood ist eher nicht zu erkennen. Tja, jetzt hat’s auch Wemyss erwischt. Die erste Abfüllung welche nicht so sehr überzeugen konnte. Davon lassen wir uns aber nicht entmutigen und kippen gleich einen von Lotti hinterher: Wemyss Malts Chocolate Honeycomb Bunnahabhain – 46% Vintage 2001, bottled 2013 Single cask release – 812 bottles Aroma: Buttertoffee, Waldhonig, leicht Vanille, etwas Schokolade mit viel gutem Willen, eher trockenes Kakaopulver. Geschmack: die Vanille wird deutlicher, etwas würzig, süß und leicht trocken. Abgang: „Ah jetzt ja!“ – Chilischokolade (Ulf), der Nachklang ist lang mit Holz am Ende, eine gewisse Bitternis bleibt lange auf der Zunge. Von daher vielleicht auch die Assoziation zur Bitterschokolade. Doch, der konnte schon wieder mehr als sein Vorgänger. Ein überzeugender, solider und feiner Whisky. Durchaus lecker! Von Grobi kam der Cragganmore 14y – 40% Friends of classic malts 2010 Limited edition of 13.000 bottles Aroma: Kräuter (-bonbons), Minze, etwas Zitrus, Mirabelle Geschmack: wieder Minze und süß-würzig Abgang: Kräuter, mittellang. So kurz wie diese Beschreibung ist auch der Whisky. Man erwartet halt etwas Besonderes von einer Sonderabfüllung für die Friends of Classic Malts. Dies hier ist zwar ein guter Whisky, aber völlig unspektakulär. Stefan war ein Tasting zu spät mit seiner Flasche, die wir selbstverständlich trotzdem nicht verachteten: Glenfarclas – 43% 175 anniversery 1836 – 2011 Single malt Eine interessante Abfüllung dessen ältestes Fass von 1952 stammt. Weitere fünf Fässer stammen aus den jeweils folgenden Dekaden. Diese Vermählung führte zu folgenden Ergebnis: Aroma: süßer Sherry! – mit fetter Butternote! Geschmack: Nougat-Schokolade, fruchtig, etwas trocken, der Sherry bleibt die ganze Zeit. Abgang: mittellang…..aber mit Nachbrenner….die Eindrücke bleiben lange => nein, doch ein langer Abgang! Ganz am Schluss etwas Lakritz. Der will entdeckt werden! Ein toller Whisky! Für Lotti und mich der Gewinner des Abends. (Passt auch gut zur Zigarre, Stefan ). Diese Qualität veranlasste Uwe zu der Bemerkung, dass bestimmt noch alte Paxarette-Fässer Verwendung fanden!?!?! Aufgepasst, jetzt gibt’s was zum Lernen: Kurz zusammengefasst ist Paxarette eingekochter Sherry, der sehr süß, farblich sehr intensiv und würzig ist. Eine gewisse Zeit lang wurde es mit Druck und Wärme in die Fässer von innen eingebracht bis es 1989 verboten wurde. Darum hält sich auch in der Whiskyszene der Spruch, dass die guten alten Macallan nie mehr wieder kommen… 21:31 Uhr: Lotti rülpst! Nach dieser Offenbarung war’s Zeit für’s Essen! Anna hatte uns eine Käseplatte aus Thionville/Frankreich mit verschiedenen leckeren Käsesorten besorgt. Uwe hatte ebenso Käse dabei. Schweizer GruyereKäse und verschiedene Weich- und Hartkäse – darunter ein zum Schnaps passender Heublumen-Bergkäse. Von Werner kam Hirschschinken und Hirschwurz. Dazu eine leckere Gorgonzola-Trüffel-Creme und für den ganzen Käse noch ein würziges Erdbeer-Pfeffer-Chutney (alles aus Südtirol). Alles passte ganz vorzüglich und keiner ging an diesem Abend hungrig nach Hause! Etwas Platz für die nun folgenden Fassstärken hatten sich aber trotzdem alle übrig gelassen! Boris hatte aus einem Urlaub die folgende Abfüllung aus dem Dutyfree-Shop in Edinburgh Airport mitgebracht: Old Pulteney – 52% Isabella Fortuna WK499 Cask strength Aroma: „frische Brise“ – salzig, Anflug von Kokusnus Geschmack: eine salzige Süße, fruchtig Abgang: pfeffrig, lang und warm. Der Old Pulteney ist zu erkennen, aber recht unspektakulär. Vielleicht hatte diese Abfüllung mit der Essenpause zu kämpfen. Jedenfalls kam so sehr viel nicht rüber. Für eine Fassstärke ist er ganz okay zu trinken, rund und sauber. Mit Wasser finden ihn einige ganz toll, andere grausam. Wenigstens ist es ein Whisky, der poralisiert – somit gut! (Stefan) Nun kam meine Abfüllung an die Reihe: Anam na h-Alba Aultmore 22y – 53% Bourbon Hogshead single cask 27.09.1990 – 30.01.2013 Cask No. 5915 Bottle No. 6 of 66 Aroma: Eichenfassaromen, süße Vanille, Akazienhonig, mit Wasser sehr süß. Geschmack: eine würzige Süße, etwas Holz, mit Wasser wird er zuckersüß Abgang: mittellang und wärmend. Eine Abfüllung ohne Ecken und Kanten. 22:40 Uhr: Lotti rülpst 22:45 Uhr: Lotti rülpst 22:48 Uhr: Uwe schläft! ….und das, bevor seine Abfüllung kommt… Glen Garioch 20y – 55,1% 1991 – 05/2011 Bottle 64 of 90 Malt Ambassadors Selection Aroma: Geschmack: mediterrane Kräuterwürzigkeit, Thymian, “Killerkräuter!”, leichte Torfnote und salzig Abgang: Ja, ist okay! Wenig Notizen für die letzte Abfüllung, obwohl ich mich sehr darauf gefreut habe. Aber wenn der edle Spender schon schläft…. Jedenfalls habe ich nach dem Essen auch nicht mehr viel an Eindrücken wahrgenommen. Die Sensibilität meines Gaumens lies dann doch etwas nach. Da habe ich mir doch lieber in der letzten Stunde noch `ne Zigarre reingepfiffen! Aber – hoch lebe das Internet – hier ein paar höchst offizielle Tastingnotes des Abfüllers: Nase: Der Malt ist anfänglich etwas alkoholisch in der Nase. Aber das ist nicht weiter störend – zumal der Alkohol recht schnell verfliegt… Der Duft ist danach getreidigfrisch und zeigt auch etwas fruchtige Aromen (Südfrüchte, Zitrus-Noten), Rosinen und Honig-Süße. Danach erinnert mich der Duft an den Schul-Klebstoff, den wir zu DDR-Zeiten immer hatten (und da immer wieder gern daran geschnüffelt haben)… Später geht der Duft etwas mehr in Richtung von sehr reifem Obst (z.B. eine Birne, die schon leicht angegoren ist)… Der Malt ist (und bleibt) leicht stechend in der Nase (man sollte also mit der Nase nicht zu schnell zu tief ins Glas!). Trotzdem hat er eine betörende Süße. Und einen Hauch von Kirsch- oder Pfirsich-Blüten… Aus dem leeren Glas hat der Malt dann ganz plötzlich auch leichten Rauch und auch Vanille… Das fand sich zuvor überhaupt nicht! Damit bestätigen sich meine Vermutungen, dass es sich hierbei um ein Bourbon-Fass gehandelt haben muss… Geschmack: Im sehr komplexen Geschmack findet sich zunächst kräftiger WaldHonig im Ansatz. Auf der Zunge wirkt der Malt zunächst auch cremig-sahnig. Dann jedoch wird er am Gaumen kräftig pfeffrig… Darunter mischt sich auch etwas Toffee. Und danach kommen hier kandierte Früchte (wieder die Birne, aber auch Pfirsich und Aprikose!) mit Kokos-Raspeln, Kokosmilch und süßem Rauch… Außerdem hat der Malt schöne Holz-Noten und recht deutlich nun auch eine karamellisierte Banane… Das ist was für anspruchsvollere Gaumen. Mit der Zeit entwickelt sich eine höchst interessante Mischung aus Mandel, Zitrus-Noten (Pampelmuse) und Kokosmilch… Abgang: Der Abgang hat wiederum einen starken Beginn mit Pfeffer… Danach kommt der lang anhaltende süße Frucht-Mix… Ansonsten verharrt dieses Finish mittellang am Gaumen und offenbart auch hier wiederum Noten von süßem Rauch… Die außerdem vorhandenen, sehr ausgewogenen Holz-Aromen verbreiten eine angenehme und wärmende Atmosphäre mit ein ganz klein wenig Bitterkeit am Ende… 08.2013 Rum Tasting 3 Tasting am 23.08.2013 Rum Tasting 3 ============================ Rumtasting am 23. August 2013 mit Karibischen BBQ Teilnehmer: Christina, Uwe, Stefan, Andreas, Peter, Dieter, Lotti, Grobi, Boris, Werner Gleich vorweg sei zusammenfassend erwähnt, dass wir ein erstklassiges Tasting hatten; qualitativ recht hochwertig (besser als unser Tasting von 2012, wie ich finde). Zu Beginn kamen gleich drei typische („Jamaika“-) Rum-Abfüllungen (also der Stoff, den man sich gemeinhin unter „Rum“ vorstellt) auf den Tisch. Und im Anschluss gab es immer wieder Überraschungen mit Abfüllungen „neben der Schnur“ – aber durchweg im positiven Sinn. Es ergaben sich viele unterschiedliche Eindrücke, die ineinander übergingen. Die kulinarischen Köstlichkeiten, welche wir immer nach zwei Gläsern einstreuten, taten ihr Übriges. Schade für all jene, die nicht dabei sein konnten…. aber lest selbst…. Ron Matusalem – 15y Gran Reserva – 40% Dominican Republic Im Solera-Verfahren hergestellt Aroma: recht dezente Aromen, Vanille, Orange Geschmack: Bitterorange, Zucker und wieder Vanille, fruchtig Abgang: weich und sanft, ein wenig „beißend“, Koriander, der Geschmack bleibt lange. Ein fein abgerundeter harmonischer Rum. Vielleicht etwas flach… Santa Teresa 1796 – 15 y Ron Antiguo de Solera – 40% Venezuela Im Solera-Verfahren hergestellt Aroma: Eichennoten, Schokolade, Limette, herrlich nach „Jamaika“-Rum (Rumtopf!), leichte Rauchnote, Honig. Geschmack: lecker! – Voller Geschmack, schöne Mundfülle – Süß, Ananas, Milchschokolade Abgang: eine geschmackvolle Kürze Diese Abfüllung hat eine gewisse Schwere und reichlich Komplexität. Jetzt gab’s den ersten „karibischen“ Gang mit Garnelen und Mangostücken, Koriander und gesalzener Zitrone, mit Aganöl überträufelt. Eine Eigenkreation von Boris. (Kleiner AppetitMacher!) Dann ging’s weiter mit Mount Gay Rum – 43% Extra Old Barbados (ca. 9 Jahre alt und ausschließlich in Jim Beam – Fässern gereift) Aroma: schön ausgewogene Nase, nicht zu süß, etwas Rauch, Orange und Mandeln Geschmack: Vanille, Orangen, Bittermandel, leicht adstringierend, Banane Abgang: dezenter Bourbongeschmack, mittellang und wärmend Ein schön geblendeter Rum, etwas stärker als die beiden zuvor. Plantation (franz. Abfüller) 2002 Trinidad – 42% Cask 2/2 – bottle no. 193/450 Port- und Cognac-cask gereift Aroma: “Traubensaft!”, Weinnoten, Gewürztraminer, Met und Wildhonig Geschmack: Gewürzhonig, mundfüllend und trocken, dann deutlich Minze (vielleicht dezent Anis im Hintergrund), Minzblätter, buttrig Abgang: kurz, die Minze bleibt, frisch, knackig, weich Außergewöhnlich! Diese Abfüllung enthält wirklich interessante Nuancen. Es wäre schwierig, in einer Blindverkostung hier den Rum zu finden. Total neben der Schnur! Jetzt gab’s den zweiten Gang: Ceviche vom Papageienfisch; in Lateinamerika weit verbreitet. Es werden rohe Fischwürfel in Limettensaft gebeizt und mit Limettenschale, Limette, Olivenöl, Salz, Charlotten und Koriander mariniert. Eine sehr erfrischende Leckerei! Dann ging’s aber auch schon weiter mit Plantation Mulit Millesimes – 47% Trinidad 1999 / 2001 / 2005 Cask 1/2 – bottle no. 154/450 Da es sich um ein single cask handeln soll, gehen wir davon aus, dass die drei Jahrgänge zuvor zum reifen (wie lange auch immer) in einem Fass vermählt wurden. Aroma: Karamell, Mango, dezent Rauch und Schokolade, auch Rosinen Geschmack: jetzt deutlich süße Rosinen, Rauch, zuckersüß, zitronig, Kräuterhonig, Tabaknoten Abgang: bleibt lange – die Alkoholstärke macht sich bemerkbar, bleibt aber süß und lecker. Tja, Plantation…ich kann mich an letztes Jahr erinnern, da zählte der Plantation Panama 8y single cask auch zu den Gewinnern. Scheint eine echte Bank zu sein, diese Abfüllungen. Auch wenn mir persönlich der Minzanteil im 2002er Trinidad zu aufdringlich war. Der Geschmack ging ja gar nicht mehr aus dem Mund (hatte nix zum Zähneputzen dabei ). Dos Maderas PX 5 + 5 years old Von diesem Stoff war ich so fasziniert, dass ich ganz vergaß die Alkoholstärke zu notieren. (Anmerkung der Tipse: 40%) Der Rum ist zum einen fünf Jahre in der Karibik gereift (Guyana und Barbados), und zum anderen sind Fässer fünf Jahre in Spanien gereift, und zwar drei Jahre davon in Sherry- und weitere zwei Jahre in Pedro Ximénez Fässern. Aroma: Sherry, malzig – die Nase gibt nicht so viel her Geschmack: dann schlägt der PX jedoch voll zu! Klebriger Zuckersirup, braunes Karamell, Portwein Abgang: Im Nachklang ist der Portwein deutlich zu spüren, trocken und extrem süß. Ein faszinierender süßer Dessert-Rum! Zeit für den dritten Gang: Chatrous aux vin rouge – ein geiles Zeug! Kraken in Würfel gebraten und geschmort, mit Thymian, Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Rohrzucker in Rotweinessig – Chilli – Soße. Der Rotweinessig gibt dem Ganzen einen enorm eigenwilligen (mir fällt keine anderes Wort ein ) Geschmack – jedoch extrem lecker! Eine Spezialität von den Antillen. 21.43 Uhr – Lotti rülpst! Dann war es Zeit für den Ron Zacapa XO – 40% Centenario Solera Gran Reserva Especial Finished in Cognac Casks Bottle no. K271528 A blend of rums between 6 and 25 years Aroma: elegante Holznoten, Leder, Süßholz – ein Gentleman! Einige vernehmen ColaFläschchen (also die von Haribo), dezent süß, Tabak Geschmack: eine wohlige komplexe Süße, „geiler Stoff!“, Lakritz – Süßholz, Frucht, Kräuter Abgang: weich und mild, ausgewogen, brennt nicht, der Geschmack bleibt. Ein sehr schön ausgewogener Rum, der Lust auf Mehr macht… Nun hatte Boris eine besondere Abfüllung für uns parat: Pyrat! (Wortspiel!.....Holzkopf! Gegen einen Obolus von 10 Euro durfte jeder der Anwesenden von dieser Seltenheit kosten. Der Importeur für Deutschland hatte seinerzeit gerade einmal drei Flaschen einheimsen können, von denen sich Boris zwei sichern konnte. Es handelte sich um eine ganz alte Abfüllung des Pyrat Rum – 40% Cask 23 Anguilla (eine Insel der Antillen) Aroma: Eine gaaanz andere Baustelle! Orange ohne Ende! Schokolade! Peter: „Mein Gott!“, Lotti: „der riecht ja schon im Vorbeigehen aus der Flasche!“ Geschmack: Boah! Der fickt den Gaumen! Wir können zunächst unsere Eindrücke nicht in Worte fassen….andächtiges Schweigen! Süß-mild-mundfüllend, die pure Orange, aber auch eine gewisse Chilli-Schärfe. Abgang: nach einiger Zeit kommt tatsächlich etwas Lakritz, Nelke und Wachholderbeere (!!) Ein unheimlich dichter, intensiver Rum. Schade das es heute so etwas nicht mehr zu Kaufen gibt, jedenfalls nicht zu vernünftigen Preisen. Mit diesem Glas (oder auch zwei…) könnte man sich den ganzen Abend beschäftigen… Aber das geht ja nicht. Schließlich hatten wir noch was vor: Essenszeit! Chris hatte eine Kürbis-Süßkartoffel-Kokosmilchsuppe mitgebracht. Sie wurde mit Tomatenwürfeln und in Sojasoße kurz gebratenem Putenfleisch serviert. (Also…die Suppe….nicht Chris …… obwohl?!?!?..... ach, lassen wir das…). Ein sehr fruchtig-leckeres Erlebnis. Chris hatte auch frische Garnelen als Suppeneinlage vorgesehen. Diese aber während des Erwärmens der Suppe zu garen und zu puhlen war zu umständlich. Also brieten wir sie kurzerhand als Nachspeise! Frisch gestärkt ging’s dann über zum Totenkopf-Rum… Ron Calavera 1492 – 49% Blend from Dominican Republic Aroma: eine frische Süße, Schokolade, Mandel, Rosenduft (floral) Geschmack: Grüner Apfel, fruchtig, Waldmeister. Keine typischen Rumtöne, sehr interessante Abfüllung. Die 49% Alkohol merkt man kaum…. Abgang: mittellang, deutlich Banane (grüner Bananenlikör), ganz hinten leicht bitter Nach den Eindrücken des Pyrat hat es diese Abfüllung natürlich schwer. Dennoch überzeugt dieser Rum durch seine außergewöhnlichen Noten. Extrem neben der Schnur – aber positiv! Während es Zeit war, den Grill anzuschmeißen, kam dann noch „unsere Pussy“ auf den Tisch: Nein, zuvor…. 23.25 Uhr: Lotti rülpst! British Navy Pusser’s Rum – 54,5% Barbados Aroma: salzig, maritime Noten, etwas zitronig, Grapefruit (?) Geschmack: Alkoholschärfe! Hat wenig zu bieten, etwas eindimensional. Aroma: bleibt lange, aber wenig erfreulich…. Die Navy hatte diesen Rum gegen Skorbut eingesetzt und jedem Matrosen eine Tasse mit 3 Litern Wasser zum desinfizieren gegeben….so schmeckt der leider auch…. Okay, diese letzte Abfüllung – wegen der Alkohlstärke an den Schluss des Tastings gesetzt – fiel in der Qualität etwas ab. Macht aber nix, denn jetzt wissen wir, dass wir diese Abfüllung nicht zu Kaufen brauchen. Die anderen waren dafür umso besser! Außerdem konnte man ja noch genug rückwärts verkosten und vom Grill gab’s dazu… Rippchen mit Kreuzkümmel, Knobloch, Salz und Tomatillos mariniert, Hähnchenschenkel mit karibischer Jerk Sauce, Schweinesteaks in der gleichen Marinade wie die Rippchen Ja, dass war schon ein besonderer Abend. Ich hab’s tatsächlich geschafft, von jedem Rum zu kosten und alle essbaren Köstlichkeiten zu probieren, ohne zu platzen…. obwohl ich kurz davor stand! Das Wetter spielte mit, es war der wärmste Abend innerhalb der Woche davor und danach! Eine geniale Zusammenstellung in jeder Hinsicht. Dazu noch eine kleine Zigarre zum Abschluss. Die hatte ich mit dem Santa Teresa genossen. Perfekt! ….aber unser Taxi saß auch schon in Gestalt meiner „Stieftochter“ da und somit ging der Abend mit einem sehr, sehr zufriedenen Werner zu Ende…. 10.2013 Schottland nördlichste Brennereien Tasting am 18.10.2013 Schottland nördlichste Brennereien =========================================== Geburtstags-Tasting am 18.10.2013 Thema: nördliche Distilleries Teilnehmer: Boris, Andreas, Dieter, Uwe, Stefan, Grobi, Lotti, Ulf, Marco und Werner Zur Feier des Tages – Boris‘ Geburtstag – schmiss selbiger eine Magnum-Flasche Champus: Champagner Brut Dargent Blanc de Blancs Chardonnay 2011 Jepp, war ‘n ganz netter Muschi-Öffner! Wir mussten sowieso ein bisschen die Zeit „dehnen“, weil Marco sich erst für 21 Uhr angekündigt hatte. Irgend so eine „Kollegenfeier“… ts…ts…unglaublich…. Champus löst jedoch bekanntermaßen die Zunge und so verging die Zeit doch recht fix beim Smalltalk, bis es dann letztlich gegen 20 Uhr doch ans Eingemachte ging. Dieter: Old Pulteney Spectrum WK 217 – 46% Aroma: dezent Zitrus, Aprikosen, Kuchen, Sherry, auch schwache maritime Noten, später kommen noch Buttertoffee und Karamell hinzu. Geschmack: Zitrus und Sherry, jetzt deutlich salzig, Seetang und Eichenholz. Abgang: lang anhaltend und angenehm trocken. Ein schön ausbalancierter Whisky. Lotti: Old Pulteney Isabella Fortuna WK 499 – 46% 2nd release Aroma: Andreas: “Obstsalat mit Sherry”, grüner Apfel, deutlicher Bourbonfass-Einfluss, Gewürznoten, Kokosnuss (ja wirklich!), Toffee, grüner Apfel, etwas salzige Noten und dazu (recht interessant) Zucker Geschmack: Vanille, Gewürze, Zitrus, wieder deutlicher Bourboneinfluss, dezente maritime Noten. Abgang: bleibt lange Recht komplex mit ständig neuen Eindrücken. Der will entdeckt werden. Trotzdem gefiel der unter mehr Sherryeinfluss stehende Spectrum der Mehrzahl besser. Ich persönlich musste meine harsche Kritik im Vorfeld bezüglich der alterslosen „designten“ Whiskys etwas revidieren, denn…. sie schmecken! Stefan: Gordon MacPhail Private Collection Old Pulteney – 45% 10/1994 – 11/2007 Sauternes wood finish Cask: 06/125 1 – 5 Bottle: 713/2050 Aroma: dezente Früchte und Salz, der Sauternes-Fass-Einfluss (weißer Süßwein) kommt erst später, wenn der Whisky etwas geatmet hat: süß und Trauben. Geschmack: cremig, Pfeffer, Mandarinen, der Süßwein kommt wieder spät…aber er kommt…, Blutorange. Abgang: etwas Lakritz (Salzlakritz-Bretzel von Katjes!), Stefan: „Waldmeister im Abgang!