Trinken, Rauchen und Kiffen bei Jugendlichen
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Trinken, Rauchen und Kiffen bei Jugendlichen
Trinken, Rauchen und Kiffen bei Jugendlichen > Was Sie als Eltern, Lehrperson oder Berufsbildner/in tun können. Sozialamt > > > Gesundheitsförderung und Integration Schulsozialarbeit Jugend und Familienberatung > Suchtberatung Amt für Volksschulen und Sport Amt für Berufsbildung und Mittelschule Liebe Eltern, Lehrpersonen, Berufsbildnerinnen und Berufsbildner Das können Sie tun. Jugendliche sind neugierig und experimentierfreudig – auch in Bezug auf Rauschmittel. Sie kön >Nehmen Sie sich Zeit für Jugendliche. unterschiedliche Einstellungen. Sie können Es ist normal, dass Erwachsene manchmal Haltung zu entwickeln und Gruppendruck Jugendliche nicht verstehen. Tauschen Sie zu widerstehen. Bestärken Sie sie in einer sich mit Ihren Bekannten und Freunden über kritischen Haltung gegenüber Kiffen und deren Erfahrungen mit Jugendlichen aus und Rauchen und setzen Sie sich für einen mass informieren Sie sich. Und vor allem: Nehmen vollen Umgang mit Alkohol ein. Sie sich Zeit für Kinder und Jugendliche. >Versuchen Sie, den Konsum nen jedoch ihre Grenzen wie auch die möglichen Konsequenzen noch schlecht einschätzen. Weil sie sich körperlich und geistig noch in der Entwicklung befinden, kann bei ihnen der Konsum bestimmter Substanzen rasch gesundheitsschädigend wirken und zu einer Abhängigkeit führen. Als Mutter, Vater, Lehrperson oder Berufsbilder/in können Sie besonders wichtige Beiträge leisten, um einer Sucht vorzubeugen oder sie zu bremsen. Suchtprävention ist dann erfolgreich, wenn sie im Alltag ansetzt – in der Familie, in der Schule, im Lehrbetrieb, im Jugendtreff, im Sportklub, aber auch beim Verkaufspersonal im Lebensmittelgeschäft oder im Restaurant. Vorbeugung wirkt Jugendliche darin unterstützen, eine kritische >Sprechen Sie über Suchtmittelkonsum. einzuschränken. Dem so genannten Frieden zuliebe nicht über sum beginnen, desto grösser die Gefahr einer Trinken, Rauchen und Kiffen zu sprechen, Abhängigkeit. Deshalb ist es wichtig, den bewährt sich langfristig nicht. Sprechen Sie Einstieg zu verhindern oder aber mindestens auffälliges Verhalten an. Kinder und Jugend hinauszuzögern. Wenn Jugendliche bereits liche brauchen Erwachsene, die auf Probleme trinken, rauchen oder kiffen, können Sie Unsere kantonale Beratungsstelle für Gesundheitsförderung und Integration unterstützt Sie reagieren. Jugendliche interessieren sich für versuchen – zum Beispiel mit den Tipps in als Eltern, Engagierte in Schulen und Gemeinden mit Angeboten zur Prävention. Bei Fragen zu Suchtmittel, dennoch wissen sie häufig nicht dieser Broschüre – den Konsum zu begrenzen. Suchtmittelkonsum wenden Sie sich an die Schulsozialarbeit Ihrer Gemeinde, an die kantonale so genau Bescheid. Informieren Sie sich über Wer seinen Konsum einschränken kann, hat Jugend- und Familienberatung oder an die Suchtberatung. die Risiken der einzelnen Substanzen. ihn noch einigermassen unter Kontrolle. Die vorliegende Broschüre ist Teil des Präventionsprogramms «freelance», welches im Kanton >Unterstützen Sie eine kriti- >Setzen Sie verbindliche dann am besten, wenn wir alle am gleichen Strick ziehen! Was können Sie konkret tun, um Jugendliche von problematischem Suchtmittelkonsum abzuhalten? Einfache Rezepte gibt es nicht. Eines aber ist allen Präventionsanstrengungen gemeinsam: Sie verlangen von jeder erwachsenen Person eine klare Haltung. Hinschauen und das Gespräch suchen erfordern manchmal Mut. Aber Wegschauen oder eine Schonhaltung einzunehmen kann den risikohaften Suchtmittelkonsum gar begünstigen. Es ist zudem wichtig, dass Sie sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst sind. Nidwalden an Orientierungsschulen