Pressemitteilung als pdf - Erinnerungsstätte Notaufnahmelager

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Pressemitteilung als pdf - Erinnerungsstätte Notaufnahmelager
Erinnerungsstätte
Notaufnahmelager
Marienfelde
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde e.V.
Marienfelder Allee 66-80 | 12277 Berlin
Gedenkstätte
von gesamtstaatlicher
Bedeutung
PRESSEMITTEILUNG
Folk-Star Márta Sebestyén
zum Jahrestag der ungarischen Grenzöffnung 1989
Marienfelder Allee 66-80
12277 Berlin
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Internet:
030 / 75 00 84 00
030 / 75 44 66 34
[email protected]
www.enm-berlin.de
Die Freiheit war für mich immer ein großes Thema
Berlin, 11.09.2006 – Auf Einladung der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde gab die weltberühmte ungarische Sängerin Márta Sebestyén gestern Abend ein
Konzert in der Berliner KulturBrauerei. Mit ihrem Auftritt erinnerte sie an das „Paneuropäische Picknick“ und an die Öffnung der ungarischen Grenze 1989. Vor Beginn
des Konzerts würdigten Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Aufarbeitung, und der Ungar László Nagy, Mitinitiator des Picknicks, das historische Ereignis aus persönlicher Sicht.
Márta Sebestyén ist seit ihrem Lied „Szerelem, Szerelem“ auf dem Soundtrack des mit neun
Oskars ausgezeichneten Films „Der englische Patient“ international bekannt. In Berlin begeisterte sie das Publikum mit wunderschönen Melodien aus ihrer Heimat, die sie gesammelt, aufgeschrieben und so vor dem Vergessen bewahrt hat. Für die Sängerin hat diese
Musik auch eine politische Bedeutung: „Die ungarischen Volkslieder haben sehr oft die Freiheit zum Thema – und zwar deswegen, weil das ungarische Volk selten in den Genuss der
Freiheit kam. Aus diesem Grund hatten wir damals auch großes Verständnis für den Freiheitsdrang der fluchtwilligen DDR-Bürger. Das ‚Paneuropäische Picknick‘ hat zur Grenzöffnung vom 11. September 1989 und schließlich zum Berliner Mauerfall entscheidend beigetragen. Ich persönlich freue mich sehr, dass dieses wichtige Datum mit meinem Geburtstag
am 19. August zusammenfällt.“
Rainer Eppelmann betonte die Bedeutung der Fluchtbewegung über Ungarn für den Umbruch in der DDR 1989: „Für die Opposition in der DDR waren die wachsenden Flüchtlingszahlen durchaus ambivalent. Manche dachten damals, dass jemand, der wegläuft, nichts
bewirken oder verändern kann. Aber heute wissen wir, dass diese große Zahl von Flüchtlingen wesentlich zum Ende der DDR beigetragen hat. Mit der symbolischen Grenzöffnung am
19. August wurde bei Sopron ein Prozess in Gang gesetzt, an dessen Ende die Überwindung der deutschen und europäischen Teilung stand.“
László Nagy war 1988 Mitbegründer des „Ungarischen Demokratischen Forums“ in Sopron.
Zusammen mit Vertretern anderer Oppositionsgruppen wurde in diesem Kreis die Idee des
„Paneuropäischen Picknicks“ geboren. Für ihn ist der Prozess der historischen Aufarbeitung
noch nicht abgeschlossen: „Heute kann einem der Abriss des ‚Eisernen Vorhangs‘ in Ungarn als idyllischer Vorgang erscheinen. Doch damals war die Lage unsicher. Die Organisation des Picknicks hätte als ‚Hilfeleistung zum verbotenen Grenzübertritt‘ gewertet werden
können. Zum Glück wurde das Ereignis zu einem Meilenstein in der Geschichte des Umbruchs in Osteuropa. Aber viele Fragen etwa nach den Absichten und Plänen der damaligen
ungarischen Regierung sind noch offen.“
Das Konzert war eine Kooperationsveranstaltung der Erinnerungsstätte mit der Stiftung Aufarbeitung und dem Collegium Hungaricum Berlin.
Pressekontakt:
Bettina Effner, Leiterin der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Tel.: 030 / 75 00 84 00, E-Mail: [email protected]
Öffnungszeiten
Ausstellungsräume
auf dem Gelände
Dienstag bis
des ehemaligen Notauf-nahme-Sonntag 10 - 18 Uhr
lagers Marienfelde
Führungen
Mittwoch 15 Uhr
Sonntag 15 Uhr
Weitere Termine nach tel. Absprache
Fahrverbindungen
S-Bahnlinie 2,
S-Bhf. Marienfelde.
Buslinie M77, Halt
Stegerwaldstraße.
Bankverbindung
Postbank Berlin
Kto-Nr.: 757248103 BLZ
100 100 10
Der Verein ist als
gemeinnützig anerkannt.
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