45 Jahre TAW - Technikakademie Weilburg

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45 Jahre TAW - Technikakademie Weilburg
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EIN PRODUKT DER FREHNER CONSULTING
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Von der Schule zur Akademie –
die Technikakademie Weilburg
als Kompetenzzentrum
Die TAW ruht auf zwei Säulen: Die Staatliche Technikerschule Weilburg als Kerngeschäft erfüllt einen Staatsauftrag im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
Die Technische Fachakademie Weilburg gestaltet darüber hinaus gemeinsam mit
Unternehmen und Bildungsinstituten Weiterbildungsmaßnahmen für die Region. Auf
diesen beiden Säulen entwickelte sich die TAW zum Technologietransferzentrum der
Region - zu einer international anerkannten Technikakademie mit nicht-universitärem Studienverlauf.
OStD Dipl.-Ing. Wolfgang Hill
eit über 45 Jahren arbeitet die TAW in engem
Kontakt mit dem aktuellen technologischen und
wirtschaftlichen Stand der Industrie sowie mit der
politischen Entwicklung des Bildungswesens. Sie reagiert kreativ und innovativ auf regionale, bundesweite und internationale Entwicklungen und ist zur
vielfach anerkannten Mitgestalterin geworden.
Die TA Weilburg mit zur Zeit über 450 Studierenden,
rund 40 Lehrer/innen und weiteren Angestellten,
Arbeiter/innen sowie drei Meisterbetrieben mit Auszubildenden ist dabei zu einem komplexen Wirtschaftsunternehmen geworden. Der verantwortliche
Akademieleiter Wolfgang Hill verbindet diese Aufgabe mit seiner Vision: Dem Aufbau eines Bildungsund Kompetenzzentrums, eines Technologietransferzentrums für die Region bzw. einer international
anerkannten Technikakademie. Eine Vision, deren
Realisierung schon seit geraumer Zeit begonnen hat.
Wolfgang Hill: „Der Techniker/die Technikerin "Weilburger Prägung" ist ein Gütezeichen für die Industrie
und hoch anerkannt. Die Technikakademie Weilburg
hat sich zum ersten Ansprechpartner für Unternehmen und Institutionen der Region entwickelt.“
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So fasste das damalige Schulgremium bereits im Jahr
2002 den Beschluss, dieser Entwicklung auch durch
den passenden Namen Rechnung zu tragen: Technikakademie Weilburg.
Dazu Akademieleiter Hill: „Wenn Deutschland künftig wirtschaftlich und industriell den international
geforderten Qualitätsstandards entsprechen will,
braucht diese erstklassige Weiterbildung an den derzeitigen Fachschulen (den sog. Technikerschulen)
auch eine entsprechend international verständliche,
aber auch eine sprachliche Anerkennung. Neben der
Akademiebezeichnung muss das auch im Zeugnis der
Studierenden formuliert sein, damit die Absolventen/innen ihre Chancen auf dem internationalen
Markt wahren können.“
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Innovativ und zugleich der Tradition verpflichtet,
regional eingebettet und in einem Netzwerk internationaler Kooperationspartner verankert, ein
hochspezialisiertes Bildungsinstitut mit einem
komplexen Wirtschaftsbetrieb: So präsentiert sich
die Technikakademie Weilburg (TAW) heute, eine
der größten eigenständigen Fachschulen Deutschlands.
Im vorliegenden Magazin erfahren Sie mehr über
den Weg von der Schule zur Akademie. Freuen Sie
sich auf eine anregende Lektüre. Mein besonderer
Dank gilt den Inserenten, die durch ihre Anzeige
diese Festschrift finanziell unterstützt haben.
Für die Akademieleitung
Wolfgang Hill
Als Abschlussbezeichnung von Fachschulen für Technik strebt die TAW den Titel „Bachelor Professional“
an. Damit steht sie an der Spitze einer Bewegung aus
rund 40 deutschen Fachschulen für Technik, die im
Rahmen des Bologna-Prozesses u. a. dessen Anwendung auf die berufliche Weiterbildung diskutieren.
