Erfahrungsbericht Singapur WS 2011_Cikovska
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Erfahrungsbericht Singapur WS 2011_Cikovska
Forschungsservice und Internationale Beziehungen Universitätring 1, 1010 Wien Tel: 01-4277/18206 BERICHT (Bitte spätestens 2 Monate nach Beendigung Ihres Auslandsaufenthalts vollständig übermitteln). 1. Gastuniversität (Land/Stadt/Uni) Singapore Management University 2. Studienjahr Sommersemester 20__ __ x Wintersemester 2011 Aufenthaltsdauer (Tag, Monat, Jahr) von 03. 08. 2011 bis 23.12.2011 3. Studienrichtung(en) A-157 IBWL Diplomstudium Matrikel. Nr 0504630 Bakkalaureatstudium x Diplomstudium Lehramtsstudium Magister-/Masterstudium E-Mail Adresse (optional) [email protected] 4. Stipendium bewilligt für ______4___ Monate weitere Stipendien _____________ Bezugsquelle Joint Study Stipendium 5. Wohnmöglichkeit (betr. bitte ankreuzen): bew. Stipendienbetrag ________1600_____________ bew. Reisekostenzuschuss __________400___________ Gesamtsumme Stipendien __________2000___________ Studentenheim x Privat 6. Kosten Unterkunft _2000_________ Reisekosten _980_______________ Lebenshaltungskosten _2000_________ Visakosten __circa 200____________ _200_________ (Bsp. Studiengebühr, Bibliotheksgebühren, Kursmaterial) ___300_____________ __ Gesamtkosten (Auslandsaufenthalt ____5680____________ + 3000 EURO für Reisen Verfassen eines persönlichen Erfahrungsberichtes über Ihren Studienaufenthalt Anhaltspunkte: Gastuniversität, Kurse, Prüfungen, Mitstudierende, Unterkunft etc. (Bitte verwenden Sie ein extra Beiblatt: mind. 1 Seite; Überschrift des Berichtes: Ihre Matrikelnummer, Name der Gastuniversität und des Gastlandes, Ihre Studienrichtung sowie der Zeitraum des Aufenthaltes). Studienkosten Versicherungkosten Abgabe des Leistungsnachweises der ausländischen Institution (Transcript) sowie des Anrechnungsbescheides (Formular: Antrag-Anerkennung-Studienerfolgsachweis) x Ja, ich bin damit einverstanden, dass dieses Formular zusammen mit meinem Bericht für Mitstudierende auf der Webseite zur Ansicht zur Verfügung steht (falls zutreffend, bitte ankreuzen). ERFAHRUNGSBERICHT Singapore Management University August – November 2011 Lucia Cikovska Wien, im Oktober 2012 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 Inhaltsverzeichnis 1. Auslandsstudium: ja oder nein? .................................................................................... 3 2. Anreise ............................................................................................................................. 4 3. Unterkunft ....................................................................................................................... 5 4. Singapore Management University (SMU) .................................................................. 6 5. Singapur – Die perfekte Stadt........................................................................................ 9 6. 7. 5.1. Sprache................................................................................................................. 9 5.2. Strenges Strafrecht ........................................................................................... 10 5.3. Essen................................................................................................................... 10 5.4. Arbeiten.............................................................................................................. 11 5.5. Ausgehen ............................................................................................................ 12 Reisen ............................................................................................................................. 12 6.1. Hanoi und Halong Bay in Vietnam ................................................................. 14 6.2. Siem Reap (Tempelanlage Angkor Wat) in Kambodscha ............................ 14 6.3. Hong Kong ......................................................................................................... 15 6.4. Bali...................................................................................................................... 15 6.5. Thailand (Nordthailand, Bangkok und Koh Phi Phi Insel) .......................... 16 6.6. Philippinen (El Nido) ........................................................................................ 17 6.7. Borneo (Kuching).............................................................................................. 17 6.8. Laos .................................................................................................................... 18 Ein paar Worte zum Schluss........................................................................................ 18 2 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 1. Auslandsstudium: ja oder nein? Nachdem ich einen einjährigen Erasmus-Studienaufenthalt in Spanien absolviert habe, habe ich diese Austauschmöglichkeit so toll gefunden, dass ich unbedingt auch ein zweites Mal ins Ausland gehen wollte. Beide Programme, Erasmus und Joint-Study, finde ich einfach hervorragend und bin sehr glücklich, dass das BWZ diese anbietet. Abgesehen davon, dass wir für unser Studium in Österreich so gut wie nichts oder relativ wenig bezahlen müssen, bekommen wir auch die Möglichkeit, durch die Austauschprogramme an den besten und oft recht teueren Universitäten weltweit zu studieren. Wir vom BWZ sind zum Beispiel im Vergleich zu Studenten der WU eher begünstigt, weil das BWZ über weniger Studierende verfügt, jedoch eine vergleichbare Anzahl an Auslandsstudienplätzen anbietet. Deshalb möchte ich jedem wärmstens empfehlen, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen und an einem Austauschprogramm teilzunehmen. Einerseits werden die zukünftigen Jobchancen durch eine Auslandserfahrung deutlich erhöht, weil immer mehr Unternehmen großen Wert auf Auslandserfahrung bei Bewerbern legen. Andererseits wird die eigene Lebens- und Weltanschauung weiterentwickelt, weil man neue Länder, Kulturen und Sprachen kennen lernt. Ich weiß, dass es ein alter üblicher Spruch ist: „Reisen öffnet neue Perspektiven.“, aber es ist wirklich so. Man sieht dann viele Sachen im eigenen Land mit ganz anderen Augen, zieht Vergleiche zwischen der eigenen und der fremden Kultur und lernt die globale Welt besser zu verstehen. Bei vielen stellt sich die Frage, ob sich eine etwaige Verlängerung der Studiendauer wegen eines Auslandsaufenthalts lohnt. Es gibt dabei wohl mehrere Ansichten, aber meine persönliche Antwort dazu ist: „JA“. Dafür möchte ich drei einfache Gründe nennen: Erstens: Man ist nur einmal jung und man sollte zumindest versuchen, das Leben ein bisschen zu genießen. Besonders als Student hat man mehr Freiheiten, um solche Erfahrungen zu sammeln und diese für sich zu nutzen. Der Arbeitsalltag fünf Tage die Woche, acht bis zehn Stunden täglich schränken die Möglichkeiten zum ‚WeltKennenlernen’ deutlich ein. Zweitens: Es gibt keinen Grund dafür, warum die gleichen Prüfungen nicht im Ausland belegt werden sollten. Auch wenn einer recht viele Prüfungen absolvieren muss und somit die ganze Zeit mit dem Lernen verbringt, lernt er trotzdem das Land und seine Arbeitsweisen besser kennen, was wiederum die späteren Jobchancen deutlich erhöht. Und warum sollte man sich das Studium nicht durch einen Auslandsaufenthalt angenehmer machen, wenn schon die Möglichkeit dazu besteht☺? Drittens: Die um das halbe (ganze) Jahr verkürzte Studiendauer macht auf den potenziellen Arbeitgeber sicher weniger Eindruck als eine halb/ganz-jährige Auslandserfahrung. Durch diese wird angenommen, dass der Bewerber sehr flexibel und besonders anpassungsfähig an ein multikulturelles Umfeld ist. Dies ist vor allem wichtig, wenn man bei einem internationalen Unternehmen arbeiten will. Natürlich gibt es auch viele Branchen, in denen die kurze Studiendauer durchaus wichtiger als der Auslandsaufenthalt ist (z.B. Recht- und Controllingbereiche, einige Beratungsunternehmen, reine nur in Österreich agierende Unternehmen und all jene Bereiche, die zum Beispiel nur das auf Österreich bezogene Wissen fordern …). Ich nehme aber an, dass die Meisten, die diesen Bericht lesen werden, Internationale Betriebwirtschaft studieren und sich überlegen einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren. Daher möchte ich euch dazu ermutigen: „Macht es einfach!