Ostschweiz-Graubünden Region

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Ostschweiz-Graubünden Region
Region
Ostschweiz-Graubünden
2
Porträt
Müller Martini
kann weiterleben
Nr. 2 | 6. September 2013
Erscheint als Beilage zur Zeitung «work» | Redaktion Unia Region Ostschweiz-Graubünden T 0848 750 751 | www.unia.ch
Editorial
Neue Kampagne im Gartenbau
Es gibt noch zu viel Unkraut
Die Unia startet eine Kampagne im Gartenbau. Das
Ziel ist ein allgemein verbindlicher Gesamtarbeitsvertrag. Damit würden die
Arbeitsbedingungen stark
verbessert.
Der Streik der Schaffhauser Gartenbauer im Juli erregte Aufsehen
und zeigte, dass es mit den Arbeitsbedingungen nicht zum Besten
bestellt ist. Laut Statistik gibt es in
der Schweiz über 3800 Betriebe mit
rund 23 000 Beschäftigten. «Auch
in der Ostschweiz sind sie zahlreich», sagt Anke Gähme, UniaSektionsleiterin in St. Gallen.
Wenig beachtete Branche
Nun startet die Unia OstschweizGraubünden ein Projekt, um in
diesem wenig beachteten Sektor
Fuss zu fassen. Mit der Aufgabe, ein
gewerkschaftliches Standbein im
Gartenbau aufzubauen, wird ein
Sekretär betraut, der die Branche
bereits kennt. Laut Anke Gähme
ist das Projekt auf zwei Jahre ausgelegt. Man konzentriert sich dabei
vorerst auf den Kanton St. Gallen.
Später soll auch die übrige Region
dazukommen.
Keine leichte Aufgabe, denn der
Gartenbau ist kleingewerblich
­
struk­
turiert. Manche Betriebe haben nur gerade eine Handvoll Mitarbeitende. Die grösseren zählen
in der Regel 20 bis 50 Beschäftigte. Der Arbeitgeberverband Jardin
Suisse hat in der Ostschweiz über
110 Mitglieder, wobei aber längst
nicht alle Firmen organisiert sind.
Die Arbeitsbedingungen lassen zu
wünschen übrig. Das ergab eine
Studie des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds. Es gibt Löhne
für Hilfsarbeiter von 3350 Franken
oder für gelernte Gärtner mit Berufserfahrung von nur gerade 4120
Franken. Laut Anke Gähme sind
solche Tieflöhne auch in der Ostschweiz verbreitet.
Die Unia-Sektionsleiterin hat bereits Kontakt mit Jardin Suisse
aufgenommen. Sie traf sich mit
Präsident Christian Müller zum
Gespräch. Müller ist Inhaber der
Müko Gartengestaltung in Buchs
SG. «Wir haben erst mal unsere
Positionen ausgetauscht», berichtet Anke Gähme. Die Bereitschaft
zum Zuhören sei vorhanden. Das
ist nicht selbstverständlich. Lange
verweigerte der Arbeitgeberverband den Kontakt mit den Gewerkschaften.
Stattdessen pflegte er Beziehungen
zum Berufsverband Grüne Berufe Schweiz (GBS), der seit 1999
existiert. Der Verband schloss mit
den Arbeitgebern einen Gesamtarbeitsvertrag ab, der die erwähnten
Tieflöhne enthält. Dies gab den
Ausschlag für den erfolgreichen
Arbeitskampf der Schaffhauser
Gärtner. Sie haben in den bestreikten Betrieben für Gelernte mit
dreijähriger Berufserfahrung einen
Mindestlohn von 5100 Franken
pro Monat und für Ungelernte von
4200 Franken durchgesetzt.
Viele Unzufriedene
«Viele Gartenbauer sind unzufrieden mit ihrer Situation. Sie wollen klare Verbesserungen», sagt
Anke Gähme. Die Gewerkschaft
stösst auf offene Ohren. Der Zulauf von Neumitgliedern aus der
grünen Branche ist erfreulich.