Hill: „Dieser zur Zeit in Deutschland noch kontrovers
diskutierte Abschlusstitel wird international verstanden und trägt dem erstklassigen Ausbildungsniveau
Rechnung. Der angestrebte Titel ist auch eine Form
der gesellschaftlichen Anerkennung beruflich erworbener Bildung und Leistungen.“
TechnikAkademie Weilburg (TAW)
Frankfurter Straße 40
35781 Weilburg
Telefon: (0 64 71) 92 61 0
www.ta-weilburg.de
Impressum:
Herausgeber: Frehner Consulting GmbH Deutschland,
Postfach 1652, D-87629 Füssen www.frehner-consulting.de
Frehner Consulting GmbH Deutschland
Unternehmensberatung für PR
Redaktionsleitung: Ulrike Martin,Texte: Leila Dregger, Fotos: Agentur FreyGeist,TA Weilburg, Projektkoordination
TA Weilburg: OStD Dipl.-Ing.Wolfgang Hill, Marketing und Verlag: Frehner Consulting GmbH Deutschland,
Tel: +49 (0) 83 62 / 91 46 19, Fax 91 46 16, Gestaltung: Agentur FreyGeist, D-87629 Füssen
Ein Produkt der Frehner Consulting GmbH Deutschland. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der
Frehner Consulting. Stand: Winter 2008/2009
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Das Küchenteam v.l.n.r.: Azubi Jens-Oliver Heinz,
Chefkoch Peter Welker, Gerlinde Huck
StD Edgar Schüller, stellv. Akademieleiter
Die TAW arbeitet stetig am Ausbau von nachhaltigen Bildungsnetzwerken zum Aufbau von Kompetenzzentren. Zu ihren Partnern und Netzwerken
im Bildungsbereich gehören die Universitäten von
Bremen und Oldenburg, die Fachhochschule Gießen-Friedberg, das StudiumPlus in Wetzlar, aber
auch Bildungseinrichtungen in Frankreich,
Litauen, Polen, Norwegen und China.
Netzwerkadministrator Jörg Christ
Wolfgang Hill orientiert sich an der Bund-LänderKommission (BLK): „Berufliche Kompetenzzentren
sind berufliche Schulen in spezifischer regionaler Einbindung, autonom und eigenbudgetiert, mit eigenem
Personal- und Bildungsmanagement. Gemeinsam mit
Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Behörden
erarbeiten wir die Grundlagen für den Aufbau von
Zentren lebensbegleitenden Lernens, wie sie heute
politisch gefordert werden. Es sind die Fachschulen,
die Fachkräften ohne Abitur eine berufliche Weiterbildung bieten, mit der sie für leitende Positionen in
Unternehmen im mittleren Management befähigt
werden.“
Studierendensekretariat: Sabine Rössner & Adriana Dombach
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Die berufliche Aus- und Weiterbildung
in der Technikakademie Weilburg
Die TA Weilburg bietet heute berufliche Weiterbildung in den Bereichen Maschinen-,
Elektro- und Informationstechnik sowie Mechatronik. Über 8.000 Studierende wurden in Weilburg bisher zum/zur Staatlich geprüften Techniker / Technikerin ausgebildet. Seit 1997 ist mit der Höheren Berufsfachschule für Informationsverarbeitung Technik zusätzlich eine vollschulische berufliche Erstausbildung angegliedert.
