STRECKMITTEL IN MARIHUANA

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STRECKMITTEL IN MARIHUANA
STRECKMITTEL IN MARIHUANA
Dieser Text beschreibt die in Deutschland am stärksten verbreiteten Verunreinigungen und
Streckmittel in Marihuana, erklärt, wie man sie erkennt und welche Risiken von ihnen
ausgehen.
Nachteile, die die Konsumenten dadurch haben können, sind nicht nur eine unbefriedigende
Wirkung oder ein unangenehmer Geschmack, sondern in aller Regel auch eine erhöhte
Gesundheitsgefährdung.
Der Deutsche Hanf Verband (DHV) rät grundsätzlich davon ab, gestrecktes Marihuana oder
Haschisch zu konsumieren.
Konsumenten sollten die Ware "reklamieren" oder nach einer "sauberen Quelle" suchen,
wenn sie denn schon Cannabis konsumieren wollen. Viele Konsumenten greifen zum
Selbstschutz auch auf den Eigenanbau zurück, obwohl das strafrechtliche Risiko dadurch
erhöht wird.
Die folgende Streckmittel-Liste ist absteigend nach der Verbreitung sortiert. Die Berichte
betroffener Konsumenten erreichten den DHV über unseren Streckmittelmelder.
1. Brix, synthetische Streckmittel
2. Sand
3. Talkum
4. Zucker
5. Haarspray
6. Glas
7. Gewürze
8. Blei
9. Phosphor/Kaliumdünger PK13/14
10. Schimmel
1. Brix, synthetische Streckmittel
Mit Brix gestrecktes Marihuana Foto by Hanfburg
Brix wird in Australien und den USA hergestellt und dient ausschließlich dem Strecken von
Marihuana. Es ist eine Flüssigkeit, die aus Zucker, Hormonen und flüssigem Kunststoff
besteht. Zum Strecken werden die Marihuanablüten (Buds) vor dem Trocknen in Brix
getaucht oder mit ihm besprüht.
Identifizierung:
Marihuana, das mit Brix verunreinigt ist, sieht aus, als wäre es "sehr frisch und noch feucht".
Der optisch feuchte Eindruck bleibt auch nach Tagen der Trocknung erhalten.
Konsumenten berichten davon, dass die Buds in Brixgras sehr fest sind. Da Brix sich wie
"Frischhaltefolie" um die Buds legt, riecht verbrixtes Gras oft nur sehr schwach.
"Das Marihuana sieht fast "zu" harzig aus und war kompakter und deutlich härter als es
normalerweise der Fall ist." (Betroffenenbericht aus dem Rhein-Main-Gebiet)
"Das Marihuana sieht gut aus, wirkt jedoch feucht und riecht nur sehr schwach."
(Betroffenenbericht aus Friedberg/Hessen)
Mit Brix verunreinigtes Marihuana aus Friedberg/Hessen
Die sicherste Methode Verunreinigungen mit Brix zu erkennen ist es, eine kleine Probe des
fraglichen Marihuanas zu verbrennen. Verbrixtes Gras verbrennt sehr schlecht.
Konsumenten berichten davon, dass dabei charakteristische "Funken" entstehen.
Die Asche, die bei der Verbrennung von Brix entsteht, ist sehr hart. Zerreibt man diese harte
Asche zwischen den Fingern, entsteht ein schmieriger, schwarzer Ölfilm, welcher ein
eindeutiges Indiz für Brix ist.
Ein weiteres, recht eindeutiges Erkennungsmerkmal für synthetische Streckmittel bzw. Brix
ist die Geschmacksprobe. Mit synthetischen Streckmitteln behandeltes Marihuana löst laut
vielen Konsumenten ein Brennen auf der Zunge aus und wird geschmacklich als chemischsäuerlich oder auch bitter-salzig beschrieben. Ich würde schon allein deshalb den
Abbrenntest in jedem Fall bevorzugen, da man dadurch mit dem ggf. sehr giftigen
Streckmittel nicht direkt in Berührung kommt.
Gesundheitliche Risiken:
Verbrixtes Gras sollte keinesfalls konsumiert werden, da durch das Rauchen von flüssigem
Kunststoff, Zucker und Hormonen die Gesundheit möglicherweise stark gefährdet wird.
Konsumenten berichten insbesondere von erheblichen Problemen mit den Atemwegen.