Bereits besteht ein Netzwerk von
Vertrauensleuten. Fernziel ist der
Abschluss eines allgemein verbindlichen GAV. «Nur so kommt die
Branche auf einen grünen Zweig»,
ist Anke Gähme überzeugt. Es gebe
zu viel Billigkonkurrenz mit Dumpinglöhnen. Gähme ist überzeugt,
dass ein guter GAV auch im Interesse der seriösen Firmen ist, die
mit qualifizierten Beschäftigten
gute Arbeit leisten.
✏✏ rh
Die Unia-Arbeitslosenkasse führt in der Ostschweiz vier Zahlstellen
«Gute Dienstleistungen sind wichtig»
Mit vier Standorten ist die
Unia-Arbeitslosenkasse nahe bei den Leuten. Leiterin
Vanessa Ritter berichtet
über ihre Arbeit.
Nicht alle wissen es: Die Unia ist
nicht nur die grösste Gewerkschaft
im Land, sondern führt auch die
grösste Arbeitslosenkasse nach
der öffentlichen Hand. In der Ostschweiz ist sie mit vier Zahlstellen
präsent, nämlich in St. Gallen,
Heerbrugg, Rapperswil und Chur.
Insgesamt arbeiten dort sechzehn
Personen. Chefin ist Vanessa Ritter, die gleichzeitig die Zahlstelle
in Heerbrugg leitet.
Aus der Unia-Zentrale
«Ich bin hier seit vier Jahren tätig», erzählt sie. In die Ostschweiz
kam sie aus Bern, wo sie bereits die
Lehre in der Unia-Zentrale absolvierte. Das war vor dreizehn Jahren. Sie kennt die Gewerkschaft
von innen. Bevor sie ins Rheintal
wechselte, war sie die rechte Hand
von Unia-Sekretär Erich Kramer
in Kreuzlingen. Nun beschäftigt
sie sich auf der ALK – so die Abkürzung für die Arbeitslosenkasse
– mit der Administration rund um
Arbeitslosigkeit.
Nicht immer eine einfache Aufgabe. In diesem Job hat sie es oft
mit Leuten in schwierigen Situationen zu tun. «Wir klären die
Kündigungsgründe und die Anspruchsberechtigung fürs Arbeitslosengeld ab», sagt sie. Die meisten
Kündigungen von Arbeitgebern
stützen sich auf wirtschaftliche
Gründe. Wenn Beschäftigte selber kündigen, dann meist wegen
Stress, schlechtem Betriebsklima
Vanessa Ritter (Mitte) und ihre Mitarbeiterinnen sorgen für einen guten
Service zu Gunsten der Arbeitslosen.
(Bild: rh)
oder auch wegen Mobbing. Ein
Fall bedrückte sie besonders: Eine
krebskranke Frau mit nur noch
kurzer Lebenserwartung wollte
ihren letzten Urlaub zusammen
mit ihrem Mann im Sommer verbringen. Doch der Arbeitgeber
wollte ihr dies nicht gewähren,
worauf sie kündigte. Die ALK
musste deshalb beim Arbeitslosengeld Einstelltage verhängen. «Diese Verfügung haben wir nur mit
schwerem Herzen geschrieben»,
erzählt Vanessa Ritter.
Nahe dran
Für die Leiterin der Ostschweizer
Zahlstellen der Unia ist es wichtig, dass man nahe bei den Leuten
ist. «Mit unseren Niederlassungen
sind wir im Vorteil», sagt sie. Wer
arbeitslos wird, hat im RAV Wahlfreiheit und kann die Arbeitslosenkasse wählen. Nicht nur Unia-Mitglieder kommen zur Unia, sondern
auch viele andere, weil ihnen eine
Zahlstelle in der Nähe weite Reisen erspart. Allein in Heerbrugg
werden derzeit an die tausend Arbeitslose betreut. Auf der Zahlstelle
arbeiten neben Vanessa Ritter drei
Mitarbeiterinnen: Fabienne Blum,
Jacqueline Indermaur und Maria
Garcia.
