programm sommersemester 2006 professor - bof!

Transcrição

programm sommersemester 2006 professor - bof!
bof!
programm sommersemester 2006
professor gregor eichinger
bof!
Drei Künstler
Ateliers in Zürich
professor
gregor eichinger
assistenten
christian brunner
markus jung
esther righetti
max roth
eberhard tröger
die broschüre zum
vierten semesterprogramm
des lehrstuhls für benutzeroberfläche
ETH zürich HIL G 74.2
044 633 24 88
www.bof.arch.ethz.ch
april 2006
inhaltsverzeichnis
einführung
5aufgabenstellung
bauherrinnen und bauherr
6madeleine berkhemer
12lori hersberger
18zilla leutenegger
warm up
25beschreibung
materialwoche
27beschreibung
anforderungen 29abgabe
31yellow rules
termine
33kalender
literatur
35liste
3 inhaltsverzeichnis
4
einführung
Im Sommersemester 2006 wollen wir für
drei Künstler je ein Atelier mit eigener Wohnung in Zürich planen. Die Künstler stehen
uns dazu am Anfang und am Ende des
Semesters als „Bauherren“ persönlich zur
Verfügung. Jeder von Ihnen hat sich bereits
im Vorfeld entweder selbst einen konkreten
Wunschort ausgewählt oder ihm wurde ein
sehr persönlicher Planungsort in Zürich
zugewiesen.
Die Herausforderung der Aufgabe besteht
darin, die unterschiedlichen sehr eigenen
Künstlercharaktere in möglichst vielen
Facetten zu erfassen und ihnen auf dieser
Basis an ihrem Wunschort ein Atelier auf
den Leib zu schneidern. Dabei ist sowohl
der Persönlichkeit wie der Kunst des jeweiligen „Bauherren“ als Einheit Rechnung zu
tragen.
Nach einer kurzen Vorbereitungsphase
lernen wir die „Auftraggeber“ am Anfang
des Semesters in einem „Meet & Greet“
persönlich kennen, um im gemeinsamen Gespräch die Person und die speziellen Bedürfnisse der Künstler ausloten zu
können. Die Räumlichkeiten sollen wie
in einer realen Auftragssituation für die
jeweiligen Künstlerpersönlichkeiten nach
ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen massgeschneidert werden. Das genaue
Raumprogramm wird daher bei diesem
ersten Kennenlernen zusammen mit der
jeweiligen Bauherrin / dem Bauherrn ganz
individuell erarbeitet.
Der Schwerpunkt der Projektbearbeitung
soll auf dem Thema „Benutzeroberfläche“
liegen. Materialien, Oberflächenstrukturen,
Ausstattungsgegenstände, etc. sind dem
Bewohner am Nächsten. Sie bestimmen die
Haptik, die Atmosphäre und die direkte
Wahrnehmung des Raumes. Deshalb sind
sie auch am stärksten dem persönlichen Ge-
5 einführung
schmack und den Vorlieben des Bauherren
unterworfen und bedürfen einer sensiblen
Ausseinandersetzung mit dessen Charakter,
Lebensgefühl, Weltauffassung und in unserem Falle auch dessen Arbeitsweise, und
Kunstverständnis.
bof! fordert in diesem Zusammenhang
besondere Aufmerksamkeit für:
- das Raumgefühl und die Raumform
- die Proportionen des Raumes und seiner
Ausstattung
- die Rituale des Alltagslebens in der Architektur
- die Materialisierung und Ihre Bedeutung
für die Wahrnehmung
- die Gestaltung der Oberflächen und ihre
Effekte
- die Durcharbeitung des Entwurfes bis hin
zu Ausführungsdetails
- die Raumakustik
- die natürliche Belichtung und die künstli
che Beleuchtung
- die Verführung aller Sinne: des Sehens, des
Hörens, des Riechens, des Fühlens und des
Tastens
Die Ergebnisse des Planungsprozesses haben
sich einerseits in Plänen und Modellen
niederzuschlagen, sollen aber Präsentationsformen wie Poesie, Tanz, Film, Video oder
Musik nicht ausschliessen.
Sie werden in Form einer Schlusspräsentation der Bauherrschaft persönlich vorgestellt.
Ziel ist es, eine reale Situation Bauherr –
Architekt zu simulieren, und in der Planung
so sensibel auf das Gegenüber zu reagieren,
dass der Auftraggeber sich im Idealfall
durch das fertige Planungsergebnis in
seinen geheimen Wünschen erkannt und
überrascht fühlt.
6 madeleine berkhemer
madeleine berkhemer
Born 1973 in Bergen op Zoom. Lives and
works in Rotterdam, The Netherlands.
1992 - 1996 : Studied Fashion at the Academy for Visual Arts in Rotterdam.