“, Kräuter. Ein feiner, filigraner Whisky, der ebenfalls entdeckt werden will… Marco war inzwischen eingetroffen und er hatte nun ein kurzes Speedtasting vor der Nase: Champus und die ersten drei Abfüllungen… Wir konnten jedoch auf Individuen keine Rücksicht nehmen und fuhren gleich fort mit der soeben mitgebrachten Abfüllung von: Marco: Royal Burgh Collection Glen Deveron 16y – 40% Aroma : geröstetes Getreide, süß und Vanille…. 21.05 Uhr: Lotti rülpst! ….Apfel, Orange, Karamell, Erdbeeraromen (aber die aus Holz gewonnenen „natürlichen“ Aromastoffe) Geschmack: sanft und mild, Vanille, trockenes Holz, Frucht im Hintergrund. Abgang: sanft, wird hinten raus etwas herb, langer Abgang. Diese Abfüllung der Distillery Macduff kam direkt aus London und ist in Deutschland wohl nicht zu erwerben. Mit Wasser wird sie etwas angenehmer, Schokolade am Ende. Grobi: Scapa 16y – 40% Aroma: Lotti: „Gummibärchen!“, Apfel, Pfirsich, Vanille, Honig, Seeluft und Heidekraut, grüne Kochbanane. Geschmack: süß und blumig, Vanille, Ingwer, würzig, Eichenholz, etwas Haselnuss. Abgang: Salz, leicht trocken und lang. Interessante Aromen aber leider etwas unausgewogen. Boris: „Wie ein Orchester bei der Probe“. Die alte 14jährige Standardabfüllung des Scapa fand ich grausam. Hier gehen jedoch die Meinungen etwas auseinander. Jedenfalls empfand ich den 16jährigen als deutlich besser trinkbar! Der Apfel scheint sich bei den Aromen etwas festgesetzt zu haben. Vielleicht ja auch ein typischer Charakter der nördlichen Brennereien. Auch bei der nächsten Abfüllung war er wieder anzutreffen, auch wenn Fettercairn deutlich südlicher liegt. Aber aufgrund der Exklusivität (30 Jahre) konnten wir Enthusiasten natürlich nicht ablehnen und fächerten das Tastingthema etwas weiter auf … Marco: Stillmen’s dram Fettercairn 30y – 45% Bottle no.: 454 Aroma: dezent fruchtig, grüner Apfel, blumig, Honig, Ananas, Dieter: “erster Eindruck: Edamer Käse”, Boris: “Altöl”! Geschmack: Eichenholz, Vanille, Salbei, würzige Noten Abgang: Mittellang, würzig Ein komplexer weicher Whisky, nicht der Überflieger weil alle Noten eher dezent. Ist wohl doch nicht so der Burner, wenn auch teuer und alt. Wahrscheinlich kann man sich damit den ganzen Abend beschäftigen, sollte aber vorher nichts anderes getrunken haben… Boris: Highland Park Bicentenary – 40% Vintage 1977 Refill sherry casks (wen es interessiert: zuletzt am 1.4.11 verkostet, seht mal in den Unterlagen nach…) Aroma: frische Kräuteraromen, Vanille, Orange, Andreas: „Tannenholz und Leder“, Sherry…. 22.00 Uhr: Uwe schläft! ….noten, macht einen lebhaften Eindruck, kalte Feuerstelle, schwach torfig Geschmack: überraschender Weise keine schweren Holznoten, breiter Geschmacksteppich: Kräuter, Honig, Salz, Heidekraut, schwach Torf und Leder. 22.05 Uhr: Lotti rülpst! Abgang: Eher kurz, die Geschmackseindrücke bleiben jedoch recht lange. Ein filigraner Whisky. Zu diesem Bicentenary habe ich persönlich nie so richtig Zugang bekommen. Wahrscheinlich ist er mir zu fein für einen Highland Park oder meine Geschmacksnerven spielen mir einen Streich. Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt viele widersprechen: Ich finde (allerdings die alten) 18- und 25Jährigen oder die berühmte 1980er-Abfüllung jedenfalls besser. Aber…. über Geschmack lässt sich schließlich nicht streiten! Weil sich Marco so freute, mal wieder dabei sein zu dürfen, hat er neben seinen beiden Whiskyabfüllungen gleich noch einen uralten 1800 Tequila Cuervo von P&M Getränke mitgebracht. Obwohl ich nun wirklich nicht zu den Tequila-Liebhabern zähle, überzeugte diese Abfüllung aus den 1980er Jahren doch überraschend gut! Anklänge von Kuhbrocken (Milch-, Vanille-, Karamellnoten) waren zu spüren. Ganz anders als die Abfüllungen von heute. Aber…. in den 80er-Jahren trank ich halt noch Whisky-Cola und keinen Tequila…. Jetzt wurden auch die Zungen etwas lockerer. Die Damen unter uns sollten das Folgende geflissentlich überlesen, es wird echt herb! Ein paar Beispiele gefällig? Lotti: „Wie nennt man eine Frau die gerne schluckt?“ Antwort: „Maulfotze!“ Stefan: „Ich bin ein Nasenfetischist… ich liebe es, wenn mein Schwanz unter einer Nase verschwindet!“ Lotti: „Der Dieter hat’s gut…. der hat jeden Abend…. Black Blowmore!!!“ 22.30 Uhr: Stefan rülpst! Andreas: Clynelish 14y – 46% Aroma: getrocknete Aprikose, Rauch, recht süß und blumig, Zitrusfrucht, etwas Vanille im Hintergrund und Orangeat, frisches Holz Geschmack: ölig, maritim, würzige Noten, deutlich Holz, kräftige Tannine Abgang: Eichenholz, Salz, Trocken, Vanille Eine recht schöne Standardabfüllung. Kräftige Holznoten für einen mittelalten Malt. Ulf: Clynelish 16y – 46% 1997 - 2012 Oloroso Seco Cask wood Double matured Aroma: Honig, Sherry, im Hintergrund Zitrus und Vanille Geschmack: ein kräftiger Antritt! Ingwer, Zitronenschale, Vanille. 22.50 Uhr: „Rülps-Fake“ von Marco! Abgang: gute Länge! Süß, Kakaonoten im Hintergrund, wieder Zitrus, trocken und leicht bitter. Uwe: Spirit & Cask Range Clynelish 15y – 51% 07.07.97 – 2012 Cask: 6506 Refill bourbon cask ->Jedoch von der Farbe: Sherry ohne Ende! <Aroma: eine untermalende Rauchnote im Hintergrund, Stefan: „Der hämmert Dir die Fontanelle aus dem Schädel!“, süß, Gummibärchen, fruchtig, Physalis Geschmack: Holz, Rauch, exotische Fruchtmischung: Guave, Vanille, Physalis Aroma: Trocken und kräftig Mit Wasser wird diese Abfüllung süßer. Werner: Talisker 20y – 58,8% 1982 – 2003 Limited to 12.000 bottles Refill bourbon casks Aroma: Torfig, geräucherter Fisch (Forelle), Andreas: „Ja, das ist Lagerfeuer!“, süß, Orange, der macht die Nase frei! Geschmack: reichlich torfig, wieder Orange, süß und trocken. Aroma: torfiges Finish mit reichlich Eichenholz. Lotti: „Da kriege ich dicke Eier….da geht der Punk ab!“ 23:20 Uhr: Lotti rülpst! Ein würdiger Abschluss eines gelungenen Tastings! (Also … der letzte Whisky….nicht Lotti’s Rülpser!) Jetzt kam Essen auf den Tisch, damit das mit den Rückverkostungen gut klappt. Leider habe ich mir keine Notizen dazu gemacht. Nach elf Abfüllungen war ich nicht mehr in der Lage dazu. Ich kann mich aber erinnern, dass es leckere Sachen gab wie Hirsch- und Wildschweinsalami aus Frankreich, leckeren Käse, Oliven und diverse Streichpasteten. Hatten wir auch geräucherten Fisch? – Ich glaube ja! Zeit für ein kleines Zigärrchen war auch noch… ….also mal wieder…. Ein rundum gelungener Abend! Alles Gute zum Geburtstag – Boris! 12.2013 Rauch & Torf Tasting am 27.12.2013 Rauch & Torf =========================== Tasting Notes vom 27.12.2013 Zwischenfeiertagliches Tasting: „Rauch & Torf“ Teilnehmer: Boris, Jillian, Dieter, Uwe, Marco, Lotti, Werner Die weihnachtlichen Köstlichkeiten galt es zu verdauen, und was passt da besser als schön fette, rauchig-torfige Whiskys im Winter? Lotti hatte uns zur Überraschung gleich vier Pullen mitgebracht. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl befürchtete er schon zuwenig Stoff auf dem Tisch! Mit einer kleinen Rarität, einem Chequers begannen wir zur Einstimmung auf diesen Abend. Ein 100%iger Scotch-Whisky-Blend von John McEwan aus den 1980ern für den Italienischen Markt. Chequers over 12 years old – 43% Aroma: Dieter: “ein bisschen wie Cognac”, fruchtig, Trauben. Geschmack: Am Anfang Schoko (Weinbrandbohnen), recht ölig, fruchtig, Vanille, würzig mit etwas süßem Sherry Abgang: Lang und warm, der Sherry bleibt, eine gewisse „Talisker-Würze“. Fazit: Ein wirklich leckerer Blend der um die Weihnachtszeit überraschend häufig im ebay und bei anderen Auktionshäusern zu finden war. Deswegen fragten Marco und ich uns zur späteren Stunde - selbstredend bei einem erneuten Gläschen Chequers - auch, ob wir wohl einem Fake gegenüber sitzen. Aber egal, Hauptsache schmeckt, oder? Auch von Lotti war der Bulleit 95 Rye – 45% Rye Mash Whiskey Aroma: Boris: „Was ganz anderes, Limonade, Früchte!“, weiter noch Rosenholz, Parfüm, eine fette Süße, Lavendel (Blumensäckchen), ein Hauch von Anis Geschmack: Honigsüß, die neuen Eichenfässer sind zu spüren, frisch, „wie Blütenblätter gelutscht“, etwas Klebstoff Abgang: weich und kurz, Uwe: „billige Schoko-Gelle-Bananen. Eher ein Korn- denn ein Roggenwhiskey. Ihm fehlt das typisch Raue der Roggenwhiskeys, und das bei 95% Roggen. Weiterhin von Lotti: Talisker Strom 45,8% Aroma: „Kommt total geil rüber!“, eine gewisse Wärme geht von ihm aus, torfig, rauchig, wirkt schwer. Geschmack: Süß, es fehlt das „Speckige“ von Talisker, Torf und Sherry vereint, ist leichter als es die Nase vermuten läst. Abgang: Doch, jetzt kommt der typische Talisker-Abgang. Warm und lang… Ein schöner weicher, rauchiger Whisky. Von Werner gab es folgende Abfüllung serviert: Port Charlotte 10y – 46% Heavely peated – 40 ppm Aroma: rauchig und fruchtig, specking und ölig, ein wenig Gummi – „Fahrradschlauch / Gummihandschuhe“, Uwe: „Ja – wie ein Gummi-Präser!“ Geschmack: „schwefeliger Streichholzbrand“, geht Richtung Lagerfeuer, dabei sehr weich und rund, fruchtige schmackhafte Beerenfrüchte, süß. Abgang: Die Rauchigkeit und Süße bleibt, mittellang. Und weil auch ich Bedenken bezüglich der Alkoholmenge hatte, gleich noch eine weitere Abfüllung von mir: Dun Bheagan Caol Ila 10y – 46% Pomerol Finish Cask 90671 / 90673 08/99 – 2010 Aroma: Sehr schön verhaltener Rauch und dabei fruchtig und Frisch. Geschmack: Die süßen Früchte (Weingummi) kommen in den Fordergrund, Torfrauch, ölig und mundfüllend, deutliche Holznoten hinter den Weinaromen, etwas adstringierend. Abgang: Schön angenehm warm und starke rauchige Holznoten, „hat was von Keller“, sehr angenehm. Werner: „beim Aufstoßen kommt modriges Holz!“ – Darauf Marco: „Modriges Holz? Beim Aufstoßen??? …. Ich geh’ gleich mal Kacken, danach sag’ ich Dir was es war!“ Es war jedenfalls ein wirklich schöner Tropfen. Leider wohl nicht mehr zu bekommen. Mit Wasser hat man im Geschmack noch grüne Oliven und er wird etwas salziger. Die Holzeinflüsse werden deutlicher….. ach.…ich gönne mir gerade die letzten Fitzelchen…. Von Boris kam an diesem Tag erneut ein absolutes Highlight. Aber gut….die Sachen müssen ja auch weg…. . Bewusst haben wir diese Abfüllung in die Mitte der Verkostung und vor die Fassstärken genommen, um dieses Tröpfchen edler Dekadenz in vollen Zügen zu genießen…. Jim McEwan’s Celtic Heartlands 1968 Bowmore – 35y – 40,6% Decanter 335 of 722 Aroma: Was ist das? APRIKOSE!!! Auch Birne, Mango, Passionsfrucht, Guave…. Wo ist denn der Whisky??? Geschmack: „Boah, eh!“ - Wie destillierte Pfirsiche, ganz schwach Rauch im Hintergrund… und Holz. Aroma: Wirkt trocken und - uns fällt kein anderes Wort ein - „seriös“, Holznoten und Karamell. Ein wunderbarer Whisky, auch wenn man ihm blind nie die Marke Bowmore zuordnen würde. Ein echter Genuss und unglaublich guter Stoff. Da hat der gute alte Jim tatsächlich auf seine alten Tage noch was Ordentliches gezaubert… Dieter hatte uns ebenfalls einen Bowmore mitgebracht: Duncan Taylor The Octave Bowmore 1998 – 12y – 46,3% 1998 – 2010, cask no. 372199 Aroma: Fruchtig und süß, Vanille (Bourbon), leichte Tabaknoten Geschmack: sehr verhaltener Rauch, extrem süß und ein wenig blumig, weich und ölig. Abgang: Es kommt eine leichte Schärfe in den Vordergrund, etwas spitz mit Bitternoten. Schade, könnte ein Guter sein…. wenn nur der Abgang nicht wäre! Von Uwe kam noch etwas aus der Bowmore-Ecke: Spirit & Cask Range Bowmore 11y - 58,1% 14.12.2000 – 2012 Cask No. 224 – refill bourbon hogshead Aroma: malzig, süß, Getreide Geschmack: Vanille, Karemellsüße, extreme weich und ölig, typische BowmoreNoten – blumig und ein Hauch von Lavendel. Abgang: Für seine starken 58% überraschend kurz. Von mir kam schließlich auch noch eine dritte Abfüllung, nämlich der Talisker 20y Es gibt aber nicht viel zu berichten. Ich hatte ihn schon bei der letzten Verkostung dabei. Und obwohl er zu diesem Zeitpunkt ein echtes Highlight, hat er nun doch schon sehr an Qualität eingebüßt. Fazit: alte Talisker schnell austrinken…. Bei der Gelegenheit möchte ich an dieser Stelle eine Notiz erwähnen, dass Jillian beim nächsten Mal den Laphroaig PX mitbringen will. Jillian, wir nehmen Dich beim Wort! 21.07 Uhr: Lotti rülpst…. 21.08 Uhr: Lotti rülpst extrem laaang…. ….und dann kam die vierte Abfüllung von Lotti auf den Tisch… Duncan Taylor The Octave Laphroaig 1997 - 2011 – 52,7% Cask: 561970 Three months finish in reconstructed ex-sherry octave casks Aroma: Buttermilchtoffee, ectrem Sherry, etwas säuerlich Geschmack: Ja! – Jetzt kommt der Laphroaig! Sherrysüße kombiniert mit Rauch, kräftig! Abgang: etwas pfeffrig, bleibt lange und süß. Ein ungewöhnlich starker Einfluss in nur 3 Monaten Sherryfass Finish. 21.37 Uhr: Lotti rülpst! Von Marco kam der The Peat Monster – 46% Von compassbox 10 – 16 Jahre alte Whiskys von Islay und von Ardmore Aroma: süßer Rauch und fruchtig Geschmack: weich und ölig, der Rauch kommt stärker durch als in der Nase. Abgang: Boris: „der ist schnell weg….dem ist das selber peinlich….“ Dieter findet ihn lecker. Schön weich ist er schon… aber ansonsten wenig Besonderes, sehr kommerziell. Aber wie schon beim Chequers…. wenn’s denn schmeckt! Als 12. Abfüllung an diesem Abend hatte uns Jillian Folgendes mitgebracht: Smokehead – 40% - extra rare Islay single malt Aroma: weicher süßer Rauch, frische Früchte und Sherry. Geschmack: eine ausgewogene Sherrysüße mit Rauch Abgang: Tannin, etwas salzig Diese Abfüllung kam mit ihren 40% Alkohol in der Reihenfolge leider viel zu spät. Aber wie dem auch sei, es warteten ja noch weitere kulinarische Köstlichkeiten auf uns: Käseplatte Caperon aus der Auvergne Ziegenkäse Whiskykäse Shit, kann meine Schrift nicht mehr lesen, etwas von… Boulette d’Apesnes Rouelle de Chevre ….Boris, Du mögest mir verzeihen…beim Französisch hapert’s mit der Sprache… Dazu Wurst aus Rumänien, z.B. Ziege, Gepökeltes Lammfleisch, Wildsalami, Eselsalami und aus Lüttich noch eine leckere Trüffelwurst Ana hatte die Leckereien von einer Reise mitgebracht. Dazu gab es noch einen Georgischen Wein sowie anschließend den Le Paradou 2011 Grenache – 14% Sowie ein leckeres Zigärrchen….. Ja, ja, …. wir sind anscheinend Weihnachten alle zu kurz gekommen…. 03.2014 Alles was Spaß macht Tasting am 14.03.2014 Alles was Spaß macht ================================= Thema: Alles was Spaß macht Teilnehmer: Eine kleine Runde, als da wären…. Stefan, Uwe, Marco, Boris, Werner Gemäß Thema durfte jeder mitbringen, was er gerade möchte – quasi mottofrei! Mangels Lotti durfte ich diesmal das Brot mitbringen, was aber auch gleich moniert wurde. Meine Holde hatte gleich in drei Geschäften Baguettebrot gekauft und Boris hat zielsicher das krümelige Aldi-Brot herausgegriffen… Wir kamen aber trotzdem über die Runden… Uwe hatte uns etwas Interessantes mitgebracht: Auchentoshan Virgin Oak – 46% Der erste schottische Whisky komplett in neuen amerikanischen Eichenfässern gereift, dreifach destilliert. (Ich dachte das mit der Virgin wäre verboten!) Aroma: eine gewisse Kräuterigkeit und Süße, Vanille, Karamell, Eichenholz und Zimtrinde Geschmack: Malz und Gewürze, Orangeat, wieder Vanille und Karamell, Toffee Fee Abgang: sehr kräftig mit Biss, relativ lang und aromatisch. Für einen Auchentoshan fällt diese Abfüllung total aus dem Rahmen. Für den berühmten ersten Tasting-Opener kommt dieser Stoff allerdings überraschend gut weg. Marco brachte folgende Abfüllung mit: Glenturret 10y – 40% Aroma: Buttermilch (gesäuerter Käse), Getreide (Assoziation von frisch gedroschenem Weizen), eine melassige Süße, Süßholz Geschmack: wieder Getreide, ein Hauch von Mandeln (Marco hat außerdem Zitrus) Abgang: Der sagt nur kurz Tach und Tschüß Boris: „der hat einen schwachen Fuß! Nach dem Zähneputzen aber ganz okay!“ Naja, etwas schwach für Marco’s Abfüllung. Deshalb hat er wohl gleich noch eine mitgebracht: Glen Deveron 16y – 40% aus der Mcduff – Brennerei in Banff Royal Burgh Collection (hatte er in 2013 schon einmal dabei…) Aroma: Buttertoffee und Sherry, dunkle rote Früchte, (billige) Milchschokolade (Marabou) Geschmack: die Milchschokolade kommt jetzt deutlich durch, außerdem Sherry, recht süffig Abgang: kurz, aber sein Geschmack bleibt recht lange. Da sollte man doch glatt die Notizen aus 2013 zum Vergleich daneben legen. In jedem Fall einer von den besseren Glen Deverons‘. 