Falten, Schuppen, Pusteln – Tipps für schöne gesunde Haut

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Falten, Schuppen, Pusteln – Tipps für schöne gesunde Haut
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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
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Falten, Schuppen, Pusteln – Tipps für schöne gesunde Haut
Mit ihr fühlen, streicheln, tasten wir, schützen uns vor hohen wie niedrigen Temperaturen und vor Verletzungen. Auch Krankheitskeime wehrt die Haut ab. Aber nur, wenn
sie gesund ist. Nimmt die Haut einen Schaden oder wird sie im zunehmenden Alter trocken, kann sie ihre Funktionen nicht mehr ausreichend erfüllen. Das hat Folgen für den
ganzen Organismus. Deshalb sind Hautpflege und Kosmetik nicht nur eine Frage der
Ästhetik.
Aus drei Schichten ist die Haut zusammengesetzt: Ober-, Leder- und Unterhaut. Die
Oberhaut (Epidermis) bildet die äußere Barriere. Dabei ist sie fast so dünn wie ein Blatt
Papier. Auf dieser Schicht liegt ein dünner
schützender Film aus Wasser und Fett. Er
stammt aus den Schweiß- und Talgdrüsen in
der Unterhaut und wird durch lange Ausführungsgänge auf die Oberfläche geleitet.
Dieser Film hält die Haut geschmeidig, ist
leicht sauer und wirkt daher antibakteriell
und antimykotisch. Ständig schuppt sich die
äußere Hautschicht ab, das heißt abgestorbene, verhornte Zellen werden abgestoßen.
Darunter schieben neue Zellen nach oben
und innerhalb von vier Wochen werden
sämtliche Zellen der Oberhaut ersetzt. In die
Oberhaut münden auch die Schweißdrüsen,
Pigmentzellen (die für Bräune sorgen) und
Zellen des Immunsystems.
Die darunter liegende Lederhaut (Dermis) ist
dicker und zäh, ein guter Schutz gegen mechanische Einwirkungen. Ein Netz aus
dehnbaren Fasern aus Kollagen unterfüttert
diese Hautschicht und macht sie trotz ihrer
Stärke geschmeidig. Dieses Kollagen sorgt
auch dafür, dass die Haut straff aussieht.
Deshalb zielen viele Faltenbehandlungen
darauf ab, das Bilden von Kollagen anzuregen. Ebenfalls in der Lederhaut sind unzählige Nervenfasern zu finden. Mit ihnen können wir Druck, Schmerz und Temperaturen
empfinden.
Unter der Lederhaut befindet sich die Unterhaut (Subcutis). Sie besteht vor allem aus
Fettzellen, die durch Bindegewebe gehalten
werden. Darin eingebettet sind Talg- und
Schweißdrüsen, die den Wasser-FettSchutzfilm für die Hautoberfläche produzieren.
Runzeln, Krähenfüße, Zornesfalten
Falten entstehen, wenn Haut altert. Kollagen- und Bindegewebe lassen nach und
ausgeprägte
Mimik
„meißelt“
dann
Schluchten in die Hautschichten. Wer seine
Haut jedoch zusätzlichem Stress aussetzt,
beschleunigt diesen Prozess. Dazu gehören
extensives Sonnenbaden, jahrelanges Rauchen oder Schlafmangel. Ein gesunder Lebensstil hilft also, frühzeitige Faltenbildung
zu vermeiden. Dazu kommt eine gute Pflege, die für Feuchtigkeit in der Haut sorgt
und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Hautärzte bieten ästhetische Behandlungen
wie Lasern oder aggressive Säurepeelings
an. Sie verletzen das Kollagennetz der Lederhaut und wollen damit die Zellen anregen, sich zu erneuern. Ein volleres strafferes
Aussehen ist die Folge. Solche invasiven,
also verletzenden Methoden werden ständig
abgewandelt, verbessert, neu erfunden und
vermarktet. So wird beispielsweise gerade
das „Medical Needling“ in Illustrierten vorgestellt. Damit sollen Hollywoodstars wie
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Angelina Jolie ihren Teint „aufhübschen“.