1995 - 2000 : Assistant for Martin Margiela,
Paris
Favourite places in Rotterdam:
- My studio (Grote Kerkplein 70)
- ‘Milly‘s Maserati show II‘
(Witte de With straat 50)
- Rotterdam’s Bouwcentrum Wall Relief of
‚Henry Moore‘ (Weena )
- ‘Naum Gabo‘ sculpture (Coolsingel )
- ‘Bijenkorf‘ building (Coolsingel)
- ‘Euromast‘ (Parkhaven 20)
- Chair of Carlo Mollino in NAI
(Museumpark 25)
- ‘Hotel New York‘ for eating oysters
(Wilhelmina kade)
- ‘Silhouette‘ for shoes...
(Karel Doormanstraat)
- Boijmans van Beuningen Museum >works
by Dali especially the ‚Objet Escatologique
de Fonctionnement Symbolique‘ and of
course the ‚Tower of Babel‘
- ‘Venetian palace‘ (near Veerhaven)
- ‘Schmidt‘ for eating haring...(Westzeedijk)
- ‘Zaanse Juweliers‘ (for special art deco
jewellry and weird objects on request
(Karel Doormanstraat)
www.madeleineberkhemer.com/
www.nicolavonsenger.com/d_madeleine.
berkhemer/index.htm
7 bauherrin
Individual Exhibitions
1997 Oh,Stella!, Cokkie Snoei Gallery, Rotterdam
1998 I KNOW YOU WANT TO KILL ME, De
Vaalserberg, Rotterdam
1999 Respire - HOTEL NEW YORK, P. S. 1 Contemporary Art Center, New York
The Moderne Institute, Glasgow, United
Kingdom
2000 The Village of Milly-Molly-Mandy, Cokkie Snoei Gallery, Rotterdam
The Village of Milly-Molly-Mandy, Liste, Basel, Switzerland
2001 Delicate, Zinc Gallery, Stockholm,
Sweden
MMM‘s Editions, Galerie Sollertis, Toulouse
The Armory Show, Cokkie Snoei Gallery,
New York
2002 Madeleine‘s favourite Legs Show, Cokkie Snoei, Rotterdam/Amsterdam
Art Chicago/Project spaces, Chicago, Galerie
Sollertis
2003 Alter Fuerwache Institute, Mannheim,
Germany
ARCO, Madrid, Galerie Sollertis
Galerie Art:Concept, Paris
Bunny does M-M-M, Paris Photo, Galerie
Sollertis
Virgin in Milk, Neue Galerie, Graz, Austria
2004 Ars Futura, Zurich, Switzerland
Yellow, Galerie Sollertis, Toulouse
Milly‘s Maserati, Galerie du Jour, Agnès B.
2005 Solo exhibition, Art Milliken, Stockholm, Sweden
Ride 3, 2004
Milly‘s Maserati, 2004
8 madeleine berkhemer
madeleine berkhemer
Performances
1996 Nighttown, final examination fashionshow of the Academy for Visual Arts, Rotterdam
1997 Nacht van de Kunst, Centrum Beeldende Kunst, Leiden, fashionshow / performance
Context, R97 Festivals, Nighttown, Rotterdam, fashion / performance
Linda, Dag van de Kunstuitleen, Centrum
Beeldende Kunst, Rotterdam
1998 Announcements, Artis, ‚s-Hertogenbosch
I Spy, Witte de With, Rotterdam
Linda 2, Centrum Beeldende Kunst, Rotterdam
Ma cause, Kunsthal, Rotterdam
1999 Respire - HOTEL NEW YORK - P. S. 1 New
York
Unité des habitants , Artis, ‚s-Hertogenbosch
Hotel New York, (Linda), P. S. 1, New York
2002 Milly is surfing Molly and Mandy to
you, RSI, Rotterdam
2003 Mike James girl I, Alte Fuerwache,
Manheim, Germany
Mike James girl II, Sollertis, Toulouse
Excerpt from the text by Elisabeth Fiedler :
From Male Wish Projection...
Her interest lay in the tension between
order and chaos, between geometric and
biomorphic forms, seriality and singularity
as well as between continuity and constant
change. She often chose non-traditional
materials to express this, such as string,
sand or latex and placed her work in unfamiliar positions: so that sculptural arrangements were often hung from the ceiling or
stretched across individual spatial sequences, leant against the wall or continued on
the floor, in this way retaining their changebased appearance.
9 bauherrin
Madeleine Berkhemer also presents herself
to the observer in this way, with an awareness of her appeal and the feminine power
of her sexuality. In surrendering her own
body, which functions as a sculptural measure vis-à-vis the observer, she creates three
types of women from the construction,
Milly, Molly and Mandy, portrayed as prostitutes, her alter ego.