Michael Faist
Das Lehrerkollegium
Der Weg zum/zur staatlich geprüften Techniker/in
s sind qualifizierte Facharbeiter und Facharbeiterinnen mit mindestens einem Jahr Berufserfahrung, die das Studium in der Technikakademie Weilburg beginnen. In vier Semestern (Vollzeit) erwerben
sie das Fachwissen und die Kompetenzen für eine
Position im mittleren Management. Für ihr Studium
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Praxisbezogenes Lernen mit StR Lutz Grapengeter
steht ein professionelles Fachkollegium zur Verfügung. Neben ihrer berufspädagogischen Ausbildung
weisen die meisten Lehrer/innen auch eine mehrjährige Berufserfahrung als Diplomingenieure auf.
Eine mögliche Karrierelinie eines Technikers dokumentiert exemplarisch nach einem Studium in Weilburg der Weg des Lehrers Michael Faist. Als „hauseigenes Gewächs“, wie er sich selbst sieht, hat er nach
der Ausbildung zum Elektriker zunächst in seinem
Beruf als Facharbeiter gearbeitet. Nach dem zweijährigen Elektrotechnikstudium in Weilburg – Fachrichtung Informationselektronik (wie es damals hieß) –
war er über zehn Jahre als qualifizierter Techniker in
der Industrie, teilweise in leitender Funktion, tätig.
Teamarbeit begleitet von StR Uwe Rothe
Die Ausbildung zum Fachlehrer für arbeitstechnische Fächer (Fachlehrer a.-t.) am Studienseminar in
Gießen befähigt ihn, seit 2005 an der TAW als Lehrer und als Koordinator für Fachpraxis tätig zu sein.
Hier schließt sich ein berufspädagogischer Regelkreis.
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Programm der beruflichen Weiterbildung
Das Studienprogramm ist in Fachrichtungen bzw. Schwerpunkte untergliedert:
Fachrichtung Informationstechnik Schwerpunkte:
Computersystem- und Netzwerktechnik,
IT-Sicherheitsmanagement,
Medien- und Informationsmanagement.
Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkte:
Automatisierungs- und Prozessleittechnik,
Energietechnik und Prozessautomatisierung,
Informations- und Kommunikationstechnik.
Fachrichtung Mechatronik Schwerpunkte:
Erneuerbare Energien,
Systemtechnik.
Präsentation einer Medienarbeit (HBFS)
Fachrichtung Maschinentechnik Schwerpunkte:
Konstruktion,
Produktions- und Qualitätsmanagement,
Verfahrens- und Umwelttechnik.
Im Zusatzstudium wird Technische Betriebswirtschaft für alle Fachrichtungen angeboten.
Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung
(HBFS)
Diese Ausbildung baut auf einem mittlerem Schulabschluss auf. Bis zum
Abschluss als „Staatlich geprüfte/r technische/r Assistent/in für Informationsverarbeitung - Technik“ dauert diese vollschulische berufliche Erstausbildung zwei Jahre. In Weilburg wird sie in folgenden Schwerpunkten
angeboten:
Computersysteme und Netzwerktechnik
Medien- und Dokumentationstechnik.
StR Eckhard Muser mit Medien- und Informationstechnikern
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Wissensvernetzung von Theorie
und Praxis: die Projektarbeit
Eine optimale Berufsvorbereitung zum/zur Staatlich geprüften Techniker/in ist die Projektarbeit im 4. Semester. Die Studierenden haben hier die Möglichkeit, handlungsorientierte Lerninhalte in die betriebliche Praxis umzusetzen: Teamarbeit und Kreativität, Anwendung von Theorie- und Praxiswissen unter professionellen Bedingungen.
In Kleingruppen bis max. fünf Studierenden werden Lösungsvorschläge für die vorwiegend von Unternehmen und Institutionen gestellten Aufgaben nach Regeln des
Projektmanagements und mit Beratung der Lehrer/innen bzw. Auftraggeber selbständig erarbeitet.
Die Laseranlage
Der Leo Technicus
ie Erfahrungen mit den Projektarbeiten zeigen
eine hohe Zufriedenheit der Auftraggeber, bestätigt duch die häufige Übernahme der Ergebnisse in
die betriebliche Praxis.
