Phytotherapie bei Magen-Darm-Beschwerden

Transcrição

Phytotherapie bei Magen-Darm-Beschwerden
Phytotherapie bei Magen-Darm-Beschwerden
Südtiroler Herbstgespräche Oktober 2013
Prof. Dr. Reinhard Saller
Institut für Naturheilkunde, UniversitätsSpital,
Rämistrasse 100, CH-8091 Zürich
[email protected] http://www.naturheilkunde.unispital.ch
Gastrointestinale Beschwerden zählen zu den häufigsten Ursachen einen Arzt aufzusuchen. Schätzungsweise leiden allein ≥ 15 – 30% der Erwachsenen an verschiedenartigen funktionellen gastrointestinalen Beschwerden (verschiedene Formen von Dyspepsie/Colon irritabile). Ihre Behandlung ist eine der Domänen der Phytotherapie.
Haut-, SchleimhautLäsionen, -infektionen
Ekzeme
Juckreiz
depressive Verstimmungen
Depressionen (mild, mässig)
Übelkeit - Erbrechen
Appetitlosigkeit
Herpes simplex
Konzentrationsstörungen
Gedächtnisstörungen
Dyspepsie-Reizdarm-Beschwerden
perianale Beschwerden
Frühformen von Demenz
Verstopfung - Durchfall
venöse Insuffizienz
Tinnitus
Leber (einschliesslich „Entgiftung“) - Galle
Dysurie, Harnwegsinfekte
Prostatahyperplasie,
Prostatitis
Postmenopausale
Beschwerden
PMS – Menstruationsstörungen
Sinusitis - Bronchitis –
Laryngitis
Erkältungskrankheit
Kopfschmerzen,
Migräne
muskuloskelettale
Schmerzen
oberflächliche
Verletzungen
Schwindel
Entzündungen im Magen-Darm-Trakt
häufige Behandlungsanlässe
„konventionelle“ Phytotherapie
Erschöpfung
Müdigkeit
Rekonvaleszenz
Unruhe - Nervosität
Angst
Schlafstörungen
Verdauungsstörungen
Funktionelle bzw. somatoforme
Störungen im Magen-Darm-Trakt
Magen-Darm-Trakt-bezogene
extraintestinale Beschwerden
Verwendung von weitgehend dersel-
somatoforme Störungen
ben Phytotherapeutika bei Beschwer-
Herz-Kreislauf-Beschwerden
den im Bereich Magen, Leber u. Galle
Abwehrstärkung, „Adaptogene“
Beeinflussung der natürlichen
Immunität
Sekundärprävention
Pflegeanlässe
sowie Dyspepsie.
Historisch: synonyme Verwendung
der Bezeichnungen (funktionelle Betrachtung von „Magen, Leber, Galle“).
1
Funktionelle Magenerkrankungen
Magen-Leber-Darm
als intestinales und
extraintestinales
Verbundsystem
Störungen der Magenfunktion
Magen
Magenfunktion und gastrointestinale Motilität
Magen als Metapher (u.a. Gemüt)
Leber als Organ
Leber
Leber als Funktionssystem
Extraintestinale
Störungen
Leber als Metapher (u.a. Seele)
Galle als Metapher (u.a. Gemüt)
Galle
Galle als Organsystem
Galle - Gallensäuren
Obstipation, Diarrhö
Darm
Funktionelle Darmerkrankungen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Phytotherapeutika bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (1)
Arzneipflanze (lateinisch)
Droge
Pflanze (deutsch)
Verwendeter Teil
Achillea millefolium §
Herba
Schafgarbe
Kraut
Acorus calamus
Rhizoma
Kalmus
Wurzelstock
Allium sativum §*
Bulbus
Knoblauch
Zwiebel
Allium ursinum
Herba
Bärlauch
Kraut
Ananas comosus
Succus
Ananas
Saft
Anethum graveolens §
Fructus
Dill
Früchte
Angelica archangelica §
Radix
Engelwurz
Wurzel
Artemisia absinthium *
Herba
Wermut
Kraut
Artemisia vulgaris
Herba
Beifuss
Kraut
>Atropa belladonna §
Folium - Radix
Tollkirsche
Blätter - Wurzel
C. annuum § C. frutescens
Fructus
Paprika, [Cayennepfeffer]
Früchte
Carica papaya
Succus
Papaya
Presssaft
> Carum carvi §*
Fructus
Kümmel
Früchte
Centaurium centaurium §*
Herba
Tausendgüldenkraut
Kraut
Chamomilla recutita §*
Flos
Kamille
Blüten
Cichorium intybus §
Folium - Radix
Wegwarte
Blätter - Wurzel
Cinchonia pubescens §
Cortex
Chinabaum
Rinde
Citrus aurantium §
Pericarp
Bitterorange (Pomeranze)
Fruchtwand (Schale)
Cinnamomum verum §
Cortex
Ceylonzimtbaum
Rinde
2
Dyspepsie
(Reizmagen)
Reizdarm
Wermutkraut
Enzianwurzel
Artischockenblätter
Pfefferminzblätter
Pfefferminzöl
Kümmelfrüchte
Kümmelöl
Anisfrüchte
Mariendistelfrüchte
Ingwerwurzel
Johanniskraut (Öl)
Pestwurz (Wurzel, Blatt)
Leinsamen
Flohsamen
Phytotherapeutische
Kombinationspräparate
Übelkeit
Erbrechen
Ingwerwurzel
Pfefferminzöl, -blätter
SchleimhautLäsionen
Teepräparate (Salbei,
(Johanniskraut,Kamille,
Melisse), Sanddornöl
Verstopfung
Durchfall
Leinsamen
Flohsamen
Weizenkleie
Sennesfrüchte, Sennesblätter
Faulbaumrinde
Aloe
Feigenfrüchte/-Sirup
Kombinationspräparate (u.a. Padma Lax)
Brombeerblätter
Frauenmantelkraut
Gänsefingerkraut
Schwarzer Tee
Heidelbeerfrüchte
Odermenningkraut
Syzygiumrinde
Tormentillwurzelstock
Eichenrinde
Uzarawurzel
Johanniskraut (Tee), Johanniskraut (Öl)
Flohsamen, Flohsamenschalen
Saccharomyces (cerevisiae, syn. Boulardii)
Behandlungsanlässe: Vielfalt von Arzneipflanzen mit vergleichbarer Anwendung (Auswahl)
Vegetative Funktionsstörungen: gastrointestinal
Klinische Synonyme
 oberer GI-Trakt
Aerophagie
Aufstossen
Dyspepsie