Die medizinische Nadelrolle verletzt die
Haut, es entstehen kleine Wunden, die die
Hauterneuerung fördern sollen. Aber es gibt
auch weniger schmerzhafte und vor allem
auch preisgünstigere Methoden.
Faltenlos durch Grimassen?
Im Gesicht arbeiten 26 sogenannte mimische Muskeln. Sie werden jahrelang unwill-
kürlich „trainiert“, was zur Entstehung der
typischen Mimikfalten führt. So ist der sogenannte Augenbrauenheber für das allmähliche Eingraben von Zornesfalten verantwortlich. Er zieht quer über die gesamte
Stirn. Gesichtsmuskeltraining soll diesen
eingeschliffenen Mustern entgegenwirken,
indem die Muskeln gezielt anders trainiert
werden. Zudem entspannt es und macht
Spaß.
Mein Tipp – Gesichtsgymnastik von Sabine Bernoth, Kosmetikerin und Ausstrahlungscoach
Gesichtsgymnastik ist eine Kosmetik, die nichts kostet und nicht nur Ihre äußere Schönheit erhält, sondern zudem von innen heraus für Gesundheit und Wohlbefinden sorgt. Sie erhalten
damit die natürliche Spannkraft der Gesichtszüge und sorgen dafür, dass die Gesichtsmuskulatur
geschmeidig bleibt. Solche Übungen können täglich zwischendurch gemacht werden, zum Beispiel bei Autofahrten.
Durch die Bewegung wird das Gesicht besser durchblutet, der Teint frisch und lebendig. Vor den
Übungen wird die Muskulatur aufgewärmt, indem sie warm geklopft wird.
 Übung 1: Lächeln stärkt die Wangenpartie
Hände leicht an die Mundwinkel und Augen legen und mit ganzer Kraft lächeln. Steigern Sie die
Anspannung der Wangenmuskulatur und halten diese bis zur höchsten Anspannung (bis fünf
zählen, dann wieder entspannen).
 Übung 2: Straffe Stirn
Die Zeigefinger leicht über die rechte und linke Augenbraue legen. Mit den Zeigefingern die
Augenbrauen nach unten ziehen und gleichzeitig mit der Kraft der Stirnmuskeln nach oben ziehen. Muskelanspannung steigern, bis fünf zählen, dann entspannen und mit allen Fingern die
Stirn von der Mitte sanft ausstreichen.
 Übung 3: Strahlende Augen ohne Tränensäckchen und Augenfältchen
Die Finger sanft an die Augenwinkel legen und gegen diesen Widerstand leicht blinzeln. Anspannung der Augenmuskulatur steigern, dann entspannen und schnell blinzeln. Sanft um die
Augen klopfen.
 Übung 4: Schöne Lippen
Die Lippen zum „O“ formen und die Lippenmuskulatur mit ganzer Kraft anspannen. Bis fünf
zählen und dann wieder entspannen. Ausstreichen der Ober- und Unterlippe.
 Übung 5: Doppelkinn vermeiden
Mit beiden Handrücken gegen den Unterkiefer nach oben drücken und gegen diesen Widerstand den Mund öffnen. Die Muskelanspannung des Unterkiefers steigern, bis fünf zählen und
entspannen.
Raucher sehen alt aus – Zwillingsstudie
aus Ohio
Zwillinge sind für Forscher ein Glücksfall, um
Umwelteinflüsse zu studieren. Deshalb werden die Geschwisterpaare, die sich jährlich
im amerikanischen Twinsburg treffen, regelmäßig von Wissenschaftlern besucht. Dr.
Bahman Guyuron und sein Team von der
Case Western Reserve University in Ohio
wollte wissen, wie das Rauchen die Haut
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altern lässt. Dafür untersuchte er 79 Zwillingspaare, von denen ein Geschwister nicht
oder mindestens fünf Jahre weniger rauchte
als das andere. Die eineiigen Paare wurden
fotografiert und es entstanden verblüffende
Fotos von fast identisch aussehenden Menschen mit ähnlichem Gesichtsausdruck –
aber unterschiedlich alt aussehender Haut.
