Der Vordere Oetztaler 2002
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Der Vordere Oetztaler 2002
Die Raiffeisenkassen Oetz, Umhausen und Sautens verschmelzen zur Raiffeisenbank Vorderes Oetztal www.rki.at Das Kundenmagazin der Vorwort 2 Raiffeisenbank Vorderes Oetztal reg. Gen. m. b. H. Bankstelle Oetz: Hauptstraße 64 6433 Oetz Tel.: 05252/6239 Fax: 05252/6239-90 e-mail: [email protected] und [email protected] Bankstelle Sautens: Hauptstraße 6432 Sautens Tel.: 05252/6264 Fax: 05252/2295 e-mail: [email protected] Bankstelle Umhausen: Dorf 140 6441 Umhausen Tel.: 05255/5491 Fax: 05255/5803 e-mail: [email protected] Bankstelle Tumpen: Hauptstraße 150 6433 Tumpen Tel.: 05255/5570 Fax: 05255/50058 e-mail: [email protected] Impressum: Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Raiffeisenbank Vorderes Oetztal reg. Gen.m.b.H. Hauptstraße 64, 6433 Oetz. Redaktion: „Die Textperten“. Das sind: Mag. Claudia Scheiber, Leonhard Falkner, Ingrid Fiegl, Hilda Frischmann, Karl Holzknecht, Gabi Pult, Manfred Scheiber, Michael Scheiber, Ursula Scheiber(1), Ursula Scheiber(2). Fotos: Archiv RVOE, Archiv TVB Oetz, Archiv TVB Sautens, ECHO Zeitschriften- und Verlags GesmbH, Hans Holzknecht, Hubert Kuprian, Martin Kuprian, Barbara Marberger, Manfred Scheiber, Michael Scheiber. Layout: Manfred Scheiber, Umhausen. Druck: Pircherdruck, Olympstraße 3, 6430 Ötztal Bhf. Geschätzte Mitglieder, werte Kunden, liebe Leser! ie Idee zur Herausgabe dieser Publikation entstand im Spätsommer des vergangenen Jahres. Es war uns klar, dass wir ab Fusion für unsere neue Bank, eben die Raiffeisenbank Vorderes Oetztal, alljährlich einen Geschäftsbericht zu erstellen haben, der unseren Mitgliedern und Kunden als "Rechenschaftsbericht" in irgendeiner Weise zugänglich zu machen ist. D Vor allem über das erste gemeinsame Jahr wollten wir unsere Mitglieder aller drei Gemeinden ausführlich informieren. Es entstand eine Diskussion darüber, in welcher Form die Informationen an die Adressaten übermittelt werden sollten. Aus den Reihen unserer Mitarbeiter kam dann auch der Tipp, dass man „die Textperten“, eine Gruppe von Hobbyjournalisten aus Umhausen, denen auch unser Bankstellenleiter Manfred Scheiber und unser Versicherungsberater Michael Scheiber angehören, mit der Erstellung dieses Druckwerkes beauftragen könnte. Die Geschäftsleitung der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal bedankt sich an dieser Stelle beim Redaktionsteam für die spontane Zusage zur Mithilfe sowie für ihr Engagement um den "Vorderen Oetztaler" und möchte Ihnen, lieber Leser, das Urteil über unsere neue Art der Berichterstattung überlassen. Nicht verzichten möchten wir, ganz besonders allen unseren treuen Kunden für die gute Zusammenarbeit zu danken, denn nur durch sie ist es überhaupt möglich, über ein erfolgreiches Geschäftsjahr berichten zu können. Auch für das Verständnis und die Mitarbeit während der Umstellungsphase anlässlich der Fusion im Juli 2001 bedanken wir uns ganz herzlich. Allen, die für den "Vorderen Oetztaler" einen Beitrag geleistet haben (Texte, Fotos u. dgl.), gilt unser besonderer Dank. Die Geschäftsleitung Sieghart Haslwanter, Friedrich Neururer, Hubert Kuprian Der vordere Oetztaler - August 2002 Inhalt 4 Titelgeschichte Gemeinsam sind wir stärker Zusammenschluss der Raiffeisenbanken Umhausen, Oetz und Sautens - eine Chronologie 6 Das Team Wir über uns - die Mitarbeiter der RVOE stellen sich vor 8 Bauarbeiten Umfangreiche Bauarbeiten prägen das erste Jahr der RVOE 10,17,24 Service Individuell versichert Vereinsgesetz neu Electronic Banking 11 Interview Gespräch mit Obmann Hans Jäger 12 Mitgliedschaft Das Genossenschaftsmodell "Raiffeisen" 13,16 Gastkommentare Mag. Arnulf Perkuonigg über das Genossenschaftswesen auf dem Weg in die Zukunft Mag. Peter Brezinschek: Wann endet die Vertrauenskrise an den Börsen? 14 Geschichte Wie alles begann 18 Sponsoring Ein Querschnitt über die Sponsoraktivitäten der RVOE 25 Wirtschaft Stabilität im Kreditwesen durch Basel II 26 Währungswechsel Die Nationalbank wartet noch immer auf den Rücklauf von 13 Milliarden Schilling. Der vordere Oetztaler - August 2002 3 Editorial "Der vordere Oetztaler" ist der Titel des neuen Kundenmagazins der fusionierten RaikaFilialen Umhausen, Tumpen, Ötz und Sautens. Er versinnbildlicht gleichzeitig auch eine Entwicklung, die auf eine stärkere regionale Kooperation abzielt. Die Globalisierung birgt viele Gefahren - der internationale Kapitalverkehr führt es uns tagtäglich vor Augen - sie zeigt aber auch neue Chancen auf, wenn man sie zu nützen weiß. Eine dieser Chancen ist die Rückbesinnung auf lokale und regionale Stärken. Eine Region oder eine regionale Institution, die ihre Ressourcen und ihr vorhandenes Potential gemeinsam nutzt, die sich spezialisiert und ihr Wissen intern an alle beteiligten Partner weitergibt, steigert ihre Wettbewerbschancen unweigerlich. Die Raiba ist bestrebt, diese Chance zu nutzen. Diesem Spannungsfeld zwischen "globalem Dorf" und "regionalem Bewußtsein" wollen wir in dieser ersten Ausgabe vom "Vorderen Oetztaler" Rechnung tragen. Sie finden Informationen über den internationalen Aktienmarkt ebenso, wie die Vorteile der lokalen Fusion, aktuelle Entwicklungen im Bankensektor und Porträts der MitarbeiterInnen der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal. Nicht zu vergessen die traditionelle Unterstützung der Raikas für Vereine, Einrichtungen, Veranstaltungen, etc. in der Region. Viel Spaß beim Lesen. Miteinander Zusammenschluss der Raiffeisenkassen Umhausen, Oetz und Sautens zur Raiffeisenbank Vorderes Oetztal 4 Gemeinsam sind wir stärker 5. Juli 2001 Landesgericht Innsbruck: Die Raiffeisenbank Vorderes Oetztal wird mit der Eintragung ins Firmenbuch rechtlich aus der Taufe gehoben. Gleichzeitig wird für die bis dahin selbständigen Banken das letzte Kapitel ihrer mehr als 100jährigen Existenz geschrieben. - Eine Chronologie. Alle ziehen an einem Strang: Das Team der RVOE as 1888 in Tirol aus wirtschaftlicher Vernunft erstmals entstand, sollte also nach mehr als 100 Jahren aus äquivalenten Überlegungen einer größeren Einheit weichen, um auch in Zukunft gemeinsam den wirtschaftlichen Herausforderungen standzuhalten und gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. "Erste Gespräche über eine Fusion gab es bereits Ende der Achtziger Jahre", so die Geschäftsleitung der "RVOE" wie W die Raiffeisenbank Vorderes Oetztal kurz genannt wird. "Damals sollten alle Ötztaler Raikas zu einem neuen Institut zusammengefasst werden. Doch schienen die Interessen noch zu weit auseinander zu gehen, und die Forderungen einzelner Institute zu überzogen zu sein." Außerdem gab es durch mehrere Gesetzesänderungen immer wieder rechtliche Unsicherheiten. "Man musste abwarten, bis die neuen Gesetzestexte bekannt und von Fachleuten interpretiert waren". Somit war das Thema "Ötztaler Raika" vorerst vom Tisch. Doch immer wieder wurden untereinander Gespräche geführt, Lösungsansätze gesucht. Selbst eine "Bezirkslösung", in der alle Raikas des Bezirkes in einer Holding zusammengeschlossen werden sollten, war im Gespräch. Ein erneuter Versuch Ende der 90er Jahre die Ötztaler Raikas "unter einen Hut" zu bringen, endete erneut ohne handfestes Der vordere Oetztaler - August 2002 Miteinander Ergebnis, da einige Banken nach wie vor keinen Handlungsbedarf sahen. Im Frühjahr 2000 schien die Zeit reif, um eine bis dahin kaum diskutierte, kleinere Lösung umzusetzen: Die drei Raikas des vorderen Ötztales sollten zu einer Bank zusammengefasst werden. Ein Plus für diese Lösung war, dass die drei Banken schon seit längerem eng zusammengearbeitet hatten. So war beispielsweise bereits seit Jahren jeweils ein Geschäftsleiter aus Oetz auch in Umhausen und Sautens in dieser Funktion tätig. Durch diese Zusammenarbeit konnten die folgenden Gespräche effizienter geführt einem Jahr intensiver Verhandlungen: Ein unterschriftsreifer Fusionsvertrag wurde den Gremien der einzelnen Raikas sowie dem Revisionsverband als Prüfungsinstanz der Raiffeisen-Organisation zur Verifizierung vorgelegt. In Folge wurden von den Vorständen und Aufsichtsräten die entsprechenden Beschlüsse gefasst und Generalversammlungen einberufen. In diesen wurde der Vertrag einstimmig angenommen und somit stand nichts mehr im Wege, die Fusion durchzuführen. Am 5. Juli 2001 erfolgte die Eintragung der neuen Bank im Firmenbuch; mit der EDV-technischen Übernahme am 9. Juli folgte schließlich der letzte Abschnitt dieses aufwendigen Projektes. Wo liegen nun die Vorteile einer derartigen Fusion, insbesondere für die Kunden? "Wir sind jetzt in der Lage, auch Großkredite vergeben zu können. Früher war dies aufgrund gesetzlicher Bestimmungen viel schwieriger", so der Tenor aus der Geschäftsleitung. "Außerdem können wir bereits einige Synergieeffekte nutzen. Und dies kommt in erster Linie unseren Kunden zugute." Aber nicht nur durch organisatorische Veränderungen, auch durch vermehrte Automation im Standardgeschäft wird versucht, Zeit für individuelle Beratungen zu schaffen. und Reibungspunkte möglichst gering gehalten werden. "Ein weiterer Grund für den guten Verlauf der Verhandlungen war die Freiwilligkeit sich zu einem Institut zusammen zu schließen. Es brauchte niemand Angst haben, geschluckt oder über den Tisch gezogen zu werden", untermauern die Geschäftsleiter das gute Verhandlungsklima unisono. Zudem wurde die Projektierung und Realisierung vom Raiffeisenverband begleitet. Das Ergebnis von Der vordere Oetztaler - August 2002 Resümee der Geschäftsleitung: "Natürlich werden immer wieder kleinere oder größere Probleme auftauchen die es gilt, gemeinsam zu lösen. Doch gemeinsam sind wir stärker, um dem rauen Wind des Wettbewerbes und politisch-wirtschaftlichen Neuordnungen stand zu halten. Die Fusion ist unter anderem ein Garant, dass die RVOE auch in Zukunft ein leistungsstarkes, ortsverbundenes