Presseaussendung Merkur Privatklasse
Transcrição
Presseaussendung Merkur Privatklasse
Graz, 5. Oktober 2004 Wirtschaft/Versicherungen/Gesundheitsvorsorge/Merkur Versicherung Zweifel an Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems „Merkur Privatklasse“ als Reaktion auf die aktuelle Diskussion Eine neue Generation der privaten Krankenzusatzversicherung wurde am Dienstag, 5. Oktober 2004 auf einer Pressekonferenz in Graz vom Generaldirektor der Merkur Versicherung, Alois Sundl, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die „Merkur Privatklasse“, so heißt das neue Versicherungsprodukt, trägt gezielt der aktuellen Diskussion um das österreichische Gesundheitssystem Rechnung. Die Mehrheit der Österreicher glaubt, dass das Gesundheitssystem in seiner heutigen Form nicht mehr finanzierbar ist. Das belegt eine aktuelle Umfrage des market-Institutes. Der Sozialwissenschafter Prof. Dr. Bernd Marin bestätigte auf der Pressekonferenz dass es infolge rascher gesellschaftlicher Alterung und dem medizin-technischen Fortschritt zu überdurchschnittlich steigenden Gesundheitskosten kommen werde. Damit würden sowohl eine nachhaltige öffentliche Finanzierbarkeit, als auch die gewohnten Qualitätsverbesserungen bald an Grenzen stoßen. Die Eigenverantwortung für die Gesundheit und die private Krankenversicherung werde in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Mit der Merkur Privatklasse gut vorgesorgt Die neue Generation der privaten Zusatzversicherung bietet ein umfassendes Deckungskonzept mit hoher Flexibilität und individueller Betreuung ein Leben lang. Je nach Ergebnis der Gesundheitsreform können auch noch nach Vertragsabschluss Schwerpunkte, zum Beispiel verstärkte Inanspruchnahme von ambulanten Leistungen in der Arztpraxis, abgedeckt werden. „Gesundheit betrifft Körper, Geist, Seele und soziales Wohlbefinden“, betonte der Generaldirektor der Merkur Versicherung Alois Sundl. „Mit der Merkur Privatklasse präsentieren wir eine ganzheitliche Gesundheitsvorsorge, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.“ Drei unterschiedliche Elemente decken das gesamte gesundheitliche Wohlbefinden ab und werden je nach Lebensphase und persönlicher Situation Maß geschneidert. o o o Mit der „Privatklasse Stationär“ kann der Patient den Arzt und auch das Krankenhaus seines Vertrauens frei wählen – bei voller Kostendeckung weltweit. Ein Sofort-Schutz verspricht rasche Hilfe und gewährleistet die stationäre Behandlung bei Unfällen im Krankenhaus nach Wahl Österreichweit. Erkrankt ein Kind, darf ein Elternteil den Nachwuchs ins Krankenhaus begleiten. Die „Privatklasse Ambulant“ erlaubt die freie Wahl eines Arztes bzw. Facharztes und übernimmt die Selbstbehalte für die ambulante Behandlung. Zusätzlich berücksichtigt die Merkur Versicherung sanfte Heilmethoden wie Homöopathie oder Akupunktur. Im Rahmen der „Privatklasse Aktiv“ haben Merkur Versicherte Anspruch auf die einzigartige Gesundheitsvorsorge „ego 4 you“. Die Leistungen können in Gesundheitshotels, bei ausgewählten Ärzten oder im Fitness-Studio eingelöst werden. Eine individuelle Betreuung unterstützt das Ziel eines gesunden Lebensstils und zeigt den Weg zu mehr Gesundheit. Das österreichische Gesundheitssystem hat Reformbedarf Die Österreicher und Österreicherinnen sehen die Notwendigkeit einer Reform des Gesundheitswesens ein, befürchten aber neben qualitativen vor allem finanzielle Nachteile. Knapp drei Viertel – konkret 73 Prozent – der österreichischen Bevölkerung sind der Meinung, dass die Reform des bestehenden Gesundheitssystems unumgänglich ist. 38 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass sich diese Reform für sie persönlich finanziell als nachteilig erweisen würde. Am wahrscheinlichsten scheinen ihnen dabei die Erhöhung von bestehenden Selbstbehalten und die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge. In