Trinkwasserinstallation, Stand DIN 1988

Transcrição

Trinkwasserinstallation, Stand DIN 1988
Stand der Normung
der
Technischen Regeln für die Trinkwasser-Installation
Vortragsunterlage Oktober 2009
Gerhard Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Übersicht derzeitiger Stand
Hinweise für die Planung und Berechnung von Trinkwasseranlagen
Die Inhalte der Unterlage entsprechen dem Stand 5/2009 der Regelwerke.
Das Werk erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Die Erstellung wurde mit Sorgfalt vorgenommen. Es können
trotzdem Fehler nicht ausgeschlossen werden. Es kann für fehlerhafte Angaben, Änderungen in Richtlinien, fehlerhafte
Darstellungen und deren Folgen keine Haftung übernommen werden.
Die Angaben gelten vorbehaltlich technischer Änderungen.
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
1
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Einführung
Für Planer und Ausführende ist die Trinkwasserinstallation zur Herausforderung geworden. Die aktuellen Erkenntnisse
zur Planung und Ausführung von Trinkwasseranlagen sind notwendig, damit eine rechtssichere und abnahmefähige
Ausführung einer technischen Anlage für das Lebensmittel Trinkwasser entsteht.
Die komplexen Zusammenhänge können nicht durchgängig durch Normen, Richtlinien und Verordnungen geregelt
werden. Die installationstechnischen Ansprüche auf der Baustelle sowie die Gebäudeanforderungen machen individuelle Anpassungen notwendig.
Eine Norm oder eine Richtlinie hindern daher nicht am Nachdenken und kritischer Hinterfragung wenn es um die bestmögliche Lösung einer Bauaufgabe geht.
Ergebnisse zwischen der Harmonisierungsarbeit zwischen den europäischen Ländern
Nationale Umsetzung der DIN EN
Die europäischen Normen DIN EN 1717 mit DIN EN 806 bilden ein in sich geschlossenes
System. Dadurch ist der Ersatz von einzelnen DIN-Normen durch DIN-EN-Normen dann
möglich, wenn alle Elemente des neuen Normenpaketes Vorliegen.
Die Normenreihe EN 806-1 bis EN 806-5 ist ein Normenpaket und ersetzt bei kompletten
Erscheinen die TRWI DIN 1988.
Die nationalen Normen und Ergänzungen liegen als Entwürfe vor bzw. befinden sich in
Vorbereitung
Nationale Ergänzungen DIN 1988
DIN 1988-20
DIN 1988-30
DIN 1988-40
DIN 1988-400
DIN 1988-500
DIN 1988-50
DIN 1988-60
Planung
(Entwurf)
Ermittlung der Rohrdurchmesser
Vorbereitung
Installation
Vorbereitung
Schutz des Trinkwassers
(Entwurf)
Druckerhöhung
(Entwurf)
Betrieb und Wartung
(Entwurf)
Feuerlösch-und Brandschutzanlagen
(Entwurf)
Anmerkung: Die Nummerierung in der Normenreihe DIN 1988 ist noch nicht endgültig und kann sich
noch ändern, auch wenn bereits Entwürfe von Normenteilen veröffentlicht wurden.
Zur Orientierung sollten daher die Inhalte herangezogen werden.
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
2
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Inhaltsverzeichnis
Sanitärtechnik/ Allgemein
Stand der Normung/ Allgemein/Übersicht
Trinkwasserhygiene /Allgemeines
DIN 1988-20 Planung (Entwurf) (Hinweise/ Inhalte)
Hinweise für Kaltwasserleitungen/ Arbeitsblatt VDI 6023 /DIN 1988-20
DIN 1988-20 Planung (Entwurf) (Hinweise/ Inhalte)
DIN 1988-20 Planung (Entwurf) Inhaltsverzeichnis
Allgemeines zur Dimensionierung von Trinkwasseranlagen
Derzeitiges Berechnungsverfahren
Mindestfließdruck
Hinweis vom DVGW zu Druckverlusten
Folien
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
2
3
4
5
6
7
8
9
10
12
13
14
15
3
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Sanitärtechnik/ Allgemein
1
Was bedeutet „Sanitärtechnik“ ?
Der Begriff Sanitär (aus dem Lateinischen „sanitas“) heißt „gesundheitlich“, „die Gesundheit betreffend“ und umfasst:
• die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung einschl. aller Rohrleitungen, Armaturen und
Einrichtungsgegenstände sowie die Trinkwassererwärmung.
• die Gasversorgung als Energieträger für Kochen und Warmwasser (und Heizung) ist ein Teilbereich
des Fachgebietes.
Zusätzlich wird für den Bereich der Gesundheitspflege, Gesundheitsfürsorge, Gesundheitslehre und
Sauberkeit der Begriff „Hygiene“ aus dem Griechischen „hygieinόs“= gesund, der Gesundheit zuträglich verwendet.
So wird in diesem Zusammenhang oftmals die Göttin der Gesundheit „Hygieia“ (Tochter des Äskulap)
als Sinnbild benutzt.
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
4
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Stand der Normung/ Allgemein/Übersicht
Die Hygiene in Trinkwasserleitungen ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon in den „Berliner Baupolizeilichen Vorschriften“ von 1928 wurde das „gesundheitlich einwandfreie Wasser“ eingefordert.
In der Fortführung (Ausgabe 1931) wurde gefordert, dass Abzweigleitungen, die nur zeitweise benutzt werden, absperr-und entleerbar gemacht werden. Zur Bemessung der Leitungen sollte der Betriebsdruck, die Entnahmemenge
und die Höhenlage der Entnahmestellen berücksichtigt werden.
Der Inhalt dieser Polizeiverordnungen wurde Grundlage für unsere heutigen Normenreihen DIN 1998 und DIN 1986.
Diese Polizeiverordnungen stellten den Ansatz für den soziotechnischen Systemgedanken dar: Das Benutzerverhalten ist maßgebend für die Bemessung von Trinkwasseranlagen und stellen damit ein von Lebensgewohnheiten und
Bedürfnissen abhängiges System dar.
Leitungen wurden bis zur Erscheinung der DIN 1988 (1988) nach Faustregeln bemessen und funktionierten auch
dementsprechend. Mit zunehmendem Komfortumfang und immer größeren Bauten mit entsprechenden Sanitärräumen waren diese Bemessungsgrundsätze überfordert. Die Folge war Überdimensionierung (Werkstoffverschwendung,
Korrosion, Hygiene) oder Unterdimensionierung mit entsprechenden Funktionsstörungen.
Mit Einführungen der DIN 1988 wurde die hydraulische Berechnung für Trinkwasseranlagen salonfähig.
Das vorrangige Ziel der Sanitärtechnik war und ist die Genießbarkeit des Trinkwassers zu erhalten. Dafür waren eine
Reihe von Installationsregeln zu berücksichtigen, die in der Installation zur Anwendung gekommen sind. Mit zunehmender Vielfalt der Produkte wurden diese Regeln „aufgeweicht“ oder einfach übertreten. Die Folge war eine stärkere Festlegung von Regeln in Richtlinien. So kann zwar unser heutiges Regelwerk als sehr umfangreich bezeichnet
werden, letztendlich sind aber mehrheitlich die Installationsregeln beschrieben, die seit langem in der Sanitärtechnik
verankert sind.
