China`s wachsender Milchsektor

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China`s wachsender Milchsektor
China’s
wachsender Milchsektor
Donald Xu
Business Direktor Milchwirtschaft China
Donald Xu
Teil 1
Business Director Milchwirtschaft China
Ch nas
wachsender Milchsektor
Chinas Milchwirtschaft ist ein schnell wachsender Industriezweig, der sich schneller
entwickelt als der lokale Geflügel- und Schweinesektor des Landes. Heute ist China auf
dem Weg zu einem großen und zunehmend wichtigen globalen Milchproduktions- und
Handelsmarkt.
N
Produktion und Konsum
Von 2007-2009 blieb die Milchproduktion in China
konstant auf einem Niveau von 35,3 Millionen Tonnen pro
Jahr. Ab dem Jahr 2010 setzte ein Produktionswachstum ein
und erreichte 2012 bis zu 38,8 Millionen Tonnen, bevor es
in 2013 wieder auf 35,31 Tonnen zurückfiel (Abbildung 2).
Nach Schätzungen des chinesischen Amtes für Statistik und
des chinesischen Forschungszentrums für nachhaltige Entwicklung wird die Milchproduktion bis 2020/2030 wieder
steigen und 59 bzw. 76 Millionen Tonnen erreichen.
Der durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Konsum von
Milchprodukten lag 2013 bei 28,6 kg. Dieser Wert repräsentiert nur 26 % des globalen Durchschnittswertes von
109 kg und liegt unter dem Niveau der folgenden Länder:
Australien 412 kg, EU 302,3 kg, Amerika 289,5 kg, Japan
59,8 kg, Südkorea 43,2 kg (Abbildung 3).
Abbildung 4 zeigt, wie der Konsum der Milchprodukte
aufgrund des Melamin-Milchskandals und des resultierenden
Abbildung 1: Produktion und weltweites Ranking der milchproduzierenden Länder (kg/Kuh/Jahr) in 2012
Abbildung 3: Konsum von Milchprodukten im urbanen
Bereich in 2013 (kg/Kopf/Jahr)
ach Angaben der chinesischen Regierung gab
es in China im Jahr 2013 insgesamt 12,6 Millionen Kühe. Diese Zahl beinhaltet Milchkühe, trockenstehende Kühe, Färsen und Kälber,
wobei die tatsächliche Anzahl der milchproduzierenden
Kühe bei ungefähr 6,3 Millionen liegt (50 % des gesamten
Kuhbestandes). Die gesamte Milchproduktion Chinas ist im
Vergleich zu Ländern mit einer gut ent­wickelten Milchwirtschaft niedrig; die durchschnittliche Milchleistung von 5500
kg/Kuh/Jahr ist nur halb so hoch wie in den USA und in
Europa (Abbildung 1).
12 000
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Quelle: China Dairy Yearbook, 2012
Abbildung 2: Milchproduktion in China, Vorhersage 2007 2030 (Millionen Tonnen)
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Quelle: China Dairy Yearbook, 2012
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Abbildung 4: Konsum von Milchprodukten im urbanen
Bereich in China, Vorhersage 2007 - 2030 (kg/Kopf/Jahr)
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2020 2030
Quelle: Staatliches Chinesisches Amt für Statistik, 2012
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2020 2030
Quelle: Staatliches Chinesisches Amt für Statistik, 2012
0,70
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Quelle: China Orient Dairy Inform. Beratungsunternehmen, 2013
Abbildung 6: Milchpulverimporte (Tonnen)
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: Chinesische Zölle; Li Shengli (China Agri. Universität), 2013
Vertrauensverlustes bei Milchprodukten ab 2008 fiel und wie
sich dieser Trend bis 2011 fortsetzte. Erst im Jahr 2012 zeigte
der Milchkonsum wieder Zeichen der Erholung und einer
beginnenden Steigerung. Nach Angaben des chinesischen
Amtes für Statistik und des chinesischen Forschungszentrums
für nachhaltige Entwicklung wird bis 2020 bzw. 2030 wieder
ein Niveau von 45 bzw. 50 kg erreicht werden.
