Ein Homepagebaukasten wird international
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Ein Homepagebaukasten wird international
Ein Homepagebaukasten wird international Mit fast 2,5 Millionen Usern gehört der Beepworld-Homepagebaukasten nicht nur zu den deutschen Top 30 im Internet. Die Geschäftsidee des 21-jährigen Biologiestudenten David Finkenstädt aus Düsseldorf macht nun auch im Ausland Furore. Die ersten fremdsprachigen Ableger der besonders von Internetstartern geschätzten Seiten unter www.beepworld.de sind gerade freigeschaltet worden: www.beep.com (USA/England). Zugleich entwickelt sich das Portal zu einem der gefragtesten Panels für Onlineumfragen. Lizenznehmer bereiten derzeit italienische und spanische Fassungen vor, die ebenfalls auf junge Leute und am Internet interessierte Späteinsteiger ohne Programmierkenntnisse zielen. Dabei ist die Basisversion, mit der ein eigener Webauftritt kinderleicht wird, kostenlos. Umsätze macht Beepworld – 2004 erstmals mehr als EUR eine Million – durch moderate Optionen. Zum Gegenwert von monatlich EUR 1,99 lässt sich ein Paket randvoll mit zusätzlichen Profifunktionen hinzukaufen, die eine volle kommerzielle Nutzung der eigenen Homepage ermöglichen. Ein weiterer Umsatzpfeiler sind neben Werbeeinnahmen in zunehmendem Maße Online-Umfragen globaler Verbraucherstudien in Kooperation mit einem US-amerikanischen Marktführer. Im Rahmen von Lizenzvereinbarungen mit Internetunternehmen rund um den Globus sollen noch andere Weltsprachen wie Chinesisch, Russisch und Portugiesisch abgedeckt werden, so das Beepworld-Management. Verhandlungen gebe es inzwischen auch mit osteuropäischen Interessenten, darunter Partner in Litauen, Ungarn, Polen, der Ukraine sowie mit südostasiatischen Unternehmen. Beim Franchising erhalten interneterfahrene Auslandspartner nach Prüfung und ohne eigene finanzielle Vorleistung eine Länderlizenz, die die volle technische Unterstützung beinhaltet. Vor dem Start muss der Interessent lediglich rund 280 Beepworld-Seiten in seine Landessprache übersetzen und das Marketing übernehmen. Franchisegeber und -nehmer teilen sich dann den Gewinn. Beepworld ist ein reines Familienunternehmen. Geschäftsführer sind der Gründer David Finkenstädt und sein Vater Dr. Thomas Finkenstädt als international erfahrener Manager. Die Community wird von Tim, dem jüngsten Sohn, gepflegt. Das sechsköpfige Team ist auf bestem Wege, nach Deutschland auch im europäischen Ausland die amerikanischen Marktführer Lycos und Yahoo mit ihrem Homepage-Baukasten zu überholen und europaweit zu einer einzigartigen Plattform zu werden. „Allein durch das Ausspielen der englischen Karte mit unserer neuen US-Domain werden sich die Nutzerzahlen vervielfachen“, ist Finkenstädt senior überzeugt. Er hält weit über zehn Millionen zahlende Mitglieder für durchaus realistisch. Nicht von ungefähr hatte die renommierte Wirtschaftshochschule WHU in Vallendar die Beepworld GmbH zu einem der „zehn am schnellsten wachsenden Unternehmen“ Deutschlands erklärt. Mit täglich allein über 2.000 neuen deutschsprachigen Usern wächst Beepworld fast im Selbstlauf. Auf die anhaltende Nachfrage nach HP-Baukästen, hackersicheren Chats, bequemen Spracheditoren und anderen Tools wollen die Finkenstädts jetzt ihre eigenen globalen Antworten geben. Brandneu und in die Franchising-Schiene integriert sind die in Europa gerade in Mode kommenden Weblogs – offene Internettagebücher. Für diesen Mega-Trend aus den USA und Japan, umgesetzt in originäre Softwaremodule ‘Made in Düsseldorf’, sieht das Finkenstädt-Trio einen Riesenmarkt weit über Deutschland hinaus. BUSINESSINNRW 38