Magenneurose
Reizmagen
 unterer GI-Trakt
Colon Irritabile, IBS
Reizdarm
Spastische Obstipation
Nervöse Colitits
Funktionsstörungen
Organmissempfindungen
Luftschlucken
Aufstossen
Magenmotilitätsstörung
Hyperazidität
Übelkeit, Erbrechen
Inappetenz
Sodbrennnen
Magenschmerzen
Globusgefühl
Diarrhö im Wechsel
mit Obstipation
Bauchschmerzen
Völlegefühl, Blähungen
Prävalente Affektzustände:
Angst, depressive Verstimmung, Aggressivität (unterer GI-Trakt)
3
Dyspepsie - Reizdarmsyndrom - Symptomatik
Intestinale Beschwerden
Extraintestinale Beschwerden
Bauchschmerzen, Stuhlunregelmässigkeiten, Blähungen
Kopfschmerzen,
Schmerzen unterschiedlicher Art an
verschiedenen, oft mehreren Stellen
Wechsel von Obstipation/Diarrhö
bei der Defäkation Gefühl der unvollständigen Entleerung
Konsistenzwechsel des Stuhls
Herzschmerzen,
Pulsunregelmässigkeiten,
rheumatische Schmerzen,
Menstruationsbeschwerden,
Miktionsstörungen,
Schlafstörungen
Blähungen mit krampfartigen Schmerzen und/oder Gefühl des aufgetriebenen Leibes
Häufig relativ uncharakteristische und bunt wechselnde Symptomatik
Meist nächtliche Beschwerdefreiheit
Phytotherapeutika-Gruppen in der Behandlung dyspeptischer
Beschwerden
•
Adstringentien
(z.T. Amara und Acria)
•
Antidiarrhoika
(z.T. Amara und Acria)
•
Aromatika
(z.T. Amara und Acria)
•
Bittermittel (Amara)
•
Cholagoga, Choleretika, Cholekinetika
•
(ausgewählte) Gewürze
(z.T. Amara und Acria)
•
Karminativa
(z.T. Amara und Acria)
•
Laxativa
(z.T. Amara)
•
Muzilaginosa
(z.T. Amara)
•
Spasmolytika
•
Scharfstoffe
•
Tonika
(z.T. Amara und Acria)
(zumeist Amara und Acria)
8
4
Ätherischöl-Drogen (Auswahl) bei dyspeptischen Beschwerden
Arzneidrogen
Beschriebene Wirkungen
Pfefferminzblätter, Pfefferminzöl
spasmolytisch, cholagog, karminativ, antibakteriell
Fenchelfrüchte, Fenchelöl
spasmolytisch, sekretolytisch, karminativ, antibakteriell
Kümmelfrüchte, Kümmelöl
spasmolytisch, antibakteriell, karminativ
Anisfrüchte, Anisöl
spasmolytisch, antibakteriell, karminativ
Corianderfrüchte, Corianderöl
spasmolytisch, karminativ
Angelikawurzel
spasmolytisch, cholagog, karminativ
Cardamonfrüchte
cholagog, karminativ
Kamillenblüten, Kamillenöl
antiphlogistisch, karminativ spasmolytisch, antibakteriell; ,
cholagog,
Salbeiblätter
spasmolytisch, antibakteriell,
Rosmarinblätter
spasmolytisch, antibakteriell
Pfefferminzblätter kurz vor dem Aufblühen
5
Pfefferminze Mentha x piperita
Menthae piperitae folium
getrocknete Pfefferminzblätter
0.5 – 4 %
Menthae piperitae aetheroleum
Pfefferminzöl
Menthae piperitae folium
frische Pfefferminzblätter
Ätherisches Öl (> 1.2 % V/m)
Monoterpene
Sesquiterpene
Flavone (verschiedene)
Triterpensäuren: 0.3 % Ursolsäure,
0.1 % Oleanolsäure
3 – 5 % Gerbstoffe (Laminaceen)
Phenolcarbonsäuren (freie)
Kaffeesäure, p-Cumarsäure
Ferulasäure, Rosmarinsäure
(0.1 – 0.2 %) u.a.m.
Droge: Getrocknete Blätter DAB 10 (Eur);
getrocknete Blätter und blühende Zweigspitzen
Geschmack: aromatisch würzig, später kühlend.
Geruch:
charakteristisch,
durchdringend nach Menthol
6- 8%
35 – 40%
15 – 20 %
2- 7%
3- 5%
1%
1,8-Cineol
Menthol
Menthon
Menthofuran
Menthylacetat
trans-Sabinenhydrat
u.a.m.
0.5 – 1.5 %
β-Caryophyllen
Cadinen u.a.m.
Das aus den blühenden, oberirdischen Teilen
durch Wasserdampfdestillation gewonnene Öl;
das durch Dampfdestillation gewonnene,
rektifizierte Öl der frischen oberirdischen Teile
der blühenden Pflanze
Geschmack: charakteristischer Geschmack,
gefolgt von einer kühlenden
Empfindung
Geruch
charakteristischer Geruch.
Pflanzlicher Wirkstoff: Gemisch mit netzwerkartiger Ordnung
Zuordnung der Wirkung durch geordnete u. Wirkungen zu plastische Vielfalt der Einzelstoffen:
Einzelkom‐ponenten:
eingeschränkte ganzheitliche, d.h. Sichtweise
realistische, mehr‐
dimensionale Sicht
Zeit aufräumen
6
Menthae piperitae folium (frische Pfefferminzblätter)
Pfefferminze (Mentha x pip.)
Menthae piperitae aetheroleum Pfefferminzöl
Menthae piperitae folium
getrocknete Pfefferminzblätter
Irritable Bowel Syndrom
spasmolytisch
spasmolytisch, karminativv
antiviral, -bakteriell, -mykotisch
choleretisch, antiulcerogen
karminativ
Dyspepsie
Diverticulitis, Koliken (päd.)
antinflammatorisch
(akut, chronisch)
choleretisch
antioxidativ
analgetisch
Aromatherapie (stimulierend)
antioxidativ
Stomachikum, Tonikum, Nervinum
radioprotektiv,
Übelkeit (postop., Radio-/Chemother.)
apoptotisch
radioprotektiv
antibakteriell
adstringierend
sedativ, diuretisch
sekretolytisch
Behandlung
dyspeptischer
Symptome
Litholyse
antiinflammatorisch
antinozizeptiv
äusserlich:
Waschungen,
Juckreiz
schleimhautabschwellend
lokale Analgesie, Kopfschmerzen, Triggerpunkte
Lokalanalgesie (Endosk.)