"Ich bemerkte nach 1-2 Tagen, dass mir langsam der Hals eng wird. Ich hatte Schleim im
Rachenraum, der von der Nase zu kommen schien. Es war, als hätte man eine zu enge Weste
an. Ich konnte einfach nicht mehr komplett durchatmen und bekam eine Art Bronchitis."
(Betroffenenbericht aus Fulda)
2. Sand (Vogelsand, Quarzsand) und mineralische Streckmittel
Mit Sand gestrecktes Marihuana Foto by Hanfburg
Eine Verunreinigung mit Sand ist nicht immer auf vorsätzliches Strecken des Marihuanas
zurück zu führen. Mitunter gelangen kleine Mengen Sand und Erde auch auf natürlichem
Wege in Marihuana.
Identifizierung:
Mit Sand und anderen mineralischen Streckmitteln verunreinigtes Marihuana ist relativ
leicht zu identifizieren. Oft fallen die kleinsten Verunreinigungen aus und bilden am Boden
des Gefäßes (z.B. Plastikbeutelchen, Ziplock) eine erkennbare Schicht.
In anderen Fällen konnten Konsumenten sandige Verunreinigungen erkennen, indem sie
eine kleine Probe des Marihuanas in den Mund nahmen. Sand fällt dabei durch Knirschen
und erkennbare "Krümel auf der Zunge" auf.
Marihuana aus Ludwigshafen mit Sand
"Am Boden der Plastiktüte mit dem gestreckten Marihuana setzen sich kleine Körner ab, die
wie Vogelsand aussehen." (Betroffenenbericht aus Köln)
"Ich habe eine kleine Probe des Marihuanas (ungefähr eine halbe Fingerspitze) in den Mund
genommen. Dabei hat es auffällig zwischen den Zähnen geknirscht." (Betroffenenbericht aus
Osnabrück)
Gesundheitliche Risiken:
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (Lungenheilkunde) Dieter Köhler
befürchtet, dass es durch die Inhalation von Sand oder Glas langfristig zu gravierenden
Lungenentzündungen kommen kann.
Akute Nebenwirkungen wurden uns von Konsumenten bisher nicht gemeldet.
3. Talkum, Speckstein
Talkum ist ein mattweiß schimmerndes Mineral. Es fühlt sich seifig und speckig an, wird
deshalb auch Speckstein genannt.
Identifizierung:
Talkum soll dafür sorgen, dass das Marihuana harziger aussieht und schwerer wird.
Erkennen lässt es sich, indem man einen Bud auf eine glatte, am besten schwarze Fläche
fallen lässt. Sollten dann um den Bud herum kleine weiße Krümelchen sein, könnte dies ein
Anzeichen für Talkum sein. Talkumverseuchtes Gras ist sehr weiß, allerdings mit kaum noch
vorhandenem typischem Grasgeruch.
"Das Aussehen und der Geruch des Marihuana sind normal. Der Geschmack (im Joint) ist
dafür extrem auffällig. Das Gras schmeckt nach Alu. Der typische Cannabisgeschmack fehlt
völlig. Wenn man das Marihuana durch eine Kaffeemühle jagt, entsteht beim Öffnen eine
"Staubwolke". Im Grinder bleiben außerdem Reste zurück, die feuchte Stellen (z.B. Schweiß
auf der Hand) in kürzester Zeit knochentrocken machen." (Betroffenenbericht aus Bremerhaven)
Gesundheitliche Risiken:
Gerauchtes Talkum kann schwere gesundheitliche Schäden insbesondere in den
Atemwegen hervorrufen.
Fortgesetzter Konsum kann zu einer Silikose führen, eine Lungenkrankheit, die eigentlich als
typische Berufskrankheit von Bergleuten bekannt ist. Sie entsteht durch die Inhalation
kleinster Talkumpartikel und ihre Ablagerung im Lungengewebe.
4. Zucker
Identifizierung:
Deutlich am süßen Geschmack erkennbar. Mit Zucker kontaminiertes Gras brennt ebenfalls
sehr schlecht und hinterlässt eine harte Asche.
Einzelne Konsumenten sind wegen des hohen Verbreitungsgrades von mit Zucker(wasser)
gestrecktem Marihuana dazu übergegangen, ihre Vorräte mit Glucosetests zu prüfen.