Mit zunehmender Genauigkeit von Analyseverfahren von Wasserinhaltsstoffen sowie der tiefergehenden Kenntnissen
der Zusammenhänge zwischen Natur und Technik und der immer weiter gehenden Komfortansprüche von Nutzern
haben sich auch die Anforderungen anpassen müssen. Dementsprechend ist die Normenreihe in die verschiedenen
Abschnitte unterteilt, die entweder Ergänzungen zum europäischen Normenwerk oder aber die auf nationaler Ebene
gültige Regel darstellt.
Übersicht DIN 1988
nationale Ergänzungen zu
Integration von
Planung
(Entwurf)
EN 806-2
VDI 6023
DVGW W 551
DIN 1988-30
Ermittlung der Rohrdurchmesser
EN 806-3
DVGW W 553
DIN 1988-40
Installation , Ausführung
EN 806-4
(Entwurf)
Merkblätter ZVSHK
Spülen, Dichtheit
DIN 1988-400
Schutz des Trinkwassers
(Entwurf)
EN 1717
DIN 1988-500
Druckerhöhung
(Entwurf)
EN 806-2
DIN 1988-50
Betrieb und Wartung
EN 806-5
(Entwurf)
DIN 1988-60
Feuerlösch-und Brandschutzanlagen
(Entwurf)
DIN
Kurzbezeichnung
DIN EN 806-1
Allgemeines
DIN 1988-20
Bearbeitungsstand Mitte 2009:
Vorhanden
in Arbeit/ Vorbereitung
Anmerkung: Die Nummerierung in der Normenreihe DIN 1988 ist noch nicht entgültig und kann sich noch ändern, auch wenn
bereits Entwürfe von Normen veröffentlicht wurden. Zur Orientierung sollten daher die Inhalte herangezogen werden.
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
5
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Trinkwasserhygiene /Allgemeines
Wässer können in der Hausinstalltion durch verschiedenste Arten von Beeinträchtigungen verändert
werden. Hauptsächliche Bedenken bestehen
•
aus den Eintrag von Material aus den wasserberührenden Oberfläche in das Wasser mit unzulässigen Stoffen
•
aus dem Eintrag von Material aus den wasserberührenden Oberfläche in das Wasser mit Nährstoffen für Bakterien
•
aus der Erwärmung des Wassers in Bereiche, die Bakterienwachstum (Biomasse, Krankheitserreger) begünstigen
•
aus der Abkühlung von erwärmten Trinkwasser in Bereiche, die das Bakterienwachstum (Biomasse, Krankheitserreger)
begünstigen
Aus der Oberfläche lösen sich Stoffe, die im Wasser bei Stagnationszeiten unzulässige Werte erreichen können. Grenz -und
Richtwerte zulässigerer Konzentrationen sind in der Trinkwasserverordnung festgelegt. Die Stagnation von Wasser in den
Leitungen ist die wesentliche Einflußgröße, die es zu verhindern gilt. Trinkwasser mit mehr als 4 Stunden Verweilzeit (Stagnationszeit) sollte nicht zur Zubereitung von Speisen verwendet werden (Quelle UBA).
Der Planer und Installateur kann die Stagnation nicht beeinflussen. Hier ist der Betreiber/Nutzer die wichtigste Einflussgröße
für den Betrieb. Daher sind bestimmte Maßnahmen zu berücksichtigen, die in Abhängigkeit von der Stagnationszeit bis zur
Trennung von Anlagenteilen reicht. Der Betreiber ist in die Überlegungen bei der Planung einzubeziehen.
Biofilme sind an den wasserberührenden Oberflächen zu finden und bestehen aus Bakterien und anderen Wasserinhaltsstoffen. Begünstigt werden Biofilme durch mangelnde Fließgeschwindigkeit, günstige Temperaturbereiche, Stagnation und
Materialien, die verwehrtbare Nährstoffe abgeben.
Da Biofilme die darin befindlichen Bakterien “beschützen“, sind diese zu vermeiden. Selbst chemische Desinfektionen sind
nur selten gegen Biofilme wirksam. Ein Befall der Anlage, bei der ein Biofilmbewuchs festgestellt wird, kann meist nur mit
Baumaßnahmen in einen einwandfreien Zustand gesetzt werden.
Bei der Untersuchung von Anlagen deuten stark unterschiedliche Ergebnisse auf einen Biofilmbewuchs hin.
Untersuchungsergebnisse werden in KBE (Koloniebildende Einheit) dargestellt. Grenzwerte verschiedener Bakterien führen
zu unterschiedlichen Maßnahmen.
Die Tabelle zeigt die Empfehlungen des Umweltbundesamtes für die Hausinstallationen öffentlicher Gebäude.
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
6
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
DIN 1988-20 Planung (Entwurf) (Hinweise/ Inhalte)
Der Entwurf zur DIN 1988-20 gilt in Verbindung mit der DIN EN 806-2 für Installationen Typ A (geschlossenes System). Einspruchsfrist bis 30.11.2008
Bei der Erarbeitung dieser Norm wurde auf die Anforderungen der TW-Hygiene besonderes Augenmerk
gerichtet. In diese Norm wurden die wesentlichen Anforderungen aus dem DVGW-Arbeitsblatt W 551
eingearbeitet.
Im Punkt 3.1.1 „Allgemeines“ ist nochmals festgehalten worden, dass die Ausführung von TW-Installationen nur durch ein VIU
vorgenommen werden dürfen.
3.1.2 Öffentliche Wasserversorgung : Die Inbetriebnahme einer Wasserversorgungsanlage, aus der Wasser für die Öffentlichkeit bereitgestellt wird, ist der Gesundheitsbehörde mind. 4 Wochen vorher anzuzeigen (nach § 13 TrinkwV).“
3.4 Werkstoffe, Bauteile und Apparate: nur Materialien und Apparate dürfen verwendet werden, die ein DIN/DVGW- oder
DVGW-Zeichen haben.
3.6 Betriebstemperatur: Maximal 30 s nach dem vollen Öffnen einer Entnahmestelle darf die Kaltwassertemperatur 25 °C nicht
übersteigen und die Warmwassertemperatur muss mindestens 55 °C erreichen.
3.8 Planungs- und Ausführungsunterlagen:
•
das Ergebnis der Planung für ein Nichtwohngebäude ist ein detailliertes Raumbuch (speziell für z.B. Lebensmittelbetriebe,
med. Einrichtungen, Schulen, Sportstätten, Seniorenpflegeheime und Krankenhäuser), einschließlich der Nutzungsbeschreibung (nach VDI 6023) und einem vollständigen Konzept der TW-Installation (Installationsmatrix nach DIN EN 1717)
unter besonderer Berücksichtigung der Bedarfsermittlung
•
Benennung der erforderlichen Maßnahmen zur Inspektion und Wartung von Apparaten + Anlagenteilen für einen hygienisch einwandfreien Betrieb
•
Einrichtungen zur fachgerechten Probenentnahme sind vorzusehen, …..