äusserlich: Juckreiz
kognitionsverbessernd
Dosierung (Tee): entsprechend 1.5 – 3 g (ED) bzw. 4.5 – 9 g (TD)
(Pfefferminzöl): innerlich: 0.02 (– 0.08 ml) (ED), bis 3mal/Tag, äusserlich: nur verdünnt
Haut-, Schleimhautläsionen
Haut-, Schleimhautinfektionen
Juckreiz
Herpes simplex
Ekzeme
perianale Beschwerden
venöse Insuffizienz
depressive Verstimmungen
Depressionen (mild, mässig)
Übelkeit - Erbrechen
Konzentrationsstörungen
Gedächtnisstörungen
Dyspepsie-Beschwerden
Reizdarm-Beschwerden
Frühformen von Demenz
Leber (u.a. Entgiftung) - Galle
Tinnitus
Schwindel
häufige Behandlungsanlässe
„konventionelle“ Schwerpunkte
Dysurie, Harnwegsinfekte
Prostatahyperplasie,
Prostatitis
der Phytotherapie
(üblicherweise in Lehr- und
Handbüchern abgehandelt)
Sinusitis - Bronchitis Laryngitis
Erschöpfung
Erkältungskrankheit
Rekonvaleszenz
Kopfschmerzen, Migräne
Unruhe - Nervosität
muskuloskelettale Schmerzen
Angst
Müdigkeit
Schlafstörungen
somatiforme Störungen
oberflächliche Verletzungen
Herz-Kreislauf-Beschwerden
Verstopfung - Durchfall
Appetitlosigkeit
Stärkung der Abwehr
„adaptogene“ Anwendung
Beeinflussung der
natürlichen Immunität
Postmenopausale Symptome
PMS - Menstruationsstörungen
Pflegeanlässe
Sekundärprävention
Primärprävention
7
Beruhigungstees (Beruhigungstee I – VIII entsprechend
Standardzulassung 1993 [Bestandteile in Masse-%])
Teenummer/
Bestandteile
I
II
Baldrianwurzel
40
30 - 40 30 - 40
Hopfenzapfen
20
20 - 30
Lavendelblüten
Melissenblätter
III
15 - 25
15
20 - 30 10 - 20
IV
V
VI
VII
VIII
30 - 40
30 - 40
30 - 40
15 - 40
25 - 40 15 - 30
15 - 25
15 - 25
20 - 30 10 - 20
Passionsblumenkraut
Pfefferminzblätter
15
10 - 30
15 - 25
20 - 30
10 - 30
15 - 40
10 - 20
10 - 20
10 - 30
10 - 30
15 - 25
Pomeranzenschalen 10
Sonstige Bestandteile: Anis-, Fenchel-, Kümmelfrüchte, Pomeranzen, Hagebuttenschalen,
Kamillen-, Ringelblumenblüten, Rosmarinblätter, Schafgarbenkraut, Süssholzwurzel
Bezerra Alves et al (2012) Effectiveness of Mentha piperita in the
Treatment of Infantile Colic: A Crossover Study. Evidence-Based
Complementary and Alternative Medicine, Article ID 981352, 4 pages
Initial (pro Tag):
Anzahl Koliken: 3.9 (± 1.1)
Schrei-Zeit 192 (± 51.6) min
Ende (pro Tag):
Anzahl Koliken: 1.6 (± 0.6)
Schrei-Zeit: 111 (± 289 min
30 Säuglinge, Alter 8 – 56 d (33 ±
11), Gewicht 4 560 g (± 415),
Grösse 54.2 cm (± 3 cm)
Mütter 14 – 33 Jahre (22.7 ± 5.4),
53.3 % mit Kaiserschnitt
Pfefferminzblätter, wässrige Lösung, 1 Trpf./kg KG/d
Simethicon 2.5 mg/kg KG/d
Initiale Randomisierung, 7 d Behandlung,
3 d Auswaschperiode (Paracetamol als Schmerzbehandlung),
anschliessend 7 d Alternativbehandlung
8
Minzen: traditionelle Anwendungen (Auswahl)
Taditionell innerlich/äusserlich häufig partiell vergleichbare Verwendung
TCM, innerlich: Erkältungskrankheiten,
Pharyngolaryngitis, Konjunctivitis,
Kopfschmerzen, dyspeptische
Beschwerden, Flatulenz
Völle- u. Druckgefühl (Brust, Rippenbögen)
traditionell ähnlich wie Pfefferminzblätter
Magendrücken bei überladenem Magen,
Blähungen.
„gegen erkältungsbedingten Durchfall“
traditionell: innerlich: Schmerzen aller Art,
insbes. Kopfschmerzen
äusserlich: Schmerzen
traditionell: Gärungsdyspepsie, Koliken,
Krämpfe, Übelkeit, Brechreiz, Diarrhoe
Menstruationsbeschwerden
traditionell ähnlich wie Pfefferminzblätter
bei Leber- u. Gallenleiden, Leibschmerzen,
Flatulenz, Bauchkrämpfen
Erkältungen, Menstruationsstörungen
äusserlich: Haut- u. Schlemhautentzündunfen
Menthae herba
(chin.) Ackerminze,
Feld-/Kornminze,
japanische Minze,
Menthae crispae
folium
Ährenminze,
grüne (Ross)Minze,
Krauseminze;
Spearmint;
M. douce, M. verte
Menthae longifoliae
herba
Rossminze,
langblättrige Minze,
weisse/wilde Minze
Menthae aquatae
folium
Bach-/Wasserminze;
watermint; Menthe
rouge, Erba menta
Pulegii herba
Poleiminze, Polei
Flohkraut,
Hirschminze,
Minzöle
hauptsächlich Parfümierung
traditionell:
innerlich: Meteorismus, funktionelle
Magen-Darm-Gallenbeschwerden,
Katarrhe der oberen Luftwege.
äusserlich: Myalgien u. Neuralgien
volksheilkundlich:
innerlich: funktion. Herzbeschwerden,
Wetterfühligkeit, Atembeschwerden.
äusserlich: funktion. Herzbeschwerden,
Kopfschmerzen.
Vergleichbar mit M. piperita aetherol-
Insektenrepellentien
Parfümierung
volksheilkundlich:
Menstruationsstörungen
Mentha-citra-Öl
Zitronenminzöl
M. arvensis aetherol.
Minzöl, Minzenöl,
Japan. Pfefferminzöl
Cornmint oil, mint oil
M. crispae aetherol.
Krauseminzöl
Spearmint oil
Pulegii aetherol.
Poleiminzöl, Poleiöl;
pennyroyal oil
9
Phytotherapeutische Kombinationen:
Anwendungsbereich: dyspeptische Beschwerden
Löwenzahnwurzel mit -kraut, Pfefferminzblätter u. Artischockenblätter
3
Mariendistelfrüchten Pfefferminzblätter und Wermutkraut
3
Pfefferminzblätter und Fenchel - Pfefferminzblätter und Kümmel
2
Pfefferminzblätter, Fenchel und Kamillenblüten
3
Pfefferminzblätter, Kamillenblüten und Kümmel
3
Pfefferminzblätter, Kümmel und Fenchel
3
Pfefferminzblätter, Kümmel und Kamillenblüten
3
Pfefferminzblätter, Kümmel, Fenchel und Kamillenblüten
4
Pfefferminzblätter, Kümmel, Kamillenblüten und Pomeranzenschalen
4
Pfefferminzöl und Fenchelöl - Pfefferminzöl und Kümmelöl
2
Pfefferminzöl, Fenchelöl und Kamillenblüten
3
Pfefferminzöl, Kümmelöl und Fenchelöl
3
Pfefferminzöl, Kümmelöl und Kamillenblüten
3
Pfefferminzöl, Kümmelöl, Fenchelöl und Kamillenblüten
4
Sennesblätter, Pfefferminzöl und Kümmelöl
3
Süssholzwurzel, Pfefferminzblättern und Kamillenblüten
3
Savia officinalis: Salbeiblätter - Sabeiöl
Moderne traditionelle bzw. volksmedizinische
Anwendungen:
Appetitsteigerung, Mundgeruch, Verdauungsstörungen,
kolikartige Schmerzen im Magen-Darm-Trakt, Übelkeit, Durchfall;
Registrierte Anwendungsmöglichkeiten (Salbeiblätter bzw
Salbeiöl):
Innerlich: Dyspeptische Beschwerden, vermehrte
Schweisssekretion (Schwitzen).