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Drei Beispiele für Projektarbeiten:
Fehlerdiagnose einer Bedea-Rotationsmaschine
Gerade in der Herstellung von Präzisionswerkzeugen
kommt es auf eine hundertprozentige Qualitätsprüfung an. Im Auftrag der Firma Bedea aus Aßlar führen vier Studierende des Schwerpunktes Produktionsund Qualitätsmanagement eine umfassende Fehlerdiagnose und Prozessanalyse einer Rotationsmaschine durch. Die Projektgruppe wendet dabei alle
aktuellen Prüfungsverfahren an und liefert Lösungsansätze für die Behebung der Fehler.
Laseranlage
Die Nd: YAG Laseranlage der Technikakademie bietet
immer wieder Aufgaben für Projektarbeiten in der
Fachrichtung Mechatronik, die sie nach den Richtlinien der methodischen Konstruktionslehre bearbeiten. Derzeit arbeitet ein Studierendenteam daran,
eine zusätzliche Z-Achse zu integrieren – einschließlich ihrer Entwicklung, Montage und Software. Zu
den gestellten Aufgaben gehört auch die Entwicklung von Produkten, die auf der
Laseranlage gefertigt werden können. Diese Produkte
werden auf dem Weilburger
Trialog und am „Tag der offenen Tür“ präsentiert – so entstand auch die Weilburger Sonnenuhr.
Farbgestaltungen zu sehen. Die TAW beteiligte sich
aktiv an dem Projekt „Kunst am Löwen“ mit einer ausgefallenen Idee des Akademieleiters: der Leo Technicus. Der Nassauische Löwe in Lebensgröße wurde mit
elektronischen Innereien „gefüllt“. Durch Sprachsteuerung oder Fernbedienung konnte der Löwe mit Gebrüll, Nicken und Kopfschütteln zum Leben erweckt
werden. Das technische Innenleben wurde von einer
Mechatronik-Gruppe entworfen, eingebaut und in
Betrieb genommen.
Für Leos „Fell“ griffen Studierende der Schwerpunkte
Medien- und Informationsmanagement und Medienund Dokumentationstechnik zu Acrylfarbe und Pinsel
und gestalteten sein Äußeres künstlerisch mit einer
besonderen technischen Note. Als Ehrengast brachte
der elektronisch gesteuerte Technik-Löwe die Besucher/innen vieler Empfänge am Hessentag zum Staunen. Er wurde sogar Fernsehstar in der Hessenschau
und Teilnehmer beim großen Hessentag-Festzug.
Heute ist sein Stammplatz die Aula der Technikakademie.
Studierende lösen das Bedea-Problem
Leo Technicus
Der Weilburger Löwe (Teil des Stadtwappens) war am
Hessentag 2005 als veranstaltungsprägendes Kunstobjekt im gesamten Stadtbereich in vielen kreativen
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Campus-Atmosphäre
Die Einrichtungen und Gebäude der Technikakademie Weilburg
Der rasche Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft erfordert weitreichende, nachhaltige Konsequenzen für die Lernbereitschaft der Menschen. Für die berufliche Weiterbildung wird
neben den rein fachlichen Inhalten die Qualifikation und Kompetenzvermittlung für Eigenund Sozialverantwortung unverzichtbar. Die TAW bietet mit ihrem einmaligen Ambiente und
ihren räumlichen und technischen Möglichkeiten beste Voraussetzungen.
Automatisierungslabor
as historische Gebäude der Technikakademie
verfügt heute über modernste Einrichtungen.
Dazu gehören mehr als 30 großzügig ausgestattete integrierte Fachräume, in denen praxisnahes
Lernen und Theorie-Unterricht eng verzahnt sind.