eingesetzt wird. Sie enthält Informationen und Tipps für Ihren Erziehungsalltag zu Hause oder für den Schulalltag wenn Alkohol, Tabak oder Cannabis zum Thema werden. Wir danken Ihnen für Ihr Engagement! Yvonne von Deschwanden Res Schmid Gesundheits- und Bildungsdirektion 2 Regierungsrätin Sozialdirektion Regierungsrat Je früher Jugendliche mit Suchtmittelkon sche Haltung zu Suchtmitteln. Grenzen. Erwachsene mit Suchtmitteln umgehen. lie müssen Lehrpersonen, Ausbildende oder Als Mutter, Vater, Lehrperson oder Berufs Eltern den Jugendlichen klare Grenzen beim bildner/in sind Sie immer auch Vorbild. Suchtmittelkonsum setzen. Wichtig ist, dass Hinterfragen Sie daher Ihren eigenen Kon Sie Regeln durchsetzen und reagieren, wenn sum und weichen Sie Auseinandersetzungen diese nicht eingehalten werden. Jugendliche darüber nicht aus. Die Haltung der Jugend akzeptieren klare Regeln meistens. Sie rebel lichen zum Suchtmittelkonsum ist nicht lieren jedoch oft bei einer inkonsequenten gefestigt. In einer Gruppe bestehen dazu oft Haltung oder bei ungerechter Bestrafung. Kinder und Jugendliche beobachten, wie In der Schule, der Ausbildung und der Fami 3 Alkohol Alkohol Das müssen Sie wissen. >Geben Sie Acht, dass Jugendliche keine Suchtmittel erhalten. >Wie häufig trinken Jugendliche Alkohol? hängig werden. Der Körper gewöhnt sich an Befragungen von Schüler/innen im Alter von davon. Wegen dieser Toleranzsteigerung muss Der Verkauf oder die Abgabe von Alkohol und 11 bis 15 Jahren zeigen, dass der Alkoholkonsum immer mehr getrunken werden, um die Tabak an unter 16-, respektive 18-jährige ist bereits im Jugendalter relativ verbreitet ist. In gewünschten Wirkungen zu erzielen. verboten. Reagieren Sie, wenn Sie merken, einer nationalen Schüler/innenbefragung aus dass gegen das Gesetz verstossen wird: dem Jahr 2010 geben 28 % der 15-jährigen an, Ihre Haltung als Kundin oder Kunde wird nie Alkohol zu trinken, 41 % trinken mindes >Warum konsumieren beim Verkaufspersonal nicht ohne Wirkung tens einmal im Monat Alkohol und 20 % tun bleiben. Wenn Ihrem Kind Alkohol oder Tabak dies wöchentlich. 40 % der 15-jährigen geben bereiter und unerfahrener als Erwachsene. verkauft wurde, sollten Sie auch eine Straf an, schon mindestens einmal im Leben richtig Grenzerfahrungen sind für sie reizvoll und anzeige in Betracht ziehen. Sprechen Sie betrunken gewesen zu sein, 24% waren schon gehören zum Erwachsenwerden. Alkohol ist mit den Jugendlichen darüber, warum diese mehrmals betrunken. In allen Altersgruppen einfach erhältlich und Alkohol trinken gilt gesetzlichen Bestimmungen Sinn machen. ist sowohl der Anteil der Alkoholkonsumie bei vielen Jugendlichen als cool. Sie möchten >Holen Sie sich Unterstützung. renden wie auch die Konsummenge bei Jun erwachsener wirken und meinen, das mit gen höher als bei Mädchen (Health Behavior einem Bier oder Drink zu erreichen. Auch der in School-aged Children HBSC, 2010). Gruppendruck spielt eine Rolle: Jugendliche >Wie wirkt Alkohol? denken, dass die Akzeptanz bei Gleichalt Alkoholkonsum kann anfänglich positive Jugendlichen selbst geben in Befragungen Empfindungen wecken, wie z.B. Entspannung, an, dass sie zum Vergnügen und zur Ent Schmerzlinderung, Enthemmung oder Stim spannung trinken. mungshoch. Dann folgen jedoch je nach >Ist Alkoholkonsum Manchmal stossen Sie als Erwachsene/r vielleicht an Grenzen. Zögern Sie nicht, sich im Freundeskreis oder bei Fachpersonen der Suchtprävention und der Jugend-, Familienoder Suchtberatungsstelle Rat zu holen. Oft hilft auch ein Gespräch mit dem/der Jugend lichen und einer zusätzlichen neutralen Per son weiter. Wenn Sie sich eingestehen, alleine Plakate von Jugendlichen für Jugendliche Die Plakat-Abbildungen in dieser Broschüre wur den im Rahmen des Suchtpräventionsprogram mes zu