Tierschutzverein Bad Reichenhall

Transcrição

Tierschutzverein Bad Reichenhall
TIERSCHUTZ
geht uns alle an!
Tierschutzverein Bad Reichenhall und Umgebung e.V.
Jahresbroschüre 2010
Mit wertvollen Tipps
für jeden Tierfreund
Geschichten mit Ferdinand,
der Tierheimmaus
Tierheim
Unsere Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von
14:30 bis 17:30 Uhr
und nach Vereinbarung
Leitung: Christine Gugg, Teisendorfer Straße 52
83435 Bad Reichenhall
Te.: 08651-2665, Fax.: 08651-715264
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Broschüre 2010
- Aus dem Inhalt Seite 2
Inhaltsverzeichnis
Seite 3
Grußwort Oberbürgermeister
Seite 4/5 „Grüß Gott“, das neue Tierheim Seite 6
HuTa
Seite 6/7
Unterwegs mit Hund und Katze Seite 8
Heimtierpass
Seite 9/10 Ferdinand, die Tierheimmaus
Seite 11/12 Haushalt, die Finanzen und „Dankeschön“ Seite 13
Einfuhr von Hunden Seite 14
Die Taube und das Kind
Seite 15
Auch Greifvögel leiden Not
Seite 16/17 Wildunfall - was tun?
Seite 18
Ehrungen
Seite 19
Was war los 2008-2009
Seite 20
Kindergruppe und Programm Seite 21
Tierschutz mit Herz und Verstand Seite 22
Ist das wirklich Tierliebe?
Seite 23
DINA, eine Hundegeschichte
Seite 24
Geschichte vom kleinen Muck
Seite 25/26 Tierische Zahnschmerzen
Seite 27
Mitgliedsantrag
Seite 28
Tierpatenschaft - was ist das?
Seite 29
Bilder aus dem Tierheim
Seite 30
Tierpension - Preisliste
Seite 31
Tiere, die bereits vermittelt wurden
Seite 32
Kaninchen, Maus, Hamster und Co.
Seite 33
Endlich gerettet
Seite 34
Fütterungsempfehlung für Kaninchen
© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Bad Reichenhall, Dr. Herbert Lackner
Liebe Tierfreunde,
im Herbst 2008 war
es endlich soweit:
Der Tierschutzverein
Bad Reichenhall und
Umgebung e.V. konnte
seine neuen Räume in
der Teisendorfer Straße
in Bad Reichenhall
beziehen und mit Leben
erfüllen.
Das neue Gebäude
bietet nun endlich ausreichend Platz und
der
ehrenamtlichen
Vereinsarbeit gute Bedingungen.
In diesen Dank schließe ich ausdrücklich auch alle
Spender ein, die die Arbeit des Tierschutzvereins mit
ihren finanziellen Beiträgen überhaupt erst ermöglichen.
Bitte helfen Sie auch weiterhin, um die kompetente
Arbeit des Tierschutzvereins Bad Reichenhall und
Umgebung e.V. zu unterstützen.
Ihr
Dr. Herbert Lackner, Oberbürgermeister
In diesem Zusammenhang möchte ich es nicht unerwähnt
lassen, dass auch die Stadt Bad Reichenhall und der
Stadtrat einen nicht unerheblichen Beitrag zum Gelingen
des Vorhabens geleistet haben.
Dieser reichte von der kostengünstigen Überlassung des
Grundstücks samt ehemaligem Klärwärtergebäude bis
hin zur laufenden Unterstützung des Betriebs. Besonders
in den heutigen Zeiten knapper kommunaler Kassen,
unterstreicht das den besonderen Stellenwert, den
ehrenamtliches Engagement und insbesondere auch der
Tierschutz in Bad Reichenhall einnehmen.
Klar ist aber auch, dass ein solches Projekt nicht ohne
das besondere Engagement und den unermüdlichen
Einsatz der Vorstandschaft und der vielen Mitglieder zu
realisieren gewesen wäre. Ich spreche Ihnen dazu meine
Hochachtung aus.
Sicherlich ist in den neuen Räumen noch vieles
ungewohnt, vielleicht müssen sich manche Abläufe erst
noch „einlaufen“, da wird es Ihnen wie jedem gehen, der
ein neues Domizil bezieht, dem er sich erst vorsichtig
nähern und das er dann vollständig „erwohnen“ muss.
Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und bei Ihrer
ehrenamtlichen Tätigkeit viel Freude in den neuen
Räumen.
Abschließend bleibt mir nur, Ihnen allen im Namen der
Stadt Bad Reichenhall, des Stadtrates, der Bürger, aber
auch persönlich für Ihre Leistungen, für Ihr besonderes
Engagement noch einmal sehr herzlich zu danken.
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Grüß Gott, liebe Tierfreunde!
Endlich wieder eine Jahresbroschüre des Bad
Reichenhaller Tierschutzvereins!
Wir hoffen, dass
diese
Ihnen
ein
wenig gefehlt hat.
Wir hatten jedoch
in den vergangenen
3 Jahren mit der
Planung und dem
Bau unseres neuen
Tierheims, mit dem
Umzug dorthin und
mit dem Einrichten
und
Eingewöhnen
im schmucken neuen
Haus so viel zu tun,
dass wir einfach keine
Luft zum Erstellen der sonst jährlich erscheinenden
Informations-Broschüre hatten, schließlich arbeiten
wir alle ehrenamtlich.
Das neue Tierheim, und wer es kennt wird mir Recht
geben, verdient noch einmal eine kurze Rückschau,
die Leitgedanke meiner Begrüßung ist. Insbesondere
für die Tierfreunde, die an unseren zahlreichen
Besichtigungen und Informationsveranstaltungen nicht
teilnehmen konnten.
Seit vielen Jahren hat der Tierschutzverein ja mit
eben diesem Objekt in der Teisendorfer Straße 52
geliebäugelt, weil es am Rande der Marzoller Au so
ideal gelegen ist.
Bereits im Jahr 1986 hatte ich eine Ortsbegehung
mit Teilen des Stadtrates und dem damaligen
Oberbürgermeister
Dr. Max Neumeyer.
Damals
konnte
das
Projekt
nicht
umgesetzt
werden,
weil das ehemalige
Klärwärterhaus
als
Dienstwohnung
der
Stadt genutzt bleiben
musste. Aber schon
damals signalisierte die
Stadt Bad Reichenhall
jedwede Unterstützung
bei der Suche nach
einem
geeigneten
neuen Tierheim.
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Ungeduldig, wie wir natürlich waren, gingen wir in
der Folgezeit mehrere Projekte an, in Bad Reichenhall,
in Unterjettenberg, in Schwarzbach und zuletzt in
Bayerisch Gmain.
Alle scheiterten am Baurecht, am Geld, zumeist am
Widerstand der Anwohner. Im Nachhinein „Gott sei
Dank“, denn vor 3 Jahren ergab sich mit dem Auszug
der Bewohner die Möglichkeit, das Anwesen an der
ehemaligen Klärgrube „zu übernehmen“.
Sofort begannen die Verhandlungen mit der Stadt als
Eigentümer, mit dem Forst wegen der Straßenbenutzung
und mit dem Architekten Oswald Lerach, der schon
1986 eine erste Bauskizze erarbeitet hatte und wusste,
was wir wollen.
Nun ging alles ganz schnell: Dank des Engagements
von Stadtrat, Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner
und Bauamt wurde ein Erbbauvertrag über 50 Jahre
geschlossen und ein Bauantrag für den Umbau
erarbeitet, weil das Gebäude unter Bauschutz stand.
Nach einstimmigen Beschlüssen von Bauausschuss und
Stadtrat wurden im Höchsttempo die Ausschreibungen
für die Baufirmen unter fachlicher Leitung des
Architekten Lerach und des Ingenieurbüros Schoberth
durchgezogen. Den dann beauftragten Firmen sei an
dieser Stelle nochmals Dank gesagt für die beschleunigte
und gut abgestimmte Umbau- und Ergänzungsarbeit.
Alle beteiligten Firmen sind auf einem „Firmenbaum“
beim Tierheim verewigt.
Als wesentlicher Baustein des Verfahrens wurde
am 21. August 2007 in der außerordentlichen
Mitgliederversammlung als dem obersten Gremium
des Tierschutzvereins der Planung des Vorstandes ohne
Gegenvotum die Zustimmung erteilt. Damit konnte es
nun wirklich losgehen!
Die Finanzierung des gesamten Unternehmens, weil
schon seit Jahren in Vorbereitung in unseren Köpfen,
wurde ebenfalls recht schnell auf die Beine gestellt.
Die Gesamtbaukosten in Höhe von 300.000 EURO
konnten zu 1/3 aus vorgehaltenem Kapital, zu 1/3
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aus Spendenaktionen und zu 1/3 mit zinsgünstigen
Darlehen der Sparkasse BGL aufgebracht werden.
Sehr hilfreich waren auch Bar-Zuwendungen wie
die des Deutschen Tierschutzbundes in Höhe von
5.000 EURO.
Dieser Finanzplan macht klar, dass wir mit dem
Hauptumbau einen Ausgaben-Stopp eingelegt
haben, um den Vereinshaushalt nicht zu überziehen.
Ab dem 15. Januar 2008 wurden dann die
wichtigsten Bausegmente fertig gestellt: Der Umbau
des Wohnhauses mit Räumen für Kleintiere, mit
Futterküche, Büro und Hausmeisterwohnung,
sowie die beiden Anbauten mit den Innen- und
Außenräumen für Katzen und Hunde.
Der durch das Tierheimpersonal mit vielen
ehrenamtlichen Helfern glänzend vorbereitete
Umzug wurde im September so gut und schnell
durchgeführt, dass sich Tier und Mensch im neuen
Haus sofort wohl fühlten. Dem Umzug folgte die
öffentliche Einweihung am 18. Oktober 2008,
begleitet durch eine würdige und eindrucksvolle
ökumenische Segnung.
Über beide Veranstaltungen haben wir in den Medien
ausführlich berichtet.
Schnell hat sich, wie man so sagt, der Betrieb im
neuen Tierheim eingelaufen und so konnte in der
Jahreshauptversammlung am 28. Mai 2009 ein erster
positiver Rückblick auf Neubau und Umzug erfolgen.
Verbunden natürlich mit neuen Vorstellungen und
Optionen für eine Erweiterung und Verbesserung
der Anlagen. Geplant sind ein großer Hundefreilauf,
ein Außenbereich zum zwischendurch entstandenen
Hasenhaus und eine vom Haupthaus abgesetzte
Vogel-Aufnahmestation.
Unser größter Wunsch ist die Errichtung eines
Treffpunktes für unsere Kinder und Jugendlichen,
die sich im Sommer 2009 zu einer richtigen Gruppe
zusammen gefunden haben. Das Programm unserer
„Tierkindergruppe“ finden Sie in diesem Heft.
Die Verbesserungsmaßnahmen
werden
wir
aber wie gesagt erst dann angehen, wenn neue
Haushaltsmittel frei sind, welche die Ableistung der
Darlehensverpflichtungen und die neuen Projekte
ermöglichen. Aktionen dazu sind in Vorbereitung.
Tierschutzverein kann stolz darauf sein, dieses Projekt
in so kurzer Zeit und aus eigener Kraft geschafft zu
haben.