Dosierunghinweise (Salbeiblätter bzw. Salbeiöl):
Tagesdosis: 4,0 - 6,0 g Droge; 0,1 - 0,6 g ätherisches Öl; 2,5 - 7,5
g Tinktur (EB 6);
Salbeitinktur: Konstitutionstherapie:
allgem. Kräftigungsmittel (3 x 20 – 40 Trpf/d
10
Kamillenblüten (Matricariae flos)
ESCOP (2002): innerlich:
symptomatisch bei gastrointestinalen Beschwerden
(Krämpfe, Blähungen, etc.)
Gastritis
zwischen den Mahlzeiten auf nüchternen Magen - evtl.
Rollkur, ≥ 3x/Tag, 1 Woche über akutes Abklingen hinaus
(3 g/150 ml heisses Wasser )
Entzündungen des oberen Verdauungstraktes
Mundhöhle, Speiseröhre, Magen, Duodenum
Dyspeptische Beschwerden:
bes. geeignet bei Kindern
innerlich: Schlafstörungen ?, Angststörungen ?
Scharfstoff-Drogen in der Behandlung dyspeptischer Beschwerden Auswahl)
Kalmuswurzel
Calami rhizoma
Stomachikum, Karminativum, Nervinum
Galgantwurzel
Galangar rhizoma
Appeititanreger, Tonikum
Ingwerwurzel
Zingiberis rhizoma
Stomachikum, Tonikum
Gelbwurz
Curcuma xanthorrhiza
Gallemittel, zahlreiche Anwendungen
Knoblauch
Alli sativi bulbus
Zwiebel
Allii cepae bulbus
Zwiebelarten
Paprika
Capsici fructus
Schwarzer Senf
Sinapis nigri semen
Stomachikum, (Karminativum)
Weisser Senf
Sinapis albi semen
Kapuzinerkresseöl
Trapeoli aetheroleum
Meerrettichwurzel
Armoraciae rusticanae radix
Stomachikum
Schleifenblumen-
Iberis amari herba
Stomachikum
kraut
Schwarzer Pfeffer
Piperis nigri fructus
22
11
Scharfstoffdrogen (Acria, Acria amara)
•
Die Wirkungen von Scharfstoffdrogen aber auch von Scharfstoffen
sind sehr unterschiedlich, u.a.
Hyperämisierend-durchblutungsfördernd, proinflammatorisch,
antiinflammatorisch, analgetisch, motilitäts- und skretionsfördernd
(gastrointestinal), immunmodulierend, antimikrobiell.
•
Dementsprechend können Scharfstoffdrogen sein (Auswahl):
Stomachikum, Karminativum, Nervinum, Tonikum, Gallemittel,
Sialagogum, lokalesSchmerzmittel.
•
Der Alkoholgehalt einer Zubereitung kann die Schärfewahrnehmung
beeinflussen.
23
Zingiber officinale (Ingwer)
Zingiberis rhizoma
(„Wurzelstock“)
antiemetische Wirkungen
Klinische Studien
gastrointestinale Motilität 
Reisekrankheit,
Seekrankheit
hypoglykämisch,
diuretisch
antikonvulsiv,
spasmolytisch,
analeptisch,
antimikrobiell,
antioxidativ,
antinflammatorisch,
kardiale Wirkungen
analgetische, antirheumatische
Wirkungen
expektorierend, mukotrop,
adstringierend,
lokalanästhetisch,
Wirkungen auf Leber u. Galle
(u.a.sekretionsfördern)
antihepatotoxisch,
antiulcerogen (GI-Trakt)
Trypsinaktivität ,
Beeinflussung der
Thrombozytenaggregation
Kapillarpermeabilität 
nephroprotektiv
cholesterinsenkend
(Synthesehemmung)
zentral dämpfende Wirkungen
thermogene Wirkungen
postoperative Übelkeit
Übelkeit u. Erbrechen
(u.a. Chemotherapieinduziert)
Schwangerschaftserbechen
Osteoarthrose
traditionell: Dyspepsie
Tagesdosis:
entspr. 2 – 4 g Droge
24
24
12
Capsicum (Paprika)
Capsicum annuum
(Gewürzpaprika)
Capsicum frutescens
(Cayennepfeffer)
Vergleichbare Wirkungen u. Wirksamkeit wie Zubereitungen
mit Capsaicin/Capsaicinoiden bei Schmerzen?
Capsici fructus (Paprika)
Pharmakologische
Wirkungen
Capsici fructus acer (Cayennepfeffer)
Inhaltsstoffe
Therapeutische Wirkungen
Wirksamkeit
hyperämisierend
äusserlich
(v.a. Pflaster)
innerlich
(frisch, Pulver)
Rücken
schmerzen
funktionelle Dyspepsie
analgetisch
antioxidativ
chemopräventiv
antimutagen
antikarzionogen
Steigerung der
Magensaftsekretion
postoperatives
Erbrechen
(Akupunktur,
Hand, P6)
Gastroprotektion
Beschleunigung GI-Transit
Postoperative
Halsschmerzen
(Hand-Akupunktur)
Abnahme der Fettaufnahme
Capsaicinoide
(0.01 – 0.22%
bzw.
0,3 - ≥ 1%;
Scharfstoffe)
Carotinoide
Flavonglykoside
ätherisches
Öl (0,1%)
bittere
Saponine
antibakteriell
β-adrenerge
Stimulation
Pulver: 120 – 450 mg 2 – 3 mal/Tag
25
Einteilung von Amara nach weiteren Inhaltsstoffen (zusätzliche Wirkungen)
Amara pura [Amara simplicia]
(nur bzw. vorwiegend Bitterstoffe)
z.B.: Enzianwurzel, Bitterholz, Bitterklee, Fieberklee, Tausendgüldenkraut, Quassiaholz
Amara aromatica
(Bitterstoffe u. ätherisches Öl)
z.B.: Angelikawurzel, Condurangorinde, Hopfenzapfen, Kalmuswurzelstock, Schafgarbenkraut, Kaskarillrinde, Kardobenediktenkraut, Bitterorangenschalen, Zitronenschalen, Pomeranzenschalen, Wermutkraut
Amara adstringentia
(Bitterstoffe u. Gerbstoffe)
z.B: Chinarinde, Condurangorinde, Schafgarbenkraut
Amara mucilagenosa
(Bitterstoffe u. bedeutsame Mengen Schleimstoffe)
z.B: Lichen islandicus, Hohlzahnkraut, Kolombowurzel
Amara acria
(Bitterstoffe u. bedeutsame Mengen Scharfstoffe)
z.B: Ingwerrhizom, Galgantwurzelstock
Amara salina (resolventia)
(salzreiche Bittermittel)
Löwenzahnwurzel u. –kraut, Wegwartenwurzel, (Tausendgüldenkraut)
26
13
Bittermittel bei Magen-Leber-Darm-Erkrankungen (Beispiel Tinkturen)
Tinctura Absinthii (Wermutkrauttinktur)
„sehr heiss“
Aromatisches Bittermittel, Stomachikum, Gallemittel, Magentonikum, allgemeines
Tonikum
Tinctura Gentianae (Enziantinktur)
„heiss“
Amarum, Stomachikum, Gallemittel, Magentonikum, allgemeines Tonikum
Tinctura Cynarae (Artischockentinktur)
„warm – neutral“
Amarum, Lebermittel, Gallemittel
Tinctura Taraxaci – Löwenzahntinktur
„neutral – kühlend“
Amarum, Magentonikum, Gallemittel, Aquaretikum, Stoffwechselmittel
Tinctura millefolii (Schafgarbentinktur)
„kühlend“
Karminativum, Spasmolytikum, Gallemittel, Stoffwechselmittel, Frauenmittel
Cynara scolymus
(Artischocke)
Cynarae folium
(frische oder getrocknete Laubblätter)
Pharmakologische Wirkungen
hepatobiliäre Effekte:
choleretisch, cholekinetisch
cholagog, hepatoprotektiv
Förderung der Magensaftsekretion
Senkung von
Cholesterin u.
