Liederbuch-Arbeiterlieder - DGB Region Köln-Bonn
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Liederbuch-Arbeiterlieder - DGB Region Köln-Bonn
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Maßgeblich an der Revolution in Kuba beteiligt. 1967 durch das bolivianische Militär exekutiert. „Es werden andere Menschen diesen grauen und bitteren Augenblick, in dem sich der Verrat durchsetzt, vergessen machen.“ Salvador Allende Gossens (1908 - 1973) 1970 demokratisch gewählter sozialistischer Präsident der Republik Chile. 1973 durch einen Militärputsch gestürzt, in dessen Verlauf er ums Leben kam. Inhalt ...die roten Fahnen weh´n euch voran... 06 Bandiera Rossa Über die Entstehung dieses populären politischen Traditionsliedes Italiens ist wenig bekannt. Als einigermaßen sicher gilt seine Entstehung um 1900. Seit den 20er Jahren wird es von österreichischen und deutschen Arbeitern gerne gesungen. Es gibt mehrere deutsche Textfassungen. Die hier verwendete Textfassung entstand nach Ende des Zweiten Weltkrieges und wurde von Walter Dehmel verfasst. Liedtext: Avanti popolo, a la riscossa, bandiera rossa, bandiera rossa! Avanti popolo, a la riscossa, bandiera rossa trionferà! Bandiera rossa trionferà, bandiera rossa trionferà, Bandiera rossa trionferà! Evviva socialismo e libertà. Voran, du Arbeitsvolk, du darfst nicht weichen, die rote Fahne, das ist dein Zeichen! Voran mit frischem Mut auf neuen Bahnen, die roten Fahnen weh´n dir voran! Refrain: Blutrote Fahnen grüßt das Sonnenlicht, blutrote Fahnen rufen zum Gericht! Blutrote Fahnen werden Sieger sein, sie tragen neue Hoffnung in die Welt hinein. Ihr Ausgebeuteten, von Not umgeben, die rote Fahne sollt ihr erheben! Ihr Proletarier, lasst euch ermahnen, die roten Fahnen weh´n euch voran. Refrain... Im Schacht, im Werkstattsaal, wo jeder schaffe, die rote Fahne sei eure Waffe! Der Zukunft reiches Glück, ihr könnt es ahnen, die roten Fahnen weh´n euch voran! Refrain... Es wird die neue Zeit den Haß bezwingen, die rote Fahne wird Frieden bringen. Zu freien Menschen formt sie Untertanen, die roten Fahnen weh´n euch voran! Refrain... Bella Ciao Bella Ciao ist eines der bekanntesten internationalen Lieder der Antifaschisten. Es entstand im italienischen Partisanenkampf. Am 25. April 1945 – noch vor Eintreffen der West-Alliierten – führte dieser bewaffnete Widerstand in einem Aufstand zur Befreiung von nahezu 200 norditalienischen Städten. In Italien besitzt dieses Lied eine Popularität, die eigentlich von keinem anderen Lied übertroffen wird. 07 Liedtext: In den Schatten der kleinen Blume, bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao. Einer kleinen, ganz zarten Blume, in die Berge bringt mich dann. Einer kleinen, ganz zarten Blume, in die Berge bringt mich dann. Partisanen, kommt, nehmt mich mit euch, bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao. Partisanen kommt, nehmt mich mit euch, denn ich fühl´, der Tod ist nah´. Partisanen kommt nehmt mich mit euch, denn ich fühl´, der Tod ist nah´. Und die Leute, die geh´n vorüber, bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao. Und die Leute, die geh´n vorüber, seh´n die kleine Blume steh´n. Und die Leute, die geh´n vorüber, seh´n die kleine Blume steh´n. Wenn ich sterbe, oh ihr Genossen, bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao. Bringt als tapferen Partisanen mich sodann zur letzten Ruh´. Bringt als tapferen