These three fictional characters constantly flow into one another, highlighting
Berkhemer‘s interest in the body and in sexuality. In this context, the body also signifies
the medium which can be both stretched
and also broken down into tiny microscopic
bits, into cells. This dissection, the collage
of individual details taken from porn magazines and the physical aspects are of interest to her in that male voyeurism is already
factored in. She has herself photographed by
the erotic photographer Roy Stuart, drawing
parallels with Joe d‘Allesandro, the hero of
Andy Warhol‘s films „Heat“ and „Trash“ and
seeking to examine the differences between
the sexes.
In a self-confident pose she positions herself
as a sculpture in an interplay of dominance
and submission. In having herself photographed with a heap of men‘s shoes, she is
not only making a reference to fetishism,
coquetry and the ironic question of male
dominance, but also the attempt to step into
their shoes, to assume their perspective. No
criticism of male domains or their destruction is intended here; rather, she is infiltrating in a lascivious and direct confrontation
of their power in a subversive manner. Likewise, she opens up systems of the market,
dependencies and economic structures in
order to use them and disavow them herself.
www.sollertis.com/Berkhemer/Berkhemer_
index.html
Parzelle 4082, Seestrasse, Wollishofen
10 madeleine berkhemer
madeleine berkhemer
Seegrundstück an der Seestrasse in
Zürich-Wollishofen
Die geschützte Lage des Grundstücks in
einer kleinen Seebucht besitzt sehr unterschiedliche Seiten mit verschiedensten
sinnlichen Qualitäten: Rückwärtig grenzt
es an die viel befahrene Seestrasse, seeseitig
stösst es direkt ans Wasser des Zürichsees
und greift mit dem Bootshaus sogar auf
die Wasserfläche hinaus, seitlich grenzt es
einerseits an den gepflegten Park einer Villa
und andererseits an die Aussenanlagen des
Kulturzentrums „Roten Fabrik“.
Dies erzeugt eine spannende Mischung aus
der luxuriösen Exklusivität der Lage am
Wasser und der unprätentiösen quirligen
Buntheit der Alternativkultur nebenan.
Der unbebauten Parzelle ist im See ein altes
Bootshaus mit erhöhter Terrasse vorgelagert, das so beibehalten, aber auch umgebaut oder abgerissen werden kann.
Der Schlüssel für das Grundstück und das
Bootshaus kann für Recherchen vor Ort
nach Absprache auf der Assistenz ausgeliehen werden.
11 bauherrin
12 lori hersberger
lori hersberger
Geboren 1964 in Basel.
Schulen / Gymnasium in Muttenz.
Ausbildung:
Kunstgewerbeschule / Schule für Gestaltung
Basel. Grafik (1987), Videofachklasse (Diplom
1993), Skulpturfachklasse (Diplom1995).
Lebt und arbeitet in Zürich und Berlin.
Wohnorte:
Muttenz (bis 1982), Basel (bis 2000),
Zürich (ab 1998), Berlin (ab 2006).
Beruf:
Freischaffender Bildender Künstler
(seit 1991)
Künstlerische Tätigkeit:
Malerei, Skulptur, Rauminstallation
Ateliers:
Tagelswangen/Zürich (seit 2002)
Berlin (ab 2006)
Hobbies:
Musik, Literatur/Geschichte, Film,
Automobil
Lieblingsfarben:
Weiss, schwarz
Lieblingsgetränk:
Burgunder (rot), Wodka
Küche:
Französisch, italienisch
Automobil:
Sportwagen / Limousinen 1966-1985
(Lamborghini Miura, Lancia Stratos, BMW
1969-1988)
13 bauherr
Musik:
Spektrum Pop/Rock/Punk/Synth-Prog/Electronic/Disco 1965–1985 (Syd Barrett, Can,
Serge Gainsbourg, John Lennon), Jazz (Chet
Baker, M. Davies, Th. Monk), Klassik (Händel,
Skrijabin), ST ( Morricone, Rota)
Kino:
Antonioni, Fellini, Godard, Hitchcock, Fassbinder, Kubrick, Lynch, Pasolini, Tarantino
Literatur:
Burroughs, Döblin, Dürrenmatt, Handke,
Horvath, Poe
Philosophie:
Benjamin, Kant, Nietzsche, Marquardt,
Platon
Kunst:
Spektrum Moderne Kunst 19. bis 21. Jh.
Design:
Aarnio, Bauhaus, Eames, Colombo, Jacobsen, Magistretti, Panton
Architektur:
Autobahn bei Nacht, Bauhaus, Basel
Solitude, Berlin Karl-Marx-Allee, Brasilia,
Florenz, Industriebauten 1960-1980,
New York Times Sq.