den Themen Alkohol, Ta bak und Cannabis erarbeitet. Bild- und Textideen stammen von Teams aus der Oberstufe verschie dener Kantone. Lernende der Grafikfachklasse der Schule für Gestaltung in St.Gallen haben die Ideen aufgenommen, weiterentwickelt und als Plakate realisiert. > www.be-freelance.net Dosis lang anhaltende, unangenehme Neben Alkohol und erträgt immer grössere Mengen Jugendliche Alkohol? Junge Menschen sind grundsätzlich risiko rigen grösser ist, wenn sie mittrinken. Die problematisch? nicht mehr weiterzukommen, und sich Hilfe wirkungen, wie z.B. Unlust, Unruhe, Gereizt holen, dann ist das ein wichtiger und mutiger heit, Verstimmung, Deprimiertheit oder Kater. Schritt. Diese Nebenwirkungen können durch erneu mässig, dafür eher grosse Mengen Alko tes Trinken von Alkohol gestoppt werden. Dies hol (z.B. Rauschtrinken an Partys). Dieses macht das Suchtpotenzial des Alkohols aus, Konsumverhalten ist besonders schädlich, wobei auch die persönliche Veranlagung eine da Volltrunkenheit medizinisch gesehen eine Rolle spielt. Betroffene können mit der Zeit Vergiftung darstellt und tödlich verlau in einen Teufelskreis geraten und alkoholab fen kann. Da sie Bier oder Wein wegen 4 Jugendliche konsumieren meist unregel 5 Alkohol des bitteren Geschmacks weniger mögen, mischen Jugendliche häufig Hochprozentiges > Verbot des Verkaufs und der kostenlosen Weitergabe an unter 16-jährige gilt für: mit Süssgetränken. Dies erhöht das Risiko Alle Alkoholika, auch Wein, Bier, sauren einer Vergiftung, da Jugendliche schlecht Most und andere vergorene Getränke. einschätzen können, wie alkoholhaltig ihr Getränk ist. Jugendliche reagieren stärker auf Alkohol als Erwachsene. Durch das oft geringere Körpergewicht spüren sie die Wir kung bereits in kleinen Mengen und werden schneller betrunken. Oft wird unterschätzt, dass die vollständige Wirkung erst nach circa einer Stunde einsetzt. Weitere proble matische Wirkungen sind die gesteigerte Aggressivität und damit die Zunahme von Gewalttaten sowie die erhöhte Unfallgefahr: Jugendliche verunfallen besonders häufig, wenn Alkohol im Spiel ist. Wenn bei Jugend lichen Organe wie Hirn oder Leber noch nicht vollständig entwickelt sind, kann Alkohol ihre Gesamtentwicklung empfindlich stören. Eine Abhängigkeit kann sich viel schneller entwickeln als bei Erwachsenen, d.h. bereits innerhalb weniger Monate. >Gesetzliche Bestimmungen > Verbot des Verkaufs und der kostenlosen Weitergabe an unter 18-Jährige gilt für: a) Alcopops: Softspirituosen (Produkte, die gebrannte Wasser enthalten) b) Alle gebrannten Wasser (Schnäpse, Spirituosen) wie Kirsch, Wodka, Aperitife, Rum usw. 6 >Leihen Sie Ihrem Sohn/Ihrer Tochter das Auto nur mit klaren Auflagen: Kein Alkohol/keine Drogen am Steuer. >Hilfreiche Internetseiten > > > > > > > >Falls Läden oder Restaurants Ihrem Sohn/Ihrer Tochter unerlaubt Alkoholika www.be-freelance.ch/links abgeben, sollten Sie beim Verkaufs www.jugendschutz-zentral.ch personal vorsprechen und im Wieder www.fachstelle-asn.ch holungsfalle eine Anzeige einreichen. www.ich-spreche-ueber-alkohol.ch www.feelok.ch www.alcotool.ch www.suchtschweiz.ch Was tun? Anouk Balsiger, Nora Hättenschwiler, Nicole Mini, Tanja Strüby, Steinhausen (Feldheim Sek. 3d) mit Janine Meier (grafisch.ch, Agentur für Werbung und Design) >Als Eltern >Leben Sie einen mässigen und genussvollen Alkoholkonsum vor. >Bei besonderen Anlässen wie z. B. Familienfeiern können Sie Ihre Kinder im Jugendalter in kontrolliertem Rahmen und behutsam Alkohol probieren lassen. >Geben Sie Ihrem Sohn/Ihrer Tochter nie >Als Lehrperson oder Berufsbildner/in >Setzen Sie als Lehrperson die Verbote konsequent durch. >Handeln Sie nach dem schulinternen Regelwerk zum Umgang mit Sucht mitteln oder – wo nicht vorhanden – machen Sie sich für die