Mai-Ausgabe des BEK-Forum - Bremische Evangelische Kirche

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Mai-Ausgabe des BEK-Forum - Bremische Evangelische Kirche
Aktiv in Kirche und Diakonie ­| Mai – August 2013
BEK
Neuer
Glockenstuhl für
St. Ansgarii
Forum
Das größte Musikinstrument der Welt
aktuell
3 „Ich wünsche mir auf Dauer ein ehrenamtliches Leitungsmodell“
BEK Präsidentin Brigitte Boehme zieht Bilanz
4 Mitmachen beim K limaschutz
Ausstellung „Der achte Tag“ kommt in die Jugendkirche
5 Saus & Braus
Orgel-Festival für Kinder steigt im Juni
6 K ids & C o. wird Familienservice
Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verbessern
7 Vorsicht A bzocke!
Fang-Angebote ziehen eine Menge Ärger nach sich
geistreich
8 K indergarten auf dem Friedhof
Wie die Kita Arsten und eine Friedhofsgärtnerei kooperieren
10 A usnahmesituationen
Eine Notfallseelsorgerin erzählt über ihren Dienst
praktisch
12 Das größte Musikinstrument der Welt
Was im Umgang mit Glocken zu beachten ist
15 Treffpunkt im Quartier
Wie ein Gemeindehaus zum Quartierszentrum wurde
16 Eltern, K ita und Gemeinde vernetzen
Viele positive Erfahrungen mit dem „Elternprojekt“
18N eue Geldquellen erschließen
Wie die BEK-Fachstellen helfen, Drittmittel zu gewinnen
Meldungen
20 ... kurz notiert
Aktuelle Meldungen für die Praxis in Kirche und Diakonie
persönlich
22 N eu aufgestellt
Der Gesamtausschuss der Mitarbeitervertretungen
23K urz vorgestellt:
Gerriet Neumann aus Oldenburg ist der neue Gehörlosenseelsorger
24 „Fühlt euch nicht kuschelig“
Edda Bosse übernimmt im Juni das Amt der BEK-Präsidentin
Ihr BEK -Forum ab sofort im Internet: www.kirche-bremen.de
Impressum
BEK-Forum ist eine Publikation für hauptund ehrenamtlich Mitarbeitende der Bre ­mi­
schen Evangelischen Kirche. Sie erscheint
vier Mal im Jahr.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen
nicht in jedem Fall die Meinung der Re­dak­
tion dar. Ihre Anregungen für Themen sind
uns willkommen, für unverlangt eingesandte
Manuskripte können wir jedoch nicht haften.
Sabine Ha tsc her
[email protected]
Telefon 0421 / 55 97-224
Ma tthia s Dembski
[email protected]
Telefon 0421 / 55 97-221
Titelfoto: Matthias Dembski, Abseilen der
Glocken im Turm von St. Ansgarii.
Herausgeber: Bremische Evangelische
Kirche (Mitglied im Gemeinschaftswerk der
Ev. Publizistik) Franziuseck 2-4, 28199 HB
Redaktion: Sabine Hatscher &
Matthias Dembski, Telefon: 5597-221,
[email protected]
Grafik: Rank - Grafik-Design.
Druck & Vertrieb:
Bremer Tageszeitungen AG, 28195 Bremen
Die nächste Ausgabe von BEK-Forum ers­ cheint
am 15. August 2013.
aktuell
„Ich wünsche mir auf Dauer
ein ehrenamtliches Leitungsmodell“
interview & foto
Matthias Dembski
12 Jahre waren Sie Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) – was bleibt Ihnen in Erinnerung?
Ich hatte oft eine gute 30 Stunden-Woche, ein durch aus zeitintensives Ehrenamt. Aber der persönliche Er trag war weit größer als der Aufwand. Ich habe so viele
nette Menschen kennengelernt, so viele Einblicke in
unterschiedliche Gemeinde- und Lebenssituationen
gewonnen und viel über unterschiedliche gesamt kirchliche Arbeitsfelder gelernt. Das Amt war für mich
eine Bereicherung.
Wie hat sich die BEK in dieser Zeit verändert?
Als evangelische Kirche sind wir eine sich ständig re formierende Kirche. Wir müssen nicht dem Zeitgeist
hinterher laufen, aber wir müssen auf aktuelle Strö mungen reagieren. Das Profil der BEK hat sich durch
Schwerpunkteinrichtungen wie zum Beispiel die Kul turkirche geschärft. Bei dieser Entscheidung kamen einige glücklichen Fügungen zusammen. Wir erreichen
mit solchen Angeboten neue Zielgruppen, die sonst
nicht in die Kirche gehen. Mit der Jugendkirche tun wir
etwas für die jüngere Zielgruppe, und wir setzen mit
der Altenbeauftragten auf eine Stärkung der Altenarbeit
in den Gemeinden. Gelungen war auch das Sessions thema „Gemeinsam für eine soziale Stadt“, bei dem
breite Teile der BEK die gesellschaftliche Problematik
von Armut und Reichtum gut aufgenommen haben.
Ihre zwei Amtsperioden waren auch geprägt von
Kürzungs- und Umbauprozessen.
Wohin geht die künftige Entwicklung?
Gemeinden werden künftig noch stärker kooperieren
und Schwerpunkte setzen. Es kann nicht mehr überall
ein Komplettangebot geben, sondern wir müssen auf
Milieus und Bedürfnisse der Menschen vor Ort schauen. Vor allem Gemeinden mit Einzelpfarrstellen brau chen die Kooperation in der Region. Die Gesellschaft
wird anspruchsvoller, deshalb muss unsere Angebots qualität stimmen. Wir haben in den Gemeinden teils
über die Schmerzgrenze hinaus kürzen müssen. Das
können wir nur auffangen, indem es gesamtkirchliche
Kompetenzen und Kapazitäten gibt, die Gemeinden
zum Beispiel zur Beratung anfordern können. Dieser
Umbauprozess ist sinnvoll, damit nicht jeder vor Ort
das Rad neu erfinden muss.
Gab es in Ihrer Amtszeit auch Niederlagen?
Die für mich erschreckendste Erfahrung war die Ab lehnung der Verfassungsreform im vergangenen Jahr.
Da war plötzlich wieder ein Konfrontationsdenken da,
das völlig irrational ist. Die BEK-Verfassung aus den
1920er Jahren enthält nur rudimentäre Regelungen für
eine Kirchenstruktur, die nicht mehr der heutigen ent spricht. Der Kirchenausschuss wollte die Ausschüsse
stärken und damit noch mehr Beteiligung ermöglichen.
Es geht nicht, dass wesentliche kirchliche Lebensäußerungen wie die Diakonie nicht ständig im Kirchenausschuss vertreten sind. Aber das hat die Mehrheit nicht
verstanden. Das hat mein juristisches Gerechtigkeits empfinden und mein Demokratieverständnis beleidigt.
Eine weitere Niederlage war das Scheitern der Evangelischen Oberschule. Im Rückblick war es vielleicht gut
so, weil uns dieses Projekt mehr Kraft gekostet hätte,
als wir hatten. Die Refinanzierung für Schulen in freier
Trägerschaft wird angesichts der leeren Bremer Kassen
nicht besser werden, ich fürchte eher Kürzungen.
Sie sind aus der Mitte des Kirchenparlaments gewählt
worden – wie sehen Sie die Rollenverteilung
zwischen Kirchentag und Kirchenausschuss?
Es hat mich schon geärgert, wenn man mir gespiegelt
hat: ‚Ihr da oben macht ja, was ihr wollt‘. Denn das
ist nicht der Fall. Die Gemeinden, die die Bremische
Evangelische Kirche bilden, haben ihre Kirchenleitung
richtig an die Leine gelegt. Wir haben in unserer Verfas
sung keine Gewaltenteilung, weil ich sowohl Präsidentin des Kirchentages als auch des Kirchenausschusses
bin. Die Kirchenleitung ist immer dem Kirchentag und
damit den Gemeinden verpflichtet. Die Rolle der Prä sidentin ist in der Verfassung leider nicht genau defi niert. Ich bin die oberste Repräsentantin gewesen, aber
als Ehrenamtliche habe ich im Kirchenausschuss eine
schlechtere Rolle als der hauptamtliche Schriftführer.
Ich wünsche mir, dass wir das ehrenamtliche Leitungsmodell auf Dauer hochhalten, weil es einen Blick von
Außen in die Kirche hineinbringt. Ehrenamtliche mit
einem anderen beruflichen Hintergrund verhindern,
dass die Kirche nur im eigenen Saft schmort. Wir ha ben letztlich ein gutes Miteinander von Gemeinden,
Kirchenleitung und Kirchenkanzlei – alle Beteiligten
geben der Unterstützung der Gemeinden die höchste
Priorität.
Was wünschen Sie der BEK für die Zukunft?
Wir brauchen jüngere Menschen, die Verantwortung
übernehmen – beginnend im Kirchentag. Ich kandi diere aus Altersgründen nicht mehr, weil meine beruflichen Erfahrungen irgendwann schlicht veraltet sind.
Der Zeitaufwand für ein kirchliches Leitungsamt in der
BEK ist enorm und nebenberuflich kaum zu leisten.
Bei mir hat die Amtsübergabe in jüngere Hände jetzt
gut geklappt, aber es wäre besser, wir hätten jüngere
Menschen, die langsam in die Verantwortung hinein wachsen. Jüngere Menschen sind beruflich und familiär so belastet, dass sie für zeitaufwändige Ehrenämter
wie diese kaum zu gewinnen sind. Ich sehe die Gefahr,
dass wir aufgrund dieserEntwicklung irgendwann eine
hauptamtliche Kirchenleitung bekommen. Mir persönlich ist wichtig, dass wir die Erfahrungen mit dem letzten Sessionsthema „Armut und Reichtum“ gut auswerten. Die gestärkte Stadtteilorientierung und die engere
Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie sollten wir
unbedingt weiterführen. Das macht Kirche einladen der, wenn sie Aufgaben übernimmt, die der Gesell schaft, nicht nur Kirchenmitgliedern zugute kommen.
Brigitte Boehme (72)
aus der St. Ansgarii-Gemeinde
stand 12 Jahre an der Spitze
der Bremischen Evangelischen
Kirche. Bis zu ihrem Ruhestand
arbeitete sie als Richterin am
Hanseatischen Oberlandesgericht
Bremen. Über den Kirchenchor
kam die atheistisch aufgewachsene Juristin zur Kirche, ließ
sich erst mit 41 Jahren taufen.
Dem Kirchentag gehörte sie seit
1991 an, 2001 wurde sie zur
Präsidentin gewählt.
t
termin
Verabschiedung und Neueinführung des Kirchenausschusses
am Freitag, 7. Juni 2013 um 17 Uhr in der St. Ansgarii Kirche
www.kirche-bremen.de
BEK Forum Mai 2013
3
aktuell
text Matthias Dembski
grafik Ulrike Rank
s
Mitmachen beim
Klimaschutz
Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung sind in
der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) seit langem ein Thema: Energieeffizientes Sanieren kirchlicher Gebäude, das Umweltmanagement-System „Grüner Hahn“, Solaranlagen auf Kirchen- und Gemeindehausdächern oder ökofaire Beschaffung sind nur einige
Stichworte. Das Kirchenparlament wird in seiner MaiTagung zudem über die Einsetzung einer „Kommission
für Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung“ beraten, die künftig Aktivitäten auf diesen Gebieten koordinieren und weiterentwickeln soll.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat bereits 2010 beschlossen, bis 2015 ihre CO2-Emissionen
um 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 zu reduzieren. Die BEK hat sich diesem Klimaschutz-Ziel angeschlossen.
CO2-Sparen selber ausprobieren
Passend dazu kommt im Mai die Mitmach-Ausstellung
„Der achte Tag“ in die Jugendkirche „Garten Eden 2.0“
nach Gröpelingen. Die Ausstellung ist im Rahmen
der Klimakampagne der Nordkirche entstanden und
tourt derzeit durch Norddeutschland. Direkt nach dem
Hamburger Kirchentag macht sie auch in Bremen Station.
Für Jugendliche ab 13 Jahren, aber auch für Erwachsene bietet „Der achte Tag“ Klimaschutz zum Anfassen
und Ausprobieren: Per Handscanner kann der CO2Wert des Einkaufs ermittelt werden, auf einem Fahrrad
lässt sich im Stand ausprobieren, wieviel Tret-Energie
nötig ist, um eine Lampe zum Leuchten zu bringen
oder gar einen Wasserkocher oder Fernseher zu starten. Wie sich das Klima auf der Erde wieder in Balance
bringen lässt, auf welchem Kontinent wieviel klimaschädliches CO2 produziert wird – all das können
Ausstellungsbesucher praktisch erfahren.
Führungen nach Voranmeldung
Ist der Klimawandel mit seinen fatalen Auswirkungen
noch in weiter Ferne oder schon vor unserer Haustür?
Was passiert, wenn in Bangladesh Landstriche unter
Salzwasser stehen oder im Südpazifik Inseln im Meer
verschwinden? Wieviel müssen wir zukünftig für Küstenschutz in Norddeutschland investieren? Diesen
Fragen geht die Ausstellung auf den Grund. Dabei
verzichten den Macher auf traditionelle Infotafeln und
setzen auf den Aha-Effekt mit interaktiven Exponaten:
Was lässt sich im Alltag zum Beispiel als Verbraucher
oder bei der Mobilität tun, um das Klima zu schonen?
Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt, aber
auch aus Norddeutschland „erzählen“ in der Ausstellung, wie sich der Klimawandel bei Ihnen auswirkt.
Audiobeiträge, Fotos und Gegenstände aus dem realen
Leben der Protagonisten vermitteln die weltweit spürbaren Folgen der Erderwärmung hautnah. So wird zum
Beispiel der Produktionsweg eines T-Shirts gezeigt.
Zur Orientierung gibt es vor Ort einen AusstellungsGuide, mit dem sich zum Beispiel Jugendliche in Kleingruppen selbstständig durch die Ausstellung bewegen
können. Willkommen sind Schulklassen, Jugend- und
Konfirmandengruppen, für die Führungen angeboten
werden, aber auch Einzelbesucher.
Die Erde hat Fieber und
ich bleibe ganz cool?
service
Der achte Tag
Mitmach-Ausstellung zum Klimaschutz
27. Mai bis 14. Juni 2013
Jugendkirche Garten Eden 2.0,
Seewenjestraße 98a, Bremen-Gröpelingen
Öffnungszeiten:
Montag und Freitag 9 bis 13 Uhr
Dienstag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr
Sonnabend 14 bis 18 Uhr
Anfahrt:
Straßenbahnlinien 2 und 10 bis Moorstraße,
danach 3 Minuten Fußweg
Anmeldung für Gruppen (mit Führung):
Religionspädagogik und Medien (RPM)
Telefon 0421/346 15-70
[email protected]
• für den Ausstellungsbesuch sollten zwei Stunden
einkalkuliert werden
• geeignet für Jugendliche ab 13-14 Jahren
(7. Klasse/ Konfirmandenalter)
• Einzelbesucher müssen sich nicht anmelden
Rahmenprogramm:
So., 26. Mai, 17 Uhr:
Eröffnungsgottesdienst
Mo., 27. Mai, 19 Uhr:
Meditativer Abend mit Film, Musik & Texten
„Wenn der letzte Baum gerodet ist“
Sa., 1. Juni, ab 11 Uhr:
Kreativ-Workshop für Jugendliche „Recycling & Co.“
Anmeldung: [email protected]
Di., 4. Juni, 19 Uhr:
2050 - Dein Klimamarkt. Klimafreundlich
einkaufen im temporären Supermarkt.
Mi., 5.Juni, 19.30 Uhr:
Klimawandel treibt Menschen in die Flucht
mit Brot für die Welt und Verein Zuflucht e.V.
Fr., 7. Juni, 19 Uhr:
Sommerempfang der Evangelischen Jugend
mit „Juleica-Award“
Sa., 8. Juni, 10-17 Uhr:
„1-2-3-4-5-6-7-Fertig?“
Bibliodrama für Jugendliche.