diesem Zusammenhang wird der privaten Gesundheitsvorsorge in Zukunft deutlich mehr an Bedeutung eingeräumt. Das sind die neuesten Ergebnisse des Merkur Gesundheits-Monitors einer österreichweiten Umfragereihe, die von market im Auftrag der Merkur Versicherung durchgeführt wurde. Die erhöhte Arbeitslosigkeit, die eher schwierige Wirtschaftslage, die Überalterung der Gesellschaft und der Rückgang der Geburtenraten sind einige der derzeit stattfindenden Veränderungen der wirtschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen, die vermehrt zu einem Anstieg der in Anspruchnahme medizinischer Leistungen bei gleichzeitiger Stagnation oder Rückgang der Beiträge führen. Einerseits ist diese grundsätzliche Problematik einem großen Teil der Bevölkerung bekannt und andererseits hat die Berichterstattung in den Medien in diesem Zusammenhang zur Bewusstseinsbildung beigetragen, denn beinahe drei Viertel (73 Prozent) der Österreicherinnen und Österreicher vertreten die Meinung, dass unser Gesundheitssystem Reformbedarf hat. Vor allem Personen, die im Erwerbsleben stehen, also 30 bis 49- jährige, sehen die Sanierung des bestehenden Gesundheitssystems als unvermeidlich. Überdurchschnittlich häufig sprechen sich die höheren Bildungsschichten für die Reform aus: Für mehr als 5 von 6 Maturanten und Akademiker ist die geplante Reform unumgänglich. In Westösterreich sind hingegen nur knapp zwei Drittel für die Reform, was damit zusammenhängt, dass die Krankenkassen in diesen Bundesländern im Vergleich finanziell besser dastehen. Einstellung der Bevölkerung zur Gesundheitsreform Die Einstellung zur Reform des Gesundheitssystems stellt sich janusköpfig dar: Obwohl die überwiegende Mehrheit der Österreicher/innen, sprich der Beitragszahler/innen, dem derzeitigen Gesundheitssystem einen Reformbedarf attestieren, erwarten sie von einer etwaigen Reform persönliche Nachteile. Sie gehen davon aus, dass sie für weniger Qualität deutlich mehr bezahlen werden müssen. Beinahe jeder Zweite (48 Prozent) hält es für wahrscheinlich, dass die Qualität der medizinischen Versorgung sinken wird. Diese Befürchtung wird überdurchschnittlich in Westösterreich geteilt. Dass eine solche Reform auch persönliche finanzielle Nachteile bringen wird, erwarten 38 Prozent ganz sicher, ein weiteres gutes Drittel geht davon aus, dass es am Ende des Tages eher doch darauf hinauslaufen wird. Finanzielle Nachteile erwarten sich von einer Reform überdurchschnittlich leitende Angestellte und Beamte. Einschätzungsunterschiede gibt es auch bei den verschiedenen Altersklassen: Die 30 bis 49-jährigen befürchten überdurchschnittlich häufig eine finanzielle Mehrbelastung. Interessant ist auch die regionale Einschätzung in Bezug zur Thematik. 44 Prozent der Ostösterreicher – und hier vor allem die Wiener – hingegen „nur“ 29 Prozent der Südösterreicher sind der Meinung, dass durch eine Reform des Gesundheitswesens für sie finanzielle Nachteile entstehen. Nach Meinung der Bevölkerung wird die Reform auf eine stärkere Eigenverantwortung des Einzelnen hinauslaufen. Sie geht nämlich nicht nur von einer generellen Beitragserhöhung aus, sondern erwartet auch eine Erhöhung der bestehenden Selbstbehalte sowie die Einführung neuer Selbstbehalte. Knapp jeder zweite Österreicher ist der Meinung, dass eine Reform höhere Krankenkassenbeiträge und Selbstbehalte mit sich bringen würde. Vor allem Frauen, Maturanten und Akademiker halten diese zwei Auswirkungen für sehr wahrscheinlich. 