PDF zum Ansehen
Transcrição
PDF zum Ansehen
Nr. 3_ 2009 Das Bau- und Einrichtungsspecial der Ärzte Zeitung für Praxis und Klinik Marketing mit Praxis- und Klinikdesign Harmonische Gesamterscheinung_ 6 Regenschirmständer: gut abgetropft mit Stil_ 4 Sanitärarmaturen: sparsam beim Wasserverbrauch_ 8 Feng Shui: die Kraft aus der Natur in der Klinik_ 11 www.dorma-pos.de Glas im Innenausbau: Ausstellung, Beratung und Montage aus einer Hand. AR03_01.indd Sec1:1 03.09.2009 21:44:44 Uhr 2 M A R K T UND INNOVATI O N EDITORIAL Sven Rohde, Objektleiter AUSGABE 03 DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 Sitzen im Quadrat NEU AUF DEM MARKT Die Möbel der Serie FM aus dem Hause KFF laden zum Verweilen ein – und sehen auch noch gut aus. Liebe Leserin, lieber Leser, Marketing – ein heikles Thema für Ärzte und Klinikmanager. Einerseits dürfen sie für sich und ihre Qualifikationen nicht marktschreierisch werben, andererseits suchen immer mehr Patienten gerade nach der Spezialqualifikation. In diesem Spannungsfeld wird ein Begriff immer wichtiger, der vielen Medizinern irgendwie artfremd vorkommt: die Corporate Identity. „Ist es jetzt schon so weit gekommen, dass ich ein Logo brauche?“, fragt sich mancher – ratlos oder empört. Nun ja, so die Antwort von Marketing-Experten, es wird sich als Vorteil erweisen, wenn es Teil einer Gesamtstrategie ist, in der das Selbstverständnis einer Praxis oder Klinik mit dem Auftreten von Arzt und Personal und der Gestaltung der Räumlichkeiten miteinander harmonieren. Worauf es dabei ankommt, beschreibt unser Schwerpunkt. Wer der professionellen Selbstdarstellung eine Kerze aufstecken möchte, sei auf Seite 3 verwiesen. Dort geht es um Imagefilme für die eigene Homepage – die Zukunft des Marketings? Ihr Infos übersichtlich präsentieren G uido Franzke und Detlef Fischer vom Büro Formmodul geben „gern Antworten auf Fragen, die keiner gestellt hat“. Bei der FM-Serie, die das Design-Duo für den Möbelhersteller KFF aus Lemgo entworfen hat, ist die Frage nicht überliefert, aber die Antwort kann sich gleich dreifach sehen lassen: als Sessel, Stuhl und Ottomane. Bei aller formaler Strenge bieten die auf einem Stahlrohrgestell aufgebauten Sitzmöbel – gerade in der Kombination – einen angenehmen Sitzkomfort. Der verdankt sich nicht zuletzt der aufwendigen Polsterung der Rückenund Seitenteile sowie der Sitzfläche. Zu einem besonderen Hingucker in jedem Raum werden die Sitzmöbel mit dem Maharam-Kvadrat-Bezug „Paul-Smith-Stripes“. Natürlich hat Ausgefallenes auch seinen Preis: 1370 Euro (Sessel) bzw. 1080 Euro (Stuhl). www.kff.de Spannungsreiche Kunst: „Kinder filmen III“, Detail, 2006. Von Schönheit und Zerstörung F ast wie bei dem Märchen von Ali Baba und den 40 Räubern müssen Besucher der Kölner Schau zunächst einige Tore passieren, bevor sie zu der (Kunst-)Beute von Isa Genzken gelangt. Die besteht – verteilt über mehrere Räume und zu thematischen Schwerpunkten gruppiert – aus rund 60 Skulpturen, Installationen, Fotografien, Filmen und Papierarbeiten aus drei Jahrzehnten. Typisch für Genzken: In allen Werken schwingt ein böser Humor mit. Ihre Konsumkritik drückt sich in Materialexperimenten aus Foto: KFF Das Markenzeichen der dreimaligen documenta-Teilnehmerin ist eine Konsum- und Gesellschaftskritik, die sich in Materialexperimenten aus- drückt. So verwendet die 1948 in Bad Oldesloe geborene Künstlerin, die bei Gerhard Richter studierte und lange mit ihm verheiratet war, Beton ebenso wie Holz, Plastik ebenso wie Stoff. Ob die aerodynamischen Holzskulpturen aus den Siebzigerjahren oder eine fragile Installation aus jüngster Zeit wie „Hospital (Ground Zero)“ aus dem Jahr 2008 (Foto unten) – stets bewegt sich das Werk der international renomierten Künstlerin auf „der feinen Trennlinie zwischen Schönheit und Zerstörung“, wie es im Katalog sehr treffend heißt. Die Schau bietet erstmals die Gelegenheit, die künstlerische Entwicklung von Isa Genzken in ihrer thematischen wie formalen Komplexität auf einen Blick zu besichtigen. Die Ausstellung läuft noch bis 15. November. www.museum-ludwig.de Verlag und Redaktion Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH Geschäftsführung Harm van Maanen (Vorsitzender), Lothar Kuntz Chef vom Dienst Michael Schürmann Redaktion Hauke Gerlof (verantw.), Sven Rohde (Objektleitung), Reinhard Helling, Daniela Stock (Bildredaktion) Kontakt [email protected] [email protected] Tel. 040/8816744-0 Grafisches Konzept Till Schlünz, Stephan Thomaier Layout Mone Beeck (Artdirector) Anzeigen Ute Krille (Tel. 06102/506-157) Titel Fassade des Interdisziplinären Notfallund Operationszentrums des Marienkrankenhauses Hamburg, gestaltet von dem Architektenbüro Henke & Partner. Foto: Aloys Kiefer D ER P RAXI SKLASSI KER Luxo L1 – ein Name, eine Leuchte Von Hollywood wird der Norweger Jac Jacobsen nicht geträumt haben, als er 1937 die Leuchte „L1“ entwarf. Und doch schaffte es sein Kind (fast) dahin. Zuvor aber sammelte die L1 mit dem Scherenarm-System, die heute in vielen Museen als Beispiel für klassisches Leuchtendesign steht, reihenweise Auszeichnungen ein. So 1954, als das Illinois Institute of Technology sie auf die Liste der 100 besten je produzierten Produkte setzte. Es folgten der „Classic Award for Design Excellence“ des Norwegian Design Council und der „Smau Industrial Design Award“. 1986 dann der große Auftritt: Die L1 hatte die Hauptrolle in dem computeranimierten Kurzfilm „Luxo Jr.“ und erhielt dafür eine Oscar-Nominierung. Das hat keine Leuchte zuvor geschafft. Bei der von Jacobsen gegründeten Firma Luxo (abgeleitet aus dem Lateinischen: „Ich gebe Licht“) freut man sich, dass die L1 bis heute die Schreibtische so vieler Menschen erhellt. www.luxo.de www.easydisplay.com Energie-Experten geben Auskunft Am 1. Oktober gibt es für Facility Manager einen Pflichttermin: An diesem Tag veranstaltet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin ein Symposium zum intelligenten Energiemanagement von Nicht-Wohngebäuden. Experten aus sechs Ländern informieren über den Stand der Technik und Zukunftstrends. FACHTAGUNG. www.buildingeq-online.net Akku praktisch am Computer aufladen USB-AKKU. Ob Fax-Gerät oder Laptop – man kommt ja gar nicht mehr auf die Idee, dass es auch ohne Netzteil geht. Da ist es schon eine Überraschung, dass es nun einen Akku gibt, den man – ohne zusätzliches Ladegerät mit Netzteil – direkt am Computer aufladen kann. Möglich macht dies ein unter der Kontaktkappe versteckter USB-Stecker. Zwei Stück 15 Euro. IMPRESSUM Chefredaktion Wolfgang van den Bergh © Isa Genzken Das Museum Ludwig in Köln zeigt die erste Retrospektive der deutschen Bildhauerin Isa Genzken. Das Motto der Ausstellung ist eine Zauberformel: „Sesam, öffne dich!“ Einladend: der Easychair FM. Wohin mit Broschüren, den Hinweiszetteln auf IGel-Angebote oder veränderte Öffnungszeiten? Auf den Empfangstresen sollten nur Visitenkarten und allenfalls eine Blume. Mit dem Easy StairBamboo gibt es nun ein praktisches Aufstellmöbel, das vier Ablagen im A4-Format enthält. Und wenn der 4,5 Kilo schwere Helfer aus Bambus nicht benötigt wird, lässt er sich platzsparend zusammengeklappen. Ab 289 Euro. BAMBUSSTÄNDER. Mit besten Genesungswünschen: die mobile Installation „Hospital (Ground Zero)“. © Isa Genzken www.gembird.de Erst eins, dann zwei, dann drei … GL ÜHBIRNEN. Nun ist es ernst mit dem EU-Beschluss in Sachen klassische Leuchtmittel: 100-WattGlühbirnen sowie solche mit mattiertem Glas dürfen seit dem 1. September nicht mehr an den Handel ausgeliefert werden – ausgenommen die Modelle der Effizienzklasse A . In einem Jahr geht’s dann den 75-Watt-Birnen ans Gewinde. Luxo L1: klassische Sprache, klassisches Design. www.gluehbirnenverbot.com AR03_02_neu.indd 2 07.09.2009 21:43:51 Uhr AUSGABE 03 KO MMU N I KATI O N U N D ATMO SPH Ä RE DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 3 Schnell abgedreht Gar nicht mehr so selten findet man auf der Homepage einer Klinik oder Arztpraxis einen Imagefilm. Mit diesem Medium können Gesundheitseinrichtungen potenzielle Patienten effektiv und schnell vorab informieren. Von Patrick Steller Ton ab, Kamera läuft – gedreht wird mit kleinem Filmteam. Foto: Pics on stock © www.fotolia.de