Die Land Rover

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Die Land Rover
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Die Land Rover - Story
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Land Rover war ursprünglich die Bezeichnung für den 1948 eingeführten
Geländewagen des Kraftfahrzeug-Herstellers Rover. Rover wurde 1966 Teil des
staatlichen Zusammenschlusses der britischen Fahrzeughersteller zu British Leyland.
1978 wurde Land Rover zu einem separaten Unternehmen innerhalb der Firmengruppe
Jaguar-Rover-Triumph; 1994 wurde es zunächst an den deutschen Automobilhersteller
BMW verkauft. Seit dem Jahr 2000 gehörte das Unternehmen (zusammen mit Jaguar
und Volvo sowie bis Anfang 2007 Aston Martin) zur Premier Automotive Group des
amerikanischen Ford-Konzerns, der es im März 2008 an die indische Tata-Gruppe
verkaufte.
Neben der Firma werden auch die Fahrzeuge, insbesondere das Nachfolgemodell der
ursprünglichen Serie, der Defender, gelegentlich aber auch die drei weiteren
Produktlinien Range Rover, Discovery und Freelander, umgangssprachlich „Landy“
genannt.
Geschichte des Fahrzeugs
Die Idee
1929 kam Spencer Bernau Wilks als geschäftsführender Direktor zu Rover. Er brachte
seinen jüngeren Bruder, den Ingenieur Maurice Wilks mit in das Unternehmen, der
später den Geländewagen Land Rover ins Leben rief.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg benötigte die britische Regierung dringend
Devisen und begann, Druck auf die Automobilindustrie auszuüben: billig zu
produzierende Massen- und Serienautos sollten entwickelt und in die ganze Welt
exportiert werden. Die Firma Rover hatte bisher vor allem Luxuswagen von hoher
Qualität und hohem Prestige produziert − diese konnte sich nach dem Krieg jedoch
kaum mehr jemand leisten.
Maurice Wilks war zu diesem Zeitpunkt technischer Direktor. Auf seinem Landsitz
benutzte er einen Willys Jeep, eine Hinterlassenschaft der US-Streitkräfte. Wilks war
von der Nützlichkeit des Jeeps überzeugt, jedoch war das Fahrzeug schon
altersschwach und durch das feuchte Klima rostig. So hatte er die Idee, bei Rover einen
Geländewagen für die Landwirtschaft zu bauen und damit das Unternehmen aus der
Krise zu führen.
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Der Prototyp wurde im Frühjahr 1947 in nur wenigen Wochen auf einem Jeep-Chassis
aufgebaut; die Bezeichnung „Land-Rover“ (ein Rover für die Landwirtschaft) fand von
Anfang an Verwendung und wurde später beibehalten. Die Bleche der Karosserie waren
aus Duralumin gefertigt. Noch im gleichen Jahr gab der Rover-Vorstand grünes Licht für
eine Kleinserie.
Die erste Serie
Zunächst wurde ein eigenes Chassis konstruiert. Ein Leiterrahmen und eine Spritzwand
aus Stahl bilden das stabile Grundgerüst. Da für das Fahrgestell Stahl in
entsprechender Länge nicht zur Verfügung stand, wurde es aus zwei Stücken
zusammengeschweißt.
Für die meisten weiteren Bauteile wurde wie beim Prototyp Duralumin verwendet. Es
war zwar dreifach teurer als Stahl, jedoch wesentlich verfügbarer − die Stahlreserven
waren überwiegend durch die Rüstungsindustrie während des Zweiten Weltkrieges
aufgebraucht. Dass Aluminium sich zwar in der Oberflächenbeschaffenheit verändert,
aber nicht tiefgehend rostet, war ein glücklicher Zufall. Die daraus resultierende
Langlebigkeit wurde schnell zu einem Markenzeichen von Land Rover. Mehr als die
Hälfte aller „pre-production“-Land Rover (also jene, die produziert wurden, bevor das
Serienmodell auf den Markt kam) existieren noch heute, auch deshalb, weil die
Leiterrahmen komplett feuerverzinkt waren. Die weiteren "Series one" waren unverzinkt
und lediglich mit der Karrosseriefarbe gespritzt. Motorisiert wurde das erste Modell, ein
Fahrzeug mit Radstand 80", mit einem rovereigenen 1,6-Liter-Motor, der auch in einem
Rover-PKW eingesetzt war.