37 Prozent der Bevölkerung halten die Erhöhung der Tagessätze bei stationärer Behandlung für sehr wahrscheinlich, und mehr als ein Drittel tippt auf die Einführung neuer Selbstbehalte. Ein weiteres gutes Drittel hält die Verringerung finanzieller Zuschüsse bei Sehbehelfen, Zahnspangen etc. als sehr wahrscheinlich. Auch die Erhöhung der Krankenscheingebühren scheint den Österreicherinnen und Österreichern als nicht unwahrscheinlich. Ein Sechstel – vor allem die mittlere Generation – geht sogar davon aus, dass nach einer Gesundheitsreform eine flächendeckende Gesundheitsversorgung im vollen Umfang Geschichte sein wird. Die Entwicklung hin zu mehr Eigenverantwortung macht sich auch in der Einstellung zur privaten Krankenzusatzversicherung bemerkbar. Die Österreicher und Österreicherinnen prognostizieren einen deutlichen Anstieg der Bedeutung privater Krankenversicherungen. Konkret sind 49 Prozent der Meinung, dass diese deutlich an Bedeutung gewinnen wird und ein weiteres Drittel ist der Meinung, dass die private Krankenversicherung eher an Bedeutung gewinnen wird – nur eine Minorität von 14 Prozent glaubt an Gegenteiliges. Von der Bedeutung und in weiterer Folge von der Notwendigkeit einer privaten Zusatzversicherung sind überdurchschnittlich häufig Jugendliche und Frauen überzeugen, also Bevölkerungsgruppen, die erwiesenermaßen ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein aufweisen. Wir werden immer älter – Gesundheitsvorsorge als langfristiges Projekt Die Probleme des öffentlichen Gesundheitssystems in Österreich sind mit jenen der staatlichen Pensionsvorsorge wenig vergleichbar, aber über die gesellschaftliche Alterung und schwache Erwerbsneigung durchaus verknüpft, betonte der Wirtschafts- und Sozialwissenschafter Prof. Bernd Marin. In beiden Bereichen werde der privaten Vorsorge größere Bedeutung zukommen. 2001 waren bereits 1,72 Millionen Österreicher über 60 Jahre. 2021 werden es 2,28 Millionen und im Jahr 2041 über 2,85 Millionen sein. Die Lebenserwartung steigt jährlich um rund 50 Tage – pro Jahrzehnt um fast 1,5 Jahre – und gilt als einer der wichtigsten Indikatoren von Gesundheit und Lebensqualität. Gleichzeitig sorgen aber neue Forschungs- und Behandlungsmethoden für steigende Kosten im medizinischen Bereich. Medizinischer Fortschritt ist zwar für den Zuwachs an Lebenserwartung unentbehrlich, verbesserte medizinische Versorgung hat im letzten Jahrhundert jedoch nur etwa 20% der Zunahme der Lebenserwartung erklärt, während 80% auf gesellschaftliche und psychohygienische Umständen sowie einen gesunden Lebensstil und umfassendes Vorsorgeverhalten zurückzuführen sind. Gesundheitsvorsorge muss ein langfristiges, möglichst lebenslanges oder lebensbegleitendes Projekt sein, um erfolgreich sein zu können, Gesundheitsversicherung beruhe meist auf einer Art „Lebenspartnerschaft“ zwischen Anbieter und Klienten, wie sie für andere Versicherungen untypisch sei. Generaldirektor Sundl: Abgestimmtes Nebeneinander von stationärer und ambulanter Behandlung Merkur Generaldirektor Alois Sundl nahm auf der Pressekonferenz zur aktuellen Diskussion um die Gesundheitsreform Stellung. Er sei überzeugt, dass es notwendig sei, die optimale Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen. Dazu werde eine verstärkte Koordination der stationären und ambulanten Leistungen an Bedeutung gewinnen. Mit der neuen Merkur Privatklasse haben Kunden die Möglichkeit, individuell und flexibel auch eine stärkere Abdeckung von Leistungen niedergelassener Ärzte in das Versicherungspaket aufzunehmen. Das Unternehmen mit Sitz in Graz war stets Vorreiter in der Gesundheitsvorsorge. Speziell bei der Anerkennung sanfter Heilmethoden hat sie sich als erste österreichische Versicherung stark gemacht. „Mit diesem weiteren Schritt in Richtung umfassende Vorsorge reagieren wir auf die wachsenden Anforderungen an das österreichische Gesundheitssystem und stellen das persönliche Wohl des Patienten in den Vordergrund“, betont Merkur Generaldirektor Alois Sundl. Nähere Informationen: Mag. Birgit Frühauf Merkur Versicherung, Tel.: 0316-8034, [email protected]. Grafiken Merkur Gesundheits-Monitor als Download-Datei unter http://www.auer.at/merkur