D ie ersten Sekunden sind geprägt von schnellen Aufblendungen und spannungsgeladener Musik. Wir sehen das Praxisgebäude von außen und innen, moderne Diagnosegeräte und den Empfangsbereich. Dazu erklärt eine junge, sympathische Männerstimme die Vorzüge der Gemeinschaftspraxis – etwa die gute Erreichbarkeit und die Tätigkeitsschwerpunkte. So präsentiert sich die Neuropraxis München in einem Imagefilm auf ihrer Praxis-Homepage. Ambiente, Leistungen und Kompetenz auf einen Blick Effektiver als mit diesen vier Filmminuten, in denen das Ambiente, die besonderen Leistungen und die medizinische Kompetenz dargestellt werden, können sich Praxen und Kliniken potenziellen Patienten kaum präsentieren. So heben sie sich von anderen ärztlichen Einrichtungen ab, die im Kern vielleicht dieselben Leistungen anbieten, von denen sich der Hilfesuchende aber vorab kein Bild machen kann. Mit zunehmendem Wettbewerbsdruck im Gesundheitswesen wird aber gerade ein erfolgreiches Marketing für Praxisinhaber immer wichtiger. „Ärzte unterschätzen, wie Patienten sich Praxen nähern, denn viele informieren sich erst mal übers Internet“, sagt etwa Jochen Massmann, Geschäftsführer von SFFP Filmproduktion. Seine Praxisfilme dauern in der Regel sogar sechs bis acht Minuten, „denn das Thema Arztbesuch ist emotional aufgeladen. Da geht es viel um Ängste und um sensible Entscheidungen, die zu treffen sind.“ Aufklärende Filme wie die der Neuropraxis München sollen in erster Linie Vertrauen in die Fähigkeiten der Ärzte schaffen und die Furcht vor der Behandlung nehmen. Für die Produktion eines Imagefilms werden je nach Anbieter vier bis zwölf Wochen benötigt. Der Filmdreh selbst dauert ein bis drei Tage, je nach Umfang des Scripts und der Zeit, die sich der Arzt dafür nimmt. „Beim Dreh muss man flexibel reagieren, denn häufig fällt Kunden plötzlich ein, was sie auch noch gern gefilmt hätten“, erzählt Marcin Glowacki, Inhaber der Pro- „Viele Patienten informieren sich erst mal im Internet über eine Praxis.“ Jochen Massmann, SFFP Filmproduktion, Köln S O E N T S T E H T EIN PRA XISFILM Von der ersten Idee bis zum Feinschnitt 1. Vorbesprechung: Produzent und Arzt lernen sich kennen. Sie klären, wer mit dem Film angesprochen und was gezeigt werden soll. Dauer: ein bis zwei Stunden. 2. Exposé: Der grobe Handlungsund Ablaufplan entsteht. Das Exposé ist Grundlage der Preiskalkulation und des Vertrags. 3. Drehbuch. Vor Ort werden Szenen und Einstellungen besprochen, im Drehbuch wird der zeitliche Ablauf fixiert. So hat der AR03_03.indd Sec1:3 Arzt eine Vorstellung, was später bei den Dreharbeiten passiert. 4. Dreharbeiten. Ein Team von zwei bis maximal fünf Leuten kommt zum Filmen in die Praxis. 5. Postproduction. Das Material wird vorgeschnitten und dem Arzt präsentiert. Es folgen Feinschnitt und Tonmischung. Das Texten übernehmen die Filmemacher in enger Absprache mit dem Arzt. Danach wird der fertige Film für Internet und DVD konvertiert. duktionsfirma Arztfilm.de. Es folgt der Schnitt des Rohmaterials, die Vertonung sowie die Aufbereitung fürs Internet. Je nach Aufwand kostet ein fertiger Film ab 4000 bis über 10 000 Euro. Bei Praxis- und Klinikfilmen geht es um dreierlei: Aufklärung, IGel-Angebote vorstellen und das Behandlungsspektrum zeigen. „Aber die Intention des Arztes bleibt immer die gleiche: den Umsatz zu steigern“, sagt Massmann. Sehr viel aufwendiger ist die Produktion von Klinikfilmen. Da werden oft unterschiedliche Ansätze für mehrere Abteilungen oder zur Ansprache spezifischer Personengruppen benötigt. „So haben wir für das Radiologische Netzwerk Rheinland, die händeringend neue Mitarbeiter suchten, zwei Filme gedreht. Den einen zugeschnitten auf Ärzte, den anderen auf Medizinisch-technische Radiologieassistenten“, berichtet Massmann. Klinikfilme sind mit zehn bis zwölf Minuten durchschnittlicher Spielzeit auch länger als Praxisfilme. Trotzdem bestehe die Kunst eher im Weglassen, „sonst wirkt das Ganze zu gehetzt“, so Massmann. „Mir ist auch der künstlerische Anspruch wichtig, denn ein gut gemachter Film, der qualitativ hochwertig aussieht, kann neue Patienten bringen“, ist Glowacki überzeugt. Eine Einschätzung, die Massmann teilt: „Die Investitionen rechnen, denn der Film bleibt lange Zeit aktuell. Dafür sorgen wir schon allein mit kostengünstigen Nachdrehs.“ Die Split-ScreenTechnik wird gern zu Beginn eines Imagefilms benutzt, um einen ersten Überblick zu geben. Foto: Andrey Kiselev © www.fotolia.de Die Neuropraxis München präsentiert sich in einem Imagefilm von außen und innen. Der Zuschauer lernt Personal und die berufliche Kompetenz kennen. Und das in nur vier Minuten. www.neuropraxis-muenchen.de DIE FILM-ANB IE TE R Der Markt für Praxis- und KlinikDie Neuropraxis filme ist noch recht jung. Es gibt München präsentiert nur wenige Produktionsfirmen sich in einem Imagefilm wie SFFP, die sich auf diese Art von außen und innen. von Der Imagefi lmen für den mediZuschauer lernt zinischen Bereich spezialisiert Personal und die haben. Diese überzeuberufl iche Firmen Kompetenz genkennen. mit ihren UndArbeitsproben: das alles in nur vier Minuten. www.krankenhausfilm.de www.neuropraxis-muenchen.de www.competent-films.com www.arztfilm.de 03.09.2009 21:49:42 Uhr 4 ST I L U ND IMAGE AUSGABE 03 DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 Lego-artig: Wenn die Tage dunkler werden, bringt „Aki“ (japanisch für Herbst) Farbe in den Raum. Aus gepresstem Polyäthylen, verschiedene Farben. 110 Euro, B-Line. www.b-line.it Ausbalanciert: „Thor“ inszeniert Schirme aller Art mit geschliffenem Sicherheitsglas, Wasserschale und Edelstahlfuß. 239 Euro, D-Tec Design. www.dtecdesign.de Exotisch: Wie eine Schlange bei der Beschwörung windet sich „Usha“ aus verchromtem Stahl empor. 570 Euro, ClassiCon. www.classicon.com Gut abgetropft Wenn Patienten im Herbst wieder häufiger Schirme mitbringen, heißt es in Wartezimmern oft Land unter. Mit funktionalen Regenschirmständern lässt sich dies vermeiden – und sogar noch ein optisches Highlight setzen. Von Jane Kähler Verzweigt: Das filigrane Astwerk „Blow Up“ aus glänzend poliertem Edelstahl ist hier Gastgeber für Regenschirme. 170 Euro, Alessi. www.alessi.de W er unbedingt möchte, bekommt sicher noch ein eintöniges Blechmodell. Wer aber etwas Wert auf Stil legt, hat keine Ausreden mehr, denn der Schirmständer hat sich gemacht. Warum also dem praktischen Nutzen nicht einen ästhetischen beifügen? Wir haben uns umgesehen und sind auf eine große Vielfalt unterschiedlicher Modelle gestoßen. Allein bei den neu gezeigten Produkten ist alles dabei – vom Designerstück bis zum witzigen Accessoire. Farbe macht den Schirmständer zum Hingucker, ein extravagantes Design inszeniert den Gebrauchsgegenstand als kleines Kunstwerk. Und technische Raffinesse ist auch zu haben: Die neue Generation ist mit herausnehmbarer Wasserschale, Abfluss oder Knirps-Einsatz ausgestattet. Mit einer überschaubaren Investition können Praxis oder Wartezimmer um eines dieser schmucken und nützlichen Exemplare bereichert werden. Zu beziehen sind sie einfach übers Internet. Die Schirmständer renommierter Hersteller sind teilweise sogar Bestandteil ganzer Linien und bringen so bei Bedarf auch passende Papierkörbe oder Garderoben mit. So bleibt am Ende nur die Qual der Wahl: Wie stilvoll darf ein neuer Schirmständer sein? Wir meinen, Stil sollte nicht vor dem Schirmständer enden! Rundlich: Karim Rashids Designstück „Zontic“ ist innen weiß, außen metallfarben. Im Boden steckt eine verschließbare Öffnung als Wasserablauf. 219 Euro, topdeq. www.topdeq.de Stilvoll: Im „Lloyd H2O“ gruppieren sich die Schirme im Kreis. Aus pulverbeschichtetem Stahl und verchromtem Rohr. 200 Euro, Piperconcept. www.pieperconcept.de Poppig: Der eiförmige „Plomb“ kann in Fuchsia, Weiß, Orange und Apfelgrün leuchten – und sogar draußen stehen. 190 Euro, Serralunga. www.serralunga.com Komplex: Dass Schirmständer fast wie ein Kunstobjekt anmuten können, beweist „Paso Doble“ aus Polyethylen. 151 Euro, Driade. www.driade.com AR03_04.indd Sec1:4 Elegant: „Flow“ mit herausnehmbarer Tropfschale bietet vollen Durchblick. Auch mit einem Einsatz für Knirpse erhältlich. Aus Stahl, in Weiß und Aluminium. 