Software Drittanbieter.

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Software Drittanbieter.
Linux - Installation Software von Drittanbieter.
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1. Installation Software von Drittanbieter.
Prioritäten zur Auswahl der Quelle des zu installierenden Programms:
• Wenn das Programm in den Fedora Repositorien vorhanden ist, sollte es immer aus dieser Quelle installiert
werden.
yum install Programmpaket
• Wenn das Programm als RPM Paket vom Drittanbieter der Software für RedHat oder Fedora vorliegt, sollte
das RPM Paket installiert werden. Dazu wird es zuerst auf den eigenen Rechner herunter geladen.
yum localinstall /Pfad/Paketdatei.rpm
• Wenn das Programm vom Anbieter nur als Zip Datei (bevorzugt bei Java Programmen) oder als Tarball (ein Tarball besteht aus einer einzigen unkomprimierte Archivdatei, die alle einzelnen Dateien enthält. Diese einzelne Ar chivdatei ist dann nachträglich komprimiert worden - entweder nach dem GNU ZIP Verfahren (Dateiendung .tgz
oder .tar.gz) oder nach dem BZIP2 Verfahren (Dateiendung .tar.bz2 oder .tbz2) vorliegt, installiert man dieses
nach dem Download.
In der Regel enthält entweder die Zip/BZip2 Datei bzw. das Tarball selbst oder aber die Webseite des Drittanbieters eine Installationsanweisung.
Der Systemverwalter ist selbst verantwortlich für die Verwaltung der installierten Software (Tipp: geben Sie sich
die Namen der Ordner und Dateien für eine spätere Deinstallation in eine Datei aus).
Siehe zum Umgang mit Tarballs, Zip und BZip2 Dateien das Kapitel „Archivierung“.
1.1 Beispiel Structorizer (NSD Nassi–Shneiderman Diagrammm / Struktogramm Editor).
Das Structorizer Programm liegt nicht als RPM Paket vor, jedoch als Zip Datei. Die systemweite Installation ge schieht wie folgt, arbeiten Sie als root.
1. Download des Tarballs bzw. der Zip Datei.
Beispiel: http://structorizer.fisch.lu/
2. Beseitigen Sie eventuelle Abhängigkeiten.
Lesen Sie die Installationsanweisungen und Systemvoraussetzungen für die zu installierende Software. Sie müssen manuell diese Abhängigkeiten auflösen.
Beispiel: Structorizer erfordert eine Java Laufzeitumgebung. Installieren Sie zuerst von Fedora das Paket javax.x.x-openjdk (x.x.x steht für die neueste Versionsnummer).
3. Wechseln Sie in in das Verzeichnis /usr/local/lib
# cd /usr/local/lib
# pwd
/usr/local/lib
4. Entpacken Sie das Tarball mit dem tar Kommando, .zip und .bz2 Dateien mit dem unzip bzw. bunzip2
Kommando.
Tarball Dateien mit der Erweiterung .tgz bzw. tar.gz entpacken Sie mit der -z Option.
Tarball Dateien mit der Erweiterung .tar.bz2 entpacken Sie mit der -j Option.
Zip Dateien mit der Erweiterung .zip entpacken Sie mit dem Kommando unzip.
BZip2 Dateien mit der Erweiterung .bz2 entpacken Sie mit dem Kommando bunzip2.
Beispiel: Entpacken mit dem Kommando unzip (der Ort Ihres Downloads /root/Downloads kann von Ihrem abwei chen):
# unzip /root/Downloads/structorizer_latest.zip
# ls -F
jgrasp/ soundfont/ Structorizer/ yed/
Es liegt ein neues Verzeichnis vor, hier Structorizer..
5. Programm testweise starten.
In der Regel befindet sich das Programm im neuen Verzeichnis, evtl. im weiteren Unterverzeichnis bin.
Beispiel: hier befindet sich das Programm Structorizer.sh im Verzeichnis /usr/local/lib/Structorizer.
# /usr/local/lib/Structorizer/Structorizer.sh &
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11. April 2014
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6. Im Verzeichnis /usr/local/bin einen symbolischen Link auf das Programm anlegen (entfällt, wenn korrekter
Link von Version schon existiert).
Dieser Link wird angelegt, damit Benutzer nicht immer den kompletten Pfad zum Programmstart angeben müssen.
Beispiel: Wechsel in das Verzeichnis /usr/local/bin und Anlegen des symbolischen Links.
# cd /usr/local/bin
# pwd
/usr/local/bin
# ln -s /usr/local/lib/Structorizer/Structorizer.sh structorizer
# ls -l structorizer
lrwxrwxrwx. 1 root root 43 4. Apr 16:58 structorizer
-> /usr/local/lib/Structorizer/Structorizer.sh
Nun sollte jeder an der Konsole das Programm, egal in welchem Verzeichnis er sich befindet, mit structorizer das
Programm starten können, was jedoch misslingt:
# cd
# pwd
/root
# structorizer
Error: Unable to access jarfile Structorizer.app/Contents/Resources/Java/Structorizer.jar
Grund: In Structorizer.sh ist ein relativer Pfad angegeben. Editieren Sie die Datei, indem Sie den relativen Pfad in
den absoluten Pfad ändern. Die editierte Datei muss folgenden Inhalt haben:
# cat /usr/local/lib/Structorizer/Structorizer.sh
java -jar /usr/local/lib/Structorizer/Structorizer.app/Contents/Resources/Java/Structorizer.jar $1
Nun startet das Programm, egal in welchem Verzeichnis sich befindet:
7. Programmstarter anlegen.
Damit in den grafischen Oberflächen KDE, usw. systemweit für alle Benutzer ein Menüeintrag zum Starten
von structorizer zur Verfügung steht, muss eine Datei mit der Erweiterung .desktop angelegt werden.
Beispiel: Neue Programmverknüpfung Structorizer.desktop als Benutzer im KDE, Xfce, Gnome etc. anlegen (Programmverknüpfung wird nur unter einer Oberfläche angelegt, nicht unter allen!):
KDE (im Dateimanager Kontextmenü »NEU - VERKNÜPFUNG ZU PROGRAMM«):
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Xfce, Gnome, ... (über Kontext Menü »Starter anlegen«):
Um das Icon als Symbol für einen Starter nutzen zu können, müssen Sie als root die .ico Datei im Installations verzeichnis des Structorizers zum Beispiel mit Gimp öffnen und als .png Datei exportieren, die dann als Symbol
für den Starter benutzt werden kann.
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Ergänzen Sie mit einem Editor in der angelegten .desktop Datei um evtl. fehlende Angaben. Dies betrifft
hauptsächlich die Einträge (Categories legt den Ort fest, wo im Menü der Eintrag eingeordnet wird):
Name
Name[de]
GenericName
GenericName[de]
Categories
[Desktop Entry]
Version=1.0
Type=Application
Name=Structorizer
Name[de]=Structorizer
GenericName=NSD Editor
GenericName[de]=NSD Editor
Categories=Development;Programming
Comment=
Exec=structorizer
Icon=/usr/local/lib/Structorizer/Structorizer.app/structorizer.png
Path=
Terminal=false
StartupNotify=true
...
8. Kopieren Sie als root die .desktop Datei in das Verzeichnis /usr/local/share/applications
(das Quellverzeichnis kann bei Ihnen abweichen, je nachdem wo Sie die .Desktop Datei angelegt haben):
# cp /home/kubi/Dokumente/Structorizer.desktop /usr/local/share/applications
Alle Benutzer des Linux Rechners finden nun in allen Desktops im Menü unter der Rubrik „Entwicklung“ den Eintrag zum Starten des Programms Structorizer.
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