Alle drei sind bemüht, einen TopService zu liefern. Denn sie wissen:
Die Mund-zu-Mund-Propaganda
wirkt. Vanessa Ritter: «Wenn jemand bei uns gute Erfahrungen
gemacht hat, wird er uns auch
weiterempfehlen.» An Kundschaft
wird es der ALK deshalb auch in
Zukunft nicht mangeln. Die Wirtschaft ist im Umbruch, es wird
rationalisiert und Arbeitsplätze
verschwinden, was sich wiederum
in einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen spiegelt. Ein Ende dieses
allgemeinen Umbruchs ist nicht in
Sicht.
✏✏ rh
Wir stehen
vor
dem
Lohnherbst.
Es gilt, dafür
zu
sorgen,
dass die Arbeitnehmenden
ihren
gerechten Anteil am Kuchen erhalten. Das ist die Ur-Aufgabe der
Gewerkschaften. Der Lohn ist das
eine. Es braucht aber auch gute
Renten. Im Alter muss man würdig
leben können.
Faire Löhne und gute Renten gehören zusammen wie das Huhn und
das Ei. In diesem Zusammenhang
habe ich mich sehr gefreut, als die
Nachricht vom Zustandekommen
der Volksinitiative «AHVplus»
kam. In nur drei Monaten wurden über 110 000 Unterschriften
gesammelt, viele in Unia-Kreisen.
Das zeigt: Wir sind eine politische
Kraft und können etwas bewegen.
Die Initiative «AHVplus» fordert
einen Zuschlag von zehn Prozent
zu den Altersrenten. Das ist mehr
als berechtigt. Die Renten verloren
in den letzten Jahren an Kaufkraft.
Mit der minimalen AHV-Rente allein kommt heute kaum mehr jemand durch. Wer das nicht sehen
will, hat keinen Realitätsbezug
oder verdient zu viel.
Apropos zu viel: Wer will nicht
die unverschämten Abzocker stoppen? Die Initiative 1:12 bietet uns
die einmalige Gelegenheit dazu.
Und die Mindestlohn-Initiative
sorgt für ein anständiges Salär von
22 Franken pro Stunde. Dem wollen wir Schub geben: am 21. September an der «Löhne und Renten
schützen!»-Demo in Bern. Wir sehen uns alle dort.
✏✏ Walter Kohli
Präsident Unia Ostschweiz-Graubünden
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Sie folgende Fragen:
3. Wann findet die nächste grosse
Gewerkschaftsdemo statt?
1. Wie viele Standorte hat
die Unia-Arbeitslosenkasse
in der Ostschweiz?
Schreiben Sie die drei richtigen
Lösungen in eine E-Mail oder auf
eine Postkarte und senden Sie
diese an:
a) drei
b) vier
c) zwölf
2. Wie viele Personen arbeiten
landesweit im Sektor Gartenbau?
a) 23 000
b)    500
c)   7 500
a) am 5. Oktober
b) am 27. Oktober
c) am 21. September
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Gewinner des letzten Wettbewerbs: Werner Scheidegger, Frauenfeld
UniaRegio
Ostschweiz-Graubünden | Nr. 2 | 6. September 20132
Agenda
Sektion
St. GallenAppenzell
11. September, Burn-out: Informationsnachmittag der Unia-Frauen,
Niederbüren.
21. September, alle zur Demo
«Löhne und Renten schützen!»
nach Bern (Extrazug ab Rorschach).
28. September, Ausflug der
Gruppe Rorschach nach Appenzell
mit Besichtigung der Appenzeller
Alpenbitter.
18. Oktober, Kegelabend der
Gruppe Rheintal.
25. Oktober, Lottomatch der
Gruppe Appenzell, Herisau
Sektion
Graubünden
21. September, alle zur Demo
«Löhne und Renten schützen!»
nach Bern (Extrabusse ab Chur).