•
Die Planungs- und Ausführungsunterlagen sollen mindestens bestehen aus: .......einer Ermittlung der Rohrdurchmesser
nach DIN 1988-30“
•
zu Installationsschächten und – kanälen heißt es im Punkt 3.8.5.:
„ Installationsschächte für Trinkwasserleitungen (kalt) müssen so
geplant und gebaut werden, dass eine Trinkwassertemperatur von
25°C möglichst nicht überschritten wird. Trinkwasserleitungen kalt
müssen so geplant und gebaut werden, dass sie zu warmgehenden Leitungen thermisch entkoppelt sind. Eine räumliche Trennung ist schon im Rohbau einzuplanen. Lassen die baulichen Gegebenheiten eine räumliche Trennung nicht zu, ist die thermische
Entkopplung in den Installationsschächten und Kanälen über einen bauseits vorzusehenden Zwischensteg (siehe Bild 3), z.B. aus
Leichtbausteinen, zusätzlich zur Rohrdämmung sicherzustellen.“
5 Werkstoffe: Die Werkstoffauswahl und die Einhaltung der zugelassenen Grenzwerte und Parameter hingewiesen.
6 Bauteile: Es sind nur strömungsgünstige Leitungsarmaturen, z.B. Schrägsitzventile nach DIN EN 1213, Kugelhähne nach
DIN EN 13828 und DVGW W 570-01. einzubauen. „Ventile mit Geradsitz nach DIN EN 1213 und DVGW W 570-01 dürfen
bei ausreichendem Druck nur in Stockwerksleitungen eingebaut werden.
Als Leitungsarmaturen dürfen Armaturen mit einem Schließvorgang auf/zu von 90° Drehung, z.B. Kugelhähne nach DIN EN
13828 und DVGW W 570-1, nur dann verwendet werden, wenn sie als Absperrorgane für Wartungsarbeiten dienen.
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
7
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Hinweise für Kaltwasserleitungen/ Arbeitsblatt VDI 6023 /DIN 1988-20
Leitungen für Trinkwasser „kalt“ dürfen nur dann in Installationsschächten,- kanälen und -gängen vorgesehen werden, wenn sichergestellt ist, dass dadurch eine Trinkwassertemperatur von 20 °C regelmäßig
und 25 °C im Ausnahmefall nicht überschritten wird.
Die Forderung ist durch die Dämmung bei nebeneinander verlegten Warm-und Kaltwasserleitungen nicht zu erfüllen, wenn
Stagnationszeiten entstehen. Konstruktive Anpassungen können erforderlich werden.
•
Trennung der warmgehenden von kaltgehenden Leitungen in zwei separaten Schächte
•
Trennung des Schachtes durch einen Trennwand
•
Belüftung der Schächte/Abschnittsweise
Baurechtliche Anforderungen sind hierbei zu berücksichtigen und sind in die Planung einzubeziehen.
Die Dämmschichdicken für den Schutz gegen Tauwasser sind nicht ausreichend.
Rohrinstallation innerhalb einer Verkleidung/Schachtkonstruktion
Diskussionsbeispiel: räumlich getrennte Schächte
Heizung? Lüftung? Spülapparate? Abwasser? Dauerverbraucher?
Fazit: Jede Bauaufgabe hat individuelle Anforderungen
Beispiel aus DIN 1988-20
Trennwand innerhalb der Verkleidung/Schacht
Trennwand innerhalb der Verkleidung/Schacht
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
8
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
DIN 1988-20 Planung (Entwurf) (Hinweise/ Inhalte)
8 Verteilung von kaltem Trinkwasser: Einzelzuleitungen zu Entnahmearmaturen müssen so kurz wie möglich sein; ein Wasservolumen von 3 l sollte nicht überschritten werden.
9 Verteilung von erwärmtem Trinkwasser: Am Warmwasseraustritt des Trinkwassererwärmers ist eine Temperatur von mindestens 60°C einzuhalten. In zirkulierenden Wassersystemen darf ein Temperaturabfall von 5K nicht überschritten werden.
Treten bei Stichleitungen Rohrleitungsabschnitte > 3 l auf, sind Zirkulationssysteme oder selbstregelnde Begleitheizungen
einzubauen. (weiterhin wird auf die Anzeigepflicht gegenüber dem Gesundheitsamt hingewiesen, wenn wasserführende Teile
einer Hausinstallation baulich oder betriebstechnisch derart verändert werden, dass diese auf die Beschaffenheit des TW
Auswirkungen haben können (speziell in: Krankenhäusern, Alten-Pflegeheimen, Hotels, Gaststätten, Schulen Kindergärten))
9.4 Entnahmearmaturen und Mischbatterien: Es dürfen nur Entnahmearmaturen mit Einzelsicherung und, wo gefordert Verbrühungsschutz eingesetzt werden. In Wohngebäuden und vergleichbaren Einrichtungen dürfen Einhebelmischer nach DIN
EN 817 eingesetzt werden, bei denen eine Zwangsbeimischung von Kaltwasser eingestellt werden kann und diese durch
einen Sicherheitsanschlag fixiert wird.
Die Bemessung der Warmwasser- und Zirkulationsleitungen erfolgt nach DIN 1988-30.
13: Hinweise zum Brandschutz, Schallschutz + Feuchteschutz.
14 „ Schutz der Trinkwasseranlage vor äußerer Temperatureinwirkung auf Rohre, Rohrleitungsteile und Geräte
....Außerdem muss sichergestellt sein, dass Dämmstoffe nicht durchfeuchten können, da Wasser im Dämmstoff die Dämmwirkung reduziert und zu Korrosionsschäden an den gedämmten Rohrwerkstoffen und Bauteilen führen kann. Um Wärmebrücke
auf ein Minimum zu beschränken, sind Dämmstoffe fugendicht zu verlegen und zu befestigen. .... Durchfeuchtung von Dämmstoffen verschlechtert ihre Dämmeigenschaften. Offenzellige und faserige Dämmstoffe sollten eine fest mit dem Dämmstoff
verbundene und für Feuchtigkeit undurchlässige Außenhaut besitzen.
4.2.5 Verträglichkeit mit Rohrwerkstoffen: Dämmstoffe und Umhüllungen für Kupferwerkstoffe müssen nitritfrei sein und dürfen einen Massenanteil an Ammoniak von nicht mehr als 0,2% enthalten. Dämmstoffe und Umhüllungen für Rohre aus nichtrostenden Stählen dürfen einen Massenanteil an wasserlöslichen Chlorid-Ionen von 0,05 % nicht überschreiten.
14.2.7 Dämmung von Warmwasseranlagen sowie Armaturen
Zur Begrenzung der Wärmeabgabe von Warmwasserleitungen sowie Armaturen gelten die Mindestanforderungen von Anhang 5, Tabelle 1, Zeilen 1 bis 5 der Energieeinsparverordnung. Die Dämmschichtdicken sind auf λ = 0,035 W/m·K bezogen
und müssen für andere Wärmeleitfähigkeiten umgerechnet werden. Die Dämmschichtanforderungen gelten nicht nur für
Leitungen, sondern auch für Armaturen. Die Mindestdämmschichtdicken beziehen sich auf den Innendurchmesser der Rohrleitungen.
Bei Warmwasserleitungen bis zu einem Innendurchmesser von 22 mm, die weder in den Zirkulationskreislauf einbezogen,
noch mit elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind, werden nach Energieeinsparverordnung keine Anforderungen an die
Mindestdicke der Dämmung gestellt. Zur Verminderung von Legionellenwachstum sollte auf die Dämmung dieser Leitungen
verzichtet werden.
„Bei der Planung und Ausführung ist darauf zu achten, dass ausreichende Abstände zwischen den zu dämmenden Rohrleitungen, Armaturen oder Apparaten eingehalten werden.”