Bis vielleicht zu einer Begegnung im neuen Tierheim
bin ich
mit herzlichem Gruß
Ihr
Peter Friedrich, 1. Vorsitzender
Wenn Sie 100.- €URO oder
mehr spenden, wächst ein
Blatt mit Ihrem Namen an unserem Spendenbaum.
Herzlichen Dank!
Wer unser neues Tierheim noch nicht gesehen hat
und Tiere hat oder Tiere mag, ist zu einem Besuch
herzlich eingeladen. Sie werden von der idealen
Lage begeistert sein und Sie werden feststellen: Der
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Bin ich froh, dass es das Tierheim
gibt !
Ich heiße King Arthur und bin erst wenige Monate alt und
noch nicht ganz so
sicher mit dem “Geschäftchen” machen.
Das finde ich richtig toll!
Solange
Frauchen
jetzt vormittags arbeiten muss darf ich
hier im Tierheim unter Aufsicht spielen.
Ich werde morgens
gebracht und mittags wieder geholt.
Habt Ihr schon von unserer „HUTA“ gehört?
Ich, der King Arthur, genieße diese und mein
Frauchen findet die
HUNDETAGESSTÄTTE
in unserem neuen Tierheim prima.
Unsere HUTA kann auch von Kur- und Urlaubsgästen genutzt werden. Tagsüber ist
der Vierbeiner bei Herrchen und Frauchen,
nachts in Gesellschaft im Tierheim.
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Unterwegs mit Hund und Katze.
Bald ist wieder Reisezeit. Als Tierbesitzer muss vieles
bedacht werden. Was machen wir mit unserem Hund,
mit unserer Katze? Kommen sie mit, dann richtet sich
unser Reiseziel ganz wesentlich nach unseren Tieren.
Kann unsere Katze wirklich nicht zuhause bleiben? Bei
einem ihr bekannten Familienmitglied, bei einer netten
Nachbarin, die verlässlich jeden Tag zweimal vorbei
kommt, die Katze füttert, streichelt, tröstet?
Natürlich ist auch zu klären, ob Tiere im Feriendomizil
überhaupt erwünscht sind. Bei Reisen mit dem Schiff,
Bahn oder gar Flugzeug ist es erforderlich sich über die
Transportbedingungen und die Kosten zu informieren.
Reisen sind für Katzen enorm belastend.
Viele Stressfaktoren kommen auf das Tier zu. Vor allem
der Umgebungswechsel macht unseren hausbezogenen
Stubentigern schwer zu schaffen. Allzu leicht kann es
sein, dass sich die Katze in fremder Umgebung bei der
ersten Gelegenheit auf Nimmerwiedersehen aus dem
Staub macht und aus ist es mit den schönsten Tagen
des Jahres.
Hunde gewöhnen sich eher an die neue Umgebung
Sie sind mehr an uns Menschen gebunden, sind durchs
Gassigehen und Ausflüge mehr an einen Umgebungswechsel gewöhnt. Am Urlaubsort müssen sie nicht wie
eine Katze dauernd streng in der Wohnung eingesperrt
sein, bei geschlossenen Fenstern.
Auch für Tiere gelten Reisebestimmungen
Es ist EU-Vorschrift, dass man für Hunde und Katzen
bei Grenzübertritt einen gültigen EU-ausweis vorzeigen kann. Darin ist die 15-stellige, für jedes Tier einmalige Identifikationsnummer eingetragen, sowie der
gültige Nachweis einer Tollwutschutzimpfung.
Am Urlaubsort ist bei frei laufenden, meist herrenlosen
Tieren höchste Ansteckungsgefahr für unser Tier gegeben, deshalb ist ein kompletter Impfschutz erforderlich. In Regionen mit mediterranem Klima werden gefährliche Krankheiten durch Stechmücken und Zecken
übertragen. Mindestens vier Wochen vor Reisebeginn
sollte mit einer Prophylaxe gegen diese Blutsauger begonnen werden.
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Das sind Grundvoraussetzungen für eine Reise ins
Ausland, die der Tierbesitzer mit seinem Tierarzt abklären muss.
Schließlich sind alle Informationen eingeholt, wir sind
entschlossen unser Tier mitzunehmen. Jetzt sollten wir
eine Liste der Dinge zusammenstellen, die wir für unser Tier brauchen. Nicht nur die Lieblingsdecke und
der gewohnte Fressnapf sollten mit, sondern auch das
gewohnte Futter. Damit nicht neben dem Klimawechsel auch noch eine Futterumstellung unseren Freund
belastet.
Der größte Stress ist die Fahrt.
Reisetabletten und auch leichte Beruhigungsmittel, die man sich nur mit tierärztlicher Beratung beschaffen sollte, können Erleichterung
für unseren Reisebegleiter bringen. Diese
sollte man allerdings schon einige Zeit vorher
ausprobiert haben um die richtige Wirkung zu
erkunden.
Was gehört in die Reiseapotheke?
► Mittel gegen Reisekrankheiten,
► Durchfallmittel,
► Augensalbe,
► Ohrentropfen,
► alles zur Wundbehandlung,
► Pinzette und Schere,
► Zeckenzange
Checkliste für die Reise:
□ MikroChip implantiert
□ EU-Heimtierausweis mit gültiger Schutzimpfung
□ Festes Halsband mit Heimat- und Urlaubsadresse
□ Reiß- und beißfeste Leinen und Maulkorb
□ Reisetrink- und Reisefresssnäpfe
□ Frisches Wasser im Kanister oder
□ Thermoskanne
□ Plastiktüten für Kotentfernung
Wichtig ist, dass man ausreichend Zeit für
Pausen einberechnet, in denen das Tier sich
auslaufen kann.
Katzen geraten auf Reisen oft in Panik. Für
sie kann die Fahrt zur reinen Qual werden.
Sie haben alles gut bedacht, Sie haben sich
fachlich beraten lassen - dann steht dem Urlaubsglück auch mit Hund oder Katze nichts
mehr im Weg.
Gute Reise!
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Heimtierpass auf einen Blick mit Vierbeinern auf Reisen.
Aus Ländern, die der EU nicht gleichgestellt sind,
dürfen Welpen nicht einreisen, es gibt keinerlei
Ausnahmen.
Grundregeln für Reisen in Eu-Mitgliedsländer
Hunde, Katzen und Frettchen, die auf privaten
Reisen in andere EU-Mitgliedsstaaten mitgenommen werden, müssen
• mit einem vorgeschriebenen Mikrochip markiert sein
• eine gültige Impfung gegen Tollwut haben
• einen EU-Heimtierausweis mit sich führen.
Dies gilt auch für von der EU gleichgestellte Drittländer. Für Irland, England, Schweden und Malta
gelten noch zusätzliche Bestimmungen.
Reisen in Nicht -EU-Länder
Wie funktioniert der Mikrochip?
Wird ein Tier in ein Nicht-EU-Land mitgenommen
geben Konsulate oder Botschaften Auskunft über
Sonderregelungen und Einreisebestimmungen.
Ihr Tier wird an der linken Halsseite unter der Haut
von einem dazu berechtigten Tierarzt markiert. In
einer reiskorngroßen Bioglaskapsel befindet sich
der Mikrochip mit einer weltweit einmaligen Identifikationsnummer und eine Antenne. Diese Einheit von Chip, Antenne und Hülle wird Transponder genannt. Er sendet keine Strahlen aus und wird
nur beim Ablesen aktiviert. Er hält ein Tierleben
lang und beeinträchtigt das Tier nicht.
Einreise eines Tieres aus Nicht-EU-Ländern
Auch hier sind Mikrochip und Tollwutschutz erforderlich. Eine Blutuntersuchung zur Antikörpertiterbestimmung ist in einigen Ländern Vorschrift.
Das Tier muss außerdem von einem speziellen
EU-drittlandszeugnis der Veterinärbehörde des
Ausreiselandes begleitet sein.
Auch Welpen unter drei Monaten, die noch nicht
gegen Tollwut geimpft sein können und die ohne
das Muttertier einreisen, müssen mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein und einen EU-Ausweis
haben. Außerdem ist eine amtliche Erklärung erforderlich, dass sie bisher nicht mit wild lebenden
Tieren in Berührung gekommen sind.
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Der Mikrochip sichert die unverwechselbare Identität. Er hilft Ihr Tier bei Verlust schnell wieder zu
finden und Besitzverhältnisse zu klären.
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Hallo ich bin`s Ferdinand die Tierheimmaus,
ich möchte euch Lesern ein paar Geschichten aus dem Tierheim erzählen.
Zuerst stelle ich mich euch einmal vor:
An einem eiskalten Winternachmittag haben mich und meine beiden Brüder Floh und Fritz der Schäferhund Zandro und das kleine Antönnchen im
Schnee in einer Plastiktüte gefunden.
Wie niederträchtig und gemein waren unsere Vorbesitzer, die uns einfach
im Schnee ausgesetzt haben. Meine Schwester Fiona ist sogar erfroren.
Die Helfer haben uns schnellstens ins Tierheim gebracht. Mein kleinster
Bruder Floh war so stark unterkühlt, dass er unter die Wärmelampe musste.
Nach zwei Stunden waren wir wieder aufgetaut und fraßen uns erst einmal
unsere Bäuche voll.
Liebe Tierbesitzer setzt niemals wehrlose Geschöpfe aus!
Nun erzähle ich euch die Geschichte von Argon.
Er ist ein deutsches Langhaar und ist durch eine sehr
traurige Geschichte zu uns ins Tierheim gekommen.
Sein Besitzer ist beim Spazierengehen , in die Alz gefallen und leider ertrunken.
Argon hat stundenlang neben dem Fahrrad auf seinen
Besitzer gewartet und konnte es gar nicht glauben, dass
er nicht mehr kommt.
Sein Frauchen hatte zwei Hüftoperartionen hinter sich
und konnte sich nicht um ihn kümmern. Kein anderes
Tierheim wollte helfen und so kam er zu uns.
Am Anfang war es fürchterlich, Argon stand immer
wieder am Ufer der Saalach und schaute ins Wasser,
als würde er immer noch warten. Nachts hat er stundenlang geweint, es konnte keiner mit anhören.
Endlich kam Bessy ein kleiner verängstigter Beagel!
Ab diesem Tag war Argon wie ausgewechselt und auch
Bessy verlor durch ihren neuen großen Beschützer ihre
Angst und wurde richtig munter.
Eines Tages kam ein ganz lieber Mann, er hatte seinen
Hund mit 21 Jahren einschläfern lassen müssen und
suchte jetzt einen neuen Gefährten. Er hat sich sofort
in Argon verliebt.
Jetzt machen die beiden die Berge in Berchtesgaden
unsicher, der ideale Begleiter.
Am Anfang war Argon Fremden gegenüber misstrauisch. Mit viel Liebe und Geduld wurde es besser und
er ist jetzt richtig anhänglich. Sein neuer Besitzer kann
sich keinen Tag mehr ohne Argon vorstellen.
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Trixi und Traxi
sind die beiden
scheuen
Tierheimkatzen, die
ganz dringend ein
neues ruhiges Zuhause bei Katzenfreunden suchen.