20.24 Uhr: Lotti hätte jetzt gerülpst! Leider bleibt es gaaaanz still….. Wiederum von Uwe kommt der (zweifarbige) Signatory Mortlach 1999 – 13y - 43% 28.05.99 – 05.03.13 Cask No. 7900 + 7901 Aroma: getreidig und frische helle Früchte, etwas blumig – vielleicht Veilchen Geschmack: Äpfel und sehr blumig, weich und süß Abgang: etwas Akazienhonig hinten raus, der Apfel ist auch im Nachklang, mittellang. Ein „Schmatzwhisky“. Uwe: „nicht unlecker, aber eben kein Mortlach! Es fehlt das modrige, schwere…“, jedoch ein recht süffiger Whisky. Es fällt auf, dass wir viele Standardabfüllungen auf dem Tisch haben. Boris zu Standardabfüllungen: „Das sind die mit Harz-4-Etiketten!“ Werner hatte den Glenfiddich 18y – 40% mitgebracht. Oloroso- Sherry & Bourbon Casks Aroma: schön fruchtig, Mirabelle, Birne, roter Apfel, ein Hauch von Orange Geschmack: die Birne setzt sich fort, Holz, Schokolade, ein weiches und sanftes Bourbonaroma Abgang: Fruchtig, geschmackvoll, rund und mittellang. Ein Whisky, dem man jedem anbieten kann. Ein sehr schöner, runder (netter) Stoff. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. 20.46 Uhr: Wo ist Lotti??? Von Stefan stammt der Talisker – 45,8% Distillers Edition 2001 – 2012 Aroma: Stefan: „Oh ja, der ist jetzt aber mal komplett anders, Medizin!“, süßer Torf, Sherry, ein wenig Rauch. Geschmack: erstaunlich süß auf der Zunge, explodiert sehr sanft im Mund („sanfte Explosion“??? – ich frag‘ mich heute wie das geht!!!), viel Rauch, Boris: „Jaaa, trink das, dann wird alles schön unscharf!“ Abgang: Wieder viel Rauch, sanft und schwach pfeffrig, lang und süß. Ein sehr schöner Whisky. Ich hatte mir notiert „Kaufen!“ Gestern habe ich mir zwei Pullen für schlechte Zeiten bestellt…. gerade im Angebot bei TWS für 47,90 Euro. Marco: „Das Zeugs über Spare Ribs kippen und backen…. sehr, sehr lecker!“ Eine Symphonie! 21.04 Uhr: Konferenzschaltung…. Lotti ruft an….und…. nein…. er rülpst nicht! Dafür aber Uwe! Respekt! Stefan hatte noch eine weitere Distillers Edition mitgebracht: Lagavulin 4/501 Distillers Edition 1995 – 2013 18 Jahre alt – davon hatten sich der ein oder andere aus unserem Club über Uwe ein/zwei Fläschchen bestellt…auf Stefans Geburtstag hatten wir das Zeugs erstmalig verkostet… Aroma: dezenter Sherry-Rauch, Trauben, hintergründige Süße, wenig Torf, Kräuter. Geschmack: Ja! Eine Geschmacksexplosion am Gaumen! Dazu starker Torfrauch, etwas pfeffrig. Abgang: warm, aber überraschend kurz, etwas pfeffrig mit Jod. Ich hatte ihn etwas schwächer in Erinnerung. Er ist jedoch nicht ganz so fett wie der Talisker. 21.38 Uhr – Uwe macht den Lotti! Als zweite Abfüllung hatte Werner noch mitgebracht: Laphroaig - 48% Quartercask Aroma: dezente Rauchnoten, Seetang, etwas Holz und süß, hintergründige Fruchtigkeit. Geschmack: Werner: „Der hat das, was ich so liebe: Im Mund fühlt er sich wohl!“, kurze Süße folgt auf abrupte Trockenheit, der Rauch überdeckt viel (Zigarrenrauch – lecker!) Abgang: bleibt lange, der Torfrauch-Geschmack geht gar nicht mehr weg. Da hilft auch kein Zähneputzen. Fazit: Es fehlt ihm ein wenig die Fruchtigkeit – etwas eindimensional – aber durchaus empfehlenswert. Jetzt war Essenpause angesagt: Uwe hatte „Grana Padano“ aus dem Tretino mitgebracht (kann meine Schrift wieder mal nicht lesen, hoffe das in „“ stimmt….) – ist jedenfalls luftgetrockneter Schinken. Von Werner kam eine Wildschweinsalami und Boris tischte groß auf: Trüffelwurst Wildschweinschinken mit rosa Pfeffer Trüffelkäse sowie Mortadella mit Käse Stefan – weil beim letzten Mal nicht dabei – durfte dann noch den Celtic Bowmore probieren. Tastingnotizen in der letzten Ausgabe . Ein kleines Anekdötchen ergab sich aber dennoch: Stefan zum Aroma: „Das ist aber kein typischer Bowmore“, dann, als er den Whisky im Mund hatte: „Oh, jetzt! Ja!!“ Werner dazu lapidar: „Komisch, wo hab’ ich das schon mal gehört???“ Eine weitere Probe geistreicher Sprüche: „Nicht alles was alt ist, ist auch gut!“ Uwe: „Das ist wie bei den Frauen!“ Stefan: „Auch ein altes Ross freut sich, wenn es ordentlich geritten wir!“ Nachdem wir uns nach dem Essen noch einen Gaumenschmeichler gönnten (Mortlach oder Glenturret in der Rückverkostung – oder auch einen Old Pulteney Isabella), wartete Boris noch mit einer Überraschung auf: Highland Park 1980 Cask No. 7367 – 54,8% Ihr wisst schon, die Flasche mit der japanisch anmutenden Verpackung… Aroma: ein genialer Duft steigt in die Nase, ständig neue Aromen. Er erinnert in positiver Weise an die tollen Aromen des 40jährigen Ben Nevis, deutlich Kirsche und andere reife rote Früchte, Holz und fettes Sherry – die dunkle Farbe tut ein übriges. Weiter florale Rumnoten und Orange. Mit etwas Wasser treten die Orangennoten noch stärker hervor. Geschmack: schön süß, aber sofort trocken, er hat auch Biss, Sherry, etwas holzlastig, Rotweinnoten Abgang: sehr lang und warm, zieht tanninemäßig alles zusammen, ein Sturer Bock! 22.45 Uhr: Uwe schläft. Wie schon erwähnt, bis auf das letzte Highlight waren viele Standardabfüllungen auf dem Tisch. Trotzdem fanden wir dieses Tasting alle auf einem recht hohen Niveau. Es waren halt viele leckere Standardabfüllungen darunter! 05.2014 Cadenhead Tasting am 02.05.2014 Cadenhead ========================== Cadenhead’s Tasting 2. Mai 2014 bei Boris Teilnehmer: Lotti, Dieter, Stefan, Uwe, Boris, Peter, Grobi, Werner Gleich zu Beginn mussten wir feststellen, dass insgesamt sieben (!) Faßstärken (an die drei „s“ in einem Wort, will ich mich einfach nicht gewöhnen!!!) auf dem Tisch standen. Aber wir sind ja Kummer gewohnt… Lotti hatte uns für den Beginn einen Gaumenschmeichler mitgebracht. Einen Churtons V.O.B.G. (eine alte Abfüllung für den italienischen Markt. Er hatte sie bei Whiskyauction.com ersteigert…) 100% blended Scotch Whisky in der alten 0,75 l Flasche 8y – 43% Aroma: eine schwere Honigsüße, Rumaromen, Banane, Orange Geschmack: die Orangennoten bleiben, scheint etwas schwach auf der Brust… Abgang: etwas kurz, aber durchaus lecker nach Rum, zum Ende etwas holzig. Das war doch schon einmal eine schöne Eröffnung! Boris hatte ein kleines Fläschchen geschenkt bekommen (0,1 l Parfümflasche) und wir sahen zu, dass jeder einen Hauch abbekam Brigantia 43% von Steinhauser 1st single malt of Bodensee (hergestellt aus Gerste und aus Malz – wir sahen zu, dass jeder einen Hauch abbekam.. ) Aroma: Stefan: „Kräuterbrand mit Obstler gemischt!“, Dieter: „wie Käse, Kräuter im Vordergrund“, Peter: „aufgelöstes Ricola!“, buttrige, süße Note weicht den Kräutern. Geschmack: etwas bitter, adstringierend, Holz kommt durch, ein bisschen wenig an Geschmack, der Eindruck vom Obstler lässt sich nicht leugnen! (Beim nächsten Mal vorher die Brennblase besser reinigen…) Abgang: bleibt lange und warm. Aus der Obstlerbrennblase in ein frisches Fass. Ein deutscher Whisky eben! Nun konnte es aber auch mit Cadenhead’s losgehen. Die erste Abfüllung hatte uns Peter mitgebracht. Cadenhead’s „Original Collection“ 1990 Speyside Glenrothes – Glenlivet 46% - 12y 10/2002 – 666 bottles Aroma: typisch Glenrothes, buttriges Toffee, Sherry, süß, Dieter: „lecker!“, Bienenhonig, Bienenwachskerze, kräutig, sehr komplex. Geschmack: kräftig suß, muffig-medizinisch, Kampfer, Uwe: “Oh, im Geschmack ist der aber komisch!“, wird trocken und hat eine spitze Schärfe, wenig angenehm. Abgang: Das Sherry-Eichenfass kommt erst jetzt im Abgang, etwas Gummi. 666 (bottles) – the number of the beast! Konnte ja nix werden . Leider schmeckt er nicht so wie er riecht! Von Lotti kam der Cadenhead’s Ben Nevis 17y - 46% 1996 – 2013 510 bottles – bourbon hogshead Aroma: schön fruchtig, Aprikose! Zuvor etwas Banane (Caperdonich-mäßig!), ein Hauch von Kakao Geschmack: Grobi: „Das ist doch echt ein Bananenshake!“, vollreife Banane, jedoch trotzdem frisch. Abgang: im Abgang Pfeffer, hat Kraft und ist schön lang, zum Schluss eine weiche Zitronennote. Ein sehr schöner, leckerer und fruchtiger Whisky. Etwas eindimensional, aber was er tut, tut er gut. Lotti gab einen zum Besten: „Habt ihr eigentlich gewusst, dass die Frauen uns Whiskytrinker gar nicht so sehr mögen??? -Die Whiskytrinker riechen immer so lange…. bevor sie anfangen zu lecken!!!“ Ja, ja…. der Lotti… Zeit mit den Faßstärken zu beginnen. Von Uwe kam die nächste Abfüllung: Cadenhead’s Authentic Collection Benrinnes 18y – 55,9%#1988 – 08/2006 Bourbon hogshead, 256 Flaschen Uwe erklärte uns, dass Benrinnes keine reine Zweifachdestillation durchführt, aber auch keine Dreifache. Genaues weiß man nicht, aber so wie bei Springbank soll es wohl auch nicht laufen….. 20.35 Uhr: Lotti ist wieder da!..... und rülpst!!! Aroma: leicht rauchig, grasige Noten, Dieter: „süße Bitterschokolade!“, Vanille – Bourbon, wird dann fruchtiger und süßer, karamellig. Geschmack: Werner: „da könnte ich mich reinlegen, der schmeckt echt lecker!“, gut trinkbar trotz der Alkoholstärke, die Schokonoten bleiben, schön rund und solide, mundfüllend. Abgang: recht kräftig für (fast) dreifach destilliert, warm, lang und lecker, hinten raus Banane und etwas adstringierend. Wasser verträgt er nicht, er wird dann scharf und bitter. Grobi hatte uns gleich drei ältere Abfüllungen in kleinem Format mitgebracht. Die erste war der Cadenhead’s Speyside – 0,35 l Cragganmore – Glenlivet 15y – 57,8% Aroma: Balsamico-Essig, Tabak, diese Eindrücke verfliegen aber schnell und weichen einem reiferen Eindruck, Getreide, leichte Buttermilchnote (etwas säuerlich), Zitrone, eine leichte Tabaknote bleibt… Geschmack: Lotti: „Oh! Der hat aber richtig Bums!“ kräftig, grobschlächtig, leichte Vanillenoten, Stefan: „der umarmt Dich wie ein Bär!“, Getreide ist im Vordergrund, Abgang: Lang, aber dennoch schön weich und warm. Der Geschmack bleibt lange… Der kann was! Peter: „Der steht schön lange im Mund!“ ….. Nee, nee, der Peter…. Dieter hatte uns die folgende Abfüllung mitgebracht: Cadenhead’s Authentic Collection Blair Athol 14y – 56,5% 1999 – 10/2013 Bourbon hogshead – 228 Flaschen Aroma: ein wenig Getreide, aber mehr Frucht, etwas Ananas, ein wenig weißer Pfeffer, wirkt floral und süß, dazu Zitronengras, etwas Parfum (Lavendel) Geschmack: Lotti: „Mmh, der ist aber lecker!“, Werner: „Oh, ja, jetzt kommt er aber richtig süß……äh, sagt meine Frau auch immer!“ – Darauf Lotti: „Ja, die meint damit aber niedlich!!!“ Peter: „weiße Schokolade!“, recht süß, weich und komplex, etwas Tannine. Abgang: Die Süße geht über in Holzigkeit, jedoch Speichelfluss anregend (nicht trocken). Bleibt lange. Ein sehr, sehr interessanter Whisky. Da freue ich mich im Oktober auf unseren Besuch bei Blair Athol! 21.30 Uhr: Lotti rülpst! Gleich noch ein Blair Athol älteren Datums kam von Stefan: Cadenhead’s Authentic Collection Blair Athol 19y – 53,7% 1989 – 03/2009 Bourbon hogshead – 274 Flaschen Aroma: Rosinen, Weinnote, wirkt reifer und fetter als die Abfüllung zuvor, Vanille und Zitrusfrüchte. Geschmack: ölig und weich, schön komplex und rund, Peter: „Boah, ist der schön“, voluminös, reife Früchte und Holz. Abgang: etwas Chillischärfe, mittellang. Ein sehr gefälliger Whisky, ohne spezielle Geschmacksrichtung. Ich hatte einen Miltenduff-Glenlivet dabei, von dem ich auch gerade wieder koste….köstlich! Cadenhead’s Wine Cask – Speyside Miltonduff-Glenlivet 22y – 56,7% 1990 – 07/2012 Clare Cask – 252 Flaschen Aroma: Stefan: „Bourbon, klare Bourbon-Noten!“ Werner: „Nee, der war im Weinfass!“ Uwe: „Die finishen aber nicht, bei Cadenhead’s“ Grobi: „Vielleicht war es ein Bourbon-Weinfass!“ …und was nahmen wir tatsächlich in unseren Näschen war? -> Himbeere, Erdbeere, darunter Schokolade, Holznoten – leicht adstrngierend, später schön süß, sehr fruchtig Geschmack: er liegt leicht auf der Zunge, Fassholz ist spürbar, die Weinfasseinflüsse halten sich schön im Vordergrund, die Tanninnoten sind fein eingepackt, feines Stöffchen! Abgang: der bleibt lange, ohne zu beißen mit einer milden Vanille-Note zum Schluss. Dieser Whisky füllt den Mundraum, die Claret-Süßweinnoten sind da, der will entdeckt werden! Jetzt kam wieder eine von Grobi’s Miniflaschen: Stop! 22.14 Uhr: Lotti rülpst! Cadenhead’s Speyside Glenlossie-Glenlivet 10y – 60,6% 0,1875 l Aroma: Dieter: „Kaffee!“, frisch gemähtes Gras, Pfeffer, etwas Salz (fehlt nur noch `n Ei ), mit Wasser deutlich runder, eine Zitrusnote kommt raus, mediterane Kräuter (Thymian), Pfefferminz. Geschmack: die Grasnoten bleiben, Lotti: „Leck mich am Arsch, was zieht der durch!“, Grobi: „Boah, der burnt aber!“, mit Wasser wird er klebrig süß mit einer pfeffrigen Schärfe auf der Zunge. Abgang: Warm, zubeißend und kräftig. 10 Jahre alt, und so benimmt er sich auch! Wasser bekommt ihm gut und macht ihn runder. Trotz der Faßstärken haben sich immer mal wieder einige viel zu viel ins Glas eingeschenkt. Dies lag wohl an der berühmten „Männeröffnung“ bei der ein oder anderen Abfüllung. Darauf Stefan: „Es gibt so manche Flaschenöffnung, die zur Vorsicht mahnt.“ Werner: „Kann ich bestätigen. Habe so manche Öffnung gesehen, bei der war ich extrem vorsichtig!“ 22.26 Uhr: Lotti rülpst….diesmal extrem lange…. Respekt! Nun kam die Letzte aus Grobis‘ Reihe: Cadenhead’s Speyside Strathisla 17y – 60,5% 0,35 l Aroma: vergorene Früchte, Gerstemalz, Stefan: „Der sagt uns: Hier bin ich und ich meine es ernst!“, Vanille gewinnt später die Überhand. Geschmack: Süß und adstringierend, schön komplex, fruchtig, leicht aber intensiv. Abgang: lang und wärmend, erneut Früchte. Dieter: „Männerwhisky!“ Uns somit ein gelungener Abschluss für dieses niveauvolle Tasting! Endlich war Zeit für Käseplatte, Bündnerfleisch und Zigarre… An Einzelheiten kann ich mich leider nicht mehr erinnern…. 07.2014 Faßtasting im Warehouse Tasting am 11.07.2014 Faßtasting im Warehouse ==================================== Faßtasting Am 11.07.2014 trafen wir uns bei Uwe in Koblenz, um an einem von ihm organisierten Fasswhisky-Tasting teilzunehmen. Weil Uwe einen New Make für ein kleines 2L-Holzfass suchte, hat er über’s Internet die folgende Adresse direkt vor der Haustüre gefunden: Eifel Destillate Stephan Mohr Emser Str. 119 56076 Koblenz Tel 0049 261 14626 e-mail: [email protected] Ein Glücksfall, wie sich herausstellte. Der Stephan Mohr stellte sich als überaus redseliger „Self-Made-Masterblender“ heraus. Überzeugt von seiner durchaus vorhandenen Erfahrung (u.a. auch zwei Jahre Schottland), brachte er uns seine Whisky-Philosophie etwas näher. Die Koblenzer Whiskygilde war recht Zahlreich vertreten (Grobi, Uwe, Peter, Dave, Thiemo, Günni und Zippo). Aus unserem Bonner Club waren außer mir noch Marco, Lotti und Boris zugegen. Stefan musste leider kurzfristig absagen. Schade, denn er hat doch einiges verpasst! In seiner – zugegeben – nicht gerade romantische Lagerhalle, welche in erster Linie dem Weinhandel dient, führte uns der Besitzer in die hintere Fasslagerecke. Dort hatte er bereits eine Vielzahl von Rohdestillaten zur „Vernosung“ aufgestellt. Durchaus interessante Unterschiede waren bereits in diesem frühen Zustand zwischen diversen Gersten- und Weizenarten zu erkennen. Da waren spannende Sachen wie Emmer-Malz, Dinkel, RoggenRohfrucht und Roggenmalz dabei waren. Leider habe ich überhaupt keine Aufzeichnungen dieses Events, denn die Vielzahl an Eindrücken gingen viel zu rasch an einem vorüber. Ich erinnere mich noch, dass ein Gerstendestillat exakt den Geruch einer Schottischen Brennerei wieder gab. Seit der letzten Schottlandtour ist dieser typische „Stallgeruch“ nicht mehr aus meinem Kopf zu kriegen. Die Rohdestillate ließen bereits erkennen, dass es sich um durchaus gute bis sehr gute Qualität handelt. Stephan Mohr erhält die Stöffchen von vier Brennereien und verfüllt sie in diverse Fässer bei 60% Alkohol. Eine New-Make-Gegenprobe aus „unserer Lieblingsdestillerie“ Glenglassaugh (getorft und ungetorft) ergab jedoch schon einen kleinen Qualitätsunterschied in der Nase. Die Glenglassaughs‘ wirkten in meiner Nase jedenfalls reifer und weicher (sofern man bei Rohdestillaten überhaupt davon sprechen kann). Er experimentiert entgegen dem Schottischen Gesetz auch mit anderen Hölzern als der Eiche, so z.B. Maulbeerbaum oder Kirsche. Und er ist sowohl in Sachen „Scotch“ als auch „Rye“ unterwegs. Wir fanden durchaus leckere Fassinhalte unter den diversen Fassfüllungen aus Weizen, Gerstemalz, Dinkel, Roggen- und Emmer-Malz, zum Teil auch vermischt. Und die oftmals von Deutschen Whiskys bekannte „Obstlernote“ fehlte komplett. Dies liegt wohl daran, dass der Besitzer sich seine Destillate ausschließlich von Getreidebrennereien kommen lässt. Vieles schmeckte also tatsächlich nach Whisky! Ich habe mir z.B. notiert: Fass No. 60 enthält einen leckeren 5jährigen Rye Fass No. 120 enthält einen getorften Whisky (allerdings erst ein halbes Jahr alt) (Dies sind aber auch meine einzigen Notizen…) Im September/Oktober sollen jeweils ein 5jähriger Rye und Malt (0,5 Liter) als auch jeweils eine 200ml – Abfüllung Rye und Malt aus den Maulbeerfässern abgefüllt werden. Firmiert wird unter dem Label „Eifel-Whisky“. Und obwohl der Inhaber eigentlich nur an den ausgesuchten Fachhandel liefert, wollte er für uns eine Ausnahme machen. Für jeweils eine Flasche habe ich mich schon bei Uwe angemeldet. Außerdem: @Uwe: bitte eine Flasche aus dem Faß-No. 120 reservieren. Denn es ist kaum zu glauben, aber diese Abfüllung zeigte bereits nach einem halben Jahr im Faß sein ausgesprochen großes Potential. Überhaupt war dies unsere Erkenntnis des Abends. Unglaublich, welchen Einfluss die Fässer bereits nach kurzer Zeit auf den New Make haben. Dementsprechend resümierte auch Stephan Mohr, dass wir den ganzen Quatsch mit Beule in der Brennblase und ähnlichen Märchen vergessen können. Einzig und allein entscheidend für den Geschmack des späteren Whiskys ist die Qualität des Grunddestillates und die Qualität des Fasses. Und damit haben einige Destillerien in Schottland so ihre Schwierigkeiten, besonders bei zweit- und drittBefüllungen. Ich neige dazu, ihm zu glauben. Der Enthusiasmus und Redeschwall des Inhabers machte aus dem durchaus langen Abend (18.00 – 21.30 Uhr) eine Hast von Fass zu Fass. Ich weiß nicht mehr, wie viele Fässer wir verkosten durften, es waren aber einige. Zum Schluss hieß es. „so, jetzt noch zwei, dann sind wir durch!