Die meisten Unterrichtsräume sind mit Computern und audiovisuellen Darstellungsmöglichkeiten ausgestattet. Alle Unterrichtsräume sind über
das leistungsstarke Intranet vernetzt und haben
Zugang zum Internet. Zur Unterstützung des
praktischen Unterrichts und der Projektarbeiten
stehen fünf Fachwerkstätten zur Verfügung. Alle
Anlagen der Akademie sind auf dem neuesten
Stand der Technik, viele haben Pionier-Charakter
bzw. wurden in Projektarbeiten von Studierenden
entwickelt.
Akademieleiter Wolfgang Hill: „Auf unsere Ausstattung können wir stolz sein. Als Landesschule
mit eigenem Haushalt haben wir die finanziellen
Möglichkeiten, viele Vorhaben schnell und unbürokratisch im Rahmen des Budgets umzusetzen.“
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Anfang des 18. Jahrhunderts bauten Graf Johann
Ernst und sein Baumeister Rothweil im Rahmen einer
barocken Stadtplanung den „Windhof“ zu einem
Jagdschloss um. Heute dient das renovierte denkmalgeschützte Gebäude mit dem Blick auf das romantische Lahntal als Wohnheim der Technikakademie. Wo
einst barocke Wasserspiele geplant waren, finden
heute sommerliche Open-Air-Konzerte statt - auch
beliebter Treffpunkt für Ehemalige. In den Salons, in
denen vormals Kammermusik gespielt wurde, bereiten sich heute Studierende auf gemeinsame Prüfungen vor. Zum Windhof gehören Garten- und Wiesenanlagen, Sportplatz und Turnhalle. In ansprechendem
Ambiente - inmitten idyllischer Natur und gleichzeitig in Stadtnähe - gedeiht mit hohem Engagement
eine Campus-Atmosphäre der erwachsenengemäßen
beruflichen Weiterbildung .
Axel Heuser, ein Studierender im 3. Semester: „Zusammen zu leben, schafft große Vorteile; wir helfen
uns gegenseitig und arbeiten zusammen. Jeder hier
hat etwas vor und das verbindet.“
Essensausgabe
Leben und lernen
Nicht nur die Akademie ist der Ort des Lernen: Das
Zusammenleben im Wohnheim sowie die Mitarbeit im Studierendenrat und die Selbstorganisation gehören zur Vorbereitung auf das spätere
Berufsleben.
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Die Mensa – ein Meisterbetrieb mit Auszubildenden
– ist bekannt für gutes Essen, das auch außerhalb der
Akademie gefragt ist, besonders für Leute, die
schmackhaftes, frisch zubereitetes Mittagessen
schätzen - im Sommer gerne auf der Terrasse mit
Blick über die Stadt.
Der Studierendenrat (STR)
Studieren in der Aula
Alle 210 Zimmer des Wohnheims sind ans Internet
und ebenso ans Intranet der Akademie angeschlossen. Die Netzwerkbetreuung ist eine der vielen Aufgaben, die der Studierendenrat übernommen hat. Des
Weiteren kümmert sich der STR um die Organisation
von Veranstaltungen, z.B. um das Open-Air-Konzert
im Sommer, um die Betreuung der Bibliothek und der
Turnhallen, um die Organisation von Sportangeboten
sowie Studienfahrten, Exkursionen, Firmen- und
Messebesuche.
Und wer abends noch mit Freunden etwas trinken
will, muss nicht weit fahren: „Rick´s Café“ ist die vom
STR verwaltete Studentenkneipe im Windhof.
Freizeit in Rick´s Café
Der Studierendenrat
Soft Skills
Helmut Beck, seit 36 Jahren Lehrer und Wohnheimleiter: „Wir vermitteln nicht nur Technik, sondern
arbeiten auch mit den Menschen für eine soziale und
gesellschaftlich orientierte Handlungskompetenz –
ein für uns wichtiges Lernziel in der beruflichen
Erwachsenenbildung. Das Erlernen des Umgangs mit
sich selbst und anderen, von Teamfähigkeit, Führungsqualität und emotionaler Intelligenz sind hierfür Bestandteile.“ Damit sich die Studierenden auf jedem Parkett zu bewegen wissen, lädt Helmut Beck
kleinere Gruppen zum „perfekten Dinner“ ein.