Entwicklung eines solchen stark. >Verbieten Sie am Ausbildungsplatz auch aus Gründen der Unfallverhütung jeglichen Alkohol. Alkohol zur freien Verfügung. >Nehmen Sie eine Vorbildfunktion wahr. >Bauen Sie das Thema Alkoholkonsum die Risiken des Alkoholkonsums auf. >Binden Sie zum Thema Alkohol die Eltern erhöhte Unfallgefahr hin und darauf, >Erwägen Sie als Schule eine Strafanzeige, >Klären Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter über Weisen Sie insbesondere auch auf die dass unter Alkoholeinfluss das Risiko von sexuellen Grenzüberschreitungen und Gewalttaten steigt. und seine Folgen in den Unterricht ein. in die Verantwortung ein. wenn sich herausstellt, dass jemand an Schüler/innen Ihres Schulhauses ver botenerweise Alkohol verkauft hat. 7 Tabak Tabak Das müssen Sie wissen. >Wie häufig rauchen Jugendliche? Gewicht wird aber in erster Linie durch die meisten Gleichaltrigen rauchen, was Ernährung und Bewegung beeinflusst. In nicht der Realität entspricht. Rauchende Die meisten 11- bis 14-jährigen Jugendlichen jedem Fall ist Rauchen viel schädlicher als ein haben zudem ein zwiespältiges Verhältnis in der Schweiz haben noch nie Zigaretten wenig Übergewicht. zum Rauchen. Die Hälfte der 15-jährigen >Warum rauchen Jugendliche? Rauchenden gibt nämlich an, dass sie damit oder andere Tabakerzeugnisse geraucht, bei den 15-jährigen machen die Jugendlichen, die bereits einmal geraucht haben, aber die Mit Rauchen können sich Jugendliche er aufhören möchte. >Ist Rauchen problematisch? Mehrheit aus (56 %). 25 % der 15-jährigen wachsen geben. In einem Umfeld, in dem rauchen regelmässig, wobei dies auch weni Rauchen abgelehnt wird oder verboten ist, ger als wöchentlich sein kann. 17 % rauchen können sie mit einer Zigarette rebellieren. Kohlenmonoxid und viele weitere Giftstoffe wöchentlich oder gar täglich. In den meisten Viele Jugendliche probieren Zigaretten aus, wie Cadmium oder Arsen werden mit jeder Altersgruppen haben Jungen öfters schon weil ihre besten Freunde dies auch tun. Zigarette eingeatmet. Für die Reizung der geraucht als Mädchen. Verglichen mit 2006 Jugendliche haben die Vorstellung, dass Atemwege genügt bereits eine Zigarette. Jede gerauchte Zigarette schadet. Teer, hat sich der wöchentliche und tägliche Jede Zigarette vermindert die sportliche Konsum kaum verändert. (HBSC, 2010). Leistungsfähigkeit, auch bei jungen Men des Tabakgebrauchs sind genauso proble >Wie wirkt Nikotin? schen. Durch das Rauchen verursachte matisch. Lungenschäden sind meistens nicht mehr Zigaretten sind Industrieprodukte, die aus heilbar. Lungenkrebs ist in den allermeis Tabak und vielen Zusatzstoffen bestehen. ten Fällen durch das Rauchen verursacht >Gesetzliche Bestimmungen Das im Tabak enthaltene Nikotin ist ein und praktisch immer tödlich. Eine von zwei Nervengift, das sehr schnell wirkt. Erst Personen, die ab dem 15. Altersjahr täglich wenn sich der Körper an Nikotin gewöhnt ein bis zwei Päckchen Zigaretten raucht, hat, zeigt sich eine Wirkung. Rauchen kann stirbt vorzeitig an den Folgen des Rauchens. entspannend oder anregend sein. Von Niko Auch kurzfristig hat das Rauchen Folgen. Bei dass unter 18-jährige vom Verkauf ausge tin wird man rasch körperlich abhängig. Je Asthma werden Anfälle ausgelöst und bei schlossen sind. früher jemand mit Rauchen angefangen hat, Erkältungen verzögert sich der Heilungs desto schwieriger wird es später, davon los prozess. Schlechter Atem, ungesunde Haut, zukommen. Jugendliche unterschätzen die aber auch schlecht riechende Haare und Abhängigkeit und sind der Meinung, dass Kleider sind weitere negative Auswirkungen Aufhören einfach sei. Vor allem rauchende des Rauchens. Rauchen schadet zudem der Mädchen denken häufig, dass mit Rauchen Gesundheit anderer Anwesender (Passiv das Gewicht