Diese Fotografien wurden einem Gremium
aus Hautspezialisten und Chirurgen vorgelegt, das über Faltentiefe und -verlauf sowie
Schlaffheit der Haut urteilte. Dieses Alterungsprofil wurde für alle untersuchten Paare ausgewertet und die Studie zeigt, dass
Rauchen offensichtlich Haut schneller altern
lässt. Im Schnitt wurden 57 Prozent der rauchenden Porträtierten viel älter eingeschätzt
als sie tatsächlich waren. Im Gegensatz zu
ihren nicht- oder weniger rauchenden Zwillingen. Raucher hatten also öfter hängende
Lider und Wangen, Tränensäcke sowie ausgeprägtere Mund- und Nasenfalten als ihre
Geschwister. Das kann damit erklärt werden, dass Nikotin die kleinen Blutgefäße
zerstört, womit die Haut schlechter durchblutet und schlechter ernährt ist.
Faltenlos durch Technik? – Faltenbügeleisen im Test
Wie schön wäre es, wenn die Haut so leicht
glatt zu bügeln wäre, wie ein T-Shirt! Einfach ein paar Mal über die Haut fahren und
aus zerknittert wird faltenfrei. Die Kosmetikindustrie arbeitet an dieser Illusion und bietet dafür Faltenbügeleisen. Die handlichen
länglichen Geräte arbeiten mit galvanischem
Strom oder Ultraschall und sollen bereits
nach wenigen Anwendungen die Haut
straffen. Denn der Strom soll Nährstoffe
tiefer in die Haut einschleusen und Durchblutung sowie Stoffwechsel anregen. Zwei
Bügler für den Hausgebrauch haben wir
testen lassen. Eine Testperson war die 47jährige Karola S., die große Hoffnungen
hegt: „Natürlich ist der Wunsch dass der
Faltenbügler, wie der Name das sagt, die
Falten wegbügelt. Dass Falten minimiert
werden und man jugendlich frisch aussieht.“ Auch Testerin zwei, die 46-jährige
Uta F. möchte am liebsten mit der Behandlung die Zeit zurückdrehen. Aber bevor der
Test beginnt, besuchen die beiden Hautärztin Dr. Ina Schulze aus Markkleeberg. Sie
wird anhand der Faltentiefe die Haut vorher
und nachher vergleichen: „Was wir erwarten ist, dass die Haut sich bezüglich der Faltentiefe glättet. Dass die Haut besser ernährt und besser mit Feuchtigkeit angereichert wird und dadurch kleine Knitterfalten
weggehen.“
Die Geräte müssen zusammen mit einer
Feuchtigkeitslotion angewendet werden, die
auf den glatten runden Bügelkopf aufgetragen wird. Dann heißt es mehrere Minuten
lang mit dem Bügeleisen über Gesicht und
Dekolleté fahren. Das machen unsere Testerinnen nun drei Wochen lang fast jeden
Abend. Aber die ersten Erfahrungen ernüchtern, denn subjektiv erscheinen ihnen
die Falten genauso stark und zahlreich wie
vorher. Nach mehr als 20 Behandlungen
dann die Bilanz im Vorher-NachherVergleich bei der Hautärztin. Als sie die Faltentiefe vermisst, sind keine Veränderungen
nachweisbar.
Dr. Ina Schulze resümiert: „Nach drei Wochen Therapie mit dem Ultraschallgerät und
mit dem galvanischen Gerät wurden weder
am Auge, noch an den Wangenbereichen
und auch nicht im Dekolleté-Bereich Effekte
erzielt. Einzig die dazu verwendete Feuchtigkeitscreme hat einen kurzeitigen glättenden Erfolg erzielt. Aber das hätte jede Lotion auch ohne technisches Gerät getan.“
Woran das liegt, können wir nicht klären.