Unter uns gesagt:
"Sie sind nicht gerade meine besten
Freunde. Es kann
sich jeder vorstellen, dass ich meine
Feinde so schnell wie möglich untergebracht haben möchte.
Aber „pssst“ nicht weiter sagen!"
Sie sind beide 2 Jahre alt, getigert, weiblich, sterilisiert und suchen gemeinsam einen Platz zum
Wohlfühlen.
Foto: Vroni Nowotny und Christine Gugg
10
Bonito, 14 Jahre, blind, Diabetes.
Ich wurde 1998 aus einer Tötungsstation in
Madrid gerettet. Endlich
im Tierheim angekommen, flüchtete ich bei
der ersten Gelegenheit,
voller Angst, Panik und
Misstrauen. Erst nach 4
Wochen wurde ich 25
km entfernt, mit gebrochenem Beim, auf nur
noch 3 kg abgemagert
in einem Keller gefunden... Bei unserer Tierärztin darf ich in Würde und
Sicherheit meinen Lebensabend genießen. So ganz
sicher vertraue ich auch heute noch nicht fremden
Menschen.
© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Die Finanzen
Lieber Leser,
bitte blättern Sie nicht gleich weiter, wenn es um das
Thema Geld geht. Zahlen über Vereinsvermögen, über
Einnahmen und Ausgaben werden – von manchen – als
trocken abgetan, sie wenden sich lieber interessanteren Seiten zu. Zum Tierschutz gehört aber auch – und
keinesfalls an letzter Stelle - die Führung und die Verwaltung des Vereins. Die Mitglieder haben ein Recht
darauf, zu erfahren, was mit ihren Beiträgen, Spenden
und Zuwendungen geschieht. Gesetz und Satzung verpflichten daher den durch die Mitgliederversammlung
gewählten Vorstand, jährlich in der Hauptversammlung
über ihre Tätigkeiten zu berichten.
Meine Aufgabe als Kassier beinhaltet neben der Erledigung der steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Pflichten wie Finanz- und Lohnbuchhaltung (mit
den entsprechenden steuerlichen Meldungen) auch die
Erstellung eines Finanzberichtes. Dieser muss jährlich
dem Finanzamt vorgelegt werden, schon um die Gemeinnützigkeit des Vereins aufrecht zu erhalten.
Wie Sie nachfolgend sehen, hat der Tierschutzverein
einen „Haushalt“ von ca. 125.000 EUR pro Jahr. An
fixen Einnahmen sind nur die Beiträge und die damit
verbundenen regelmäßigen Spenden, die Tierheimerlöse und die Erstattungsbeträge der Kommunen für
Fundtiere zu verzeichnen, d.h., es fehlen immer noch
ca. 2/3 der jährlich anfallenden Kosten und das sind
immerhin fast 72.000 EUR. Dieser Betrag muss durch
Sammlungen, Veranstaltungen, Flohmärkte, Spenden,
auch durch gelegentliche Erbschaften oder Vermächtnisse eingenommen werden. Leider ist in den letzten
Jahren ein Rückgang des Spendenaufkommens zu verzeichnen, das Geld fehlt uns sehr.
Den größten Ausgabenposten stellt natürlich der Betrieb des Tierheimes dar. Hier fallen Personal-, Futter-,
Reinigung- und Gebäudekosten sowie Kosten für die
tierärztliche Versorgung an. Diese sind notwendig zur
Betreuung von fast 400 Tieren im Jahr (Hunde, Katzen,
Vögel, Hasen, auch Meerschweinchen, Chinchilla und
Schildkröten).
Um auch in der Zukunft den Betrieb des Tierheimes
aufrecht halten zu können und um die Pläne und Visionen (Hundeauslauf, Vogelvoliere, Hasenhaus, Jugendtreff und mehr) verwirklichen zu können, habe ich an
Sie folgende Anliegen:
•
Werden Sie Mitglied in unserem Tierschutzverein.
Das kostet Sie im Jahr einen Beitrag von 15 EUR,
bringt uns aber neben den Mehreinnahmen wegen
der größeren Mitgliederzahl einen höheren Rückhalt in der Öffentlichkeit bzw. den Kommunen.
•
Unterstützen Sie uns bei unseren Veranstaltungen,
wie den Flohmärkten, bei der Tombola, auch bei
den Sammlungen.
•
Denken Sie bei Ihrer Spendentätigkeit an den örtlichen Tierschutzverein, an uns, den Tierschutzverein Bad Reichenhall und Umgebung e.V.. Mitgliedschaften oder Spenden bei teilweise ominösen
Organisationen bringen dem örtlichen Tierschutzverein gar nichts, die versprochene Zusammenarbeit geschah in keinem Fall!
•
Denken Sie bei der Abfassung Ihres letzten Willens
an Ihre Verbundenheit mit unseren armen Tieren.
Ein weiteres Anliegen ist: Sollten sich Name, Adresse oder Ihre Bankverbindung ändern, teilen Sie es uns
kurz mit. Es erspart uns viel Arbeit und Kosten!
Ihr Kassier, Helmuth Loibl
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Einnahmen 2009
EURO
Spenden, Sammlungen
Erbschaften/Vermächtnisse
Flohmärkte, Veranstaltungen
Beiträge
Einnahmen Tierheim
Zuschüsse, Zins-, Mieteinnahmen
17.855,25
38.790.37
6.544,15
6.430,80
25.591,59
Wir möchten uns bei denen bedanken, die bei
der Verwirklichung unseres langjährigen Traumes mitgeholfen haben, ein neues Tierheim zu
bauen. Es ist ein Schmuckstück und eine Bereicherung für unsere Kurstadt geworden.
Herzlich danken wir:
95.212,16
========
• den vielen tatkräftigen ehrenamtlichen Helfern,
• dem einsatzfreudigen und unermüdlichen
Tierheimteam,
Ausgaben 2009
Personal
Futter
Betriebsbedarf, Reinigung
Kosten Tierheimgebäude
Telefon, Büro, Internet
Fahrzeug-, Fahrtkosten
Tierärztliche Versorgung
Verwaltung
Zinsaufwand
Sonstiges “Ein Dankeschön“
57.172,85
9.539,50
6.204,51
11.291,08
3.707,53
5.406,02
11.535,09
6.414,14
10.941,38
2.501,64
124.713,74
=========
• den vielen Unterstützern, die durch kleine
und große Spenden das Ganze mitfinanziert
haben,
• den Architekten und Baufirmen für ihr Engagement und ihr Entgegenkommen,
• den Stiftungen der Familien Burnhauser
und Reichenberger,
• der Bürgerstiftung Berchtesgadener Land,
• dem Deutschen Tierschutzbund e. V. Bonn,
• dem Stadtrat Bad Reichenhall mit den Ausschüssen und den mitwirkenden Abteilungen,
• und denen, die wir hier vergessen haben,
Entschuldigung!
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© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
“Einfuhr von Hunden zur
Abgabe an Dritte“
Ein zwiespältiges, Emotionen auslösendes Thema!
Wir wissen, dass mit der Aufnahme solcher Tiere,
insbesondere aus Süd- und Osteuropa, die z.T.
schlimmen Probleme der Tierhaltung dort nicht gelöst
werden können.
Wir unterstützen jede Aktion, die eine Aussicht schafft,
die Verhältnisse vor Ort fachlich und auch mental zu
verbessern und einen Beitrag dazu zu leisten, wie nach
unserer Überzeugung Tierschutz und der Respekt vor
dem Mitgeschöpf Tier zu verstehen und zu praktizieren
sind.
Deshalb verstehen wir das große Engagement
von Organisationen und Einzelpersonen, die vor
allem Hunde aus unsäglichen Tierunterkünften, aus
sogenannten Todeslagern oder auch von der Straße
retten und nach Deutschland übersiedeln.
Tabu sind auf jeden Fall aber speziell für den Absatz
nach Mitteleuropa arbeitende Zuchten, z.B. aus
Ungarn nach Deutschland. Eine “Rettung“ aus einer
Zucht heißt, das tierschutz- und gesetzwidrige Tun zu
unterstützen! Hier kann nur gelten: Information der
dortigen oder der hiesigen Behörden.
Bereits jetzt wird deutlich: Eine Lösung der Probleme
können nur Hilfe und behördliche Maßnahmen in den
Ländern bringen.
Da aber immer wieder, und ich wiederhole den Respekt
vor dem persönlichen Engagement der Tierfreunde,
übersiedelte Hunde sozusagen “angeliefert werden“,
kann sich das Tierheim nicht total verweigern.
So werden seit Jahren einzeln solche Tiere
aufgenommen, wenn der Überbringer eine behördliche
Einfuhrgenehmigung vorweist.
Ansonsten ist die Mitnahme von Hunden in das oder
aus dem Ausland nur im Rahmen des Reiseverkehrs
und der Wohnsitzverlegung erlaubt. Voraussetzung ist
der EU-Heimtierpass!
Die Mitnahme von z.B. “Strandhunden“ aus
Urlaubsländern ist somit verboten, sie ist nur möglich
nach vorheriger Beantragung bei der Veterinärbehörde
und korrekter Ausstellung amtstierärztlicher Zeugnisse
des Herkunftslandes.
Zusammenarbeit mit den hiesigen Tierärzten, den
Gesundheitsstatus
der
aufzunehmenden Tiere
streng und ausnahmslos zu prüfen. Die beschriebenen Vorschriften entsprechen einer Verordnung
der Europäischen Union und sind von uns nicht
interpretierbar oder “locker zu handhaben“!
Bitte informieren Sie sich rechtzeitig und intensiv vor
Ihrer Aktion!
Bei allem Mitleid und Helfenwollen für solch arme
Tiere muss um Verständnis gebeten werden, dass das
Einbringen von Tierkrankheiten, oft ansteckenden und
tödlichen, durch Einhalten dieser Vorschriften mit allen
Mitteln der Vorsorge und Prüfung vermieden werden
muss.
Gerade Mittelmeerländer-Hunde sind oft mit diversen
gefährlichen, bei uns nicht vorkommenden Krankheiten
behaftet, die auch für den Menschen ansteckend sein
können.
Das Fazit, auch wenn es nicht tierschützerisch ausfällt,
kann nur sein: Keine Hunde aus dem süd- und
osteuropäischen Ausland mit nach Hause nehmen!
Dieser Beitrag bezieht sich vornehmlich auf die
Einfuhr von Hunden, weil unterschiedliche Meinungen
und Kritik dazu im Verein aufgekommen sind.
Selbstverständlich gelten für andere Tierarten gleiche
oder ähnlich strenge, bei der Einfuhr aus Nicht-EULändern noch strengere Bestimmungen, beispielsweise
für Exoten aller Art.
Wenn ein solches Tier ohne die relevanten Papiere
„aufgegriffen wird“ - auch im Tierheim! - sind
erhebliche Komplikationen angesagt
Also bitte: Informieren – informieren – informieren.
Peter Friedrich
Was gilt für unser Tierheim?
Wir helfen in Einzelfällen solch armen Tieren, helfen
auch bei der Suche nach einem guten Zuhause, müssen
aber die Kapazität im Tierheim für unsere Hauptaufgabe
beachten, die Sorge um die Notfälle in unserer Region.