kontrolliert werden könne. Das rauchen). Wasserpfeifen und andere Formen 8 Fit im Schritt? >Im Kanton Nidwalden ist es verboten, an Jugendliche unter 18 Jahren Tabak und Tabakerzeugnisse zu verkaufen. >Zigarettenautomaten sind verboten, aus- ser wenn sichergestellt werden kann, >Hilfreiche Internetseiten > > > > > www.be-freelance.ch/links www.at-schweiz.ch www.smokefree.ch www.feelok.ch www.suchtschweiz.ch 9 Was tun? >Als Eltern Tabak >Vertreten Sie eine ablehnende Haltung zum Rauchen. >Informieren Sie sich und reden Sie mit Ihrem Sohn/Ihrer Tochter über die Pro bleme des Rauchens. Bleiben Sie beharr lich, aber vermeiden Sie Belehrungen und schwer erfüllbare Forderungen. >Setzen Sie Grenzen, treffen Sie Abma chungen. Dulden Sie das Rauchen Ihrer Kinder nicht in Ihrem Zuhause oder Beisein, genauso wenig wie jenes der Freunde Ihres Kindes. Reagieren Sie klar und konsequent bei Regelverletzungen. >Unterstützen Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter Cannabis Das müssen Sie wissen. >Als Lehrperson oder Berufsbildner/in >Setzen Sie als Lehrperson die Verbote konsequent durch. >Fordern Sie – falls noch nicht vorhanden – ein einheitliches Regelwerk zur rauch freien schulischen Umgebung. >Gestalten Sie Tabakprävention im Unter richt interaktiv und mit spezialisierten pädagogischen Hilfsmitteln. >Stärken Sie das positive Image des Nicht rauchens, zum Beispiel durch Teilnahme am Präventionsprogramm «freelance». >Verweisen Sie auf Ausstiegshilfen für Jugendliche. darin, nicht zu rauchen oder damit >Ziehen Sie die Eltern in Aktivitäten zur Belohnungen. >Erwägen Sie eine Strafanzeige, wenn sich aufzuhören – auch durch Anreize oder >Holen Sie sich bei Problemen rechtzeitig fachliche Hilfe und Unterstützung von aussen. >Als rauchende Eltern >Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über die negativen Seiten Ihres eigenen Tabakkonsums. >Rauchen Sie nicht in der Gegenwart Ihrer Kinder. >Rauchen Sie nicht innerhalb der Wohnung oder im Auto. >Bitten Sie auch Ihre Gäste, nicht zu rauchen. 10 Cannabis Tabakprävention mit ein. herausstellt, dass jemand an unter 18-jäh rige Schüler/innen Tabak verkauft hat. Buon Appetito. >Wie häufig kiffen Jugendliche? mit Cannabis. Nicht wenige Konsumierende bis aus. Bei den meisten bleibt es beim ein >Wie wirkt Cannabis? Verschiedene Jugendliche probieren Canna maligen oder seltenen Konsum. Rund 30 % pflanzen Hanf selbst an. Wird Cannabis in einem Joint konsumiert, der 15-jährigen Jugendlichen haben in ihrem stellt sich die Wirkung innerhalb kurzer Zeit Leben bereits Erfahrungen mit Cannabis ein. Mit Essen oder Trinken vermischt, dauert gemacht, die Hälfte davon mehrmals. Bei 7 % es länger bis zum Wirkungseintritt. Die Wir muss von einem regelmässigen Cannabis kung hängt von der Menge, vom Stoff, von der konsum ausgegangen werden. Dem gegen individuellen Konstitution und von der mo über steht die grosse Mehrheit der Jugend- mentanen körperlichen und psychischen Ver lichen (71 %), die angeben, noch nie Canna fassung ab. Cannabis verstärkt oder dämpft bis konsumiert zu haben. Der Konsum von bestehende Stimmungen und Gefühle. Zudem Cannabis hat in den vergangenen Jahren verändert und beeinträchtigt es die Wahrneh tendenziell abgenommen (HBSC 2010). mung, die Reaktions- und Konzentrationsfä >Was ist Cannabis? higkeit sowie die Aufmerksamkeit und das Cannabis ist der Name für indischen Hanf, los und etwa gleich schädlich wie Alkohol. Es der die psychoaktive Substanz Tetrahydro macht körperlich nicht abhängig, kann jedoch cannabinol (THC) enthält. Heute ist der THC- zu psychischer Abhängigkeit führen. Cannabis Gehalt wegen weiterentwickelter Anbaume ist keine Einstiegsdroge für «harte» Drogen. thoden (Indoor) oft sehr viel höher als noch >Warum konsumieren Jugendliche Cannabis? vor 