Die beiden Geräte jedenfalls - eins für 89
Euro, das andere für 99 Euro im Internethandel bestellt, sind nicht zu empfehlen. Die
beiden Testerinnen sind frustriert.
Cremes für gestresste Haut
Trockene Raumluft, falsche Pflege und
Stress lassen den natürlichen Schutzfilm auf
der Haut austrocknen. Die Haut spannt und
juckt. Damit sind Krankheitskeimen Tor und
Tür geöffnet, die Haut kann sich entzünden.
Wer die richtige Creme für seine Haut sucht,
fühlt sich wahrscheinlich beim Anblick der
meterlangen Regale in Drogerien und Supermärkten zusätzlich gestresst. Aber es gilt
hier wie so oft: Weniger ist mehr. Das bedeutet mit einer oder zwei Cremes lässt sich
Haut bestens pflegen.
Grundsätzlich bestehen Cremes aus Wasser
und Fett. Die Zusammensetzung variiert, je
nachdem ob eher Wasser abgegeben werden soll oder die Haut Fett braucht. In der
kühleren Jahreszeit ist es ratsam, die Haut
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schützend gegen Kälte und gegen trockene
Heizungsluft einzupacken wie in einen dicken Mantel. Dafür sollte man tagsüber eine
fettere „Wintercreme“ benutzen. Abends
das Gesicht einfach waschen und die Feuchtigkeitsspeicher über Nacht füllen, indem
zum Schlafen eine dünne Feuchtigkeitscreme aufgetragen wird. Nur wer fette Haut
hat, also einen regelrecht fettigen Film auf
der Gesichtshaut spürt, sollte keine fette
Creme benutzen.
Pflegetipps von Kosmetikerin Birgit Patzer
 Wintercreme im Skiurlaub
Knackiger Frost schädigt die Haut, kleine Erfrierungen können zu bleibenden Rötungen führen,
der Couperose. Dagegen hilft eine fette Creme, die wenig Wasser enthält. Auch wenn sich eine
solche Creme vielleicht unangenehm anfühlt, sie riegelt die Haut gegenüber Kälte ab. Und wichtig auch beim Skifahren oder Wandern: Sonnenschutz nicht vergessen.
 Creme-Packung bei trockener Haut
Gegen trockene Haut an Füßen und Händen hilft eine wohlige Creme-Packung. Einfach abends
dicke Creme auftragen und dann warme Wollsocken und -handschuhe überziehen. Darin kann
die Haut sich schön regenerieren.
 Kleopatra-Peeling für raue empfindliche Haut
Vor der Creme empfiehlt sich ein Peeling, um die obere Hautschicht von verhornten Zellen zu
befreien, die für raue Stellen und Rötungen sorgen, zum Beispiel im Ellenbogenbereich. Viele
Peelings kann man kaufen, aber Selbermachen gehört zum Wohlfühlprogramm dazu. Ein Peeling á la Kleopatra besteht einfach aus Sahne und Salz. Die Meersalz-Körner rubbeln die Hautschuppen ab und die Sahne fettet die Haut gleich wieder und sorgt so für ein luxuriöses Hautgefühl. Da sich diese Hautpflege nur kurz im Kühlschrank hält – sie ist schließlich ohne Konservierungsstoffe – immer nur kleine Mengen anrühren und ausprobieren, welche Konsistenz gefällt.
Ich nehme 3 Esslöffel grobes Meersalz und mörsere es zu feinen Plättchen (grobes Salz ist sonst
zu kantig und hart für die Haut), dazu gebe ich einen Esslöffel Sahne und verrühre dies zu einer
sämigen Masse. Je nach Gefallen lässt sich das Peeling mit ätherischen Ölen versetzen, die einen
herrlichen Duft verbreiten. Aber Vorsicht, manche Haut reagiert auf Duftstoffe allergisch. Deshalb ist das reine Kleopatra-Peeling eine gute Alternative für empfindliche Hauttypen.
Schuppen – trocken oder fettig?
Kopfschuppen sind lästig und hartnäckig
aber kein Zeichen für schlechte Hygiene.