Geografie:
Atlas, La Mancha, Loire, Maremma, Mongolei, Schweiz. Seen u. Alpen, Tessin, Zeeland
Orte in Zürich:
Stadt- / Seeblick von Wipkingen, Kreis 4,
Zürichsee, Zürichoberland, Autobahn A1
Day-Glo Blues Conspiracy, 2001
Kunstraum Deutsche Bank, 2005
14 lori hersberger
lori hersberger
Ausstellungen (Auswahl):
Schirn Kunsthalle Frankfurt / Kunsthaus
Zürich 1998, Biennale von Venedig / Aperto
1999, Centre d’art Neuchâtel 2000*, Museum
für Gegenwartskunst Basel 2001*, Swiss institute - Contemporary Art New York 2002*,
Badischer Kunstverein
Karlsruhe 2003*, Kunsthaus Zürich 2003*,
SMAK Museum for Contemporary Art Gent
/ Kunsthalle Wien 2004, ZKM Museum für
Neue Kunst Karlsruhe 2005.
(*Einzelausstellung)
Auszeichnungen (Auswahl):
Manor-Kunstpreis Basel (2001), Eidg. Preis f.
Freie Kunst (1999, 2000)
Ankäufe (Auswahl):
Sammlung Hauser und Wirth St. Gallen,
Öffentl. Sammlung Kunstmuseum Basel und
Emmanuel Hoffmann-Stiftung, Museum
zu Allerheiligen Schaffhausen, Kunstraum
Alexander-Bürkle Freiburg, Kunstmuseum
Luzern, Schweiz. Nationalbank, UBS, Bank
Bär
Galerievertretungen:
Thaddaeus Ropac Salzburg-Paris,
Bob van Orsouw Zürich,
Mehdi Chouakri Berlin,
Spencer Brownstone New York (u.a.)
Website:
www.lorihersberger.com
Auszüge aus Pressetext Wolfsberg Centre
Lori Hersberger „Coeur synthétique“
[...] Lori Hersberger gehört zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen Schweizer Kunstszene. In den letzten Jahren hat er
durch zahlreiche bedeutende Ausstellungen
im In- und Ausland auf sich aufmerksam
15 bauherr
gemacht. Erwähnt seien hier u.a. seine
Beteiligung an der Biennale Venedig im
Jahr 1999, die Verleihung des Manor Preises
2000, verbunden mit einer Einzelausstellung im Museum für Gegenwartskunst
in Basel sowie die Ausstellung „Spin my
Wheel“ 2003 im Kunsthaus Zürich.
Lori Hersbergers künstlerischer Werdegang
zeichnet sich seit seinen Anfängen durch
ein unerschrockenes Experimentieren
mit Malerei, Video, Installation, Skulptur
und Musik aus. Dabei stehen nicht nur
grenz-überschreitende Strategien im Blickpunkt, sondern auch eine gegenseitige
Annäherung von gattungsspe-zifischen
Hierarchien und Materialien. Analog zu
dieser Vorgehensweise setzt er in seinem
Bestreben, den Malereibegriff zu erweitern,
die verschiedenen Medien in Beziehung
zueinander.
In den vergangenen Jahren hat Lori Hersberger immer wieder bewiesen, wie ausgezeichnet er mit unterschiedlichen Räumen umzugehen vermag und diese, dank
geschicktem Einsatz verschiedener Materialie n wie Spiegeln, Wandmalereien, Strohballen oder Neoninstallationen, zu einem
Gesamtkunstwerk zu verwandeln vermag.
[...]
(www.kunstaspekte.de)
Parzelle 7194, Emil-Klöti-Strasse, Wipkingen
16 lori hersberger
lori hersberger
Hanggrundstück an der Emil-Klöti-Strasse
über Zürich-Wipkingen
Der Bauherr wünscht sich als urban
geprägter Mensch, der gern im ländlichen
Raum arbeitet, einen Ort, der beides zu
vereinen vermag.
Das gewählte Grundstück liegt am Rande
eines Wohnquartiers auf einer Terrasse am
Steilhang über dem Meer der Grosstadt.
Es wird rückwärtig durch eine steile
Hangstufe vor Einblicken von der Strasse
geschützt und öffnet talseitig den Blick
auf das weite Panorama der Stadt Zürich
und den See bis hin zu den Gletschern der
Alpen. Das direkte Umfeld wird durch diese
Situation weitgehend ausgeblendet, so dass
der Bewohner den Fernblick wie von einem
Adlerhorst aus nahezu ungestört geniessen kann. Zudem verfügt die Parzelle über
eine eigene Zufahrtsrampe zum Ab- und
Anliefern von Material und grossformatiger
Kunstwerke.
Das Grundstück kann für Recherchen vor
Ort jederzeit frei betreten werden.