Ein globales Geschäft
Der Milchmangel im Jahr 2013 führte zu einer Erhöhung der Milchpreise (Abbildung 5). In einigen Regionen
stieg der Milchpreis sogar bis auf 0,97 US$/kg an, sodass die
meisten Milchproduzenten die höchsten Profite der letzten 5
Jahre verzeichnen konnten. Einige der größten Produzenten
(mehr als 35 kg/Kuh/Tag) erwirtschafteten im Jahr 2013 pro
Kuh einen Betrag von 2.500 US$.
Eine hohe Nachfrage und ein stetig wachsender Konsum
von Milchprodukten bedeuten, dass die Lücke zwischen
dem Lieferengpass von Rohmilch und der Nachfrage des
Marktes in 2014 weiter bestehen wird.
Mit der schnellen Entwicklung des Milchsektors werden
sich zahlreiche Geschäftschancen für den Import von Milchpulver und Flüssigmilch sowie von Materialien im Zusammenhang mit den lokalen Milchbetrieben eröffnen, wie zum
Beispiel Luzerne-Heu, Hafer-Heu und Milchvieh. Da China
über wenig Produktionsmaterialien für die Milchindustrie
verfügt, wird der Trend des Landes als Nettoimporteur von
Milchprodukten weiterhin steigen.
Import von Milchprodukten
Zu den Milchimporten zählen Milchpulver, Flüssigmilch und Babymilch.
Abbildung 7: Flüssigmilchimporte (Tonnen)
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: Chinesische Zölle; Li Shengli, 2013
Abbildung 8: Babymilchpulverimporte (Tonnen)
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: Chinesische Zölle, 2013
China importierte in den Jahren 2011, 2012 und 2013
449.542 t bzw. 527.875 t und 854.400 t Milchpulver. Etwa
85 % dieser Importe stammten aus Neuseeland, und es ist
davon auszugehen, dass dieser Wert bis Ende 2014 auf über
eine Million Tonnen ansteigen wird (Abbildung 6). Der Gesamtwert der Milchpulverimporte im Jahr 2013 betrug 3,59
Milliarden US$.
2013 erreichte das von ­China
eingeführte Milchpulver 20 %
des gesamten globalen Handelsvolumens. Vom gesamten inländischen Angebot an Milchprodukten am Markt mussten zur
Befriedigung der lokalen Nachfrage 28 % importiert werden.
Die Einfuhr von Flüssigmilch
stieg von 4.800 Tonnen im Jahr
2007 um das Vierzigfache auf
194.800 Tonnen im Jahr 2013.
Nach den Angaben der Er­
Man schätzt, dass sich dieses Imnährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
portvolumen bis Ende 2014 auf
(FAO) betrug im Jahr 2012 die
300.000 Tonnen erhöhen
globale Milchproduktion 784 Milwird (Abbildung 7). An diesem
lionen Tonnen, davon entfielen 33
Milchimportvolumen waren
% auf Europa und 28 % auf Asien.
Der Anteil Chinas an der globalen
elf Länder der EU mit 62 %
Milchproduktion betrug 6 %; sobeteiligt.
mit befindet sich China hinsichtlich
Obwohl der Fall des mit
des länderspezifischen Beitrages
Melamin kontaminierten Milchauf dem dritten Platz. Mittel- und
pulvers nun schon sechs Jahre
Nordamerika produzierten zusammen 18 % der weltweiten Ge­
zurückliegt, leidet die Branche
samtmenge, Südamerika 11 %, und
immer noch an den NachwirkunAfrika und Ozeanien jeweils 5 %.
gen dieses Ereignisses und lebt
Photo: pan demin shutterstock
Abbildung 5: Durchschnittspreise für Rohmilch in China,
2011-2013 (US$/kg)
Da China über
wenig Produktions­
materialien für die
Milchindustrie verfügt,
wird der Trend des
Landes als Nettoim­
porteur von Milch­
produkten weiterhin
steigen.
Importe von Molke und Heu
Die Einfuhr von Molke stieg von 167.583
Tonnen in 2007 auf 402.000 Tonnen in 2013,
was einen Anstieg um das 2,4-Fache bedeutet. Schätzungen zufolge wird dieses Importvolumen bis Ende 2014 500.000 Tonnen
erreichen (Abbildung 9). Die Erhöhung der
lokalen Milchproduktion und der Nachfrage
des Marktes nach hochwertigen Produktionsmitteln führte zu einem Anstieg der Rohmaterialeinfuhren wie zum Beispiel Luzerne-Heu
und Hafer-Heu sowie von Zuchttieren (Färsen) und Tiefgefriersperma.
