Friedensarbeit in Afrika

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Friedensarbeit in Afrika
G 3291
Rundbrief 3/2010
Friedensarbeit
in Afrika Editorial
Liebe Leserinnen
und Leser
Schwerpunktthema dieses Rundbriefes ist unsere Arbeit im
Rahmen unseres Fachkräfteprogramms in Afrika. Insgesamt 15 Fachkräfte arbeiten derzeit im Tschad, Niger, DR
Kongo, Burundi, Uganda und Marokko. Sie arbeiten in
unterschiedlichen Bereichen, in Projekten der ländlichen
Entwicklung, der Menschen- und Frauenrechtsarbeit und
der zivilen Konfliktbearbeitung.
Allen Projekten gemeinsam ist die enge Zusammenarbeit
mit den Partnerorganisationen vor Ort. Eine nachhaltige
Entwicklungs- und Friedensarbeit kann nur im engen
Dialog gelingen, so ist unsere Überzeugung. Gemeinsam
Strukturen schaffen, die auch nach Ende der Projekte bestehen bleiben, das verstehen wir unter „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Wie diese Arbeit im Einzelnen aussieht, erfahren Sie aus unterschiedlichen Perspektiven. Einerseits von Seiten der EIRENE-Fachkräfte, die einzelne Projekte in
ihren Einsatzländern vorstellen, andererseits von lokalen MitarbeiterInnen aus
unseren Partnerorganisationen. Vielleicht haben Sie sich schon öfter gefragt,
wer die Personen vor Ort sind und welche Motivation hinter ihrem Engagement
steht. In einem Porträt stellen wir Ihnen eine Kollegin aus der Demokratischen
Republik Kongo vor. Ihr Lebensweg ist für eine Frau noch immer ungewöhnlich.
Mit ihrer Arbeit will sie dazu beitragen, dass zukünftig mehr Frauen in ihrem
Land die Chance haben, ihr Leben selbst zu gestalten. Mitarbeiter von ALKARAM
und FLDDF berichten in einem Interview aus Marokko.
Die Bereiche, in denen EIRENE Entwicklungszusammenarbeit in Afrika leistet und
in den letzten Jahrzehnten geleistet hat, haben sich verändert. Vor fast 30 Jahren
begann die Arbeit im Tschad mit der Unterstützung von Kooperativen bei der
Vermarktung von handwerklichen Produkten. Später engagierte sich EIRENE im
Bereich der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und in den letzten Jahren
ist der Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung auch im Tschad zu einem Schwerpunkt unserer Arbeit geworden.
Nicht nur im Fachkräfteprogramm sondern auch im Freiwilligenprogramm ist die
Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen vor Ort von zentraler Bedeutung. Um die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner in den unterschiedlichen Regionen zu fördern, fand Mitte September eine internationale Partnerfachtagung statt. Auch hierzu finden Sie einen Bericht in diesem Rundbrief. Die
folgenden Seiten zeigen eins: Nur gemeinsam im Dialog mit unseren Partnerorganisationen können wir unserer Vision von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung näher kommen.
Inhalt
Gastkommentar
Friedenstreffen bei den
Tuareg
von Prof. Dr. Georg Klute ....... 3
Schwerpunktthema
Friedensarbeit in Afrika
Friedensförderung im
Tschad ..................................... 4
DR Kongo:
„Das ist mein Leben” Ein Portrait .............................. 6
Uganda:
Kampf gegen sexualisierte
Gewalt ..................................... 7
Marokko:
Verständnis braucht Begegnung ........................................ 8
Niger:
Radio als Mittel zum
Frieden .................................... 9
Freiwilligenprogramm
Freiwillige berichten von
der Arbeit .............................. 11
Internationale
Partnertagung ...................... 13
Internes und
Kurzmeldungen .................... 14
Impressum
Herausgeber: EIRENE, Internationaler
Christlicher Friedensdienst e.V.,
Postfach 1322, 56503 Neuwied
Telefon: 0 26 31/83 79-0
Telefax: 0 26 31/8379-90
E-Mail: [email protected]
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihre
Internet: www.eirene.org
Redaktion: Anne Dähling, Thorsten
Klein (V.i.S.d.P.)
Fotos: Wenn nicht anders gekennzeichnet, EIRENE-Archiv.
Titelbild: Thorsten Klein
Gestaltung/Layout: Thorsten Klein
Druck: Knotenpunkt GmbH, 56290 Buch
EIRENE-Rundbrief 3/2010
Angela König
Geschäftsführerin
Auflage: 7.500 Exemplare
Der Rundbrief ist kostenlos und erscheint viermal jährlich. Wir bitten
aber um eine jährliche Spende von
12 Euro.
Gastkommentar
Friedenstreffen bei den Tuareg
Traditionelle Formen der Streitschlichtung
von Prof. Dr. Georg Klute
Nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes und der damit verbundenen
Angst vor einem atomaren Krieg
rückten innerstaatliche Konflikte und
Kleinkriege in das Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Vielleicht
weil sie so 'klein' und daher handhabbar schienen, vielleicht um neue
Geldquellen zu erschließen, befasste
sich nun auch die Entwicklungspolitik
mit gewaltsamen Konflikten, deren
Regelung sie zuvor vollständig staatlicher Diplomatie überlassen hatte. Man
suchte nach Möglichkeiten der Prävention und begann den Aufbau von
"Frühwarnsystemen", "Präventionsnetzwerken", "Konfliktlösungs- oder
Streitregelungsmechanismen".
Aufgrund der Bedingungen in Entwicklungsländern und einer eher
schwach ausgeprägten Staatlichkeit
wurde versucht auf traditionelle, das
heißt historisch und kulturell entstandene, Mechanismen der friedlichen
Konfliktaustragung oder Streitschlichtung zurückzugreifen. Die Regelung
von Konflikten ist eine Grundvoraussetzung für die Entstehung von
Gesellschaft, ebenso wie die Institutionalisierung von Streitschlichtern (zum
Beispiel Richter); diese beiden Prozesse
sind Teil von Herrschaftsbildung.
Mankos der Konfliktbearbeitung
Für mich ergeben sich durch die Einführung von traditionellen Formen der
Streitschlichtung durch die Entwicklungszusammenarbeit zwei Mankos:
Auf der einen Seite wird diese Methode von "außen" eingeführt und zusätzlich kann dieses Vorgehen zu einer
Akkumulation von lokaler Macht und
möglicherweise auch zur Errichtung
einer lokalen Herrschaft führen.
Diese möglichen Entwicklungen würden den Staat weiter schwächen als
stärken. Des Weiteren gehe ich davon
aus, dass heute die Bürger eines Staates traditionelle Konfliktregelungen
als sekundäre Option sehen und lieber
auf die funktionierenden Institutionen
des Staates zurückgreifen möchten.
So lange jedoch das Gewaltmonopol
eines Staates geschwächt ist, wie zum
Beispiel im Osten der D. R. Kongo (wo
auch EIRENE Projekte betreut), können
traditionelle Konfliktregelungen als
angewandte Methode von Seiten der
Entwicklungszusammenarbeit sinnvoll
sein.
internationalen Politik hat. Die Friedenstreffen wurden im Laufe der Zeit
zu Festivals, die ihre Schwerpunkte in
den Bereichen Musik, Kultur, Geschichte und Wirtschaftsförderung setzen
und auch internationales Publikum
anziehen.
"Taqubalt"- Der Empfang
Im beschriebenen Beispiel kann man
von einer gelungenen Form der Anwendung von traditioneller Konfliktregelung und dadurch auch von einer
erfolgreichen Arbeit der Entwicklungsorganisationen sprechen. Gleichzeitig
haben sie lokalen Autoritäten jedoch
die Möglichkeit eröffnet, durch Vermittlungsarbeit ihre eigene Machtbasis
zu stärken und damit indirekt die des
malischen Staates zu schwächen. Deshalb ist darauf hinzuweisen, dass Friedensarbeit ein sehr komplexes Feld ist,
bei dem viele verschiedene Faktoren in
Betracht gezogen werden müssen.
Ein gutes Beispiel für "traditionelle"
Streitschlichtung sind die Friedenstreffen der Tuaregnomaden, die im Sahel
und der südlichen Sahara stattfanden.
Als ehemaliger EIRENE Mitarbeiter im
Niger bin ich mit dieser ethnischen
Gruppe schon seit Mitte der 1970er
Jahre im ständigen Kontakt und habe
dort auch meinen Forschungsschwerpunkt als Ethnologe gesetzt. Die
Friedenstreffen wurden im Jahr 1994
von Nomaden (Tuareg) und Ackerbauern (Songhai) ins Leben gerufen,
um die gewalttätige Tuaregrebellion
in Mali zu beenden. Für dieses Treffen, das den Friedensprozess in Gang
setzte, wurde die alte Tradition des
„taqubalt” (Empfang) der Tuareg
wiederbelebt. In der folgenden Zeit
erkannte die Entwicklungszusammenarbeit die Potentiale dieser Treffen,
wie zum Beispiel Friedensförderung,
Krisenprävention, Nachhaltigkeit, sowie die Mitarbeit der Zivilgesellschaft.
Es wurden viele weitere Treffen, vor
allem unter den verfeindeten Gruppen
der Tuareg organisiert. Die Tuareg
sahen in diesen Zusammenkünften
einen doppelten Nutzen, da einerseits
Zuwendungen von außen kanalisiert
und andererseits die lokale Herrschaft
konsolidiert werden konnte, da die Initiatoren und lokalen Autoritäten der
Tuareg als Vermittler und Friedensstifter auftraten und deshalb aus diesen
Treffen auch für sich selbst politischen
Gewinn zogen.