“ – Aus den zwei wurden jedoch unversehens vier. Keine Ahnung wie viele Fässer er zwischendurch eingeschoben hatte. Jedenfalls verdrehte seine ebenfalls anwesende Frau bereits die Augen. Auf meine Frage, ob sie denn auch etwas von unserem mitgebrachten Lotti-Brot wolle, antwortete sie mir spät am Abend: „Nee, ich will Fleisch!“ Vorsichtshalber habe ich darauf mal nix geantwortet und mich auf leisen Sohlen verdrückt…. Eine weitere tolle Info war, dass alle halbe Jahre eine Fasslieferung in Koblenz ankommt und es durchaus üblich ist, dass einige Fässer nicht mehr verwendungsfähig sind. Diese Fässer versucht Stephan Mohr für wenig Geld (50 Euro) an Abnehmer loszuwerden. Ich suche schon lange eines für meine Terrasse. Von daher habe ich mich auch hierzu angemeldet. Wir waren jedoch nicht nur zum Spaß da! Schließlich galt es, unsere Kondition weiter zu trainieren. Und so trafen wir uns anschließend noch in Uwes Garten zu einem netten Beisammensein. Chris hatte was Chinesisches für uns vorbereitet und mein „Rheinischer Nudelsalat“ passte natürlich hervorragend dazu. Auf dem Tisch fanden sich rasch noch 10 bis 15 weitere Pullen wieder (jeder hatte was Offenes mitgebracht), so dass wir weiterhin unsere Whiskykenntnisse vertiefen konnten. Eine leckere Zigarre durfte zum Schluss natürlich auch nicht fehlen. Gegen 0:30 Uhr ging es dann für Boris, Lotti und mich langsam zum Bahnhof und auf die Heimreise. Gut, dass wir noch was zu trinken übrig hatten…. Mein Dank an Uwe. Da hast Du wirklich etwas Besonderes aufgetan und ich habe den Abend sehr genossen. Auch die „gelieferte“ Zigarre war ein Genuss, dem wird Lotti sicher beipflichten. Auf zum nächsten Tasting: 1. August – Rumtasting bei Boris!!! 08.2014 Rumtasting 4 Tasting am 01.08.2014 Rumtasting 4 =========================== Rumtasting am 01.08.2014 Teilnehmer: Chris & Uwe, Reiner, Grobi, Boris, Andreas, Peter O., Martin, Lotti, Dieter, Peter L., Patrick, Werner Eine sehr rege Teilnahme! Und der Wettergott hatte es ebenfalls gut mit uns gemeint. Wir stellten gleich beide Tische bei Boris auf die Terrasse, damit wir ausreichend Platz fanden. Lotti’s Bäcker hatte frecher Weise Betriebsferien und wir mussten mit „Ersatzbrot“ auskommen. Dies machte Boris durch ein leckeres karibisches Menü aber locker wieder wett. Dazu später mehr. Für ein leckeres Bierchen vorneweg – gegen den Durst – und einen kleiner Spaziergang durch den Kräutergarten war noch Zeit, bis alle angekommen waren. Immer wieder faszinierend, was Pflanzen so alles können. Dieses „Garnelenkraut“ - tut mir Leid, den wissenschaftlichen Namen kenne ich nicht - ist für mich einfach unfassbar: eine Pflanze, die nach Fisch riecht und schmeckt! Alsbald hatten wir die wichtigsten „Rülpser“ an Bord und es konnte losgehen . Und als hätten wir nicht während des Faßtastings in Koblenz schon genug New Make geschnuppert, kam Dieter auch noch mit ganz frischem Rum ohne Fassfinish an. Na gut, Dieter war in Koblenz nicht dabei. Jedenfalls hat er Freunde in Guadeloupe, die in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder etwas rüber wachsen lassen. So zum Einstieg, sicher eine interessante Sache: Damoiseau 50% Rhum Blanc Guadeloupe Aroma: typisch metallisch, Peter: „pflaumisch!“, dem New Make von Eifel-Whisky ganz ähnlich. Geschmack: der metallische Eindruck bleibt, aber durchaus weich und trinkbar. Abgang: recht kurz. Peter L. hatte uns folgende Abfüllung mitgebracht: Havanna Club 45% Seleción de Maestros Aroma: dezent Orange, Karamell und Holz, Schokoladennoten, Chris: “wie Hustensaft“. Der Ansicht von Chris konnten durchaus einige folgen. Geschmack: recht kräftig für kubanischen Rum, nicht zu süß, eher trocken und weich Abgang: schöner weicher Abgang, bleibt lange im Geschmack. Weiter ging’s mit einer Range von Plantation. Von Peter O. stammte der Plantation Trinidad 1999 – 42% Sherry & Cognac finish Cask no. 1/2 – bottle 179/450 Aroma: Honig, Vanille, Werner: ”total lecker!”, dezent Minze Geschmack: buttrig und erstaunlich weich, dass was wir gerne als “fett” bezeichnen, die Minze tritt deutlicher in den Vordergrund, Boris: „echter tongue-fuck!“ Aroma: hinten raus kommen Holznoten, aber durchaus angenehm, deutlich Minze und Kräuter. Viele der Anwesenden hielten diesen Rum für einen Knaller. Mir persönlich war im Geschmack und Abgang die Minze zu kräftig, so dass diese Abfüllung etwas eindimensional erschien. Ich hatte ebenfalls einen Plantation mitgebracht; Plantation Guadeloupe 1998 – 42% Cask no. 2/5 - bottle no. 101/450 Aroma: Zuckersüße, Marzipan, Rosinen, wirkt recht frisch, Zuckerglasur Geschmack: zuckrig und süß, Andreas: „schmeckt so, wie eine Rose riecht!“, gehaltvoll jedoch nicht allzu reif. Abgang: relativ kurz, weich mit leichten Bitternoten, Tannin – trocken – ledrig. Ein überzeugender Zuckerrohrsaft-Rum. Überhaupt haben uns die Plantation-Abfüllungen bislang nie enttäuscht. Die Jungs dieser französischen Abfüller scheinen jedes Mal etwas Besonderes für ihre Abfüllungen einzukaufen… Boris kredenzte uns zwischen den leckeren Tröpfchen insgesamt fünf (!) Gänge eines karibischen Menüs. Die Leckereien wurden alle frisch und während des Tastings zubereitet, dekoriert und aufgetischt. Für mich als Laie schier unbegreiflich, wie er immer die Ruhe bewahrt und auch noch Zeit für den Rum fand. Wenn ich zu Hause mal zur Pfanne greife, bin ich stundenlang beschäftigt und habe keinen Blick mehr für irgendetwas anderes! Okay, jeder hat so sein Talent; meines ist halt trinken … Das Menü setzte sich wie folgt zusammen: Ceviche vom Steinbeißer Wildgarnelen mit Mango & Avokado Im Bananenblatt gedämpfter Fisch mit Papaya, Kokosmilch und Limetten Schweinerippchen mit Tomatillos, Jalapenos und süßen Kartoffeln Jamaican Jerk Chicken vom Grill mit Habanieros nach Art des Hauses Für schlappe 25 Euro haben wir uns alle eingekauft. Es hat sich gelohnt! Aber zurück zum eigentlichen Tasting. Von Dieter lernten wir, dass auch die Schluchtenfurzer aus der Schweiz ihren Rum haben, denn die Abfüller von Secred Treasures (auch im Whiskygeschäft unterwegs) kommen von dort. Secred Treasures Old Guadeloupe Rum – 42% 1992 – 08/2013 Gardel Distillery Cask 4/8/121, bottle no. 888/1401 Aroma: würzig und trocken, harzig – Kiefernadeln, etwas blumig, angenehm Geschmack: stark adstringierend, trockenes Faßholz, verliert doch sehr im Geschmack gegenüber der feinen Nase Abgang: Bitternis, bleibt lange auf der Zunge Dies war jetzt schon der dritte Rum aus Guadeloupe (wenn man das andere Mitbringsel von Dieter mit rechnet) und alle waren höchst unterschiedlich. Dieser hier mit dem Umweg über die Schweiz ist Geschmackssache. Patrick findet ihn toll! Der dritte Plantation in unserer Reihe kam von Chris: Plantation Extra Old (zum 20. Jubiläum) Barbados Rum – 40% Zuerst in Bourbonfässern, dann in kleinen französischen Eichenfässern (Cognac) innerhalb eines Chateau in Frankreich gefinished. Aroma: Met! Sahnebonbons („Sahne-Muh-Muhs…“), brauner Karamellzucker, weich und buttrig, Banane, Kokosnuss Geschmack: fett Kokosnuss, weich ohne Ende, schön ölig Abgang: süß, die Kokosnuss bleibt deutlich, Dieter: „ein Unterrockstürmer!... Damit kriegst Du jede RUM!“ Auch dieser Plantation ein echter Genuss. Viele hielten ihn für den Gewinner des Abends. Mir stand die Kokosnuss zu sehr im Vordergrund. Aber wer Kokosnuss mag, dem gefällt er sicher! Die nächste Abfüllung kredenzte uns Martin: Botucal Reserva Exclusiva – 40% (ehemals Diplomatico 12y ? – Die Flasche gleicht sich jedenfalls…) Aroma: Malaga-Eis, Himbeerkaugummi („Huba-Buba“), Honigprinten, Himbeersirup Geschmack: Peter O.: “der schmeckt auch wie Huba-Buba!”, klebrig süß, Softkeks orange Abgang: Andreas: „Zartbitterschokolade!“, kurz, nichts stört – kein Holz, lecker! Lotti: „So finde ich Rum geil!“ Patrick hatte uns einen weiteren Botucal mitgebracht: Botucal Venezuela – 43% 2000 – single vintage Rum finished in sherry casks Aroma: wirkt ausgewogen, Orange, Sherrynoten Geschmack: reifes Holz (europäische Eiche), wirkt filigran, die Orangennote bleibt, Peter O.: „Ein bisschen Grand Manier!“ Abgang: Die Sherrynoten treten jetzt im Abgang in den Vordergrund, bleibt lange und warm, Schokolade zum Schluss. Auch ein Leckerchen! Weiter ging’s mit einer Abfüllung von Reiner: Pichincha 1996 – 2011 – 15y – 40% Palo Cortado - Ecuador Finest Special Cask Aroma: wirkt modrig, torfig, Peter O.: „Der riecht, als ob ich in Hundescheiße getreten hätte.“ Darauf Grobi: „Du musst oben am Glas riechen!“ 21:39 Uhr: Lotti rülpst! Geschmack: etwas dünn, zu filigran nach den beiden Botucal Abgang: Geschmack hält lange an, wirkt etwas blumig. Den hätten wir etwas weiter nach vorne einreihen sollen. So hatte er keine Chance gegen die bisherigen fetten Eindrücke. Uwe wollte uns nach dem Reinfall von Peter O. aus dem Vorjahr, doch tatsächlich mal eine „gute Pussy“ probieren lassen: Pusser’s Navy Rum Nelson’s blood – 15y – 40% Blend aus Trinidad Besonders: ein größerer Anteil des Rums stammt aus einer hölzernen Pot Still aus Guyana. Nelson’s blood, weil Admiral Nelson’s Leiche soll über viele tausend Seemeilen in einem Rumfass konserviert nach England zurück gebracht worden sein. Aroma: „Es stimmt! Da war wirklich `ne Leiche drin!“ Etwas pfeffrig, salzig. Geschmack: sehr weich und ölig, deutliche Holznoten Abgang: bleibt lange, angenehm feuchtwarme Holzaromen. Ja, ja… Holzaromen….angenehm….feuchtwarm…. da gibt’s auch andere Gebiete, die so etwas bieten können. Aber wo ist der Geschmack? Auch diese Pussy überzeugt wenig, auch wenn sie deutlich besser war als die im Vorjahr! Von Andreas kam der… Centenario 20y – 40% Costa Rica Fundacion (Solera System) Selectión Premium Aroma: Apfelkuchen, Buttertoffee Geschmack: wirklich tolle Rumaromen, fruchtig, das Buttertoffee bleibt, dazu Trockenfrüchte. Abgang: sehr schön lang, der Geschmack bleibt. Eine schön komplexe Abfüllung. Da lässt sich viel entdecken. Dies war mein Gewinner des Abends und ich werde mir sicher eine Flasche zulegen. Zu guter Letzt hatte Grobi noch was beigesteuert: Rum Malecon Reserva Imperial 21y – 40% Panama Aroma: Orange, Patrick: „Ich würde gerne Ananas riechen, riech ich aber nicht!“, weißer Pfeffer Geschmack: ausgewogen und komplex, kann sich auch so spät noch gut behaupten, hat aber keine herausragenden Geschmacksrichtungen, ist halt lecker… Abgang: mittellang und angenehm weich, leichte Bitternis, und Schokolade hinten raus. So spät am Abend (und nach so vielen tollen Genüssen – sowohl flüssig als auch fest) war es doch schon recht schwer, sinnvolle Kommentare aus der Runde zu erhaschen. Manchem stockte halt schon die Zunge! Skandal! Jetzt fällt mir auch auf, dass von Boris keine Abfüllung dabei war. Naja, wäre vielleicht dann auch „Perlen vor die Säue“ gewesen, oder? Zumindest nach den 13 (!) Abfüllungen zuvor. Außerdem hat er sich mit dem tollen Menü sowieso freigekauft. Oder kommen vielleicht zwei Pullen beim nächsten Whiskytasting??? Jedenfalls war’s jetzt Zeit für eine leckere Cohiba Siglo II um dann anschließend mit der Rückwärtsverkostung zu beginnen!!! Mit dem Sommer war es übrigens nach dieser Nacht auch vorbei. Aber wie sagt man so schön: „April, April, der macht was er will!“..... Jetzt ändert der sogar schon seinen Namen! 10.2014 Schottlandreise Schottlandreise vom 03.10.2014 – 11.10.2014 ================================ Schottlandreise 2014 Tastingnotizen 03.10.2014 – 11.10.2014 Teilnehmer Whisky-Club Bonn: Uwe, Stefan, Marco, Lotti, Werner Glen Scotia 16y – 46% (Bus-Verkostung) Aroma: schöne weiche Nase, Bourbonvanille, Apfel, Gewürze (Richtung Bratapfel, Nelke) Geschmack: bleibt im Mund schön weich, trotzdem hat er Kraft, die Vanille verbunden mit dem würzigen Aromen bleibt, etwas salzig hinten raus Abgang: angenehm lang und warm, der Geschmack hält sich auch im Nachklang lange, angenehm leichte Salzigkeit Note 7 Auchentoshan – 40% American Oak (Club-Verkostung) Aroma: das Bourbonfass ist deutlich spürbar, grüne Grasnoten, leicht Zitrus, machte einen frischen Eindruck Geschmack: die Vanille bleibt, leichter Eindruck von Heidekraut, ein unspektakulärer gefälliger Whisky Abgang: recht süß im Abgang, bleibt lange Note 6 – ein „Frauenwhisky“ Glenfarclas 12y – 43% (Club- Verkostung) Aroma: schöne weiche Sherry-Nase, dezent Orangenschale Geschmack: süß und trocken, Sherry ist durchgängig da, würzig – interessant und lecker – etwas Holz hinten raus. Abgang: warm und süß, nichts stört, angenehme Trockenheit Note 7 (-8) – vielleicht etwas eindimensional aber sehr lecker. Es ist doch überraschend, was alles in einer solchen Standardabfüllung stecken kann. Den habe ich seit Jahren unberührt im Keller stehen. Preislich ein Schnapp – den hätte ich schon viel früher mal probieren sollen. Fazit: Palette kaufen! Dun Bheagan Glenallachie 11y – 43% Cask 100957/959 – 1.020 bottles (Bus-Verkostung) Aroma: deutlich Bourbonfass-Vanille, grüne Früchte – im Vordergrund Birne, vielleicht etwas Apfel, leichte Zitrusnoten, wird nach einer Weile süßer, Richtung Apfelkuchen Geschmack: bestätigt die leckere Nase, hat Kraft und wirkt etwas pfeffrig, Bourbon und grüne Früchte bleiben im Vordergrund Abgang: etwas flach, der Geschmack bleibt jedoch lange Note 7 (-8) – ein schöner Whisky! The Arran – 50% The Port Cask Finish (Club-Verkostung) Aroma: vordergründig holzige Noten, Nuancen von Nuss, leicht Orange, etwas „Werthers Echte“ (karamellig, sahnig) Geschmack: deutlich Holz – modrig und feucht, der Portwood bleibt dezent im Hintergrund Abgang: Holzaromen bleiben auch im Nachgeschmack, Portwood??? Note 6 Bruichladdich – 43% Waves (Club-Verkostung) Aroma: schöne weiche Rauchnoten, Torf vermischt mit leichter Süße Geschmack: angenehm torfig, kräftig und wenig süß, trotzdem wirkt er weich Abgang: etwas scharf und torfig Note 6 Cadenheads Authentic Collection Benrinnes 18y – 55,9% 09/1988 – 2006 – Bourbon hogshead (Club-Verkostung, „fast dreifach destilliert“) Aroma: Getreide, malzig, Stroh, süß, mit viel Wohlwollen auch Toffee und Nougat Geschmack: die Süße und das Getreide bleibt, mit Wasser wird er trockener aber noch süßer Abgang: hinten raus spürt man Vanille, bleibt süß Note 5 – 6 (einen besseren 18jährigen Benrinnes bekamen wir viel später auf der Tour in Glasgow noch zum Verkosten…) Connoisseurs Choice Gordon McPhail Blair Athol – 46% 1997 – 2012 Refill Sherry hogshead (Bus-Verkostung) Aroma: frische, fruchtige Nase, Zitrusnoten Geschmack: Süß und kräftig Abgang: sehr langer Nachklang, etwas Schokolade Note 6 – 7 -> Die Connoisseurs Choice Abfüllungen fand ich schon immer recht schwierig. Da muss man lange suchen, um einen Knaller zu entdecken. Blair Athol ist aus meiner Sicht eine tolle Destille, diese Abfüllung wird dem jedoch nicht gerecht. Springbank 15y – 46% (die neue Abfüllung) (Club-Verkostung) Aroma: süßer, schwerer Eindruck, Apfelkompott mit Zimt, Ingwer, schwach torfig, leichte Sherrysüße Geschmack: fett und ölig, die Sherrysüße und –trockenheit ist im Vordergrund Abgang: lang, warm und salzig Note 7 -> Springbank weckt Erinnerungen an die letzte Tour in Campbeltown. Was für eine Distillery! Edradour – 46% Sauternes Cask matured 12/2003 – 02/2013 Batch No. 3 (Bus-Verkostung -> Whisky aus 25 vermählten Fässern, Sauternes = süßer französischer Dessertwein, kein Finishing) Aroma: war ja zu erwarten…., dass typische Gummi-Aroma des Edradours – ob die Gummifässer benutzen? , aber überraschender Weise bleibt dieser vordergründige Eindruck nach etwas längerer Zeit im Glas recht dezent und eine schöne SauternesNote tritt in den Vordergrund Geschmack: süß und fruchtig, ölig, weich, gelbe Früchte (Mirabelle) Abgang: schön lang, bleibt süß, wird besser je länger der Stoff im Glas verweilt. Note 7 – mit Sicherheit der beste Edradour, den ich je verkosten durfte. So gut, dass ich ihn auf der Heimfahrt von Glasgow nach Newcastle noch einmal probierte….er blieb auch dann noch gut… Glen Grant 16y – 43% (Club-Verkostung) Aroma: Zitrus, Vanille, Heidekraut Geschmack: Süß, nussig, weich…… easy drinking! Abgang: mittellang und süß, Honig Note 6 (-7) – wirkt insgesamt etwas flach Dalwhinnie 2013 – 48% For friends of Classic Malts only (dreifach gereift – matured in three different casks) (Bus-Verkostung) Aroma: tolle Sherry-Bourbon-Kombination, intensiv, Pflaume, Vanille, später sogar milder Rauch Geschmack: das Oloroso-Sherry-Holzfass ist deutlich spürbar, wunderbar weich, Zwetschge, Trockenfrüchte, Rosinen, süß und komplex Abgang: lang und warm Eine tolle Harmonie, alles wunderbar verwoben – aus meiner Sicht der überraschende Knaller der Tour – Note 8 (-9) Friends of Calassic Malt können diese Abfüllung mittlerweile für 95 Euro erwerben, bei Alexander & James in Bruchhausen. Highland Park – 40% 1994 – 2010 (Club-Verkostung) Aroma: deutliche Sherrynoten, einen Hauch von Rauch, fruchtig, schwarze Beeren, reife Feige Geschmack: recht süß und fruchtig, dezent Tannine, Holz im Hintergrund und Rauch, dezent Sherry Abgang: könnte etwas länger sein…, leichte Bitternis, wirkt trocken Note 7 Bowmore 15y – 43% Darkest (Club-Verkostung) Aroma: deutlich Rauch und schön eingebundener Sherry Geschmack: Explodiert im Mund, sehr schöner