2007 führte China 2.088 Tonnen Luzerne-Heu ein, das
hauptsächlich aus den USA stammte. Im Jahr 2013 erhöhten
sich die Importe auf 755.600 Tonnen im Wert von 296,41
Millionen US$. Das Importvolumen war in 2013 362-mal
höher als in 2007, und es wird erwartet, dass dieses Volumen
im Jahr 2014 auf über eine Million Tonnen ansteigt (Ab­
bildung 10).
2011 wurde zum ersten Mal australisches Hafer-Heu in
den milcherzeugenden Betrieben Chinas eingeführt, wobei
das Importvolumen anfänglich 12.700 Tonnen betrug. Dieses Volumen erhöhte sich 2013 auf 42.000 Tonnen und soll
im Jahr 2014 sogar das Niveau von 200.000 Tonnen erreichen (Abbildung 11).
Färsenimporte
China importiert große Mengen an Färsen, hauptsächlich aus Neuseeland, Australien und Uruguay, um den Bedarf der neu errichteten bzw. expandierenden kommerziellen
Produktionsbetriebe zu decken. Außerdem fordern staatliche
Bestimmungen, dass die Verarbeiter von Babymilchpulver
über eigene kontrollierte Milchquellen (milcherzeugende
Betriebe) verfügen müssen. Schätzungen zufolge werden im
Jahr 2014 200.000 Färsen importiert werden (Abbildung 12).
Import von Gefriersperma
Zur Leistungsverbesserung der Milchkühe hat sich der Import von Tiefgefriersperma von 64 kg in 2000 auf 7.102kg
in 2012 stetig erhöht (Abbildung 13). Die wichtigsten ausländischen Akteure in diesem Markt sind: World Wide Sires,
Alta-Agricorp, ABS Global, Cooperative Resources International (CRI), Semex, Masterind, LIC Semen Paks, Genex
Cooperative, CRV (Niederlande) und Viking Genetics.
Abbildung 9: Molkeimporte (Tonnen)
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: Chinesische Zölle; Li Shengli, 2013
Abbildung 10: Luzerne-Importe (Tonnen)
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: Chinesische Zölle; Li Shengli, 2013
Abbildung 11: Hafer-Heu-Importe (Tonnen)
250 000
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2013
Quelle: Chinesische Zölle; Li Shengli, 2013
2014
Abbildung 12: Färsen-Importe (Tiere)
200 000
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160 000
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: Chinesische Zölle; Li Shengli, 2013
Abbildung 13: TG-Sperma-Importe (kg)
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Quelle: Chinesische Zölle; Li Shengli, 2013
In Teil 2 (Ausgabe 13) folgen weitere Informationen über die regionale Verteilung der Milchwirtschaftsaktivitäten in China, und
wir werden aufzeigen, wie politische Entscheidungen die Zukunft dieser Branche gestalten könnten.
BIOMIN Holding GmbH
Industriestrasse 21, A-3130 Herzogenburg, AUSTRIA
Tel: +43 2782 803 0, Fax: +43 2782 803 11308, e-Mail: [email protected], www.biomin.net
©2015 BIOMIN Holding GmbH
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im Schatten eines stark gestörten Vertrauens in der Milchindustrie. Die Verbraucher verlangen weiterhin eine höhere
Qualität und sichere Milchpro­dukte, besonders bei Babymilchpulver. Im Jahr 2013 betrug das Gesamtvolumen des
importierten Babymilchpulvers 122.000 Tonnen im Wert
von 1,47 Milliarden US$. Dieses Importvolumen lag um
33,5 % höher als 2012, bei einer Steigerung des Gesamtwertes um 40,7 %. Die Einfuhr von Babymilchpulver stieg von
35.792 Tonnen im Jahr 2007 um das 3,4-Fache auf bis zu
122.000 Tonnen im Jahr 2013. Schätzungen zufolge wird
sich dieses Importvolumen bis Ende 2014 auf 160.000 Tonnen erhöhen (Abbildung 8).

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