Die Treffen hatten großen Erfolg und
festigten den Frieden in dieser Region.
Dazu beigetragen hat auch die große
Aufmerksamkeit der nationalen und
internationalen Medien.
Es ist davon auszugehen, dass heute
auch die lokale Politik einen systematischen Bezug zur nationalen und
Auch die im Dezember stattfindenden
Jugend-Kultur- Festivals im Dreiländereck von Ruanda, Burundi und D.R.
Kongo, die von EIRENE Partnerorganisationen ins Leben gerufen werden,
sind ein gutes Beispiel für traditionelle
Konfliktbearbeitung. An diesen Veranstaltungen in Form von Versöhnungstheater nehmen Jugendliche teil, die
von den Konflikten in der Region betroffen sind. Sie tauschen Erfahrungen
und Erlebnisse in Workshops aus. In
gemischten Gruppen bereiten sie
Theater, Musik und Tanzdarbietungen
gemeinsam vor.
n
Der Autor
Prof. Dr. Georg
Klute ist Professor
für die Ethnologie
Afrikas an der Universität Bayreuth.
Von 1973 bis 1975
war er Fachkraft
für EIRENE International im Niger.
Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a.
Konfliktforschung, Nomaden und Entwicklungszusammenarbeit in Afrika.
EIRENE-Rundbrief 3/2010
Schwerpunkt
Friedensförderung im Tschad
von July Armbruster
Ebenso wie in den Ländern Marokko und Niger, bestehen langjährige
Beziehungen zwischen verschiedenen
zivilgesellschaftlichen Organisationen
im Tschad und EIRENE. Seit 1975 haben
sich Freiwillige und seit 1983 auch
Fachkräfte von EIRENE für einen Dienst
im Tschad entschlossen. Miteinander
leben und arbeiten, von- und miteinander Lernen waren Leitprinzipien
der Zusammenarbeit und sind es auch
heute noch.
im Tschad entstanden. Als Gründungsmitglied ist EIRENE heute noch Mitglied im Vorstand dieses Vereins. Noch
heute arbeitet CESADEP mit Basisorganisationen und Selbsthilfegruppen
zusammen. EIRENE Fachkräfte haben
den Verein bei der Planung und Durchführung ihrer Projekte beraten. Auch
eine Zusammenarbeit mit "Brot für die
Welt" hat es immer wieder gegeben
mit dem Ziel kleinbäuerliche Anbautechniken zu verbessern.
Engagement in unterschiedlichen
Bereichen
Entsendung von Friedensfachkräften
Über die Jahre hat EIRENE Unterstützung in verschiedenen Bereichen
geleistet. So haben sich Freiwillige als
Lehrer engagiert, haben beim Aufbau
von Kooperativen zur Verarbeitung
und Vermarktung von landwirtschaftlichen und kunsthandwerklichen
Produkten mitgewirkt, oder Projekte
durchgeführt, in dem Basisgesundheitsdienste angeboten wurden.
Fachkräfte haben sowohl in entwicklungspolitisch motivierten Projekten
gearbeitet als auch Initiativen und
Aktivitäten friedenspolitischer Bedeutung begleitet. Zu erwähnen sind
vor allem das mehrjährige Engagement zugunsten von Menschen mit
Behinderungen und der Arbeit im
Bereich der ländlichen Entwicklung
und Ernährungssicherung. Engagierte
Menschen unterstützten die Gründung
von zwei Organisationen, mit denen
EIRENE bis heute Projekte entwirft
und umsetzt. So hat sich zum Beispiel
1991 ATNV in Moundou gegründete,
der „Tschadische Verein für Gewaltfreiheit“. Bis heute setzen sich die
Mitglieder von ATNV für die gewaltfreie Lösung von Konflikten ein und
bringen Vertreter von verschiedenen
Interessengruppen zusammen. Das
Engagement der ATNV Führungspersönlichkeiten und die anhaltende
Freundschaft zwischen nun ehemaligen EIRENE Freiwilligen und Fachkräften mit Schlüsselfiguren der ATNV war
entscheidend für die Entwicklung des
ersten ZFD-Programms von EIRENE.
Auch CESADEP, die „Cellule d’Etudes,
de Soutien et d’Action pour le Développement et la Paix“ ist im Umfeld
der langjährigen Tätigkeit von EIRENE
Obgleich EIRENE seine Arbeit grundsätzlich als Dienst zu Förderung des
Friedens und des friedlichen Zusammenlebens ausrichtete, gab die
Einführung des Instruments „Ziviler
Friedensdienst“ (ZFD) 1999 im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit erst die Möglichkeit
Friedensfachkräfte zu entsenden. Das
seit 2000 mit drei tschadischen Organisationen durchgeführte Programm
„Mediation entre Éleveurs et Cultivateurs“ (Mediation zwischen Viehzüchtern und Ackerbauern) -MEC hat
im Tschad interessante Impulse zur zivilen Konfliktbearbeitung gegeben. So
förderte MEC die Bildung von Schlichtungskommissionen, die sowohl mit
Vertretern der Ackerbauern als auch
EIRENE-Rundbrief 3/2010
mit Vertretern der Viehzüchter besetzt
sind. Eine kleine Kommission von ca.
vier Leuten wird angerufen, wenn es
zu Streitigkeiten in einem Dorf gekommen ist. Bei diesen Streitigkeiten geht
es häufig darum, dass Vieh in Felder
eindringt, die noch nicht abgeerntet
sind und damit die Ernte teilweise oder
ganz vernichtet. Wenn sich die für
das Vieh verantwortlichen Hirten und
die Bauern zusammensetzen, helfen
die Schlichter eine von beiden Seiten
akzeptierte Ausgleichsleistung zu
verhandeln.
Die Partner im Tschad
Die drei tschadischen Partnerorganisationen des MEC-Programmes haben
recht unterschiedliche Ansätze. ACTT,
die „Vereinigung der traditionellen
Chefs im Tschad“ vertritt die Interessen
und fördert den Austausch der traditionellen Chefs. Diese gehören mehrheitlich der muslimischen Glaubensgemeinschaft an. ACTT unterstützt seine
Mitglieder auch in der Zusammenarbeit mit staatlich-administrativen,
sowie den religiösen Autoritäten.
AMECET, die Vereinigung für Mediation zum besseren Verständnis zwischen
Bauern und Viehhaltern im Tschad, hat
es sich zur Aufgabe gemacht, Viehzüchter und Ackerbauern einander
näher zu bringen und damit Verständ-
Friedensjournalismus im Tschad ist ein neuer Arbeitsschwerpunkt von EIRENE
Foto: Jaques Picard
Schwerpunkt
nis aufzubauen und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Gruppen
zu stärken, um die wiederkehrenden
Konflikte möglichst auf friedliche
Weise zu lösen.
ATNV, die Tschadische Vereinigung
für Gewaltfreiheit ist eine Menschenrechtsorganisation. Ihre Mitglieder
gehören mehrheitlich der evangelisch–lutherischen Kirche an. Ziel der
Organisation ist es, einen Beitrag zur
Respektierung der Menschenrechte
und der Gewaltfreiheit im Tschad zu
leisten bspw. durch Mediationsarbeit
in Konflikten zwischen Ackerbauern
und Viehzüchter und Sensibilisierungsarbeit zu grundlegenden Bürgerrechten.
Zusammenarbeit mit den UNHCR
Für die Arbeit im Programm MEC
knüpften die drei Organisationen
ACTT, AMECET und ATNV geographisch an ihre lokalen Netzwerke,
Mitgliedsgruppen und die Regionen
an, in denen EIRENE seit nun 35 Jahren
arbeitet. Im Südwesten gibt es Schlichtungskommissionen im weiten Umkreis
um die größeren Orten wie Moundou,
Sahr, Pala. Im Osten, dort wo auch
viele Flüchtlingslager vom Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR),
grenzüberschreitenden Flüchtlingen
aber auch im Landesinneren Vertriebenen eine Basisversorgung bietet,
arbeitet vor allem der Partner ACTT. In
dieser Region um Abeché, Goz Beida,
Farchana unterstützt und unterhält
das EIRENE Programm im Auftrag des
Flüchtlingswerks Schlichtungskommissionen. Seit mehr als drei Jahren
läuft diese Kooperation im Osten des
Tschad. Sie zeigt nicht nur den Bedarf
an zivilgesellschaftlichen Schlichtungsinstanzen an, sondern auch, dass es
EIRENE, ACTT, AMECET und ATNV
gelungen ist, in 10 Jahren in diesem
schwierigen Umfeld einen Ansatz zu
verfolgen, der von wichtigen Akteuren
aufgegriffen wird.
Streitschlichtung und Konfliktbearbeitung
Trotz der unterschiedlichen Ansätze
ist den Projektpartnern etwas gemein:
alle drei Organisationen vermitteln
Menschen Grundfähigkeiten zur
Streitschlichtung, Mediation und für
die konsensorientierte Aushandlung
von Lösungen. Sie bieten aber auch
Seminare an, bei denen zum Beispiel
staatliche Akteure über Vorteile
gewaltfreie Konfliktbearbeitung
informiert werden. Die Schlichtungskommissionen müssen wissen, wie
z.B. Flurschäden erfasst und bewertet
werden, um Entschädigungsleistungen
oder -zahlungen für die Beteiligten
vorschlagen zu können. Eine interessante Erfahrung, die die Mitarbeiter
der Partnerorganisationen im Laufe
der 10-jährigen Projektarbeit gemacht
haben, betrifft die Einbindung von
Frauen in die Konfliktbearbeitung.