Partisanen mich sodann zur letzten Ruh´. Diese Blume, so sagen alle, bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao. Ist die Blume des Partisanen, der für uns´re Freiheit starb. Ist die Blume des Partisanen, der für uns´re Freiheit starb. ...die Blume des Partisanen... Eines Morgens in aller Frühe, bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao. Eines Morgens in aller Frühe trafen wir auf unser´n Feind. Eines Morgens in aller Frühe trafen wir auf unser´n Feind. ...duldet die Schmach nun länger nicht!... 08 Die Internationale Die Pariser Sektion der „Internationalen Arbeiter Assoziation“ war maßgeblich an der Entwicklung der „Pariser Commune“ beteiligt. Diese stellte einen ersten Versuch in der Geschichte dar, eine Arbeiterrepublik zu installieren. Sie setzte tiefgreifende Reformen durch, wie Gleichberechtigung der Frau, Arbeitergesetzgebung, Preiskontrollen und Schulpflicht. Nach deren blutiger Zerschlagung 1871 schrieb Eugene Pottier „Die Internationale“. 1888 wurde der Text von Pierre C. Degeyter für den Arbeitergesangsverein vertont. Sie verdrängte die bei den Sozialisten Frankreichs gesungene „Marseillaise“. Die heute im deutschsprachigen Raum verbreitete Fassung von Emil Luckhardt setzte sich in den 20er Jahren durch. Von den vier Strophen der deutschen Fassung werden nur noch drei vorgetragen. Bereits 1904 wurde die Internationale erstmals auf dem internationalen Sozialistenkongress in Amsterdam gesungen. Liedtext: Wacht auf, Verdammte dieser Erde, die stets man noch zum Hunger zwingt! Das Recht wie Glut im Kraterherde Nun mit Macht zum Durchbruch dringt. Reinen Tisch macht mit den Bedrängern! Heer der Sklaven, wache auf. Ein nichts zu sein, trägt es nicht länger, alles zu werden, strömt zuhauf. Refrain: Völker hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht! Völker hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht! Es rettet uns kein höh´res Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun! Leeres Wort: der Armen Rechte! Leeres Wort: der Reichen Pflicht! Unmündig nennt man uns und Knechte, duldet die Schmach nun länger nicht! Refrain... In Stadt und Land, ihr Arbeitsleute, wir sind die stärkste der Partei´n. Die Müßiggänger schiebt beiseite! Diese Welt muss unser sein; Unser Blut sei nicht mehr der Raben Und der mächtigen Geier Fraß! Erst wenn wir sie vertrieben haben, dann scheint die Sonn´ ohn´ Unterlass! Refrain... Die Moorsoldaten Dieses „Lied der Moorsoldaten“ ist im August 1933 im Konzentrationslager Börgermoor im Emsland entstanden. Erstmals wurde es anlässlich einer von den Häftlingen selbst organisierten Kulturveranstaltung (von den faschistischen Bewachern „Zirkus Konzentrani“ genannt) durch den Solinger Arbeitergesangsverein (der damals geschlossen inhaftiert war) vorgetragen. Die Kulturveranstaltung war die Antwort auf die „Nacht der Latten“, einem Überfall von SS-Leuten auf eine Häftlingsbaracke. Das Lied wurde bereits zwei Tage nach der „Uraufführung“ von der Lagerleitung verboten. Trotzdem konnten Kopien aus dem Lager herausgeschmuggelt werden. Hans Eisler bezeichnete dieses Lied als eines der schönsten revolutionären Lieder der internationalen Arbeiterbewegung und überarbeitete die Melodie für den Sänger Ernst Busch, der das Lied während des spanischen Bürgerkriegs bekannt machte. In der ganzen Welt gilt dieses Lied als Zeugnis der antifaschistischen Widerstandsbewegung in Deutschland. Wohin auch das Auge blicket, Moor und Heide nur ringsum. Vogelsang uns nicht erquicket, Eichen stehen kahl und krumm. Refrain: Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor. Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor. Hier in dieser öden Heide ist das Lager aufgebaut, wo wir fern von jeder Freude hinter Stacheldraht verstaut. Refrain... Morgens ziehen die Kolonnen in das Moor zur Arbeit hin. Graben bei dem Brand der Sonne, doch zur Heimat steht der Sinn. Refrain... Heimwärts, heimwärts jeder sehnet, nach den Eltern, Weib und Kind. Manche Brust ein Seufzer dehnet, weil wir hier gefangen sind. Refrain... Auf und nieder geh´n die Posten, keiner, keiner kann hindurch. Flucht wird nur das Leben kosten, vierfach ist umzäunt die Burg. Refrain... Doch für uns gibt es kein Klagen, ewig kann´s nicht Winter sein. Einmal werden froh wir sagen: Heimat du bist wieder mein. Refrain... ...Heimat du bist wieder mein... Liedtext: 09 ...weil der Mesnch ein Mensch ist... 10 Einheitsfrontlied Der Erfolg des Hitlerfaschismus war auch durch die Spaltung der Arbeiterschaft in Deutschland gefördert worden. Als Aufruf für Einheit aller, die gegen Elend kämpfen, ganz gleich welcher politischen Richtung sie angehörten, schrieb 1934 Bert Brecht dieses Lied im Londoner Exil. Äußerer Anlass war die Erste Internationale Arbeiterolympiade zu Pfingsten 1935 in Straßburg. Liedtext: Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum braucht er was zum Essen, bitte sehr. Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt, das schafft kein Essen her. Refrain (2x): Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genosse ist! Reih´ dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch ein Arbeiter bist. Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum braucht er auch noch Kleider und Schuh´. Es macht in ein Geschwätz nicht warm und auch kein Trommeln dazu. Refrain (2x)... Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern. Er will unter sich keinen Sklaven seh´n und über sich keinen Herrn. Refrain (2x)... Und weil der Prolet ein Prolet ist, drum wird ihn kein anderer befrei´n. Es kann die Befreiung der Arbeiter nur das Werk der Arbeiter sein! Refrain (2x)... Lied der Internationalen Brigaden In den „Internationalen Brigaden“ kämpften zehntausende Freiwillige, die der spanischen Republik aus 53 Ländern der Welt zu Hilfe gekommen waren, um den faschistischen Ansturm auf Spanien zu stoppen. Unter ihnen befanden sich begeisterte Republikaner, wie der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway, sowie seine deutschen Kollegen Willi Bredel, Egon Erwin Kisch und Erich Weinert. Die Melodie, die für ein Lied auf den brasilianischen Arbeiterführer Prestes geschrieben wurde, diente den deutschsprachigen Spanienkämpfern als Grundlage für den Text Erich Weinerts. Viel zur Hebung des Kampfgeistes der Interbrigaden trug der deutsche Sänger Ernst Busch bei, der dieses und viele andere antifaschistischen Lieder in Spanien sang. Wir, im fernen Vaterland geboren, nahmen nichts als Hass im Herzen mit. Doch wir haben die Heimat nicht verloren, uns´re Heimat ist heute vor Madrid. Doch wir haben die Heimat nicht verloren, uns´re Heimat ist heute vor Madrid. Spaniens Brüder steh´n auf der Barrikade. Uns´re Brüder sind Bauer und Prolet. Refrain: Vorwärts, internationale Brigade! Hoch die Fahne der Solidarität! Vorwärts, internationale Brigade! Hoch die Fahne der