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
9
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
DIN 1988-20 Planung (Entwurf) Inhaltsverzeichnis
E DIN 1988-20:2008-07 (D)
Erscheinungsdatum: 2008-07-28
Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 20: Installation Typ A
(geschlossenes System) - Planung, Bauteile, Apparate, Werkstoffe; Technische
Regel des DVGW
Inhalt
Seite
Vorwort ............................................................................................................................................................6
1
Anwendungsbereich .........................................................................................................................7
2
Normative Verweisungen .................................................................................................................7
3
3.1
3.1.1
3.1.2
3.2
3.2.1
3.2.2
3.3
3.4
3.4.1
3.4.2
3.4.3
3.4.4
3.5
3.6
3.7
3.7.1
3.7.2
3.7.3
3.8
3.8.1
3.8.2
3.8.3
3.8.4
3.8.5
3.9
Allgemeine Anforderungen ............................................................................................................13
Wasserversorgung ..........................................................................................................................13
6.10.1 Allgemeines..................................................................................................................................... 24
Allgemeines .....................................................................................................................................13
Öffentliche Wasserversorgung ......................................................................................................13
6.10.2 Geschlossene Ausdehnungsgefäße mit Membrane für
Grundlagen ......................................................................................................................................14
Trinkwassererwärmungsanlagen.................................................................................................. 24
Allgemeines .....................................................................................................................................14
6.10.3 Einbau von geschlossenen Ausdehnungsgefäßen mit Membrane in
Wasser- und Energieeinsparung ...................................................................................................16
Druckerhöhungsanlagen ............................................................................................................... 25
Erdverlegte Leitungen.....................................................................................................................16
7
Innenleitungen ................................................................................................................................ 25
Werkstoffe, Bauteile und Apparate................................................................................................16
7.1
Absperrbereiche ............................................................................................................................. 25
Allgemeines .....................................................................................................................................16
7.2
Wand- und Deckendurchführung.................................................................................................. 25
Druck und Temperatur ....................................................................................................................16
Kennzeichnung................................................................................................................................17
8
Verteilung von kaltem Trinkwasser .............................................................................................. 25
Transport und Lagerung.................................................................................................................17
8.1
Trinkwasserentnahmestellen ........................................................................................................ 25
Berechnungsdurchflüsse ...............................................................................................................17
8.2
Unterscheidung und Identifizierung von Rohren und Bauteilen ............................................... 25
Betriebstemperatur .........................................................................................................................17
8.3
Verbrauchs- und Verteilungsleitungen ........................................................................................ 26
Trinkwasserhygiene ........................................................................................................................17
8.4
Elektrische Isolierstücke................................................................................................................ 28
Allgemeines .....................................................................................................................................17
9
Verteilung von erwärmtem Trinkwasser ...................................................................................... 28
Mikrobiologische Beeinträchtigungen ..........................................................................................17
9.1
Allgemeines..................................................................................................................................... 28
Chemische Veränderungen des Trinkwassers ............................................................................18
9.2
Trinkwassererwärmer..................................................................................................................... 28
Planungs –und Ausführungsunterlagen.......................................................................................18
9.3
Kaltwasseranschluss ..................................................................................................................... 29
Allgemeines .....................................................................................................................................18
9.4
Entnahmearmaturen und Mischbatterien..................................................................................... 30
Art der Unterlagen ...........................................................................................................................18
9.4.1 Allgemeines..................................................................................................................................... 30
Raumbuch und Hygieneplan..........................................................................................................19
Technikzentralen .............................................................................................................................19
9.4.2 Vermeiden von Verbrühungen ...................................................................................................... 30
Installationsschächte und –kanäle ................................................................................................19
9.5
Verbindungen zwischen kalten und warmen Trinkwasserleitungen......................................... 30
Druckstoß.........................................................................................................................................19
9.6
Weitere Anforderungen.................................................................................................................. 30
9.6.1 Bauliche Anforderungen................................................................................................................ 30
Private Eigenwasserversorgung....................................................................................................20
9.6.2 Hygienische Anforderungen.......................................................................................................... 30
Werkstoffe ........................................................................................................................................20
9.6.3 Ermittlung des Wärmebedarfs....................................................................................................... 32
Werkstoffwahl ..................................................................................................................................20
9.6.4 Aufstellung von offenen Trinkwassererwärmern ........................................................................ 32
Rohrverbindungen ..........................................................................................................................21
9.6.5 Maßnahmen zum Verhindern des Rückfließens von erwärmtem Wasser ................................ 32
Werkstoffe für Rohrverbindungen.................................................................................................21
10
Maßnahmen zur Verhinderung von Drucküberschreitungen..................................................... 32
Hilfsstoffe .........................................................................................................................................21
10.1
Allgemeines..................................................................................................................................... 32
Bauteile.............................................................................................................................................21
10.2
Kontrolle der Energiezufuhr .......................................................................................................... 33
Absperrarmaturen ...........................................................................................................................21
10.2.1 Entlastungsleitungen ..................................................................................................................... 33
Kompensatoren ...............................................................................................................................22
10.2.2 Anschluss für Druckmessgerät..................................................................................................... 33
Schläuche.........................................................................................................................................22
10.2.3 Zusätzliche Anforderungen an die sicherheitstechnische Ausrüstung von
Zirkulationsregulierventile .............................................................................................................22
Trinkwassererwärmungsanlagen.................................................................................................. 33
Entnahmearmaturen........................................................................................................................22
10.2.4 Sicherheitsventile ........................................................................................................................... 33
Sicherungsarmaturen .....................................................................................................................22
10.3
Leitungsanlagen ............................................................................................................................. 35
Sicherheitsarmaturen......................................................................................................................23
10.3.1 Allgemeines..................................................................................................................................... 35
Leckagedetektoren..........................................................................................................................23
10.3.2 Zirkulationssysteme ....................................................................................................................... 35
Apparate ...........................................................................................................................................23
10.3.3 Selbstregelnde Begleitheizungen ................................................................................................. 35
Ausdehnungsgefäße .......................................................................................................................24
10.3.4 Anforderungen an Durchgangsmischarmaturen und nachgeschaltete
Rohrleitungsanlagen ...................................................................................................................... 35
10.3.5 Hydraulischer Abgleich.................................................................................................................. 35
10.3.6 Bemessung der Leitungen............................................................................................................. 35
-111
Leitlinien für Wasserzähleranlagen .............................................................................................. 36
11.1
Allgemeines..................................................................................................................................... 36
11.2
Auswahl ........................................................................................................................................... 36
11.3
Einbauort – Zugänglichkeit............................................................................................................ 36
11.4
Wohnungswasserzähler................................................................................................................. 37
4
5
5.1
5.2
5.3
5.4
6
