LANXESS Medientag 2007 19. September London Aus den

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LANXESS Medientag 2007 19. September London Aus den
Presseinformation
LANXESS Medientag 2007
19. September
London
LANXESS AG
Ansprechpartner:
Udo Erbstößer
Corporate Communications
Trade & Technical Press
51369 Leverkusen
Deutschland
Telefon +49 214 30-54529
Telefax +49 214 30-44865
[email protected]
Aus den Ausführungen von
Dr. Bernhard Wehling,
Leiter der Business Unit Leather
der LANXESS AG
„A Leading Supplier of Leather Chemicals
with a Global set-up“
(Es gilt das gesprochene Wort)
(2007-1517)
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch von mir ein herzliches Willkommen auf dem Medientag von
LANXESS. Ich freue mich, Ihnen die Business Unit Leather vorstellen
zu dürfen, die mit ihren Produkten für Sie alle eine sehr praktische
Bedeutung hat. Denn Leder ist in Ihrem Alltag allgegenwärtig und
bereichert ihn an vielen Stellen zum Beispiel in puncto Mode und
Komfort. Das Geschäft mit Lederchemikalien ist für LANXESS attraktiv.
Ich werde Ihnen erläutern, warum das so ist, wie unsere Business Unit
Leather aufgestellt ist, in welchem Wettbewerbsumfeld sie sich bewegt,
welche Stärken sie hat und worin ihre Ausnahmestellung besteht.
Wir gehören zusammen mit den Business Units Material Protection
Products, Functional Chemicals, RheinChemie, Ion Exchange Resins
und Rubber Chemicals zum Segment Performance Chemicals, in dem
die Geschäftsaktivitäten von LANXESS auf dem Gebiet der Spezialchemikalien zusammengefasst sind. Die Business Unit Leather ist in
diesem Segment eine wichtige Säule, was Umsatz und Ergebnis betrifft.
Unser Umsatz hat übrigens in den vergangenen Jahren über dem
Marktwachstum zugelegt.
Unsere Business Unit ist global aufgestellt. Das verrät allein schon die
große Zahl unserer Kunden. Weltweit verlassen sich mehr als 1.000
Lederhersteller auf unsere Produkte. Ein wesentliches Kennzeichen der
Business Unit Leather ist, dass sie den Großteil ihrer Produkte – und
das sind mit rund 1.000 nicht wenige – selbst herstellt. Nur dort, wo wir
keine Vorteile durch Rückwärtsintegration abschöpfen können oder
technologisch nicht führend sind, gehen wir gezielt strategische
Marketing-Kooperationen ein. Beispiele sind hier die Kooperationen mit
den US-Firmen Rohm and Haas und Atlas Refinery, auf die ich später
noch zu sprechen komme.
Nun einige Worte zur Größe des Marktes für Lederchemikalien und den
regionalen Entwicklungen. Zurzeit besteht weltweit eine Nachfrage nach
Lederchemikalien im Wert von etwa 3 bis 3,5 Milliarden Euro. Das
globale jährliche Wachstum liegt bei rund zwei Prozent und wird vor
allem vom Fleischkonsum und den Schlachtraten bestimmt. Das
Geschäft hängt primär weniger vom Verkauf der Endprodukte aus Leder
ab als von der Verfügbarkeit der Rohware. Insgesamt ist es relativ
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unabhängig von der Konjunktur und verläuft nicht so zyklisch wie
andere Chemiegeschäfte.
In den vergangenen zehn Jahren hat in der Lederindustrie eine
gewaltige Verschiebung von Europa und Nordamerika nach Asien und
Südamerika stattgefunden. Der asiatisch-pazifische Raum hat
mittlerweile einen Marktanteil von über 50 Prozent. In Südamerika
verzeichnet vor allem Brasilien neben Argentinien hohe Wachstumsraten. In Brasilien fallen weltweit gesehen die meisten Tierhäute an,
weshalb das Land auch der größte Verbraucher von Chromgerbstoffen
ist.
Rund 50 Prozent des weltweit produzierten Leders geht in die Schuhindustrie, die es als Oberleder einsetzt. Weitere wichtige Abnehmer sind
die Möbelbranche und die Automobilindustrie. Aktuell ist zu beobachten,
dass viele Hersteller von Möbelleder ihre Standorte aus Kostengründen
und um näher bei ihren Kunden zu sein nach Asien und Südamerika
verlagern. Die Bedeutung von höherwertigem Bekleidungsleder ist seit
einiger Zeit rückläufig. Dies hat aber insbesondere modische Gründe
und kann sich sehr schnell wieder ändern. Innerhalb der verschiedenen
Anwendungssegmente zeigen Leder für die Automobilindustrie das
größte Wachstum.