Sherry, einen Tick Veilchen, deutlich rauchig, dunkle Schokolade, leichte Schärfe, dann Tannine Abgang: hat leichten Biss, etwas scharf auf der Zunge, lang und warm Note 7 (-8) Tomatin 15y- 43% (Bus-Verkostung) Aroma: süß und fruchtig, Vanille (bourbonlastig), Ziturs Geschmack: Bourbon im Vordergrund, Orangenschale, vielleicht etwas Schokolade, wenig Holz Abgang: recht lang, der Geschmack bleibt lange, dezent Eichenholz Note 6 -7 Signatory vintage Cask Strenght Collection Glen Ord 1997 – 60,8% 30.04.97 – 22.11.13 Cask no. 800093 – bottle 92 of 267 (Bus-Verkostung) Aroma: eine tolle weiche Nase (für diese Alkoholstärke!), weiche Vanille, Mon-Cherrie, Biskuit Tortenboden, mit Wasser Zitrusnoten (-kuchen) Geschmack: Kuchenaromen setzen sich fort, Vanille, süß und dann…. Abgang: Scharf! (Chilischärfe) auf der Zunge, da macht sich der Alkoholgehalt dann doch bemerkbar, lang anhaltend. Note 7-8 Càrn Mòr strictly limited Auchroisk 15y – 46% 1997 – 2013 5.660 bottles out of 8 casks Sherry finished (Bus-Verkostung) Aroma: Sehr schöne Bourbon-Schoko-Mischung, Amerikaner! (Zitrus-Zuckerguss), dazu Kräuteraromen, der Sherry rundet alles sehr schön ab Geschmack: sehr süß, Zucker und Honig, der Sherry kommt etwas stärker durch Abgang: mittellang, etwas trocken Note 7 Talisker 45,8% Port Ruighe Finished in Port Casks (Bus-Verkostung) Aroma: die Portweinnoten sind da, der inseltypische Rauch ist schön eingebunden, relativ süß Geschmack: Rauch und Portwein setzen sich fort, eingelegte Früchte Abgang: wirkt relativ mild, warm und lang, anhaltender Abgang Note 7-8 -> ein sehr gelungener Talisker, wie ich finde. Habe mir gleich im Anschluss zwei Abfüllungen hiervon gesichert Talisker 45,8% Dark Storm Matured in charred casks (ausgekohlte Fässer) Bevor wir diese Abfüllung während der Busfahrt verkosteten, ließen wir zuvor den TourGuide der Talisker-Brennerei ein Dram verkosten. Wie er uns erzählte, gehen die Whiskys zur Abfüllung in Fässern nach Glasgow und die Mitarbeiter bekommen die Abfüllung danach nicht immer zu sehen. Dementsprechend hatte er den Dark Storm noch nie verkostet dürfen und er freute sich sehr über diese unerwartete Überraschung. Im Gegenzug kredenzte er uns einige Pinnchen der Friends of Classic Malts – Abfüllung. Diese konnte jedoch leider nicht mit dem Pendant von Dalwhinnie mithalten. (Bus-Verkostung) Aroma: Im Torf eingebettete Orangenschale, fruchtig, rauchig Geschmack: wirkt fett und kräftig, Torf, vielleicht ein wenig zweidimensional (Torf und Orange), wirkt sehr süß und malzig Abgang: bleibt und bleibt und bleibt… ein Talisker eben…, ungewöhnlich sind die Fruchtaromen und die Süße Note 7 Bowmore 40% Black Rock (großer Anteil Sherry-Fässer) (Bus-Verkostung) Aroma: vordergründig Sherry, würzig (Kräuterbonbon), dezent Veilchen, vom Rauch umwoben Geschmack: der Sherry bleibt die ganze Zeit präsent, wird trocken, der Rauch bleibt dezent Abgang: mittellang, süß, trocken, torfig Note 6-7 Glen Deveron 20y – 40% Royal Burgh collection (aus der Macduff-Brennerei) (Bus-Verkostung) Aroma: Karamell- und Vanillenoten, Orange, recht fruchtig Geschmack: Toffee und Karamell, erst mild, wird dann kräftiger, bleibt jedoch fruchtig, kaum Holz Abgang: überraschend lang! Leichte Bitterkeit, aber nicht unangenehm. Note 7 „Glen Marx“ – ca. 60% 4 Monate im 2l-Fass => der seltenste „Whisky“ der Welt!!! (Bus-Verkostung) Aroma: frisches Eichenholz, eher unangenehm, Pappkarton Geschmack: Metallische Noten des New Spirit sind bereits viel dezenter, wirkt auch schon milder als ein New Make, hat eine gewisse Süße, wirkt trocken, mit Wasser wird er unangenehm Abgang: etwas Scharf, lang und wärmend Tja, lieber Uwe. Es ist ja lange noch kein Whisky… zwei Jahre und acht Monate fehlen im noch. Das kann man im 2l-Fass jedoch vergessen. Interessant ist Dein Versuch auf alle Fälle und Marco und ich vergeben immerhin die Note 2 Abrachan 42% Triple matured for Lidl Im Bourbonfass, Oloroso-Sherry und Tawny-Port-Fass gereift. (Bus-Verkostung) Aroma: süß-fruchtig, Sherry im Vordergrund, dunkle Schokolade, dunkle Früchte, Orange und Aprikose Geschmack: Bourbon und Sherry sind deutlich im Vordergrund, wirkt jedoch dünn obwohl er einen öligen Charakter hat, wirkt etwas „künstlich komponiert“, süß Abgang: mittellang, etwas seifig und spitz, Holz zum Schluss. Unser alljährlicher Discounter-Versuch….hat schließlich schon Tradition (zwei Mal ). Bei der ersten Schottland-Tour hatten wir von Aldi einen 30jährigen Blend of Malts. Der konnte sich durchaus sehen lassen. Die 42% Alkoholgehalt hier sind recht ungewöhnlich. Ich kenne diesen Wert bislang nur von Old Fettercairn und die machen gute Whiskys! Diese Abfüllung hier haben einige jedoch schon frei übersetzt mit „Erbrechen“. Naja, ganz so schlimm war es nicht. Kein schlechter Malt, aber auch nicht wirklich gut. Note 6 Redbreast 12y – 57,7% Cask strength (Club-Verkostung) Aroma: Kokosnuss, Maracuja, Orangenmarmelade, Holz Geschmack: anfangs fruchtig, dann schnell sehr trocken, die Kokosnuss bleibt Abgang: warm, lang – mit einer gewissen Bitternis und Holz Insgesamt enttäuschend, wohl auch weil man von den anderen guten Redbreasts Rückschlüsse auf eine Faßstärke schließt, welche diese nicht erfüllen kann. Aber was soll auch eine Irische Abfüllung auf unserer Schottlandtour?!?!?!? Note 6 – 7 Clencoe 8y – 58% Blended Malt Ben Nevis und zwei weitere unbenannte Malts (Bus-Verkostung) Aroma: schwer und ölig, malzig, kalte Kaminfeuerasche, mit Wasser süß und Karamell. Geschmack: schokoladig süß, Richtung Nougat, sehr kräftig, mit Wasser weicher, Sherryund Bourbonnoten halten sich die Waage Abgang: (mit Wasser) lang, mild und warm Note 7 Ein sehr guter Blend, den es bei uns wohl nicht in dieser Form (58%ig) zu kaufen gibt. Inchmurrin 15y – 46% Unpeated Matured in premium quality Bourbon casks (aus der Loch Lomond distillery) (Bus-Verkostung) Aroma: Vanille und Bourbonscotch, süße Zitrone Geschmack: die Vanille bleibt im Vordergrund, Biskuit auf der Zunge, wirkt süß und dann recht trocken Abgang: mittellang, trocken und bitter Note 6 In Glasgow besuchten wir den berühmten Pub „The Pot Still“ in der Argyle Street mit einer Riesenauswahl an Whiskysorten. Wir haben einige probiert, von denen ich bei zweien Notizen gemacht habe: A.D. Rattray Stronachie 18y – 46% Aus der Benrinnes distillery (Club-Verkostung) Aroma: ähnlich einem Caperdonich, sehr fruchtig, Beerenfrüchte und Zitrus, dabei süß mit einem Hauch von Kräutern, mit Vanille hinterlegt Geschmack: zuckersüß, fruchtig und angenehm mild, dabei mundfüllend und schön komplex, ein Hauch von Honigmelone Abgang: Vanille, mittellang und sehr rund Note (7) – 8 Den Stronachie fanden wir so gut, dass wir uns - zurück in Deutschland - jeweils ein/zwei Flaschen kauften. Den gibt’s so um die 50 Euro und er hat ein tolles Preis/Leistungsverhältnis. (Geheimtipp!) McPhails Collection Glenglassaugh 40% 1986 – 1998 (Club-Verkostung) Aroma: Viel Vanille gepaart mit malzigem braunen Zucker Geschmack: mild, weich, Honig, süß, dann leicht trocken Abgang: mittellang Note 7 Bei Glenglassaugh hat unser Club ein kleines Octave-Fässchen liegen, welches im kommenden Jahr 3 Jahre alt wird. Ich glaube, da haben wir nichts verkehrt gemacht. Die Brennerei hat bereits ein Angebot zum Rückkauf unterbreitet, welches wir jedoch ablehnten. Und als wenn ein Irischer Whisky schon nicht zur Schottlandreise passt, hatte Dave noch einen Jubiläums-Rum zur Verkostung mitgebracht…quasi zur Bewusstseinserweiterung. Wo wir schon mal dabei waren, ließen wir uns den aber auch nicht entgehen Plantation Extra Old (zum 20. Jubiläum) Barbados Rum – 40% Zuerst in Bourbonfässern, dann in kleinen französischen Eichenfässern (Cognac) innerhalb eines Chateau in Frankreich gefinished. (Bus-Verkostung) Aroma: Met! Sahnebonbons („Sahne-Muh-Muhs…“), brauner Karamellzucker, weich und buttrig, Banane, Kokosnuss Geschmack: fett Kokosnuss, weich ohne Ende, schön ölig Abgang: süß, die Kokosnuss bleibt deutlich im Vordergrund. Ein flüssiges Bounty! Note ? (Wir haben keine vergeben – ist schließlich kein Whisky. Sicher ein toller Rum für Leute, die Kokosnuss mögen.) Balvenie 12y – 40% Tripple Cask Oloroso- / 1st fill Bourbon- / traditional cask (???) (Bus-Verkostung) Aroma: Vanille und Honig, der Sherry ist schön eingebunden, Zimt Geschmack: Honigsüße, weiche Vanille, ölig, ein Hauch von getrockneten Früchten Abgang: mittellang Note 7 Zum Zeitpunkt dieser Verkostung besuchten wir gerade die Annandale Distillery, welche noch nicht produzierte. Wie zwischenzeitlich aus den Gazetten zu erfahren war, fand die erste Faßfüllung dieses Lowland Whiskys im November 2014 statt. Wenn wir alle gesund bleiben, könnten wir in 10 Jahren vielleicht den ersten „vernünftigen“ Whisky von dort probieren. Jedenfalls waren wir von der ersten Stunde an mit dabei! Laphroaig PX Cask – 48% Tripple matured – third maturation in Pedro Ximénez Sherry Casks (Ex-Bourbon- / Quarter- / Pedro Ximénez-casks) (Bus-Verkostung) Aroma: Tolle Torfnoten verbunden mit Sherrysüße und hintergründigen Vanillearomen, diese werden stärker und verbinden sich mit floralen Eindrücken, der Rauch lässt schnell nach, dann kommt etwas Leder Geschmack: Im Geschmack ist der Torf dann wieder stärker präsent, die 48% Alkohol bitzeln ein wenig auf der Zunge, Vanille und Sherry bestätigen sich, wird hinten raus trocken Abgang: der Rauch hält lange vor, auch die Wärme….ein wirklich schöner Whisky Note 7 (-8) Signatory Un-chillfiltered collection Ben Nevis 1991 – 22y – 46% 16.08.91 – 17.12.13 Cask no. 2907 – bottle 100/829 Sherry but (Bus-Verkostung) Aroma: deutlich Eichenholz, Marzipan, kräftige Sherrynote, süße Mango, Ananas, Grapefruit, ein Wechselspiel der Fruchtaromen….Trockenfrüchte Geschmack: Obstkompott, der Sherry hält sich eher dezent im Hintergrund, auch die Fruchtaromen….dafür regieren die Fruchtaromen Abgang: Grapefruit im Abgang, eine weiche Trockenheit hinten raus, Eichenholz, die Tannine schön eingebunden… ein feiner Whisky, der macht Spaß – recht komplex! Note 7 – 8 Macallan 42,8% Fine Oak Whisky Maker’s Selection (Bus-Verkostung) Aroma: ja… Sherry ist drin! Etwas Vanille und eine gewisse Honigsüße Geschmack: schön rund und weich, der Honig bleibt, ein Hauch von Fruchtigkeit Abgang: im Gegensatz zum weichen Geschmack hat er doch einen kräftigen und langen Abgang Note 6-7 Jura 16y – 40% Diurachs‘ Own (Bus-Verkostung) Aroma: Ingwer, gaaaanz dezent Rauch, Sherry, Honig, Pralinen Geschmack: Im Geschmack kommt der Sherry deutlicher raus, auch Eichenholznoten, relativ süß auf der Zunge, wird später trockener mit würzigem Honig, hat eine ölige, schwere Konsistenz Abgang: dezenter Rauch und Trockenheit bleiben gepaart mit den würzigen Honignoten, mittellang Note 7 Eine überraschend gut gelungene Abfüllung der Jura Brennerei. THE END 12.2014 BenRiach Tasting am 05.12.2014 BenRiach Vertical Tasting ==================================== Tasting vom 05.12.2014 bei Boris BenRiach Vertical Tasting Unser Jahresabschluss 2014 bei Boris. Nach viel zu langer Zeit konnten wir endlich mal wieder die Gläser kreuzen Teilnehmer: Boris, Dieter, Uwe, Grobi, Lotti, Werner BenRiach war unser Thema und nach guter alter Sitte hatten einige genug zu Mampfen mitgebracht, so dass wir nach unserem Tasting auch kulinarisch nicht zu kurz kamen. Ich erinnere mich an Rehsalami, Pesto und eingelegte Tomaten, noch eine Salami, verschiedene Käse und `ne leckere Zigarre. Zu Beginn gab’s ein italienisches Bier – war gar nicht so schlecht mit 5,1% Alkohol. Und dann legten wir auch schon los. Zum Gaumen anfeuchten hatten Uwe und ich jeweils noch eine andere Abfüllung mitgebracht. Von Uwe: Tomatin Cu Bòcan 46% („Geisterhund“ - die rote Abfüllung, gibt’s auch in Blau) Sherry Cask Aroma: schön fruchtig, süß, ganz dezent Rauch und Rosinen Geschmack: Sherry, dunkle Schokolade, Rosinen und Datteln, bleibt süß mit dezenten Rauch Abgang: leichte Bitternis, jedoch nicht störend, der Geschmack bleibt lange, wärmend und mittellang. Ich habe hier die Notiz, dass die Mälzerei 1999 geschlossen wurde, verstehe jedoch den Zusammenhang nicht. Im Internet fand ich raus, das Tomatin seine Mälzerei bereits 1974 schloss und seit dem aus der Mälzerei Glen Ord versorgt wird. Die hatten wir ja auf unserer Tour gesehen… genau wie die nächste Brennerei. Oder war vielleicht BenRiach mit der Mälzerei gemeint…. naja, was soll‘s!?!? Von mir kam der zweite Gaumenschmeichler: C&S Dram Ben Nevis 49% Sherry Puncheon (600 l) – 17y Cask No. 82 03.02.97 – 17.03.2014 Aroma: Buttermilch, schwerer Honig, süß, ein Hauch von Kräutern Geschmack: fette mundfüllende Süße, Buttertoffee bleibt und wird mit etwas Wasser noch verstärkt, Sherrynoten sind da, leicht Torf Abgang: leichte Schärfe und Bitternis, mit Wasser gehen diese Eindrücke aber weg, lang und warm und zum Abschluss wieder dezent Torf. Erneut von Uwe kam der erste BenRiach. Ziemlich ungewöhnlich, mit einem 20Jährigen zu eröffnen. War im Nachhinein aber durchaus richtig. Jetzt finde ich auch die Auflösung des Rätsels mit der Mälzerei. Bei diesen Notizen steht nämlich der Hinweis „aus Zeiten der Selbstmälzung“. Ja, ja, dass italienische Bier…. BenRiach 20y – 43% (noch aus Zeiten der Selbstmälzung) Aroma: (muffig….altes Buch), ledrig (aber Leder aus einem alten Keller), macht dementsprechend einen „alten“ Eindruck. Gummibärchen, getrocknete Aprikose, leicht nussig, weißer Traubensaft. Geschmack: hat eine gute Kontinuität, angenehme ledrige Untertöne, Traube und erneut leicht nussig. Abgang: Im Nachklang deutliche Malztöne und Schokolade, warm und weich – wie ein guter Cognac – wahrscheinlich durch die Traubennoten untermalt, Holz zum Schluss – so wie es sein soll. Ein sehr schöner, charaktervoller und interessanter Whisky. Er wirkt recht komplex und die gewonnen Eindrücke wechseln ständig. Der macht richtig Spaß! Dann kam schon wieder einer von mir: BenRiach 15y – 46% Dark Rum Wood Finish Aroma: sehr schöne Süße, und obwohl relativ hell von der Farbe sind doch deutlich leckere Rumnoten spürbar. Geschmack: Dieter: „Rose!“, blumig kommt er wirklich rüber, dass Rumfinish ist dezent weiterhin zu spüren. Abgang: mittellang, am Ende etwas sauer auf der Zunge. Diese Abfüllung war geradlinig und ausgewogen lecker! Von „sauer auf der Zunge“ kann ich heute im Nachgang nichts mehr spüren, aber die Rumnoten in der Nase sind doch recht intensiv. 21.00 Uhr: Lotti rülpst! 21.06 Uhr: Lotti rülpst! Für Uwe und mich war somit der Abend vom Whisky-Einsatz her bereits gelaufen. Nun wollten wir erkunden, was die anderen so zu bieten hatten. Boris wartete mit einer besonderen Abfüllung auf: Adelphi Selection BenRiach 23y – 52,9% 1990 / 2014 Aroma: der erhöhte Alkoholgehalt macht sich zunächst mit einem Kitzeln in der Nase bemerkbar. Man spürt deutlich Weingummi, dann Gin- bzw. Wacholdernoten, bleibt jedoch allgemein etwas zurückhaltend. Geschmack: Ja! Schon besser! Ölig, fett und buttrig. Unter der Süße bleiben weiterhin dezent die Wacholdernoten. Abgang: Jetzt kommen auch die Holznoten durch. Bleibt schön weich und lang, trotzdem kräftig. Zum Schuss wirkt er dann auch etwas trocken. Uwe: „der wirkt wie Duft = 10 Jahre, Geschmack = 15 Jahre und Abgang = 25 Jahre. Der wird immer besser…. der ist genau wie wir…. wir werden im Alter auch immer besser…… also hinten raus!!!“ 21.30 Uhr: Lotti rülpst! Grobi hatte uns die folgende Single Cask Abfüllung mitgebracht: BenRiach 14y – 55,8% Pedro Ximénez Sherry Finish 1999 release – 08/2013 Cask No. 6833 Aroma: schöne karamellige, buttrige Süße, die Alkoholschärfe ist spürbar, erneut Trauben Geschmack: Jetzt zeigt er sein Gesicht! Voluminöser Alkoholgehalt ist präsent, trotzdem bleibt er süß und trinkbar, Sherry ist spürbar, etwas würzig. Abgang: bleibt und bleibt und bleibt und bleibt, lecker (mit Wasser wird er leider scharf…) Eine vielseitige Abfüllung, trotzdem ausgewogen, sehr lecker und süffig…. Von Dieter kam der BenRiach Septendecim Peated – 17y – 46% Aroma: herrlich rauchige Noten, Islayniveau, erdiger Torf….geniale Nase Geschmack: wie die Nase…erdiger Torf, dazu süß, teerig, aber weich => nicht vergleichbar mit einem Islay, diese Abfüllung hat einen eigenen Charakter, Bitterschokolade gemischt mit weichem torfigen Geschack. Abgang: Bleibt leicht, sehr torfig jedoch ohne Power, gewöhnungsbedürftig… aber nicht schlecht. Ein Mann in der Nase, eine Ballerina im Geschmack. Es fehlt ihm eine salzige Seetangnote, er besitzt immer noch die Speyside Leichtigkeit. Von Lotti kam die folgende Abfüllung: BenRiach 17y Solstice 50% Heavely Peated / Port Finish Aroma: weniger Torf als im Septendecim, der Torf ist jetzt fein eingebunden in das PortweinFinish. Geschmack: jetzt recht deutlich Torf, dass hat nun auch Islay-Niveau, Uwe hat „qualmende Autoreifen“, Rauch, fruchtig. Abgang: bleibt auch rauchig im Abgang. Diese Abfüllung hat mehr Eleganz als die zuvor. Lotti meinte einen Tag später, der Solstice hat ordentlich Wums. Vielleicht hatten wir an diesem Abend die falsche Reihenfolge gewählt…. Das war’s schon von unserem BenRiach-Tasting. Marco war musikalisch unterwegs und Stefan musste kurzfristig erkrankt absagen. Jetzt gab’s noch Leckereien zum Abschluss. Boris hatte noch so `ne leckere Butter. Ich mag gar keine Butter. Aber die konnte man so auf’s Brot streichen und essen: La Barette du Cremier Die war lecker cremig und gut gesalzen. Ich durfte den Rest mitnehmen und Angelika damit beglücken. Die war ebenso begeistert und ich stellte dann auch fest, worauf diese cremige Buttrigkeit beruht: 80% Fett!!! 02.2015 Whisky out of Focus Tasting am 10.01.2015 Whisky out of Focus ===================================== Tasting am 27.02.2015 Thema: „WOOF“ – Whisky out of Focus Teilnehmer: Stefan, Dieter, Marco, Lotti, Jilian, Boris, Uwe, Grobi, Werner WOOF => die Idee dahinter ist, bislang in unserer 10jährigen Geschichte vernachlässigte – weil eben nicht so im Focus stehende – Brennereien auf den Tisch zu bringen. Doch zunächst gab’s ein leckeres Bierchen. Marco hatte ein paar Flaschen ASTRA Rotlicht 6,0% mitgebracht. Kein schlechtes Bier, jedoch ließ sich ein ungenannter Teilnehmer zu der Aussage hinreißen: „Jo, für im Puff isset jut!