Das Tierheim ist sodann angewiesen, in enger
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Die Taube und das Kind.
Kuschelte sich zwischen Hals und Kragen,
liebte die Geräusche im Handy und war an
ihrer eigentlichen Umwelt überhaupt nicht
interessiert.
Ebenso gern wollte sie auch wieder in ihren Käfig zurück in ihr Heubett... So ging
der Sommer zu Ende, eigentlich sollte das
Tier doch zurück in die Freiheit. Die Taube blieb drei Jahre meine Freundin, dann
brachte sie eines Tages einen feisten Täuberich mit, der sie entführte.
E
s war ein heißer Sommertag. Mitten
am Gehweg in der Fußgängerzone lag eine junge Taube und war am
Verdursten. Viele Menschen kamen vorbei,
machten einen Bogen um das hechelnde
Tier, manche stießen es auch mit den Fußspitzen zur Seite, alle eilten weiter.
Ein Mädchen hob es schließlich auf, wickelte die Taube in eine Zeitung ein, legte
sie in ihr Fahrradkörbchen und radelte zu
mir in die Praxis. „Bitte nicht einschläfern,
helfen Sie dem armen Tier, bitte“ flehte das
Kind mit Tränen in den Augen.
Ich denke noch oft an die Taube. Aber auch
an die Menschen, die gleichgültig an einem
leidenden Tier vorbei hasten, würden sie
auch bei einem hilfbedürftigen Menschen
wegsehen? Das Kind hat es vorgemacht
und gezeigt, dass es nichts nützt zu sagen;
„Man müsste helfen“. Ich muss hinsehen,
ich muss helfen, Verantwortung zu übernehmen. Jeder von uns.
Dr. Hergard Spielvogel, stellv. Vorsitzende
Obwohl es aussichtslos schien das Tierchen zu retten, begann ich sofort mit der
Behandlung. Gemeinsam flößten wir einige Tropfen Flüssigkeit ein, immer wieder.
Später mischen wir Futterbrei dazu und
bald rappelte sich die Taube auf, zwinkerte ein bisschen verwirrt und schüttelte ihre
Flügel. Sie war gerettet. Im Käfig bereiteten wir ein kuscheliges Heubett. So lebte
die Taube einige Tage bei mir. Sie wurde
sehr zutraulich, hüpfte von der Hand, aus
der sie besonders gern gehackte Mandeln
fraß, über den Arm auf die Schulter.
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© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Auch Greifvögel leiden Not
N
eben der normalen Fütterung von
Singvögeln ist es weitgehend unbekannt,
dass auch verschiedene Tag- und
Nachtgreifvögel erhebliche Schwierigkeiten haben,
einen langen und strengen Winter, dazu noch bei
hoher Schneelage, zu überstehen.
Insbesondere Bussard und Turmfalke, aber auch
die Eulen und Käuze, haben bei dieser Wetterlage
erhebliche Probleme an ihre Hauptbeute, nämlich
Mäuse, heran zu kommen.
Der vergangene Winter hat dies wieder eindrucksvoll
bewiesen, da sowohl im Tierheim als auch bei
einem Mitglied des TSchV Bad Reichenhall einige
vollständig ermattete und halb verhungerte Bussarde
und Waldkäuze von der Polizei und aufmerksamen
Tierfreunden abgegeben wurden. Nach fachgerechter
Pflege konnten diese Vögel wieder im Bereich ihrer
Fundorte ausgesetzt werden. Ein Bussard musste
leider wegen eines irreparablen Flügelbruchs
eingeschläfert werden.
Um gerade den Bussarden als wichtige und
erfolgreiche Mäusejäger über diese Notzeit hinweg
zu helfen hat ein Jäger im Nonner Oberland eine
Futterstelle für diese Vögel eingerichtet und über die
Wintermonate betrieben: An einer für die Vögel gut
einsehbaren Stelle wurde eine Holzplatte an erhöhter
Stelle in einer Hecke angebracht und täglich mit
Futter versorgt. Als Futter wurde ausschließlich
Fleisch (Rinderherz, Putenfleisch und Mäuse)
ausgelegt.
Nach wenigen Tagen hatten die Bussarde bei ihren
Suchflügen die Futterstelle entdeckt und auch
sofort angenommen. Dabei hat sich heraus gestellt,
dass es sinnvoll ist, mehrfach am Tage jeweils
kleine Futterportionen anzubieten, da sich immer
gleichzeitig mehrere Bussarde einfanden und die in
der „Warteschleife“ befindlichen Vögel meist leer
ausgingen.
Nach Beendigung der strengen Frostperiode
wurden die Futterrationen allmählich verringert
und schließlich wieder eingestellt, so dass sich
die Greifvögel wieder verstärkt auf die Mäusejagd
konzentrieren mussten.
© SarahC./PIXELIO
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Wildunfall - was tun ?
Über 200.000 mal jährlich in Deutschland !
Verhalten nach einem Wildunfall
Jährlich sterben allein ca 15.000 Rehe im
Straßenverkehr.
Es entstehen hohe Sachschäden und leider auch
Personenschäden mit Toten und mehr als 900
Schwerverletzten - das ist die Wildunfallbilanz des
vergangenen Jahres. Noch immer, so der ADAC,
unterschätzen Autofahrer die Gefährdung durch
Tiere, die unvermittelt die Straße überqueren.
Im Landkreis Berchtesgadener Land waren es im
Jahr 2009 insgesamt 188 Wildunfälle, wobei die
überwiegende Mehrzahl – nämlich 122 – mit Rehen
erfolgte.
Denken Sie immer zuerst an Ihre eigene Sicherheit.
Laufen Sie nicht unnötig auf der Straße herum. Sichern
Sie die Unfallstelle durch Warndreieck und Warnblinker
und bei Nacht durch geeignete Leuchtmittel.
Wildunfälle sind nicht immer vermeidbar, das
Risiko wird jedoch erheblich gemindert, wenn
Sie unbedingt die Wildwechselschilder beachten.
Sie stehen wirklich nur dort, wo mit Wildwechsel zu
rechnen ist. Tempo in diesem Fall deutlich herab
setzen, nachts oder bei Nässe können 80 km/h
schon zu viel sein.
Am größten ist die Gefahr durch plötzlich auf
die Fahrbahn laufendes Wild in den frühen
Morgenstunden, bei Dämmerung und in der Nacht.
Dabei sollten Sie eine möglichst genaue Angabe
des Unfallortes machen, z.B. anhand der Kilometermarkierung oder markanter Landschaftspunkte (z.B.
auffallend großer Baum, Brücke, Abzweigung,
Beschilderung). Am besten markieren Sie die Stelle mit
einem Taschentuch oder Lappen, den Sie neben der
Straße an einen Ast binden.
Die Fahrbahnränder genau im Auge behalten und
Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand
einhalten.
Auch, wenn Sie ein Tierfreund sind: Nur bremsen,
wenn kein Auffahrunfall mit einem nachfolgenden
Fahrzeug droht und keine Gefahr für den
Gegenverkehr besteht.
Verständigen Sie den zuständigen Jagdausübungsberechtigten, oder falls Ihnen dieser nicht bekannt
ist, die nächste Polizeidienststelle. Diese wird den
zuständigen Jagdausübungsberechtigten informieren.
Notruf Polizei: 110
Polizeiinspektion Bad Reichenhall: 08651 –9700
Versuchen Sie nicht verletztem Wild zu helfen. Sie
können für verletztes Wild nichts Sinnvolles tun. Sie
begeben sich durch falsch verstandene Tierliebe
möglicherweise nur selbst in Gefahr (z.B. bei verletztem
Schwarzwild).
-Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite-
Sollte ein Zusammenstoß unvermeidbar sein,
versuchen Sie nicht - auch wenn es schwer fällt - dem
Wild auszuweichen. Der Schaden, insbesondere
die Gefahr für Sie persönlich, ist größer, wenn das
Ausweichmanöver im Straßengraben oder am Baum
endet.
Sind Tiere bereits auf der Fahrbahn, langsam
fahren. Abblenden und gegebenenfalls hupen.
Durch Fernlicht wird das Wild geblendet und bleibt
möglicherweise wie angenagelt stehen. Stets
mit mehreren Tieren rechnen. Sie verlassen die
Fahrbahn auch nicht immer auf dem kürzesten Weg,
sondern flüchten oft vor dem Fahrzeug her.
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© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Auf keinen Fall dürfen Sie totes Wild mitnehmen.
Dies erfüllt den Straftatbestand der Jagdwilderei.
Wer kommt für den Fahrzeugschaden auf ?
Ihre Teil- oder Vollkaskoversicherung, sofern eine
solche besteht. Der Jagdausübungsberechtigte
(Jagdpächter oder Jagdhüter) ist nicht verpflichtet
den Schaden zu ersetzen. Er kann Ihnen jedoch auf
Wunsch eine Bescheinigung über den Wildunfall
zur Vorlage bei Ihrer Versicherung erteilen. Für
die Ausstellung dieser Bescheinigung kann der
Jagdausübungsberechtigte eine Gebühr verlangen.
Er wird die Bescheinigung nur ausstellen, wenn es
sich eindeutig um einen Wildunfall handelt.
Was tut der Jagdausübungsberechtigte nach
einem Wildunfall ?
Beagle-Hündin Daisy (†)
Wenn ein Hund stirbt, stirbt ein Teil des
Menschen.
Ein Hund ist Liebe, Treue und ewiges Kind.
Seine Augen sind ein Spiegel unserer eigenen
Seele.
Die Liebe eines Hundes ist geliehenes Glück.
Wenn das Glück sich neigt, spüren wir
Er wird das tote Wild bergen und verwerten, soweit
der Zustand dies noch zulässt.
Verletztes Wild, das sich noch an der Unfallstelle
befindet, wird von seinen Qualen erlöst. Man darf
sich nicht der Illusion hingeben, verletztem Wild
könne durch tierärztliche oder andere Maßnahmen
geholfen werden. Man verursacht dadurch mehr
Qualen, als man vermeiden will. Verletztes Wild,
das sich noch an der Unfallstelle befindet ist immer
so
schwer
verletzt,
das es ohnehin keine
Überlebenschancen hat.
Verletztes Wild, das
von
der
Unfallstelle
geflüchtet ist, wird mit
einem geeigneten Hund
nachgesucht.
Gerade
für diese Nachsuche
ist es erforderlich die
Unfallstelle genau zu
markieren, damit der
Hundeführer weiß, wo
er den Hund ansetzen
muss.
© Sybille Daden/PIXELIO
© blattquadrat Broschüre
die Einsamkeit ohne unseren
ewigen Freund,
der uns mehr liebt als sich
selbst.
Renate Sebald für meine Daisy
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
EHRUNGEN!
In der Jahreshauptversammlung am 28. Mai 2009 wurden Mitglieder mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet,
die seit 20 Jahren unserem Tierschutzverein die Treue halten – und bestimmt noch länger!
Dank an Sammler und Helfer!
Wir wissen, dass es in heutiger Zeit nicht leicht ist, wieder und immer wieder an die Mitbürger heranzutreten und um "eine kleine Spende" zu bitten.