Anmeldung: [email protected]
So., 9. Juni, 18 Uhr:
Benefizkonzert für ein Klimaschutz-Projekt
in Burkina Farso mit verschiedenen Bands
Di., 11. Juni, 19 Uhr:
„Landraub: Das Geschäft mit dem Acker“
mit Angela Hesse von Brot für die Welt
Mi., 12. Juni, 19.30 Uhr:
„Klimawandel ist Realität:
Auswirkungen in Westafrika“
mit Wolfgang Blum (Norddeutsche Mission)
Fr., 14. Juni, 18 Uhr:
Abschlussgottesdienst mit
klimafreundlichem Grillfest
klima-ausstellung.ejhb.de
Die Mitmach-Ausstellung
27. Mai bis 14. Juni 2013
Jugendkirche Bremen Gröpelingen
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BEK Forum Mai 2013
Weitere Infos
zur Ausstellung
Video zur
Ausstellung
aktuell
Orgelfestival
für Kinder
text/foto Matthias Dembski
Illustration Ulrike Rank
Freitag, 21. Juni 2013
16 Uhr · St. Ansgarii,
Schwachhauser Heerstraße 40
„Peter und der Wolf“
Musik: Sergei Prokofjew
Orgel: Nils Kuppe, Marburg
Sprecher: Helmut Langel
Für Kinder ab 5 Jahren
18 Uhr · St. Petri Dom, Domsheide
„Orgelwurm Willibald“
mit Manuel & Anne-Kathrin Gera,
Hamburg
Für Kinder ab 7 Jahren
20 Uhr · St. Petri Dom, Domsheide
„Vom iPod auf die Orgel“ –
Improvisationen auf Zuruf
Orgel: David Franke, Naumburg
Für Jugendliche
Sonnabend, 22. Juni 2013
10.30 Uhr · St. Petri Dom, Domsheide
Orgelvorführungen
mit Domorganist Prof. Wolfgang
Baumgratz,
Domkantor Dr. Tobias Gravenhorst
Für Kinder & Jugendliche
16 Uhr · Friedenskirche,
Humboldtstraße 175
„Das Geheimnis der Orgel“
Figurentheater Maren & Willi
Winter, Cronskamp
Für Kinder ab 3 Jahren
18 Uhr · St. Petri Dom, Domsheide
Festliches Abschluss-Konzert
mit Werken für Chor und Orgel
u.a. von Christopher Tambling,
Mädchenkantorei der Domgemeinde
Leitung: Markus Kaiser
Orgel: Domkantor Dr. Tobias
Gravenhorst
Für Kinder & Jugendliche
Kirchliche Berufe brauchen Nachwuchs und haben
Zukunft: Nach einer Prognose der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD) werden spätestens in
zehn Jahren Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker
fehlen, so dass nicht mehr alle Stellen besetzt wer den können. Was liegt da näher, als Kinder und
Jugendliche einzuladen, den Beruf näher kennenzulernen und zum Beispiel für die Orgel zu begeistern. Zum
ersten Bremer Orgelfestival für Kinder und Jugendliche
sind Kinder von drei Jahren bis zum Teenie-Alter ein geladen – und können die Königin der Instrumente aus
erster Hand kennenlernen, hinter die oft imposante
Pfeifen-Kulisse blicken, sich die Technik erklären
lassen und vor allem ordentlich was auf die Ohren
bekommen. „Peter und der Wolf“, der „Orgelwurm
Willibad“ und das Figurentheater „Das Geheimnis der
Orgel“ richten sich an kleinere Kinder. Für Schüler
und Jugendliche gibt es u.a. ein Improvisationskonzert
auf Zuruf, bei denen sie ihre Hits mitbringen können.
Der Organist setzt sie dann „Vom iPod auf die Orgel“
um. Alle Kitas und Gemeinden bekommen in diesen
Tagen Programmflyer und Plakate zur Werbung. Alle
Konzerte und Veranstaltungen kosten keinen Eintritt
und können ohne Voranmeldung auch mit Gruppen
besucht werden. „Die Orgel ist ein faszinierendes
Instrument. Beim Spielen direkt über die Schulter
schauen zu können, macht Spaß“, sagt Katja Zerbst,
die die kirchenmusikalische Nachwuchsarbeit in der
Bremischen Evangelischen Kirche koordiniert und das
Festival organisiert hat. Sie baut derzeit eine KontaktDatenbank auf, die Kooperationen zwischen Schulen,
Kitas und Kirchenmusikern künftig erleichtern soll.
„Denkbar sind zum Beispiel Schul-Projektwochen
rund um die Orgel, aber auch Orgelführungen,
Bilderbuch-Kinos mit Orgelbegleitung oder OrgelRallyes für junge Zielgruppen“, erläutert Katja Zerbst.
„Kolleginnen und Kollegen, die auf diesem Gebiet
schon unterwegs sind, können sich bei mir mit ihrem
Repertoire und Angeboten für Kinder und Jugendliche
in die Datenbank eintragen lassen.“
k
kontakt
„Saus & Braus“ – Kinderorgelfestival
Katja Zerbst
Kirchenmusikerin in Oberneuland und Beauftragte
für kirchenmusikalische Nachwuchsförderung
Telefon 0421/ 0421 / 205 81-17
[email protected]
www.kirche-bremen.de
BEK Forum Mai 2013
5
aktuell
Kids & Co. wird Familienservice
Kids & Co., der Babysitterdienst der Bremischen Evangelischen Kirche, wird zur „Servicestelle Familie und
Beruf“, so der vorläufige Arbeitstitel für das neue Angebot, das sich an alle Mitarbeitenden der Bremischen
Evangelischen Kirche (BEK) richtet.
Kids & Co. war bislang ein öffentliches Angebot, das
jeder nutzen konnte, um sich eine Kinderbetreuung
vermitteln zu lassen. Diese Dienstleistung hat der Landesverband zum 1. Mai eingestellt.
ment mitbringt, steht BEK-Mitarbeitenden künftig eine
kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung. „Oft
hilft es, gemeinsam mit einer außenstehenden Person
die Probleme zu Hause zu besprechen und zu sortieren.“ Das kann helfen, den Kopf frei zu kriegen und
Lösungen zu entdecken. Ob es um Partnerschaftsprobleme, das pubertierende Kind, pflegebedürftige Eltern, Krankheit oder Stress geht: Die Servicestelle berät
Mitarbeitende vertraulich, unabhängig und natürlich
kostenfrei.
text Matthias Dembski
fotos panthermedia
in Kitas oder anderswo Anfragen potenziell interessierter Betreuerinnen auflaufen, nimmt sie auch diese entgegen. „Anfragen von Nicht-Kirchenmitarbeitern nach
einer Kinderbetreuung müssen aber ab sofort an den
„Oma und Opa Hilfsdienst“ oder „Pflegekinder in Bremen“ weiterverwiesen werden.“
i
infos
Servicestelle Familie & Beruf
Kontakt:
Unterstützung vermitteln
Ab sofort können nur noch kirchliche Mitarbeitende
den Service nutzen, der sein Angebot künftig breiter
aufstellen wird. Die neue Servicestelle soll eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.
Das Konzept dazu wird momentan entwickelt, doch
erste Eckdaten stehen bereits fest. „Wer sich um einen
pflegebedürftigen oder erkrankten Angehörigen kümmert, kann sich künftig ebenfalls bei uns zu Hilfsangeboten und Entlastungsmöglichkeiten beraten lassen“,
erklärt Margrit Marquardt, bislang bei Kids & Co. für
den Babysitterservice verantwortlich.
Egal ob es um eine akute Erkrankung oder eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit älterer Angehöriger geht: Die
Servicestelle soll über Pflege- und Betreuungsangebote
informieren. „Wir sind die Anlaufstelle für alle BEKMitarbeitenden, die Unterstützung in häuslich oder
persönlich belastenden Situationen brauchen.“ Dabei
soll kein Konkurrenzangebot zur Familien- und Lebensberatung der BEK entstehen, sondern eine erste,
niedrigschwellige Anlaufstelle.
Kooperation mit der Diakonie
Konkret ist an eine Beratung zum Beispiel zu Wohnungs-Ausstattungen für pflegebedürftige ältere Menschen, Hilfen bei der Suche nach einem geeigneten
Hauspflegedienst oder einem Pflegeheimplatz gedacht. Die Servicestelle soll ein Netzwerk aufbauen
und gezielt weitervermitteln. „Wir haben großes Interesse, dabei auch mit diakonischen Einrichtungen zusammenzuarbeiten“, betont Margrit Marquardt.
Margrit Marquardt
Telefon 0421/34 616-43
[email protected]
Das geplante Angebot im Überblick:
• Beratung zur besseren Vereinbarkeit von
Beruf und Familie
• Hilfe bei der Suche nach Kinderbetreuung
(Kitas, Krippen, Schule)
• Vermittlung von Kinderbetreuung
in Notsituationen, bei Betreuungslücken,
bei Fortbildungen der BEK und
Gemeindeveranstaltungen
• Hilfe bei der Suche für die Versorgung
alter, akut oder dauerhaft erkrankter Angehöriger
(Pflegedienste, Heime etc.)
• Beratung und Unterstützung
in verschiedenen Lebenslagen zum Beispiel bei
Trennung, Krankheit, Tod, Problemen in der
Partnerschaft, Stress und Konflikten
• Beratung von Kirchenvorständen und anderen
leitenden Personen in Bezug
auf familienfreundliche Maßnahmen
Ausweichangebote zu Kids & Co.
für Nicht-Kirchenmitarbeitende:
Anfragen von Eltern in Kitas usw. können
weiterverwiesen werden:
Kinderbetreuung bei Veranstaltungen
Vertrauliche Lebensberatung
Mit Margrit Marquardt, die neben ihrer pädagogischen
Qualifikation unter anderem Zusatzausbildungen in
Systemischer Familienberatung, Suchtberatung, Psychosozialer Notfallversorgung und Konfliktmanage-
6
BEK Forum Mai 2013
Künftig sollen Kinderbetreuungsangebote bei Fortbildungs- oder Gemeindeveranstaltungen ausgebaut werden. „Bei jeder kirchlichen Veranstaltung soll es Kinderbetreuungsangebote geben, die wir künftig stärker
bewerben wollen“, erklärt Margrit Maquardt. Bislang
gab es diese Möglichkeit auch schon, sie wurde aber
nur selten genutzt. Auch die Beratung von Personalverantwortlichen in punkto Familienfreundlichkeit soll
intensiviert werden.
Im weiteren Verlauf des Jahres soll die Servicestelle
auch offiziell an den Start gehen. „Mitarbeitende der
Bremischen Evangelischen Kirche können sich auch
jetzt schon an mich wenden, auch wenn das Angebot
erst im Aufbau ist“, betont Margrit Marquardt. Sollten
Babysitting : Oma und Opa Hilfsdienst
Telefon: 0421-530153
Kindertagespflege: PiB, Pflegekinder in Bremen
Telefon: 0421- 958820-0
Anfragen potenzieller Betreuerinnen:
Die BEK plant ein Angebot für
kirchliche Mitarbeitende,
für das sich interessierte Betreuerinnen
(als Babysitter/ Tagesmutter)
vormerken lassen können.
Eine Vermittlung erfolgt künftig ausschließlich an
kirchliche Mitarbeitende.
Wer sich dafür als Betreuer/in vormerken lassen
möchte, kann Margrit Marquardt kontaktieren.
www.bek-intern.de
aktuell
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Betrugsversuche im Büro erk
gfältig und in Ruhe
• Post & Faxeingänge sor
Ferienzeit: Niemals
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finden. Kommerzielle „Angeb
der Abzocke!
Nutzen, sondern dienen nur
text/foto
Matthias Dembski
Vorsicht Abzocke!
Schnell den Abfragebogen ausgefüllt, Stempel und
Un terschrift drauf und zurückgefaxt! – Mit dem
Drücken des Sendeknopfes ging der Ärger los, der die
Kita-Leiterin und die Juristische Referentin der
Kirchenkanzlei über fast zwei Jahre beschäftigte:
Horrende Rechnungen für den angeblichen Vertrag,
der durch das Fax abgeschlossen worden sein sollte.
Die „Gewerbeauskunft-Zentrale“ mahnte, drohte mit
Klage, mahnte wiederum und machte über zwei
Jahre fast im Wochentakt Druck, um an Geld für
eine „Eintragung zur Empfehlung Ihres Betriebes“ im
Internet zu kommen.
Der Schriftverkehr füllt einen Aktenordner – alles ausgelöst durch eine unbedachte Fax-Antwort. Reihenweise
gehen solche betrügerischen Fangangebote immer wieder in Gemeindebüros und kirchlichen Einrichtungen
ein. Etliche sind darauf bereits reingefallen – zahlen
musste dank der Unterstützung der Kirchenkanzlei bis
heute niemand. Doch Zeitaufwand und Ärger, um die
„Forderungen“ abzuwehren, sind beträchtlich.
Offizielles Schreiben?
Was aussieht wie ein offizielles Behördenschreiben, ist
ein oft kommerzielles Angebot: Die „GewerbeauskunftZentrale“, aber auch verschiedene andere„Anbieter“ wie das
„Gelbe Branchenbuch“ verstecken im Kleingedruckten
ein kostenpflichtiges Eintragungsangebot im Internet:
Gemeinden und Kitas sollen die als Fragebogen aufgemachte Offerte mit Angaben zur Branche, ihrer
Mailadresse und Webseite ergänzen und unterschrieben unter einer kostenlosen Faxnummer zurücksenden. Erst kommt der „Fragebogen“ meist per Post,
dann die dringend gemachte „Erinnerung“ per Fax.
Dort ist eine Frist für die Rücksendung vermerkt. Der
kommerzielle Charakter des „Angebots“ ist auf den
ersten Blick kaum erkennbar – vor allem nicht im
hektischen Büroalltag.
Fang-Angebot für 596 Euro jährlich
Wer auf solche Abfragen reagiert, sitzt sofort einem
Fang-Angebot auf. Spätestens wenn 15 Tage später, direkt nach Ablauf der Widerspruchsfrist, eine
Rechnung der „Gewerbeauskunft-Zentrale“ ins Haus
flattert, ist das Entsetzen groß: 596,06 Euro, ein hilfesuchender Anruf der Kita-Leiterin bei Inke Weishaupt,
Juristische Referentin in der Kirchenkanzlei. Sie stellt
den Vertragsabschluss wegen arglistiger Täuschung in
Frage, entwirft ein Antwortschreiben. Postwendend
kommt eine „Letzte außergerichtliche Aufforderung
zur Zahlung“ mit einem angehängten „Urteil“ in Fotokopie, dessen Echtheit zweifelhaft erscheint.
Zwei Jahre gesteigerte Drohkulisse
Die Drohkulisse wird massiver – Einschüchterung gehört
zur Taktik. „Ruhe bewahren, keinesfalls zahlen“,
rät Inke Weishaupt, schreibt erneut, führt ein entgegenstehendes Urteil an, nachdem solche „Verträge“
nichtig sind. Die Serienbriefe der Gegenseite gehen
weiter, stets gespickt mit Kopien von „Urteilen“. Ein
Inkassobüro wird eingeschaltet, droht, ein ausgefüllter
Mahnbescheid wird mitgeschickt. Dann schreibt ein
Rechtsanwalt, droht mit Klage, bietet aber gleichzeitig
einen „preisgünstigen“ Vergleich von 450 Euro an und
würde die Klage dann fallen lassen. Die Kita-Leiterin
bleibt dank Unterstützung durch Inke Weishaupt hart.
Zwischenzeitlich kommt die Rechnung für das zweite „Vertragsjahr“, die dubiose Firma eröffnet einen
zweiten Schauplatz, hofft, dass die so Bedrohten den
Überblick verlieren und irgendwann zahlen. Eine
Klage bleibt trotz Androhnung aus. Ihre „Forderungen“
beziffert die „Gewerbeauskunft-Zentrale“ mittlerweile
auf 1.400 Euro – bewusste Panikmache. Weitere
Inkasso-Briefe folgen, schließlich meldet sich eine
zweite Rechtsanwältin, droht erneut mit Klage, bietet
aber gleichzeitig einen Vergleich an, der billiger wäre,
als der erste: 375 Euro und der Ärger soll vorbei sein.