Auf der Amsterdam Motor Show am 30. April 1948 wurde der erste Land Rover enthüllt.
Bis zu diesem Zeitpunkt war sich der Rover-Vorstand keineswegs sicher, ob das
Fahrzeug eine Käuferschaft finden würde, oder ob es sich um eine Fehlinvestition
handelte. Doch bereits auf der Messe wurden die Erwartungen durch eingehende
Bestellungen weit übertroffen. Letzten Endes führte der Land Rover die Firma aus der
wirtschaftlichen Krise.
Als „Serie I“ gelten alle Fahrzeuge von Land-Rover von 1948 bis 1958.
Die Nachfolgemodelle
1958 wurde der bereits überaus erfolgreiche Land Rover technisch überarbeitet und als
„Serie II“ auf den Markt gebracht. Durch diese Einführung wurden alle bis dahin
gebauten Land Rover rückwirkend zur Serie I. Es folgte 1971 die „Serie III“ und 1983
der schraubengefederte Landrover 90 und 110, der erst Anfang der 1990er Jahre den
Namen Defender bekam. Das Konzept eines stabilen Stahl-Leiterrahmen-Chassis mit
heavy box section und einer Stahl-Spritzwand als Basis für die weiteren Teile sowie
einer Karosserie aus Aluminium wurde für alle Modelle bis heute beibehalten.
Wegen der großen Nachfrage begann Rover, den Land Rover ab 1952 in Lizenz auch in
anderen Ländern bauen zu lassen. So fertigte die Hamburger Tempo GmbH von 1953
bis 1955 250 Land Rover in modifizierter Form für den Bundesgrenzschutz. Der
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belgische Hersteller Minerva fertigte zwischen 1952 und 1956 rund 18.000 Land Rover
mit leicht abgewandelter Karosserie für die belgische Armee. Sehr bekannt sind die
Lizenz-Nachbauten aus Spanien von Santana Motors. Zwischen 1959 und 1994
entstanden dort knapp 290.000 Land Rover. Heute produziert Santana weitgehend
eigenständige, zumindest optisch aber noch stark an den Defender erinnernde
Geländewagen mit Iveco-Motoren.
Typischer Land Rover-Kühlergrill
Obwohl die „Serie“-Land Rover sich äußerlich und technologisch voneinander
unterscheiden, haben sie alle den typischen „Land Rover-Look“: viereckig, mit von den
Radkästen abgesetztem Kühlergrill und runde Scheinwerfer. Unter dem Druck der
japanischen Allradfahrzeuge Toyota Land Cruiser und Nissan Patrol, die den
europäischen Markt eroberten, wurden bei der Entwicklung des 90 und 110 diverse
Neuerungen eingeführt: Servolenkung, permanenter Allradantrieb, Scheiben- statt
Trommelbremsen vorne, Schrauben- statt Blattfedern. Insbesondere für die Federung
musste das Chassis komplett neu konstruiert werden. Viele technische Details flossen
vom damaligen Range Rover ein. Ab dem Jahr 1990, mit der Einführung des 200tdiMotors wurde aus dem Landrover 110 und 90 der Landrover Defender.
Ab dem Jahr 1970 produzierte Land Rover (damals zu British Leyland gehörend) das
Luxusmodell Range Rover, ein mit Schraubenfedern ausgerüsteter, luxuriös
ausgestatteter Geländewagen mit permanentem Allradantrieb. Der Range Rover
erweiterte den Markt und das Image der Firma.
Der 1989 vorgestellte Discovery schließt die Lücke im mittleren Preissegment zwischen
dem rustikalen Defender und dem luxuriösen Range Rover.
Die Einführung des Range Rovers und des Discovery machten es erforderlich, auch der
Land-Rover-Serie einen Namen zu geben. Daher heißt die Weiterentwicklung des
klassischen Land Rovers nun Defender.
Seit 1997 wird der seinerzeit unter BMW-Leitung entwickelte Freelander angeboten. Es
handelt sich um ein Sports Utility Vehicle (SUV).