Es bedarf einer großen Portion Vertrauen und Überzeugungskraft, um hier erfolgreich zu sein. Es gibt so
viele Organisationen, die ähnliche Sorgen und Anliegen haben und die vergleichbare Spendengelder zum
Überleben benötigen. Um so mehr verdienen unsere Sammlerinnen und Sammler größte Anerkennung für
ihre sehr erfolgreiche Arbeit, zeigt sie doch auch, dass der Tierschutzverein mit seinem Tierheim bei der
Bevölkerung in gutem Ruf steht und die Bereitschaft vorhanden ist, Unterstützung zu gewähren.
Auch die vielen Helfer und Gassigeher, die das Tierheimteam regelmäßig und zuverlässig bei jeder Witterung unterstützen, verdienen ein riesengroßes Dankeschön! Für uns ist es auch eine große Freude, diese
Helfer zu haben.
Impressum
Text und Bild:
Peter Friedrich - TSV Bad Reichenhall
Broschüren.- u. Anzeigengestaltung
Jeanette Kreidler · blattquadrat
Objektleitung
Maria Sussner · blattquadrat
Verkauf
Rita Zeitlmann · blattquadrat
Titelseite
Thomas Schmidt
blattquadrat
Bender Verlags GmbH
Gute Änger 3
D-85356 Freising
Tel: +49 (08161) 53878666
Fax: +49 (08161) 53878680
[email protected]
www.blattquadrat.de
Diese Broschüre wurde auf Umweltpapier gedruckt.
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Bad Reichenhall
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© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Wir haben ein neues Tierheim! - Wir haben auch eine Jugendgruppe!
- Willst auch Du ein Tierschützer sein?
(Eine Kooperation des Tierschutzvereins mit dem Landesbund für Vogelschutz)
Mit der Aktion „Tierschutz im Einkaufskorb“ im Juli 2009
hat der Tierschutzverein ein Zeichen gesetzt, um junge Menschen für den Tierschutz zu gewinnen. Frau Friedl, Jugendbeauftragte des Deutschen Tierschutzbundes führte durch
das Programm, mit anschaulichem Material sensibilisierte
sie für das Thema. Die unterschiedlichen Tierhaltungen wurden an einzelnen Tierarten erklärt und Tipps gegeben, wie
man bei Nahrungsmitteln erkennt, welche Tierhaltung dahinter steckt. Die Kinder wurden aktiv mit einbezogen durch
ein anschließendes Wissens-Quizz. Wir haben uns dabei
sehr gefreut, dass wir neun Kinder begrüßen durften, denen
wir das Tierheim gezeigt haben mit anschließendem Besuch
in einer Reptilienschau. Einen weiteren Auftakt für unsere
Kindergruppe haben wir mit dem Tag der offenen Tür im
Tierheim verbunden am 12.09.2009. Gemeinsam mit dem
Landesbund für Vogelschutz, unter Mitwirkung von Fau
Christa Weiss, haben wir mit Kindern Steine bemalt, oder
Tiermasken gebastelt und dabei den Kindern von der Neuen
Jugendgruppe erzählt. Im Oktober fand dann das erste Treffen mit 8 Kindern statt. In unserer noch jungen Kindergruppe
finden sich naturbegeisterte Kinder des LBV und des Tierschutzvereines Bad Reichenhall zusammen. Während unserer Streifzüge durch die Saalachau lernen wir im Frühjahr
den Bärlauch kennen und beobachten Wasseramseln oder
Kaulquappen. Bei einer anderen Exkursion staunen wir, wie
unachtsam Müll in die Landschaft geworfen wird, sammeln
ihn ein und entsorgen ihn. Manchmal begleiten uns auch
Hunde aus dem Tierheim. Material für Bastelarbeiten finden
wir am Wegesrand, wie z.B. Stöcke aller Art für fantastische
Astfiguren oder auch zur Freude der Nager im Tierheim., die
wir nach unserer Rückkehr füttern dürfen. Mit der Herstellung eines Insektenhotels wollen wir unseren Nützlingen ein
angenehmes Zuhause geben. Welches Blatt gehört zu welchem Baum und warum verfärben sich Blätter im Herbst?
Solche und ähnliche Fragen klären wir, während wir bunte
Blätter sammeln, später pressen und kleine Kunstwerke herstellen. Hast du jetzt Lust bekommen, uns zu besuchen und
mitzumachen? Unsere fröhliche Gruppe freut sich auf Dich?
Treffpunkt: Tierheim Bad Reichenhall
Zeit: alle 3 Wochen (nicht in den Ferien) von 10-12.00 Uhr
Alter: 9 - 12 Jahre
Leitung: Miriam Großstück, Tel. 08651/7621077
E-Mail: [email protected]
Uschi Moser, Tel. 08651/78512
E-Mail: [email protected]
Unsere restlichen Treffen im Jahr 2010
Termin 2010
3. Juli
24. Juli
18. August
9. September
30. September
20. November
12. Dezember
20
Aktion
Bau Insektenhotel
Pflanzaktion
Jahresfeier und Lagerfeuer
Halloween Kürbiswettbewerb
Herbstliches Basteln
Werkeln für Tiere
Weihnachtsfeier des Tierschutzvereins
Treffpunkt
Tierheim
Tierheim
Luitpoldbrücke
Tierheim
Tierheim
Tierheim
Gasthof Bürgerbräu
© blattquadrat Broschüre
Zeit
10:00 Uhr
10:00 Uhr
15 - 17 Uhr
10:00 Uhr
10:00 Uhr
10:00 Uhr
16:00 Uhr
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Tierschutz, Naturschutz, Umweltschutz und damit natürlich
Menschenschutz sind eine in sich verbundene Einheit, die
nicht zu trennen ist. Der Verein bittet um mehr Rücksicht für
unsere Hunde. Rücksicht ist ein Akt auf Gegenseitigkeit. Man
kann sie nur erwarten, wenn wir Hundehalter entsprechende
Rücksicht auf unsere Umwelt, die Menschen, die dort
leben, und vor allem auf die Kinder nehmen. Hier sehe ich
erheblichen Handlungsbedarf bei uns. Wir Hundehalter
müssen in Vorleistung gehen. Es ist ein Ärgernis, mit welcher
Unbekümmertheit mancher Hundebesitzer die Exkremente
seines Lieblings betrachtet. Irgendwer wird den Dreck schon
weg räumen. Das ist Rücksichtslosigkeit. Dieses Verhalten
können wir nicht hinnehmen.
Es ist nicht meine Absicht, Eulen nach Athen zu tragen.
Wir Mitglieder und Freunde des Tierschutzvereins wissen
natürlich ausnahmslos, wie wir uns zu verhalten haben. Es
gibt jedoch auch schwarze Schafe unter den Hundehaltern
der Stadt und deren Besucher. Das sind die Gestrigen. Die
müssen wir im Auge behalten und
gegebenenfalls auf ihr Fehlverhalten
ansprechen. Auf jeden Fall höflich,
vielleicht auch hilfsbereit, indem
man ihnen eine Tüte aus dem
eigenen Vorrat anbietet. Dafür gibt
es kein Patentrezept.
Es ist die natürlichste Sache der
Welt, dass sich ein Hund dann löst,
wenn er das Bedürfnis hat. Genau so selbstverständlich muss
es aber auch sein, dass der verantwortungsvolle Hundehalter
die Spur seines Lieblings entsorgt. Was nicht liegen bleibt,
kann niemandem stinken.
Hundekot ist nun mal eklig und in hohem Maß unhygienisch.
Er ist ein Ärgernis für uns alle. Manche Mitmenschen werden
deshalb zum Hundegegner. Vor denen müssen wir unsere
Hunde schützen. Von nix kommt nämlich nix. Tierschutz ist
auch Schutz der Menschen vor unseren Tieren, respektive
vor deren Hinterlassenschaften. Erst wenn wir Hundehalter
in Vorleistung treten, indem wir unsere Stadt und die dort
reichlich vorhandenen Grünflächen frei von Hundekot
halten, haben wir die Berechtigung, um Rücksicht auf
unsere Hunde zu bitten.
Packen wir es gemeinsam an. Tun wir was für unsere
Lieblinge! In unserer Stadt sind gerade einmal 500 Hunde
registriert. Unser Verein hat 450 Mitglieder. Da sollten wir
doch was bewegen können. Da ist Einzelinitiative angesagt.
Hier können wir zeigen, dass die Dankadresse an die Stadt
für das Gelände unseres schönen Tierheims nicht nur eine
hohle Floskel war. Das Grundstück war Eigentum der
Bürger Reichenhalls. Die haben es uns letztendlich zu
erschwinglichen Konditionen zur Verfügung gestellt. Ihnen
sollten wir zeigen, dass wir das auch zu würdigen wissen
und dass wir dafür dankbar sind. Unsere Stadt ist im Großen
und Ganzen hundefreundlich. Tun wir was dafür, dass das
so bleibt.
Im Winter ist die Stadt für unsere Lieblinge jedoch der reine
Horror. In Reichenhall werden die Gehsteige gesalzen wie
in wohl kaum einer anderen Stadt. Dabei haben wir eine
Städtische Verordnung die das ausdrücklich untersagt.
Basierend auf § 51, Abs. 5 des Bayerischen Straßen- und
Wegegesetz verbietet § 6, Abs. 1, Punkt b „Wintersicherung
der Gehwege und Gehbahnen“ der städtischen Verordnung
ausdrücklich den Gebrauch von „Tausalz oder ätzenden
Mitteln“. Es liegt auf der Hand, dass diese Städtische
Verordnung ebenso wie das BayStrWG aus Gründen des
Umweltschutzes erlassen wurde. Der ein oder andere
wird nun sagen, das ist Sache des Gesetzgebers, in dem
Fall der Stadt. Vorschriften braucht man nicht zu erlassen,
wenn man sie nicht überwacht. So einfach sollten wir es
uns nicht machen. Hier sind wir alle gefordert, indem wir
Aufklärungsarbeit betreiben.
Diese genannte Verordnung scheint bei vielen Hausbesitzern
und bei privaten Streudiensten nicht bekannt zu sein.
Möglicherweise betrachtet man sie auch nur als Empfehlung,
der man nicht strikt Folge leisten muss und die man schon
mal ignorieren kann. Die Streudienste verschanzen sich
hinter ihren Auftraggebern, den Hauseigentümern oder
den Hausverwaltungen. Die
wiederum reden sich auf ihre
Versicherungen
raus,
die
angeblich im Schadensfall nicht
regulieren, wenn der Gehsteig
nicht mit Taumitteln bearbeitet
war. Was früher mit Schaufel,
Schneepflug oder -fräse gemacht
wurde, überlässt man heute
oftmals der Chemie. Das ist billiger und geräuschlos. Für mich
ist das Umweltfrevel und Tierquälerei in ganz übler Form.
Weder die Hauverwaltungen, Hausbesitzer, Streudienste oder
Hausmeister sind potentielle Umweltsünder oder Tierquäler.
Viele von Ihnen wissen einfach nicht, wie umweltschädlich
Salz ist. Hier ist Aufklärungsarbeit von uns Tierschützern
gefragt. Sprechen wir die Leute an!
Hunde und Katzen lecken ihre malträtierten Pfoten.
Dabei nehmen sie Salz auf. Das schadet ihrer Gesundheit.