Nicht nur bei der Vermittlung in einzelnen Konfliktfällen spielen Frauen in
den Kommissionen immer öfter eine
positive Rolle. Auch bei der Annäherung von Dörfern, die in mehrjährigem Streit um Feldgröße, Zugang
und Nutzung von Wasser, Verlauf von
Durchzugskorridoren für Vieh etc.
liegen, hat sich gezeigt, dass gemeinsame Ausbildungen von und für
Frauen als sogenannte Türöffner zur
Wiederherstellung von Kommunikation dienen können. Sicherlich sind die
Entfernungen zwischen Dörfern, der
Transport von Schlichtungsmitgliedern
zu Streitfällen, die Kommunikation
zwischen Kommissionsmitgliedern, der
betreuenden Partnerorganisation und
so weiter Faktoren, die die Arbeit im
Projekt, aber vor allem in den betroffenen Regionen erschweren.
Um Entfernungen zu überbrücken, die
Arbeit der Schlichtungskommissionen
bekannt zu machen sowie oder allgemein um über Methoden der zivilen
Konfliktbearbeitung und Ansätze der
gewaltfreien Lösung von Konflikten
zu informieren, arbeitet das Programm
MEC auch mit Kommunalradios zusammen. Journalisten werden fortgebildet
und so die konfliktsensible Berichterstattung von 7 Radiosendern nach und
nach verbessert. Die letzte Schulung
fand im April statt, wo Journalisten
Dorfbewohner zu einem Vorfall nach
den „Regeln der Kunst“ befragen sollten. Radiosender werden auch gerne
beauftragt über bestimmte MEC-Veranstaltungen zu berichten. Ein solcher
Anlass sind die gemeinsame von allen
Partnern vorbereiteten Jugendzeltlager.
Arbeit mit Jugendlichen
Um Gelegenheiten zu schaffen, wo
sich Menschen begegnen können,
die direkt und indirekt von wiederkehrenden Konflikten betroffen
sind, die von der unterschiedlichen
Landnutzung herrühren, veranstaltet
das Programm MEC seit zwei Jahren
Jugendzeltlager. Dabei treffen sich
Jugendliche, Jungen und Mädchen aus
den verschiedenen Projektregionen
für vier Tage. In kleineren gemischten
Gruppen besuchen sie Dörfer, sprechen
mit Frauen und Männern, Dorfvorstehern, Ältestenräten oder auch mit
Vertretern von Dorfgruppen. In den
Gesprächen geht es um die allgemein
bekannten Probleme des Zusammenlebens in einem Umfeld, wo Landnutzungsrechte mehr und mehr auch
mit dem Gewehr in der Hand „geregelt“ werden, wo Besiedlungsdruck,
Vertreibung und Neuansiedlung, wo
Abwanderung von jungen Menschen
vielfältige Herausforderungen mit sich
bringen. Dass junge Menschen Fragen
zu Problemen und deren Lösungen
stellen, dass sie Älteren Ratschläge
geben, wie man es denn auch machen
könnte, ist im Tschad sehr ungewöhnlich. Dennoch wurde das Jugendzeltlager auch dieses Jahr wieder geschätzt.
Diese Veranstaltung ist auch für die
Partnerorganisationen eine spannende
Sache, da sie für Planung, Abstimmung
untereinander, Begleitung der eingeladenen Jugendlichen und Vertreter
der lokalen Verwaltung und Regierung
verantwortlich sind. Wenn sich nächstes Jahr die Veranstaltung zum dritten
Mal jährt, lässt sich mit Sicherheit
besser beurteilen, ob die Veranstaltung auch so gut von verschiedenen
Akteuren angenommen wird, wie die
Schlichtungsarbeit, die EIRENE und
Partner im Osten des Landes unterstützt.
n
Die Autorin
July Armbruster
arbeitet seit einem
Jahr als Afrikareferentin in der
EIRENE Geschäftsstelle. Sie reiste
seitdem zweimal
in den Tschad im
Rahmen von Projektbesuchen.
EIRENE-Rundbrief 3/2010
Schwerpunkt
„Das ist mein Leben“
Furaha Mushegerha ist Mitarbeiterin bei der Partnerorganisation CCAP im Kongo – Ein Portrait
von Anke Täubert
gen, die Ware und Personen durch den
Süd-Kivu transportiert.
Unterstütztung ihre Familie ist ein
Muss
Furaha Mushegerha bei einer Tagung des
Netzwerkes CCAP
Ein Grund, warum es hier in der DR Kongo so wenige Scheidungen gibt, ist die
ökonomische Abhängigkeit der Frauen
von ihren Ehemännern. Bei Paaren, bei
denen die Frauen zum Familieneinkommen beitragen, sieht das Eheleben ganz
anders aus. Furaha Mushegerha hat in
ihrer eigenen Familie miterlebt, wie ihr
Beitrag zum Familieneinkommen ihrer
Eltern die Ansicht ihres Vaters über den
Sinn und Wert des Universitätsbesuchs
seiner Töchter verändert hat.
Furaha Mushegerha ist 31 Jahre alt
und hat ihr Studium der Rechtswissenschaft erfolgreich abgeschlossen.
Seit über einem Jahr arbeitet sie bei
dem kongolesischen Netzwerk CCAP
(Comité de Coordination des Actions
de Paix), das von EIRENE International
finanziell und personell unterstützt
wird. Bei CCAP ist sie zusammen mit
einer von EIRENE entsendeten Friedensfachkraft für das Referat “Gender
und Engagement gegen Gewalt gegen
Frauen” verantwortlich. Die in Süd-Kivus Provinzhauptstadt Bukavu geborene Furaha ist die zweitälteste von zehn
Geschwistern (sieben Mädchen und
drei Jungen). Sie ist momentan die einzige der Geschwister, die Geld verdient.
Die anderen befinden sich noch in der
Ausbildung. Der Vater ist Händler, der
mit mehreren Geschäften und Lastwa-
EIRENE-Rundbrief 3/2010
“Mein Vater war früher der Meinung,
dass es eigentlich keinen Sinn macht
als Vater in die Universitätsbildung von
Mädchen zu investieren, da nur der
zukünftige Mann und dessen Familie
davon profitieren werden.” Mit dem
Beitrag der alleinstehenden Furaha
zum Familieneinkommen hat er eingesehen, dass diese Investition sich bereits gelohnt hat und es ermutigt ihn
auch, seine anderen Töchter weiterhin
zu unterstützen. Dass Furaha ihre
Eltern und Geschwister unterstützt, ist
keine noble Geste, sondern ein Muss.
Eigentlich eine Aufgabe, die dem
ältesten Sohn der Familie zufällt. Das
erstgeborene Kind der Familie ist allerdings eine Frau, die arbeitssuchend
ist und der erstgeborene Sohn ist der
einzige, der sein Studium abgebrochen
hat und ebenfalls arbeitslos ist. Somit
fällt diese Verantwortung auf Furaha
zurück.
Den Druck der Gesellschaft standhalten
Das Leben von Furaha ist für den SüdOsten der DR Kongo recht ungewöhnlich. Sie ist mit 31 Jahren immer noch
unverheiratet, wohnt alleine und ist
finanziell unabhängig. Sie war bereits
verlobt, der Brautpreis von der Familie
des Verlobten an ihre Familie gezahlt
und die Hochzeitsvorbereitungen
hatten bereits begonnen, als sie sich
gegen ihren Verlobten entschied und
die Verbindung auflöste. Als Begründung nennt sie , dass sie nicht die
gleiche Lebensvision und –philosophie
gehabt hätten, dazu zählte u.a., dass
er nicht damit zurecht kam, dass sie
einen höheren Bildungsabschluss hatte, er nicht mit Geld umgehen konnte
und der Meinung war, als Mann keine
Kompromisse eingehen zu müssen, da
ihm die Frau sowieso folgen müsse.
Die Position, diese Entscheidung für
sich zu treffen und gegenüber ihrer
Familie zu vertreten hat ihr finanzielle
Unabhängigkeit verschafft. Den Druck
der Gesellschaft, sich doch endlich zu
verheiraten und Kinder zu zeugen,
spürt sie deutlich. Aber nur um den
anderen einen Gefallen zu tun, will
Furaha nicht heiraten: “Das ist mein
Leben”, sagt sie.
Später will sie als Anwältin arbeiten
Die Arbeit im Bereich “Gewalt gegen
Frauen” hat für sie drei hervorstechende positive Aspekte: Zum einen ist
es für sie eine Spezialisierung, da sie
sich im Bereich “Frauenrechte” (Heirats- und Erbrecht, Gesetze gegen sexuelle Gewalt etc.) weiterbilden kann.
Auf lange Sicht möchte sie als Rechtsanwältin arbeiten. Außerdem gibt ihr
die Arbeit Kraft, Mut und Motivation.
Zum einen für ihr privates Leben, zum
anderen dafür, sich weiterhin für die
Verbesserung der Lebensbedingungen
von Frauen einzusetzen, denn “Wir
haben doch alle mit ähnlichen Problemen zu kämpfen”. Als drittes nennt sie
wieder die finanzielle Unabhängigkeit,
die ihr die Arbeit bei CCAP ermöglicht.