17 bauherr
18 zilla leutenegger
zilla leutenegger
1968 geboren in Zürich.
Mit meinen Eltern 12mal umgezogen und
entsprechend oft die Schule gewechselt.
Während der Handelsschule in Chur (1985
bis 1988) sehr viele verschiedene Schnupperlehren gemacht.
Nach langem Suchen Textilfachschule in
Zürich absolviert.
Danach 5 jahre auf dem Beruf als Textileinkäuferin gearbeitet.
1995 - 1999 im Studienbereich für bildende
Kunst in Zürich studiert.
1999 bis heute selbstständig arbeitende
Künstlerin in verschiedenen Bereichen.
(www.zilla.ch für weitere Informationen)
Seit Sommer 2005 lebe ich mit meinem
Mann Max Küng und meinem Sohn
Oscar Küng an der Zweierstrasse in Zürich.
Was ich mag:
City Hallenbad oder schwimmen im Freien,
Max Frisch Bad (Letzigrund) - nie in Seen
und im Meer.
Ich gehe gerne in Restaurants (am liebsten
mit hohen Räumen):
- Giglio
- Brasserie Seefeld
- Italia
- kleines Donati in Basel
- früher einmal DB in Basel
Kleider kaufe ich u.a. von Apartment Zürich,
a.p.c. in Berlin; unterwegs, in anderen
Städten einkaufen.
Brot von St. Jakobs Bäckerei.
Gehe gerne mit Max in Möbelläden:
elastique, g27 usw.
Haare schneiden bei Vidal Sassoon; Sommerkleider mit Bubikopffrisuren; Bücher
mit vielen Bildern und langen Bildlegenden.
19 bauherrin
Spaziergänge im Quartier, im alten botanischen Garten.
Zeichne gerne im Wintergarten.
Grosse alte Gärten mit grossen alten
Bäumen; Rasen und Kieswege; Strassenflucht zwischen den Häusern; grosse Häuser, meist wenn sie alt sind; hohe Räume mit
warmen Betten.
Flaches Licht wie in Skandinavien.
Plätze mit “Psetzisteinen” und Brunnen;
Geplätscher von Brunnen.
Scheinwerferlichter der vorbeifahrenden
Autos an der Zimmerdecke; leise Musik aus
dem Zimmer nebenan; Schritte durch lange
Gänge.
Ich mag Holz und Steinböden, im Winter
mit Teppichinseln.
Grosse warme Badezimmer.
Die grosse breite Treppe in Brüssel.
Essen in Paris.
Die leere Loft in Tribeca in NY.
Unter den Linden in Berlin.
Ende Saison in Positano.
Das Sprecherhaus in Maienfeld.
Modernes Museum in Stockholm.
Am Rhein in Basel.
Unsere Wohnung und Lindenhof in Zürich.
Mies van der Rohe Pavillon in Barcelona.
Aussicht aus Hyatt in Tokio.
Hotel Laurin in Bolzano.
Hotel Castell in Zuoz.
Alleen mit Pappeln.
Einfache Ideen; Bügeln; Tatort am Sonntagabend; Schubert; Sugus; Sommer auf der
Alp; was mein Mann kocht; Bergamasker;
Stirnlampen; in Hotelzimmern aufwachen;
am Morgen früh für mich alleine arbeiten;
Filzstifte; Hallenbäder mit 50m Becken;
den Geruch im Torkel; Tanzen; Quitten;
Stoffe von Marimekko; Elefantennummer
von Dimitri; Barcelona und Berlin; grosse
Estriche; Abende zu zweit und neu zu dritt;
dicke Teppiche; botanische Gärten.
Ideal Idaho, 2002
Office, 2004
20 zilla leutenegger
zilla leutenegger
Was ich nicht mag:
Gehe nicht gerne in Cafés - letztes Mal war
ich im Artiana, Nüschelerstrasse in Zürich.
Gehe nicht gerne auf den Markt, nicht
gerne in Brockenhäuser.
Mag keine getäferten Räume, keine
Dachschrägungen.
Comics; Science-Fiction; Mangos;
Essgabelgeräusche; schnelles Fahren;
belgische Mode; Innereien; selber Kochen;
Warten; halb drei Uhr nachmittags;
Neonlicht; Fussballfans; Lifte aller Art (inkl.
Seilbahnen); Openairs; selbstgesammelte
Pilze; Galakleidung; unpünktliche Leute;
Theater; Reggae; Zigarrenrauch; lange Gespräche; Kirchenglockengeläut; politische
Diskussionen am TV; Jassen; London und
Tunis; Schwimmen im Meer; feuchte Keller;
geschnittene Früchte, die nach Zwiebeln /
Knoblauch schmecken, Käfer, Bohnensuppe;
Feuerwerk.