und modernes Bankinstitut für unsere Kunden sein wird." Wir gratulieren … 5 ... unseren langjährigen Mitarbeitern, die heuer ein rundes Dienstjubiläum feiern. Es sind dies GL Sieghart Haslwanter, er übt bereits seit 40 Jahren seinen Dienst im Sinne Raiffeisens aus, Prok. Hans Holzknecht ist bereits seit 20 Jahren und Guido Scheiber seit 10 Jahren in der Bankstelle Umhausen tätig. An dieser Stelle ein herzliches "Danke" für die pflichtbewusste und verlässliche Arbeit zum Wohle unseres Unternehmens. Kurs geschafft! Unsere Mitarbeiterin Anja Hackl hat kürzlich den im Rahmen der Mitarbeiterausbildung vorgesehenen Grundkurs erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren herzlich! Danke! Sie kommen erst, wenn die übrigen Mitarbeiter schon zu Hause sind, die Raumpflegerinnen unserer Bankstellen. Unbemerkt im Hintergrund arbeitend, vergisst man oft, wie wichtig ihre Tätigkeit ist. Daher möchten wir uns bei Agnes Frischmann, Andrea Kuprian, Agnes Auer sowie bei Anneliese Fiegl für ihren Einsatz herzlich bedanken. Unserer Anneliese, die seit Frühjahr im verdienten Ruhestand ist, wünschen wir alles Gute! Innenrevision Jedes Kreditinstitut ist Kraft Gesetzes verpflichtet, eine interne Kontrolle (Innenrevision) einzurichten, welche unbeschadet der den Geschäftsleitern, dem Vorstand und Aufsichtsrat nach Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung und sonstigen Vorschriften obliegenden Pflichten und Verantwortung, die Aufgabe hat, laufend und umfassend die Gesetzmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Bankgeschäftes und Bankbetriebes zu überprüfen. Dieser Aufgabe kommt bei uns seit Jahren Frau Mag. Martina Knapp-Pilser vom Raiffeisenverband Tirol nach. Ihr wollen wir ein herzliches Dankeschön sagen, weil sie nicht nur sehr pflichtbewusst prüft, sondern auch ihre Erfahrung und ihr umfangreiches Wissen beratend zum Wohle unserer Raiffeisenbank einfließen lässt. Das Team 6 Wir über uns v.l.: Gotthard Hackl, Hubert Kuprian, Hans Holzknecht, Michaela Leiter portlich ist Roland Hackl unterwegs, seines Zeichens Bankstellenleiter in Sautens. Dabei hat es ihm der "weiße Sport" besonders angetan: im Winter auf den "gfierigen Brettln", im Sommer am Tennisplatz. Die angespannten Muskeln werden beim Lesen wieder entspannt. Roland ist 35 Jahre jung, davon bereits 14 Jahre in den Diensten von Raiffeisen. S [email protected] Sein zwanzigjähriges Dienstjubiläum begeht heuer in Umhausen Hans Holzknecht. Seine Leidenschaft ist die Politik, besonders interessiert und aufmerksam verfolgt er das Geschehen in seiner Heimatgemeinde. Fit hält sich der 47jährige Umhauser mit sportlichen Aktivitäten, wobei er mit Vorliebe in die Pedale tritt. [email protected] v.l.: Bettina Santer, Frieda Höllrigl, Karlheinz Mühlpointner Der Kontakt mit Menschen ist für Michael Scheiber beruflich wie privat das Um und Auf. Kein Wunder, dass Familie und Freundschaften für ihn an oberster Stelle stehen. Eine interessante Herausforderung sieht er in seiner Tätigkeit als Versicherungsund Kundenberater für die fusionierte Raiba Vorderes Oetztal. Auf Trab hält den 41jährigen sein "Vier-Mäderl-Haus", der Raika ist er seit 17 Jahren verbunden. [email protected] Bereits mit 17 Jahren ist Friedrich Neururer in den Dienst von Raiffeisen getreten, seither sind 32 Jahre vergangen, in denen das Geldwesen das Leben des 49jährigen Bankers bestimmt. Wieviele Millionen von Schilling und Euro mögen wohl in dieser Zeit durch die Hände des versierten Geschäftsleiters gewandert sein? [email protected] "Neuling" Verena Haid war begeistert, wie liebevoll sie in das Raika-Team aufgenommen wurde. "Jeder half mir, den Berufseinstieg in eine völlig neue Branche so leicht wie möglich zu machen“, zeigt sich Verena über ihre Arbeit am Schalter hochzufrieden. Sie ist 21 Jahre jung, im 1. Jahr ihrer Raiba-Karriere und nennt schwimmen und Schi fahren als ihre Hobbys. [email protected] Manfred Scheiber, halbtags Bankstellenleiter in Tumpen, beschäftigt sich nachmittags mit der Geldvergabe, sprich Krediten. Von seinen 36 Lebensjahren verbringt er bereits 19 im Dienste der Raiffeisenkasse. Mit Fotografieren, Bergsteigen und Werkeln am Computer vertreibt er sich die rare Freizeit. [email protected] "Seit oan Johr arbeit i iatz in Ötz und da gfällt's mir nit lötz", meint Claudia (Laude) Lovse, die 28jährige Buchhalterin und freundliche Stimme in der Telefonzentrale. Wenn sie sich nicht gerade als Häuslbauerin übt, lockert sie mit Rollerskaten und Snowboarden den Berufsalltag, den sie seit 13 Jahren bei der Raika verbringt, auf. [email protected] Schifahren, Bergradeln und Schwimmen zählt der Bankstellenleiter in Ötz, Franz Ambrosi, zu seinen Hobbys. Damit schafft sich der 42jährige einen Ausgleich zur Arbeit hinter dem Schreibtisch. Franz ist nun schon seit 23 Jahren Mitarbeiter der Raiffeisenkasse. [email protected] Sieghart Haslwanter, 59 Jahre jung und Geschäftsleiter, hat sich in der Freizeit dem Wandern, dem Schwimmen und der Gästebetreuung verschrieben, was er mit viel Liebe und Engagement betreibt. Schon seit 40 Jahren jongliert er mit Münzen und Scheinen und zählt somit zu einem der langjährigsten Mitarbeiter. [email protected] Der vordere Oetztaler - August 2002 Das Team 7 Mit 19 Jahren die jüngste im Bunde ist Anja Hackl, beschäftigt am Schalter in Ötz . Seit 2 Jahren ist sie dabei, vor allem mit viel Enthusiasmus an der Clubarbeit. "Der Club stellt viel auf die Beine und es ist immer was los", unter diesem Motto steht auch ihre Freizeit - Schwimmen, Schifahren, Reisen, Lesen. [email protected] Der am Schalter und in der Kundenberatung in Oetz beschäftigte Hauptkassier (wohnhaft in Sautens) heißt Gotthard Hackl. Er ist 38 Jahre alt und seit 17 Jahren in der Raiffeisenbank beschäftigt. Beim Sport (Golf, Tennis, Bergwandern, ..) erholt er sich von der Familie. Oder ist es umgekehrt? [email protected] Roland Hackl, Birgit Mair Die 27jährige Buchhalterin Bettina (Betty) Santer hat ihr Arbeitsmotto in ein Gedicht gekleidet: "Ich sag's in Vers und Reim, in der Buchhaltung bin ich daheim. Hier wird gewerkelt und telefoniert, bei uns läuft's halt richtig geschmiert. Und möchte jemand eine Schokolade, so suche er in meiner Lade. Zum Schluss möcht ich noch sagen, hier könnt ich verweilen bis in alten Tagen." Kaum zu glauben, dass da noch Zeit Der vordere Oetztaler - August 2002 bleibt für Reisen, Bergsteigen, Lesen, Radln, Yoga und Kochen. [email protected] Seit seiner Schulzeit Mitglied der großen Raiffeisenfamilie ist Hubert Kuprian, Geschäftsleiter und zuständig für das Kreditwesen. Mit seinen 43 Jahren blickt er bereits auf 24 Dienstjahre zurück - in einer "Familie" zu der er natürlich auch alle Kunden zählt. Hubert fühlt sich hier ebenso wohl, wie in seiner Familie zu Hause, beim Singen und Sport. Weitere Hobbys: Arbeiten am PC und Fotografieren. [email protected] An seinem Hängegleiter schwebt Karlheinz Mühlpointner fast schwerelos durch die Lüfte. Ganz tief unten sein Arbeitsplatz am Schalter in Ötz, wo er nun schon seit 6 Jahren Dienst tut. Ein anderes, eher seltenes und nicht minder ausgefallenes Hobby betreibt der 32jährige zudem: das Luftpistolenschießen. karlheinz.mü[email protected] In seiner Freizeit jagt er Bällen hinterher, die Größe spielt dabei kaum eine Rolle. Beim Volleyball fungiert Guido Scheiber sowohl als Trainer einer Schülermannschaft als auch als Schiedsrichter. Mit Tennis und Joggen schafft er die Fitness dafür. Im Arbeitsleben steht Guido (30 Jahre) hinter dem Schalter in Umhausen und das schon seit 10 Jahren. guido.scheiber@rbgt,raiffeisen.at Michaela Leiter, seit acht Jahren in der Bankstelle Sautens als Schaltermitarbeiterin beschäftigt, ist überzeugt, dass die Fusion für alle ein großer Erfolg war. Neben Schifahren und Schwimmen in ihrer Freizeit, wird die 28jährige sich künftig einer ganz anderen Herausforderung stellen: Michaela erwartet Nachwuchs und wird daher demnächst eine Babypause einlegen. Alles Gute Michaela! v.l.: Friedrich Neururer, Guido Scheiber, Anja Hackl Das verflixte siebente Jahr bestreitet Birgit Mair in der Bankstelle Umhausen. Für die Tumpenerin gibt's in der Freizeit zur Zeit nur eins: Das Häuslbauen. Mehr hat uns die 25jährige Schaltermitarbeiterin leider nicht aus ihrem Privatleben verraten. Ob es da sonst wirklich nichts zum Erzählen gäbe …? [email protected] In ihren 33 Dienstjahren hat Frieda Höllrigl wohl einige Kuriositäten erlebt. Sicher könnte sie uns so manche Anektote aus dem Bankerdasein erzählen. In ihrer Freizeit liest die 51jährige viel und geht auch gerne auf Reisen. [email protected] v.l.: Manfred Scheiber, Sieghart Haslwanter, Michael Scheiber, Claudia Lovse, Franz Ambrosi, Verena Haid Bauarbeiten Architekt DI Markus Warzilek: Ein Gebäude der besonderen Art Hohe Ansprüche, klare Lösungen. „Die ländliche Atmosphäre inspirierte mich, ein Gebäude zu schaffen, welches sich trotz Modernität in den alpinen Baustil unaufdringlich einfügt. So entstand eine Form, welche sich nicht aus einer architektonischen Willkür ableitet, sondern ist das Produkt aus Raumbedarf und Rücksichtnahme auf die benachbarte Architektur. Dadurch erfolgt für den Betrachter einerseits eine Hinleitung zum Gebäude selbst, gleichzeitig wird das benachbarte historische Widum und ein Bauernhaus bewusst freigespielt. Der Entwurf basiert auf einer Bauweise aus massiven Baumaterialien und Holz. Mitgliederreise nach Mantua! Im kommenden Herbst - 27. -29.09.