Einen finanziellen Beitrag zum Haushaltseinkommen zu leisten verschafft
Frauen eine verbesserte Position und
ein Mitspracherecht. Sie finden sich
dadurch in einer Stellung, die es ihnen
ermöglicht, sich nicht nur für ihre eigenen sondern auch für die Rechte von
anderen Frauen einzusetzen, was sie
zu Positiv-Beispielen macht.
n
Die Autorin
Anke Täubert
arbeitet seit April
2009 als Friedensfachkraft im Partnernetzwerk CCAP
in Uvira, in der DR
Kongo.
Schwerpunkt
Kampf gegen sexualisierte Gewalt
Stärkung von Frauen in Uganda
von Patricia Otuka-Karner
Acht Frauen versammeln sich in einem
leerstehenden Klassenzimmer. Sie sind
bereit, ihre Geschichten und die ihrer
Töchter und Nachbarinnen zu erzählen.
Sexualisierte Gewalt gehört in vielen
Teilen Ugandas zum Alltag. Alle Gesellschaftsschichten sind davon betroffen,
vor allem aber jene Mädchen und Frauen, die geringe oder keine Schulbildung
haben und in ärmsten Verhältnissen
leben.
Die Formen von sexualisierter Gewalt sind vielfältig. Eine der Teilnehmerinnen erzählt, dass sie vor allem
von ihrem Mann sexualisierte Gewalt
erfährt. “Wenn ich müde von der Feldarbeit nach Hause komme und er vom
Trinken mit seinen Freunden und er
in der Laune ist, dann zwingt er mich
zum Beischlaf. Ich kann mich nicht dagegen wehren oder gar etwas sagen.
Schließlich ist er mein Mann.” Andere
erzählen von Vergewaltigungen, wenn
sie zu spät vom Markt heimkommen
und es bereits dunkel ist oder von ihren Töchtern, die von jungen Männern
zu sexuellen Handlungen gezwungen
werden. Manche der Mädchen suchen
sich auch bewusst einen Freund der
ihnen als Gegenleistung für Sex ein
bisschen Geld zusteckt, um so der
Armut zu entfliehen.
Der Grundtenor scheint der gleiche:
Die Rechte und der Status von Frauen
werden weder von den Männern noch
von vielen Frauen selbst ernst genommen als gleichwertig mit jenen der
Männer. So fordert eine Frau die anderen heraus, warum sie sich beschweren, denn wer betrunken im Dunklen
nach Hause ginge hätte doch selbst
schuld wenn sie vergewaltigt würde.
Kaum jemand spricht dagegen, denn
eine Frau trinkt nicht und hat auch
nach Einbruch der Dunkelheit nichts
außer Haus zu suchen. Viele glauben,
Mädchen mit kurzen Röcken haben
selbst Schuld daran, wenn ihnen etwas
passiert. In manchen Regionen Ugandas gibt es Zusatzgesetze, die sogar
die Zeit einschränken, die Frauen mit
Männern sprechen dürfen, die weder
Ehemänner noch Familienangehörige
sind. Diese Argumentationslinie findet
sich vielfach und zeigt das Ausmaß der
noch nötigen Arbeit auf.
ACFODE setzt sich für die Rechte der
Frauen ein
Seit April 2009 arbeitet EIRENE mit
ACFODE zusammen. ACFODE, Action
for Development, ist eine ugandische
Frauenrechtsorganisation, die sich
für die Gleichstellung und die Gleichberechtigung von Frauen auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft
einsetzt. ACFODE arbeitet unter anderem daran, Frauen zu motivieren, an
Entscheidungsprozessen teilzunehmen
und jene, die sich politisch engagieren,
zu stärken. Als MitgliederInnenorganisation kämpft ACFODE seit 1985 für
eine Gesellschaft, in der Männer und
Frauen die gleichen Rechte haben.
EIRENE unterstützt ACFODE bei der
Umsetzung des Projektes zur Präven-
tion von sexualisierter Gewalt. Das
Projekt wird in zwei der ländlichen,
geographisch und politisch marginalisierten Regionen von Uganda, Pallisa
und Kisoro, umgesetzt. Jene acht Frauen und viele weitere Mädchen und
Frauen haben ihre Erfahrungen und
Wünsche, so wie und die Hoffnung
auf Veränderung mit den MitarbeiterInnen von ACFODE geteilt, um deren
Interventionen zu formen. Es ist unabdingbar Projekte in Einklang mit der
Bevölkerung zu planen und als erstes
die Notwendikeiten zu erfragen. Aus
diesem Grund arbeitet ACFODE nicht
nur auf nationaler Ebene, sondern
auch in den Projektregionen selbst eng
mit den lokalen PolitikerInnen und
der Bevölkerung zusammen. Gemeinsam mit PolitikerInnen, staatlichen
Organen wie Polizei oder dem Gesundheitswesen und anderen NGOs
versucht ACFODE eine Bewusstseinsänderung zu erzielen, um die Rechte
von Frauen betreffend und konkret
MitgliederInnen von ACFODE bei einer Demonstration gegen Gewalt an Frauen.
Foto: ACFODE
EIRENE-Rundbrief 3/2010
sexualisierte Gewalt zu verringern. Da
kulturelle und traditionelle Aspekte
auf das Vorkommen von sexualisierter
Gewalt stark Einfluss nehmen, ist es
wichtig mit den Mythen und Aberglauben aufzuräumen. Sex mit einer
Jungfrau etwa heilt nicht von Aids. Es
braucht Zeit um diese tiefgreifenden
Ansichten aufzurütteln.
Junge Frauen sind abhängig vom
Partner
Die Heirat von Minderjährigen ist eine
häufige Form von sexueller Gewalt in
Uganda. Jungen Mädchen wird die
Schulausbildung verweigert und sie
werden von den Eltern zwangsverheiratet. Oder sie entscheiden sich selbst,
die Schule abzubrechen und eine
Familie zu gründen, um der Armut zu
entfliehen. Die Zukunftsperspektiven
dieser Mädchen sind oft nicht sehr
rosig. Sie sind finanziell und sozial
völlig abhängig von ihren Partnern
und können keine eigenen Entscheidungen treffen. Durch den Verlust an
Erziehung haben sie keinen Zugang
zu Gesundheitsvorsorge und Familienplanung. ACFODE’s Direktorin Regina
Bafaki betont, dass diese Mädchen
nicht nur Schwierigkeiten haben, ihre
eigenen Familien zu erhalten, sondern
auch keine Veränderungen in der Gesellschaft in Gang setzen. Sie können
den status quo nicht herausfordern
oder am Aufbau neuer Strukturen teilhaben, sie stehen in Abhängigkeit von
Mann und Staat, die in den meisten
Fällen dieser Aufgabe nicht nachkommen können.
Sexualisierte Gewalt hat viele Gesichter und mit der Hilfe von EIRENE
hat ACFODE angefangen, dagegen
vorzugehen.
n
Die Autorin
Patricia OtukaKarner ist seit April
2009 Fachkraft
für EIRENE bei der
Partnerorganisation ACFODE in
Uganda. Darüber
hinaus ist sie für
die Betreuung der
EIRENE-Freiwilligen in Uganda zuständig.
Verständnis braucht Begegnung
Hamid Garouane und Hanane Fakiri aus
Marokko waren Gäste der EIRENE Fachtagung „Bedeutung und Möglichkeiten
der Friedenspädagogik in der Kinderund Jugendarbeit”. EIRENE Mitarbeiter
nutzten ihren Besuch in Neuwied, um
ihnen Fragen zu stellen.
Auf welche Weise unterstützt euch
EIRENE in eurer Arbeit?:
Hamid Garouane: „Es gibt eine enge
Zusammenarbeit zwischen dem »Espace« und der »Féderation de la Ligue
démocratique de Droits de la femme«
(FLDDF). Insbesondere unterstützt uns
die EIRENE-Fachkraft Susanne Wolf,
die mit FLDDF zusammenarbeitet,
beim Umstruktuierungsprozess unserer Organisation. Dieses Jahr haben
wir viel zu Fragen unserer Struktur für
unsere Organisation gearbeitet.”
Hanane Fakiri: „EIRENE unterstützt
unsere Arbeit durch die Entsendung
von Freiwilligen. Wir schätzen den
Austausch zwischen verschiedenen
EIRENE-Rundbrief 3/2010
Kulturen. Wir versuchen einerseits von
den Erfahrungen der Freiwilligen zu
lernen. Anderseits bekommen die Freiwilligen einen Eindruck in eine andere
Gesellschaft und Kultur. Oft haben die
Freiwilligen noch keine Erfahrungen
im Bereich der sozialen Arbeit. Wir
hoffen, dass die Erfahrungen, die sie
bei uns sammeln, für ihre spätere Arbeit in Deutschland wertvoll sind.”
Warum ist eure Arbeit in Marokko so
wichtig?
Hamid Garouane: „Wir arbeiten direkt
mit den Jugendlichen vor Ort und
versuchen ihnen Werte von Toleranz
und Akzeptanz anderer Kulturen und
Religionen zu vermitteln. Außerdem
wollen wir den Jugendlichen vermitteln, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sein sollen.”
Hanane Fakiri: „In Marokko gibt es
eine Vielzahl von armen und sozial benachteiligten Familien, sie benötigen
Unterstützung. »AL KARAM« unterstützt diese Kinder einerseits durch
konkrete Hilfe, zum Beispiel Notaufnahme oder ärztliche Versorgung. Des
weiteren versuchen wir täglich diesen
Kindern und der marokkanischen
Gesellschaft klar zu machen, dass sie
keine Opfer sind, sondern gleichwertige Menschen, wie wir alle.”
Wie soll die Zusammenarbeit mit EIRENE
in der Zukunft aussehen?