Auszüge aus:
Janneke de Vries über Zilla Leutenegger
Es gibt Momente, da muss man einfach allein sein. In denen man genug hat von der
Auseinandersetzung mit den anderen, von
der allübergreifenden Verfügbarkeit der
eigenen Person, der im Zeitalter von Mobiltelefon, email und SMS kaum zu entkommen ist. [...]
In Zilla Leuteneggers Zeichnungen, Videos
und Installationen sind die Menschen allein. Aber einsam sind sie in ihrer Selbstversunkenheit nicht. Sei es, dass sie eine
Zigarette rauchen, mit dem Rücken zum
Betrachter unverständlich vor sich hin brabbeln oder auch nur auf einer Mauer sitzend
ihren Schal im Wind flattern lassen – sie
sind sich selbst genug. Agieren gelassen
und auf eine so selbstverständliche Weise
zufrieden, dass der Betrachter unweigerlich
21 bauherrin
Anteil haben möchte an diesem Zustand des
In-sich-Ruhens.
Meist ist sich die Künstlerin dabei ihr
liebstes Sujet und präsentiert die eigene
Person beim konzentrierten Blick in den
Spiegel, bei Turnübungen oder ähnlich
unspektakulären, ganz und gar alltäglichen
Handlungen. Die vier Versionen der Videozeichnung „Odds for tonight“ (2002) etwa
zeigen sie schlafend. Fast unmerklich hebt
und senkt sich die Decke im Rhythmus ihres
Atems. Von Zeit zu Zeit wechselt sie die Stellung. Ein gewöhnlicherer und gleichzeitig
intimerer Moment ließe sich kaum denken. Und dennoch erfährt der Betrachter
nichts über die schlafende Zilla und ihre
Träume. Sondern das Geschehen wird zur
Projektionsfläche für ihn und seine eigene
Traumwelt. „Odds for tonight“ ist damit exemplarisch für das Vorgehen der Schweizerin: Sie kreist in ihren Arbeiten auf eine Art
und Weise um sich, die sie sich eben nicht
selbst thematisieren lässt. Sie zeigt sich,
aber sie gibt sich nicht preis. Vielmehr sind
die zahlreichen Rollen und Seinszustände,
die sie einnimmt, Stellvertreter für uns, die
wir so vom Außenstehenden zum Teilhaber
werden. [...]
Viel ließe sich noch zu den Arbeiten von
Zilla Leutenegger sagen. Man könnte von
sizilianischen Labyrinthen sprechen oder
schwarzem Schnee. Von japanischen Telefonaten oder geheimen, nur einem selbst
zugänglichen Sprachen. Eines aber bleibt
gewiss: Sie ist die Heldin ihres eigenen Kosmos. Dafür braucht sie niemand anderen.
Aber es wäre möglich, dass umgekehrt diese
anderen sie brauchen. Denn: Wären wir
nicht gern ein bisschen wie ihre Bildfiguren? Autark, ziemlich unbeschwert und
selbst angesichts widriger Umstände noch
ohne Aufhebens zufrieden? Und manchmal
eben ganz gern auch mal allein.
artist kunstmagazin, Hamburg, 2004
Aufstockung Birmensdorferstrasse 20, Aussersihl
22 zilla leutenegger
zilla leutenegger
Dachflächen des Eschenmoser-Gebäudes an
der Birmensdorferstrasse 20 in ZürichAussersihl
Die Künstlerin wünscht sich einen aussichtsreichen Arbeitsort in direkter Nähe
ihrer Wohnung an der Zweierstrasse 15 mitten in der Stadt Zürich.
Die Dachflächen des Nachbargebäudes ihrer
Wohnung (Eschenmoser-Gebäude) sollen als
„Grundstück“ für den Aufbau eines Ateliergebäudes über den Dächern der Innenstadt Zürichs dienen. Neben dem Ateliergebäude selbst soll auch der Weg zwischen
Wohnung und Arbeitsort thematisiert
werden.
Vom Dach aus weitet sich der Blick aus der
Tal-Lage der Innenstadt in alle Himmelsrichtungen und vermittelt das Gefühl, mitten
in der Stadt die halbe Schweiz vor Augen zu
haben.
Die Umgebung des Bauplatzes kann jederzeit frei betreten werden.
Das Dach wird an einem speziellen Termin
vor Ort besichtigt. Allfällige weitere Recherchen auf dem Dach müssen mit der Assistenz abgesprochen werden.
23 bauherrin
24
warm up
Um sich der Entwurfsaufgabe und den
jeweiligen Künstlern anzunähern und
eine Grundlage für das persönliche Gespräch beim „Meet & Greet“ zu haben,
wollen wir uns in kleinen Gruppenarbeiten an das Thema und die Personen
herantasten:
A. Das persönliche Umfeld der jeweiligen Künstlerin / des jeweiligen Künstlers sollen filmisch ausgekundschaftet
werden. Diese Gruppe filmt die Lieblingsorte und besucht das Atelier und
stellt das fertig geschnittene und vertonte Video im Plenum vor.