Krawatte-Binden, Begrüßungsformen, geschliffene
Tischmanieren und Gesprächsführung bei einem von
der Mensa vorbereiteten Mehrgänge-Menü werden
den Technikern/innen mit „Weilburger Prägung“ vermittelt.
OStR Helmut Beck
Der Schulverein WeiTe
Die Weilburger Technikerschulvereinigung e.V. mit
derzeit 540 Mitglieder ist ein eingetragener Verein mit gemeinnütziger Zielsetzung zur Unterstützung der Akademie und in Sonderfällen von
Studierenden.
Beiträge und Spenden:
Bank: Kreissparkasse Weilburg
BLZ: 511 519 19, Konto: 101 007 987
Der derzeitige Mitgliedsbeitrag beträgt
14 Euro pro Jahr.
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45 Jahre „Techniker“-Ausbildung
in Weilburg
Gegründet wurde die Staatliche Technikerschule im Oktober 1963 als Modellprojekt. Bald entwickelte sie sich zu einer der
größten Fachschulen für Technik in
Deutschland und zur größten eigenständigen Fachschule in Hessen.
or einem halben Jahrhundert forderten die
technische Entwicklung der Industrie und die
immer komplexer werdenden Technologien ein
neues Berufsbild: die Nahtstelle zwischen Theorie
und Praxis, eine Position zwischen Ingenieur und
qualifiziertem Facharbeiter. Entscheidungsträger
aus Politik und Wirtschaft erkannten diese Notwendigkeit. So entstand die Weiterbildung zum
staatlich geprüften Techniker in einer Technikerschule unter Landesträgerschaft.
Weilburg war von jeher als Schul- und Ausbildungsstadt bekannt. Der großzügige Gebäudekomplex in der Frankfurter Straße 40 war 1912
als Unteroffiziersschule gebaut, später zur Ausbildung von Lehrer/innen genutzt worden. Nach
der Auflösung des Pädagogischen Institutes (PI)
im Jahr 1963 suchte man für das großräumige
Gebäude eine neue Nutzung, die den Verlust dieses Wirtschaftsfaktors ersetzen könnte. Die Entscheidung für die Gründung der Staatlichen Technikerschule war für die strukturschwache Gegend
eine optimale Lösung.
Bei der Gründung am 1. Oktober 1963 sagte Dr.
Walter Müller vom hessischen Kultusministerium:
„Die Technikerschule in Weilburg soll Modell für
die Kommunen werden.“
60 junge Facharbeiter begannen am 14. Oktober
1963 mit der Ausbildung, die anfangs nur zwei
Semester Maschinenbau umfasste. Die Zahl der
Studierenden stieg in den folgenden Jahren stetig bis auf über 500 Studierende an. Das Weilburger Erfolgsmodell wurde oft kopiert, viele weitere
Technikerschulen im Land Hessen entstanden. Die
Weiterbildung an der Staatlichen Technikerschule
Weilburg, wie sie damals hieß, wurde bundesweit
ein Gütezeichen. Bis heute wird der Techniker
„Weilburger Prägung“ von Wirtschaft und Industrie durch sein hohes Ausbildungsniveau geschätzt.
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Zu Beginn der neunziger Jahre sank konjunkturbedingt die Zahl der Studierenden. Um die Schule
weiterhin auf hohem Niveau auszulasten, beschloss
die Schulleitung damals, ab 1997 die Berufsfachschule (BFS) für Informationsverarbeitung Technik
einzurichten. Heute heißt sie Höhere Berufsfachschule (HBFS). Diese vollschulische berufliche Erstausbildung mit qualifiziertem Abschluss erwies sich
u. a. als geeignetes Mittel gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Dank ihres guten Praxisbezugs in Form eines
achtwöchigen Betriebspraktikums und Projektarbeiten für außerschulische Auftraggeber, eröffnet sie
vielen Absolventen/innen den direkten Einstieg in ein
Arbeitsverhältnis bzw. gibt ihnen beste Voraussetzungen für weitere berufliche Bildungsmaßnahmen.