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
6.6
6.7
6.8
6.9
6.10
12
12.1
12.2
12.3
12.3.1
12.3.2
12.3.3
12.3.4
12.4
12.4.1
12.4.2
Behandlung von Trinkwasser........................................................................................................ 37
Allgemeines..................................................................................................................................... 37
Grundanforderungen...................................................................................................................... 37
Aspekte zur Behandlung von Trinkwasser .................................................................................. 37
Korrosion......................................................................................................................................... 37
Steinbildung .................................................................................................................................... 38
Feststoffpartikel .............................................................................................................................. 38
Desinfektion .................................................................................................................................... 38
Mechanische Filter.......................................................................................................................... 38
Allgemeines..................................................................................................................................... 38
Bedingungen für Auswahl und Größe .......................................................................................... 38
-2-
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
10
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
DIN 1988-20 Planung (Entwurf) Inhaltsverzeichnis
12.4.3
12.5
12.5.1
12.5.2
12.6
12.6.1
12.6.2
12.6.3
12.7
12.7.1
12.7.2
12.7.3
12.7.4
12.8
12.8.1
12.8.2
12.8.3
12.8.4
Bedingungen für den Einbau und Betrieb ....................................................................................38
Chemikaliendosierung ....................................................................................................................39
Allgemeines .....................................................................................................................................39
Bedingungen für die Auswahl und Größe ....................................................................................39
Enthärtung durch Ionenaustausch................................................................................................39
Allgemeines .....................................................................................................................................39
Bedingungen für Auswahl und Größe...........................................................................................39
Bedingungen für den Einbau und Betrieb ....................................................................................40
Kalkschutzgeräte.............................................................................................................................40
Allgemeines .....................................................................................................................................40
Anwendungsbereich .......................................................................................................................40
Bedingungen für Auswahl und Größe...........................................................................................40
Bedingungen für den Einbau und Betrieb ....................................................................................41
Desinfektion durch ultraviolette Strahlung (UV) ..........................................................................41
Allgemeines .....................................................................................................................................41
Anwendungsbereich .......................................................................................................................41
Bedingungen für Auswahl und Größe...........................................................................................41
Bedingungen für den Einbau und Betrieb ....................................................................................41
13
13.1
13.2
13.3
Schallschutz, Brandschutz, Feuchteschutz .................................................................................41
Schallschutz.....................................................................................................................................41
Brandschutz.....................................................................................................................................41
Feuchteschutz .................................................................................................................................42
14
14.1
14.2
14.2.1
14.2.2
14.2.3
14.2.4
14.2.5
14.2.6
14.2.7
14.2.8
Schutz der Trinkwasseranlage vor äußerer Temperatureinwirkung auf Rohre,
Rohrleitungsteile und Geräte .........................................................................................................42
Frosteinwirkung...............................................................................................................................42
Weitere Anforderungen an Dämmungen und Umhüllungen.......................................................42
Allgemeines .....................................................................................................................................42
Wärmedämmung .............................................................................................................................42
Dämmung bei Brandschutzanforderungen ..................................................................................43
Umhüllung zum Korrosionsschutz................................................................................................43
Verträglichkeit mit Rohrwerkstoffen .............................................................................................43
Dämmung von Kaltwasserleitungen .............................................................................................43
Dämmung von Warmwasseranlagen sowie Armaturen ..............................................................44
Mindestabstände zwischen Dämmungen .....................................................................................44
15
Druckerhöhung................................................................................................................................44
16
16.1
16.2
16.3
Druckminderer .................................................................................................................................45
Allgemeines .....................................................................................................................................45
Einbau...............................................................................................................................................45
Bestimmung der Nennweite ...........................................................................................................45
17
Feuerlösch- und Brandschutzanlagen ..........................................................................................47
18
Vermeiden von Schäden durch Korrosion ...................................................................................47
Anhang A (normativ) Verzeichnis geeigneter Werkstoffe ........................................................................48
Anhang B (normativ) Hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen und Bewertung........................50
B.1
Allgemeines .....................................................................................................................................50
B.2
Orientierende Untersuchungen .....................................................................................................50
B.3
Weitergehende Untersuchung .......................................................................................................50
B.4
Nachuntersuchung..........................................................................................................................51
B.5
Probenahme.....................................................................................................................................51
B.6
Bewertung der Legionellenbefunde ..............................................................................................51
Anhang C (normativ) Sanierung von Trinkwassererwärmungsanlagen zur Verminderung des
Legionellenwachstums ...................................................................................................................54
C.1
Allgemeines .....................................................................................................................................54
C.2
Dokumentation ................................................................................................................................54
C.3
Betriebstechnische Maßnahmen ...................................................................................................55
C.4
Verfahrenstechnische Maßnahmen (Desinfektion)......................................................................55
C.4.1 Allgemeines .....................................................................................................................................55
C.4.2 Thermische Desinfektion................................................................................................................55
-3-
C.4.3
C.4.4
C.5
C.5.1
C.5.2
C.5.3
C.5.4
Chemische Desinfektion ................................................................................................................ 56
UV-Bestrahlung............................................................................................................................... 56
Bautechnische Maßnahmen .......................................................................................................... 56
Allgemeines..................................................................................................................................... 56
Trinkwassererwärmer und Vorwärmstufen.................................................................................. 57
Leitungsanlagen ............................................................................................................................. 57
Armaturen........................................................................................................................................ 57
Literaturhinweise ......................................................................................................................................... 58
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
11
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Allgemeines zur Dimensionierung von Trinkwasseranlagen
Für die Bemessung von Leitungsanlagen stehen derzeit zwei Werke zur Verfügung: Die nationale DIN
1988-T3 (1988) und die DIN EN 806-3.
Ziel einer Rohrnetzberechnung ist eine einwandfreie Funktion der Apparate und Armaturen mit wirtschaftlichen Leitungsdurchmessern. Dieses Ziel war immer vorrangig bei allen Regeln.
Mit der Einführung der DIN 1988 von 1988 wurde die zuvor benutzte Bemessung mittels Belastungswerten (DVGW Arbeitsblatt W 308) durch eine hydraulisch fundierte Rohrweitenberechnung ersetzt. Der Rohrdurchmesser wird dabei durch die
Berechnung des in den Leitungen entstehenden Druckverlustes ermittelt.
Darin werden zwei Rechenwege angeboten: das vereinfachte Verfahren, bei dem die Einzelwiderstände durch Formteile und
Armaturen usw. pauschal bestimmt werden sowie das differenzierte Verfahren, bei dem die Einzelwiderstände hydraulisch berechnet in den Berechnungsgang eingehen. Die hydraulische Berechnung nach DIN 1988-3 ist anerkannt und derzeit gültig.
Die DIN EN 806-3 „Berechnung der Rohrinnendurchmesser“ von 4/2006 stellt die einfache Variante einer Bemessung von
Rohrleitungen dar, die innerhalb der europäischen Harmonisierung akzeptiert wurde. Eine differenzierte Berechnungsverfahren war nicht möglich.
Als Hinweis wird ausgesagt, dass die DIN EN 806-3 ein vereinfachtes Verfahren für die „Normalinstallation“ (Wohnungsbau)
darstellt und den Hinweis auf die nationalen differenzierten Berechnungsmethoden für andere Installationen beinhaltet.
Akzeptiert wird die Bemessung nach DIN EN 806-3 für kleine Wohngebäude ohne besonderen Anspruch.
Da der Wasserverbrauch in den letzten Jahren gesunken ist und die Nutzungsgewohnheiten sich seit der Bearbeitung der DIN
1988 geändert haben, ist bei der Planung besonderes Augenmerk auf die Ermittlung des Spitzenvolumenstromes zu richten.
Bundesverband der deutschen Gas- und
Wasserwirtschaft e. V. (BGW), Reinhardtstraße 14,
10117 Berlin
Bemessung nach DIN EN 806-3
Die DIN EN 806-3 stellt dem Anwender ein vereinfachtes Verfahren auf Grundlage von Belastungswerten (LU: Loading
Units).
Voraussetzungen (Auszug):
•
keine angeschlossenen Dauerverbraucher mit Wasserentnahmen länger als 15 min,
•
Bedingungen: Ruhedruck an der Entnahmestelle max. 500 kPa (5 bar). Fließdruck an der Entnahmestelle min. 100 kPa
(1 bar).
•
Fließgeschwindigkeiten für Sammelzuleitungen, Steigleitungen, Stockwerksleitungen max. 2,0 m/s. für Einzelzuleitungen
max. 4,0 m/s.