“. So eine 3 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 Möglichkeit bekommt ihr vielleicht nur einmal im Leben und das Studium an einer renommierten ausländischen Uni wird euch in eurem CV im gesamten Berufsweg begleiten. Natürlich besteht bei vielen auch das finanzielle Problem. Ein Auslandaufenthalt ist durchaus nicht billig. Um ehrlich zu sein, habe auch ich nicht ausreichend Geld dafür gehabt. Während der beiden Auslandsaufenthalte musste ich nebenher arbeiten und somit konnte ich die Monate im Ausland nicht so wie die meisten meiner Studienkollege genießen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich es gemacht habe. Während es innerhalb von Europa noch recht einfach sein kann, einen Job zu finden, kann es sich auf anderen Kontinenten deutlich schwieriger gestalten. Die Sommerjobs in Österreich sind aber im Vergleich zu anderen Ländern ziemlich gut bezahlt und man kann sich während der vorlesungsfreien Zeit für einen halbjährigen Auslandaufenthalt das Geld sparen. Die Frage ist natürlich, wie sehr es einem am Herzen liegt und wie stark man sich anstrengen möchte, um diese Chance wahrzunehmen. Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen aus meinem Aufenthalt in Singapur kurz zusammenfassen. Ich kann es nicht mit vielen anderen Joint&Study Städten vergleichen, aber ich kann euch ehrlich sagen, dass ich dort das beste halbe Jahr meines Lebens verbracht habe und dass ein Semester in Singapur mehr als empfehlenswert ist. 2. Anreise Soweit ich weiß, gibt es nicht viele direkte Flüge von Wien nach Singapur (wenn überhaupt). Günstiger ist es von Deutschland wegzufliegen, weil die Flüge um einiges billiger sind. Ich bin von Wien aus mit Turkish Airlines mit einem Umstieg in Istanbul geflogen, weil dieser Flug am kürzesten war. Bei den meisten Flügen muss man entweder in London, Paris oder woanders in Westeuropa umsteigen. Im Endeffekt fliegt man dann in die entgegengesetzte Richtung und verlängert somit die gesamte Flugzeit. Der Flug kostet circa 800-900 Euro. Dabei ist Turkish Airlines meistens die günstigere Variante1, obwohl ich diese Fluggesellschaft nicht besonders empfehlen würde. ALLE Austauschstudenten hatten nach dem Aufenthalt viel Übergepäck. Wer würde auch den ganzen Schnäppchen in Asien widerstehen können☺. Die „besseren“ Fluggesellschaften wie zum Beispiel Lufthansa, Emirates, Qatar Airways, Singapore Airlines sind den meisten Studenten entgegen gekommen, indem viele davon sogar erlaubt haben, das Übergepäck gratis mitzunehmen. Ein Studienauslandsaufenthalt macht man ja nur einmal im Leben und es sollte schon bei den Fluggesellschaften der Wille bestehen, den zukünftigen „potenziellen“ Kunden entgegenzukommen. Turkish Airlines waren dabei total unfreundlich. Nicht nur, dass sie telefonisch überhaupt nicht erreichbar waren, zudem war ihr Büro am Flughafen nicht einmal zu finden. Die offizielle Gepäckgrenze liegt bei 20 kg, was bei derartigen Langstrecken und unter der Berücksichtigung der Aufenthaltsdauer schon sehr wenig ist. Allerdings haben sie am Wiener Flughafen eine (vielleicht ungeschriebene) Regel, dass für die Gepäckstücke unter 30 kg keine extra Gebühren fakturiert werden. Daher hat mir das nette Personal am Wiener Flughafen erlaubt, 27 kg mitzunehmen, was allerdings bei dem Rückflug nicht mehr möglich war. Ich musste also nicht nur 10 kg extra per Post schicken (Preis pro Kilo bei Singapore Post = EUR 20), sondern wartete mich am Flughafen auch noch die böse Überraschung, dass ich nicht einmal das gleiche Gewicht nehmen konnte, mit dem ich angereist bin. Also Turkish Airlines würde ich bei solchen Langstrecken den Austauschstudenten nicht unbedingt empfehlen. Ich kann euch garantieren, dass ihr sicher Übergepäck haben werdet. Bei solchen 1 Die billigste Variante ist der Direktflug nach z.B. Bangkok oder Kuala Lumpur. Von dort fliegen asiatische Low Cost Fluggesellschaften, die besonders billig sind (z.B. Tiger Airways, Air Asia, Yetstar). 4 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 eindrucksvollen Reisen und dem Kennenlernen von anderen Kulturen wird man sich ja auch was mitnehmen wollen. Reist möglichst mit einem leeren Koffer hin, weil alles sehr billig in Asien gekauft werden kann. Die Sachen nach Österreich per Post zu schicken empfehle ich euch auf keinen Fall. Viele von uns waren sehr überrascht, als die österreichischen Behörden beim Abholen einen hohen Zoll verrechnet haben. Es ist auch nicht einfach, die richtigen Sachen mitzunehmen. Nehmt nicht nur die leichtesten Sommersachen mit. Die Uni ist sehr stark klimatisiert (mit USA vergleichbar – also sehr kalt). Wenn ihr dann in Richtung Norden reist (wie Halong Bay / Sapa in Nordvietnam, Nordthailand), sollte man allerdings eine Jacke und lange Hosen mithaben. Bevor ich nach Singapur gereist bin, habe ich viele Erfahrungsberichte gelesen, wo Studenten geschrieben haben, was für einen „Klima-Schock“ sie am Flughafen erwartet hat. Viele haben es wie einen Stoß gegen die Wand aufgrund einer unerträglich heißen und feuchten Luft beschrieben. Ich habe mich also auf das Schlimmste vorbereitet, zu meiner Überraschung war es jedoch überhaupt kein Problem. Bei jedem wirkt sich das wahrscheinlich anders aus, aber für mich hat sich das einfach wie Spanien im Hochsommer angefühlt. Ich habe das Klima als angenehm empfunden. Auch diejenigen, die am Anfang Probleme hatten, gewöhnten sich ziemlich schnell daran. 3. Unterkunft Die meisten Studenten bleiben nach der Anreise in den Hostels, wo sie sich dann mit anderen zusammenschließen, um gemeinsam eine Wohnung zu suchen. Besonders beliebt ist Sleepy Sam’s (Es war während der letzten Jahre das Start-Hostel für die meisten Exchangers), wo die ganze Wohnungssuche am Anfang eigentlich koordiniert wird. Die Wohnungen sind unglaublich teuer. Man muss bei den „Agents“ besonders aufpassen, weil sie viele Studenten abzocken wollen und zu hohe Preise verlangen. Das Problem in Singapur ist, dass es, aus österreichischer Sicht betrachtet, keine Mittelschicht-Wohnungen gibt. Entweder gibt es luxuriöse Condos (mit Schwimmbad, Sauna, Tenniscourt, Karaokeraum, Bowlingraum, Fitness, Gemeinschafträume, etc.) oder die vom Staat geförderten Wohnungen (die sogenannten HDB), die nur Singapurianer bekommen können. Viele von denen vermieten ein Zimmer und wenn man Glück hat, kann man was Schönes finden. Der Standard ist bei diesen Wohnungen (hauptsächlich bei den älteren) oft sehr niedrig (unhygienisch, kein warmes Wasser in den Waschmaschinen, etc.). Außerdem sind die Gerüche von der einheimischen Küche sehr stark und gewöhnungsbedürftig. Natürlich ist es besser, mit Einheimischen zu wohnen, damit man die Kultur