4. November, Herbstversammlung
der Gruppe Chur.
5. November, Herbstversammlung
der Gruppe Engadin, St.Moritz.
6. November, Herbstversammlung
der Gruppe Surselva, Ilanz.
7. November, Herbstversammlung
der Gruppe Davos/Prättigau,
Klosters.
Sektion
Thurgau
6. September, Unia-Stamm der
Gruppe Weinfelden.
11. September, Burn-out: Informationsnachmittag der Unia-Frauen,
Niederbüren.
20. September, Unia-Stamm der
Gruppe Amriswil-Bischofszell, Restaurant Ilge, Bischofszell.
21. September, alle zur Demo
«Löhne und Renten schützen!»
nach Bern (Extrabusse).
25. September, Rentnerreise der
Gruppe Oberthurgau.
26. September, Unia-Stamm der
Gruppe Steckborn-Diessenhofen.
26. September, Veranstaltung Gesundheitsschutz /Asbest Schreiner
Kreuzlingen Unia-Sekretariat.
15. Oktober, Besuch des
Zeppelinmuseums in Friedrichs­
hafen der Rentnergruppe Frauenfeld, Kreuzlingen, Weinfelden.
29. Oktober, Exkursion der Gruppe
Frauenfeld.
Hugo Dal Mas schätzt an der Unia den unkomplizierten Umgang
Mit viel Groove in die Gewerkschaft
Hugo Dal Mas (25) arbeitet als Heizungstechniker.
Schon in der Lehre trat er
der Unia bei. Am liebsten
möchte er selber einmal
Profi-Gewerkschafter sein.
Hugo Dal Mas wurde im Norden
Portugals in der Nähe von Porto
geboren. Mit vier Jahren kam er in
die Schweiz. Sein Vater stammt aus
Italien. Zu seinem Vornamen sagt
er: «Hugo gibt es in Portugal wie
Sand am Meer, das ist keineswegs
nur ein deutscher Vorname.» Die
ersten Schuljahre verbrachte er in
Herisau, dann zog die Familie nach
Rorschach um, wo sie einige Jahre
das Restaurant «Litoral» führte. In
der Bodenseestadt sind viele Landsleute aus dem Süden zu Hause.
Auf Baustellen zu Hause
Hugo konnte nach der Sekundarschule eine Lehre als Lastwagenmechaniker antreten. Die Arbeit
gefiel ihm gut, doch das Klima in
der Firma war schlecht. Man liess
ihn stets wissen, dass er ein Ausländer war. Daher brach er die Lehre ab und peilte ein Zwischenjahr
an. Dann aber fand er eine Lehrstelle als Heizungsmonteur in der
Firma Fürer, bei der er heute noch
beschäftigt ist. Hugo ist viel auf
Baustellen unterwegs. Er montiert
in Überbauungen ganze Anlagen,
ist aber auch als Lüftungsspezialist
beschäftigt.
Zur Unia stiess Hugo auf dem Bau.
«Ich hatte einen Arbeitskollegen,
der bereits Mitglied war und mir
gesagt hat, ich solle auch beitreten, denn ich würde davon profitieren.» Gesagt, getan. Was gefällt
ihm an der Gewerkschaft? «Dass
die Leute nicht so hochtrabend
daherkommen. Man kann mit allen ganz normal reden», sagt er
spontan. Der unkomplizierte Umgang hat ihm Eindruck gemacht.
Persönlich musste er bis jetzt die
Dienste der Gewerkschaft nicht in
Anspruch nehmen.
Möglicherweise wird Hugo Dal
Mas bald selber ein aktiver Funktionär sein. Er interessiert sich für
eine Stelle bei der Unia, verrät er.