Hanane Fakiri: „Die Partnerfachtagung
hat mir gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen den EIRENE-Partnern
aus den unterschiedlichen Ländern
ist. Denn wir haben ein gemeinsames
Ziel und dieses ist dazu beizutragen,
dass die Welt friedlicher und gerechter
wird. Ich wünsche mir für die Zukunft
dass dieser Austausch weiter geführt wird. EIRENE spielt hierbei eine
wichtige Rolle, nicht nur in Marokko
sondern auch in anderen Ländern.”
Hamid Garouane: „Die Zusammenarbeit
hat mir ermöglicht an diesem internationalen Seminar in Deutschland teilzunehmen. Es war sehr fruchtbar mich mit
Kollegen und Kolleginnen aus Nicaragua, Uganda und anderen Ländern
auszutauschen. Um unsere Arbeit in
Zukunft fortsetzen zu können, müssen
wir Finanzen finden. Ich hoffe, dass
EIRENE uns dabei unterstützen wird. Für
mich persönlich war diese Gelegenheit
mit Menschen anderer Religionen und
Kulturen gemeinsam zu leben und zu
arbeiten sehr wichtig. Ich habe in den
fünf Tagen gemerkt, dass wir bei aller
Verschiedenheit ein gemeinsames Ziel
haben; das Streben nach einer friedlicheren Welt. ”
Vielen Dank für das Interview.
Schwerpunkt
Radio als Mittel zum Frieden
Erfahrungen aus der Arbeit als Fachkraft im Niger
von Lisa Simone Tschörner
„Was ist ein Radio Communautaire?“
Madamme Bah stellt die Frage laut
in den Raum. Sie ist Pädagogin und
Mitglied im von EIRENE International
unterstützten Netzwerk nigrischer
TrainerInnen für gewaltfreie Konfliktbearbeitung. Vor ihr sitzen 15 Journalisten
und Journalistinnen der kommunalen
Radiosender aus der Region Tillabéry im
Süd-Westen des Nigers.
Die Antworten der Teilnehmenden
kommen zunächst zögerlich, dann
jedoch umso deutlicher: „ein Radio
auf dem Land“; „ein Radio, das die
Bevölkerung sensibilisiert, damit sie ihr
Verhalten ändert“, „ein Radio, das den
Stimmlosen eine Stimme verleiht“.
Schulung von ehrenamtlichen
Journalisten
Sich die eigene Rolle und Verantwortung als RadiojournalistIn im
ländlichen Kontext eines der ärmsten
Länder der Welt bewusst zu machen,
ist der erste Schritt des Seminars, das
ich als Friedensfachkraft für EIRENE
organisiere. Das Ziel ist einerseits, die
Teilnehmenden im Bereich konfliktsensibler Journalismus zu schulen,
andererseits das Trainernetzwerk für
gewaltfreie Konfliktbearbeitung fachlich zu unterstützen.
verschiedenen Konfliktparteien unter
Achtung der Menschenrechte Konflikte friedlich gelöst werden können.
Konflikte um Ressourcen
„In unserem Dorf gibt es einen
Jahrhunderte alten Konflikt um das
Fischereirecht“, erzählt mir Soumeila
Adamou, Direktor des kommunalen
Radios Sirba bei einem meiner späteren Besuche des Senders an den
Ufern eines Flussarms des Niger. Durch
eine unterschiedliche Tradition bezüglich der Methode beim Fischfang und
der Nutzung der Fische, einerseits zum
Eigenbedarf, andererseits zu kommerziellen Zwecken, sind zwei ethnische
Gruppen, die in der Region ansässig
sind, so zerstritten, dass es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Ein klassischer Fall der
Ressourcenkonflikte, die in der Region
immer wieder Todesopfer fordern. Sie
können als Folge knapper werdender
natürlicher Ressourcen auf Grund von
Faktoren wie dem steten Bevölkerungswachstum und dem Klimawandel
verstanden werden. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse und Nutzungsrechte
von Land und Wasser sind zudem meist
ausschlaggebend.
„Als der Bürgermeister von unserer
Ausbildung in gewaltfreier Konfliktbearbeitung erfahren hat, bat er uns, bei
einer Anhörung der Konfliktparteien
zu assistieren, um einen gemeinsamen
Lösungsweg mit allen Beteiligten zu
entwickeln“, erzählt Soumeila Adamou
weiter. „Momentan sind wir dabei,
über diesen Prozess eine Radiosendung
zu produzieren, damit alle Dorfbewohner über die friedliche Lösung des
Konfliktes informiert werden“.
Die Begleitung der Radiosender, deren
MitarbeiterInnen in konfliktsensiblem
Zusammen erarbeiten die TrainerInnen
und ich ein pädagogisches Konzept für
die Zielgruppe. Mit Hilfe von Gruppenarbeit, Rollenspiel und gemeinsamer
Reflektion versuchen wir mit den JournalistInnen folgende Fragen zu klären:
Was sind Konflikte, was bedeuten Konflikte für das gemeinschaftliche Zusammenleben und welche Konflikte sind
in der Region Tillabéry vorhanden? Es
geht im Anschluss darum, zu erörtern,
wie Radios mit gezielten Methoden
einen Beitrag zur friedlichen Konfliktbearbeitung in ihrem Sendeumkreis
leisten können. Denn die Grundannahme eines konfliktsensiblen Journalismus ist es, dass durch die Förderung
eines konstruktiven Dialoges zwischen
Eine Radiojournalistin aus Tera (rechts im Bild) nimmt die Botschaften der Friedenskarawane auf,
um daraus einen Beitrag zu schneiden.
Foto: Lisa Simone Tschörner
EIRENE-Rundbrief 3/2010
Schwerpunkt
Bei einem Workshop zu konfliktsensiblem Journalismus
Journalismus ausgebildet sind, zählt
ebenso zu meinen Aufgaben als Friedensfachkraft. Es geht darum zu evaluieren, wie die vermittelten Kenntnisse
in der täglichen Radioarbeit umgesetzt
werden und in welchen Bereichen
Weiterbildungsbedarf besteht.
Evaluierung von Förderungsbedarf
Bei meiner ersten Analyse der Beiträge der Radios, die ich mit Hilfe von
Übersetzungen aus den verwendeten
lokalen Sprachen ins Französische
vornehme, bin ich über Themenwahl
und die Aussagen der Sendungen sehr
erfreut. Obwohl die Journalisten der
kommunalen Radios alle ehrenamtlich
arbeiten und oftmals Bauern oder
Viehzüchter mit keiner oder nur geringer schulischer Bildung sind, greifen
die Sendungen komplexe Themen wie
beispielsweise den seit 2004 im Niger
begonnenen Dezentralisierungsprozess
auf, der vielerorts zu Konflikten zwischen traditionellen und islamischen
Gesellschaftsvorstellungen und neuer
kommunaler Rechtsordnung führt. Sie
versuchen, die Zuhörer über die Rollen
der verschiedenen Instanzen bei der
Regelung von Konflikten aufzuklären,
verweisen auf Bodenrechtskommissionen als Schlichtungsinstanzen oder
bekräftigen, dass auch Frauen ein
Anrecht auf Landbesitz haben.
Was sich in den Sendungen jedoch wenig findet ist eine fundierte Recherche,
die Einbeziehung externer Quellen.
10
EIRENE-Rundbrief 3/2010
Foto: Lisa Simone Tschörner
Zumeist hört man den Moderator oder
die Moderatorin sprechen, halbstündige Redebeiträge werden nur von
musikalischen Einlagen unterbrochen.
In Gesprächen mit den Verantwortlichen der Radios erfahre ich, dass
den Journalisten im ländlichen Raum
weder Dokumente wie beispielsweise
Gesetze zur Verfügung stehen, aus
denen Informationen zur Aufklärung
der Bevölkerung über ihre Rechte
extrahiert werden können, noch die
Mittel für das Aufsuchen von Experten
vorhanden sind. Wer ein Interview
haben will, muss in dem weiten Land
Niger nicht nur lange Strecken auf
endlos scheinenden Sandpisten hinter
sich bringen, sondern,wenn es sich um
eine Person des öffentlichen Lebens
handelt, oftmals Geld zahlen. Und an
Mitteln mangelt es den Sendern auf
allen Ebenen.
„Wir haben noch nicht einmal das
Geld, um Kisten zu kaufen, um unsere
produzierten Kassetten zu archivieren“, beklagt sich Soumeila Adamou
bei mir. Sie lagern deshalb auf dem
staubigen Sandboden der kleinen Hütte, die als Studio dient.
Stärkung und Vernetzung von vorhandenem Potential
Zu meinen Aufgaben mache ich also
im Folgenden, themenspezifische
Treffen zu organisieren, auf denen
ExpertInnen den JournalistInnen Inputs
zu konfliktrelevanten Themen geben
und Fragen beantworten können.
Damit wird nicht nur die Arbeit der
Radios gestärkt, sondern auch anderen zivilgesellschaftlichen Initiativen
und Netzwerken der Raum geboten,
über gewaltfreie Konfliktlösungswege
öffentlich zu diskutieren.
Ein Radiowettbewerb anlässlich des internationalen Tages der Gewaltfreiheit
soll als Ansporn für mehr Kreativität in
der journalistischen Arbeit dienen. Mit
der Organisation einer Fortbildung im
Verfassen von Projektanträgen möchte
ich den Radios weiterhin ermöglichen,
externe Finanzierungspartner für ihre
Vorhaben zu finden.