20 Jahren. Unter Haschisch versteht man das Harz aus den Blüten des Hanfs. Als Ma rihuana werden die Blütenspitzen und Blät Kurzzeitgedächtnis. Cannabis ist nicht harm Das Experimentieren mit Suchtmitteln ist ter derselben Pflanze bezeichnet. Marihuana ein Phänomen, das im Jugendalter sehr wird auch «Gras» genannt. Cannabisproduk häufig vorkommt. Jugendliche konsumieren te weisen einen süsslichen Geruch auf. Am Cannabis oft zusammen mit Freunden und häufigsten wird Cannabis vermischt mit Ta Freundinnen und erleben so das Gefühl der bak als Joint geraucht (kiffen). Seltener wird Gruppenzusammengehörigkeit. Im Zentrum es in Gebäck oder Tee aufbereitet. Jugendli stehen dabei Neugier und die Suche nach che versorgen sich meist über ihre Freunde Vergnügen und Entspannung. 11 Cannabis >Ist der Cannabiskonsum problematisch? >Mit der Revision des Betäubungsmittelge setzes wurde der Kinder- und Jugendschutz Cannabiskonsum ist bei sehr jungen Jugendli ab Juli 2011 verstärkt. Besonders hohe Stra chen (unter 15 Jahren) generell problematisch fen sind bei der Abgabe von Betäubungs und sollte für Erziehungsverantwortliche mitteln an unter 18-jährige und in unmittel barer Nähe von Schulen vorgesehen. ein klares Alarmzeichen sein. Für die Atem organe und für das Herz-Kreislauf-System ist Cannabis oft noch schädlicher als Tabak, weil der Rauch besonders tief inhaliert wird. Die >Wie zeigt sich problematischer Konsum? >Weiter haben Amtsstellen und Fachleute (z.B. Lehrpersonen, Berufsbildner/innen) die Befugnis, der Suchtberatung des Kan Problematischer Cannabiskonsum bei Ju tons Nidwalden Kinder und Jugendliche zu schwierig abzuschätzen, da der THC-Gehalt gendlichen entwickelt sich nicht von einem melden, bei denen sie suchtbedingte Stö stark variieren kann. Hohe Dosierungen Tag auf den anderen. Anzeichen für einen rungen festgestellt haben oder vermuten. können Panikattacken oder Angstzustände problematischen Konsum können sein: Dosierung und damit auch die Wirkung sind auslösen. Die Gedächtnisleistung und die Reaktionszeit werden durch das Kiffen be einträchtigt. Das Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen ist daher un ter Cannabiseinfluss gefährlich. Cannabis ist in der Schweiz illegal und der Konsum hat auch für Jugendliche strafrechtliche Folgen (zum Beispiel Bussgelder). Bei regelmässigem Gebrauch von Cannabis nehmen das Konzen trationsvermögen, die Aufmerksamkeit und die Lernfähigkeit ab und langfristiger und intensiver Cannabiskonsum kann zu psychi scher Abhängigkeit führen und die Hirnent wicklung von Jugendlichen beeinträchtigen. Bei Menschen mit psychischen oder neurolo gischen Problemen kann der Cannabiskonsum Depressionen und andere schwere psychische Krankheiten auslösen oder diese verstärken. > Plötzlicher starker Leistungsabfall und Beratungsstelle, wenn Sie merken, dass sich die Situation verschärft. >Als Lehrperson oder Berufsbildner/in > Setzen Sie das Verbot von Cannabis konsum auf dem Schulareal, an Schulanlässen und in Lagern durch. > Setzen Sie sich für ein einheitliches Vorgehen bei Regelverstössen in der Schule oder im Betrieb ein. > Verbieten Sie während der Arbeitszeit auch aus Gründen der Unfallverhütung > Rückzug und Verschlossenheit, plötzlicher > www.be-freelance.ch/links > www.bag.admin.ch/themen/drogen > www.feelok.ch > www.suchtschweiz.ch > Unlust und Apathie und/oder Gefühls Was tun? Jugendliche einen problematischen Can > Kiffen wird zentral im Leben: Ohne Wenn Sie als Eltern vermuten oder wissen, dass wichtig, dass Sie – wie auch auf andere häufige Absenzen in der Schule oder am Arbeitsplatz. Freundeswechsel. schwankungen. Cannabis sind Entspannen, Einschlafen oder Arbeiten unmöglich. >Gesetzliche Bestimmungen >Cannabis ist ein illegales Betäubungs mittel. Anbau, Handel, Besitz und Konsum sind verboten. >Im Strassenverkehr gilt die Nulltoleranz: Wer «bekifft» ein Fahrzeug lenkt und erwischt wird, muss seinen Fahrausweis sofort für unbestimmte Zeit abgeben. 