Gewerkschaftsarbeit zu machen,
wäre eine Herausforderung. Sein
grosses Plus sind die Sprachkenntnisse: Er spricht fliessend Portugiesisch, Italienisch, Spanisch und
Deutsch. Ideale Voraussetzungen,
um einmal auf dem Bau gewerkschaftlich tätig zu sein. Er hat auch
viele spanische Kollegen und steht
im Kontakt mit den Verwandten
in Portugal. «Ein Cousin von mir
ist top-ausgebildet, verdient aber
bloss 800 Euro im Monat. Brutal,
nicht wahr?» Die Schweiz müsse
aufpassen, dass sie nicht in ähnliche Verhältnisse hineinschlittere.
Freier Rap
In der Freizeit betätigt sich Hugo
als Rapper, aber nur noch im privaten Rahmen. Früher nahm er
oft an «battles» teil, den Rap-Wettkämpfen. Er vertraut dabei auf sein
Improvisationstalent: «Ich rappe
immer frei heraus.» Auf seinem
Midi-Keyboard produziert er die
Beats und Sounds, die er benötigt.
Hugo Dal Mas hat den Rhythmus
im Blut. Und in die Gewerkschaft
würde er sicher einen ordentlichen
Groove mitbringen. ✏ rh
Betrieb kann gerettet werden
Der Abbau bei Müller-Martini,
Hersteller von Druck- und Buchbindermaschinen, wäre ein schwerer Schlag für den Thurgau. «Nach
der Mowag in Kreuzlingen und der
Medtronic in Frauenfeld würde der
Kanton nochmals Hunderte von
Arbeitsplätzen verlieren», warnt
Unia-Sekretär Erich Kramer. Firmenchef Bruno Müller begründete
den Abbau mit einem markanten
Umsatzeinbruch. Müller Martini
will den Standort Felben-Wellhausen mit rund 300 Arbeitsplätzen
aufheben und die Produktion in
Zofingen konzentrieren.
Weltweit führend
Kramer ist jedoch überzeugt, dass
sich der Standort retten lässt. Und
zwar ohne Entlassungen. Im Konsultationsverfahren, das just über
die Sommerferien lief, kamen aus
der Belegschaft viele Vorschläge zur Rettung des Betriebs. «Wir
haben der Geschäftsleitung ein
Zehn-Seiten-Papier abgeliefert», so
Kramer. Über 60 Vorschläge von
Mitarbeitenden sind eingegangen.
Im Zentrum steht der Wiederaufbau des Occasionsgeschäfts, das
die Firma schon lange eingestellt
hat. «Damit lässt sich einiges machen», ist Kramer überzeugt. Die
Buchbindermaschinen aus dem
Gemeinsam sind wir stark!
1. November, Herbstversammlung
der Gruppe Kreuzlingen.
7. November, Herbstversammlung
der Gruppe Weinfelden.
Am Samstag, 21. September,
findet in Bern die grosse gewerkschaftliche Demo «Löhne
und Renten schützen!» statt.
Auch die Unia ist dabei. Für
die genauen Abfahrtsdaten
aus unserer Region bitte die
beiliegende Anmeldekarte mit
den Besammlungsorten beachten. Kommt alle – und nehmt
die ganze Familie und Bekannte mit!
2000 Neumitglieder
Hugo dal Mas
Massenentlassung bei Müller Martini
Müller Martini kann im Thurgau weiterleben, wenn die
Chefs die Vorschläge der
Arbeitnehmenden beherzigen. Unia-Sekretär Erich
Kramer sagt warum.
Demo in Bern
Thurgau sind führend und genies­
sen Weltruf. Es gebe sogar Firmen,
die alte Maschinen aufkauften,
diese wieder instand stellten und
als neuwertig verkauften. Kramer
kritisiert, dass Müller Martini diesen lukrativen Zweig andern überlässt und nicht selber betreibt.