Inzwischen gibt es ein Grundsatzurteil des
Bundesgerichtshofs, das die Anwältin der „Gewerbeaus-kunftZentrale“ in ihrer Darstellung der Rechtslage offenbar
bewusst vergessen hat. Darauf aufmerksam gemacht,
verzichtet die dubiose Firma „aus Kulanz“ in vollem
Umfang auf ihre Forderung. „Nach fast zwei Jahren
mit massiven Drohbriefen war endlich Ruhe“, freut
sich Inke Weishaupt. Doch Geschäftspraktiken wie
die der „Gewerbeauskunft-Zentrale“ werden immer
wieder ausprobiert – und finden ihre Opfer, die offiziell anmutende Anfragen zwischen Tür und Angel
ausfüllen und zurücksenden. Schon sind sie in die
Falle getappt. Da die Massen-Mailings immer wieder leicht verändert werden, sind sie juristisch nicht
von vornherein zu verbieten. Die Adressen von
Gemeinden und Kitas ziehen „Auskunfteien“ aus
dem Internet – Massenmailings per Post und Fax
sind billig, wenn nur wenige der Angeschriebenen
reagieren und sich danach auch noch einschüchtern
lassen, funktioniert die lukratische Masche. Deshalb:
Augen auf bei der Kontrolle des Posteingangs und
Abzockversuche gleich dahin befördern, wo sie hingehören: In den Mülleimer. Spart garantiert Zeit und
schont die Nerven!
k
kontakt
Rechtsberatung der Kirchenkanzlei
Inke Weishaupt, Juristische Referentin
Telefon 0421/55 97-219
[email protected]
www.bek-intern.de
BEK Forum Mai 2013
7
geistreich
Kindergarten auf
text Matthias Dembski
fotos Thorsten Adrian
„Wir haben Sachen auf das Grab getan, die das Kind
vielleicht gemocht hat: Sand und Muscheln“, erzählt
Matti. „Der Tote soll sich freuen“, ergänzt Pascal.
„Wenn man jemand auf dem Friedhof besucht, soll
das ein schöner Ort sein.“ – Deshalb haben die Kinder
aus der Kita St. Johannes in Arsten sogar Muscheln aus
ihrem letzten Sommerurlaub hergegeben. So liegen
jetzt auf dem Modell-Kindergrab auf der Internationa len Gartenschau (IGS) in Hamburg Muscheln aus Kühlungsborn und von der französischen Atlantik-Küste.
meinsam mit ihrer Erzieherin Astrid Siemer und KitaLeiterin Hella Wesseler-Kühl in Hamburg gewesen
und haben selbst letzte Hand angelegt. Jetzt ist das
Muster-Kindergrab, eine Kooperation der Friedhofs gärtnerei und der Kita, in Hamburg zu sehen: Ein bunter Leuchtturm aus Lego mit einem Grablicht in der
Spitze, Sand und Muscheln.
Nachbarschaftshilfe für die Gartenschau
Entstanden ist die Idee zu der ungewöhnlichen Zusammenarbeit aufgrund der gut-nachbarschaftlichen Be ziehung zwischen Kita und Friedhof. In Arsten betreut
die Gärtnerei Adrian den direkt an das Kita-Außenge lände grenzenden Friedhof – man kennt sich. Da lag
es nahe, die Kita um „Nachbarschaftshilfe“ zu bitten,
als die erfahrene Friedhofsgärtnerei plötzlich vor einer
Herausforderung stand: „Wir beteiligen uns regelmä ßig an den Gartenschau-Wettbewerben zur Grabge staltung, der diesmal unter dem Motto ‚Tradition er leben‘ steht und hatten uns auf ein Erwachsenengrab
eingestellt“, erzählt Gärtnerei-Chef Thorsten Adrian.
„Da bekamen wir plötzlich den Grabstein für ein Kin dergrab mit einer in Stein eingelassenen Schaukel und
Anfangsbuchstaben aus Lego-Steinen und waren total
überrascht“, berichtet Adrian. Sein Mitarbeiter Thor sten Bergfeld kam gleich auf die Idee, die Kita in der
Nachbarschaft anzusprechen. „So haben wir unsern
Wettbewerbsbeitrag gemeinsam entwickelt. Das war
ein Experiment ohne Roten Faden“, sagt der Gärtner meister. „Wir wussten nicht, wo‘s hingeht, sondern haben uns von den Kindern die Ideen vorgeben lassen.“
Tod ist im Kita-Alltag immer wieder Thema
Kinder gestalten ein Kinder-Grab
Gemeinsam mit der Bremer Friedhofsgärtnerei Adrian
haben Lee-Ann, Pascal, Matti und Johannes, allesamt
sechsjährige Schulanfänger-Kinder der Igel-Gruppe,
den IGS-Wettbewerbsbeitrag entworfen. Wenige Tage
vor der Eröffnung der Gartenschau sind sie dann ge -
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BEK Forum Mai 2013
Auf Kita-Seite hat Erzieherin Astrid Siemer das Projekt
begleitet. Sie engagiert sich ehrenamtlich bei Trauer land, dem Bremer Zentrum für trauernde Kinder und
Jugendliche. „Zunächst sind wir auf dem Friedhof ge wesen und haben uns Gräber angeschaut, besonders
auch ein Kindergrab“, berichtet Astrid Siemer. „Auf
einem Babygrab waren Engel und ein Mond“, erin nert sich Lee-Ann. Die Kinder haben gelernt, warum
Angehörige Gräber individuell gestalten und sich ganz
eigene Gedanken dazu gemacht: „Man macht das, damit man das Grab nicht verwechselt und gut wieder erkennen kann“, meint Lee-Ann. Fragt man die Kinder,
wie man sich auf dem Friedhof verhält, bekommt man
klare Antworten: „Nicht laut herumschreien, still sein,
weil Menschen traurig sind und sich verabschieden
wollen.“ Oft beobachten die Kinder Trauerfeiern auf
dem benachbarten Friedhof „Egal ob im Gruppenraum
eine tote Spinne liegt oder die Oma eines Kindes ge storben ist – das Thema kommt immer wieder und wir
greifen es aktuell sofort auf. Manchmal beschäftigen
die Kinder auch Nachrichten-Bilder, die sie im Fernsehen gesehen haben.“
Kinder gehen mit dem Tod unbefangen um
„Wenn die Kinder vom Tod der Oma erzählen, sind sie
schon sehr ernst und man merkt die Trauer. Aber sie
können im nächsten Moment wieder fröhlich umher tollen“, beobachtet Astrid Siemer. „Kinder gehen nicht
so verkopft wie Erwachsene an das Thema heran, für
sie ist Trauer ein Teil des Lebens. Da haben sie uns Erwachsenen viel voraus.“ Aus ihrer Arbeit im Trauerland
weiß sie, wie wichtig es ist, Kinder mit in die Trauer
einzubeziehen und ihnen einen Ort zu geben, um ihre
Gefühle zu bewältigen. „Sterben und Trauer zu tabui sieren, ist der falsche Weg.“ Eltern seien aber wesent lich aufgeschlossener als früher, was z.B. die Teilnahme
von Kindern an Trauerfeiern angeht. „Das ist wichtig,
dass Kinder das mitbekommen, damit der verstorbe ne Opa nicht einfach aus ihrem Leben verschwindet.“
Sätze wie „Opa ist eingeschlafen“ könnten bei Kindern
viele Ängste vor dem Schlafengehen auslösen. „Da ist
Klartext besser, wenn man es den Kindern einfühlsam
erklärt und dabei auch seine eigenen Gefühle nicht
ausblendet.“
Keine fertigen Antworten auf Kinderfragen
Kinder stellen im Umgang mit dem Tod viele Fragen,
beobachtet die Erzieherin: „Dabei haben sie die Ant worten oft schon selber im Kopf. Ich gebe die Frage
geistreich
k
kontakt
Kooperationsprojekt von Kita
und Friedhofsgärtnerei
Kita St. Johannes Arsten
Astrid Siemer, Erzieherin
Telefon 0421/82 77 70
[email protected]
Friedhofsgärtnerei Adrian
Telefon 0421/871 81 77
[email protected]
www.adrian-bremen.de/igs2013
dem Friedhof
„buten un binnen“-Film zum
Projekt der Arster Kita mit
der Friedhofsgärtnerei Adrian
Für Smartphone-Benutzer
„Ein rundes Projekt“
Für die Friedhofsgärtnerei Adrian, die sich seit 1999
bei Gartenschau-Wettbewerben beteiligt, sind Me daillen bei diesem ungewöhnlichen IGS-Beitrag eher
zweitrangig. „Tradition leben heißt, diese überhaupt
kennen zu lernen“, meint Gärtnermeister Adrian. Das
Gemeinschaftsprojekt hat diesen Anspruch erfüllt. Die
Arster Kita-Kinder haben viel über christliche Bestat tungs- und Erinnerungskultur gelernt. „Hier waren vier
sehr individuelle Kinder mit ihrer Kreativität am Werk“,
meint Erzieherin Astrid Siemer. Dass aus den Bildern
der Kinder tatsächlich ein Entwurf geworden ist, den
alle Beteiligten gemeinsam umsetzten, begeistert Thorsten Adrian: „Ein rundes Projekt!“
Messe Leben und Tod
mit parallelem Fachkongress: Vorträge und Workshops zu Hospizarbeit, Pflege, Trauer und Bestattung
16.-17. Mai 2013, jeweils 10 bis 18 Uhr
Messe Bremen, Halle 6
Stand der Kirchen: Nr. 6 E 02
Beratungs- und Informationsangebote der
Kirchen zur Begleitung sterbender und
trauernder Menschen
Jeweils um 12.30 Uhr musikalisch gestaltete
Andacht im Vortragsraum.
In einem separaten Seelsorge- und
Beratungsbereich nehmen sich ausgebildete
Mitarbeitende Zeit für alle Fragen und Nöte
rund um Leben und Sterben.
Die Bremische Evangelische Kirche informiert
über die 19 evangelischen Friedhöfe in Bremen.
Veranstaltungstipp
Lesung & Gespräch mit
Ina König:
Die Liebe hört niemals auf
dann zurück und wir sprechen über die Antwort.“
Schließlich wisse niemand genau, was nach dem Tod
passiere und wo der Mensch hingehe. „Jeder von uns
hat Bilder und Vorstellungen im Kopf, die auch aus
unserem Glauben kommen.“ Astrid Siemer möch te den Kindern die Chance geben, eigene Ideen zu
entwickeln. „Ich gebe keine Antworten vor, sondern
lasse Freiraum für ihre Gefühle und Bilder.“ Der Weg
zu christlichen Glaubensvorstellungen, was nach dem
Tod kommt, ergibt sich bei den Kindern von selbst.
Wo ein Mensch ist, der gestorben ist, beantworten die
Kinder auch mit „Die Seele ist im Himmel bei Gott“.
Es kommen aber auch Antworten wie „Die Knochen
sind im Himmel und die Haut ist auf der Wiese“. Astrid
Siemer philosophiert gern mir Kindern über Ideen, wo
ein Mensch nach seinem Tod hingeht.
Donnerstag, 16. Mai 2013
um 19.00 Uhr
Kulturkirche St. Stephani
Eintritt frei,
Spenden willkommen
Verbundensein über den Tod hinaus – Spirituelle
Wege durch die Trauer. Wenn ein geliebter
Mensch stirbt, bricht eine Welt zusammen. Doch
ist mit dem Tod auch die Liebe zu Ende?
www.kirche-bremen.de
www.kulturkirche-bremen.de
www.leben-und-tod.de
BEK Forum Mai 2013
9
geistreich
Im Juni 2010 hatte ich meinen ersten Bereitschafts dienst als Notfallseelsorgerin. Vorher habe ich einen
Einführungskurs hier in Bremen gemacht. Wir haben
uns dabei u.a. die Einsatzleitstelle angeschaut, um zu
wissen, woher die meisten Anrufe uns erreichen und
wie dort gearbeitet wird. Außerdem haben wir unter schiedliche Einsatzszenarien kennengelernt, Fälle aus
der Praxis: Wie gehe ich mit bestimmten Situationen
um und was kann ich für die Betroffenen tun? Ich habe
gelernt, wie ein Polizeiarzt bei ungeklärten Todesursachen arbeitet, wann ein Verstorbener in die Rechtsmedizin kommt usw. Die Praxis-Situation ist kaum vorher
zu konstruieren, auch wenn es Leitfäden zu den orga nisatorischen Abläufen gibt.
lizei informiert, wir haben die Aufgabe, die Angehöri gen seelsorgerlich zu unterstützen.
Gemeinsam eine Todesnachricht überbringen
Einsatzübergabe immer um 18 Uhr
Als ich das Bereitschaftshandy das erste Mal hatte,
klingelte es auch tatsächlich und ich hatte meinen
ersten Einsatz. Ich musste mit der Polizei gemeinsam
eine Todesnachricht überbringen. Bei einem Verkehrsunfall war ein Mensch ums Leben gekommen und die
Polizei musste die Mutter informieren. Das Überbrin gen von Todesnachrichten ist Polizeiaufgabe. Die Po -
Ich bekomme das Einsatzhandy immer um 18 Uhr
– das ist der feste Übergabezeitpunkt, der nach per sönlicher Absprache zwischen den Diensthabenden
etwas flexibel gehandhabt wird. In der Einsatztasche
finden sich neben Handy und Navigationsgerät u.a.
eine Taschenlampe, ein Einweg-Tatortanzug und Ein weghandschuhe, Planen, eine Mappe mit Adressen,
text Matthias Dembski
foto Panthermedia
Ausnahmesituationen
Eine Notfallseelsorgerin erzählt
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BEK Forum Mai 2013
geistreich
Infoflyer verschiedener Beratungsangebote wie Ver waiste Eltern, Weißer Ring oder Trauerland, kleine
Kuscheltiere für Kinder usw. Notfallseelsorge ist eine
Erstversorgung, aber manchmal hilft es, schon dabei
auf weiterführende Hilfsangebote zu verweisen. Mit
der Übergabe beginnt mein Dienst. Man ist dann per manent im Stand-by, trinkt abends kein Glas Wein,
legt sich keine Termine in diese Zeit, für die man die
Verantwortung trägt. Wenn es gar nicht anders geht,
verabrede ich für die Zeit von Trauerfeiern, die sich
nicht anders terminieren lassen, eine Rufumleitung zu
einem Kollegen.
„Immer im Stand-by“
Ich bin in der Bereitschaftszeit durchaus angespannt.
Das Handy trage ich stets bei mir, nachts liegt es auf
dem Nachttisch. Daneben habe ich meinen Block und
Stift liegen, denn bei einem Anruf muss ich mir sofort
etwas notieren können. Egal ob ich Konfirmandenun terricht habe, in einer Sitzung bin oder am Schreibtisch
meine Predigt schreibe – ich muss meine Arbeit sofort
unterbrechen und zum Einsatzort fahren. Die Infos, die
ich von der Leitstelle bekomme, sind in der Regel sehr
dürftig. Das liegt daran, dass die Leitstelle auch nicht
mehr weiß. Ich bekomme Name und Adresse sowie
kurze Infos, was passiert ist bzw. was mich erwartet.
Etwa so: „Am Remberti-Kreisel ist ein Unfall passiert,
ein Lkw-Fahrer hat eine Radfahrerin beim Abbiegen
übersehen und lebensbedrohlich verletzt.“ Ob der
Unfallverursacher Hilfe braucht oder es um eine Be nachrichtigung der Angehörigen geht, das weiß ich
vorher nicht.