121 Euro plus 59 Euro (Einsatz), Cascando. www.cascando.nl 03.09.2009 21:50:02 Uhr AUSGABE 03 STI L U N D I MA G E DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 5 Symbole mit System Piktogramme gibt es in jeder Klinik, doch ihr Wert wird unterschätzt. Dabei sind die Wege von Patienten, Besuchern und neuem Personal nicht selten unergründlich. Eindeutige und moderne Symbole können Abhilfe schaffen – und die Wirkung eines Corporate Designs verstärken. Piktogramme für das Centre Hospitalier de Luxembourg. Foto: Agentur Fellner Von Axel Limberg S tress, Ärger und ein Gefühl von Minderwertigkeit: Schlecht visualisierte Leitsysteme lösen bei manchen Menschen genau diese Empfindungen aus und stehen damit einer schnellen Heilung und einem erbaulichen Patienten-Arzt-Kontakt im Weg. Erklärungsbedürftige Piktogramme führen in Kliniken und Arztzentren zu Zeitverlusten und stellen für manche gar eine Hürde dar, ein Gebäude überhaupt zu betreten. Etwa 70 Prozent der Klinikbesucher verlassen sich auf Piktogramme und Leitsysteme. Je schlechter das System, desto mehr Fragende. Laut einer kanadischen Studie kommen auf ein Krankenbett jährlich etwa zehn Arbeitsstunden von Mitarbeitern, in denen sie Besuchern Erläuterungen geben. Es gibt also gute Gründe, sich intensiv Gedanken zum Leitsystem zu machen, da Piktogramme zudem erhebliche Marketing-Chancen bieten. Ähnlich wie das Logo vermitteln sie jedem Betrachter, mit was für einem Haus er es zu tun hat. In Deutschland sind die Piktogramme von Otl Aicher (Grafikdesigner der Olympischen Spiele 1972) häufig anzutreffen, seltener die Symbol Signs des American Institute of Graphic Arts. Zudem existiert seit 2005 der schnöde DINFachbericht 142 – Anforderungen an Orientierungssysteme in öffentlichen Gebäuden. Darin finden sich Empfehlungen für Sicherheitszeichen nach DIN 4844 und 66079. Einen Großteil der nötigen Symbole können Kliniken und Arztzentren jedoch selbst entwickeln lassen. Doch Vorsicht: Obwohl Piktogramme sprachunabhängig sind, wirken sie nicht immer selbsterklärend. Im Zweifelsfall sollten die Informationen redundant – über Piktogramm und Text – vermittelt werden. Stets existiert ein Spannungsverhältnis in der Gestaltung: Studien belegen, dass Piktogramme dann am besten wirken, wenn sie als schwarzes Standardsymbol auf gerahmten, weißen Grund erscheinen. Doch kreative Grafiker haben – mit Blick auf ein möglichst einzigartiges Corporate Design einer Klinik oder eines Ärztezentrums – anderes im Sinn. Für das jeweilige Haus den idealen Mittelweg aus Chancen und Risiken zu finden, das ist die eigentliche Herausforderung bei der Gestaltung moderner Leitsysteme. Schwarze Symbole auf weißem Grund: Eine Studie belegt die größte Wirksamkeit dieses Gestaltungsprinzips. Foto: böttger und böttger LI NKS ZUM THEMA Agentur Fellner www.quadr.at Agentur böttger und böttger www.boettger-und-boettger.de Agentur Kognito www.kognito.de Hersteller Siedle mit eigener Symbol- und Materialserie www.siedle.de Neu und farbintensiv: Metall-Piktogramme der Designserie von Siedle. Foto: Siedle VOLA - Der Designklassiker Nachhaltig - umweltbewusst - langlebig VOLA GmbH I Schwanthalerstraße 75 A I D-80336 München I Tel: (089) 599959-0 I Fax (089) 59 99 59-90 I [email protected] I www.vola.de AR03_05_neu.indd Sec2:5 07.09.2009 21:44:40 Uhr 6 T I T E LT H E MA AUSGABE 03 DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 AUSGABE 03 T I T E LT HE M A DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 7 KURZ GEFRAGT Praxisdesign ist der Kern im Marketingkonzept jeder Unternehmung in der Gesundheitswirtschaft. Praxen, Ärztehäuser und erst recht Kliniken sollten für ihre Patienten einen hohen Wiedererkennungswert haben – gebündelt in einer Corporate Identity. Die reicht im Idealfall vom Arztkittel bis zur Architektur. „Unsere Hausfarbe ist wie Herz und Haut“ Das Marienkrankenhaus, Hamburgs größte konfessionelle Klinik, ist konsequent in dem Rot-Ton HKS 17 gehalten. Von Sabine Henßen tem in den Fluren ist in dieser Farbe gestaltet, die Namensschilder, die jeder trägt, weisen HKS 17 auf, und selbstverständlich das Klinik-Logo und alle Informationsmaterialien, inklusive Internetauftritt. Dezent: Die Praxis Dr. Füger in München ist in mattem Grün und gebürstetem Aluminium gehalten. Harmonische Gesamterscheinung G erade Ärztehäuser haben oft kein einheitliches Erscheinungsbild – keine Dachmarke. „Das hängt damit zusammen, dass Praxen meist schon vor Einzug in eigene Marketingmaßnahmen investiert haben und nun nicht schon wieder Geld ausgeben wollen“, berichtet Stefan Hoch, Berater in Sachen Strategie und Wirtschaftlichkeit bei Frielingsdorf Consult. Oder damit, dass sie sich nicht auf ein gemeinsames Erscheinungsbild einigen können. Was aber sinnvoll sei, meint der Diplom-Kaufmann. „Einfacher ist es, ein gemeinsames Designkonzept zu fahren, wenn eine Klinik ein MVZ betreibt – dann gibt es einen Entscheider“, so Hoch. Dr. Brigitte Klapp hat entschieden: Sie wollte eine mediterrane Wohlfühlatmosphäre in ihrem Operationszentrum in Hamburg-Eppendorf haben. Sandfarbener Boden, Korbstühle, die aussehen wie Strandmöbel, eine große Dachterrasse und ein Logo, das angsthemmend und vertrauensvoll wirken soll, zugleich aber auch Professionalität und Kompetenz ausstrahlt. „Rund, farbharmonisch, klare, hygienisch-saubere Linien. Der innere Kreis steht für mein Fachgebiet, die Anästhesie. Die äußeren Teilkreise symbolisieren die weiteren Fachrichtungen“, so Klapp. Fröhliche Töne: außen buntes Glas, innen Buntglas Etwa 40 Ärzte aus zwölf Fachgebieten operieren in ihrem Zentrum, nahezu alle mit eigenen Unternehmungen, eigenen Auftritten. Auf die verweist rein optisch lediglich ein Link von der Klapp-Homepage aus: der Arztname ist anklickbar, ein neues Browserfenster öffnet sich. Alle Operateure tragen Kittel mit dem fünffarbigen Klapp-Logo, Farben, die sich durch die gesamte Praxis ziehen. Entworfen hat sie Peter Schmidt, ein Hochkaräter im Bereich des Corporate Designs: „Patienten informieren sich heute sehr gut im Vorfeld. Das Logo, das Design, der komplette Auftritt ist wichtig – er muss wiedererkennbar sein“, so Klapp. „Ich hätte mich mit meiner CI zurückgehalten, mein Designer riet mir genau das Gegenteil.“ Auch im Klinikbereich werden heute stilistisch-architektonisch individuellere und innovativere Wege beschritten als früher. So kann die Entscheidung für eine Fassadenoder Innenraum-Farbe heute durchaus pro poppige, fröhliche Töne ausfallen, statt für klinisches Weiß, Blau HIER LES EN SIE … ... wie wichtig eine Corporate Identity (CI) ist. ... mit welchen Mittel sich eine CI erreichen lässt. ... wie gutes Praxisdesign den Erfolg unterstützt. Einladend: Entree in heller Eiche. Petra Perleberg leitet seit neun Jahren die Marketingabteilung des katholischen Marienkrankenhauses. Fotos: Rainer Hofmann (3) oder OP-Grün. „Für den Patienten ist ‚Krankenhaus‘ erst einmal etwas Negatives. Wir haben bewusst etwas Gegensätzliches zum Bekannten gemacht, wir wollen die Angst nehmen“, erklärt Dino Henke, Architekt und erfahren im Krankenhausbau, wenn man ihn zum Interdisziplinären Notfall- und Operationszentrum (INO), den Neubau am Hamburger Marienkrankenhaus, befragt. Dessen Fassade ist nämlich in Gelb-Orange-Rot gehalten, die Farben sind willkürlich angeordnet, eingefärbtes Glas als vorgehängte Fassade. „Wir haben den traditionellen gelben Klinker aufgegriffen und neue, warme, freundliche Architekturfarben eingebracht“, sagt Henke. Für die Innenarchitektur zeichnet das Büro ebenfalls verantwortlich, das äußere Farbspiel wurde nach drinnen kopiert. Buntglasfenster aus gelben, orangenen und roten Rechtecken führen die Fassade weiter und werfen fröhliche Lichtreflexe nach innen, auch wenn draußen eher trübes Wetter herrscht. Und sie passen fast wie nebenbei auch noch zur konfessionellen Ausrichtung – das Marienkrankenhaus ist ein katholisches Krankenhaus, denn Buntglasfenster – selbst abstrakte – haben auch immer etwas Klerikales. Auch das Linoleum greift die fröhliche Farb-Kombi von außen auf. Die Klinikleitung hat in der Marketingstrategie durchgängig auf warme, menschliche Töne gesetzt, das erschließt sich den Besuchern und Patienten sofort, und der Eindruck bleibt haften. Kontrastprogramm in Westfalen: Die Praxis Lohrasbi + Mundthal für Orthopädie und Allgemeinmedizin in Münster setzt auf die Corporate Innovativ: Eine Fassade des katholischen Marienkrankenhauses in Hamburg. Colours Weiß, Grün und Schwarz. Da die Innenarchitektin auf die Idee kam, das Praxisdesign mit Blütentapeten abzurunden, leuchten die Blätter von Calla & Co. an der Wand im LogoGrün der Praxis. Für Dr. Giew Lohrasbi steht fest: „Ein gutes Praxis-Design ist ein wichtiges Marketinginstrument.