-wird die erste Mitgliederreise veranstaltet werden. Sie führt in die besonders den Tirolern bekannte Stadt Mantua. Von Freitag bis Sonntag bietet sich die Möglichkeit, die kulturellen und kulinarischen Spezialitäten dieser Stadt kennen zu lernen. Im Preis von 250 Euro sind Übernachtung mit Frühstück, 2 Abendessen, 1 Mittagessen und die Eintritte inkludiert. Interessierte Teilnehmer erhalten in jeder Raika Prospekte mit genauer Reisebeschreibung. Die wirklichen Werte der Architektur liegen nicht in der Vielfalt der äußeren Gestaltung, sonder vielmehr in der Wirkung des Raumes und dem Wechselspiel zwischen Innen- und Außenraum - das wird hier speziell im Inneren deutlich: Der längsgerichtete, zweigeschossige beinahe schon sakrale Raum stellt das Zentrum des Gebäudes und somit den Mittelpunkt des Kundenbereiches dar. Die innere Organisation wurde so konzipiert, dass der Wunsch des Bauherrn nach einer Symbiose von Offenheit und persönlicher Kundenbetreuung verwirklicht wird. Die Nachtansicht macht die Transparenz des Hauses besonders spürbar. Diese Transparenz und Öffnungen, die den Blick des Kunden von einem Bereich in den anderen leiten, schaffen ein Gefühl der Freiheit." Zum Architekten: Prof. Architekt DI Markus Warzilek hat seinen Kanzleisitz in Innsbruck und beschäftigt mehrere Mitarbeiter. Sein Betätigungsfeld erstreckt sich ganzheitlich von der planerischen Tätigkeit als Architekt über Landschaftsplanung und Innenarchitektur. In seinen Arbeiten versucht er Tradition und moderne Architektur den Bedürfnissen des Bauherrn entsprechend einfühlsam zu verbinden. Wichtig für ihn ist, dass die Architektur nicht Selbstzweck ist, sondern vom Wunsch des Bauherrn und der Topografie bestimmt wird. Der vordere Oetztaler - August 2002 Bauarbeiten Um auch künftig den Wünschen und Anforderungen der Kunden bestens zu entsprechen, wurde es unumgänglich, in den Bankstellen Umhausen und Sautens eine entsprechende Selbstbedienungszone zu realisieren. Gerüstet für den Bankbetrieb von morgen n einem von Architekt Dipl. Ing. Peter Thurner geplanten Zubau in Form eines WinterUmbau der Bankstelle gartens erhält die Bankstelle in Sautens Sautens einen großzügigen, etwa 40 m² großen SB-Bereich. "Hier wird ein Überweisungsstempler sowie ein Raikamat installiert", erklärt Bankstellenleiter Roland Hackl. Der Raikamat ermöglicht es den Kunden von 5:00 bis 24:00 Uhr den Kontostand abzufragen, Bargeld zu beheben und Neubau der die Kontoauszüge zu drucken. Ein Bankstelle Service, das in den Bankstellen Umhausen Oetz und Tumpen schon intensiv genutzt wird. Die Umbauarbeiten sind bereits zum Großteil abgeschlossen, letzte Feinarbeiten sollen bis Mitte August erledigt werden. Erfreulich, dass im Rahmen I der Dorferneuerung auch der Vorplatz neu gestaltet wurde. "Bedanken möchten wir uns bei den ausführenden Firmen, insbesondere jedoch bei unseren Kunden für ihr Verständnis, dass während der Bauarbeiten nur ein etwas eingeschränkter Bankbetrieb möglich war", so Roland Hackl. Während in Sautens Erweiterungsmöglichkeiten bestanden, konnte das Ziel, einen SB-Bereich in Umhausen zu schaffen, nur durch einen Neubau umgesetzt werden. "Im derzeitigen Objekt wäre es nicht möglich, einen SBBereich unterzubringen, der auch außerhalb der Banköffnungszeiten zugänglich ist", so Bankstellenleiter Hans Holzknecht. Dem wird mit dem modernen Neubau nach den Plänen von Architekt Ing. Markus Warzilek voll entsprochen. In der künftigen Selbstbedienungszone werden ein Raika- links: Der Zubau in Sautens ist fast fertiggestellt. Planung: Architekt DI Peter Thurner, Atelier M 9, Innsbruck Der vordere Oetztaler - August 2002 Computergrafik des künftigen Bankgebäudes in Umhausen mat, ein Kontoauszugsdrucker und ein Überweisungsterminal installiert. Bei diesem Gerät werden die Belege direkt gescannt und nach Identifizierung und Kontrolle durch den Kunden automatisch verbucht. "Wenn sich die Technologie bewährt, werden wir die Möglichkeiten prüfen, inwieweit auch in den anderen Bankstellen ein derartiges Terminal installiert werden kann. Bei der Schaffung von SBBereichen haben wir allerdings immer die "bediente Selbstbedienung", sprich Automation im Standardgeschäft und dafür mehr Zeit für individuelle Beratungsgespräche, im Auge", so die Geschäftsleitung. Weiters wird in so genannten Beraterboxen die Möglichkeit einer diskreten Beratung im Schalterraum geschaffen. Gesamtsumme der Investition: unter einer Million Euro. Mit der Fertigstellung rechnet man im Frühjahr 2003. Service 10 Individuell versichert ersichert sein bedeutet heute nicht nur im Falle des Falles eine vereinbarte Summe ausbezahlt zu bekommen, sondern stellt ein umfassendes Paket an Dienstleistungen dar. Qualifizierte Beratung V Unser Versicherungsberater für das vordere Ötztal: Michael Scheiber Tel.: 05255/5491 Fax: 0810/81076029105 Handy: 0664/5110750 E-mail: michael.scheiber@ rbgt.raiffeisen. at soll den Menschen die Möglichkeit geben, die individuell beste Vorsorge- und Absicherungsmöglichkeit auswählen zu können. In unserer hochkomplexen, modernen Zivilisation mit ihren vielfältigen Gefahrenpotentialen hat sich eine breite Palette differenzierter Versicherungsprodukte entwickelt. Die Raiffeisenbank Vorderes Oetztal empfielt eine große Anzahl an Versicherungsprodukten in den Bereichen Lebens-, Unfall-, Kranken-, KFZ- und Sachversicherung an, und Ihr Berater stimmt die Angebote speziell auf Ihre Versicherungsbedürfnisse ab. Durch die Zusammenarbeit mit unserem Partner Raiffeisen & Steinmayr Tirol Consult GmbH, der als Makler fungiert, können wir Versicherungen der verschiedensten Anstalten anbieten. Ein weiterer Vorteil für unsere Kunden: Durch die größere Auswahl an Versicherungsanstalten ergibt sich eine erweiterte Angebotspalette. Der Makler führt für den Kunden eine Ausschreibung durch. Die verschiedenen Angebote werden dann ganz genau auf Preis-Leistungsverhältnis geprüft. Somit hat der Kunde das für ihn beste Versicherungsprodukt zur Verfügung. Trotz verschiedener Versicherer gibt es für ihn nur einen Ansprechpartner beim Abschluss und auch im Schadensfall, nämlich den Berater in der RVOE. Die persönliche Versicherungsberatung ist für die Kundenberater ein wichtiger Teil einer umfassenden Bankkundenbetreuung. Nützen Sie die Gelegenheit zu einem individuellen Gespräch. Michael Scheiber: „Ich stehe den Kunden der RVOE als Ansprechpartner in allen Versicherungsfragen zur Verfügung. Es besteht jederzeit die Möglichkeit einer Terminvereinbarung für eine umfassende Beratung.“ Sein persönlicher Tipp zu einer optimalen Vorsorge und Zukunftssicherung: Meine Lebens-Aktie der Raiffeisenversicherung vereint alle Vorteile einer klassischen Lebensversicherung mit der gewinnbringenden Anlage in gestreute Aktienbeteiligungen und andere festverzinsliche Anlageformen. Sie genießen beim Sparen mit der Lebens-Aktie alle steuerlichen Vorteile einer Lebensversicherung und Pensionsvorsorge. Aus unserer Produktpalette Lebensversicherung: Pensionsvorsorge, Familienvorsorge, Risikoabsicherung, Fondspolizze Unfallversicherung: Super Aktiv 600, Einzel-, Jugend- und Familienschutz, Leistung bis 600 % der Versicherungssumme, Unfallrente, Bergungskosten, Kosmetische Operationen. Jugend-Start-Package: Fixes Leistungsangebot, bestehend aus einer Privathaftpflichtversicherung, einer Rechtsschutzversicherung und einer Haushaltsversicherung. Wahlweise kann eine Raiffeisen Jugend-Unfallversicherung oder ein Raiffeisen Jugend-Personenschutz eingeschlossen werden. KFZ Versicherung: KFZ Haftpflicht, Kaskoversicherung, Insassenunfallversicherung, Rechtsschutzversicherung Sachversicherung: Eigenheimversicherung, Wohnungsversicherung, Rechtschutzversicherung Der vordere Oetztaler - August 2002 „Sehe Fusionierung nicht als Zentralisierung“ „Der vordere Oetztaler“ sprach mit Hans Jäger, dem ersten Obmann der RVOE über die neue Bank, seine Beweggründe und Ziele. Red.: Für alle Kunden die dich noch nicht kennen, kannst du dich kurz vorstellen? H. Jäger: Ich bin 54 Jahre alt, Vater von drei Kindern, wohne in Oetzerau und bin von Beruf Landwirt. Zudem war es mir erlaubt, seit 1986 in der Kommunalpolitik von Oetz mitzuwirken und 14 Jahre als Obmann der Agrargemeinschaft Oetzerau tätig zu sein. Red.: Was waren deine hauptsächlichen Beweggründe, die Funktion des Obmannes der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal zu übernehmen? H. Jäger: Nachdem ich seit geraumer Zeit bereits Funktionär der vorigen Raika Oetz war und daher in diesem Bereich nicht unbedingt als Quereinsteiger zu bezeichnen bin, hatte ich den enormen Vorteil, fast alle neugewählten Funktionäre sowie die Geschäftsleiter und einen Großteil der MitarbeiterInnen bereits im Vorfeld der Fusion persönlich zu kennen. Es übermannte mich daher ein sehr starkes Gefühl einer loyalen Zusammenarbeit und der Herausforderung. Die Hochhaltung des Raiffeisen- und Genossenschaftsgedankens ist mir ebenso von großer Bedeutung und war eine wesentliche Grundlage meiner nicht leicht gefallenen Entscheidung. Selbstverständlich bin ich mir auch der großen Verantwortung und Diskretion dieser Aufgabe bewusst. Red.: Wie hast du das "Zusammenwachsen" der einzelnen Banken miterlebt? Gab es Reibungspunkte? H. Jäger: Zu meiner großen Überraschung sehr erfreulich und positiv. Der vordere Oetztaler - August 2002 Jeder, aber wirklich jeder, ob Funktionär, Geschäftsleiter oder Mitarbeiter, hat die Zeichen der Zeit sowie die Notwendigkeit dieser Zusammenführung erkannt und das Wohl einer gemeinsamen Bank mit all ihren Vorteilen in den Vordergrund gestellt. Es war also zu keiner Zeit der Diskussionsphase zur Fusion irgendein Funktionärs- oder Positionsdenken auch nur im Ansatz erkennbar. Daher sei nochmals an alle Entscheidungsträger, vor allem aber an die ausgeschiedenen Funktionäre für ihre verantwortungsbewusste Haltung ein aufrichtiger Dank gesagt. Auch für die MitarbeiterInnen war die Umstrukturierung eine enorme Herausforderung und arbeitsmäßige Mehrbelastung, sie haben diese aber mit viel Elan und Motivation bravourös gemeistert. Dass es dabei zu gelegentlichen Pannen technischer Natur kam - in diese Zeit fiel auch die Vorbereitung zur Euro-Umstellung darf wohl als normal und verständlich angesehen werden. Red.: Was sind deine Ziele, die du mit der RVOE erreichen möchtest? H. Jäger: Es kann nicht der Auftrag eines