12 >Hilfreiche Internetseiten > Suchen Sie Unterstützung bei einer jeglichen Cannabiskonsum. > Lehrpersonen oder Berufsbildner/innen merken oft noch vor den Eltern, dass >Als Eltern nabiskonsum haben, weil die Leistungen Ihr Sohn/Ihre Tochter Cannabis konsumiert: Krisensymptome Jugendlicher – reagieren. > S prechen Sie Ihr Kind darauf an. > Reagieren Sie nicht panisch auf fest gestelltes oder vermutetes Kiffen und überhäufen Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter in der Schule oder Lehre nachlassen. Es ist > Suchen Sie das Gespräch mit Jugend lichen, wenn Sie Anzeichen für eine problematische Entwicklung feststellen, und informieren Sie die Eltern. im Gespräch nicht mit Vorwürfen. > Weisen Sie die/den Jugendliche/n und konsum hin. > Handeln Sie als Lehrperson gemäss > Weisen Sie auf die Risiken von Cannabis > Geben Sie Ihren Standpunkt bekannt und handeln Sie Regeln mit Ihrem Sohn/ Ihrer Tochter aus. die Eltern auf Beratungsstellen hin. schulinternem Frühinterventionskonzept oder setzen Sie sich für die Entwicklung eines solchen ein. 13 Gesundheitsförderung und Integration Marktgasse 3 | 6371 Stans Tel. 041 618 75 90 | Fax 041 618 75 93 [email protected] www.nw.ch/sozialamt > Elternbildungskurse Sichere Eltern – Starke Kinder Verschiedene Schulen im Kanton Nidwalden bieten Elternbildungskurse an, welche Eltern in ihrer anspruchsvollen Erziehungsaufgabe und im weiteren Sinne in der Suchtprävention unterstützen. Die Angebote werden im Auftrag der Schulen von der Gesundheitsförderung und Integration organisiert und von professionellen Erwachsenenbildnerinnen durchgeführt. Sie werden auf folgenden Stufen angeboten: Kinder garten, Mittelstufe und Orientierungsstufe. Kontakt: Gesundheitsförderung und Integration 041 618 75 90 | [email protected] > Präventionsmaterialien Alkohol, Tabak, Cannabis für den Unterricht Lehrpersonen und Berufsbildner/innen erhalten mit dem Präventionsprogramm freelance flexibel einsetzbare Unterrichtseinheiten sowie eine Prä ventionsbox mit Kurzeinheiten. Ziel ist eine aktive und kritische Auseinandersetzung mit Risiko und Suchtverhalten. Weiter können von Jugendlichen getextete und gestaltete Präventionsplakate bestellt werden. Die Materialien können von Schulen im Kanton Nidwalden kostenlos bezogen werden. www.be-freelance.ch 14 In Artikel 296 des Schweizerischen Zivilge” setzbuches (ZGB) wird festgehalten, dass die Kinder, solange sie unmündig, also noch nicht 18-jährig sind, unter elterlicher Sorge stehen. Die elterliche Sorge umfasst die gesetzliche Pflicht und das gesetzliche Recht, für das minderjährige Kind die nötigen Entscheidungen zu treffen, es zu erziehen, zu vertreten, seine Finanzen zu verwalten und seinen Aufenthaltsort zu bestimmen. ” Die Rechte und Pflichten der Eltern in der Erzie” hung werden u.a. wie folgt festgehalten: ” Telefonberatungen Schweiz > Für Erwachsene Elterninfo Cannabis 0800 105 105 Pijenje, pušenje i konzumiranje kanabisa kod omladine Šta je to, što biste Vi kao roditelji ili nastavnoobrazovno osoblje mogli učiniti AA Anonyme Alkoholiker deutschsprachige Schweiz 0848 848 846 Rauchertelefon 0848 88 77 88 > Für Jugendliche Telefon 147 Online-Beratungen für Jugendliche > Chat www.tschau.ch www.147.ch Die Eltern leiten im Blick auf das Wohl des Kindes seine Pflege und Erziehung und treffen unter Vorbehalt seiner eigenen Handlungsfähigkeit die nötigen Entscheidungen. Das Kind schuldet den Eltern Gehorsam; die Eltern gewähren dem Kind die seiner Reife entsprechende Freiheit der Lebensgestaltung und nehmen in wichtigen Angelegenheiten, soweit tunlich, auf seine Meinung