Welche Schlüsselfaktoren entscheiden darüber, ob ein Anbieter von
Lederchemikalien nachhaltig Erfolg hat und überproportional wächst?
Wichtig ist, die gesamte Palette an Lederchemikalien im Portfolio zu
haben – einschließlich Chromgerbsalzen. Denn die Lederherstellung ist
ein mehrstufiger und komplexer Prozess. Der Lederproduzent benötigt
eine ganzheitliche Lösung mit Produkten, die alle Verarbeitungsschritte
abdecken und dabei genau aufeinander abgestimmt sind. Wesentlich
für den Erfolg des Herstellers von Lederchemikalien ist außerdem, dass
er Kunden schnell bedienen kann. Er sollte daher in allen großen
Regionalmärkten mit Produktionsstätten präsent sein – und zugleich
auch einen kompetenten, zuverlässigen Kundenservice vor Ort leisten,
weil viele Kunden darauf angewiesen sind. Kostenführerschaft ist
angesichts hoher Rohstoffkosten für den Hersteller von Lederchemikalien ein weiteres Muss. Deshalb ist der Einsatz von State-of-the-ArtProduktionstechnologie und die Rückwärtsintegration bei wichtigen
Produkten unerlässlich. Last but not least muss der Anbieter von
Lederchemikalien innovativ sein. Denn Lederartikel ändern sich schnell
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mit der Mode, was sich wiederum auf Produktionstechnologien und
zugehörige Chemikalien auswirkt.
Meine Damen und Herren, unsere Business Unit Leather ist im Markt für
Lederchemikalien einer der international führenden Anbieter – mit einer
über Jahrzehnte gewachsenen Expertise. Wir zählen mit der BASF,
Clariant, Stahl und TFL zu den fünf Main-Playern. Besonders stark sind
wir in den Wachstumsmärkten Asien und Südamerika. Mit ihnen
erzielen wir weit über 50 Prozent unseres Umsatzes. Damit schneidet
LANXESS Leather im Vergleich zu internationalen Konkurrenten sehr
gut ab. Und es gibt noch einen weiteren Unterschied: Wir versorgen
unsere Kunden nicht nur mit allen für die Lederherstellung relevanten
Chemikalien, wir sind auch unter unseren Hauptwettbewerbern der
einzige Anbieter von Chromgerbsalzen. Für uns zahlt es sich dabei
besonders aus, dass wir bei Chrom dank unserer Erzmine in
Rustenburg in Südafrika rückwärts integriert sind. Dies garantiert uns
über die gesamte Wertschöpfungskette der Lederverarbeitung hinweg
sehr attraktive Margen. Welches Geschäft sich hinter Chromgerbsalzen
verbirgt, verrät folgende Zahl: Rund 90 Prozent aller zu Leder
verarbeiteten Tierhäute werden mit ihnen gegerbt.
Der hohe Umsatzanteil unserer Business Unit im Geschäft mit den
Wachstumsmärkten der Lederverarbeitung hat einen guten Grund. Wir
sind mit neun Produktionsstandorten weltweit präsent, hinzu kommen
noch die Produktionsstätten unserer strategischen Partner Rohm and
Haas und Atlas Refinery. Dadurch sind wir nahe bei unseren Kunden
und können sie direkt und zuverlässig beliefern. Das gilt besonders für
die Wachstumsregionen. Vor allem in Asien haben wir in den
vergangenen Jahren stark expandiert und Produktionskapazitäten
ausgebaut. Das zahlt sich heute aus. Zum Beispiel halten wir in China,
dem weltweit wichtigsten Markt für Lederchemikalien, heute eine
exzellente Position.
Wir profitieren aber auch von einem einfachen Zugang zu
Schlüsselressourcen. Das gilt sowohl für unsere Rückwärtsintegration
bei Chrom als auch zum Beispiel für unseren Produktionsbetrieb für
Syntane in Leverkusen. Dort sind wir zusammen mit den anderen
Business Units Teil eines sehr leistungsfähigen Chemieverbundes, der
uns eine ausgezeichnete Peripherie etwa in puncto Logistik sowie
Energieversorgung bietet und uns auch mit wichtigen Rohstoffen
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versorgt. Zum Beispiel nutzen wir Natriumphthalat-Lösung – ein
Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Ionenaustauschern anfällt –
zur Herstellung von Gerbstoffen. Auch bei Acrylat-basierenden
Produkten für die Nachgerbung und das Finishing halten wir eine
hervorragende Position – dank unserer Marketing-Kooperation mit
Rohm and Haas, einem der international führenden Produzenten auf
diesem Gebiet.