besser kennenlernt. Man muss allerdings für alles offen und sehr flexibel sein. Die meisten Studenten wohnen jedoch gemeinsam in den Mietwohnungen, was auch sehr lustig ist und Vorteile mit sich bringt. Der Kulturschock ist für ‚Asienanfänger’ auch in Singapur ziemlich groß, daher ist es angenehmer eher mit westlichen Leuten zumindest am Anfang zusammenzuwohnen, bis man sich an alles gewöhnt hat. Ich habe am Anfang bei einer singapurianischen Familie gewohnt, die immer sehr nett und hilfsbereit war. Die Wohnung war aber viel zu weit von der Arbeit und Uni entfernt, daher habe ich mich entschieden in ein Condo in die Stadt zu ziehen. Die Wohnung war spitze, mit großem Pool, Fitnessraum, etc. Ich habe mir ein kleines Zimmer mit einer Japanerin geteilt und wir haben pro Kopf 500 EURO bezahlt. Also es ist viel zu teuer! Auf der anderen Seite muss man bedenken, dass man in Singapur nur circa fünf Monate verbringt und es eine sehr schöne Erfahrung sein soll. Daher sollte man versuchen sich etwas komfortables zu leisten, schön zu wohnen, was einem Wohlfühlcharakter verleiht. Ein Zimmer zu teilen kam am Anfang für mich überhaupt nicht in Frage. Die hohen Preise haben 5 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 mich aber dazu gezwungen. Es ist auch überhaupt nicht so schlecht. Man lernt halt auch einmal etwas anderes kennen☺. Mein Zusammenleben mit der Japanerin war sehr interessant, ich hätte ansonsten nie so viel von der japanischen Kultur kennenlernen und so eine enge Freundschaft aufbauen können. Es war eine der schönsten Erfahrungen in Singapur und in meinem Leben. Die Uni bietet auch die Möglichkeit, ein Zimmer im Studentenheim zu mieten. Da gibt es allerdings auch nur Doppelzimmer. Meistens werden die gleichen Nationalitäten in die einzelnen Zimmerblocks eingeteilt. Das fördert das multikulturelle Umfeld zwar nicht besonders, aber es ist wahrscheinlich einfacher. Die Anfangsphase ist, wie o. erwähnt, sehr gewöhnungsbedürftig und daher ist es ganz nett, auch mit den Leuten westlicher Kultur mal zu plaudern und die Erfahrungen und Eindrücke zu teilen. Ob es eine gute Wahl ist ins Studentenwohnheim zu gehen, kann ich leider nicht beurteilen. Sie stellen immer andere Räumlichkeiten zur Verfügung. Das letzte Mal hat die Uni ein großes Hostel oder eine Art von Arbeiterwohnungen gemietet bzw. gekauft und an die Studenten weitergegeben. Als ich dort war, haben die Meisten im „Commonwealth“ gelebt. Meiner Meinung nach war dieses Studentenheim ziemlich in Ordnung. Die Uni konnte mit der U-Bahn (MRT) in ca. 20 Minuten erreicht werden und das Zentrum war nicht all zu weit entfernt. Es war auch die gleiche Metrolinie, die zum Flughafen führt, was besonders beim Reisen vorteilhaft ist☺. Der Wohnstandard war akzeptabel, obwohl sich die Meisten von einer renommierten Uni wie die SMU schon bessere Bedingungen vorgestellt haben. Das Studentenheim war mit dem europäischen, insbesondere dem österreichischen Standard kaum vergleichbar. Viele Leute sind umgehend in die Condos umgezogen, weil sie sich daran nicht gewöhnen konnten. Das große Problem in Singapur sind, aufgrund des tropischen Wetters, die Kakerlaken. Dies war ein großes Problem im Commonwealth. Meine Freunde haben mir jedoch erzählt, dass alle Kakerlaken nach der ersten Woche des Herumsprayens verschwunden waren. Auch das gehört zum Asien-Abenteuer dazu. Abgesehen davon, war im Studentenheim stets ein sehr gutes Klima und ich bin dort oft zum Plaudern hingefahren. Es ist auch sehr günstig, ein Doppelzimmer kostet pro Kopf ca. 200 Euro. Ob sich einer für ein Condo, HDB mit Singapurianer oder das Studentenheim entscheiden soll, ist schwer zu sagen. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Es ist natürlich toll, mit anderen Studenten in einem schönen Condo zu wohnen. Das ist die komfortabelste Variante. Wer aber viel Abenteuer sucht, einen starken Magen für alle möglichen Gerüche und Geschmacksrichtungen hat, so ist die singapurianische Familie die beste Wahl. Im Studentenheim ist allerdings immer etwas los und man lernt schnell neue Leute kennen. 4. Singapore Management University (SMU) Wenn man das erste Mal die Universität betritt, ist man schon wegen der Sicherheitsgates sehr beeindruckt, man kommt nur mit der Studentenkarte ins Gebäude oder durch Anmeldung an der Rezeption weiter. Die U-Bahn Station ist zwar direkt mit den öffentlichen Uni- Räumlichkeiten verbunden, aber die Gebäude mit den Hörsälen können nur mit der Karte betreten werden. Der Uni-Komplex ist riesig und besteht aus mehreren Gebäuden, die alle unterirdisch verbunden sind. Man muss also zwischen den einzelnen Vorlesungen auch die ziemlich lange Gehzeit miteinberechnen☺. Der Universitätskomplex verfügt über einen Food Court (Mittagessen für ca. 1,50-2 Euro), wo man sich zwischen verschiedenen Küchen entscheiden kann, eine Apotheke mit einem eigenen Arzt, Fitnesszentrum, Schwimmbad auf dem Dach, ein paar Geschäfte, etc. Es sind ganz andere Campuskomplexe und Ausstattungen als wir sie von den europäischen Unis kennen. Die 6 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 Singapurianer sind sehr nett und daran gewöhnt, dass immer viele Austauschstudenten an der SMU studieren. Sie sind unglaublich zielstrebig und alle wollen nur die Bestnote A (1er) erzielen. Wenn einmal jemand ein B bekommt, ist es eine große „Tragödie“ für ihn. Dies kommt auch davon, dass der Arbeitsmarkt ganz anders als bei uns aufgebaut ist. Während in Europa der Arbeitgeber oft weniger auf den Notendurchschnitt achtet und auch die bisherige Arbeitserfahrung, Sprachkenntnisse, Auslandsaufenthalte, social skills und Sonstiges berücksichtigt, verlangen die singapurianischen Arbeiteber nur „Straight As“. Das heißt, dass jemand mit einem besseren Notendurchschnitt später auch einen besseren Job bekommt. Die meisten Absolventen sind sich ziemlich ähnlich: Uni Abschluss, guter Notendurchschnitt, fast keine Arbeitserfahrung, weil sie sich stets nur auf die „Straight As“ während des Studiums konzentrieren, und Englisch sowie meistens auch Chinesisch als Muttersprache. Das einzige, wodurch sie sich ein bisschen voneinander unterscheiden, ist der Notendurchschnitt. Die Benotung erfolgt in Singapur auf eine ganz andere Weise als bei uns, weil die Professoren anhand einer Beurteilungskurve die Noten vergeben. Das heißt, dass ca. 25-30% die Bestnote A bekommen können und der Rest die anderen Noten bekommt. Das Problem ist, dass ALLE ein A bekommen wollen und deswegen unglaublich kompetitiv sind. Einmal habe ich beim Italienischkurs gesagt, dass mir die Professorin gerne ein B geben kann, damit die Singapurianer bessere Noten bekommen könnten. Die Asiaten sind beim Lernen von den westlichen Sprachen eher benachteiligt, weil sie in den meisten asiatischen Sprachen kaum Grammatik haben und die einzelnen Vokale und Konsonanten ganz anders aussprechen. Daher war ich mit einer Polin die Beste in der Klasse. Wir haben uns dann beide für ein B entschieden, weil somit die Beurteilungskurve sinken würde und mehrere Singapurianer ein A bekommen könnten. Uns wurde mit solch einer Freude gedankt, als ob wir ihnen damit das Leben gerettet haben. Die Professorin hat es allerdings letztendlich nicht erlaubt. Das Konzept der Vorbereitung für die Prüfungen ist ganz anders als am BWZ. Die Leute lernen nicht zusammen, geben die Unterrichtsnotizen an keinen weiter, sind also wenig hilfsbereit und kooperativ. Dieses Thema scheint ein großes ‚Issue’ zu sein, weil man unter der Eingabe von „Singapore Management