"Das Marihuana ist auffällig weiß. Ein handelsüblicher Glukosetest war positiv! Wegen der
hohen Verbreitung rate ich dazu, sich Glukoseteststreifen in der Apotheke zu besorgen. Die
kosten ungefähr 5 Euro (10 Teststreifen) und identifizieren den Zucker zweifelsfrei. Also eine
wirklich gute Investition." (Betroffenenbericht aus Berlin)
Hinweis: Damit lässt sich nur reine Glukose ("Traubenzucker") und glukosehaltige
Mischungen wie Invertzucker (Mischung aus Glukose und Fruchtzucker (Fruktose))
nachweisen. Gewöhnlicher Haushalts- oder Kristallzucker aus Zuckerrübe oder Zuckerrohr
besteht aus Saccharose und ist nicht nachweisbar, das gleiche gilt für Fruktose ("Honig").
Saccharose ist eine chemische Verbindung aus Glukose und Fruktose.
Seit Februar 2012 bietet die Firma CleanU einen kostenlosen Strecktest auf zuckerhaltige
Streckmittel an (nur solange der Vorrat reicht).
Gesundheitliche Risiken:
Vielfach berichten Konsumenten mit Zucker gestreckten Marihuanas über einen starken
Hustenreiz. Dieser wird je nach konsumierter Menge oft von Halsschmerzen begleitet.
"Der Husten ist vor allem am Tag danach spürbar. Man hustet kratzigen schweren Schleim.
Die Halsschmerzen gingen nach einigen Stunden wieder weg. Andere Konsumenten, die mehr
von dem gestreckten Marihuana geraucht hatten, erzählten mir von einer starken Reizung
(der Atemwege), die bis zum nächsten Tag anhielt." (Betroffenenbericht aus Stuttgart)
Bei der Verbrennung von Zucker entsteht eine Vielzahl krebserregender Stoffe. Zusätzliches
Risiko erwächst aus feinsten Karamelltropfen, die eingeatmet werden und sich in der Lunge
ablagern.
5. Haarspray
Identifizierung:
Mit Haarspray kontaminiertes Gras ist auffällig hart und lässt sich kaum bröseln. Oft
verströmt es einen chemisch-süßlichen Geruch, der an Parfüm erinnert. Konsumenten
berichten außerdem davon, das Haarspray-Marihuana sehr stark klebt.
Verunreinigungen mit Haarspray werden von Konsumenten oft mit Brix verwechselt, weil
auch bei Haarspray eine sehr harte Asche entsteht.
"Das gestreckte Marihuana hat einen deutlichen Parfümgeruch. Es ist klebrig, aber nicht
harzig-klebrig. Beim Verbrennen entsteht ein chemisches Aroma..." (Betroffenenbericht aus
Nephten)
"Das gestreckte Marihuana war klebrig und roch stark nach Haarspray bzw. Parfüm."
(Betroffenenbericht aus Berlin)
Gesundheitliche Risiken:
Der auffällige Geruch und chemische Geschmack führt dazu, dass viele Betroffene auf das
Rauchen des mit Haarspray gestreckten Marihuanas verzichten. Konsumenten leiden vor
allem unter einer Reizung der Atemwege, die mit Husten und Halsschmerzen einhergeht.
Bei der Verbrennung von Haarspray entstehen insbesondere aus den Lösungsmitteln
vielfältige krebserregende Stoffe. Diese führen zu einem hohen Langzeitrisiko.
6. Glas
Identifizierung:
In England und Italien ist Marihuana beschlagnahmt worden, das mit extrem kleinen,
abgerundeten Glaspartikel gestreckt war, die vermutlich aus industrieller Fertigung
(Sandstrahler etc.) stammen.
Mit Glas gestrecktes Marihuana Foto by Know what your smoking
Die Glaspartikel sind in der Regel nicht mit dem bloßen Auge erkennbar. Der für mit Sand
gestrecktes Marihuana empfohlene Test "erkennbare Krümel beim Zerkauen einer Probe" ist
leider nur bedingt geeignet, die Verunreinigung mit Glas zu verifizieren.
Relativ sicher lässt sich mit Glas gestrecktes Marihuana mit einem Taschenmikroskop
identifizieren.
Verunreinigungen mit Glas sind in Deutschland selten. Dem DHV liegt bisher nur aus
München ein entsprechender Bericht vor:
"Das mit Glas verunreinigte Marihuana ist zu erkennen, indem man eine Blüte mehrmals aus
geringer Höhe (ca. 15 cm) auf einen harten und sauberen Untergrund fallen lässt. Meistens
ist das Glas dann schon deutlich zu erkennen.