Ich möchte noch einmal explizit auf unsere Rückwärtsintegration bei
Chrom eingehen, die uns eine einzigartige Sonderstellung sichert. Sie
ist für unseren Geschäftserfolg eminent wichtig. Wir sind der einzige
Hersteller von Chromchemikalien, der eine eigene Chromerzmine
besitzt. Wegen des Stahlbooms bestehen bei Chromerzen weltweit
mittlerweile Lieferengpässe. Die Preise haben deshalb deutlich
angezogen. Davon profitieren wir zurzeit sehr. Der weltweite Markt für
Chromchemikalien hat einen harten Konsolidierungsprozess hinter sich.
Viele Konkurrenten sind aus diesem Geschäft ausgestiegen, und auch
wir haben einschneidende Konsolidierungsmaßnahmen durchführen
müssen. Doch mittlerweile zahlt es sich aus, dass wir durchgehalten
haben. Denn natürlich haben auch die Preise für Chromchemikalien
deutlich angezogen.
Im Februar dieses Jahres hat LANXESS den 50-prozentigen Anteil von
Dow Chemical an der Chrome International South Africa, kurz CISA, in
Newcastle gekauft und damit die Aktivitäten von Dow im Chromchemikalien-Geschäft in Südafrika übernommen. LANXESS CISA Ltd.
produziert dort mit Hilfe moderner Sauerstofftechnologie Natriumdichromat. Der State-of-the-Art-Produktionsprozess ist besonders
ökologisch und wirtschaftlich. Im Gegensatz zu Konkurrenzverfahren
fallen keine Neutralsalze als Nebenprodukte an, die andernfalls zu
hohen Kosten deponiert oder verkauft werden müssten.
Unsere Business Unit zählt zu den weltweit größten Produzenten von
Chromerz für chemische Anwendungen. Kürzlich haben wir in unserer
Mine in Rustenburg zusätzliche Erzreserven in erheblicher Höhe als
förderungswürdig eingestuft. Damit sichern wir für mehrere Jahrzehnte
die Umsetzung dieses profitablen Geschäfts. Zurzeit fördern wir jährlich
eine Million Tonnen Chromerz, aus dem wir 500.000 Tonnen Erz mit
vier verschiedenen Chromgehalten gewinnen. Davon verkaufen wir
jedes Jahr rund 350.000 Tonnen an den Händlermarkt. Die EBITDA-
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Margen sind dabei für uns sehr attraktiv. Das Erz für unseren
Eigenbedarf verarbeiten wir im Werk Newcastle in Südafrika zu
Natriumdichromat und Chromsäure. In Merebank nahe Durban stellen
wir aus einem Teil des Natriumdichromats Chromgerbsalze her. Die
Mine in Rustenburg beliefert außerdem unsere Produktion in Zárate in
Argentinien, wo aus Chromerz Natriumdichromat und Chromgerbstoffe
produziert werden. Übrigens setzt LANXESS Natriumdichromat aus
Newcastle auch in Krefeld-Uerdingen in Deutschland zur Herstellung
von Chromoxidpigmenten ein.
Meine Damen und Herren, die Business Unit Leather hat im Markt einen
sehr guten Ruf, was den technischen, kaufmännischen und logistischen
Service betrifft. Auch das trägt zu unserer exzellenten Wettbewerbsposition bei. Weltweit unterhalten wir ein enges Netz an Technical
Competence Center, Product Development Center und Regional
Service Labs, die Kunden vor Ort exzellent unterstützen. Allein in
unserem technischen Service sind weltweit mehr als 110 Lederexperten
beschäftigt. Unser Service wird auch deshalb so geschätzt, weil in der
Lederindustrie viele kleine und mittlere Unternehmen tätig sind. Für
viele dieser Abnehmer sind eigene F&E-Aktivitäten häufig zu aufwändig,
weshalb sie uns vertrauen und gerne unsere Entwicklungsressourcen
nutzen. Zum Beispiel führen wir regelmäßig Artikelentwicklungen für
Kunden aus allen Bereichen der Lederindustrie durch.
Wir bauen unser Servicenetz auch weiterhin konsequent aus,
besonders in den wachsenden Märkten Asien und Südamerika. Kürzlich
haben wir zum Beispiel in Karatschi, dem Zentrum der industriellen
Lederherstellung in Pakistan, ein Anwendungslabor eingerichtet.