Erzählen lassen, was passiert ist
Meist sind die Polizei oder Rettungskräfte vor Ort, die
mich in die aktuelle Situation einführen. Was passiert
ist, lasse ich mir aus erster Hand erzählen. Dadurch
kommt das Gespräch in Gang und ich bekomme ei nen Eindruck, in welcher Verfassung die Betroffenen
sind, welche Konstellation es gibt. Manchmal treffe
ich Menschen ganz alleine an, manchmal eine große
Gruppe. Es geht darum, Angehörigen zu helfen, die ersten Stunden nach einem schrecklichen Geschehen zu
bewältigen. Wie kann ich sie soweit stabilisieren, dass
sie sich nicht selber in Gefahr bringen? Wen können
wir informieren, damit sie nicht alleine sind? – Wer
plötzlich einen Menschen verloren hat, ist oft wie vor
den Kopf geschlagen und hat keine Idee, wer ihm helfen oder wen man informieren kann. Im ersten Schock
sagen viele: ‚Es gibt niemanden!‘ Meine Aufgabe ist es
dann, mit ihnen gemeinsam herauszubekommen, wie
die nächsten Schritte aussehen und wen es vielleicht
doch gibt: Geschwister, Freunde, …
Zwischen Kripo und Angehörigen vermitteln
Wichtig ist für die Angehörigen bei einem plötzlichen
häuslichen Sterbefall beispielsweise, dass ihnen je mand die Abläufe erklärt. Solange der Polizeiarzt nicht
den Totenschein ausgestellt hat, darf gar nichts pas sieren. Bei Suizid, plötzlichem Kindstod oder einem
Verbrechen hat man es mit der Kriminalpolizei zu tun.
Das ist für die Angehörigen eine oft traumatisierende
Erfahrung. Meine Aufgabe ist es, für die Angehörigen
zu sorgen und ihre Interessen gegenüber der Polizei
deutlich zu machen. Zum Beispiel brauchen Ange hörige einen Moment des Abschieds für sich, bevor
der Verstorbene in die Rechtsmedizin abtransportiert
wird. Darauf muss die Polizei Rücksicht nehmen, auch
wenn es die routinierten Abläufe verzögert. Für die Po-
lizei ist das Zuhause bei einem plötzlichen Kindstod
ein Tatort. Für die Eltern ist es die eigene Wohnung, in
der ihr Kind völlig unerwartet zu Tode gekommen ist.
Zeit um Abschied zu nehmen
Notfallseelsorge gibt auch praktische Hilfen: Ein Beerdigungsinstitut muss informiert werden. Es gibt Men schen, die halten es nicht länger aus, den Verstorbe nen zu Hause zu haben. In jedem Fall informiere ich
sie über die Möglichkeit, sich in Ruhe zu verabschie den und den Verstorbenen auch noch längere Zeit zu
Hause zu behalten. Wir haben natürlich nicht nur mit
Kirchenmitgliedern zu tun, aber es kommt immer wieder vor, dass Angehörige gemeinsam mit mir vom Verstorbenen Abschied nehmen möchten. Das entsteht
aus der Situation heraus: Wir sprechen gemeinsam ein
Vaterunser, einen Segen.
Notfallseelsorge ist Akuthilfe
Ich gehe erst in dem Moment, in dem sich die Situation
für alle Betroffenen stabilisiert hat, andere Menschen
da sind, die helfen können. Häufig ist das der Moment,
in dem das Beerdigungsinstitut da war. Unsere Auf gabe als Notfallseelsorge ist die akute Hilfe, zur wei tergehenden Unterstützung gibt es Beratungsstellen,
Selbsthilfeeinrichtungen und natürlich Seelsorgeange bote. Manchmal kommt es vor, dass wir noch einmal
angerufen werden. Aber der Staffelstab geht dann an
die Gemeindepastorinnen oder Trauerredner.
Nicht jeden Einsatz allein bestreiten
Nicht jeden Einsatz muss ich allein bestreiten. Es gibt
Fälle, wo es gut ist, sich Unterstützung zu holen. Bei
Unfällen brauchen manchmal sowohl Unfallverursa cher als auch Unfallopfer bzw. Angehörige Unterstüt zung, aber die kann ich nicht zusammen betreuen.
Dann rufe ich eine Kollegin oder einen Kollegen dazu
und wir teilen uns die Betreuung auf. Möglich ist auch,
dass ich gerade in einem Einsatz bin und ein weiterer
Einsatz neu hereinkommt. Auch dann fordere ich ei nen Kollegen an. Gleiches gilt für den Fall, dass ich in
18 Stunden drei Einsätze hatte und einfach ausgelaugt
bin.
Nach der Übergabe folgt die Entspannung
Wir übergeben das Handy an den oder die Nachfolgerin. Das bietet die Chance, sich noch einmal über die
Erlebnisse, Belastungen und Gefühle auszutauschen.
Für mich hat es immer etwas Entlastendes, wenn ich
das Mobiltelefon übergeben habe: Diese Verantwor tung ist jetzt beendet und jemand anders übernimmt
mit frischen Kräften. Auf der Rückfahrt von der Über gabe höre ich ganz entspannt im Auto Musik.
Dienstplan nach Absprache im Team
Wir haben uns im Team bislang für die Weitergabe des
Handys entschieden und machen nur selten Anrufweiterschaltungen. Um 18 Uhr kommt man bei der Übergabe oft in den Feierabendverkehr. Wir treiben die sen Aufwand aber wegen der Möglichkeit, sich noch
einmal kurzzuschließen. Zweimal im Jahr erstellen
wir im Team gemeinsam den Dienstplan, demnächst
in einem kürzeren Turnus. Die Dienste werden tage weise vergeben, jeder entscheidet für sich, wie oft und
wie lange er zur Verfügung steht. Ob ich zwei oder
drei Tage mache, entscheide ich selbst. Ich mache nie
mehr als 48 Stunden.
Notfallseelsorge entlastet Gemeinden
Gemeinden haben immer etwas vom gesamtkirch lichen Engagement. Notfallseelsorge stärkt unseren
kirchlichen Kernauftrag: Für Menschen in Notsituation
seelsorgerlich da zu sein. Das gilt genauso für SAPV,
City- oder Telefonseelsorge. Kein Gemeindepastor ist
365 Tage 24 Stunden lang erreichbar - aber wir müs sen trotzdem für Menschen in Ausnahmesituationen
ansprechbar sein. Notfallseelsorge entlastet die Ge meinden von diesem berechtigten Anspruch. Wären
wir doppelt so viele Leute in der Notfallseelsorge, müsste jeder Einzelne weniger Zeit dafür aufwenden – und
alle würden davon profitieren, auch in ihrer seelsor gerlichen Kompetenz!
k
kontakt
Notfallseelsorge
Pastor Uwe Köster, Koordinator
Pastor Uwe Köster
Telefon 0421/244 28 90
[email protected]
Gesucht werden
Nur Pastorinnen und Pastoren
(aufgrund des ihnen zustehenden Zeugnisverweigerungsrechtes und der
seelsorgerlichen Ausbildung, die Theologen
bereits mitbringen). Das ökumenische Team
besteht derzeit nur aus 11-12 aktiv
Mitarbeitenden, die untere Grenze liegt bei
15 Mitarbeitenden (1999 bei wesentlich
weniger Einsätzen berechnet)
Zeitaufwand
Dienstpläne werden im Team abgestimmt
je nach persönlichen und dienstlichen
Möglichkeiten bestimmen die
Notfallseelsorger/innen selbst, wie oft und wie lange
sie Dienste (min. 24 Stunden/Dienst) übernehmen.
Geboten wird
Einführungskurs für Neueinsteiger/innen startet
nach den Sommerferien, u.a. mit Ortsterminen
in der Polizeileitstelle, Pathologie, Feuerwache I usw.
Begleitung durch einen Mentor aus der Region
Regelmäßige Fortbildungsabende in
Kooperation mit Partnern wie Trauerland,
Verwaiste Eltern, Sozialpsychatrischer Dienst oder
dem Kommissariat für Gewaltdelikte usw.
monatliche zweistündige Gruppensupervision,
bei Bedarf zusätzliche Einzelsupervision
Konzentration auf die kirchliche Kernaufgabe,
Menschen in schutzlosen Situationen, in
denen sie nur begrenzt handlungsfähig sind,
zur Seite zu stehen
oft ein ehrliches Dankeschön:
„Gut, dass Sie da waren!“
www.kirche-bremen.de
BEK Forum Mai 2013
11
praktisch
f
filme
Die Glocken von St. Ansgarii im TV
Bei buten un binnen
im Radio Bremen TV:
www.radiobremen.de
Bei Sat.1 Regional
Niedersachsen-Bremen:
www.hannover.sat1regional.de
i
infos
Beratungsausschuss
für das deutsche Glockenwesen
Buchtipp:
Zum Lobe seines Namens.
Liturgie und Glocken.
Enthält u.a. Empfehlungen für
eine Läuteordnung und den
Rechtsrahmen für die Nutzung
von Kirchenglocken.
Heute muss die
Glocke werden...
Kostenlos als PDF unter www.glocken-online.de
Auf der Website des Beratungsausschusses finden
sich zudem Word-Musterdateien:
Leistungsbeschreibung für die Herstellung,
Lieferung und Montage von Glocken, Glockenstühlen,
Glockenarmaturen, Läutemaschinen und deren Zubehör
Vertragsbedingungen Glocken- und Läuteanlagen
Jährlicher Kirchturm-/ Glocken-Selbstcheck
Bei Kontrollen im Turm:
Jede Glocke muss fest mit ihrer hölzernen oder stäh -
Ohrenschutz nicht vergessen!
lernen Drehachse, dem Joch, verbunden sein. Ist die
Verbindung locker (fest mit der Hand gegendrücken)
Klangveränderung oder Nebengeräusche
oder beschädigt: Glocke stilllegen, Wartungsfirma be -
(Klappern, Klirren oder Brummen): Klingt eine Glocke
nachrichtigen.
plötzlich hörbar anders, ist sie vermutlich beschädigt.
Sofort mit einer starken Taschenlampe innen und au -
An die Turmwand lehnen und läuten:
Bekommt
ßen ableuchten und auf Risse prüfen. Läuten einstellen
man dann das Gefühl, auf einem schwankenden Schiff
und einen Glockensachverständigen benachrichtigen.
zu stehen, schwingt der Turm mit. Dieses Problem tritt
vor allem bei schlanken Kirchtürmen auf: Die Glocken
Hinken: Schlägt eine Glocke nur einseitig oder
mit ihrer Pendelfrequenz liegen so ungünstig zur Ei
-
nicht gleichmäßig auf beiden Seiten an, wird sie über -
genfrequenz des Bauwerks, dass der Kirchturm durch
mäßig belastet. Entweder ist die Läutemaschine verstellt
das Läuten zu Schwingungen angeregt wird. Sofort die
oder der Klöppel hat sich verschoben. Läuten einstellen
Bauabteilung/ einen Glockensachverständigen kontak -
und Wartungsfirma anrufen.
tieren, sonst drohen Schäden am Bauwerk.
Klöppel müssen in dieselbe Richtung schwingen,
Wartungsvertrag: Einmal jährlich sollte eine Fach -
wie die Glocke. Sonst entstehen Querkräfte und der
firma die gesamte Läuteanlage in Augenschein neh
Klöppel schlingert. Klöppelaufhängung überprüfen,
men. Wichtig: Dokumentation der durchgeführten Ar -
Klöppel von der Wartungsfirma neu ausrichten lassen.
beiten im Wartungsbericht. Das hilft bei der Entschei -
Offen aufgehängten Glocken benötigen Klöppelab
dung über spätere größere Reparaturen/Sanierungen.
-
-
sturzsicherungen, denn Klöppel können durch Materi alermüdung plötzlich brechen und abstürzen.
Zusammenfassung mit freundlicher Genehmigung von An
-
dreas Philipp aus der „Informationsmappe für Baubeauftragte“
Schief hängende Glocken
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BEK Forum Mai 2013
www.glocken-online.de
drohen abzustürzen:
der Hannoverschen Landeskirche.
Arbeitshilfe
„Sichere Kirchtürme und Glockenträger“
mit Prüfliste zur Unterhaltung von Kirchtürmen
mit Empfehlungen und Musterverträgen von der
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft
www.vbg.de
k
kontakte
Bauabteilung der
Bremischen Evangelischen Kirche
Telefon 0421/55 97-278
[email protected]
Externer Glockensachverständiger
Dipl.Physiker Andreas Philipp
Telefon 0551/82 07 873
[email protected]
www.kirche-bremen.de
Treffpunkt im Quartier
Der Treffpunkt im Quartier (TiQ) hat aus der Not eine
Tugend gemacht. Das Gemeindezentrum Apoldaer
Straße in Aumund-Hammersbeck stand schon auf der
„Abschuss-Liste“: Keine Weiternutzung empfohlen,
hohe Energie- und Unterhaltungskosten. Ende der
sechziger Jahre als Zentrum für den Nordbereich der
Kirchengemeinde Alt-Aumund entstanden, war das
daneben stehende Pfarrhaus schon vor einigen Jah ren verkauft worden. „Unsere Gemeinde ist zu klein
geworden, so dass uns die Bremische Evangelische
Kirche (BEK) den Verkauf des Gebäudes nahegelegt
hat“, erzählt Pastor Jan Lammert. Als die Verkaufsüberlegungen öffentlich wurden, gab es aus dem Stadtteil
enttäuschte Proteste: „Jetzt zieht sich die Kirche hier
auch noch zurück, wir haben kaum noch öffentliche
Infrastruktur!“ Vor allem fehlte ein Begegnungsort. Die
städtische Kita und die örtliche Grundschule waren
die einzigen öffentlichen Institutionen im Stadtteil im
nördlichsten Winkel Bremens, kurz vor der Stadtgren ze zu Niedersachsen. Beide Bildungseinrichtungen
sind gut im Stadtteil verankert, der ansonsten aber „ein
vergessener Randbereich“ mit vielfältigen sozialen
Problemen ist.
„Menschen fühlen sich abgehängt“
„Wir haben hier Siedlungshäuser, vor allem aber viel
sozialen Wohnungsbau mit mieser Wohnqualität, weil
die Häuser wechselnden amerikanischen Heuschre kken gehören. Viele Menschen fühlen sich hier abge hängt“, beschreibt Jan Lammert die Situation. „Viele
alleinstehende ältere Menschen, viele Migrantenfami lien in der dritten Generation prägen das Umfeld.“ Die
Gemeinde begann, sich nach Kooperationspartnern
umschauen: Ganztagsschule Borchshöhe, städtisches
Kinder- und Famlienzentrum Flintacker, die Sozial raumkoordinatorin des Amtes für soziale Dienste, der
Verein „Drehscheibe“ vom Freundeskreis des Hauses
der Familie, die Siedlergemeinschaft und der Verein
für Innere Mission stiegen in die Projektgruppe ein, die
das TiQ-Konzept entwickelte.
Über die Einschulungsgottesdienste gab es schon eine
langjährige Zusammenarbeit mit der direkt gegenüber
liegenden Ganztagsschule, mit der Siedlergemein schaft ebenfalls über den jährlichen Zeltgottesdienst
am 1. Mai. „Alle wollten etwas für das Miteinander der
Kulturen und Generationen im Stadtteil tun. Uns war
klar: Nur wenn wir unsere Kräfte bündeln, lässt sich
die Idee eines Quartierzentrums verwirklichen“, erin -
nert sich Annelie Adam vom Haus der Familie in Vegesack. Ohne ein Finanzierungskonzept im Kopf zu ha ben, entwickelte die Projektgruppe Ideen: Eine Senio renberatung, besonders zur Demenz-Problematik, war
ein Wunsch – so kam der Verein für Innere Mission mit
ins Boot, der gleich ein weiteres Angebot mitbrachte:
Den mobilen Anziehungspunkt, der gute erhaltene
Gebrauchtkleider anbietet. Kinderangebote, die bis
auf die Kinderkirche im bisherigen Gemeindezentrum
fehlten, brachte der Verein Drehscheibe mit, der seine
Outdoor-Spielangebote mit Betreuern aus unterschiedlichen Kulturkreisen organisiert. Elterngruppen aus
den städtischen Bildungseinrichtungen haben mit dem
TiQ auch einen neuen Treffpunkt bekommen, ob für
die Krabbelgruppe oder zum Frühstückstreff. „Dabei
spielt es überhaupt keine Rolle, dass in dem christli chen Gemeindehaus ein Kreuz hängt, unter dem jetzt
kopftuchtragende Muslimas mit ihren Kindern spielen
oder Kaffee trinken“, sagt Annelie Adam. Auch die FitKurse, die Eltern mit Migrationshintergrund in ihrer
Erziehungskompetenz stärken sollen, haben im TiQ
einen Ort gefunden.
praktisch
text Matthias Dembski
fotos Jan Lammert
dinator mit sieben Wochenstunden. Neben Sabine
Werner, die als Hausmeisterin die Raumnutzung re gelt, gibt es keine weiteren Hauptamtlichen vor Ort.