“ Dann ging’s aber auch schon los mit unserem Tasting. Marco hatte zwei jüngere Abfüllungen mitgebracht, die dann auch den Anfang machten: Signatory Vintage Strathmill 1992 – 9 Jahre – 43% 12.11.92 – 22.05.02 Cask No. 40697 – 40700 Bottle No. 3419 of 3506 Aroma: dezent Buttertoffee mit Grasnoten unterlegt, Sherry ist da – jedoch auch eher dezent, Marille, exotische gelbe Früchte Geschmack: süffig süß, fruchtig Abgang: Für seine Jugend erstaunlich deutliche Holznoten (von der Europäischen Eiche), mittellang, etwas bitter am Schluss durch die Tannine Wir hatten schon deutlich schlechtere Eröffnungen! Exclusive Range Macduff – 10y – 45,8% Single cask no. 5801 Dest.: 15.11.2000 Aroma: sehr schöne Nase, Rumnoten treten in den Vordergrund, schwere Süße, Rosinen, kommt wohl aus einem 1st fill Sherryfass. Geschmack: deutlich Sherrynoten, Rosinen, Datteln Abgang: kräftige Holznoten im Abgang, etwas bitter, kurz vor unangenehm. Langer Abgang (Boris: „wie die Merkel…. die weiß auch nicht wann sie abtreten soll“), Schokolade (Kakaopulver). 19.55 Uhr: Lotti…..ploppt seinen Aultmore auf… Aultmore – 12y – 46% Originalabfüllung Aroma: getrocknete Bananen, Gummibärchen, sehr süß und fruchtig, (Redbull destilliert?), Zitronengras Geschmack: etwas spitz auf der Zunge, etwas dünn, bleibt fruchtig und süß, etwas Kräuternoten Abgang: Gelee-Banane im Nachklang, mittellang und warm Grobi hatte uns anschließend ein kleines Juwel mitgebracht, den Glen Keith – 43% vor 1983 Aroma: Trauben und Bananen, getrocknete Aprikose, reife Birne, sehr fruchtig, Vanille Geschmack: süße Sherryfassaromen (old style Paxorette-Faß), die Fruchtigkeit bleibt Abgang: schön weich, lecker, mittellanger Abgang, vollkommen rund, Bourbon-Vanille, der Geschmack hält sich unglaublich lange. Auf der noch oben mit einer 10 geschlossenen Punkteskala von Marco gab ich ihm eine glatte 8. Ein wirklich toller Whisky. Dieter: „der ist aber lecker, eh!“ Boris: „Old style charme!“ Boris: „Ja! Der ist rund im Mund!“ Werner: „Das sagt meine Frau auch immer!“ Marco: „Komisch… meine sagt da nichts mehr!“ Nun kam das erste Mitbringsel von Werner: Tomintoul – 16y – 40% The gentle dram Aroma: blumig, fruchtig (Richtung Stachelbeere) Geschmack: Nussig (Haselnuss), blumig (Veilchen), ein wenig Lakritz Abgang: richtig weich und sanft, „gentle“ eben, mittellang. Trotz meiner Befürchtungen nach dem tollen Glen Keith, konnte sich diese Abfüllung - als Sommerwhisky um 19 Uhr auf der Terrasse bei 25 Grad - behaupten. Was soll ich Euch sagen? Den hat sogar Angelika für sich entdeckt! 20.40 Uhr: Lotti rülpst! Uwe hatte uns auch ein seltenes Schmuckstück mitgebracht: Sigantory Un-chillfiltered Collection Imperial 1995 – 18y – 46% 19.01.95 – 03.02.14 Cask No. 50282 + 50283 Bottle 478 of 722 Aroma: sehr süß, Richtung Honig, Bourbon-Vanille, einschmeichelnd mild Geschmack: kräftig im Antritt, mundfüllend und präsent, Citrus, Grapefruit, ein gewisser Met-Charakter Abgang: Ingwerschärfe im Abgang, etwas trocken, leichte Holznoten. Bislang wirklich tolle Abfüllungen! Auch der Tomintoul und der Imperial können sehr gefallen bevor nun die zweite 8 an diesem Abend von Werner kam: Dun Bheagan Collection Benromach 18y – 43% 1982 – 2001 Aroma: ungewöhnliche rote Früchte, Himbeere Geschmack: „umwerfend“ (Dieter), Sherrynoten kommen hinzu, die Nase bestätigt sich. Abgang: weich und lang, der Geschmack bleibt lange, super weich, super lecker, leicht würzig mit ausgewogenem Holz. Lotti: “Ein Schenkelöffner!” Uwe berichtete, dass diese Abfüllung von 2001 noch aus den Anfängen des unabhängigen Abfüllers stammt. Zu dieser Zeit hat man sich noch ordentlich Mühe gegeben und das schmeckt man auch. 21:07 Uhr: Lotti…..rülpst! Von nun an kamen die Fassstärken. Die Erste wiederum von Uwe: C&S Dram Collection Dailuaine – 15y – 56,9% 10.3.98 – 19.8.13 Cask no. 3390 – bottle no. 86 Aroma: Tannennadeln, Fichte, Waldspaziergang! Hinzu gesellen sich fruchtige Noten unter dem starken Alkohol, Zitrone, Bourbon-Noten, mit Wasser kommen salzige Erdnüsse hinzu. Geschmack: Kommt süß rüber auf der Zunge, die Alkoholstärke prickelt, Zitrusnoten bleiben. Abgang: Toffeenoten und Schokolade am Gaumen im Nachklang. Mit Wasser wird er trockener, „tanniniger“, holziger… Nun kam Boris‘ Abfüllung an die Reihe: Duncan Taylor Cask Strength – Peerless Rare Old Glenesk – 20y – 58,4% 11/83 – 07/04 Cask no. 4928 –bottle 480/616 Aroma: Sehr ungewöhnlich, Mälzbodenaroma, leicht säuerlich, Bieraromen (Bockbier), Wasserpfeifentabak Geschmack: Der Mälzboden bleibt auch im Geschmack, ist was für unsere SchottlandreisenEnthusiasten. Wirkt ehrlich und kommt relativ süß rüber. Abgang: dezente Tabaknoten und ein wenig Rauch, mit Wasser wird er süßer. Ein wirklich ungewöhnlicher Whisky. Ungewöhnliche Geschmacksnoten, sehr interessant und ehrlich. Hier scheiden sich die Geister. Für Weicheier auf Marcos‘ Scala eine 5 bis 6, für Enthusiasten eine glatte 8! Dieter hatte uns einen weiteren Tomintoul, allerdings im Tarnmantel, denn die BrennereiBezeichnung fehlt auf der Flasche: The Peated Malt Old Ballantruan – 50% Aroma: Buttersäure, rauchig – jedoch nicht Richtung Islay… Geschmack: Kaltes Lagerfeuerpur, bei Regen! Wird süß… Abgang: Gummi! ….der ist nix! Tja, diese Abfüllung war der einzige Ausrutscher, an diesem Abend…was wir aber nicht als negativ betrachten….denn wer erinnert sich nicht an den 41jährigen Ben Nevis?!?! Die „Ausrutscher-Abfüllungen“ sorgen erst dafür, die tollen Eindrücke der anderen Whiskys richtig einzuschätzen. Zum Abschluss gab’s dann noch einen Exkurs in eine neue Destille. Stefan und Jilian hatten uns jeweils einen Kilchoman mitgebracht: Kilchoman Machir Bay – 46% Ein vatting aus 5 und 6 Jahre alten ex-Bourbon barrels und Oloroso Sherry Fässern. Aroma: Meersalzkapern, rauchig und trocken, modriger Torf, leicht fruchtig Geschmack: Erdbeer-Kakao-Note, Jod, bleibt aber angenehm süß. Abgang: Junge Eiche. Ein Südküsten-Islay light! Aus dem wird mal was – der hat Potential. Kilchoman Cask Strenght – 60,7% Small batch bottling for Germany Cask no. 358 – 360/2009 30.7.09 – 27.8.14 Aroma: blumige, florale Noten begleitet von leichten Rauchnoten, metallisch. Geschmack: spritzige Zitrusnoten, Birne, weiche Süße im Mund, mit Wasser Walnuss. Abgang: angenehm weich! Diese Abfüllung war noch einen Tick besser als die vorherige. Kilchoman weiter zu begleiten wird noch richtig Spaß machen! Anschließend ging die große Mampferei los! War wieder von allem ausreichend und sehr lecker vorhanden! Herausragend für mich persönlich war ein geräuchertes Rentierfilet von Boris…. ähm, also vom Rentier…. Boris hatte es kredenzt! 04.2015 Ostertasting – Open Bottle Party Tasting am 5.04.2015 Ostertasting – Open Bottle Party Ostertasting Am 5. April 2015 bei Boris Open bottle party! Teilnehmer: Boris, sein Bruder Stefan, Marco, Lotti, Werner und später kamen noch „die Koblenzer hinzu: Uwe, Dave und Grobi (ein Zug war ausgefallen). Stefan war zufällig anwesend und hatte mit Boris bereits einen Chateau Troplong Mondot Grand Cru Classé Saint Emilion Grand Crue 1990 – 13,5% offen. Ein schöner alter Grand Cru mit Brombeere, Tabak, Leder, schön erdig mit einer geilen Kirsche unterlegt. Das war schon mal ein angenehmer Ausflug in die Welt des Weines. Aber auch Marco hatte zur Eröffnung etwas Leckeres dabei: Schnaps-Museum Eukirch 1954er Trauben-Brand 41% Mehr stand nicht auf dem Etikett, aber Marco versicherte, dass dieser Brand nicht aus dem Jahre 1954 stammt. Nehmen wir also an, dass es sich um eine Art „Remake“ handelte. Aroma: fruchtig und süß, Marille, Aprikose und ein wenig Rosinen Geschmack: Lotti: „Boah! Der ist geschmacklich sowas von `ner geilen Ratte!“ – sehr ölig und mild, Richtung Marzipan Abgang: im Abgang kommen Wallnussnoten und Tabak hinzu. Großer Sport! Und dann ging’s auch schon los mit unserem Whiskyabend. Doch auch hier zunächst ein Ausflug in fremde Gefilde. Lotti hatte uns einen Rye (Ami-Roggen-Whisky) mitgebracht: Straight Rye Whisky Old Overholt – 40% Aroma: dezente Holznoten, harzig – Kiefer/Tannennadeln Geschmack: etwas bitter auf der Zunge Abgang:…..auch im Abgang! Lotti: „Kann man trinken, muss man aber nicht!“ Boris: „Der zieht im Ausguss schmale Kirchenfenster!“ 18.40 Uhr: Lotti rülpst! Marco wartete nun mit zwei Standardabfüllungen auf: Glen Grant 10y – 40% Aroma: Getreide, süßlich, etwas Nuss Geschmack: mild und weich ohne große Geschmacksnuancen Abgang: kurz Zum Einstieg ganz in Ordnung. Clynelish 14y – 46% Standardabfüllung Aroma: fruchtig mit gaaanz zartem Rauch, süße Trauben, ein Hauch von Himbeere und Orange (nein, wir trinken Whisky, keinen Rum!!!!) Geschmack: im Geschmack treten Kräuter in den Vordergrund, salzig mit etwas Karamell (Uwe: Salz-Kapern). Abgang: Salzig mit Getreidenoten. Der war schon gefälliger. Ich weiß zwar nicht warum, habe aber diese Abfüllung auch noch im Keller schlummern…..warum nicht??? Ich hatte eine Abfüllung mit, welche ich im Anschluss an unsere erste Schottlandreise gekauft hatte. Unterwegs hatten wir jeder eine Mini-Bottle gekauft, um diese abends zu verkosten. Und wie ich fand, hatte ich einen Treffer gelandet! Connoisseurs Choice Royal Brackla 1991 – 46% Refill Sherry Cask 06/1991 – 11/2006 Aroma: etwas Karamell und Getreide, Vanillefudge, etwas zurückhaltend, mineralisch trocken, später lässt er die Zurückhaltung aus – er braucht Luft – dann schön fruchtig und sherrylastig. Geschmack: süß und Eiche, tolle Sherrysüße, volles Getreide, ein Spritzer Zitrone, Abgang: langer, warmer Abgang, nichts stört. Ein sehr schöner Feierabend-Whisky. Lotti: „Boah, im Abgang lässt der voll die Soße zusammenlaufen. Schön süß und speichelanregend!“ Uwe: „Der schmeckt alter als 15 Jahre, der Geschmack ist besser als die Nase.“ 7-8 Jetzt war Uwes‘ Abfüllung an der Reihe: Signatory Vintage Longmorn 1996 – 17y – 43% Refill Sherry But 25.06.96 – 28.1.13 Cask no. 105081 – bottle no. 406/854 Aroma: deutliche warme Sherrynoten, Erdbeere, holzig Geschmack: mundfüllender süßer Sherry, trocken auf der Zunge. Abgang: der Geschmack bleibt schön lange, harmonisch und gut ausbalanciert 7 19.45 Uhr: Lotti rülpst! Boris hatte uns ebenfalls was aus den Weiten seines Kellers kredenzt. Zu Ehren unseres Gastes gab’s eine Abfüllung aus Stefans Geburtsjahr (ja…manchmal ist er halt ein bisschen melancholisch, unser Boris…. :-D) Duncan Taylor Rare old cask strength Highland Park – 36y – 40,5% 05/1966 – 09/2002 Bottle 80/154 Boris: “Der fickt Dir die Nase!” Aroma: dezenter, feiner Rauch ist sehr schön eingebunden, exotische Früchte, Allgemein: „Boah! Ooh! Geil!“ – Heidekräuter, Birne, Melone. Geschmack: etwas Rauch, Kräutersoße, prickelt etwas auf der Zunge. Abgang: geschmacklich ein sehr laaaanger Abgang! Angenehm und ausgewogen, weich und ein wenig Salz. Old style! Es lässt sich so viel entdecken! 8-9 Von Lotti gab’s nun eine weitere Abfüllung, nämlich einen Ausflug zum Irish Whiskey Teeling – 46% Bottled 10/2014 (lt. Internet 7-8 Jahre) Fasstyp: Sherry, Port, White Burgundy, Cabernet Sauvignon Aroma: Graipefruit, Melone, Pfirsisch, Maracuja Geschmack: Feige, Maracuja, leicht und frisch und lecker, („Frauenwhiskey!“) Abgang: kräftig aber kurz. Ein leckerer irischer Whiskey! 20.20 Uhr: Lotti rülpst! Grobis‘ Abfüllung war wiederum ein Ire: Cooley – 56,3% 1993 – 2008 Künstler- David Williams (nur 12 Flaschen!) Aroma: wirkt recht adstringierend durch die Alkoholstärke. Lotti: „Der hat aber ordentlich Bums der Junge!“, Werner: „Ach,….das höre ich so oft….“, wirkt wenig Irisch, ein wenig Maracuja, etwas Holz. Geschmack: Süß, Maracuja bleibt, etwas Kräuter, wirkt weicher als seine 56%. David: „Der schmeckt wie rundgelutschter Kandis!“ Abgang: relativ kurz, ganz am Ende kommen Holznoten. Eine weitere Abfüllung von Uwe: Glen Garioch – 16y – 55,3% „from the very last production before distillery was closed for 2 years” 1995 – 2012 Batch no. 10 1st fill Bourbon barrels Aroma: Vanille, Gummibärchen, Buttertoffee, Karamell, Toffeefee Geschmack: Fruchtig, mit Wasser wird er süßer und weicher, dann treten auch Getreidenoten hervor. Abgang: mit Wasser sehr geschmackvoll und lang. Der braucht Wasser! 7 20.50 Uhr: Lotti rülpst! Obwohl wir zuvor beschlossen hatten, erst am Ende zu mampfen, mussten wir nun doch einsehen, dass uns eine Esspause wohl eher gut tut! Es gab enorm viel leckere Sachen von Lotti, Uwe und Boris kredenzt => Käse, Dauerwurst, Schinken…. 21.38 Uhr: Lotti rülpst! Frisch gestärkt ging’s weiter. Die folgenden beiden Abfüllungen kamen von Dave: Cadenheads Glen Mhor – 27y – 56,8% 1982 – 02/2010 Sherry cask – bottle no. 236 Aroma: sehr kräftig, Butter-Streuselkuchen, trockene Früchte. Geschmack: hat ordentlich Power, bleibt aber schön weich und süß, Backnoten (geröstetes Getreide, Käsekuchen), Crème Brulée. Abgang: lang und warm 7–8 21.50 Uhr: Lotti rülpst! Bennrinnes – 23y – 58,8% Aroma: Fett Sherry! Buttermilch, Gummiabrieb. Geschmack: deftig Sherry, scharf auf der Zunge, adstringierend ohne Ende, ledrig. Abgang: sehr lang und warm, ohne bitter zu werden. Mit Wasser wird er extrem bitter. Ein echter Sherry-Whisky! 7 Zum Abschluss dann eine weitere Abfüllung von Grobi: 22.00 Uhr: …….Uwe rülpst! Whisky Doris Macduff – 20y – 54,3% Single cask Aroma: würzig und schwer, holzig Geschmack: das Holz bleibt, adstringierend, Kampfer. Lotti: „Ein Schwulenwhisky! Der zieht Dir die Rosette zusammen!“ Abgang: deutlich Holz im Sherry! Ein schwieriger aber interessanter Whisky. Wasser tut ihm überhaupt nicht gut. Der wäre besser früher abgefüllt worden. 6 (-7) 22.05 Uhr: Lotti rülpst!!! Jetzt war’s Zeit für `ne leckere Zigarre und einen Wiederholungs-Dram! Ich hatte da drei Arturo Fuente aus der Dom Rep dabei. Die Nichtraucher wechselten schon mal in die Kellerbar zum Kinoevent „The Angels‘ Share“ …… natürlich nicht ohne ein entsprechendes Dram dabei zu haben :-D. Alles in allem mal wieder ein gelungener Abend mit einer schönen Bandbreite unterschiedlicher Abfüllungen bei denen einige, insbesondere jedoch der HP, besonders hervor stachen! Freuen wir uns auf den Sommer, wenn’s erneut ein Rum-Tasting geben soll. Und vielleicht schaffen wir ja in diesem Jahr mal ein uriges Weintasting. Zuvor wollen wir uns aber noch zum Whisky und ursprünglichen Fassgetränk-Tasting treffen. Auf geht’s! 05.2015 Whisky und deren ursprünglicher Fassinhalt Tasting am 22.05.2015 Whisky und deren ursprünglicher Fassinhalt Thema: Whisky und deren ursprünglicher Fassinhalt Teilnehmer: Boris, Dieter, Marco, Lotti, Uwe, Peter, Grobi, Werner Lotti hatte uns zum warm werden erst mal eine Flasche aus den 70er - oder Anfang der 80er Jahren mitgebracht, da Inhalt = 0,75l. Hedges & Butler Royal - 43% De Luxe Scotch Whisky Aroma: Fruchtig, ein bisschen muffig (leichte Pappkartonnote), Vanille, Mandarine Geschmack: erstaunlich kräftiger Antritt, Vanille im Vordergrund Abgang: feuchte Pappe, für Grobi hat er Lakritz, hält sich erstaunlich lange Die haben wohl auch einen 12jährigen am Start. Der nennt sich dann „Royal Scotch Whisky“. Jedenfalls konnte unsere Abfüllung den Muff der langen Lagerungsjahre nicht ganz vertuschen. Dennoch lässt sich erahnen, dass dies mal ein durchaus guter Scotch war. Dann ging’s aber auch schon mit unserem eigentlichen Tasting los. Uwe hatte eine Abfüllung dabei, deren vormaliger Fassinhalt bis auf das Weingut und der Rotweinsorte bekannt war: Edradour 11y – 46% Spätburgunder Barrique Cask Finish Weingut Singer-Fischer 23.01.01 – 26.11.12 Bottle 140 of 386 9y Bourbon cask / 2y Redwine cask Farbe: braun-orange (“Bauernregel”) Aroma: Richtung Rosinen, Traubennote, blumig, Veilchen, verspricht eine gewisse Süße Geschmack: leider wechselt der interessante Eindruck der Nase hin zu leichter Bitternis, hat Tannine und wirkt etwas scharf Abgang; Trocken, lange anhaltend, bleibt recht kantig, ganz zum Schluss Holznoten 6 Die typischen (recht unangenehmen) Edradour-Gummiabrieb-Noten bleiben ganz dezent im Hintergrund. Fast schon ein Problem, dass man die automatisch bei einem Edradour sucht und dann meist auch findet. 19.45 Uhr: Lotti rülpst! Dazu kredenzte uns Uwe den entsprechenden Wein: Sänger-Fischer Spätburgunder 2009 – 13,5% Spätlese – trocken Rheinhessen Hat eine angenehme Nase, Veilchen, schönes Bouquet, wirkt filigran (spätburgundertypisch) und trocken. Die beiden Abfüllungen haben ihre Veilchennote gemeinsam. Ansonsten ist für uns nicht viel Übereinstimmung zu erkennen. Weiter ging’s mit einem Glenfiddich von mir: Glenfiddich Age of Discovery 19y – 40% Red wine cask finish Die Rotweinfässer kamen aus Südamerika und beinhalteten Malbec, Merlot und Cabernet Sauvignon. Aroma: Sehr viel schöne rote Beerenfrüchte, Gummibärchen-Süße, reife Bananen Geschmack: bleibt ölig-süß-cremig, wirkt trotzdem filigran, kandierte Birne, die Banane bleibt Abgang: wirkt leicht bei tollen Aromen, etwas kurz weil ihm etwas die Kraft fehlt. Er punktet mit Geschmack und nicht mit Kraft. 