Denn jede Haut schuppt, weil sie sich nur so
alle vier Wochen erneuern kann.
Wenn sich die Haut der alten Zellen allerdings zu schnell entledigt, entstehen sichtbare trockene Schuppen. Daran ist oft eine
trockene Kopfhaut schuld, aber auch Heizungsluft im Winter, häufiges Föhnen oder
ungeeignete Haarpflegemittel. Anders dagegen, wenn die Schuppen nicht trocken,
sondern fettig, dick und verklebt erscheinen.
Dann sorgen möglicherweise Erkrankungen
für ein vermehrtes Schuppen der Kopfhaut.
Nicht mehr in Wochen, sondern bereits
nach Tagen erneuert sich die Haut. Die
Kopfhaut juckt dadurch meist. Mögliche
Ursache für fettige Schuppen kann ein He-
fepilz sein, der normalerweise unproblematisch auf der Kopfhaut siedelt, aber bei vermehrter Talgproduktion (zum Beispiel durch
Hormonschwankungen) Entzündungen und
Jucken verursacht. Auch Neurodermitis und
andere Ekzeme regen die Bildung von
Schuppen an.
Trockene und fettige Schuppen werden
unterschiedlich behandelt.
Schuppen – Was tun?
Trockene Hautschuppen lassen sich gut mit
handelsüblichen Anti-Schuppen-Shampoos
behandeln. Sie wirken antientzündlich, gegen Pilze und sie schälen die Schuppen ab.
Am besten sollten sie wie eine Kur über
mehrere Wochen angewendet werden. Danach aber auf milde Shampoos wechseln,
denn durch die Anti-Schuppen-Shampoos
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kann die Kopfhaut auch leiden und austrocknen. Außerdem gilt: nicht nur gründliches Waschen ist wichtig, das Haar muss am
Ende auch sorgfältig ausgespült werden,
weil Shampooreste auf der Kopfhaut zu
Schuppen führen können. Alles, was die
Kopfhaut reizt und austrocknet, sollte vermieden werden. Sanft in die Kopfhaut massiertes Öl beruhigt gestresste Haut und ist
besonders wirkungsvoll, wenn es über
Nacht einwirkt und am Morgen mit mildem
Shampoo ausgespült wird.
Fettige Schuppen werden behandelt, indem
die zugrundeliegende Erkrankung aufgespürt und therapiert wird. Bei Pilzbefall
könnte beispielsweise ein Antimykotikum als
Haarwäsche helfen.
Volkskrankheit Akne
80 bis 85 Prozent der Deutschen leiden im
Verlaufe ihres Lebens einmal unter Akne.
Das wird gar nicht so wahrgenommen,
denn Akne hinterlässt nicht immer deutlich
sichtbare Anzeichen wie Pickel und Narben.
Die Hautkrankheit entsteht, wenn hormonell bedingt die Talgproduktion der Haut
angekurbelt wird. Allerdings kann dieser
Talg nicht an der Oberfläche abfließen, weil
bei Akne eine Verhornungsstörung den
Ausgang der Talgdrüsen versperrt. Die Zellen lösen sich nicht ab, es kommt zum
„Stau“ und es bilden sich zunächst Mitesser
(Komedonen). Im weiteren Verlauf platzt
der Talggang auf, die Mitesser entzünden
sich. Es entstehen Pickel und Pusteln, vor
allem in Gesicht, auf Schultern und Brust.
Meist verläuft die Akne harmlos, aber wer
Pickel und Pusteln ausdrückt, kann dadurch
schwere Folgen provozieren. Beim Quetschen wird häufig entzündetes Sekret nicht
hinaus, sondern in die Haut hineingedrückt.
Es verteilt sich dort und es bilden sich großflächige Entzündungsteppiche.
Weil die Talgproduktion durch männliche
Geschlechtshormone beeinflusst wird, ist
Akne bei Männern und Jungen häufiger
und meist stärker ausgeprägt als bei Mädchen und Frauen. Nicht nur pubertierende
Teenager, auch Erwachsene sind betroffen.