University“ in Youtube gleich das folgende Video erhält: http://www.youtube.com/watch?v=Bp2bVbHyhCM Um die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden zu fördern und somit einen Teamgeist zu erzeugen, werden fast bei allen Vorlesungen Projektgruppen gebildet. Man arbeitet das ganze Semester gemeinsam an einem Projekt und die Präsentation macht somit ca. 40% der Note (es kann mehr aber auch weniger sein) für alle Gruppenteilnehmer aus. Diese Gruppenmeetings bezeichnen viele Austauschstudenten als besonders mühsam, weil sich die Singapurianer oft auch fünf Mal am Tag treffen, um alles im Detail zu besprechen. Viele Exchangers hatten große Probleme mit ihren Groupmates, weil sie sich mit der überdetaillierten Arbeitsweise der Singapurianer nicht identifizieren konnten. Daher kommt es zwischen den Singapurianer und den Austauschstudenten oft zu Missverständnissen, weil die Exchangers das Ganze viel lockerer als die einheimischen Studierenden angehen. Es hängt vom Schwierigkeitsgrad der Lehrveranstaltung ab, aber oft ist es besser, sich mit anderen Exchangers zusammenzuschließen, weil die Zusammenarbeit viel reibungsloser und nach westlichen Standards erfolgt. Während wir uns in Europa die einzelnen Teile aufteilen und uns anschließend zusammenschließen, um alles zu besprechen, machen die Singapurianer oftmals bereits die kleinsten Ausarbeitungen alle zusammen. Jeder Schritt muss von allen abgestimmt werden und bis sie sich auf etwas einigen, vergeht oft der halbe Tag. Ich hatte stets gute Erfahrungen mit meinen Groupmates aber von den anderen Exchangers weiß ich, dass es sich in vielen Fällen als sehr schwierig rausgestellt hat. Sogar das SMU-Personal, das 7 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 sich um die Exchangers kümmert, erklärt bei der Vorstellungsveranstaltung am ersten Tag die „Tiger-Mentalität“ und „Enourmous Competitiviness“ der Singapurianer. Auch die besonders motivierten Austauschstudenten mit den besten Noten, hatten mit den einheimischen Studenten Missverständnisse. Oft lassen sie die Exchangers im Rahmen des Gruppenprojekts nichts machen, weil sie glauben, dass sie selbst am besten wissen, wie es an der SMU geht. Deswegen regten sich oft viele Exchangers auf, dass sie bei den Projekten kein Mitspracherecht hatten. Man sollte auf jeden Fall für die Projekte viel Geduld, Verständnis und Flexibilität mitbringen. Die Singapurianer sind aber sehr höfliche Menschen und versuchen immer den Austauschstudenten entgegenzukommen, soweit es ihre Benotung nicht negativ beeinflusst. Ich möchte euch damit auf keinen Fall abschrecken. Auch diese Erfahrungen sind wichtig und helfen im zukünftigen Berufsleben. Ihr bekommt dadurch das Gefühl, auf welche Weise das Geschäft mit den Asiaten gemacht werden sollte. Man lernt die Denkweise besser kennen und gewinnt dadurch das Einfühlungsvermögen für die asiatische Kultur und Mentalität. Ich würde also etwaige Missverständnisse in den Group Works nicht so tragisch nehmen. Es ist eher als eine „Unique Opportunity“ zu betrachten, durch welche man lernt, in einer kulturellen Krisensituation verhandeln zu können. Beeindruckend ist auch die Arbeitsmoral der Singapurianer. Die ganze Nacht in der Bibliothek durchzulernen und dann einfach nur ein paar Stunden auf dem Sofa oder auf dem Tisch zu schlafen, ist vollkommen in Ordnung. Die sehr gut ausgestattete Bibliothek mit Sofas bietet die Möglichkeiten zur Erholung. Das Schlafen in der Öffentlichkeit wird in Singapur als vollkommen in Ordnung gesehen. Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Prüfungen etwa den gleichen Schwierigkeitsgrad wie bei uns am BWZ aufweisen. Also wenn einer nicht unbedingt A+ haben will, sondern sich auch mit A- oder B+ abfindet, braucht er sich nicht allzu große Sorgen machen. Ein C (also bei uns Dreier) wird nur in Ausnahmefällen vergeben. Oft ist es den Studenten lieber, die komplette LV zu wiederholen als ein C zu bekommen. Wie mir mal ein Singapurianer gesagt hat: „If I will get once a C, I will never be able to get a good job“. Es gibt natürlich einfachere und schwierigere Veranstaltungen. Falls jemand Interesse hat, kann sie/er mich gerne kontaktieren und vielleicht kann ich euch eine kurze Auskunft geben, welche LVs besonders empfehlenswert sind. Der Unterricht in Singapur ist besonders interessant. Es wird viel Teilnahme erfordert. Die meisten Stunden werden durch ‚Case Studies’ aufgebaut und es wird oft diskutiert. Vielen Studenten machten die Lehrveranstaltungen so viel Spaß, dass sie freiwillig auch bei vielen anderen LVs mit hinein geschnuppert haben. Die Unterrichtsqualität ist sehr hoch. Die SMU stellt die besten Professoren ein, welche meistens aus den USA, Großbritannien oder anderen europäischen Ländern kommen. Sie sind auch oft sehr verständnisvoll und kommen den Austauschstudenten entgegen. Sie können die etwaigen kulturellen Missverständnisse in den Gruppenarbeiten gut verstehen. Die Möglichkeit an der Singapore Management University (SMU) zu studieren ist wirklich einzigartig. Die Unterrichtsmethoden sind spitze, die Professoren äußerst professionell und die Singapurianer sind sehr weltoffene und freundliche Menschen. Nicht umsonst ist die Singapore Management University die beste Universität für Finanzen in Asien und eine der Besten weltweit. 8 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 5. Singapur – Die perfekte Stadt Singapur ist die interessanteste Stadt, in der ich je war. Es ist ein Insel- und Stadtstaat, der flächenmäßig der kleinste Staat Südostasiens ist. Hier leben verschiedene Nationalitäten friedlich zusammen. 76,8 Prozent sind Chinesen, 13,8 Prozent Malaien, 7,9 Prozent Inder und 1,4 Prozent andere. In Singapur sind im Wesentlichen folgende Religionen vertreten: Buddhismus (42,5 Prozent der Gesamtbevölkerung), Islam (14,9 Prozent), Christentum (14,6 Prozent, davon 3,8 Prozentpunkte Anhänger der römisch-katholischen Kirche Singapurs), Taoismus (8,5 Prozent), Hinduismus (4 Prozent), andere mit 0,7 Prozent. 14,8 Prozent der Bevölkerung Singapurs bekennen sich zu keiner Religion. Die Nationalfeiertage Singapurs entsprechen den wichtigsten Feiertagen von allen in Singapur präsenten Religionen. Die Religionsunterschiede werden hier akzeptiert und da die meisten Malaien Muslime sind, haben sie zum Beispiel fast an allen Arbeitsplätzen ein eigenes muslimisches Betzimmer. Die bis zu den Füßen bedeckten Frauen kommen den westlichen (ein bisschen leichter dem Wetter entsprechend angezogenen) Frauen sehr freundlich und offen gegenüber. Sie sind im Allgemeinen viel entspannter im Umgang mit Mitmenschen als in Europa. Die am meisten verbreitete Religion ist allerdings der Buddhismus (hauptsächlich Chinesen). Während es in vielen Ländern häufig schwer vorstellbar ist, Institutionen verschiedener Religionen in unmittelbarer Nähe zueinander zu finden, ist dies in Singapur wegen seiner beschränkten Fläche keine Seltenheit. Hinduistische Tempel oder islamische Moscheen befinden sich genauso wie buddhistische Tempel oder Kirchen nebeneinander oder direkt gegenüber voneinander. Auseinandersetzungen wegen der Enge gibt es nicht. Die Multikulturalität wird in Singapur stark gefördert. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass alle ethnischen Gruppen in Harmonie zusammenleben. Dies wird teilweise staatlich festgelegt, wie beispielsweise im sozialen Wohnungsbau (HDB – Housing Development Board) durch sogenannte ethnische Gruppenquoten. So darf von einem Wohnungsblock nur ein bestimmter Prozentsatz an Chinesen, Malaien und Inder verkauft werden. Also wer verschiedene Kulturen kennenlernen will, ist in Singapur richtig. Es gibt sogar getrennte Stadteile, wie China Town, Little India, Arab Street etc., wo die Architektur, die Restaurants und die Geschäfte den einzelnen Kulturen entsprechen. Singapur ist die einzige Stadt Asiens, wo man die Möglichkeit hat, in wenigen Tagen so viele Kulturen kennenzulernen. Verschiedene religiöse Rituale in den öffentlichen Einrichtungen können frei betreten und somit beobachtet werden.2 Singapur wird aber oft auch als „Asia light“ bezeichnet, weil der Lebensstandard und der Lebensstil stark der westlichen Welt ähneln. Man kann also verschiedene asiatische Kulturen gut kennenlernen, ohne auf die westliche Lebensweise verzichten zu müssen. 5.1. Sprache Die offizielle Amtssprache ist Englisch, obwohl auch Chinesisch oft verwendet wird. Viele Dokumente (wie z.B. Laborergebnisse, Briefe der öffentlichen Institute, etc.) werden zweisprachig ausgestellt. Ich bin nach Singapur gegangen, um mein Englisch zu verbessern. Vom Wortschatz ist es zwar viel besser geworden, aber nicht unbedingt was die Aussprache 2 Wir haben zum Beispiel einen indischen Feuerlauf besucht. Die Hinduisten laufen nach einer ‚Seelenreinigung’ barfuß über glühende Kohlen. Diejenigen, die sich dabei stark verbrennen, haben nach der hinduistischen Denkweise zu viel gesündigt und ihre Seele wurde nicht bereinigt. 9 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 betrifft. Singapurianer haben die eigene Sprache, das sogenannte Singlisch, das eine Mischung zwischen Englisch und Chinesisch (Mandarin) ist. Im Schriftverkehr wird zwar offizielles Englisch verwendet, aber auf der Straße sprechen die Leute meistens Singlisch. Mit den Ausländern sprechen sie ein ‚normales’ Englisch aber mit einem starken chinesischen Akzent. Es ist zwar ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber nach ein paar Tagen ist es ziemlich gut verständlich. Anbei das Video mit Singlisch ☺. http://www.youtube.com/watch?v=6ClrUB8xKok 5.2. Strenges Strafrecht Singapur wird als eine der sichersten und saubersten Städte der Welt bezeichnet. Es ist streng untersagt in öffentlichen Verkehrsmitteln und in den Stationen zu essen, zu trinken oder zu rauchen. Die Geldstrafe dafür beträgt von SGD 500 bis SGD 1000. Bestraft wird auch das Wegwerfen von Müll auf den Boden, Importieren von duty-free Zigaretten oder von Kaugummis. In Singapur werden Kaugummis nicht verkauft, um die Stadt möglichst sauber zu halten. Also wer gewohnt ist, ständig Kaugummis zu kauen, muss wohl eine Alternative dafür suchen☺. Zudem ist Singapur eine sehr sichere Stadt und hat fast keine Kriminalität. Der Grund dafür ist das strenge Strafrecht, wobei die Todes- und körperlichen Strafen (wie etwa Prügelstrafe) praktiziert werden. Schon bei Vandalismus und Graffiti wird mit einer Prügelstrafe gedroht. Die Todesstrafe wird angewendet, wenn man schon ein paar Gramm von Cannabis oder anderen Drogen bei sich trägt. Daher solltet ihr bei der Einreise mit Gepäck besonders vorsichtig sein. Lasst euer Gepäck nie unbeaufsichtigt, damit ihr nicht zu einem sogenannten ‚Drogentransporter’ werdet! 5.3. Essen Man kann in Singapur alle möglichen Speisen probieren. Jede Kultur hat eigene Fast Food- Stände und Restaurants. Besonders beliebt sind die Food Courts, wo Köstlichkeiten aus allen möglichen Küchen probiert werden können. Es hat mich besonders überrascht, dass die chinesische Küche fast überhaupt nichts mit asiatischen Restaurants in Europa zu tun hat. Das Konzept des asiatischen Essens hier in Europa entspricht eher der japanischen Küche und wird unserer Geschmacksrichtung angepasst. Probiert man zum ersten Mal eine chinesische / singapurianische Speise, wird man von der sehr starken Schärfe rot im Gesicht. Auf diesen Grad der Schärfe sind wir in Europa überhaupt nicht eingestellt. Als ich in den Restaurants eine Speise als „not spicy“ bestellt habe, war es noch immer die maximale Schärfe, die ich vertragen konnte. Das singapurianische Essen ist der nationale Stolz. Man sollte also auf keinen Fall negative Kommentare dazu äußern. Es ist sehr eigenartig und viele Austauschstudenten haben es wirklich geliebt. Das hängt auch stark damit zusammen, wie man persönlich das scharfe Essen verträgt. Viele Studenten waren aber schon am Ende des Studienaufenthalts „hungry for western food“. Man kann auch sehr gut westeuropäisch essen gehen, was allerdings oft zu teuer ist. Im Uni Food Court gibt es allerdings auch einen sehr günstigen Stand mit dem Namen „Western Food“. Da bekommt man ein Schnitzel mit Spaghetti Bolognese als Beilage☺. Also es ähnelt unserem Essen ‚ein wenig’ und man kann zur Abwechslung auch das probieren. 10 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 Selber zu kochen ist in Singapur eher unüblich, weil die billigen Food Courts ein qualitativ sehr gutes und köstliches Essen anbieten. Dieses ist so billig, dass die ganzen Familien schon die gekochten Speisen kaufen, weil es günstiger ist, als die ganzen Zutaten nur für eine Speise einzukaufen. Erwähnenswert dabei aber ist, dass die Singapurianer mit unglaublich vielen Zutaten kochen und das Vorbereiten ihrer traditionellen Speisen sehr teuer ist. Will man aber was Westliches kochen, ist es viel günstiger. Natürlich gibt es die Ketten wie Pizza Hut, Mc Donald, Burger King etc., wo man ein richtiges westliches Fast Food essen kann, wenn man mal Abwechslung zu den scharfen, fettigen Speisen mit 100 Zutaten braucht☺. Das singapurianische Essen ist durchaus sehr gut und speziell, wobei es für mich persönlich etwas zu schwer für den Magen war. Ich konnte es nicht jeden Tag essen. Das Interessante ist auch, dass die Singapurianer zum Frühstück Nudeln oder Fleisch essen. Also ein Croissant vor der Vorlesung zum Frühstück schnell zu holen ist dort eher ungewöhnlich. Die Bäckereien in den österreichischen U-Bahn Stationen habe ich dort sehr wohl vermisst. Natürlich kann man in westlichen Ketten, wie Starbucks, Coffee Bean etc. solch ein Gebäck oder Süßwaren kaufen. Im Generellen bietet Singapur eine gute Möglichkeit alle möglichen Speisen und Geschmacksrichtungen kennenzulernen. Der Vorteil ist, dass man sich auf die Hygiene und die Qualität der Speisen 100% verlassen kann und wirklich ein sehr abenteuerliches Essen probieren kann. Isst man allerdings die traditionellen Speisen in Vietnam, Kambodscha oder Laos, muss man schon ein wenig vorsichtig sein, weil wir aus Europa gegen bestimmte Bakterien, die im Essen vorkommen, weniger als die Einheimischen immun sind. Dieses Risiko besteht in Singapur jedoch nicht. 5.4. Arbeiten Mit dem Studentenausweis kann bis zu 15 Stunden pro Woche gearbeitet werden, ohne sich eine zusätzliche Genehmigung einholen zu müssen. Allerdings sind die Möglichkeiten zum Arbeiten und ‚Geld verdienen’ für die Studenten in Singapur sehr begrenzt. Im Allgemeinen sind die Jobs, für welche keine Hochschulausbildung benötigt wird, sehr schlecht bezahlt. Während wir in Österreich die körperlich schwer arbeitenden Leute, wie Bauarbeiter, Handwerker, Kellner etc., ziemlich gut bezahlen, verdienen sie in Singapur unter dem Lebenserhaltsminimum. Auf der anderen Seite sind die Angestellten zum Beispiel bei Banken weitaus besser als bei uns bezahlt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Schichten sind wirklich groß. Es ist ganz normal, dass fast jeder Angestellte mit einer akademischen Ausbildung eine Haushaltsdame hat, die sich um den gesamten Haushalt und die Kinder kümmert. Die Kosten, um solche Haushaltshilfen zu bestellen, sind so gering, dass sich diese jeder Angestellte leisten kann. Es gibt fast kaum Studentenjobs, wie wir sie von Österreich kennen. Wenn jemand Flyers verteilen, als Kellner bei Starbucks arbeiten, oder irgendwo an der Kinokassa Karten verkaufen will, muss mit einem sehr geringen Lohn rechnen. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie viel es genau ist, aber umgerechnet verdient man ungefähr unter 3 EURO pro Stunde. Also derartige Studentenjobs zu suchen, lohnt sich bei den Lebensunterhaltskosten in Singapur überhaupt nicht. 11 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 Es ist möglich, bei internationalen Spitzenunternehmen ein Praktikum zu bekommen. Diese stellen die SMU Exchangers auch gerne ein. Es ist zwar eine tolle Sache, was die Arbeitserfahrung betrifft, aber das Gehalt ist sehr gering. Während die Praktikanten in Österreich circa von 5 EURO bis 12 EURO pro Stunde verdienen, sind die Praktikumstellen in Singapur entweder überhaupt nicht oder mit einem sehr niedrigen Stundenlohn von 1-3 EURO dotiert. Also wer wirklich ein zusätzliches Geld für kleine Reisen, Fortgehen etc. verdienen möchte, wird es in Singapur schwer haben. Da ich schon vorher bei der Raiffeisenbank in Wien gearbeitet habe, habe ich zufälligerweise eine Praktikumstelle bei Raiffeisen in Singapur bekommen. Die Entlohnung war zum Glück den österreichischen Standards entsprechend. Also wenn ihr in Singapur ein Praktikum machen möchtet und dabei auch was verdienen möchtet, rate ich euch schon vor der Anreise eine Stelle von Wien aus zu suchen. Es sind viele österreichische und deutsche Unternehmen in Singapur vertreten und vielleicht könnt ihr eine bessere Entlohnung vereinbaren, weil beim Vertragsabschluss in Wien von dem österreichischen Entlohnungsstandard möglicherweise ausgegangen werden kann. Es ist keine Garantie aber versuchen kann man es ja. 5.5. Ausgehen Singapur ist ein ‚Ausgeh-Paradise’. Wer behauptet, New York sei die Stadt die niemals schläft, war wahrscheinlich noch nie in Singapur. Bars und Clubs verschiedener Arten sind in jedem Stadtteil zu finden. Ihre Größe ist mit der von den Wiener Diskos schwer zu vergleichen. Oft bieten die Clubs eine tolle Aussicht über die ganze Stadt an (z.B Ku De Ta in Marina Bay Sands: http://www.marinabaysands.com/Singapore-Restaurants/FineDining/KU-DE-TA/), haben ein Pool, eine künstliche Welle, an der man surfen kann, oder ähnliches. Sehr beliebt ist auch Sentosa. Sentosa ist eine kleine Insel in der unmittelbaren Nähe, die zahlreiche Strand-Bars/Diskos, verschiedene Unterhaltungsmöglichkeiten und schöne Strände bietet (http://www.sentosa.com.sg/en/). Die Austauschstudenten sind oft in Attica, Zouk, Ministry of Sound und The Butter Factory gegangen. Oft gibt es für die SMU Exchangers verschiedene spezielle Angebote wie „freier Eintritt“ etc. Als ich dort war, hat sich eine Facebook Gruppe namens Hazel’s Guestlist verbreitet, wo verschiedene Angebote publiziert wurden. Oft brauchte man nur ein bestimmtes „Codewort“ beim Eintritt zu sagen, um gratis reinzukommen. Derartige Info wurden immer in der erwähnten Facebook Gruppe veröffentlicht. Hazel ist eine sehr engagierte SMU-Studentin, die verschiedene Parties für SMU Leute und Exchangers organisiert. Ihr könnt versuchen diese Gruppe im Internet zu finden. Vielleicht existiert sie ja noch. 6. Reisen Und das Beste zum Schluss. Das absolute High-Light und die beste Sache in Singapur ist das Reisen. Singapur ist sehr vorteilhaft gelegen und es kann überallhin sehr schnell und billig hingeflogen werden. Es gibt viele Low Cost Companies, mit denen man in nahezu alle Länder Asiens sehr günstig fliegen kann (zB. Tiger Airways, Yetstar, Air Asia, Cebu Pacific, etc.). In nur fünf Monaten habe ich geschafft, zwei Mal nach Vietnam, zwei Mal nach Thailand, nach Bali, Hongkong, Kuala Lumpur, Borneo, Kambodscha und auf die Philippinen zu reisen. Fast alle Studenten sind so viel oder noch viel mehr gereist. Viele sind schon vor dem Semesterbeginn eingereist, um Asien zu erkunden. Das ist auch sehr empfehlenswert, weil das Reisen im Prüfungsstress immer schwieriger wird. Viele sind auch noch lange nach 12 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 dem Semesterende geblieben und quer durch Asien gereist. Das Reisen während meines Auslandsemesters war die beste Erfahrung meines Lebens. So viele verschiedene Kulturen zu sehen, so viele Speisen zu probieren, neue Leute kennenzulernen war eine „Once in a lifetime“ Erfahrung. Ein paar Studenten haben ein Farewall Video gemacht, wo die Exchangers befragt wurden, was die beste Erfahrung in Singapur war. Fast alle haben „Travelling“ genannt☺. Anbei das Video: http://www.youtube.com/watch?v=fwn9WWTgHUA Das Reisen und die damit verbundenen Erfahrungen haben mein Leben sehr bereichert. Ich werde wahrscheinlich noch das ganze Leben diese schönen Erinnerungen in mir tragen. Daher empfehle ich euch sehr, euch für Singapur zu entscheiden. Wer gerne reist und neue Kulturen kennenlernt, ist in Singapur sehr gut aufgehoben. Für mich ist es der beste Ort von allen angebotenen Austauschplätzen. Das Reisen ist zwar eine wunderbare Sache, aber man muss auch mit den Risiken rechnen. Asien ist nicht so gefährlich wie etwa Südamerika oder Afrika, aber trotzdem sollte man mit gewisser Vorsicht unterwegs sein. Die Länder, in denen der Buddhismus stark ausgeprägt ist, sind ziemlich sicher. Aber in Ländern wie Malaysia, Indonesien (außer Bali) oder Philippinen sollte man schon vorsichtiger sein und lieber nicht alleine reisen (als Frau auf keinen Fall). Die Kriminalität ist aber nicht das einzige Problem auf das man achten muss. Auch auf das Essen und auch Naturkatastrophen, wie Erdbeben, Überschwemmungen, etc. sollte Acht gegeben werden. So habe ich gleich bei meiner ersten Reise nach Vietnam eine schwere Lebensmittelvergiftung bekommen und lag mehr als einen Monat mit Fieber im Bett.3 Danach bin ich viel vorsichtiger geworden. Nur um einen Tag sind wir einem Erdbeben auf Bali entgangen und auf den Philippinen hat uns ein Taifun erwischt. Also Risiken sind schon vorhanden und man sollte vorsichtig sein. Am besten man informiert sich über das Land vor der Reise im Internet. Auch Malaria ist in vielen Ländern ein großes Thema. Es ist besser in den klimatisierten Räumen zu schlafen, auch wenn sie etwas teurer sind. Vor der Anreise empfehle ich, das Tropeninstitut in Wien zu besuchen, um sich alle notwendigen Impfungen zu besorgen.4 Die Wahl der öffentlichen Verkehrsmittel in den ärmeren Ländern (insbesondere Vietnam, Kambodscha und Laos) ist ebenfalls zu beachten. Es gibt sehr viele Unfälle, bei denen Touristen verletzt werden. Auch einige von uns haben dieses erlebt. Auf der Lonely Planet-Seite können nützliche Informationen gefunden und sollten daher nicht unterschätzt werden. Das Reisen ist grundsätzlich sehr günstig. Die Flüge kosten zwischen 30 und 200 EURO. Die Hotelzimmer sind auch sehr preiswert.5 Bevor ich nach Singapur eingereist bin, habe ich eine Gruppe in Facebook ‚SMU Exchangers 2011’ gegründet, die letztendlich mehr als 500 Mitglieder (nahezu alles Austauschstudenten) hatte. Auf dieser Seite wurden Infos über einzelne Reiseziele ausgetauscht und Trips geplant. Mit Postings, wie zum Beispiel: „Wer kommt mit nach …?“, haben sich mehrere zusammengeschlossen und somit konnten Reisegruppen gebildet werden. Auch die Wohnungssuche wurde dank dieser Gruppe erleichtert. Solche Gruppen werden normalerweise jedes Jahr vom Uni-Personal gegründet. Wenn nicht, gründet sie einfach selbst☺. 