Wenn nicht, einfach mit dem Boden eines Glases auf dem harten Untergrund reiben. Die
Verunreinigungen fallen so auf, muss man kein Experte sein. Es bleiben auch deutlich als
Glassplitter erkennbare Reste in der Pfeife zurück!" (Betroffenenbericht aus München)
Gesundheitliche Risiken:
Durch die bei der Verbrennung entstehenden hohen Temperaturen zerplatzen die
kugelförmigen Glaspartikel. Die dabei entstehenden scharfkantigen Bruchstücke können mit
dem Rauch in die Atemwege gelangen und verursachen dort unter Umständen sogenannte
Mikroschnittverletzungen.
Durch die Vernarbung dieser Kleinstverletzungen geschädigtes Lungengewebe steht für den
Gasaustausch nicht mehr zur Verfügung. Anhaltender Konsum von "Glasgras" führt somit zu
einer Silikose, schlimmstenfalls zum kompletten Lungenversagen!
7. Pflanzliche Streckmittel, Mehl, Gewürze u.ä.
Identifizierung:
Mit Pflanzenteilen gestrecktes Marihuana ist relativ selten. Dies liegt daran, dass
Konsumenten die typischen Cannabisblüten identifizieren können.
In der Regel findet man solche pflanzlichen Streckmittel deshalb in Marihuana, das bereits
zerkleinert verkauft wird. In diesen Fällen sind Farbunterschiede und Geruchsveränderungen
die offensichtlichsten Warnsignale.
"Das Marihuana ist mit einem gelben Pulver bestreut, dass aussieht wie Sand aber nicht
knirscht, wenn man darauf beißt. Im Tütchen sind ebenfalls in den Ecken diese kleinen gelben
Klumpen. Der Geruch ist neutral bzw. es fehlt der typische Marihuanageruch.
Am einfachsten erkennt man das Erbsenmehl an der Farbe - Die Buds sind innen normal grün
und haben außen eine gelbe Schicht." (Betroffenenbericht aus Mönchengladbach)
"Das gestreckte Marihuana ist gelblich oder hellgrün und oft feucht. Es schmeckt nach
Gewürzen. Das Gras sieht sehr "pollig" aus. Das ist aber das aufgebrachte Mehl.
Zum Testen eine kleine Ecke in Wasser einweichen. Nach einiger Zeit löst sich das Mehl vom
Marihuana." (Betroffenenbericht aus Erfurt)
Gesundheitliche Risiken:
Sofern die als Streckmittel verwendeten Pflanzenteile nicht selbst psychoaktive
Eigenschaften (Nachtschattengewächse etc.) haben, ist das Risiko nicht höher als beim
Rauchen von Pflanzenmaterial ohnehin schon.
8. Blei
Probe des mit Bleisulfid gestreckten Marihuanas (Bild 1) aus dem Raum München
Identifizierung:
Seit dem Abebben der Bleigraswelle im Sommer 2008, die insbesondere den Raum Leipzig
betraf, ist mit Blei oder Bleiverbindungen verunreinigtes Marihuana in Deutschland
glücklicherweise sehr selten. Leider sind diese extrem gesundheitsschädlichen Streckmittel
auch sehr schwer zu erkennen.
Konsumenten berichten, dass sie Verunreinigungen mit elementarem Blei (Angelblei)
feststellen, indem sie einen Krümel Gras über ein weißes Blatt Papier reiben. Entstehen
dabei dünne, graue Striche, die an Bleistiftspuren erinnern, sollte man das Marihuana
entsorgen. Leider haben die kontaminierten Grassorten kein einheitliches Aussehen und der
Test mit dem Blatt Papier ist auch keine 100-prozentige Garantie und funktioniert auch nur,
wenn das Gras mit Bleispänen und nicht mit Bleisulfid "behandelt" wurde.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, bei Verdacht eine Probe an die Apotheke der Rheinischen
Kliniken Viersen mit dem Vermerk: "unbekannte Probe, bitte auf Bleigehalt testen" zu
senden, wo sie für einen Beitrag von 20,- Euro getestet wird. Diese und weitere
Informationen über Blei im Gras gibt es auf der Webseite der DrugScouts Leipzig.
Hinweis: Blei hat keinerlei magnetische Eigenschaften. Sollten sich die Metallkrümelchen im
Gras von einem Magneten anziehen lassen, handelt es sich definitiv nicht um Blei.
Gesundheitliche Risiken:
So ziemlich die gefährlichste Methode, um Gras zu strecken. Blei ist hochgradig
gesundheitsgefährdend und kann schon beim Konsum eines einzigen Joints für einen
Aufenthalt im Krankenhaus sorgen.