“ Neben grünen Elementen zieht sich schwarzer Naturstein und viel Weiß durch die Räume. „Die Patienten loben das Design, und wir fühlen uns auch sehr wohl. Das wiederum überträgt sich“, so Tanja Mundthal. Design kann das ärztliche Know-how unterstützen Ganz andere Töne in München: Seit 2006 betreibt Dr. Thomas Füger seine frauenärztliche Praxis für Minimal Invasive Chirurgie (MIC) im Ärztezentrum des Münchner Airport Centers (MAC). Auch er setzte auf das Wissen eines Designers. „Grundsätzlich: Über den Erfolg entscheiden viele Parameter, an erster Stelle stehen Know-how und Renommee der Mediziner, die Organisation, gute Versorgung und eine gute Info über den Ablauf. Das Praxisdesign wirkt hier unterstützend, wenn ich gut organisiert bin, sollte sich das auch im Design widerspiegeln: Praxisuniform, Ansprache der Patienten, Informationsmaterial“, erklärt der verantwortliche Gestalter Jan Reuter sein ganzheitliches Konzept. Sein Auftraggeber hatte sehr klare Vorstellungen, das hohe medizinische Niveau sollte sich in den Materialien und der Ausführung niederschlagen. Man arbeitete interdisziplinär: „Die Grafikagentur, „Wir fühlen uns sehr wohl. Das überträgt sich.“ Dr. Tanja Mundthal, Fachärztin für Allgemeinmedizin Quelle: Henke & Partner; Foto: Aloys Kiefer die den Außenauftritt verantwortete, war im ständigen Dialog mit uns, den Innenarchitekten. Eine Art PingpongSystem. Die Grafik sagte: warme Farben, viel Brombeer und für den Druck Anthrazit. Wir, die Einrichter, sagten: Wir brauchen mehr Abstufungen, wie Altrosa-Töne und auch mehr GrauTöne.“ Die Farbe Brombeer, mit Altrosa die Corporate Colour, findet sich im Leder und im Filz der Wartezimmersessel wieder, weiß pigmentierte Eiche, matte Oberflächen, gebürstetes Metall und wenig glänzende Elemente, die als Lichtreflexe wirken, bestimmen das Design – auch das Papier der Infomaterialien ist matt. Im März 2007 wurde die Praxis Sieger im Wettbewerb „Schöner warten“, den das „Magazin Impuls“ ausschrieb. Auf die Zusammenarbeit der Disziplinen setzt auch Stefan Hoch: „Die Außenwirkung muss stimmen. Wir betreuen den Neubau eines Ärztehauses in Ravensburg und lassen gerade ein Design-Konzept entwerfen: Die Grafikagentur schaut sich alle Auftritte der teilnehmenden Praxen an und entwickelt daraus Logo und Internetseite, eine CI, an die jeder andocken kann.“ Foto: Marienkrankenhaus Hamburg ArztRaum: Kann ein Krankenhaus heute noch ohne Marketingstrategie im Wettbewerb bestehen? Perleberg: Nein, ohne medizinisches Controlling, Qualitätsmanagement und Marketing geht es nicht mehr. Wir müssen um die Patienten kämpfen, die zu unserer medizinischen Ausrichtung passen. Es findet aber auch vermehrt Austausch zwischen den Kliniken und dem ambulenten Sektor statt. Man kooperiert stärker. ArztRaum: Was gab den Ausschlag für Ihre Corporate Colour, den RotTon HKS 17? Ist dieser „rote Faden“ für Patienten überall sichtbar? Perleberg: Seit zehn Jahren ist die für eine Klinik eher ungewöhnlich Farbe unsere Hausfarbe. Sie erinnert an Haut und Herz, strahlt Wärme, Fürsorge aus. Das Patienten-Leitsys- ArztRaum: Seit 2007 erstrahlt der Neubau Ihres Interdisziplinären Notfall- und Operationszentrums in fröhlichen Gelb-Orange-RotTönen. Nicht gerade typische Krankenhausfarben … Perleberg: Unser Architektenbüro Henke & Partner hat viel Erfahrung im Krankenhausbau und schlug diese Fassaden-Lösung vor. Die Mitarbeiter-Vorstellungen gingen eher in Richtung Tradition. Doch für unseren baubegeisterten Geschäftsführer stand die Innovation im Vordergrund. Die Gelb-OrangeRot-Töne setzen sich auch im Innenbereich fort und finden sich in unseren Broschüren wieder. ArztRaum: Zum Abschluss: Sie haben drei Begriffe, um die Marke Marienkrankenhaus zu beschreiben. Perleberg: Ich antworte mit „Tradition“, „ist anders“ und „verbindet Kompetenz mit Nächstenliebe“, unser Geschäftsführer hat sich für „zugewandt“, „werthaltig“ und „sympathisch“ entschieden. Natürlich enthält auch das Logo des Marienkrankenhauses die Corporate Colour. VI ER TIPPS FÜR EI N WIR KSAME S PR AXIS DES IGN „Die Kommunikation der Mitarbeiter nach außen und intern muss stimmig sein“ Eine durchgängige MarketingStrategie soll den Wiedererkennungseffekt stärken. Das gilt für Einzel- und Gemeinschaftspraxen genauso wie für Ärztehäuser, Medizinisches Versorgungszentren und Krankenhäuser. Diplomkaufmann Stefan Hoch von der Beratungsfirma Frielingsdorf Consult in Köln beschäftigt sich mit Fragen der Wirtschaftlichkeit und Strategie in der Gesundheitswirtschaft. Hier fasst er die vier wichtigsten Maßnahmen zusammen. Aussichtsreich: Leder und Filz – eingefärbt in den Corporate Colours. AR03_06-07_neu.indd 6-7 1. Corporate Identity (CI): Der rote Faden, die Marke, muss erkennbar sein auf Praxisschildern, Personalkleidung, in Praxisbroschüren, auf Visitenkarten und Briefpapier, dem Logo und im (innen-)architektonischen Design der Unternehmung. 2. Internes Marketing. Die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander, gegenüber dem Patienten und am Telefon muss stimmig sein. Praxiszeitung, Info-Mappe oder Patienten-TV führen die CI weiter. 3. Internet-Präsenz. Mit Corporate Colours, Logo, Bildsprache und Typografie rundet der InternetAuftritt die gesamte Erscheinung ab. Aktuelle Artikel der Ärzte in Zeitungen und Magazinen, Radiound Fernsehbeiträge, Organisatorisches sowie Kooperationen sollten schnell auffindbar sein. 4. Öffentlichkeitsarbeit. CI-gerechte Info-Briefe beziehungsweise Mailings können unter Beachtung des Berufsrechts, beispielsweise im Rahmen eines RecallSystems (Impfungen, Check-up etc.), per Brief oder E-Mail versendet werden. Die kollegiale Zusammenarbeit sollte zur Zuweiserstärkung und Ausweitung des Einzugsgebiets und des Leistungsspektrums intensiviert werden. Möglich ist auch eine Kooperation mit Apotheken, Fitnessstudios und Vereinen. Eine einheitliche Farbgebung ist wichtiger Teil der CI (siehe auch „Kurz gefragt“). Kunstvolle Corporate Identity im Flur: Marienbildnisse in gelben Sandstein gefräßt. Quelle: Henke & Partner; Foto: Aloys Kiefer 07.09.2009 21:45:04 Uhr 6 T I T E LT H E MA AUSGABE 03 DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 AUSGABE 03 T I T E LT HE M A DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 7 KURZ GEFRAGT Praxisdesign ist der Kern im Marketingkonzept jeder Unternehmung in der Gesundheitswirtschaft. Praxen, Ärztehäuser und erst recht Kliniken sollten für ihre Patienten einen hohen Wiedererkennungswert haben – gebündelt in einer Corporate Identity. Die reicht im Idealfall vom Arztkittel bis zur Architektur. „Unsere Hausfarbe ist wie Herz und Haut“ Das Marienkrankenhaus, Hamburgs größte konfessionelle Klinik, ist konsequent in dem Rot-Ton HKS 17 gehalten. Von Sabine Henßen tem in den Fluren ist in dieser Farbe gestaltet, die Namensschilder, die jeder trägt, weisen HKS 17 auf, und selbstverständlich das Klinik-Logo und alle Informationsmaterialien, inklusive Internetauftritt. Dezent: Die Praxis Dr. Füger in München ist in mattem Grün und gebürstetem Aluminium gehalten. Harmonische Gesamterscheinung G erade Ärztehäuser haben oft kein einheitliches Erscheinungsbild – keine Dachmarke. „Das hängt damit zusammen, dass Praxen meist schon vor Einzug in eigene Marketingmaßnahmen investiert haben und nun nicht schon wieder Geld ausgeben wollen“, berichtet Stefan Hoch, Berater in Sachen Strategie und Wirtschaftlichkeit bei Frielingsdorf Consult. Oder damit, dass sie sich nicht auf ein gemeinsames Erscheinungsbild einigen können. Was aber sinnvoll sei, meint der Diplom-Kaufmann. „Einfacher ist es, ein gemeinsames Designkonzept zu fahren, wenn eine Klinik ein MVZ betreibt – dann gibt es einen