Triglyceriden,
Hemmung der
Cholesterinsynthese
antioxidativ,
antiatherogen
Verbesserung der
Endothelfunktion
antimykotisch
ArtischockenBlätter und Zubereitungen:
Bitterstoffe
Anwendungsmöglichkeiten
dyspeptische Beschwerden
zur unterstützenden
Behandlung bei Reizdarm
hepatobiliäre Störungen
„Bittermittel“
zur unterstützenden
Behandlungvon leichten
bis mässigen Hyperlipidämien
Dosierung (Zubereitungen):
entspr. 5 – 10 g Droge/Tag
14
Wermutkraut
Tee: 1 TL Droge (≈ 1,5 g) mit 1 Tas-se Wasser
heiss übergiessen, nach 10 Min abseihen.
Appetitanregung: 1 Tasse frisch bereiteten
Tees eine 1/2 Std. vor dem Essen
Förderung des Galleflusses: nach dem Essen.
Volkstümliche Anwendungsgebiete:
u.a. Magen- u. Darmatonie, Gastritis, Magenkrämpfe, Leberbeschwerden, Blähungen,
unregelmässige/zu schwache Menstruation,
Appetitlosigkeit, Wurmbefall.
Geruch und Geschmack:
Geruch charakteristisch aromatisch,
Geschmack aromatisch und stark bitter.
Wermut (Artemisia absinthium) – Kraut, Blätter, Blüten
Alle, die fest behaupten, der Bauch
sei der König des Körpers,
scheinen mir wirklich darauf mit vernünftigem Grund zu bestehen.
Denn dessen ununterbrochene Arbeit stärkt
all' unsre Glieder,
oder, anders herum, im Schmerz zermürbt er sie alle.
Ja, man befindet sogar, wenn ihm nichts helfe, verderbe
er das Gehirn u. vertreibe daraus das gesunde Empfinden (….)
oder es hilft auch, 2 Teile Wermut u. 3 Teile Rauten zu trinken
[Bauchmittel, Allgemeinmittel, Nerven- und Seelenmittel]
15
Omer et al (2007) Steroid-sparing effect of wormwood (Artemisia absinthium) in
Crohn’s disease: A double-blind placebo-controlled study. Phytomedicine 14: 87–95
40 Pat mit M Crohn, Steroide, ≤ 40 mg Prednisonäquivalent, ≥ 3 Wo,
1500 mg Wermutkraut/d
Placebo:
80% mussten
Steroide weiter
einnehmen
(Bittermittel), nach 2 Wo
schrittweises Absetzen
der Steroide, nach 10
Wo Steroidfreiheit angestrebt u. Absetzen des
Wermut:
10% mussten
Steroide weiter
einnehmen
Wermutkrautes, Beibehaltung der übrigen
Medikation, Beobachtungszeit 20 Wo.
Gelber Enzian (Gentiana lutea)
Droge
Wurzel
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe (u.a. Amarogentin)
Wirkungen
Magensaftsekretion,
Motilität, Tonus, cholagog
antientzündlich
Indikationen
Appetitlosigkeit, Völlegefühl
und Blähungen
[Tonikum]
Dosierung
Tee: ½ TL/Tasse
Tinktur (1:10): 20-30 Tropfen
30 Min vor Mahlzeit
Kontraind.
Magengeschwür, Hypertonie,
Schwangerschaft
UW
Übelkeit bei zu hoher Dosierung
32
16
Bitter
Bittermittel
Stark bitter schmeckende Arzneistoffe mit Anwendung bei darniederliegender Verdauung, Nachlass der Verdauungstätigkeit, Atonie des Magens, mangelnder Esslust,
Übelkeit, Flatulenz, Koliken, unregelmässigem Stuhlgang, Cardialgien, hypochondrischer Stimmung, nervösen Störungen, allgemeiner Schwäche.
Bedeutungen:
Geschmack:
eine teilweise unangenehm empfundene Geschmacksrichtung
übertragen:
im Sinn von unangenehm
Präfix bitter
zur Steigerung von unangenehm: bitterkalt, bitterböse, bitterernst
Herkunft:
bitter (althochdeutsch: bittar, mittelhochdeutsch bitter, leitet sich ursprünglich von
beissen ab u. bedeutet ursprünglich: vom Geschmack her u. allgemein beissend,
scharf; im übertragenen Sinn vom Charakter her quälend, schmerzhaft, hart, verletzend.
33
Bitterstoffe
ZNS
20 %
1. kephale Phase: „reflektorisch“
80 %
allgemein tonisierende Wirkungen
(Behandlung u.a. über MDT u. Leber)
ENS
2. gastrale/enterale Phase: biochemisch
ENS: enterales Nervensysten, ZNS: zentrales Nervensysten
34
17
Ausgewählte Frischpflanzensäfte bei dyspeptischen Beschwerden
•
Artischockenblättersaft
•
Brennesselsaft (Kraut)
•
Brunnenkressesaft (Kraut)
•
Knoblauchsaft (Bulbus)
•
Löwenzahnsaft (Kraut, Wurzel)
•
Melissensaft (Blätter)
•
Sauerkrautsaft
•
Schafgarbensaft (Kraut)
•
Schwarzrettichsaft
•
Wacholderbeerensaft
•
Wermutsaft
•
Zwiebelsaft (Bulbus)
Phytotherapeutische Kombinationen bei Magen-Leber-Darm-Erkrankungen
Phytotherapeutische Kombinationspräparate (europäisch/aussereuropäisch):
Fixe bzw. individuelle Drogenmischungen
Fixe bzw. individuelle Teemischungen (Teespecies): Magen-Tees, Magen-DarmTees, Leber-Galle-Tees
Fixe bzw. individuelle Tinkturenmischungen
Fixe phytotherapeutische Kombinationspräparate (Fertigarzneimittel)
18
Phytotherapeutische Kombinationen bei Magen-Leber-Darm-Erkrankungen
Bestandteile traditioneller Kombinationen bei (funktionellen)
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Auswahl)
Angelikawurzel,
Enzianwurzel,
Kümmelfrüchte,
Kümmelöl,
Fenchelfrüchte,
Fenchelöl,
Anisfrüchte,
Anisöl,
Pfefferminzblätter,
Pfefferminzöl,
Melissenblätter,
Melissenöl,
Ingwerwurzelstock,
Curcumawurzelstock,
javanischer Gelbwurz,
Wermutkraut,
Artischockenblätter,
Pomeranzenschalen,
bittere Schleifenblume, Süssholzwurzel,
Kamillenblüten,
Mariendistelkraut,
Mariendistelfrüchte
Löwenzahnwurzel mit Kraut,
selten: Johannisöl,
Echinaceazubereitungen
Meist werden 2 – 4 (- 5 - 9) dieser Arzneidrogen miteinander kombiniert.