B. Um sich besser mit der Kunst des
jeweiligen Bauherren auseinandersetzen zu können, recherchiert diese
Gruppe das Werk, die Arbeitsweise und
das Kunstverständnis der Künstlerin /
des Künstlers und stellt das Ergebnis in
Form einer PowerPoint- / KeynotePräsentation den Anderen vor.
C. Eine dritte Gruppe setzt sich bereits
eingehender mit dem jeweiligen Planungsort auseinander, dokumentiert
ihn ausführlich und baut ein Umgebungsmodell im Massstab 1:200.
25 warm-up
26
materialwoche
Während des Semesters findet in der
Woche vom 30. Mai zum 2. Juni die
Materialwoche statt.
Ziel dieser Woche ist die vertiefte Beschäftigung des Studenten mit einem
für seinen Entwurf wichtigen Materialaspekt. Dadurch soll die Wahrnehmung
für die Bedeutung des Materials im Entwurfsprozess geschärft und Informationen über verschiedene Materialien und
ihre Eigenschaften gesammelt werden.
Jeder Student sollte bereits ab dem
Zeitpunkt des Pin Up den für ihn wichtigsten Materialaspekt in seinem Entwurf genauer herausarbeiten. Die kontinuierliche Beschäftigung mit diesem
Aspekt soll auch Gegenstand der wöchentlichen Tischkritiken sein.
Die Materialwoche gibt dann Raum für
die ausschliessliche Beschäftigung des
Studenten mit dem gewählten Material,
seiner Geschichte, seiner Herstellung,
seinen Eigenschaften und seiner Bedeutung für den Entwurf.
Die Ergebnisse der Materialwoche sollen von jedem Studenten in der darauf
folgenden Woche am 6. Juni den Anderen in einem kleinen Vortrag vorgestellt
werden und in Form einer kleinen Broschüre auch auf längere Sicht allen am
Lehrstuhl Arbeitenden zur Verfügung
gestellt werden.
27 materialwoche
Am Ende des Semesters wird das Erarbeitete in Form von Detailzeichnungen,
Modellstudien und Materialproben im
Plenum der Schlusskritik präsentiert.
28
anforderungen
Pin Up
- Analyse der Aufgabe, der Bauherrschaft und des Ortes
- Konzeptskizzen, räumliche Zusammenhänge
- Inspirationsmaterial
- Situierung im räumlichen Kontext
- Materialaspekte (im Hinblick auf die Materialwoche)
- Arbeitsmodelle
- Einsatz für Modell 1:200
Midterm Review
- fertige Raumaufteilungen mit Grundrissen, Schnitten, Fassaden
- Konzept Tragstruktur
- Konzept Konstruktion
- Konzept Materialisierung Innen und Aussen, Oberflächen, Licht
- Konzept Materialwoche
- Konzept Layout
- Modelle
End Review
- vollständiger Plansatz mit Grundrissen, Schnitten, Fassaden 1:50
- fertige Materialisierung und Farbgebung
- Möblierungslayout, Lichtkonzept
- Details 1:20/1:5
- Ergebnisse und Vertiefung der Materialwoche
- Perspektiven, Stimmungsbilder in Rohfassung
- definitives Layout
- Modell 1:200 / 1:50
Schlusskritik / Präsentation für Bauherren
- vollständiger Plansatz mit Grundrissen, Schnitten, Fassaden 1:50
- Materialisierung und Farbgebung
- Möblierungslayout, Lichtkonzept
- Details 1:20/1:5
- Ergebnisse und Vertiefung der Materialwoche
- Erläuterungen
- Grosse Perspektiven, Stimmungsbilder
- Modell 1:200 / 1:50
29 anforderungen
30
the yellow rules
1. Jeder Student begrüsst persönlich seine
„Bauherrin“ / seinen „Bauherren“ und
verabschiedet sich am Ende des Semesters
persönlich von ihr / ihm.
2. Alle Studenten arbeiten am Dienstag
und am Mittwoch im Zeichensaal, Abwesenheiten sind den Assistenten rechtzeitig
anzumelden.
3. Jeder Student vereinbart mindestens
eine Tischkritik pro Woche mit dem Assistenten.
4. Kritiken sind wichtige Schritte im
Semester. Alle Studenten haben an diesen
Terminen ganztägig anwesend zu sein,
um auch von den Kritiken ihrer Mitstudenten zu profitieren, oder eigene Kritik
einzubringen.