3 Vorsicht in Vietnam. Es sind viele dort wegen des Essens erkrankt. Die Tollwutimpfung und die Einnahme von Malariatabletten sind wegen der Nebenwirkungen nicht sehr empfehlenswert. Die Impfung gegen Hepatitis ist aber notwendig. 5 Oft kann nur 3-5 EURO bezahlt werden. In vielen Ländern kann man aber schon für den Preis von 10 bis 20 EURO ein luxuriöses Zimmer bekommen. 4 13 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 Gerne kann ich euch weitere Tipps für die einzelnen Reisen geben (in Bezug auf Hotels etc.): einfach ein E-mail an [email protected] schreiben oder mich per Facebook kontaktieren. Ich fasse euch nur die aus meiner Sicht absoluten High Lights der Reise zusammen, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. 6.1. Hanoi und Halong Bay in Vietnam Ich war zwei Mal in Vietnam. Einmal im Süden (Ho Chi Minh City) und das andere Mal im Norden (Hanoi und Halong Bay). Beide Teile sind wunderschön, wobei Halong Bay ein absolutes High Light ist. Man kann eine ein- oder mehrtägige Kreuzfahrt mit einem Schiff durch die wunderschöne Bucht machen. Die aus dem Wasser kommenden kleinen steinigen Inseln sind atemberaubend. In Hanoi gibt es eine Organisation, deren Mitglieder (meistens Studenten) gratis den Touristen die Stadt zeigen. Ihr könnt über die folgende Seite (http://hanoifreetourguides.com/) einfach einen Reiseführer buchen, der euch vom Hotel abholt. Wir hatten ein ganz nettes Mädchen namens Le Nguyen. Ihr könnt ihr auch gerne direkt eine Facebook-Nachricht schreiben (https://www.facebook.com/NguyenLe1203). Bezüglich der Kreuzfahrten müsst ihr euch gut umschauen. Es gibt solche für USD 10 aber auch USD 300. Viele Hotels bieten solche Ausflüge günstig an. Wir waren im Hotel Symphony und haben über dieses auch den Ausflug gebucht. Der Preis war ca. USD 10 für die Nacht (sehr schön, sauber und komfortabel). Ich würde euch empfehlen, anstatt über die Website wie booking.com etc. zu buchen, immer den Preis auch direkt beim Hotel per E-Mail nachzufragen. Sie geben oft extra Rabatte und schon von der asiatischen Mentalität her ist es klar, dass sie gerne verhandeln und im Endeffekt oft einen guten Preis ausmachen. Auch Sapa ist sehr sehenswert! Ich habe es leider nicht geschafft, aber die Landschaft und die Kultur sollen sehr faszinierend sein. 6.2. Siem Reap (Tempelanlage Angkor Wat) in Kambodscha Die beste Reise meines Lebens war bis jetzt der Ausflug nach Kambodscha. Es war das ärmste Land, in dem ich je war. Seine Menschen sind sehr freundlich und weltoffen, obwohl sie in unglaublicher Armut leben. Die Tempelanlage Angkor Watt, in der Nähe von der Stadt Siem Reap, ist mehr als 1000 Jahre alt und ihre Architektur sehr beeindruckend. Ich würde euch empfehlen, direkt nach Siem Reap zu fliegen. Die Flüge in die Hauptstadt Phnom Penh sind zwar viel billiger, aber die Reise per Bus zwischen diesen zwei Städten ist angeblich sehr gefährlich. Es passieren immer wieder Unfälle, bei denen das letzte Jahr auch einige Austauschstudenten verletzt wurden. Phnom Penh ist zwar auch eine Reise wert, aber allzu viel gibt es dort nicht zu sehen. Wenn ihr doch beide Städte besuchen möchtet, nehmt lieber ein Schiff. Das geht direkt von Phnom Penh nach Siem Reap und soll angeblich viel sicherer sein. Die Flüge direkt nach Siem Reap sind normalweise von Kuala Lumpur um einiges billiger. Die Tempelanlage Angkor Watt ist aber nicht das Einzige, was in Kambodscha zu sehen ist. Auch die Landschaft ist wunderschön und man kann viele Unternehmungen machen (Seidenfabriken oder Floating Villages besuchen, etc.). Das Auto als Transportmittel ist eher 14 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 selten. Die meisten Touristen mieten einen Tuk-Tuk und wenn sein Fahrer auch gut Englisch kann, wird er in der Lage sein, euch alles zu zeigen und zu erklären. Wir hatten einen sehr netten Tuk-Tuk-Fahrer, der für uns tolle Ausflüge organisiert hat. Er hat uns seine ganze Familie vorgestellt, zum lokalen Markt gebracht und wirklich in die Kreise der Einheimischen mitgenommen. Dank ihm war es die beste Reise meines Lebens. Ihr könnt ihn gerne „buchen“. Er verlangt für den ganzen Tag nur 15 USD! Und in ein Tuk-Tuk passen vier Leute. Ich würde euch aber empfehlen, ihm auch ein gutes Trinkgeld zu geben. Sein Name ist Mr. Hun und ihr könnt ihn über Facebook kontaktieren (https://www.facebook.com/hun.huy?ref=ts&fref=ts). Ein sehr empfehlenswertes Hotel ist „Okay 1 Villa “ (http://photo.okay1villa.com/). Das gleiche Hotel gibt es auch in Siem Reap und Phnom Penh. Man kann ein Doppelzimmer für USD 15 pro Person buchen. Es war wirklich luxuriös und das Essen war unglaublich gut und SEHR billig. Es war das billigste und beste Essen von allen Restaurants in der Gegend. Das Personal ist etwas „schwach“. Man wartet auch eine Stunde auf das Essen, aber die Bedienung ist sehr nett und hilfsbereit. Per E-Mail sollte die Buchung billiger sein. Ich würde euch empfehlen ein ‚besseres’ und klimatisiertes Hotel zu buchen, weil das Malaria Risiko in Kambodscha noch immer sehr groß ist. 6.3. Hong Kong Hong Kong war die teuerste Reise in Südostasien. Der Flug kostet ca. 150-200 EURO und die Hostels sind auch ziemlich teuer. Trotzdem ist es eine sehr sehenswerte Stadt und wenn es euer Budget erlaubt, würde ich sie auf jeden Fall besuchen. Vom Victoria Peek habt ihr eine wunderschöne Aussicht über die ganze Stadt Wir waren im Hostel Yesinn (http://www.german.hostelworld.com/hosteldetails.php/YesinnFortress-Hill/Hongkong/13035?source=adwordshongkongnamesde&kid=5041668&aid=2). Im Vergleich zu anderen Hostels hatte unser Zimmer ein sehr gutes Preis-LeistungsVerhältnis. Es war ziemlich sauber und komfortabel. Wir haben aber erst kurz vor der Abreise gebucht. Vielleicht könnt ihr auch was Besseres finden. 6.4. Bali Bali war eine absolute Trauminsel. Balis Strände haben mich zwar nicht so sehr beeindruckt aber die Kultur, Tempel, religiöse Rituale und die offenen und immer lächelnden Menschen haben mich begeistert. Es ist ein sehr entspanntes Volk und die Insel blüht vor positiver Energie. Wir waren 3 Tage in Ubud (im Zentrum von Bali) und dann 4 Tage in Seminyak (an der Westküste von Bali). In Ubud haben wir ein etwas teureres aber ein ausgezeichnetes Hotel genommen (Bali Spirit Hotel & Spa 30 EURO pro Person) und in Seminyak würde ich euch unser Hotel eher nicht weiter empfehlen. Nick’s Homestay in Ubud soll sehr gut und billig sein. Die einzige Möglichkeit euch auf Bali zu bewegen und alle Sehenswürdigkeiten zu besuchen, ist ein Auto mit einem Fahrer zu mieten. Ich kann mich nicht mehr an den genauen 15 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 Preis erinnern. Es war nicht so billig wie in Kambodscha aber sicherlich haben wir zu zweit nicht mehr als 20 EURO pro Tag bezahlt. Ich würde euch gerne unseren Fahrer empfehlen. Er war immer sehr nett und hat uns die Insel ausführlich gezeigt: Fahrer Madi: Sein Chef: +6285935000618 [email protected] 6.5. Thailand (Nordthailand, Bangkok und Koh Phi Phi Insel) Ich konnte Nordthailand und Bangkok nicht besuchen, weil es damals dort große Überschwemmungen gab (Nov-Dez 2011). Diejenigen, die es aber geschafft haben schon vorher dorthin zu gehen, haben sehr positiv darüber berichtet. Ich war zwei Mal auf der Koh Phi Phi Insel. Es hat wunderschöne Strände und ausgezeichnete Strandparties. Nicht umsonst wird diese Insel als „Ibiza of Asia“ bezeichnet. Die Unterkunft dort ist aber