Übelkeit und Erbrechen
Behandlungsansätze:
Zubereitungen aus Ingwerrhizom
Zubereitungen aus Pfefferminzblättern, Pfefferminzöl
Behandlung im Kontext dyspeptischer Symptome
Behandlung im Kontext von Obstipation und Diarrhö
Halitosis
Behandlungsversuche (Auswahl):
Zubereitungen (bzw. Spülungen) aus:
Pfefferminzblätter, Pfefferminzöl, Kümmelfrüchte, Salbeiblätter, Salbeiöl, australisches
Teebaumöl, Eucalyptusöl, Thymiankraut, Thymianöl, Myrrhe, kanadische Blutwurzel
19
Padma Digestin: ein „tibetisch-schweizerisches“ Arzneimittel
Drogenname (lat.)
Drogenname (d)
Punicae granatae semen
Granatapfelsamen
Einzeldosis
204 mg
Qualitäten
süss, sauer,
adstringierend
Galangae rhizoma
Galgant
102 mg
Amarum acre, süss
Piperis longi fructus
Langer Pfeffer
25.5 mg
Acre, süsslich
Cardamomi semen
Kardamom
12.5 mg
Acre aromaticum, süss
Cinnamomi cassiae cortex
Zimtkassia
12.25 mg
(Amarum) acre et
mucilagenosum, süss
Indikation: nach tibetischer Auffassung stärkt die Rezeptur die Verdauung.
Padma Digestin wird traditionell angewendet bei Neigung zu Verdauungsschwäche
Und Verdauungsstörungen, was sich durch Druck- oder Völlegefühl in der Magengegend und Blähungen zeigen kann.
Padma Digestin wird auch bei Appetitmangel (z.B. in der Rekonvaleszenz) angewendet.
40
Punicae granati semen
(Granatapfelsamen)
Galangae rhizoma
(Galgant)
Cardamomi semen
(Kardamomensamen)
Cinnamomi cassiae cortex
(Zimtkassia)
Piperis longi fructus
(Langer Pfeffer)
Padma Digestin: Systemische Betrachtung:
Kommunikation innerhalb Drogen/Wirkstoff, Interaktion (aussen)
20
Magen - Darmtee II-XII (Standardzulassung 1993. [Bestandteile in Masse-%]
Teenummer
II
Bestandteile
III
Anisfrüchte
20 - 30
Fenchelfrüchte
20 - 30
Korianderfrüchte
Kümmelfrüchte
20 - 40
IV
V
VI
VII
VIII
IX
15 - 30
15 - 30
15 - 30
15- 30
20 - 35
15 - 30
15 - 30
15 - 30
15 - 30
20 - 35
15 - 30
15 - 30
15 - 30
15 - 30
10 - 40
10 - 40
15 - 30
20 - 30
15 - 30
20 - 40
15 - 20
20 - 30
15 - 30
Angelikawurzel
X
XI
XII
20 - 40
30 - 40
30 - 50
20 - 30
15 - 40
20 - 30
Kamillenblüten
20 - 40
Pfefferminz-
20 - 40
blätter
10 - 40
Schafgarben-
10 - 30
kraut
20 - 35
Süssholzwurzel
Sonstige Bestandteile:
15 - 25
15 - 35
Baldrianwurzel
Kornblumenblüten
Malvenblüten
Melissenblätter
Ringelblumenblüten
Zimtrinde
15 - 35
Zusammensetzung:
Wirksame Bestandteile mindestens 70%, sonstige Bestandteile max. 5% pro Bestandteil
Zubereitung:
1 – 2 TL auf 250 ml kochendes Wasser, 5 – 7 Min abgedeckt ziehen lassen
Magentee (I – VI) (Standardzulassung 1993)
Teenummer
Bestandteile
I
(sekretionsfördernd)
Angelikawurzel
Enzianwurzel
II
III
V
VI
10,0 - 30,0
10,0 - 30,0
10,0 - 15,0
10,0 - 25,0
20.0
Löwenzahnkraut,wurzel
10,0 - 35,0
Melissenblätter
Pomeranzenschalen
IV
10,0 - 35,0
20,0
15,0 - 25,0
15,0 - .30,0
Schafgarbenkraut
Tausendgüldenkraut
25,0
10,0 - 25,0
Wermutkraut
25.0
10,0 - 25,0
Zimtrinde
10.9
10,0 - 35,0
10,0 - 35,0
10,0 - 35,0
30,0 - 50,0
10,0 - 25,0
10,0 - 25,0
10,0 - 25,0
10,0 - 20,0
Sonstige Bestandteile (II – VI):
Anisfrüchte
Basilikumkraut
Kornblumen-, Pomeranzen-,
Brombeerblätter
Ringelblumenblüten
Fenchel-,
Rosmarin-,
Korianderfrüchte
Salbeiblätter
Die wirksamen Bestandteile müssen ≥ 70 Masse-% der jeweiligen Teemischung ergeben. Die sonstigen
Bestandteile dürfen jeweils – sofern verwendet - pro Bestandteil nicht > 5 Masse-% betragen.