Auch hat der Standort FelbenWellhausen Vorteile. Er ist voll erschlossen und liegt in der Nähe der
Autobahn. Für weitere Industrieansiedlungen wäre er ideal. Erich
Kramer schwebt ein weiteres Projekt vor, das sich hier realisieren
liesse: eine öffentliche Lehrwerkstatt. «Hier könnten Lehrlinge aus
den metallverarbeitenden Betrieben ihre Grundausbildung absolvieren, die sie für ihre Tätigkeit in
den Betrieben brauchen», so Kramer. Damit könnten neue Arbeitsplätze und eine neue Bildungsinstitution geschaffen werden. Der
Thurgau hat keine solchen Lehrwerkstätten. Voraussetzung wäre allerdings ein Engagement des
Kantons. Das Bildungs- und das
Wirtschaftsdepartement müssten
zusammenspannen und mit Partnern aus der Wirtschaft zu Investitionen bereit sein. ✏ rh
Die Unia Ostschweiz-Graubünden ist im letztes Jahr ansehnlich gewachsen. 2000 neue
Mitglieder konnten begrüsst
werden. Die Region zählt jetzt
über 12 000 Mitglieder. Präsident Walter Kohli zeigte sich
an der Delegiertenversammlung in Schmerikon sehr befriedigt. Auch wurden die Dienstleistungen ausgebaut. Zum
Beispiel gibt es in St. Moritz
ein neues Sekretariat. Im
Vorstand nimmt neu Xhelal
Vokshi (Diepoldsau) Einsitz,
und für den Zentralvorstand
wurde neu Rebecca Schifferle
(Näfels) gewählt. Mit Applaus
verabschiedet wurde Vitus
Locher aus Chur, der 35 Jahre
im Dienste der Gewerkschaft
stand.
Thematisch stand der Lohndruck in der Grenzregion im
Zentrum der Versammlung. Regionalleiter Thomas Wepf sagte, man sei in der Ostschweiz
besonders von Lohndumping
betroffen. Er kritisierte, dass
die Kantone bei ihren Kontrollpflichten nur gerade das
Minimum täten. Dabei zeige
die Statistik der Verstösse,
dass die Arbeitgeber vermehrt
versuchen, billige Arbeitskräfte
im Ausland zu rekrutieren.
Günstig ins Theater
Die Volksbühne St. Gallen ermöglicht günstige Besuche im
Theater St. Gallen. Für nur
295 Franken werden sieben
Vorstellungen aus Opern,
Musical und Theater geboten.
Im Zentrum des aktuellen Programms steht das aufwendige
Musical «Moses». Wer bei der
Volksbühne abonniert ist,
pro­fitiert von einem unschlagbaren Einheitspreis ohne
Sitzplatzkategorien sowie
Abtausch der Plätze nach der
Mitte des Abos. Die Auswahl
besteht aus Abonnements
für Sonntag, Montag, Mitt­woch oder Donnerstag. Eine
Broschüre informiert über
das Programm. Bestellung:
[email protected].
Sektion
RapperswilGlarus
14. September, Unia-Ausflug der
Gruppe See und Gaster nach Hergiswil und Brünig.
21. September, alle zur Demo
«Löhne und Renten schützen!»
nach Bern (Extrabusse ab Näfels
und Rapperswil).
Dieses gewerkschaftliche Motto könnte auch das Leitmotiv für das Treffen des Regio-Personals mit Mitgliedern der Geschäftsleitung gewesen sein.
Zur Erinnerung an diese gelungene Zusammenkunft Ende Juni auf Schloss
Rapperswil entstand dieses Foto mit Vania Alleva, Renzo Ambrosetti und
Corinne Schärer. Selbstverständlich durfte auch eine klare Forderung an die
Arbeitgeber nicht fehlen.
Herausgeberin Verlagsgesellschaft work AG, Postfach,
CH-8026 Zürich | In Zusammenarbeit mit Unia
Region Ostschweiz-Graubünden, Lämmlisbrunnenstrasse 41, CH-9001 St. Gallen, T 0848 750 751,
[email protected] | Redaktion Ralph
Hug | Gestaltungs­konzept ivony ltd, CH-8008 Zürich | Layout Bubenberg Druck- und Verlags-AG,
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