Darüber hinaus haben wir unseren Service in China, Brasilien und
Argentinien verstärkt.
In allen Regionen haben wir zudem Supply Chain Center eingerichtet.
Sie sorgen dafür, dass unsere Kunden schnell, flexibel und zuverlässig
beliefert werden.
Innovation ist ein weiteres Standbein unseres Erfolges. Wir arbeiten mit
Nachdruck ständig an neuen Produkten, um für Kunden Mehrwert zu
schaffen. Das gilt besonders für die Bereiche Nachgerbung und
Finishing. Dazu drei aktuelle Beispiele: Mit Levotan X-Cel und Euderm
X-Grade haben wir neue Produkte auf Basis einer innovativen
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Mikrokapsel-Technologie entwickelt. Sie eignen sich besonders, um aus
Rohwaren minderer Qualität, die immer häufiger verarbeitet werden
müssen, höherwertige Lederartikel zu produzieren und die
Flächenausbeute zu maximieren. Gerade dies ist ein wichtiger
Werthebel für unsere Kunden, um im globalen Wettbewerb erfolgreich
zu bleiben.
Gemeinsam mit dem japanischen Chemiekonzern Daikin Industries Ltd.
haben wir Aquaderm X-Shield entwickelt. Das Antisoiling-System
schützt selbst helle Lederoberflächen wirksam vor Verschmutzung und
macht sie pflegeleichter. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen,
deren schmutzabweisende Substanzen von der Oberfläche mit der Zeit
abgerieben werden, verankert sich dieses Bindersystem fest auf der
Lederoberfläche.
Eine „ökologische“ Marktneuheit ist unser Retingan ZF. Dabei handelt
es sich um den ersten Harzgerbstoff, der kein Formaldehyd enthält bzw.
freisetzt.
Meine Damen und Herren, die Business Unit Leather hat eine solide
Basis für eine nachhaltige finanzielle Performance. Wir haben uns
frühzeitig in den Wachstumsmärkten Asien und Südamerika engagiert.
Deshalb hat uns die nachlassende Bedeutung des europäischen und
nordamerikanischen Marktes kaum getroffen. Vielmehr konnten wir
unseren Umsatz dank der neuen Märkte deutlich steigern. Außerdem
konnten wir durch Restrukturierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen
unsere Effizienz optimieren und Kosten senken. So haben wir zum
Beispiel Mitte 2006 in Europa und der NAFTA-Region das Marketing
und den Vertrieb gestrafft. In Europa wurden zwei bis dahin getrennte
Regionalcenter zusammengelegt. Im Finishing-Bereich haben wir Ende
2006 unsere europäische Produktion in Filago/Italien konzentriert und
den Betrieb in Uerdingen geschlossen. Durch die CISA-Akquisition
wurde die Leistungsfähigkeit unserer Chromkette noch einmal
gesteigert, was einen substantiellen Einfluss auf unsere Erträge hat.
Auch auf lange Sicht hin gehen wir von einem stabilen Wachstum
unserer Business Unit aus – vor allem wegen unserer Rückwärtsintegration bei Chrom, aber auch, weil das Geschäft mit der
Lederindustrie kaum zyklischen Schwankungen unterliegt.
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Die Business Unit Leather hat also die Weichen gestellt für ein weiterhin
nachhaltiges und vor allem profitables Wachstum. Wir halten in allen für
Lederchemikalien relevanten Märkten führende Positionen und haben
überall das Potenzial, unsere Marktanteile weiter zu vergrößern. Das gilt
besonders für die Regionen Asien und Südamerika. Wir sind unseren
Kunden überall auf der Welt mit hochmodernen Produktionsstätten und
sehr gut ausgerüsteten Serviceeinrichtungen nah und verfügen über
günstige Rohstoffquellen. So sichert uns unsere Rückwärtsintegration
bei Chromchemikalien eine Sonderstellung im Markt, die sich spürbar in
Umsatz und Gewinn niederschlägt. Unsere Business Unit verfügt
außerdem über eine exzellente Kosten- und Technologie-Basis. Und
unsere F&E-Aktivitäten, die alle Schritte der Lederherstellung berücksichtigen, erschließen uns regelmäßig neue, lukrative Anwendungen,
die unsere technologische Führungsposition untermauern. Mit anderen
Worten: Die Business Unit Leather ist bestens für die Zukunft gerüstet.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den
gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der LANXESS AG
beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und
andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage,
die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen
Einschätzungen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche
zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder
Entwicklungen anzupassen.
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