Rücksicht (Art. 301 ZGB Abs. 1 u. 2). Fakten, Tipps und Wissenswertes rund um den Jugendschutz für VERANSTALTERINNEN UND VERANSTALTER Das vorliegende Merkblatt ist auch in Fremdsprachen im Internet abrufbar unter: www.gemeindenhandeln.ch Jugend- und Elternberatung NW Engelbergerstrasse 34 6371 Stans Telefon 041 618 75 70 E-Mail [email protected] Jugend- und Elternberatung OW Dorfplatz 4 6061 Sarnen Telefon 041 666 62 56 E-Mail [email protected] Kantonspolizei Nidwalden Telefon 041 618 44 66 Kantonspolizei Obwalden Polizeiposten Engelberg Telefon 041 666 68 00 Wappen Engelberg Vergnügen Alkohol Sicherheit Drogen Alles im Griff? Wir handeln – handeln auch Sie! Herausgeber: Gemeinderäte und Schulräte der Gemeinden Beckenried, Buochs, Dallenwil, Emmetten, Engelberg, Ennetmoos, Hergiswil, Oberdorf, Stans, Stansstad und Wolfenschiessen ©im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Die Projektgruppe Gemeinden Handeln Gemeinden handeln – für eine lokale Alkoholpolitik“ Alles im Griff? Vergnügen. Alkohol. Sicherheit. Drogen. Ratgeber für Eltern. Hg: Verschiedene Nidwaldner Gemeinden im Rahmen von «Die Gemeinden handeln – für eine lokale Alkoholpolitik». Bestellung über > [email protected] Trinken, Rauchen und Kiffen bei Jugendlichen. In diversen Fremdsprachen sowie zahlreiche fremd sprachige Broschüren zu Alkohol, Tabak, Cannabis. Bestellung über > www.migesplus.ch > Publikationen > Psyche, Sucht und Krise Bosnisch-Kroatisch-Serbisch Alkohol, Tabak, Cannabis. Broschüren zu verschiedenen Substanzen und Suchtthemen. Elternbriefe mit Tipps zur Suchtprävention Grenzenlos? Jugendliche und Suchtmittelkonsum. Tipps und Infos für Eltern Bestellungen über > www.suchtschweiz.ch > Infomaterialien sum > Kantonale Stelle für Suchtprävention für Beratung von Lehrpersonen, Schulleitungen, Berufsbildner/innen In diesem Sinne bitten wir Sie, liebe Eltern, Verantwortung für Ihre Kinder zu übernehmen und zum Wohle der Gemeinschaft verantwortungsbewusst mit Ihren Rechten und Pflichten umzugehen. Ratgeber für Eltern Weitere Auskünfte? ittelkon > Schulsozialarbeit In den Gemeinden Beckenried, Buochs, Ennetbürgen, Hergiswil, Stans, Stansstad Die Telefonnummer erfahren Sie über die Schule der entsprechenden Gemeinde. Welche Rechte & Pflichten haben Eltern gegenüber ihren Kindern? los? > Sucht Schweiz Briefpost: Sucht Schweiz | Postfach 870 1001 Lausanne Rat und Hilfe: Tel. 021 321 29 76 Internet-Auskunftsdienst: www.suchtschweiz.ch/rat-und-hilfe Information – Dokumentation: 021 321 29 57, [email protected] Jugendschutz Veranstalten. Rechte? Fragen? Fakten, Tipps und Wissenswertes rund um den Jugendschutz für Veranstalterinnen und Veranstalter. Bestellung über >www.jugendschutz-zentral.ch liche und Suchtm > Jugend- und Familienberatung, Suchtberatung Engelbergstrasse 34 | 6371 Stans Tel 041 618 75 50 | Fax 041 618 77 15 [email protected] [email protected] www.nw.ch/sozialamt JUGENDSCHUTZ VERANSTALTEN Jugend Fachstelle Schweiz Grenzen Fachstellen Kanton Nidwalden Materialbestellung Die Gemeinden handeln – handeln auch Sie! Fach- und Beratungsstellen für Suchtprävention und Suchtberatung Tipps und Infos für Eltern Impressum: Herausgeber: Kanton Nidwalden | Sozialamt, Abteilung Gesundheitsförderung und Integration | Stans Gestaltung: Tisato & Sulzer GmbH Communication Design Druck: Druckerei Lutz AG, eco-printing-system® Mai 2013 Der Text in dieser Broschüre wurde aus der 4. Auflage 2009 der gleichnamigen Broschüre der Stellen für Sucht prävention im Kanton Zürich adaptiert übernommen. Materialien von Freelance >Box und Dartscheibe >Plakate und Postkarten >Elternbroschüre Bestellungen über > www.be-freelance.ch 15 Trinken, Rauchen und Kiffen bei Jugendlichen > Was Sie als Eltern, Lehrperson oder Berufsbildner/in tun können. www.nw.ch/sozialamt