Die Symptome der Bleivergiftung sind äußerst unangenehm. Es besteht Lebensgefahr und
die Behandlung kann mehrere Jahre dauern.
Bisher tauchte derart verseuchtes Gras nur in Leipzig auf und über hundert Opfer sorgten
dort für ratlose Ärzte, da Bleivergiftungen in Deutschland zuletzt in den 70er Jahren
aufgetreten waren und selbst damals nicht in einer derart hohen Konzentration. Es dauerte
eine Weile, bis mit Blei verseuchtes Gras als "Übeltäter" ausgemacht werden konnte.
Der DHV war ein gefragter Gesprächspartner, wenn es in TV-Berichten um Bleivergiftungen
durch gestrecktes Gras ging.
9. Phosphor/Kaliumdünger PK13/14
Identifizierung:
Ungewöhnliches Glitzern der Blüte unter direktem, hellem Lichteinfall. Ungestrecktes
Marihuana würde zwar ggf. auch leicht glitzern (Trichome), jedoch geringer und
unauffälliger. Bei dem gestreckten Gras glitzerte es je nach Lichteinfall sogar rötlich oder
bläulich!
Der typische Marihuanageruch ist, sofern die Ware nicht vorher schon von minderwertiger
Qualität war, noch deutlich vorhanden, da sich der Dünger im Gegensatz zu Brix nicht wie
Frischhaltefolie um das Gras legt. Jedoch kann man, vor allem verglichen mit einer sauberen
Blüte gleicher Sorte und Qualität, einen minimalen, cannabisuntypischen Nebengeruch
wahrnehmen, der leicht an Urin erinnert. Drückt man die Blüte, verstärkt sich dieser Geruch
noch ein wenig.
Die Konsistenz des gestreckten Marihuanas ist etwas „fluffiger“ als vorher, die Blüte ist nicht
mehr so fest und fällt etwas leichter auseinander, wenn man sie drückt. Unter einem
Mikroskop ist im Gegensatz zu Brix leider kaum ein Unterschied zu sauberer Ware zu
erkennen, wie verklebte Trichome oder dieser brixtypische Überzug-Look. Das
Abbrennverhalten des gestreckten Marihuanas ist ebenfalls deutlich unauffälliger als bei
Brix. Der oben beschriebene leicht untypische, urinartige Geruch wird beim Verbrennen
noch etwas verstärkt, es riecht unangenehm. Die Asche wird zwar nicht direkt
schmierig/ölig, ist jedoch schwärzer, „dreckiger“ und weniger fluffig als bei unbehandelter
Ware.
Mit
PK13/14
Hanfblüte
gestreckte Dieselbe Blüte unter dem Rechts die Asche einer
PK13/14 Blüte, links normal
Mikroskop (30x)
Gesundheitliche Risiken:
Wie es um die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens von Phosphor und Kalium bestellt
ist, kann der DHV leider nicht konkret beantworten. Wir können von jeglichem Konsum nur
abraten.
Inzwischen erhielten wir einige Konsumentenberichte, die von schweren gesundheitlichen
Problemen nach dem Konsum eines solchen Grases berichten:
"Habe über längere Zeit aus Unwissenheit/Naivität/Sucht PK 13/14 geraucht und starke
Probleme mit der Schilddrüse bekommen (Vergleich Hashimoto-Thyreoditis). Konnte es erst
nicht eingrenzen, bin mir mittlerweile aber sehr sicher, dass die Probleme von PK13/14
ausgelöst werden. Also am besten aufpassen und Taschenmikroskop kaufen!"
(Betroffenenbericht aus Venlo, NL)
"Die Nebenwirkungen hielten einen Tag an. Das Schlimmste waren die unglaublichen
Kopfschmerzen, die dazu führten, dass ich mich schlafen legen musste, um das nicht weiter
bewusst ertragen zu müssen." (Betroffenenbericht aus Frankfurt)
"Es macht gut high, aber man merkt, dass etwas nicht stimmt. Ich war zum ersten Mal seit 10
Jahren krank, Grippe! Interessant ist, dass mehrere Leute Grippe bekommen haben, alle
gleichzeitig, und ich hatte mit denen keinen Kontakt und bekam es nur vom Dealer erzählt."
(Betroffenenbericht aus Münster)
10.