Funktionärs sein, sich zu sehr in das Tagesgeschäft einer Bank einzumischen, dazu fehlt ihm auch das nötige Fachwissen, um deren positive Entwicklung aktiv beeinflussen zu können. Als Obmann empfinde ich es aber als eine verpflichtende Aufgabe, gemeinsam mit meinen Kollegen vom Vorstand und Aufsichtsrat optimale Rahmen- 11 bedingungen zu schaffen, die es den Geschäftsleitern, Bankstellenleitern und MitarbeiterInnen ermöglichen, unseren geschätzten Kunden ein modernes und servicefreundliches Dienstleistungsunternehmen anbieten zu können. Einen ersten, aber wesentlichen Schritt dazu wollen wir mit der bereits voll im Bau befindlichen neuen Bankstelle in Umhausen und dem nahezu vor dem Abschluss stehenden Zubau der Bankstelle Sautens setzen. Mit diesen Baumaßnahmen wollen wir aber auch eine klare Botschaft hinaustragen, dass wir die Fusionierung keinesfalls als Zentralisierung sehen, sondern alles unternehmen werden, um unseren Kunden und MitarbeiterInnen der gesamten Region zur Abwicklung der Bankgeschäfte räumlich wie technisch dieselben zeitgemäßen Bedingungen zu bieten. Eine weitere Zielsetzung meiner Obmanntätigkeit ist es, die Kundenbetreuung im Rahmen unserer personellen Möglichkeiten auch außerhalb der Bankgebäude etwas mehr zu forcieren. Hier denke ich vor allem an die Finanzierungs- und Anlageberatung von Kommerz- aber auch Privatkunden, die offensichtlich diese Dienstleistung in vertrauter, heimischer Umgebung immer mehr zu schätzen wissen. Im Personen- und Sachversicherungsbereich können wir durch unseren Repräsentanten Michael Scheiber schon auf einen beträchtlichen Erfolg hinweisen. Somit hoffe ich, dass wir die Marktführung in unserer Region bei einigermaßen guter Wirtschaftsentwicklung noch weiter ausbauen können. Mitgliedschaft Das Genossenschaftsmodell „Raiffeisen“ 12 ie Raiffeisenkassen sind Genossenschaften, die nach den Statuten aus der Gründungszeit nicht gewinnorientiert arbeiteten. Erst auf Grund des Bankwesengesetzes müssen Gewinne erarbeitet werden, die aber wieder nicht an die Mitglieder ausbezahlt, sondern dem Eigenkapital zugerechnet werden. Euro. Jedes Mitglied haftete mit seinem gesamten Vermögen für die Verbindlichkeiten der Kasse. Die Kassen trugen daher auch die Bezeichnung: Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung. Ende der 70er Jahre wurde diese Haftung per Gesetz geändert. Die Mitglieder haften nur mehr mit dem 20-fachen ihres Geschäftsanteiles = beschränkte Haftung. Die Mitglieder der Raiffeisenkassen sind mit ihrem Geschäftsanteil Gesellschafter. Dieser Anteil betrug in den Anfängen 10 Gulden (ca. 72,50 Euro), heute 8 Alle Mitglieder zusammen bilden die Vollversammlung. Diese wählt den Obmann und seinen Stellvertreter, den Vorstand und den Aufsichtsrat, früher auch noch den D Zahlmeister. Alle diese Funktionen sind ehrenamtlich. Ausleihungen, Kredite und Darlehen wurden nur Mitgliedern gewährt. Auch diese Praxis hat sich mittlerweile geändert. Bei Großkrediten bedarf es für eine Kreditgewährung nicht nur eines entsprechenden Vorstandsbeschlusses, sondern auch der Zustimmung des Aufsichtsrates. Um 1900 hatten die drei heute fusionierten Kassen zusammen ca. 150 Mitglieder. Inzwischen ist ihre Zahl auf 2.165 gestiegen (Stand zum 31.12.2001). Mitgliederzahl pro Bankstelle: Oetz Umhausen Sautens Tumpen 822 718 492 133 Bilanz zum 31.12.2001 (gekürzter Jahresabschluss) AKTIVA ATS Euro PASSIVA ATS Euro Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken und Postgiroämtern 25.709.263,48 1.868.365,04 34.804.297,17 2.529.326,92 Forderungen an Kreditinstiute 226.025.292,91 16.425.898,63 Forderungen an Kunden 572.656.860,87 41.616.597,09 Schuldtitel öffentlicher Stellen u.Wechsel, die zur Ref.bei der Zentralnotenb. zugel.sind Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinst. 200.166.884,01 14.546.694,77 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 649.909.316,24 47.230.751,96 3.318.360,79 241.154,68 3.310,00 240,55 15.958.892,22 1.159.777,93 238.328,40 17.320,00 Gewinnrücklagen 47.543.789,03 3.455.141,90 13.084.871,00 950.914,66 Sonstige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Rückstellungen Schuldverschreibungen u. andere festverz. Wertpapiere 25.816.500,00 1.876.158,22 8.338.140,00 605.956,27 Beteiligungen 16.929.386,00 1.230.306,46 Haftrücklagen Sachanlagen 17.373.249,00 1.262.563,24 Bilanzgewinn 3.664.124,46 266.282,31 9.043.932,72 657.248,22 unversteuerte Rücklagen 2.809.046,00 204.141,33 936.696.922,15 68.072.420,09 936.696.922,15 68.072.420,09 Aktien u. and. nicht festverz. Wertpapiere Sonstige Vermögensgegenstände Summe der Aktiva Gezeichnetes Kapital Summe der Passiva Der vordere Oetztaler - August 2002 Gastkommentar Genossenschaften auf dem Weg ins 3. Jahrtausend 13 In Zeiten zunehmender Globalisierung stellt sich für Genossenschaften die existenzielle Frage, ob sie in der Lage sind, die Herausforderungen, welche die Globalisierung mit sich bringt, anzunehmen und letztendlich zu meistern. m diese Frage beantworten zu können, muss zunächst einmal definiert werden, was unter globalem Wirtschaften eigentlich zu verstehen ist. Im Wesentlichen bedeutet globales Wirtschaften - zunehmenden Wettbewerb, - höhere Mobilität der Güter und Produktionsfaktoren, - größere Flexibilität, - höheren Spezialisierungsdruck, - schnellere Entwertung des Wissens durch die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie und - geändertes Nachfrageverhalten insbesondere ausgerichtet auf individualisierte Problemlösungen. U Diese Auswirkungen stellen an die Wirtschaftsunternehmen große Herausforderungen, die diese auf Dauer nur durch eine Organisation in Form von Netzwerken erfolgreich bewältigen können. Genossenschaften können in ihrer Organisationsstruktur durchaus als derartige Netzwerke verstanden werden. Sie sichern durch ihre dezentrale Ausrichtung Flexibilität, bleiben überschaubar, können sich am individuellen Kundennutzen orientieren, ermöglichen dadurch eine äußerst starke Kundenbindung und sind durch die Einbettung in einen Verbund trotzdem in der Lage, die GröDer vordere Oetztaler - August 2002 ßenvorteile in Anspruch zu nehmen, die aus wirtschaftlicher Sicht unumgänglich sind. Größe muss nicht zwingend zu Unternehmenszusammenschlüssen führen, sondern kann auch durch Kooperation herbeigeführt werden. Durch Kooperation kann die individuelle Eigenständigkeit mit all ihren Vorteilen erhalten bleiben, ohne dabei aber auf die Leistungsfähigkeit größerer Einheiten verzichten zu müssen. Es entspricht den anerkannten ökonomischen Grundsätzen, dass sich dauerhaft erfolgreiche Unternehmen auf dem Markt von den Mitbewerbern abheben müssen. Je einzigartiger ein Unternehmen auftritt, desto leichter fällt die Unterscheidbarkeit. Genossenschaften haben durch die Kunden-Eigentümer-Beziehung ein Identitätsmerkmal, das von keinem anderen Unternehmen kopiert werden kann. Mitglieder, die gleichzeitig Kunden, Kapitalgeber und Eigentümer sind, die ihre Entscheidungen unter Anwendung demokratischer Entscheidungsabläufe fällen, sind in keiner anderen Rechtsform in dieser starken Ausprägung zu finden. Handeln im eigenen Interesse muss zwangsläufig dazu führen, dass die Kundenbedürfnisse zufriedenstellend abgedeckt wer- den können. Damit kann aber auch problemlos das neuzeitliche Verlangen nach ganzheitlicher Kundenorientierung (Customer Relationship Management) optimal erfüllt werden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich Genossenschaften vermehrt in den Bereichen Gesundheit, Freiberufler oder Informationstechnologie neu bilden, eine Entwicklung, die momentan in Deutschland verstärkt zu beobachten ist. Genossenschaften entsprechen in ihrem Aufbau und in ihrer Struktur den aktuellen Trends der Gesellschaft und haben somit Voraussetzungen in sich, die einzelwirtschaftlich fundiert, gesamtwirtschaftlich vorteilhaft und gesellschaftlich wünschenswert sind. Wenn sich Genossenschaften auf ihrem Fundament der Tradition ihrer Eigenheiten bewusst bleiben, den Veränderungswillen in sich tragen und die erforderliche Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen, gehört ihnen auch die Zukunft und nicht nur die mehr als 150jährige Vergangenheit. Mag. Arnulf Perkuonigg, Direktor des Raiffeisenverbandes Tirol Geschichte 14 Zur Geschichte der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal Einer für alle, alle für einen Als im 19. Jhdt. bedingt durch die Bauernbefreiung und die beginnende Industrialisierung besonders die ländliche Bevölkerung in große finanzielle Not geriet und oft skrupellosen Wucherern in die Hände fiel, wuchs in dem jungen Friedrich Wilhelm Raiffeisen aus Hamm im Westerwald die Idee zur Gründung von gemeinnützigen Vereinen. adurch sollte der Zusammenhalt gefestigt und die gegenseitige Hilfe angeregt werden. "Einer für alle, alle für einen", der Leitsatz Raiffeisens machte Schule. Nach der Gründung von verschiedenen Genossenschaften entstand 1872 die Rheinische Genossenschaftsbank in Neuwied. Damit war der Grundstein für die vielen Geldinstitute gelegt, die bald den Namen des Gründers bekamenRaiffeisen-Genossenschaft bzw. Raiffeisenbank. D Über viele Jahre war die Raika Umhausen im alten Gemeindehaus untergebracht. Johann Tobias Haid aus Oetz, der Begründer der Raiffeisenkassen in Tirol Im Todesjahr Raiffeisens 1888 genehmigte der Tiroler Landtag einen Antrag zur finanziellen Unterstützung bei der Gründung von Spar- und Darlehenskassenvereinen. Am 16. Dezember des gleichen Jahres konnte man in den "Landwirtschaftlichen Blättern" lesen: Die I. Raiffeisensche Darlehenskasse in Tirol wurde am 2. Dezember, am Tag des 40jährigen Regierungs-Jubiläums unseres Kaisers, in Oetz gegründet und traten dem Verein 43 Mitglieder bei. Wir begrüßen diese Gründung mit großer Freude und wünschen diesem ersten Verein, dem wohl bald zahlreiche andere folgen werden, das beste Gedeihen, das bei den tüchtigen Männern, denen