Entscheider“, so Hoch. Dr. Brigitte Klapp hat entschieden: Sie wollte eine mediterrane Wohlfühlatmosphäre in ihrem Operationszentrum in Hamburg-Eppendorf haben. Sandfarbener Boden, Korbstühle, die aussehen wie Strandmöbel, eine große Dachterrasse und ein Logo, das angsthemmend und vertrauensvoll wirken soll, zugleich aber auch Professionalität und Kompetenz ausstrahlt. „Rund, farbharmonisch, klare, hygienisch-saubere Linien. Der innere Kreis steht für mein Fachgebiet, die Anästhesie. Die äußeren Teilkreise symbolisieren die weiteren Fachrichtungen“, so Klapp. Fröhliche Töne: außen buntes Glas, innen Buntglas Etwa 40 Ärzte aus zwölf Fachgebieten operieren in ihrem Zentrum, nahezu alle mit eigenen Unternehmungen, eigenen Auftritten. Auf die verweist rein optisch lediglich ein Link von der Klapp-Homepage aus: der Arztname ist anklickbar, ein neues Browserfenster öffnet sich. Alle Operateure tragen Kittel mit dem fünffarbigen Klapp-Logo, Farben, die sich durch die gesamte Praxis ziehen. Entworfen hat sie Peter Schmidt, ein Hochkaräter im Bereich des Corporate Designs: „Patienten informieren sich heute sehr gut im Vorfeld. Das Logo, das Design, der komplette Auftritt ist wichtig – er muss wiedererkennbar sein“, so Klapp. „Ich hätte mich mit meiner CI zurückgehalten, mein Designer riet mir genau das Gegenteil.“ Auch im Klinikbereich werden heute stilistisch-architektonisch individuellere und innovativere Wege beschritten als früher. So kann die Entscheidung für eine Fassadenoder Innenraum-Farbe heute durchaus pro poppige, fröhliche Töne ausfallen, statt für klinisches Weiß, Blau HIER LES EN SIE … ... wie wichtig eine Corporate Identity (CI) ist. ... mit welchen Mittel sich eine CI erreichen lässt. ... wie gutes Praxisdesign den Erfolg unterstützt. Einladend: Entree in heller Eiche. Petra Perleberg leitet seit neun Jahren die Marketingabteilung des katholischen Marienkrankenhauses. Fotos: Rainer Hofmann (3) oder OP-Grün. „Für den Patienten ist ‚Krankenhaus‘ erst einmal etwas Negatives. Wir haben bewusst etwas Gegensätzliches zum Bekannten gemacht, wir wollen die Angst nehmen“, erklärt Dino Henke, Architekt und erfahren im Krankenhausbau, wenn man ihn zum Interdisziplinären Notfall- und Operationszentrum (INO), den Neubau am Hamburger Marienkrankenhaus, befragt. Dessen Fassade ist nämlich in Gelb-Orange-Rot gehalten, die Farben sind willkürlich angeordnet, eingefärbtes Glas als vorgehängte Fassade. „Wir haben den traditionellen gelben Klinker aufgegriffen und neue, warme, freundliche Architekturfarben eingebracht“, sagt Henke. Für die Innenarchitektur zeichnet das Büro ebenfalls verantwortlich, das äußere Farbspiel wurde nach drinnen kopiert. Buntglasfenster aus gelben, orangenen und roten Rechtecken führen die Fassade weiter und werfen fröhliche Lichtreflexe nach innen, auch wenn draußen eher trübes Wetter herrscht. Und sie passen fast wie nebenbei auch noch zur konfessionellen Ausrichtung – das Marienkrankenhaus ist ein katholisches Krankenhaus, denn Buntglasfenster – selbst abstrakte – haben auch immer etwas Klerikales. Auch das Linoleum greift die fröhliche Farb-Kombi von außen auf. Die Klinikleitung hat in der Marketingstrategie durchgängig auf warme, menschliche Töne gesetzt, das erschließt sich den Besuchern und Patienten sofort, und der Eindruck bleibt haften. Kontrastprogramm in Westfalen: Die Praxis Lohrasbi + Mundthal für Orthopädie und Allgemeinmedizin in Münster setzt auf die Corporate Innovativ: Eine Fassade des katholischen Marienkrankenhauses in Hamburg. Colours Weiß, Grün und Schwarz. Da die Innenarchitektin auf die Idee kam, das Praxisdesign mit Blütentapeten abzurunden, leuchten die Blätter von Calla & Co. an der Wand im LogoGrün der Praxis. Für Dr. Giew Lohrasbi steht fest: „Ein gutes Praxis-Design ist ein wichtiges Marketinginstrument.“ Neben grünen Elementen zieht sich schwarzer Naturstein und viel Weiß durch die Räume. „Die Patienten loben das Design, und wir fühlen uns auch sehr wohl. Das wiederum überträgt sich“, so Tanja Mundthal. Design kann das ärztliche Know-how unterstützen Ganz andere Töne in München: Seit 2006 betreibt Dr. Thomas Füger seine frauenärztliche Praxis für Minimal Invasive Chirurgie (MIC) im Ärztezentrum des Münchner Airport Centers (MAC). Auch er setzte auf das Wissen eines Designers. „Grundsätzlich: Über den Erfolg entscheiden viele Parameter, an erster Stelle stehen Know-how und Renommee der Mediziner, die Organisation, gute Versorgung und eine gute Info über den Ablauf. Das Praxisdesign wirkt hier unterstützend, wenn ich gut organisiert bin, sollte sich das auch im Design widerspiegeln: Praxisuniform, Ansprache der Patienten, Informationsmaterial“, erklärt der verantwortliche Gestalter Jan Reuter sein ganzheitliches Konzept. Sein Auftraggeber hatte sehr klare Vorstellungen, das hohe medizinische Niveau sollte sich in den Materialien und der Ausführung niederschlagen. Man arbeitete interdisziplinär: „Die Grafikagentur, „Wir fühlen uns sehr wohl. Das überträgt sich.“ Dr. Tanja Mundthal, Fachärztin für Allgemeinmedizin Quelle: Henke & Partner; Foto: Aloys Kiefer die den Außenauftritt verantwortete, war im ständigen Dialog mit uns, den Innenarchitekten. Eine Art PingpongSystem. Die Grafik sagte: warme Farben, viel Brombeer und für den Druck Anthrazit. Wir, die Einrichter, sagten: Wir brauchen mehr Abstufungen, wie Altrosa-Töne und auch mehr GrauTöne.“ Die Farbe Brombeer, mit Altrosa die Corporate Colour, findet sich im Leder und im Filz der Wartezimmersessel wieder, weiß pigmentierte Eiche, matte Oberflächen, gebürstetes Metall und wenig glänzende Elemente, die als Lichtreflexe wirken, bestimmen das Design – auch das Papier der Infomaterialien ist matt. Im März 2007 wurde die Praxis Sieger im Wettbewerb „Schöner warten“, den das „Magazin Impuls“ ausschrieb. Auf die Zusammenarbeit der Disziplinen setzt auch Stefan Hoch: „Die Außenwirkung muss stimmen. Wir betreuen den Neubau eines Ärztehauses in Ravensburg und lassen gerade ein Design-Konzept entwerfen: Die Grafikagentur schaut sich alle Auftritte der teilnehmenden Praxen an und entwickelt daraus Logo und Internetseite, eine CI, an die jeder andocken kann.“ Foto: Marienkrankenhaus Hamburg ArztRaum: Kann ein Krankenhaus heute noch ohne Marketingstrategie im Wettbewerb bestehen? Perleberg: Nein, ohne medizinisches Controlling, Qualitätsmanagement und Marketing geht es nicht mehr. Wir müssen um die Patienten kämpfen, die zu unserer medizinischen Ausrichtung passen. Es findet aber auch vermehrt Austausch zwischen den Kliniken und dem ambulenten Sektor statt. Man kooperiert stärker. ArztRaum: Was gab den Ausschlag für Ihre Corporate Colour, den RotTon HKS 17? Ist dieser „rote Faden“ für Patienten überall sichtbar? Perleberg: Seit zehn Jahren ist die für eine Klinik eher ungewöhnlich Farbe unsere Hausfarbe. Sie erinnert an Haut und Herz, strahlt Wärme, Fürsorge aus. Das Patienten-Leitsys- ArztRaum: Seit 2007 erstrahlt der Neubau Ihres Interdisziplinären Notfall- und Operationszentrums in fröhlichen Gelb-Orange-RotTönen. Nicht gerade typische Krankenhausfarben … Perleberg: Unser Architektenbüro Henke & Partner hat viel Erfahrung im Krankenhausbau und schlug diese Fassaden-Lösung vor. Die Mitarbeiter-Vorstellungen gingen eher in Richtung Tradition. Doch für unseren baubegeisterten Geschäftsführer stand die Innovation im Vordergrund. Die Gelb-OrangeRot-Töne setzen sich auch im Innenbereich fort und finden sich in unseren Broschüren wieder. ArztRaum: Zum Abschluss: Sie haben drei Begriffe, um die Marke Marienkrankenhaus zu beschreiben. Perleberg: Ich antworte mit „Tradition“, „ist anders“ und „verbindet Kompetenz mit Nächstenliebe“, unser Geschäftsführer hat sich für „zugewandt“, „werthaltig“ und „sympathisch“ entschieden. Natürlich enthält auch das Logo des Marienkrankenhauses die Corporate Colour. VI ER TIPPS FÜR EI N WIR KSAME S PR AXIS DES IGN „Die Kommunikation der Mitarbeiter nach außen und intern muss stimmig sein“ Eine durchgängige MarketingStrategie soll den Wiedererkennungseffekt stärken. Das gilt für Einzel- und Gemeinschaftspraxen genauso wie für Ärztehäuser, Medizinisches Versorgungszentren und Krankenhäuser. Diplomkaufmann Stefan Hoch von der Beratungsfirma Frielingsdorf Consult in Köln beschäftigt sich mit Fragen der Wirtschaftlichkeit und Strategie in der Gesundheitswirtschaft. Hier fasst er die vier wichtigsten Maßnahmen zusammen. Aussichtsreich: Leder und Filz – eingefärbt in den Corporate Colours. AR03_06-07_neu.indd 6-7 1. Corporate Identity (CI): Der rote Faden, die Marke, muss erkennbar sein auf Praxisschildern, Personalkleidung, in Praxisbroschüren, auf Visitenkarten und Briefpapier, dem Logo und im (innen-)architektonischen Design der Unternehmung. 