Solidarität! Spaniens Freiheit heißt jetzt uns´re Ehre. Unser Herz ist international. Jagt zum Teufel die Fremdenlegionäre, jagt ins Meer den Banditengeneral. Jagt zum Teufel die Fremdenlegionäre, jagt ins Meer den Banditengeneral. Träumte schon in Madrid sich zur Parade, doch wir waren schon da, er kam zu spät. Refrain... Mit Gewehren, Bomben und Granaten Wird das Ungeziefer ausgebrannt. Frei das Land von Banditen und Piraten, Brüder Spaniens, denn euch gehört das Land! Frei das Land von Banditen und Piraten, Brüder Spaniens, denn euch gehört das Land! Dem Faschistengesindel keine Gnade, keine Gnade dem Hund, der uns verrät! Refrain... ...Hoch die Fahne der Solidarität... Liedtext: 11 ...Wessen Welt ist diese Welt? 12 Solidaritätslied Dieses Lied wurde für den ersten und einzigen Film Bert Brechts „Kuhle Wampe“ geschrieben. Dieser erste proletarische Film in Deutschland wurde 1931 – nach großen Widerständen – uraufgeführt und schildert das Problem der Arbeitslosigkeit. Der ursprüngliche Text für den Film wurde 1949 von Bert Brecht überarbeitet. Das Lied ruft auf zur Solidarität der Arbeiter im Kampf gegen Verelendung und Ausbeutung. Liedtext: Refrain: Vorwärts, und nicht vergessen, worin uns´re Stärke besteht! Beim Hungern und beim Essen, vorwärts, nie vergessen, die Solidarität! Auf, ihr Völker dieser Erde, einigt euch in diesem Sinn. Dass sie jetzt die eure werde und die große Näherin. Refrain... Schwarzer, Weißer, Brauner, Gelber! Endet ihre Schlächtereien! Reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein. Refrain... Wollen wir es schnell erreichen, brauchen wir noch dich und dich. Wer im Stich lässt seinesgleichen, lässt ja nur sich selbst im Stich. Refrain... Uns´re Herrn, wer sie auch seien, sehen uns´re Zwietracht gern. Denn solang sie uns entzweien, bleiben sie doch uns´re Herrn. Refrain... Proletarier aller Länder, einigt euch und ihr seid frei! Eure großen Regimenter brechen jede Tyrannei! Vorwärts, und nie vergessen Und die Frage konkret gestellt. Beim Hungern und beim Essen: Wessen Morgen ist der Morgen? Wessen Welt ist die Welt? Venceremos Dieses Lied entstand 1970 anlässlich der Wahkampfkampagne für Allende und wurde auf vielen Wahlkundgebungen der in der Unidad Popular zusammengeschlossenen Parteien gesungen. Durch den Putsch vom 11.9.1973 hat das Lied eine neue Bedeutung für die Chilenen innerhalb und außerhalb Chiles bekommen, nämlich dass „die tausend Ketten noch gebrochen werden“ können. Die Musik wurde von Sergio Ortega komponiert, der Text stammt von Claudio Iturra. Ein gewaltiger Sturm durchbricht die Stille, und ein neuer Tag kündigt sich an, aus den Hütten tritt heut´ das Volk von Chile, fängt zu singen an: Refrain: Venceremos, auf zum Siegen, schlagt das Volk aus den Ketten, schlagt los. Venceremos, auf zum Siegen, aus dem Elend befreit sind wir groß. Alle Arbeiter, Bauern und Soldaten überwinden Gemeinsam die Kluft, auch die Frauen, die Kumpel und Studenten! Jeder kennt sie, die Pflicht, die ihr ruft: Refrain... Des Chilenen Pflicht, die heißt heut: kämpfen, die heißt kämpfen mit Geist und mit Mut. Tod der Junta, die das Rad will wenden, schlagt sie nieder, die Faschistenbrut. Refrain... Der Vergangenheit schenkt nicht eine Träne, uns´re Zukunft wird sozialistisch sein. Die Geschichte bestimmst heut´ du, Chilene, sie ist dein, sie ist dein, sie ist dein. Refrain... ...Die Geschichte bestimmst heut´du... Liedtext: 13