Die Gruppen organisieren ihre Angebote selber – auf
einer Pinnwand im Eingangsbereich sind die Termine
und Ansprechpartner für alle Besucher zu sehen. Das
Angebot wächst nach einjährigem Bestehen des TiQ
ständig, weil immer mehr Gruppen aus dem Stadtteil
die Räume für sich entdecken.
k
kontakt
Treffpunkt im Quartier
in Aumund-Hammersbeck (TiQ)
Viele Partner nutzen den TiQ
Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) hat den Projektstart mit 15.000 Euro unterstützt. Das Gebäude
bleibt in Verantwortung der Gemeinde, die aber dank
vielfältiger Kooperationspartner nicht allein auf den
Unterhaltungs- und Energiekosten sitzen bleibt. Eine
Teilsanierung des Dachs und der Fenster aus Gemeinderücklagen ermöglicht jetzt niedrigere Betriebsko sten. „Alle Gruppen, die sich hier treffen, zahlen einen
individuellen Beitrag, je nach ihren Möglichkeiten“,
erläutert Jan Lammert. Gegen eine geringe Miete kön nen auch Privatleute die Räume z.B. für Familienfeste
mieten. Dennoch ist die Projektgruppe auf der Suche
nach weiteren Geldgebern und Unterstützern. Für
Projekte wie die Themengärten, ein intergeneratives
Projekt, hat TiQ das Preisgeld einer Bank erhalten, die
Spielplatz-Angebote der „Drehscheibe“ konnten sich
sogar über eine 10.000 Euro Bank-Spende freuen.
Regelmäßige Netzwerktreffen
Um die vielfältigen Angebote des TiQ zu koordinie ren, treffen sich alle Projektpartner regelmäßig zu
Netzwerktreffen. Mit dem Sozialpädagogen Kalle
Bosser hat das Projekt seit Januar einen Angebotskoor-
Pastor Jan Lammert, Kirchengemeinde Alt-Aumund
Telefon 0421/460 20 111
[email protected]
Kalle Bosser, TiQ-Koordinator
Telefon 0421/658 88 42 (Mittwochs 13-17 Uhr)
Einige der Angebote im TiQ
• „Drehscheibe“: Kinder- und Jugend-Spielangebote
im Freien, nutzt die Räume bei schlechtem Wetter
• Mutter-Kind-GruppemuslimischerFrauen
• „Fit-Kurse“ für Eltern mit Migrationshintergrund
•Themen-Gärten: Schulklassen, Konfirmandengruppen usw. gestalten das Außengelände.
Erfahrene, ältere Gärtner/innen leiten sie an.
• PC-KursefürSenioren: Siedler und Schule koope
rieren, den PC-Raum stellte die Schule.
• Seniorenberatung
• MobilerAnziehungspunkt mit Gebrauchtkleidung
• SelbsthilfegruppefürAllergiker
• StadtteilcaféfürPflegefamilien: Pflegekinder in
Bremen (PiB) nutzt den TiQ für regelmäßige
Treffen von Pflege- und Herkunftsfamilien.
• Siedlergemeinschaftu.a. mit ihrer Arbeitsgruppe
zur Stadtteilgeschichte
• Stadtteil-Café,OffenesFrühstückusw.
• Yoga und „Tanz um 1900“ als Bewegungsangebote
• Malgruppe
• Frauenkreis und Basarkreis der Kirchengemeinde
www.kirche-bremen.de
BEK Forum Mai 2013
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praktisch
text Matthias Dembski
fotos Jona-Gemeinde/
Matthias Dembski
v
vorgemerkt
50 Jahre
Landesverband Evangelischer
Tageseinrichtungen für Kinder
Jubiläums-Ausstellung und -Feierlichkeiten
unter dem Motto
„Kinder-KircheQualität“
am Freitag, 13. September 2013 ab 14 Uhr
in der Kulturkirche St. Stephani
Neben moderierten Fachgesprächen (am
Nachmittag), Improtheater und Klavierbegleitung
(am Abend) gibt es die Gelegenheit, die mit dem
Jubiläum verbundene Ausstellung in der Kulturkirche
anzusehen. Diese Ausstellung wird über einen
Zeitraum von sechs Wochen für interessierte
Besucher geöffnet sein. Die Ausstellung selbst ist in
fünf unterschiedliche Bereiche eingeteilt, die jeweils
thematisch die vergangenen 50 Jahre beleuchten.
Kontakt zum Fest-Ausschuss:
Astrid Kober-Müller, Fortbildungsreferentin
im Landesverband Ev. Tageseinrichtungen für Kinder
Telefon 0421/346 16-45
[email protected]
www.kirche-bremen.de
16
BEK Forum Mai 2013
Eltern, Kita und
Donnerstagnachmittag in der Abholzeit der Kita der Jona-Gemeinde im Kurfürstenviertel: Mütter steuern das
Elterncafé im Eingangsbereich an, wo Daniela Rohde
und Birgit Heise für Gespräche bei einer Tasse Kaffee
zur Verfügung stehen. „Heute Nachmittag ist auch die
Musikschule hier im Haus, so dass Eltern gern die Wartezeit hier überbrücken“, erzählt Daniela Rohde, Erzieherin in der Kita und Elternbeauftragte. Unterstützt
wird sie von Birgit Heise, Mitglied im Kirchenvorstand
der Jona-Gemeinde und seit langen Jahren ehrenamtlich in der Spielkreis-Arbeit aktiv. Die beiden bilden
das Tandem für das Elternprojekt, das Brücken zwischen Gemeinde und Kita schlagen soll.
Die Jona-Gemeinde ist eine von insgesamt fünf Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK),
die für dieses dreijährige Pilotprojekt ausgewählt wurden.
Gemeinsamer Wochenausklang in der Kita
Elternwünsche gezielt abgefragt
Pinwände vernetzen Alt und Jung
Für den kommenden Freitag organisiert das Elternprojekt-Team ein Fischessen, für das es 32 Anmeldungen gibt – Senioren aus der Gemeinde ebenso wie
Kita-Eltern mit ihren Kindern. Pastor Wolfgang Grosse besorgt den Fisch und wird selbst dabei sein. Das
Fischessen ist einer der Begegnungsorte, die durch
das Elternprojekt möglich geworden sind. „Die sechs
Stunden zusätzlich sind für uns ein Segen“, sagt KitaLeiterin Gabriele Winter. „Die Verzahnung zwischen
Gemeinde und Kita klappt dadurch viel besser.“ Am
Beginn des Projektes in der Jona-Gemeinde stand eine
Befragung: Eltern wünschten sich einen Themenabend
zum „Kirchenjahr“, eine ständige begleitete Krabbelgruppe im Gemeindezentrum und eine Spielecke im
Gottesdienstraum wurde daraufhin eingerichtet.
Damit die Vernetzung der Eltern, aber auch zwischen
den Generationen ohne großen Aufwand funktioniert,
gibt es zwei Pinwände. Eine steht im Eingangsbereich
des Gemeindezentrums, die andere in der Kita. Das
Prinzip ist einfach: Man füllt zwei Karten aus, die auf
beide Wände gepinnt werden. Egal ob es um Hilfe beim Nähen oder eine Support bei PC-Problemen
geht, die Pinwände bringen Alt und Jung zusammen.
„Unser Aktivenkreis erweitert sich stetig“, beobachtet
Kita-Leiterin Winter. Das Gemeindezentrum, unter
dessen Dach auch die Kita ihre Räume hat, bietet dafür
räumlich gute Voraussetzungen. So können Seniorenturnen und Spielkreis gleichzeitig stattfinden. „Da geht
die Oma turnen und Opa bringt danach die Enkelin
und beide gehen gemeinsam zum Spielkreis.“
Der Freitagnachmittag hat sich als Termin für gemeinsame Aktivitäten von Kita und Gemeinde bewährt:
„Das ist ein guter Wochenausklang, Eltern haben vielleicht schon eher Feierabend und kommen dann in
die Kita“, erklärt Birgit Heise. Egal ob Kohlfahrt oder
Grillfest mit über 100 Teilnehmenden – das Projekt hat
dazu geführt, dass Eltern mehr Zeit in der Kita verbringen und besser miteinander und den Erzieherinnen
ins Gespräch kommen. „Wir kombinieren die FreitagAngebote mit einem Kurz-Familiengottesdienst.“ Alle
sechs Wochen gibt es ein Elternfrühstück, das mittlerweile auch von den Senioren der Gemeinde besucht
wird. „Das Projekt hat einen Schneeballeffekt: Bei den
Senioren gibt es einen Paddler, der jetzt eine ElternKind-Paddeltour anbietet“, freut sich Daniela Rohde.
praktisch
Elternprojekt - Die Wünsche
Elternbedürfnisse stehen bei diesem Projekt im Mittelpunkt. Eine Bedarfsanalyse hat gezeigt, was ihre
Anliegen sind, bei denen sie von der Kita Unterstützung erwarten:
• Gesprächpartner und Beraterinnen in Erziehungsfragen: Die pädagogische Kompetenz der
Kita ist für unterschiedliche Lebensbereiche und
-situationen gefragt.
• Zuhören und Beraten bedeutet Entlastung: „Hier
gibt es jemanden, der unsere Situation als Familie
ernst nimmt und die Probleme aus erster Hand
kennt, uns bei der Entwicklung von Lösungen unterstützt.“
• Sicherheit: Individuelle Bedürfnisse ernst zu
nehmen, braucht einen geschützten Raum, in dem
Anliegen vertraulich bleiben. Die Elternbeauftragten müssen sich Zeit nehmen, um auf individuelle
Anliegen einzugehen.
Elternprojekt - Das Ziel
Eltern sollen in ihrer Erziehungsverantwortung begleitet und gestärkt werden.
Gemeinde vernetzen
Kita-Elternarbeit als Gemeindeaufbau
„Wir arbeiten nach dem Prinzip Versuch und Irrtum.
Manche Angebote wie das eines Indoor-Spielcafés
haben nicht funktioniert. Ein Märchenprojekt mit Senioren in der Kita haben wir bislang nich nicht realisiert, werden es aber ausprobieren“, berichtet Daniela
Rohde. Eltern einzubinden sei keine einfache Aufgabe,
sagt die Erzieherin. Die meisten seien berufsbedingt
zeitlich sehr eingespannt. „Ehrenamtliches Engagement funktioniert da nur in sehr engen Grenzen und
nur auf Zeit.“ So braucht es immer wieder Impulse
der Hauptamtlichen. „Die sechs Stunden reichen dafür kaum aus.“ Auch andere Hauptamtliche der Gemeinde und der Kita bringen sich ein, damit Angebote
funktionieren. „Unsere Küsterin unterstützt uns bei der
Vorbereitung des Fischessens, Pastor Grosse organisiert demnächst eine Vater-Kind-Tour zu einem Abenteuerspielplatz in Zeven mit anschließendem Grillen“,
erzählt Birgit Heise. Viele Eltern wählen die Jona-Kita
bewusst an, wohnen aber nicht im Gemeindebereich.
Familiengottesdienste und -freizeiten haben eine gute
Resonanz. Unsere Chance als Gemeinde liegt darin,
Kita-Kinder und ihre Familien auch nach der Kita-Zeit
an die Gemeinde zu binden. Dabei hilft uns das Elternprojekt sehr.“
Elternprojekte in fünf Bremer Kitas
Elternarbeit gehört in Kitas zu den Selbstverständlichkeiten, denn nur so lässt sich Erziehungspartnerschaft
zwischen Zuhause und Kindergarten verwirklichen.
Doch wenn es um umfangreichere Projekte zur Elternbildung und -beratung geht, fehlen oft die Ressourcen.
Das „Elternprojekt“, das der Landesverband in fünf
ausgewählten Kitas angeschoben hat, ist mit jährlich
50.000 Euro ausgestattet und hat gerade Halbzeit. Die
fünf Projekteinrichtungen der Gemeinden Blumenthal
reformiert, Martin-Luther Findorff, Gröpelingen und
Oslebshausen (Standort Gröpelingen), Hemelingen
und Jona hatten sich um eine Teilnahme beworben
und können sich noch bis zum Sommer 2014 über
eine Sonderfinanzausstattung freuen, die ihnen eine
intensivere Elternarbeit ermöglicht. Das Projekt wird
mit jährlich 50.000 Euro aus Kirchensteuermitteln finanziert und ist vom Kirchentag im November 2009
beschlossen worden.
Gewünschter Nebeneffekt: Die Vernetzung mit
den Gemeinden und ihren Angeboten und die Verankerung der Kita im Stadtteil verbessert sich. Kirchengemeinden sollen sich noch stärker zu Orten
für Familien entwickeln.
Damit die Vernetzung zur Gemeinde gelingt, verantwortet immer eine Person aus dem Gemeindebereich (z.B. Pastorin, Diakon, Kirchenvorsteherin)
das Kita-Elternprojekt aktiv mit.
Elternprojekt - Die Ausstattung
Jede beteiligte Kita hat Elternbeauftragte. Diese
Aufgabe übernehmen ein bis zwei pädagogische
Fachkräfte aus dem Kita-Team, die dafür zusätzlich bis zu sechs Arbeitsstunden wöchentlich und
Sachkosten von 1.500 Euro pro Jahr bekommen.
Sie nehmen Elternanliegen auf und organisieren
passende Angebote.
Elternarbeit braucht Ressourcen
Für Projektkoordinatorin Sonja Gloistein, Fachberaterin im Landesverband, hat sich die Idee des Elternprojektes schon jetzt bewährt: „Wir sehen in den fünf
Kitas, dass man mit relativ geringen Mitteln viel bewirken kann. Die Einrichtungen stellen richtig was auf die
Beine, was auf die Gemeinden ausstrahlt und deren
sozialdiakonische Stadtteilarbeit stärkt.“
In der Jona-Gemeinde hoffen alle Projektbeteiligten
auf eine Verstetigung des Projektes. „Unser Traum wäre
eine halbe Diakonenstelle für die Familienarbeit, eine
Art Eltern-Gemeinde-Koordinatorin. Denn unsere Erfahrung zeigt: Es braucht jemanden, der‘s anschiebt,
Menschen anspricht und gewinnt, dann entsteht viel
Neues.“
k
kontakt
Elternprojekte in
evangelischen Kitas
Projektkoordinatorin Sonja Gloistein
Telefon 0421/346 16-51
[email protected]
Kita der Jona-Gemeinde
Telefon 0421/46 60 22
[email protected]
www.kirche-bremen.de
BEK Forum Mai 2013
17
praktisch
Neue Geldquellen
Drittmittel zur Finanzierung kirchlicher Arbeit werden
immer wichtiger, denn perspektivisch sinken die Kir chensteuereinnahmen deutlich. Gut, wenn man weiß,
wie man an solche Drittmittel kommt: Stiftungen, Lot teriegelder, private Spender, öffentliche Förderpro gramme, EU-Mittel oder Wettbewerbe von Banken
und Wirtschaftsunternehmen sind nur einige der möglichen Geldquellen. Die Bremische Evangelische Kir che hat zwei Fachstellen, die Gemeinden und Einrichtungen bei der Erschließung von Drittmitteln tatkräftig
unterstützen: Die Fachstelle Fundraising für Gemein den mit Petra Detken und die Fachstelle Fördermittel
für gesamtkirchliche Einrichtungen mit Jens Holdorf.
Fundraising-Konzepte jetzt erarbeiten
„Gerade jetzt, wo die Kirchensteuereinnahmen noch
für eine relativ gute Finanzausstattung sorgen, ist der
richtige Zeitpunkt, um über Fundraising nachzuden ken“, meint Petra Detken. Sie berät seit September
2011 Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kir che (BEK) beim Aufbau eines Fundraisingkonzeptes.
„Das braucht Vorlauf, denn Fundraising bedeutet
Menschen zu gewinnen und ins Geschehen einzu binden.“ Nachhaltige Mitgliederbindung sei mehr als
ein Förderverein oder ein gelegentlicher Spendenbrief,
meint die Verantwortliche der Fachstelle Fundraising.