2. Internes Marketing. Die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander, gegenüber dem Patienten und am Telefon muss stimmig sein. Praxiszeitung, Info-Mappe oder Patienten-TV führen die CI weiter. 3. Internet-Präsenz. Mit Corporate Colours, Logo, Bildsprache und Typografie rundet der InternetAuftritt die gesamte Erscheinung ab. Aktuelle Artikel der Ärzte in Zeitungen und Magazinen, Radiound Fernsehbeiträge, Organisatorisches sowie Kooperationen sollten schnell auffindbar sein. 4. Öffentlichkeitsarbeit. CI-gerechte Info-Briefe beziehungsweise Mailings können unter Beachtung des Berufsrechts, beispielsweise im Rahmen eines RecallSystems (Impfungen, Check-up etc.), per Brief oder E-Mail versendet werden. Die kollegiale Zusammenarbeit sollte zur Zuweiserstärkung und Ausweitung des Einzugsgebiets und des Leistungsspektrums intensiviert werden. Möglich ist auch eine Kooperation mit Apotheken, Fitnessstudios und Vereinen. Eine einheitliche Farbgebung ist wichtiger Teil der CI (siehe auch „Kurz gefragt“). Kunstvolle Corporate Identity im Flur: Marienbildnisse in gelben Sandstein gefräßt. Quelle: Henke & Partner; Foto: Aloys Kiefer 07.09.2009 21:45:04 Uhr 8 M AT E R IAL UND T E CH NI K AUSGABE 03 DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 Die „Atrio“-Waschtischbatterie mit glänzender Chromoberfläche und reduzierter Bauhaus-Optik. www.grohe.de Trennt Mischer und Auslauf: Die Zweilocharmatur „590“ harmoniert am besten mit einem Ablauf aus Chrom. www.vola.de Das mit Designpreisen ausgezeichnete Sanitärsystem „S01“ ist ein komplettes Modul für Waschräume. www.hewi.de Klassisch schlicht und formschön: ein Einhebelmischer aus der SamSerie „3000“. www.sam.de TÜR GRIFFE AUS KUP FE R Wirksam gegen Keime Nach einem erfolgreichen Test sind antiseptische Klinken jetzt im Handel Der Mischer „HV1ET36“ arbeitet berührungslos. So haben es vermehrungswütige Bakterien schwerer. www.vola.de Die Armatur „Ondus Digitecture“ speichert Temperatur und Wasserdruck auf Knopfdruck. www.grohe.de Klein und fein: Die Waschtisch-Armatur „Tipus P“ wird mit einem leichten Fingertipp bedient. www.schell-armaturen.de Eine saubere Sache Sparsam im Verbrauch, einfach zu reinigen, ansprechend gestaltet – Armaturen müssen so einiges leisten, um sich einen Platz in Patienten-Waschräumen zu verdienen. Von Patrick Steller D er Waschraum in Praxen und Krankenhäusern muss mit besonderer Sorgfalt eingerichtet sein, weil er neben dem Wartezimmer der am häufigsten aufgesuchte Raum ist, bevor der Patient auf den Arzt trifft. Ist er lieblos eingerichtet, mit abgenutzter Armatur, macht das einen schlechten Eindruck. Damit das nicht passiert, gibt es fünf Punkte, die unbedingt beachtet werden sollten. Sparsamer Verbrauch: Eine hohe Wasserrechnung, weil etwa der Mischer nicht ordentlich schließt, ist ärgerlich. Produkte der neuesten Generation setzen deshalb auf Elektronik, die per Fingertipp oder Sensor in Gang gesetzt wird. Die Fließmenge des Wassers ist individuell einstellbar. Manche Armaturen verfügen sogar über eine Sperrfunktion, die Wasserverschwendung verhindert. Einfache und sichere Bedienung: Ist der Mischer nicht mit einem Sensor ausgestattet, sind Einhand-Hebel AR03_08_neu.indd 8 besser als Drehverschlüsse. „Ergonomie ist uns wichtig, deshalb bieten wir verlängerte Hebel mit angesetzter Griffkugel an“, so Hartmut Hilbrandt, Leiter der Entwicklungsabteilung bei Sam. Gerade für ältere Patienten ist dies komfortabel. Und fließt warmes Wasser, sollten Armaturen und Thermostate vor Überhitzung geschützt sein. Bei elektronischen und einigen Hand-Mischern kann die Temperatur voreingestellt werden, um Verbrühungen zu verhindern. Ein edles Design allein macht noch kein sauberes Wasser Hygiene: Stehendes Wasser in Hausleitungen ist ein Problem. Keime wie Legionellen, die Infektionskrankheiten verursachen können, vermehren sich hier explosionsartig. Dagegen haben Sanitärhersteller verschiedene „Besonders großen Wert haben wir auf die thermische Desinfektion gelegt.“ Menhard Schoof, Projektingenieur Klinikum Minden Vorrichtungen eingebaut: So arbeitet Schell mit einem Spülprogramm, das sich 24 Stunden nach der letzten Benutzung des Mischers einschaltet. Einige Hersteller setzen auf die „thermische Desinfektion“: Dabei wird das Wasser im gesamten Leitungsnetz und der Armatur für ein paar Minuten auf über 70 Grad erhitzt – zu viel für Legionellen. Diese Technik wird etwa im Neubau des Klinikums Minden benutzt. „Das war uns wichtig bei der Auswahl der Armaturen“, sagt Projektingenieur Menhard Schoof, der das Bauvorhaben betreute. Pflegeleichte Materialien: Die sanitären Oberflächen müssen oft und gründlich gesäubert werden, denn gerade Bakterien wie Staphylokokken sind wahre Überlebenskünstler und können längere Zeit auf unwirtlichsten Stellen überleben. Deshalb sind die hier gezeigten Produkte aus widerstandsfähigem Chrom und Edelstahl und auch so gestaltet, dass sie sich komfortabel reinigen lassen. Gute Armaturen sind schön in ihrer Einfachheit – und einfach zu installieren. Für die großen Hersteller sind diese Produktanforderungen selbstverständlich. Hewi bietet sogar ein Komplettsystem aus Armatur, Waschtisch, Spiegel und Zubehör an. Mit diesen Modulen können größere Sanitärräume leichter geplant werden. Im Kampf gegen gefährliche Krankenhauskeime konnte die Asklepios Klinik Hamburg Wandsbek mit einem altbewährten Metall gute Erfolge erzielen: Zu Testzwecken wurden die Türgriffe und Lichtschalter zweier Stationen mit einer speziellen Kupferlegierung versehen. Kupfer – das ist seit der Antike bekannt – glänzt nicht nur mit einer rötlichen Oberfläche, sondern auch mit antibakteriellen Eigenschaften. Wissenschaftlich begleitet wurde der Feldversuch vom Institut für Biologie der Martin-Luther-Universität Halle und dem Deutschen Kupferinstitut. Zugeliefert hatte diese speziellen Griffe die Wilhelm May GmbH aus dem nordrhein-westfälischen Velbert. „Es handelt sich um Griffe, die wie Messing aussehen, aber aus einer speziellen KupferZink-Silizium-Legierung gegossen sind“, sagt Mitinhaber Manuel Kollenberg. Unter dem Logo „Cleanic“ bietet das Unternehmen jetzt serienmäßig zahlreiche Modelle seines Beschlag-Programms in dieser antiseptischen Legierung an, die „etwa 20 Prozent teurer sind als das entsprechende Edelstahlmodell“, so Kollenberg. www.wilhelm-may.de Antiseptisch und formschön: Türgriff und -dreher aus Kupfer. Fotos: Wilhelm May GmbH 07.09.2009 21:45:37 Uhr AUSGABE 03 MATERI A L U N D TECH N I K DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 Schöne bunte Ablenkung: Fische tummeln sich im blitzblauen Wasser, Lauchblüten wachsen von der Tapete auf hinterleuchtbare Folien, und ein Riesen-Edelweiß grüßt aus Heidis Welt. 9 Fotos: www.drnice.net Das Glück liegt in der Wiese Eine Firma aus Berlin verarztet Wände mit Fototapeten – individuell, geschmackvoll und mit dem Wissen um die positive psychologische Wirkung großformatiger Wandbilder auf Patienten. Von Sabine Henßen E ine Architektin und ein bildender Künstler bilden das Duo DrNice, das Wohnungen, Büros und immer mehr Arztpraxen mit ästhetisch fotografierten Motiven tapeziert. Dabei schon fast ein Klassiker: Mohn. Betritt man etwa den Empfangsbereich der Praxis von Dr. Lohrasbi in Münster steht man mitten in einer Wiese aus weißem Mohn. Die einzelnen Pflanzen sind herangezoomt und wirken fast wie ein Wald. Mit Schärfe und Unschärfe wird gespielt, es ist ein gutes Foto, das sich über die gesamte Wand hinter dem Tresen erstreckt und weit entfernt ist von dem plakativen Siebzigerjahre-Hawaii-Strand oder dem Berg, der ruft. „Die Patienten schauen beim Warten auf die Mohnwiese. Auch in den Behandlungszimmern haben wir auf florale Motive gesetzt. Für die Patienten ist es doch angenehmer, während der Akupunktur auf eine Calla zu schauen statt auf offene Herzen oder Raucherlungen“, so Giew Lohr- asbi. Eine Innenarchitektin gab den Tipp. „Sie präsentierte uns ein 3DModell, in das bereits Blütenmotive an den Wänden integriert waren.