Berechnungsgang
Die Belastungswerte (LU) für die einzelnen Teilstrecken werden ermittelt. (1 LU entspricht einem Entnahmearmaturendurchfluss 0,1 l/s). Die addierten LU-Werte führen dann in einer Tabelle mit den dazugehörigem Werkstoff zu der Nennweite (feuerverzinkte Stahlrohre, Kupferrohre, Rohre aus nichtrostendem Stahl, PE-XRohre, PB-Rohre, PVC-C Rohre, Verbundrohre
(PEX/AL/PE-HD, PE-MD/AL/PE-HD) und PP-Rohre).
Damit werden sowohl die Materialkennzahlen wie auch die Gleichzeitigkeit der Nutzung berücksichtigt.
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
12
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Derzeitiges Berechnungsverfahren
Bemessung nach DIN 1988-3
Die Planung und die Ausführung von Trinkwasserinstallationen in Gebäuden stellt die Grundvoraussetzung für die Erhaltung
der Trinkwassergüte in erheblichem Maße dar. Die Auswahl der Rohrwerkstoffe, die Ausführung und die Bemessung der
Rohrleitungen stellen die Grundbedingungen der Gebrauchstauglichkeit dar. Dafür sind folgende technische Regeln (Auszug)
zu berücksichtigen:
•
Trinkwasserleitungen (Kalt- und Warmwasser) nach DIN 1988-3
•
Auswahl der Rohrwerkstoffe entsprechend der Trinkwasserbeschaffenheit DIN 50930-6
•
Nachweis des Wasserinhalts in nicht zirkulierenden Leitungsteilen (DVGW Arbeitsblatt W 551)
•
Bemessung der Zirkulationsleitungen gemäß DVGW Arbeitsblatt W 553
Für die Ermittlung der Rohrdurchmesser werden folgende Daten benötigt:
•
Mindestversorgungsüberdruck (Bei Druckminderventil ausgangsseitiger Druck, bei Druckerhöhung ausgangsseitiger
Druck)
•
Geodätischer Höhenunterschied
•
Druckverlust in Apparaten z.B. Wasserzähler, Filter, Wasseraufbereitung
•
Mindestfließdrücke und Berechnungsdurchfluss der verwendeten Entnahmearmaturen
•
Rohrreibungsdruckgefälle des verwendeten Rohrwerkstoffes
•
Hydraulische Kennzahlen für die verwendeten Form- und Verbindungsstücke, Ventile
Eine hydraulische Berechnung basiert auf physikalischen Grundsätzen. Rohre, Armaturen, Formteile können hydraulisch genau berechnet werden. Dennoch gibt es auch Werte, die aufgrund von Erfahrungen und Vergleichsmessungen einfließen.
Die Ermittlung des Wasserdurchflusses gehört dazu.
Das durch die Leitungsanlage und die zugehörigen Apparate und Armaturen fließende Wasser entspricht dem Wert aus der
Ermittlung des zu erwartenden Spitzenvolumenstroms. Diese Ermittlung ist je nach Anzahl und Konstruktionsart der Entnahmearmaturen, von den Nutzern und von weiteren spezifischen Bedingungen abhängig.
Der Mindestfließdruck einer Armatur entspricht dem mindestens zur Verfügung stehenden Druck vor der Armatur, wenn der
zum Gebrauch der Entnahmearmatur vorbestimmte Durchfluss erreicht werden soll. Der Berechnungsdurchfluss entspricht
dem zugehörigen Durchfluß aus dem Mittelwert vom Mindestfließdruck und dem “oberen“ Durchfluss. Damit soll der Ausgleich
zwischen den hydraulisch ungünstigen und günstigen angeordneten Entnahmearmaturen ausgeglichen werden.
Richtwerte sind in der DIN 1988 enthalten. Vorteilhaft ist es den „wahren“ Berechnungsdurchfluss und den „wahren“ Mindestfließdruck, also Herstellerangaben zu verwenden.
Der Summendurchfluss ist die Summe des Berechnungsdurchflüsse (der angeschlossenen Entnahmestellen) an einer Leitung. Dieser würde sich also einstellen, wenn alle Entnahmearmaturen gleichzeitig geöffnet wären. Jede Teilstrecke erhält so
den zugewiesenen Summendurchfluss.
Hinweis: Einrichtungsgegenstände wie Sitzwasschbecken, zusätzliche WC, Urinal, zusätzliches Waschbecken oder zusätzliche Duscheinrichtung zur Wannenausstattung sind nicht zu berücksichtigen, wenn ein gleichzeitiger Gebrauch dieser Einrichtunggegenstände nicht zu erwarten ist.
Dauerverbraucher sind gesondert zu erfassen.
Der Summendurchfluss wird durch die Nutzung selten erreicht. Daher muss eine Gleichzeitig erfasst werden. Zur Verfügung
stehen Hilfsmittel, mit den für verschiedene Gebäudenutzungen der zu erwartende Spitzendurchfluss aus dem Summendurchfluss ermittelt werden kann.
Eine kritische Betrachtung ist hierbei angebracht, da die Kurven zur Ermittelung des Spitzendurchflusses nicht alle Bedarfsfälle abdecken. Hier können Anpassungen zur Erhaltung hygienischer Zustände notwendig werden. Durch Angstzuschläge
werden oftmals zu hohe Spitzendurchflüsse angesetzt, die dann in die hydraulisch exakte Berechnung eingehen.
Die Dimensionierung nach DIN 1988 basiert auf der Bemessung des ungünstigsten Fließweges. Nach
Festlegung der Durchmesser für den ungünstigsten Fließweg müssen die anschließenden Fließwege
abgeglichen werden:
1. Festlegung des hydraulisch ungünstigen Fließweges (von dem Hausanschluß zur Entnahmearmatur)
2. Festlegung des verfügbaren Rohrreibungsdruckgefälles
3. Auswahl und Zuordnung der Rohrdurchmesser für den ungünstigsten Fließweg
4. Auswahl der Rohrdurchmesser für die weiteren Fließwege
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
13
G.Lorbeer
Dimensionierung von Trinkwasseranlagen
Mindestfließdruck
Die größten Einflüsse auf die Dimensionierung werden durch die Bestimmung des Spitzenvolumenstromes, der Rohrleitung mit den Einzelwiderständen und durch die Auswahl der Entnahmearmaturen geprägt.
Jede Armatur hat einen zum Gebrauch bestimmten Volumenstrom
(Badewannenbefüllung in einer bestimmten Zeit, ausreichender
Volumestrom zum Händewaschen am Waschtisch). Für die Nutzung an Einrichtungsgegenständen, die einen bestimmten Volumenstrom (Urinal, Waschmaschine, Geschirrspülmaschine) voraussetzen, muss die Entnahmearmatur diesen bereitstellen.
Die Widerstände in der Armatur müssen durch den Fließdruck
überwunden werden. Daher wird dem bestimmungsgemäßen Volumenstrom ein entsprechender Fließdruck zugeordnet.
Der Mindestvolumenstrom (der Volumenstrom, der an der Armatur
mindestens erforderlich ist) hat dabei die Zuordnung Mindestfließdruck.
Hydraulisch ungünstige und günstige Entnahmestellen weisen
durch die Armaturenkennlinie unterschiedliche Volumenströme
auf. Daher wird zur Berechnung ein Berechnungsdurchfluß herangezogen.
Der Berechnungsdurchfluß ermittelt sich aus dem Mittelwert von
dem oberen Durchfluss und dem Mindestdurchfluss.
