Zuchtanleitung Lebendfutter: Artemia
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Zuchtanleitung Lebendfutter: Artemia
1 Lebendfutterkulturen Zuchtanleitung Lebendfutter: Artemia Allgemeines: Artemia (engl. Brine shrimp) ist der Name einer Gattung von Krebstieren aus der Familie Artemiidae in der Ordnung der Kiemenfüßer (Anostraca). Auf Deutsch werden die Tiere dieser Gattung Salzkrebschen oder Salzwasserkrebse genannt, was jedoch leicht zur Begriffsverwirrung führen kann, da die hierzu gehörenden Art mit Namen Salinenkrebs dem Gehalt sehr ähnlich und noch dazu ein im Handel recht häufig anzutreffender Vertreter ist. Sie sind typische Bewohner von Binnensalzgewässern und können mit ihren Dauereiern das Austrocknen dieser Gewässer überstehen. Die Tiere ernähren sich von Bakterien und Algen die sie aus dem Wasser filtern. Die Fortpflanzung erfolgt sexuell oder über Jungfernzeugung, durch eine bei einigen Arten vorhandene Zwitterdrüse, also Selbstbefruchtung. Artemia können sowohl Eier legen, wie auch lebende Junge zur Welt bringen. Neue Lebensräume können die Arten durch ihre Dauereier besiedeln, da diese häufig von Wasservögeln verschleppt werden. Vertreter der Gattung Artemia kommen in riesigen Mengen in Salzseen wie dem stark alkalischen Mono Lake in Kalifornien (Art Artemia monica) oder dem Großen Salzsee in Utah vor. Quelle: Auszugsweise Wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Artemia Ansetzen der Lebendfutterkultur: Um junge Kampffische groß zu ziehen, verwenden erfahrene Züchter ArtemiaNauplien, die alle zwei bis drei Tage neu angesetzt werden. Dieses Lebendfutter ist aufgrund des hohen Nährstoffgehalts das optimale Aufzuchtfutter für sehr kleine Jungfische, da es bereits wenige Tage nach der Geburt angenommen wird. Bei mir sind Artemia-Nauplien in den ersten 3-4 Wochen das Hauptfutter, welches ich ohne Bedenken auch in größeren Mengen anbiete. Um frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien zu bekommen, werden folgende Zutaten und Zubehör benötigt: Foto: www.artemiaworld.com Tafelsalz (jodfrei) Wasser Artemia-Eier (mind. 95% Schlupfrate empfehlenswert) Konischen oder Trichterförmigen Behälter Membranluftpumpe mit passendem Schlauch (4-5mm) Artemiasieb Glas Spritze oder Pipette Damit eine hohe Schlupfrate gewährleistet warden kann, benötigt man unbedingt einen konischen oder Trichterförmigen Behälter. Ich verwende ein fertiges Set von JBL, aber Bastler können sich auch eine PET-Flasche (z.B. Cola) passend zuschneiden und diese Copyrights Sebastian Säck – www.betta-freaks.de 2012 2 Lebendfutterkulturen alternativ verwenden. Wichtig ist das der Behälter eine gute Zirkulation gewährleistet, damit die Artemia-Eier und geschlüpften Nauplien ständig in Bewegung sind und umgewälzt werden. Das ist sehr wichtig da die Artemien sonst nicht schlüpfen können. Die Membranpumpe wird mit einem Schlauch der bis kurz vor dem Boden des Behälters geht angeschlossen. Die ausströmenden Luftblasen sorgen für die benötigte Zirkulation, allerdings dürfen die Blasen nicht zu stark oder zu langsam herausströmen. Mit Hilfe eines Luftreglers kann man die entsprechende Stärke einstellen. Rechtes Bild: Ausströmende Luft, da dieser ein frischer Ansatz war müssen sich Salz und Eier erst noch verteilen Wenn ich alles zur Hand habe und das Zubehör installiert ist, kann ich meine Artemia-Eier wie folgt ansetzen: Diese Anleitung bezieht sich auf einen Ansatz für 500ml Wasser 1. Zu aller erst wiege ich ca. 1516 Gramm jodfreies Salz ab 2. Im Anschluss daran wiege ich etwa 2-3 Gramm von den Artemia-Eiern ab 3. Das Gemisch aus Salz und Artemien gebe ich mit ca. 500ml lauwarmen Wasser in den Schlupfbehälter Copyrights Sebastian Säck – www.betta-freaks.de 2012 3 Lebendfutterkulturen Nach 24-48 Stunden sind die Artemien geschlüpft und können verfüttert werden. Wichtig ist das die Artemien zuvor noch gespült werden um sie von Salzwasser und nicht geschlüpften Eiern zu trennen. Da mein Artemia-Set unten einen Hahn besitzt, kann ich die geschlüpften Artemien ohne größeren Aufwand über ein Sieb ablassen. Die so aufgefangenen Nauplien spüle ich kurz ab und gebe sie im Anschluss in ein Glas. Da immer mal wieder einige Eier nicht schlüpfen und mit im Sieb landen muss man versuchen diese nicht mit zu verfüttern. Die Eier sind aber in der Regel leichter als die Nauplien und steigen nach kurzer Zeit auf, so dass man mithilfe einer Spritze oder Pipette die Nauplien vom Boden des Glases aufziehen kann. Wichtige Anmerkungen: Kauft nicht die billigsten Artemia-Eier, denn damit hat man keine Freude, da man hier an der falschen Stelle sparen würde. Ein Ansatz hält sich etwa 2-3 Tage und sollte dann neu gemacht werden, da die Nauplien mit der Zeit versterben und der Nährgehalt rapide abnimmt. Artemia-Eier bewahrt man am besten trocken und kühl im Kühlschrank oder im Tiefkühlfach auf Weitere Informationen über Lebendfutterkulturen findest du hier in unserem Blog oder im Forum der Betta Freaks unter www.betta-freaks-forum.de Copyrights Sebastian Säck – www.betta-freaks.de 2012