“ Da Logo und die Praxis-Farben mit Grün, Schwarz und Weiß bereits feststanden, sollte besonders das Grün der Wandmotive sich nicht mit der Corporate Colour beißen. „Also ersetzte DrNice das Grün der Motive durch unser Praxis-Grün“, erklärt Lohrasbi. Holz, Vorhangstoff oder Fliesen: Fast alles wird bedruckt Doch nicht allein Tapete – zum Einsatz kommt ein leicht geprägtes, wasser- und UV-beständiges Zellulose-Vlies – wird bedruckt, sogar Fliesen und Holz kommen infrage. „Wir bedrucken auch abwaschbare Schichtstoffe, Flächenvorhänge oder hinterleuchtbare Folien – und erstellen auf Wunsch Bildwelten und kom- „Bilder sind international. Jeder versteht sie auf Anhieb.““ Simone Schulz, Architektin plette Farbkonzepte für Praxen“, so André Kazenwadel, Mit-Gründer von DrNice. „Auch Farbleitsysteme sind möglich, selbstverständlich kann jeder gewünschte Schriftzug im Druck integriert werden. Man kann wirklich Corporate Design machen.“ Die Motivauswahl ist groß, neben den floralen finden sich viele grafische Muster oder Naturstrukturen von Holz, Sand, Stein und Muscheln. „Wir erfüllen natürlich auch Sonderwünsche: Eine Ärztin wollte für ihre kleinen Patienten Blütenmotive mit einem Insekt, Biene oder Schmetterling, um es interessanter zu gestalten. Und wir haben es so produziert“, sagt Simone Schulz, Architektin und Gründerin der Unternehmung für individuelle Wandgestaltung. „Wir wissen um die Wirkung großer Bilder auf die Atmosphäre und die Psyche des Menschen – und Bilder sind international. Jeder versteht sie“, so Schulz. www.drnice.net Ein starkes Team für Pflege, Labor und Praxis – Brillux CreaGlas und Sensocryl ELF Brillux 98 mm mal 5 Spalten Zwei Leistungsträger, die ihre Stärken vor allem im Team ausspielen. Mit Sensocryl ELF beschichtete CreaGlas-Flächen sind: • hoch strapazierfähig • frei von schädlichen Emissionen • desinfektionsmittelbeständig und bieten dabei einen breiten gestalterischen Spielraum. [email protected] · www.brillux.de AR03_09_neu.indd Sec1:9 07.09.2009 21:47:29 Uhr 10 R E C H T UND F IN ANZEN AUSGABE 03 DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 Die Energieeinsparverordnung regelt auch die Richtlinien für die Gebäude-Energieausweise. Foto: dena Außenwänden nur noch 0,24 W/m2K (bisher 0,35) betragen, bei Fenstern nur 1,3 W/m2K (bisher 1,7). Oder der Bauherr beweist, dass der jährliche Energiebedarf und der Wärmeverlust des modernisierten Gebäudes die Werte eines Neubaus nur bis maximal 40 Prozent überschreitet. Schließlich sieht der Gesetzgeber Austausch- und Nachrüstverpflichtungen vor. Das betrifft etwa veraltete Öl- und Gasheizkessel, die vor 1978 installiert wurden. Diese müssen nach der EnEV 2009 ausgetauscht werden. Zudem darf die oberste Geschossdecke höchstens einen U-Wert von 0,24 W/m2K (bisher 0,3) aufweisen. Alternativ kann das darüberliegende Dach gedämmt werden. Die Pflicht, dass Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen isoliert sein müssen, wird zwar nicht verschärft, bleibt aber weiterhin bestehen. Vorschriften für Neubauten, Modernisierungen von Altbauten sowie für die sogenannten Austausch- und Nachrüstverpflichtungen. „Damit ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung unserer Klimaziele getan“, wie Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee verkündete. Die EnEV 2009 gilt auch für Altbau-Modernisierungen Für Neubauten bedeutet dies: Jedes Haus hat pro Jahr einen bestimmten Bedarf an Primärenergie, dessen Höchstgrenze die EnEV 2009 vorgibt. Diesen Wert drückt die Bundesregierung nun noch mal um durchschnittlich 30 Prozent. Neubauten müssen also ihre Energieeffizienz durch eine verbesserte Wärmedämmung und moderne Technik um ein Drittel steigern. Wer jedoch einen Teil seiner Energie selbst erzeugt – etwa mit einer Solarthermie-Anlage auf dem Dach –, darf dieses Plus an Energie mit dem Gesamtbedarf verrechnen. Auch wer einen Altbau modernisieren möchte, muss bestimmte Auflagen erfüllen. Das geht auf zwei Wegen: Entweder erfüllen einzelne Bauteile wie Dach, Fassade oder Fenster die verschärften Anforderungen an den Wärmeschutz. Dann darf der U-Wert (W/m2K), der angibt, welche Wärmemenge pro Quadratmeter bei einem Temperaturunterschied von einem Grad von innen nach außen geht, bei Dämmen und sparen P raxis-Modernisierung geplant? Dann aufgepasst! Die Bundesregierung hat im Frühjahr dieses Jahres beschlossen, einen Teil des deutschen Baurechts zu verschärfen. In drei Wochen, am 1. Oktober, tritt sie nun in Kraft, die novellierte Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden, kurz Energieeinsparverordnung (EnEV). Sie verändert im Wesentlichen die Von Benedikt Baikousis „Ein weiterer Schritt zur Umsetzung unserer Klimaziele.“ Wolfgang Tiefensee, Bundesbauminister Steuerberatung Praxis- u. Büroräume zu vermieten Praxisräume in Ratzeburg, Bahnhofsallee 39. mit Aufzug im Zentrum von Bad König geeignet für Ärzte, Heilpraktiker o. ä. zum 1.1. 2010 콯 06063/1500 od 1516 5016 Drei getrennte Einheiten im 1. OG und 2. OG mit jeweils 208,98 m2, und das DG mit 193,56 m2, einzeln oder insgesamt zu vermieten. Das gesamte Gebäude wurde zuletzt als Bürogebäude genutzt. Im EG befindet sich eine Zahnarztpraxis. Fahrstuhl vorhanden. Das Gebäude hat ein modernes + attraktives Erscheinungsbild. Interessenten wenden sich an: Jens-Uwe Fischer, Tel. 0431/9796920 5014 Provisionsfrei! www.pirellire-wohnen.de NW – Praxis für Allgemeinmedizin – Per Januar 2011 oder nach Vereinbarung ist eine gepflegte Grundversorgerpraxis in Stans zu übergeben. Die Praxis ist 120 m2 gross, auch für eine Praxisgemeinschaft geeignet, Kombination von Schulmedizin und Komplementärmedizin wäre durchaus möglich. Schriftliche Bewerbungen an: Treuhand A. Willimann FMH Services, Alpenstr. 1, CH-6004 Luzern, [email protected] 5017 Steuerberatung ·Existenzgründungsberatung, Finanzberatung und betriebswirtschaftliche Beratung ·Statistische, zeitnahe Vergleichszahlen der ärztlichen Fachbereiche Seelhorststraße 9, 30175 Hannover Tel.: 0511 28070-42, Fax: 0511 28070-87 E-Mail: [email protected], www.BUST.de AR03_10.indd 10 Interessenten wenden sich an: Jens-Uwe Fischer, Tel. 0431/9796920 Ärztehaus, Köln-Müngersdorf gegenüber neuer Orthoparc-Klinik, Flächen zwischen 160 m2 und 1.600 m2, Neubau variable Aufteilung und Ausstattung, Dürselen Immobilien GmbH & Co. KG, 02233-39850. 5010 Praxiseinrichtung Dipl. Ing. (FH) Innenarchitektur Praxisplanung & Einrichtung 4000 statt 4.460,– € nur 1.499,– € + MwSt. Tel. 0800 - 111 0 511 tägl. von 8 – 22 Uhr www.herzmedica.de Allgemeinmed. Praxis vor den Toren der Stadt Kassel zu verkaufen. Notdienst wie in der Stadt ca. 7-mal 12 Stunden pro Jahr. Tel. 05608/91556 oder 0173/2992490 Verschiedenes Wichtig: Komfortabel: Einfach: Universell: Das flexible Regalsystem. Die Ordnung und Übersicht. Die Flaschenentnahme. Für alle Standardformen (0,75 l). Fachgerecht: Die liegende Lagerung. Ein Regalsystem das Ihren kostbaren Weinen gerade recht bekommt: Komfortable Übersicht im Keller und optimaler Schutz beim Transport. Die STECO Weinboxen, ein platzsparendes Weinlager für gehobene Ansprüche. FAMULUS Verpackungen Horst GmbH, Tel. 0 60 55/9 07 70-0, Fax 0 60 55/9 07 70-90, www.famulus.de plan2werk johannes kulla Notfall-Defibrillator www.pirellire-wohnen.de Anzeigen lohnen immer! Praxis-/Büroräume, Schloßstr., Bensberg, Minimiete, 942,– € für 157 m2 zzgl. 250,– € Betriebskostenvorauszahlung, gesamt 1.192,– €, gepflegtes Ärztehaus, Aufzug, bezugsfrei, Dürselen Immobilien GmbH & Co. KG, 02233-39850. helle Praxisräume in einer altengerechten und familienfreundlichen Wohnanlage ca. 105 m2, 785,00 €+ NK ab sofort. Provisionsfrei! Bachmann Wohnungsbau GmbH Tel. ab Mo., 9 Uhr – 02 41/99 00 99 3 5013 Provisionsfrei! Nh. Frankfurter Tor, Praxisflächen, verschiedene Größen, auch für Gemeinschaftspraxen geeignet, Miete auf Anfrage, von privat, Tel. 0162/2 000 527 5002 www.plan2werk.de Aachen-Eilendorf Lübeck, Mönkhofer Weg 56 zu vermieten. Erdgeschoss 158,99 m² zzgl. 12 m² im KG, ehemalige Augenarztpraxis. Berlin-Friedrichshain, AED + Monitoring Kombisystem Hauptniederlassung Hannover www.baufoerderer.de www.enev-online.de www.dena.de www.kfw-foerderbank.de Büroräume/Praxisräume für Ärzte ·Fachbezogene Steuerberatung für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte Bauherren, die ausführliche Informationen über die Neuerungen der Energieeinsparverordnung 2009 sowie staatliche Förderangeboten suchen, finden diese unter folgenden Internetadressen: Arztpraxen 5009 Die Bundesregierung will deutsche Gebäude auf Energieeffizienz trimmen. Deshalb hat sie jetzt das Baurecht verschärft. LINKS ZUM THE MA GEMÄLDE signiert PICASSO 20er Jahre, „Damenportrait“, Öl/Karton, ca. 25 x 16 cm, rücks. Aufkleber Galerie L.T. Neumann Wien und Galerie von Schroeder Schweiz, Dokument von 1940, jahrzehntelang in Familienbesitz, zugeschr. (Pablo PICASSO, geb. 1881 Malaga – 1973 Mougins/Cannes) von einem Professor, Freund der Familie Picasso. 