Eichkätzchen, die im Winter oft keinen Zugang zu reinem
Wasser haben, verenden infolge Salzaufnahme reihenweise.
Dagegen sollten wir uns zur Wehr setzen. Der zunehmende
Gassi-Geh-Tourismus, Hund ins Auto und ab damit in die
freie Natur, ist keine Lösung.
Wir Tierschützer sollten schrittweise tätig werden.
Schritt 1: Der Tierschutzverein bemüht sich seit Jahren,
die Stadt frei von Hundekot zu halten. Wir Hundehalter
sollten uns durch Aufklärung daran aktiv beteiligen. Mit
der Hundefibel, die im Tierheim und bei der Stadt erhältlich
ist, haben wir anschauliches Informationsmaterial dazu zur
Verfügung.
Schritt 2: Sollte eine konzertierte Aktion zwischen
Stadt, Hundehaltern und Naturschutzbund werden. Ziel:
Aufklärung über die Schädlichkeit von Salz und Taumitteln.
Die sollten wir zu Beginn des Winters starten.
Packen wir es an, wir können viel tun für den Tierschutz, für
unsere Stadt und natürlich für unsere Hunde.
Tierschutz
mit Herz und
Verstand
Dr. rer. nat. Peter Dürk, [email protected]
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit (Pythagoras)
Zwiegespräche zum Thema Tierschutz von Petra Uray
Ist das wirklich Tierliebe?
Oder ist es nur Beruhigung eines Möchtegerntierschützers?
Ich denke, es ist das Letztere.
Eine Frau gibt nach eigener Aussage im Monat
ca. 35 € aus für die Versorgung wildlebender
Katzen. Im Jahr also rund 400 Euro. Viel
Geld für eine Rentnerin, aber wäre es nicht
richtiger, zumindest die Kater zu kastrieren?
Haben Sie schon einmal nachgedacht darüber,
wie viele Katzen das sind in 10 Jahren, wenn
jede Katze nur 2 Junge hat? Dafür ist der
Tierschutzverein zuständig, meint sie. Ist er
das wirklich?
Ist nicht jeder Katzenbesitzer zuständig?
Wir - im Verein - tun doch so schon, was in
unserer Macht steht für die armen Tiere. Im
Tierheim sind zur Zeit ungefähr 20 kastrierte
und sterilisierte Katzen. Damit allein ist es
aber doch nicht getan:
Futter, Betreuung, Pflege, all das muss mit den
wenigen Mitteln, die wir zur Verfügung haben,
bewältigt werden. Wäre es nicht wesentlich
einfacher und verantwortungsvoller – vor
allem aber tierfreundlicher – wenn Sie daran
denken würden, was aus den kommenden
Tiergenerationen werden soll, wenn Sie zum
Beispiel krank werden und nicht mehr füttern
können?
Ein Tierelend ohne Gleichen wäre die Folge.
Das könnte eingeschränkt , sogar vermieden
werden, wenn für weniger Nachkommen
gesorgt würde. Denken Sie einmal darüber
nach!
Helfen – ja! Aber richtig und überlegt.
Nicht sinnlos füttern und so - wenn auch
ungewollt - für mehr Elend sorgen.
Spruch:
Die Arbeit läuft nicht davon, während du dem Kind den Regenbogen zeigst, aber
der Regenbogen wartet nicht, bis du mit deiner Arbeit fertig bist.
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© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Hundegeschichte von Frau Uray - 2008
DINA war eine ganz zierliche graue Schäferhündin,
aber meine erste ganz große Tierliebe. Sie war
meine Betreuerin, mein Spielkamerad, meine
Trösterin, wenn ich geschimpft wurde, weil ich
glaubte, zu Unrecht gerügt zu sein, sie war mein
Kuscheltier. Sie hat vor meinem Bett geschlafen,
bewachte mich einfach. Sie war halt alles für mich.
Ohne Dina ging einfach gar nichts.
Wir hatten am Haus einen großen Obstanger, wann
immer es ging, wurde ich in den Wagen verpackt
und da hineingestellt. Wenn Vater nach Hause kam
wollte er mich aus dem Wagen nehmen. Dina ließ
einfach niemand an den Wagen.
Natürlich habe ich das nur aus Erzählungen der
Älteren.
Eines ist sicher, Dino wurde nicht mehr gequält,
denn die Angst vor meiner Wut war größer als die
Lust zu schinden. Bis zum Schluss haben wir nicht
herausgebracht, welcher Art DINO angehörte,
aber geliebt habe ich ihn deswegen doch. Er war
einmalig.
Hunde-Witz
Treffen sich 2 Hunde.
Sagt der eine: „Ich bin adelig.
Ich heiße, Hasso von Herrenhausen“!
Sagt der andere: „Ich bin auch adelig.
Ich heiße „Runter vom Sofa“!
Später dann holte Dina mich Tag für Tag vom
Kindergarten ab. Sie muss eine Uhr eingebaut
haben, denn wenn es auf 4 Uhr zu ging, fing sie an
unruhig zu werden und lief an der Haustür auf und
ab, so lange, bis ihr jemand die Türe aufmachte.
Dann trottete sie zum 500 Meter entfernten
Kindergarten und wartete, bis ich kam. Oft durfte
Dina zu mir in die Stube, das war klarer Weise
immer ein Festtag für uns beide. Ich war wirklich
überzeugt, Dina würde ewig leben, die konnte doch
nicht von mir weggehen, das kam mir gar nicht in
den Sinn. Ich begriff nicht, dass das nur eine Liebe
auf Zeit war. Als Dina eingeschläfert werden
musste, brach für mich eine Welt zusammen. Ich
war tagelang nicht ansprechbar. Ich saß in der
Ecke und weinte.
Meine Eltern wussten nicht mehr, was sie anstellen
sollten, meine geliebte Dina war nicht mehr.
Niemand der mich zur Schule brachte, kein Hund,
der auf mich wartete. Ich war nur noch traurig.
Ich war damals etwa 8 Jahre alt, meine Welt war
durcheinander, bis mein älterer Bruder auf die Idee
kam, einen anderen Hund zu suchen, dann kam er
mit einem Knäuel an, man wusste nicht, was es
war. Für einen Dackel war er zu groß, für einen
Schäfer zu klein. Ich kann nicht sagen, was alles
dabei war, langhaarig, kurze Schnauze, Stehohren
und dazu einen Ringelschwanz
– einfach hässlich. Aber er hieß DINO.
Mein Bruder hatte das richtige Gespür, ich
brauchte etwas zum Umsorgen. Das Tierlein hatte
so traurige Augen. Für mich war es einfach ganz
selbstverständlich, dass Dino jetzt umsorgt wurde.
Ich war diejenige, die ihn behütete. Gnade Gott,
wenn einer der Jungen ihn neckte oder gar quälte.
So schnell konnte der gar nicht laufen, dass ich
den Jungen nicht erwischt hätte und ich machte
dann dasselbe, wie in die Ohren zwicken, bis man
den Fingernagel auf der Haut sah, oder gar treten
oder schlagen, ich rastete aus.
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Eine ganz andere Geschichte von einem kleinen Muck
Von einem armen sehr kranken Katzenbaby, das von der Katzenmama nicht angenommen wurde und
dem Katzenfreunde dazu verhalfen, ein großer schöner Muck zu werden.
Geboren ist er am 8. August 2008 in Freilassing
– er kam schon mit Katzenschnupfen zur Welt. 1.
Lebensstation: Tierarzt, mit allen erforderlichen
Anwendungen. Die Mutterkatze wollte von ihren
2 kleinen Katzenkindern nichts wissen – eines ist
schon in den ersten Tagen eingeschläfert worden
mit dem 2. wollte man noch warten. Mangels
Zeit und Geld wurde das
kleine Kätzchen nach Bad
Reichenhall verschenkt –
aber auch in dieser Familie
wollte man es nicht behalten
und so kam es über unser
Tierheim in Bad Reichenhall
am 26. August zurück nach
Freilassing – in traurigstem
Zustand: Ein Auge völlig
verschlossen
und
das
andere
dick
vertränt,
das Fellchen verklebt –
aber sehr lebendig und
interessiert an der neuen
Umgebung. Es war emsig
beschäftigt, sich zu putzen,
zwar noch völlig wackelig
auf den kleinen Beinchen versuchte es doch
schon ganz gewagte Sprünge und zum Necken
war es stets aufgelegt! Der Appetit war immer
bestens, alle Speisen wurden begeistert restlos
vernichtet. Die kleinen Tellerchen waren immer
leer. Schon nach 10 Tagen hat der kleine Muck es
geschafft, auf das Sofa zu klettern, er spielt und
rauft nach Kätzchenart, er hört sofort auf einen
bestimmten Pfiff und reagiert auf seinen Namen
– die Anrede ist immer in einem bestimmten Ton:
„Hallo kleiner Muck!“ – und schon kommt er aus
der hintersten Ecke, aus Bücherschrank und
über Kästen – schwupps ist er da. Neugierig und
unternehmungslustig – was ist hier geboten?
Die hauseigenen vorhandenen 2 erwachsenen
Katzen wollten von dem Neuankömmling absolut
nichts wissen, guter Rat war teuer, ganz klar, es
24
wird noch ein kleines – allerdings etwas älteres
Kätzchen als Gespiele gebraucht, damit das
Katzenkind Muck nicht so alleine ist. Gesagt getan
– so kam Lucie ins Haus, zur großen Freude des
kleinen Muck, denn nun ging es erst so richtig
los. Die beiden hatten sehr viel Spaß miteinander
und es ist sicher, dass Lucie maßgeblich
zur
endgültigen
Genesung
beigetragen hat. Schon nach
wenigen Tagen war auch das 2.
Auge offen und beide glänzten
bald in schönstem Blau. Es war
endgültig klar: Hier haben wir
einer wunderbaren sogenannten
„heilige Birma“-Katze das Leben
gerettet. Aus einem halbtoten
Fellbündel ist ein lebensfrohes
lustiges Kätzchen geworden,
das mittlerweile sehr gut die
heftigen Spielattacken der 14
Tage älteren und als Fundkatze
viel
erfahreneren
Lucie
erwidern kann. Der kleine Muck
ist eine reine Freude und der
Gedanke daran, dass er nicht
– und Lucie auch nicht - bleiben kann, ist nicht
leicht zu ertragen. Aber es hilft nichts. Es muss
eine neue katzenfreundliche Familie gefunden
werden. Und genau das ist gelungen. Heute ist
der kleine Muck glücklicher Besitzer einer extrem
gut geeigneten Familie in Berchtesgaden, mit
bestem Hintergrund, geeignetem Wohnbereich,
außerordentlich guter und einfühlsamer Pflege,
jeder seiner Katzenwünsche wird erfüllt – ein
Katzentraum ist in Erfüllung gegangen. Aus
dem kleinen armen Muck ist ein großer stolzer
Maximilian – sprich Maxl – geworden. Und Lucie?
Auch sie hat Glück gehabt – sie ist nicht geeignet
für eine Wohnungskatze, sie braucht Freilauf. Und
den hat sie bekommen. Bei einer erstklassigen
katzenfreundlichen Familie in Bayerisch Gmain.
Asta Schwarz
© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Tierische Zahnschmerzen
sind
häufiger als man denkt – leider ein Problem für
über 75 % der Hunde und Katzen über 3 Jahre !