„Gemeinden stehen im Wettbewerb aller Non-ProfitOrganisationen im Stadtteil vom Sport-, Kleingartenbis zum Tierschutzverein.“ Wichtig sei daher eine klare Positionierung, sowohl durch ein Leitbild wie durch
eine gute Außendarstellung. Dabei könne auch ein
Beratungsprozess bei der Arbeitsstelle für Supervision
und Gemeindeberatung helfen.
18
BEK Forum Mai 2013
Um Spenden bitten hat Tradition
„Fundraising erfordert Eigeninitiative und braucht je manden, der sich dafür in der Gemeinde verantwort lich fühlt“, empfiehlt die Fundraising-Fachfrau. Dazu
gehört es, regelmäßig im Mitarbeitendenportal www.
bek-intern.de aktuelle Wettbewerbe von Banken, Stif tungen und anderen Geldgebern durchzusehen: Was
passt auf das Gemeindeumfeld, haben wir ein passendes Projekt, um uns zu bewerben oder können wir eins
auf die Beine stellen?
„Fundraising hat in der Kirche Tradition, vom Neubau
einer Orgel bis zur Afrika-Patenschaft einer Gemeinde.
Diese Vorerfahrungen sollten Gemeinden nutzen und
ein systematisches Fundraisingkonzept aufbauen“,
rät Detken. Vielerorts beschreiten Gemeinden bereits
kreative Wege, um ihre Projekte zu finanzieren: So
gibt es für die Stadtteilmütter im Bremer Westen am
12. Juni ein Benefizessen, bei dem die Sozialsenatorin,
der Schriftführer und andere Pastoren servieren. Als
Tischredner konnten die Organisatorinnen den Integrationsexperten und Bürgerschaftsabgeordneten Elombo
Bolayela gewinnen.
Arbeitshilfe zu „Testamentspenden“
Zu Testamentspenden entwickelt die Fundraising-Fachstelle derzeit gemeinsam mit der Oldenburgischen
und Reformierten Kirche eine Arbeitshilfe. „Dieser Bereich erfordert eine besondere Sensibilität, weil oft der
Grenzbereich zwischen Seelsorge und VermächtnisOrganisation berührt ist.“ Die Arbeitshilfe ergänzt das
umfangreiche Informationsangebot der Fachstelle. „Ich
komme gern in Kirchenvorstände und Gemeinden, um
das Thema Fundraising vorzustellen und gemeinsam
mit den Verantwortlichen vor Ort Ideen zu entwickeln.
Manchmal ist es gut, an einem konkreten Einzelpro jekt zu erproben, was später in einem Gesamtkonzept
zum Fundraising umgesetzt wird.“ Denn dann ist z.B.
die Infrastruktur wie etwa eine Spender-Datenbank zur
nachhaltigen Betreuung der Unterstützer aufgebaut,
auf die bei weiteren Aktionen zurückgegriffen werden
kann.
In sechs Jahren 975 Milliarden Euro
Auch wenn die Euro-Krise und die Brüsseler Bürokra tie das Europa-Bild hierzulande oftmals verengen: Die
europäische Einigung bietet vielfältige Chancen. Dazu
gehören sehr konkrete finanzielle Möglichkeiten, von
denen auch Non-Profit-Organisationen wie die Kirche
profitieren können. Denn die Europäische Union gibt
Milliardenbeträge für Förderprogramme aus. In der
Förderperiode 2007 bis 2013 werden EU-weit insge samt 975 Mrd. Euro verteilt. Doch dieses Geld liegt
nicht auf der Straße, sondern muss oft mühsam bean tragt werden – und das nicht etwa in Brüssel, sondern
meist vor Ort in Bremen. Denn über drei Viertel des
EU-Haushalts werden national oder regional verwal tet. Daneben gibt es natürlich auch zahlreiche Förderprogramme, die direkt in Brüssel verwaltet werden.
Wer durch diesen Dschungel eine Schneise für sich
schlagen will, braucht kundige Helfer an seiner Seite.
Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) hat dafür vor
drei Jahren eine Fachstelle Fördermittel eingerichtet.
Jens Holdorf berät allerdings nur die zentralen gesamtkirchlichen Einrichtungen, z.B. den Kita-Landesver band, das forum Kirche mit seinen Einrichtungen, Be -
praktisch
Angebote der Fachstelle Fundraising
• Servicestelle nur für Gemeinden
• Unterstützung von Gemeinden bei der
Einführung von Fundraising
(Konzeptentwicklung bzw. projektbezogen)
• kein operatives Fundraising, d.h. die
Durchführung liegt bei den Gemeinden
• Beratung und Begleitung haupt- und
ehrenamtlich Mitarbeitender vor Ort
• regelmäßige Seminare und Workshops
• Informations- und Materialdienst für Gemeinden
• Beratung über Stiftungsmittel als ein Baustein
für Fundraising
Angebote der Fachstelle Fördermittel
• nur Ansprechpartner für gesamtkirchliche
Einrichtungen
• Beratung über staatliche Mittel, Stiftungs- und
Lotteriemittel sowie europäische Fördermittel
• unterstützt Antragsteller bei der Gewinnung von
Fördermitteln für ein konkretes Projekt (Fördermittel-Recherche in Datenbanken/ Newslettern)
• Fachberatung bei Abrechnungen,
Mittelnachweisen sowie dem Berichtswesen
text Matthias Dembski
illustration Ulrike Rank
erschließen
ratungsstellen, die Kultur- und Jugendkirche oder das
Jugendberufsberatungsangebot RAZ.
BEK muss in den EU-Begleitausschuss
Jens Holdorf wünscht sich, dass die BEK künftig stärker
mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes
Bremen kooperiert. „Dort werden die EU-Mittel für
Bremen verwaltet und deshalb müssen wir in den Gremien vertreten sein wie alle anderen großen Dienstleister in Bremen auch.“ 2014 läuft die nächste Förderperiode an, die bis 2020 dauert. „Wir müssen als
BEK jetzt die Pflöcke einschlagen, um in den Begleitausschuss zu kommen, der die Vergabe der EU-Gelder
koordiniert. Auch wenn der Wirtschaftssenator den
Hut aufhat: In diesen Begleitgremien sind auch NonProfit-Organisationen wie Gewerkschaften oder Naturschutzverbände vertreten. Die evangelische Kirche
könnte auch in Bremen in diesem Konzert mitspielen,
wie die Beispiele anderer Landeskirchen von Bayern
bis zur Nordkirche zeigen.
Trennung der Aufgaben nicht bewährt
Der Service der Fachstelle Fundraising von Petra Detken kommt ausschließlich Gemeinden zu Gute. Wollen sich gesamtkirchliche Einrichtungen wie z.B. die
Kultur- oder Jugendkirche dort in Sachen Fundraising
beraten lassen, ist das leider nicht möglich. Denn die
Fachstelle hat ausdrücklich nur den „Gemeinde-Hut“
in Sachen Fundraising-Beratung auf. Für die Fachstelle
Fördermittel gilt die Beschränkung andersherum: Jens
Holdorf darf nur gesamtkirchliche Einrichtungen z.B.
über Lotterie- oder EU-Mittel beraten. Dabei passen
zahlreiche EU-Förderprogramme auch für Gemeinden, wie ein Blick auf die EKD-Homepage zeigt: Vom
Umbau eines Gemeindezentrums zum Begegnungszentrum oder Mehrgenerationenhaus bis zur Finanzierung von Jugendprojekten oder Sanierungen historischer Kirchen und Orgeln reicht die Palette geförderter
Aktivitäten.
Die Fachstelle Fundraising und die Fachstelle Fördermittel haben jeweils eigene kirchliche Begleitgremien.
Die Trennung der Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche der beiden Fachstellen ist ein Paradox, denn
Fundraising bedeutet das Einwerben von „Drittmitteln“, also auch Stiftungs- oder Lotteriemittel plus das
weite Feld von staatlichen und EU-Fördertöpfen. Die
BEK trennt ihre Unterstützungsangebote bislang nach
Zielgruppen und nach Aufgaben. Dabei wäre es sinnvoll, bei bestimmten Projekten im Verbund zu denken.
Beispiel Elternprojekt (siehe S. 16-17): Nach Auslaufen
der befristeten Projektfinanzierung sollen die Aktivitäten über Fundraising weiter finanziert werden. Da in
diesem Fall sowohl Gesamtkirche wie Gemeinden im
Boot sind, können Petra Detken und Jens Holdorf ausnahmsweise gemeinsam beraten. Eine solche Vernetzung von Fördermittel-Gewinnung zur Anschubfinanzierung und Fundraising zur dauerhaften Finanzierung
wäre aber bei vielen Projekten sowohl in Gemeinden
als auch in der Gesamtkirche sinnvoll.
In der kommenden Ausgabe von BEK Forum berichten
wir über eine Fortbildungsexkursion von BEK-Perso nalentwicklerinnen in die Schweiz zum Thema „Neues Alter 55plus - Wie sich die Kirche auf den demo grafischen Wandel einstellen kann“, die mit EU-Mit teln aus dem Leonardo-Programm finanziert wurde.
t
tipp
1. Fundraisingtag
der Bremischen und der Oldenburgischen Kirche
Samstag, 7. September 2013
9.30-17.00 Uhr in der Stadtkirche Delmenhorst
Kostenfrei für Mitglieder der beiden Kirchen,
Teilnehmende aus ACK-Kirchen 25 €.
Vorträge und Workshops u.a. mit
Lothar Schulz (Mitbegründer der Fundraising
Akademie Frankfurt), Melanie Stöhr (Greenpeace),
Maik Meid (Christliches Jugenddorfwerk
Deutschlands)
Programm mit weiteren Infos & Anmeldeflyer
ab Mitte Mai bei beiden BEK-Fachstellen.
k
kontakt
Drittmittel für die kirchliche Arbeit
Fachstelle Fundraising für Gemeinden
Petra Detken
Telefon 0421/55 97-307
[email protected]
Servicestelle Fördermittel
für gesamtkirchliche Einrichtungen
Jens Holdorf
Telefon 0421/346 16-29
[email protected]
www.bek-intern.de
www.fundraising-evangelisch.de
Servicestelle Förderpolitik
im EKD-Büro Brüssel
Beratung für EU-Förderpolitik/-projekte
Gisela de Vries bzw. Christoph Schnabel
Telefon 0032-(0)2-28 21 053
oder 0032-(0)2-28 21 050
[email protected]
[email protected]
Abo des „FörderInfo Aktuell“-Newsletters,
Übersicht neu anlaufender EU-Förderprogramme
sowie zahlreiche Projektbeispiele aus
Gemeinden und Landeskirchen, die mit
EU-Mitteln gefördert wurden:
www.ekd.eu
Alle Förderprogramme des Bundes, der Länder
und der EU in einer Datenbank
www.foerderdatenbank.de
BEK Forum Mai 2013
19
Personeller Wechsel in Friedehorst
Die finanziell angeschlagene Bremer Diakoniestiftung
Friedehorst kommt nicht zur Ruhe. Das Kuratorium
der Einrichtung hat Mitte April die gleichberechtigten
Vorstände Pastor Christian Frühwald und Lot har
Lotzkat abberufen. Das Verhältnis zwischen den bei den Vorständen sei so gestört gewesen, „dass eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich war“, erklärte der Vorsitzende des leitenden
Gremiums, Christian Lürßen. Inzwischen hat Bremens
Landesdiakoniepfarrer Michael Schmidt (49) den
Vorstandsposten des Sozialunternehmens mit einer
Bilanzsumme von knapp 70 Millionen Euro übernom men. Frühwald war erst im Oktober vergangenen Jahres
nach Friedehorst gekommen. Zur Stiftung Friedehorst
zählen 1.600 Beschäftigte, die in Pflege, Betreuung,
Rehabilitation und bei der beruflichen Neuorientierung
für etwa 2.500 Menschen sorgen. In kurzer Zeit hatte
Frühwald gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung in
Friedehorst einen über Jahre schwelenden Tarifkonflikt
entschärft. Er beendet e die seit 2005 andauernde
Leiharbeit und damit die Tarifflucht im Unternehmen, mit
der Friedehorst bundesweit in die Negativ-Schlagzeilen
geraten war. Seinen Absprachen zufolge sollen künftig
alle Beschäftigten nach den Arbeitsvertragsrichtlinien
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bezahlt
werden. Trotz des personellen Neuanfangs solle dieser
„bisher eingeschlagene diakonische Weg“ fortgeführt
werden, bekräftigte Lürßen. Trotzdem zeigten sich die
Mitarbeitervertreter bestürzt von der Entscheidung.
„Wir sind geschockt“, sagte ihr Vorsitzender Helmut
Schümann. Frühwald habe ihr Vertrauen gehabt, das
sich der neue Vorstand Schmidt erst erarbeiten müsse.
Mehrere Unternehmensbereiche der Stiftung wie etwa
die Altenhilfe und das Berufsförderungswerk arbei
ten defizitär. „Friedehorst ist in einer sehr proble
matischen Lage“, räumte Kuratoriumsmitglied Johann
Daniel Noltenius ein. Auch der neue Vorstand Schmidt
sprach von einer „richtiggehend tiefen Krise“. Deshalb
soll möglichst schnell der Posten des kaufmännischen
Vorstandes neu besetzt werden. Die Mitarbeiter haben
sich in einer Dienstvereinbarung unter anderem bereiterklärt, zeitlich befristet Abschläge in Höhe von zehn
Prozent ihres Lohnes hinzunehmen, um zur Sanierung
des Unternehmens beizutragen.
epd
www.friedehorst.de
20
BEK Forum Mai 2013
Kirchengemeinde des Jahres 2013
Gleich zwei Kirchengemeinden sind beim 34.
Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg mit
dem Titel „chrismon-Gemeinde 2013“ ausgezeichnet
worden. Die Preise gehen nach Bremen und nach
Neuburg an der Donau. Die evangelische MatthäusGemeinde im Norden und die Evangelisch-Lutherische
Apostelkirche im Süden teilen sich das Preisgeld von
7.500 Euro. Insgesamt hatten sich 135 Gemeinden aus
ganz Deutschland an dem Wettbewerb beteiligt, mehr
als 235.000 Menschen stimmten ab.
Nachdem die Huchtinger Gemeinde mit großem
Vorsprung bereits die bundesweite Publikumswahl
gewonnen hatte, wurde sie auch von der
Wettbewerbsjury zu Deutschlands „Kirchengemeinde
des Jahres 2013“ gewählt. Die Gemeinde hatte sich
mit ihrem Projekt „Ein Zuhause für Kinder“ beworben. Dabei hatte sie das hohe Engagement der
über 300 ehrenamtlichen Mitarbeiter und die große
Spendenbereitschaft in der Gemeinde unterstrichen.
Der Schriftführer der Bremischen Evangelischen
Kirche, Renke Brahms, würdigte die Preisträger.
Die ausgezeichneten Gemeinden arbeiteten in
Kooperationen mit anderen Einrichtungen: „Fröhlicher
Glaube in Verbindung mit sozialer Verantwortung für
den Stadtteil oder die Gemeinde, das ist zukunftsweisend für die Kirche.“
Im Leitungsteam der St. Matthäus-Gemeinde herrscht
große Freude über die Auszeichnung. „Damit wird
der starke Einsatz der vielen ehren- und hauptamt lichen Mitarbeiter ausgezeichnet. Es ist für mich ein
‚Mannschaftssieg‘ und zugleich ein Geschenk Gottes“,
erklärte Gemeindepastor Andreas Schröder.
Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen würdigt die gute
kirchliche Arbeit in der Hansestadt: „Beim Deutschen
Evangelischen Kirchentag in Bremen haben sich die
Bremer als großartige Gastgeber präsentiert. Ich freue
mich, dass jetzt beim Kirchentag in Hamburg mit der
St. Matthäus-Gemeinde eine Bremer Gemeinde sogar
als Deutschlands Kirchengemeinde des Jahres geehrt
wird. Bei meinen Besuchen habe ich selbst sehen können, welche hervorragenden Dinge diese Gemeinde
leistet.“
Die Matthäus-Gemeinde hatte bereits den Deutschen
Bürgerpreis gewonnen und ist als „Ort der Ideen
für Deutschland“ ausgezeichnet worden. Mit dem
Preisgeld und weiteren Spenden möchte die Gemeinde
einen Niederseilparcours finanzieren. Darin sollen
Kinder und Jugendliche in kostenlosen Kursen erleb nispädagogisch an die Bewältig ung von herausfor dernden Situationen und zugleich ans Hochseilklettern
herangeführt werden.
epd/ BEK Forum
www.matthaeus.net
www.zuhausefuerkinder.de
Grundstein für Hospiz in Haus Hügel
Die Johanniter haben Anfang Mai den Grundstein für
ihr neues stationäres Hospiz in Bremen-Schönebeck
gelegt. Der 2,5 Millionen Euro teure Komplex entsteht
bis Ende des Jahres auf dem Gelände der ehemaligen
Tagungsstätte der Bremischen Evangelischen Kirche
„Haus Hügel“. Die Einrichtung soll nach Angaben
der Hilfsorganisation acht Plätze für sterbenskran
ke Menschen und zwei Zimmer für Angehörige
bieten. Nach der 2002 eingeweihten „Brücke“
im
Bremer Westen ist es das zweite stationäre Hospiz im
Bundesland.
In der Region fehlen Hospizplätze. Viele Menschen,
die für ihre letzte Lebensphase einen behüteten
Rahmen in einem stationären Hospiz wünschen, müssen bisher abgewiesen oder auf eine Warteliste gesetzt
werden. Der nun begonnene Neubau wird durch
das Vermächtnis der Bremer Ärztin Ruth Simon-Lilge
möglich, nach der das eingeschossige Gebäude auch
benannt werden soll. Eigentlich sollte das Haus im
Bremer Stadtteil Horn entstehen. Das Vorhaben scheiterte dort aber am Widerstand der Anwohner und der
örtlichen evangelischen Kirchengemeinde.
Das Hospiz wird auf einem rund 14.000 Quadratmeter
großen parkähnlichen Grundstück der ehemaligen
Tagungsstätte „Haus Hügel“ in Bremen-Schönebeck
errichtet. Ende 2010 hatte die Bremischen Evangelische
Kirche den dortigen Betrieb eingestellt, weil er sich
wirtschaftlich nicht mehr trug. „Intensiv haben wir uns
mit der Frage beschäftigt, ob das frühere Haus Hügel
erhalten oder in das geplante Hospiz integriert werden
kann“, erklärte der Hospizbeauftragte der Johanniter,
Walter Weber. „Sehr schnell war klar, dass das
Bettenhaus des ehemaligen Tagungszentrums nicht
erhaltenswert ist. Schwieriger fiel die Entscheidung
beim eigentlichen Haus Hügel. Die alte Villa hatte
einen eigenen Charme, wäre aber nur mit
hohem
Kostenaufwand behindertengerecht umzubauen
gewesen. Die Raumgliederung entsprach in keiner
Weise den Erfordernissen für ein Hospiz und eine
den heutigen Anforderungen genügende energetische
Effizienz war nicht erreichbar. Wir haben uns deshalb
schweren Herzens entschlossen, die bestehenden
Gebäude abzubrechen, und das Hospiz komplett
neu zu bauen. Eine besonders reizvolle Tür aus dem
Inneren des Haus Hügel mit einem im Jugendstil
gehaltenen farbigen Oberlicht wollen wir allerdings
als Erinnerung in das neue Haus einbauen, um so
wenigstens eine kleine Brücke zu schlagen zu dem
alten Bau.“ epd/ BEK Forum
www.johanniter.de
www.kirche-bremen.de
Kulturerbe-Siegel für den Dom beantragt
Dem Bremer St.-Petri-Dom sollte nach Auffassung der
Landesregierung das Europäische Kulturerbe-Siegel
verliehen werden. Einen entsprechenden Antrag habe
Bremen bei der Kultusministerkonferenz gestellt, teilte
der Senat am Freitag mit. „Dieses Bauwerk hat nicht
nur in der bremischen Geschichte eine zentrale
Rolle gespielt“, erläuterte Bürgermeister Jens Böhrnsen
(SPD), der auch Kultur- und Kirchensenator ist. Über
350 Jahre sei der Dom auch in der Christianisierung
Norddeutschlands, des Baltikum s und Skandinaviens
tonangebend gewesen.
Ob der St.-Petri-Dom tatsächlich den KulturerbeStatus bekommt, entscheide sich frühestens im
Frühjahr 2014, hieß es. Mit dem Siegel, das
2011
eingeführt wurde, zeichnet die EU-Kommission nach
dem Urteil einer Fachjury Stätten aus, die symbolund beispielhaft für die europäische Einigung sowie
für die Ideale und die Geschichte Europas stehen.
Die Kultusministerkonferenz trif ft eine Vorauswahl.
Deutschland hat bisher Stätten der Reformation und
der deutsch-deutschen Teilung angemeldet.
Die 30-seitige Bewerbung haben den Angaben zufol ge neben dem Landesamt für Denkmalpflege
die
St.-Petri-Gemeinde und die Bremische Evangelische
Kirche über vier Monate erarbeitet. Bremen wurde
vor mehr als 1.200 Jahren Bischofssitz und blieb es
bis 1648.
Kaiser Karl der Große wies Bischof Willehad
787
diesen Amtsitz zu. Nachdem Willehad auf einer
Weserdüne zunächst nur eine Holzkirche errichten
ließ, entstand dort 805 der erste Steindom. In seiner
langen Geschichte wurde das Gotteshaus mehrfach
restauriert. Doch die dreischiffige Pfeilerbasilika mit
zwei Krypten aus dem 11. Jahrhundert, die dem Bau
bis heute Maß und Struktur gibt, ist noch immer erhalten.
Zu Beginn der Mission von Bremen aus sei Europa
religionsgeographisch und kulturell in einen heidnisch
geprägten Norden und Osten sowie einen von christ lich-römischer Kultur durchdrungenen Westen und
Süden geteilt gewesen, erläuterte Landeskonservator
Georg Skalecki: „Als die Bremer Mission Anfang des
13. Jahrhunderts endete, war diese Zweiteilung des
Kontinents aufgehoben und ein gemeinsames christliches Fundament gelegt.“
epd
www.stpetridom.de
www.denkmalpflege.bremen.de
Praktikumsstellen gesucht
Beste Predigt 2013 gesucht
Kirchliche Berufe brauchen N achwuchs. Auch
der diakonisch-pädagogische B ereich wird künftig mehr offene Stellen als Bewerberinnen haben.
Um dem perspektivischen Nachwuchsmangel bei
Diakonen und Sozi alpädagoginnen vorzubeugen,
gibt es eine Arbeitsgruppe zur Nachwuchsförderung
in der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK).
Eine Maßnahme: In Gemeinden und Einrichtungen
sollen verstärkt Praktikumsstellen angeboten werden. Von Schülerinnenpraktika über studienbegleitende bis zu Anerkennun gspraktika will die
BEK sich künftig unter jungen Nachwuchskräften
bzw. am diakonisch-pädagogischen Berufsfeld
Interessierten bekannter machen. Eine Handreichung
mit einem Mus terablauf für Schülerpraktika wird
derzeit erarbeitet. Darin sind neben der Tätigkeit
in der Gemeinde auch Einblicke in gesamtkirchliche Arbeitsfelder wie Landesjugendpfarramt,
Jugendkirche oder Seniorenarbeit vorgesehen. Die
Berufsgruppenbeauftragte für die diakonisch-pädago gisch Mitarbeitenden, Katharina Kissling, sucht derzeit
nach potenziellen Schüler-Praktikumsstellen, die auf
einer zentralen Liste verzeichnet werden sollen. Über
diese Liste sollen Interessentinnen künftig schneller an
eine ortsnahe Praktikumsstelle weiterverwiesen werden können.
BEK Forum
Der Verlag für die Deutsche Wirtschaft hat erneut seinen ökumenischen Predigtpreis ausgelobt, der am 20.
November 2013 in Bonn überreicht werden soll. Bis
zum 15. Juli 2013 können Predigten von haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
eingesandt werden, die innerhalb der letzten zwei
Jahre gehalten wurden. Die Auszeichnung wird wieder
in den Kategorien „Lebenswerk“ sowie „Beste Predigt
2013“ verliehen. In der Kategorie „Beste Predigt“
sind auch Predigten und Andachten außerhalb der
Perikopenordnung und der Texte im Kirchenjahr willkommen. Zusätzlich vergibt die Jury in diesem Jahr
einen Sonderpreis zur Jahreslosung „Wir haben hier
keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen
wir“. Die Auswahl trifft eine 11-köpfige ökumenisch
besetzte Jury aus Theologinnen und Publizisten. Der
Verlag vergibt seit 2000 den Predigtpreis, um damit
die Redekunst in den Kirchen zu fördern. BEK Forum
Katharina Kissling
Telefon 0421/55 97-241
[email protected]
www.bek-intern.de
Rund jeder fünfte Beschäftigte in der Altenpflege
denkt nach einer neuen Studie der Universität
Lüneburg darüber nach, den Beruf aufzugeben. Viele
Altenpfleger fühlten sich erschöpft und überf ordert.
Das Forschungsnetzwerk Gesundheit der Leuphana
Universität hatte gemeinsam mit dem „Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste“ rund 1.000
Mitarbeiter in der Altenpflege befragt. Die Untersuchung
ist den Angaben zufolge deutschlandweit die größte
Studie zur Gesundheit und Arbeitszufriedenheit in der
Branche. Die Gesundheitssituation des Pflegepersonals
sei kritisch, sagte die Professorin für Personal- und
Organisationspsychologie, Sabine Remdisch. „Daraus
resultieren nicht nur viele Krankheitstage.“
Viele
Pflegekräfte gingen trotz Beschwerden zur Arbeit. Am
häufigsten klagten die Pflegerinnen und Pfleger über psychische Belastung. 30 Prozent gaben an, sich dauerhaft
oder fast täglich müde, angespannt oder überfordert zu
fühlen. Kraft schöpfen die Pflegekräfte der Studie zufolge
aus dem Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Entscheidend
sei zudem, dass die Leitung der Pflegeheime Warnsignale
wahrnehme. „Die Studienergebnisse zeigen deutlich,
dass eine gute Führung den Pflegerinnen und Pflegern
hilft“, betonte Remdisch. Dort, wo Vorgesetzte achtsam
und vorbildlich handelten, erwäge nur jeder zehnte
Mitarbeiter den Wechsel in einen anderen Beruf. epd
Vorrang ziviler Hilfen vor Militäreinsatz
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière
(CDU) hat mehr Wertschätzung für Soldaten in
Auslandseinsätzen gefordert. „Wir haben jetzt 200.000
Soldaten, die in Afghanistan waren, denen darf man
auch mal danke sagen“, sagte er beim Kirchentag in
Hamburg. Dies könne die Bundeswehr allein nicht
leisten, es sei Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Hier
sei auch die Kirche gefragt. Der Friedensbeauftragte
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke
Brahms, mahnte in der Diskussion mit dem Minister
den Vorrang ziviler vor militärischen Hilfen an. De
Maizière stimmte dem zu: „Wir sind die ersten, die nach
dem Vorrang des Politischen rufen.“ Der kirchliche
Friedensbeauftragte Brahms sagte, Einsätze ohne zivile
Hilfen seien deshalb nicht sinnvoll. „Wenn wir uns ein
stehendes Heer leisten, warum leisten wir uns nicht
eine stehende Gruppe zur Krisenprävention?“, fragte
er. Darin könne Deutschland ein Vorbild für andere
Staaten werden.
epd
Sibylle Stehncken, Projektleitung PREDIGTPREIS,
Telefon 0228/82 05-7308
[email protected]
www.predigtpreis.de
Viele Berufwechsler in der Altenpflege
BEK Forum Mai 2013
21
persönlich
Neu aufgestellt
Frauke Siebert (Kindertagesheim der
Gemeinde Unser Lieben Frauen),
Telefon 0421/21 21 11
[email protected]
text & fotos
Matthias Dembski
Petra Jebe-Wollens
(Kindertagesheim Auferstehungsgemeinde)
Telefon 0421/44 12 22
[email protected]
Ann-Kristin Bernhardt-Weiß
(Pool des Landesverbandes Evangelischer
Tageseinrichtungen für Kinder)
Telefon 0421/346 16-47
[email protected]
Sabine Nobis
(Frühförderzentrum)
Telefon 0421/376 883-10
[email protected]
er des er
itglied
Die M usschusses d n
ta
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Gesam ervertretun
it
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b
r
a
Mit
Insa Nötzel (Gemeindebüro
Trinitatisgemeinde)
Telefon 0421/24 04 07 100
[email protected]
Die Amtsperiode des Gesamtausschusses der Mit­
arbeitervertretungen (GA-MAV) läuft noch bis Mitte
2015 – dennoch gibt es jetzt eine Neuaufstellung:
Helmut Holtmann aus der St. Remberti-Gemeinde
ist der neue Vorsi tzende. Er l öst den bisherigen
Vorsitzenden ab, der nach einem U nfall länger
erkrankt ist, aber Mitglied des Gremiums bleibt. Wer
im Büro des GA-MAV anruft, erreicht deshalb ab sofort
unterschiedliche Ansprechpartnerinnen und -partner.
„Wir haben uns die Freistellungs-Stunden untereinander aufgeteilt und w erden bis zum J ahresende
erproben, wie ein Verteilung der Verantwortung auf
verschiedene Schultern funktioniert“, erklärt Helmut
Holtmann. Feste Bürozeiten gibt es nicht mehr, aber
das Versprechen: „Wir rufen zeitnah zurück, wenn
es Nachrichten auf dem Anrufbeantworter gibt. Mails
rufen wir mobil ab, so dass dieser Kontaktweg
der
schnellste ist.“
Beratungsanfragen nehmen deutlich zu
Mit einer halben Freistellung im Umfang von ins­
gesamt 19,25 Stunden sei die Arbeit
des GA-MAV
kaum noch zu leisten, sind sich die Mitglieder einig.
„Wir müssen in vielen Gremien der BEK vertreten
sein, dabei aber genau überlegen, wo das wirk
­
lich nötig und sinnvoll ist.“ Für Gemeinden, in
denen es keine Mitarbeitervertretung gibt, ist der GA
Ansprechpartner für die Mitarbeitenden. „Allgemein
nehmen die Anfragen aus Gemeinden zu. Wir bera ­
ten zu allen Fragen rund um den Arbeitsplatz: Dazu
gehören zum Beispiel Überstunden-Regelungen,
22
BEK Forum Mai 2013
Helmut Holtmann (Vorsitzender)
(St. Remberti-Gemeinde)
Telefon 0421/20 15 70
[email protected]
Fahr- und Wegezeiten in Kooperationsgemeinden,
Teilzeit-Arbeitsverträge, Urlaubs- und Pausenzeiten,
Verlängerungen befristeter Arbeitsverhältnisse bis
zur Festanstellung, Entgelttabelle, Kündigungen,
Mutterschutz, Urlaubs- und Dienstpläne, Daten - und
Unfallschutz, Wiedereingliederungsmanagement oder
Rente. Oft werden wir auch bei Konflikten mit dem
Vorgesetzten angefragt.“ Auch wenn eine MAV vor
Ort nicht weiterkommt, wenn es zum Beispiel um
Beteiligungsrechte bei Baumaßnahmen geht, wird oft
der GA-MAV eingeschaltet. „Di e Anfragen aus den
Gemeinden nehmen sehr deutlich zu“, beobachten
die GA-Mitglieder. Zudem gebe es wenigen MAVen
vor Ort, weil Gemeinden fusioniert haben. „Die
Beratungsarbeit ruht auf insgesamt weniger Schultern,
die zudem vor Ort ihre Arbeit ehrenamtlich ohne
Freistellung tun.“
Dritter Weg und Gesundheitsschutz
Derzeit beschäftigt sich der GA -MAV mit den Aus­
wirkungen des Grundsatzurteils des Bundes­
ar­­beits­­gerichts zum „Dritten Weg“, der besonde­
ren Gestaltung des Arbeitsrechts bei Kirche und
Diakonie. „Auch wenn die Klage von ver.di beim
Bundesverfassungsgericht noch läuft, ist die Diskussion
um ein Streikrecht auch für kirchliche Mitarbeitende
schon in Bewegung bekommen“, meint Helmut
Holtmann. Neben Fortbildungsangeboten für MAVMitglieder in Gemeinden und Einrichtungen vor allem
zu arbeitsrechtlichen Fragestellungen kümmert sich
der GA derzeit besonders um das Thema Arbeits- und
Klaus Westermann
(Gemeinden Walle/ Immanuel)
Telefon 0421/39 69 55
[email protected]
Gesundheitsschutz, auch vor dem Hintergrund einer
älter werdenden Belegschaft.