Schreibweise:
Die Bezeichnung Land-Rover tauchte bereits 1947 in den ersten Tagen der PrototypEntwicklung auf und wurde beibehalten. Bis 1980 wurde der Name mit Bindestrich oder
in einem Wort geschrieben. Seit 1980 ist die offizielle Schreibweise in zwei Wörtern
ohne Bindestrich.
Bei der Bezeichnung der Land Rover-Serienmodelle wird die Länge als arabische Zahl
dahinter angegeben. Dabei handelt es sich um den Abstand zwischen Vorder- und
Hinterachse in Zoll (Inch). So gab es den Land Rover Serie III z.B. in zwei Längen: 88
und 109. Beim Defender, der vierten Serie, wurden die Achsabstände gerundet,
vermutlich, da sich glatte Zahlen in der Werbung besser verkaufen. Es gibt den
Defender in drei Längen: 90, 110 und 130. Allerdings beläuft sich der Achsabstand des
90ers auf 93 Zoll und der des 130ers auf 127 Zoll. Der 90er wird auch „Ninety“ und der
110er „One Ten“ genannt.
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Die Firma und der Weltmarkt
Zur Jahrtausendwende wurden vom Land Rover (Serie I bis Defender) bereits weit über
1,6 Millionen Exemplare verkauft.
Im Gegensatz zum Jeep hat der Land Rover seinen Ursprung in der zivilen Anwendung.
Es war jedoch nur eine Frage der Zeit, bis auch das Militär sich für das Auto
interessieren würde. Bereits 1950 orderte die britische Armee über 100 Exemplare.
Einige wurden noch im gleichen Jahr im Korea-Krieg eingesetzt. 1956 wurde der Land
Rover offiziell zum Standardfahrzeug der britischen Streitkräfte. Das sehr erfolgreiche
Modell "Military Land-Rover" (umgangssprachlich als "Lightweight" bezeichnet) wurde
z. B. als reines Militärfahrzeug zusammen mit der britischen Armee entwickelt, zivil gab
es ihn nicht zu kaufen. Schätzungsweise 50 % aller ausgelieferten Land Rover gingen
an das Militär oder an Behörden.
Der Land Rover (Serie I bis Defender) hat sich aber seinen Namen vor allem bei Reisen
und Expeditionen gemacht. Sein einfacher und widerstandsfähiger Aufbau sowie die
simple und daher zuverlässige und leicht zu reparierende Technik führen dazu, dass
man dieses Fahrzeug seit nunmehr fast sechs Jahrzehnten in der Sahara und an
anderen Orten findet, an denen es lebenswichtig ist, dass Menschen sich auf ihr
Fahrzeug verlassen können.
Die Fahrzeugentwicklung, insbesondere die Produkterweiterung um den Range Rover
und den Discovery, brachte für Rover große Umwälzungen mit sich:
* 1983 wurden 90 Prozent aller Land Rover in Entwicklungsländer exportiert
* 1993 war die Situation gerade umgekehrt: 90 Prozent der Landys verkauften sich in
der westlichen Welt, wo die Kundschaft natürlich ganz andere Ansprüche an einen
Geländewagen stellt
Mit der Lancierung der zweiten und dritten Generation Range Rover und Discovery und
mit der Markteinführung des Freelanders im Jahre 1997 (der sich gleich bei der
Einführung an die Spitze des Marktes setzte) hat Land Rover seine Position auf dem
4x4-Markt weltweit stärken können.
Im Juni 2007 berichtet die Financial Times, dass der US-Konzern Ford, die
Tochtergesellschaften Jaguar und Land Rover über die Investmentbanken Goldman
Sachs, Morgan Stanley und HSBC verkaufen will. Analysten zufolge sollen beide
Sparten im Paket umgerechnet 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro wert sein.
Nachdem Ford am 20. November Arbeitnehmervertreter von Jaguar und Land Rover zu
Gesprächen mit möglichen Kaufinteressenten eingeladen hatte, prüfte Ford die
Kaufangebote der Interessenten in der zweiten Dezemberwoche. Der Verkauf wurde im
März 2008 vollzogen. Neuer Besitzer ist die indische Automobilfirma Tata. Tata soll
Zusicherungen für den Erhalt der Produktionsstandorte und der Arbeitsplätze in
Großbritannien gemacht haben. Außerdem hat Tata verbindliche Aussagen zum Erhalt
der beiden Marken Jaguar und Land Rover gemacht

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