Schimmel
Identifizierung:
Schimmel verströmt einen eklig-muffigen Geruch. Der Schimmel ist - je nach
Verschimmelungsgrad - auf dem Gras sehr deutlich durch weiße, knubbelige Punkte oder
eine Art milchig-trüben, pelzigen Schleier zu erkennen:
Verschimmeltes Marihuana
Verschimmeltes Marihuana unter dem Mikroskop 30x vergrößert
Gesundheitliche Risiken:
Wie stark genau die Gesundheitsgefährdung durch das Rauchen verschimmelter Ware ist,
kann der DHV nicht konkret sagen. Dass es der Gesundheit nicht zuträglich sein kann, sollte
jedoch jedem selbst bewusst sein. Wir raten wie immer von jeglichem Konsum ab.
Ein Konsument berichtete uns über folgende gesundheitliche Probleme:
"Ich hatte Lungenprobleme ohne Ende und einen Film im Mund bzw. Hals, der sehr
unangenehm war. Ich bekam ihn auch durch viel trinken nicht weg. Ich litt unter Stechen und
Kratzen in der Lunge, morgens fühlt es sich immer an, als wäre ein Teil meiner Lunge
versteinert." (Betroffenenbericht aus Berlin)
Tipp - Taschen- oder USB-Mikroskop mit Kamera:
In gut sortierten Headshops sind für ca. 15,- Euro Taschenmikroskope erhältlich, womit sich
Streckmittel im Gras leichter erkennen lassen. Auf der Website www.grastest.de können Sie
außerdem Tests erwerben, mit denen man Gras auf Blei, diverse Küchensubstanzen,
anorganische und mineralische Substanzen wie Talkum, Vogelsand usw. selbst testen kann.
Für das Erstellen von Fotos empfehlen wir darüber hinaus ein USB-Mikroskop mit Kamera zu
nutzen. Diese sind für etwa 50 € erhältlich und ihnen entgeht aufgrund einer deutlich
höheren Vergrößerung bis zu 200x (15 € Taschenmikroskop nur bis 30x) keine noch so kleine
Sauerei im Gras, durch die integrierte Kamera lassen sich dann sehr gute Fotos schießen:
Sauberes Marihuana erkennen
Sauberes Marihuana, Foto by sauberes Marihuana unter dem
Hanfburg
Mikroskop, Foto by Hanfburg
Der DHV empfiehlt jedem Konsumenten, Haschisch und Marihuana vor dem Konsum auf
Streckmittel und Verunreinigungen zu prüfen. Mitunter wissen die Zwischenhändler selbst
nichts von den besonderen Risiken ihres Produkts.
Ungepresstes
Marihuana, Das gleiche Marihuana für
Foto by Hanfburg
den Transport gepresst, Foto
by Hanfburg
Identifikation:
Die Vielfalt der Marihuanasorten (vergleichbar mit Reb-/Weinsorten) und die durch das
Cannabisverbot bedingten zahlreichen Verpackungs- und Transportarten machen die
eindeutige Identifikation hochqualitativen Marihuanas schwer.
Im Allgemeinen verströmt Marihuana einen typischen Geruch, der leicht süßlich ist, aber
auch Aromen von erdig bis fruchtig-zitronig enthalten kann. Marihuana ist je nach Qualität,
Herkunft und Trocknungsgrad gelb, grün oder bräunlich.
Insbesondere an ungepresstem Marihuana können Konsumenten die Qualität an Zahl,
Verteilung und Aussehen der Trichome erkennen. Diese "Pflanzenhaare" enthalten das für
die Rauschwirkung im wesentlichen verantwortliche THC.
Abschließende Bemerkungen
Die meisten hier aufgeführten Informationen beruhen zum großen Teil auf Erfahrungen der
Szene und Usern aus Internetforen.
Sollten Sie weiteren Streckmitteln begegnet sein oder weitere Informationen und Bilder von
kontaminiertem Gras haben, dann melden Sie Ihren Streckmittelfund:
Die gesundheitlichen Risiken der meisten Streckmittel (außer Blei) sind kaum erforscht. So
gibt es z.B. noch keine klinisch dokumentierten Fälle von Lungenentzündung durch Sand
oder Glas oder von Silikoseerkrankungen durch Talkum bei Konsumenten gestreckten
Grases.
Da sich die Bundesregierung bisher weigert, hier die Forschung voran zu treiben, bleibt in
vielen Fällen nur der gesunde Menschenverstand: Das kann nicht gesund sein!
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Quelle: Deutscher Hanfverband:
http://hanfverband.de/index.php/themen/konsumentenhilfe/1050-streckmittel-in-marihuana-wie-man-sieerkennt-und-welche-risiken-von-ihnen-ausgehen

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