An erster Stelle stehen die Parodontalerkrankungen,
d.h. Entzündungen des Zahnfleischs sowie des
Zahnhalteapparats, hervorgerufen durch Zahnstein.
Nach dem Zahnwechsel mit ca. ½ Jahr bildet sich
je nach Veranlagung und individueller Gebissform
auf den anfangs makellos weißen Zähnen ein
sichtbarer, bräunlicher und übelriechender Belag. Dieser ist bakteriell äußerst aggressiv und
arbeitet sich unter dem Zahnfleisch in Richtung
Wurzelspitze vor, wobei ohne Behandlung
immer mehr Strukturen des Zahnhalteapparats
unwiderruflich durch die fortschreitende Entzündung zerstört werden-siehe Foto!
Hund:
Am unteren Fangzahn
Zahnstein mit tiefer
eitriger Zahnfleischentzündung
Folgeschäden sind Zahnfleischschwund, Kontaktgeschwüre der angrenzenden Maulschleimhaut,
Zahnlockerung, Wurzelspitzenabszesse, Fisteln
und letztendlich Zahnausfall. Zusätzlich kann es
zu schweren Schäden von inneren Organen wie
z.B. Herzklappen, Nieren und Gelenken kommen.
Die bakterielle Erkrankung von Zahnfleisch und
Zahnhalteapparat - sog. Parodontitis – gehört
übrigens mit zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen bei Hund und Katze.
Weitere Probleme bereiten Kiefer – und Zahnfehlstellungen, die den Kieferschluss und somit
das Fressen behindern, abgebrochene Zähne mit
eröffnetem Wurzelkanal – bes. Fang-und Reißzähne
bei Arbeitshunden - verletzungsbedingte Zahnaushebelungen sowie abgeschliffene Zähne
durch Steineschleppen oder Spiel mit sandigen
Tennisbällen.
Hochgradig schmerzhaft für die Katze ist
„Katzenkaries„ das ist ein Zahnschmelzdefekt
mit Einbruch in den Wurzelkanal vorzugsweise
am Zahnfleischrand, daher Zahnhalsläsion /
Necklesion genannt -siehe Foto!
Hochgradige
Katzenkaries mit
Aushöhlung der
Zahnkrone
Im weiteren Verlauf kommt es zu einer
Aushöhlung der Zahnkrone und nach Abbrechen
derselben verbleiben scharfkantige Wurzelreste
im Kiefer. Ebenfalls extrem schmerzhaft ist die
chron. Gingivostomatitis, eine hochrote, bläschenartige Entzündung des Zahnfleischs und der
gesamten Maulschleimhaut mit teilweiser totaler
Futterverweigerung.
Nicht zu vergessen sind auch unsere Kaninchen
und Meerschweine...Abgesehen von angeborenen
Zahnfehlstellungen, oder Verletzungen, z.B.
Abknipsen der Schneidezähne mit einer Zange!,
sind meistens Fütterungsfehler die Ursache für
Zahnprobleme. Anders als beim Hund oder
bei der Katze sind die permanent wachsenden
Nagerzähne auf einen regelmäßigen Abrieb
durch rohfaserreiche Kost wie Heu angewiesen.
Enthält die tägliche Ration zuviel
fett- u.
kohlenhydrathaltiges Körnerfutter, ist das Tier
vorzeitig satt und frisst zuwenig Raufutter.
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
So wachsen Vorder- u. Backenzähne zu hoch,
scharfkantige „Spikes„ verletzen die Zungen-u.
Maulschleimhaut, und im schlimmsten Fall wird
die Zunge regelrecht gefangen – siehe Foto!
Überlange
Backenzähne klemmen die
Zunge eines Meerschweichens ein. Fressen
wird so unmöglich.
Resultat: Inappetenz, Speicheln, evtl. Umfangsvermehrung im Kopfbereich !
Vorbeugen ist besser als bohren!
Gesunde Zähne – längeres Leben.
Obwohl oft belächelt und als exotisch empfunden
- regelmäßiges Zähneputzen mit speziellen Zahnpasten für Tiere stellt wie für uns Menschen die
beste vorbeugende Maßnahme dar.
Ebenfalls ein „Muss„ ist die regelmäßige Gebisskontrolle - nur so kann man eine Zahnfraktur z.B.
sofort erkennen und den Zahn retten.
Und wann muss nun das Tier zum Tierzahnarzt?
Fotos: Dr. A. Corrnet-Goltermann
Grundsätzlich ist die Zahnanlage mit ihrer Blutu. Nervenversorgung die gleiche wie bei uns
Menschen – jeder Betroffene von uns kennt“
bohrende Zahnschmerzen“ - nur übertrifft der
Fresstrieb oft die Schmerzen und die Einschätzung
dieser Schmerzzustände bereitet evtl. Schwierigkeiten.
Dr. Andréanne Cornet-Goltermann
Praxis für Kleintiere & Tierzahnheilkunde
Bahnhofstr.9 - 83435 Bad Reichenhall
Tel. 08651 – 76 5555
Doch genaue Beobachtung des Fressverhaltens
sowie die Feststellung folgender Symptome
sollten eine rechtzeitige Erkennung
von
Zahnproblemen ermöglichen.
Sollten Sie also: üblen Maulgeruch mit bräunlichen Zahnbelägen, gerötetes Zahnfleisch,
Speicheln, Heraushängen der Zunge, einseitiges
Kauen, Kälteempfindlichkeit beim Wassertrinken,
Reiben mit der Pfote an der Schnauze, Berührungsempfindlichkeit oder Blutungen aus der
Maulhöhle feststellen....dann sollten Sie ohne lang
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zu zögern möglichst eine/n auf Zahnbehandlungen
spezialisierte/n Tierarzt/in konsultieren, denn
auch in der Tiermedizin gilt:
Tier Witz
Der Elefant fragt das Kamel: „Warum hast
du den Busen auf dem Rücken?“
„Hmmm“, antwortet
das Kamel „eigentlich eine
komische Frage von jemandem,
der den Pimmel im Gesicht trägt“!
© blattquadrat Broschüre
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Mitgliedsantrag
Ich möchte Tieren helfen. Durch Unterzeichnung dieses ANTRAGES
werde ich Mitglied im TIERSCHUTZVEREIN BAD REICHENHALL
UND UMGEBUNG E.V.
Meine Mitgliedschaft beginnt mit dem Datum der Unterschrift.
Der Beitrag wird mit meinem Beitritt in voller Höhe für das
laufende Jahr, für die folgenden Jahre jeweils im 1. Kalenderquartal fällig. Meine nachfolgenden Angaben mache ich in
Kenntnis, dass sämtliche Daten dem Datenschutz unterliegen und
vertraulich behandelt werden.
Der Jahrespreis beträgt
Zusätzlich spende ich jährlich
15.- Euro
______ Euro
Gesamtbetrag
___________ Euro
Name _____________________________________ Vorname __________________________________
Straße______________________________________ PLZ ________ Ort __________________________
Telefon _____________________________________
Geb. Datum ________________________________
Datum / Unterschrift
___________________________________________
_____________________
Bei Einzugsermächtigung (bitte ausfüllen)
Bitte buchen Sie den Gesamtbetrag in Höhe von _______Euro im 1. Quartal eines Jahres von meinem Konto ab.
Dafür erteile ich dem Tierschutzverein Bad Reichenhall und Umgebung e.V. eine Einzugsermächtigung, die ich
jederzeit widerrufen kann: (Bitte in Blockschrift ausfüllen)
Bank _________________________________________________________________________________
Kt.-Nr.:_____________________________________
BLZ: ______________________________
Kontoinhaber _________________________________________________________________________
Datum / Unterschrift
_____________________
____________________________________
Senden Sie den Aufnahmeantrag bitte an den
Tierschutzverein Bad Reichenhall und Umgebung e.V.
Tierheim▪Teisendorfer Str. 52▪83435 Bad Reichenhall
Telefax 08651/715264 ▪ Telefon 08651/2665
✃
Der Tierschutzverein Bad Reichenhall und Umgebung e.V. ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.
Beiträge und Spenden können in der Einkommensteuererklärung nach § 10b ESTG als Sonderausgabe geltend gemacht
werden. Bankverbindung: Sparkasse Berchtesgadener Land (BLZ 710 500 00) Konto Nr. 22 624
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Tierpatenschaft - Was ist das?
Sie können helfen, indem Sie eine Versorgungspatenschaft für ein bedürftiges Tier aus dem Tierheim Bad
Reichenhall übernehmen, wenn Sie zum Beispiel selbst kein eigenes Tier halten können oder dürfen, aber gern
Kontakt zu einem Tierheimtier haben würden.
WAS TUT EIN TIERPATE ODER EINE TIERPATIN ?
Tierpate zu sein, heißt: Doppelt helfen! – Durch einen monatlichen Geldbeitrag (mindestens 5 €) oder auch – falls Zeit und
Lust vorhanden – zusätzlich durch direkten Kontakt zu einem Tierheimtier, sei es zum Gassigehen oder auch nur um die
Kätzchen zu streicheln und ihr Schnurren zu genießen.
Wenn Sie daran Freude haben und unseren Tierheimtieren helfen möchten, dann füllen Sie die nachstehende Patenschaftserklärung
aus und senden Sie sie an das Tierheim in Bad Reichenhall, Teisendorfer Str. 52, 83435 Bad Reichenhall:
------------------------------------------------------------------------------------------------------------
PATENSCHAFTSERKLÄRUNG
Ich möchte, zunächst für die Dauer eines Jahres, eine TIERPATENSCHAFT übernehmen und damit eine Soforthilfe leisten.
Mein monatlicher Patenschafts-Beitrag gilt den Tieren im Tierheim Bad Reichenhall, Teisendorfer Str. 52 .
Meine monatliche Patenspende beträgt € (Mindestbetrag 5 €).
Ich zahle diesen Betrag auf das Konto bei der
Sparkasse BGL BLZ 710 500 00 Konto-Nr. 22 624 mit dem Vermerk PATENSCHAFT ein.
□
□
Ich zahle per Einzugsermächtigung
bis auf Widerruf
für ein Jahr im Voraus
Die Einzugsermächtigung kann ich jederzeit und ohne Einhaltung einer Frist widerrufen.
Ich bin bereits Mitglied im Tierschutzverein Bad Reichenhall
□
ja
□
□
□
nein
Ich interessiere mich für KATZEN, HUNDE oder ____________________________________________
Name _______________________________
Vorname __________________________________
Straße_______________________________
PLZ ________ Ort __________________________
Telefon ______________________________
Geb. Datum ________________________________
Datum / Unterschrift
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Bilder aus dem Tierheim
© blattquadrat Broschüre
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Tierpension und Preisliste
Mit unserer Tierpension geben wir Ihnen die Möglichkeit,
Ihr Haustier in beste Obhut zu geben, wenn Sie auf Reisen
gehen oder aus anderen Gründen Ihr Tier nicht selbst versorgen können. Mit den Hunden gehen wir täglich mehrmals
"Gassi", die Katzen haben es warm und gemütlich mit entsprechendem Auslauf, Hasen und Meerschweinchen sind
stressfrei in Stroh und Heu in unserem neuen Hasen-Wohlfühl-Haus erste und zweite Etage untergebracht.