5. Termin und Ort der Zwischenkritiken
und der Schlusskritik sind verbindlich!
Studenten, die nicht rechtzeitig anwesend
sind, erhalten keine Kritik.
6. Für die Schlusskritik müssen alle Arbeiten bis zum angegebenen Zeitpunkt am
Montag, 3. Juli, 16.00 aufgehängt und vom
Lehrstuhl gestempelt werden! Druckzeiten
inkl. allfälliger Druckerprobleme müssen
einkalkuliert werden! Zu spät aufgehängte
Arbeiten werden nicht kritisiert, was sich
auch in der Benotung niederschlägt!
31 yellow rules
32
termine
10.00 Dienstag 04.04.06
bis 12.00
14.00
Mittwoch 05.04.06
Dienstag 11.04.06 9.00
14.00 10.00
14.00
Mittwoch 12.04.05 Dienstag 18.04.06
Mittwoch 19.04.06
12.00
8.00 Dienstag 25.04.06 Mittwoch 26.04.06
12.00
Dienstag 02.05.06
Mittwoch 03.05.06
12.00
Dienstag 09.05.06
Mittwoch 10.05.06
12.00
13.00 9.00 Montag 15.05.06 Dienstag 16.05.06 Begrüssung, Programmausgabe
Wahl Bauherrschaft
Gruppenzuteilung, Start Warm Up
Arbeit am Warm Up
Präsentation Warm Up
Meet & Greet Gruppe Madeleine Berkhemer
Meet & Greet Gruppe Lori Hersberger
Meet & Greet Gruppe Zilla Leutenegger
Tischbesprechungen
Tischbesprechungen
Lunchmovie
Pin Up
Tischbesprechungen
Lunchmovie
Tischbesprechungen
Tischbesprechungen
Lunchmovie
Tischbesprechungen
Tischbesprechungen
Lunchmovie
Midterm Review
Midterm Review
12.00
Tischbesprechungen
Lunchmovie
Sonntag 21.05.06 Seminarwoche ‚visita fabbriche’
Mittwoch 17.05.06
bis Freitag 25.05.06
Start Materialwoche
Mittwoch 31.05.06
Tischbesprechungen
Lunchmovie
10.00
Dienstag 30.05.06 12.00
9.00 Dienstag 06.06.06 Mittwoch 07.06.06
12.00
9.00 8.00 Dienstag 13.06.06 Mittwoch 14.06.06 Dienstag 20.06.06
Mittwoch 21.06.06
Montag 03.07.06
Dienstag 04.07.06 Mittwoch 05.07.06 Donnerstag 06.07.06
33 termine
12.00
bis 16.00 9.00 9.00 19.00
12.00
Präsentation Materialwoche
Tischbesprechungen
Tischbesprechungen
Lunchmovie
End Review
End Review
Tischbesprechungen
Tischbesprechungen
Lunchmovie
Aufhängen Schlussabgabe, Pläne und Modelle
Schlusskritiken mit Bauherren
Schlusskritiken mit Bauherren
Apéro
Abhängen der Arbeiten
34
literatur
Folgende Bücher können auf der Assistenz HIL G 74.2
eingesehen werden:
- Madeleine Berkhemer, Histories, Graz 2004
- Gabriele Forberg (Hrsg.), Künstler in ihrem Atelier, München 1979
- Lori Hersberger, Coeur Synthétique, Zürich 2005
- Eduard Hüttinger (Hrsg.), Künstlerhäuser von der Renaissance bis
zur Gegenwart, Zürich 1985
- Zilla Leutenegger, Welcome In My Dress, Zürich 2001
- Zilla Leutenegger, Zilla, Zürich 2004
- Alexander Liberman, Künstler im Atelier, Hannover 1961
- Alessandro de Magistris, La Casa Cilindrica die Konstantin
Melnikov 1927-1929, Turin 1998
- Michael McDonough, Malaparte – Une Maison Qui Me Ressemble,
New York 1999
- Dieter Roth, Dieter Roth, Venedig 1982
- Magdi Senadji, Le Cabanon Le Corbusier, Paris 1994
- Hans-Peter Schwarz, Künstlerhäuser – Eine Architekturgeschichte
des Privaten, Braunschweig 1989
- Jörg Stabenow, Architekten Wohnen, Berlin 2000
- Wolfgang Thöner, Das Bauhaus wohnt – Leben und Arbeiten in
der Meisterhaussiedlung Dessau, Bonn 2002
- Rémy Zaugg, Für das Kunstwerk, Zürich 1983
35 literatur
bof! bauherren
DORIS KNECHT
LUCY McEVIL
PETER NOEVER
ETH ALUMNI
CLAUDE NICOLLIER
MADELEINE BERKHEMER
LORI HERSBERGER
ZILLA LEUTENEGGER

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