Um eine einheitliche Regelung zu finden, wurde der obere Durchfluss bei einem Druck von 3 bar definiert (Schallprüfung)
Die hygienische Anforderungen an die Auslegung einer Trinkwasseranlage ist eine knappe Dimensionierung:
• kurze Verweilzeit des Wassers
• höhere Fließgeschwindigkeiten
• geringere wasserberührende Oberfläche
• geringerer Wärmeübertrag
• geringerer Wasserinhalt
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
14
G.Lorbeer
Dimensionierung von Trinkwasseranlagen
Neue Berechnungsgrundlagen für die Trinkwasser-Installation: DVGW
http://www.dvgw.de/no_cache/wasser/aktuelles-wasser/
Hinweis vom DVGW zu Druckverlusten
DVGW e.V.
Meldungsdetails : Druckversion
Quelle: http://www.dvgw.de/wasser/aktuelles-wasser/meldungsdetails/
31. März 2009
Die Veröffentlichung der DIN EN 806-3 im Juli 2006 hat zur Folge, dass die bestehende DIN 1988-3
„Ermittlung der Rohrdurchmesser“ zurückgezogen bzw. überarbeitet werden muss. Nach der
Überarbeitung wird diese als Restnorm DIN 1988-30 erscheinen.
Im Rahmen dieser Überarbeitung werden die Druckverlust verursachenden Einflussgrößen diskutiert
und neu bewertet. Insbesondere werden die Druckverluste von Einzelwiderständen betrachtet. In der
Berechnung und Dimensionierung von Trinkwasserinstallationen werden die Druckverluste von Fittings
über Verlustbeiwerte berücksichtigt. Der Verlustbeiwert (auch als z-Wert bezeichnet) ist ein
dimensionsloses Maß und gibt Auskunft über den Strömungswiderstand eines Fittings.
Die in der aktuellen DIN 1988-3 vom Dezember 1988 abgebildeten z-Werte für Formteile (Tab. 27
Verlustbeiwerte) sind veraltet und entsprechen nicht mehr den heute verwendeten modernen
Trinkwasserinstallationssystemen. Es ist zu erwarten, dass die z-Werte für bestimmte Systeme von
denen der Norm abweichen.
Aus diesem Grund wird im Rahmen der Überarbeitung der DIN 1988-3 eine Messmethode zur
Bestimmung der z-Werte erarbeitet, da bislang noch kein normiertes Verfahren für Formteile besteht.
Die Arbeiten an der Restnorm
DIN 1988-30 sind schon fortgeschritten, die Veröffentlichung der neuen DIN 1988-30 als Entwurf ist auf
das 3. Quartal 2009 geplant.
Neue Situation in der Schweiz
Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) befasst sich seit Anfang 2008 mit
dieser Thematik. In verschiedenen Publikationen wird für Druck- und Temperaturschwankungen
während der Wasserentnahme u. a. auch die Verwendung überholter z-Werte als Ursache genannt.
Der SVGW hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern eine Messmethode entwickelt, die auf
der EN 1267 basiert. Weiterhin hat der SVGW die Hersteller aufgefordert, die z-Werte nach dieser
Methode zu bestimmen und diese Werte Anfang 2009 zu veröffentlichen. Die Ermittlung der z-Werte ist
ab sofort Bestandteil der SVGW Zertifizierung von Trinkwasser-Installationssystemen.
Das führt nun zu der Situation, dass in den deutschsprachigen Ländern (DE, CH, AT) unterschiedliche
z-Werte für die gleichen Systeme existieren. Da die Messmethode des SVGW und die beim DIN
erarbeitete Methode zu nicht grundsätzlich unterschiedlichen Werten führen werden, wird den
Hersteller empfohlen, die Zeta – Werte zeitnah zu ermitteln.
Der Nachweis der zukünftig normierten Erfassung von z-Werten wird ab 2010 Bestandteil der DVGW
Zertifizierung.
[ Zurück zu: Aktuelles Wasser ]
Meldungsdetails - © DVGW e.V. 03.09.2009, 13:51 Uhr
Zur Standardansicht
Meldungsdetails : Druckversion
Quelle: http://www.dvgw.de/wasser/aktuelles-wasser/meldungsdetails/
31. März 2009
Trinkwasser 2009 - Gerhard Lorbeer
15
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Übersicht
Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen
Gerhard Lorbeer
?
DIN EN 806
Berlin
?
DIN EN 1717
?
DIN 1988
Gerhard Lorbeer
Gerhard Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Übersicht
Übersicht
bisher
Zukünftig
DIN
aus
Jahr
Kurztitel Inhalt
1988-1
1988
Allgemein
1988-2 1988-5
1988
Planung
1988-3
1988
Ermittlung der Rohrdurchmesser
1988-2
1988
Ausführung
1988-4
1988
Schutz des Trinkwassers
EN 1717
1988-4
1988
Schutz des Trinkwassers - nationale Ergänzung
1988-400
Entwurf
-------------
DIN
Stand
DIN EN
Struktur
Kurztitel Inhalt
1988-20
Entwurf
EN 806-2
Allgemein
EN 806-1
1988-30
Bearbeitung
EN 806-3
1988-40
offen/
EN 806-4
Bearbeitung
Entwurf
EN 1717
1988-5
1988
Druckerhöhung
1988-500
Entwurf
EN 806-2
1988-8
1988
Betrieb und Wartung
1988-50
offen/
EN 806-5
1988-6
2002
Feuerlösch-und Brandschutzanlagen
1988-60
Entwurf
1988-7
2004
Vermeidung von Korrosion und Steinbildung
1988-70
offen
Druckminderung in DIN 1988-20
Stand
EN 806-1
Bearbeitung
Gerhard Lorbeer
DIN EN
Planung
1988-20
Ermittlung der Rohrdurchmesser
1988-30
EN 806-3
Ausführung
1988-40
EN 806-4
Schutz des Trinkwassers
Entwurf
DIN
EN 806-2
EN 1717
nationale Ergänzungen DIN 1988-400
Druckerhöhung
1988-500
EN 806-2
Betrieb und Wartung
1988-50
EN 806-5
Feuerlösch-und Brandschutzanlagen
1988-60
Vermeidung von Korrosion und Steinbildung
1988-70
Gerhard Lorbeer
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Hygiene
DIN 1988-20 Planung
Besonderes Augenmerk wurde auf den Bereich der Hygiene gelenkt.
Der Entwurf zur DIN 1988-20 gilt in Verbindung mit der DIN EN 806-2 für Installationen Typ A
(geschlossenes System).
Einspruchsfrist war bis 30.11.2008
Bei der Erarbeitung dieser Norm wurde auf die Anforderungen der TW-Hygiene besonderes
Augenmerk gerichtet. Eingearbeitet wurden die wesentlichen Anforderungen aus dem DVGWArbeitsblatt W 551.
Planung und Ausführung werden darauf ausgerichtet
Punkt 3.1.1 Allgemeines
...die Ausführung von TW-Installationen nur durch ein VIU vorgenommen werden dürfen.
Beispiele dafür aus DIN 1988-20 Planung
Punkt 3.4.4 Transport und Lagerung
Die Transportkette ... ist so zu gestalten, dass
- Innenverschmutzung durch Erde, Schlamm, Schmutzwasser usw. vermieden wird,
- die Transport- und Lageranleitungen der Hersteller eingehalten werden.