21
Teevorschläge bei übersäuertem Magen (Sodbrennen, saures Aufstossen)
(Vorschlag bes. bei Sodbrennen und saurem Aufstossen, geschmacklich auch gut für
Kinder geeignet) [ÖGPhyt, abgerufen 2013]
Teile
entzündungshemmend
Kamillenblüten
40
x
Süssholzwurzel
30
x
Malvenblatt
10
20
Ringelblumenblüten
schleimhautprotektiv
krampflösend
x
x
blähungswidrig,
klassisches Magenmittel
x
(bei Magen-Darm-Geschwüren), verleiht einen
süssen Geschmack
reizlindernd, (bei MagenDarm-Entzündungen)
x
x
wahlweise ersetzbar durch:
Melissenblätter (möglicherweise nervöse Mitbedimgung mitbedingt)
Pfefferminzblätter (Mundgeruch, unangenehmer Mundgeschmack, leichte Übelkeit)
Fenchel, Koriander (bei zusätzlich auftretenden Blähungen)
Teevorschläge bei übersäuertem Magen (Sodbrennen, saures Aufstossen)
(Vorschlag bes. auch für Kinder geeignet) [ÖGPhyt, abgerufen 03/ 2013]
Teile
Kamillenblüten
40
Malvenblatt
30
Anis
10
20
Malvenblüte
entzündungs- schleimhaut- krampfhemmend
protektiv
lösend
x
x
blähungswidrig, klassisches
Magenmittel
reizlindernd, (bei Magen-DarmEntzündungen)
x
x
x
verleiht dem Tee einen süssen
Geschmack
reizlindernd, (bei Magen-DarmEntzündungen), verleiht dem
Tee ein gefälliges Aussehen
wahlweise ersetzbar durch:
Melissenblätter (möglicherweise nervös mitbedingte Symptomatik)
Pfefferminzblätter (Mundgeruch, unangenehmer Mundgeschmack, leichte Übelkeit)
Fenchel, Koriander (bei zusätzlich auftretenden Blähungen)
Melissenblätter: beruhigend, blähungstreibend, (krampflösend)
Pfefferminzblätter: krampflösend, blähungs-, galletreibend; verleiht dem Tee einen frischen Geschmack
Fenchel: krampflösend, fördert Magen-Darm-Motilität, (blähungstreibend, antibakteriell)
Koriander: krampflösend, blähungstreibend, (appetitanregend, antibakteriell)
22
Gezielte phytotherapeutische Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes
Bitterstoffdrogen, Cholagoga, (Scharfstoffdrogen), stimulierende Laxantien
phytotherapeutische Kombinationen (z.B. Iberogast)
Motility mode
Absorptive mode
Motorische Aktivität 
Langsame motorische Aktivität
Galle- u. Pankreassaftsekretion 
langsame Freisetzung von
Nettoflux von Flüssigkeit in Richtung
Galle und Pankreassaft
Sekretion (secretory bzw. secreto-
geringe Resorption
motoric mode)
von Flüssigkeit
Karminativa (z.B. „warme“ Gewürzdrogen, Ingwer, Tannin- u. Gerbstoffhaltige
Drogen, ätherische Öle, Drogen mit antiinflammatorischen Eigenschaften
Funktionelle gastroenterol. Beschwerden, Dyspepsie, Reizdarm : Subjektive Auswahl
einer „Praxisapotheke
 Gesichtspunkte einer traditionellen Phytotherapie, therapeutische Empirie
 Zusammenhang von gastrointestinalen und extraintestinalen Beschwerden
 (empirische) phytotherapeutische Kombinationspräparate
 Vorgehen entsprechend EbM (Evidence-basierte Phytotherapie, EbP)
1–2
ätherische Mittel
z.B. Pfefferminzöl (zugelassene Indikation IBS !), Pfefferminzblätter, Pfefferminzöl,
Salbeiblätter, Salbeiöl, Kümmelöl
3 – 5 Tinkturen bzw. Urtinkturen, vorzugsweise Bittermittel, z.B. Wermutkraut,
Enzianwurzel, Artischockenblätter, Löwenzahn (Kraut, Wurzel)
1
Scharfstoffmittel, z.B. Ingwerrhizom, Paprikafrüchte
2 – 3 Einzelmittel, z.B. Zubereitungen aus Artischockenblätter, Ingwerrhizom,
Ispaghula (Flohsamenschalen)
2 – 3 Kombinationspräparate, z.B. Iberogast (Zulassung Dyspepsie, IBS),
Kombination mit Pestwurzzubereitungen, Padma Digestin,
weitere symptomorientiert ausgewählte Mittel, z.B. Laxantien, Antidiarrhoika
23
Arzneipflanze
Arzneidroge
wässrige Extrakte
Mariendistel
MariendistelFrüchte
Silybinin: pleiotrope
Monosubstanz
(Naturstoff; kein
Phytotherapeutikum)
Anwendung
Extrakte
Droge: Pflanzl. Magen-Darm-Mittel
Verdauungsbeschwerden, funk-
alkoholische
Extrakte
tionelle Störungen des ableitenden
Gallesystems; Dyspepsie
Spezialextrakte
ATC: [A05BA]: Lebertherapeutika
Zubereitungen: Toxische Leberschäden; unterstütz. Behandlung bei chron.-entz. Lebererkrankungen u. Leberzirrhose
Breites Potential des pleitropen
Vielstoffgemisches (Wirkstoff)
mittl. Dosis/d Droge: 12 - 15 g; mittl. Dosis/d Extrakte:
entspr. 200 – 400 (bis > 3000) mg/d Silymarin
mit Multi-target-Eigenschaften
(innerlich u. äusserlich)
Saller et al. The use of silymarin in the treatment of liver diseases. Drugs 2001; 61: 2035–2063
Saller et al. An updated systematic review of the pharmacology of Silymarin. Forsch Komplementärmed 2007;14: 70-80.
Saller et al An updated systematic review with meta-analysis for the clinical evidence of silymarin. Forsch Komplementär
Med 2008;15:9– 20
Vielschichtigkeit von phytotherapeutischen Behandlungsanlässen
„Leber“
psychosomatische Störungen
Leber:
„Metapher“
depressive Störungen
Müdigkeit, Erschöpfung
somatoforme Beschwerden
Stoffwechselfunktionen
Leber:
Organ
Schutz bzw. Prävention (z.B.
toxische Einflüsse, endo-, exogen)
z.B. Bittermittel (Amara)
(ayurvedische, tibetische Heilmittel)
enge Verbindung zum
„hypotonischen Magen“
z.B. Mariendistelfrüchte
(Silymarin)
(ayurvedische, tibetische Heilmittel,
Kampo, TCM)
Erkrankungen (Organfunktion)
durch Toxine: z. B. Nahrung, Umwelt, Arzneimittel
Entzündungen, Zirrhose
Tumoren
Ausscheidung von Toxinen
und Abbauprodukten
Leber:
„Entgiftung“
Hemmung bzw. Induktion von
Enzymen (Phase I, Phase II)
z.B. Mariendistelfrüchte
(Silymarin)
verschiedene
Phytotherapeutika
(z.B. Artischockenblätter)
24
Phytotherapie und Gallenerkrankungen
Enger Zusammenhang mit dem «Verbund Magen-Leber-Darm»
Phytotherapeutisch bes. relevante Erkrankungen im Zusammenhang «Galle»:
Verminderte Galleproduktion und Dyskinesien der Gallewege
Gallensäuren
Toxische Gallensäuren
Nichttoxische Gallensäuren
Pathophysiologie
Signalmoleküle
Zelltod
Fettresorption
Cholerese
Leberregeneration
Leberfibrose
Physiologie
Juckreiz
UCD: Lipid- u. Zuckerstoffwechsel
UCD: Tumorprävention (Colon)
Therapeutische
Aspekte
Cholestat. Lebererkrankungen
u.a. PBC, Schwangerschaft,
Arzneimittel
Traditionelle Zusammensetzung von Gallenmittel
Komponenten
Anteil (%)
Cholagoga
- ca. 50 %
Laxantien
- ca. 10 %
Spasmolytika
- ca. 10 %
Karminativa
- ca. 10 %
entzündungshemmende und/oder antimikrobielle Drogen
- ca. 10 %
Begriffe im Zusammenhang mit Gallemittel
Choleretika:
Arzneimittel (AM) mit Steigerung von Gallesekretion u. -fluss
Cholekinetika:
AM mit Kontraktion von Gallenblase und Gallenwegen
Cholezystokinetika:
AM mit Stimulation der Gallenblasenmotilität
Cholagoga:
Variable u. inkonsistente Verwendung: Überbegriff für
Choleretika u. Cholekinetika, z.T. Synonym für Cholekinetika
Gesteigerte Cholerese (vermehrtGallensäuren in den Dickdarm): Diarrhöe.