Glücklicherweise ist Akne heutzutage gut zu
behandeln.
Mit Sorgfalt behandeln
Über zwei Drittel der Aknepatienten können
gut mit gründlicher Reinigung und Peelings
behandelt werden. Die Pflege wirkt antibiotisch und antiseptisch. Peelings schälen zudem die oberste Hautschicht ab und reinigen. Auch Medikamente helfen bei leichten
Formen der Akne: Hormontabletten reduzieren die Talgproduktion (zum Beispiel die
Anti-Baby-Pille), Antibiotika bekämpfen die
Bakterien, die die Hautentzündungen anfeuern. Und Vitamin-A-Derivate ernähren
die Haut, stärken sie somit gegen Keime.
Auch mit Akne kann Make-Up getragen
werden, welches Pickel abdeckt. Dafür sollten leichte dünne Make-Ups ausgewählt
werden und die Haut abends immer gereinigt werden.
Ein knappes Drittel der Aknepatienten leidet
an schwerer Akne, für die oben beschriebene Mittel nicht ausreichen. Wenn schon
viele Mittel vergeblich probiert wurden, die
Pickel und Pusteln stark ausgeprägt und
verbreitet sind, sowie die Erkrankung eine
starke psychische Belastung bedeutet, kann
eine Systemtherapie über mehrere Monate
versucht werden. Sie greift in alle Entstehungsmechanismen der Akne ein: sie
hemmt die Talgproduktion, wirkt antikomedogen (gegen Mitesser), antientzündlich
und vermindert das Bakterienwachstum.
Allerdings werden seltene aber starke Nebenwirkungen beschrieben. Der Wirkstoff
„Isotretinoin“ kann in seltenen Fällen die
Leber- und Blutfettwerte beeinflussen, zu
trockener Haut, Gelenkschmerzen oder sogar Depressionen führen. Schwangere dürfen den Stoff nicht einnehmen, es dürfen
darunter keine Kinder gezeugt werden und
kein Blut gespendet werden. Eine regelmäßige engmaschige Kontrolle der Blutwerte
gehört deshalb unbedingt zur guten Behandlung dazu.
Unterstützung durch die Community –
Hauttipps im Internet
Viele soziale Netzwerke bieten bei Hautproblemen Foren an, in denen sich Betroffene über häufige Fragen, Behandlungen, Unsicherheiten und Ängste austauschen. Egal ob Selbsthilfegruppe oder loser
Kontakt, dieser Austausch kann viel Kraft
spenden, um sich trotz Krankheit in seiner
Haut wohlzufühlen. Vom anrührenden Akne-Tagebuch bis hin zu spaßigen oder
trashigen Tipps gegen Pickel reicht bei5
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spielsweise die Spannbreite von Videos, die
auf YouTube veröffentlicht werden. Die
Suchanfrage nach „Pickel“ und „Tipps“
allein ergibt dort 6.000 Treffer. Videos wer-
den von Medizinern veröffentlicht, aber
auch von Laien und Kosmetikfirmen. Entsprechend vorsichtig sollten Ratschläge aus
dem Internet aufgenommen werden.
Gäste im Studio
Dr. Dietrich Barth, Dermatologe, Borna
Birgit Patzer, Kosmetikerin, Leipzig
Sabine Bernoth, Kosmetikerin und Ausstrahlungscoach, Ottendorf-Okrilla
Buchtipp
Wertvolle Tipps, wie Sie dank einfacher Hausmittel Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren und Ihren
Körper wieder ins Gleichgewicht bringen können, finden Sie auch im neuen Hauptsache Gesund-Buch „Meine besten Hausmittel“.
ISBN: 978-3-89883-272-4; 19,95 Euro
Erhältlich im Buchhandel und im MDR-Shop.
Anschrift/ Thema der nächsten Sendung
MDR FERNSEHEN,
Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache gesund“
Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund
E-Mail: [email protected]
Thema der Sendung vom 27.02.2014: „Besser sehen: Wie Brokkoli & Co die Sehkraft stärken“
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