ein bisschen kompliziert. In der Nähe vom Hafen, wo auch alle Parties sind, ist die Unterkunft zwar sehr billig aber in einem sehr schlechten Zustand. Außerdem ist es die ganze Nacht so laut, als ob man inmitten der Disko schlafen würde. Das fällt aber keinem ein, wenn er zum Mittag das Zimmer mietet. Ich würde euch daher empfehlen ein Zimmer am Long Beach zu mieten. Der Strand dort ist wunderschön und ihr könnt in 15 Minuten zu Fuß bei allen Parties sein. Außerdem sind die häufigsten Transportmittel auf Koh Phi die Long Boats, die euch für ca. 2 EURO ins Zentrum bringen. Ein sehr empfehlenswertes Resort mit einem ausgezeichneten Preis-LeistungsVerhältnis ist Viking Natures Resort (http://www.vikingnaturesresort.com/). Es ist ein bisschen teurer (18 EURO pro Person) aber dafür ist es sehr schön, gleich am Strand, ruhig, mit gutem Essen und in 15 Minuten zu Fuß (5 Minuten mit Long Boat) sind alle Strandbars zu erreichen. Man kann auch für 5 EURO pro Nacht wohnen, dann kann es aber sehr schmutzig und laut werden. Kommt darauf an, wie fein einer ist☺. Wenn ihr direkt im Zentrum, bei allen Bars aber noch immer ziemlich „leise“ wohnen wollt, könnt ihr auch das White Guesthouse ausprobieren (http://www.whitephiphi.com/th/). Man zahlt 20-30 EURO für ein Doppelzimmer, also 10-15 EURO pro Person. Es ist sehr sauber, schön und ‚leise’. Alle Parties sind in ein paar Gehminuten zu erreichen. Zu schönen Stränden muss man allerdings einen Long Boat nehmen. Wenn ihr ein Zimmer im Zentrum von Koh Phi Phi sucht, schaut ihr, dass dieses im Gebäude aus Beton/Stein ist, weil man in solchem ruhiger schlafen kann. Die Holzhütten sind zwar auf den ersten Blick sehr akzeptabel, aber dort wird es in der Nacht so laut, dass man das Gefühl hat in einer Disko zu schlafen. Von Koh Phi Phi aus könnt ihr verschiedene Ausflüge zu benachbarten Inseln machen und ein paar Stunden an traumhaften Stränden verbringen. Zum Beispiel kann man zum berühmten Strand hinfahren, wo der Film ‚The Beach’ gedreht wurde. 16 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 6.6. Philippinen (El Nido) Die Philippinen sind auch eine Must-Go-Destination. Sie bestehen aus sehr vielen Inseln und wir haben lange überlegt, welchen Teil wir besuchen wollen. Die meisten Touristen gehen nach Manila, Cebu, Boracay oder Palawan. Der süd-östliche Teil wird kaum besucht, weil es dort immer wieder zu (meist religiös motivierten) Anschlägen kommt. In Manila würde ich euch empfehlen sehr vorsichtig zu sein. Jedem, den ich kenne, ist in Manila ‚irgendwas’ passiert: Handy/Geldbörse gestohlen, und viel schlimmeres. Es ist eine sehr interessante Stadt, aber man muss sehr vorsichtig sein. In Cebu war ich nicht, aber es soll sehr schön aber auch ziemlich touristisch sein. Man muss sich daran gewöhnen, dass die Leute in vielen Gebieten von Cebu ganz normal und offen eine Waffe bei sich tragen. Viele Studenten haben erschrocken darüber berichtet. Boracay hat schöne Strände und tolle Parties. Es soll schon fast ZU touristisch sein, aber durchaus auch sehr sicher. Es ist empfehlenswert, auf den Philippinen immer mindestens zu Zweit zu reisen, weil dieses Land als eines der gefährlichsten in Südostasien betrachtet wird. Wir haben uns für Palawan entschieden. Es ist eine sehr schöne, sichere und noch nicht so touristische Insel. Die Region ist allerdings sehr arm und die einzelnen Ortschaften verbinden meistens nur Offroad Wege. Wenn ihr die Natur liebt und die Entspannung braucht, ist Palawan das Richtige. Der Underground River, der sich unterirdisch über mehrere Kilometer zieht und somit der weltlängste unterirdische Fluss ist, sollte bald zu den 7 Weltwundern gehören (http://www.puerto-undergroundriver.com/). Die Strände in der Gegend von ‚El Nido’ sind traumhaft und man kann für ein paar Euro ‚Island Hopping’ buchen, in dem man alle benachbarten Inseln (meistens nicht bewohnt) mit den traumhaftesten Stränden besucht (http://www.elnidoboutiqueandartcafe.com/island.html). Man kann auf Palawan neben den Stränden und Inseln auch viele andere Dinge besichtigen: Besuch auf einer Krokodilfarm, in Wasserfällen schwimmen, Giraffen füttern etc. Wir haben uns ein Motorbike gemietet und sind im nördlichen Teil der Insel herumgefahren. Man kann auch verschiedene extreme Sportarten auf Palawan betreiben. Mehr Infos über Palawan findet ihr auf dieser Seite: http://visitpalawan.com/. Es gibt also zahlreiche Unternehmensmöglichkeiten. Wenn man aber überwiegend wilde Parties sucht, ist Boracay doch die bessere Variante☺. Puerto Princesa (Palawan) kann von Singapur mit Umstieg in Manila mit Cebu Pacific für einen vernünftigen Preis angeflogen werden. Viele Studenten haben sich aber entschieden, nicht mit dieser Fluggesellschaft zu fliegen, weil diese die europäischen Sicherheitsstandards nicht erfüllt. Seit März 2010 steht Cebu Pacific, wie auch alle anderen Fluggesellschaften der Philippinen, auf der schwarzen Liste der Europäischen Union, ein Flugbetrieb in der EU ist somit untersagt. Es liegt schon im Ermessen jedes Einzelnen, ob er sich für diese Fluggesellschaft entscheidet. Wir haben uns allerdings sehr sicher gefüllt und es war ein ziemlich kurzer Flug☺. 6.7. Borneo (Kuching) Ein sehr schöner und preisgünstiger Wochenendausflug kann nach Borneo – Kuching gemacht werden. Es gibt täglich mehrere Direktflüge aus Singapur. Es war ein schönes Wochenende, um die südostasiatische Natur und den richtigen ‚Jungle’ kennenzulernen☺. Im Bako National Park (http://www.backpackingmalaysia.com/things-to-do/bako-nationalpark/kuching) kann man verschiedene im Freien lebende Affen beobachten. Die 17 Erfahrungsbericht Singapore Management University WS 2011 Wildschweine sind ganz zahm neben uns gelaufen und unser Reiseführer war sehr überrascht, dass diese in Europa als gefährliche Tiere betrachtet werden. Sowohl die Flora als auch die Strände waren beeindruckend: Eine richtige unberührte Natur. Wenn ihr zur richtigen Zeit kommt, kann man die weltgrößte Blume sehen. Sie war allerdings in Wirklichkeit viel kleiner, als wir uns sie vorgestellt haben☺. Außerdem gibt es in der Nähe Kuchings auch eine OrangUtan- und Krokodilfarm. In Kuching selbst gibt es nicht so viel zu sehen. Eine gute Empfehlung für ein Hostel: http://www.hostelworld.com/hosteldetails.php/Lodge-121/Kuching/23954. Es war günstig, sauber und komfortabel. Das Personal war sehr hilfsbereit und hat einen preiswerten Flughafentransport angeboten. Viele von uns sind in diesem Hostal geblieben. Wir haben dort auch ganz zufällig andere SMU Exchangers getroffen. 6.8. Laos Leider habe ich es zeitlich nicht geschafft, auch Laos zu besuchen. Lasst euch aber auf keinen Fall dieses Land entgehen. Die Landschaft, die Leute und die Architektur sollen traumhaft sein. 7. Ein paar Worte zum Schluss Wenn ihr die Möglichkeit habt, ein Auslandssemester in Singapur zu absolvieren, lasst euch diese Chance nicht entgehen. Die Universität ist wirklich toll und diese Erfahrung wird euch auf eurem weiteren Berufsweg ein Leben lang begleiten. Die asiatische Kultur ist mit ihrer Einzigartigkeit einer der interessantesten und faszinierendsten weltweit. Wir können von dieser Kultur viel lernen und unseren Lebenshorizont erweitern. Der größte Vorteil des Auslandssemesters in Singapur ist das Reisen, da man in wenigen Monaten viele Länder erkunden kann. Es waren die besten Monate meines Lebens und ich wünsche jedem derart gute Erfahrungen, wie ich sie erleben durfte. Für Fragen stehe ich gerne zu Verfügung [email protected] Lucia Cikovska 18