Geringer ausprägte Cholerese: weichere Stuhlkonsistenz.
25
Pflanzliche Cholagoga
Stammpflanze
lateinischer Name
Artischockenblätter
Cynarae folium
Tagesdosis Droge (g)
6
Boldoblätter
Boldo folium
Curcumawurzelstock
Curcumae longae rhizoma
Erdrauchkraut
Fumariae herba
Galgantwurzelstock
Galangae rhizoma
Javanische Gelbwurz
Curcumae xanthorrhizae rhizoma
Mariendistelfrüchte
Cardui mariae fructus
Pfefferminzblätter
Menthae piperitae folium
Schwarze Rettichwurzel
Rhaphani sativi radix
Schafgarbenkraut
Millefolii herba
Schafgarbenblüten
Millefolii flos
Schöllkraut
Chelidonii herba
2 - 5 (siehe Kasten)
Wermutkraut
Absinthii herba
2-3
3
1,5 - 3
6
2-4
2
12 - 15
3-6
50 - 100 ml Presssaft
4,5
3
Phytotherapie: Antidiarrhoika
Gerbstoffdrogen
Quellstoffe
Adsorbenzien
Antiphlogistika
Peristaltikhemmende
Drogen
sekretionshemmend
antimikrobiell
adstringierende Wirkung
adsorbierend
Beeinflussung
der Transitzeit
physikalische
Bindung
antiphlogistisch
motilitätsvermindernd
sekretionshemmend
antimikrobiell
Brombeerblätter
Eichenrinde
Frauenmantelkraut
Gänsefingerkraut
Heidelbeerfrüchte
Odermenningkraut
Syzygiumrinde
Tormentillwurzelstock
Uzarawurzel
Karottensuppe
Flohsamen
Flohsamenschalen
Kaffekohle
Eichenrinde
Tormentillwurzel-stock
Uzarawurzel
++
++
++
++
++
Drogen mit
antimikrobiellen,
antisekretorischen,
enzymatischen,
immunmodulierenden Wirkungen
Saccharomyces
(cerevisiae, syn.
Boulardii)
++
++
+++
+++
26
Phytotherapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Es werden verschiedene Wege versucht:
•
Drogen mit relevanten antientzündlichen Eigenschaften
•
Unterstützende Basisbehandlung (z.B. stark antioxidativ wirksame Phytotherapeutika)
•
Symptomatisch orientierte Drogenauswahl (z.B. laxierende, antidiarrhoische Drogen)
unter gezielter Ausnutzung des Vielstoffcharakters (breites Wirkungspektrum)
•
Symptomorientierte Mitbehandlung mit Phytotherapeutika (z.B. adjuvant, supportiv)
•
Beispiele für traditionell verwendete, mittlerweile klinisch geprüfte Phytotherapeutika:
Zubereitungen aus Boswellia serrata (indischer Weihrauch)
Artemisia absinthium (Drogenpulver)
Anschlussfähigkeit an die moderne Medizin anstelle eines beziehungslosen
Nebeneinanders (wesentlich für integrativen Zugang auf Patienten)
Hausarztmedizin
(moderne)
Komplementär medizin
Supportivmedizin
Onkologie
Spitalbehandlungen
Pfefferminze (Blätter, ÄÖ)
Überprüfte Anschlussfähig-
MainstreamMedizin
keit an andere Systeme:
Zentrales Gütekriterium
Vorstellung
von Patient, Arzt,
Pflege
Komplexe
MehrfachErkrankungen
Multimorbidität
(systemische Qualität)
Traditionelle
Medizinsysteme
Gynäkologie
Altersmedizin
Pädiatrie
Psychiatrie
Selbstbehandlung
Hausmittel
Psychosomatik
27
Pflanzliche Arzneimittel: Wirkstoffe mit Vielstoffcharakter.
Wirkstoffe: Drogenpulver, Tee, Öle, Tinkturen, Extrakte
Vielstoffcharakter beinhaltet:
Mehrere bis viele Wirkmechanismen und rel. breites Wirkungsspektrum
Häufig rel. gering ausgeprägte Einzelwirkungen (einschl. Nebenwirkungen)
Nicht-Selektivität als potentieller Vorteil (u.a. mehrere Wirkmechanismen)
Eignung u.a. als eine Art Basistherapie, z.B. kombinierte Anwendung mit
selektiven Arzneimitteln.
Zusammenfassung Phytotherapeutika: Pleiotrope Arzneimittel mit
Vielstoffcharakter und multi-target-Eigenschaften – ein bislang zu
wenig genutztes modernes Behandlungspotential
Phytotherapie: Literaturhinweise
Bäumler S (2007) Heilpfanzen Praxis heute. Portraits, Rezepturen, Anwendung. Elsevier, München
Blaschek W, Ebel S, Hackenthal E, Holzgrabe U, Keller K, Reichling J (Hrsg): Hagers Handbuch der Drogen und
Arzneistoffe. 2006. Hager ROM 2006; Springer electronic media. (http://www.Hagerrom.de)
European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) (2003) Monographs. The scientific Foundation for Herbal
Medicinal Products. 2nd ed., completely revised and expanded. ESCOP – Thieme Verlag
Reichling J, Gachnian-Mirtscheva R, Frater-Schröder M, Saller R, Rabinovich MI, Widmaier W: Heilpflanzenkunde für die
Veterinärpraxis. 2.Aufl. Springer Verlag, Berlin Heidelberg New York 2008
Saller R, Reichling J, Hellenbrecht D (1995) Phytotherapie. Klinische, pharmakologische und pharmazeutische
Grundlagen. Haug Verlag, Heidelberg
Saller R, Reichling J: Phytotherapie (2002). In: Melchart D, Brenke R, Dobos G, Gaisbaür M, Saller R: Naturheilverfahren. Leitfaden für die ärztliche Aus-, Fort- u. Weiterbildung. Schattaür Stuttgart New York. S 180-230
Saller R, Reichling J (Hrsg) (2002) Iberogast. Evidenz-basierte Phytotherapie bei Reizmagen-/Reizdarmsyndrom. Forsch
Komplementärmed 9, Suppl 1
Saller R, Iten F, Reichling J: Dyspeptische Beschwerden und Phytotherapie – eine Übersicht über traditionelle und
moderne Phytotherapeutika. Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd 2001;8(5):263–273
Saller R, Reichling J, Rostock M, Iten F, Melzer J: Gastrointestinale Symptome bei tumorkranken Menschen –
phytotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten. Schweiz. Zschr. GanzheitsMedizin 2008; 20 :221–230
Saller R (Hrsg) (2006) Tibetische Heilmittel bei chronischen Erkrankungen. Forsch Komplementärmed 13, Suppl 1
Schilcher H, Kammerer , Wegener T (2007) Leitfaden Phytotherapie. 3. Aufl.. Urban & Fischer, München
Weiss RF: Lehrbuch der Phytotherapie. 7. Aufl. Hippokrates, Stuttgart 1991
Wichtl M (Hrsg) (2009) Teedrogen u. Phytopharmaka. 5. Aufl. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
World Health Organization (1999/2002/2007) WHO monographs on selected medicinal plants. Volume 1/2/3 Geneva
28

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