Auch für Hamster, Vögel und sonstige Kleintiere ist vorgesorgt. Unsere Pflegeplätze sind begrenzt, rechtzeitige Anmeldung, vor allem in der Hauptreisezeit, ist für Sie von Vorteil.
Weitere Auskünfte erhalten Sie jederzeit von unserem
Tierheimpersonal!
Tierpension für Katzen
Pensionskatzen werden in einem großen, gefliesten Innenzimmer mit vergittertem Auslauf untergebracht, mit großem Korkkratzbaum, vielen Schlafhöhlen, Spielsachen und
reichlich Katzentoiletten. Katzen müssen eine gültige 2-fach
Impfung (Katzenseuche und Katzenschnupfen) haben, die
nicht älter ist als 1 Jahr und nicht jünger als 1 Woche. Der
Impfausweis ist vorzulegen. Nicht kastrierte Katzen können
nicht aufgenommen werden. Futter und Katzensand sind im
Pensionspreis enthalten.
Tierpension für Hunde
Wir verfügen über Zwinger für mittelgroße, kleine und für
1 großen Hund. Sämtliche Zwinger haben tagsüber einen
Auslauf.
Ganz kleine Hunde können und dürfen gerne im Büro
schlafen. Spaziergänge für alle Pensionshunde 2 mal täglich!
Futter und Auslauf sind im Pensionspreis enthalten.
Für die Hunde benötigen Sie eine gültige 5-fach Impfung,
die nicht älter als ein Jahr und nicht jünger als 4 Wochen
ist!
Der Impfausweis ist vorzulegen!
Für Pensionshunde ist eine Haftpflichtversicherung erforderlich.
Läufige Hündinnen können wir nicht aufnehmen.
Für die Hunde- und Katzenpension
Bitte melden Sie sich rechtzeitig (mindestens 3 Wochen
vor Urlaubsbeginn) an, da unsere Pensionsplätze begrenzt
sind. Sollten Sie einen dringenden Notfall haben, sind wir
natürlich auch kurzfristig für Sie und Ihr Tier zur Stelle.
Bitte melden Sie sich im Notfall so schnell wie möglich im
Tierheim bei unserem Tierheimpersonal.
Bitte beachten Sie:
Gegebenenfalls anfallende Tierarztkosten und Spezialfutter
sind nicht im Pensionspreis enthalten!
Tagespreise in €
Hunde:
bis 10 kg bis 20 kg ab 20 kg Katzen: Kleintiere: 30
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8.00 €
10.00 €
12.00 €
7.00 €
3.00 €
Tierschutzverein Bad Reichenhall
Tiere, die bereits vermittelt wurden:
Ich bin der kleine Anton,
ursprünglich komme ich aus Kroatien und habe auf der Straße gelebt.
Glücklicherweise kam ich ins Reichenhaller Tierheim und habe bald ein neues Heim
gefunden! Was ích am liebsten mache ist Fressen! Wirklich alles von der Pizza bis
zu Äpfeln, ehrlich! Sonst bin richtig verschmust und kuschle am liebsten im Bett!
Höre ich irgendwelche Geräusche, die mir nicht passen, kann ich richtig verrückt
werden, aber was solls, jeder hat seine Macken!
Auf jeden Fall bin ich richtig froh hier zu sein!
Es grüßt Euch alle der kleine Anton!!!!!
Hallo, mein Name ist Zandro!
ich hoffe endlich ein Zuhause auf Dauer gefunden zu haben, zweimal wurde ich
schon hergegeben. Daher bin ich auch etwas schwierig geworden, da ich immer
Angst habe wieder weg zu müssen. Mein Zuhause verteidige ich daher nun aus
Leibeskräften! Sonst bin ich ein absolut super Typ! Gelehrig und total versessen auf
Stöcke! Am liebsten ärgere ich meinen kleinen Freund Anton oder lasse mich von
Herrchen und Frauchen streicheln!
Also, ich hoffe, dass noch mehr Tiere ein Zuhause wie ich finden!
Euer Zandro
Hurra, ich habe ein neues Zuhause!
Ich hieß früher Kiki, aber als mich meine neue Familie aus dem Tierheim geholt
hat, wurde ich auf Lili umgetauft, womit ich sehr gut leben kann.
Mir geht es super, Herrchen und Frauchen kann ich mit meinem treuen BettelBlick ganz einfach um den Finger wickeln.
Auch wenn ich mir das Bellen (Motzen) noch nicht ganz abgewöhnt habe, läuft es
doch prima hier.
Liebe Grüße von mir und von meinen neuen Dosenöffnern!
Eure Lili
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
K
aninchen, Maus, Hamster
und Co.
Mehr als 6 Millionen kleine Heimtiere, das sind Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Chinchillas, Goldhamster, Degus, Mäuse, Zwerghamster u.a. leben zur
Zeit in deutschen Haushalten, bei steigender Beliebtheit. Für ein paar Euro gekauft, entwickeln sich die
kleinen Mitgeschöpfe bei halbwegs tiergerechter Unterbringung und Pflege bald zu einer Belastung für das
Haushaltsbudget einer Familie.
Dank!
W
ir Katzen bedanken uns für die
freundliche Spende von 2 Katzenbäumen für unser Katzengehege,
die von Herrn Jens Bleidißl aus AngerAufham für uns gebaut wurden.
Viele Meerschweinchen und Kaninchen fristen ein
kümmerliches Leben, in viel zu kleinen Käfigen, einzeln, ohne Artgenossen, als vermeintliche Kuscheltiere. Meist steckt dahinter gar kein böser Wille, den Tieren zu schaden, sondern reine Unwissenheit. Bald zeigt
sich die Kehrseite. Mehr als 50.000 „beliebte“ Kleintiere aus Privathaushaltungen werden von deutschen
Tierheimen jährlich aufgenommen und dann fachgerecht betreut. Den Tierschutzvereinen entstehen dabei
kaum zu meisternde Kosten.
Deshalb ist es wichtig vor dem Kauf eines Tieres, das
gilt eben auch für die sogenannten kleinen Heimtiere,
dass man die Bedürfnisse dieser Mitgeschöpfe kennt,
ihre Biologie, alles über die tiergerechte Haltung und
Fütterung, und auch ihre häufigsten Krankheiten.
Merkblätter hält jeder Tierarzt für Sie bereit oder sind
beim deutschen Tierschutzbund zu beziehen.
Zum Wesen der kleinen Heimtiere auf einen Blick:
> Sie sind Sippentiere und brauchen Artgenossen
> Sie sind Bewegungstiere und brauchen viel Lebensraum
> Sie sind Fluchttiere und brauchen Unterschlupfmöglichkeiten
> Sie sind Nagetiere und brauchen viel natürliches
Nagematerial
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Tier Witz
Schimpft eine Katzenmutter mit ihrer beinahe
erwachsenen Tochter:
„Mein Gott, siehst du
wieder verkatert aus“!
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Endlich gerettet, glücklich vermittelt:
Wir stammen alle aus Ungarn. Dort lebten wir hungrig und verfolgt auf einer Müllkippe.
Hundefänger erwischten uns und brachten uns in die Tötungsstation. Eine beherzte Tierschützerin rettete uns in letzter Minute und besorgte uns die vorgeschriebenen Papiere.
Roxi, weiblich, 4 Jahre
Roxi mit Schwester Sindy
Mandy, mit neuem Frauchen beim Spazierengehen
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Fütterungsempfehlung für Kaninchen.
M
it dem zunehmenden Angebot von Fertigprodukten wird die Fütterung immer problematischer. Die Inhaltsstoffe entsprechen meist
nicht den Bedürfnissen der Nager, sind zu Eiweißund Calciumreich und enthalten zu wenig Rohfaseranteile.
In freier Natur fressen Kaninchen Gräser, Kräuter
und Blätter. Der Rohfasergehalt ist lebenswichtig
für die Verdauung und den Zahnabrieb. An Getreidekörner, die nur kurze Zeit im Sommer verfügbar
sind, kommen die Tiere wegen der Höhe der Halme gar nicht heran. Kaninchen finden in der Natur
weder Kraftfutter, noch Nagestangen noch anderes
kommerzielles Futter.
Die Zähne wachsen beim Kaninchen lebenslang
und zwar zwischen 1 und 1,8 mm pro Woche!!!
Deshalb ist die Futterkonsistenz so wichtig. Fertigfutter ist zu weich und wird auch zu schnell gefressen, danach stellt sich Langeweile ein.
Man muss auch bedenken, dass Kaninchen ständig Zugang zum Futter haben müssen, 24 Stunden
am Tag. Die Muskulatur des Magen-Darmtraktes
ist so dünn, dass dauernd Futter nachgeschoben
werden muss. Schon nach 8 Stunden Fasten liegt
die Nahrung im Darm fest und es kommt leicht zu
lebensgefährlichen Fehlgärungen. Der Blinddarm,
der ein Drittel des Bauchraums ausfüllt, dient der
Celluloseverdauung, deshalb sind die Tiere ständig auf Heu angewiesen. Der Verdauungstrakt ist
weder für Körner noch für Joghurtdrops geeignet.
Die Hauptfutteraufnahme findet zwischen 19 und
3 Uhr statt.
Um die Nahrung optimal zu verwerten, nehmen
Kaninchen einen Teil ihres Kotes, den Blinddarmkot meist nachts direkt vom After wieder auf.
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Dieser Kot ist kleiner
und weicher. Wird
er im Käfig gefunden, darf er nicht mit
Durchfall verwechselt werden. Er kann
ein Hinweis sein,
dass das Kaninchen
entweder zu dick ist um sich zu drehen oder Wirbelsäulenprobleme hat weil vielleicht der Käfig zu
niedrig ist oder dass das Tier wegen zu langer Haare (Angora) hinten verschmutzt ist.
Futterplan:
Wasser täglich frisch
Gutes Heu (keine Luzerne) ist ständig verfügbar,
wie auch Stroh zur Einstreu. Diese Rauhfutter sind
lebenswichtig für die Verdauung, sie dienen zur
Beschäftigung und dem Abrieb der Zähne.
Frisches, nicht welkes Grünfutter (Gras, Salate und Gemüse) kann jederzeit gegeben werden,
wenn das Tier daran gewöhnt ist. Geeignet sind
Chicorée, Eisberg- Feld- und Endiviensalat, Möhrengrün, Tomaten und Zucchini. Ferner Breitund Spitzwegerich, Vogelmiere, Brunnenkresse,
Huflattich und Schafgarbe. Geeignet aber nur als
Leckerbissen sind Apfel und Birne, Beeren und
Trauben. Wegen des hohen Calciumgehaltes und
der Gefahr der Blasen- und Nierensteine sollte auf
Petersilie, Löwenzahn, Luzerne, Klee und Kohlrabiblätter verzichtet werden.
Nagematerial wie Obstbaumzweige sollte immer
im Käfig sein. Handelsübliche Nagesteine sind zu
weich und erhöhen das Risiko der Harnsteinbildung. Kraftfutter, Mischfutter und Leckerbissen
sollten wirklich nur als kleine Besonderheiten angeboten werden.
Dr. Hergard Spielvogel
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
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