Bei anderen friedensfördernden Aktivitäten in der Region, wie zum Beispiel
der von EIRENE initiierten jährlichen
Friedenskarawane, werden die JournalistInnen eingeladen, Bericht zu erstatten. Somit erreichen die Botschaften
nicht nur die Dörfer, in denen die
Karavane vorbeikommt. Die kulturellen
Methoden der Sensibilisierungskampagne , wie Theateraufführungen,
Lieder oder Ratespiele, stellen auch
für das Schneiden von Radiobeiträgen
lebhaftes Material dar. Über die Radioberichterstattung werden folglich auch
die umliegenden Siedlungen erreicht.
Auch wenn der Einflussbereich meiner Arbeit für mich manchmal gering
erscheint, angesichts von Armut und
Mangel wohin das Auge reicht - Geschichten wie der eingeleitete Mediationsprozess zwischen den Fischern von
Radio Sirba in Folge einer von EIRENE
initiierten Fortbildung in gewaltfreier
Konfliktbearbeitung, oder aber das
Engagement, dass ehrenamtliche Radiojournalisten neben der schweren Feldarbeit zur Entwicklungsförderung ihres
Dorfes aufbringen, geben Mut und
zeigen, dass auch mit vergleichsweise
geringen Mitteln zivile Friedensarbeit
nachhaltig unterstützt werden kann. n
Die Autorin
Lisa Simone Tschörner
studierte Sozialwissenschaften
und Internationale
Konfliktforschung in
Berlin und London.
Seit Ende 2009 ist sie
als Juniorfachkraft für EIRENE im Niger für
die Projekte PADET und GENOVICO tätig.
Freiwilligenprogramm
Unser Jahr im Ausland
Freiwillige berichten aus den Projekten
Elias Schwenk
ist seit Juli 2009
Freiwilliger bei der
Partnerorganisation CECIM in Nicaragua. In seinem
letzten Rundbrief
berichtet der bekennende Fußballfan wie er die WM
in dem lateinamerikanischen Land erlebt hat.
„Die WM stand vor der Tür. Und fanatisch, wie ich so bin, wollte ich dieses
tolle Ereignis irgendwie mit in meine
Arbeit einbeziehen. Weil aber meine
Chefinnen mir kaum erlaubt hätten,
einfach eine Fußball-Sprüche-KlopferStunde aufzumachen, musste ich mir
etwas anderes einfallen lassen. Und so
habe ich mit Schülern der Primaria in
den letzten Wochen sämtliche Flaggen
der teilnehmenden Länder gemalt
und dazu noch Plakate mit Informationen erstellt. Neben Rubriken, wie
»Einwohnerzahl«, »Hauptstadt« und
»Sprichwort«, taucht da dann z.B. auch
»Berühmter Fußballer« auf. Und so
hängen die Flaggen jetzt in dem überdachten Hof des Schulkiosks, wo sie alle
sehen, dabei lernen und ich nebenbei
auch noch mit den Schülern diskutieren kann, ob es nun Robinho oder
Ronaldinho ist, der auf dem Plakat von
Brasilien neben Kaká stehen sollte.
Es gibt viele Ängste, die man vor einem
Jahr im Ausland ausstehen muss. Mögliche Krankheiten, Heimweh, Kriminalität… Am meisten Angst hatte ich aber
vor der WM. Wie sollte ich diese vier
Wochen überstehen, in denen ich arbeiten musste, während sich zur selben
Zeit die besten Fußballspieler der Welt
gegenüberstanden. Denn hier fanden
die Spiele nicht abends zur Prime-Time,
sondern von morgens um halb 6 bis
mittags um 14 Uhr statt. Der Albtraum
für jeden Fußballverrückten wie mich.
Zudem kam noch erschwerend dazu,
dass fast täglich von 10 bis 15 Uhr der
Strom im gesamten Stadtviertel ausfiel!
So konnte ich nicht einmal das Spiel in
der Mittagspause sehen…
Doch dann geschah das Wunder. Eine
Woche vor dem ersten Spiel kehrte
der Strom (oder wie man hier einfach
sagt: das Licht) zurück. Und so konnten
wir dann doch noch mit der gesamten Sport-, sowie noch zwei weiteren
Klassen im völlig überfüllten Videosaal
das Eröffnungsspiel gucken. Ich war
glücklich…
In der Schule hatte die Mittagspause
nun endlich einen Sinn bekommen.
Nach der abgeleisteten Arbeit, hechtete
ich immer ins Sekretariat, wo mich nicht
selten der Vize-Rektor schon erwartete.
Da saßen wir dann zusammen, auf
Blecheimern, kommentierten, feierten
und litten (er war für Frankreich – *hihihi*).
Ein weiteres interessantes Phänomen
war, dass einem hier immer die Frage
gestellt wurde, zu wem man den hält.
Da Nicaragua leider in der ersten Qualifikationsrunde gegen die Niederländischen Antillen mit 4:1 ausgeschieden
ist (der Nationalsport ist Baseball), muss
sich eben jeder seine eigene Lieblingsmannschaft suchen. Und hier bin ich
mit meiner Neigung zu Brasilien, anders
als in Deutschland sogar auf der Seite
der Mehrheit. Auch wenn natürlich
das eigene Nationalgefühl im Ausland
erheblich steigt – umso mehr wenn mir
nach einem Sieg Deutschlands mindestens zehn Schüler anerkennend auf die
Schulter klopften.”
n
Anne Kasprzyk ist
Freiwillige in Jinja
in Uganda. Während des Endspiels
der Fußballweltmeisterschaft gab
es in der Hauptstadt Kampala
zwei Selbstmordanschläge in zwei
Bars. Dabei wurden knapp 75 Menschen getötet und
etliche schwer und leicht verletzt. Wie
sie diesen Anschlag erlebt hat, schildert
Anne in ihrem letzten Rundbrief.
„Direkt am folgenden Tag des Anschlags
in Kampala wurde ich von meiner Koordinatorin angerufen. Sie erkundigte
sich, ob alles in Ordnung sei und sagte
die Sicherheitshinweise zur bestehen-
den Situation würden in den nächsten
Tagen folgen. Bis dahin sollten wir alle
größeren Menschenansammlungen und
auch viel besuchte Cafes meiden. In den
ersten Tagen nach den Anschlägen war
ich einfach nicht in der Lage die momentane Situation einzuschätzen. Zu
diesem Zeitpunkt startete in Jinja auch
ein großes Fest zum Thema Agrarwirtschaft.
Im Projekt fragte ich viel nach, da ich
der Meinung war, dass Ugander die Situation in ihrem eigenen Land einfach
wesentlich besser einschätzen können.
Als ich montags ins Projekt kam, war
das erste Gesprächsthema Spanien. Das
WM-Endspiel vom Vortag wurde groß
diskutiert.Ich dachte, meine Arbeitskollegen haben vielleicht noch nichts
mitbekommen, weil der Anschlag erst
gesternAbend passiert war. Ich sprach
das Thema vorsichtig an. Die Reaktionen waren für mich erstmal unverständlich: »Das hatten wir vor 2 oder
3 Jahren schon einmal«. »Damals sind
auch ein paar Leute getötet worden«.
»Keine Ahnung wer das war.«
Es dauerte ein paar Tage, bis ich die
Reaktionen verstand. Menschen hier
sehen wesentlich öfter andere Menschen sterben, sehen Menschen leiden
und feindliche Akte von anderen Ländern oder auch im eigenen Land sind
nichts Neues. Trotzdem konnten mir
viele Ugander gute Ratschläge zum
Umgang mit der Situation geben.
Von EIRENE folgten in den darauf folgenden Tagen mehrere Sicherheitshinweise. Wir sollten weiterhin Menschenansammlungen und touristische Orte
meiden und keine unnötigen Reisen
unternehmen.Es war ein ungewohntes
Gefühl, diese Situation. Natürlich bin
ich mir darüber im Klaren, dass ich in
einem Entwicklungsland bin und die
Sicherheit hier nicht so hoch ist. Jeden
Tag sehe ich das überall. Aber auf
einmal war es unsicher. Keiner wusste,
was genau passiert war und was noch
passieren würde. . .
Mittlerweile hat sich die Situationgrundsätzlich zwar nicht verbessert,
die Atmosphäre ist aber nicht mehr so
angespannt.”
n
EIRENE-Rundbrief 3/2010
11
Freiwilligenprogramm
Felix Rau ist
Freiwilliger bei
CIMADE in Paris.
CIMADE ist eine
Einrichtung für
politische Flüchtlinge. Auch er
erzählt in seinem
letzten Rundbrief
wie er die FußballWM in seinem
Projekt erlebt hat.
„Ein großer Teil meiner Hoffnung auf
eine gelungene Animation war die
Fußballweltmeisterschaft.
Allerdings habe ich kurz vor Beginn
erfahren, dass das Fernsehkabel in
unserem Festsaal gekappt wurde. . .
Glücklicherweise wurde dann nach
einigen Beschwerden der Fernseher
in der Cafête repariert, sodass wir die
Spiele dort verfolgen konnten. Ich
habe dann noch unseren Beamer und
eine Leinwand aufgebaut, Getränke
organisiert und wie immer Werbung
auf den Toiletten gemacht und die
Leute darauf angesprochen und aufmerksam gemacht.
Das Ergebnis war dennoch für mich
enttäuschend. Beim Eröffnungsspiel
waren wir zu zehnt und ab diesem
Spiel ging es steil bergab. Im Schnitt
waren wir zu viert und immer dieselben. Wenn ich dann während eines
Spiels durch die Gänge des Foyers gelaufen bin, habe ich aus den Zimmern
das »Vuvuzelasummen« gehört. Ich
habe einige Bewohner darauf angesprochen, warum sie denn nicht in
die Cafête kommen, um dort auf der
großen Leinwand mit den anderen
Bewohnern zusammen die Spiele anzuschauen. Eine aussagende Antwort
habe ich nie bekommen.