Im August 1999 wurde die Technikakademie zur offiziellen „Cisco Networking Regional Academy“ ernannt, und sie arbeitet eng mit der IT-Akademie Hessen zusammen.
Weitere direkte Kooperationspartner der Technikakademie sind die Fachhochschule Gießen-Friedberg, die
Universität Frankfurt/Main, die Technische Akademie
Esslingen, CISCO SYSTEMS, die TÜV-Süd-Akademie,
der Verein AUKOM, REFA, die Gesellschaft für Projektmanagement (GPM), die Steinbeis-Hochschule
Berlin sowie Microsoft. Seit Jahren besteht eine enge
Zusammenarbeit und ein Austausch von Studierenden mit Bildungseinrichtungen in China, Litauen,
Norwegen, Polen und Frankreich.
Willkommen in Weilburg
Stadt der Bildung, der Kultur und des Waldes
Dichterfürst Goethe nannte sie „Perle an der Lahn“. Mit ihrer
waldreichen Umgebung, dem vielfach gewundenen LahnTal, mit ihren Schlössern, Plätzen, Gärten und dem historischen Stadtkern ist die Residenzstadt mehr als ein Geheimtipp für Erholungssuchende.
eilburg birgt auf Schritt und Tritt Zeugen einer mehr als tausendjährigen Vergangenheit. Die Grafen von Nassau residierten
im vierflügligen Hochschloss aus dem 16. Jahrhundert, das bis heute
fast vollständig erhalten ist – ein Baudenkmal internationalen Rangs.
Die heutige Gestaltung der Stadt mit Orangerie, Schlosskirche und
weiteren Sehenswürdigkeiten geht auf Graf Johann Ernst im 17. Jahrhundert zurück.
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Weilburger Trialog
Weilburg bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten.
Berühmt ist die unvergleichliche Atmosphäre der
Freiluftkonzerte im Renaissancehof des Schlosses, die
im Sommer Zehntausende Besucher/innen anzieht.
Beliebt sind auch die Open-Air-Konzerte der Reihe
„Pop am Fluss“.
Auch Sportfans kommen auf ihre Kosten: bei Kanufahrten und Wasserski auf der Lahn, in den modernen
Frei- und Hallenbädern, auf dem Radwanderweg von
der Quelle bis zur Mündung der Lahn, durch Reiten,
Tennis und vieles mehr.
Ausflugsziele der näheren Umgebung sind die Kubacher Kristallhöhle, der Tiergarten, das Bergbau- und
Stadtmuseum Weilburg, der Modellbaupark, das Baumaschinenmuseum sowie die Terrakotta-Armee-Ausstellung.
Weilburg war immer eine bedeutende Schul-Stadt, ist
mit 5000 Arbeitsplätzen und 1930 Unternehmen
auch ein wirtschaftlich aufstrebender Standort. Die
Technikakademie unterstützt mit ihren Aktivitäten
diesen Prozess. Mit dem Weilburger Trialog, der die
drei Eckpunkte „Arbeit, Technik und Qualifikation“
auf einer Plattform verbindet, organisiert sie jedes
Jahr eine Fachtagung mit Messecharakter, die Experten, Unternehmen und politische Entscheidungsträger bei jeweils wechselndemn Schwerpunktthemaen
zusammenführt. Der Trialog ist ein bewährter Treffpunkt , der neue Impulse setzt und auch
von
Studierenden
und interessierten
Bürger/innen zum
Gedankenaustausch
gerne genutzt wird.
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