dessen Gründung zu danken ist, wohl auch mit Bestimmtheit erwartet werden kann. Der Gründer und erste Obmann dieser Kasse war der bekannte Gastwirt und Postmeister Johann Tobias Haid, der selbst Mitglied des Tiroler Landtages und Reichstagsabgeordneter war. Mit Datum vom 31. Dez. 1888 ist im Register für Gesellschaftsfirmen zu lesen: Zweck des Vereins (§2 der Statuten vom 29. Dezember 1888) I. Die Verhältnisse seiner Mitglieder in sittlicher und materieller Beziehung zu verbessern indem er insbesondere a) seinen Mitgliedern zu ihrem Wirtschafts- und Geschäftsbetriebe ... Darlehen gewährt und die hiezu notwendigen Geldmittel unter gemeinschaftlicher Haftung beschafft. b) durch Annahme von Spareinlagen Gelegenheit gibt, müßig liegende Gelder verzinslich anzulegen ... Der vordere Oetztaler - August 2002 Geschichte 15 Dem oben erwähnten Antrag gemäß hat das Land Tirol dem neu gegründeten Verein 250 Gulden Subvention gewährt. Damit wurde eine Panzerkasse um 125 Gulden, ein Eisenofen um 13 Gulden, ein Schreibpult mit Stühlen und Schrank um 28,50 Gulden angekauft. Der Geschäftsleiter hieß damals noch Zahlmeister. Bei der ersten Vollversammlung wurde als solcher Franz Josef Haid, ein Bruder des Gründungsobmannes gewählt. Er hielt jeden Sonntag von 10 - 12 Uhr seine Amtsstunden in einer Stube im Widum und erhielt dafür eine jährliche Entschädigung von 400 Gulden (ca. 290 Euro!), musste aber bei seiner Bestellung eine Kaution von 300 Gulden hinterlegen. Jedes Mitglied zahlte 10 Gulden Geschäftsanteil ein, haftete aber mit seinem gesamten Vermögen für die Verbindlichkeiten der Kasse. Trotz dieses Risikos ließ sich die Entwicklung der Spar- und Darlehensvereine in unserem Tal nicht aufhalten. Drei Jahre nach der Gründung der Ötzer Kasse fand am 12. April 1891 die Gründungsversammlung unter Vorsitz des Obmannes der Landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft Herrn Johann Tobias Haid v. Oetz in Umhausen statt. 50 Mitglieder wählten den Vorstand. Dabei erhielt der Gemeindearzt Dr. Ignatz Kugler 48 Stimmen und wurde der erste Obmann. Der Gastwirt Carl Marberger wurde zum Zahlmeister ernannt. Seine Amtsstube befand sich im Jungfernheim, wo er täglich von 12.30 bis 14 Uhr für die Kunden erreichbar war - für ein Salär von 2 Gulden im Monat (oder 15 Euro). Die Einrichtung des"Büros" dürfte eher einfach gewesen sein, denn in der Chronik des Vereins ist 1909 der Der vordere Oetztaler - August 2002 Beschluss des Vorstandes erwähnt, eine feuerfeste Kasse anzuschaffen. Preis 294 Kronen. Die alte wurde der Flachsbaugenossenschaft für 60 Kronen überlassen. Ebenso einfach war der Beginn 1896 in Sautens. Am 6. Dezember 1896 fanden sich 43 Mitglieder zur I. Vollversammlung der Spar- und Darlehenscasse Sautens ein. Als erster Obmann scheint Hugo Oberhofer auf, als Zahlmeister wurde P. Cassian gewählt. Bei dieser Vollversammlung wurde festgelegt, dass Spareinlagen nur bis zur Höhe von 1500 Gulden angenommen werden. Die niedrigste Einlage musste 1 Gulden betragen. Als Tag der Vollversammlung wurde der 1. Feber festgesetzt "und wird allzeit so bleiben“. Im Laufe der über 100jährigen Geschichte der drei Kassen gab es, bedingt durch zwei Weltkriege und ebenso viele Geldentwertungen, manche wirtschaftliche Schwierigkeiten zu überwinden. Allein durch die Währungsumstellungen - Gulden, Kronen, Altschilling, Reichsmark, Schilling, Euro - wurde von den jeweiligen Zahlmeistern und Bankangestellten flexibles Arbeiten erwartet. Als am 05.07.2001 alle drei Kassen zur Raiffeisenbank Vorderes Oetztal zusammengeschlossen wurden, geschah dies aus wirtschaftlichen Überlegungen. Die Genossenschaft zählt nun 2165 Mitglieder. Es gilt nicht nur Raiffeisens Leitsatz: Einer für alle, alle für einen, sondern auch: Gemeinsam sind wir stark. Die letzten Obmänner der eigenständigen Raiffeisenkassen v.l.: Josef Köll (Sautens), Anton Amprosi (Oetz) und Klaus Auer (Umhausen) Gastkommentar 16 Mag. Peter Brezinschek: Wann endet die Vertrauenskrise an den Börsen? litz und Donner schlagen dieses Jahr nicht nur in der Natur häufiger als sonst ein, Gewitterstimmung herrscht auch an den Wertpapiermärkten. Seit dem Frühjahr hat die ständige Zufuhr feuchtwarmer Luft stets neue bedrohliche Wolken gebildet. Und die massiven Regengüsse waren die unweigerliche Folge. Ein so genanntes reinigendes Gewitter konnte nicht stattfinden, weil kühlere trockenere Luft nicht im Spiel war. Ähnlich kann die Situation auf den Aktienmärkten beschrieben werden. Nach dem Terror vom 11.September und der ENRON-Pleite kamen immer neue Schübe von Negativmeldungen auf die Börsen zu. Insbesondere das Thema Bilanztricks und -betrug ist im heurigen Jahr zur "unendlichen Geschichte" geworden. Statt von wenigen Einzelfällen müsste man spätestens im Frühjahr davon ausgehen, dass hier eher die Spitze eines Eisberges hoch kam. Namen wie WorldCom, Tyco, Merck, AOL Time Warner, Xerox oder Bristol Myers Squibb sind ja nicht irgendwelche unbedeutenden Unternehmen, sondern Repräsentanten wichtiger Branchen der US-Wirtschaft. B Neben den Bilanzskandalen sorgten auch verschlechterte Gewinnaussichten für eine Reihe namhafter Gesellschaften für eine markante Stimmungsverschlechterung bei Aktien. Dass Nokia, der einstige Börsenliebling des Technologiesektors von April bis Juni nicht weniger als drei Mal seine Erwartungen hinsichtlich Umsatz und Mobilfunkmarkt nach unten revidieren musste, brachte das brodelnde Fass der Emotionen zum Überlaufen. Aktien weg das war und ist die Devise der meisten Investoren. Statt dessen wurde in Anleihen und in den Geldmarkt umgeschichtet. Die Reaktion war klar: Die Renditen von Anleihen sind auf extrem niedrige Niveaus zurückgefallen. Ist ein Ende dieses Abwärtskarussells in Sicht? Ähnlich wie im letzten Teil der Börsenaufschwungphase Anfang 2000 befinden sich die Aktienmärkte in einer Übertreibungsphase. Diesmal allerdings mit kräftigem Minusvorzeichen. Die fundamentale Lage ist für die Börsen eigentlich recht gut. Wir haben seit Beginn dieses Jahres einen deutlichen Wirtschaftsaufschwung in den USA, der sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen sollte. Dies ist nicht nur meine Meinung, der ewige "Grantler und Zweifler" Alan Greenspan hat dies in seiner Rede vom 16.Juli ebenfalls formuliert. Dies bedeutet aber auch, dass die Unternehmen in den kommenden Quartalen wieder generell mit Umsatzund Gewinnwachstum rechnen können. Haken an der Geschichte: Bisher halten sie sich über Umsatzprognosen deutlich zurück. Als "gebrannte Kinder" der letzten beiden Jahre, wo sie ihre Unternehmensziele häufig verfehlten, sind sie jetzt gegenüber Analysten und der Anlegergemeinde "zugeknöpft". Ständige Revisionen von Umsatz und Gewinn nach unten würden das Ansehen der Firmen gänzlich auf den Tiefpunkt bringen. Ich bin nicht zu optimistisch, wenn für US-Gesellschaften das Umsatz- und Gewinnwachstum für die zweite Jahreshälfte 2002 auf 7 bzw 11% geschätzt werden kann. Im Jahr 2003 könnte dieser leicht zweistellige Trend bei den Gewinnen anhalten. Dazu kommt, dass die Bewertungen der meisten BörsenDer vordere Oetztaler - August 2002 Gastkommentar Herbst freie Bahn für zunehmend optimistischere Unternehmensmeldungen hinsichtlich der Ertragsentwicklung. Mag. Peter Brezinschek, Volkswirtschaft und Finanzmarktanalyse, RZB Wien plätze wieder "vernünftige" Niveaus erreicht hat. Zwar ist der DAX mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21 auf Basis 2002 noch eine Ausnahme, aber in Blickrichtung Gewinne für 2003 sind die meisten KGVs zwischen 12 und 15 angesiedelt. Dies sind die tiefsten Bewertungen seit 1995. Da auch die Alternativveranlagung Renten sehr niedrige Renditen abwirft, für österreichische Bundesanleihen bekommt man nur zwischen 4,5 und 5%, sind Aktien aktuell auch im Vergleich zu Anleihen günstig bewertet. Bleibt nur ein Manko - der veritable Vertrauensverlust der Anleger in die Unternehmensführungen wegen anzuzweifelnder Bilanzen. Es wäre rasch an der Zeit, dass die "schwarzen Schafe" ihre Sünden der Vergangenheit zugeben und wo nötig, Bilanzbereinigungen stattfinden. Hier ehestbaldig reinen Wein den Anlegern einschenken, würde dieses leidige Thema schneller vom Tisch bringen. Dann wäre im Spätsommer und Auf die Einsicht der Unternehmensführungen setzend, erwarte ich im Verlauf des dritten Quartals ein Rückbesinnung auf die genannten positiven Einflussfaktoren, die aktuell durch den Vertrauensverlust der Investoren einfach zugedeckt sind. Kurzfristig sind die Börsen in den USA wie in Europa daher noch mit gut 10% rückschlagsgefährdet, sollten aber bis zum Herbst mit respektablen plus 20% die Verluste wieder mehr als kompensieren. Der steigende Euro macht Investments in den USA weniger attraktiv, Europa sollte den Vorzug erhalten. Bei den Branchen setzt man in einem Konjunkturaufschwung, der auch die Eurozone erfassen sollte, auf zyklische Bereiche von Investitionsgüter über Grundstoffe bis Automobil. Auch die Banken dürften in einem nachfolgenden Aufschwung zu den Gewinnern zählen. Dagegen würde ich Medienaktien, Einzelhandel, Versorger und Haushaltsmittel in die Erholung verkaufen. Der Telekomsektor sollte dagegen die ärgsten Turbulenzen hinter sich haben und nach dem Ende der Personaldebatte bei Deutscher Telekom wieder an die Aktionäre denken. Den reinigenden Gewitterregen mit nachfolgendem Druckanstieg, wünscht Ihnen allen Ihr Peter Brezinschek Der DAX (Deutscher Aktien Index) Entwicklung der letzten zwei Jahre. Der vordere Oetztaler - August 2002 17 Weniger Bürokratie, geringere Kosten, geregelte Haftung, mehr Sicherheit Vereinsgesetz neu Am 1. Juli 2002 ist das neue Vereinsgesetz in Kraft getreten. Ziel des neuen Gesetzes ist laut Innenministerium eine Erleichterung für die Arbeit der ehrenamtlichen Funktionäre, eine Reduzierung des bürokratischen Aufwands und der Kosten sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen für modernes Vereinsmanagement. ehr rechtliche und finanzielle Sicherheiten schafft das neue Gesetz vor allem im Hinblick auf die Haftung: In Zukunft haften nicht mehr wie bisher Funktionäre und Mitglieder persönlich für die Verbindlichkeiten des Vereins, sondern ähnlich wie bei einer GesmbH der Verein mit dem Vereinsvermögen. M Bewährte Strukturen mit Organen wie Mitgliederversammlung, Leitungs- und Aufsichtsorgan sowie Rechnungsprüfung sind auch im neuen Gesetz vorgesehen, die Verantwortung für jedes Organ ist klar definiert. Bei der Finanzgebarung gibt es ein "DreiStufen-System" der Rechnungslegung, das sich nach dem Jahresumsatz des Vereines richtet. Die neuen Bestimmungen zur Rechnungslegung werden frühestens ab 1. Jänner 2003 angewendet. Die Gründung eines Vereins wird vereinfacht, die Wege verkürzt sowie die Kosten gesenkt. Durch den Aufbau eines "Zentralen Vereinsregisters (ZVR)" für die Verwaltung sind Auskünfte künftig bei jeder Vereinsbehörde erster Instanz österreichweit oder online übers Internet möglich. Und: alle Behördenwege können ab sofort bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft erledigt werden. Nähere Informationen über Bestimmungen und Änderungen des neuen Vereinsgesetzes erfahren Sie auf der Homepage des Innenministeriums: www.bmi.gv.at Sponsoring 18 Sponsoring im Sinne eine Schon seit vielen Jahren legen die Raiffeisenkassen, im Besonderen auch die Raiffeisenbank Vorderes Oetztal großen Wert darauf, die heimischen Vereine und sozialen Einrichtungen durch finanzielle Beiträge zu unterstützen. Dabei liegt das Augenmerk auf der gezielten Förderung von ausgewählten Anschaffungen oder Aktivitäten. Einerseits versuchen wir damit Sport- bzw. Freizeitmöglichkeiten vor allem für Kinder und Jugendliche zu schaffen, andererseits wollen wir aber auch älteren und bedürftigen Menschen zeigen, dass ihre Arbeit in wirtschaftlich schlechteren Zeiten durchaus anerkannt wird. Anhand von Bildern soll auf den folgenden Seiten ein Querschnitt unserer Förderungstätigkeit gezeigt werden. ÖLCH - Live! In einem mitreißenden Chorkonzert stellten die Sängerinnen und Sänger des Ötztaler Lehrerchors am 24. Mai 2002 einmal mehr ihr Können unter Beweis. In einem bunten Liederreigen unter dem Titel "Viva la musica!" gaben sie Lieder über Liebe - Leid - Natur und Humor im Saal "Ez" zum Besten. Werke von den Beatles und Hubert von Goisern bis hin zu Klassikern wie Bach und Mozart waren zu hören und als Novum teilweise in Form von Dias auch zu sehen. Abgerundet wurde der gelungene Abend durch die beiden Solistinnen Patricia Plörer am Klavier und Edina Krilic (Geige). Ein Wehrmutstropfen für alle, die das Konzert versäumt haben: Der ÖLCH gibt sich rar - das nächste Konzert dieser Art soll es erst in zwei Jahren geben. Einzigartiger Anziehungspunkt "Ötzidorf" Der anhaltende Erfolg vom Ötzidorf hat selbst die Erwartungen der kühnsten Optimisten übertroffen. Seit Eröffnung des Dorfes haben bereits mehr als 100.000 Besucher den Freiluftpark besucht. Die Initialzündung für die Errichtung der historischen Bauten ging vom "Ötztaler Verein für prähistorische Bauen und Heimatkunde" aus. Der gemeinnützige Trägerverein wird von der Raiba Vorderes Oetztal durch einen jährlichen Sponsorbeitrag in seinen Bemühungen unterstützt, diese weit über die Talgrenzen hinaus bekannte Attraktion zu erhalten und auszubauen. Der vordere Oetztaler - August 2002 Sponsoring 19 er guten Zusammenarbeit Aktive Florianijünger Der Stand der technischen Ausrüstung bei den Feuerwehren in den einzelnen Gemeinden ist uns ein großes Anliegen. Deshalb unterstützt die RVOE die Feuerwehren bei verschiedenen notwendigen Anschaffungen. In letzter Zeit wurden z. B. für den Umbau der Gerätehäuser in Ötz und Ötzerau Mittel zur Verfügung gestellt. Weiters erhielten die Feuerwehren Umhausen und Niederthai Zuschüsse für Jugendfeuerwehr Ötz: Für Nachwuchs ist gesorgt. den Ankauf Ihrer Löschfahrzeuge. Segnung des Tanklöschfahrzeuges in Niederthai Bergretter Bergretter stehen ungezählte Stunden freiwillig für den Dienst an den Mitmenschen zur Verfügung. Dies ist für uns Grund genug Ausrüstungsgegenstände bzw. adäquate Bekleidung mitzufinanzieren. Scheckübergabe an die Verantwortlichen der Bergrettung Niederthai. v.l. Roland Leiter, Rudolf Falkner, Prok. Hans Holzknecht, Vizebgm. Johann Kammerlander Das Reisen ist der Senioren Lust ... Schöne Landschaft und fröhliche Stunden erlebten die Senioren aus Sautens, als sie auf große Reise gingen. Das Ziel: Chiemsee in Bayern. Anschließend gab's Kaffee und Kuchen beim Stanglwirt in Going. Dass dabei die Gaudi nicht zu kurz kam, kann man sich denken! Der vordere Oetztaler - August 2002 Weiters wurden unterstützt: Freundschaftsbund Oetz Öffentliche Bücherei Oetz Videogerät für Raika-Saal Sozialsprengel Vorderes Ötztal Gemeinde Oetz - Videobeamer Braunvieh-Talausstellung Bienenzuchtverein Umhausen Wanderverein Stuibenfall, Umhausen Schützenkompanie Sautens Club L.T., Umhausen Sponsoring Ohne Geld koa Musi Arbeitsgemeinschaft Direktvermarktung - oder umgekehrt? Jedenfalls Umhausen kosten Instrumente heute ein kleineres Vermögen. Eine Selbstverständlichkeit, dass hier die RVOE helfend unter die Arme greift. So tönen neue Instrumente mittlerweile in den Kapellen Umhausen, Tumpen, Oetz und Sautens. Die Musikkapelle Tumpen feierte überdies unlängst mit einem gelungenen Zeltfest ihr 150jähriges Bestandsjubiläum. Wir gratulieren nachträglich recht herzlich. Damit künftig Jungmusiker die Klangkörper verstärken, leisten die Raiffeisenbanken ihren Beitrag auch für die Landesmusikschule Ötztal. Seit sechs Jahren ein Fixpunkt für die Umhauser Direktvermarkter (ADU) ist der Bauernmarkt am Platz vor der Raika in Umhausen anlässlich des Weltspartages. Die Raiffeisenbank gibt Gutscheine an ihre Kunden aus, die beim Markt eingelöst werden können. Diese Art der Weltspartagsgeschenke erfreut sich bei den Kunden größter Beliebtheit! oben: Aktive Jungmusikanten aus Oetz Scheckübergabe an den Vorstand der "Jubiläumskapelle" Tumpen v.l.: Kassier Franz Fiegl, Obm. Hanspeter Maurer, BST-Leiter Manfred Scheiber, Kapellmeister Rudi Leitner Sakrales Die Vorfahren haben unter Entbehrungen sakrale Bauten errichtet. Unserer Generation nun obliegt die Erhaltung dieser kostbaren Kulturgüter. Nur durch die großzügigen Spenden aus der Bevölkerung ist es überhaupt möglich, die Vielzahl dieser Kirchen und Kapellen zu renovieren. Finanzielle Zuwendungen seitens der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal stellen einen gewissen Ausdruck an Solidarität mit den Spendern dar. links oben: Gelungene Renovierung der Kapelle Riedeben betrieben vom Turm- und Museumsverein Ötz links: Restaurierung der Kreuzwegstationen an der Friedhofsmauer in Umhausen rechts: Hl. Georg in der Pfarrkirche Ötz, lange Zeit "verschollen", musste er vom Restaurator neuerlich "erworben" werden. Der vordere Oetztaler - August 2002 Sponsoring 21 Schulen Wann kommt denn endlich ein e-mail … ? Ohne Ausbildung geht gar nichts, die entsprechende Unterstützung liefert heute in vielen Fällen der Computer. Wahre Profis auf diesem Gebiet verlassen die Volksund Hauptschulen in Umhausen und Tumpen. Sie wurden mit Hilfe der Raiffeisenkasse mit Rechnern und Bildschirmen ausgestattet. In Ötz hingegen wird Sport groß geschrieben: die Preise für das Schülerrennen kommen von uns. Die tirolweite Aktion "Sicheres Köpfchen" in Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC war auch heuer wieder ein voller Erfolg. Die Kinder der 4. Klassen Volksschule absolvierten bravourös die Radfahrprüfung und freuten sich nicht minder über die gesponserten Fahrradhelme. Die Kleinsten haben mit den Schultüten ebenfalls eine "mords Gaude". links: Da fängt die Schule ja süß an ... Schultüten für die „Neulinge“. rechts: Die neuen Helme passen wie angegossen. Hokus pokus ... Sport Das war ein Zirkus als die Kindergartler aus Umhausen, Niederthai und Tumpen in Innsbruck auftauchten. Elefanten, Clowns und Artisten rissen die Kleinen zu waren Begeisterungsstürmen hin. Als Draufgabe wurde die Busfahrt von der Raika mitgesponsert. Und vielleicht gibt nächstes Jahr der Kindergarten Oetzerau eine Vorstellung - die erhielten zum Üben neue Turnmatten. Die Sportvereine leisten in jeder Gemeinde einen großen Beitrag um Gesundheit, Teamgeist und Geselligkeit innerhalb der Bevölkerung zu fördern und zu erhalten. Professionelle Trainingsarbeit, Managementqualitäten und Umgang mit Menschen aller Alterschichten ist für die Verantwortlichen eine Selbstverständlichkeit. Um diesen sozialen Aspekt hervorzuheben leisten wir unseren Beitrag mit einem umfangreichen Sponsoring. Unter anderem sind dies: Raika-Cup, USV Oetz, Schiclub Niederthai, Ötzi-Radteam, WSV Tumpen, SV Umhausen mit den verschiedenen Sektionen sowie die RaiffeisenBetriebssportgemeinschaft. Besonders freut es uns, dass wir mit dem Tennisclub-RaikaUmhausen in den kommenden Natürlich spendiert die Raika Spielsachen und Lernspiele. Der vordere Oetztaler - August 2002 beiden Jahren wieder zusammenarbeiten werden. An dieser Stelle möchten wir dem Sportverein Umhausen sowie dem Unionsportverein Oetz zu ihren 50jährigen Bestandsjubiläen recht herzlich gratulieren. Wir danken für die gute Zusammenarbeit und das „fair play“ nicht nur im sportlichen, sondern auch im finaziellen Sinn. Stellvertretend für das umfangreiche Sportsponsoring der RVOE: das Ötztaler Volleyballteam Sponsoring 22 Mit Seil und Haken... Vom „Knipsar“ zum Fotografen Die 1995 von der Alpenvereinssektion Umhausen errichtete Kletterwand in der Volksschule Tumpen wurde heuer durch eine Boulderwand ergänzt. Damit wurden noch bessere Trainingsmöglichkeiten für Kletterkids und auch -erwachsene geschaffen. Ab Herbst ist die Turnhalle wieder an 2 Abenden wöchentlich geöffnet, weiters werden Kletterkurse für jung und alt angeboten. Für Heligon, den im Jahr 1990 gegründeten Fotoclub - ursprünglich nur in Längenfeld, mittlerweile im gesamten Ötztal beheimatet - hat der Obmann seit Gründertagen, Pepi Gstrein, das oben angeführte Motto ausgerufen. Und wenn man sich die Ergebnisse der derzeit ca. 40 Mitglieder bei diversen Meisterschaften ansieht, merkt man, dass dieser Weg konsequent verfolgt wird. Spiel und Spaß Anlässlich ihres 100jährigen Bestehens hat die Raika Umhausen im Jahre 1991 die Errichtung des Kinderspielplatzes nähe Campingplatz unterstützt, an dessen Bau auch die Turnerinnen des SV Umhausen maßgeblich beteiligt waren. Im Laufe der Zeit ist die Anlage naturgemäß etwas "in die Jahre" gekommen, weshalb kleinere Reparaturarbeiten notwendig wurden. Gerne hat sich die RVOE an den Reparaturkosten beteiligt. Nachdem in den Anfangsjahren das Hauptaugenmerk auf Fotoausflügen, Seminaren und Workshops lag, hat mit der Ausrichtung der Landesmeisterschaft für Amateurfotografen 2001 die Vereinsarbeit ein ganz anderes Gewicht bekommen. Bei diesem Fotowettbewerb, dessen Hauptveranstaltung im November 2001 mit einer großen Ausstellung bzw. Diaschau im Autohaus Kapferer stattfand, schnitten die "Heligonisten" ganz hervorragend ab: unter anderem ging der Titel für die Vereinswertung in der Sparte Dia an den Fotoclub Heligon Ötztal, weiters wurde David Schmid aus Ötz Jugendlandesmeister in der Sparte Farbbild. Für Hansjörg Fiegl aus Umhausen das beste Ergebnis war aber zweifelsohne eine Einzelmedaille in der Sparte Dia bei der Österreichischen Staatsmeisterschaft der Amateurfotografen 2002. Sein prämiertes Bild "Kornfeld" können Sie auf der Umschlagrückseite bewundern. Reinfried Klotz aus Längenfeld, Mitglied seit der Gründung des Fotoclubs, hat indessen beim von Feelfree und den Bergbahnen Ötz ausgeschriebenen Fotowettbewerb im vergangenen Winter groß abgeräumt. Ballspielfest für Kids bis 10 Der Cup wurde erstmals 1997 im Bezirk Imst als Pilotprojekt durchgeführt. Die "geistigen Väter" dieser Veranstaltung sind Walter Haid (Bezirksvertreter des Raiffeisenclubs) und Dir. Karlheinz Geisler (Nachwuchsreferent des Tiroler Fußballverbandes). Unter dem Motto "Der Ball im Mittelpunkt" arbeiten mittlerweile die Tiroler Raiffeisenbanken, Land Tirol, Landesschulrat für Tirol, Tiroler Fachverbände für Basketball, Fußball, Handball und Volleyball sowie die Tiroler Tageszeitung, Adidas und McDonald's eng zusammen, um die Jugend für Ballsport jeder Art zu begeistern. Beim Juniorcup 2002 haben 5.800 Kinder aus 160 Tiroler Volksschulen teilgenommen, davon allein aus der Region Vorderes Ötztal 158 Kinder aus vier Volksschulen. An dieser Stelle ein herzliches "Vergelt's Gott" allen Kindern, Eltern, Lehrern, Sponsoren und Mitarbeitern der Raiffeisenbanken für ihren Einsatz. Ein märchenhaft-mystisches Spektakel erlebten die Teilnehmer bei der Schlussveranstaltung zum Malwettbewerb 2002 im Congrsss Innsbruck! Die Kugel rollt … An zwei Terminen fuhren die Junior-Card-Inhaber der RVOE nach Innsbruck zum Bowling. Ein spannender Wettkampf! Und Sieger waren sie alle, denn zum Abschluss spendierte die Raiba ein Menü bei McDonald's. Alle, die teilgenommen haben, freuen sich bereits auf das nächste Turnier im Herbst. Der vordere Oetztaler - August 2002 Adabei Sumsi-Sparen startet wieder im September Monatlich Sparen, Sumsi-Sticker sammeln und am Ende des Schuljahres ein schönes Geschenk abholen. So funktioniert, im Telegrammstil erklärt, das Sumsi-Sparen für unsere kleinsten Raiffeisen-Kunden. Bereits seit 1995 haben die Kids die Möglichkeit daran teilzunehmen. Die Zahlen können sich sehen lassen: 1.686 Einzahlungen wurden in dieser Zeit an den Spartagen auf ein Sumsi-Sparbuch eingezahlt. Fast Euro 32.000,-- (!) haben die Kinder an diesen Tagen bisher in die Raiffeisenbank gebracht. Übrigens: den 1. Sumsi-Spartag gibt es wieder am Dienstag, den 17. September 2002. Die RVOE stellt sich vor Unter diesem Motto lud der Obmann und die Geschäftsleitung der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal zum "Stell-dich-ein" im Geschäftslokal der Bankstelle Oetz. Bei einem Glas Sekt standen die Verantwortlichen der neuen Bank den geladenen Gästen und der Presse Rede und Antwort zum Status quo und zu den Zukunftsperspektiven der RVOE. Natürlich kam ein gemütlicher Hoangart nicht zu kurz. Für die Kunden gab's bei einem Gewinnspiel schöne Preise zu gewinnen. Der Hauptpreis - ein Alpenrundflug - ging an Maria Köll aus Oetz, Hermine Klotz aus Tumpen und Adelheid Wallisch aus Sautens gewannen je einen Essensgutschein und Robert Falkner aus Niederthai gewann einen Gutschein für Konzertkarten. Gewonnen! Über einen topaktuellen MP3Player freuen konnte sich ein Clubmitglied aus Umhausen. Nicole Gufler, hier im Bild mit Clubbetreuerin Birgit Mair, gewann anlässlich eines Gewinnspieles im Rahmen der Entlassschüler-Aktion diesen tollen Preis. Wir gratulieren! Die glücklichen GewinnerInnen mit Geschäftsleiter Friedrich Neururer und Sieghart Haslwanter. Sie alle folgten der Einladung der RVOE: Vertreter aus Politik, Tourismus und Wirtschaft ebenso wie der Pfarrer von Oetz HW Ewald Gredler. Der vordere Oetztaler - August 2002 Wir gratulieren zum 70er! Es freut uns, langjährigen Funktionären zu ihren runden Geburtstagen herzlich gratulieren zu dürfen. Es sind dies: Hans Erhart aus Ötz Aufsichtsrat von 1971 bis 1974, im Vorstand von 1974 bis 1991 und von 1991 bis 2001 ObmannStellvertreter. Anton Amprosi aus Ötz, Vorstandsmitglied seit 1961, Obmann von 1991 bis 2001 Alois Ennemoser, Altbürgermeister aus Sautens, wurde 1974 erstmals in den Aufsichtsrat gewählt und war von 1976 bis 2001 Aufsichtsratsvorsitzender. Wir danken ihnen für ihre Arbeit und wünschen noch viele gesunde Jahre! Electronic Banking 24 Rund um die Uhr geöffnet Keine Angst vor ELBA Hinter dem Kürzel ELBA verbirgt sich keine Urlaubsinformation, sondern das Internetbanking-System der Raiffeisenbanken. Lectronic BAnking, wie die Erledigung sämtlicher Bankgeschäfte über das Internet auch genannt wird, bietet den Kunden unzählige Vorteile und Erleichterungen. Im ersten Quartal des heurigen Jahres nutzten bereits 27 % der Österreicher das Internet-Banking (Austrian Internet Monitor). E Bestanden in den Anfängen des online-banking noch gewisse Zweifel über die Sicherheit des elektronischen Systems, sind diese mittlerweile ausgeräumt. Die ausgeklügelten Systeme verfügen über einen hohen Sicher- Klare Vorteile Hohe Sicherheitsstandards Einfache Handhabung heitsstandard, der einen Missbrauch oder unbefugten Zugang zu persönlichen Daten und Kennziffern ausschließt. Der wichtigste Vorteil der virtuellen Bankstelle liegt auf der Hand: Sie haben sieben Tage die Woche, rund um die Uhr Zugriff auf Ihr Konto. Wo immer Sie sich befinden, können Sie bequem Ihre finanziellen Transaktionen durchführen, Ihr Wertpapier-Depot online beobachten und managen oder in Online-Shops sicher bezahlen. Die ständige Verfügbarkeit ermöglicht jederzeit einen exakten Überblick über Ihre Finanzen. Die zwei wichtigsten Voraussetzungen für ELBA: ein Internetzugang sowie ein Konto bei einer österreichischen Raiffeisenbank. Nach Abschluss einer eigenen Vereinbarung erhält der Kunde eine Verfügernummer sowie eine persönliche Nummer zur Identifikation (PIN-Nummer) für den Zugang zum ELBA-Dienst. Zusätzlich werden sogenannte TANs (Transaktionsnummern) für die Autorisierung von Überweisungen benötigt. Jede TAN kann nur einmal in Verbindung mit der persönlichen Zugangsnummer verwendet werden. Dieses Verschlüsselungssystem gewährleistet, dass niemand Unberechtigter Zugriff auf das Internet-Konto hat. Für weitere Informationen stehen die Berater in der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal jederzeit gerne zur Verfügung. Automatisierung - ja bitte! Ich liebe meine Bankomat-Karte, weil sie mir viele Freiheiten bringt. Vorbei sind die Zeiten, in denen zuerst das Geld auf der Bank geholt werden musste, um notwendige oder weniger notwendige Einkäufe zu tätigen. Heute gehe ich durch die Straßen, begegnet mir ein schönes Stück oder ein reizvolles Schnäppchen, kann ich sofort zuschlagen. Habe ich die Bankomat-Karte zu oft gezückt, ist es ein Leichtes, am nächsten Bank-Terminal den Kontostand zu überprüfen. Bei Abstechern nach Italien oder Deutschland erhalte ich mein Geld am nächsten Bankomat, dank Euro-Land ohne zusätzliche Kosten. Kontoauszüge, wann immer ich wissen will, wie meine Finanzen stehen. Keine Warteschlangen, um alltägliche Bankgeschäfte zu erledigen. In Kürze kann ich sogar meine Überweisungen am SBAutomaten selber tätigen. Und das Schöne ist, dass meine Bankberater nun viel mehr Zeit haben, mir wichtige finanzielle Fragen kompetent zu beantworten, mir die richtigen Ratschläge zu geben und mich umfassend aufzuklären: Sei es im Hinblick auf neue Finanzierungsformen, moderne Anlegemöglichkeiten, Versicherungsfragen, unterschiedlichen Kreditkonditionen oder in Bezug auf Trends und Entwicklungen im internationalen Geld- und Kapitalverkehr. Man oder frau kann die fortschreitende Automatisierung mögen oder nicht mögen, eines steht fest: Sie ist weder am Bankensektor noch in vielen anderen Bereichen aufzuhalten. Nutzen wir sie also zu unserem eigenen Vorteil. Der vordere Oetztaler - August 2002 Wirtschaft Stabilität im Kreditwesen durch Basel II Die neuen Eigenmittelvorschriften der Banken, kurz Basel II genannt, hängen wie ein Damoklesschwert über den Klein- und Mittelbetrieben. Allerdings bieten sie auch eine große Chance und es gilt, obwohl erst 2006 in Kraft, sich jetzt schon darauf vorzubereiten. inter dem Namen Basel II steckt das Ziel, international abgestimmte Spielregeln und Kriterien zu schaffen, die es den Banken ermöglichen, eine eigene Risikovorsorge zu entwickeln. Dabei werden die Kriterien nicht nur das Bankwesen betreffen, sondern Auswirkungen auf die gesamte europäische Wirtschaft haben. Im Mittelpunkt steht die Bonität des Kreditnehmers, sie wird in Zukunft nach