Ich persönlich hatte dennoch meinen
Spaß bei den Spielen, wenn wir dann
kleine Wetten untereinander um eine
Dose Cola oder ähnliches abgeschlossen haben.
Vor kurzem habe ich in einer Besprechung, mit Kollegen aus der Hauptstelle der CIMADE, Gründe herausgehört, warum es heutzutage schwerer
ist mit den Bewohnern zu arbeiten
und sie auch zu animieren.”
12
EIRENE-Rundbrief 3/2010
n
Lucas Kohnen
hat während
seines Freiwilligendienstes in Sarajevo einen Kurs
der islamischen
Fakultät besucht,
um sein Wissen
über den Islam zu
vertiefen.
„In Sarajevo sieht man überall überall
Minarette in den Himmel aufragen,
aber ich besitze doch kein wirkliches
Wissen über diesen Glauben und
daher nutzte ich die Möglichkeit, ein
ausgeglicheneres Bild des Islams als
jenes zu bekommen, welches in westlichen Medien verbreitet wird. Mithilfe
eines mehrmonatigen Kurses, der den
Kern islamischer Geschichte, Kultur
und Glaubenssätze umfaßte, wurde
mir ein Glauben näher gebracht, der
unfassbar reich, interessant und - meiner Meinung die wichtigste Erkenntnis
- friedlich ist. Dabei ist der in Bosnien
gelebte Islam, und dies ist vermutlich
für manche Ausländer das Erstaunlichste, vollkommen in die westliche
Lebensweise einfügbar.
Schon mehrmals erzählten mir vor
allem Jugendliche von ihren Erfahrungen, Leute aus dem »Westen« kennengelernt zu haben, die vollkommen
erstaunt gewesen seien, jemanden zu
treffen, der beispielsweise Abdullah
hieße, jedoch weder Bart noch Bombe
trüge, sondern genauso aussähe, wie
sie selbst,und von dessen Verhalten
aus sie niemals vermutet hätten, einen
Moslem vor sich zu haben.
Auch ich selbst bin sehr froh darüber,
hier meine Vorurteile nicht nur gegenüber Südosteuropa, sondern auch
gegenüber dem Islam vor Augen
geführt zu bekommen. Dadurch
bemerkte ich, wie sehr ich doch trotz
aller vermuteter Unvoreingenommenheit stark von der deutschen
Sicht der Dinge geprägt bin. Denn
darin liegt - davon bin ich überzeugt
- sowohl für Bosnien als auch für
Europa eine große Chance: Der Welt
zu zeigen, dass der Islam dem Christentum unglaublich nahe steht und
zu verstehen,dass die »islamischen«
Terroristen nicht im Namen ihres Glaubens handeln, sondern einfach nur
Terroristen sind. So können alle sich
zumindest teilweise von der Manipulation durch westliche Medien und
der hysterischen Angst vor dem Islam
zu befreien und einen neuen Blick
auf diesen wundervollen Glauben zu
gewinnen. ”
n
Friederike Menzemer arbeitete als
Freiwillige bei
Chance vor Life
in Bukarest, einer
Organisation, die
sich unter anderem um HIV-Infizierten Jugendliche kümmert und
daher auch viel
Aufklärungsarbeit leisten muss.
„Es scheint, dass es hier noch viele
Ärzte gibt, die sich weigern, HIV-Infizierte zu behandeln. Auch uns ist
das passiert. Wir waren mit einigen
unserer Jugendlichen beim Augenarzt.
Die Ärztin weigerte sich, sie zu behandeln und fragte uns, wie wir es verantworten könnten die Jugendlichen zu
ihr zur Behandlung zu schicken, wo sie
doch ein Kind zu Hause hätte. Offensichtlich sind vielen Ärzten hier die
Übertragungswege des HI-Virus nicht
deutlich, weswegen zum Beispiel eine
Routineuntersuchung vom Augenarzt
abgelehnt wird.
Das Projekt, das wir besucht haben,
macht Aufklärungsunterricht für Ärzte
und erklärt ihnen, dass mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen eine
Behandlung kein Problem ist. Es hat
mich schon ein bisschen geschockt, als
ich hörte, dass tatsächlich noch Bedarf
an solchen Projekten besteht.
Wobei ich eher denke, dass die Ärzte
sich Scheuklappen aufsetzen, sobald
das Thema HIV auftritt.Die Angst vor
einer Infizierung ist zu groß und es
hat nichts damit zu tun, dass da tatsächlich Unwissenheit herrscht. Aber
diese Aufklärungsarbeit hilft vielleicht
auch Berührungsängste zu nehmen.
Das wünsche ich mir jedenfalls.
Immer, wenn so ein Zwischenfall
passiert, müssen wir den Jugendlichen
erklären, dass es nicht ihre Schuld ist,
dass sie nicht behandelt werden. Sie
können ja nichts dafür, dass sie sich im
Kindesalter infiziert haben.”
n
Freiwilligenprogramm
EIRENE-Partner aus aller Welt zu Gast in Neuwied
Vom 15. bis 19. September fand in
Neuwied die internationale EIRENE-Partnertagung „Bedeutung und Möglichkeiten der Friedenspädagogik in der
Kinder- und Jugendarbeit - Interkulturelle Zusammenarbeit im Zeichen des
Friedens“ statt.
An der Tagung nahmen fünf EIRENEEntwicklungshelferinnen und 13
VertreterInnen von EIRENE-Partnerorganisationen aus Afrika, Lateinamerika, Nordamerika und Europa teil. In
ihrer alltäglichen Arbeit setzten sich
die Organisationen auf verschiedenen
Ebenen für Kinder und Jugendliche in
ihren Heimatländern ein. Zum Beispiel
in der pädagogischen Arbeit in einem
offenen Jugendzentrum in Nicaragua
oder in der politischen Lobbyarbeit für
die Rechte misshandelter Mädchen in
Uganda. Unterstützt werden sie dabei
von EIRENE-Fachkräften und Freiwilligen.
Im Zentrum der Tagung stand der
Austausch zwischen den Partnerorganisationen. Das Programm wurde
durch einen Fachbeitrag von Anne
Romund vom „Institut für Friedenspädagogik” Tübingen zum Thema
„Friedenspädagogik/-erziehung und
Konfliktbearbeitung“ ergänzt. Die
Partnerfachtagung, die durch das
Die TeilnehmerInnen der Partnertagung beim Ausstausch in Kleingruppen Freiwilligenförderprogramm „weltwärts” des BMZ gefördert wurde, war
außerdem der Startschuss für eine
gemeinsame Bilderausstellung. Die
Ausstellung soll im Jahr 2011 in vier
Sprachen erstellt werden und dann in
mehreren Partnerländern von EIRENE
auf Reisen gehen. Zum Abschlus gab
es ein großes interkulturelles Fest und
einen ökumenischen Gottesdienst in
einer befreundeten Kirchengemeinde.
Für die EIRENE-Geschäftsführerin
Angela König war die Tagung wichtig,
um die Beziehungen zu den Partnern
zu stärken. „Eine echte Partnerschaft
braucht gegenseitigen Respekt und
die Bereitschaft sich aufeinander
einzulassen. Dazu hat diese Tagung
beigetragen”. Darüber hinaus hob sie
das Engagement ehemaliger EIRENEFreiwilliger hervor, die während der
Tagung für die Logistik und das Wohl
der Gäste sorgten.
Mehrere TeilnehmerInnen blieben
auch nach Ende der Tagung noch
weitere Tage in Neuwied und nutzten
die Gelegenheit verschiedene Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit im Rheinland zu besichtigen.
Gemeinsam mit VertreterInnen der
Geschäftsstelle besuchten sie am 21.
September, dem UN-Weltfriedenstag,
den Oberbürgermeister der Stadt
Neuwied Nikolaus Roth. Sie überreichten ihm ein Kunstwerk aus Mosambik
in Form einer Tischlampe, hergestellt
aus einer Maschinenpistole. Die Lampe
ist Produkt der Aktion „Schwerter zu
Pflugscharen" des mosambikanischen
Kirchenrates. Ziel des Besuches war
es, den Weltfriedenstag in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und auf
die Problematik der Verbreitung von
Kleinwaffen hinzuweisen.
n
Die internationalen Gäste präsentieren ihr selbst gemaltes Plakat zum Weltfriedenstag
im Beisein von Oberbürgermeister Nikolaus Roth (hintere Reihe, rechts) auf dem Dach
des Neuwieder Rathauses.
EIRENE-Rundbrief 3/2010
13
Internes
Niemals geht man so ganz…
Nach fast
zwanzigjähriger Mitarbeit hat Gisela Kurth zum
1. Oktober
ihre Aufgabe
als Finanzreferentin
und stellvertretende
Geschäftsführerin bei EIRENE beendet. In dieser
langen Zeit hat sie EIRENE in vielerlei
Hinsicht nach innen und außen mit
geprägt.
Für Gisela Kurth war die Arbeit bei
EIRENE weniger Beruf als Berufung.
Als promovierte Mathematikerin war
ihr Weg in die Geschäftsstelle nach
Neuwied nicht vorgezeichnet, aber
erschien folgerichtig, wenn man sie
in ihrem Engagement für Gerechtigkeit und Frieden erlebt hat. Es war ihr
ein großes Anliegen, ihre berufliche
Existenz mit einer Arbeit zu verbinden, hinter der sie mit ihren Überzeugungen voll stehen konnte.