Gerhard Lorbeer
Gerhard Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
DIN 1988-20 Planung
DIN 1988-20 Planung
Punkt 3.6
Punkt 3.8.5.
zu Installationsschächten und – kanälen
Installationsschächte für Trinkwasserleitungen (kalt) müssen so geplant und gebaut werden,
dass eine Trinkwassertemperatur von 25°C möglichst nicht überschritten wird.
Trinkwasserleitungen kalt müssen so geplant und gebaut werden, dass sie zu warmgehenden
Leitungen thermisch entkoppelt sind. Eine räumliche Trennung ist schon im Rohbau
einzuplanen.
Lassen die baulichen Gegebenheiten eine räumliche Trennung nicht zu, ist die thermische
Entkopplung in den Installationsschächten und Kanälen über einen bauseits vorzusehenden
Zwischensteg , z.B. aus Leichtbausteinen, zusätzlich zur Rohrdämmung sicherzustellen.
Betriebstemperatur
Maximal 30 s nach dem vollen Öffnen einer Entnahmestelle darf die Kaltwassertemperatur 25°C
nicht übersteigen und die Warmwassertemperatur muss mindestens 55 °C erreichen.“
(DIN EN 806-2 sagt: „ … sollte nicht weniger als 60°C für Warmwasserstellen betragen, …“
Punkt 3.8 Planungs- und Ausführungsunterlagen
...das Ergebnis der Planung für ein Nichtwohngebäude ist ein detailliertes Raumbuch (speziell
für z.B. Lebensmittelbetriebe, med. Einrichtungen, Schulen, Sportstätten, Seniorenpflegeheime
und Krankenhäuser), einschließlich der Nutzungsbeschreibung (nach VDI 6023) und einem
vollständigen Konzept der TW-Installation (Installationsmatrix nach DIN EN 1717) unter
besonderer Brücksichtigung der Bedarfsermittlung.
Gerhard Lorbeer
Bild 3 – Kopie aus E DIN 1988-20; 2008-07:
Gerhard Lorbeer
G.Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
DIN 1988-20 Planung
DIN 1988-20 Planung
Lassen die baulichen Gegebenheiten eine räumliche
Trennung nicht zu, ist die thermische Entkopplung in den
Installationsschächten und Kanälen über einen bauseits
vorzusehenden Zwischensteg, z.B. aus Leichtbausteinen,
zusätzlich zur Rohrdämmung sicherzustellen.
Trennwand im
Schacht
Kaltwasserleitung
getrennt von
Warmwasserleitungen
- DIN 1988-30 Berechnung
Verbindung zur angepassten Installation - Dimensionierung:
3.8.2 Art der Unterlage
Die Planungs- und Ausführungsunterlagen sollen mindestens bestehen aus:
……… einer Ermittlung der Rohrdurchmesser nach DIN 1988-30
Berechnung
Vorwand als
Schallschutzmaßnahme
?
DIN EN 06-3 (2006) Berechnung der Rohrinnendurchmesser
Erwärmung des
Schachtbereiches der
Warmwasserleitungen
durch dauerhaft hohe
Temperaturen
Dichte Rohrdurchführungen als Brandund Schallschutzmaßnahmen
Erwärmung der Kaltwasserleitung
durch dauerhaft hohe Temperaturen
in den Warmwasserleitungen
?
Vereinfachter Berechnungsgang
?
Verweis auf nationale Reglungen für den differenzierten Berechnungsgang
Kritik und Anwendung
?
Anwendung beschränkt auf Normalinstallation , Gleichzeitigkeit der Nutzung ist festgelegt
?
Aussagen zu geodätischen Höhen, Apparatewiderstände, Einzelwiderstände (Druckverluste) fehlen
Warmgehende Leitungen
Trinkwasserleitung
kalt
Trinkwasserleitung
warm
Zirkulationsleitung
Trinkwasserleitung kalt
?
national anzuwendendes Regelwerk
DIN 1988-30
?
Aktualisierung der Spitzendurchflüsse und nachfolgende Anpassung
Gerhard Lorbeer
Stand der Normung in der Trinkwasserinstallation
Meldungsdetails :
Druckversion
Quelle:
http://www.dvgw.de/w
asser/aktuelleswasser/meldungsdet
ails/
31. März 2009
DVGW e.V.
Die Veröffentlichung der DIN EN 806-3 im Juli 2006 hat zur Folge, dass die bestehende DIN 1988-3
„Ermittlung der Rohrdurchmesser“ zurückgezogen bzw. überarbeitet werden muss. Nach der
Überarbeitung wird diese als Restnorm DIN 1988-30 erscheinen.
Im Rahmen dieser Überarbeitung werden die Druckverlust verursachenden Einflussgrößen diskutiert und
neu bewertet. Insbesondere werden die Druckverluste von Einzelwiderständen betrachtet. In der
Berechnung und Dimensionierung von Trinkwasserinstallationen werden die Druckverluste von Fittings
über Verlustbeiwerte berücksichtigt. Der Verlustbeiwert (auch als z-Wert bezeichnet) ist ein
dimensionsloses Maß und gibt Auskunft über den Strömungswiderstand eines Fittings.
Die in der aktuellen DIN 1988-3 vom Dezember 1988 abgebildeten z-Werte für Formteile (Tab. 27
Verlustbeiwerte) sind veraltet und entsprechen nicht mehr den heute verwendeten modernen
Trinkwasserinstallationssystemen. Es ist zu erwarten, dass die z-Werte für bestimmte Systeme von denen
der Norm abweichen.
Aus diesem Grund wird im Rahmen der Überarbeitung der DIN 1988-3 eine Messmethode zur
Bestimmung der z-Werte erarbeitet, da bislang noch kein normiertes Verfahren für Formteile besteht.
Die Arbeiten an der Restnorm DIN 1988-30 sind schon fortgeschritten, die Veröffentlichung der neuen DIN
1988-30 als Entwurf ist auf das 3. Quartal 2009 geplant.
Allgemeine Dimensionskriterien
Allgemeine Dimensionierungskriterien
?
möglichst kurze Leitungswege
?
kurze Verweilzeiten
?
angepasste Dimensionierung
?
geringe Wärmeverluste
?
angepasste Werkstoffe
Neue Situation in der Schweiz
Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) befasst sich seit Anfang 2008 mit dieser
Thematik. In verschiedenen Publikationen wird für Druck- und Temperaturschwankungen während der
Wasserentnahme u. a. auch die Verwendung überholter z-Werte als Ursache genannt.
Der SVGW hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern eine Messmethode entwickelt, die auf der
EN 1267 basiert. Weiterhin hat der SVGW die Hersteller aufgefordert, die z-Werte nach dieser Methode
zu bestimmen und diese Werte Anfang 2009 zu veröffentlichen. Die Ermittlung der z-Werte ist ab sofort
Bestandteil der SVGW Zertifizierung von Trinkwasser-Installationssystemen.
Das führt nun zu der Situation, dass in den deutschsprachigen Ländern (DE, CH, AT) unterschiedliche zWerte für die gleichen Systeme existieren. Da die Messmethode des SVGW und die beim DIN erarbeitete
Methode zu nicht grundsätzlich unterschiedlichen Werten führen werden, wird den Hersteller empfohlen,
die Zeta – Werte zeitnah zu ermitteln.
Der Nachweis der zukünftig normierten Erfassung von z-Werten wird ab 2010 Bestandteil der DVGW
Zertifizierung.
Gerhard Lorbeer
G.Lorbeer

Documentos relacionados