einem neuen Ratingmodell und einer stärkeren Differenzierung bewertet werden. H Nähere Infos in Ihrer Raiffeisenbank und im Internet: www.raiffeisenblatt.at http://basel2.oe nb.co.at www.Wko.at Drei aufeinander abgestimmte und abhängige Säulen tragen das Konzept von Basel II: In die erste Säule flossen vor allem die Bestimmung des Vorläufer-Abkommens Basel I mit ein. Durch bankinterne Ratingansätze (Internal Ratings Based) wird das Kreditrisiko beurteilt und einer Skala zugewiesen. Die Neuheit: die Banken haben die Möglichkeit auf Einschätzungen Der vordere Oetztaler - August 2002 externer Rating-Agenturen zurückzugreifen und diese in die Bewertung einfließen zu lassen. Außerdem findet nun auch das Marktrisiko und das operative Risiko mehr Beachtung. Qualitative Prüfungen seitens der Bankaufsicht verlangt die zweite Säule des Basler Akkords. In diesen Prüfungen soll sichergestellt werden, dass jede Bank in der Lage ist, die eigenen Risikosituationen zu beurteilen und präventiv darauf zu reagieren. Der dritte Teil von Basel II nennt sich Marktdisziplin und bedeutet eine Offenlegung bestimmter Bereiche des Bankwesens. Dadurch soll ein Informationsfluss auf dem Markt entstehen und somit böse Überraschungen und Fehlkalkulationen vermieden werden. Das zweite Baseler Abkommen schafft also neue Vorrausetzungen für die Finanzierung von Klein- und Mittelbetrieben und sollte als Chance gesehen werden. Als Chance für die betroffenen Betriebe, Maßnahmen zur Verbesserung der Eigenkapitalquote bzw. Finanzierungssituation zu setzen und jetzt schon vorbeugend zu handeln. Die Unternehmen sind aufgefordert in Zusammenarbeit mit den Banken aktiv die eigene Bonität zu gestalten und Schwachstellen so früh wie möglich auszugleichen. Nur so kann man sich vor einem bösen Erwachen schützen, wenn die Bestimmungen 2006 endgültig in Kraft treten. Zur Entstehung von Basel II Im Jahre 1988 erarbeitete der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht eine Eigenmittelempfehlung mit dem Ziel, die internationalen Finanzmärkte zu stabilisieren und einem generellen Kollaps vorzubeugen. Zunächst auf das Kreditrisiko konzentriert (Mindestkapitalausstattung des Kreditnehmers von 8 %) entwickelte sich das Konzept unter dem Namen Basel I zum weltweit anerkannten Kapitalstandard. Veränderungen im Banksektor und in der Wirtschaft erforderten eine Weiterentwicklung dieses Kapitalsystems. Im Jänner 2001 kam es zur Veröffentlichung von Basel II. Aufbauend auf Basel I und mit neuen Methoden der Kreditrisiko-Steuerung erweitert, sollen die neuen Richtlinien 2006 in Kraft treten. Foto: ECHO 13 Milliarden gesucht! Ein Vermögen schlummert nach wie vor irgendwo bei Herrn und Frau Österreicher oder so manchem Urlaubsgast: Nicht weniger als 13 Milliarden Schilling haben bis heute noch nicht den Weg in die Oesterreichische Nationalbank gefunden. Ein Rückblick auf die größte "Geldrückholaktion" die Europa je erlebt hat. er Run auf den Euro begann bereits mit den Starterkids am 15. Dezember 2001. Menschenschlangen bildeten sich vor den Bankschaltern. Jeder wollte sie als erster haben, als erster "fühlen": die neuen Euro-Münzen. Neidisch sah so mancher "Private", dass Unternehmer nicht nur Münzen, sondern gar Euro-Scheine in Natura bestaunen durften. D Doch der ganze Rummel um die Starterkids sollte sich als laues Mailüfterl herausstellen, im Vergleich zu dem, was die Bankangestellten mit Jahreswechsel erwarten sollte. Parallel zum normalen Jahresabschlussgeschäft wurde am 31.12.2001 bereits um 16:00 Uhr mit der Umstellung der Bankomaten begonnen. Ehrgeiziges Ziel: bis 20:00 Uhr sollten österreichweit alle 2.800 Bankomaten und tausende Foyerautomaten umgestellt sein. Die Automaten der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal waren in der 2. Tranche ab 18:00 Uhr an der Reihe. Die Umstellung lief genau nach Plan und im Großen und Ganzen problemlos. Einzig bei den Bankomaten in Oetz und Sautens stellte sich ein Hardwareproblem heraus, das zeit- weise Probleme bei der Auszahlung von 10 Euro-Noten verursachte. Dieser Fehler konnte jedoch in den folgenden Tagen behoben werden. 02.01.2002: Eine wahre Invasion an den Bankschaltern in Österreich. Tausende Kunden wollen ihre Schilling loswerden und endlich den heiß ersehnten Euro in Händen halten. Fazit: Warteschlangen vor den Schaltern, Chaos hinter den Schaltern. "In den ersten zwei Wochen waren wir laufend bis spät in die Nacht hinein mit dem Zählen und Bündeln von Banknoten, dem Zählen und Verpacken der Münzen in Safebags und der Kontrolle des Schillingrücklaufes beschäftigt", erinnert sich der Hauptkassier der RVOE, Gotthard Hackl. Zum nicht zu unterschätzenden Sicherheits- und Versicherungsproblem "Wir hatten zeitweise einen BarDer vordere Oetztaler - August 2002 Währungswechsel Was meinen die Kunden zum Euro? geldbestand von über 3,5 Millionen Euro, das sind ca. 50 Millionen Schilling" - kam es aufgrund des massenweisen ATS-Rückflusses auch zu einem nicht unerheblichen Platzproblem. "Wir wussten nicht mehr wohin mit dem Geld. Der Tresorraum war gerammelt voll mit ATS-Bündeln und Münz-Safebags". Insgesamt wanderten in den ersten drei Wochen über 55 Millionen Schilling über die Bankschalter der Raiffeisenbank Vorderes Oetztal. "In dieser Zeit nahmen wir Münzen im Wert von knapp 2,3 Millionen Schilling herein. Das entspricht einem Gewicht von 2,7 Tonnen", erläutert Gotthard die fast unglaublichen Summen. Die Situation entspannte sich erst Ende Jänner. "Da war der Umtausch zum Großteil abgeschlossen. Danach wurden nur noch vereinzelt und in kleineren Mengen Schilling zum Umtausch gebracht." Doch wer glaubt, damit sei die Geschichte zu Ende, der irrt. Denn die Entsorgung der ATS-Bestände und die Abstimmung mit den Gutschriften war zumindest gleich aufwändig, wie die Versorgung der Kunden mit Euro. "Die Gutschriften erhielten wir erst Wochen später. Der Eingang war ziemlich chaotisch und schwierig zuzuordnen." Trotz der gigantischen Mengen, die bisher umgetauscht wurden, fehlt immer noch die "Kleinigkeit" von 13 Milliarden Schilling, die irgendwo in Taschen, Hosensäcken, Schatullen oder Schachteln schlummern. Aus diesem Grund hat die OeNB eine weitere Rückholaktion gestartet. Während des ganzen Sommers tourt der "Eurobus" der OeNB durch Österreich, um Restbestände an ÖS umzutauschen. Übrigens: auch die RVOE tauscht nach wie vor Schillingnoten und -münzen spesenfrei gegen Euro um. Der vordere Oetztaler - August 2002 Erwin Gruber, Tumpen: Der Euro stellt für mich eine große Erleichterung dar. Da ich aus beruflichen Gründen quer durch Europa fahre, musste ich bis Anfang dieses Jahres immer mehrere Währungen mitführen. Das damit verbundene, oft sehr lästige Umwechseln fällt komplett weg. An die Umstellung habe ich mich auch schon größtenteils gewöhnt. Christian Falkner, Umhausen: Die Umstellung ist aus meiner Sicht problemlos verlaufen, die neue Währung ist einfach gekommen, der normale Bürger hatte keinen Einfluss darauf. Ich denke schon noch in Schilling, das Gefühl für die Beträge fehlt noch. Wegen der Erleichterung im Preisvergleich und des Wegfallens des Umwechselns befürworte ich die Eurowährung. Ich vermute jedoch, dass die kleinen Cent-Münzen irgendwann weggelassen werden. Maria Föger, Umhausen: Ich muss sagen, dass die Umstellung für mich am Beginn schon hart war, aber es gab keine andere Möglichkeit und man muss sich an den Euro gewöhnen. Bei größeren Beträgen rechne ich noch auf Schilling um, mir persönlich wäre der Schillling lieber. Allerdings ist der Euro für Personen mit vielen Auslandskontakten sicherlich ideal. Durch den Euro wurden meiner Meinung nach viele Artikel teurer, was früher z.Bsp. 1000 Schilling kostete, kostet heute ca. 100 Euro. Peter Griesser, Oetz: Ich glaube die Umstellung ist ohne größere Probleme verlaufen. Natürlich rechnet man teilweise noch in Schilling um, mir gefällt die Gemeinschaftswährung aber sehr gut. Die Preise lassen sich leicht vergleichen und es gibt 27 kein lästiges Umwechseln im Ausland mehr. Cordula Burkert, Sautens: Die Umstellung ist sicher gut verlaufen, auch kleine Lebensmittelhändler waren bereit Geld zu tauschen. Ich persönlich rechne hauptsächlich noch in Schilling und begegne der neuen Währung eher ablehnend. Außerdem wirkten sich Teuerungen negativ aus. Der Schilling war für mich eine gewohnte, angenehme Währung, die Angleichung an den US-Dollar ist andererseits von Vorteil. Hilde Maurer, Tumpen: Mir ist die Umstellung eigentlich nicht schwer gefallen. Ich komme schon gut zurecht, rechne aber noch oft in Schilling um. Aber grundsätzlich bin ich für den Euro eingestellt. Olga Mader, Oetz: Der Preisvergleich im Ausland ist ein Grund, warum ich dem Euro gegenüber sehr positiv eingestellt bin. Im Hinterkopf sitzt aber immer noch der Schilling, den Taschenrechner habe ich immer mit, bzw. rechne immer noch um. Trotzdem befürworte ich die Gemeinschaftswährung sehr, ob beim Einkaufen auf Tagesreisen oder im Ausland, der Euro ist für mich überall von Vorteil. Ing. Helmut Hackl, Sautens: Die Umstellung verlief meiner Meinung nach reibungslos. Ich denke zwar manchmal noch in Schilling befürworte jedoch diese Währung. Man hat bessere Vergleichsmöglichkeiten und Vorteile bei Auslandsreisen. Nur die Münzen sind schwer auseinanderzuhalten. Eine bessere Unterscheidung wäre anzustreben. Galerie Hansjörg Fiegl Reinfried Klotz Reinfried Klotz Reinfried Klotz In unserer Galerie zeigen die HeligonMitglieder Reinfried Klotz aus Längenfeld und Hansjörg Fiegl aus Umhausen einen kurzen Einblick in ihre Arbeiten. Wer mehr sehen möchte: Im Wintergarten des Restaurants der Oetzer Bergbahnen zeigen die beiden gemeinsam mit Karl Falkner aus Längenfeld eindrucksvolle Bilder unter dem Titel "Lebensraum - Alpenraum - Eine Ausstellung zum Jahr der Berge 2002". Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Oktober 2002 zu sehen. Hansjörg Fiegl