"Wie können wir durch unser Leben
und durch unsere Arbeit dazu beitragen, dass die Verheißung Jesu, das
Reich Gottes, schon jetzt beginnt?" Mit
dieser Frage hat sie uns bei EIRENE und
das Umfeld der christlichen Friedendienste immer wieder herausgefordert
und mit großer Energie und Leidenschaft und gleichzeitig analytischem
Sachverstand nach Antworten gesucht.
Als stellvertretende Vorsitzende der
„Aktionsgemeinschaft Dienst für den
Frieden“ (AGDF) hat sie sich für verbesserte rechtliche Voraussetzungen
für Freiwilligendienste eingesetzt, in
den Gremien zur Friedensarbeit innerhalb der Evangelischen Kirche mitgearbeitet und zusammen mit anderen
Organisationen um eine Verbesserung
der Rahmenbedingungen für Nicht-Regierungsorganisationen gekämpft.
Gisela Kurth hat das gemeinschaftliche Arbeiten im EIRENE-Haus sehr
genossen und stark mitbefördert. Ihre
Präsenz, ihre Diskussionsfreude, ihr
Querdenken, ihre tiefe Spiritualität,
ihre Gestaltungskraft - all das wird uns
fehlen. Mit ihr geht eine sehr beliebte
und geschätzte Kollegin, die sich nach
einem Sabbatjahr neuen Aufgaben
zuwenden wird.
Aber Gisela, wir sind zuversichtlich:
Niemals geht man so ganz…
n
Frieden stiften und Zukunft gestalten
Johannes und Ursula Wiemker, geb. 1938 und
1940, Lehrer und Lehrerin im Ruhestand:
„Als langjährige PAX CHRISTI-Mitglieder möchten
wir - auch über unsere Lehrer-Lebenszeit hinaus eine Brücke schlagen zu jungen Menschen, die sich
mutig auf die Friedensarbeit von EIRENE einlassen.
Daher unterstützen wir die EIRENE-Stiftung mit
einem zinslosen Darlehen“.
Auch Sie können Ihr Engagement für Frieden und Gerechtigkeit langfristig
ausrichten. Mit einer Zustiftung, einem zinslosen Dahrlehen oder einem Testament an die EIRENE-Stiftung.
Stiftung
14
EIRENE-Rundbrief 3/2010
Wechsel der
Multiplikatorin
im Freiwilligenprogramm
Bitte sprechen Sie uns an:
Anne Dähling
Tel: 02631-8379-18
Informationen finden Sie auch unter:
www.eirene.org/foerdern/stiftung/
Die langjährige Multiplikatorin im
Freiwilligenprogramm, Charlotte
Eisenberg (Bild, links) hat im Juli ihre
Tätigkeit beendet. Zu ihren Aufgaben
gehörte die Planung und Durchführung von Informationsständen zum
Freiwilligendienst auf Messen sowie
die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Helfern. Übernommen hat
das Amt die ehemalige EIRENE-Freiwillige Anne Vogt (Bild, rechts). Nötig
wurde der Wechsel, da sich Charlotte
Eisenberg nun nach erfolgreicher Beendigung ihres Theologiestudiums sich
nochmals entschieden hat, mit EIRENE
ein Jahr ins Ausland zu gehen. Seit
August ist sie in einem Projekt, das
sich um HIV/Aids betroffene Familien
im ländlichen Raum im Südwesten
Ugandas kümmert.
n
Kurzmeldungen
Neue Fachkräfte
Ba Mamadou ist
seit April 2010
Fachkraft im
Niger. Er arbeitet
im Projekt PADEC
zur Unterstützung der Koranschulen in der
Region Maradi.
Ralph Buss arbeitet seit November
2009 als Fachkraft
im Projekt CPICH,
Stärkung der
indigenen Bevölkerung in Nicaragua.
Emilie Courtabessie ist seit März
2010 Friedensfachkraft im Projekt GENOVICO
im Niger.
Lisa Tschörner
arbeitet seit November 2009 als
Juniorfachkraft
des Zivilen Friedensdienstes im
Projekt PADET,
Friedensförderung im Niger.
Margrit Ihle arbeitet seit Mai 2010
als Fachkraft im
Niger im Projekt
APTE, das sich für
die Verbesserung
der Lebensverhältnisse der
Viehhalterfamilien
einsetzt.
Julia Keller
arbeitet seit
Januar 2010
als Fachkraft in
Nicaragua im
Projekt ADIC
und im Projekt
SOPPEXCCA.
Neue Finanzreferentin und stellvertretende Geschäftsführerin in Neuwied
Mitte September
hat Dr. Anthea
Bethge die
Nachfolge von
Dr. Gisela Kurth
angetreten und ist
nun neue Finanzreferentin und
stellvertretende
Geschäftsführerin
von EIRENE. Die
promovierte Physikerin ließ sich 1997
beim Oekumenischen Dienst Schalomdiakonat zur Friedensfachberaterin
ausbilden und arbeitete dann freiberuflich als Trainerin und Beraterin in
Deutschland und auf dem Balkan. Die
letzten sechs Jahre baute sie im Region
der Großen Seen (Afrika) eine kirchliche Arbeitsstelle für Menschenrechte
und ein internationales Netzwerk von
Friedensfachkräften auf.
n
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Der Zwei-Jahreskalender 2011/2012 im DIN A4-Format zeigt wunderschöne Eindrücke aus unseren Projekten aus Lateinamerika, Afrika und Europa. Der Erlös
der Einnahmen fließt in unsere Friedensprojekte. Lieferung ab 1. November.
Katharina Werlen
unterstützt seit
November 2009
als Friedensfachkraft das Projekt
Amahoro in
Burundi.
Eva Horz arbeitet
seit April 2010
als Fachkraft im
Projekt CENDEROS
in Costa Rica, das
MigrantInnen aus
Nicaragua unterstützt.
EIRENE-Rundbrief 3/2010
15
Kurzmeldungen
Ärzte gegen Atomwaffen machten
Station bei EIRENE
Vierzig junge Mediziner der Friedensorganisation IPPNW (Ärzte für
die Verhütung des Atomkrieges,
Friedensnobelpreisträger 1985)
besuchten Mitte August im Rahmen
ihrer internationalen Radtour BAN
(Biking against nuclear weapons) die
EIRENE-Geschäftsstelle. Die TeilnehmerInnen kamen unter anderem aus
Russland, den USA, Indien, Ägypten,
Nigeria, Ecuador, Nicaragua, Portugal,
den Philippinen, Australien und vielen
anderen Ländern.
Aufenthalts nutzten beide Seiten die
Chance, sich über ihre Arbeit auszutauschen. Die MitarbeiterInnen von
EIRENE wünschten den Aktivisten von
IPPNW für ihren Weg nach Basel und
den Kampf gegen Atomwaffen viel
Erfolg.
Mit ihrer zehntägigen Fahrradtour
von Düsseldorf nach Basel wollten die
junge Mediziner darauf aufmerksam
machen, dass 20 Jahre nach Ende des
kalten Krieges immer noch Atomwaffen in Europa -unter anderem in
Deutschland- stationiert sind. „Die
Gefahr, die durch die Stationierung
der Atomwaffen ausgeht können und
wollen wir als Mediziner nicht hinnehmen“, betonte Alex Rosen, Kinderarzt
und Organisator der Fahrradtour
Auf den letzten Metern hin zur
Geschäftsstelle begleiteten hauptamtliche und ehrenamtliche MitarbeiterInnen von EIRENE die junge Ärzte.
Nach einer Begrüßung stärkten sich
die Radler mit Kuchen und Getränken.
Während des eineinhalbstündigen
Die Teilnehmer der Radtour BAN unterstützt von EIRENE Mitarbeitenden auf dem Weg in die
Geschäftsstelle. Foto:EIRENE
Ihre
Spende
ermöglicht unsere
unsere
Arbeit!
IhreSpende
Spende ermöglicht
Arbeit!
Ihre
unsere
Arbeit!
Ihre Spenden sind
steuerlich absetzbar.
Das DZI-Spendensiegel ist
Zeichen sorgfältig geprüfter Seriosität
und Spendenwürdigkeit.
Es wurde EIRENE erstmals im Mai 1995 zuerkannt und seither jährlich
erneuert.
Spendenkonto:
KD-Bank
BLZ 350 601 90
Konto-Nr. 10 11 380 014
Spendenstand des Vereins
700.000
EIRENE-Stiftung
0.00
1.800.000
0.00
1.600.000
600.000
200.000
100.000
400.000
1.400.000
200.000
500.000
6
600.000
1.200.000
412.501
400.000
300.000
Zielsetzung für 2010
700.000 Euro (in EUR)
Bis zum 15.09.2010 konnten wir
Spendeneingänge von 412.501 Euro verzeichnen.
Spendenstand
15.09.2010
Für das Jahr 2010 haben wir uns zum Ziel
gesetzt, das Spendenaufkommen von
700.000 Euro wieder zu erreichen, um unsere
Projekte finanzieren zu können.
1.000.000
Zielsetzung für 2010 (in EUR)
Stand der Zustiftungen
15.09.2010
Stiftungskapital am 7.6.2000
800.000
Das Stiftungskapital lag zum
15.09.2010 bei 1.581.260 Euro.
Sollten Sie Interesse an einer Zustiftung oder einem zinslosen
Darlehen haben, sprechen Sie uns
an: Anne Dähling: 02631/8379-18,
[email protected].
Herzlichen Dank allen unseren Spenderinnen und Spendern!

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