7–8 Mehr Volumenprozente würden ihm wahrscheinlich gut tun. Aber auch so ein durchaus feiner Whisky. Dazu hatte ich eine Flasche Rotwein aus Argentinien besorgt, die alle Rebsorten der Fässer ineinander vereint: Norton Privado 2010 - 14,5% Argentinien: Malbec, Merlot, Cabernet Sauvignon Aroma: leichte Buttrigkeit, Kirschen Geschmack: Peter: „legger!“, mundfüllende Fruchtigkeit Abgang: der Geschmack bleibt lange erhalten… Ein Zusammenhang zum Whisky ist leider nicht zu erkennen, außer dass beide Getränke extrem lecker sind Kleine Wortspiele am Rande Uwe: „Gummibärchen Party = Die Jungs bringen die Gummis mit und die Mädels die Bärchen.“ Boris: „Einsamer sucht Einsame zum Einsamen!“ Aber zurück zur ernsten Wirklichkeit. Wir hatten schließlich noch `ne Menge vor uns liegen. So zwei Abfüllungen von Peter: BenRiach 15y – 46% Tawny port wood finish Farbe: Orange mit Rosa Reflexen Aroma: kandierte Orangenschale, Zimt, Hinweise auf den Portwein sind durchaus vorhanden. Geschmack: geschmacklich geht er leider ein wenig in den Keller, wirkt recht weich, etwas Richtung Karamell…überzogen mit dunkler Schokolade, bewirkt ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Abgang: im Abgang machen sich die ordentlich 46% Alkohol ordentlich bemerkbar, bleibt länger präsent. 7 Ein toller Duft und ein ebensolcher Abgang, leider ein kleiner Durchhänger in der Mitte. Dazu gab es denn passenden Tawny Port: Royal Oporto – 19% Tawny Port Real Comoanhia Velha – Portugal Der Port hat eine extreme Süße und wirkt samtig weich, ein richtiger Schenkelöffner“! Geiles, leckeres, süßes Zeug! Boris hatte von unserem letzten Limburgbesuch noch den mitgebrachten MoS-Ardbeg offen: Ardbeg – 56,2% Malts of Scotland Port cask finish 1998 – 2014 Cask no. 14051 Bottle 99 of 182 Aroma: Salzige Erdnuss, trotzdem süß, die Fruchtigkeit des Portweins ist zu erkennen, wirkt Frisch, hat trotzdem eine leckere Tabaknote, dann noch überreife Erdbeere! Geschmack: wirkt extrem süß für einen Ardbeg, wir meinen Wildblütenhonig - vom Rauch hinterlegt - zu erkennen. Abgang: Großes Kino! Ein echtes Fruchterlebnis. Sehr ungewöhnlich für einen Ardbeg. 8–9 Die Alkoholschärfe tritt komplett in den Hintergrund, lässt sich sehr gut trinken. 20:40 Uhr: Lotti rülpst! Passend zum Ardbeg gab es dann noch einen Vintage Port: Rozès – 20% Late bottled Vintage 2007 Port Aroma: dunkle Beeren, Richtung Brombeeren Geschmack: süß und extrem weich, geiles Zeug! Ist nicht einfach nur süß, sondern dieser Stoff hat Charakter. Abgang: Ja, hat er! Habe den Rest der Flasche von Boris geschenkt bekommen und ihn zu Hause während der Geburtstagsfeier meiner Schwiegermutter (!!!) ausgeschenkt. Habe nur anerkennende Worte bekommen . Brauche mehr von dem Stoff! Die weichen Früchte und die süße Schwere des Portweins finden sich im Ardbeg wieder. Hier ist der Einfluss durch das Fass-Finishing besser zu spüren. Okay, nach diesem Highlight wird’s für folgenden Abfüllungen natürlich schwer, sich zu behaupten. Dieter versuchte es dennoch mit folgendem Pärchen: Tullibardine 225 Sauternes Finish – 43% Aroma: grünes Gras, wirkt recht einfach gestrickt (ja, ja, der Ardbeg zuvor tut sein Übriges….) Geschmack: trocken, kompakt, wirkt süffig und süß, Richtung heller Schokolade Abgang: ledrig, leider recht kurz, die Süße bleibt. 6 – (7) Dazu gab es passend: Sauternes – 14% Grand Vin de Bordeaux Tja, hierzu habe ich nun wirklich nicht viel außer…. zuckrig süß! Die süffige Süße des Weins ist eindeutig auf den Whisky übergegangen. Marco: „Ein schöner Whisky um im Sommer in der Sonne einen Horror-Comic zu lesen….“ 21:05 Uhr: Lotti rülpst! Ja, ja, der Lotti. Seine Abfüllungen genossen wir an nächster Stelle: Arran - 55% Pineau des Charentes Cask Aroma: macht einen recht milden Eindruck, Pfirsich. Geschmack: jetzt doch recht kräftig, der Pfirsich bleibt. Marco: „In der Nase merkst Du sie nicht, aber wenn Du sie in den Mund nimmst, merkt man die 55!“ (Hoffentlich meinte er den Whisky!) Abgang: „lässt sich gut trinken für 55%“ (6) – 7 Was ist Pineau des Charentes eigentlich? In Wikipedia steht, dass nicht einmal mehr die Franzosen diesen Stoff kennen. Er ist jedoch sehr beliebt in den Départements Charente und Charente-Maritime in Westfrankreich, wo er auch sehr beliebt ist. Dort wird der Pineau häufig in Heimproduktion hergestellt und nicht vermarktet. Der Pineau wir meist als Aperitif genossen und wird aus einer Mischung von fermentiertem Traubenmost und Cognac hergestellt bzw. im Fass gereift. Umso schöner, dass Lotti eine Ausführung dieses lokalen Getränks mit sich führte: E. de Mysson Pineau des Charentes – 17% Aroma: pürierter grüner Apfel, Marco und Dieter haben Waldmeisteraromen… Geschmack: beide bleiben auch im Geschmack bei Waldmeister, außerdem Trauben Junge, Junge, das war jetzt schon die siebte Abfüllung plus sechs Nebengetränken. Jetzt ging’s langsam ans Eingemachte. Hatten wir eigentlich zwischendurch irgendwann mal etwas gegessen? Ich glaube schon, kann mich aber nicht mehr erinnern wann das war und was es gab Auch meine Notizen werden zusehends unleserlicher… Mal sehen, was ich noch so aus diesem Gekrakel rausholen kann… Jetzt kamen Marco’s Mitbringsel auf den Tisch. Auch er hatte sich für Arran entschieden: The Arran – 50% The Amarone Cask Finish Farbe: kräftiger Rotstich mit kräftigem Rosé (hatten die Augen etwa auch schon gelitten?!?!?) Aroma: Grobi: „der Whisky richt wie die Markklösschensuppe meiner Mutter!“ (Oje, oje…..), etwas Beerennoten sind zu spüren Geschmack: die Süße des Weins findet sich wieder, wirkt jedoch trocken und etwas flach. Nach dem 2. Oder 3. Schluck wird es etwas besser. Der Gaumen scheint sich erst daran gewöhnen zu müssen… Abgang: (leider keine Notizen) 6 Der musste abgefüllt werden, denn wenn dieser Stoff im älteren Zustand auch noch Holzeinflüsse abbekommen hätte, wäre er mit Sicherheit zu bitter geraten. 22.10 Uhr: ……Werner rülpst! Lotti: „Drecksau!“ Einen schönen Amarone gab’s selbstverständlich auch noch „by side“. Da hat Lotti sich nicht lumpen lassen: Cantina di Negrar Amerone della Valpolicella – 15,5% Wirkt schön fruchtig und recht trocken hinten raus. Schön samtige Konsistenz mit hervorragend eingebundener Tannine. Lecker! 22:25 Uhr: Lotti…..gähnt!!! Nun hatten wir’s fast geschafft. Nur noch den Springbank von Grobi: Springbank Marsala Wood – 9y – 56% 10/1996 – 08/2006 Sieben Jahre in refill bourbon casks und zwei Jahre in Marsalla casks gereift. Aroma: typisch Springbank-salzig, wirkt recht erdig, süße Noten treten in den Vordergrund Geschmack: richtig ölig und fett, leicht pfeffrig, die Aromen des süßen Marsala-Weins finden sich recht deutlich wieder Abgang: bleibt lange und warm, der hohe Alkoholgehalt macht sich bemerkbar. 6–7 22.50 Uhr: Lotti…….unglaublich…..Lotti furzt! Crema All’Uovo Vino Aramoatizzato All‘ Uovo – 14,5% Lombardo Crema All’Uovo Aroma: nach frischem Biskuit-Teig mit Eierlikör. Kein Wunder, der Lombardo Marsala ist aromatisierter italienischer Wein mit Ei! Leider war’s das aber auch schon mit meinen Notizen. 23.05 Uhr: Lotti rülpst! 08.2015 Weintasting Tasting am 21.08.2015 Weintastingt Weintasting am 21. August 2015 beim Boris im „historischen“ Weinkeller Anwesend: Boris, Boris‘ Vater Herr Leistikow, Lotti, Uwe, Dave, Grobi, Dieter, Werner Nach mehr als 10 Jahren Tasting-Geschichte entdeckten wir an diesem Abend den Wein! Bei uns geht halt alles ein bisschen anders herum. Erst kamen die scharfen Sachen…. Anders als bei Whiskytastings habe ich keine oder nur wenige Notizen zum Geschmack abgegeben, sondern lediglich eine Liste der verkosteten Weine aufgeführt: Hr. Leistikow Chardonnay Moulin d’Agent Vieilles Vignes 2014 - 13% Domaine Herbauges Dazu gönnten wir uns eine Thunfisch-Mousse mit Tomate und Hummerfond…und immer genügend Weißbrot dazu… Dieter Bottler Weingut 2014 Blauschiefer Riesling Kabinett trocken - 11,5% Mosel Dieter Bottler Weingut von alten Reben Spätlese trocken - 13% Riesling 2012 Mosel Alte Reben bedeutet in Deutschland Reben ab 35 Jahre aufwärts… Nun gab es eine schier unglaublich reichhaltige Käseplatte, welche uns den Rest des Abends begleiten sollte, ohne dass wir jemals Herr darüber wurden! 21 Käsesorten für insgesamt 180 Euro wurden serviert, darunter Leckerchen wie z. B. mit Walnuss eingeriebener Käse…. Aber weiter mit dem Wein: Werner Baden-Ortenau Laible 2012 Durbacher Plauelrain Riesling trocken >> Achat - 12% Ja, der war dann auch schnell leer…. Lotti Cà Maiol "Molin" Vigneti - 13% Storici Lugana DOP 2014 Ein sortenreiner Trebbiano di Lugana. Betont Frisch und fruchtig im Geschmack mit Noten von gelben Früchten. 20.30 Uhr: Lotti sagt: „Werner rülpst!“ ….dann wird es wohl so gewesen sein…. Boris Chateau de Rouet Belle Poule Cotes de Provence 2013 - 12,5% Ein Rosé von leuchtender Lachsfärbung mit intensiven Duft von roten Beeren und schwarzen kandierten Früchten. 60% Grenache, 40% Syrah. 21.00 Uhr: Lotti rülpst! Boris Cotes de Rhone Clos de l‘ Hermitage 2000 - 14% Cassis-Johannisbeere, Beerenfrüchte Dave Chateau Latour 2012 Martillac Pessac-Léognan Bordeaux 14% Grand Cru Classé de Graves Bekommt regelmäßig hohe Bewertungen von Parker oder Wine Spectator. Boris Governo – 14% 18 vendemmia vintage 1995 – 2013 Balbio Rosso Toscana Wirkt pelzig trocken => trotzdem angenehm weich und lieblich => samtig Die Trauben werden auf Strohmatten getrocknet, bevor sie gekeltert werden. Uwe Gérard Bertrand Rivesaltes 16% Hors d’Age Millésime 1988 Rebsorte ist Grenache und Carignan. Fruchtige Noten wie Rosinen und rote Beeren treffen auf den Duft von Tannenhonig. Röstaromen, saftig, dicht und fruchtig. 22.00 Uhr: Lotti rülpst! Grobi Messias 20% Vinho do Porto 2003 Portwein Dieser Portwein stammt von einer der bedeutendsten Weingüter Portugals und ist vor allem bei den Portugiesen selbst sehr beliebt. Er hat eine recht süßliche Note von Honig mit einem leicht würzigen Akzent. Ein sehr schöner Portwein. 22.30 Uhr: Lotti rülpst! So ganz konnten wir unsere Wurzeln dann doch nicht leugnen, denn zum Schluss mussten dann doch noch zwei Whiskys auf den Tisch: Werner Armond Dishers Whisky News: Braes of Glenlivet 1991 – 2013 21y - 49,3% Aroma: Vanille, Leder, Tabak, Karamell, süße Grapefruit und Mandeln Geschmack: etwas scharf, deswegen Wasserzugabe: Zitrone, wird weicher, Veilchen, ein wenig süß Abgang: wird immer gefälliger, mittellang (Wenn ihr schön brav seid, bringe ich den zum nächsten Tasting noch mal mit. Endlich mal `ne Abfüllung, welche durch Zugabe von Wasser wirklich besser wird….) 22.50 Uhr: Lotti rülpst! Uwe Balvenie - 17y Doublewood - 43% 1st cask whisky oak, 2nd cask sherry oak Aroma: Holznote ist spürbar, auch Butternoten, Toffee und Rotwein-Honig-Noten Geschmack: ledrige Tabaknoten, trocken, abgerundet durch Sherry, jedoch sehr dezent Abgang: weich und mittellang. The End! 10.2015 Gordon & MacPhail Tasting am 09.10.2015 Gordon & MacPhail Gordon & McPhail Tasting (Sherry-Abfüllungen) am Freitag, den 09.10.2015 Teilnehmer: Boris, Stefan, Uwe, Grobi, Marco, Lotti, Werner Zu Beginn des Tastings hatte ich ein kleines Experiment vorbereitet. Ich hatte vom onlineMarkt jeweils einen Ballantine‘s Standard ohne Altersangabe und einen 12y Ballantine‘s besorgt. Diese Abfüllungen wurden noch mit 0,75l abgefüllt, so dass die Flaschen mind. 32 Jahre alt sind. Die Umstellung auf 0,7 l-Flaschen erfolgte zu Beginn der 1980er Jahre. Zum Vergleich hatte ich selbige Abfüllungen von heute gekauft. Die Standardabfüllung war in meiner Jugend - und auch noch lange darüber hinaus - mein Lieblingswhisky für den damals beliebten Cola-Mix! Nun stand die direkte Gegenüberstellung in einer entsprechenden Verkostung „Alt gegen Neu“ an: Ballantine’s Finest (o.A.) Neue Abfüllung hat 40% Ein bisschen Gummibärchen, frisch, etwas Uhu-Kleber, Malzboden, Maische-Bottich, wirkt weicher als der Alte, hat mehr Fassaromen als die neue Abfüllung. Ballantine’s 12y Neue Abfüllung hat 40% Wirkt ebenso weicher als die ältere Abfüllung. Alte Abfüllung hatte 43% malziger als die neue Abfüllung, kräftiger, bleibt lange – hat Mundfülle, bewirkt ein öliges Mundgefühl, hat mehr Volumen als die heutige Abfüllung. Alte Abfüllung hatte 43% schön süß, wiederum ölig, hat mehr Kraft als die heutigen Abfüllungen. Auch hier machen sich die 3% mehr Alkoholvolumen deutlich bemerkbar. Überraschender Weise sind sich die 12jährigen Abfüllungen wesentlich ähnlicher als die Finest-Abfüllungen. Trotzdem sind die über 30 Jahre alten Abfüllungen für unser Empfinden eindeutig besser und voluminöser als die heutigen. Tja, nicht alles ist heute besser als früher! Dann ging’s aber auch los mit unserer G & M – Verkostung! Marco hatte einen aktuell auf dem Markt erschienenen Macallan mitgebracht: G&M Speymalt Macallan 2005 - 2014 - 43% Aroma: Erster Eindruck => Buttermilch! Gefolgt von Gerste, Maischearomen, eben Mälzboden, etwas säuerlich unterlegt, schwerer Honig, Buttertoffee, die Sherrynoten bleiben dezent. Geschmack: das Buttertoffee bestätigt sich, dazu Karamellnoten, ein wenig Tannine. Abgang: hat eine sehr schöne Länge, wird hinten raus leicht trocken, aber nicht unangenehm. 19.50 Uhr: Lotti rülpst! Nun kam eine Abfüllung von Uwe an die Reihe: G&M Connoisseurs’ choice Speyside Craigellachie – 43% - 19y 11/1991 – 12/2010 Aroma: fruchtig und spritzig, etwas in Richtung Grapefruit, wirkt recht komplex, wenig Holznoten, dafür Zitronenmelisse, Geschmack: wirkt Anfangs süß und wird dann trocken, Kräutertöne machen sich bemerkbar, Abgang: die Kräuter bleiben, hinten raus etwas Minze, etwas ätherisch, bleibt recht lange. Ein „Doublelayer“, er wechselt die Eigenschaften, sehr interessant! Grobi: „Den kann man als Saunaaufguss nutzen…das würde funktionieren!“ Lotti hatte uns einen Mortlach mitgebracht: G&M Mortlach 15y – 43% Aroma: wirkt süß und weich, mild und gefällig, speckig, Richtung Ledersessel, Uwe: „Ledersattel nach 80km Fahrradfahren ohne Höschen!“, dezente Sherryaromen, werden langsam intensiver, Malzsüße. Geschmack: wunderbare Süße untermalt von Kräutern und Pfefferaromen. Abgang: bleibt pfeffrig, aber angenehm – und zum Ende hin trocken. Diese Abfüllung ist angenehm komplex und lecker. Die wird nicht langweilig. An einem Abend ohne Ausreißer nach unten, war dies für mich mit knappen Vorsprung der Gewinner´. Nun kam Stefan an die Reihe: G&M Glentauchers – 43% 1994 – 2014 Aroma: Marco: „Kuhdung oder Kuhstall!“, Uwe: „Aber nicht unangenehm!“, später kommen trockene Sherryaromen zum Vorschein, im Hintergrund etwas Zimt. Geschmack: Grobi hat Pflaume! Süße Malzigkeit, sehr angenehm fruchtig, Richtung Birne, grüner Kardamom Abgang: wunderbar weich und ausbalanciert, der tut keinem weh! Bleibt relativ lange. 20.35 Uhr: Lotti rülpst. Und weiter ging’s mit Grobi’s Mitbringsel: G&M Longmorn – 43% 1999 – 2014 Aroma: Zu Beginn Gummibärchen, dann aber reife Banane, etwas Zitrusfrüchte, der Sherry ist so gut wie nicht vorhanden, zum Schluss Mandeln. Geschmack: süß! – Aber sonst kommt nur wenig dazu. Vielleicht etwas roter Apfel, leicht pfeffrig. Abgang: wirkt trocken und pfeffrig. Nach den beiden starken Abfüllungen hat es diese hier etwas schwer. Er ist nicht schlecht, aber wenig beeindruckend. Anschließend kam Werner’s Abfullung an die Reihe: G&M Longmorn – 40% - 25y Aroma: Stefan: „Oh! Rumtopf! Original Jamaica-Man!” Grobi: “Der wirkt frisch, 25 Jahre würde ich dem nicht geben!” Deutliche Sherry-Aromen, Pacarette-Sherry! Uwe: „Als der Sherry noch süß und nicht holzig war!“ Geschmack: sehr schön süße Explosion, dann Holz, wirkt weich und schwer. Abgang: wird trocken und hat Tannine. Für Weicheier und Cognacschwenkerliebhaber ein super Whisky! Werner: „Da könnte ruhig ein bisschen mehr kommen…..also…..wenn ich den im Mund habe und schlucke…..dann könnte ruhig ein bisschen mehr kommen!!!“ Zum Abschluss der G&M-Reihe kam dann noch Boris‘ Abfüllung, gerade beim Reifferscheidt erstanden: G&M Linkwood – 43% - 25y (mit Magnetverschluss!!! Yeah!!! ;-)) Aroma: Stefan: „Ziegenstall!