Zudem vertritt der GA-MAV in der Arbeitsrechtlichen
Kommission (ArKo), die Tarifentscheidungen trifft,
die Interessen der Arbeitnehmerseite. Dort wird der ­
zeit über eine Übernahme des Tarifabschlusses im
Öffentlichen Dienst der Länder verhandelt. Auch die
Urlaubsregelung für die BEK -Angestellten dürfte sich
danach noch einmal verändern. (BEK Forum wird die­
ses Thema in der nächsten Ausgabe aufgreifen.)
k
kontakt
Gesamtausschuss der
Mitarbeitervertretungen (GA-MAV)
der Bremischen Evangelichen Kirche
Alle Mitarbeitervertretungen der Gemeinden und
gesamtkirchlichen Einrichtungen bilden die MAVV
(MitarbeiterVertreterVersammlung).
Diese wählt als höchstes Gremium der
Arbeitnehmerinnenvertretung der BEK
für die Dauer von vier Jahren
den 7-köpfigen Gesamtausschuss.
Telefon 0421/55 97-243
[email protected]
www.bek-intern.de
persönlich
Gerriet Neumann
Kurz vorgestellt:
Der neue
Gehörlosenseelsorger
text & fotos
Matthias Dembski
Bremen hat einen neuen Gehörlosenseelsorger:
Seit dem 15. April arbeitet Pastor Gerriet Neumann
aus Oldenburg mit halber Stelle in der Bremer
Gehörlosengemeinde. Die Stelle war nach dem
Wechsel von Ronald Ilenborg in die Rheinische
Landeskirche lange Zeit verwaist. Jetzt ist die
Wunschlösung der gehörlosen Gemeindemitglieder
verwirklicht worden: Ein neuer Pastor mit Gebärden­
kompetenz und langjähriger Erfahrung in der
Ge­hörlosenarbeit, den viele bereits kennen. Gerriet
Neumann wird zunächst auf fünf Jahre befristet mit
halber Stelle in Bremen arbeiten, mit seinem ande­
ren Stellenanteil bleibt er Gehörlosenpastor in der
Oldenburgischen Landeskirche. Bis er nach Bremen
entsandt wurde, war er zudem Krankenhausseelsorger
am Oldenburger Klinikum. Zur Gehörlosenseelsorge
kam Neumann 1996 eher zufällig: „Ich wurde spon ­
tan an einem Freitag gefragt, ob ich Interesse hätte.
Am darauffolgenden Montag saß ich bereits in einer
Gebärdendensprach-Fortbildung.“ Über vier Jahre
hinweg lernte er die Sprache im Blockunterricht –
insgesamt acht Wochen lang. „Um Menschen in der
Seelsorge zu verstehen und tiefergehende Gespräche
führen zu können, braucht man gut fünf Jahre“, erklärt
der 46-Jährige.
Auch in der Kirche dazugehören
„Ich möchte mit den gehörlosen Menschen Ge­meinde
gestalten und schaue jetzt erstmal, was ihre Be ­dürfnisse
hier in Bremen sind. Wichtig ist, dass sie einen
Platz in der Kirche finden und dazu gehören.“ Alle
anderen kirchlichen Angebote wie zu m Beispiel
Beratungsstellen können Gehörlose nicht nutzen.
„Als Gehörlosenpastor ist man All-in-One. Der
Gehörlosen-Gottesdienst ist ein wichtiger Treffpunkt
und Kommunikationsort.“ Zur Seelsorge gehört, auch
die hörenden Familien mitzubetreuen, insbesondere
die Eltern gehörloser Kinder.
„Wir arbeiten landes kirchenübergreifend mit d er
Hannoverschen, Reformierten und Braunschweigischen
Kirche zusammen, etwa bei Konfirmandenfreizeiten“,
berichtet Neumann. In diesen Verbund steigt
nun
die Bremer Gehörlosengemeind e neu ein, was das
Angebot erweitert. So ist eine Sommerfreizeit für
Jugendliche Ende Juli bereits geplant, Anmeldungen
sind ab sofort möglich.
Gemeindezentrum gesucht
In diesen Tagen ist Gerriet Neumann auf „Ortssuche“
für seine künftige Gemeindearbeit. „Gehörlose Men­
schen sind sehr mobil und fahren teils bis zu andert­
halb Stunden, um einen Gottesdienst zu besuchen“,
erklärt Neumann. „Dennoch wünschen wir uns ein
mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbares
Gemeindezentrum in Nähe der Hauptbahnhofs, wo
wir Gottesdienst feiern und wo sich Gruppen treffen
können. Darüber hinaus wünsche ich mir ein festes
Büro für seelsorgerliche Gespräche und zur Lagerung
von Arbeitsmaterial.“
In einigen Gemeinden hat Neumann bereits vorgefühlt.
„Wir fühlen uns überall willkommen, aber die Raumund Bürofrage ist teils nicht ganz einfach zu lösen.“
Gemeinden, die gern mit der Gehörlosengemeinde
kooperieren möchten und f reie Raumkapazitäten
haben, können sich bei Gerriet Neumann melden.
Beratung in Sachen „Inklusion“
Nicht nur im kirchlichen Bereich ist Neumann wäh ­
rend seiner Einarbeitungsphase unterwegs. Vom
Landesverband der Gehörlosen bis zur Schule an
der Markusallee knüpft er derzeit Kontakte und lotet
Kooperationsmöglichkeiten aus. „Natürlich ist das
Thema Inklusion auch für die Gehörlosenseelsorge
dran. Wir möchten Inklusion für Gehörlose in der
Kirche ermöglichen, aber dafür braucht es Fachleute,
die das unterstützen und Gemeinden informieren und
beraten.“
Beim
Konfirmandenunterricht beispielsweise
müssten gehörlose Jugendliche selbst entscheiden,
ob sie sich in ihrer Heimatgem einde oder in der
Gehörlosengemeinde anmeldeten. „Das hängt vom
Hörvermögen und davon ab, wo sie sich eher wohl ­
fühlen. Ich berate Gemeinden gerne dabei, wie sie
einen Unterricht für hörbeeinträchtigte Jugendliche
gut gestalten können.“ So müsse in einem inklusi
­
ven Konfirmandenunterricht die Textarbeit auf ein
Minimum reduziert werden. „Texte zu erfassen ist
für Gehörlose viel schwieriger, als für Hörende. Da
gibt es oft Verständnisprobleme .“ Auch mit inklu­
siven Gottesdiensten hat Neumann Erfahrung: „Am
Heiligabend habe ich einen Familiengottesdienst für
Gehörlose und i hre Angehörigen angeboten, der
natürlich für alle anderen Hörenden auch offen war.“
Kostenlose Dolmetscher-Vermittlung
Um Teilhabe zu ermöglichen, vermittelt die
Gehörlosenseelsorge auch Dolmetscher. „Damit kön­
nen Gehörlose an Amtshandlungen der hörenden
Gemeinde teilhaben“, erklärt Neumann. „Die
Dolmetscherkosten werden aus einem Fonds der
Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische
Gehörlosenseelsorge (DAFEG) bezahlt.“ Ein möglichst
frühzeitiger Anruf beim Gehörlosenseelsorger genügt,
um einen Dolmetscher zu bestellen.
k
kontakt
Gehörlosenseelsorge
der Bremischen Evangelichen Kirche
Pastor Gerriet Neumann
Telefon 0441/92 00 00 3
[email protected]
www.kirche-bremen.de
BEK Forum Mai 2013
23
persönlich
Neue Präsidentin des Kirchenausschusses
und des Kirchentages der Bremischen
Evangelischen Kirche (BEK):
Im März gewählt tritt Edda Bosse im Juni
ihr Amt als Repräsentantin der BEK an.
„Fühlt euch nicht
kuschelig“
text & foto
Matthias Dembski
Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) hat eine
neue Präsidentin: Der Kirchentag wählte Edda Bosse
im März mit 117 von 148 gültigen Stimmen an die
Spitze der Kirche. 12 Jahre war sie zuvor Bauherrin
der St. Petri Dom-Gemeinde, ein Ehrenamt, das sie
zum Jahresende abgibt. Als sie gefragt wurde, ob sie
als BEK-Präsidentin kandidieren würde, habe sie einen
Moment überlegen müssen, gibt sie zu. „Nach 12
Jahren Verantwortung für die Dom-Gemeinde hatte
ich eigentlich andere Pläne.“ Doch nach kurzer Zeit
habe sich die Erkenntnis durchgesetzt: „Wenn deine
Kirche dich ruft, kannst du nicht nein sagen. Wenn uns
die Kirche wichtig ist, müssen wir für sie einstehen.“
Der Glaube habe ihr Leben geprägt. „Wir waren eine
typische Personalgemeinde-Familie am Dom“, erzählt
Edda Bosse, die in Bremen Nord aufwuchs. „Ich
habe eine Kirche erlebt, die im Gottesdienst, in der
Seelsorge und Diakonie für andere da ist. Der Auftrag,
für die Seele und damit für den ganzen Menschen zu
sorgen, ist unser kirchliches Alleinstellungsmerkmal.“
„Ein gewaltiger Einbruch“
Mit 18 Jahren fuhr sie nach Taizé. „Das war ein gewaltiger Einbruch in mein traditionelles Bewusstsein. Ich
habe die Botschaft mitgenommen ‚Fühlt euch nicht
kuschelig, Glaube muss auch zu Hause im Alltag funktionieren‘.“ Geprägt hat sie auch die Aufbruchsituation
der 1968er Jahre. „Da gab‘s viele Diskussionen mit
den Eltern“, erinnert sich die 59-Jährige. Bereits ihr
Vater, Henry Lamotte, engagierte sich als Diakon und
Bauherr am Dom. „Ich bin in einer Großfamilie mit
fünf Geschwistern und mehreren Generationen unter
einem Dach aufgewachsen. Da müssen alles mithel fen, das ist eine Grunderfahrung meines Lebens.“
Nach dem Abitur in Lesum zog es Edda Bosse zum
Studium nach Freiburg. „Ich wollte möglichst weit
weg von Bremen.“ Die Studienjahre in Freiburg, wo
sie sich für Germanistik und Anglistik einschrieb,
habe sie sehr genossen. 1975 heiratete sie, 1976 kam
ihr erster Sohn zur Welt. Dann ein Schicksalsschlag:
Ein Tumor in der linken Hüfte, anderthalb Jahre
Krankheit. „Mit einem sechs Wochen alten Kind so
eine Diagnose zu bekommen, ist eine große Sorge.“
Mit gerade 23 Jahren über die Endlichkeit des Lebens
nachdenken zu müssen, habe ihre Jugend jäh unter -
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BEK Forum Mai 2013
brochen. Edda Bosse wurde wieder gesund, bekam
zwei weitere Söhne und arbeitete mehrere Jahre als
freie Journalistin. Vor allem die Kulturberichterstattung
lag ihr am Herzen. Später kümmerte sie sich als
Angestellte um die Kommunikation des Groß- und
Außenhandelsunternehmens Lamotte, das ihre Brüder
führen. „Da habe ich gelernt, wie Wirtschaft funkti oniert, was mir auch in der kirchlichen Arbeit hilft.
Schließlich sind Finanz- und Wirtschaftsfragen auch
für die Kirche von existenzieller Bedeutung.“
„Nicht im eigenen Saft schmoren“
Im Team zu arbeiten und die Kompetenzen von
Fachleuten ernst zu nehmen, habe sie sowohl im
Beruf wie auch im Bauherrenamt am Dom gelernt.
„Gut zuhören, Aufgaben delegieren und auch Rat von
Außen einholen, statt als Kirche im eigenen Saft zu
schmoren“ – so umreißt sie ihr Leitungsverständnis.
Dabei geht es ihr immer darum, unterschiedliche
Interessen auszugleichen und gemeinsam darüber
nachzudenken, wie eine zeitgemäße kirchliche Arbeit
aussieht: „Was bedeutet zum Beispiel Familie heute,
wie können wir uns als Kirche für neue Familienformen,
für Patchworkfamilien, Alleinerziehende, nicht ver heiratete oder gleichgeschlechtliche Paare öffnen?“
Verbindliche Beziehungen gebe es auch jenseits der
Ehe. „Allen Menschen als Kirche Lebensbegleitung
und Heimat zu bieten, ist eine wunderbare Aufgabe,
für die Kirche von der Taufe bis zur Sterbebegleitung
viele Möglichkeiten hat.“
„Vorbild in der Sehnsucht nach Frieden“
Edda Bosse wünscht sich eine Kirche, die aktiv für
Frieden und Versöhnung eintritt – im Kleinen wie
im Großen. „Friedensfähigkeit betrifft sowohl interne
Streitfragen, in denen wir als Kirche Konfliktfähigkeit
unter Beweis stellen müssen. Letztlich müssen wir
aber mit unserer Friedenssehnsucht ein Vorbild für alle
Menschen sein.“ Der Dialog einer offenen Kirche mit
der Gesellschaft ist der neuen Präsidentin deshalb ein
wichtiges Anliegen. Vor allem mit Kulturschaffenden
hat sie sich in ihrer Arbeit am Dom, aber auch im
Kuratorium der Kulturkirche St. Stephani oft aus
getauscht. „Mich interessiert, wie sich Kirche und
Kultur gegenseitig durchdringen und miteinander ins
Gespräch kommen.“ Literatur, Theater und Musik
in den Kirchenraum zu bringen, sei mitunter span nungsreich. Johann Kresniks Theaterstück „Die zehn
Gebote“ sei im Dom nicht möglich gewesen, in der
Friedensgemeinde schon. „Ohne Kultur ist Kirche
nicht denkbar. Wir brauchen die Auseinandersetzung,
um uns in der Kirche nicht nur mit uns selbst wohl
zu fühlen.“ Gleiches gelte für den Dialog mit ande ren Religionen: „Da bin ich mehr Zuhörende, finde
aber wichtig, das Gespräch zu suchen, ohne dass
der Wahrheitsanspruch bei mir liegt, auch wenn
mein eigener Standpunkt als Christin dafür eine
Voraussetzung ist.“ Profil müsse die Kirche auch in der
Debatte um den Sonn- und Feiertagsschutz und in der
sozialdiakonischen Arbeit zeigen. „Unser Sozialstaat
basiert auf christlichen Werten, die wir als Kirche
selbstbewusst und klar vertreten müssen.“ Dabei
müsse die Kirche künftig noch stärker den Dialog mit
der Wirtschaft suchen: „Wir brauchen den Dialog
mit dem Unternehmertum über die soziale Frage in
unserer Stadt.“
Als Präsidentin will Edda Bosse mutig in die Zukunft
sehen: „Wir müssen aber auch schauen, wo es
Gewohnheiten und Befindlichkeiten in der Kirche
gibt, von denen wir uns verabschieden müssen.“ Dazu
sei manchmal auch ein fairer, klarer Streit nötig.
Wenn sie mal nicht für die Kirche aktiv ist, erholt
sich Edda Bosse vor allem mit ihrer Familie und
beim Reiten. Auch drei ihrer Enkel begleitet sie mit
viel Spaß einmal wöchentlich zur Reitstunde auf den
Ponyhof. „Das ist mein Lebenselixier.“
k
kontakt
Präsidentin der
Bremischen Evangelischen Kirche
Edda Bosse
Ab 7. Juni 2013:
Telefon 0421/55 97-260
[email protected]
www.kirche-bremen.de

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