140 000,– Euro. Zuschriften erbeten unter: ÄZH 37-2016 a. d. Verlag Exklusiver Einbau-Jagdschrank Eiche rustikal, herrliche Schnitzereien, Höhe 2,50, Breite 3,80, Tiefe 0,65, gegen Gebot zu verkaufen. Zuschriften unter ÄZH 37-2018 an den Verlag 03.09.2009 21:52:46 Uhr AUSGABE 03 DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2009 K O MMU N I KATI O N U N D ATMO SPH Ä RE 11 Kraft aus der Natur holen Feng Shui kann in medizinischen Einrichtungen für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Doch es gibt kein Patentrezept. Was in Krankenhäusern förderlich ist, kann in einigen Praxen kontraproduktiv sein. Von Benedikt Baikousis V or zehn Jahren wagten zwei Menschen eine kleine Revolution: Sie gestalteten eine Krankenhaustation nach Feng-Shui-Prinzipien um. Statt sterilem Weiß dominieren nun Rosa und Grün die urologische Station des Krankenhauses Hietzing in Wien. Auch die Herzintensivstation bekam eine neue Decken- und Fußbodengestaltung. Den mutigen Schritt unternahm Professor Heinz Pflüger, Abteilungsvorstand der Urologie, gemeinsam mit Claudia Schumm. „Mit dem Projekt bewies Pflüger viel Mut, weil Feng Shui damals noch etwas belächelt wurde“, erinnert sich die Architektin. Während seiner langjährigen Tätigkeit als Arzt ist Pflüger zu der Überzeugung gelangt, dass die übliche Krankenhaus-Gestaltung nicht der Genesung förderlich war. Daran wollte er unbedingt etwas ändern. „Unsere Patienten fühlen sich jetzt viel wohler als zuvor, und auch das Personal hat einen ruhigeren Umgangston“, resümiert Pflüger heute. Feng Shui von den Delfinen am Boden bis zum grünen Lebensband an der Decke: die Herzintensivstation des Krankenhauses Hietzing in Wien. Die Selbstheilungskräfte zu aktivieren ist das Ziel Positive Erfahrungen mit Feng Shui machte auch Karla Mikoteit. Die Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie praktiziert seit 15 Jahren in Hamburg. Bei der Einrichtung ihrer Praxis ließ sie sich von Anke Pinnau helfen. Da intensive Gespräche mit den Patienten den Kern von Mikoteits Therapiestunden bilden, war das Ziel der Feng-Shui-Beraterin folgendes: Die Kommunikation zwischen Ärztin und Patienten soll durch die Umgebung nicht gestört werden. Doch wie erreicht man das, und was ist Feng Shui eigentlich? „Wenn Sie nach einem anstrengenden Tag durch einen Park oder Wald spazieren gehen, fühlen Sie sich hinterher wieder wohl, oder?“, fragt Schumm. Laut der Feng-Shui-Lehre liegt das an der Lebensenergie (Chi), die in der Natur reichlich vorhanden ist. „Räume schneiden uns jedoch von der Natur ab. Feng Shui will diese Kraft wieder in die Räume holen“, erklärt die Expertin. Menschen könnten dann besser entspannen, ihre Ängste ließen nach und die Selbstheilungskräfte würden aktiviert. So hat Schumm in der urologischen Station von Pflüger Brunnen aufstellen lassen, da Wasser ein angstlösendes Element ist. Und sie hat Farbe in die Räume gebracht. Doch nicht wahllos. Für Heilräume empfiehlt sie Hellgrün und Rosa. Diese würden als Herzfarben den Heilprozess unterstützen. Im Praxisalltag von Mikoteit geht es hingegen weniger um Heilung im klassischen Sinn, als um zielgerichtete Kommunikation. Vor allem der Patient soll sich auf das Therapiegespräch konzentrieren können. Der Vorschlag der Feng-Shui-Beraterin: „Den Sitzplatz des Patienten so wählen, dass er AR03_11.indd Sec1:11 Die urologische Ambulanz des Wiener Krankenhauses hat die Architektin und Feng-Shui-Beraterin Claudia Schumm nierenförmig gestaltet. „Die Patienten fühlen sich jetzt viel wohler bei uns.“ Claudia Schumm berät Krankenhäuser in Sachen Feng Shui. Foto: Thomas Schauer Eine Umgebung, die konzentrierte Therapiegespräche fördern soll. Foto: Pinnau Professor Heinz Pflüger, Leiter der urologischen Station des Krankenhauses Hietzing in Wien eine Wand im Rücken hat.“ Unterbewusst fürchteten Menschen nämlich immer noch den überraschenden Angriff wilder Tiere von hinten. Außerdem empfahl Pinnau, die offene Bücherwand zu verdecken, da die bunten Büchereinbände Unruhe erzeugen. Das Uneinheitliche wird in der Feng-Shui-Lehre dem formlosen Element Wasser zugeordnet. „Wasser fördert zwar die Heilung, reduziert aber die Konzentration“, erklärt Pinnau. Jetzt verhängt ein gelbes Tuch die Bücherwand. Karla Mikoteit kann diesen Effekt bestätigen: „Seitdem dieser Unruheherd aus dem Blickfeld Fotos: Thomas Schauer ist, kann ich mich viel besser auf die Gespräche konzentrieren.“ Zurück nach Wien: rosa Wände, ein plätschernder Brunnen, geometrische Muster auf dem Boden. „Da geht einem ja das Herz auf“, sagte eine Patientin von Professor Pflüger, als sie den Eingang der urologischen Station erblickte. Und zeigt damit genau die Gemütsregung, die Schumm mit ihren Gestaltungsideen bewirken wollte. Eine schönere Bestätigung für ihre Arbeit kann sie sich nicht vorstellen. www.architekturundheilung.at www.aikipeafengshui.de LITE RATURT IP PS Z UM T HEMA Claudia Schumm: Feng Shui im Krankenhaus, Springer Wien, 168 S., (zurzeit nur antiquarisch zu bekommen) Katrin Müller: Lust auf Farbe. Harmonisch Wohnen mit Feng Shui, Deutsche Verlags-Anstalt, 176 S., 29,95 Euro Karen Kingston: Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags, rororo, 192 S., 9,95 Euro (neu im Nov.) 03.09.2009 21:53:02 Uhr Eine komfortable Tür ist wie eine freundliche Einladung in einen Raum. Türtechnik Automatic Glasbeschlagtechnik Sicherungstechnik/Zeitund Zutrittskontrolle (STA) Raumtrennsysteme Bewegung – Spannung – TENSOR AR03_12.indd Sec1:1 Pendeltüren bieten besonderen Komfort, insbesondere dann, wenn die Tür allein durch die Bänder sicher in Ihre gewünschte GeschlossenPosition geführt wird. Ganz gleich, ob bei einer Neuplanung oder im Renovierungsfall, TENSOR Pendeltürbänder lassen sich direkt an das Mauerwerk oder eine ungefälzte Zarge anbinden. Bei der Beschlagvariante „Glas an Glas“ wird die Pendeltür an einem feststehenden Glasseitenteil befestigt. Bei 90° hält TENSOR die Tür sicher fest. Zurück in Richtung Schließen geführt, übernimmt ab einem Winkel von 80° der Federmechanismus des TENSOR Beschlages alles Weitere: Die Tür schließt schnell und zuverlässsig. Voraussetzung ist die präzise Einstellung der Nulllage. Und die ist bei TENSOR besonders schnell und einfach durchzuführen. Überzeugende Technik • Band mit federgestützter Selbstschließfunktion ohne Dämpfung • Max. Drehmoment 12 Nm (bei 2 Bändern) • Anwendungsbereich: Innentüren (1- oder 2-flügelig) in privaten und öffentlichen Bereichen • Versionen für Wand- bzw. Zargenmontage sowie für Montage an Glasseitenteilen • Feststellung bei 90° Öffnungswinkel bezogen auf die Nulllage • Schnelle und einfache Nulllageneinstellung • Max. Flügelgewicht 65 kg • Max. Flügelbreite 1.000 mm • Max. Seitenteilbreite 1.500 mm • Für 8, 10 und 12 mm Glas (ESG) • TÜV-Prüfung / -Überwachung bezüglich Qualität und Produktionsprozess; mit bestätigten 500.000 Bewegungszyklen DORMA-Glas GmbH Max-Planck-Str. 33–45, 32107 Bad Salzuflen Mehr Informationen zum DORMA TENSOR sowie eine ausführliche Beratung und Ausstellung finden Sie bei unseren DORMA Partnern Ihrer Region unter: www.dorma-pos.de 31.08.2009 19:57:06 Uhr