“, Ziegenkäse, wirkt schön malzig, würzig und kräutrig mit etwas Sherry. Geschmack: wirkt weich süß, hat schöne Holznoten. Abgang: der geschmackliche Eindruck hält lange vor, Tannennadeln, vornehme Holznoten, hat hinten raus eine leichte Pfeffrigkeit ohne jedoch scharf zu wirken. Vom letzten Mal hatte Werner noch seine Armond Dishers-Abfüllung vom letzten Weintasting mitgebracht: Armond Dishers Whisky News Braes of Glenlivet 1991 – 2013 21y - 49,3% Aroma: Vanille, Leder, Tabak, Karamell, süße Grapefruit und Mandeln Geschmack: etwas scharf, deswegen Wasserzugabe: Zitrone, wird weicher, Veilchen, ein wenig süß Abgang: wird immer gefälliger, mittellang. Und zum guten Abschluss haben wir uns nach langer Zeit noch einmal eine gemeinsame Bottle gegönnt. Dieter, der nun leider doch nicht teilnehmen konnte, sollte sie eigentlich an diesem Abend öffnen. Wer es nun war ist in meinen Notizen leider nicht überliefert. Es handelt sich um den neu auf dem Markt erhältlichen…. Arran – 18y – 46% Originalabfüllung Aroma: schön weich, Buttertoffee, hat deutlichen Sherryeinfluss und weißt eine schöne Fruchtigkeit auf, Richtung Apfel und Quitte. Geschmack: wirkt gefällig, prickelnd auf der Zunge, später trocken. Abgang: Schön ausgewogen mit etwas Toffee und Gebäck. Ein solider Whisky….aber für 100 € mit 18 Jahren eindeutig zu teuer. The End! 12.2015 Schön Rauchig Tasting am 19.12.2015 Schön Rauchig Whiskytasting vom 19.12.2015 Thema: Schön rauchig Teilnehmer: Boris, Stefan, Uwe, Lotti, Grobi, Marco, Dave, Werner Zur Eröffnung hatte ich für alle, die ihn noch nicht kannten, den Stronachie 18y mitgebracht. Eine Entdeckung der letzten Schottlandreise. Die Abfüllung ist in Wirklichkeit ein Benrinnes unter dem Namen einer ehemaligen, nicht mehr existenten Destilliere. Nicht rauchig, aber lecker und als Einstiegswhisky in den Abend wunderbar geeignet. Stronachie 18y – 46% (Benrinnes) A.D. Rattray – Small batch release Aroma: eine breite Süße in der Nase, Birne, Karamellbonbon, etwas Maische hinten raus mit dezenten Holznoten Geschmack: Getreidenoten, der Stoff kommt recht kräftig daher, schöner Antritt – old schoolWhisky! Abgang: recht lang und warm – ein schöner Whisky zum Beginn… Nun konnte es also losgehen mit unserem rauchigen Abend. Uwe hatte uns einen Whisky – wie Boris sagte – aus dem Tal der großen Kuhschwänze („Glen – Vieh – Dick“) mitgebracht: Glenfiddich – 43% Celebrating 125 years 1887 – 2012 (hoher Anteil Europäischer Fässer – auffallend schön bernsteinfarbend) Aroma: deutlich torfiger Rauch (kein Jod, kein Aschenbecher, eher erdig), schwarzer Pfeffer, mit einer ordentlichen Süße dahinter, zum Schluss dann deutlichere erdige Noten Geschmack: Der offensichtliche Anteil junger Whiskys macht sich bemerkbar, etwas spitz, leichte Schokoladennoten, bleibt süß, etwas Kräuter und auch ein wenig Säure – jedoch nicht unangenehm. Abgang: Der Eindruck vom Rauch bleibt lange, macht zum Abschluss einen recht weichen Eindruck. Von Marco kam die folgende Abfüllung: Glenglassaugh – 50% Torfa richly peated Aroma: Puderzucker, Zuckerwatte, Birne, rauchig, Torfrauch ist wunderbar eingebunden, wirkt überraschend abgerundet für sein junges Alter, Vanille von den Bourbonfässern ist spürbar Geschmack: jetzt merkt man das ungestüme, junge Temparament, der Rauch bleibt absolut im Hintergrund, der Stoff ist nach seinen ersten drei Jahren auf einem guten Weg, das Metallische des new spirits ist noch nicht ganz abgeklungen, wirkt etwas spitz, ein wenig Buttermilch, Zitrus Abgang: kurz und schmerzlos, aber der Rauch bleibt lange => das wird bestimmt mal ein Guter! Uwe hat „Zimtrinde nach dem Schlucken!“ 19.20 Uhr: Lotti rülpst! Grobi hatte uns ein schnuckeliges junges Ding mitgebracht: Bowmore 2001 – 9y – 46% Murray McDavid Bourbon casks enhanced in Port Cask – rosafarben im Glas Aroma: die typischen “Bowmore-Veilchen” sind da, aber der Rauch halt sich extrem dezent im Hintergrund, wirkt in der Nase viel älter, Schokolade, rote Beerenfrüchte, Rotweinnoten… Geschmack: Lotti:“ Boah! Ist der süß!“ (Das bekomm‘ ich auch immer zu hören, wenn…..ach lassen wir das!!!) Der Port kommt deutlich rüber… und im Geschmack jetzt auch deutlich Rauch – mehr als die Nase vermuten ließ, etwas pfeffrige Schärfe und Blumennoten im Hintergrund Abgang: etwas seltsam… leicht harzig im Abgang, erdig, salzig und wieder Rauch im Abgang. Eine spannende Abfüllung, der hat überraschend viel zu erzählen in seinem jungen Alter! Auch Dave hatte uns einen Bowmore mitgebracht: Bowmore Laimrig 15y – 54,1% („Laimrig“ ist Gällisch für „Pier“ oder „Mole“) Die Reifung wurde in spanischen Sherryfässern vollendet, die in Bowmores legendären No. 1 Vaults, Schottlands ältesten Lagerhäusern lagen. Sie sind die einzigen Lagerhäuser, die unter dem Meeresspiegel liegen. Aroma: extrem wenig Rauch, dafür aber viel rote Frucht und Süße, Leder à la „teure Anwaltsdatei“, Holz hinter allem rundet den tollen Eindruck ab. Geschmack: recht kräftiger Antritt, jetzt krachen die 54% ordentlich rein, wirkt schön komplex mit viel Kakao, die roten Früchte bleiben im Hintergrund präsent, wirkt wesentlich älter. Ein wenig Wasser lässt den Rauch stärker hervortreten, das schadet ihm aber überhaupt nicht Abgang: Schön warm und lang….. Ein tolles Preis-/Leistungs-Verhältnis. Die Abfüllung ist limitiert auf 18.000 Stück – kommt aber wohl in unregelmäßigen Abständen mal wieder auf den MAarkt; jedenfalls gab es schon einmal eine ältere Version. Habe mir gleich zwei Pullen davon in den Schrank gelegt! Lotti hatte uns etwas Seltenes mitgebracht (nur 73 Flaschen gibt’s davon): The Octave – 51,2% Duncan Taylor Bunnahabhain 1997 – 2010 Aroma: dezenter Torf – fällt auf – wirkt etwas “muffig”, dann kommt deutlich Süße, etwas Gummi und Holz Geschmack: der Geschmack ist dann komplett anders! Deutlich Rauch und Torf, wirkt trocken, viel Holz und süße Früchte, Sherry Abgang: der Torf bleibt lange, wirkt etwas bitter, hat ebenso eine gewisse Schärfe, der Abgang versaut ein wenig den guten Eindruck. Dave: „Kandierte Moorleiche!“ – Grobi: „Den musst Du nur ausspucken, dann ist der Top!“ Naja, so ganz konnte er halt nicht überzeugen. Dafür aber unser erster Menügang des Abends: Garnelen mit Caol Ila auf Nudeln => ein Gedicht! 21.00 Uhr: Lotti rülpst!......Grobi versucht’s auch….scheitert aber kläglich!!! Den Caol Ila von den Garnelen hatte ich natürlich auch zur Verkostung mitgebracht: Caol Ila 1993 Distillers Edition – 43% Moscatel finished, bottled in 2006 Aroma: Der Moscatel schlägt deutlich, durch, süßer Weiswein mit Rauch! Prickelt leicht in der Nase, Uwe hat Wachs (ich hab‘ ihn gerade im Glas: ja… die Assoziation an eine brennende Honigkerze ist da! Hatte ich beim Tasting nicht bemerkt, aber es war ja auch nach dem ersten Essen und schon die siebte Verkostung. Kompliment, Uwe!) Geschmack: ein eleganter Whisky, toll verwobene Aromen, der Rauch mit der Süße setzt sich auch am Gaumen fort, die schweren Weisweinnoten bleiben, Karamell Abgang: Schön weich und lang, der Rauch bleibt die ganze Zeit präsent. Der Moscatel-Wein trägt den Whisky enorm! Laphroaig PX Cask – 48% Aroma: Honig/Karamell => ungewöhnlich für Laphroaig, extrem süß, eine schöne Kombination zwischen Rauch und dem PX-Sherry! Geschmack: zunächst extrem süß und fruchtig, Karamell, Dave hat Früchtetee, die 45% Alkoholanteil stehen ihm gut und geben ihm kraft. Abgang: mild, gefällig fruchtig und süß, Schinken in Honig eingelegt. Zu diesem leckeren Laphi gab es passendes Pastrami-Lammfilet auf Siebenbürgische Art. Wo wir schon beim Laphroaig angekommen waren, hatte uns Peter auch noch einen mitgebracht: Laphroaig 15y Limited edition – 43% 200 years of Laphroaig Aroma: “Vanille-Kompott” => Kaugummi-Süße, Mandeln, hat erstaunlich viele frische Noten, etwas Granny-Smith-Apfel, extrem wenig Rauch…. Geschmack: hat eine gewisse Chilischärfe, Rauch bleibt weiterhin schwach im Hintergrund, Uwe meint: „Erdbeere-Mascarpone-Limette von Ehrmann“. 21.50 Uhr: Lotti rülpst! Auch Stefan hatte uns schließlich einen Laphi mitgebracht: Laphroaig Brodir – Portwood Finish 48% Batch No. 001 Aroma: Feine Torfnote, Portwein-Süße ist deutlich, wirkt komplett und ausgewogen Geschmack: Uwe: „Saulecker! Aber ihm fehlt ein wenig die Schwere!“, ungewöhnlich fruchtig süß! Abgang: gewinnt an Komplexität, wirkt jetzt kräftig und wärmend. Diese Abfüllung wirkt filigran, wird besser je länger er im Glas ist. Der nächste Gang – echt Schottisch - wurde fällig: Pastinaken-Kartoffelpürree mit leckerem Haggis (schön schottisch!) und brauner Butter. Vor dem Highlight-Whisky von Boris gab‘ es jetzt noch einen kleinen Ausflug auf die letzte Whiskymesse in Mühlheim. Von dort haben wir – Boris, Lotti und ich – eine kleine Überraschung mitgebracht. Allerdings nicht torfig – aber nach dem Haggis vielleicht als Gaumenschmeichler ganz gut…. Alambic Classic Collection Tobermory 20y – 60,2% 1994 – 2014 Bottle no. 81 of 196 Double matured Island Single Malt Aroma: Toffee aus Quality Street, etwas Gummi, würziges Fondor Geschmack: wirkt recht ölig, schwierig……. Umami, recht fleischig, gaumenfüllend Abgang: Stefan hat Waldmeister im Abgang, bleibt lange… bleibt schwierig… => genau können wir ihn nicht beschreiben => ist halt besonders… Und nun kam der krönende Abschluss von Boris: Peerless Cask strength – Rare Ault – 36y – 40,2% Bunnahabhain 03.67 – 03.2003 Cask no. 3325 – bottle 153 of 234 Aroma: Boris: “Ist das wirklich ein Whisky?” Hat was von Rum. Tierisch fruchtig…Banane, Obstsalat, exotische Früchte (Kiwi), Orange, Kokus, relativ wenig Holz für 36 Jahre… Geschmack: relativ kurz, recht herb, jetzt kommt auch das Holz, ist adstringierend, und dann geht’s schon in den Abgang… Abgang: länger als das Mundgefühl, Früchte kehren zurück, herrlich! => old style Whisky. Lotti hat’s treffend formuliert: „So muss das Pippi vom Christkind sein!“ Zeit für unseren letzten Gang: Sarmale (Rumänische Krautwickel) – Weißkohl, Schweinefleisch, Milchreis, Steinpilze, Petersilie, Dill, Zwiebeln…….etc…….. Was für ein phantastischer Abend! Ein echtes Highlight – sowohl vom Whisky als auch aus Boris‘ Küche! Mehr davon!!! ;-) Direkt nach Karneval 2016 haben wir wieder Tasting, quasi der Freitag nach Aschermittwoch! Ist da nicht schon Fastenzeit? :-D Egal: GlenDronach ist angesagt! 02.2016 Glendronach Tasting am 12.02.2016 Glendronach Glendronach vertical tasting vom 12.02.2016 Anwesend: Boris, Stefan, Dieter, Grobi, Uwe, Marco, Lotti, Werner So gegen 19.30 Uhr waren wir startbereit….aber, halt!!! 19.30 Uhr: Lotti rülpst! So, nun konnte es losegehen. Marco und ich hatten noch was zum warmwerden dabei, bevor es mit Glendronach losgehen sollte. Zunächst gab’s eine Blindverkostung von Marco. Nachdem niemand drauf gekommen ist, stellte sich heraus, es war der… Glen Els The Journey – 43% Aus 5 verschiedenen Fassabfüllungen gewonnen: Sherry, Port, Madeira, Malaga und Marsala. (wobei, ich dachte immer Malaga ist ein Eis oder eine Stadt in Andalusien…. ). Die folgenden Notizen wurden übrigens erstellt, bevor bekannt war, um was es sich handelt… Aroma: eigentümlich, man tippt nicht unbedingt auf einen Single Malt, wirkt recht jung (ist auch erst 4 Jahre alt) Geschmack: Schwefel, sehr mineralisch, etwas Lakritz Abgang: mittellang und wärmend. Nachdem wir ja bereits einen Koblenzer Unternehmer vor einiger Zeit besucht – und dessen verschiedene Fassinhalte probieren konnten (Mac Eifel – Ihr erinnert euch???) – war dies nicht unser erster deutscher Whisky. Wenn dieser auch nicht so sehr überzeugte, so macht er doch neugierig auf mehr…. vielleicht ein Besuch in deutschen Destillerien oder mal ein Tasting….wer weiß…. Von dem erwähnten Mac Eifel habe ich noch je einen 0,2l Single Malt und Single Rye sowie eine 0,35l Einzelfassabfüllung, alle mit 50% und 5 Jahre alt… mit einem stolzen Preis. Sehen wirklich toll aus…und ich weiß gar nicht, zu welcher Gelegenheit ich die mal öffnen könnte… Aber kommen wir zum Tasting zurück. Auch lediglich zum warm werden hatte ich eine recht alte italienische Abfüllung (naja, ganz so alt nun auch wieder nicht, die Flasche hatte schon 0,7 l) aufgetan: Aberlour – Glenlivet Pure malt – 5y – 40% Aroma: Boris: „Ahoi-Brause – Waldmeister, Orange“, wirkt frisch und zitronig, dabei süß, Aprikose, wirkt sehr fruchtig in der Nase. Geschmack: jetzt kommt die Orange in den Vordergrund, wirkt tatsächlich nicht so jung wie er alt ist (schöne Formulierung, nicht?? ), jetzt auch wieder die Zitrone, wirkt wenig kräftig oder ölig, dafür bietet er viele Aromen- und Geschmacksfacetten… Abgang: relativ lang ….. der hat was! Ein schöner Sommerwhisky – besser als gedacht! Habe ihn gerade wieder im Glas und ich bin doch jedes Mal überrascht, was der in so jungen Jahren alles kann. Auch Angelika hat ihn schon probiert und fand ihn in der Nase sehr angenehm, im Geschmack dann jedoch weniger (….bitte nichts Böses denken…. ;-D). Der junge siebenjährige Macallan war seinerzeit auch so ein Beispiel vom Italienischen Markt: Jung aber dennoch empfehlenswert… 19.48 Uhr: auf besonderen Wunsch von Boris -> Lotti rülpst! Und nun konnte es auch endlich mit dem eigentlichen Glendronach-Tasting losgehen. Lotti hatte uns die folgende Abfüllung mitgebracht: Glendrochach The Hielan‘ – 8y – 46% Aroma: Red Bull! -> Gummibärchen; dieser erste Eindruck verfliegt jedoch recht schnell, wirkt älter als seine 8 Jahren, hat Holz (vielleicht – so die Vermutung – hat man ältere Sherryfässer einfließen lassen und mit jüngeren Bourbonfässern vermählt). Karamell macht sich bemerkbar, wirkt recht süß, Zuckerwatte….leicht karamellisiert. Geschmack: Die Süße weicht einer gewissen Fruchtigkeit, die angenehmen Karamellnoten bleiben, Buttertoffee kommt hinzu. Abgang: die 46% machen sich bemerkbar, der kommt quasi nochmal wieder! Von Dieter kam die folgende Abfüllung: Glendronach 12 y – 43% Aroma: im Vordergrund extrem süßer Sherry, ebenso starke Karamellnoten (Kuhbonbons), Früchte: Zitrus, Pfirsich, Vanille. Geschmack: die angenehmen Karamellnoten bleiben, Holz kommt hinzu, dezent Tannine, ein Hauch von Schokolade. Abgang: überraschend trocken. Nun war ein erstes Mitbringsel von Grobi’s an der Reihe: Glendronach Sauternes Finish – 14y – 46% (leider schon sehr lange offen, daher etwas schwierig zu beurteilen) Aroma: fruchtig süß, Richtung Aprikose, Milchschokolade, Boris hat Wacholder. Geschmack: wirkt komplex, die Milchschokolade ist auch im Geschmack vorhanden. Abgang: wirkt recht trocken, leichte Bitternoten, bleibt lange, etwas Kräuter hinten raus. Ich hatte mich nicht lumpen lassen, und habe den alten 15jährigen mitgebracht…er kommt nicht wieder… seufz… Glendronach 15y – 40% Aroma: süßer, fetter Sherry alten Typs, Jod, wirkt ineinander verwoben, dabei angenehm fruchtig, Trockenobst. Geschmack: schön komplex und rund, Schokolade, Gewürze, Früchte, Abgang: Alles wirkt angenehm, selbst die Tannine ist „rücksichtsvoll“, bleibt lange. Na warte….nur noch diesen Rest 18y Stronachie…dann gießt du dich wieder ein….. mmmhhh…. Stefan kredenzte uns den Glendronach Allardice – 18y – 46% Farbe: Boris: „Traubensaft!“ Aroma: sehr schön fruchtig, rote – und Trockenfrüchte, Rosinen. Geschmack: deutlicher Schuss Süße, etwas trocken, dunkle Schokolade und Frucht. Abgang: wirkt dicht und kompakt….und lang! Schön eingebundene Tannine, Tabaknoten. Hey, der hört sich echt gut an. Habe mir leider keine Noten notiert, wie es Marco immer macht… sollte ich mir vielleicht noch in den Keller legen… 21.00 Uhr: Lotti rülpst! Peter hatte sich ebenfalls nicht lumpen lassen. Obwohl er nicht teilnehmen konnte, hat er uns den folgenden Parliament mitbringen lassen. Okay, dafür bekam er von jeder Abfüllung ein kleines Pröbchen, aber das sei ihm auch gegönnt ;-p. 21.10 Uhr: Uwe rülpst!......Aber einer von ganz, ganz unten….. Glendronach Parliament – 21y – 48% Aroma: wirkt breiter und fruchtiger als der 18jährige, schöner weicher Sherry in der Nase, Schokolade und angenehme Holznoten. Geschmack: toll! Die 48% bei so altem Stoff. Da haben die sich echt mal was Besonderes einfallen lassen. Wirkt herrlich fein und rund, fast vornehm. Rohrzuckersüße gefolgt von der Holzkeule! Und dunkle Schokolade. Abgang: Irre lang! Die Aromen kommen zurück, das Holz bleibt wunderbar eingebunden. Diese Abfüllung konnte tatsächlich noch einmal ein echtes Ausrufezeichen setzen – das spricht sehr für ihn! Nun war erst einmal Essenpause angesagt. Es gab mal wieder gemischte Käse- und Schinken/Salami-Platte. Und so wie wir uns darüber her machten, blieb nicht viel übrig. Ein Wunder, dass das Besteck ganz geblieben ist ;-p!!! 22.12 Uhr: Riesenrülpser von Uwe! 22.26 Uhr: Lotti zieht nach! Weiter ging es mit den Fassstärken von Marco und Uwe: Glendronach Cask Strength – Batch no. 5 – 55,3% Oloroso & PX casks Aroma: zunächst Klebstoff, dann deutlich Vanille und Sherrysüße, etwas Honig. Geschmack: leider sagt er nur wenig, mit Wasserzugabe jedoch deutlich süßer und weicher. Abgang: hinten raus extrem trocken, mit Wasser wird er weicher und besser, wirkt jedoch recht einfach strukturiert, langer Abgang. Glendronach Cask Strength – Batch no. 3 – 54,9% Oloroso & PX casks Aroma: Vanille und diesmal deutlich Honig (türkischer Honig mit Nüssen). Geschmack: durchaus etwas runder und angenehmer als batch 5, wirkt jedoch ebenfalls adstringierend. Abgang: ebenfalls recht trocken, bleibt aber auch hier angenehmer als der batch 5. Insgesamt wirken die Cask-Strength-Abfüllungen recht enttäuschend nach dieser steten Steigerung im bisherigen Tastingverlauf. Vielleicht lag es auch an dem Essen zuvor….und wir müssen zukünftig das Mampfen doch ganz ans Ende setzen?!?!? 22.50 Uhr: Lotti rülpst! Zum guten (Glendronach-) Ende gab’s dann noch die „offizielle“ Abfüllung von Grobi: Glendronach Single Cask – 12y – 53,3% Pedro Ximénez Sherry Puncheon 24.07.2003 – 08.2015 Cask no. 5.800 – bottle 220/612 Aroma: Früchte – Banane, Aprikose, weicher Sherry mit Holznoten. Geschmack: wirkt recht süß und runder als die beiden Fassstärken zuvor, deutlich Schokolade. Abgang: etwas Weihnachtliches (Zimt), hinten raus adstringierend, süße Schokolade, mit etwas Wasser kommt Pfeffer. Da Boris (Asche über sein Haupt) für dieses Tasting nicht extra einen Glendronach besorgt hatte, musste er in seinen Beständen forschen, um etwas Adäquates auftischen zu können. Nun ja, nach 10 Abfüllungen – davon drei Fassstärken – …. Ihr kennt ja sicher die Story von den Perlen vor die Säue….. ach lassen wir das…. Jedenfalls haben er und ich noch eine nette Abschlusspulle gefunden, nämlich den Glenrothes 1992 – 43% 25.05.92 – 25.01.04 Aroma: Sahne und Honig (Joghurt), Buttermilch. Geschmack: deutlich süßer als das Aroma verspricht, wirkt sehr weich und sahnig, kommt schön süß rüber… Abgang: wird hinten raus würziger, hat Getreide und bleibt schön weich und lang. That’s it. Bleibt noch zu erwähnen, dass unser nächstes Thema „Lowlands“ zum Inhalt hat und am 26. April der Besuch auf der Whiskymesse in Limburg ansteht; zumindest traditionell für Marco, Lotti, Boris und meine Wenigkeit… Ach ja: Zeit für meinen 15jährigen Glendronach ;-D Zum guten Schluß… unser eigener Whisky !